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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Communitas-Refugium (Subgewölbe "Zum Wolfspack")



Liothari Miranel
26.02.2011, 09:45
Eingelassen in den Holzboden der Speisekammer der Gaststätte "Zum Wolfspack" führt eine Treppe in das Subgewölbe, wo sich das Hauptquartier der Communitas befindet. Hier gibt es gemeinschaftliche Schlafunterkünfte für circa zwanzig Personen, Küche wie auch Sanitärbereich, eine kompakte Bibliothek, die u.a. magische, historische, politische, religiöse sowie militärische Werke umfasst, eine schlichte Trainingsstube sowie ein übersichtliches Waffendepot.

Seit Ära 9:17 des Zeitalters des Drachen bewirtschaftet die chasindisch-abtrünnige Blutmagierin Aurelia Lantea die Schenke "Zum Wolfspack". Ursprüngliche gehörte das Gasthaus einem Stadtelf, bis ein betrunkener Mensch ihn blutrünstig erstach und ausraubte. 9:27 flüchtete ein Magus namens Geoffrey Fairfax (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=587588&postcount=17) ins Wolfspack und suchte dort Zuflucht, genauso wie die religiöse elfische Flüchtige Ophelia Marrok (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=587137&postcount=15) sowie der ehemalige zwergische Graue Wächter namens Banquo Sconnos (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=587393&postcount=16). Gemeinsam gründeten die vier die streng geheime Clique Communitas (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=586650&postcount=2), die im Subgewölbe des Gasthauses ihr Hauptquartier besitzt.

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Schenke "Zum Wolfspack"
7 Uhr 25 morgens

Das Menschenmädchen, das den Geruch und die Aura der Wildnis trug, diese verwandte Seele, war sie auch ein Mensch und kein Elf, wie Liothari, huschte herbei und ihre ganze Haltung verriet Neugier, Interesse. Worte schlüpften ihr von den Lippen, neugierige Fragen, Fragen, mit denen Liothari gerechnet hatte, und wenn sie nicht dem Mädchen kommen sollten, dann von anderen. Denn eine Dalish trieb es nur selten in die Städte der Menschen, sie musste ein ungewöhnlicher Anblick sein, einer, der neugierig machte.

Und während die junge Frau um Liothari herum tänzelte, von neugieriger Anspannung durchflossen, zeigte sich auf Liotharis Gesicht der leise Schimmer eines Lächelns. Sie glaubte einen kleinen Teil ihrer Selbst in dem Mädchen wiederzuerkennen, die frühere Liothari, die Liothari wie sie hätte werden können, wenn nicht Tod und Gewalt ihr Leben in Fetzen gerissen hätten.

Sie hob eine Hand, um das Mädchen an weiteren Fragen zu hindern, denn nun wusste sie nicht, auf welche Frage sie als erstes Antwort geben sollte. „Langsam… ich bin Liothari Miranel vom Clan der Stimmen des Waldes, und ich bin hier weil…“ Sie spürte erneut das Herz in ihrer Brust verkrampfen, wie es sich zusammen zog, und schmerzte. Verzweifelt rang sie um Worte, die ihr stockten, nicht kommen wollten, war der Schmerz doch zu groß. „Ich bin hier, weil ich keinen anderen Ort mehr habe, an den ich gehen könnte“, endlich brachte sie es fertig, den Satz zu vollenden. „Und mit der Communitas habe ich… ich habe erst vor kurzem davon erfahren, und ich habe wohl nicht mehr mit ihr zu schaffen, als Ihr auch. Ich weiß nicht viel über die Communitas, kaum mehr als ein paar Gerüchte. Aber sie soll ein guter Ort sein für jene, die… unsicher leben und Hilfe brauchen.“

Neugierig neigte sie den Kopf ein wenig, fasste die junge Menschenfrau, dieses Kind der Wildnis, fest ins Auge. „Und Ihr? Wer seid Ihr?“

7 Uhr 25 morgens

Karàsvina Zwielichtstochter
01.03.2011, 22:19
Denerim
Schenke "Zum Wolfspack" 7:25 Uhr

Die Elfe lächelte erst kurz, gebot Karàsvinas Übermut dann Einhalt und gab ihr eine traurige Antwort. Der Hexe Antlitz war gezeichnet von aufrichtigem Mitleid, auch wenn sie nicht glaubte, dass es irgendwann 'keinen anderen Ort mehr zum Hingehen' geben würde.

„Und Ihr? Wer seid Ihr?“

Karàsvina richtete sich auf und lies ihren Kopf auf die andere Seite wandern, so dass dieser wieder schräg lag.
"Ich bin Karàsvina Zwielichtstochter aus dem Brecilienwald."
Wie ein eigenes Lebewesen bewegte sich ihre linke Hand, als ob sie über Liotharis Körper glitt, allerdings mit gut einer Hand breit Abstand zu diesem.
Die Hexe fühlte auf diese Art die Magie, als ob sie zarte, seidene Fäden mit den Fingern berührte, nur ganz sacht, da sie jene nicht zerreißen wollte. Und grübelte.

Die Wildniselfen gehen mit ihren magischen Begabungen sehr offen um, das habe ich oft beobachtet. Aber..., Ihre Augen wurden enger, ihr Körper beschrieb eine Art menschliche Entsprechung zum Katzenbuckel, ...Wir sind hier nicht in der Wildnis. Und bis jetzt hat mir auch keiner erklärt, was die Communitas genau ist... Auch Liothari scheint das nicht zu wissen...

Als ob sie vergessen hätte, dass sie gerade in ein Gespräch verwickelt war schweifte ihr Blick herum. Ihre Haltung entspannte sich zunächst, dann wurde sie sich wieder der Enge bewusst. Ihr ganzer Körper brachte ihren Unmut zum Ausdruck.
Ihre linke Hand hielt derweil nie Inne in ihrem seltsamen Spiel.

7:26 Uhr

Liothari Miranel
14.03.2011, 12:56
Schenke "Zum Wolfspack"
7 Uhr 26 morgens

Unruhig erschien das Mädchen hier, wie es sich bewegte, die Hände, den schmalen Leib, wie es sie neugierig beäugte, als wäre sie, Liothari, das interessanteste auf Thedas‘ Boden. Liothari lächelte schwach, nachsichtig, doch etwas verwirrt war sie auch ob dieses Verhaltens. So sehr unterschied es sich vom besonnenen Wesen ihres Clans, jenes Clans, der nun für immer geschwunden…

Die Hände der jungen Frau tanzten die Konturen von Liotharis schlankem Leib entlang, als suchten sie etwas zu erspüren, das nur dem Mädchen erkenntlich war. Doch was mochte das wohl sein?

„Was tut Ihr da, Tochter des Zwielichts?“, fragte sie nach einiger Zeit, da sie jene absonderliche Untersuchung schweigend über sich hatte ergehen lassen. „Was erhofft Ihr Euch, dabei heraus zu finden?“ Es lag keine Feindseligkeit in jenen Worten, nur Neugier, dieweil ihre grünen Augen den Blick der jungen Frau vor sich fesselten, um die Antwort in ihnen zu ergründen…

7 Uhr 26 morgens

Karàsvina Zwielichtstochter
14.03.2011, 13:36
Denerim - Schenke "Zum Wolfspack"
7:26 Uhr

Karàsvinas Augen weiteten sich überrascht, ihr Körper stockte.

Tja, da haben wir’s: Was soll ich nun tun?
Sie zwang sich zur Ruhe, entspannte sich wieder. Nun stand sie aufrecht, ihr Kopf nach ihrer Gewohnheit nach vorn geschoben. Liotharis Blick warf sie zurück, so stand sie eine ganze Weile da, wog für und wieder ab. Dann zuckte sie die Schultern.

"Ich brauche nichts heraus zu finden, ich weiß um deine Kräfte.", ihre Augenbrauen tanzten kurz auf und ab, "Entschuldige, wenn ich... dir zu nahe getreten bin." Ihre Hand glitt vorsichtig über die Aura des Übernatürlichen, das die Elfe umgab, als würde die Karàsvina sacht die Saiten einer Harfe anschlagen. Wieder glitt ihr Kopf zur Seite und ihre Augen sahen Liothari schief an, abgerundet wurde die Mimik von einem katzenhaften Lächeln.
"Es liegt mir fern dich zu bedrängen. Verzeih mir.“
Sie lies ihre Hand sinken, behielt aber den Gesichtsausdruck bei, den Blick fest auf der Elfe Augen gerichtet. Neugierig, was Liothari nun antworten würde.

7:27 Uhr

Chizuri Saito
27.03.2011, 16:56
Denerim
Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier

Chizuri beobachtete das sonderbare Verhalten von Karàsvina, mischte sich jedoch nicht ein. Sie konnte nicht sagen, ob es Liothari unangenehm war oder nicht, sie hoffte nur, dass das Mädchen bei ihr nicht auch so ein Verhalten an den Tag legen würde. Es war ihr irgendwie unheimlich.
Ophelia schien die beiden auch nur zu beobachten und zuckte mit den Schultern, als Chizuri kurz zu ihr sah. Doch nachdem Karàsvina mit ihrer berührungslosen Abtastung, schien die Elfe genug der Warterei zu haben.

„Kommt mit, ich zeige euch als erstes unseren Aufenthaltsraum.“, sprach sie und deutete, dass die drei Gäste mitkommen sollten. Chizuri nickte und schloss sich ihr direkt an. Der Raum in den Ophelia sie führte, wirkte wie eine weitere Gaststube des Wolfspacks. Tische und Stühle boten Platz für ungefähr zwanzig Personen.

Liothari Miranel
05.04.2011, 21:32
Denerim
Schenke "Zum Wolfspack"
7 Uhr 27 morgens

Liotharis Augen weiteten sich vor Überraschung, gleichzeitig spürte sie ihren Magen sich umdrehen, Schwindel erfasste sie. Woher wusste dieses Wildnismädchen von ihrer Gabe der Magie? Wer war sie, dass dies feststellen konnte? Welch eine Gabe war das?

Nur mühsam gelang es ihr, die Fassung wieder zu erlangen. Noch immer schlug wild das Herz in ihrer Brust. Der Verstand arbeitete hektisch, wälzte die Fragen, die sie sich stellte…

„Ihr tretet mir nicht zu nahe“, stieß sie hervor, nervös. „Ich bin nur… überrascht… woher wisst Ihr…?“ Leugnen, soweit war ihr bewusst, hatte keinen Zweck, noch Sinn. Die Gewissheit in den Augen des Wildnismädchens ließe sich gewiss nicht mehr verjagen. Und sie war keine Blutmagierin, sie konnte nicht die Gedanken dieser jungen Frau lenken, so dass sie vergaß. Ein flüsterleiser Gedanke traf sie da, eine Idee, eine Ahnung… „Seid Ihr etwa auch…?“

Nur, um schmerzlich gemisste Sicherheit zu erlangen, nicht um wahrhaft zu bedrohen, senkte sich Liotharis Hand zum Dolch an ihrer Hüfte…

7 Uhr 27 morgens

Karàsvina Zwielichtstochter
06.04.2011, 11:40
Denerim - Schenke "Zum Wolfspack"
7:27 Uhr

"...woher wisst Ihr…?“
„Seid Ihr etwa auch…?“

Die Stimme der Elfe zitterte leicht. Karàsvina entging auch nicht, wie angespannt der Körper ihres Gegenübers geworden war. Aber nun ja, so würde sie wohl auch reagieren, wenn sie jemand völlig fremdes auf ihre Fähigkeiten ansprechen würde.
Verwirrend fand sie nur, dass die Elfe anscheinend nicht fühlen konnte, was Karàsvina selbst war.
Ungläubig zogen sich ihre Augenbrauen nach oben.
"Kannst du es denn nicht spüren? Ich bin wie du."

Da erklang Ophelias Stimme: „Kommt mit, ich zeige euch als erstes unseren Aufenthaltsraum.“

Karàsvina drehte erst den Kopf, dann den Hals, dann den Oberkörper. Ohne dass sich ihre Beine überhaupt rührten. Dann schenkte sie Liothari ein warmes Lächeln.
"Du brauchst keine Angst vor mir zu haben." Dann blieb sie stehen. Ihr ganzer Körper aber sprach 'Komm, lass uns ihr nachgehen.'

7:28 Uhr

Liothari Miranel
06.04.2011, 16:09
Denerim
Communitas HQ (Subgewölbe "Zum Wolfspack")
7 Uhr 27 morgens

Liothari entspannte sich, gab jedoch keine Antwort auf die Frage des nach Wildnis duftenden Menschenkindes. Offenbar war die junge Karàsvina erstaunt, dass Liothari nicht ihrerseits den Hauch des Nichts wahrnahm. Als sei dieser Sinn Selbstverständlichkeit…

Ophelias Stimme rief aus den tieferen Teilen des Gewölbes. Liothari spürte sich schaudern, zittern. Sie wollte nicht tiefer eindringen in diese Gewölbe, sehnte sich so stark nach dem offenen Himmel über dem Kopf… am liebsten wäre sie geflohen, doch riss sie sich zusammen.

„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben“, wisperten die Lippen der Zwielichtstochter mit einem warmen Lächeln. Sie schien der Stimme nachgehen zu wollen…

Liothari tat zögernd einen Schritt vorwärts, sich überwindend, obgleich sie sich beengt, eingesperrt fühlte. Wie gelang es den Zwergen bloß, unter der Erde bei geistiger Gesundheit zu bleiben? Allein der Gedanke, tags- und nachts von nichts umzugeben zu sein außer dichtem Felsgestein… der Magen drehte sich ihr beinah um.

„Ihr verfügt augenscheinlich über eine seltene Gabe, Karàsvina“, flüsterte sie dem Mädchen zu. „Ich weiß nur von wenigen Magiern, die die Macht des Jenseits in anderen erkennen können. Ich kann es nicht.“

7 Uhr 28 morgens

Karàsvina Zwielichtstochter
06.04.2011, 22:53
Denerim - Versteck der Communitas
7 Uhr 27

Zunächst hielt Karàsvina verwirrt inne. Wie konnte das sein? Ihr sechster Sinn eine seltene Gabe? Sie hatte immer angenommen, dieser sei höchstens so selten wie die Hexen. Man brauchte ihn doch, um die Dämonen rechtzeitig zu bemerken und sich vor ihnen zu verbergen. Diese Fähigkeit war die erste, die Baldur ihr beigebracht hatte. Und nun das.

Als sie zu Ende gegrübelt hatte schloss sie rasch zu Liothari auf. In ihrer Nähe war die Enge besser zu ertragen. Wohl, weil ihr Geruch sie an ihre Heimat erinnerte...
Sie schob ihren Mund direkt neben Liotharis Ohr.

"Ich verstehe nicht. Wie kann man denn ohne den Hexensinn die gefährlichen Dämonen rechtzeitig bemerken und sich vor denen verbergen?"

7 Uhr 27

Liothari Miranel
07.04.2011, 12:37
Denerim
Communitas HQ (Subgewölbe "Zum Wolfspack")
7 Uhr 28 morgens

Liothari wandte dem jungen Mädchen ihr Gesicht zu. Ein nachsichtiges Lächeln erschien kurz darauf, nur um sofort wieder tiefem Ernst zu weichen.

„Das können wir nicht. Die Hüter der Dalish lehren ihren Ersten alles, was sie über Dämonen wissen, um sie zu warnen. Es gibt gute und böse Geister im Nichts und nicht immer können wir sie unterscheiden. Deswegen wird uns beigebracht, im Nichts nur uns selbst zu vertrauen. Doch selbst dann sind wir niemals sicher.“ Ein Schauder überkroch sie. „Habt Ihr von Abscheulichkeiten gehört? Das ist es, was uns erwartet, wenn wir nicht achtsam sind und aufpassen.“

Ein trauriger Ausdruck trat in Liotharis Gesicht. Wie glücklich sich diese junge Hexe doch schätzen konnte, gesegnet mit dieser Gabe… „Ich beneide Euch, Karàsvina“, gestand sie leise. „Ihr könnt Euch glücklich schätzen.“

7 Uhr 28 morgens

Karàsvina Zwielichtstochter
07.04.2011, 23:03
Denerim - Versteck der Communitas
7 Uhr 27

Karàsvina schwieg. Sie grübelte darüber, wie Hexen ohne sechsten Sinn überleben konnten. Vor diesen 'Abscheulichkeiten' hatte ihr alter Hexenmeister sie gewarnt. Auch dass ihre Verwandlungsmagie den Hexen vorbehalten war hatte er ihr auch einmal erzählt, aber der Hexensinn... Das fand sie wahrlich seltsam. Es war nach Liotharis Worten immerhin möglich, dass sie die Einzige Hexe weit und breit mit dieser Gabe war. Ein wahrlich eigenartiges Gefühl.

Unterdessen hatten sie eine geräumige unterirdische Kammer betreten, die an den Schanksaal an der Oberfläche erinnerte. Die junge Hexe staunte nicht schlecht.
"Da könnte man ja beinah' vergessen, dass es unter der Erde zugeht.", murmelte sie. Dann drehte sie neugierig den Kopf, schielte mal nach hier, nach dort. Sie trat an eine Wand heran und legte eine Hand darauf. Probeweise klopfte sie dagegen. Es hätte eine Hauswand sein können, lediglich der Geruch erinnerte entfernt daran, dass zwischen ihnen und dem Sonnenschein mehrere Schritt festes Gestein waren.
Da erschien ihr aber wieder ein zu fallen, dass sie nicht allein war und wandte sich wieder den Anderen zu.

7:29 Uhr

Liothari Miranel
08.04.2011, 11:48
Denerim
Communitas HQ (Subgewölbe "Zum Wolfspack")
7 Uhr 29 morgens

„Nein“, wisperte Liothari erschaudernd, deren scharfe Ohren das Gemurmel der kleinen Wildnishexe durchaus vernommen hatten. „Ich könnte niemals vergessen, unter der Erde zu sein…“ Sie zog unbehaglich die Schultern zusammen, ihr scharfer Sinn nicht getäuscht durch den großen Raum. „Fühlt es sich so an, lebendig begraben zu werden?“

Sie schluckte kräftig, suchte Halt an der Wand, als ihr schwindelte. Wie gelang es Nen’vhenan bloß, hier unten nicht Sinn und Verstand zu verlieren? Wie gelang es ihr hier unten, frei und ruhig zu atmen? Es schien unmöglich…

7 Uhr 29 morgens

Chizuri Saito
08.04.2011, 20:20
Denerim
Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier

Chizuri war Ophelia direkt gefolgt, während die anderen beiden Gäste ein wenig länger brauchten, da sie sich noch unterhielten. Chizuri bekam nur die halbe Unterhaltung mit, einerseits weil es scheinbar um deren magischen Fähigkeiten ging und sie dabei sowieso nicht mitreden konnte, andererseits, weil die beiden mitunter recht leise sprachen. Erst als sie auch im Aufenthaltsrum angekommen waren, folgte Chizu dem Gespräch. Es ging darum, dass sich die beiden im Keller unwohl zu fühlen scheinen.

„Stimmt mit diesem Gewölbe etwas nicht?“, fragte sie nach, denn ihr erschien alles vollkommen normal. „Es ist sogar richtig geräumig hier.“
Das Mädchen zuckte mit den Schultern, warf einen kurzen Blick zu Ophelia, zog sich anschließend einen Stuhl unter einem Tisch heraus und setzte sich. Bevor eine der beiden antworten konnte, vernahm Chizuri eine ferne Stimme, die nach jemanden rief.

„Wartet etwas hier.“, meinte plötzlich Ophelia. „Geoffrey hat nach mir gerufen, ich gehe mal zu ihm.“
Mit diesen Worten war sie auch schon aus dem Aufenthaltsraum verschwunden. Nicht so recht wissend, was sie tun sollte, lehnte Chizuri sich zurück und kippte auch mit den Stuhl ein wenig hinter, so dass sie ihn mehr oder weniger auf zwei Beinen balancierte, immer kurz davor umzufallen.

Karàsvina Zwielichtstochter
10.04.2011, 21:04
Denerim - Versteck der Communitas
7 Uhr 29

Ophelia war verschwunden und Liothari schien sich ob der unterirdischen Kammer immer noch unwohl zu fühlen.
Ich kann sie ja verstehen. Falls etwas geschieht, das Gewölbe etwa einstürzen sollte ist der einzige Fluchtweg viel zu lang...
Karàsvina bekam eine Gänsehaut und verscheuchte diesen Gedanken rasch wieder.
Stattdessen wandte sie sich der exotischen Frau zu. Diese balancierte gerade auf einem Stuhl. Zwei schnelle Schritte und die Hexe stand vor dem Tisch, an welchem ebendieser stand. Sie drückte ihr Kreuz durch, ihr Körper beschrieb ein elegantes 'S'. Zeitgleich erhob sich dieser, als würde sie schweben, ihre Füße verschwammen als sie sprang und dann hockte sie auf dem Tisch. Ihr Rücken nach ihrer Gewohnheit deutlich gekrümmt, das vorgereckte Gesicht der Frau zugewandt.

"Verzeih, wenn ich so direkt frage, aber wo kommst du her? Du schaust ganz anders aus als die Frauen, die ich bisher in Denerim getroffen habe."

7:29 Uhr

Chizuri Saito
10.04.2011, 22:38
Denerim
Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier

Auf Chizuris Frage hin bekam sie von Karàsvina keine richtige Antwort, aber das Mädchen kam näher, stellte sich komisch vor den Tisch und sprang anschließend auf diesen. Diese plötzliche und völlig unerwartete Reaktion überraschte Chizuri und sie wäre beinahe nach hinten gekippt. Sie konnte sich gerade noch rechtzeitig mit dem rechten Fuß am Tischbein einhaken und so ein peinliches Missgeschick unterbinden. ‚Irgendwie ist sie schon komisch… Was macht sie am Tisch?’

Als Karàsvina dann noch ihren Kopf vorstreckte, wuchs Chizuris Verwunderung noch mehr, doch sie ließ es einfach unkommentiert und lauschte der Frage des Mädchens.
„Ich komme aus Rivain“, antwortete sie dann, „aber meine Mutter ist Orlaisianerin und mein Vater stammte aus Ferelden.“
Sie kippte den Stuhl wieder nach vorne, sodass er wieder mit allen vier Beinen am Boden stand. „Aber ich schlage wohl mehr in die Richtung meiner Mutter. Und du? Ich habe vorhin gehört aus irgendeinem Wald. Ist der weit entfernt?“

Karàsvina Zwielichtstochter
11.04.2011, 00:24
Denerim - Versteck der Communitas
7 Uhr 29


"Riv-ain? Wo liegt das denn? Das hab' ich ja noch nie gehört... Aber was Orlais ist, weiß ich. Da hat mir Rouwen mal von erzählt.", antwortete Die Hexe.
Dann richtete sich, immer noch auf dem Tisch, auf. Sie hielt ihren Oberkörper kerzengerade und kniete mit einem Knie auf der Tischplatte. Ihr Blick glitt zur Seite. Sie grübelte...

Der Brecilienwald... Erscheint viel weiter weg als er sein muss. Ich bin nachmittags aufgebrochen, bin die ganze Nacht durchgewandert....
"Der Brecilienwald liegt wohl eine Tagesreise entfernt. Denke ich mal..."

Sie zog nachdenklich die Augenbrauen empor, was ihr Antlitz in Falten legte. So starrte sie eine ganze Weile vor sich hin, ihre Gedanken kreisten um den Wald, den sie Heimat nannte.
Dann, als wäre ihr mit einem Mal eingefallen, dass sie ja noch mit jemanden am Reden war, sagte sie:
"Wie kommst du denn hierher nach Denerim? Und wie gelangtest du in dies' Gewölbe?"

7:31 Uhr

Liothari Miranel
12.04.2011, 18:49
Denerim
Communitas HQ (Subgewölbe "Zum Wolfspack")
7 Uhr 32 morgens

Liothari wandte das Gesicht, noch immer bleich vor klaustrophobischer banger Angst, dem Wildnismädchen und Chizuri zu. Ihr war unwohl, die Decke drückte auf ihre Schultern, so schien es ihr jedenfalls, und sie spürte Schweiß in ihren Augen brennen.

„Ich kann auch nicht genau sagen, wie weit der Brecilianwald von hier entfernt liegt…“, meinte sie leise. Die eigene Stimme schien ihr fast erstickt… als presse sich die leicht abgestanden schmeckende Luft dieses Gewölbes wie ein Knebel in ihren Hals. Sie schüttelte den Kopf, versuchte jene beklemmenden Gedanken zu verjagen, straffte die Schultern. „Wie sie hierhergekommen ist, kann ich nicht beantworten… und ich bin… einfach in Denerim aufgewacht. Aber vermutlich wollt Ihr das gar nicht wissen…“ Sie zuckte hilflos die Achseln. „Verzeiht… es ist die Enge… die Decke… Ich kann nicht klar denken mit all dem Stein über mir“, fügte sie schaudernd hinzu. „Ich wollte mich bloß ablenken, nicht eure Unterhaltung unterbrechen.“

7 Uhr 33 morgens

Chizuri Saito
12.04.2011, 21:28
Denerim
Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier

Nachdem Karàsvina meinte, dass der Brecilienwald ungefähr einen Tagesmarsch entfernt war, meldete sich auch Liothari wieder zu Wort. Sie meinte, dass sie auch nicht wisse, wie weit der Wald wirklich weg war und betonte nochmals, wie sehr die Decke über dem Kopf störte. Chizuri balancierte derweil ihren Stuhl wieder auf zwei Beinen und sah die Dalish-Elfe an.
„Das Gebäude steht sicherlich schon seit Jahren und wird nicht plötzlich zusammenbrechen.“, meinte sie und versuchte damit Liotharis Angst ein wenig zu nehmen. ‚Außerdem scheint mir das hier ziemlich massiv zu sein’

Das Mädchen blickte an die steinerne Decke und versuchte abzuschätzen wie wahrscheinlich es wirklich war, dass sie just in diesem Moment einstürzen würde. Als sie ihren Kopf immer weiter in den Nacken legte, verlor sie endgültig die Kontrolle über den Stuhl und musste aufspringen, damit sie nicht rücklings auf den Boden knallte. Der Stuhl jedoch kippte um und verursachte dabei einigen Krach. Etwas beschämt grinste Chizuri zuerst Liothari und anschließend Karàsvina an.

„Du wolltest wissen, wie ich hierher kam.“, griff sie dann das vorherige Thema wieder auf, um ihr Missgeschick zumindest ein wenig zu kaschieren. „Ich musste weg aus Rivain, aber es hat mich sowieso nichts mehr dort gehalten.“ ‚Obwohl das Wetter hier weitaus weniger angenehm ist…’ „Mit einem Schiff bin ich in diese Stadt gekommen. Und hierhier…“ Chizuri sah nochmals kurz zu Liothari.
„Sie war so nett und hat mir heute in der Früh etwas zu Essen gegeben, nachdem ich die Nacht im Freien verbringen musste und anschließend bin ich ihr gefolgt.“ Sie verschwieg, dass Liothari gezielt zu den Communitas wollte, da sie nicht wusste, ob die Elfe wolle, dass andere dies erfuhren.

Karàsvina Zwielichtstochter
14.04.2011, 09:43
Denerim - Versteck der Communitas
7 Uhr 31

Karàsvina hatte das Gesicht wieder Liothari zugewandt, als diese sich für ihre Bemerkung entschuldigte. Und musste grinsen.

"Das macht doch nichts. Seit ich in der Stadt bin reden ohnehin alle durcheinander.", sie drehte wieder ihren Kopf, ihr Körper bewegte sich nicht, "Ist es eigentlich Brauch in den Städten, dass stets jeder direkt sagt was ihm in den Sinn kommt ohne auf die anderen zu achten?"

Da ertönte ein lautes Knallen, als Chizuri den Stuhl umstürzte. Erschrocken stieß Karàsvina sich mit einem Fuß ab, rollte vom Tisch und kauerte im nächsten Moment auf allen Vieren wieder auf dem Boden.
Ihr erster erschreckter Blick galt der Decke, dann den Wänden. Da bemerkte sie, dass Chizuri sie frech angrinste. Nun wurde sie auch dem umgefallenen Stuhl gewahr. Langsam und angespannt richtete sie sich wieder auf, als Chizuri sprach. Der Knall hatte sie daran erinnert, dass dies Gemäuer jederzeit zusammen brechen konnte, wie Liothari schon die ganze Zeit befürchtete.
Nun wusste die Hexe nicht, ob sie sich leichtfertig verhielt wenn sie sich hier entspannte wie Chizuri, oder ob es allzu peinliche Übervorsicht war wenn sie stets in Erwartungshaltung verharrte, ähnlich der Wildniselfe.

Da fiel ihr wieder ein, dass Chizuri ja mit ihr geredet hatte. Nun blickte die eigenartige Frau sie an, als erwarte sie eine Antwort und Karàsvina traute sich nicht, ihr zu gestehen dass sie ihr gar nicht zugehört hatte. Um davon abzulenken richtete sie das Wort an Liothari:
"Wie meinst du das, 'einfach aufgewacht'? Und wenn jene, ", sie wies mit dem Kopf auf Chizuri, "dir gefolgt ist, dann wolltest du hierher? Wieso denn, wo du dich doch so unwohl unter der Erde fühlst?"

7:34 Uhr

Liothari Miranel
15.04.2011, 13:05
Denerim
Communitas HQ (Subgewölbe "Zum Wolfspack")
7 Uhr 34 morgens

Karàsvina zeigte unerwartet Interesse an Liotharis Worten – oder versuchte sie nur, ihre Verlegenheit angesichts von Chizuris „Unfall“ zu überspielen? In jedem Fall spürte Liothari den heißen Tränenkloß erneut in ihrer Kehle drücken und brennen. Sie stand kurz davor, die Frage abzuschmettern, doch dämmerte ihr, dass dich nicht gerecht war gegenüber dieser jungen Frau, die nichts von Liotharis Verlust wusste.

„Ich bin vor der Dunklen Brut geflohen“, erwiderte sie daher, das Gemetzel an ihrem Clan übergehend, denn darüber zu sprechen war viel zu schwer und zu schmerzhaft. „Irgendwann brach ich erschöpft zusammen und als ich aufwachte, fand ich mich im Gesindeviertel wieder. Eines der Flachohren hier hatte mich gefunden und hergebracht. Aber bleiben konnte ich nicht… ich hätte sie in Gefahr gebracht. Für die Templer hier bin ich nur eine Abtrünnige, nur einen Schritt entfernt davon, ein gefährlicher Maleficar oder eine Abscheulichkeit zu werden. Ich habe gehört, dass dieser Ort hier eine Zuflucht für jene ist, die aufgrund ihrer… Besonderheit verfolgt werden. Deswegen bin ich hier.“ Sie schauderte, den dichten Stein anstarrend, der schwer über ihrem Kopf hing. „Dass ich in ein Gewölbe wie dieses hinab muss… das habe ich nicht gewusst.“

7 Uhr 35 morgens

Aurelia Lantea
16.04.2011, 23:01
Tag 3

Denerim, Schenke "Zum Wolfspack" - Schankraum >>>> Denerim, Communitas-Refugium (Subgewölbe "Zum Wolfspack")

7 Uhr 40 morgens

Aurelia stapfte zurück zur Speisekammer, wo die Wachskerze, die am Türstock befestigt war, die kalte, mit stickiger Luft gesättigte Stube mit kargem Licht ausfüllte. Sie kratzte sich etwas irritiert am Kopf, die bunt gewürfelte Gruppe, die das Wolfspack zur Zeit bewirtschaftete, war wirklich seltsam – exquisit bekleidete, betrügerische Pfuscher, elfische Weiber aus Orlais, extrem suspekte, wissbegierige Quasselkrieger. Es war wirklich kurios, dass sich die Meute so zufällig am selben Tag im Wolfspack sammelte. Gut, dass der alte, bärtige Zwerg zurück war, so war die Flucht zum Subgewölbe, wo das Communitas-Refugium situiert war, für die Wirtsfrau griffbereit gewesen. Aurelia griff die Kerze, die kurz aufflackerte, stiefelte schließlich zum Korbgeflecht, wo die Gewürze, die aufgekratzte gelbe Paprika sowie die vier Kilogramm des Geflügelfleischs für die Mittagsspeise in Papier gewickelt auf Bratpfanne sowie Kochtopf warteten, um die gefräßige Meute im Refugium zu sättigen. Apropos Refugium. Aurelia streckte die Kerze aus, bis die Schwärze, die das Speisekabuff flutete, mit warmem, etwas flatterigem Licht ausgestopft war. Sie erblickte die Luke, die etwas abseits im Eck der Speisekammer im Parkett steckte, spazierte zum Ausstieg und stellte die Kerze auf einem Zapffass mit Bier ab, zog die Luke am kreisförmigen Griff auf, bis die Klappe auf die Mauer prallte und Staub aufwirbelte. Es erstreckte sich darunter eine steile Treppe aus bröckeligem Gestein. Aurelia grabschte die Kerze, stieg Stufe um Stufe abwärts und schloss die Luke. Mageres Licht jagte die Schwärze fort, die kalte, wässrige Luft miefte etwas, staubiger, krümeliger Splitt knirschte auf. Am Fuße der Treppe wartete auf Aurelia die zweite Speisekammer des Komplexes, die aber ausschließlich Gut für die Communitas stapelte. Sie beachtete die Stube aber kaum, spazierte sofort zur Pforte und stieß sie mit dem Fuß auf.

Im Essraum des Refugiums, der bis auf die Wolfsaccessoires ausgestattet war wie die Gaststätte selbst, bemerkte Aurelia, wie zwei elfische Sprösslinge am Kaminfeuer saßen, aufgeregt Geschichten austauschten und quirlig gestikulierten. Zwei junge Frauen, die erste magisch begabt, soweit Aurelia wusste, die zweite mit geschwängertem Leib, schleppten Körbe mit Geschirr sowie Besteck, um die Holztische für das Frühstück zu decken, wobei die Maga die etwas zu fleißige, sturköpfige Mutter in spe bequasselte, besser die Tischbezüge aus Flachs zu bringen. Zum Schluss registrierte die Wirtsfrau Lio, die exotische Frau in luftig-weißem Stoff sowie die Zwielichtstochter und stiefelte zu besagtem Ort, wo Aurelia die Gruppe freundlich begrüßte. "Willkommen im Refugium der Communitas", sagte die Chasindfrau und feixte, die cobaltblauen Augen bewusst auf Karàsvina gerichtet, "entschuldigt bitte meine Skepsis, Zwielichtstochter, aber so ausgefuchste Spione wie die der Kirche sowie der Templer schleichen auf der Straße wie Gestaltwandler, stets auf der Suche nach uns." Sie stellte das befüllte Korbgeflecht auf der Tischplatte ab und blickte auf Lio, die etwas besorgt und im Gemäuer des Subgewölbes beerdigt komplett deplatziert wirkte. Lios gesamte Sippe war tot, übrig war bloß Aurelia, die große Schwester. Aurelia legte fürsorglich einen Arm um Lios Schulter und wollte die Elfe ablenken, also feixte die Wirtsfrau frech: "Sag, Lio, wie hast du bloß so ein dürres Mädle aufgetrieben? Chizuri war Euer Name, richtig? Ihr schaut so aus, als könntet Ihr etwas mehr Fleisch auf den Rippen vertragen!"

7 Uhr 42 morgens

Chizuri Saito
17.04.2011, 11:06
Denerim
Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier

Als die Gastwirtin Aurelia den Aufenthaltsraum im Kellergewölbe betrat, sorgte sie direkt für einigen Wirbel. Zuerst hieß sie die drei Neuankömmlinge willkommen und anschließend versuchte sie wohl Liothari ein wenig aufzumuntern und platzierte noch ein paar dreiste, aber durchaus zutreffende Worte gegen Chizuri. ‚Sehe ich wirklich schon so abgemagert aus?‘ Unwillkürlich stelle das Mädchen ihr Erscheinungsbild in Frage, musterte sich kurz selbst und musste Aurelia aber Recht geben. ‚Ja, ich wäre wohl hübscher, wenn ich nicht so dürr wäre.‘ Ihr war es bisher nicht so aufgefallen, aber sie hatte sich auch schon lange nicht mehr in einem Spiegel betrachten können.

Als Chizuri wieder aufblickte, bemerkte sie, dass eigentlich nicht nur Karásvina, Liothari, Aurelia und sie anwesend waren, sondern auch noch andere Gäste. Doch diese schienen sich vorerst genauso wenig um die Neuankömmlinge zu, wie es umgekehrt der Fall war. Trotzdem war ihr somit ihr Stuhlunfall noch peinlicher.
„Ja, ich heiße Chizuri“, beantwortete sie schnell Aurealias Frage, um sich abzulenken. „Und seit ich von Rivain unterwegs bin habe ich fast nichts Ordentliches mehr gegessen.“ Sie drückte mit ihrer Hand ein wenig gegen ihre Kleidung und man konnte sehen, wie schmal sie wirklich war. „Ich wollte gestern in der Taverne Zum…“, sie musste einen Moment überlegen, da ihr der Name nicht gleich einfallen wollte, „…Adeligen etwas essen, doch man hatte mir mein letztes Geld gestohlen und so wurde ich nur rausgeworfen.“

Karàsvina Zwielichtstochter
18.04.2011, 23:28
Denerim - Versteck der Communitas
7:35 Uhr

Als sie Liotharis trauriges Gesicht sah, bereute sie nachgefragt zu haben. Nachdem sie die Antwort vernommen hatte legten sich einmal mehr Falten über ihre Stirn.
Besondere Leute? Meint sie vielleicht Hexen? Das würde erklären, warum ich das Jenseits hier so klar spüren kann. Templer waren glaub' ich jene Männer...
Ein Schleier legte sich über ihr drittes Auge als sie daran zurückdachte, was die Männer in den Rüstungen damals ihrem Vater angetan hatten. Ihre Mundwinkel zuckten und ihre Nasenflügel bebten, gleichwohl ein Stechen ihren Hals heimsuchte, doch die Tränen für Rouwen waren schon alle vergossen worden. Karàsvina hatte einen Tag und eine Nacht geweint, bis ihre Stimme rau wie die eines knurrenden Wolfes geklungen hatte. Dies hatte nie nachgelassen.

Da zuckte die Hexe zusammen. Aurelia war da und begrüßte sie drei.
Wo kommt die denn her?

Dann faselte die Wirtsfrau irgendetwas von Kirchenspionen und Templern Verfluchte Bastarde! und Gestaltwandlern.
Karàsvina schnaubte. Die Gedanken an die Templer Mögen sie alle ein grausames Ende finden war ihrer Stimmung alles andere als zuträglich gewesen und Aurelias Anblick erinnerte sie an die jüngsten Erlebnisse. Dass sie fern ihrer Heimat war. Die Enge der Städte. Die Striemen auf ihrem Rücken. Deren seltsam undurchsichtige Art. Dass ihr hier niemand erklärte, was eigentlich los war. Wut loderte wie Flammen durch ihre Venen. Ein Brodeln welches sie nicht zu unterdrücken gedachte. Es musste raus. So erhob sie die Stimme :

"Nun reicht es mir aber! Ich will endlich wissen, wer ihr überhaupt seid, warum hier so viele Hexen rumlaufen und was die Communitas eigentlich ist! Ich habe euch eure verfluchte Botschaft gebracht und alles was ich als Dank erhalten habe war hin- und hergeschickt zu werden! Und was es mit diesen Hunderten von Leben auf sich hat, die laut dem Toten auf der Straße auf dem Spiel stehen sollen hat mir auch noch keiner gesagt!", zuletzt schrie sie nur noch.
Dann machte sie ein Geräusch wie ein wütender Vogelschrei, ihr Rücken krümmte sich und sie fixierte Aurelia wütend von unten herauf. Ihre Arme wandten sich ihre Flanken hinab, ab da spreizte sie die Unterarme halb nach hinten weg. Unbewusst nahmen ihre Hände ihr Spiel mit den magischen Strömungen wieder auf, nur waren es diesmal ihre eigenen. Weit davon entfernt, einen Zauber zu weben, doch stets bereit augenblicklich zu beginnen.

7:44 Uhr

Liothari Miranel
20.04.2011, 13:47
Denerim
Communitas Refugium (Subgewölbe "Zum Wolfspack")
7 Uhr 44 morgens

Das Wildnismädchen sah aus, als sei es bereit, jeden Augenblick Donner und Blitz zu beschwören, wenn es nicht Antwort erhielte. Liothari trat näher an Nen’vhenan heran, niemals ließe sie zu, dass ihrer Schwester im Herzen etwas geschähe. Gerade erst hatte sie sie wieder gefunden, vor wenigen Tagen erst den ganzen Clan verloren, Mutter, Vater, Bruder, ebenso ihre Lehrerin, Mentorin, mütterliche Freundin, die Hüterin selbst, alles, woran ihr Herz einst gehangen. Die Schwester würde sie nicht verlieren. Sie wollte Karàsvina nichts tun, doch sollte sie sich gegen ihre Schwester wenden, so kannte Liothari ihren Platz!

„Beruhigt Euch!“, intervenierte sie schnell. Kein weiteres Blut sollte vergossen werden! Sie hatte zu viel davon gesehen, viel zu viel, in den letzten Tagen, genug für ein ganzes Leben, gar für zwei. „Es besteht kein Grund für Euren Ärger, Zwielichtstochter. Niemand hier will Euch böses – und ich bin sicher, dass es meiner Schwester leid tut, dass Ihr so herumgeschickt wurdet. Es ist so viel geschehen. Das sind keine leichten Zeiten!“

Flehend blickte sie die Zwielichtstochter an, wünschte, dass diese ihren Verstand wieder fand, ihre Vernunft, und sich beruhigte. Angst zeichnete sich deutlich ab auf ihren hellen, filigran tätowierten Zügen.

7 Uhr 44 morgens

Karàsvina Zwielichtstochter
29.04.2011, 12:57
Denerim - Versteck der Communitas,
7:44 Uhr

Wie Liothari sich vor Aurelia stellte berührte die Hexe auf eine Art, die sie bis dahin nicht gekannt hatte. Ihre Arme senkten sich, ihr Kreuz drückte sie durch und richtete sich auf. Ihr Gesicht war offen, überrascht.

Dies Gefühl war ihr völlig fremd. Sie senkte das Haupt.

"Verzeiht meinen Ausbruch. Aber ihr müsst mich verstehen. Ich lebe einsam in der Wildnis, diese Stadt ist mir allzu eigenartig. Und ich weiß immer noch nicht, wo ich hier hinein geraten bin. Auch möchte mir ein Niemand erklären, was hier vor sich geht."

Sie blickte der Elfe in die Augen. Sie verstand sich selbst nicht mehr, gleichwohl ihr Körper keinerlei Zeugnis ihrer Unsicherheit ablegte. Auch hatte sie nie auf diese Art mit anderen Leuten gesprochen, so… umständlich. Was war nur mit ihr geschehen?
Auch ihre Ausdrucksweise erschien ihr selbst seltsam. Weder Rouwen der Hexer noch Rouwen der Köhler hatten sie so zu sprechen gelehrt. Wer hatte ihr dies beigebracht?

Immer noch sah sie Liothari aus großen Augen an, auch wenn sie auf eine eigenartige Art und Weise neben sich stand.

[B] 7:45 Uhr[B]

Chizuri Saito
02.05.2011, 17:49
Denerim
Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier

„Was hier geschieht, verstehen nicht viele.“ Plötzlich betrat ein älterer Mann mit grauen, beinahe weißen Haaren den Raum. Er hatte eine autoritäre Ausstrahlung, die Chizuri sofort wahrnahm. Es war nicht die Art von Mensch, mit der sie gern Zeit verbrachte. „Und noch weniger sind bereit, etwas dagegen zu unternehmen. Ich bin Geoffrey Fairfax, Mitgründer der Communitas.“
Der Mann war in eine braune Robe mit einer Kapuze gekleidet, die er jedoch nicht aufgesetzt hatte. Er stellte sich mitten in den Raum und zog die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. In der rechten Hand hielt er einen Magierstab, den er nun wie einen Gehstock auf den Boden stellte.

„Wir“, seine grauen Augen sprangen von Person zu Person und schlossen jeden mit ein, „sind die Communitas. Personen die Hilfe benötigen und diese auch anderen gewähren. Ein Bund aus Individuen, die die Augen nicht vor der Wahrheit verschließen. Eine Gemeinschaft, die nicht nur untätig Worte zu Reden formt, sondern eine die handelt, wann auch immer es nötig ist. Wir sind der Dolch des gemeinen Volkes und der Albtraum der egozentrischen Herrschenden.“

Trotz der Abneigung, die Chizuri verspürte, musste sie zugeben, dass dieser Mann etwas Faszinierendes an sich hatte. Sie fühlte regelrecht, wie jedes seiner Worte der Wahrheit entsprach. Plötzlich hob er seinen Magierstab an und machte eine damit eine Bewegung, welche die drei Neuankömmlinge Liothari, Karàsvina und Chizuri einschloss.
„Und die Zeit zum Handeln ist gekommen! Die Krieger des Königs haben nicht genug Mut, um dem Volk gegen dunkle Brut beizustehen, sie kämpfen nur dort, wo es ihrer Sicherheit dient. Es ist unsere Aufgabe, denen Hilfe zu gewähren, die alles verloren haben, die ihrer Heimat beraubt wurden und deren Familienmitglieder starben. Außerdem werden wir dafür sorgen, dass anderen dieses Schicksal erspart bleibt!“
Er stellte seinen Stab wieder lautstark auf den Boden. „Aurelia, geh in mein Quartier, dort liegen Schriftrollen bereit. Bring diese her.“, wies er die Gastwirtin an, die daraufhin den Raum verließ, um der Anweisung folge zu leisten.

„Doch bevor wir helfen können, müssen wir unsere eigenen Leute informieren und sie bewappnen. Wir sind weit verstreut, damit wir nicht entdeckt werden. Menschen, Elfen und Zwerge, die - aus welchen Gründen auch immer - gesellschaftlich nicht akzeptiert werden, Magier, die nicht dem Zirkel angehören und Idealisten, die gewillt sind, diese Welt zum Besseren zu verändern.
Boten müssen die Schriftrollen zu ihnen bringen und dafür würde ich eure Hilfe benötigen. Im Gegensatz bieten wir euch ein Dach über den Kopf, Essen, Trinken und eine Gemeinschaft, die euch akzeptiert und liebt wie ihr seid.“

Der grauhaarige Mann machte eine Pause. Erst als Aurelia kurz darauf mit den Schriftrollen zurückkam, sprach er weiter. „Seid ihr bereit, euch den Communitas anzuschließen? Dann nehmt euch eine Schriftrolle und überbringt die Botschaft den jeweiligen Personen.“

Chizuri musste nicht lange überlegen. Es war das beste Angebot, das sie bisher bekommen hatte. Eine Botschaft überbringen und dafür Essen und ein warmes Bett zu ergattern, war ganz nach ihrem Geschmack. Sollte es brenzlig werden, konnte sie immer noch abhauen.
Um auf Geoffrey zuzugehen und eine der Schriftrollen zu nehmen, musste sie jedoch ihren ganzen Mut aufbringen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen und überwand die drei Meter, die sie voneinander trennten.
Jede der Schriftrollen war mit einem andersfarbigen Band zugebunden. Sie nahm die mit dem violetten Band. Geoffrey nickte anerkennend.
„Eine Botschaft für Naomi Cirtarda In der Schriftrolle steht, wie du sie findest.“

Bevor Chizuri diese öffnete, wartete sie allerdings ab, wie Karàsvina und Liothari reagieren würden.

Liothari Miranel
04.05.2011, 14:40
Denerim
Communitas Refugium (Subgewölbe „Zum Wolfspack“)
7 Uhr 47 morgens

Liothari beobachtete, wie der Menschenmann irgendetwas von Dingen erzählte, die angeblich von großer Wichtigkeit wären, und dass man hinsehen müsse, und über Pflicht und Schutz des einfaches Machen… Er nahm einige Umschlänge von Aurelia entgegen, die noch versiegelt waren, und unterbreitete ihnen allen das Angebot, an dieser großen Sache mitzuarbeiten.
Chizuri ergriff die Gelegenheit beinahe sofort und nahm ihre Schriftrolle von dem einschüchternden Shem entgegen. Liothari jedoch zögerte noch. Sie wünschte, in der Nähe ihrer Schwester zu bleiben, und sicherlich bot die Communitas ihr Schutz, doch bei dem Gedanken, erneut Dunkler Brut gegenüber treten zu müssen, erneut in die grauenvollen Fratzen dieser Monster zu sehen, wurde ihr schlecht, der kalte Schweiß brach ihr aus. Auch traute sie den Shemlen nicht – es mochte zwar durchaus ehrbare Menschen geben, doch Liothari argwöhnte, dass die meisten von ihnen in einer Elfin wie ihr nur nutzloses Ungeziefer wähnten… was kümmerten sie die Belange des einfachen Mannes, wenn dieser ein Shem war, ein Angehöriger jenes Volkes, dass ihrem Volk dereinst die Heimat geraubt hatte?

Um Verständnis flehend sah zu ihrer Schwester, der einzigen Shemfrau, der sie vorbehaltlos vertrauen wollte, hinüber. „Ich will diese Entscheidung nicht vorschnell treffen, Nen’Vhenan. Ich bin die letzte und die einzige meines Clans, die die alten Geheimnisse noch waren kann… und die Dunkle Brut macht mir entsetzliche Angst. Ich muss darüber nachdenken!“ Ihre Stimme zitterte merklich bei jenen Worten.

7 Uhr 48 morgens

Karàsvina Zwielichtstochter
17.05.2011, 00:20
Denerim - Versteck der Communitas,
7:47 Uhr

Alles änderte sich, als der Alte eintrat: Es war, als würde die Luft zittern und nur sein weiter Mantel das Jenseits zurückhielt. Karàsvina nahm eine abwehrende Haltung ein, die Augen ehrfurchtsvoll geweitet. Dies war der mächtigste Magier, dem sie je begegnet war und es war...
Eindrucksvoll.
Kein anderes Wort traf es. Als er dann sprach stand seine Stimme seinem Auftreten in nichts nach. Und tatsächlich fand die Hexe einige ihrer vielen Fragen beantwortet nachdem der Mann geendet hatte.
Vornüber gebeugt verharrte sie, ihr Kopf nahezu auf Höhe ihrer Hüfte.
"Ich bin hier um zu helfen, andernfalls hätte ich die Stadt nie betreten.", raunte sie, ihr Kopf wiegte sich langsam hin- und her.
"Allerdings ist dieses Hin- und Hergetrage von Schriftrollen nur dazu zu gebrauchen, einem Kopfweh zu bereiten.", fügte sie knurrend hinzu.
Der Alte, welcher sich als Geoffrey vorgestellt hatte musterte sie eingehend. Aurelia flüsterte ihm etwas zu und er nickte langsam.
"Ihr habt fürwahr einiges auf euch genommen, Zwielichtstochter. Wenn es wahr ist, was Aurelia mir über euch sagte. Aber dieses ‚Hin – und Hergetrage’ ist nun mal notwendig. Wobei ich mich auch mal mit euch unterhalten müsste bezüglich der Vorfälle die euch zu uns führten.“

Karàsvina schüttelte energisch den Kopf.

"Ihr habt gerade selbst gesagt, dass die Zeit drängt. Folglich werde ich zunächst Chi-Tzuh-Ri dabei helfen diese eigenartige Botschaft zu überbringen, bevor ich eure Fragen beantworte.", sie hatte sich aufgerichtet und schaute dem Mann trotzig entgegen. Seine Präsenz trieb ihr kalten Schweiß auf die Haut. Derartiges hatte sie fürwahr noch nie erlebt. Als gäbe es den Mann halb hier und halb im Jenseits.
Doch sie wusste, wie man Wesen begegnete die größer und mächtiger waren als man selbst. Man durfte niemals zurückweichen. Oder sehr schnell.

"Dann...", sie hatte Geofrey überrascht."...Dann nehmt doch besser eine andere, hier."
Er hielt ihr die Rolle mit dem schwarzen Band hin. Karàsvina verschränkte die Arme und starrte ihn an. Nur mit Mühe konnte sie ein Zittern ihrer Beine unterdrücken, doch spürte sie noch etwas anderes.
Ein unbeschreibliches Prickeln am ganzen Körper. Sie liebte Herausforderungen, sie liebte wie sie einen lebendig werden ließen. Dann musste sie lächeln und streckte beide Arme aus.

"Ich habe einen Vorschlag: Wenn sie," , ihr Kopf wies nach Liothari, "hier bleiben wird, dann gebt mir beide Schriftrollen mit und Schisuri und ich liefern sie in einem Durchlauf ab. Wenn ich denn hier übernachte, was ich wohl muss, könnte ihr mich fragen was ihr zu fragen habt."

Der Mann schüttelte nur den Kopf und grummelte zu Aurelia gewand etwas, das sich anhörte wie: „So was freches ist mir schon lange nicht mehr unter gekommen.“ Und stierte sie abschätzend an.
„Nun gut, da ihr bewiesen habt, dass man euch trauen kann: hier sind die beiden Schriftrollen. Aber danach keine weitere Verzögerung mehr. Ich muss diese Dinge wirklich von euch wissen.“ Mit diesen Worten ging er. Da trat eine junge Frau an Karàsvina heran.
„Bevor ihr geht: Ophelia wies mich an zu schauen, ob wir nicht noch einige Kleider übrig hätten wo eure doch so zerfetzt sind. Diese hier dürften euch passen.“, und überreichte der Hexe ein Bündel. Darin enthalten waren ein brauner Rock und eine grüne Tunika mit langen Ärmeln. Karàsvina nickte und begann, sich um zu ziehen.

7:52 Uhr

Chizuri Saito
22.05.2011, 10:37
Denerim
Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier

Liothari zögerte, bevor sie antwortete und sprach, dass sie zuerst darüber nachdenken musste. Ihr Grund klang nachvollziehbar, trotzdem fragte Chizuri sich, ob es auch damit zusammenhing, dass sie sich in Gebäuden unwohl fühlte. Vollkommen anders reagierte Karàsvina. Sie machte sofort klar, dass sie helfen würde und dies auch der Grund ihres Hier seins war, doch vom Überbringen von Schriftrollen schien sie nicht viel zu halten. In der darauffolgenden, kurzen Konversation zeigte sie sich ein wenig widerspenstig, aber durchaus willens, für die Sache einzustehen. Sie schlug vor oder besser gesagt bestimmte, dass sie mit Chizuri gemeinsam alle Schriftrollen austragen würde. Geoffrey war schlussendlich einverstanden und überreichte die verbleibenden Schriftrollen.

„Mir ist es auch Recht, wenn ich nicht alleine gehen musste“, meinte Chizuri sowohl zu Geoffrey als auch zu Karàsvina gewand. ‚In dieser Stadt verirre ich mich bestimmt wieder. Wobei sich Karàsvina hier vermutlich auch nicht besser auskennt als. Aber besser zu zweit verlaufen, als alleine.’ In der Zwischenzeit hatte das Waldmädchen neue Kleider bekommen und machte daran sich umzuziehen.
Chizuri nutzte die Zeit um die Schriftrolle, die sie in der Hand hielt, zu öffnen. Neben einem Text fand sie auch eine grobe Skizze von Denerim, auf der ein Haus mit einem Kreuzchen versehen war. Sie versuchte sich zu orientieren, fand aber auf die Schnelle nicht, wo sie sich selbst befand. Markant war jedoch die Meeresenge, die zum Fluss wurde. Von dort aus würde sie schon irgendwie den Bestimmungsort finden können. Der Text selbst war recht kurz.


Allerliebste Naomi!

Dunkle Wolken aus dem Süden brachten Regen, der die Feuer von Ostagar erlöschte. Ich fürchte das Unwetter zieht weiter nach Norden und könnte schon bald das Tageslicht bis hinauf zum wachen Meer verdunkeln.
Du und deine Freunde sind bei mir immer herzlich willkommen und es wäre schön, wenn wir uns vor dem Regen treffen könnten.

Gezeichnet dein Freund G.F.

Chizuri rollte die Schriftrolle wieder zusammen. Der Inhalt für sich war harmlos, doch mit den Geschichten, die sie in der letzten Stunde gehört hatte, wurde ihr ein wenig mulmig und ein Schauer rieselte über ihren Rücken. Sie verdrängte jeden Gedanken daran und blickte zu Austragspartnerin auf. „Ich bin bereit, wenn du es bist, Karàsvina.“

Karàsvina Zwielichtstochter
22.05.2011, 23:18
Denerim - Versteck der Communitas,
7:54 Uhr

Karàsvina zog gerade die Gugel wieder über den Kopf, als sie all der Blicke gewahr wurde die auf ihr ruhten. Irritiert blickte sie sich um. Als die Umstehenden ihren Blick bemerkten wichen sie diesem aus und gingen in kleinen Gruppen tuschelnd auseinander. Zorn und Traurigkeit tanzten über Karàsvinas Gesicht, sie hatte dies schon einmal erlebt.

Hexenbalg! Unheilkind!

Sie wandte sich, indes sie den Gürtel um die schmalen Hüften zog, zu Chizuri um.
"Ich bin stets bereit."
Sie verstaute die beiden Schriftrollen in einer Gürteltasche. Dann trat sie neben die eigenartig ausschauende Frau, ihr Kopf legte sich schief als sei es unbequem diesen aufrecht zu halten und schaute auf das aufgerollte Pergament.
Auch wenn sie lange keine gesehen hatte, so erkannte sie doch eine Karte so sie eine erblickte. Und schwarze Linien, die aussahen wie das Gekritzel eines kleinen Kindes welches einen Kohlestift in die Finger bekommen hatte.

"Und? Wo müssen wir hin? Was steht da?", fragte sie derweil sie der bereits losgehenden Chizuri folgte. Sie versuchte die seltsamen Blicke der anderen zu vergessen, auch wenn sie sich immer noch still fragte, was sie falsch gemacht hatte? Sollte sie allzu respektlos gegenüber dem Alten gewesen sein? Oder war es, weil sie Aurelia eben angeschrieen hatte? Oder das...

Oh, vergammelte Krötenstierling! Ich habe vergessen mich für die Kleider zu bedanken, das muss es gewesen sein!
Sie schlug die Hand vor dem Kopf und schritt weiter neben Chizuri her. Erleichtert, dass es nur eine Lappalie gewesen sein mochte. Aber um der Bedankung wegen zurückzugehen fehlte es ihr an Zeit und Lust.

7:55 Uhr
>>>>> Schenke "Zum Wolfspack"

Chizuri Saito
23.05.2011, 09:50
Denerim
Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier

Karàsvina erwiderte, nachdem sie sich fertig umgezogen hatte, dass sie bereit war. Somit ging Chizuri los, um zuerst in die Schenke zurückzukehren. Das Mädchen folgte ihr und fragte, was in der Schriftrolle stand. Kurz darauf schlug sie die Hand vor den Kopf. Chizuri wunderte sich über das komische Verhalten, entschloss sich aber dazu, zuerst die Frage des Mädchens zu beantworten.
„Es sind nur ein paar harmlose Zeilen, aber wenn ich es richtig verstehe, dann soll damit angedeutet werden, dass diese Dunkle Brut von Süden nach Norden kommt. Außerdem ist noch eine kleine Karte dabei, die zeigt, wohin wir die Schriftrolle bringen müssen.“
Dass sie sich in Denerim nicht auskannte und befürchtete, das Ziel trotz der Karte nicht zu finden, verschwieg sie vorerst. Ein Hauch von Hoffnung bestand ja noch, indem sie sich am Fluss orientieren würde. ‚Worauf habe ich mich da eigentlich wieder eingelassen?‘

Chizuri öffnete die Luke, die das Gewölbe von dem Vorratsraum trennte und stieg hinauf. Bevor sie jedoch die Tür zum Schankraum öffnete, wandte sie sich nochmals Karàsvina zu. „Bedrückt dich irgendetwas oder warum hast du dir vorhin an den Kopf gegriffen?“

Hafenbezirk ----->