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Aquarius
30.11.2010, 21:12
Östlich grenzt die Hauptstadt an den Amaranthine-Ozean, wobei sich die Ankerplätze des Hafens über die gesamte Küstengrenze erstrecken. Es ist tags wie auch nachts geschäftig dort - die Arbeiter transportieren auswärtiges Gut wie Gewürze, Stoffe, Alkoholika, Schmuck etc. um, Fischerkutter brechen früh morgens zur See auf, betrunkene Matrosen sowie Bettler oder Obdachlose streunen auf den schmutzigen Stegen, aber auch so mancher Stadtelf ist dort anzutreffen. Hier befindet sich die Schenke "Zum Wolfspack" (Achtung, hat ein eigenes Topic!) sowie das Freudenhaus "Die Perle".


Die Perle
Im Osten Denerims, südlich des Drakonflusses, befriedigt das exklusive Lusthaus Die Perle für 40 Silbermünzen die sexuellen Bedürfnisse und Fetische menschlicher, zwergischer wie auch elfischer Kundschaft, männlich wie auch weiblich. Lusthausbesitzerin ist Sanga (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=594551&postcount=32).

Chizuri Saito
02.12.2010, 22:28
Einstiegspost
An Bord des Schiffs Lysander
2. Tag, 7 Uhr 37 abends

„Aufwachen!“
Dem harschen Wort folgte ein leichter Tritt gegen Chizuris Stiefel. Das Mädchen schlug erschrocken die Augen auf und starrte auf die Schuhe eines Seefahrers. Da ihr nur sehr wenig Geld für die Überfahrt von Rivain nach Denerim zur Verfügung gestanden war, musste sie die Crew tatkräftig unterstützen. Starker Wind und hoher Seegang erschwerten die Arbeit zusätzlich und irgendwann war Chizuri von der ungewohnten Arbeit vollkommen erschöpft gewesen. Sie hatte sich in eine Ecke gesetzt und wollte sich kurz ausruhen, war dabei jedoch eingenickt. Der Schlaf war jedoch alles andere als erholsam gewesen, denn sie fühlte sich noch immer marode und außerdem war ihr kalt. Sie rieb sich die Augen. ‚Hoffentlich ist es an Land wärmer. Wenn nicht, muss ich mir einen warmen Fellmantel kaufen. Wie soll ich mir den leisten können? Aus welchem Fell preiswerte Mäntel sind? Zumindest etwas Warmes zu Trinken sollte…’

„Wird’s bald?“ ‚Lass mich doch!’ „Wie legen gleich an und brauchen jede helfende Hand!“, hakte der Seefahrer nach. Chizuri sah ihn an und nickte entgegen ihrer Gedanken vorsichtig.
„Was soll ich tun?“, fragte sie kleinlaut und erntete dafür ein Seufzen. Die Lysander war ein Frachtschiff und die Crew war es nicht gewohnt, Passagiere, die nicht wussten, was auf einem Schiff alles zu tun war, mitzunehmen. Der Seefahrer, Henrik, Chizuri erinnerte sich wieder an seinen Namen, packte sie an der Hand und zog sie hinter sich her. Etwas überrumpelt stolperte sie ihm nach.
„Landratte…“, murmelte Henrik und reichte ihr anschließend ein Geitau. „Zieh daran, sobald es jemand sagt. Solange, bis das Segel ganz oben ist. Dann mach’ es hier fest.“ Er zeigte auf eine Klampe und grinste dabei. Als in der Früh ein Sturm aufgekommen war, hatte Chizuri auch schon beim Einholen der Rahsegel helfen müssen und wäre bei einem Windstoß fast über Bord geworfen worden - sehr zur Belustigung der Crewmänner. Widerwillig griff sie nach dem dicken Seil und wartete. Der Wind blies ihr dabei um die Ohren und sie fing zu zittern an. Zum Glück dauerte es nicht so lange, bis jemand den entsprechenden Befehl rief: „Und ziehen!“

Mit aller Kraft riss Chizuri an dem Seil. Sie stemmte die Füße gegen den Boden und wäre am nassen Deck fast ausgerutscht. Doch nach einigen Minuten hatten sie es geschafft und die Hauptsegel der Lysander waren eingeholt. Keuchend lehnte sich Chizuri an die Reling und konnte zum ersten Mal die Stadt, die jetzt schon recht nahe war, sehen. Es war eine beeindruckende Kulisse, denn hinter den Gebäuden erstreckte sich ein Turm und auch der erloschene Vulkan war im Sonnenuntergang zu sehen. Stauend blieb sie stehen und nahm alles in sich auf. Sie hatte es tatsächlich bis nach Denerim geschafft. Rivain und all ihre Sorgen lagen hinter ihr. ‚In Denerim kennt mich niemand mehr.’

Denerim
Hafenbezirk

Plötzlich rumpelte es, als das Schiff sachte gegen den Pier stieß. Sofort sprangen einige Seemänner auf das Festland und machten die Lysander an den Pollern fest. Chizuri wandte sich von der Reling ab, um ihre Sachen zu holen. Dazu musste sie in die Kabine und über die Leiter unter Deck, wo sie einquartiert wurde. Immerhin hatte sie vom Captain einen Schlafplatz bekommen, der mit einem Vorhang vom Rest abtrennbar war. Nun schob sie den Stofffetzen zur Seite und griff nach ihrem Halfter und ihrem Seesack, welche auf der Pritsche lagen. Ihre Tasche war leicht, neben Kleidung hatte sie nur wenige Kleinigkeiten bei sich. Mit ihrem Hab und Gut stieg sie wieder an Deck und ging zum Captain, der gerade die Leute antrieb, damit sie schneller die Fracht löschten. Neben der Crew halfen auch einige Arbeiter aus Ferelden. Als eine Peitsche knallte und daraufhin ein kleiner, ausgemergelter Elf aufschrie, wurde Chizuri hellhörig.

„Mach schneller du wertloses Spitzohr!“, brüllte ihn ein Mann zusätzlich an. ‚Widerlich.’ Chizuri erinnerte sich plötzlich wieder an die Erzählungen von Voltaire und wie schlecht es teilweise den Elfen in Ferelden erging. Doch die Misshandlung mit eigenen Augen zu sehen, war etwas ganz anderes. ‚Ich habe mich um meine eigenen Sachen zu kümmern.’, mahnte sie sich selbst und wandte den Blick von dem zerschundenen Elf-Sklaven ab und dem Captain der Lysander zu.

„Sir!“, sprach sie ihn höflich an. „Ich verlasse Euch nun. Lebt wohl.“ Gezahlt hatte sie bereits und jetzt wollte sie so schnell wie möglich weg von dem Schiff und seiner Crew. Der bärtige Mann musterte sie kurz und nickte dann. „Es war mir ein Vergnügen, meine edle Dame.“
Er deutete noch eine Verbeugung an und Chizuri fragte sich, ob er das vorspielte, damit die fremden Arbeiter glaubten, er habe eine besonders wichtige Frau mitgenommen, oder ob er sie nur auf den Arm nehmen wollte.
‚Edle Dame.’, wiederholte sie innerlich. ‚Als ob an mir irgendetwas edel ist.’ Chizuri trug ihre leichte Lederrüstung, die auch schon wesentlich besser Zeiten gesehen hatte. Vermutlich bei der Vorbesitzerin oder wer auch immer sie anfertigen ließ. Risse und Abriebe an der Oberfläche des Leders, Flicken und Nähte an mehreren Stellen zeigten, dass diese Rüstung schon einiges mitgemacht hatte. Ohne auf den Kommentar einzugehen, verließ Chizuri die Lysander. Kurz beobachtete sie nochmals den Elf, wie er sich mit einer schweren Kiste abmühte und dann ging sie ihres Weges.

Ziellos wanderte sie am Pier entlang, wich immer wieder anderen Passanten aus, blieb aber zwischendurch stehen, wenn sie glaubte, etwas Interessantes zu entdecken. Wie an jedem Hafen tummelten sich hier allerlei verschiedene Gestalten. Eine kleine, alte Frau streckte sich gerade, um eine Öllampe aus einer Laterne zu holen. Sie konnte die Lampe gerade so erreichen, griff sich dann mit der anderen Hand an den Rücken und murmelte irgendetwas mürrisch vor sich hin. Vor ihr auf dem Boden stand eine brennende Kerze, doch im Moment schien sich die Frau nicht bücken zu können. Chizuri trat zu ihr und hob die Kerze auf.
„Geehrte Frau, darf ich behilflich sein?“ Die Frau lächelte schwach und hielt die Lampe hin. „Bitte.“
Die Lampe entflammte durch das Feuer der Kerze und Chizuri stellte sie wieder in die Laterne. Sie schloss das Türchen und übergab der Frau die Kerze.
„Bitte sehr. Könntet Ihr mir vielleicht sagen, wo ich Gaststube mit einem Zimmer für die Nacht finden kann?“

„Hmm…“, machte die Frau. „In der Nähe des Markts ist eine Taverne, die Zimmer vermietet. Zum müden Adeligen heißt sie.“, antwortete die Frau und als Chizuri sie weiterhin fragend ansah, fuhr sie fort. „Diesen Weg entlang, über die Brücke und dann weiter gerade aus… Nein, links. Links und die Gasse dann rechts. Die erste Gasse oder die zweite? Hmm… Also über die Brücke, dann rechts… ach nein, links und die Gasse rechts. Dann ist der Markt vor dir…“
„Mutter, kommst du endlich?“, erklang eine ungestüme, männliche Stimme aus dem Inneren des Hauses und die alte Frau zuckte kurz zusammen.
„Ich komme ja schon.“, krähte sie zurück. „Mein Sohn…“, meinte sie dann entschuldigend zu Chizuri. „Also immer gerade aus und dann rechts.“, wiederholte sie die Wegbeschreibung in einer weiteren Variante, drehte sich um und schlurfte davon. ‚Großartig. Aber der Markt kann nicht so schwer zu finden sein. Wenn ich mal über der Brücke bin…’

Chizuri ging in die Richtung, die ihr die alte Frau gezeigt hatte. Mittlerweile hatte sie auch schon recht großen Hunger und überlegte, was sie essen könnte. Es sollte halbwegs schmackhaft sein, nicht zu wenig vor allem jedoch günstig. ‚Es wird eh nur irgendein Fraß werden, weil alles andere zu teuer ist. Immerhin brauche ich noch etwas für das Zimmer und einen Mantel… einen warmen Mantel.’ Chizuri stieß einen leisen Seufzer aus. Sie würde früher oder später - aber eher früher - wieder irgendeinen dubiosen Auftrag annehmen, oder ihren Körper für einige Stunden verkaufen müssen, um an Geld zu kommen. Beides mochte sie nicht, aber für eine normale Arbeit war sie einfach nicht geschaffen. Egal, was sie anfing, immer bekam sie solche Schwierigkeiten, dass sie der Arbeit nicht mehr nachgehen konnte. Außerdem war der Verdienst im Vergleich zur investierten Zeit auch wesentlich niedriger. Im Endeffekt mochte sie das noch weniger. Aber darum konnte sie sich morgen kümmern.

Als der entlang der Schiffsanlegestellen einen leichten Linksknick machte, erkannte Chizuri, dass sich das Meer zu einem Fluss verengte und sah eine Brücke über den Fluss. Sich an die Beschreibung der alten Frau haltend, betrat sie die Brücke. Zwei Kinder liefen lachend an ihr vorbei und hätten sie fast gerammt, wenn sie nicht im letzten Augenblick ausgewichen wäre. Sie beneidete die beiden Kinder um deren Sorglosigkeit. Auf halbem Wege über die Brücke bot sich ein schöner Anblick, wie sich der Fluss seinen Weg durch die Stadt bahnte. Chizuri blieb einen Augenblick stehen und sah sich das malerische Bild, das sich ihr bot, an. Doch der eisige Wind, der ebenfalls entlang des Flusses wehte, ließ sie frösteln und darum setzte sie ihren Weg bald fort.

Auf der anderen Seite angekommen, überlegte Chizuri, wie sie weitergehen sollte, da die Wegbeschreibung der Frau keine Möglichkeit ausgelassen hatte. Sie entschied sich für den geraden Weg und betrat die Gasse, die fast vor ihr lag. Sie folgte der gepflasterten Straße doch der Marktplatz war nicht zu sehen. Nach der dritten Abzweigung, die nicht zum Markplatz führte, wollte sie umkehren. Plötzlich spürte sie etwas. Rasch drehte sich Chizuri um und sah, dass sich die beiden Kinder von vorhin an sie herangeschlichen hatten und jetzt mitsamt einem Bogen davonliefen. Ihrem Bogen! Nicht nur, dass sie sich keinen neuen leisten konnte, er war auch ein Geschenk von Voltaire. Ein Geschenk, welches sie immer in Ehren hielt. Wut und Zorn durchfuhren sie und es war sofort klar, dass sie sich ihren Bogen wieder zurückholen musste. Alles andere würde sie sich nicht verzeihen können.
„Hey!“, rief sie und lief den beiden nach. Sie folgte ihnen durch mehrere Gassen und Abzweigungen, durch einen Hof und zwischen zwei eng zusammenstehenden Gebäuden durch. Wäre sie größer gewesen oder hätte sie eine dieser prachtvollen Rüstungen der Templer gehabt, hätte sie den Kindern nicht folgen können, doch da das nicht der Fall war, blieb sie den beiden auf den Fersen. Die Verfolgungsjagd ging weiter und die Kinder wurden zusehends nervöser und dann hatte sie die beiden. Sie hatten sich nämlich in eine Sackgasse verlaufen.

Erst jetzt sah sie die Gesichter der beiden und schätzte sie auf ungefähr dreizehn Jahre - ein Bube und ein Mädchen, wobei das Mädchen ihren Bogen hatte. Beide waren schmutzig im Gesicht und ihre Kleider waren zerrissen.
„Gebt mir meinen Bogen wieder zurück!“, verlangte Chizuri keuchend. Die beiden Kinder sahen sich kurz und der Knabe schüttelte den Kopf.
„Nein, der gehört jetzt uns.“
„Dann hole ich ihn mir.“
Sie machte einen Schritt auf das Mädchen zu, doch der Junge griff unter sein dreckiges Leinenhemd und zog ein Messer hervor. „Ich warne dich!“, knurrte er. „Der Bogen gehört jetzt uns. Verschwinde, Weib, sonst schlitze ich dich auf.“

‚Wie frech! Nicht mit mir.’ Chizuri wusste nicht, ob er ihre anderen Waffen nicht bemerkt hatte, oder ob er sie nicht für gefährlich hielt. Sie ließ ihren Lederbeutel zu Boden. Schnell und gekonnt griff sie mit beiden Händen über ihre Schultern, zog ihre beiden gekrümmten Dolche aus dem Rückenhalfter und ging in Kampstellung. Rechter Fuß nach vor, die linke Hand ebenfalls nach vor und den Dolch quer vor ihrem Körper. Die rechte Hand hielt den zweiten Dolch leicht erhoben in Angriffsposition. Die Augen des Jungen weiteten sich und sein Messerarm fing leicht zu zittern an, doch er gab nicht nach. „Den Bogen. Sofort!“

„Ich habe keine Angst vor dir, Weib!“, entgegnete er und setzte zum Angriff an. Sein Ausfall war schnell und einen unerfahrenen Menschen hätte er damit sicherlich überraschen können. Doch Chizuri hatte jahrelanges Training von Voltaire genossen und sah den Angriff an seiner Fußhaltung voraus. Stahl traf auf Stahl und mit der linken Klinge wehrte sie sein Messer ab. Mit dem rechten Dolch hätte sie ihn nun von Kopf bis Fuß spalten können, doch sie wollte das Kind nicht töten, sondern nur entwaffnen. Der Junge nutzte jedoch ihr Zögern aus und rammte ihr seine Faust schmerzhaft in den Bauch. Zum Glück fing ihre Lederrüstung den Großteil des Schlages ab. ‚Du willst es wohl nicht anders, du Narr!’
Als Reaktion darauf machte Chizuri einen halben Schritt zurück, achtete darauf, dass ihr Dolch weiterhin sein Messer blockte und schlug mit ihrem rechten Ellebogen und einer leichten Körperdrehung zu. Sie traf den Jungen am Kopf und er ging bewusstlos zu Boden. Sie setzte ihm die Klinge an die Brust und sah das Mädchen an.

„Leg den Bogen nieder und verschwinde von hier oder ich töte ihn!“, meinte Chizuri zu ihr. Perplex nickte das Mädchen und legte tatsächlich den Bogen ab. Danach schlich sie mit möglichst großem Abstand um Chizuri herum und lief eilig davon.
Chizuri wartete noch einen Augenblick und steckte dann ihre Waffen wieder weg. Anschließend nahm sie dem bewusstlosen Jungen das Messer aus der Hand und holte ihren Bogen. Das Messer ließ sie dort liegen. Diesmal band sie den Bogen fest an ihren Lederbeutel und hängte sich beides wieder um. Zum Schluss bückte sie sich zu dem Jungen und gab ihm eine Ohrfeige, damit er erwachte. Er blinzelte mit den Augen und sah Chizuri verwundert an.

„Deine Freundin ist schon davongelaufen. Dein Messer liegt dort drüben.“, sie zeigte auf die Stelle, wo sie es liegen gelassen hatte. „Ich gehe jetzt. Mach keine Dummheiten!“
Chizuri stand auf und ging weg. Irgendwie taten ihr die Kinder leid, denn vermutlich waren sie genauso arm wie sie selbst. Sie versuchte den Weg, den sie gelaufen war, zurückzuverfolgen, doch schon nach wenigen hundert Schritten kam sie an eine Stelle, wo sie noch nie zuvor war. Zu ihrem Pech waren zu dieser Zeit keine anderen Personen in den Gassen anzutreffen. Sie drehte sich ein paar Mal suchend im Kreis und versuchte vergeblich irgendeinen Anhaltspunkt zu finden. ‚Na toll… Wie soll ich jetzt den Markt finden?’ So hatte sie sich ihre Ankunft in Denerim wahrlich nicht vorgestellt.
Sie versuchte sich etwas zu beruhigen und nach kurzem Überlegen entschloss sie sich dazu, dass sie zurück Richtung Süden gehen würde. So musste sie wieder zu dem Fluss kommen. Tatsächlich erreichte sie das Gewässer und somit einen der Hauptwege schon nach wenigen Gehminuten. Unterwegs meldete sich ihr Magen lautstark, dass er endlich was zu Essen haben wollte und die Kälte, welche während der Verfolgungsjagd in den Hintergrund getreten war, kehrte ebenfalls zurück. Zumindest war hier wieder etwas Betrieb auf den Straßen, sodass sie sich erneut nach dem Weg erkundigen konnte.

„Sir, wie komme ich zum Marktplatz?“, fragte Chizuri einen der Passanten. Dieser schaute sie kurz an und zeigte dann in eine Straße. „Einfach hier entlang. Ist nicht weit.“
„Vielen Dank!“, entgegnete sie.

Denerim: Marktbezirk ----->

Liothari Miranel
07.12.2010, 20:45
<<< Denerim - Marktbezirk
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 3 morgens
3. Tag nach Ostagar

„So sieht es aus“, stimmte Liothari der Menschenfrau auf deren Bemerkung hin zu, ehe sich auf den Zwerg zu bewegte, leichtfüßig, die weichen Schuhe ließen kaum ein Stäubchen aufstieben. Als sie sich dem kleinen Zwerg mit dem kurzen, sauber gestutzten blondem Bart näherte, hob dieser den Kopf, Argwohn schien sich in die groben Züge zu meißeln.

„Ja?“, knurrte er, wohl vollkommen zurrecht erkannte er, dass das Interesse der beiden Frauen ihm galt, und nicht der Schenke, die sich hinter ihm in den Himmel zu recken versuchte.
Liothari furchte die Stirn, entsann sich der Worte, die Dariath ihr genannt hatte, die Parole, die es zu sagen galt. Wie war der Wortlaut gewesen? Ah, genau. „Der Erbauer wird heute die Augen verschließen.“
Der Zwerg blinzelte, einmal, zweimal, da war Überraschung in seinem Blick, doch rasch wich es Erleichterung, die Züge entkrampften sich, wichen danach einem breiten, freundlichen Lächeln.
„Beide?“, fragte er leise, an Liothari gewandt.
Die junge Elfin nickte, ernst.
„Gut“, sagte der Zwerg, bedachte Chizuri mit einem kurzen prüfenden Blick, doch sie schien zu bestehen, so dass Badok Toka – denn wer anders hätte er sein können? – scheinbar zufrieden gestellt, eine Hand hob und die beiden Frauen stumm hieß, ihm zu folgen – allerdings nicht, ohne zuvor den Krug in seiner breiten Hand in einem Zuge gelehrt und neben die Tür der Schenke gestellt zu haben.

Er ging sehr schnell für einen Mann, dessen Beine nur halb so lang waren wie die Liotharis. Nicht einmal außer Atem zu kommen schien er, während kleine Staubwölkchen aufwirbelten, wo immer seine schweren Füße am Boden auftraten. Sein Schritt war sicher und fest, nichts wies darauf hin, dass er vor kurzem einen ganzen Krug in einem Zug ausgetrunken hatte, doch möglicherweise war darin kein Alkohol gewesen, sondern lediglich Saft, Tee, Wasser oder dergleichen. Liothari schob das Rätsel beiseite, es war nicht weiter wichtig.

Die beiden Frauen folgten dem Zwerg vorbei an mehr oder minder heruntergekommenen Schuppen, worin wohl Waren aus Übersee lagerten, oder worin sich Banditen bei Tage verstecken mochten, Liothari konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Auch kamen sie an weiteren, in der Brandung sich wiegenden Schiffen und Boten vorbei, an sich abrackernden elfischen Arbeitern, die in der Sonne schwitzen – was Liothari tiefer traf als jede Wunde, die sie jemals davon getragen hatte – und an dunklen Seitenstraßen, die tiefer ins Innere Denerims führten.

Schließlich jedoch hielt der Zwerg inne, blieb stehen vor einer sich den blauen Morgenhimmel reckenden Fassade, aus der Stimmen drangen, manche laut, manche leise, doch allzu viele waren es zu dieser frühen Stunde nicht. Über der Tür stand in fereldischen Buchstaben ein Schriftzug, dort stand „Zum Wolfspack“. Liothari dankte im Geiste ihrer Hüterin dafür, dass sie ihr beigebracht hatte, diese Buchstaben zu lesen und zu schreiben.

„Da wären wir“, murmelte der Zwerg, öffnete dann die Tür, stieß sie auf, nur einige Spaltbreit, und zwängte sich hindurch ins Innere, Liothari folgte, den Atem angehalten, das Herz trommelte ihr in der Brust. Sie wusste nicht, was sie dort drinnen erwartete, noch wie sie darauf reagieren sollte – es konnte ja alles Mögliche sein.

Dann stand sie im Inneren der Schenke, zwischen Tischen, vor sich, einige Schritte entfernt, die Theke. Liothari sah sich etwas verloren um, fühlte sich beengt von den Wänden aus toten Holz. Fragend blickte sie zu dem Zwerg hin. Zweimal mussten sich ihre Lippen bewegen, ehe sie einen Ton hervorbrachte: „Und jetzt?“

7 Uhr 6 morgens
>>> Denerim – Schenke „Zum Wolfspack“

Chizuri Saito
07.12.2010, 21:34
Marktviertel

Denerim
Hafenbezirk

Nachdem der Zwerg die Parole akzeptierte, leerte er seinen Krug und führte Liothari und Chizuri zu einer Taverne namens Zum Wolfspack. Die beiden Frauen folgten ihm ins Innere und fanden sich in einem kleinen Schankraum wieder. Holz war das vorherrschende Material und fand sich überall wieder. An den Wänden waren Bildnisse von Wölfen und sogar ein Fell eines Tiers, Chizuri vermutete, dass es ebenfalls von einem Wolf stammte, war zu finden. Insgesamt mutete die Taverne sehr gemütlich und heimelig an.

Gäste waren derzeit keine anwesend - zu der frühen Stunde nicht wirklich verwunderlich - aber auch sonst war niemand hier.
„Und jetzt?“. fragte Liothari vermutlich aus diesem Grunde. ‚Jetzt machen wir uns hier gemütlich und wärmen uns.’ Der Anblick des kleinen Kamins, der vor sich hin knisterte, zauberte ein kleines Lächeln auf Chizuris Gesicht.

„Moment.“, entgegnete Badok, bevor er sich zur leeren Theke wandte. „Banquo! Wo steckst du?“, rief er dann lauter als Chizuri es je vermocht hätte. Aus einem weiteren Raum, dessen Türe hinter der Bar war, kam ein Murmeln zurück und kurz darauf kam ein weiterer Zwerg zum Vorschein. Er hatte eine Glatze und einen dunklen Bart, der am Kinn zu einem beachtlichen Zopf geflochten war. Sein Blick war etwas mürrisch, doch als er Badok sah, wurde sein Gesichtsausdruck fröhlicher.
„Atrast Vala, alter Freund!“, grüßte er und ließ seinen Blick dann über Liothari und Chizuri schweifen. „Wen hast du denn da so früh am Morgen mitgebracht?“

„Atrast Vala . Neuzugang.“, entgegnete Badok knapp. Chizuri zögerte nicht lange, sondern ging auf den Zwerg namens Banquo zu und reichte ihm die Hand.
„Chizuri Saito.“, stellte sie sich vor. „Es freut mich sehr, Euch kennen zu lernen.“
„Banquo Sconnos. Ebenfalls.“ Daraufhin grinste der Zwerg. „Lia wird begeistert sein…“, murmelte er vor sich hin. Etwas lauter wandte er sich dann zu Liothari: „Und wer seid Ihr, hübsche Dame?“

3. Tag, 7 Uhr 7 morgens

Schenke „Zum Wolfspack“ ----->

Karàsvina Zwielichtstochter
10.12.2010, 14:16
<<< Denerim - Marktbezirk
Denerim - Hafenbezirk
7:00 Uhr

Die Luft riecht salzig.
Das war das erste, was Karàsvina auffiel. Sie war nun schon geraume Zeit unterwegs, zerschunden wie sie war. Nun spürte sie auch noch die Kälte, welche wie Messer in ihrem nun zu großen Teilen freiliegenden Rücken stach. Dazu kamen noch die ganzen toten Bauten aus Stein um sie herum. Seit nun schon geraumer Zeit drückte ihr das nur allzu schwer aufs Gemüt. Ihr letzter Besuch in einer Siedlung der Menschen lag schon Jahre zurück. Wiewohl sie mit jener Zeit keine allzu schönen Erinnerung verband.
Doch der salzige Geruch kam ihr seltsam vor. Und so ging sie, nun doch neugierig geworden, um die nächste Ecke. Und hätte sich beinahe den Kiefer ausgerenkt.

Karàsvina hatte das Meer noch nie gesehen. Sicher, sie hatte Erzählungen und Berichte davon gehört, aber sie hatte sich einen so großen Teich einfach nie vorstellen können. Und nun, da sie hier stand war sie überwältigt. Auch wenn einige seltsame Gebilde aus Holz ihre Sicht einschränkten, so war der Tanz, welchen das Licht der aufgehenden Sonne auf der sich immerzu bewegende Wasseroberfläche aufführte von atemberaubender Schönheit. Hinzu kam der Salzgeruch. Auch vernahm sie Rufe von Vögeln wie sie sie noch nie vernommen hatte. Weiter unten am Hafen sangen einige Seeleute bei der Arbeit und eine warme Erinnerung an frühere Tage, als auch sie mit anderen Gesungen hatte rührte sich in ihrem vernarbten Herzen.

So musste sie, trotz der roten Striemen auf ihrer Kehrseite, trotz der bitteren Kälte die ihr das Rückrad hinaufkroch Lächeln. Es war das Lächeln eines fröhlichen Kindes, welches nun schon so lange nicht an die Oberfläche gedrungen war.
Doch da wurde an einem der hölzernen Säulen ein großes Leinentuch emporgezogen und versperrte ihr den Blick auf das endlos scheinende Gewässer, welches sich am Horizont mit dem Himmel verband. Die Augen immer noch in Richtung Meer gerichtet machte sie einige rasche Schritte zur Seite, um dem Spiel von Wellen, Wasser und Wind noch eine Weile zuzusehen. Da geschah es.

Sie hatte weder die Frau mit den langen, schwarzen Haaren und dem Korb noch deren elfische Begleitung gesehen. Letztgenannte riss sie dann auch prompt mit zu Boden als sie sich unsanft trafen.
"Pass doch auf, verdammt! Hast du keine Augen im Kopf?", ertönte die Stimme der Elfe.
Karàsvina, welche bäuchlings auf der Sprecherin lag schaute dieser nur verschreckt in die Augen. Sie machte sich schnell daran, sich wieder empor zu stemmen, doch da durchzuckte ein Schmerz gleich einem Peitschenschlag ihren Rücken. So bleib sie mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Frau liegen.
Die hinter ihr stehende Frau, Aurelia, konnte nun, da die Gugel empor gerutscht war einen uneingeschränkten Blick auf ihre geschundene Kehrseite werfen. So lagen die dicken, roten Striemen deutlich sichtbar vor ihr...

7:05 Uhr morgens

Aurelia Lantea
12.12.2010, 17:40
Tag 3
Denerim, Marktbezirk – Marktplatz >>>> Denerim, Hafenbezirk - Kai
7 Uhr 4 morgens

Zurück zum Wolfspack ging es, das östlich des Stadtgebiets, das ans Amaranthine-Meer grenzte, durstige wie auch hungrige Seewölfe bewirtschaftete. Schiff um Schiff, das exquisite Stoffe, exotische Gewürze, Fisch, Schwert wie auch Werkzeug transportierte, ankerte am Kai, wo Matrose um Matrose das Frachtgut zum Steg schleppte. Glitschig war es dort, die Gischt des Meeres schwappte auf die Stege, die ganze Teppiche aus Meerespflanzen bewuchsen. So passierte es, dass ein elfischer Matrose, faktisch ein Sklave, ausrutschte. Er strauchelte zurück, "Ach du-", klatschte auf die alte Stegbrüstung, die ob seines Gewichts direkt brach, dass er samt des Frachtguts ins Uferwasser platschte. "Cevelt, du Schwachkopf!", schrie die Steuersfrau, die am Schiffsaufgang eine zweite Kiste bugsierte, "Was für ein Ochse. Fischt die Kiste raus, aber er darf selbst gucken, wie er zurück zum Kai kommt", knurrte ein Maat gehässig.

Abseits des Kais, wo die gepflasterte Uferstraße an die Kontore grenzte, ging Ophelia. Sie beobachtete mit Missgunst, was am Steg passierte, so war Ophelia schließlich selbst eine Stadtelfe. Sie packte Aurelia, die gefräßig auf das saftig-frische Gefügelfleisch im Korb starrte, am Arm, dass die ältere Frau stoppte. "Was?", fragte Aurelia irritiert, "Schau, dort", blickte erst zum Schiff, wo die Steuersfrau schimpfte, schließlich zur Stegsstrebe, wo sich Cevelt festkrallte. Gischt schwappte in sein Gesicht, Seetang klebte am Haarschopf, die Kleidung war in Schmutzwasser getränkt, das Gebiss klapperte, so frostig kalt war das Meer. Aurelia seufzte. "Warte." Sie stellte den üppig befüllten Korb ab, spurtete zum Steg und griff sich ein Seil, wickelte, knotete es an die Uferlaterne, kniete sich an die Stelle, wo Cevelt in die Stegbrüstung gekracht war und warf die Strippe zur Strebe. "Gute Frau, ich danke Euch!", rief er sofort, packte das Seil und kletterte steif wie ein Stock zum Steg zurück, "Andraste sei mit Euch", er fröstelte schrecklich, pfiff die kalte Luft am Kai doch wie ein scharfes Schwert. "Mir sei nicht gedankt", grinste Aurelia und deutete auf Ophelia, die am Korb wachte und sich erleichtert zeigte, "passt auf Euch auf, Elf." Sie drückte Cevelts Schulter, "Ja, gute Frau, richtet bitte meinen Dank aus", nickte und spazierte zurück zur Stadtelfe. "Zurück an die Arbeit, du Nichtsnutz!", schrie die Steuersfrau aufgebracht. Cevelt katzbuckelte.

"Ich frage mich, ob das, was wir tun, wirklich etwas ändert."

Aurelia, die das Geflecht griff, blickte überrascht zur Elfe auf, die Cevelt beobachtete, wie er zurück aufs Schiff schlurfte. "Nein, es ändert nichts für das Volk", antwortete die ältere Frau aufrichtig, "aber es ändert alles für den Einzelnen. Wenn du dich also fragst, ob es Sinn macht, was die Communitas tut, so antworte ich: ja, das tut es gewiss."

Ophelia gab eine merkwürdige Antwort.

"Pass doch auf, verdammt!", giftete die Stadtelfe, die stracks die dreckige Uferstraße küsste, "hast du keine Augen im Kopf?" Aurelia blinzelte. Was sich bäuchlings an die Elfe krallte war ein ausgemergeltes, rotblondes Mädchen mit Kapuze, das sich erst erschreckt aufrappelte, aber wie aus Schmerz zurück auf Ophelia plumpste. Wieso das passierte, flüsterte die Kleidung, die am Kreuz des Sprösslings wie von Peitsche oder Gerte aufgeplatzt war. Aurelias Gebiss knirschte in Wut.

"Was ist Euch passiert, Mädchen? Wie ist Euer Name?", Aurelia beugte sich zur Kapuzenfrau, "kommt, ich helfe Euch auf. Ophelia, hast du dir etwas getan?"

"Nein...", antwortete die Stadtelfe zögerlich, beobachtete skeptisch, wie Aurelia das Mädchen zurück auf die Füße brachte, bis Schock die Skepsis fortschubste, "beim Erbauer...wer hat dich so ausgepeitscht?" Sie rappelte sich selbst auf, klopfte sich flüchtig Staub wie auch Schmutz ab, "entschuldige, dass ich dich so angeschrien habe."

7 Uhr 8 morgens

Karàsvina Zwielichtstochter
12.12.2010, 22:28
Denerim - Hafenbezirk
7:06 Uhr morgens

Karàsvina lag, unfähig sich ohne Hilfe aufzurichten, weiterhin bäuchlings auf der Elfe. Da beugte sich eine andere Frau zu ihr herab.

"Was ist Euch passiert, Mädchen? Wie ist Euer Name?"
Und ehe sie etwas erwidern konnte, wurde sie auch schon mit den Worten "kommt, ich helfe Euch auf. Ophelia, hast du dir etwas getan?" auf die Füße gezogen.
Mit großen, neugierigen Augen musterte sie die schwarzhaarige Frau. Diese war etwas größer als sie selbst und schaute sie mit einer Mischung aus Mitleid und Zorn an. Da erklang erneut die Stimme der Elfe: "beim Erbauer...wer hat dich so ausgepeitscht?"
Karàsvina schaute ihr zu, wie sie aufstand und sich die Kleidung ausklopfte
Wieder eine Elfe. Aber wohl keine Dienerin, so wie die redet., dachte sie und wollte gerade antworten, als Ophelia schon wieder den Mund öffnete: "entschuldige, dass ich dich so angeschrieen habe."

Karàsvina schaute ihr in die Augen und schüttelte nur leicht den Kopf. Ophelia zog fragend eine Augenbraue empor.
"Was willst du mir denn sagen, Kleines?", fragte die Elfe.
'Entschuldige'? Was war das noch... oh. Ihr fiel wieder ein, wofür jenes Wort benutzt wurde.
"Entschuldige, wenn ich dir wehgetan habe.", sagte sie dann auch.
"Du hast mir nicht wehgetan, Liebes. Aber nun sag schon, was ist mit dir passiert?"
Der Hexe schwirrte der Kopf. So viele Fragen.
Was beantworte ich nun? 'Was ist mit dir passiert?' War die letzte Frage. Davor 'Wer hat dich so ausgepeitscht?' und 'Wie ist dein Name?' Ach so, vielleicht wollen die ja, dass ich mich zuerst vorstelle, um dann die Fragen zu beantworten.

Sie tat einen Schritt rückwärts, um beide Frauen sehen zu können, bevor sie sprach: "Ich bin Karàsvina Zwielichtstochter. Und ich habe einer kleinen Elfe den Sack Kartoffeln getragen. Der Mann, der den Sack gekauft hatte dachte, ich wollte ihn stehlen und hat mich geprügelt. Ich wollte seinen dämlichen Sack aber nicht stehlen, ich habe jenen getragen, weil der Sack viel zu schwer für das Mädchen war."
Sie zögerte kurz. Nun, wo sie die schwarzhaarige Frau wieder ansah, merkte sie etwas.

Etwas, wie ein Duft, den man vor langer Zeit mal gerochen hatte. Etwas wie das Echo eines Liedes, welches man in seiner Kindheit gesungen hatte. Hinter den blauen Augen der Frau war etwas, eine Ahnung. Eine Ahnung, dass diese Frau mehr war als das Auge sehen oder die Nase riechen konnte. Als wäre diese Frau nur eine angelehnte Tür, hinter der ein Raum lag, aus welchem gerade genug Geräusche drangen um erahnen zu können, was sich in dessen Innern befinden möge.

Und da fiel ihr ein, woher sie dieses seltsame Gefühl kannte. Baldur roch nach etwas ähnlichem. Und der hatte ihr beigebracht, was dieses Gefühl bei einer Person bedeutete:
Ich spüre das Jenseits hinter dieser Frau, als wäre sie eine Art Wegweiser dorthin. Das bedeutet, dass sie es auch spüren kann. Sie ist eine Hexe.
Sie ging noch mal einen zögerlichen Schritt rückwärts. Die schwarzhaarige konnte zu den Hexenjägern, den Leuten mit den Rüstungen und jenem Symbol gehören.
Baldur hatte ihr einmal erzählt, dass es in der Welt der Menschen Hexen und Hexer gab, welche mit diesen zusammenlebten. Und die jagten jede Magie, die sie nicht kannten, wie etwas ihr Eigene.
'Die Menschenhexer zu erkennen ist nicht schwer: Sie tragen allesamt lange, metallene Stäbe mit denen die sie die Magie in andere Formen zwängen können.' hatte er ihr mal gesagt. Karàsvina kniff die Augen zusammen und musterte die Frau erneut.

Sie hat keinen Metallstab. Die Hexe seufzte kurz. Die Frau war freundlich zu ihr gewesen. Und sie schien nicht zu den Menschenhexern zu gehören. Des weiteren musste sie ohnedies irgendjemanden danach fragen. Da lieber jemanden, der ihr mit Freundlichkeit begegnete.
So fasste sie sich ein Herz und fragte geradeheraus:
"Ich suche eine Gruppe namens 'Communitas', die ich in einer Schenke namens 'Wolfspack' treffen soll. Könnt ihr mir helfen?"

Denerim - Hafenbezirk,
7:08 Uhr morgens

Aurelia Lantea
22.12.2010, 13:01
Tag 3
Denerim, Hafenbezirk - Kai
7 Uhr 8 morgens

Communitas. Wolfspack.

Steif wie ein Stock grub sich Aurelia am Griff des Korbgeflechts fest, kaum dass die kalte Luft die zwei Worte streifte. Skepsis schwappte auf, wie auch die Frage, wieso die Gestalt dort - gekleidet in alte, dreckige Stoffe, so notdürftig gestopft wie eine kaputte Puppe - die Communitas aufsuchte. Aurelia blickte auf das ausgepeitschte Kreuz. Ob es wirklich stimmte, dass die Zwielichtstochter, wie sich die Gestalt selbst betitelte, so hilfsbereit für eine Arbeitselfe einen Sack mit Kartoffelknollen geschleppt hatte? Oder bastelte Karàsvina etwa eine faulige, tückische Geschichte? Aurelia fragte sich das, die Antwort aber barg das exotische Honiggelb, das die Gastfrau so neugierig betrachtete.

Sie bestrebte, Karàsvinas wirkliche Absicht ans Licht zu bringen.

"Zum Wolfspack...?", fragte Aurelia gespielt stoisch, das Gesicht wie zur Maske festgegipst, "es ist keine fünf Minuten die Uferstraße aufwärts", beantwortete die Gastfrau schließlich die Frage, sagte aber kein Wort zur Communitas. Es war Aurelia nämlich extrem suspekt, dass die Zwielichtstochter so gut wusste, dass das Wolfspack sich in Wirklichkeit wie ein Schutzzelt um die Communitas straffte, die im Subgewölbe der Gaststätte für die Flüchtlinge sorgte. Eigentlich war es kaum bekannt, wo die Gemeinschaft wirklich wirtschaftete, schließlich suchte die Kirche wie auch die Templer abtrünnige Magi wie Geoffrey oder Aurelia selbst, sodass die Schweigepflicht oberstes Gebot war. Auch war es äußerst merkwürdig, dass Karàsvina ausgerechnet in zwei Communitas-Gründer gestrauchelt war. Absicht? Zufälligkeit? Schicksal? Aurelia wusste keine gute, keine korrekte Antwort, aber die Antwort zeigte sich baldigst gewiss.

"Lasst es uns Euch zeigen, Zwielichtstochter, die Gaststätte ist nämlich mein", feixte Aurelia, die flüchtig auf die Stadtelfe schaute, die nickte, "sagt, was ist die Communitas, die Ihr nanntet?"

7 Uhr 9 morgens

>>>> Denerim, Schenke "Zum Wolfspack"

Karàsvina Zwielichtstochter
23.12.2010, 12:27
Denerim- Hafenbezirk
7:08 Uhr morgens

Die Haltung der Frau hatte sich schlagartig gewandelt: Von einer offenen, freundlichen in eine abwehrende, angespannte Haltung. Karàsvina erschrak.
Hatte sie sich geirrt? War jene Frau doch eine Hexenjägerin? Schließlich konnte sie ihren Stab auch einfach zu Hause gelassen haben.

Die Hexe nahm ihrerseits eine geduckte, angespannte Haltung ein und sogleich durchzuckte Schmerz ihren gebeutelten Körper.

"Lass es uns Euch zeigen, Zwielichtstochter, die Gaststätte ist nämlich mein", sagte die Frau schließlich und schritt aus.

Immer noch in der geduckten, alarmierten Haltung folgte Karàsvina der Frau, nun aber deutlich wachsamer als noch zuvor. Wenn es stimmte, was diese gesagt hatte, so konnte diese sie wenigstens zum 'Wolfspack' bringen. Und eine bessere Chance hatte sie nicht, schließlich standen immer noch die hundert Leben auf dem Spiel, die der tote Mann mit der Botschaft erwähnt hatte. Und wenn es sich doch um eine Hexenjägerin handeln sollte, dann würde die Zwielichtstochter dieser zeigen wie Wildnishexen kämpfen konnten...

Aurelias letzte Frage verhallte unbeantwortet.

7:09 Uhr morgens


>>>> Denerim- Schenke "Zum Wolfspack"

Justinus
04.03.2011, 21:30
Schenke "Zum Wolfspack"
------------>
Hafenbezirk
07:32

Justinus ging zügigen Schritts durch die Straßen Denerims ohne ein klares Ziel zu haben, er musste sich beruhigen. Er spürte diesen brennenden Zorn in sich der ihn schon so lange begleitete wie er zurückdenken konnte, der ihn wach hielt und ihn selbst in den kältesten Winternächten von innen wärmte.
Das Scheitern in der Schenke hatte den Zorn noch weiter befeuert, er fühlte sich wie eine Gewitterwolke die jeden Moment sich zu entladen drohte.
Er genoss dieses Gefühl doch heute musste er dagegen ankämpfen und so würde er er so lange ziellos umherstreifen bis er sich beruhigen würde.
Der Chaosritter vermied es den Passanten in die Augen zu sehen oder an irgendetwas zu denken. Starr hielt er seinen Blick auf die Pflastersteine gerichtet und setzte einen Fuß vor den anderen und konzentrierte sich auf seinen Atem.
So weit er zurückdenken konnte war dieser Hass auf alles Zivilisierte und Geordnete sein stetiger Begleiteter, er ließ ihn wieder aufstehen wenn er fiel, ließ in Tag und Nächte lang durchmarschieren, ließ ihn Schmerz, Hunger und Kälte klaglos ertragen und trieb ihn da weiter an wo andere aufgaben. Dieser Hass würde ihn nie zu Ruhe kommen lassen und würde ihn vermutlich bis über den Tod hinaus begleiten.
Ohne diesen Hass würde er heute nicht da sein wo er jetzt stehen würde und dennoch war Hass nur ein kleiner Teil des Chaos. Insgesamt gab es vier Hauptrichtungen, die jeweils zwei Extreme hatten. Von diesen acht Richtungen strahlten unzählige Nebenrichtungen ab die sich wiederum noch viel, viel weiter verästelten. Über allem stand das ungeteilte Chaos dessen Essenz für Sterbliche unmöglich zu erfassen war.
Viele hatten versucht das Chaos zu verstehen, also nicht das Chaos das Entstand wenn man einen Fuchs in einen Hühnerstall warf, sondern das reine, ungeteilte Chaos das am Rande der Wirklichkeit und in den Seelen jeder Kreatur geduldig auf seine dunkelste Stunde wartete. Diese Gelehrten waren nicht selten dem Wahnsinn verfallen ohne auch nur annähernd ihrem Ziel nahe gekommen zu sein.

Er schwenkte ihn eine dunkle Gasse ein, noch immer tief in Gedanken versunken bemerkte er nicht wie sich eine Gestalt sich ihm von hinter näherte .
Justinus war die Wildnis und ihre Einsamkeit gewöhnt, er nahm erst Notiz von seinem Verfolger als dieser bereits dicht hinter ihm war.
In einer fließenden Bewegung rammte er seinen gepanzerten Ellbogen nach hinten. Sein Verfolger stolperte überrascht zurück und hielt sich die geplatzte Lippe, ohne weiter Zeit zu verlieren packte der Krieger den Kopf des Verfolgers und schmetterte ihn gegen die Ziegelwand der Gasse. Sein Verfolger stöhnte auf und fiel zu Boden.
Justinus hatte schon sein Fuß gehoben um sein Gegenüber mit einem gezielten Tritt aus dem Leben zu werfen, doch im letzten Moment hielt er sich zurück heute nicht!

Tief ein- und ausatmend und die Hände immer wieder aufgeregt zu Fäusten ballend stand er über seinen Verfolger und musterte ihn genau.
Es war eine junge Frau die einen abgetragenen und fleckigen schwarzen Kapuzenumhang trug wie ihn auch Mönche trugen. Er hoffte für die Frau, dass sie keine Geistliche war, ansonsten konnte er in seinem jetzigen Zustand für nichts garantieren.
Noch immer leicht benommen schob sie ihre Kapuze zurück, der Anblick ließ den Kultisten interessiert genauer hinsehen.
An sich war sie eine recht hübsche Frau, ihr blondes Haar trug sie streng nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden und einige Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Doch was den Chaoskrieger viel mehr interessierte waren die Narben in ihrem Gesicht. Ihr Gesicht war mit einer einzelnen großen Narbe verziert, als ob jemand mit einem Messer wie mit einem Stift sein Zeichen in ihr Gesicht geritzt hatte. Und der Chaosritter erkannte das Zeichen. Es war dasselbe Zeichen mit dem er seine Rüstung verziert hatte.

Die Frau wischte sich das Blut und die Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah ihn mit einem widersprüchlichen Gesichtsausdruck an „Ich wusste, dass ihr eines Tages zurückkehren würdet um das Begonnene zu ende zu bringen...ich wusste es...all die Jahre über!“. Langsam dämmerte es dem Kultisten, vor sich hatte er eine Überlebende von einem der Überfälle. So etwas war von Zeit zu Zeit vorgekommen doch immer die Seltenheit gewesen.
„Ich habe immer versucht zu verstehen was damals passiert ist und warum.“ fing die Frau weiter an zu erzählen „Nachdem ich fast zwei Tage lang in den Armen meiner toten Mutter gelegen hatte, begraben von den verkohlten Überresten unseres Hauses schaffte ich es mich zu befreien. In den Wochen und Monaten in denen ich, entstellt und mittellos von der Hand in den Mund lebte, hatte ich nur Trauer und Schmerz gespürt. Ich suchte Rat und Trost bei Andraste und dem Erbauer und dann wich der Schmerz der Wut. Zuerst hatte ich meinen Groll gegen euch gerichtet. Ihr habt meine ganze Welt und alles was meine Familie sich so mühsam aufgebaut hatte in einem Augenblick hinweggefegt. In der Kirche sagte man mir, ich solle auf den Erbauer vertrauen, er würde die Schuldigen strafen und die Gerechten erhören. Mich erhörte er nie und so begann ich meine Wut auch auf Andraste und den Erbauer zu richten. Wie hatten sie zulassen können was mir und meiner Familie widerfahren war und in der Kirche sagte man mir das alles was Geschah der Wille des Erbauers war und das dieser Wille unergründlich sei!“
Die Frau hielt sich kurz den Kopf und lächelte etwas wirr „Ich weiß nicht mehr wer mit den Anschuldigungen anfing, vielleicht war ich es auch aber am Ende jagte man mich aus der Kirche und da begann ich nochmal über das Geschehene nachzudenken.
Ihr habt in dieser Nacht etwas bewiesen, das verstehe ich jetzt. Man kann nichts kontrollieren alles was geschieht ist Zufall und ohne letzte Konsequenz das weiß ich jetzt. Nichts ist vor dem Zufall gefeit! Wer weiß, wenn ihr damals, noch Monate bevor ihr unser Haus überfallen habt, eine andere Abzweigung an einer Kreuzung gemacht hättet wäre ich heute noch mit meiner Familie zusammen und würde mir so langsam Gedanken über eine Heirat machen.“ die Frau lachte kurz und leise auf und schüttelte den Kopf.
„Die Jahre vergingen und der Wut folgte eine Leere, eine Stille Akzeptanz dessen was geschehen war. Fast jedes mal wenn ich die Augen schließe und schlafe, erlebe ich diese eine Nacht in der ihr über uns kamt wieder und wieder. Ich wusste eines Tages würdet ihr zu mir zurückkehren, es hatte so sein müssen! Und heute sehe ich euch hier in der Stadt. Endlich seit ihr zu mir zurückgekehrt,...“ die Frau atmete tief durch und schloss die Augen„...endlich!“
Justinus schlug ihr mit der Flachen Hand mit Schwung gegen den Kopf, sodass dieser heftig herumgerissen wurde. Er packte sie an den Haaren und zog sie tiefer in die Gasse, die Frau wehrte sich nicht oder schrie, sie ließ diese Behandlung einfach über sich ergehen. Er warf einen Blick in die nähere Umgebung und erleichtert stellte er fest, dass sie ganz allein waren. Er stieg über sie, ergriff ihren Kragen und zog sie näher zu sich.
„Du hast mich gesucht, bist mir gefolgt, nicht weil du von Rache getrieben wirst, sondern weil du auf der Suche nach etwas bist. Die Suche nach einer Antwort trieb dich zurück in meine Arme!
Ich kam zu dir, zwang dich deine Augen zu öffnen und den Schleier abzulegen den du all die Jahre getragen hast! Mit Schrecken und Schmerz musstest du lernen, dass nichts Bestand hat und keine Moral hält was sie verspricht!
Die Frage die dich nun schon so lange quält ist nicht die Frage Warum ausgerechnet dir so viel Leid geschehen musste oder wie du wieder ein `normales´ Leben führen kannst sondern was in dieser Welt Bestand hat.
Nur das Chaos ist völlig rein und überdauert alles! Alle Völker dieser Welt klammern sich an ihre falschen Götter oder schwachen Herrscher und werden nur mit Schweigen belohnt. Tag für Tag verrichten sie ihr Werk in der blassen Hoffnung eines Tages dafür entlohnt zu werden. Selbst im sterben glauben sie, das etwas auf sie warten würde, dabei sind sie wie Maden im Fleisch einer Leiche. Gefangen in einem Verlies aus kaltem Fleisch, hilflos und ohnmächtig, unwissend! All ihr Leiden, all ihr Schmerz den sie im laufe ihres Lebens ertragen müssen wird in dem Moment vergessen wenn sie in kalte, undankbare Erde herabgelassen werden und niemand wird sich an sie erinnern!

Einst war ich wie du! Wenn ihr aber wagt die Augen geöffnet zu halten und ihr euch traut weiter zu blicken werdet ihr einen Weg erkennen der euch aus diesem Kreis der Agonie herausführt!“
Fuhr er die Frau an und seine Stimme war wie ein dunkles Grollen, doch die Frau weitete mit jedem gesprochenen Wort ihre Augen und ein entrücktes Lächeln zeichnete sich auf ihrem entstellten Gesicht ab.
Er beugte sich tiefer zu der Frau, sodass er ihren Atem riechen konnte und flüsterte fast liebevoll.
„Ich beobachte euch, ich höre euch. Ich sehe den Hass in euren Augen, gut verborgen hinter trauriger Leere. Ich kenne die furchtbare Finsternis, die sich hinter euren sorgsam einstudierten Lügen versteckt. Ich warte an der Grenze des Wahnsinns auf euch. Ich schmecke den Schmerz in eurem Verstand, die Sehnsucht nach dem Ende dieser Scharade. Ich baue mein Nest in den finsteren Abgründen eurer Seele. In den Schatten warte ich darauf, dass meine Zeit anbricht. Geduldig erwarte ich den Moment, in dem ihr eure Augen öffnet und erkennt, dass es allein mein Wille ist der euch atmen lässt.“
Die Augen der Frau weiteten sich ein letztes Mal und ihr Mund formte ein Stummes `Wie?´. Es war die einzige Frage die noch von Bedeutung war, wie begab man sich auf den beschriebenen Weg?
Justinus umarmte die Frau und presste sie an sich wie ein heißblütiger Liebhaber „Führe das Werk fort, lass die Saat die in eurem Herzen ausgesät wurde tiefe Wurzeln in euere Seele schlagen und lehrt den Menschen das was euch widerfahren ist, damit auch sie die Wahrheit erkennen können.
Zerstöre um der Zerstörung willen, töte um des Tötens willen. Dies ist der reinste Kern“ hauchte er ihr zärtlich ins Ohr. Er ließ von ihr ab und sah ihr tief in die Augen und was er sah befriedigte ihn zutiefst. Das Feuer des Hasses in ihr, war von einer Glut zu einer Brunst gewachsen.
Er sah ihr noch immer tief in die Augen und zog unbemerkt sein Messer. In einer einzigen sorgsam gezielten Bewegung rammte er ihr das Messer in den Leib.
Nur kurz verzog sie das Gesicht und nahm den Schmerz als das hin was er war, unvermeidlich.
Der Chaosritter stand auf und baute sich über der Frau auf. „Sehe dies als deine erste Prüfung an. Wenn du stark genug bist wirst du weiterleben und wenn es der Wille des Chaos ist, werden wir uns irgendwann, irgendwo wiedersehen.“
Die Frau nickte eifrig, und schleppte sich dann weiter die Gasse entlang und verschwand schließlich in der Dunkelheit.
Justinus stand noch eine Weile still in der Gasse und betrachtete die Klinge des Messers und das Blut das daran klebte.
Er hatte sorgfältig gezielt, die Verletzung würde unbehandelt unweigerlich zum Tode führen, war aber pauschal keine tödliche.

Hatte er gerade den ersten Kultisten bekehrt? Das würde nur die Zeit offenbaren, selbst wenn er es geschafft hatte bewies dies noch nichts. Ihre Seele war wie ein blühender Acker gewesen der nur darauf gewartet hatte geerntet zu werden. Wie man einen Menschen von Grund auf korrumpierte wusste er noch immer nicht, es gab noch viel zu lernen.
Etwas anderes ließ ihn auch noch in der Gasse verweilen. Nie hatte der Kult Frauen assimiliert, womöglich waren ja Männer empfänglicher für das Chaos als Frauen. Justinus wusste es nicht. Wie gesagt, es gab noch viel zu lernen.
Der Chaoskrieger wischte das Blut mit den Handschuhen von der Klinge, steckte das Messer zurück und verrieb das Blut zwischen Daumen und Zeigefinger.
Blut und Schrecken dies war sein Weg, ein Weg an dessen Ende ihn vieles erwarten konnte. Ein schneller, schmerzhafter Tod zum Beispiel, wenn er Glück hatte.

Luana Vindariel
06.03.2011, 02:59
Tag 3
Denerim, Hafenbezirk
7:12 morgens

Der Ritt war lang und ihr Schlaf sehr unruhig.
Auf einem Pferd zu schlafen ist schwierig. Ihr Rücken brachte sie beinahe um, aber sie würde nie irgendwelche schmerzhaften Verrenkungen vollführen… das wäre ja ein Zeichen von Schwäche.

Das Pferd hatte sie sofort verkauft. Da es nicht ihr eigenes war, handelte sie auch nicht sonderlich hartnäckig sondern nahm fast das erstbeste Angebot an.

Der Hafen hier roch wie jeder andere auch: Nach Salz, Fisch und nassem Holz. Es war schon, oder immer noch geschäftiges Treiben hier. Ein paar Mal wurde sie angerempelt, aber sie hatte nicht den Drang wütend zu werden. Sie blickte kurz zum offenen Meer und versank fast in diesem Moment, bis sie ein ungehobelter Seemann aus der romantischen Vision riss.

Ein von Skorbut zerfressenes Gebiss fragte sie nach ihrem Befinden. Als Luana seufzend abdrehte bot der Mann ihr Geld… schon fast die Hand am Dolch, beruhigte sie sich und ging einfach weiter. Selbst der sehr unhöfliche Ruf des Seemanns sorgte nicht dafür, dass Luana sich umdrehte um den Kerl als blutige Leiche im Wasser enden zu lassen… aber sie malte es sich lächelnd in ihren Gedanken aus.

Sie ging ein paar Schritte weiter und erblickte einen etwas besser gekleideten Herrn, wohl ein Kaufmann der in der Nähe seiner Ware bleiben wollte. Dieser Mann brüllte grade laut ein schmutziges Kind an, welches ohne Schuhe und mit Fetzen bekleidet vor ihm saß. Das Mädchen hatte ihm wohl um Essen oder Geld gebeten… aber diese Shemlen geben natürlich nichts… nicht mal für ihr eigenes Volk. Luanas Blick wurde finster. Sie lief etwas schneller um zu dem Mann zu gelangen, doch dieser war schon wieder auf dem Weg zu ein paar Kisten.

Luana stand nun genau da wo der fein raus geputzte Mensch stand, neben ihr saß immer noch das, nun weinende Kind. Die Elfe hasste derlei Dinge. Armut, Hunger… die Adligen haben so viel, mehr als sie brauchen… und andere verhungern… egal welche Rasse und welche Zugehörigkeit. Sie kniete sich zu dem Mädchen, dieses erschrak und rutsche ein Stück zurück. Luana aber lächelte einfach nur und wischte ihr eine Träne aus dem dreckigen Gesicht. Das Kind war verunsichert, erst recht als Luana ihr ein paar glänzende Silberstücke in die Hand legte.

„Sei stark“, flüsterte Luana und stand dann auf, „Schwäche… wird dich töten!“ und dann ging sie weiter.

Der widerwärtige Seemann war ihr aber gefolgt. Er grinste und sah dann das Mädchen an, Luana lief und hatte diese Szenerie im Rücken. Als der Mann kurz stoppte und das Straßenkind fragte, was es denn grade von der netten Frau bekommen hatte, konnte er nicht mal überrascht gucken, als ihm ein Ellenbogen mitten im Gesicht landete. Einige Hafenarbeiter blicken zu der Stelle, doch der Elfe war das egal. Der Matrose, oder was auch immer dieser Schmierlappen war, krümmte sich am Boden und hielt seine Nase fest. Das Mädchen rannte weg und Luana strich sich kühl das Pony aus dem Gesicht.

Nun spürte sie die Müdigkeit nicht mehr so stark, das Adrenalin floss durch ihren Körper und sie wusste, dass der Tag erst begonnen hatte.

Zeit für etwas Spaß und ein bisschen zu Trinken, dachte sie sich. Das Letzte Mal war sie in die Schenke "Zum Wolfspack" eingekehrt, und auch dieses Mal, schien ihr das ein guter Platz zu sein.

7:20 Uhr --> Schenke „Zum Wolfspack“

Semih Tala
24.03.2011, 15:50
<<< Denerim - Schenke „Zum Wolfspack“
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 50 morgens

Semih Tala blieb an einer wenig auffälligen Ecke im Hafenviertel stehen. Er warf einen Blick durch die Gegend, fand allerdings nicht wirklich beunruhigendes. Alle nötigen Informationen zu dem Auftrag würde er hier beantworten.

7 Uhr 50 morgens

Luana Vindariel
25.03.2011, 08:45
<<< Denerim - Schenke „Zum Wolfspack“
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 50 morgens

Schon wieder am Hafen... das ging ihr eindeutig zu schnell. Der Salz- und Fischgeruch kombiniert mit einem Magen voller Wein, waren eine schlechte Mischung.

Der Mensch verlor nicht sondelrich viele Worte auf dem Weg hierher... was Luana nicht sonderlich störte.

Doch jetzt konnte Sie nur hoffen, endlich ein paar handfeste Informationen zu bekommen.

7 Uhr 50 morgens

Haei Valendriel
26.03.2011, 17:13
<<< Denerim - Schenke „Zum Wolfspack“
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 50 morgens


Als Haei am Hafen ankam und die Gruppe schließlich wartend in einer Ecke anhielt, blickte er kurz die zwei Personen an. Er musterte von unten bis nach oben. "Dürfte ich vielleicht wissen wie euer Name ist?" fragte er mit einer ruhigen und sicheren Stimme in die Gruppe hinein.

7 Uhr 50 morgens

Semih Tala
26.03.2011, 19:29
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 50 morgens


Die beiden waren ihm also gefolgt, was wohl hieß, dass sie wirklich Interesse hatten, den Auftrag anzuhören. Die Person die als letzter eingetroffen war, stellte ihm eine Frage. Er wollte wissen wie er hieß. Semih hob seine Hand und begann zu sprechen. „Wie man Name lautet, ist nicht von Belang. Es gilt allein um den Auftrag. Allerdings kann es nicht Schaden meinen Namen preiszugeben. Ich denke ihr habt ein Recht darauf ihn zu erfahren. Semih Tala mein Name.“ Stellte er sich vor und verbeugte sich leicht.
Mit einem Handzeichen signalisierte er, dass sie ihm kurz folgen sollten. Sie blieben in einer ruhigen Gasse stehen, nachdem er sich ein paarmal unauffällig umgeschaut hatte. Hier würde sie niemand hören können.
„Hier sollte uns niemand belauschen können. Wie sage ich das am besten… Dieser Auftrag ist nicht ganz legal.“ Erklang es von ihm warnend, während er sich noch einmal umschaute.
„Allerdings wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir trotzdem helfen könntet. Es geht um ein Versprechen, sowie um Rache.“ Erklang es von Semih Tala während er fortfuhr.
„Ein Adliger in Denerim hat die Angewohnheit Elfenkinder in sein Anwesen zu schleppen um dort seine… Bedürfnissen nachzukommen.“
Er ließ die grausame Tat kurz stehen, bis sie verarbeiteten was er gesagt hatte.
„Dieser Bastard. Obwohl ein paar Leute darüber Bescheid wissen, ebenso wie meine Wenigkeit, haben wir nie Beweise entdecken können um ihn zur Rechtschaffenheit zu ziehen. Er ging etwas beunruhigend ein paar Meter weit, blieb stehen und wandte sich wieder zu den beiden.
„Die ganze Sache wurde persönlich, als die kleine Schwester meines elfischen Freundes davon betroffen war. Ich kannte ihn, sowie seine Schwester. Immerhin waren wir gemeinsam nach Denerim gekommen.“ Er schüttelte leicht traurig seinen Kopf.
„Ich habe versucht meinen Freund zu beruhigen und ihm versprochen, dass wir einen Weg finden werden, sie zu befreien. Doch er hörte nicht auf mich und stürmte alleine das Anwesen in dem leider… starb. Ich glaube nicht an den Erbauer, weswegen ich ihm lediglich den Frieden wünsche, den er verdient.“ Mit seinen Augen blickte er in die seiner Gegenüber, abwechselnd.
„Ich möchte, dass ihr den Bastard umlegt und für all seine Taten bezahlen lässt. Ich gehe zwar nicht mehr davon aus, doch wenn ihr die Schwester meines Freundes lebend findet, gibt es einen Bonus drauf.“ Erklärte er, während er sich noch einmal umschaute.
„Nennt mir eure Antwort und falls ihr akzeptiert, Treffen wir und um 12 Uhr wieder hier. Ich muss sicher gehen, dass uns niemand mehr folgt und bewahre mir die restlichen Informationen bis dahin auf.“ Nach diesen Worten und die Antworten der beiden, schickte er die beide mit einem Handzeichen weg, damit sie keine weitere Aufmerksamkeit erregten.

7 Uhr 53 morgens

Luana Vindariel
26.03.2011, 21:09
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 53 morgens

Luana ließ die Worte sacken... Sie hatte einiges erwartet, aber nicht einen Auftrag der so... persönlich war.

Ihre Erfahrungn mit "Elfensklaverei" waren... prägend.
Sie spührte wie sie ihre Faust zusammendrückte, als der Mensch der sich Semih nannte, alle wichtigen Informationen preisgab.

Luana sah innerlich die Elfenkinder vor sich... und natürich die Adligen. Diese verdammten Adligen! Prahlerische, überhebliche und unnötige Adlige!

Und auch wenn Sie es nicht zeigen wollte: Ein kleines Grinsen umspielte ihre Lippen... als Bilder von Blut und Adelsleuten durch ihre Gedanken faltterten.

Luana trat einen Schritt auf den Menschen zu, den anderen sah sie kurz an, blickte wieder zurück und erhob die Stimme, wahrscheinlich würde sie mit beiden arbeiten:

"Wenn wir schon so persönlich werden. Ich bin Luana, nennt mich Luna... ist leichter für Shemlen!", diese Beleidigung war unnötig, doch Sie wollte einen Standpunkt festsetzen...

"Ich bin dabei... wenn das Mädchen noch lebt, dann werde ich sie auch rausholen...", sie wollte noch hinzufügen keiner verdient Sklaverei oder illegale Verschleppung, doch Luana wollte Härte demonstrieren.

"...und wenn du willst: Lasse ich diesen Mistkerl auch mit Freuden leiden", sie strich ihr widerspenstiges Pony zur Seite und lächelte finster, "...sehr lange leiden"

Sie drehte sich wieder zu dem anderen Menschen um und wartete kurz:
"Ich bin um Zwölf wieder hier... ich werde mich ausruhen. Doch lass dir eins gesagt sein:
Ich habe noch nie einen Auftrag in den Sand gesetzt", sie ging nah an Semih heran und berühte in provokativ an der Schulter: "...und ich habe noch nie jemanden davon kommen lassen, der mich um meine Bezahlung gerellt hat! Wir verstehen uns?"

7 Uhr 55 morgens

Haei Valendriel
26.03.2011, 23:48
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 53 morgens


Schließlich bekam Haei die Informationen und senkte seinen Kopf.
Seine Haare bedeckten seine Augen und er schloss diese für einen kurzen Moment als er das hört das es um einen adeligen ging.

'Vater...'

Könnte dieser Adelige Haeis Vater sein? Er wusste es nicht, und diese Mission erwies sich für alle Beteiligten als äußerst praktisch. Haei wurde bezahlt und noch dazu bekam er möglicherweiße Informationen über seinen Vater. "Dieser adelige.. ich werde mich um ihn kümmern, dies lasst meine Sorge sein, ihr könnt dann die Kinder befreien." sagte er in die Richtng der Elfin

Als schlussendlich alle Informationen genannt wurden hob Haei wieder seinen Kopf und sah in die richtung der Elfin, überhörte die Beleidigung und nannte sie absichtlich bei ihrem vollem Namen. "Es freut mich eure bekanntschaft zu machen Luana." er lächelte sie an. Dann nickte er in die Richtung des Mannes "Ebenfalls freut es mich auch euch kennen zu lernen, Semih." dann sah er sich kurz um und sagte schlussendlich "Mein Name ist Haei... Haei Valendriel."

Nach dem knappen Gespräch gingen alle ihren Weges. Haei sah sich kurz um, knüpfte seinen Umhang zu, und zog sich seine Kapuze tief über sein Gesicht. Als er um die Ecke ging stieß ein leichter Windhauch seinen Umhang auf, und in diesem Moment war er verschwunden.

Als er schnellen Schrittes den gepflasterten Weg entlang ging dachte er kurz darüber nach wo er sich die Zeit vertreiben konnte. 'Ich könnte den Hafen bei Gelegenheit etwas mehr erkunden'

So sah sich Haei kurz um sich herum, als ihn niemand beobachtete ging er abseits in eine dunkle Gasse wo er sich mit akrobatischen Luftsprüngen auf eine Kiste, und dann auf eine Dachkante hangelte und diese dann erklimmte. Als er schließlich auf dem Dach saß, wo ihn niemand sehen konnte, und er selbst den ganzen Hafen erblickte stieß eine kurze briese seine Kapuze von seinem Kopf, und wirbelte sein schwarzes Haar umher. Er musterte den Hafen genau, es waren einige Händler unterwegs, in der ferne konnte man einige Angelboote erblickten, und die Segel der angedockten Boote flatterten beruhigend während die Möwen umher schrien. Er legte sich auf das Dach und schloss seine Augen. Diese Geräusche hatten etwas beruhigendes, er wälzte sich einige wenige Minuten herum und setzte sich dann wieder auf, wo er bei dem Missionstreffpunkt Semih Tala erblickte, der Anscheinend jemanden neus für die Mission gefunden hatte, jedoch konnte Haei von der Ferne nicht erblicken wer diese Person war. Deswegen sprang wieder an der unaufälligen Ecke herunter und ging in diese Richtung.

8 Uhr 15 morgens

Luana Vindariel
27.03.2011, 00:06
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 55 morgens

Luanas Blick wurde etwas giftig... die offensive Nennung ihres vollen Namens, war entweder ein Ausspruch von Respekt... oder es war einfach nur ein imaginärer Kampf, wer hier der Bessere war.

...vielleicht war es auch gar nichts davon.

Dies war ihr auch fast egal... was Sie viel mehr störte, war die Tatsache, dass dieser Shemlen, der sich Haei nannte, einfach so einen Teil des Auftrags an sich riss.

Bevor sie aber ausfallend und vielleicht noch beleidigender wurde, schwieg Luana lieber darüber und dachte einfach daran, dass es egal ist wer diesen Adligen erlegt... Hauptsache er wird sterben... warum auch immer Haei dieses Stück des Kuchens für sich beanspruchte.

Luana sah zu wie der Mensch sich entfernte. Sie sah Semih noch einmal emotionslos in die Augen und ging dann auch.

Sie war müde und brauchte dringend etwas Schlaf... und Sie kannte den perfekten Ort dafür.

7 Uhr 56 morgens --> "Die Perle"

Semih Tala
27.03.2011, 11:38
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 53 morgens

Semih dagegen kümmerte sich nicht um diese sinnlosen Machtspiele, die sowieso keinen nützlichen Profit erzielen würden, ausser die Illusion das man über den anderen stand.
„Ich werde bezahlen.“ Versicherte er ihnen nochmal, als er Zweifel von der Elfe spürte. „Wenn es gut läuft werde ich bis 12 Uhr noch zusätzliche Informationen über den Zustand des Anwesens beschaffen können. Ich werde euch den Ziel genauer nennen.“ Das tat er offensichtlich noch nicht jetzt, weil die Gefahr, dass sie belauscht werden könnten, trotz intensiver Vorsicht bestehen konnte. „Ich habe einen Spion in den Reihen. Ich werde mich nachher mit der Person Treffen, wenn nichts dazwischen kommt.“ Klärte er sie auf. Wenige Sekunden später trennten sich die Wege der drei, während Semih weiter abwarten würde, ob er weitere Leute rekrutieren würde.

7 Uhr 57 morgens

Anveena Arien
27.03.2011, 13:38
Denerim – Hafenviertel
7 Uhr 55 morgens

Anveena schlenderte den Hafen entlang. Sie hatte es nicht wirklich eilig. Dem Brief in der Schenke nach bestand kein Grund zur Eile, da der Adlige sich die Zeit nehmen würde seine Leute zu rekrutieren. So lies sich die Elfe noch ein wenig von den Eindrücken ihrer Umgebung umspülen. Der Geruch hier am Hafen war etwas was wohl nur geübten Nasen nichtmehr den Mageninhalt zum Hals heraustreiben lassen wollte. Zumindest konnte sich Anveena nicht vorstellen das es jemanden anders erging bei dem Gestank nach ausgeschlachtetem Fisch. Dafür war die klare Meeresbrise in ihrem Gesicht umso angenehmer und erfrischender, weshalb die Elfe kurz die Augen schloss und entgegen ihrer Abscheu bezüglich des Fischgeruchs kurz tief durchatmete. Die Weite des Meeres hatte auf sie eine nahezu beruhigende Wirkung.

Schließlich erreichte sie die Seitengasse in der der Adelige wartete, diesmal war er allein. Die Elfe atmete nochmals tief durch. Was wollte sie hier eigentlich? War sie verrückt? Sie war eine Bänkelsängerin, eine Tänzerin keine Kriegerin! Dennoch siegte die Neugier, sie musste den Auftrag ja nicht gleich annehmen, wobei es ohnehin fraglich war ob der Fremde sie in ihrem Tänzergewand überhaupt ernst nehmen würde. Schließlich schritt sie auf den gut gekleideten Mann zu. "Entschuldigt Sir." setzte Anveena leise an um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

7 Uhr 57 morgens

Semih Tala
27.03.2011, 18:40
7 Uhr 57 morgens

Es dauerte eine Minuten, bis er eine weitere Person wiedererkennen sollte, die auf ihn zukam. Es handelte sich um die Elfe, die er in der Schenke gesehen hatte. Er konnte sich vorstellen, weswegen sie hier war. Ein Blick zur Seite verriet ihm, dass er langsam auffällig werden würde, wenn er weiterhin mit auffälligen Personen sprach, nur um sich wieder von ihnen zu verabschieden. Er konnte es sich nicht mehr leisten, etwas laut über den Auftrag preiszugeben. Als die Elfe auf ihn zukam, fackelte er nicht lange.“ Ah, das bist du ja. Ich habe dich so vermisst meine tanzende Perle.“ Erklang es von ihm, während er seine Arme ausbreitete und die Elfe umarmte. In diesem Moment flüsterte er ihr kurz den Auftrag ins Ohr und beendete das Schauspiel, indem er seine Umarmung löste.

8 Uhr 05 morgens

Mhana
27.03.2011, 19:32
Gewässer vor Denerim

Tag 3 – Morgen

Ins fahle Licht des anbrechenden Tages getaucht wirkte die noch immer weit entfernte Stadt kalt und farblos. Grau in grau zeichneten sich in der Ferne die Umrisse einzelner Gebäude und der in Denerims Hafenbecken vor Anker liegenden Schiffe ab. Inmitten turmhoher Klippen drängten sich die Häuser der Stadt dicht aneinander, scheinbar ohne jede Ordnung und in dem Bemühen, selbst den kleinsten verfügbaren Fleck zu besiedeln.
Die Stadt lag im Morgengrauen vollkommen still da, das wogende Meer unter sich und umrahmt von den Klippen der felsigen Küste Fereldens. All das wurde überragt von dem gewaltigen Turm, der bereits seit der Herrschaft des Imperiums über Denerim wachte, Fort Drakon, das sich mit dem Himmel selbst messen zu wollen schien.

Im kalten grau des klaren Morgens machte Denerim auf einen Fremden wohl genau den Eindruck, den man sich von der Hauptstadt des fernen Fereldens erhofft hatte. Kalt, rau, zweckmäßig, standhaft gegenüber Wind und Wetter und vielleicht ein wenig unzivilisiert. Ein würdiger Hafen für das geheimnisvolle und bedrohliche Land, das bis in die südlichsten Regionen des bekannten Thedas reichte und als Heimat von Hexen und Barbaren galt. Nicht, dass es die andernorts nicht auch zur genüge gegeben hätte, aber solche Geschichten erzählte man sich nun einmal über Ferelden.
Nichtsdestotrotz war Denerim ein einnehmender Anblick nach den letzten Tagen, in denen das Schiff lediglich von Meer umgeben gewesen war. Es versprach das baldige Ende ihrer Reise, festen Boden unter den Füßen und nicht zuletzt wieder das pulsierende Leben und die Menschenmassen einer Stadt, die doch wesentlich angenehmer waren, als dieses zusammengepferchte Leben auf einem Schiff… zumindest, wenn man ohnehin in einer Großstadt aufgewachsen war.

Ein Windstoß fuhr Mhana ins Gesicht, ließ ihr kurzes Haar wild flattern und jagte ihr einen kalten Schauer, gefolgt von einer Gänsehaut am ganzen Körper den Rücken hinunter. Ihre ohnehin schon klammen Finger schlossen sich noch fester um die Stricke der Takelage. Verdammt war das kalt hier oben. Zugegeben, sie hatte gewusst, worauf sie sich mit Ferelden einließ, aber sie kam dennoch nicht umhin das ungleich wärmere Klima ihrer Heimat bereits jetzt zu vermissen. Immerhin würden sie bald von diesem verfluchten Schiff runterkommen, Mhana hasste es, eingesperrt zu sein, selbst wenn es nur ein Schiff war.
Mit einem leisen Seufzer riss sie den Blick für einen kurzen Moment von Denerim los und blickte nach unten, wo sich etwa fünf oder sechs Meter unter ihr das Schiffsdeck befand, auf dem einige Besatzungsmitglieder und Reisende herumzueilen begonnen hatten und einen ziemlichen Lärm veranstalteten. Vermutlich konnten die es genauso wenig abwarten, endlich wieder an Land gehen zu können.

Mhana blickte eine Weile von oben auf ihre Köpfe herab, wandte sich aber recht schnell wieder der Aussicht auf die Stadt zu. Zugegeben, Denerim wirkte verlockend auf sie und doch war es nicht zu vergleichen mit ihrem Antiva. Ihrem Antiva in den guten Zeiten, bevor alles in die Brüche gegangen war, ein einziges sonnengeküsstes Paradies für Taschendiebe wie sie, voller Leben, voller reicher und unachtsamer Leute … ein Ort, an dem sie Freunde gehabt hatte. Sie war sich darüber im Klaren, dass sie dazu neigte, ihre Erinnerungen an Antiva entgegen besserem Wissen zu verherrlichen, doch es fiel schwer, sich dies angesichts der klirrenden Kälte Fereldens einzugestehen.
Es war schon schlimm genug gewesen, dass sie damals Antiva verlassen hatten und jetzt auch noch die Freien Marschen hinter sich gelassen zu haben erschien ihr für einen kurzen verzweifelten Moment lang wie ein schrecklicher Fehler, als hätte sie ihre Heimat damit für immer verloren.
Dabei war Antiva natürlich schon lange nicht mehr ihre Heimat gewesen… und es war ja nicht so, als wäre sie in diesem neuen kalten Land völlig auf sich allein gestellt. Ihr Vater war noch immer bei ihr und natürlich Liam.

Mhanas Anflug von schlechter Laune war fast ebenso schnell wieder verflogen, wie er gekommen war. Liam hatte ihr vor ihrer Abreise genug von Ferelden erzählt um jeden Zweifel an ihrer Entscheidung auszuräumen und er hatte ihnen natürlich versprochen, ihnen die Stadt zu zeigen und sie seiner Familie vorzustellen, die er vor über einem Jahr in Denerim zurückgelassen hatte. Sie würden in Ferelden immerhin einen guten Start haben und wenn nicht gerade eine Verderbnis über sie hereinbrach, würde sie wahrscheinlich auch genug Zeit haben, sich an das beschissene Wetter zu gewöhnen.

Völlig in Gedanken versunken hing Mhana noch einige Minuten in der Takelage, den Blick verschwommen auf Denerim gerichtet und ohne groß auf das miserable Wetter oder die Höhe in der sie sich befand zu achten.
Erst eine vertraute Stimme, die vom Schiffsdeck zu ihr heraufwehte, ließ sie aus ihren Gedanken hochfahren.
Was gesagt wurde klang zwar grob nach Fereldisch, doch der breite, gebrochene Akzent und die tiefe Stimme ließen ihr bereits nach wenigen Worten klar werden, dass es sich um ihren Vater handeln musste, der soeben den Versuch unternahm, irgendjemanden zu fragen, ob er seine Tochter gesehen hatte.
Mhana musste grinsen bei der Vorstellung, welches Gesicht der arme Kerl grade machen musste, bei dem Versuch, zu entschlüsseln, was der Rivaini von ihm wollte und ihr Vater konnte auf gewöhnliche Leute, vor allem solche aus dem Süden, durchaus Eindruck machen.
Noch immer mit einem Grinsen auf den Lippen hangelte Mhana sich geschickt einige Meter nach unten, sprang die restlichen zwei Meter einfach hinunter und landete behände wie eine Katze auf ihren Füßen. Sie hatte schon von wesentlich höheren Orten springen müssen und es immer überstanden, sodass sie mit Höhen inzwischen beileibe kein Problem mehr hatte.

Die junge Rivaini hatte sich kaum erhoben, als in einigen Metern Entfernung auch schon ein tiefes Seufzen zu hören war: „Mhai, du holst dir noch den Tod, wenn du so weitermachst.“
„Warum? Das war ja wohl überhaupt nichts“, antwortete sie in trotzigem Ton und selbstverständlich auf Rivainisch, wie immer, wenn sie mit ihrem Vater sprach, nur um bereits im nächsten Moment irgendetwas großes weiches ins Gesicht geworfen zu bekommen. Mit einem erschrockenen „Mpf!“ packte sie den dicken Stoffmantel und zog in sich vom Kopf, um ihn wenig später mit einer gewissen Verwunderung als Kleidungsstück zu erkennen.
„Was soll das, du musst mir ja wohl nicht meine Sachen nachtragen…“
„Anscheinend doch, wenn du sonst halbnackt durch die Kälte rennst. Wir sind hier nicht mehr in Antiva, Mädchen.“
„Ich bin kein bisschen nackt“, entgegnete Mhana bissig, warf sich aber dennoch ohne zu zögern den Mantel über die Schultern. Es machte wenig Sinn zu verleugnen, wie sehr sie trotz des Lederwamses fror, denn ihre Arme und Beine zitterten wie Espenlaub – allerdings wurde ihr das erst jetzt bewusst. Sie war zuvor wohl einfach zu abgelenkt gewesen, schließlich hatte sie schon sofort nachdem ihr Vater sie an jenem Morgen geweckt hatte nichts mehr halten können, als es geheißen hatte, man könne Denerim bereits sehen. Aus diesem Grund hatte sie auch nur das nötigste an Kleidung angezogen und sowohl den Mantel als auch die Handschuhe vergessen, die sie eigentlich vor der unmenschlichen Kälte hier im Süden hätten schützen sollen. Immerhin hatte sie den Mantel jetzt wieder…

Ihr Vater gab ein weiteres leises Seufzen von sich und bedachte Mhana mit einem fürsorglichen Lächeln. Er hatte dunkle, warme Augen, die wie immer ebenso lächelten wie seine Lippen und einfach nicht an diesen kalten und windgepeitschten Ort zu gehören schienen.
Er trug genau wie Mhana wesentlich wärmere Kleidung, als sie es im wärmeren Norden getan hätten. An warmen Tagen hatte er seinen Oberkörper oft überhaupt nicht verhüllt, sodass man seine beträchtliche Körperkraft und die zahlreichen dunkelblauen Tätowierungen hatte erkennen können, die er vermutlich allesamt noch vor Mhanas Geburt erhalten hatte. Nun allerdings konnte man lediglich das dunkelblaue Symbol sehen, das quer über sein linkes Auge und die Wange hinunter bis zum Hals verlief, auf halber Strecke durch seinen dichten schwarzen Bart verborgen.
Alle weiteren Tätowierungen waren von dem dunklen Pelzmantel und darunter einem fereldischen Arbeiterhemd verborgen, die ihm Liam großzügigerweise überlassen hatte. Das alles änderte natürlich nicht viel daran, dass ihr Vater immer noch einschüchternd auf die meisten Südländer wirkte, allein schon aufgrund seiner Größe und Statur… und womöglich auch dem unschwer zu erkennenden Bastardschwert, das er an einem Gurt befestigt an der Hüfte trug und nur sehr selten ablegte.

Mhana fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar, das durch seine Begegnung mit ihrem Reisemantel vermutlich noch mehr in Unordnung geraten war, doch der scharfe Wind machte jegliche Anstrengung fast sofort wieder zunichte. Ein wenig frustriert erwiderte sie also das Lächeln ihres Vaters und ließ ihren Blick anschließend wieder in Richtung Denerim abschweifen.
„Ich bin froh, wenn wir von dem Schiff wieder runter sind. Ich will mir Denerim ansehen…“
„Dir ist hoffentlich klar, dass wir unter Umständen längere Zeit dort bleiben werden“, bemerkte ihr Vater daraufhin scheinbar völlig beiläufig, doch für Mhana war es bereits ein Wink mit dem Zaunpfahl.
„Schon verstanden, ich behalt meine Hände bei mir… so gut es eben geht.“
„Mhai…“
„Ich kann nichts dafür wenn es manche Leute einfach herausfordern! Mach dir keine Sorgen, Liam bekommt wegen mir schon keinen Ärger…“
„Es geht mir mehr darum, welchen Ärger du dir einhandeln könntest, wir können von hier nicht so einfach verschwinden.“
Mhana stieß einen ärgerlichen Seufzer aus, wandte sich von ihrem Vater ab und lief bis zur Reling, wo sie sich mit den Unterarmen abstützte und den Blick ein weiteres Mal in Richtung Denerim lenkte, doch sie nahm die Stadt diesmal kaum wahr.
Sie hasste es, wenn ihr Vater sie mit dieser Eindringlichkeit um irgendetwas bat, weil sie genau wusste, dass sie sich daraufhin nicht einfach würde weigern können.

„Ich werd mir schon keinen Ärger einhandeln“, versuchte sie sich ein letztes Mal aus der Schlinge zu winden und wandte sich um, sodass sie direkt nach oben in das Gesicht ihres Vaters sehen konnte.
„Du weißt genau, dass die mich nie erwischen und ich muss ja nichts großes…“
„Du wirst nichts stehlen, solange wir noch Liams Gäste sind, in Ordnung? Sobald wir Denerim verlassen haben und es nötig ist…“
„Papa…“, stöhnte sie mit einem gedehnten Laut der Enttäuschung, doch ihr Vater blieb unerbittlich.
„Du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du dich unnötig in Gefahr bringst. Keine Diebstähle, solange wir in Denerim sind, verstanden?“
„Schon gut…“, murrte Mhana und lehnte sich mit einem Arm erneut gegen die Reling, über die sie schließlich einen düsteren Blick in das aufwogende Meerwasser warf, durch das das Schiff in Richtung Denerim pflügte.
Sie hasste es. Sie hasste es, sich an Gesetze und Regeln halten zu müssen und nicht einfach das tun zu können, was sie wollte. Die einzige Ausnahme dabei stellte ihr Vater dar, von dem sie wusste, dass es ihm nur um ihr Wohlergehen ging und dem zuliebe sie sich zurückhalten würde, aber dennoch gefiel es ihr ganz und gar nicht.
Wozu die Dinge bezahlen oder für sie arbeiten, wenn man sie sich doch auch einfach nehmen konnte? Weil man sich damit Ärger einhandelte und weil andere Leute es sich mit ehrlicher Arbeit verdient hatten, hätte ihr Vater gesagt, aber sie war so nun mal nicht aufgewachsen… und er war auch nicht gerade ein Musterbeispiel für ehrliche Arbeit.

„Du hättest mir das auch etwas früher mitteilen können“, bemerkte sie in leicht säuerlichem Tonfall.
„Wozu? Um dir die Reise zu verderben und dafür zu sorgen, dass du mich durchgehend damit konfrontierst, was für ein grausamer Mensch ich bin, dir deine Lieblingsbeschäftigung zu verbieten?“
Mhana zog zur Antwort ein wenig amüsiertes Gesicht, woraufhin ihr Vater sie mit einem umso herausfordernderen Grinsen bedachte.
„Was denn, willst du mir etwa sagen, du wüsstest nicht, wie du dich sonst beschäftigen sollst? Du bist noch jung, dir wird schon etwas einfallen… und im Notfall hat Liam sicher genug Arbeit für dich.“
„Ach, lass mich in Ruhe, alter Mann, da geh ich ja lieber in der Kirche beten, bevor du mich arbeiten schickst…“
„Und du solltest damit vorsichtiger sein, Mhai… die Anhänger Andrastes haben nicht viel übrig für Gotteslästerei, wie sie es nennen.“
„Ja, ich weiß“, stöhnte Mhana. „Du musst mir das nicht dauernd sagen, mein Kopf ist kein Sieb…“

„Arkham!“, ertönte es mit einem Mal quer über das Deck und ließ Vater und Tochter augenblicklich herumfahren.
Liam kam mit großen Schritten auf sie zu, gekleidet in einen dunklen, im Wind wehenden Mantel, das rote Haar verwegen um seinen Kopf flatternd.
„Ah, du hast den kleinen Satansbraten gefunden, was?“, bemerkte er schließlich, als er die beiden Rivaini erreicht hatte und bedachet Mhana dabei mit einem amüsierten Zwinkern.
„Als ob ich mich versteckt hätte…“
„Oben auf dem Schiff ist nicht verstecken?“, entgegnete ihr Vater daraufhin, genau wie seine Tochter auf Fereldisch, nur dass man ihm noch immer die Schwierigkeiten anhörte, die er mit dieser fremden Sprache hatte.
„Ich wollte mir nur die Stadt ansehen und auf dem Deck läuft inzwischen die ganze Mannschaft durcheinander.“
„Wahrscheinlich der einzige Grund, dass sie dich noch nicht von da oben runtergezerrt hatten, was? Wenn der Kapitän dich noch einmal beim ‚Behindern der Schiffsarbeiten’ erwischt hätte, hätten wir dich womöglich vor Denerim aus dem Wasser fischen müssen!“, lachte Liam und trat mit einem fast schon sehnsüchtigen Blick auf seine Heimat neben Mhana an die Reling.
„Der Käpt’n kann mich“, erwiderte sie mit einer dermaßen natürlichen Frechheit, dass Liam sich ein weiteres Auflachen nicht verkneifen konnte.
„Mhai“, bemerkte ihr Vater mit mahnendem Unterton, doch Liam winkte mit einer lässigen Geste ab.
„Keine Sorge, wir Fereldaner sind ein direktes Volk, da wird Höflichkeit nicht so groß geschrieben wie im feinen Orlais… ha, hab ich euch eigentlich schon von dieser orlaisianischen Adligen erzählt, der ich vor ein paar Jahren dieses Schmuckstück…“
„Ja, schon etwa zehnmal und du wärst jedes Mal vor Lachen fast gestorben, als du erzählt hast wie sie in Ohnmacht gefallen ist und ihre Zofe gleich mit“, entgegnete Mhana mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
Liam kicherte leise in sich hinein.
„Ja, das kann passieren, wenn man in Orlais versucht, jemandem seine ehrliche Meinung mitzuteilen…“
… darüber dass ihr der Klunker halb in den Ausschnitt rutscht… und wenn man dann auch noch versucht, das zu korrigieren…, führte Mhana seine Ausführungen gedanklich weiter, ohne dabei jedoch den Mund aufzumachen.

„Nun ja“, stellte der Fereldaner schließlich entschieden fest und kehrte aus seinen farbenfrohen Erinnerungen zurück. „Wir legen bald an und bis dahin sollten wir mit den Vorbereitungen fertig sein. Packt eure Sachen zusammen, danach können wir uns um meine Waren kümmern. Na los, ich komme gleich nach!“, scheuchte er sie also in geschäftigem Tonfall los und es war klar, dass er genau das eigentlich schon von Anfang an vorgehabt hatte. Der Händler ließ sich nun einmal gerne von der Arbeit ablenken und war dann für so ziemlich jeden Spaß zu haben - eine der Eigenschaften, die Mhana an dem Fereldaner sehr schätzte... die sie genau genommen bei allen Händlern schätzte, wenn auch aus anderen Gründen…

„Natürlich, Meister“, gab Mhana mit einem kurzen Zwinkern und herzlich wenig Ernsthaftigkeit zurück, bevor sie sich auf den Weg unter Deck machte. Im Grunde hatte Liam ihr ja gar nichts zu sagen, da er lediglich ihren Vater für seine Arbeit bezahlte, aber darüber sah sie hin und wieder geflissentlich hinweg.
Ihr Vater war bereits wenig später an ihrer Seite.
„Was glaubst du, wie lang wir noch bei ihm bleiben?“, fragte Mhana und sah ihren Vater dabei nur flüchtig an, kaum dass sie außerhalb von Liams Hörreichweite waren.
„Ein paar Wochen, schätze ich… aber so genau kann man das nicht wissen, mit dir als Tochter…“
„Ich hab doch gesagt, dass ich mich diesmal zurückhalte.“
„Natürlich…“
Für einen kurzen Moment schien sich ein Schatten über das Gesicht ihres Vaters zu legen und das flüchtige Lächeln auf seinem Gesicht schien zu verblassen.
„Ist irgendwas?“, fragte Mhana mit einem kurzen Anflug von Besorgnis, doch ihr Vater schien bereits im nächsten Moment wieder vollkommen bei der Sache zu sein.
„Nichts. Ich dachte nur eben daran, dass Liam selbst Kinder hat… es muss hart sein, sie über ein Jahr nicht sehen zu können und jetzt nicht zu wissen, was ihn erwartet.“
„Hm“, machte Mhana nachdenklich und drehte sich im Laufen schwungvoll auf den Fußballen herum, sodass sie auf Liam zurückblicken konnte, der noch immer an der Reling stand, den Blick in die Ferne gerichtet und das Gesicht von ihr abgewandt.
Seltsamerweise kam ihr erst jetzt der Gedanke, dass er womöglich nicht nur Freude beim Gedanken an seine Familie empfand. Sie fragte sich, wie nah man sich wohl noch stehen konnte, wenn man sich über so lange Zeiträume kein einziges Mal sah… sie hatte ihren Vater immer in ihrer Nähe gewusst.

Sie blieb stehen und konnte hören, wie ihr Vater hinter ihr erst langsamer ging, seine Schritte aber schnell wieder beschleunigte und sich von ihr entfernte.
Sie betrachtete für einige Sekunden Liam, der mit wehendem Haar und Mantel aufs Meer hinausstarrte. Der Wind war noch stärker geworden und die großen weißen Segel des Schiffes über ihren Köpfen blähten sich mit ihm. Mhana blickte nach oben, einzelne Haarsträhnen umflatterten ihr Gesicht und ihre Lungen füllten sich mit der kalten, klaren Luft Fereldens. Sie betrachtete die wogenden weißen Segel über sich, hinter denen ein kalter stahlgrauer Himmel lag und eine blasse Sonne sich zaghaft durch die Wolken hindurch zeigte. Ein seltsamer Schauer überlief sie und diesmal lag es nicht an der Kälte.
Es war viel mehr ein seltsames unerklärliches Gefühl der Einsamkeit und Weite, dass bereits wenige Sekunden später wieder verflogen war.
Mit einem kurzen Blinzeln wandte sie den Blick von der Sonne ab und rief sich wieder ins Gedächtnis, was sie zu tun hatte.
Sie musste ihre Sachen packen, damit alles bereit war… für Ferelden.

Mhana
28.03.2011, 21:07
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – Morgen

Es war ein seltsames Gefühl, nach all der Zeit auf hoher See wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Nicht, dass Mhana die Zeit an Bord des beständig schaukelnden Schiffes sonderlich genossen hätte, aber man hatte sich immerhin gerade daran gewöhnt gehabt. Sie vermutete allerdings, dass auch dieses befremdliche Gefühl schnell wieder verflogen sein würde, nun da sie Ferelden und Denerim endlich erreicht hatten.
Zwar war die eiskalte Luft noch immer ein wenig ungewohnt, doch der Geruch des Meeres und der Fischverarbeitung, das Treiben der Leute am Hafen, die engen Straßen Denerims, die sich vor ihnen auftaten… all das sorgte dafür, dass Mhana sich hier zumindest zu einem Teil bereits heimisch fühlte. Sie hatte fast ihre gesamte Kindheit in der Nähe des Hafens von Antiva gelebt, in dem baufälligen kleinen Haus, das sie und ihr Vater damals von Ginevra übernommen hatten.
Sie hatte sich damals oft gewünscht, auf eines der prächtigen Schiffe im Hafen zu steigen und über das Meer zu segeln, aber das waren nur kindische Träumereien gewesen, die man wohl nur haben konnte, wenn man noch nie einen Fuß auf das Deck eines Schiffes gesetzt hatte. Zumindest war das inzwischen Mhanas Ansicht und die hatte sogar noch das unglaubliche Glück gehabt, unter den Passagieren zu reisen und nicht auf dem Schiff arbeiten zu müssen. Sie wusste noch nichtmal genau, wie viel sie für die Überfahrt eigentlich hatten bezahlen müssen…

Einer Erschütterung durchzog den wackeligen hölzernen Wagen, auf dem Mhana eben noch gedankenverloren herumgestanden und ihren Blick über den Hafen hatte schweifen lassen. Ein kurzer Blick verriet ihr, dass ihr Vater die nächste Kiste aus Liams Warenbestand auf die Ladefläche gestellt hatte und bereits nach der nächsten griff. Mhana hätte viel lieber die Menschen am Hafen beobachtet, als hier bei der Arbeit zu helfen, aber manchmal musste sowas eben sein – mit genervtem Gesichtsausdruck ging sie die zwei Schritte zu der Kiste hinüber, zog sie etwas unbeholfen auf den hinteren Teil der Ladefläche und stieß sie letztlich so lange mit dem Fuß in Position, bis sie sie möglichst platzsparend an die anderen Behältnisse anschmiegte, die bereits verladen worden waren.
Die nächste Erschütterung kündete davon, dass ihr diesmal keine Pause gestattet wurde.
Mit einem kurzen sehnsüchtigen Blick auf die verwinkelten Gassen der Stadt widmete sie sich wieder der Arbeit.

Nach ihrer Ankunft hatte Liam erstaunlich schnell den Holzkarren aufgetrieben, der von einem ziemlich alten Klepper gezogen wurde und hatte es sich anschließend zur Aufgabe gemacht, die Seeleute beim Ausladen seiner Ware zu beaufsichtigen, während ihr Vater die bereits am Hafen liegenden Kisten auf den Wagen beförderte, wo Mhana sie mehr oder minder begeistert aufstapelte. Sie hatte bisher kaum Zeit gehabt, sich am Hafen umzusehen und sobald sie hier fertig waren, mussten sie das ganze Zeug auch noch in irgendein Lagerhaus schaffen…
„Sag mal…“, begann sie also recht laut, um ihren Vater auf sich aufmerksam zu machen, während sie die nächste Kiste bereits zu sich heranzog.
„… eigentlich braucht ihr mich hier doch gar nicht, oder?“
„Nein, ich könnte mir durchaus die doppelte Arbeit machen, wenn ich wollte. Zieh nicht so ein Gesicht, es ist nicht zu viel verlangt, wenn du zur Abwechslung auch deinen Teil beitragen musst“, antwortete ihr Vater prompt, stellte ihr die nächste Kiste vor die Füße, bevor sie einen nennenswerten Fortschritt gemacht hatte.

„Ich bin euch doch so oder so keine große Hilfe oder kannst du mir erklären wie ich das ganze Zeug hier aufstapeln soll? Das ist viel zu schwer für mich und ansonsten würde ich auch nur im Weg rumstehen… da könnte ich mir doch eigentlich schon mal die Stadt…“
„Vergiss es Mhana, du wirst dich nicht einfach vor der Arbeit drücken und außerdem lasse ich dich nicht alleine durch irgendeine vollkommen fremde Stadt spazieren“, entgegnete ihr Vater ein weiteres Mal ohne sie auch nur ausreden zu lassen.
Mhana stieß ein leises Stöhnen aus und versuchte, eine der Kisten hochzuheben, die noch immer vor ihren Füßen standen. Es kostete sie tatsächlich einige Anstrengung und gedanklich verfluchte sie Liam bereits dafür, dass er nicht einfach irgendetwas leichtes hatte zusammenkaufen können, anstatt diesen elend schweren Krimskrams.

„Aber“, setzte sie mit einer schwungvollen Drehung erneut an, kaum dass sie ihre Last auf den anderen Kisten abgestellt hatte, von der Anstrengung nur zusätzlich motiviert, einen Ausweg zu finden. „… vielleicht ist Denerim ja so oder so völlig öde und ich komm gleich wieder zurück. Und dann könnte ich dir auch nicht mehr damit auf die Nerven gehen…“
„So wie ich dich kenne würdest du selbst dann nicht früher zurückkommen als du es vorhattest, wenn die ganze Stadt in Flammen stünde“, bemerkte ihr Vater mit einem inzwischen etwas angestrengt wirkenden Gesichtsaudruck und scheinbar ohne auch nur einen Gedanken daran verschwendet zu haben, nachzugeben.
„Aber…“
„Warum kannst du nicht einfach durchhalten, bis wir hier fertig sind und dir dann auf dem Weg die Stadt ansehen? Mir wäre es zumindest wesentlich lieber, dich nicht sofort aus den Augen zu verlieren.“
„Ihr müsst doch nur Liams Zeug wegschaffen und danach zu seinem Haus gehen, oder? Das könnte ich auch alleine finden, Liam kann mir einfach den Weg beschreiben. Dann hätte ich genug Zeit, um mir den interessanten Teil von Denerim anzusehen.“
„Nein, Mhana. Abgesehen davon, dass wir so oder so nicht direkt zu Liam gehen werden, nicht wir beide. Er sollte erst ein wenig Zeit mit seiner Familie haben, bevor wir uns einmischen. Eine eigene Unterkunft werden wir uns so oder so suchen müssen – das erledigen wir in der Zwischenzeit.“

Er wuchtete eine weitere Kiste auf die Ladefläche, wobei Mhana auffiel, dass sie mit ihrer Arbeit ein wenig in Verzug geraten war und sie wieder ein wenig in Bewegung kam.
„Dazu brauchst du mich doch nicht und um den Mist hier wegzukarren auch nicht…“
„Mhana, es genügt langsam.“
„Es ist nur…“, begann Mhana stockend, nicht ganz sicher, wie sie es am besten formulieren sollte und nebenbei darauf bedacht, den Bogen nicht zu überspannen. Ihr Vater war nie besonders glücklich über ihre Einzelgänge und das beruhte nicht zuletzt auf den Erfahrungen, die er mit deren Ausgängen bereits gemacht hatte.
„… wir waren die ganze Zeit nur auf diesem engen Schiff und ich war seit einer Ewigkeit in keiner richtigen Stadt mehr. Es ist einfach was anderes, wieder an einem Ort zu sein, der zumindest so ähnlich ist wie Antiva und außerdem… brauch ich auch mal wieder Zeit für mich, ohne dich oder Liam ständig in der Nähe zu haben. Ich brauch einfach einen gewissen Freiraum, das weißt du am allerbesten… und selbst wenn ich nichts anstelle ist Denerim immer noch aufregend genug. Ich bin kein kleines Kind mehr, ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen und es ist ja nicht so, als wäre ich noch nie alleine unterwegs gewesen – ohne dass etwas passiert ist!“, fügte sie energisch hinzu, als sie den vorwurfsvollen Gesichtsausdruck ihres Vaters bemerkte.
Eigentlich wäre ich alt genug, mir von dir nicht mehr sagen zu lassen, was ich tun und lassen soll…

Ihr Vater ließ einen gedehnten Seufzer vernehmen. „Als ob ich dich noch davon abhalten könnte. Also gut, es ist deine Entscheidung. Sobald wir mit dem Verladen fertig sind, kannst du gehen – aber in spätestens drei Stunden treffen wir uns wieder, verstanden?“
Mhanas Gesicht begann augenblicklich zu strahlen.
„Danke! Keine Sorge, ich bin da, wo auch immer…“
„Auf dem Marktplatz, vor der Kirche – das sollte laut Liam ja nicht allzu schwer zu finden sein. Und wehe dir, wenn ich dich wieder erst suchen muss!“
„Ich bin da, versprochen“, grinste sie und griff ohne jegliches weitere Zögern nach der nächsten Kiste. Je schneller das hier erledigt war, desto eher konnte sie sich auf den Weg machen.
Die Freiheit rief und Mhana würde ihr mit Sicherheit nicht länger fern bleiben.

Mhana
28.03.2011, 22:17
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – Morgen

Es herrschte noch immer klirrende Kälte in den Straßen Denerims, die in der Gegend nahe am Hafen düster, dreckig und teilweise recht unappetitlich dalagen. Der vertraute Geruch des Hafens war ebenfalls präsent, doch er wurde schwächer, je näher Mhana den inneren Bezirken der Stadt kam.
Das alles störte sie nicht im Geringsten, nicht einmal das Frösteln, das ihr die Kälte bereitete, konnte ihre gute Laune in jenem Moment trüben. Alles was zählte, war dieses vollkommen unbeschwerte Gefühl der Freiheit, das sie durchströmte, seit sie ihren Vater und Liam am Hafen zurückgelassen hatte.
Sie war frei und die Straßen gehörten ihr, genauso wie sie ihr in Antiva gehört hatten, in Rialto und Starkhaven, egal was ihr Vater ihr für Regeln hatte auferlegen wollen, egal was irgendwer ihr vorzuschreiben versuchte. Sie glaubte es in jenem Moment, auch wenn ihr unterbewusst stets klar war, dass sie sich dem Wunsch ihres Vaters nicht einfach so widersetzen würde.

Vermutlich lag dieses tiefe Gefühl der Freiheit, das sie in diesen Momenten durchströmte, da sie allein durch die dunklen Gassen und Winkel stolzierte schlicht und einfach in ihrer Vergangenheit begründet. Sie besaß keine wirkliche Macht über diese Straßen, sie war durch die Regeln ihres Vaters gebunden und sie kannte diesen Ort ebenso wenig wie seine Einwohner und Geheimnisse und dennoch fühlte es sich so an. Einfach, weil es so war wie damals, ein Abglanz des Lebens, das sie vor langer Zeit gelebt hatte und an das sie bis heute sehnsüchtig zurückdachte.
Es kam ihr vor als wären es die gleichen dreckigen Gassen und Hinterhöfe, durch die sie damals sowohl allein als auch in Begleitung ihrer Freunde gestreift war, auf der Suche nach Beute, nach einem Abenteuer. Es fühlte sich noch immer an wie ihr Jagdrevier und das wäre es unter anderen Umständen wohl auch gewesen, hätte ihr Vater dem nicht einen Riegel vorgeschoben.

Sie vermisste Antiva, die Hitze, die überfüllten Straßen, ihre Freunde von damals, ihre Bande… es hätte alles ganz anders enden sollen. Sie war jetzt allein, aber an dem zu was sie diese Jahre gemacht hatten war nichts mehr zu ändern.
Lieber ein einsamer Wolf als ein Schaf bei der Herde… seltsamer Satz, woher hatte sie den eigentlich?
Mit einem kaum merklichen Schulterzucken setzte Mhana ihren Weg unbeirrt fort, huschte zielstrebig durch die verwinkelten Gassen, fast als wüsste sie, wohin sie eigentlich ging. Sie hatte später noch genügend Zeit, den Marktplatz ausfindig zu machen, bis dahin würde sie einfach dorthin gehen, wohin ihre Füße sie trugen – die besten Gelegenheiten begegneten einem für gewöhnlich sowieso, wenn man es am wenigsten erwartete und nicht, wenn man nach ihnen suchte, egal wie sie aussehen mochten.

Hier und da zeigten sich einige Menschen auf den Straßen, doch die wenigsten von ihnen schenkten dem fremdländischen Mädchen große Beachtung. Die, die es doch taten starrten sie meistens etwas entgeistert an und gingen dann schnell ihres Weges, vermutlich am Rätseln, was ihnen da eigentlich gerade über den Weg gelaufen war. Menschen die Mhana nur flüchtig ansahen hielten sie immer noch manchmal für einen Jungen und einen recht seltsamen noch dazu, bei dem auffälligen Körperschmuck und der dunklen Hautfarbe. Mhana genoss ihre Verwunderung zu einem gewissen Teil. Sie war schon immer anders gewesen als die meisten Menschen in ihrer Umgebung, allein schon, was ihre Herkunft anging. Sie fühlte sich immer wie etwas besonderes, egal wie negativ der Eindruck sein mochte, den sie hinterließ – besser als gar keinen Eindruck zu hinterlassen… allerdings nicht in jeder Situation. Sie hatte Leute getroffen, die großartige Diebe waren, weil sie allein durch ihre äußere Erscheinung nicht im geringsten auffielen, sich ebenso unauffällig verhielten und so schnell zuschlugen, dass am Ende jeder der Beteiligten hätte schwören können, es sei nicht das geringste geschehen.
Mhana konnte selbstverständlich auch unauffällig sein, wenn es notwendig war, auf ihre eigene Art und Weise.
Wirklich zu schade, dass sie ihrem Vater versprochen hatte, sich zurückzuhalten.

Mhana wanderte noch einige Minuten ohne ein festes Ziel durch die Seitengassen, in Gedanken mal mit diesem, mal mit jenem beschäftigt, ohne dabei jedoch ihre Umgebung aus dem Blick zu verlieren. Man musste vor allem in solchen Gegenden immer auf der Hut sein, das hatte sie schon als kleines Kind gelernt.
Allerdings sollte sich schon bald eine Art Ziel finden, das Mhana zumindest vorübergehend verfolgen würde, denn manche Gelegenheiten trafen einen nicht nur unvorbereitet, sondern auch noch in derart imposanter Gestalt, dass man sie schlicht und einfach nicht übersehen konnte.
Diese spezielle Gelegenheit trat in Form eines Bergs von einem Kerl auf, den Mhana beim Abbiegen in eine weitere Seitengasse kurz zu Gesicht bekommen und sich daraufhin augenblicklich hinter die letzte Ecke zurück verzogen hatte. Die Reaktion war wohl ein reiner Reflex gewesen, den sie beim Anblick der seltsamen Gestalt nicht hatte verhindern können und im Nachhinein war sie durchaus dankbar dafür.

Mhana stand flach an die raue Steinwand der Mauer in ihrem Rücken gedrückt und wagte einen kurzen Moment nicht, erneut um die Ecke zu spähen. Sie hatte ja schon seltsame, bedrohliche oder widerliche Gestalten in irgendwelchen dunklen Gassen angetroffen, aber das hier war ihr so noch nicht untergekommen. Hatte sie das eben überhaupt richtig erkannt?
Mit ein wenig schnellerem Herzschlag schob sich Mhana vorsichtig näher an den Rand ihrer Deckung und spähte ganz vorsichtig in die Seitengasse, die sie soeben beinahe betreten hätte.
Ganz offensichtlich stand dort noch immer der riesige Kerl. Nicht, dass seine Größe das Auffällige an ihm gewesen wäre, es war viel mehr seine imposante Statur in Kombination mit der grausam anmutenden karmesinroten Panzerung, dem pelzbesetzten Mantel und dem Zackenbewehrten dämonenhaften Helm, von dem Mhana momentan lediglich die Rückseite erkennen konnte, die ihr einen Schauer über den Rücken jagten.
Was ist das denn für einer? Der sieht ja aus als käme er direkt aus irgendeiner Erzählung über grausame Barbarenkönige oder Dämonenkrieger oder weiß der Geier was! Dem möchte ich nicht in 'ner dunklen Gasse begegnen… zum Glück bin ich grad zurückgezuckt…
Aber ernsthaft, was ist das für ein Kerl? Sehen so die fereldischen Barbaren aus? Ich dachte die liefen in Fellen und Leder durch die Gegend, aber nicht in sowas… vielleicht ist er ja wirklich ein Barbarenkönig, wenn er sich die Panzerung leisten kann… wie Cormag… Oder es ist nur irgendein Söldner… quatsch, nichtmal die laufen so rum… kein normaler Mensch läuft so rum… oder tun sie das in Ferelden?

In dem Moment schien sich der Helm des Mannes ein wenig in Mhanas Richtung zu drehen und veranlasste sie somit augenblicklich dazu, ihren Kopf ruckartig zurückzuziehen und sich erneut mit pochendem Herzen an die Mauer zu drücken.
Der kann einen ganz schön erschrecken… will ich überhaupt wissen, was das für einer ist? Wäre wahrscheinlich am besten, einfach abzuhauen, bevor er mich noch sieht…
Ohne auf die Stimme der Vernunft zu hören, die sich eben noch zu Wort gemeldet hatte, lugte Mhana ein weiteres Mal vorsichtig um die Ecke. Der Gepanzerte schien sie nicht bemerkt zu haben und sich inzwischen auf den Weg gemacht zu haben, denn Mhana konnte seine Kehrseite gerade noch in einer anderen Straße verschwinden sehen.
Sie entspannte sich ein wenig und stieß sich wieder von der Wand ab.
Mich würde wirklich interessieren, was das für ein Kerl war… wirklich ein Barbar? Oder haben die in Ferelden irgendeinen Orden, der so aussieht? Ich könnte natürlich auch einfach weitergehen, aber… wo bliebe da der Spaß?

Mit einem versteckten Lächeln, das man wohl als selbstmörderisch hätte
bezeichnen können, schob sich Mhana in die Gasse, in der sie den Fremden eben noch hatte stehen sehen und huschte geradezu lautlos an deren anderes Ende, lugte um die Ecke und folgte dem Saum eines Mantels, den sie eben noch um eine andere Abbiegung hatte wehen sehen.
Selbstverständlich kam ihr kurz der Gedanke, dass das möglicherweise dumm war und ihrem Vater ganz und gar nicht gefallen würde oder die Frage, warum zur Hölle sie einem völlig Fremden folgte, der auch noch aussah, als könne er sie mit bloßen Händen vierteilen. Die Antwort war recht simpel: Blanke Neugier.
An der nächsten Abzweigung spitzte sie ein weiteres Mal in Richtung des Fremden und erhaschte einen etwas genaueren Blick. Abgesehen von der Panzerung trug er auch ein Schild bei sich, ein Schwert und eine Axt, die in etwa einen ebenso freundlichen Eindruck vermittelten wie seine restliche Erscheinung. Ihr fiel außerdem ein lederner Rucksack auf, in dem sich womöglich Wertgegenstände oder Geld befanden, aber selbst ihr schien der Gedanke lächerlich, sich daran zu versuchen.

Das waren auch schon alle Beobachtungen, die ihr gelangen, bevor der Fremde ein weiteres Mal aus ihrem Blickfeld verschwand. Mhana wartete einige Sekunden, bevor sie sich erneut lautlos hinter ihm herwagte.
Sie folgte dem Fremden auf diese Weise noch die nächste Gasse entlang, bis er schließlich auf eine wesentlich bevölkertere Straße hinaustrat und sich mehr oder weniger unter die entsetzte dreinschauende Stadtbevölkerung mischte, die sich augenblicklich größte Mühe gab, ihm nicht zu nahe zu kommen.
Dürfte zumindest leicht sein, ihn im Auge zu behalten…, ging es Mhana durch den Kopf, als sie am Rande der Straße kurz zögerte. Wohin er wohl geht? Will ich das wirklich so dringend wissen? Ja, eigentlich schon…

Schnellen Schrittes verließ Mhana die Seitengasse und mischte sich binnen weniger Sekunden unter die geschäftig hin und her eilenden Menschen und Elfen Denerims, denen sie wohl größere Beachtung geschenkt hätte, wäre da nicht dieser seltsame Fremde gewesen. Sie hatte tatsächlich noch nie zuvor eine derart unnatürliche Erscheinung inmitten einer bevölkerten Hauptstraße gesehen… obwohl da vor ein paar Jahren natürlich dieser Qunari gewesen war…
Ohne jede Mühe schlängelte Mhana sich durch die Massen an Menschen, näherte sich dem seltsamen Krieger hin und wieder ein Stück und ließ sich dann wieder zurückfallen, ohne ihn dabei längere Zeit aus den Augen zu lassen.
Ob der überhaupt irgendein Ziel hat? Vielleicht ist er ja auch gerade von irgendeinem Schiff gefallen… obwohl er doch ziemlich nach einem Barbaren aussieht. Hm, soll ich… nein, ich glaube lieber nicht… mal sehen, was er vorhat, dann kann ich immer noch die Taktik ändern… ich würde wetten der ist wirklich einer von diesen fereldischen Barbaren…

Die Stadt Denerim oder deren Bevölkerung, die Mhana eigentlich genauer hatte betrachten wollen, waren ihr in diesem Moment bereits vollkommen egal.

Anveena Arien
29.03.2011, 13:35
Denerim – Hafenbezirk
8 Uhr 05 morgens

Anveena war zu überrumpelt als der Fremde sie plötzlich in die Arme schloss und sie als seine tanzende Perle bezeichnete, um irgendetwas dagegen zu tun. Sie lauschte ihm, wie er ihr den Auftrag ins Ohr flüsterte um sich anschließend von ihr zu lösen. Noch ein wenig verdutzt blickte sie den Menschen an und dachte gleichzeitig über das erfahrene nach. Es klang nach einer gerechten Sache aber nicht unbedingt nach etwas wo sie sich als nützlich betrachtete. Dennoch die Informationen die er ihr zugeflüstert hatte stimmte Anveena ein wenig optimistischer. Sie würde sich eher im Hintergrund halten können, zudem war der Lohn wirklich verlockend. Ob sie ihm wohl sagen sollte das sie nochnie wirklich gekämpft oder gar getötet hatte? Andererseits könnte sie mit ihrer Magie nützlich sein... Magie die sie eigentlich nie vor anderen einsetzen wollte.

Anveena war unschlüssig, andererseits reizte es sie mal etwas anderes zu erleben als nur auf dem Marktplatz zu stehen und von der Meute beim Tanzen beobachtet zu werden und zu hoffen das sie etwas Geld bei ihr liesen. Denn wenn man so lebte wie die Elfe konnte man sich keinen Tag Ruhe leisten, außer man verdiente sich durch eine solche Gelegenheit noch etwas extra.

Die Augen der Elfe suchten die des Menschen wieder und versuchten in dessen Gesicht irgendwelche Emotionen erkennen zu können. Es schien ihr mehr eine persönliche Angelegenheit zu sein.

Schließlich schüttelte Anveena lächelnd den Kopf. Auf was lies sie sich da nur ein?
"Werden wir uns später wiedersehen Sir?"

8 Uhr 08 morgens

Semih Tala
29.03.2011, 16:24
Denerim – Hafenbezirk
8 Uhr 08 morgens


Er schaute sich wieder um und offensichtlich wurde ihm diesmal weniger Aufmerksamkeit geschenkt.

Das war gut so, denn so könnte er mit ihr nun offener Sprechen.

"Das Sir lässt du in Zukunft weg. Du kannst mit Semih Tala nennen." stellte er sich und lächelte dann. Bisher lief alles besonders gut und wenn es weiter so gehen würde, müsste alles sogar noch besser werden. Er durfte sich aber nicht auf den Erfolg verlassen. Bis zwölf Uhr hatte er noch eine letzte wichtige Sache übrig, um seine beide Rekruten mit Informationen auszurüsten. Sie mussten es schließlich schaffen, bis ins innere des Anwesens zu durchdringen. Das hieß: Es musste sich vorher mit seinem Spion unterhalten um genauere Informationen zu erfahren. Seine Gedanken wurden Unterbrochen, als die Elfe ihm ne Frage stellte. Nachdem er diese beantwortet hatte, würde er sich wohl oder übel mit der letzten Aufgabe befassen müssen. "Ich habe etwas zu erledigen. Theoretisch könntet ihr
sofort mit mir kommen, wenn ihr bis dahin nichts zu erledigen habt." erklang es von ihm intuitiv von ihm. Natürlich gehörte diese Tätigkeit auch zur Mission - die Informationannahme. Sie mitzunehmen, war fürs erste sicherer. Schließlich kannte er sie nicht."Ihr musst sowieso früher oder später dahin. Ansonsten ..."Semih näherte sich der Elfe erneuert, legte die Rechte Hand auf vertrauliche Art und Weise auf ihre Schulter und flüsterte ihr das Ende. Anschließend zog er sich wieder etwas zurück und wartete auf ihre Reaktion. Sollte sie noch weitere Fragen haben, dann würde er sich selbstverständlich die Zeit nehmen um sie zu beantworten.

8 Uhr 12 morgens

Anveena Arien
29.03.2011, 17:04
Denerim – Hafenbezirk
8 Uhr 12 morgens

Anveena zuckte kurz unter der erneuten Berührung des Fremden zusammen. Die Elfe war es nicht gewohnt das Andere sie anfassten, besonders nicht in einer solch vertrauten Geste. Die letzte Person die sie auf diese Art berührt hatte war Lady Adeliz gewesen. Ein kurzes Ausdruck von Trauer huschte bei dem Gedanken über den Verlust der Adeligen über das Gesicht der Elfe, ehe sie sich selbst wieder straffen konnte und den trüben Ausdruck von ihrem Antlitz bannte. Es war schon seltsam was das Leben hier in Ferelden für sie bereit hielt. Irgendwie fühlte sie sich wie ein Spielball des Schicksals. Nie hätte sie beim betreten der Schenke gedacht das dieser Tag einen solch... merkwürdigen Verlauf nehmen würde und sie nun hier mit einem Menschen stand der von sich selbst wohl mehr als überzeugt war, ganz anders als Anveena die mehr an ihren eigenen Fähigkeiten zweifelte. Allerdings musste Anveena zugeben das sie dies auch ein wenig beruhigte. Sie konnte sich selbst immernoch nicht entscheiden ob das was sie hier tat überhaupt sinnvoll war. Eine Tänzerin ist keine Kriegerin.. und doch hatten damals nahezu alle die im Wanderzirkus gelebt hatten sich ihrer Haut zu erwehren gewusst.. oder zumindest bis zu jener Nacht. Vielleicht sollte sie auch einfach endlich damit aufhören ihre Bogenkünste vor sich selbst und anderen zu schmälern. Sie wusste das sie gut in dieser Kunst war, lediglich die Tatsache das sie nochnie jemanden getötet hatte war auch angesichts des Auftragen ein wenig problematisch... Denn eigentlich stand Anveena nichts so fern wie das töten.. aber in diesem Falle.. wenn es für eine gerechte Sache geschah..

Grüblerisch hatte die Elfe vor sich hingestarrt ehe sie aus ihren eigenen Gedanken aufschreckte. Sie hatte noch soviele Fragen und doch wagte sie es nicht sie zu stellen. 'Deine Neugier steht dir nur im Weg.' hatte Adeliz sie immer gescholten. Dennoch blickte sie schließlich ihren Gegenüber an und fragte sich wie jemand wie er, jemanden wie sie nicht davon geschickt hatte.

"Sir.." Setzte die Elfe erneut an ehe sie sich ins Gedächtnis rufen konnte das er sie ja gebeten hatte ihn bei seinem Namen zu nennen. "Entschuldigt, aber ich weiss nicht ob ihr meine Fähigkeiten bezüglich dieser Angelegenheit richtig einschätzt... ich habe zuvor nochnie soetwas... gemacht. Eigentlich bin ich nur eine umherwandernde Tänzerin und weiss wie man sich ein paar Banditen und Wildtiere vom Leib hält aber soetwas.." stammelte sie ein wenig verlegen vor sich hin und kam sich bei ihren eigenen Worten ein wenig einfältig vor. Bestimmt dachte er sich nun was sie dann wohl überhaupt hier wollte. "Mein Name ist übrigens Anveena!" setzte sie schnell noch nach um in dieser für sie unangenehmen Situation wenigstens etwas sinnvolles gesagt zu haben. Ein wenig verlegen zupfte sie an einem der goldfarbenen Armreifen herum und hoffte das das Gesagte nicht halbwegs so dumm klang wie sie es selbst glaubte. Beim Erbauer, was war heute nur mit ihr los?

8 Uhr 17 morgens

Justinus
30.03.2011, 20:19
Blut und Schrecken hallte es nochmals durch seinen Kopf, dann wischte der Chaosritter das Blut an der Plattenrüstung ab und sah noch einmal in die Richtung in der die Frau verschwunden war, allerdings war von ihr keine Spur.
Justinus wandte sich um und ging weiter durch die Gassen, noch immer verspürte er diesen höllischen Zorn in sich. Sein Blut schrie geradezu nach einem Gewaltakt und das kleine Intermezzo von eben hatte dieser Lust nur noch weiter angestachelt. In diesem Zustand wollte er nicht unter die Leute kommen.
Ein paar Minuten ging er so ziellos durch die verlassenen Gassen und schreckte lediglich ein paar Ratten und Kakerlaken auf, die sich an den Exkrementen der Stadt gütig taten. Es war schon eine bittere Ironie des Schicksals, dass dieses Ungeziefer der wirkliche Gewinner in den Städten war. Am Ende würde, nach einer langen Periode von Tot und Zerstörung, nur noch diese Schädlinge übrigbleiben, die sich an den Kadavern der Leute fett fraßen. Genau wie das Chaos warteten diese Kreaturen nur auf ihre Zeit, den Tag X, an dem sie aus dem Schatten treten würden und ihren rechtmäßigen Platz an der Spitze einnehmen würden und genau wie das Chaos konnte man gegen sie keinen Sieg davontragen. Selbst wenn man jede Ratte in der Stadt erschlagen würde, so würden schon nach kurzer Zeit bereits wieder welche durch die Gassen und den Untergrund huschen, zahlreicher und gerissener als zuvor.
Gedankenverloren ging er durch die Gassen bis er sich auf einer Straße wiederfand und sich wieder umgeben sah, von einer Vielzahl von unterschiedlichen Leuten und Geräuschen. Nur einen Moment zögerte Justinus bevor er weiterging, zumindest hatte er sich soweit beruhigen können. Zornige Blicke nach links und rechts werfend ließen die anderen Passanten ihn klugerweise in Ruhe.

Gutes tun, Gutes tun, Gutes tun, Gutes tun! rief sich der Chaoskrieger in Erinnerung was er sich selbst geschworen hatte. Justinus stöhnte leise auf als im bewusst wurde, dass der Tag noch lange nicht vorbei war und er einen schwierigen Spagat vor sich hatte. Das Erlebte in der Schenke hatte bewiesen, dass er nicht glaubhaft den völlig Guten vortäuschen konnte sondern, dass er einen gemäßigteren Ansatz versuchen sollte und hier lag auch sein Problem. In seinem ganzen Leben war er immer dem Prinzip, entweder das Extreme oder gar nichts, gefolgt und dies mit Erfolg. Jetzt aber nur zum Teil etwas zu sein viel ihm unglaublich schwer.

Der Chaoskrieger war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte wie jemand versuchte ihn anzusprechen. „He, starker Mann……He bleib mal stehen!“ forderte nun die Stimme und Justinus hob bedächtig seinen Blick. Vor ihm standen zwei junge Soldaten der Stadtwache die irgendein Schreiben in den Händen hielten. „Hör zu! Wenn ihr auf der Suche nach gutem Geld bist dann schreib euch jetzt für das Heer Loghains ein! Gute Bezahlung, Verpflegung und die Möglichkeit eine lange und glorreiche Karriere warten auf euch….“
Justinus war doch wirklich stehengeblieben und hörte zu was der eine junge Soldat mit ehrlicher Euphorie vortrug und dabei mit dem Schreiben vor der Nase des Chaoskriegers herumfuchtelte. Der andere Soldat schenkte ihm dabei ein aufforderndes Lächeln und nickte eifrig.
Der Kultist schnappte sich mit einer blitzschnellen Geste das Schreiben und stieß es dem einen Soldaten ins Gesicht, sodass dieser mehrere Meter zurücktaumelte und schließlich über einen streunenden Hund stolperte und sich überschlug. Den anderen Soldaten der mit geöffnetem Mund und geschocktem Gesichtsausdruck dastand schmettere er mit einer Kopfnuss, verstärkt durch den Helm zu Boden und ging einfach weiter vorbei an verängstigen Passanten.
Sie sollten froh sein, dass heute Heute ist und nicht irgendein anderer Tag. Der Chaosritter setzte seinen Weg weiter fort.

Der Kultist war nicht mal hundert Meter gekommen als auch schon das nächste Ärgernis sich ihm in den Weg stellte. Scheinbar hatte es einen Raub gegeben, denn ein relativ großer Pulk stand vor ihm und diskutierte wild miteinander und Beschuldigungen wurden ausgetauscht. Die Stimmung schien mit seinem Eintreffen zu kippen, denn plötzlich fingen die Leute an sich anzuschreien und sich gegenseitig am Kragen zu packen. Eine kleine Rangelei entstand. Der Kultist stand gelangweilt daneben, hatte er doch für einen Moment gehofft echte Gewalt mitansehen zu dürfen, stattdessen musste er miterleben wie niemand wirklich etwas riskieren wollte und man sich mit Schwitzkästen, feigen Tritten und Beißen begnügte. Ein Geräusch neben ihn ließ ihn schmerzhaft die Augen zusammenpressen, ein kleines Kind, grob geschätzt 6 Jahre alt stand da und schrie unter Tränen und rief immer wieder nach seiner Mutter. Justinus konnte dieses Geplärre nicht länger ertragen. Er wollte das Kind schon grob am Halse packen als ihm wieder einfiel warum er es heute nicht dürfte.
Justinus zögerte einen Moment und überlegte wie er das zerbrechliche Ding am besten anpacken konnte. Schließlich packte er das Kind, dass in ganz normale Kleider gehüllt war, seitlich an den Schultern mit leichtem Druck. „Was ist euer Problem?“ fragte er das Kind und musste sich zusammenreißen um das Kind nicht anzuschreien. Das Kind schien völlig verdutzt von diesem Auftritt zu sein, denn es hörte abrupt auf zu weinen und erklärte ihm, dass es seine Mutter verloren hatte und sehr große Sehnsucht nach ihr hatte. Justinus seufzte schwer stand auf und wollte wieder seinen Weg fortsetzten als das Kind wieder anfing zu weinen.
Das war zu viel für den Chaoskultisten, er drehte sich wider zu dem Kind um, packte es an der Jacke im Rücken und hielt es hoch. „So, siehst du deine Mutter jetzt?“ fragte er zornig doch das Kind machte Anstalten vor Angst noch stärker zu weinen woraufhin Justinus das Kind kurz schüttelte und seine Frage wiederholte, jedoch ohne Erfolg. Das Kind schrie jetzt noch stärker als zuvor.
bring niemanden um, bring niemanden um….. ermahnte er sich selbst, ohne zu wissen wie lange er das noch ertrug. Justinus holte tief Luft Die Mutter muss noch hier in der Nähe sein!.
Mit einem gewaltigen „HEY“ brachte er alles in der näheren Umgebung zum Schweigen, nun hatte er die volle Aufmerksamkeit aller. „Hört zu, denn ich frage das nur einmal: Wem gehört das?“ fragte der Kultist während mit der einen Hand das Kind so hoch hielt wie er konnte und mit der anderen darauf zeigte. Zuerst geschah nichts, doch dann ertönte eine weibliche Stimme aus den hinteren Reihen der Menge und rief etwas was er nicht verstand und schließlich schälte sich eine Frau aus der Menge und lief auf ihn zu. An der Reaktion des Kindes konnte jeder erkennen, dass diese Frau die Mutter war. Justinus übergab etwas schwungvoll das Kind in die Arme der Mutter die sich ohne zu bedanken gleich davonmachte.

Während sich die Menge langsam wieder auflöste und nun normale Zustände einzukehren schien, legte Justinus seinen Rucksack ab, zog seinen Wasserschlauch hervor und trank kurz etwas, wobei er den Helm kurz anhob.
Er hatte ja schon viele Geschichten über die großen Städte gehört aber nie hätte er sich gedacht, dass es hier so zugeht. Viel hätte nicht mehr gefehlt… dachte er sich während er genervt seufzte.

Mhana
31.03.2011, 18:21
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – Morgen

Mhana hatte eigentlich nicht ernsthaft damit gerechnet, dass der fremde Kerl irgendetwas anstellen würde, für das sich die Mühe gelohnt hätte, doch sie sollte überrascht werden.
Es dauerte nicht lange bis sich zwei Männer aus der Menge absetzten und sich dem gepanzerten Krieger zielstrebig näherten, irgendeinen Wisch in den Händen und anscheinend vollkommen von sich selbst überzeugt.
Wachhunde, stellte Mhana fest, ohne die beiden allzu genau unter die Lupe zu nehmen.
… oder eher niedliche kleine Wachwelpen… das sollte interessant werden.
Ein vorfreudiges kleines Lächeln zeigte sich auf Mhanas Lippen. Sie näherte sich der Dreiergruppe ein kleines Stück, um hören zu können, was gesagt wurde.
Anscheinend wollten die beiden Welpen den Fremden für irgendeine Armee rekrutieren, winkten ein wenig mit dem Wisch und grinsten eifrig, nur um wenige Sekunden später die Antwort des Fremden zu erhalten.

Mhana empfand ehrliche Erleichterung darüber, vorhin in der Gasse nicht ein paar Schritte zu weit gelaufen zu sein, als der erste der jungen Männer das Papier ins Gesicht geknallt bekam und heftig zurückgeschleudert wurde. Mhana entfuhr ein anerkennender Laut der Überraschung, als kurz darauf auch noch die zweite Wache zu Boden geschlagen wurde. Sobald die Sache innerhalb weniger Sekunden erledigt gewesen war, machte der anscheinend wirklich übellaunige Barbarenkrieger – oder was auch immer er sein mochte – sich aus dem Staub und ließ die beiden geschundenen Männer winselnd hinter sich zurück.
Mhana konnte sich ein ungläubiges Kichern nicht verkneifen. Zugegeben, den beiden jungen Männern schien es mit ihren blutenden Nasen und den tief schockierten Minen nicht gerade gut zu gehen, aber es waren schließlich nur Wachhunde. Sollten sie doch eine Abreibung bekommen, bevor sie anfingen zu vergewaltigen und zu erpressen oder was auch immer sie unter dem Deckmantel des Gesetzes sonst so trieben. Das Gesetz mochte Mhana schon nicht allzu gerne, aber sobald diese verdammten Regeln auch noch als Ausrede für genau das hergenommen wurden, wofür andere am Galgen endeten, konnten sie von ihr aus so viele wütende Barbaren am Hals haben wie gerade zur Verfügung standen… und diese Wachhunde waren alle so…

Hmm, wenn der Kerl so leicht zu reizen ist, könnte er noch einigen anderen Ärger verursachen… womöglich die Art von Ärger, die in einem Blutbad mit jeder Menge Toten endet und darauf kann ich gerne verzichten… aber vielleicht hat er ja auch nur was gegen die Köter? Vielleicht ja eine verwandte Seele?
Mhana kicherte bei dem Gedanken kurz in sich hinein.
Vergiss es… manche Menschen genießt man wohl besser aus sicherer Entfernung…
Mit einem letzten kurzen Blick und einem schadenfrohen Lächeln in Richtung der Wachen, denen inzwischen einige Leute zur Hilfe geeilt waren bemühte Mhana sich, wieder zu ihrem Beobachtungsobjekt aufzuschließen.
Wer weiß, es könnte auch noch richtig interessant werden…

Tatsächlich musste sie nicht lange warten bis der fremde Krieger bereits in die nächste Misere stolperte und in einen kleineren Aufruhr geriet, bei dem sich wohl nur ein paar Kerle von der Straße in de Haare gekriegt hatten – allzu genau konnte Mhana das nicht erkennen, da ihr die Leute die Sicht versperrten. Es gab einiges Geschrei, die Leute redeten und irgendwo heulte ein Kind, aber an sich schien es keine allzu große Sache zu sein.
Mhana beobachtete den Gepanzerten lediglich aus den Augenwinkeln und ließ den Blick stattdessen lieber ein wenig über die vollkommen abgelenkte Masse schweifen… wie viele Geldbeutel sie bei dieser Gelegenheit hätte einsacken können… sie versuchte, sich damit zu trösten, dass es ohnehin keine große Herausforderung gewesen wäre, vollkommen uninteressant… dennoch spürte sie ein gewisses Verlangen zuzugreifen.
Sie musste nicht lange mit sich ringen, denn auf einmal tat der Fremde wieder etwas ziemlich auffälliges: er hatte das plärrende Kind an den Klamotten gepackt und in die Luft gehoben, sodass es etwa zwei Meter über dem Boden in der Luft hing und vor Angst nur noch lauter anfing zu schreien. Mhana spürte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Bei Wachen war sowas ja noch in Ordnung, aber was hatte der jetzt mit dem Kind vor?
Der Körper eines Kindes war nicht besonders widerstandsfähig und mit einem Mal kam ihr die Sache mit dem Vierteilen mit bloßen Händen wieder in den Sinn…

„HEY!“, brüllte der Kerl mit einem Mal so laut, dass sämtlicher Lärm in seiner Umgebung augenblicklich verstummte und die gesamte Menge, einschließlich Mhana gebannt auf ihn und das Kind starrte.
„Hört zu, denn ich frage das nur einmal: Wem gehört das?“, donnerte er über ihre Köpfe hinweg und zeigte dabei auf das noch immer panisch zappelnde Kind, dessen Mutter sich auch sogleich aus den Umstehenden löste, das Kind an sich riss und so schnell sie nur konnte verschwand.
Mhana wusste einige Augenblicke lang wirklich nicht, was sie davon halten sollte. Erst schlug er ohne zu zögern brutal zwei Männer nieder und im nächsten Moment brachte er verirrte Kinder zu ihren Müttern zurück?
Was ist das denn für einer?, fragte sich Mhana ein weiteres Mal, doch diesmal mit einem durchaus amüsierten Unterton.
Der Fremde hatte unterdessen einen Wasserschlauch aus seinem Rucksack hervorgeholt und genehmigte sich einen Schluck.

Mhana legte den Kopf leicht schief und betrachtete ihn mit einer gewissen Nachdenklichkeit und einem winzigen interessierten Lächeln auf den Lippen.
Besonders höflich ist er ja nicht, aber das war wohl so oder so nicht zu erwarten… prügelt Wachhunde, rettet kleine Kinder aus Menschenmengen… ich frage mich, was er tun würde, wenn ich ihn von der Seite anquatsche? Probieren geht über studieren, nicht wahr? Aber das würde Papa nicht besonders gefallen… wenn der wüsste was ich schon wieder treibe… er muss es ja nicht erfahren. Und so lange ich den wütenden Barbarenkrieger nur mit einem Stock anpieke, wird wohl nichts passieren, ich bin schließlich kein dummes Gör, dass alles mit sich machen lässt…

Mhana biss sich kurz auf die Unterlippe, um ein gespanntes Grinsen zu unterdrücken, dann machte sie einige leichtfüßige Schritte auf den Fremden zu, natürlich scharf darauf bedacht, einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren, der es ihr im Notfall gestattete, sich aus dem Staub zu machen, ohne dass er ihr zu nahe kam. Das ihn eine ganze Menschenmenge nicht an irgendwelchen Angriffen hinderte, hatte er ja bereits unter Beweis gestellt.

„Seltsame Leute, die erst Wachen zusammenschlagen und danach kleine Kinder zu ihren Müttern zurückbringen. Ich hätte mir die fereldischen Barbaren ein wenig anders vorgestellt“, bemerkte sie in einem gezielt zur Schau gestellten amüsierten Tonfall und umrundete den Fremden dabei mit leicht tänzelnden Schritten, jederzeit bereit, das Weite zu suchen, sollte es erforderlich sein.
„Zu denen gehört Ihr doch, oder?“, hakte sie mit kaum verhohlener Neugier nach und lächelte ihn dabei ein wenig schief an, jegliche Nervosität mit ihrem selbstsicheren Auftreten überspielend.
Ihre Augen waren in Erwartung einer Antwort auf den fremden Krieger gerichtet, in ihrem Inneren ein füchsischer Glanz. Sie suchte im Grunde nur nach ein wenig Unterhaltung, fragte sich nur, ob der Fremde mitspielen wollte oder sie einfach fortjagen würde.

Ceirinn Velaenor
31.03.2011, 20:52
< Denerim - Marktbezirk

Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – Morgen

Dank der Beschreibung des Zwerges, die Ceirinn glücklicherweise trotz des Zwischenfalls im Gedächtnis hatte behalten können, gelang es der elfischen Magierin, den Hafen ohne Probleme zu erreichen.
Zwischen all den Menschen die sich bereits auf den Straßen drängten konnte sie schon bald das Meer aufblitzen sehen und wenige Minuten später hatte sie die Docks erreicht, wo zahlreiche Schiffe vor Anker lagen, Waren verladen wurden, Seeleute ihren Arbeiten nachgingen und Fischerboote ausliefen, um weiter draußen auf eine guten Fang zu hoffen.

Ceirinn wusste, dass es vermutlich das klügste war, die Hafenverwaltung aufzusuchen und nach dem nächsten Schiff in Richtung Rivain zu fragen, doch der Anblick des Meeres und der Fischerboote ließen sie für einen Moment inne halten. Sie blieb einfach stehen, mitten an den Docks, wo sie von geschäftig umhereilenden Menschen umgeben war und blickte hinaus auf das trübe Wasser und den Horizont, der sich in weiter Ferne abzeichnete.
Das Meer… wie lange habe ich es nicht mehr gesehen? Es ist so lange her, ich konnte mich fast nicht mehr daran erinnern… damals als ich noch ein Kind war, als sie mich noch nicht zum Zirkel gebracht hatten, habe ich jeden Tag das Meer gesehen und mein Vater ist hinausgefahren… ich habe so oft bei den Klippen gestanden und versucht, ihn zu entdecken, obwohl sie es mir beide verboten hatten…
Bei Andraste, es erscheint mir heute alles wie ein Traum, so unwirklich… nur eine verblasste Erinnerung… Ich wüsste so gern, was aus ihnen geworden ist…

Ceirinn schloss die Augen und versuchte das beklemmende, stechende Gefühl in ihrem Herzen nicht zuzulassen, es wieder zu verdrängen. Sie durfte solche Gedanken nicht zulassen, sie musste zum Turm zurückkehren, ohne jeden weiteren Umweg… sobald sie Darren gefunden hatte.
Mit einem letzen kurzen Blick aufs Meer hinaus wandte sich die Elfe letztlich ab und durchstreifte den Hafen auf der Suche nach jemandem, der Willens war, ihr dien Weg zur Hafenverwaltung zu beschreiben…


„Schiff nach Rivain?“, knurrte der Hafenmeister und betrachtete sie mit einem Blick der irgendwo zwischen Ablehnung und Skepsis hin und her pendelte. Er hatte seiner Ansicht nach anscheinend wesentlich besseres zu tun, als irgendwelchen Elfen Auskünfte zu geben, selbst wenn sie sich als Magier des Zirkels vorstellten.
„Warum wollt Ihr das wissen? Wenn ich helfen soll, irgendwelche Abtrünnigen von hier wegzuschaffen, dann vergesst es – diese Templer sind schlimmer als eine Schar Bluthunde, ich will die nicht am Arsch hängen haben, zusammen mit dem Zorn des Erbauers“, bemerkte er, gefolgt von einem abfälligen Schnauben, das Ceirinn nicht recht zu deuten wusste.
Sie war sich allerdings sehr wohl darüber im Klaren, dass sie den untersetzten bärtigen Mann nicht ausstehen konnte, doch das durfte sie sich nun nicht anmerken lassen.
„Ich versichere Euch, ich steh mit keinen Abtrünnigen im Bunde – es trifft viel mehr das Gegenteil zu. Ich befürchte, dass sich womöglich einer der unseren ohne die Erlaubnis des Zirkels nach Rivain absetzen will. Und da ihr die Templer bereits zur Sprache gebracht habt – ich habe ihre Erlaubnis erhalten, mich dieses Falles persönlich anzunehmen. Es würde ihnen sicher nicht gefallen, wenn ihr mir grundlos die Antworten verweigert, die ich benötige.“

Der Hafenmeister zog misstrauisch eine seiner buschigen Augenbrauen nach oben.
„Die schicken jetzt schon ihre Magier los um ihresgleichen einzufangen? Ha, scheint ja doch ein Hirn in deren Rüstungen zu stecken – sollen die Magier sich doch mal nützlich machen, statt in ihrem Turm zu sitzen… sofern es stimmt natürlich.“
„Dessen könnt ihr euch sicher sein“, entgegnete Ceirinn kühl und blickte dem Menschen eisern in die Augen.
„Wisst Ihr was?“, bemerkte der Hafenmeister, dessen Geduld rapide zu sinken schien und beugte sich über sein schlichtes Schreibpult hinweg nach vorne.
„Wenn die Herren Templer etwas von mir wollen, sollen sie selbst herkommen und nicht ihre Magier-Mätressen vorbeischicken, sagt denen das und lasst mich weiterarbeiten!“

Ceirinn zwang sich zur Beherrschung und schloss für eine Sekunde die Augen. Sie brauchte diese Information und allein, dem Mann von einem Abtrünnigen zu erzählen konnte bereits gefährlich gewesen sein. Diese Lüge war ihre einzige Chance gewesen, aus diesem Narren etwas herauszuholen, doch der schien sie schlicht und einfach nicht ernst nehmen zu wollen.
… weil ich eine Elfe bin… Erbauer steh mir bei, ich muss in Erfahrung bringen, wie Darren von hier fliehen will…

„Jetzt hört mir mal genau zu“, begann Ceirinn und in ihre Stimme mischte sich nun ehrlicher Zorn. „Ich brauche diese Information, es stehen womöglich Menschenleben auf dem Spiel! Entweder ihr verratet mir freiwillig, ob in den nächsten Tagen ein Schiff nach Rivain ausläuft oder der Erbauer möge euch beistehen!“
„Warum habe ich das Gefühl, dass Eure lieben Templer doch nicht so genau wissen, was Ihr hier tut?“, hakte der Mann gehässig nach und lehnte sich auf einen Ellenbogen, den Blick noch immer fest auf Ceirinn gerichtet und ein böswilliges Lächeln auf den Lippen.
Ceirinn verspürte mit einem Mal einen eiskalten Stich im Herzen. Wenn der Mann sie den Templern meldete…
„Wisst ihr was?“, sagte er ein weiteres Mal, lehnte sich in einer selbstgefälligen Geste zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
„Ich verrate Euch, welches Schiff ihr sucht, dann bin ich Euch wenigstens los, aber wenn ihr außerdem wollt, dass eure Templer-Freunde nicht erfahren, dass ihr hier wart oder mich bedroht habt… wir verstehen uns?“
Ceirinn fehlten einen Moment lang die Worte. Dieser dreckige, widerliche…
„Ich könnte euch mit meiner Magie zerteilen ohne auch nur einen Finger zu rühren und Ihr wagt es, mich zu erpressen?“
„Es wäre ziemlich ungeschickt, mich zu töten und damit die Aufmerksamkeit auf Euch zu lenken, nicht wahr? Ich wette ihr seid am Hafen einigen Leuten aufgefallen, die könnten bestätigen, dass Ihr hier wart…“

Ceirinn hätte ihm ohnehin nichts tun können und der Mann schien das verdammt genau zu wissen. Wie hatte sie sich von ihm derart über den Tisch ziehen lassen können? Sie fühlte sich nicht nur wütend sondern auch gedemütigt, als sie letztendlich mit einem wütenden Zischen ausstieß: „Ihr wollt Geld? Wie viel?“
„Oh, ich bin ein bescheidener Mann, ein Sovereign würde mir bereits völlig genügen…“
„Ich habe keinen Sovereign“, entgegnete Ceirinn, wobei sie sich allmählich wieder zur Ruhe zwang. Es half nichts, hierüber die Fassung zu verlieren, schließlich war alles, was zählte, Darren zu finden und sie dürfte jetzt nichts riskieren… selbst wenn sie es in jenem Moment verabscheute.
„Wirklich? Zu schade, aber vielleicht könntet Ihr das ja ausgleichen…“
Ceirinns Augen verengten sich zu Schlitzen.
„Ich warne Euch, Mensch, Ihr solltet es nicht übertreiben! Achtzig Silber und ihr verliert kein Wort über meinen Besuch, verstanden?“
Der Mann grinste sie vollkommen zufrieden an. „Gut, wir sind im Geschäft.“

Wenige Minuten später stürmte Ceirinn innerlich noch immer vor Wut kochend aus dem stickigen Büro des Hafenmeisters hinaus in die Stadt.
Das Schiff, das er ihr genannt hatte, würde noch am Abend des selben Tages auslaufen – es hatte sich aufgrund von Reparaturen bereits so weit verspätet, dass der Kapitän sich anscheinend weigerte, mit dem Auslaufen bis zum nächsten Morgen zu warten.

Ceirinn konnte also bis dahin ihre Zeit darauf verwenden, Darren andernorts zu suchen, doch sie hatte nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo sie mit der Suche beginnen sollte.
Alles was sie hatte war eine teuer erkaufte Information, die sie sich mit einem gewissen Verhandlungsgeschick wohl auch umsonst hätte beschaffen können und ein leerer Geldbeutel… ihr waren gerade mal einige Silberstücke geblieben…

Die Elfe lief ziellos durch den Hafen, bog letztendlich in eine kleine Seitengasse ein und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die eiskalte Steinwand.
Wie hatte sie so dumm sein können? Es wäre einfacher gewesen, am Hafen zu fragen, doch das hatte sie für zu auffällig gehalten… und dann hatte sie diesem Mistkerl auch noch zu viel erzählt oder vermutlich einfach das falsche. Sie war noch keine Stunde hier und war bereits von den Templern verhört und von einem gierigen Dreckskerl über den Tisch gezogen worden… Allmählich wünschte sie sich, den Turm niemals verlassen zu haben. Man vergaß dort so schnell wie hart die Außenwelt sein konnte und wenn man es dann am eigenen Leib erfuhr, war man schlicht und einfach nicht vorbereitet…

Erbauer, steh mir bei… ich dachte, ich könnte es alleine schaffen, aber… nein. Ich darf nicht aufgeben… Ich bin die einzige, die Darren noch aufhalten kann und es ist zu riskant, ihn an die Templer zu verraten… ich muss durchhalten… ich habe Ostagar überlebt, diese Stadt wird mich nicht zu Fall bringen.
Als sie ihre Augen wieder öffnete, rann ihr eine einzelne Träne die Wange hinab, die sie sogleich mit dem Ärmel hinfort wischte.
Sie konnte sich solche Schwäche jetzt nicht erlauben. Sie musste Darren finden, egal wie.

Justinus
01.04.2011, 01:55
Denerim - Hafenbezirk


Einen Moment stand Justinus einfach nur da und erlaubte es sich seinen Gedanken freie Hand zu lassen. Er blendete alle Geräusche aus und sah sich den wolkenlosen, kalten Himmel an, die schmutzigen Häuserdächer und die streunenden, räudigen Köter die in den Gossen nach etwas Fressbarem suchten.
Einen Tag würde er durchhalten können und sein wahres Ich vor der Welt verbergen können, es musste sein. Er musste lernen für den Kult, für das Chaos und für sich selbst, gab es doch so vieles, das er nicht kannte oder verstand, so viele Orte die er nicht gesehen hatte, so vieles das er nicht erlebt hatte, ging ihm durch den Kopf als er den Wasserschlauch zurück packte.
Wissen war Macht und er hatte vor sich so viel davon wie möglich einzuverleiben. Die Dämonen des Chaos würden ihn nur unterstützen wenn er sich als fähig erwies und er brauchte ihre Unterstützung oder wenigstens ihren Rat.

Einen Augenblick lang verfluchte er die Tatsache, dass sie im Kult nie ihre Geschichte aufgeschrieben hatten. Zwar hatte ihr Oberhaupt großen Wert darauf gelegt, dass jeder Kultist lesen, schreiben und rechnen konnte aber nie hatten sie auch nur eine Zeile auf Pergament gebannt. Justinus hätte viel gegeben den Lebensweg ihres Oberhauptes schwarz auf weiß zu haben, damit er sich daran orientieren könnte.

Der Chaoskrieger schloss hinter seinem Visier die Augen und atmete den Gestank der Stadt tief ein als er auch schon wieder angesprochen wurde.
„Seltsame Leute, die erst Wachen zusammenschlagen und danach kleine Kinder zu ihren Müttern zurückbringen“. Justinus öffnete wieder seine Augen und sah sich den Ursprung der gesprochenen Worte an.
Es war ein halbwüchsiges Mädchen, dass auf den ersten Blick durchaus für einen Jungen gehalten werden konnte wäre da nicht die eindeutig weibliche Stimme die mit einem nicht völlig sattelfesten Fereldisch sprach.
Sie hatte kurzes, fast schon schwarzes Haar das ungekämmt in so gut wie alle Richtungen Abstand, ein kleiner Zopf an der rechten Seite stach aus der Frisur hervor. Neben dem Zopf war da noch diverser Gesichtsschmuck in der Nase und in den Ohren was den Chaoskrieger genauer hinsehen ließ.
Die einfache Männerkleidung die ihr zu groß war machte es schwieriger als es ohnehin war ihr Geschlecht auf einen Blick zu bestimmen.
Das Mädchen umrundete ihn in gebührenden Abstand, der Chaosritter kannte sehr genau seine Reichweiten und das Mädchen blieb genau außerhalb seiner kräftigen Arme.
Aber nicht nur, dass das Mädchen ihn außer Reichweite umging, nein sie schien um ihn herum zu tanzen.

Im verlauf seines Lebens hatte er hunderte im Namen seines Glaubens nieder geschlachtet und noch viele weitere mehr grausam gefoltert und entstellt und jetzt erschien dieses Mädchen und schien ihn verspotten zu wollen und, was das Interessante war, schien ihm gefolgt zu sein.

Ich hätte mir die fereldischen Barbaren ein wenig anders vorgestellt, zu denen gehört Ihr doch, oder?“ fragte das Mädchen mit ehrlicher Neugierde weiter.
Justinus fing langsam an zu glauben, dass wenn er versuchte liberaler oder gut zu handeln, dass dann die Leute ihn nicht ernst nahmen. Musste er erst wieder anfangen Schädel zu sammeln bevor die Leute seine Erscheinung für voll nahmen?
Justinus musterte nochmal das selbstbewusste, seltsame Mädchen und suchte automatisch nach Anzeichen für Waffen, konnte aber keine erkennen Sie hält mich für einen fereldischen Barbaren! Das ist doch genau das was ich wollte.... weder richtig `gut´, noch richtig `böse´!

„Wie genau hättet ihr euch denn die hiesigen Barbaren vorgestellt?“ antwortete er nachdem er das Mädchen von oben bis unten gemustert hatte „Sehen denn die Barbaren dort wo ihr herkommt anders aus?“.
Er machte, schneller als man es ihm zugetraut hätte, einen Schritt auf das Mädchen zu „Ihr folgt mir? Weshalb?“

Mhana
01.04.2011, 14:50
Denerim – Hafenbezirk

Mhana wich augenblicklich zurück, als der Fremde Anstalten machte, sich ihr zu nähern, verlor dabei allerdings nicht das unverhohlene Lächeln, das sie aufgesetzt hatte. Ein klen wenig mulmig war ihr schon geworden, aber das würde sie natürlich nicht zeigen.
Er schien sie immerhin nicht sofort zusammenschlagen zu wollen, dafür interessierte es ihn anscheinend zu stark, was Mhana von ihm wollte.
Sie spielte kurz mit dem Gedanken, ihm irgendeine Lügengeschichte aufzutischen, blieb letztendlich allerdings bei etwas, dass zumindest nahe an der Wahrheit lag.

„Wie kommt Ihr darauf, dass ich Euch folge? Ich war nur zufällig in der Nähe und konnte gar nicht anders, als Euch zu bemerken… Ihr wisst wahrscheinlich selber, dass Ihr nicht gerade unauffällig ausseht“, entgegnete Mhana also mit noch immer recht amüsierter Mine, bevor sie fortfuhr, die Fragen des Kriegers zu beantworten.
„Für mich saht ihr zumindest wie ein Barbar aus, auch wenn ich mir die in Ferelden anders vorgestellt hätte… verwilderter und weniger… gepanzert. In den Geschichten leben die fereldischen Barbaren in der Wildnis und kämpfen gegen bösartige Hexen und ihre Töchter… Ihr seht nicht aus, als würdet ihr in der Wildnis leben.“

Bei diesen Worten betrachtete sie die karmesinrote Panzerung des Fremden ein wenig genauer. Sie sah durchaus benutzt aus, als hätte er schon einige Märsche darin hinter sich, aber sie musste unglaublich unpraktisch sein… wenn man sich nicht grade mitten im Kampf befand natürlich…
Letztendlich richtete sie ihren Blick wieder auf die Augen den Mannes, die sie aus dem grausam wirkenden Helm anstarrten.
„Die Barbaren in Rivain sehen tatsächlich vollkommen anders aus als Ihr. So weit im Norden ist es sehr heiß, die würden in Eurer Rüstung nicht weit kommen… Ich habe gehört, je höher der Rang eines Rivaini innerhalb seines Stammes ist, desto mehr Körperschmuck und Tätowierungen trägt er. Es heißt, einige ihrer Anführer sähen kaum noch menschlich aus, viel mehr wie Dämonen und manche von ihnen sollen tatsächlich Abscheulichkeiten sein…“ Ihre Stimme sank für einen kurzen Moment in einen warnenden geheimnisvollen Tonfall, wodurch sie sich ein wenig über diese Geschichten lustig zu machen schien, doch bereits im nächsten Moment setzte sie wieder ein freches Lächeln auf und fuhr unbeirrt fort:
„In Antiva gibt’s nicht so viele Wilde, ein paar, aber die hab ich noch nie zu Gesicht bekommen… und was nennenswertes darüber, wie die aussehen, hab ich auch nicht gehört. Die in Rivain hab ich natürlich auch noch nicht gesehen, ich wurde nur da geboren, komme also viel mehr aus Antiva.“

Außer meinem eigenen Vater natürlich, wir haben ja auch zu ihnen gehört, bevor er weggegangen ist… aber das braucht er hier ja nicht zu wissen…
„Ihr könnt mich übrigens Mhai nennen… und wer seid Ihr? Kommt Ihr nun aus der Wildnis oder nicht?“, verlangte sie zu wissen, ohne dabei allerdings sonderlich fordernd zu klingen. Sie fragte sich, ob er sie überhaupt für voll nehmen und nicht einfach verschwinden würde, da sie ihn offensichtlich nur aus reiner Neugier belästigte.

Haei Valendriel
01.04.2011, 21:47
Denerim - Hafenbezirk
8 Uhr 15 morgens

Haei schritt langsam und unauffällig in Semihs Richtung, schaute ein paar mal hinter sich und gesellte sich neben die zwei. Als er die zweite Person musterte bemerkte er schnell wer diese war, es war die wunderschöne Elfe die er in der Schenke erblickt hatte, dies brachte ihn wieder dazu in ihre Richtung zu lächlen als er schließlich wieder zu Semih blickte und sagte: "Ihr habt noch jemanden gefunden?" Dann blickte er wieder zu der Elfe, weiterhin lächlend. Es war selten für jemanden so eine Ausstrahlung zu haben, normalerweiße würde Haei nicht so schnell einfach jemanden anlächeln, doch sie hatte etwas besonderes an sich. "Dürfte ich vielleicht wissen wie ihr heißt?" sagte er ruhig in die Richtung der Elfin.

8 Uhr 17 morgens

Semih Tala
01.04.2011, 23:46
8 Uhr 14 morgens

Bestimmt dachte er sich nun was sie dann wohl überhaupt hier wollte. Das tat Semih in der Tat. Sie war offenbar keine große Kämpferin wie die ersten beiden, die er rekrutiert hatte. Dennoch, sie war eine Kämpferin.
Er hatte die Waffe bei ihr erkannt, die sie mitführte. Vielleicht dachte sie einfach, ihr Partner war zu schwach… sah er in diesen Klamotten wirklich so erbärmlich aus? Er würde im Spiegel einen genaueren Blick darauf werfen, sobald er erst einmal freie Luft bekam, doch dazu sollte es nicht kommen.
„Es reicht mir vollkommen, wenn ihr die Kämpfenden in irgendeiner Art und Weise unterstützen könnt. Irgendetwas was die Siegeschance anhebt.“ Er würde die Antwort nicht jetzt erhalten, den Semih erkannte ein bekanntes Gesicht. Die Augen des Rekrutier weitete sich und er fragte sich war zur Hölle er hier suchte? Hinter ihm erkannte er zum Glück keine Verfolger, doch er überprüfte die Lage ganz genau, was dem Jungen einige Sekunden verschaffte um mit der Elfe zu reden.
Dann plötzlich würde der Junge spüren, wie er am Arm gepackt wurde. „Wir müssen reden.“
Erklang es streng von ihm, während er sich mit einer Handbewegung von Aveena entschuldigte, den Jungen weiter in die Gasse mitzog und ihn dann wieder losließ.
„Was machst ihr hier? Ich dachte, ich hätte die Risiken der Situation bereits angedeutet. Wir treffen uns vor 12 Uhr nicht mehr. Du weisst, dass die Sache die wir machen nicht gerade Legal ist? Willst du mich in der Hölle schmoren sehen?“ erklang es von ihm wütend, doch immernoch kontrolliert.
Die Krieger-Elfe hatte sich als wesentlich Professioneller ausgegeben. „Leute die ich nicht hundertprozentig Rekrutiert habe, sollen euch verdammt nochmal nicht sehen. Sonst können wir gleich unsere Taten auf Blätter notieren und sie am gesamten Marktviertel aufhängen lassen. Wenn ihr den Auftrag sauber ausführt, wird die Nachricht ganz Denerim erfüllen und die Leute werden sich ihren Arsch aus der Haut reissen um den Täter zu entdecken und damit eine Belohnung zu erhalten.
Ich werde es also auch schwer genug haben. “ Kam es von ihm, während er sich langsam beruhigte.“ Ich spreche mit ihr wegen einem anderen Auftrag. Einem, der nicht ganz so gefährlich ist. Und ihr…“erklang es von ihm.“ Solltet euch von nun an zurückhalten und gehen, wenn ihr den Auftrag noch haben wollt. Es sind nur 4 Stunden bis wir uns wiedersehen. Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass dies das Beste für uns alle ist.“ Versicherte er mit einer ernsten und verständniserwartenden Miene.

8 Uhr 20 morgens

Haei Valendriel
02.04.2011, 12:39
8 Uhr 15 morgens

Haei wurde schließlich unsanft in die Gasse gezogen bevor er sein Wort an die beiden Richten konnte. Es hagelte einige wütende Worte bevor Semih schließlich wieder zur vernunft kam und sich beruhigte. "Beruhigt euch Semih, ich habe mich sehr wohl gedeckt gehalten, es hat mich niemand bemerkt das versichere ich euch." Schließlich hatte niemand Haei bemerkt das er die meiste Zeit mit seiner Kapuze im Gesicht herumgelaufen war. Doch trotzdem hatte er recht, Haeis leichtsinnigkeit könnte die gesamte Mission gefährden. Wieso hatte er nicht daran gedacht? Verdammt! Beim Erbauer! Er schüttelte den Kopf und senkte ihn. "Es tut mir leid, ich hätte dies bedenken sollen, ich werde mich auf den Weg machen, aber bedenkt ich werde mich in der Nähe aufhalten - Jedoch Unerkannt" Dann drehte er sich erneut um und blickte nochmals nach hinten "Vertraut mir, ich werde die Mission nicht gefährden."

8 Uhr 20 morgens

Justinus
02.04.2011, 15:10
Der Chaoskrieger sah sich das Mädchen das sich als Mhai vorstellte nochmal genau an. Die Art wie sie sich bewegte, wie sie flink ihren Abstand zu ihm einhielt. Justinus fragte sich ob sie auch mit der Klinge so geschickt war.

Das Mädchen, Mhai, hatte scheinbar großes Interesse an Barbaren und wilde Krieger und erzählte freimütig von den wilden Stämmen aus Rivain und aus ihrer Heimat. Der Chaosritter fragte sich woher das Interesse stammte.
War es die Gewalt die sie anlockte, oder war es das archaisch, männliche was das Mhai anzog? Auf jeden Fall hatte sie eine sehr romantische Vorstellung von Barbaren.

Justinus war schon den wilden Chasid begegnet. Wilde, primitive Kämpfer die sich an ihre Sterbende Kultur klammerten wie ein Frierender der eine Decke um sich schlang.
Die Avvar hingegen waren zwar genauso wild jedoch wesentlich behersschter und harmloser. Von beiden, Avvar und Chasid hatte ihr Kult hin und wieder bei günstigen Gelegenheiten Kinder geraubt, gaben sie doch ausgezeichnete Aspiranten ab.

Er sah dem Mädchen in die dunklen Augen, er hatte noch nie Menschen mit einer dermaßen dunklen Hautfarbe gesehen. Er hob langsam die Hand um zu testen, ob sich diese Haut auch anders anfühlte, allerdings wich Mhai augenblicklich zurück.
„Ich bin Justinus und ursprünglich komme ich aus der Wildnis. Ich gehörte einem Stamm der Chasid an, die als Söldner durch die Länder zogen. Zumindest bis die Dunkle Brut erschien.“ antwortete der Chaoskultist schließlich „Und ihr Mhai? Was ist euer Handwerk?“

Mhana
03.04.2011, 11:47
Denerim – Hafenbezirk

Als der Fremde letztlich zugab, zu den Chasind zu gehören und sich als Justinus vorstellte, schossen Mhana sofort zehn weitere Fragen durch den Kopf, die sie liebend gerne beantwortet gehabt hätte, doch die traten augenblicklich in den Hintergrund, als er auch noch die Dunkle Brut erwähnte.
Sie hatten bereits in den freien Marschen von dunkler Brut in Ferelden gehört, aber keiner von ihnen hatte so recht an eine Verderbnis geglaubt oder daran, dass es echte dunkle Brut war und nicht nur irgendwelche Hirngespinste.
Doch nun stand vor ihr nicht nur ein leibhaftiger fereldischer Barbar, sondern auch noch jemand, der behauptete, die Dunkle Brut selbst gesehen zu haben! Mhana schien mit diesem Justinus wirklich einen Glückstreffer gelandet zu haben und überging seine letzte Frage vor Aufregung beinahe vollkommen.

„Ich bin nur mit meinem Vater hier, Handel treiben, nichts interessantes eben – Seid Ihr wirklich der dunklen Brut begegnet? Ihr habt sie gesehen und sie bekämpft? Wie sieht sie aus? Und was ist mit euren Leuten geschehen? Stimmt es, dass das der Anfang einer Verderbnis ist? Ich hatte ja schon davon gehört, aber ich dachte, das wäre nur Geschwätz“, schoss Mhana augenblicklich los, zwang sich letztendlich jedoch selbst dazu, ihrer neuen Bekanntschaft ein wenig Raum für eine Antwort zu geben.

Was er sagt stimmt doch, oder? Warum sollte jemand wie der sich schon ausdenken, der dunklen Brut begegnet zu sein, wenn es nicht stimmt? Der hat garantiert genug auf dem Kerbholz, um damit anzugeben und es gibt wahrscheinlich nicht besonders viel, was eine Barbarenhorde dermaßen aufmischen könnte, dass er jetzt alleine hier ist… ob die anderen aus seinem Stamm tot sind? Oder sind vielleicht noch mehr von denen hier in Denerim?
Mhana war sichtlich gespannt auf die Antworten des Kriegers. Es war das erste Mal, dass sie jemandem begegnete, dem sie tatsächlich glaubte, dass er der dunklen Brut begegnet sein könnte.

Leithil
03.04.2011, 14:34
< Denerim - Marktbezirk

Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – Morgen

Leithil hatte das Meer schon oft gesehen, da sie sich öfters in Denerim aufhielt. Doch jedes Mal nahm sie sich einen Augenblick Zeit, die weite, blaue Ebene, die bis zum Horizont reichte, erneut zu bestaunen. So auch heute, im Schatten eines Hauses stehend, während sie die Magierin beobachtete. Auch sie hielt einen Moment inne. Dann gab sie sich einen Ruck und ging weiter. Leithil fragte sich, was Ceirinn dachte, wenn sie das Meer sah. Sie folgte ihr bis zur Hafenverwaltung. Dort wartete sie in Sichtweite der Tür auf Ceirinn.
Ceirinn trat nicht einfach aus dem Gebäude, sie stürmte hinaus. Leithil musste fast rennen, um ihr zu folgen.
Warum ist sie so wütend? Was hat sie erfahren?
Als die Magierin in einer Seitengasse stehen blieb, sah Leithil ihre Verzweiflung. Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Als sie sich das letzte Mal so gefühlt hatte, hatte sie sich gewünscht jemand möge ihr helfen. Andererseits war es gefährlich. Anscheinend schienen die Templer ihr nicht zu vertrauen. Und wer sich mit den Templern anlegte...
Leithil sah sich um. Der Mann in Rot, der Ceirinn gefolgt war, war nicht zu sehen. Aber das hieß gar nichts. Wahrscheinlich hatte er sie bemerkt und war vorsichtiger geworden. In diesem Fall war es zu spät, nicht mehr auffallen zu wollen. Leithil schloss kurz die Augen und fragte sich, ob sie Elgar'nan um Schutz bitten sollte. Dann trat sie entschlossen in die Gasse auf die Magierin zu.

Sie bemühte sich um einen freundlichen Tonfall. Es war sehr wichtig, dass Ceirinn ihr sofort vertraute. Wenn sie beide hier in der Gasse anfingen zu streiten, wären sie in jedem Fall sehr auffällig. Sie sah Ceirinn in die Augen und hoffte, die Magierin würde erkennen, dass sie keine einfache Stadtfrau war, sondern ihr durchaus helfen konnte.
„Wisst Ihr, dass Ihr verfolgt werdet? Seit Eurem Treffen mit den Templern.“

Ceirinn Velaenor
03.04.2011, 15:27
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:38 Uhr

Ceirinn wusste zwar nach wie vor nicht, wo genau sie nach Darren suchen wollte, doch es war wohl nicht das ratsamste, in einer dunklen Seitengasse darüber nachzudenken. Sie würde womöglich eine der zahlreichen Tavernen aufsuchen, ihre nächsten Schritte überdenken, sich über das, was ihr bereits widerfahren war die Haare raufen, ein wenig zu sich nehmen und dann womöglich herumfragen, vielleicht nach Darren, vielleicht nach Orten, an denen sich flüchtige Personen gerne herumtrieben, sie wusste es noch nicht genau. Im Grunde brauchte sie nur ein vorübergehendes Ziel und ein besseres fiel ihr momentan beim besten Willen nicht ein.

Ceirinn hatte sich gerade auf den Weg machen wollen, als sie aus den Augenwinkeln eine weitere Person erblickte, die die Gasse soeben betreten hatte. Die Muskeln der Elfenmagierin spannten sich in Erwartung eines Straßenräubers augenblicklich an, doch ein genauerer Blick ließ sie lediglich eine gewöhnliche Elfe erkennen, gekleidet in einfache Leinenkleider, das rotbraune Haar zurückgebunden und eine befremdlich anmutende Tätowierung um das rechte Auge.
Ceirinn hätte sie wohl ignoriert, hätte die fremde Elfe nicht augenblicklich Augenkontakt hergestellt und wäre zielstrebig auf Ceirinn zugegangen.
„Wisst Ihr, dass Ihr verfolgt werdet? Seit Eurem Treffen mit den Templern“, sprach sie mit eindringlicher Stimme und Ceirinn spürte augenblicklich eine stechende Angst in ihrer Brust aufwallen.

Wer war diese Frau, warum warnte sie Ceirinn und noch viel wichtiger: Sagte sie die Wahrheit? Wenn ja, waren es die Templer, die sie verfolgten oder verfolgen ließen?
Verdammt! Vermutlich haben sie mir kein Wort geglaubt und der rot Gekleidete hat mich beschatten lassen kaum dass ich weg war! Beim Erbauer, ich wollte nur Darrens Leben schützen, aber wenn sie mich für eine Abtrünnige halten…

„Ich werde…?“, stammelte sie noch immer ein wenig überrumpelt von dem plötzlichen Auftauchen der fremden und der beunruhigenden Nachricht, die sie überbracht hatte.
„Woher wollt Ihr das wissen und wer seid Ihr überhaupt? Ihr… Ihr müsst mich selbst verfolgt haben, wenn ihr von den Templern wisst…“
Misstrauen schlich sich in Ceirinns Worte, kaum dass ihr letzteres klar geworden war und die Frage nach der Identität der Fremden nur noch stärker auflodern ließ.
Sie glaubte kaum, dass die Elfe sie nur gewarnt hatte, um ihr in irgendeiner Weise zu schaden, doch ihr plötzliches Auftauchen machte Ceirinn nervös und ließen sie ihre Konzentration vollkommen auf die Fremde richten. Sollte diese irgendetwas versuchen, war Ceirinn vorbereitet.

Leithil
03.04.2011, 15:40
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:39 Uhr

Leithil spürte, wie Ceirinn sich anspannte, sobald sie sich von der Überraschung erholt hatte. Sie merkte, dass sie jetzt ganz gelassen bleiben musste. Wenn die Magierin beschloss, dass sie ein Feind war, wusste Leithil nicht, ob sie das überleben würde.
„Ich bin Leithil“, sagte sie ruhig. „Und ich habe Euch verfolgt, seit ich Euch in einer Schenke begegnet bin, weil Ihr so auffällig wart. Deshalb habe ich Euer Treffen mit den Templern gesehen. Deshalb habe ich den Mann gesehen, der Euch verfolgt. Deshalb konnte ich Euch warnen.
Ich habe gesehen, dass Ihr Probleme habt. Ich bin auf Eurer Seite. Ihr könnt mir vertrauen.“
Sie hoffte, dass das die richtigen Worte waren und beobachtete ihre Wirkung auf Ceirinn.

Ceirinn Velaenor
03.04.2011, 15:59
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:39 Uhr

Die Vorstellung, plötzlich jemand vollkommen Fremde vor sich zu haben, der ihr völlig selbstlos helfen wollte und dem sie ohne weiteres vertrauen konnte war vollkommen absurd, das war Ceirinn klar. Diese Leithil musste irgendwelche Gründe dafür haben, Ceirinn bisher gefolgt zu sein, sodass der Magierin die Erklärung der anderen Elfe reichlich suspekt erschien.

„Weil ich so auffällig war? Dachtet Ihr, ich sei eine Abtrünnige? Und – halt, wartet, welche Schenke?“ Erst jetzt wurde Ceirinn vollkommen klar, was Leithil ihr gerade eben mitgeteilt hatte.
„Ich war in keiner Schenke seit ich damals durch dieses Dorf am Waldrand kam… soll das heißen, Ihr verfolgt mich seitdem?“
Ceirinn hatte das bedrängende Gefühl, dass es im Moment dringender war, Leithil nach ihrem angeblichen Verfolger zu befragen, doch sie war sich auch darüber im Klaren, dass ihr die Beweggründe der fremden Elfe keine Ruhe lassen würden, wenn sie sie jetzt nicht in Erfahrung brachte.
Momentan konnte sie sich jedenfalls nicht den geringsten Reim darauf machen, was Leithil von ihr wollte.

Leithil
03.04.2011, 16:28
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:40 Uhr

Sie misstraute ihr, das war klar. Leithil wäre auch misstrauisch geworden, hätte jemand Fremdes ihr erzählt, sie werde verfolgt.
Sie musste wahrscheinlich noch mehr erzählen, bis Ceirinn ihr vertraute.
„Ihr wart eine Magierin! Ich habe, mit Euch, davon nur drei in meinem ganzen Leben gesehen. Und dann saßt Ihr mitten im Nirgendwo in der Schenke, Eure Kleidung hatte auch einmal bessere Tage gesehen...
Wärt Ihr da an meiner Stelle nicht auch neugierig geworden?
Außerdem hatte ich nichts zu tun. Ich wollte nach Denerim und mir neue Arbeit suchen und da beschloss ich, Euch zu folgen. Dann hattet Ihr diese Begegnung mit den Templern. Der Mann folgte Euch. Ich wurde nur noch neugieriger.
Als Ihr dann die Hafenverwaltung verlassen habt, wart Ihr so wütend, so verzweifelt.“
Leithil zögerte. Sie hatte schon so viel gesagt. Wenn sie sich jetzt irrte...
Etwas leiser fuhr sie fort: „Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man so verzweifelt ist. Wenn man sich Hilfe wünscht, aber keine bekommt...
Ceirinn, Ihr könnt mir wirklich vertrauen.“
Natürlich war es riskant, ihr zu verraten, dass sie ihren Namen kannte. Aber Leithil setzte alles auf eine Karte.
Sie wusste, die Zeit drängte, der Verfolger wartete irgendwo und sie hatte noch immer keine Ahnung worauf sie sich da eigentlich eingelassen hatte.

Ceirinn Velaenor
03.04.2011, 17:01
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:40 Uhr

„Glaubt Ihr allen Ernstes, dass ich…“, begann Ceirinn mit aufkeimendem Zorn, hervorgerufen durch die Scham, die es ihr bereitete, dass Leithil augenblicklich erkannt hatte, wie überfordert Ceirinn mit ihrer selbst auferlegten Aufgabe zu sein schien.
Sie hatte der anderen Elfe an den Kopf werfen wollen, dass ihre Erklärung vollkommen absurd war, dass niemand sich einfach so entschloss, einem anderen zu helfen, den er noch nicht einmal kannte, doch letztendlich konnte sie es nicht.

Es mag seltsam klingen, dass sie mir einfach so folgt, aber… ich weiß nichts über sie, ich kann nicht beurteilen, ob sie sich so verhalten würde oder nicht. Was würde sie wohl denken, wenn sie wüsste, dass ich die Templer belogen habe, nur um einen Abtrünnigen zu retten, der versucht hat, mich hinterrücks zu ermorden? Ich habe mir die Frage doch selbst schon gestellt…
Ich kann nicht über sie urteilen, solange ich nichts genaueres weiß und vermutlich wäre es wirklich angebrachter, sie nach diesem Verfolger zu befragen… so gesehen muss wohl der Erbauer sie geschickt haben, ich selbst hätte es nie im Leben bemerkt… ein seltsamer Gedanke, aber vielleicht… vielleicht bin ich ihr damals nicht grundlos aufgefallen, vielleicht war es der Wille des Erbauers, dass jemand wie sie mir begegnet und mir zur Seite steht… aber das ist wohl nur Wunschdenken, als könnte ich die Wege des Erbauers begreifen…

Ceirinn seufzte deutlich hörbar auf, als ihr klar geworden war, dass dies der falsche Moment für übermäßiges Misstrauen war. Vorerst würde sie Leithil wohl als ihre Verbündete ansehen.

„Also gut, ich verstehe Eure Beweggründe vielleicht nicht völlig, aber mir bleibt wohl vorerst keine andere Wahl, als Eure Hilfe anzunehmen. Ihr sagt also, mich verfolgt jemand – gehört er zu den Templern? Was glaubt Ihr, dass er vorhat? Und was gedenkt Ihr, zu tun? Wolltet Ihr mich nur warnen oder seid Ihr gekommen, um mir zu helfen, wohlgemerkt ohne überhaupt zu wissen, was ich vorhabe… oder… wisst Ihr bereits etwas?“

Justinus
03.04.2011, 17:02
Denerim – Hafenbezirk
Tag 3 08:02


Justinus verschränkte die breiten Arme vor der gepanzerten Brust. schon wieder ein Rätsel!. Der Chaosritter wusste sich keinen Reim darauf zu machen. In der Schenke stieß er auf Grund seiner Erscheinung auf Ablehnung und bei dem dunkelhäutigen Mädchen stieß er auf kindliche Neugierde aber Justinus konnte kein System erkennen. Es schien wie bei dem `Guten´ und dem `Bösen´. Die Welt außerhalb des Kultes war kompliziert und voller Doppeldeutigkeiten.

Das Mädchen erklärte sich als gewöhnliche und uninteressante Gestalt, was ihr Interesse am Archaischen erklärte. Manche Menschen besitzen eine grundlegende Faszination für Gewalt, richtig gesteuert konnte man so die ersten Steine für ein Fundament legen in das man die Saat der Chaos legen konnte.
Er sah Mhai tief in die Augen und überlegte wie er das Mädchen mit ihrem Interesse für Zerstörung korrumpieren könnte. Was ist wenn ich mich irre? Was ist wenn sie gar kein Interesse für Gewalt und Zerstörung hat, sondern eher an etwas anderes denkt? Was ist wenn ihr Interesse an mir sexuel ist?
Erschrocken riss der Chaosritter die Augen auf, womöglich hatte er ihr durch das Verringern des Abstands und dem Berührungsversuch falsche Signale gesendet. Hastig machte er einen Schritt zurück, stolperte dabei fast über seinen eigenen Rucksack, konnte sich aber auf den Beinen halten.
Nachdem er sich wieder gefangen hatte und den aufsteigenden Zorn so gut wie möglich unterdrückte antwortete er.
„Mein Stamm hat sich gespalten, einige kämpfen noch immer gegen die Brut andere, wie ich bereiten, sich mit allen anderen Völkern hier auf ihre Ankunft vor denn ihr habt euch eine ungünstige Zeit ausgesucht hierherzukommen! Ihr wollt alles über die Brut wissen? Wartet einfach denn sie ist auf dem Weg hierher! Falls wir sie in dieser Welt nicht aufhalten können wird selbst das Meer eure Heimat nicht schützen können!“

Leithil
03.04.2011, 17:24
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:41 Uhr

Leithil sah, dass Ceirinn ihr zwar nicht ganz traute, war aber froh, dass sie wenigstens ihre Hilfe akzeptiert hatte. Sie sprach schnell, da sie nicht wusste, wie viel Zeit ihnen blieb.
„Der Mann, der die Templer überredet hat, Euch gehen zu lassen. Der in dem roten Gewand. Ich habe ihn aus dem Blickfeld verloren, als Ihr so ziellos durch den Hafen ranntet, ich weiß nicht wo er jetzt ist.
Ich weiß auch nicht was er vorhat. Ihr habt die Wahl. Entweder Ihr versucht zu entkommen oder Ihr versucht ihn zu töten. Da er aber mit den Templern so gut bekannt ist, würde ich das nicht tun.
Ihr könntet auch versuchen, mit ihm zu reden. Dafür müssten wir ihn erst mal finden.
Es ist Eure Entscheidung.
Ich werde Euch helfen, so gut ich kann.“
Leithil zögerte kurz. Sie hatte bisher keine Fragen gestellt, aber sie musste es einfach wissen. Sie sagte mit leiser, eindringlicher Stimme: „Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Ihr mir verratet, warum Ihr in Denerim seid. Immerhin riskiere ich mein Leben, indem ich Euch helfe.“

Ceirinn Velaenor
03.04.2011, 18:02
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:41 Uhr

„Ich suche jemanden, von dem die Templer nichts erfahren dürfen. Mehr braucht Ihr im Moment nicht zu wissen“, war Ceirinns recht abweisende Antwort auf Leithils Bitte nach einer Erklärung. Sie würde nicht so schnell preisgeben, was es mit Darren auf sich hatte, nicht an irgendwelche Elfen, die sie gerade mal seit wenigen Minuten kannte.

„Ihr versteht also, dass ich es für keine gute Idee halte, mit ihm zu sprechen… ich möchte es zumindest so lange vermeiden, wie es möglich ist. Sollte er… mich stellen, werde ich in keinem Fall versuchen, ihn anzugreifen. Ich bin keine Abtrünnige und ich werde mich nicht gegen die Diener des Erbauers wenden.
Wir sollten also versuchen, ihn abzuschütteln. Kennt Ihr euch in Denerim aus, Leithil? Ich selbst war noch nie zuvor hier, also solltet Ihr womöglich den Weg weisen… falls Ihr mich wirklich begleiten wollt“, erklärte Ceirinn und betrachtete Leithil mit forschendem Blick.

Sie wusste noch nicht einmal, welche Art von Arbeit die Elfe in Denerim überhaupt gesucht hatte. Die Tätowierung vermittelte den Eindruck einer Kriegerin oder gar Kriminellen und irgendetwas an den Augen der Fremden schien eine gewöhnliche Bürgerin oder einen Flüchtling auszuschließen.
Sie fragte sich unweigerlich, ob ihre Zusammenarbeit mit Leithil ihr letztendlich ein Segen oder ein Fluch sein würde… schließlich hatte selbst Darren ihr bei Ostagar noch das Leben gerettet und sie wusste nur zu gut, wie es letztlich geendet hatte…

Leithil
03.04.2011, 18:32
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:41 Uhr

„Jemand, von dem die Templer nichts erfahren dürfen“
Das klang interessant. Dennoch mussten sie hier erst mal weg, dann konnte sie versuchen, mehr zu erfahren.
Leithil überlegte kurz, dann sagte sie: „Als erstes müssen wir von der Straße. Wenn wir in eine Schenke gehen, die einen Hinterausgang hat, können wir den Verfolger vielleicht ganz abschütteln...
Ich glaube, dass er herausfinden will, was Ihr vorhabt. Warum sonst hätte er Euch gehen lassen sollen? Er wird uns nichts tun – wenn ich recht habe. Aber wir sollten verhindern, dass er uns belauschen kann.
Habt Ihr schon einen Ort, an dem Ihr übernachtet?“

Mhana
03.04.2011, 18:39
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 8:02 Uhr

Der Barbar namens Justinus reagierte ein wenig seltsam. Erst starrte er sie anscheinend vollkommen konzentriert und mit verschränkten Armen an, nur um im nächsten Moment zurückzustolpern, als hätte sie ihn irgendwie verschreckt. Mhanas Lächeln wurde bei dem merkwürdigen Anblick ein wenig breiter.
Der Krieger hatte sich aber recht schnell wieder gefasst und gab ihr die sehnlich erwartete Antwort, die allerdings um einiges magerer ausfiel als Mhana erhofft hatte und ihrer Begeisterung einen kleinen Dämpfer versetzte.
Was Justinus sagte stimmte wohl, sie hatten sich tatsächlich einen ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht, jetzt wo sich in Ferelden wahrhaftige Dunkle Brut herumzutreiben schien.

Ob Papa und Liam das schon wissen? Ich frag mich, was er deswegen tun wird… wir wären wahrscheinlich in ein paar Wochen weiter durch Ferelden gezogen, aber wenn das hier tatsächlich der Beginn einer Verderbnis ist… dann könnten wir wahrscheinlich trotzdem nicht so schnell zurück, die Überfahrt kostet vermutlich einiges… und wenn Papa entscheidet, dass wir deshalb in Denerim bleiben… oh nein, das kann er nicht machen! In den Freien Marschen war es ja auch nicht besonders sicher, wir bleiben also hoffentlich nicht wegen dem bisschen Dunkler Brut hier… notfalls könnten wir ja nach Orlais gehen, solange wir nur nicht hier festsitzen mit diesem dämlichen Verbot…

„Also ist es wirklich eine Verderbnis?“, fragte Mhana schließlich mit einer Spur mehr Ernsthaftigkeit als noch zuvor. Sie glaubte zwar nicht daran, der Dunklen Brut selbst zu begegnen, da ihr Vater das in jedem Fall verhindern würde, aber dennoch beunruhigte sie der Gedanke an eine mögliche Verderbnis.
Wer befand sich schon gerne im selben Land mit einer Horde seelenloser verderbter Kreaturen, die von einem Erzdämon angeführt wurden und danach trachteten alles Leben auszulöschen? Zumindest verhielt es sich in den Legenden immer so…

Am Rande fiel dem Mädchen nun auch auf, dass sie und Justinus noch immer mitten auf der Straße standen und von allen Seiten angestarrt wurden, einige Leute waren wohl sogar stehen geblieben, um sich anzuhören, was da über die dunkle Brut geredet wurde, allerdings wagte sich niemand zu nahe an sie heran oder sagte gar etwas.
Musste wohl wirklich ein seltsamer Anblick sein, wie die beiden in der Gegend standen und sich unterhielten, der monströse Barbar aus Ferelden und das rivainische Mädchen mit dem anstößigen Äußeren.
Dermaßen im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen gefiel ihr nicht sonderlich, vielleicht sollte sie bald verschwinden… aber da waren immer noch jede Menge Fragen, die sie an Justinus hatte. Ob sie ihn vielleicht kurz begleiten konnte, wohin auch immer er unterwegs war? Womöglich nicht die beste Idee, aber bisher hatte er ja noch nicht versucht sie zu erwürgen… sie konnte gut auf sich aufpassen. Blieb vorerst nur abzuwarten, was er zum Thema Verderbnis zu sagen hatte.

Ceirinn Velaenor
03.04.2011, 19:09
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:42 Uhr

„Nein, habe ich nicht… es liegt also an Euch, einen geeigneten Ort auszuwählen“, antwortete Ceirinn und warf dabei einen kurzen Blick über Leithils Schulter hinweg auf das Ende der Gasse.
Wie nahe der Templer ihnen wohl war? Ceirinn hätte sich zuvor nie träumen lassen, einmal vor den Templern fliehen zu müssen…

„Ach ja, da wäre noch etwas“, setzte Ceirinn schließlich nach und blickte Leithil wieder in die grünen Augen. Sie sprach nun deutlich leiser als noch zuvor „Ihr habt gehört, welche Erklärung ich den Templern für mein hiersein gegeben habe? Womöglich sollten wir uns auch eine Erklärung dafür zurechtlegen, dass Ihr mich begleitet. Von mir aus könnt Ihr euch als meine Führerin, Cousine oder was auch immer ausgeben, solange es nur etwas ist, dass die Leute ohne großes Nachfragen hinnehmen – ich will nicht mehr Aufmerksamkeit erregen als nötig und man kann nie wissen, wonach die Leute fragen.“

Justinus
03.04.2011, 21:54
Denerim – Hafenbezirk
Tag 3 08:03

Mhai machte den Eindruck, als ob sie sich mehr erhofft hatte. Womöglich wollte sie Geschichten hören von glorreichen Schlachten und gefährlichen Abenteuern. Justinus wusste nicht ob er ein guter Geschichtenerzähler war, allein das ständige Lügen war ungewohnt für ihn.
Allerdings drängte eine andere Frage in den Vordergrund Gibt es in ihr wirklich ein Potenzial für das Chaos? Ist hinter ihren dunklen Augen tatsächlich eine Liebe für Gewalt verborgen?. Sie war zwar eine Frau oder vielmehr noch ein Mädchen aber das Chaos war schließlich gerecht und zwar zu jedem.
„Ja, es ist eine Verderbnis. Viele hier scheinen die Bedrohung nicht ernst nehmen zu wollen aber ich habe diese Kreaturen gesehen ich weiß sie werden kommen und wenn sie erst hier sind werden selbst die Dicken Mauern die Leute hier nicht retten können.
Es wird wieder wie in den alten Zeiten, den bösen Zeiten, den `Friss oder Stirb´ Tagen werden. Die Straßen werden sich mit Blut füllen und es wird den Völkern vorkommen als ob sich die Hölle selbst auftut und sich in unsere Welt ergießt“ Und ich kann es kaum erwarten
Tatsächlich wurde der Chaosritter von Stunde zu Stunde immer unruhiger. Dieses Schauspiel, diesen Zirkus den er hier vorführte war am Anfang noch recht interessant gewesen doch bereits jetzt fühlte es sich nicht richtig an, als ob er etwas verwerfliches tun würde. Umgeben von so vielen Menschen, Elfen und was noch so hier rumsprang fühlte er sich wie ein hungriges Raubtier das umgeben war von Beute die nicht floh und kein Argwohn zeigte. Sein Körper hatte regelrecht Sehnsucht nach Blut und Gewalt, als ob man mit Absicht ein Liebespaar voneinander fernhielt. Jeder Tag an dem er kein Blut für das ungeteilte Chaos vergoss war ein verschwendeter Tag. Justinus versuchte kurz Befriedigung aus der Erinnerung an die von ihm getöteten Banditen zu ziehen, vergebens.
Seine Hand wanderte dabei unbewusst zu seiner Axt an der, genau wie an seinem Schwert und auf seiner Rüstung, noch Spuren von Blut zu sehen waren.

Einen Moment sah er intensiv das Mädchen an und unbewusst stellte er sich vor was er alles mit ihr anstellen könnte, sollte. Er atmete tief durch und hielt sich zurück.
Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf das Hier und Jetzt. Er musste herausfinden was das Mädchen antrieb.
Er kniete sich hin und zog die Riemen seines Rucksacks straffer „Ihr werdet aber die Brut noch früh genug zu Gesicht bekommen“ sprach er nachdem er den Rucksack wieder geschultert hatte und setzte seinen Weg fort. Er wollte wissen wie sehr sie an ihm interessiert war.

Der Chaoskrieger wurde nicht enttäuscht schon bald eilte Mhai ihm nach „Sprecht, Mhai, was ist es, dass euch so sehr an Barbaren und wilden Kriegern interessiert? Was fasziniert ein junges Mädchen wie euch an mir?“

Mhana
04.04.2011, 16:47
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 8:03 Uhr

Justinus schien nun selbst nicht länger verweilen zu wollen, denn gleich nachdem er seine recht schwarzmalerischen Erwartungen an die Zukunft verkündet hatte, griff er sich seinen Rucksack und machte sich ohne jede Verabschiedung wieder auf den Weg.
Mhana zögerte natürlich nicht lange, ihm zu folgen, schließlich hatte er ihr in keiner Weise zu verstehen gegeben, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte.

Sie schloss mit einigen flinken Schritten zu ihm auf, nur um augenblicklich ihrerseits eine Frage gestellt zu bekommen.
„Was mich an euch interessiert?“, wiederholte sie mit nachdenklicher Mine, nicht ganz sicher, wie sie darauf nun antworten sollte.
„Man hört nun mal so einiges und ich hätte nicht gedacht, so schnell jemandem zu begegnen, der mir vielleicht ein paar Antworten geben kann. Ich habe schon einige Geschichten von den Barbarenkriegern gehört, über Cormac und die Hexen der Wildnis zum Beispiel – ich weiß nicht, wie viel Ihr davon selbst gehört habt“, erklärte Mhana mit einem kurzen Grinsen bei der Vorstellung, dass sich all diese Legenden womöglich jemand völlig fremdes ausgedacht hatte und die Barbaren selbst davon gar nichts wussten. Allerdings steckte in jeder Legende noch ein Körnchen Wahrheit, es musste also zumindest so etwas wie Vorbilder gegeben haben.

„Abgesehen davon sind Barbaren und Hunde nun mal das, woran man denkt, wenn man ‚Ferelden’ hört. In Orlais sind es die Adligen und Chevaliers, in Tevinter die Magister und in Anderfels die Grauen Wächter, sowas gibt’s überall… Ihr hattet nur das besondere Pech, der erste Wilde zu sein, der mir über den Weg läuft“. fügte sie mit einem schadenfrohen Grinsen hinzu und warf dem ungleich größeren Krieger einen kurzen Blick zu, wobei sie nicht umhin kam, ein weiteres mal den ungewöhnlichen Helm zu betrachten.
„Sagt mal… wo habt Ihr eigentlich die Rüstung her? Ist es nicht ziemlich unbequem, darin den ganzen Tag herumzulaufen? Oder hat es einen bestimmten Grund, dass ihr die mitten in der Stadt tragt?“

Leithil
05.04.2011, 21:00
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:42 Uhr

Leithil lächelte über die Voraussicht der Magierin.
„Ich habe Ostagar gesehen.“ Bei den Erinnerungen daran verging ihr das Lächeln. „Am Besten bin ich Eure Eskorte aus den Reihen der Armee. Ich habe Euch beschützt, seit die Schlacht vorbei war und bin mit Euch bis hier gereist.
Ich schlage vor, wir gehen in den „müden Adeligen“. Dort war ich schon ein paar mal. Dann können wir ja in Ruhe und ohne unbemerkte Zuhörer weiter reden. Ich hätte durchaus noch einige Fragen, wegen dem Magier...“
Sie brach ab.

„Jemand, von dem die Templer nichts erfahren dürfen“
Ceirinn, wie sie sich in der Schenke nach einem Magier erkundigte.

Plötzlich fügten sich vor ihrem inneren Auge die Puzzle-Teilchen nahtlos zusammen und ergaben ein fast vollständiges Bild. Ein furchtbares, erschreckendes Bild. Es war so klar gewesen.
Warum hatte sie das nicht schon vorher bemerkt?
Die Antwort darauf war einfach. Es war so unlogisch, unwahrscheinlich – unmöglich.

Sie öffnete den Mund und dachte im allerletzten Moment noch daran, ihre Stimme zu dämpfen. Eine Stimme in ihrem Hinterkopf sagte ihr, dass sie kurz davor war, die Kontrolle über sich zu verlieren.
„Sagt mir bitte, dass Ihr den Magier, nach dem Ihr Euch in der Schenke erkundigt habt, nicht mehr sucht, dass die Templer nur nicht von diesem Mann erfahren dürfen, weil er ihnen etwas gestohlen hat. Sagt mir bitte, dass der Magier sich nicht vom Zirkel abgewandt hat, dass Ihr mich nicht zwischen die Fronten von Zirkel und freien Magiern gezogen habt.
Sagt mir, dass Ihr keinem Abtrünnigen folgt!“

Ceirinn Velaenor
06.04.2011, 16:02
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:43

Es hätte wohl alles so viel einfacher sein können, wenn Leithil nicht so schnell darauf gekommen wäre, wen Ceirinn da durch halb Ferelden verfolgte.
Als hätte ich verhindern können, dass sie es früher oder später erfährt… ich hätte sie womöglich heraushalten können oder schnell genug wieder wegschicken, bevor es notwendig geworden wäre Darrens Absichten offen zu legen… und nun? Soll ich sie anlügen, genau wie die Templer? Sie hat damals bereits gehört, wie ich nach einem Magier gefragt habe, sie würde es mir wohl nicht so einfach glauben… Ist Leithils Unterstützung es wert, ihr die Wahrheit zu sagen?
Was, wenn sie doch nur eine Spionin der Templer ist? Ist das paranoid? Oder wenn sie glaubt, ich würde den Abtrünnigen unterstützen und die Templer verständigt? Ich könnte mir mit dieser Angelegenheit größeren Ärger einhandeln, als ich angenommen hatte…

Ceirinn zögerte einen Moment und blickte in Leithils vor Schreck geweitete Augen.
„Es ist nicht so einfach“, erwiderte sie schließlich mit fester Stimme, kaum dass sie sich eine Antwort zurechtgelegt hatte, doch ihr Blick verlor sich bei der Erinnerung an den Beginn ihrer Reise für einen kurzen Moment in der Ferne.
„Ich stehe auf der Seite der Kirche und des Zirkels, Ihr braucht Euch also nicht zu fürchten, in die Machenschaften der Abtrünnigen verwickelt zu werden… der Mann, den ich verfolge…“
Ceirinn stockte, denn sie war sich nicht sicher, wie viel sie zum jetztigen Zeitpunkt preisgeben konnte und wollte.
„… man könnte sagen, ich schulde ihm noch etwas… aber sollte es zum Äußersten kommen, werde ich nicht zögern, das Werk der Templer selbst zu verrichten. Bitte versteht, dass ich im Moment nicht genauer werden kann, ich werde Euch nicht tiefer in diese Sache verwickeln, als Ihr es wünscht. Wenn Ihr mich noch immer begleiten wollt, sollten wir aufbrechen… wenn nicht, kann ich nichts weiter tun, als Euch um Verschwiegenheit zu bitten, um eines Menschenlebens Willen.“

Anveena Arien
06.04.2011, 19:46
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 8:20

Anveena hatte sichtlich verwirrt zwischen den beiden Fremden hin und her geblickt, als Semih Tala den Neuankömmling sofort grob zur Seite nahm und sich aus ihrer Hörweite brachte. Sie hatte das kleine Lächeln des jungen Mannes erwidert, wenn auch ein wenig verlege, da die Situation sie imemrnoch ein wenig zu überfordern schien. Somit war sie auch nicht schnell genug dem jungen Mann ihren Namen zu verraten, bevor Semih ihn sich schnappte. Neugierig beobachtete sie die Beiden von ihrer Position aus, wobei ihr nicht entging das ihr Auftraggeber sichtlich aufgebracht war. Kein Wunder wenn sie bedachte wie er um keinen Verdacht zu schöpfen sie ohne Vorwarnung in die Arme geschlossen hatte. Dennoch war es ihr in diesem Moment unangenehm gewesen das sie nichtmal ein Wort mit dem Neuen hatte wechseln können. Als dieser schließlich an ihr vorbei davon marschierte flüsterte die Elfe leise ihren Namen, ohne zu wissen ob der Fremde sie hören würde. Was sollte schon passieren, wenn er ihren Namen kannte. Sie war niemand besonderes und da sie ohnehin ständig auf Wanderschaft war, würde ihr Name sowieso niemandem nützlich sein wenn man sie finden wollte. Außerdem gab es keinen Grund weshalb man sie suchen sollte, wobei sie hoffte das es nach dieser Sache auch weiterhin so blieb.

Schließlich schritt die Elfe wieder auf Semih zu. "Ich werde euch so gut es geht unterstützen..." kam es ihr über die Lippen als Antwort auf seine Aussage bevor sie unterbrochen wurden. "Bis dahin habe ich auch nichts weiter vor, ich würde euch also gerne begleiten wenn es euch keinen Umstand macht." fügte sie mit einem freundlichen Lächeln hinzu. Das einzige was sie wohl noch davor zu erledigen hatte, war sich ihrer Gewandung zu entledigen und sie gegen die wohl geeignetere Ledertunika auszuwechseln. Dennoch konnte die Elfe das ungute Gefühl nicht loswerden, das sie schon seit dem ganzen Gespräch beschlich. Doch das schob sie zur Seite und versuchte ihm keine Beachtung zu schenken.

Tag 3 – 8:23

Justinus
06.04.2011, 20:58
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 8:05 Uhr

Cormac? Hexen der Wildnis? dachte er unwissend. Nie hatte er Geschichten dieser Art gehört noch davon gelesen, das Leben im Kult lies für so etwas keinen Platz.
Das Mädchen erzählte weiter von fernen Orten von denen der Chaoskrieger bestenfalls gehört hatte, sie schien einiges zu wissen was wohl daran lag, dass sie aus einer Händlerfamilie stammte.

Auf die Frage warum er die Rüstung trug sah Justinus dem Mädchen ein weiteres Mal tief in die Augen. Er dachte einen Moment lang über eine passende Antwort nach.
„Mit der Rüstung verhält es sich so wie mit eurem Körperschmuck! Auf den ersten Blick sehen die vielen Ringe in eurer Nase, in euren Ohren unangepasst und schmerzhaft aus aber dennoch scheinen sie euch nicht zu beeinträchtigen und sind zum Ausdruck eurer Persönlichkeit geworden.
So ist es auch mit meiner Rüstung. Im Rahmen von Ritualen habe ich sie selbst geschmiedet, angepasst und stetig verbessert. Darüber ist die Rüstung Teil meines Glaubens. Sie ist, genau wie mein Arm oder mein Fuß, Teil von mir geworden!“

Der Chaosritter überlegte kurz und sah nach vorn ohne wirklich etwas zu fixieren, dann wandte er sich wieder an das Mädchen. „Ihr scheint viele Fragen zu haben. Lasst mich euch einen Vorschlag unterbreiten: Ihr erzählt mir alles über die fernen Länder von denen ihr sprachet und ich beantworte im Gegenzug all eure Fragen.“
Wenn er Glück hatte dann konnte dieses dunkelhäutige Mädchen sein Wissen um die anderen Länder immens erweitern außerdem würde sie vermutlich ein paar Geschichten hören wollen was Justinus die Gelegenheit bot zu testen in wie weit Mhai an Gewalt und Zerstörung interessiert war.

Leithil
07.04.2011, 21:55
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:43 Uhr


Leithil wandte sich mit einer verzweifelten Bewegung ab und massierte sich die Schläfen. Sie spürte jeden einzelnen Herzschlag in ihrem Schädel pochen. Noch waren die Kopfschmerzen leicht, aber Leithil wusste, wie schnell sie sich zur Tortur steigern konnten.
„Es ist nicht so einfach.“
Das war es in der Tat nicht. Sie kämpfte um ihre Beherrschung. Der Drang wegzurennen und nie wieder etwas mit dieser Frau zu tun zu haben, war stark, so stark. Aber dafür war es wahrscheinlich zu spät.

Warum musste ich auch einfach einer Frau folgen, die ich gar nicht kenne? Das ist genau die Art von unbedachten, unlogischen, überstürzten Handlungen, vor der der Meister mich immer gewarnt hat.

Langsam drehte sie sich zurück. Ceirinn erwartete ihre Antwort.
„Ihr habt keine Ahnung“, sagte Leithil bitter, „Ihr wisst ja nicht, wie nahe ich dran bin, zu Euren Templerfreunden zurück zu gehen und ihnen alles zu erzählen.“
Langsam bekam sie auch wieder ihre Stimme unter Kontrolle.

Wann habe ich das letzte Mal so dermaßen die Kontrolle verloren?
Sie erinnerte sich an keine Gelegenheit, seit ihr Meister gestorben war.

Mit annähernd normalen Tonfall fuhr sie fort: „Ihr schuldet ihm also etwas, ja? Lasst mich raten. Ihr wart im Zirkel befreundet, er hat aus irgendeinem Grund die Lust verloren, weiter im Turm zu leben, und Ihr betrachtet es als Euren Auftrag vom Erbauer, den Mann wieder in Andrastes Schoß zu treiben. Passt das so?“

Sie holte tief Luft. Auch ihr Puls war wieder annähernd normal.

Ich erinnere mich, dass auch der Meister nicht immer ganz logisch gehandelt hat. Er hat mir dadurch das Leben gerettet – mehrmals. Wenn ich Ceirinn jetzt im Stich lasse, habe ich sein Andenken enttäuscht, sein Opfer für mich wertlos.

„Ich habe Euch gesagt, dass ich Euch helfe. Ich stehe zu meinem Wort. Sollte es jedoch 'zum Äußersten', wie Ihr es genannt habt, kommen und Euer Freund uns angreifen, hoffe ich, dass Ihr ihn besiegen könnt. Ich bin mir relativ sicher, dass weder Schwert noch Dolch gegen einen Magier sonderlich effektiv sind.
Gehen wir zum 'Müden Adeligen'“

> Taverne "Zum müden Adeligen"

Ceirinn Velaenor
08.04.2011, 14:42
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 6:43 Uhr

Was hatte sich Leithil eigentlich davon erwartet, einer vollkommen Fremden ihre Hilfe anzubieten, ohne sich auch nur annähernd darüber im Klaren zu sein, was diese vorhatte? Die Elfe hatte doch wohl damit rechnen müssen, dass es gefährlich werden würde, warum war sie nun so entsetzt über die Aussicht auf die Begegnung mit einem Abtrünnigen? Ceirinn hatte ihr doch bereits gesagt, dass sie Leithil nicht tiefer mit hineinziehen würde, als diese es wollte und sie erst recht nicht unnötig in Gefahr bringen würde.

Oder ist es womöglich nicht die Gefahr, die sie derart aufregt? Schließlich ist sie diejenige gewesen, die noch vor kurzem vorgeschlagen hat, unseren Verfolger zu töten, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Geht es etwa gegen ihre Prinzipien, einen Abtrünnigen nicht zu melden, egal unter welchen Umständen? Nein, sie hätte dann nicht vorgeschlagen, den Templer zu töten oder die Möglichkeit bedenken müssen, dass ich selbst eine Abtrünnige sein könnte… sie hätte mich nicht so einfach angesprochen.
Oder war etwa genau das der Grund für ihre Hilfe? Hielt sie mich für eine Abtrünnige? Das ergibt keinen Sinn, warum sollte jemand ohne jegliche magische Befähigung Abtrünnige unterstützen wollen?

Ceirinn betrachtete die Tätowierung um Leithils rechtes Auge einen Moment lang genauer, denn sie war der einzige winzige Hinweis auf ihre nächste Vermutung.
Wenn sie eine Dalish wäre, hätte sie einen Grund, das würde erklären, warum sie bereit war, den Templer zu töten und nun wütend auf mich ist, schließlich will ich Darren zum Zirkel zurückbringen… aber das ergibt keinen Sinn – was hätte eine Dalish in Denerim zu suchen? Nun, mich… aber warum hätte sie mir folgen sollen? Außerdem bezweifle ich, dass das dalishe Tätowierungen sind, ich habe gehört, die würden den gesamten Körper bedecken und sähen wesentlich weniger gewöhnlich aus…
Vermutlich ist es sinnlos, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. Sie wusste wahrscheinlich einfach nicht, worauf sie sich da eingelassen hat und fürchtet die Magie mehr als einen einzelnen Verfolger…
Aber warum geht sie dann nicht einfach? Ich sagte doch, dass es ganz bei ihr liegt. Vielleicht werde ich es ja bald erfahren…

„Sollte es nötig sein, werde ich Euch schützen. Ich hoffe allerdings, dass es nicht so weit kommt“, entgegnete Ceirinn letztendlich mit einem unbeabsichtigt kühlen Unterton in der Stimme. Ihre eigenen Überlegungen hatten das Misstrauen gegenüber der anderen Elfe erneut gestärkt. Sie würde ihr Wort natürlich nichtsdestotrotz halten, sollte Darren um seine Freiheit kämpfen wollen.
Erbauer, lass ihn einsichtig sein… natürlich würde ich andere vor ihm schützen, aber könnte ich ihn auch töten? Ich habe noch nie einen Menschen getötet… aber ich habe keine andere Wahl, sollte er sich widersetzen. Schließlich habe ich die Templer herausgehalten… ich bete nur, dass das kein Fehler war.
Sie bedeutete Leithil mit einem kurzen Nicken, dass sie bereit war, zu gehen.

> Taverne „Zum Müden Adligen“

Haei Valendriel
08.04.2011, 15:13
Denerim - Hafenbezirk

8 Uhr 23 morgens


Als Haei sich schließlich auf den Weg machte und an der Elfin vorbei ging hörte er ein leises flüstern neben ihn, der ihren Namen verriet. 'Anveena.. was für ein schöner Name"' Dann nickte er bestätigend, seinen Gesicht immernoch verborgen. Sie würden sich wieder sehen, und da würde Anveena seinen Namen ebenfalls erfahren, jedoch hieß es jetzt warten. Deswegen lief Haei ziellos in eine Richtung wo er in einer Seitengasse verschwand, und sich dort gegen die Wand lehnte.


8 Uhr 23 morgens

Gerret Thalos
18.04.2011, 05:39
< Denerim - Marktbezirk

Denerim – Hafenbezirk

Die elfische Magierin hatte sich schon kurz darauf entschlossenen Schrittes in Richtung Hafenbezirk begeben und Gerret witterte das er womöglich einer großen Sache auf der Spur war. Der Erbauer möge ihm beistehen das er die Möglichkeit fand ein für alle mal die Abtrünnigen aus Denerim dem verdienten Schicksal im Turm oder seiner Klinge zuzuführen. Sein Glaube war stark und somit auch die Entschlossenheit sämtliche Bedrohungen für das Volk, wenn nötig mit dem silbernen Schwert der Gnade, abzuwenden. Instinktiv fuhr er bei dem Gedanken mit der rechten Handfläche über die feine Stickerei des Schwertes auf seinem linken Handschuh und nickte sich selbst bestätigend zu.
Ceirrin schien ihn nicht im geringsten bemerkt zu haben, schließlich hatte er bereits jahrelange Erfahrung in dieser Art von Verfolgungen, wenn sie auch in Lothering auf Grund der Einfältigkeit der dortigen Bevölkerung wesentlich einfacher gewesen waren. Dafür boten sich ihm in Denerim unzählige Nischen und Gassen und nicht zu letzt auch die Unmengen an Menschen als Deckung an. In ihm bildete sich der Eindruck das die Magierin recht ziellos durch die Hafenstraßen wanderte, eventuell hatte sie ihn ja bemerkt und versuchte nun in Abzuschütteln, aber da müsste sie sich beiweilen geschickter anstellen.

Mit einem Mal verschwand sie sodann im Büro der Hafenmeisterei. Das war Gerrets Chance sich eine bessere Tarnung zuzulegen und sich ihr nach dem Verlassen des Gebäudes noch besser an die Fersen heften zu können.
Eilig schob sich der Templer zwischen zwei Gruppen von Seeleuten hindurch in eine Seitengasse und drehte das auffällig rote Gewand auf links, sodass nun die beige Innenfarben außen lag. Anschließend zog er die ebenfalls nun auf links gedrehte Kapuze über das Gesicht und er nun hatte er weit aus mehr Ähnlichkeiten mit einem einfachen Abenteurer und Herumtreiber als mit einem Templer und nur wer ihn kannte würde auf kurze Entfernung erkennen um wenn es sich tatsächlich handelte. Vorsichtig verlies er wieder seine Deckung.
Es dauerte nur wenige Minuten bevor Ceirinn die Hafenmeisterei wieder verlies. Diesesmal jedoch waren ihre schnellen Schritte eher von Rage als von Entschlossenheit getrieben und Gerret konzentrierte sich darauf möglichst unauffällig schrittzuhalten. Und plötzlich blieb sie in einer Seitengasse einfach stehen und lehnte sich an die Wand. Wäre der Templer nicht so konzentriert darauf gewesen ihr zu folgen, hätte er die Magierin vermutlich angerempelt oder gar verpasst. So aber tauchte er in einer Gruppe Bettler ab, die ihn zunächst verwirrt anstarrten.

„Hört mal, das ist ein privates...“, begann einer der Bettler.
„Ich habe hier ein paar Münzen für euch.“, entgegnete Gerret und verteilte einige Kupferlinge aus seinem Beutel unter den vier, der Kleidung und dem Geruch nach zu urteilen, ehemaligen Seemännern.
„Habt dank Herr. Der Erbauer möge euch segnen.“, brachten sie im Kanon hervor.
„Und so möget ihr ebenfalls seinen Segen empfangen.“

Gerret hielt Blickkontakt zu der Magierin und als wie aus dem Nichts eine weitere Elfe hinzustieß, fühlte er sich in seinem Verdacht nur noch mehr bestätigt. Irgendetwas ging hier definitiv vor sich, das die Magierin gegenüber den Templern verschwiegen hatte und er würde es im Namen des Erbauers und seiner heiligen Braut aufdecken – Das Böse würde vor ihm nicht bestehen können.
Das sich beide Elfen plötzlich umsahen und gleichzeitig Heimlichkeiten austauschten machte die gesamte Szene nur noch verdächtiger und bestärkte Gerret nur noch weiter in seinem Glauben. So schnell würden sie diesen Templer nicht mehr loswerden, wohin auch immer sie ihr weg von nun an führen würde.

> Denerim - Marktbezirk

Semih Tala
19.04.2011, 18:32
Denerim - Hafenbezirk

8 Uhr 23 morgens

Semih war zufrieden, als der Rekrut verschwunden war. Er war froh, dass sich das schlimmste nicht ereignet hatte. Niemand hatte sie wohl gesehen oder bemerkt.
Ebenfalls zufriedenstellend war die Antwort der Elfe. Eigentlich 'musste' sie nach der Preisgabe des Auftrags dem zustimmen. Andersfalls hätte sie wohl sterben müssen, um diesen Auftrag nicht zu gefährden.
Semih schüttelte seinen Kopf. Selbst wenn sie dem nicht zugestimmt hätte, wäre er wohl nicht so weit gegangen. Er war Vorsichtig, sehr sogar, aber er war kein Unmensch und tat das, was erforderlich war. Hoffentlich würde ihm diese kleine Schwäche nicht den Erfolg kosten. Seine Augen schauten zur Elfe.
„Sehr gut. Dann folgt mir und passt auf, von niemandem gesehen zu werden. Ich werde euch schon mal zum besagten Platz bringen und später wieder zurückkehren. Bis dahin, könnt ihr eure Hausaufgaben machen. Der Auftrag sollte nicht allzu lange dauern. Spätestens im Nachmittag sollten wir fertig sein, solange wir dabei nicht umkommen – was aber nicht passieren wird. Vorher solltet ihr kein anderen Ort mehr besuchen.“ Erklang es von dem gut gekleideten, ehe ihr Zeit zum Antworten geben würde. Er schaute sich kurz im Hafenbezirk um und machte ihr ein Handzeichen, dass sie ihm folgen sollte.


> Denerim - ???

Chizuri Saito
26.05.2011, 08:21
<----- Communitas-Refugium (Subgewölbe "Zum Wolfspack")

Hafenbezirk

Karàsvinas Antwort bestand aus einem einfachen Schulterzucken. Somit tat Chizuri die vorherige Geste als unbedeutend ab. Entweder war wirklich nichts oder das Waldmädchen wollte nicht darüber sprechen, darum wollte sie nicht weiter nachhaken. Also durchquerte Chizuri recht rasch den Schankbereich, kümmerte sich nicht um die Gäste, die derzeit anwesend waren, und trat ins Freie. Dabei entging ihr, dass Karàsvina nicht gefolgt war. Erst als sie vor der Türe stand ging sie ihr ab. Mit einem Seufzen drehte Chizuri sich um und wollte das Wolfspack wieder betreten. Doch dabei kam sie mit ihrem Fuß schräg auf die kleine Stufe und als sie auftrat, rutschte sie ab und verknackste sich den Knöchel. Vor Schreck ließ sie dabei die Schriftrolle fallen und als der brennende Schmerz durch ihr Bein fuhr, knickte sie ein.

„Autsch! Verdammt, sowas kann aber auch nur mir passieren“, fluchte sie lautstark und ignorierte dabei alle Personen, die sie möglicherweise sehen konnten. Sie griff nach der Schriftrolle und stand langsam wieder auf, brach das Vorhaben jedoch gleich wieder ab. ‚So ein verdammter…‘ Vorsichtig setzte sie sich auf die Stufe, über die sie gestolpert war und tastete nach ihrem Knöchel, der langsam anschwoll. Aber zumindest glaubte sie, dass er nicht gebrochen war. ‚Und jetzt? Wie soll ich jetzt die Schriftrollen austragen? Wenn ich wieder reingehe, dann glauben die sicherlich, dass ich mich nur davor drücken will.‘ Unschlüssig, was sie tun sollte, blieb Chizuri vor der Türe sitzen.

3. Tag, 7 Uhr 55 morgens

Melina Terrana
26.05.2011, 18:24
<-- Denerim Marktbezirk

Hafenbezirk

In ihren Gedanken versunken schlenderte die junge Magierin in Richtung Hafenbezirk. Völlig verwirrt blickte sie auf, als sie Möwengeschrei und das Rauschen des Meeres wahrnahm. Um sie herum herrschte lebhaftes Treiben. Seeleute be - und entluden ihre Schiffe und scheinbar zwielichtige Gestalten warfen ihr seltsame Blicke zu.
Wie bin ich denn bloß hier gelandet? War ich nicht gerade noch...?

Sie ließ ihren Blick von einer Seite zur anderen Schweifen.Viele verschiedene Menschen, Elfen und sogar einige Zwerge konnte sie erblicken, doch aufmerksam wurde sie bei einer jungen Frau. Sie saß auf einer Stufe und rieb sich ihren Knöchel. Melina blickte sich nach jemandem um, der vielleicht Schuld an der Situation der jungen Frau gewesen war, doch sie konnte niemanden erblicken. Als sie das zweite Mal darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass dieser jemand vermutlich schon auf dem offenen Meer war und sich über ein paar frisch erbeutete Souvereigns freute.
Unsicher schritt die Magierin auf die junge Frau zu, blickte dabei unsicher hin und her. Sie könnte ihr helfen, doch wäre das an einem Ort wie diesem sicherlich nicht klug. Mit einigen Metern Abstand hielt Melina inne.
Und wenn sie gar nicht verletzt ist und nur jemanden sucht, den sie überfallen kann? Du bist so naiv...du weißt doch wie es läuft, schließlich hast du selbst einmal auf der Straße gelebt und nach solchen Menschen Ausschau gehalten, auch wenn du eher freundlich nach ihren Münzen gefragt hast. Sie seufzte innerlich. Du könntest sie wenigstens einmal fragen...
"Entschuldigt! Kann ich Euch vielleicht helfen? Ich meine...Ihr seht aus, als ob Ihr Euch verletzt habt."

Tag 3, 7.58 Uhr

Chizuri Saito
27.05.2011, 08:34
Hafenbezirk

Chizuri blickte auf. War sie es, die angesprochen wurde? Tatsächlich, wenige Meter von ihr entfernt stand eine junge Frau mit auffällig grünen Augen und sah sie an. Einen Moment lang musterte Chizuri die Fremde. Neben den grünen Augen, die ihr sofort aufgefallen waren, hatte sie braunes, welliges Haar und ein überaus hübsches, attraktives Gesicht. Schlank aber nicht so dürr, wie sie selbst. In einer Robe gekleidet wirkte sie anmutig und Chizuri ertappte sich dabei, dass sie ein klein wenig neidisch wurde. Sie wusste zwar, dass sie selbst ebenfalls attraktiv auf viele Leute wirkte, doch in den letzten Wochen hatte sie aufgrund ihrer dauerhaften Unterernährung und den Strapazen, die sie durchgemacht hatte, viel eingebüßt und mit der schichten Bänderrüstung wirkte sie eher plump als grazil. ‚Sie hat mich angesprochen und ich starre sie nur an!‘, schoss es ihr plötzlich heiß durch den Kopf und beschämt senkte sie kurz den Blick. ‚Reiß dich zusammen!‘

„Ja, vielen Dank.“, erwiderte Chizuri auf die Frage der Fremden. „Ich bin gestolpert und habe mir den Knöchel gestaucht. Wenn Ihr mir vielleicht auf und in die Taverne helfen könntet, wäre ich Euch sehr dankbar.“

Melina Terrana
27.05.2011, 14:02
Melina war erleichtert. Scheinbar war diese junge Frau wirklich verletzt und selbst wenn sie sie ausbeuten wollte, wäre sie schneller.
Etwas selbstsicherer ging sie auf die Frau in der Bänderrüstung zu und griff ihr beherzt unter die Arme, um ihr aufzuhelfen.

"Haben die da drinnen einen einen Heiler? Ich meine...ich könnte Euch auch helfen, aber ich habe nur ein paar Wundumschläge dabei und ich glaube nicht, dass die bei so einer Schwellung ausreichen werden."

Melina betrachtete den Knöchel der jungen Frau und war erstaunt wie stark er schon angeschwollen war. Scheinbar hatte sich dort Flüssigkeit gesammelt, die das Ganze so schlimm aussehen ließ.

"Meint Ihr, Ihr habt Euch etwas gebrochen? Dann brauchen wir wirklich nicht in die Taverne gehen. Hier gibt es doch sicherlich einen anerkannten Heiler oder nicht?"

Chizuri Saito
30.05.2011, 15:36
Hafenbezirk

Chizuri stand mithilfe der Fremden auf, ohne den verletzten Fuß zu belasten. Wenn sie die Ereignisse dieses Morgens mit denen des letzten Abends verglich, so kam ihr Denerim plötzlich wesentlich freundlicher vor. Wurde sie gestern noch bestohlen und aus einer Taverne geworfen, so hatte sie heute schon mehrere Leute kennengelernt, die ihr ohne den geringsten Widerwillen halfen. Vielleicht war die Idee hierher zu kommen doch nicht so leichtsinnig, wie sie gestern gedacht hatte. Wahrscheinlich hatte sie gestern einfach nur Pech gehabt.

„Danke! Ich glaube nicht, dass ich mir etwas gebrochen habe.“, entgegnete Chizuri. „Ich weiß nicht, ob im Wolfspack jemand ist, der mir helfen kann. Leider kann ich aber noch nicht weg, da ich auf ein Mädchen warte, das noch im Wolfspack ist.“, führte sie weiter aus. ‚Was würde Karàsvina wohl denken, wenn ich plötzlich weg bin. Meine Sachen habe ich ja auch drinnen gelassen, wie dumm von mir…‘
„Vielleicht könntet Ihr mir noch hinein helfen und wenn Ihr mir die Wundumschläge…“ Chizuri stockte kurz und wurde ein wenig rot. Sie hatte ja nur noch die fünf Kupferlinge, die ihr von Liothari übrig geblieben waren. „Ich… ich will nicht unhöflich sein.“, fügte sie schnell hinzu. „Ihr habt für die Wundumschläge sicherlich noch eine andere Verwendung, als für einen gestauchten Knöchel eines tollpatschigen Mädchens. Ich kann Euch ja nicht einmal bezahlen, ich habe nur noch fünf Kupferlinge.“
Betreten sah Chizuri zu Boden. Dann richtete sie ihren Kopf wieder auf und holte kurz tief Luft, um sich zu sammeln und aus der peinlichen Situation herauszukommen. „Entschuldigt meine Unhöflichkeit, ich hätte mich überhaupt erst einmal vorstellen sollen. Ich bin Chizuri Saito. Freut mich Euch kennenzulernen.“

Melina Terrana
30.05.2011, 20:02
"Mein Name lautet Melina Terrana und auch ich freue mich Eure Bekanntschaft zu machen. Ihr seid die erste Person, mit der ich hier in Denerim ein Gespräch führe."
Skeptisch betrachtete die Magierin das Schild der Taverne. Sie hatte sie schon vorhin erblickt und sich bewusst dagegen entschieden diese zu betreten.

"Ihr...wollt da rein? Diese...Taverne wirkt auf mich nicht gerade einladend. Ich könnte Eure Wunden auch hier draußen behandeln...oder irgendwo anders. Macht Euch um die Bezahlung keine Sorgen. Wundumschläge lassen sich schnell herstellen, wenn man die passenden Utensilien dafür hat."
Fünf leichte Wundumschläge habe ich noch...ich muss mich unbedingt nach Kräutern umsehen. Ob sie vielleicht weiß, wo ich welche herbekomme? Aber...das muss warten...diese Frau ist verletzt und ich mache mir hier Gedanken um neue Wundumschläge. Melina...du hast nicht umsonst geschworen den Leuten auf dieser Welt zu helfen und du denkst zuerst an dich...du solltest dich schämen!

"Nun gut...dann lasst uns in diese Taverne gehen, solange ich ein stilles Eckchen bekomme, um mich um Euch kümmern zu können, ist jeder Ort für mich in Ordnung."
Zumindest mehr oder weniger in Ordnung...
Melina straffte ihre Körperhaltung und hielt auf die Taverne zu, ehe sie sich Chizuri entsann und sich ihr zuwandte.

"Soll ich Euch stützen oder schafft Ihr es allein?" Sie überlegte einen kurzen Moment.
"Wo sind meine Manieren, natürlich helfe ich Euch!" Die Magierin bot ihren Arm da, damit Chizuri sich einhaken konnte, um Halt zu finden.

Chizuri Saito
02.06.2011, 08:57
Hafenbezirk

Chizuri wunderte sich noch darüber, dass sie die erste Person war, mit der Melina sprach, seit sie in der Stadt war. Aber wohlmöglich ist sie auch erst vor Kurzem hierher gekommen. Außerdem revidierte sie somit die Erkenntnis, dass Denerim selbst nett sei - mit Ausnahme der Leute von den Communitas, wobei diese auch eine gewisse Gegenleistung forderten. Aber sowohl Liothari als auch Melina schienen ja von außerhalb der Stadt zu kommen.

Vor einigen Jahren in Dairsmuid, als sie sich noch mit Manuel verstanden hatte, würde sie Melina für ihre Hilfe auf ein festliches Essen und köstlichen Wein einladen, doch hier hatte sie die Möglichkeit nicht mehr. Nicht nachdem sie bestohlen wurde. Es war zum Verzweifeln. Ganz ohne Geld konnte sie einfach nicht auskommen, auch wenn sie für ihre Hilfe hier im Kellergewölbe des Wolfspacks essen, trinken und schlafen konnte. Irgendwie musste sie anderwärtig ein paar Münzen verdienen. ‚Vielleicht heute Nacht, im Wolfspack lassen sich sicherlich genug Menschen kennenlernen.’

Ehe sie sich versah, bot ihr Melina den Arm an. Chizuri hakte ein und dank der Unterstützung konnte sie weitaus leichter in die Taverne zurückkehren. Der erste Tisch in der Ecke neben dem Eingang war frei und am weitesten von den besetzten Tischen entfernt, also lotste Chizuri dorthin.
„Ich weiß gar nicht, wie ich Euch danken kann, Miss Terrana.“, meinte sie, nachdem sie auf einen Stuhl Platz genommen hatte. Um ihre Neugierde zu stillen, stellte sie noch eine Frage. „Wenn Ihr die Frage erlaubt, wart Ihr schon öfters in der Stadt oder seid Ihr auch zum ersten Mal hier?“

Schenke „Zum Wolfspack“ ----->

Mhana
22.06.2011, 18:44
Denerim – Hafenbezirk

Tag 3 – 8:06 Uhr

Zugegeben, Justinus mochte einen guten Vergleich gewählt haben, aber Mhana konnte trotzdem nicht so recht glauben, dass die Rüstung ihn nicht beeinträchtigte. Selbstverständlich verspürte sie augenblicklich das Verlangen, weiter zu fragen, zum Beispiel nach dem Glauben zu dem es gehörte, eine solche Rüstung zu tragen, aber sie ließ ihn zunächst einmal ausreden.

„Ihr scheint viele Fragen zu haben. Lasst mich euch einen Vorschlag unterbreiten: Ihr erzählt mir alles über die fernen Länder von denen ihr sprachet und ich beantworte im Gegenzug all eure Fragen.“
„Natürlich, wenn Ihr die Zeit dazu habt – die Welt jenseits von Ferelden ist ziemlich groß, da könnte ich so einiges erzählen. Gewesen bin ich aber nur in den Freien Marschen und in Antiva… und Rivain, aber daran kann ich mich nicht erinnern. Aber ich kenne jede Menge fiese Geschichten aus Tevinter – über die Magister und ihre Sklaven und das alles. Über Orlais hab ich auch jede Menge gehört und… naja was wollt Ihr eigentlich genau wissen?“, unterbrach Mhana sich schließlich selbst, um nicht zu viel Unzusammenhängendes von sich zu geben. Sie wollte ihren Barbaren schließlich nicht langweilen oder überfordern.
„Und wo geht Ihr eigentlich hin? Wenn Ihr was zu erledigen habt, müsste ich mich nämlich kürzer fassen…“, fügte Mhana mit einem mahnenden Lächeln hinzu. Wenn sie wollte konnte sie tatsächlich so einiges von sich geben.

Justinus
23.06.2011, 16:50
Denerim - Hafenbezirk
Tag 3 - 08:07

Die Freien Marschen, Antiva, Rivain, Tevinter und Orlais alles Orte von denen der Chaoskrieger zwar gehört hatte sich aber darunter nichts vorstellen konnte. Sein Interesse war geweckt.
„... was wollt ihr eigentlich genau wissen?“ fragte das Mädchen. Justinus beugte sich etwas vor „ich will einfach alles wissen! Macht euch keine Gedanken über mich, ich habe Zeit!“

Der Chaosritter wurde langsam ungeduldig, das andauernde Gerede machte ihn unruhig. In den letzten Stunden hatte er mehr geredet als in den gesamten Monaten davor. Im Kult hatten sie Konversationen nur auf das Notwendigste beschränkt. Er war eher ein Charakter der handelte.
Mit einer Kopfbewegung deutete er dem Mädchen an ihm zu folgen. Er wusste zwar nicht wohin er gehen sollte aber er war sich sicher irgendwann auf eine Gaststätte zu stoßen .
Bilder schossen ihm durch den Kopf, Bilder in denen er mit bloßen Händen das Leben aus dem kleinen Mädchen presste. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich unter seinem Helm ab während er vorn Schritt und sich einen Weg durch die Menge bahnte

Semih Tala
27.06.2011, 21:48
<<< Denerim - ???“
Denerim – Hafenviertel
Tag 3 - 11:55


Es war kurz vor 12 Uhr. Semih hatte seine Vorbereitungen, in gegen seiner eigenen Erwartung bereits, erfolgreich abgeschlossen. Seine Informationen waren mehr als genügend und nun war es nur noch eine Frage der Zeit bis seine Auftragsnehmer auftauchten. Er hatte mit vielen Personen, die für den Auftrag geeignet sein könnten, gesprochen – jedoch hatte er längst nicht mit der Mission beauftragt. Seine auserwählten Auftragsnehmer würden hier schon bald erscheinen und er würde ihre Informationslücke, was den Ort ihres Ziels anging, füllen. Semih hatte bisher nur so wenig wie möglich über den Auftrag preisgegeben. Desto weniger Leute über den Auftrag wussten, desto vorteilhafter war es für ihn. Schließlich war der Auftrag alles andere als Legal – wie die meisten Aufträge die den Beutel schnell mit Goldmünzen füllen konnten.

Luana Vindariel
30.06.2011, 14:17
--> Die Perle (http://www.globalgameport.com/showthread.php?p=658873#post658873)
11:58 Uhr

Luana trat an den Hafenbecken vorbei. Die betriebsame Arbeit war etwas abgefallen, denn es nahte die Mittagsstunde und viele machten mehr oder minder eine Pause. Sie suchte nach dem Shemlen, der ihr den Auftrag verpasst hatte. Semhi, Luana merkte sich immer die Namen ihrer Arbeitgeber.

Er stand da, wo sie sich heute Morgen getroffen hatten. Er war noch alleine, es war gut die Erste zu sein. Das gefiel ihr unbewusste sehr gut.

Sie kam von hinten an ihn heran, er bemerkte sie aber. Er drehte sich um und grüßte sie. Luana aber verschränkte nur die Arme vor der Brust und nickte, aber so knapp, dass es kaum auffiel. Eventuell verdient dieser Mensch diese Behandlung nicht, aber sie würde ihn nicht jetzt schon beurteilen, das wäre gefährlich.

So stand sie einfach da und wartete auf die anderen Mitglieder dieser heiteren Versammlung und sie war gespannt, was dieser Auftrag so mit sich bringen würde.

Markus Pfeifer
02.07.2011, 20:14
Einstiegspost
Denerim Tag 3 10:34

Jester stand in einer Seitengasse und reib sich voller Vorfreude seine behandschuhten Hände. Er hatte den Großteil seines Geldes für fünf Liter Öl und ein Dutzend Fackeln ausgegeben, das war zwar, wenn er genau darüber Nachdachte viel mehr Material als er eigentlich benötigte aber im Grunde war es ihm egal.
Mit einem letzten Ruck zog er den Knoten, der den ölgetränkten Lappen am Ende des Stabes festhielt, straff und machte dann am anderen Ende einen zweiten Lappen fest.

Voller Vorfreude trat er auf den Marktplatz in der einen Hand den Stab und in der anderen eine brennende Fackel haltend. „Meine sehr verehrten Damen und Herren, treten sie näher und genießen sie eine Darbietung wie sie man hier nur selten zu Gesicht bekommt!“ er mochte es nicht sich selbst anzukündigen, er hätte es verdient, dass man ihn ankündigte! Bis es aber soweit war würde er wohl weiterhin für sich selbst die Trommel rühren müssen.

Nur wenige Passanten waren stehen geblieben und schenkten ihm Aufmerksamkeit aber selbst wenn nur einer ihm zusehen würde wäre er nicht unglücklich.
Er zündete mit der Fackel bei Enden des Stabes an, warf die Fackel weg und fing mit seiner Darbietung an.
Langsam, beinahe bedächtig begann er den Stab vor sich zu drehen. Während er ein paar Schritte nach vorn ging fing er an den Stab immer schneller zu drehen bis man den Eindruck gewinnen musste, dass er einen feurigen Kreis vor sich herschob. Jester beschleunigte seinen Schritt etwas und fing plötzlich an mit dem Stab herumzuwirbeln. Er drehte sich um die eigene Achse, beugte sich etwas vor, übergab hinter seinem Rücken den Stab von einer Hand in die andere ohne, dass das Kreisen des Stabes langsamer wurde.
Er übergab mitten in der Drehung den Stab in die rechte Hand und schwang ihn kraftvoll, einen Bogen beschreibend nach vorn. Den Schwung ausnutzend stieß er sich ab und drehte im Flug seinen Körper so, dass er nun beinahe parallel zum Boden war. Er drehte sich einmal um seine Körpermitte und kam in einem Ausdruck vollendeter Körperbeherrschung wieder auf seinen Füßen auf. Nicht inne haltend setzte er seine Drehungen und Wendungen fort während er den brennende Stab weiter um ihn herumwirbeln ließ.
Schließlich schleuderte er den Stab hoch in die Luft, machte ein paar Flick Flacks nach hinten und fing den Stab wieder nur um ihn ohne sich weiter zu bewegen noch einige Male herumschwang, wobei er zuletzt den Stab so schnell schwang, dass die Flammen mit einem Mal ausgingen und er da stand wie ein Soldat der Spalier stand.
„Werte Damen und Herren. Falls ihnen meine kleine Darbietung gefallen hat ist dies Lohn genug für mich wenn sie aber dennoch die ein oder andere Münze für den armen Jester übrig haben dann zögern sie nicht!“ sagte er mit fester aber sanfter Stimme und legte einen kleinen Beutel ein paar Meter vor sich auf den Boden.
Nur einer erübrigte eine Münze für ihn und mit knurrendem Magen zählte Jester sein Geld. Für jede Münze klappte er einen Finger aus und am Ende waren es drei Eins....zwei...drei! Drei Kupfermünzen das wird nicht lange halten dachte er sich während er die angebrannten Stofflappen von seinem Stock entfernte.

„Das gerade war... beeindruckend!“ ein bärtiger Mann war an ihn herangetreten. Unter seiner Maske lächelte Jester. Er lebte dafür anderen ihren Alltag zu versüßen. „Vielen Dank werter Herr aber sagt wer seid ihr?“ „Ich?“ wiederholte der Mann die Frage „ich bin ein Freund“ „Ein Freund!“ sagte Jester erfreut, im laufe der Jahre hatten ihn die meisten seiner Freunde verlassen. Sie waren `erwachsen´ geworden und wollten mit ihm und seiner Art nichts mehr zu tun haben manche hatten sogar Angst vor ihm. Auf der anderen Seite gab einige Leute die Jester für das mochten was er tat. Einige Wachen der Stadt, Handwerker und Künstler waren darunter aber die Meiste Zeit war Jester allein.
„Wie schön ein Freund...“ er trat näher an den Mann „...ich mag Freunde“ flüsterte er als ob er dem Mann ein Geheimnis anvertrauen würde und kicherte. Er ging wieder einen Schritt zurück „Und ich, mein Freund, bin Jester, liebenswerter Verschwender und Akrobat zu euren Diensten“. Er machte eine übertrieben tiefe Verbeugung wobei er die Arme ausbreitete und ließ die Glöckchen an seinem Stab zwei Mal klangvoll erklingen.
Sein Magen knurrte wieder. „Ihr seid wohl hungrig Jester. Wisst ihr ich bin zufälligerweise auf der Suche nach Leuten wie ihr . Leuten mit speziellen Fähigkeiten und wenn ihr mir bei einer wichtigen Sache zur Hand geht könnte ich dafür sorgen, dass ihr nicht mehr hungern müsst!“ Sagte der Mann verschwörerisch und trat jetzt seinerseits näher an Jester heran. „Es geht um eine junge Elfe, die Tochter eines inzwischen toten Freundes von mir. Sie wurde entführt und nun bin ich auf der Suche nach fähigen Leuten die mir bei der Befreiung helfen würden“.
Jester verzog unter der Maske das Gesicht und machte eine abwehrende Handbewegung „Aaarch... das klingt nicht spaßig!“ er packte den Mann an der Hand und zog ihn ein paar Schritte hinter sich her „Lasst uns lieber auf das Fort klettern und den Schiffen winken!“ schlug er begeistert vor und zeigte auf Fort Drakon. Er war schon oft auf den großen Turm geklettert und hatte die Aussicht genossen. „Wenn man den Wachen ein paar Kartentricks vorführt lassen sie einen auch in Ruhe und bringen Brot und Wasser“ schwärmte er weiter.
„Wartet wartet nicht so rasch!“ sagte der Mann und hielt an. „Ich habe euch noch nicht alles erzählt!“ während Jester dem Mann mit einem Ohr zuhörte spielte er mit seinem Stab indem er ihn langsam und gleichmäßig mal mit einer, mal mit beiden Händen kreisen ließ und ihn dabei von links nach rechts bewegte. „Nicht nur das das Mädchen entführt wurde, nein es wurden ihr auch sämtliche Spielsachen weggenommen, sie darf nicht malen, nicht singen, nicht tanzen!“
Jester hielt in seinem Spiel inne. Er war richtig geschockt, noch nie hatte er von solchem Gräuel gehört. Ein letztes mal ließ er den Stab kreisen, dann stieß er ihn so fest auf den Boden, dass man glauben müsste die Pflastersteine würden unter der Wucht zerbrechen. „Wir müssen diesem Mädchen helfen! Was für Ungeheuer können nur so grausame Dinge tun?“ rief er empört „Lasst uns gehen!“ sagte er und schritt voraus, den Stab wie ein Soldat haltend der mit einer Lanze marschiert „Macht Platz ihr guten Bürger Denerims! Jester und sein Freund sind auf einer heiligen Mission!“ rief er laut, sodass sich die Leute nach ihnen umdrehten. „Nicht so schnell, habt noch etwas Geduld, kommt um 12 Uhr zu dieser Adresse“ er gab Jester einen Zettel. Das Lesen gehörte nicht zu Jester Stärken so brauchte er ein paar Augenblicke das Geschriebene zu entziffern „Ihr könnt auf euren Freund Jester zählen!“ erklärte er strahlend worauf hin der Mann sich verabschiedete und ging.
Jester hatte noch einige Zeit bevor er zu dem Treffen musste und so hüpfte und sprang er getrieben von der ausgelassenen Musik in seinem Kopf durch die Straßen seiner Stadt.

Nach einiger Zeit, Jester war ohne festes Ziel unterwegs gewesen stieß er, eine fröhliche Melodie pfeifend auf eine Hochzeitgesellschaft die sich vor einer Gaststätte versammelte.
Aus der Ferne beobachtete er das junge Paar, es schien glücklich zu sein und so ließ er es sich nicht nehmen zu der Gesellschaft dazuzustoßen. Gute Laune zog ihn magisch an. Übertrieben auf Zehen sich an schleichend näherte er sich und mit einer gekonnten Körperdrehung stand er plötzlich vor dem Paar.. „Wisst ihr was ein Brautpaar mit Schuhen gemein hat?“ fragte er frech, das Paar war zu anfangs verunsichert aber sie gewannen den Eindruck, das Jester teil des Programms war. Das Paar schüttelte synchron den Kopf. „Tja, sie haben viel zu tragen, in ihren Ehetagen. Doch wichtig ist dabei, sie bleiben immer zwei! Denn einer ganz allein, kann nie von Nutzen sein! Liebes Brautpaar nimm nun hin, diesen Spruch in meinem Sinn.“ Jester verbeugte sich vor dem Paar, machte zwei Überschläge nach hinten, sodass er nun die ganze Gesellschaft im Blickfeld hatte. „Es gibt 12 gute Gründe zu heiraten!“ verkündete er laut und deutlich.
„Der Erste tut´s um die Moneten, der Zweite um sein hübsch´ Gesicht, der Dritte ließ sich überreden, der Vierte, weil er d´rauf erpicht. Der Fünfte möchte´ zur Ruh´ sich setzen, der Sechste ist nicht gern allein, der Siebente will sich ergötzen, der Achte denkt: Es muß mal sein.
Der Neunte tut´s aus Mitleidstriebe, der Zehnte nur aus wahrer Liebe. Der Elfte und der Zwölfte sind so dumm, die wissen selber nicht, warum.“ Die Menge lachte lauthals und applaudierte, ein weiteres Mal verbeugte sich der Harlekin doch dann wurde die Musik trauriger, sein Herz wurde schwerer als er an die Frau dachte die er von ganzem Herzen liebte aber nicht durfte.
Mirijam Er seufzte hinter der Maske. Er wollte weg von hier.
Jester wirbelte herum, verstaute den Stab hinter seinem Rücken und sprintete auf einen kleinen Verkaufsstand los. Im vollen Lauf stieß er sich von einer Kiste ab, bekam eine Laterne die über dem Stand hing und zog sich ein einem Zug mit Schwung hoch. Ein weiteres mal stieß er sich ab, und war darauf auf dem Häuserdach.
Eine ganze Weile sprang er so über die Dächer Denerims bis ihm einfiel das er ja heute noch was zu tun hatte und wenig später hatte er das Dach erreicht was an die Seitengasse grenzte.
Tänzeln erreichte ging er auf die Kante zu und beugte sich vor. Unter sich sah er ein paar Gestalten. „Hallo!“ rief er laut und winkte übertrieben. Er holte seinen Stab hervor und legte ihn vor sich auf die Kante, machte einen Handstand direkt an der Kante und ließ kopfüber nach unten fallen. Augenblicklich drehte er sich, den Stab in beiden Händen halend und kam mit den Füßen auf einen herausstehenden Stützballen auf von dem er sich augenblicklich mit einem seitwärts Salto absprang. Auf dem Boden angekommen rollte sich Jester ab und kam eine Armesslänge entfernt von einer sehr attraktiven Elfe wieder hoch.
„Ihr.....“ fing er bedrohlich an und zeigte mit dem Finger auf die Elfe „sehtsoausalsobihreinenZaubertricksehenwollt“ beendete er den Satz schnell und kramte ein Taschentuch hervor das er zusammenknüllte und in seine rechte Faust stopfte. Er blies gespielt in die Faust und öffnete diese wo sich aber kein Taschentuch befand „Ta-Ta!“ rief er doch ein Räuspern hinter ließ ihn sich umsehen. Der Bärtige war auch hier. Mit mehren perfekten Pirouetten überbrückte er die Distanz zu seinem neuen Freund, die Glöckchen an seinen Stab erklangen drei mal. „Mesiter Jester wie versprochen zu Diensten! Also wo ist die Prinzessin?“
12:05

Luana Vindariel
03.07.2011, 22:24
12:05

Der Ruf kam von oben. Auf einem Gebäude turnte jemand herum und stürzte sich sicher nach unten.

„Ihr..... sehtsoausalsobihreinenZaubertricksehenwollt“, hektisch und überrumpelt, diese Situation war bizarr, genau wie der der sie verursachte. Er vollführte einen Zaubertrick, er ließ ein Taschentuch verschwinden.

Luana stand mit verschränkten Armen da und wollte dem Narren, oder was der Typ darstellen wollte mit nichts würdigen. Doch als er die Hände öffnete und frohen Mutes „Ta-Ta!“ rief, lächelte die Elfe kurz auf. Sofort verzog sie wieder ernst das Gesicht und hoffte, dass es keiner sah.

Sie blickte zu Semih und es schien als würde er nicht überrascht sein. Also hatte er diese Gestalt wohl auch angeworben.

„Meister Jester wie versprochen zu Diensten! Also wo ist die Prinzessin?“
Jester… was für ein Name, witzele Luana in Gedanken. Doch der Typ machte Eindruck. Das war überdeutlich. Sie hatte zu viel gesehen um einen voreilig nach dem Äußeren zu beurteilen.
Wer weiß schon wer unter der Maske ruht. Ein verrückter Mensch? Ein zu großer Elf mit Gewalt im Blut?

Doch sie war Luana. Sie wollte sich nicht beeindruckt geben:
„Soll das ein Witz sein? Was soll der Kasper? Und wo bleibt der Rest, verdammt!“
Erst jetzt merkte sie, dass sie immer noch diesen Jesper ansah, sie blickte weg und sah zu Semih: „Kommt der Rest noch, oder wird das hier zur Ménage à trois?“

Sie nutzte mit Absicht diesen provokanten Wortlaut. Sie wollte wieder ihre Selbstsicherheit finden. Dieser… Clown hat sich ganz Durcheinander gebracht.

Semih Tala
04.07.2011, 09:30
Denerim – Hafenviertel
Tag 3 - 12:08

Erst war die Elfe eingetroffen und dann der Clown. Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Menschen, bevor er mit den Fingern schnipste und sich zu seinen beiden Auftragsnehmern wandte.

Sein Blick traf zuerst die Elfe. „Ich befürchte, ihr werdet euch mit einem Ménage à trois begnügen müssen, schöne Frau.“

Sein Blick ging dann zu Jester. „Die Prinzessin wartet auf der Seite ihres Entführers - Devan Ail.“
Beide würden sicherlich noch den genauen Auftrag kennen, weswegen er diesen hier nicht wiederholen würde. Er hatte ihnen versprochen einen Bonus zu geben, falls sie das Mädchen lebend fanden und zurückbrachten, doch der Hauptauftrag lag darin den Adligen Namens Devan umzulegen. Jemand der sich im Adel von Denerim auskannte, würde schnell erkennen, dass ihr Ziel sich um einer der wohlhabendsten und reichtesten Männer in ganz Denerim handelte.

„Das Anwesen liegt im Osten Denerims. Groß und auffällig. Es sollte euch nicht schwer fallen, ihn zu finden.“ Spätestens jetzt würden beide ganz sicher sein, dass Semih nicht an dem Angriff selbst beteiligt sein würde.

„Noch was. Ich habe vorhin meinen Informant erreichen können. Das Anwesen befindet sich aus drei Stockwerken und höchstwahrscheinlich soll sich Devan die meiste Zeit im zweiten aufhalten. Devan scheint nicht sehr viel Wert auf die Anzahl seiner Wachen gelegt zu haben. Der Hof wird von 7 Wachen bewacht. Ihr müsstet an sie vorbeikommen, wenn ihr das Anwesen betreten wollt. Im Anwesen befinden sich auch nicht mehr als eine Hand voller Wachen. Ihr würdet von mir nicht weniger bezahlt werden, wenn ihr beschließt das Leben eurer Gegner zu beenden.“ Er machte eine kurze Pause und gab den beiden die Gelegenheit die Informationen zu verarbeiten. „Fragen?“

Luana Vindariel
04.07.2011, 10:22
Tag 3
12:10 Uhr

Sorgfältig lauschte sie den Ausführungen. Langsam dämmerte es ihr, dass diese Aktion so allmählich zu einem Duett wurde. Und die Tatsache, dass der Tod etwaiger Wachleute nicht ins Gewicht fallen würde, freute sie innerlich so sehr, dass sie fast grinste. Kein Adliger oder deren Wachleute, haben sonderlich das recht so unversehrt zu leben.

Nur das Mädchen soll unbedingt lebend und unverletzt geborgen werden. Sie war eine Elfe und von einem Adligen gefangen, alles Gründe warum Luana mit vollem Einsatz durchstarten würde.

„Fragen?“
Luana überlegte nicht lange:
„Gibt es eine zeitliche Vorgabe? Und wann soll das stattfinden? Jetzt gleich oder nachts?“

Dann sah sie zu dem Narren, aber der stand nur so da.

Markus Pfeifer
05.07.2011, 20:29
Tag 3
12:10

Interessiert zog Jester die Augenbrauen zusammen und lauschte gespannt während er einen Vogel beobachtete der auf einer Dachrinne herumhüpfte, mit einem halben Ohr hörte er auch seinem bärtigen Freund zu.
3 Stockwerke……7 Wachen….klingt lustig dachte er sich während der Vogel mit einmal wegflog.
Inzwischen hatte die schöne Elfe das Wort ergriffen und fragte etwas nach, er ertappte sich selbst dabei wie er ihr in den Ausschnitt sah und war froh über seine Maske.
Wer sie wohl ist, woher sie kommt, was sie will? Jester nahm sich einen langen Moment Zeit die Elfe genau zu mustern, die Musik hatte inzwischen einen ernsten und konzentrierten Ton angenommen. Jester kam nicht umhin zu bemerken, dass es sich um eine sehr schöne Elfe handelte die auch noch aufreizend angezogen war, sodass nicht einmal er sich der Wirkung entziehen konnte.

Urplötzlich wandte er sich seinem Auftraggeber zu und steckte einen Arm soweit hoch wie er konnte und schnippte ganz aufgeregt mit dem Finger als ob er ein hysterischer Schüler währe. „Hier! Ich, ich ich, ich hab eine Frage! 1….“ Er hob den Zeigefinger „…Was ist eine `Mänasche a Troa´? 2….“ Der Ringfinger kam hinzu „…Wohin bringen wir die Prinzessin nach der Rettung? 3…“ nun kam der kleine Finger dazu „…Wie sieht die Prinzessin denn aus und wie alt ist sie?“.
Er wedelte ein wenig mit den ausgestreckten Zeige-, Ring- und kleinem Finger bevor er zu einer kleinen Kiste hin tänzelte und sich drauf setzte. Untätigkeit machte ihn schon immer unruhig aus dem Grund zog er auch, wie aus dem Nichts drei kleine Bälle hervor und fing an zu jonglieren während sein Freund antwortete.

Semih Tala
05.07.2011, 22:34
Denerim – Hafenviertel
Tag 3 - 12:12


Die attraktive Elfe stellte ihm als erste eine Frage, die er nicht sofort beantwortete. Stattdessen wartete er, bis der Clown auch seine Frage offenbar hatte. Semih massierte sich kurz das Kinn, ehe er die Fragen der beiden Rekruten beantworten würde. Natürlich nach der Reihe, weswegen seine Augen die der Elfe fixierten.
„So schnell wie möglich. Am besten jetzt gleich. Nicht nur könnte das Leben der ‚Prinzessin‘ von der Zeit abhängen, sondern meine Informationen könnten aufgrund der weiterlaufenden Zeit an Aktualität verlieren.“

Nun bekam Jester seine Aufmerksamkeit, der jedoch seine erste Frage nicht beantwortet bekommen würde. Zumindest nicht von ihm. Vielleicht würde ihn die Antwort auf seine zweite sowie dritte Frage trösten.

"Ich werde mich in zwei Stunden in der Schenke Namens „Zum Wolfspack“ aufhalten bzw. dort auf euch warten. Die Prinzessin ist jung, ein Kind. Das Aussehen spielt allerdings keine große Rolle, denn laut meinen Informationen soll dieser Bastard sich gerade nur mit EINER Elfe begnügen. Selbst wenn es so sein sollte, dass die Prinzessin bereits ausgetauscht wurde, würdet ihr der Elfe einen Gefallen tun, wenn ihr beschließt sie mitzunehmen.“

Wenn keine anderen Fragen waren, würde er sich von den beiden verabschieden und sich dann von ihnen trennen, bevor sie unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden. Desto schneller der Auftrag abgeschlossen wurde, desto besser wäre es für ihn.

Luana Vindariel
06.07.2011, 00:42
Semih nickte den beiden zu. Es war klar, dass er sich nun entfernen würde und die Zeitangabe von 2 Stunden konnte man auch insofern deuten, als das er um diese Zeit in etwa die beiden wieder sehen möchte. Und so ließ er seine zwei ‚Arbeiter’ alleine.

Im Moment war alles still, Luana wollte ihre Gedanken sortieren, was nicht leicht ist wenn jemand neben ihr trällert und mit Bällen umherwirft. Sie wollte den Narren mit einem bösen Blick strafen, aber sie wusste nicht mal ob er das überhaupt merken würde, zudem macht es keinen Spaß wenn man die Reaktion unter einer Maske verstecken kann. Doch auch wenn sein Gesicht verhüllt war, erahnte sie oder hoffte es ehr, dass der Clown sie anstarrte… sie hasste es wenn es einer nicht tut.

„Kannst du mir zuhören? Oder… ach was soll’s! Am besten gehen wir gleich los!“ Sie wählte ihre nächsten Worte. Gelinde gesagt konnte ihr diese andere ‚Elfe’ gestohlen bleiben. Aber sie ließ aus Prinzip, niemanden in der Knechtschaft eines Adligen.

Sie beugte den Kopf nach rechts und ging los, in der Hoffnung, dass der Narr ihr folgen würde:
„Etwas abseits des Marktplatzes ist unser Ziel. Warum hat der Sheml… Semih dich eigentlich engagiert? Wegen deiner Turnerei? Ich hoff du kannst kämpfen und töten wenn’s drauf ankommt!“

Sie wusste immer noch nicht ob er die ganze Sache ernst nahm. Ohne es mit voller Absicht zu tun, lief sie etwas aufreizender als sonst. Instinktiv hasst sie es nicht zu wissen ob sie jemand anschmachtet, nicht mag oder umbringen möchte.

„Erwarte nicht, dass ich die ganze Drecksarbeit erledige oder dich rette wenn es hart auf hart kommt! Und hör endlich auf rumzualbern!“

…ja sie hasste es sehr nicht zu wissen wo sie stand.

--> Marktplatz

Markus Pfeifer
07.07.2011, 18:25
Denerim – Hafenviertel
Tag 3 - 12:15

Jester fing gekonnt die drei Bälle nacheinander auf und ließ sie wieder verschwinden als die Elfe auf ihn zutrat. Während sie mit ihm sprach bewegte er rhythmisch den Kopf hin und her sodass sich seine Trollen, die links und rechts an seiner Kapuze angenäht waren, herumbaumelten.
Mit einem „…ach was soll’s! Am besten gehen wir gleich los!“ forderte ihn die Elfe genervt auf ihr zu folgen. Blondie ist aber unentspannt was sie dringend braucht ist ein kräftiger Lacher, dann geht es ihr bestimmt besser!
Hüpfend, mit einer frohen Melodie auf den Lippen, ging Jester neben der Elfe her und sah nach den Vögeln und den bunt gekleideten Leuten denen sie begegneten.
Die Elfe fragte warum man ihn für die Aufgabe angeworben hatte und Jester blieb abrupt stehen und sagte empört „Warum?“ er beugte sich etwas vor „Die Frage sollte eher lauten wieso man mich NICHT dabei haben sollte! Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Er hat mich angeworben, weil ich der berühmte Jester bin, Harlekin und Vernunftverdreher!“
Die Elfe ging weiter und ihr Hintern bewegte sich dabei etwas anders doch dann stellte sie ihm die Frage wie er es mit töten und verletzen hielt und fragte ob er denn auch kämpfen könne.
Radschlagend schloss er zu seiner Kameradin auf, legte den Stab lässig über die Schultern „Fürchtet euch nicht blonde Elfe! Mit Spielverderbern und Miesepetern werde ich spiiiiielend fertig!“
„Erwarte nicht, dass ich die ganze Drecksarbeit erledige oder dich rette wenn es hart auf hart kommt!“ machte die Elfe mürrisch weiter. Abermals ließ er seine Trollen herumbaumeln. Schließlich fuhr ihn die Elfe an „Und hör endlich auf rumzualbern!“. Jester verengte argwöhnisch die Augen und stellte sich vor die Elfe. „Dahingehend ein Karrrrrtentrrrrick!“ Er machte eine Drehung aus dem Handgelenk und hielt plötzlich eine Spielkarte in der Hand auf der eine blonde Frau zu sehen war. Er zeigte der Elfe beide Seiten und mit einem Fingerschnippen war die Frau auf der Karte verschwunden und hatte einem Joker platzgemacht.
Die Elfe sah ihn argwöhnisch an. Jester hielt die Karte zwischen Zeige- und Ringfinger und mit einer geschmeidigen aber schwungvollen Handbewegung schleuderte er die Karte auf die Elfe.
Die Karte flog knapp an ihrem rechten Auge vorbei und hinterließ dabei einen blutigen Kratzer unterhalb der Schläfe. Die Elfe machte Anstalten nach einer Klinge zu greifen doch da hielt Jester ihr schon seinen Stab vor die Nase „Ich.Mag.Keine. Miese-Peter!“. Einen kurzen Moment blieben sie so stehen, doch dann wurde die Musik entspannter. Er wirbelte mit dem Stab herum, bis er auf seinen Schultern zu Ruhe kam.
„Also Blondi, sag wart ihr schon einmal verliebt?“ fragte er während er ihr den Rücken zukehrte und weiter ging „Ach ja, die Liebe…..verwirrrrend. Ich rolle gerne das R, das wirrrrrkt so verrrrwegen. Wie sieht ihrrrrr das?“ fragte er mit ehrlichem interesse.

------> Marktplatz

Chizuri Saito
25.07.2011, 15:00
<----- Schenke „Zum Wolfspack“

Hafenbezirk

Langsam schlenderte Chizuri die Hafenpromenade entlang. Mittlerweile war es schon wesentlich wärmer, als noch in der Früh, als sie mit Liothari das Wolfspack gesucht hatte. Es war auch schon wärmer, als am Abend zuvor, als Chizuri mit dem Schiff die Stadt erreicht hatte. Doch es war noch immer kalt im Vergleich zu den Temperaturen, die sie von Rivain gewohnt war. Jetzt, wo sie wieder alleine unterwegs war und auch Zeit zum Nachdenken hatte, vermisste sie ihre Heimat. Wenn ihr jemand das Angebot unterbreiten würde, sie sofort dorthin zurückzubringen, wusste sie nicht, ob sie es ausschlagen würde.
Aber Chizuri kam erst gar nicht in die Versuchung. Obwohl der Pier gut belebt war, sprach sie niemand an. Jeder ging seiner Arbeit nach. Schiffe be- und entladen, Leute anheuern, Waren durch die Gegend schaffen und viele andere Dinge. Niemand beachtete das hagere Mädchen, das leicht humpelnd in Richtung des Flusses marschierte. Zumindest glaubte sie das…

Mit jedem Schritt, den sie machte, schmerzte ihr Knöchel weniger und schon bald konnte sie fast normal gehen. Nur noch ein leichtes Ziehen war zu spüren. Als sie zu einer engeren Stelle des Piers kam, wurde ihr der Weg abgeschnitten. Mehrere Leute mühten sich damit ab, etwas von einem Schiff herunterzuschaffen und hatten Taue über das gesamte Ufer gespannt. Immer mehr Leute und sogar Vieh halfen mit und zogen im Takt, den jemand vorgab an.

Aus diesem Grunde entschied sich Chizuri, in eine der Seitengasse auszuweichen, doch diese führte entgegen ihrer Erwartung nicht gleich wieder zurück zum Pier. Im Vergleich zu diesem, war die Gasse auch unbelebt und es stank nach Abfällen. Sie rümpfte die Nase und beschleunigte ihre Schritte. Eilig ging sie voran und bemerkte nicht, dass ihr jemand folgte. Zwar beschlich sie ein ungutes Gefühl, doch das schob sie auf den Umstand, dass sie von ihrem Weg abgewichen war und sich in den verwinkelten Gassen wieder nicht auskannte.

Doch gerade als sie den Zugang zu einem kleinen Innenhof passierte, hörte sie hinter sich schnelle Schritte, die näherkamen. Schwungvoll drehte sie sich um und griff instinktiv nach ihren Dolchen. Doch ihre Reaktion kam zu spät und sie war zu langsam. Ein Mann, wie ein Bär, stand bereits vor ihr und griff mit seinen riesigen Pranken um ihren Körper und hielt somit ihre Arme fest. Sie erschrak und ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus. Dazu gesellte sich ein Stich in ihrem Knöchel, ausgelöst durch die unvorbereitete Belastung. Bevor sie sich auch nur irgendwie wehren konnte, hatte der Mann sie in den Innenhof befördert und drückte sie jetzt unsanft und hart gegen die Steinwand.

Chizuri stieß einen spitzen Schrei aus, der jedoch im Keim erstickt wurde, als er ihr den Mund zuhielt. Sie erkannte ihn wieder, er war einer der Seemänner auf der Lysander, dem Schiff, das sie nach Denerim gebracht hatte. Kräftig gebaut und gut einen Kopf größer als sie, war er ihr körperlich weit überlegen, auch wenn er locker doppelt so alt war. Seine Mundwinkel formten sich hinter dem ergrauten und ungepflegten Bart zu einem Lächeln.
„Wusst ich’s doch.“, murmelte er. „Du bist die Kleine, die wir hierher gebracht haben. Die Kleine, die keiner von uns anrühren durfte, weil sie großzügig für die Passage bezahlt hatte.“
Schwarze Punkte begangen vor Chizuri zu kreisen. Der Mann drückte ihr nämlich nicht nur den Mund zu, sondern versperrte auch die Nasenlöcher. Sie kämpfte verzweifelt um Atem, wand sich und versuchte dem eisernen Griff zu entkommen.
„Aber dieses Mal ist kein Kapitän Ich-bin-so-nett dabei.“ Er lachte. „Nein, nein. Du wirst jetzt genau das tun, was ich von dir will!“
Chizuris Sichtfeld verengte sich immer mehr und sie war knapp davor, das Bewusstsein zu verlieren. Erst jetzt schien er die Notlage zu bemerken und nahm seine Hand von ihrem Gesicht. Sie schnappte nach Luft und hustete. Übelkeit überkam sie und es dauerte einige Momente, bis sie sich wieder fasste.

„Hilfe!“, stieß sie hervor, als sie wieder zu Atem kam und trat dabei sie so fest wie sie konnte mit ihrem Knie zu. Obwohl sie den Seemann am Bauch traf, beeindruckte ihn das nicht weiter. Mit seiner freien Hand hatte er plötzlich ein gemein aussehendes Messer hervorgezaubert und hielt es ihr an den Hals.
„Du bist jetzt schön still. Ich will keinen Laut hören, sonst schneid ich dir die Zunge raus!“, drohte er. Seine blauen, eiskalt funkelnden Augen zeigten, dass es keine leere Drohung war. Verzweifelt resignierte sie. In ihrer momentanen Lage, mit dem Rücken an der Wand, dem Messer an der Kehle und dem verstauchten Knöchel, konnte sie sich nicht gegen das Monster werden. Zwar hatte sie ihre Hände frei, doch zu ihren Waffen kam sie nicht und mit den Fäusten konnte sie gegen den von der See gestählten Riesen nichts ausrichten. Tränen stiegen ihr in die Augen und das Herz schlug so stark, dass es vermutlich durch ihre Bänderrüstung hindurch sichtbar war. Vor ihrem inneren Auge spielte sich bereits ab, was in den nächsten Minuten geschehen würde. Sie hoffte nur, dass es schnell und schmerzlos war und vor allem nicht mit ihrem Tod endete.

Der Mann schien nun kaum noch warten zu können. Ungeschickt und dilettantisch leckte er ihr mit seiner Zunge über ihre Wange. Chizuri kniff vor Ekel die Augen zusammen und spürte plötzlich einen kurzen Schmerz an ihrem Hals, als sein Messer aus Achtlosigkeit ihre Haut ritzte. Sie konzentrierte sich auf den Schmerz, um geistig alles auszublenden. Es war wie ein gedanklicher Ausweg. Sie fühlte, wie sich langsam ein Blutstropfen bildete und dieser seinen Weg über ihre Haut nach unten bahnte. So darauf merkte sie nicht bewusst, wie der Mann die erste Schnalle ihrer Rüstung öffnete.

Justinus
25.07.2011, 17:56
Hafenbezirk

08:20

Seit einer halben Ewigkeit war er nun schon auf der Suche nach einer Gaststätte allerdings fand er nichts passendes und so setzte er stur einen Fuß vor den anderen. Das kleine Mädchen hatte schon länger nichts mehr zu sagen, was Justinus begrüßte. Selbst die andauernde Suche machte ihm weit weniger aus als er zu Anfangs befürchtet hatte, denn so konnte er in Bewegung bleiben und das half ihm nicht großartig nachdenken zu müssen.

Sie erreichten schließlich den Pier auf dem rege Betriebsamkeit herrschte. Justinus ging an jemandem vorbei der lauthals Anweisungen an seine Besatzung gab, die eifrig dabei war ein Schiff zu beladen. Das ungleiche Duo musste halt machen als ein Fuhrwerk mit schwer beladenem Karren an ihnen vorbeitrottete.
Der ganze Tag kam dem Chaosritter völlig absurd vor und für einen Moment überlegte er ob es nicht besser wäre auf einem der Schiffe anzuheuern, die Besatzung zu töten und dann einfach selbst die unbekannten Reiche zu erkunden.
Der ständige Aufenthalt in dieser `Gesellschaft´ mit ihrer Ordnung, Moral und allem anderen was er verabscheute verursachte bei ihm langsam aber sicher Kopfschmerzen.
Das Fuhrwerk fuhr vorbei und gab den Blick über den Pier wieder frei. Der Chaoskrieger erspähte für einen Wimpernschlag eine schwarzhaarige Frau in einem weißen Kleid und Justinus musste sofort an die exotische Frau aus dem seltsamen Gasthaus zurückdenken.
Die Frau verschwand wieder aus seinem Blickfeld innerhalb des allgemeinen Gewusels. Justinus beschleunigte seinen Schritt, er wollte wissen ob es sich um die Frau aus der Gaststätte handelte. Diese merkwürdige Schenke war nämlich noch so ein Punkt er ihm zu schaffen machte. Rücksichtslos schob er alles und jeden bei Seite der ihm den Weg versperrte aber noch immer war ihm ein klarer Blick verwehrt geblieben.
Die Frau war an eine Stelle angelangt, an der über die gesamte Breite des Piers irgendwelche Ware mit Hilfe von Tauen abgeladen wurde und als die Frau in eine Seitengasse abbog erkannte Justinus die Frau wieder, es war die exotische Frau aus der Schenke. In der Gasse würde er sie zur Rede stellen was es mit der Schenke in Wirklichkeit auf sich hatte.

Der Chaosritter schob einen halbwüchsigen Hafenarbeiter brutal zur Seite, sodass er über mehrere Kisten stolperte und dabei noch weitere Arbeiter zu Fall brachte. Ohne auf das wütende Geschimpfte zu hören folgte er der Frau in die Seitengasse als er auch schon einen Hilfe Ruf hörte.. Justinus blieb stehen es fühlte sich noch immer merkwürdig an nicht der zu sein der für einen Hilferuf verantwortlich war und so ging er vorsichtig weiter bis zu einem Innenhof.

Am Eingang zum Innenhof stehend beobachtete er das Schauspiel das sich ihm bot. Ein großer Mann hatte die Frau gegen eine Steinwand gepresst und nestelte gerade an der Kleidung der Frau herum, anscheinend wollte er sie Schänden, zumindest schien die Frau das Ganze nicht freiwillig mit zu machen, da sie einen sehr unentspannten Gesichtsausdruck an den Tag legte.
Der Chaosritter sah sich um ob nicht irgendwo jemand sah aber nicht einmal das Mädchen war ihm gefolgt.

Menschen und ihre Gesellschaft! Trotz aller Zivilisation und moralischen Maßstäben mit denen sie sich so gerne rühmten waren sie doch in ihrem Innern nichts weiter als wilde Tiere und egal wie viel Schminke, Duftwasser oder saubere Kleider sie trugen konnten sie doch ihr wahres Ich nicht ablegen. Justinus verabscheute diese Verlogenheit. Leise ging er auf die beiden zu während in seinem Innern der Hass wieder aufflammte.
Der Mann versuchte gerade seine Hose zu öffnen als Justinus unmittelbar hinter ihm stand und nun der Frau direkt in die Augen sah, ihr Blick hatte irgendwas flehendes.
Sein Blut kochte beinahe vor Hass und als der Mensch lüstern stöhnte ließ er all seiner aufgestauten Wut und seinem Hass freien lauf.

Seine Klingen ließ er da wo sie waren, das hier wollte er genießen und so packte er den Kopf des Menschen mit beiden Händen und schmetterte ihn mit aller Kraft neben der Frau in die Wand.
Deutlich konnte er hören wie die Nase und andere Knochen im Gesicht brachen und ein blutiger Fleck bildete sich auf der Wand. Der Mann stöhnte auf als der Chaosritter ihn zu Boden warf, ihn am Kragen packte und ihm mehrmals ins Gesicht schlug wobei seine Dornen an den Handschuhen regelrecht Fetzen aus dem Gesicht rissen. Völlig benommen wurde der Körper des Mannes schlaff und Justinus stieg nun ganz über ihn und begann damit mit beiden Fäusten immer wieder auf ihn einzuschlagen. Sein Herz machte Freudensprünge als er immer mehr Blut aus dem Gesicht des Mannes presste und Schicht um Schicht das Fleisch abtrug. Er gab sich seinem Blutrausch völlig hin und ein entrücktes Lächeln bildete sich unter seinem Helm als auch der zweite Augapfel platze und er sogar stellenweise den Schädelknochen freilegte. Seine Umwelt komplett ausblendend wurde er nicht müde auf den Kerl einzudreschen, sämtliche Zähne ausgeschlagen, jeden Knochen im Gesicht bereits mehrfach gebrochen trieb Justinus seine Fäuste weiterhin in das immer weicher werdende Gesicht des Mannes. Selbst als der Mann tot war und mit eingeschlagenem Schädel unter ihm lag, schlug der Chaoskrieger noch eine gefühlte Ewigkeit weiter auf sein Opfer ein bis das Gesicht des Mannes nur noch eine breiige Masse aus Blut und Knochensplittern war.

Justinus fühlte sich wie auf Wolken, geradezu befreit. Er stand auf und sein Blick fiel auf die Frau die noch immer da stand. Fast wie ferngesteuert ging er auf die Frau zu, sein Blutdurst war noch immer nicht gestillt Nein! Sie nicht, sie hat Antworten! klang es in seinem Schädel und doch machte er einen Schritt auf die Frau zu. NEIN sagte er innerlich zu sich selbst und doch bereitete es ihm fast Schmerzen aufzuhören. Das Blut rauschte in seinen Ohren und sein Herz schlug heftig, es war als ob seine Seele Kreischen würde. Es kostete ihn seine ganze Willenskraft sich selbst aus dem Rausch herauszuholen und die Frau nicht zu töten.

Erschöpft baute er sich vor der Frau auf „Ihr seid die exotische Frau aus der Schenke. Was tut ihr hier?“

Chizuri Saito
26.07.2011, 13:51
Hafenbezirk

Noch immer auf den brennenden Schmerz an ihrem Hals konzentriert, bemerkte Chizuri nicht, wie sich noch jemand näherte. Erst als der Seemann sie erneut grob anfasste, öffnete sie kurz die Augen und war überrascht, einen weiteren Mann, gekleidet in einer stattlichen Rüstung, zu sehen. Er überragte den sowieso schon großen Seemann um ein weiteres Stück. Sie sah ihn flehend an, bat still um seine Hilfe, doch zuerst rührte er sich nicht. Plötzlich stöhne der Seemann lüstern auf, als er seine Hose geöffnet hatte. Erst jetzt reagierte der Krieger in der Rüstung und einen Augenblick später knallte der Kopf des Lüstlings mit dem Gesicht voraus neben Chizuri gegen die Steinwand. Sie hörte, wie Knochen brachen und der Mann aufstöhnte. Gleichzeitig ließ er von ihr ab und landete gewaltsam am Boden.

Chizuri nutzte die Chance und machte einen Schritt zur Seite. Am ganzen Körper zitternd, griff sie nach hinten und zog ihre beiden Dolche. Bereit, sich jederzeit gegen einen der beiden zu verteidigen, beobachtete sie das Schauspiel, das sich ihr bot – nicht ohne einen gewissen Ekel. Der Mann in der Rüstung drosch auf den Seemann ein und seine gepanzerte Faust zermalmte den Kopf zu einer breiigen Masse aus Fleisch, Blut, Gehirn und Knochensplitter. Da sie nicht mehr in unmittelbarer Gefahr war und den Krieger einige Zeit ansah, erkannte Chizuri, dass sie ihn bereits im Wolfspack gesehen hatte. Er war mit dem Jungen hereingekommen. Diese Erkenntnis ließ sie ein wenig entspannen, da sie nicht mehr befürchtete, dass er den Seemann tötete, nur um seine Stelle einzunehmen und sich an ihr zu vergehen.

Dann ließ er von seinem Opfer ab, dessen Körper schon während der letzten Schläge leblos war, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und ging auf sie zu. Alarmiert festigte Chizuri den Griff um ihre Waffen, hielt sie aber möglichst wenig bedrohlich an ihrer Seite. Sie wollte ihn nicht provozieren, aber auch nicht völlig wehrlos gegenüberstehen. Doch er kam vor ihr zum Halt und stellte eine Frage: „Ihr seid die exotische Frau aus der Schenke. Was tut ihr hier?“

Diese Reaktion überraschte Chizuri und sie antwortete nicht sofort. Ihr Mund klappte kurz auf und dann wieder zu. Aber im zweiten Anlauf brachte sie die Worte heraus. „Ich wollte nur dem Meer entlanggehen.“, meinte sie wahrheitsgemäß, verschwieg aber den eigentlichen Grund. Nicht, weil sie an die Geheimhaltung dachte, sondern weil ihr die Nachrichten in den Schriftrollen im Moment selbst entfallen waren. Erst nachdem sie geantwortet hatte, kamen ihr diese wieder ins Gedächtnis.
„Ich danke Euch!“,sprach sie weiter. „Ohne Euch würde ich… ich…“ Sie stoppte und ein Schauer fuhr durch ihren Körper bei dem Gedanken, was der Seemann mit ihr angestellt hätte. Schon zum zweiten Mal an diesem gerade erst angebrochenen Tage, hatte sie sich in die Schuld anderer gebracht.

Semih Tala
26.07.2011, 19:42
Denerim – Hafenviertel
Tag 3 - 12:16

Nun war es Zeit zu verschwinden. Die Dinge wurden ins Rollen gebracht und nun musste er nichts anderes mehr tun als abzuwarten. Er drehte sich um und verließ den Marktplatz ohne diesen mit einem weiteren Blick zu würdigen.

--> ???

Justinus
27.07.2011, 15:17
Hafenbezirk

08:30

Fingerspitzengefühl war nie seine Stärke gewesen aber trotzdem musste er nun vorsichtig argumentieren. Die Rolle als `strahlender Held der für das Gute eintrat´ nahm ihm niemand, die Figur des `Barbaren-Söldners´ hingegen schon.
Während sich sein Herzschlag normalisierte zog er den Helm ab um der Frau, die eingeschüchtert mit ihren beiden Messer vor ihm stand, nicht noch weiter zu verängstigen.
„Ich danke Euch! Ohne Euch würde ich… ich…“ ihre Stimme versagte und ein Anflug von Ekel überkam ihm bei dieser Vorstellung von Schwäche.
„Lasst euch das eine Lehre sein! Beim nächsten mal bin ich vielleicht nicht in der Nähe um zu helfen!“ ermahnte er die Frau „Ihr könnt mich Justinus nennen, freier Söldner aus dem Süden. Wer seid ihr? Ich erinnere mich euch in der Schenke gesehen zu haben und so wie ihr ausseht kommt ihr nicht einmal aus Ferelden?

Chizuri Saito
28.07.2011, 09:12
Hafenbezirk

Der Riese vor ihr, der mittlerweile seinen Helm abgenommen hatte, stellte sich als Justinus vor und wollte anschließend seine Neugierde über sie gestillt wissen. Der Rat, den er zuvor abgab, traf sie jedoch ein wenig. Es war absolut blauäugig gewesen, wie sie sich bisher in Denerim bewegt hatte. Zwar war sie nach Ferelden gekommen, um nicht mehr hinter jeder Ecke einen Hinterhalt erwarten zu müssen und um ein angenehmeres und entspanntes Leben zu führen, aber so funktionierte es hier auch nicht – zumindest nicht in Denerim. Diebe, Verbrecher und Mörder waren in der Stadt zugegen und schienen jede Gelegenheit wahrzunehmen. Somit konnte sie es sich nicht erlauben, ihre Wachsamkeit so zu vernachlässigen, denn bis jetzt hatte sie immer Glück gehabt, dass ihr jemand helfen konnte, doch dieses Glück würde sicherlich nicht für ewig anhalten. Die Worte des Söldners hatten sie jetzt direkt mit der Nase auf diese Tatsache gestoßen.

Chizuri steckte ihre Dolche wieder zurück in die Halterung, die sie am Rücken trug und entlastet ihren geschädigten Fuß etwas, bevor sie antwortete. „Ich bin Chizuri Saito“, stellte sie sich vor. „Und Ihr habt recht, ich stamme nicht von hier, sondern komme aus Dairsmuid in Rivain. Erst seit gestern bin ich in Denerim.“ Sie schloss die Schnalle ihrer Rüstung, während sie sprach und war im Nachhinein sehr froh darüber, dass sie den Schutz aus Lederbändern angelegt hatte. „Und Ihr? Stammt Ihr aus Ferelden oder geht Ihr hier nur Eurer Beschäftigung nach?“

3. Tag, 8 Uhr 31 morgens

Justinus
31.07.2011, 21:57
Hafenbezirk

„Ja, zwar nicht aus dieser Gegend aber weiter aus dem Süden. Mein Stamm kämpft dort gegen die dunkle Brut während ich hier dazu verdammt bin darauf zu warten das jemand mit einer Armee gen Süden zieht oder die Verderbnis hier ankommt.“
Der Chaoskrieger hatte damit begonnen auf und ab zu gehen „Untätigkeit macht mich unruhig“ antwortete er auf ihren kritischen Blick.
Er musterte sie eingehender während er weiterhin auf und abging. „Eine leichte Rüstung und Dolche, seid ihr so etwas wie ein Krieger, dort wo ihr herkommt?“
Justinus war nervös, er wollte es nicht ein weiteres mal vermasseln, vor allem jetzt nicht, da ihm eine zweite Gelegenheit vergönnt war.

3. Tag, 8 Uhr 33 morgens

Justinus
15.08.2011, 21:42
Diese Gutmenschen mussten ihm so weit vertrauen, dass sie ihn mit einbezogen, dass war sein Ziel. Diese Gutmenschen mussten aus der Nähe studiert werden bevor er sie bekehren oder im Staub zertreten würde.
Jetzt keinen Fehler machen! ermahnte er sich selbst und machte einen Schritt zurück während er die exotische Frau ansah. Was immer die Zukunft für ihn bereithalten würde, er war sicher, er würde damit fertig werden....

Melina Terrana
06.09.2011, 21:47
<-- Schenke "Zum Wolfspack"
3.Tag
8:20 Uhr

Es dauerte einen kleinen Moment ehe Karàsvina aus der Pforte der Schenke heraustrat.

"Willst du die Kräuter nun kaufen gehen, oder suchen wir den Ausgang dieses Steinlabyrinthes?"
Melina blickte zu der jungen Frau herüber und straffte sich.
"Gerne würde ich die Kräuter selbst sammeln, doch es liegt mir sehr am Herzen das hiesige Angebot kennen zu lernen, damit ich nicht lange suchen brauche, um meine Vorräte aufzufüllen. Seid Ihr denn schon lange in der Stadt? Ich meine...Ihr wirkt auf mich nicht,als wenn Ihr hier leben würdet." Sie betrachtete Karàsvinas Kleidung. Ihr fiel die weite grüne Tunika auf dem braunen Lederrock sofort auf. Die Schuhe aus Leder schienen selbst gemacht. Sie wirkten auf Melina etwas provisorisch hergestellt.
Die Magierin erschrak, als sie bemerkte, dass ihr Blick an Karàsvina rauf und runter glitt. Es war ihr sichtlich unangenehm, als würde sie sie von oben bis unten prüfen.

Karàsvina Zwielichtstochter
11.09.2011, 22:30
<--- Schenke "Zum Wolfspack"

"Gerne würde ich die Kräuter selbst sammeln, doch es liegt mir sehr am Herzen das hiesige Angebot kennen zu lernen, damit ich nicht lange suchen brauche, um meine Vorräte aufzufüllen. Seid Ihr denn schon lange in der Stadt? Ich meine...Ihr wirkt auf mich nicht, als wenn Ihr hier leben würdet."

Karàsvina schob das Kinn vor und blickte Melina ungläubig an. Diese Methode an Kräuter zu gelangen kam ihr sehr umständlich vor, auch wenn sie die Logik dahinter begriff zu wissen wer welche Kräuter anbot. Dann zuckte sie mit den Schultern.
"Wie ich schon einmal gesagt habe: Ich bin Karàsvina aus dem Brecilienwald und dort aufgewachsen. In Denerim bin ich erst seit kurzem.", sie bemerkte wie intensiv sie von der Frau mit den schönen Haaren gemustert wurde und das gefiel ihr nicht. Normalerweise machte ihr solches ja wenig aus, allerdings spürte sie immer wenn sie Melina in die Augen blickte ein eigenartiges Kribbeln im Hinterkopf. Dieses tiefe Grün, das weit, so weit fort zu führen schien... Bis ins Jenseits... Es traf sie wie ein wilder Eber im vollen Galopp: Die Heilerin war nicht nur eine Kräuterheilerin, sie war auch eine Hexe.
Eine Hexe aus einem fernen Land... Wie interessant!

Ein wissendes Lächeln zierte der Hexe Gesicht als sie eine Hand hob und die Straße entlang deutete, die sie hergekommen war. "So lass uns Händler suchen gehen."
Gehört sie zur Communitas? Schließlich wollte sie Chi-tzuri helfen. Oder ist sie eines der Kräuterweiblein wie es sie in den Wäldern gibt? Kann ich mich ihr dann gefahrlos offenbaren oder ist sie gar ein Mitglied dieser Stadtzauberer?, Gedanken flatterten wie aufgescheuchte Vögel durch den Kopf Karàsvinas. Was sich rasch als Nachteil herausstellen sollte...

Melina Terrana
17.09.2011, 17:25
"Nun denn, Karàsvina aus dem Brecilienwald, dann lasst uns aufbrechen und jemanden finden, der mich mit allerlei Kräutern ausstatten wird." Melina nickte ihr lächelnd zu. Seltsam, wie Karàsvina sie aundauernd anstarrte. Wirkte sie auf sie etwa so exotisch? Sobald die junge Magierin mehr Mut gefasst hatte, würde sie Karàsvina darauf ansprechen.

Melina setzte sich in Bewegung und ging zunächst relativ zielstrebig in Richtung Marktbezirk. Wenn sich irgendwo Kräuter finden würden, dann ja wohl dort. Vielleicht war sie vorhin nur an den richtigen Ständen vorbeigelaufen. Ob es womöglich einen kontrollierten Bezirk nur für Magier in Denerim gab? Doch sie wusste, wenn dies der fall sein würde und sie sich dorthin begeben würde, wären dort wahrscheinlich auch Templer und denen wollte sie nun wirklich nicht direkt in die Arme laufen.

-> Marktbezirk

Karàsvina Zwielichtstochter
20.09.2011, 18:25
Karàsvina schritt neben Melina her und grübelte noch, ob sie dieser eröffnen sollte dass sie wusste, was diese war. Und was sie selbst war. Und ob sie mit ihr über die Communitas sprechen durfte. Gedankenverloren fummelte sie den Lederriemen aus ihrem Haar, welöches von ebendiesem zurückgehalten worden war und fur mehrmals mit der Hand durch das rotblonde Gewirr.
Ich müsste vor Wintereinbruch noch einmal ausgiebig baden, ging es ihr durch den Kopf. Sie schaute Melina während des Gehens schief an, den Hals weit vorgereckt, den Oberkörper leicht gebeugt derweil elegant im Gang.

Die Frisur von Melina hatte sie schon zuvor fasziniert, auch wenn ihr eigenes Haar wohl zu kurz für solch einen Knoten war. So fummelte sie weiterhin an ihrem Haar herum, derweil die beiden den Hafen hinter sich ließen...


---> Denerim: Marktbezirk

Chizuri Saito
11.10.2011, 20:02
Hafenbezirk

Chizuri musste einen Moment überlegen, was sie antworten sollte. Sie musterte diesen Justinus, der wie ein Ungeheuer vor ihr auf und ab stiefelte. Dann machte er einen Schritt zurück. Vielleicht um weniger bedrohlich zu wirken, vielleicht aber nur, damit er nicht so nach unten blicken musste. „Nein, ich bin keine Kriegerin. Ich bin…“, sie zuckte mit den Schultern. „…ein Niemand.“
Die Antwort war sicherlich unbefriedigend, doch sie entsprach der Wahrheit. Mehr ins Detail gehen wollte sie aber auch nicht. „Darum bin ich auch hergekommen.“, fügte sie doch noch hinzu. ‚Und seitdem ist nichts besser geworden. Ich erledige einen Botengang und man trachtet mir weiterhin nach dem Leben, sobald man die Hauptstraßen verlässt.’

Tief Luft holend schüttelte Chizuri die Lethargie, die sie befangen hatte, ab. Sie musste ihren Gedanken Folge leisten, sie durfte nicht mehr wie eine Träumerin durch die Straßen wandeln und auf das Beste hoffen. Sie musste sich in Griff bekommen und aufmerksam bleiben. Vor allem musste sie den Auftrag erfüllen, damit sie weiterhin etwas zu essen und ein Dach über den Kopf hatte.
„Ich danke Euch nochmals, Justinus. Ich hoffe, es ergibt sich die Gelegenheit, dass ich mich unter besseren Umständen revanchieren kann, aber jetzt muss ich meinen Auftrag erfüllen und Ihr wisst sicherlich auch etwas Besseres mit Eurer Zeit anzufangen, als einem armen Mädchen Geleitschutz zu geben.“
Ihren bestimmten Worten folgte ein schmales, aber dennoch freundliches Lächeln.

Justinus
15.12.2011, 19:29
Hafenbezirk

„Mit dieser Einstellung werdet ihr auch nie etwas anderes werden als ein Niemand!“ fuhr er das Mädchen an während er einen Schritt auf sie zuging. „Was ich damit meine ist: Selbstmitleid steht euch nicht Chizuri Saito. Entschuldigt euch nie für den der ihr seid“ sprach in einem versöhnlichen Ton weiter.
„Wir sollten weitergehen, bevor noch jemand nach dem Ding sucht“ schlug er vor und zeigte mit dem Daumen auf den blutigen Kadaver.
„Wenn ihr euch erkenntlich zeigen wollt, dann lasst mich euch ein Stück begleiten. Seit Tagen bin ich schon auf der Suche nach einer Beschäftigung aber diese Stadt fühlt sich für einen Barbaren-Söldner ebenso fremd an wie für euch.
Könnt ihr mir etwas über euren Auftrag erzählen oder etwas über euch?“ Inzwischen waren die beiden ein Stück weit gegangen und befanden sich nun wieder auf dem Pier.

Chizuri Saito
26.01.2012, 09:46
Hafenbezirk

Als der Riese Chizuri zuerst für ihre Antwort schalt und dabei einen Schritt auf sie zumachte, musste sie sich zusammenreißen, um nicht ebenfalls einen Schritt zurück zu machen. Daraufhin wurde er jedoch wieder freundlicher und bot an, sie zu begleitet. Wobei er davon ausging, dass Chizuri das Angebot annehmen würde und sie sofort begleitete. Allerdings begründete er sein Verhalten mit der Tatsache, dass er keine Aufgabe hatte und sich langweilte. ‚Für einen Söldner sollte es doch ein leichtes sein, hier Arbeit zu finden.‘
„Über den Auftrag kann… darf ich Euch nichts sagen.“, antworte das Mädchen und blickte kurz entschuldigend zu Justinus. „Außerdem weiß ich selbst kaum was. Ich führe nur den Botengang durch.“ Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, war aber auch nicht wirklich gelogen, sie verheimlichte nur etwas. Auf jeden Fall wollte sie nicht bei dem Thema bleiben, denn es war ihr unangenehm. Allerdings war auch der zweite Teil seiner Frage nicht unbedingt Chizuris Lieblingsthema. Was sollte sie schon großartig über sich erzählen? Konnte sie dem Söldner überhaupt etwas anvertrauen? Da ihr Schweigen überhand zu nehmen drohte, entschloss sie sich kurzerhand doch etwas zu erzählen.

„Mein Vater stammte aus Ferelden. Darum hoffte ich hier neu anfangen zu können. In Rivain bin… war ich zu Hause, aber da meine Mutter ebenfalls nicht aus Rivain stammte, fiel ich aufgrund meiner Hautfarbe immer auf. Für die Leute, die mich nicht kannten, war ich immer eine Fremde. Ich hoffe, dass es hier besser ist, dass ich dazugehören kann.“ Sie wusste nicht, was sie noch dazu sagen konnte, also wechselte sie erneut das Thema. „Wenn Ihr Euch in der Stadt langweilt, warum seid Ihr dann überhaupt hier?“

Justinus
31.01.2012, 12:03
Hafenbezirk

„Weil sie alle tot sind.“ Fing er an ohne Chizuri anzusehen. „Jeder den ich kannte ist inzwischen tot!“ erzählte er weiter, was der Wahrheit entsprach. „Mein Clan kämpfte im Süden gegen die Dunkle Brut. Ich entkam als einziger und begleitete Flüchtlinge bis hierher.“ Was teilweise der Wahrheit entsprach. „ Nun warte ich darauf, dass jemand gegen die Brut zu Felde zieht oder das….. das irgendwas geschieht“ was gelogen war.
Er sah wieder zu der exotischen jungen Frau „Ihr spracht davon hier Anschluss zu finden. Habt ihr hier jemanden, Familie oder Freunde?“ fragte er nach einer kurzen Pause.

Chizuri Saito
31.01.2012, 15:09
Hafenbezirk

Chizrui hielt kurz den Atem an, denn mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet. Seitdem sie hier war, hörte sie immer mehr über die Dunkle Brut und das gefiel ihr gar nicht. Sie konnte nur hoffen, dass die Communitas wirklich etwas dagegen unternehmen konnten. Der Gedanke brachte sie wieder auf die Schriftrolle, die sie bei sich hatte und vor allem die Karte, die aufgezeichnet war. ‚Ich weiß noch immer nicht, wo genau das ist. Vielleicht kann ich Justinus fragen. Wenn er auch gegen die Dunkle Brut gekämpft hat, dann sollte der Inhalt der Nachricht kein Geheimnis für ihn sein. Möglicherweise schließt er sich der Sache auch an.‘ Chizuri zog die Schriftrolle hervor. ‚Aber wenn sogar Seinesgleichen beim Kampf gegen das Übel gestorben sind…‘ Erst jetzt bemerkte sie, dass der Söldner noch etwas gefragt hatte.
„Ja… Äh nein.“, antwortete sie ihm etwas verunsichert. „Ich kenne jemanden, der ebenfalls lange in Ferelden war, ein guter Freund. Aber ich weiß nicht, ob er hier ist, wo anders oder ob er überhaupt noch lebt. Wir haben uns schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Ihn wiederzusehen wäre ein Lichtblick, doch ich wage es gar nicht zu hoffen. Voltaire ist sein Name.“

Je mehr Chizuri über ihren Aufenthalt in Ferelden erzählte, desto unsinniger kam ihr alles vor. Was würde sie von jemand halten, der ihr solch eine Geschichte erzählte? Am Tag zuvor ist ihr alles noch so klar vor Augen gewesen, sie hatte sich schon sehr auf Ferelden gefreut. War sie verblendet gewesen? War es vielleicht doch der geheime Wunsch, Voltaire wiederzusehen gewesen, der sie dazu brachte, ihre Heimat zu verlassen und in einem fremden Land ihr Glück zu versuchen? Sie wusste es nicht und hatte jetzt auch nicht die Zeit und Ruhe darüber nachzudenken. Doch irgendwann würde sie sich damit beschäftigen müssen und der Zeitpunkt sollte eher früher denn später gewählt werden.
„Ihr haltet mich sicherlich für verrückt.“, murmelte sie halb zu sich, halb als Entschuldigung zu Justinus. Sie riss sich zusammen und setzte sofort nach. „Aber gegen diese Dunkle Brut muss etwas unternommen werden. Darum muss ich auch diese Botschaft überbringen.“ Chizuri zeigte die geöffnete Schriftrolel, sodass der Söldner die Karte sah und den Inhalt lesen konnte. Mit dem Finger deutete sie an die markierte Stelle auf der Karte. „Hier wohnt Naomi Cirtarda, für die diese Nachricht bestimmt ist. Ich kenne mich noch nicht gut aus in Denerim, wisst Ihr, wo genau das ist? Ich wäre von der Meeresenge aus hingegangen, so sollte sich ihr Haus finden lassen, aber es gibt sicherlich einen schnelleren Weg.“

Justinus
06.02.2012, 18:19
Hafenbezirk

Justinus nahm die Schriftrolle entgegen und studierte sie ausgiebig. Neben einer groben Skizze einer Stadt die augenscheinlich Denerim war enthielt das Schriftstück noch eine kurz Nachricht die an eine Naomi gerichtet war.
Nüchtern betrachtet war der Inhalt der Nachricht völlig belanglos doch wenn man ihn Zusammenhang mit der Verderbnis las und im Hinterkopf behielt, dass hier irgendjemand etwas zu verheimlichen hatte war die Nachricht ein verschleierter Hilferuf.
Da Justinus in seinem Leben nicht besonders oft zum Lesen kam dauerte es eine Weile und der Krieger musste sich konzentrieren um das Geschriebene zu verstehen.

Der Chaoskrieger richtete seine Aufmerksamkeit nun auf die Skizze. In der einen Hand die Skizze haltend kramte er mit der anderen seinen Kompass heraus und nordete die Karte zuallererst grob ein, ein Blick auf den riesigen Turm Denerims zeigte, dass sie sich auf dem richtigen Flussufer befanden. Laut Karte verlief nur ein Pier parallel zum Ufer und als Justinus prüfend seinen Blick über den Hafen schweifen ließ fanden seine Augen auch tatsächlich diesen Pier.
„Wir müssten uns in etwa hier befinden“ Justinus zeigte mit der Klinge seines Messers auf die Stelle „Es gibt immer einen schnelleren Weg aber da keiner von uns von hier stammt sollten wir euren Plan weiterverfolgen. Es sollte nicht lange dauern bis wir dort sind“ um das Gesagte zu unterstreichen zeigte er mit dem Messer in die Richtung in der Naomi wohnte bevor er die Klinge wieder wegsteckte
.
Erst jetzt bemerkte Justinus wie entspannt er war. Der Gewaltakt von eben hatte sich wie Balsam auf sein aufgewühltes Inneres gelegt sodass der Chaosritter beinahe beschwingt war. Hätte er gewusst wie man pfeift hätte er es auch getan.

Justinus reichte die Schriftrolle zurück, hielt sie jedoch fest als Chizuri danach griff „Ich halte euch nicht für verrückt Chizuri Saito. Ich weiß wie es ist alles vertraute und bekannte hinter sich zu lassen und ich ….weiß wie viel Mut es erfordert“ er ließ die Schriftrolle los „Wisset, dass die meisten Menschen nicht diesen Mut besitzen!“ im diesen letzten Satz floss unwillentlich eine Spur kalte Verachtung mit.

„Ihr würdet mir einen persönlichen Gefallen tun, wenn ihr mich euch begleiten lassen würdet. Ich würde zu gerne mit diesen Leuten reden die, sofern ich richtig liege, etwas gegen die Dunkle Brut unternehmen wollen“

Melina Terrana
08.02.2012, 19:58
<- "Die Perle"

Melina lief einfach nur. Sie war so voller Panik, dass sie sich nicht einmal ansatzweise traute, sich umzublicken. Sie vermutete mittlerweile nicht nur diesen einen Templer hinter sich, sondern eine ganze Horde. Bei Andraste, niemals hätte sie erahnt in solchen Schwierigkeiten zu stecken.
Die Magierin kam erst hinter den Stadttoren von Denerim zum stehen. Erst jetzt bemerkte sie den stechenden Schmerz in den Hüften und die mangelnde Luftzufuhr zu ihren Lungen. Sie ließ die Hexe los und krümmte sich nach vorn. Keuchend versuchte die den Sauerstoffmangel auszugleichen und sich zu beruhigen. Als Melina dann zu Karàsvina blickte, stockte ihr erneut der Atem. Aus der Hexe war mittlerweile mehr Tier als Mensch, doch sie konnte nicht sagen, welches Tier sich dort in ihr Erinnerungsvermögen schlich. Aus den Fingern wuchsen Krallen und überall am Körper von Karàsvina thronten Fellfetzen. Ihre Horen hatten sich ebenfalls verändert.
Oh nein...
Melina ahnte es schon. Es war sicherlich ihre Schuld, dass Karàsvina so aussah. Sie hatte ihren Zauber unterbrochen und sich einfach dazwischen gestellt. Sie wusste, dass so etwas passieren konnte, doch in jenem Augenblick hatte sie nicht daran gedacht und einfach nur reagiert. Unbehagen und Schuld keimten in ihr auf. Wie sollte sie das nur wieder gut machen?
"Geht...geht es Euch gut?" Ihr blieb die Stimme weg und sie konnte nicht so recht sagen, ob das die fehlende Luft in ihren Lungen oder das schlechte Gewissen war.

Karàsvina Zwielichtstochter
09.02.2012, 22:51
<----- Die Perle

Melina zerrte die orientierungslose Karàsvina hinter sich her, die verzweifelt darum bemüht war, ihr Gleichgewicht zu wahren. Doch ihr Körper konnte Mensch und Tier nicht vereinen, ständig schätzte sie die Arme zu lang oder die Beine zu gelenkig. Auch fehlte ihr der Schwanz, ihre Balance zu wahren während Katzenohren derlei Geräusche vernahmen die ein Menschenverstand nicht zu Hören bestimmt war. Melina trieb sie ohne Pause vorwärts, die Hexe stolperte hinter dieser her, stieß sich wo es nur ging bis die kleinere Hexe keuchend stehen blieb und die Hände auf die Knie stützte.

Karàsvina purzelte hilflos vornüber, fing sich jedoch rechtzeitig und kam in einer hockenden Position zur Ruhe, die Hände nach Katzenart zwischen den Füßen stehend. Sie behielt die Hocke bei, hob aber einen Arm und musterte ihre Hand, drehte sie langsam wie einen Stein oder ein Schmuckstück, das sie gerade gefunden hatte, während ihr Gesicht sich darunter drehte. Dann bemerkte sie Melinas Blick, erwiderte diesen aus Katzenaugen.

"Geht...geht es Euch gut?", stammelte die andere Hexe, der Schrecken hielt ihre Züge in seinem Bann. Karàsvina legte den Kopf schief, während sie das Kreuz durchdrückte. Es juckte sie fürchterlich zwischen den Schulterblättern.

"Nun ja, besser als es den Anschein hat, würde ich sagen...", erwiderte sie mit einer Stimme, die noch mal tiefer Klang als ihre ohnehin schon raue Hexenstimme. Sie drückte den linken Arm durch und von Körper weg, während sie den Rechten hoch erhob und dann begann, sich an der fürchterlich juckenden Stelle am Rücken zu Kratzen. Ein leises Schnurren konnte sie nicht unterdrücken.
"Auch wenn es nicht besonders angenehm ist.", meinte sie dann.
An da verlor sie das Gleichgewicht und fiel hintenüber, diesmal ohne sich abfangen zu können.
"Verhext und Verflucht!"

Melina Terrana
11.02.2012, 11:28
Melina traute ihren Augen kaum. Karàsvina war halb Mensch und halb Tier. Sie erinnerte sie an eine kleine niedliche Katze und als sie dann auch noch begann sich zu kratzen und zwischendurch zu schnurren, war Melina sich sicher: Sie musste verrückt sein!
"Ihr...seid eine Gestaltwandlerin, habe ich recht? Ich habe davon gehört, aber noch nie jemanden kennen gelernt, der diese Art der Magie beherrscht. Wie macht ihr das?" Die Magierin wusste, dass es keine besonders kluge Frage war, denn Magie geschieht nicht aus einem Wunsch heraus, sondern aufgrund der Überzeugung, dass sie ist. Nicht mehr und nicht weniger. Magie ist genau soweit lebendig wie der Wirker von ihr überzeugt ist. Und auch nur soweit reichen seine Kräfte.
Melina setzte sich hin und lehnte sich erschöpft an die Wand. Neugierig und fasziniert zugleich blickte sie die Hexe an. war das etwa ein Schnurrhaar in ihrem Gesicht?

Karàsvina Zwielichtstochter
12.02.2012, 14:45
Fluchend und fauchend drehte Karàsvina sich auf den Bauch und stemmte sich in die Höhe, musste sich aber an der Mauer festhalten um nicht gleich wieder umzukippen. Sie konnte das verdammte Gleichgewicht nicht halten! Bevor sie erneut fiel, knickte sie die Knie ein, setzte eines auf und ließ das andere angewinkelt, derweil sie sich mit einer Hand auf dem Boden abstützte. Bei all der Bewegung verlor sie ortwährend kleine Fellflusen.

Melina betrachtete sie mit einer seltsamen Mischung aus Schrecken und Faszination. Und fragte sie nach ihrem Gestaltwandlertum. die Hexe schaute zurück.
"Nun, ich...", wie sollte sie das denn erklären? Ihre Magie war mehr Instinkt als Handlung, sie hexte aus dem Bauchgefühl heraus, bestimmt von ihren Gefühlen. Sie bewegte probeweise die linke Hand und fühlte vorsichtig nach den Fäden der Magie, den kaum bemerkbaren Energien des Jenseits, welche beständig in ihre Welt strömten. Da, ganz sacht war. Sie fuhr daran entlang wie an den Seiten einer Harfe, dann drehte sie den Oberkörper und den Kopf in einer fließenden Bewegung wieder Melina zu.
"Ich hülle mich in die Fäden der Magie, fühle das Tier und lasse es geschehen." Ein nachdenklicher Ausdruck stahl sich auf ihr Gesicht.
"Aber ich wurde unterbrochen, ehe ich mich ganz eingehüllt hatte. Nun hängen sie an mir wie Spinnweben und ich habe keine Ahnung, wie ich sie wieder loswerde." Sie fuhr langsam mit beiden Händen ihre Körperkonturen nach, ein leichtes Prickeln war geblieben, hatte sie aber nicht gänzlich umschlungen. Sie war halb hier und halb dort, und...
ruderte hilflos mit den Armen, als ihr Gleichgewichtssinn sich erneut verabschiedete. Sie plumpste auf ihre vier Buchstaben und befand, dass es wohl das beste wäre einfach so sitzen zu bleiben, die Arme nach hinten aufgestützt, die Füße weit ausgestreckt.

"Und was nun?"

Semih Tala
13.02.2012, 14:20
Vier gut ausgerüstete Männer, die zu Dewans Wachen gehörten trugen zusammen einen großen Beutel mit sich. Während ein paar Leute ihnen kurz Aufmerksamkeit schenkten, ignorierten es die anderen vollkommen. Vermutlich weil sie dachten es sei eine große Lieferung, die Dewan dort zusammengestellt und von seinen Wachen liefern ließe. Sie gingen zu dem Hinterteil des Bezirks, wo der Abfall im Hafen entsorgt wurde. Dieser Teil des Bezirks stank gewaltig und war alles andere als Sehenswürdig. Es wurde von den meisten Menschen vermieden.
Die Wachen schmissen den Sack in die Abfallmenge und machten sich aus dem Staub. Es wäre sicher nicht das erste Mal, dass hier Leichen entdeckt wurden.

Chizuri Saito
13.02.2012, 15:56
Hafenbezirk

Chizuri war ein weiteres Mal über den großen Mann erstaunt. Wahrscheinlich hatte er in seinem Leben bereits viel durchmachen müssen und konnte sie daher eher verstehen, als jemand, der in ein gemachtes Bett geboren wurde. Menschen und Zwerge – bei Elfen kam es eher selten dazu – die in einer reichen und anerkannten Familie geboren wurden, deren einzige Aufgabe darin bestand, sich mit anderen, ebenso bekannten Leuten, zu treffen, gemeinsam mit ihnen zu essen und zu tratschen, deren größte Sorge am Abend war, welche Kleider sie am nächsten Tag tragen sollten, konnten sicherlich nicht verstehen, was es bedeutete, Tag für Tag zu hoffen, dass man überhaupt etwas zu essen und ein Dach über den Kopf bekam. Chizuri konnte sich noch an die Zeit erinnern, als ihre Eltern noch am Leben waren. Damals waren sie zwar nicht wohlhabend, aber ihr fehlte auch an nichts und sie hatte keine Vorstellung wie es ohne dem war. Doch die Zeit ist schon lange vorbei. Jetzt war ihr Lebensstil dem eines Barbaren ähnlicher.

Das Mädchen stoppte die überquellenden Gedanken. Sie war hier und jetzt und nicht irgendwo in der Vergangenheit. Und jetzt hatte sie sich darum zu kümmern, dass diese Schriftrolle auf schnellstem Wege zu Naomi Cirtarda kam.
„Kommt“, meinte sie zu Justinus, während sie schon entschlossenen Schrittes losging, da sie nun eine Marschrichtung hatten. „Geben wir die Schriftrolle ab und sehen wir, wie Ihr im Kampf gegen die Dunkle Brut helfen könnt.“

Auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so erschien, war es tatsächlich nicht weit, um bis zu dem verzeichneten Haus zu gelangen. Es ging einige hunderte Fuß dem Pier entlang, bevor sie ihr Weg in die Stadt hineinführte. Schon wenige Gassen später, standen sie vor einem halb verfallenen Haus. Trotz der geringen Belastung schmerzte Chizuris verletzter Knöchel, doch sie ließ sich davon nicht ablenken und inspizierte das Haus weiter. Spinnweben waren an den Fensterrahmen und das Glas war von der Salzluft so verdreckt, dass es keinen Blick in das dunkle Innere ermöglichte. Moos wuchs auf den Ziegelsteinen und erhärtete den Eindruck, dass hier niemand wohnte. Doch der eiserne Griff an der schweren Holztür war abgegriffen und blank und zeugte davon, dass die Tür noch regelmäßig geöffnet wurde. Mittig auf der Tür prangte ein großer Klopfring. Chizuri blickte kurz nach beiden Seiten, um sich zu vergewissern, dass sie nicht beobachtet wurden, bevor sie ihn zum Anklopfen benutzte.
Schritte kamen langsam näher und die Türe öffnete sich. Ein altes, runzliges Gesicht erschien. Es gehörte einer Frau, die einen Kopf kleiner als Chizuri war, ihre bucklige Haltung und der Krückstock unterstrichen das hohe Alter.
„Naomi Cirtarda?“
„Was wollt Ihr?“, entgegnete die Frau mit krächzender Stimme, ohne die Frage nach ihren Namen zu beantworten und völlig unbeeindruckt von Justinus, der sie um drei Fuß zu überragen schien.
„Geoffrey Fairfax schickt mich.“
Daraufhin erhellte sich ihre Miene etwas. „Kommt rein, kommt rein, bleibt nicht hier auf der Straße stehen!“
Mit einem überraschend kräftigen Griff zerrte die Alte sowohl Chizuri als auch Justinus in den dunklen Wohnbereich des Hauses. Die Tür fiel mit einem Donnern ins Schloss. Sofort bemerkte Chizuri den Geruch von exotischen Kräutern und Gewürzen. Ganz im Gegensatz zum äußerlichen Eindruck war kein Hauch von Moder oder Alter zu bemerken und es war auch nicht vollkommen finster, sondern mehrere Kerzen spendeten etwas Licht. Die Fenster hingegen waren abgedeckt, darum konnte man auch von außen nichts erkennen.

„Also, warum schickt Euch der alte Geoffrey?“, wollte die Frau wissen.
Beinahe hätte Chizuri schon geantwortet. Doch eine wichtige Lektion aus der Zeit als Botin kam ihr in den Sinn. ‚Versichere dich immer, dass du die Botschaft der richtigen Person zukommen lässt.‘
„Seid Ihr Naomi Cirtarda?“, fragte sie darum nochmals. Dass sie Geoffrey zu kennen schien, war zumindest schon ein sehr gutes Zeichen.
„Jaja, die bin ich. Wollt Ihr meine Geduld auf die Probe stellen oder…“
„Großmutter!“, mischte sich plötzlich eine weitere Stimme ein. Daraufhin trat eine junge Frau aus einem Nebenzimmer ein. Im Gegensatz zu der Alten war sie groß, schlank und hatte, soweit es im trüben Licht zu erkennen war, hübsche Gesichtszüge.
„Ich bin Naomi Cirtarda“, stellte diese sich vor. „Ihr müsst meine Großmutter entschuldigen, sie will immer alles alleine erledigen und vergisst dabei, dass ich kein kleines Kind mehr bin und bevormundet werden muss.“ Der letzte Teil war hauptsächlich an die Großmutter gerichtet, die sich bereits davonmachte. „Geoffrey aus dem Wolfspack schickt euch also. Was kann ich für euch tun?“
‚Ist das nur wirklich die richtige Frau? Wobei sie auch Geoffrey kennt und die Adresse stimmt, also wird es wohl in Ordnung sein.‘ „Ich habe eine Nachricht für Euch.“, antwortete Chizuri und übergab die Schriftrolle, welche Naomi sofort las.
„Interessant“, murmelte Naomi nach kurzer Zeit. „Und beängstigend. Es ist die Dunkle Brut, nicht wahr? Ich habe schon Gerüchte gehört, die nichts Gutes besagen.“

Melina Terrana
22.02.2012, 14:49
"Und was nun?", fragte Karàsvina sie. Das war eine gute Frage, auf die Melina so spontan keine Antwort hatte.

"Nun ja...zunächst finde ich es einmal wichtig, dass die Templer uns nicht erwischen. Ich hatte eigentlich andere Pläne in Denerim als die, mich gefangen nehmen zu lassen und vermutlich zu einer Besänftigten gemacht zu werden. Ich weiß nicht inwiefern ich Euch vertrauen kann, doch eins sollt Ihr wissen. Ich bin eine Heilerin und keine Kämpferin. Der Zauber vorhin sollte andere Ausmaße annehmen, aber ich bin in diesen Dingen einfach nicht gut. Es fällt mir schwer anderen Wesen in irgendeiner art und Weise Leid zuzufügen. Ich kam nach Denerim, um zu helfen und zu lernen. Und wer weiß, wohin mich mein Weg sonst noch führen sollte. Ich ahnte allerdings nicht, dass er mich direkt in die Arme einer Hexe führt, die auf offener Straße beginnt Magie zu wirken...zwei Mal." Als Melina diese Tatsache klar wurde, stieg der Ärger in ihr auf.
"warum habt Ihr das überhaupt getan? Es schien, als würdet Ihr Euch selbst nicht unter Kontrolle haben. Lernt man derartiges in der Wildnis nicht?"

Karàsvina Zwielichtstochter
22.02.2012, 19:32
Karàsvinas Augen verengten sich zu Schlitzen.
"Also 'Templer' heißen sie." ihr Stimme war ein Fauchen, Ihre Gestalt wollte einen Katzenbuckel machen, was jedoch an ihrem menschlichen Knochenbau scheiterte und dazu führte, dass ihr Rücken vernehmlich knackte. Es tat zwar nicht direkt weh, war aber auch alles andere als angenehm. Sie spuckte. Dann schaute sie Melina wieder an.
"Ich habe nicht gezaubert auf der Straße. dass du deinesgleichen nicht zu erkennen weißt ist nicht meine schuld und setzt keinerlei Hexerei voraus. Und diesen Templer in der Kneipe?" Sie spie den Namen der Gepanzerten aus wie eine faule Traube.
"Von denen verdient jeder den Tod."
sie schaute in die Leere, schaute zurück durch die Zeit. Irgendwo am Rande des Brecilienwaldes schoss eine Blutfontäne empor, beendete das Leben des einen Mannes, der ihr etwas bedeutet hatte. Und es spritzte auf eine Rüstung. Eine Rüstung mit dem Symbol der Templer, eine Rüstung wie es sie zu tausenden gab um damit Männer zu kleiden, welche dann im Namen der Kirche Blut vergießen konnten.
sie erhob sich auf die Füße und ging nahe an Melina heran, ihre Augen kaum eine Handbreit von denen der kleineren Hexe entfernt.
"Was man in der Wildnis lernt...", ihre Stimme war rau und ihr Blick fest, "ist mit was für Lügen ihr Stadtmenschen lebt. Und die blutige Wahrheit."
sie ließ sich zurückfallen und schaute nun wieder milder. dann legte sie den Nacken schief.
"Aber wie kommst du an dein Essen, wenn du anderen Wesen nie Leid zufügst? Au! Verflucht und Verhext!" Katzenzähne gehörten nicht in einen Menschenmund!

Melina Terrana
23.02.2012, 09:17
Das war das erste Mal, dass Melina vor Karàsvina Furcht verspürte. Sie schien nicht zu wissen, was hier in den Städten passierte. Welch grausame Taten die Templer vollführten.
Nachdem die Hexe zurückgewichen war, sackte Melina erschöpft in sich zusammen.
"Nicht alle Stadtmenschen sind Lügner und Lügner gibt es überall in Thedas. Auch ich bin in gewissen Momenten eine Lügnerin. Nie könnte ich gegenüber einem Anhänger der Kirche ehrlich behaupten, dass ich eine Magierin bin. Selbst wenn ich nur über heilende Fähigkeiten verfüge, ist es ihnen egal. Für sie sind wir alle gleich: Abscheulichkeiten, die des Lebens nicht wert sind. Wir leben in geheimen Verbänden, schützen uns vor den Augen der Nicht-Magier. Mischen uns ins hiesige Volk, um nicht aufzufallen und getötet oder gar besänftigt zu werden." Sie seufzte tief.
"Vergebt mir meine rauhen Worte. Ich wollte Euch nicht kränken."

Karàsvina Zwielichtstochter
23.02.2012, 15:18
Karàsvina musste grinsen.
"Du hast mich falsch verstanden, ich meinte nicht das alle Städter Lügner sind, sondern mit Lügen leben.", sie ließ den Kopf zurück in den Nacken sinken und schaute verträumt empor. Wolken hingen vor einem grauen Himmel, vom nahen Hafenviertel jenseits der Stadtmauern drangen Geräusche und Gerüche herüber. zu intensiv, zu viele, aber hier noch erträglich. Ihr Kopf beschrieb einen Kreis, sie schaute erneut an sich herab.
Ich muss diese eigenartige Gestalt loswerden. Gedankenverloren betrachtete sie ihre bepelzte Hand.
"Dass diese Männer mit dem Symbol unser Volk jagen ist mir nicht neu. sie..."
Blut in der Nacht, ein Schrei zerreißt die Stille.
Hämisches lachen, drei gegen einen.
Gut gerüstet sind sie, der Mann kaum eine Bedrohung.

die Hexe schüttelte den Kopf und murmelte leise: "Neinnein, geht weg, lasst mich in Frieden, lasst mich in Ruh." Dann seufzte sie. Und schnippte mit den Fingern.
"Der Alte im Wolfspack." Melina schaute sie nur verdutzt an, aber Karàsvina griff sie schon bei der Hand.
"Ein Verbündeter, ein versteckter Magier. Loslos. er ist mächtig, weiß bestimmt Rat. Komm schon."
Aber die Heilerin hatte ihre Einwände...

Melina Terrana
24.02.2012, 10:05
Wolfspack? War das nicht diese kleine Kneipe, in der ich schon zu Beginn des Tages war? Dieser schreckliche Ort? Was soll ich dort?
Ruckartig wurde die junge Magierin von der Hexe mitgezogen. Gedanken schwirrten ihr im Kopf herum.
Ein verbündeter Magier? Vielleicht jemand, der sich erfolgreich vor der Kirche verstecken konnte. Das wäre eine gute Gelegenheit für mich. Ich hoffe nur, dass die Templer die Suche nach uns aufegegeben hab....moment! Hat sich dieser Sack dort gerade bewegt?
Melina riss sich von Karàsvina los und hielt inne. Dort, wo sich die großen Säcke am Hafen häuften, hatte sich doch eben etwas bewegt. Etwa in dem Sack selbst? was könnte es sein? Hundewelpen oder kleine Katzen? Viellciht auch nur Ratten. Egal, was es war, Melina konnte und wollte nicht zulassen, dass diese Lebewesen elendig im Meer zugrunde gingen. Wieder so grausame Menschen, die verantwortungslos mit dem Leben umgingen.
"Wartet kurz...dort...hat sich etwas bewegt. Ich will es mir nur kurz ansehen."
Die Magierin ging langsam auf den Haufen von Säcken zu und mit jedem Schritt, den sie näher darauf zuging, wurde der Geruch unerträglicher. Der beißende Gestank von Verwesung und Tod kroch ihr in die Nase und machte es ihr wahrlich schwer, nicht umzudrehen und wegzulaufen. Doch sie konnte nicht einfach wegsehen und es geschehen lassen. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis sie den Sack erreichte, von dem sie glaubte, dass sich etwas darin bewegt hatte. Sie zog daran, um ihn von diesem Haufen wegzuschaffen, doch ihre Kraft reichte nicht aus.
Er ist viel zu schwer für Hundewelpen oder gar Ratten...und es kommen auch gar keine Geräusche dort heraus
Plötzlich nahm sie ruckartig ihre Hände zurück und schluckte einmal schwer. Mit zitternden Händen machte Melina sich daran den Sack zu öffnen. Als sie es endlich geschafft hatte, hatte sich ihre schlimmste Vermutung bestätigt. Hier sollten Menschen weggeworfen werden...Menschen, die noch lebten und die dringend Hilfe brauchten. Ihre Hilfe!
"Karàsvina, könntet Ihr mir bitte behilflich sein diesen...Sack hier fortzuschaffen?"

Karàsvina Zwielichtstochter
25.02.2012, 16:20
Sie hatten die Stadtmauer noch nicht einmal erreicht, als Melina sich von Karàsvina los riss und die Hexe damit einmal mehr aus dem Gleichgewicht brachte, denn der fehlte der sonst für Katzen unverzichtbare Schwanz. So ruderte sie hilflos mit den Armen, schaffte es aber auf den Füßen zu bleiben. Da schallte auch schon der Heilerin Stimme herüber:
"Karàsvina, könntet Ihr mir bitte behilflich sein diesen...Sack hier fortzuschaffen?"
Die Hexe hatte den Oberkörper leicht schräg und drehte den Kopf schief zu der anderen Hexe.
"Was ist denn nun schon wieder? Ha---Hatschi!", diese Schnurrbarthaare waren furchtbar. Melina schaute sie nur aus flehenden, alarmierten Augen an, also zuckte die Hexe mit den Schultern und kam herüber. Und zog die Nase kraus.
Sie standen nun am ende der Mauer, die hier in den Hafen überging und vom Wasser begrenzt wurde. Sie hatten Denerim selbst noch nicht betreten, aber alle Gerüche des Hafens wehten herüber: Fisch, Schweiß, Schmutz, Teer, verfaultes Fleisch, bittersüßer Giftgestank, der halb verwandelten Karàsvina schwanden die Sinne. Sie musste sich auf den Sack stützen, an dem Melina sich immer noch abmühte, doch wurde ihre Bewegung abrupt gestoppt, und zwar von ihr selbst. Diese Konturen, was immer in diesem Sack war, fühlte sich an als ob...
Sie riss die Augen auf, stemmte die Füße in den Boden und zerrte mit allem Gewicht an dem Sack. Im nächsten Moment kam dieser ins Rutschen und polterte vor sie, die Hexe stieß sich ab und hing einen Moment beinah im Schneidersitz in der Luft, doch die Landung brachte sie aus dem Tritt, sie knickte um und fiel schon wieder zu Boden. und erschrak:
langes, blondes Haar ragte aus dem Sack. Sie schaute auf zu Melina, die...

Melina Terrana
25.02.2012, 17:39
...die Luft tief einsog, um wieder Herrin ihres Verstandes zu werden. Melina war hinter der Hexe hergestolpert, als diese den Sack mit einem Ruck vom Haufen entfernte. Unsicher blickte sie Karàsvina an und vergewisserte sich, dass sie beide dasselbe sahen. Die Magierin hatte einfach kein Verständnis für diese Art der Entsorgung. Die Feiglinge, die diese Leute in Gefahr gebracht hatten, gehörten in ihren Augen hingerichtet.
Hör auf, dir darüber Gedanken zu machen! Hilf ihnen endlich! Melina blinzelte zweimal und holte tief Luft...was sie, aufgrund der hiesigen Sauerstoffverhältnisse vielleicht besser nicht hätte tun sollen. Sie musste husten, begab sich jedoch gleichzeitig in die Hocke, um die Blonde aus dem Sack zu ziehen. Die Heilerin sah sofort eine tiefe Verletzung in der Magengegend, sowie starke Verbrennungen an den Extremitäten. Sie prüfte den Atem bei der noch jung wirkenden Frau. Er war flach, aber vorhanden.
Als nächstes zog Melina den nächsten Körper mit Hilfe von Karàsvina aus dem Sack. Diesmal war es ein Mann. Zumindest vermutete sie dies, aufgrund der Statur, denn sonst war er von Kopf bis Fuß in ein rot-schwarzes Narrengewand gehüllt. Melina nahm ihm die Kapuze ab und bestätigte damit ihre Vermutung. Auch er hatte eine tiefe Wunde und sehr flachen Atem. Ähnlich wie bei der Blonden, waren die Ränder der Stichverletzung, wie Melina erkennen konnte, sehr eitrig. Scheinbar wurden sie vergiftet und sie wusste nicht, wie lange es schon her war. Wenn sie Glück hatte nur wenige Minuten. Wenn nicht...Sie musste sofort handeln. Es würde ihr keine Zeit mehr bleiben die Zwei in ein Lagerhaus zu schaffen. Jede Bewegung würde die Verbreitung des Giftes verschnellern und da Melina nicht wusste, wie weit es schon vorangeschritten war, würde sie die womöglich nur gefährden. Sie wandte sich der Hexe zu.
"Haltet Ausschau nach Menschen und versucht sie von hier fernzuhalten....oder nutzt einen Zauber, der uns vor den Augen Neugieriger schützt, wenn Ihr derartiges beherrscht. Aber bitte achtet darauf, dass kein Templer zugegen ist."
Die Heilerin wandte sich zunächst der blonden Frau zu und schloss ihre Augen. Sie hatte keine Zeit abzuwarten, ob Karàsvina den zauber beherrschte. Sie vertraute nur darauf, dass die Hexe neugierige Blicke abschirmen konnte. Je weniger Menschen in der Nähe waren, desto leichter und zuversichtlicher konnte sie die Heilmagie anwenden. Melina legte ihre Hände über die Stichverletzung der jungen Frau und sprach einige Worte, die ihr das Nichts in den Mund legte. Daraufhin legte sich ein heller Nebel um ihre Hände, dem sie befahl in die Wunde einzudringen und das Gift herauszusaugen. Es dauerte einen Moment, aber als der Nebel wieder herauskam, war er leicht grünlich, was Melina zeigte, dass sie erfolgreich war. Dasselbige wiederholte sie bei dem Narren. Auch dieser Nebel tauchte grünlich wieder auf und verschwand mit der Krankheit im Nichts. Nun verschloss die Heilerin die Stichverletzungen noch mit zwei leichten Wundumschlägen. Wenn alles geklappt hatte, müssten die beiden Verletzten jeden Moment erwachen und sie könnten von hier verschwinden. Melina musste sie etwas ausruhen. Das Wirken kostete immer Kraft, auch wenn man sich an der Macht des Nichts bediente, forderte es seinen Tribut ein. Immer ein wenig mehr...

Karàsvina Zwielichtstochter
26.02.2012, 14:09
"Natürlich, eine Katzenfrau ist ja auch sehr unauffällig, keiner wird etwas bemerken.", zischte Karàsvina zurück, aber Melina schien ihr schon gar nicht mehr zuzuhören. Die Hexe hob empört die Arme und ließ sie mit nachdruck wieder fallen, dann drehte sie den Oberkörper und erst zuletzt die Beine. Zu zwei Seiten konnte sie niemand sehen: einmal war da die Stadtmauer und es würde wohl kaum jemand übers Meer gerudert kommen, zumal Melina noch hinter dem Stapel aus Säcken kauerte, welche unweit des Wassers aufgetürmt lagen. Doch auf der anderen Seite war, unweit ihres Standortes, ein schmaler Durchgang. Dieser lag einen kurzen Abhang hinab und Tagelöhner schleppten Kisten hinein und hinaus. Karàsvina glitt zunächst auf die Knie, dann senkte sich ihr Oberkörper langsam auf den Wiesengrund und sie spähte hinab. Im Moment bestand keine unmittelbare Gefahr, dass sie entdeckt worden, aber was dann?
Sie musste dem vorbeugen. Und sie verfügte sogar über die richtige Magie dazu, doch in ihrem jetzigen Zustand war es vielleicht nicht die beste Idee: Zum Hexen musste sie durch den Schleier reichen, die Essenz des Jenseits dahinter hervorholen und in diese Welt strömen lassen. Doch es hingen Fäden der Magie an ihr, sie war leicht zu erkennen für alles, was sich auf der anderen Seite umher trieb. Geister wie Dämonen. Sie schaute noch unschlüssig hinab.
Fünf Männer, die immer wieder hin und -her laufen, aber keiner guckt auch nur in unsere Richtung. Sie versuchte zu lauschen, aber ihre übergroßen, fellbedeckten Ohren vernahmen der Geräusche viel zu viele: Da waren die Geräusche vom Hafen und die Stimmen, manche lauter manche leiser und immer wieder zerrissen schreie von Möwen alles. Unmöglich, einige wenige Worte daraus heraus zu hören. Sie warf einen Blick über die Schulter, Melina kniet, ihr den Rücken zugewandt, über der Elfe. Karàsvina spürte ein Kribbeln, als sie die Heilerin so ansah und wusste, dass diese Magie wirkte. Und die Hexe nahm an, dass sie damit noch eine ganze Weile beschäftigt sein würde. Mit wachsender Besorgnis wandte sie wieder das Haupt, derweil ihre Schultern unbewegt auf dem Boden ruhten. Drei der Kistenschlepper standen beieinander und schauten immer mal wieder den Hang hinauf, die Gefahr entdeckt zu werden wurde immer bedrohlicher und die Hexe sah keine andere Möglichkeit mehr. Sie robbte zwei Schritt zurück, ließ ein Bein auf dem Boden ruhen und zog das andere an, streckte die Hände nach hinten.
Ihre Finger begannen, nach dem Schleier zu fühlen, doch etwas war anders als sonst: anstatt nur einen hauchdünnen Vorhang zu erfühlen war es, als hätte jemand eine dicke Filzdecke zwischen die Welten gehängt. Sie fühlte mit mehr Nachdruck, bohrte ihre krallenbewährten Hände in den Stoff und durchstieß diesen. Ihren Unterarm entlang strömte die Essenz der Magie, die Hexe fühlte danach, doch das Mana floss nicht so ruhig und regelmäßig wie sonst, es glich einem mit Felsen durchsetzten Bach, dessen Strömung sich ständig änderte. Karàsvina fuhr fort in ihrem Tun und hoffte inständig, dass ein freundlicher Geist lauschte:
"Komm und fließ,
du unstet' Ding.
Komm und forme dich,
mein Wille gibt dir Gestalt." murmelte sie leise.
Überall an den Armen und ihrem Rücken, dem ganzen Oberkörper spannten sich ihre verformten Muskeln an und entspannten sich, das Mana verzweigte sich dort wo noch Reste der Schleierfäden an ihrem Körper klebten und sich in Form von Fellbüscheln, Krallen oder Schnurrbarthaaren manifestiert hatten. Doch es würde kühler, feuchter. Nebel keimte auf, sie wiegte den Körper in langsahmen Kreisen vor und zurück, ihre Hände drehten und die dünnen Arme wandten sich.
"Forme dich zu kreisen,
Wasser werde zu Dunst,
verschleiere der Beobachter Sicht."
Nebelschwaden breiteten sich, ähnlich dem Dampf über einem Kessel in den sie beständig rührte, aus. Sie öffnete die Augen und versuchte, den Riss im Schleier mit nach hinten gestreckten Armen und sanftem Fingerspiel zu schließen, doch es war so anstrengend, Schweiß klebte in Fellbüscheln am ganzen Körper und ihr Atem wurde schwerer.
Das Denken fiel schwerer, doch sie schaffte es, von Dämonen wohl unbemerkt, dem Schicksal sei dank, den Schleier zu schließen. Doch als nun legte sich, zusätzlich zu den hervorgerufenen Nebelschwaden, auch über ihr Denken ein Schleier, alle Gedanken wurden langsamer und sie selbst müde, so unglaublich müde.
Sie drehte den Kopf, verdrehte dabei den Oberkörper, beide Knie blieben auf dem Boden. sie konnte Melinas Rücken gerade ncoh erahnen, die kaum einen Schritt entfernt kniete.
Das muss verschleiert genug sein., bahnte sich ein Gedanke zäh wie ein Siebenschläfer den Weg durch ihren Kopf.

Luana Vindariel
26.02.2012, 20:53
Schmerzen, das war das einzige was Sie spürte. Ihre Lunge, ihr Mund, eigentlich brannte alles in ihr. Wohl die Wirkungen des Gases. Dann war da noch der Geschmack von zuviel getrocknetem Blut in Mund und Nase.

Müde und schlapp war Luna… aber warum?

Wieso bin ich nicht tot? Die Angreifer hatten Vorteile auf ihrer Seite.

Oder war Sie jetzt gefangen… Scheiße! Von einem Adligen gefangen. Die Elfe kochte vor Wut. Nicht nur weil sie geschlagen worden war. Nein. Es sah auch so aus als hätte man Sie verraten oder Informationen vorenthalten.

Vielleicht weht sich ihr Körper auch nur immens gegen den Tod, um den Mistkerl zu erwischen, der Sie reingelegt hatte.

Dann spürte Luna etwas Neues. Es schien lange zu dauern, doch es kam ihr so vor als wären es Sekunden.

Wärme umfing sie. Drang in Sie. Es kribbelte und zuckte. Sie kannte das. Wenn sie nach den Misshandlungen, durch die Adligen zu ihrer Sklavenzeit, magisch geheilt wurde. Jemand wirkte Magie auf Sie.

Urplötzlich donnerte Atem ihn Luna. Ihre Lungen füllten sich mit Sauerstoff und sie riss die Augen auf. Bereit jeden zu töten der anwesend war.

Ihr Oberkörper schnellte hoch und in einer Bewegung griff Sie nach ihrem Dolch, oder besser gesagt nach der Stelle wo er sein sollte.

Dann kamen ihre all die Dinge zu Gute, die ihr schreckliches Leben ihr beigebracht hatten:
Sie verstand sofort!

Das war nicht das Adligenanwesen. Es roch nach altem Fisch, Salz und Teer. Sie war am Hafen.

Dann schaute Luna zur Seite. Sofort erkannte sie die auffälligen Klamotten von Jester. Er lag am Boden und über ihm war jemand. Ein betörend schönes Wesen. Falls nicht noch mehr hier waren, musste sie es gewesen sein, die die Heilung anwand.

Die Zaubernde bemerkte wohl den Blick in ihrem Rücken, doch unterbrach den Spruch nicht.

Luna war noch zu geschafft um aufzustehen. Doch sie konnte sprechen.

Sie öffnete den Mund. Aus diesem drang ein kratzendes Husten. Dem folgte ein kleiner Schwall Speichel, Blut und Eiter. Sie übergab sich danach, wischte sich beschämt den mund ab und starrte mit müdem, wütendem Blick in die grünen Augen ihrer Helferin.

„Wer bist du!“ krächzte sie, „Darf ich mich bei dir bedanken? Oder muss ich mir Sorgen machen?“

Melina Terrana
27.02.2012, 17:54
Die Magerin hatte sich gerade erschöpft neben dem Narren niedergelassen, als sie der blonden Frau in die Augen blickte. Erleichtert atmete sie auf. Ihre heilenden Kräfte hatten sich in diesem Fall also ausgezahlt gemacht.
Melina nickte ihr freundlich zu.
"Ihr müsst Euch nicht sorgen. Meine Hilfe an Notdürftige ist selbstverständlich und ich hoffe es geht Euch besser." Sie blickte noch einmal zu dem Mann im Narrengewand, der noch immer nicht erwacht war.
"Ich schätze die Frage ist zu anmaßend, doch wer tut so etwas Grausames? Ihr seid hier in den Hafen verschleppt worden, verpackt in einen riesigen Sack wie ein Haufen schnöder Kartoffeln."
Kurzzeitig wanderte ihr Blick an der Blonden vorbei hin zu der halb verwandelten Karàsvina. Auch sie schien vollends erschöpft zu sein.
"Verzeiht, aber sie muss sich ebenfalls ausruhen. Vielleicht sollten wir uns an einen weitaus sichereren Ort begeben, als diesen lebhaften Hafen."

Luana Vindariel
27.02.2012, 20:18
Nach Ende dieses Satzes, drehte sich Luna um, denn die Magierin meinte wohl jemanden hinter ihr. Die Elfe erblickte noch jemanden… und jemand war nicht untertrieben. Sie wusste nicht wer oder was es war, aber sie musste unweigerlich an Schnurren und ihre ehemalige Katze denken.

Leicht verwirrt schüttelte sie den Kopf und dachte über die Worte nach.

Ein Sack?

In einem Sack verschleppt, sagte die Zauberin. Luna blickte sich um und erspähte den großen Stoffbeutel. Sie stand auf, wackelig, unsicher, und um ehrlich zu sein viel zu schwach. Doch Luna war wie immer zu Stolz sich die Blöße zu geben. Ging aufrecht und selbstsicher auf den am Boden liegenden Sack zu.

Ihr war schwindelig und speiübel, und alle Naselang wurde ihr kurz schwarz vor Augen. Doch die eitle Elfe wollte das nicht zeigen.

„Ein sicherer Ort. Ja…“, nahm Sie das Gespräch wieder auf und kramte in dem Stoffbeutel herum. Glücklich ergriff sie etwas. Luna holte erleichtert ihren Drachenknochendolch heraus und danach ihr Schwertsachs. Selbst Jesters Stab war dort.

Kein Zweifel. Die, die sie überfallen hatten, dachten sie wären tot… das war durchaus nicht schlecht. Aber warum haben sie ihren mehr als teuren Dolch nicht behalten? Im Moment egal.

Sie steckte ihre Waffen an und glitt zu Jester und der Fremden. Sie sackte fast zusammen, setzte sich dann aber einfach nur. Sie sah den Narren an, sah zum ersten Mal sein Gesicht, das überhaupt nicht hässlich war, wie sie anfangs dachte. Er lebte.

Luna setzte sich um und sah die Magierin an. Die sich erholte, die Elfe kannte das.

„Danke. Ich weiß zwar immer noch nicht warum du das getan hast aber danke!“ Luna starrte sie wohl etwas zu lange an, bis sie fortfuhr.
„Ich kenne mich in Demerin nicht gut aus, was sichere Plätze angeht“, sie blickte in ihre grünen Augen, „ich kenne nur die Perle. Weiß aber nicht ob das der geeignete Platz für euch ist! Vielleicht kennt ihr etwas Besseres!“

Plötzlich überkam die Elfe wieder der Schmerz. Sie krümmte sich zusammen und würgte trocken.

Tollen Eindruck machst du hier!

Die Elfe guckte zu dem Wesen am anderen Ende des Raumes oder wo auch immer sie waren und dann zu der wieder Magierin.

„Sobald du wieder bereit bist sollten wir gehen!“

Toller Witz, Luana. Du bist wohl die die hier nicht gehen kann. Und der Narr? Den muss ich wohl tragen!

Markus Pfeifer
28.02.2012, 00:38
----->Devans Anwesen

Hafenbezirk
Der Geruch von gebrannten Waffen und fremden Gewürzen. Fremdartige Farben und Formen. Ganz schwach war die Musik zu hören.
Jester hatte das Gefühl zu fallen und je weiter er fiel desto schwächer wurde die Musik und desto wohler fühlte er sich. Jester wehrte sich. Er musste zurück zu dieser Musik die ihn schon so lange begleitete und führte wie er zurückdenken konnte. Er wüsste nicht was er ohne sie täte.
Jester kämpfte und fing an sich unwohl zu fühlen. Ein heißer Schmerz dehnte sich aus aber die Musik wurde lauter.
Sein Körper fühlte sich an als ob er in Flammen stehen würde doch dann gsellte sich ein Kribbeln dazu. Die Hitze schien aus seinem Körper zu ströhmen und seine Nase roch die unverwechselbare Luft des Hafens.
Die verschiedenen Farben und Formen fügten sich sacht zusammen und Gesprächsfetzen über einen `sicheren Platz´ drangen zu ihm durch. Schließlich öffnete Jester die Augen.
Die Musik in seinem Innern schwoll Augenblicklich in einem warnenden Ton an. Jester sah Blondie und eine fremde hübsche Frau und erschrocken riss er seine Augen zur Gänze auf. Seine Maske war nicht mehr an ihrem Platz!

"neinneinneinneinnein!" rief er fast und all den Schmerz und seine Schwäch völlig ignorierend vollführte er einen perfekten Rückwärtzpurzelbaum. Als er dann auch in einer hockenden Position zu Ruhe kam war die Maske wieder an ihrem Platz. Der Harlekin richtete die Maske noch ein wenig zu recht dann nahm er sich Zeit sich umzusehen während die Musik sich deutlich beruhigte.

Neben Blondie saß eine hübsche Brünette deren Grüne Augen fast genau so fesselnd waren wie die Zeichnung darunter und etwas Abseits war etwas das Jester nur als halb Mensch halb Katze einordnen konnte. Sofort hatte er das Bedürfnis das Tier zu streicheln und zu herzen.

Blondie sah erschöpft aus "Hab keine Angst Blondie, wird alles gut" sagte er fröhlich. Etwas träge ging er auf das brünette Mädchen zu und strich dabei übertrieben sein Kostüm glatt.
Bei der Frau angekommen ließ er seinen linken Arm vorschnellen und hatte plötzlich eine Spielkarte in der Hand auf der eine braunhaarige Prinzessin abgebildet war. Kurz rieb er die Karte zwischen seinen Händen. Er nahm die Hände wieder auseinander und die Karte schien wie von Geisterhand dazwischen frei zu schweben. Für ein paar Herzschläge schwebte die Karte dann griff er die Karte quasi aus der Luft und mit einer Handbewegung verwandelte sich die Damen-Karte in eine Joker-Karte. "Magie..." flüsterte er

"Wenn ich mich vorstellen darf schöne Frau: Meister Jester mein Name, Herr der Geistesfreiheit und Anbieter jeglicher Form von Zerstreuung" stellte er sich vor und machte eine übertriebene Verbeugung. Der Schmerz in seiner linken Schulter ließ ihn zusammenzucken und vorsichtig taste er nach der Stelle und erfühlte den Wundverband.
Aus den Augenwinkel erspähte er seinen Stab und ergriff ihn sofort nur um sich dann darauf abzustützen als sein Blick auf die Katzenfrau viel.

"Köpfchen klein,
Streicheln fein,
möcht so gern ein Kätzchen sein.
Katzen können Mäuse fangen,
haben Krallen, scharf wie Zangen,
kriechen durch die Bodenlöcher
und zuweilen auf die Dächer.
Doch es regnete das war nicht schön
Und jagen wär jetzt echt obszön
Und desshalb ein zerzaustes Kätzchen rief
(und hielt dabei ihr Köpfchen schief):
"Lassen wir die Wolken doch erstmal weinen,
wir warten, bis wir sehen die Sonne scheinen,
und dann gehen wir erst wieder auf die Wiesen,
sonst müssen wir noch wegen Kälte niesen!"
Und so gesellte sich zum Katerschnurren
das leise Geräusch vom Magenknurren... "

Er wandte sich wieder an Blondie und Brauni.
"Ein sicherer Ort ist gesucht?
Ich hab mir da was ausgesucht!
Gerne könnt ihr mit mir kommen,
ich werde euch schon satt bekommen.
Schließlich bin ich nicht mehr krank,
ich glaube euch gebührt dafür der Dank
so biet ich euch nun Speiß und Trank!"

Karàsvina Zwielichtstochter
28.02.2012, 17:11
Es bereitete der erschöpften Karàsvina einige Mühe, auf die Füße zu kommen, wurde ihr Körper doch noch immer durch ihre eigenartige Gestalt aus der Balance gebracht. Sie stützte sich nach hinten mit den Händen ab, zog die Knie an und ließ ihren Oberkörper ein nach hinten gebogenen 'S' beschreiben. Sie kam zwar in die Höhe, fiel aber beinahe wieder vornüber. Im letzten Moment fing sie sich und ließ einmal den Blick schweifen. Dichter Nebel wohin sie blickte, gut. Ein zufriedenes Lächeln stahl sich in ihr Antlitz.
Sie wandte sich Melina und den beiden nun Erwachten zu, ging in die Hocke. es kribbelte sie am ganzen Körper als ihr Schweiß sich in denn Fellbüscheln fing. Sie kratzte sich und... kratzte auf Haut? Sie schaute an sich herunter. War es Wunschdenken, oder hatte sie nun wieder weniger Fell an sich als zuvor? Doch ehe sie sich vergewissern konnte, fing der Narr zu reimen an.
sie versuchte ihm zu folgen, doch ihre Gedanken waren noch zu zäh ob der geistigen Anstrengung zuvor durch den Nebelzauber.
Also schaute sie die bunte Gestalt nur entgeistert an, als sie geendet hatte.

"Also habt ihr ein Versteck, wo wir hingehen können?", sie legte den Kopf schief und schaute ihn von unten herauf an.

Luana Vindariel
28.02.2012, 18:59
Hab keine Angst, äffte sie den Narren in Gedanken nach. Und dann fing er auch wieder an zu dichten.
Eigentlich war Luna mal wieder schwer beeindruckt, wie grazil und hurtig Jester sich bewegte, doch dann fing er wieder an zu dichten.

Luana Bardenmeisterin, Lucille, bat die Elfe damals Panflöte zu lernen. Erstens weil Luna es schon etwas konnte, zweitens: weil eine Flöte zu einer Dalish passt… und drittens und am wichtigsten:
Die engstirnige Elfe hat eine grauenhafte Singstimme. Und dichten konnte sie nur vulgär und ohne jeden Sinn für Metrik.
Das ist wohl der Grund, warum sie das Poem des Narren abstoßend findet. Sei es nun gut oder schlecht, sie mag derlei Kunst nicht… wie so vieles anderes.

Als der Narr fertig war und Luna mal wieder wütend über die letzten Minuten des vergangenen Auftrags nachdachte und unentwegt die Magierin anstarrte, ehr unbewusst, bekam sie nur nebenbei mit, dass Jester ein Versteck hat.

Zeitgleich schien es so, als würde sich das Katzenwesen regen. Welches gar keine Katze war, sondern ein Mensch.

Hier wimmelt’s ja nur so von Magiern!

Luna presste ihre Hände gegen die schmerzenden Stellen an ihrem Körper. Die Zauberin schien gut zu sein, aber dieses Gift war durchaus mächtig.

Lunas Blick wurde schlagartig dunkel und rasend.

„Bist du endlich fertig mit labern, du Kasper“, sagte sie obwohl Jester schon einige Minuten still war, und ohne Grund. Die Elfe war nicht auf ihn sauer, sondern auf die Adligen die sie übermannten.

Mit diesem Semih werde ich auch noch ein paar Wörtchen wechseln!

Sie stand wacklig da und ließ den trüben Blick wandern:
„Können wir dann endlich! Ich könnte echt mal ein Bad vertragen!“

Justinus
28.02.2012, 20:08
Hafenbezirk
Naomi Cirtardas Haus

Mit einem dumpfen Geräusch legte Justinus seinen Helm auf einen kleinen Tisch der in der Mitte des Raumes stand.
Der Chaoskrieger schob eine Kerze beiseite und hob voller Neugier eine Schale mit fremden und unscheinbaren Gewürzen auf. Tief sog er den Duft der Schale ein, ein herber aber gleichzeitig auch erfrischender Geruch der ihm sofort zusagte.
Der ausschließlich durch Kerzen erleuchtete Raum hatte etwas heimeliges und druch die, im Kerzenschein, flackernden Schatten wirkte der Raum größer als er vermutlich war.

Justinus richtete seine Aufmerksamkeit auf das Gespräch zwischen Chizuri und der alten Frau, die sowohl nervös als auch aufgeregt den Grund ihres hierseins erfahren wollte,
Als sich kurz darauf herausstellte, dass die Alte nicht der Empfänger war und sich davontrollte kam Justinus ins Grübeln.

Neugierde..... eine besondere Form der Gier, der Gier nach Wissen. Noch gefährlicher und antreibender als die Gier nach weltlichen Dingen bietet sie doch einem Alles an. Geld, Macht, die Erleuchtung und das Wissen wie man all Das erlangen kann.
Lässt die Neugier aber einen auch unvorsichtig, manipulierbar werden? Die Gier nach Gold lässt einen am Ende mit nur noch mehr Gold dastehen während man bei der Gier nach Wissen weiser sein sollte. Neugierige Menschen sind bestimmt gefährlich aber zu anfangs bestimmt unvorsichtig. Diese Leute sollte man besser im Auge behalten!

Justinus konzentrierte sich auf die eigentliche Naomi. Ihre stolzen Gesichtszüge. Ihr bestimmendes Auftreten wie es nur jemand hat der genau bescheid wusste um die eigenen Stärken und Schwächen. Nicht zuletzt ihre Zielstrebigkeit die sie an den Tag legte, die sie dazu antrieb sofort die Nachricht zu lesen ohne überhaupt Interesse an den Überbringern zu zeigen.

„Interessant und beängstigend. Es ist die Dunkle Brut, nicht wahr? Ich habe schon Gerüchte gehört, die nichts Gutes besagen.“
Justinus musste überrascht schlucken "Gerüchte? Die schwachen Verteidiger der Menschen sind mit ihren zerstittenen Kräfte in Ostagar gescheitert! Die Verderbnis frisst sich seither wie ein Geschwür durch Ferelden und niemand scheint Willens zu sein sich ihr entschlossen entgegenzustellen! Stattdessen fliehen sie lieber in ihre erbärmlichen Festungen und verkriechen sich zitternd voll vergeblicher Hoffnung hinter hohen Mauern und schweren Türschlössern und beten darum, dass ein anderer die Verantwortung für ihr Leben und ihre Sicherheit übernimmt! Unbeholfene Narren die bald in ihrem eigenen Blut ertrinken werden!" seine Stimme war voll Bitterkeit.

Naomi sah mit hochgezogener Augenbraue Justinus an wobei ihr Blick gerade noch so über das Blatt Papier ragte. Sie schien einen Moment zu überlegen.
"Wir wollen doch nicht hoffen, das es soweit kommt! Aber sagt mir doch bitte wer ihr seid und woher in Geoffrey kennt?"
"Mein Name ist Justinus und an meiner Seite steht Chizuri Saito..." Der Kultist überlegte kurz ob er lügen sollte und eine Bekanntschaft mit diesem Geoffrey erfinden sollte, entschied sich dann aber dagegen, seine Fähigkeit zur Lüge nicht völlig vertrauend. "...ich persönlich kenne diesen Geoffrey nicht ich begleite lediglich Chizuri und sorge dafür, dass sowohl Chizuri als auch die Nachricht sicher ankommt."
Naomi hatte nun einen undeutbaren Gesichtsausdruck mit dem sie zuerst Justinus und danach Chizuri eindringlich musterte.
"Nun ja, es sind gefährliche Zeiten für unsere.... Freunde. Feinde lauern überall... nicht nur in Form der Verderbnis" Justinus hatte das Gefühl als ob sich eine gewisse Spannung im Raum aufbauen würde.
"Wer immer eure Feinde auch sein mögen, die Dunkle Brut ist derzeit unserer Größter, der nur durch Entschlossenheit aufgehalten werden kann!" beharrte Justinus
"Ich denke es braucht mehr als das um die Brut aufzuhalten! Ich denke..."
"Was ihr zu denken glaubt ist irrelevant Naomi Cirtarda!" unterbrach er die junge Frau "Die Brut! Unwissende, unwürdige Kreaturen in deren Adern unreines Blut fließt! Gelenkt durch den Willen ihres schwachen Herrn ströhmen sie druch das Land und zerstören dabei alles und jeden ohne zu Wissen warum! Darin liegt keine Stärke! An ihnen ist nichts übersinnliches! Einen solchen Gegegner bekämpft man mit eiserner Entschlossenheit. Einer Entschlossenheit die die eigenen Reihen fest zusammenschweißt und die einen nie wanken oder zweifeln lässt!"

"Und ihr verfügt natürlich über diese Entschlossenheit die uns allen fehlt?" fragte Naomi verächtlich
"Eure Arroganz und herablassende Art interessiert mich nicht! Ich habe bereits gegen die Brut gekämpft und weiß daher genau wovon ich rede!" Justinus unterstrich das gesagte mit einer zurückweisenden Handbewegung.
Ein zufriedenes Lächeln, das man eher als angedeutetes Schmunzeln werten konnte zeigte sich auf dem Gesicht Naomis und unterstrich das plötzliche Funkeln in ihrern Augen.

Melina Terrana
28.02.2012, 21:14
Überrascht darüber wie schnell der Narr wieder auf den beiden war, hatte sie zunächst gar nicht auf seine Aussage mit dem Versteck geachtet. Ihr war aufgefallen, dass es ihm sehr wichtig zu sein schien, die Maske wieder über das Gesicht zu ziehen. Was er wohl wirklich damit verbergen wollte.
Melina blickte zu Karàsvina, die ebenfalls überraschenderweise vollkommen menschlich war. Wie war das passiert? Sie blickte zu dem Narren.
Ob er sie....nein...da war keinerlei Magie im Spiel. Was für ein seltsamer Mensch.
Dann richtete sich die Magierin wieder auf. Noch ein wenig schwerfällig, aber nicht unsicher.
"Karàsvina geht es Euch gut? Ich hoffe ich habe Euch nicht zu viel abverlangt." Etwas beschämt lächelte sie die Hexe an und hoffte, sie würde ihr verzeihen. Erst dann realisierte sie die Worte `Speis und Trank´und augenblicklich meldete sich ihr Magen. Seit sie Denerim betreten hatte, hatte sie nichts gegessen. Es wurde also Zeit für ein spätes Frühstück.
"Lasst uns gehen. Mich hält hier nichts weiter. Ganz im Gegenteil...der Hafen ist nicht mein bevorzugtes Gebiet. Der Geruch ist nicht gerade anregend." Doch wohin sollte sie wirklich gehen? Mit diesen Fremden, denen sie zwar geholfen hat, aber die sie noch weniger kannte als Karàsvina? Oder sollte sie auf die letzten Worte der Hexe hören und mit ihr gemeinsam einen Alten im Wolfspack aufsuchen? Verunsichert blickte sie zu der Hexe rüber und hoffte, sie würde die Bedeutung dieses Blickes verstehen.

Markus Pfeifer
28.02.2012, 23:02
Das Katzenmädchen, das jetzt mehr Mädchen als Katze zu sein schien sah ihn mit großen Augen an und fragte ob er ein Unterschlupf nun hätte
Hab ich das nicht gerade in aller Deutlichkeit gesagt?
Dann brachte sich Blondie ein, die noch immer einen unentspannten Eindruck machte, und fragte nach einem Bad, einem heißen Bad.
Zu guter Letzt kam Brauni ins Spiel und beschwerte sich über den üblen Geruch hier am Hafen.

Zwar hatte sich Jester die Frage gestellt wie er hierherkam aber er hatte recht schnell eine einleuchtende Begründung gefunden.
Nachdem sich der Stecken in dem Haus in seine Brust gebohrt hatte war er wohl eingeschlafen und zum Hafen gebracht worden wo er dann von Brauni und dem Kätzchen gefunden und heilgemacht worden war.
Es hatte zwar so ausgesehen, als ob sein Freund mit einem Pfeil auf ihn geschossen hätte, aber das konnte nicht sein. Kein Freund würde so etwas tun!

Sich an seinem Stock festhaltend und stützend ging er tief in die Knie als diese anfingen etwas weich zu werden.
Er wandte sich wieder an seine Mitmenschen

"Ja ein Versteck das nen ich mein
Ich nenn es auch mein Heim"
sprach er zu dem Katzenmädchen

"Wir können jetzt auch wirklich gehen
Ich habe hier genug gesehen
Denn angenehm ist die Luft hier wirklich nicht
Wer das als schön empfindet gilt als töricht
Die Luft hier riecht nach Fisch
Die Luft bei mir hingegen frisch"
entgegnete er Brauni

"Und auch mit heißem Wasser kann ich dienen
Allerdings müsst ihr euch dort selbst bedienen"
sagte er zu Blondie gewandt

"Wer ich bin das wisst ihr jetzt
schließlich hab ich mich nun hingesetzt
Darum eine Frage muss noch sein
Was seid ihr für Vögelein?"
fragte er das Katzenmädchen und Brauni und legte nun seinerseits den Kopf schief

Melina Terrana
29.02.2012, 08:07
Wieso spricht er denn auschließlich in Reimmustern? Seltsamer Mensch...
Die Magierin blickte den Narren an. Sie fand es schrecklich sein Gesicht nicht erblicken zu können, da sie doch so gern in die Augen desjenigen blickte, mit dem sie sprach. Doch nun gut, er hatte sie höflich in Reimform nach ihrem Namen gefragt und diesen Wunsch wollte sie ihm nicht verwehren.
"Mein Name lautet Melina Terrana. Seid gegrüßt." Sie neigte leicht ihren Kopf. Eine Angwohnheit, die ihr ihre Mutter schon in ihrer Kindheit angeeignet hatte. Melina störte es nicht. Für sie war es eine Höflichkeitsform. Nicht mehr und nicht weniger.

Luana Vindariel
29.02.2012, 17:17
Weiteres reimendes Rumgeseiere! Vorstellungen! Eventuell noch ein Teekränzchen?!
Luna war wütend. So langsam überstapelten sich ihre Aggressionen.

„Toll! Da ihr euch nun alle so gut kennt können wir ja wohl mal gehen!“
Sie spuckte fast vor Zorn schob sich langsam nach vorne, drückte dabei ihre Brust und atmete schwer. „Ihr könnt euch auch in Jesters Versteck ein Ohr an die Backe labern!“

Die Elfe ging direkt auf Jester zu und stieß ihn unsanft in die Richtung wo sie den Ausgang vermutete und ging dann rasch an ihm vorbei.

„Hast du auch noch die Güte uns den Weg zu zeigen? Ich kenne ihn nicht und bin schneller. Also ab an die Spitze!“, sie kochte, „und verkneif die die Reimerei!“

Alle waren entweder schockiert, gekränkt und verängstigt, Luna konnte das ihm Moment nicht erkennen.

Sie blieb kurz stehen und merkte, dass sich immer noch keiner bewegte. Ihre Agen wurden zu dunkeln Schlitzen. Warum mache ich das hier eigentlich? Alleine bin ich eh immer schneller unterwegs! Aber im Moment…

„Kitty, Narr und…“, sie sah die Magierin an und ihr fiel auf Anhieb kein beleidigender Spitzname ein, „Grünauge! Lasst uns jetzt endlich gehen!“

Und schon wieder beleidigte sie Leute die sie nicht kannte und eigentlich ganz sympathisch wirkten, aber sie war nun mal sehr voreilig und zornig, was Zwischenmenschlichkeiten angeht. Sollen sie mich ruhig hassen! Ich will nur diese Adligen Mistkerle tot sehen!
Sie ging an dem Menschen vorbei, sah sie kurz an und hielt sich dann an einem Stück Holz fest auf das sie sich stützte.

Ich brauche ein Bad und ein Bett… am ehesten ein Bett!

Karàsvina Zwielichtstochter
29.02.2012, 20:33
Karàsvina rieb sich erschöpft über Augen und Schläfen, dabei stellte sie fest dass sie anstelle von Fingernägeln immer noch Krallen und auch einen dünnen Fellflaum auf dem handrücken hatte. Dieser bunte Narr war sehr anstrengend.
Sie fuhr mit der Hand an den Barthaaren entlang und blickte zu der Elfe empor.
"Dafür, dass wir dir soeben das Leben gerrettet haben bist du aber sehr freundlich. Ich bin fasst versucht, dich zum Tee einzuladen."
Nanu, wo kam das denn jetzt her? Das ist doch sonst nicht meine Art zu reden...
die Hexe zuckte mit den Schultern. Hin und wieder hatte sie diese Anwandlungen, als ob ihr jemand anders die Sätze in den Mund legen würde. sie hob eine Schulter, ganz als würde sie an einem Faden an dieser empor gezogen, dann folgte die Hüfte auf derselben Seite -der Linken-, dann das Knie. Und erst zum Schluss der Rest des Körpers, bis sie stand. Und der unhöflichen Elfe in die Augen schaute, wobei sich ihre honiggelben Katzenpupillen zu schmalen Strichen verkleinerten.

Luana Vindariel
29.02.2012, 21:58
Katzenaugen!

Eindeutig jemand der mit dem Nichts etwas zu tun hat und dann noch dieser enorm zynische Satz…

Ja diese Frau mochte Luana auf Anhieb.

Und zudem hatte Sie Recht. Aber die Elfe war zu erschöpft und zu stolz um einzugestehen, dass sie falsch gehandelt hatte.

Also: Rational gesehen sollte man sich entschuldigen, verlegen dreinblicken… oder zumindest schweigen.

Oder man macht es total falsch:

„Hör mal Kitty!“, sie hielt dem Blick stand, was aber lächerlich wirken musste mit den müden und glasigen Augen, „Ich wurde vor knapp einer Stunde vergiftet, erschlagen und getötet! Ich glaube ich habe mir das Recht verdient stinksauer zu sein!“’

Die Elfe sog den Geruch des Menschen ein: „Such dir jemand anderen beidem du sarkastisch sein kannst!“ und sofort bereute sie ihre Worte, doch sie war zu erschöpft, denn man sah wahrscheinlich ihre Augen wie sie verzeihend zuckten. Doch sie fand schnell wieder ihre unnatürliche und unangebrachte Härte.

„Narr! Vorwärts!“, dann ging sie an der Kätzin vorbei und stieß an ihre Schulter: „Ich streite mich mit dir wenn ich ausgeruhter bin!“

Markus Pfeifer
01.03.2012, 00:40
Hafenbezirk
13:15

Jester starrte fasziniert die Katzenfrau an und hatte seine Behandschuhte Hand ausgestreckt um sie zu berühren als Blondie ihn erneut anherrschte. Alles an dieser Frau war interessant, wie sie aussah, wie sie sprach und vor allem wie sie sich bewegte.
Er zog seine Hand blitzartig zurück. Er konnte nicht sagen warum aber irgendwie fand er diese Unterhaltung und diese Gesellschaft sehr anregend, außerdem fühlte er sich mit jeder verstrichenen Minute besser. Seine rechte Brust tat zwar weh wenn er den Arm arg bewegte aber der Schmerz war auszuhalten solange er es nicht übertrieb.
"Ja! Natürlich, wir wollen ja!" bestärkte er Blondies Absicht, drehte sich einmal schnell im Kreis, blieb dann abbrupt stehen und zeigte in einer der Gassen die aus dem Hafenbezirk hinausführten.
"Da lang! Aufi Gehtsi!"
Den rechten Arm angewinkelt vor sich haltend ging er mit zügigem Schritt durch die Gassen und Straßen, wobei er hier und dort bekannte Gesichter freundlich grüßte bzw zurückgrüßte wie zum Beispiel den freundlichen Gemüsehändler dem er hin und wieder half und der ihm im Gegenzug immer einen Korb mit saftigen Äpfeln hinstellte oder schrullige Schmied der ihn immer beim schmieden zusehen lässt.

Schließlich kamen an einer Wäscherei vorbei und bogen in ein kleines aber lichtdurchflutetes Gässchen dessen Wände stellenweise mit wildem Efeu und anderen Kletterpflanzen überwuchert waren. Jester nahm sich einen Moment Zeit und sog diesen grünen Duft tief ein.
Der Harlekin zeigte schräg nach oben. Zwischen der Wäscherei und dem Nebengebäude lag ein etwa drei Meter breiter Spalt der von einer hohen Mauer versperrt war.
"Folgt mir!" forderte Jester seine Begleitung auf und warf seinen Stab über die Mauer wobei man nicht hörte wie der Stab aufschlug. Jester fixierte die Stange die weit über ihm aus der Wäscherei herausragte. Au weia, das tut jetzt bestimmt weh1
Mit einem wehleidigen seufzen Sprang Jester die Mauer an, stieß sich von ihr ab und erfasste die Stange über ihm. Schon jetzt spürte Jester wie sich die Wunde wieder öffnete und er glaubte auch wieder zu bluten. Mit zusammengebissenen Zähenen holte er Schwung in dem er vor- und zurückpendelte um sich dann mit dem aufgebauten Schwung an der Stange hochzustemmen. In einem Zug bekam er die Stange auf Hüfthöhe und kurz darauf stand er auf dieser. Einen Moment balacierte er sich aus und stieg auf die Mauer.
Er half seinem ersten Gast auf die Mauer und ging dann weiter, in Erwartung, dass die anderen sich gegenseitig halfen.
An der Rückseite der Mauer war kleine Treppe angebracht die in sein Reich führte. Zuerst ging es runter dann um eine kleine Ecke und dann wieder eine Treppe hinauf, auf das Dach der Wäscherei.
Das Gebäude war nicht immer eine Wäscherei gewesen. Ursprünglich hatte es ein großes, verwinkeltes Flachdach gehabt. Später war auf der Hälfte des Daches, auf der der Straße zugewandten Seite, ein Aufbau entstanden während der Rest des Flachdachs scheinbar in vergessenheit geriet.
Jester hatte diesen Ort bereits als kleines Kind entdeckt und ihn für sich bansprucht und über die Jahre sich hier ein zweites Domizil aufgebaut.
Für eine Person gab es hier mehr als ausreichend Platz um sich zu verwirklichen. Der komplette Bereich war überdacht und sogar Wände gab es die vor der Witterung schützten. Die Wärme der Wäscherei unter ihnen war spürbar.
Sie betraten sein Heim durch einen Vorhang aus schwerem Stoff an der Stirnseite. Insgesamt war das Innere seines Heims in zwei Bereiche unterteilt die von einer langen Wand, die aus verschiedensten Materialien bestand, getrennt wurde. In der Wand selbst die mal aus Stein, dann aus Lemziegeln und Holz bestand, waren beidseitig lauter kleine Regale angebracht in denen Jester kuriose und schöne Dinge über die Jahre hinweg gesammelt hatte.
Es fanden sich darin Dinge wie kleine Zinnfiguren, Einhörner aus Speckstein, getrockente Blumen, sogar ein Kaladoskop, Windräder, Münzen einer fremden ihm unbekannten Währung, Muscheln, kleine Fläschchen mit wohlriechenden Ölen, bunte Kreide, schön verziehrte Ringe, Öllampen in Form von Drachen und anderen Sagenfiguren, eine porzelanfigur in Form eines geflügelten Pferdes, wunderschön illustierte Bilderbänder von Geschichten, Mythen und fremden Ländern und vieles mehr. Alles was Jester über die Jahre in Denerim gefunden und gesammelt hatte.
Auf der rechten Seite befanden sich mehrer Truen, zwei Tische die zusammengestellt waren, am entfernten Ende sein großes, selbstgebautes Bett in dessen Mitte seine alter Teddybär lag und daneben ein alter, gebrauchter Schmiktisch dessen Spiegel mit einem Tuch verdeckt war.
Auf der anderen Seite dominierte ein großes, rundes Becken das etwa Hüfthoch war. Über dem Becken verliefen ein paar Rohre die hinter dem Becken aus dem Boden kamen, über das Becken liefen und dann in der Wand wieder in der Wäscherei verschwanden.
Von der Decke hingen Fahnen in verschiedensten größen und Farben. Manche waren einfach nur bunt, andere hatte verschiedenste Wappen die Jester jedoch nicht kannte. Die Fahenen waren das einzige das Jester......weggefunden hatte. Neben den Fahnen hing noch eine Kugel aus zusammengebundenen Metallspänen über seinem Bett.
Rasch machte er ein paar Kerzen an deren warmes Licht vom Holz aufgenommen wurde, die Kugel aus Metallspänen über seinem Bett reflekierte das Licht und brach es in unzählige kleine bunte Punkte die über alle Flächen zu tanzen schienen.

Jester breitete die Arme aus "Tataa!" dann ging er auf eine der Truhen zu und holte einen Korb mit saftigen Äpfeln, einen großen Brotlaib, einen geräucherten Schinken hervor und auch Käse durfte nicht fehlen. Er musste eine Weile kramen bis er alles hervorgeholt hatte aber schließlich fand er auch die runden Holzbretter die man als Teller verwenden konnte,

---->Jesters Domizil im Marktbezirk

Karàsvina Zwielichtstochter
01.03.2012, 11:05
Kaum dass die Elfe ihr den Rücken zugewandt hatte, streckte Karàsvina ihr die Zunge heraus. Dann schaute sie Melina an und hätte sie nicht gewusst, dass diese aus Überzeugung jedem half hätte sie sie wohl als nächstes angefahren, warum sie das unhöfliche Frauenzimmer überhaupt wieder auf die Beine gebracht hatte, aber so lies sie es bleiben. Stattdessen nickte sie nur aufmunternd mit dem Kopf in die Richtung, in die Jester sich davon gemacht hatte und schon bald hatte das Labyrinth der höfischen Gassen die vier verschluckt. So ließen sie auch die von der Hexe hervor gerufenen Nebelschschwaden alsbald hinter sich.
Karàsvina wollte gerade ihre Gugel über den Kopf ziehen, noch zu katzenhaft waren ihre Züge, als ihre Hände ins Leere griffen: Ihre Kleider lagen noch im Umkleidezimmer dieser Kneipe, wo sie und Melina den Templern in die Arme gelaufen waren, sie und die Heilerin trugen noch immer diese Kleider mit den absurd großzügigen Ausschnitten. Also hielt die Gestaltwandlerin das Haupt gesenkt, sie hätte ohnedies auch rasch die Orientierung in dem Gewirr aus Häusern und Gassen verloren. Doch die Fäden des Schicksals wurden in für sie günstigen Bahnen gesponnen, niemand schien ihr allzu große Aufmerksamkeit zu schenken, was zu einem nicht kleinen Teil auch daran liegen mochte, dass die bunte Gestalt, welche sie anführte alle blicke auf sich lenkte. Dann hielten sie.
Und der Narr war mit einer zur Schaustellung seines akrobatischen Könnens rasch verschwunden, während die Frauen sich nur nichtssagende Blicke zuwarfen. Karàsvina rollte mit den Augen, ging zu der Mauer, drehte ihre Beine ehe sie den Oberkörper drehte wieder ihren Begleiterinnen zu und senkte dann die Hüfte, ein bein vorgelagert, auf das sie beide Hände faltete, die Handflächen nach oben.
"Also, wer zuerst?", bot sie die Hexenleiter den anderen beiden an.

Melina Terrana
01.03.2012, 15:04
Still folgte die Magierin dem aufgeregten Narren, der sich hier in Denerim scheinbar bestens auskannte. Hie und da erblickte sie Menschen, die ihn grüßten und ihm wohlgesonnen schienen, was Melina durchaus beruhigte.
Als sie an einer Mauer ankamen, an der der Narr emporkletterte, blieb Melina mit der Hexe zurück. Die Elfe hatte es scheinbar wirklich eilig ein Bad zu bekommen. Melina war etwas enttäuscht, dass die blonde Frau so ruppig zu ihr war. Schließlich hatte sie ihr nur helfen wollen. Doch vielleicht konnte sie es einfach nicht so ausdrücken, wie sie es eigentlich wollte.
Indessen hatte Karàsvina sich so hingestellte, dass Melina mit ihrer Hilfe die Mauer erklimmen konnte. Sie ging auf die Hexe zu und hielt sich an ihrer Schulter fest. Die Magierin war beiweiten keine besonders gute Akrobatin und mit derartigen Kunststückchen war sie nur wenig vertraut. Ihre Kindheit hatte nicht unbedingt aus Entdeckung bestanden, sondern um den täglichen Kampf ums Überleben. Langsam und bedächtig setzte sie ihren Fuß auf Karàsvinas Hand und ließ sich von ihr in die Höhe führen.
"Dankesehr!" Das letzte Stück zog sie sich selbst hoch und reichte dann Karàsvina ihre Hand entgegen, damit es auch für die Hexe nicht schwer würde hier hoch zu kommen. Sie beeilte sich dem Narren zu folgen, der schon voraus gegangen war. Letztendlich in seinem Heim angekommen, war Melina wahrlich verblüfft.
"Eine hübsche Unterkunft habt Ihr hier." Begierig schaute sie sich um und ihr entgingen die schönen Dinge, die er hier hatte nicht. Besonders die Öle hatten es ihr angetan. Für diese betörenden Gerüche hatte sie wirklich etwas übrig.

---->Jesters Domizil im Marktbezirk

Luana Vindariel
01.03.2012, 15:42
Als endlich alle still waren, gingen sie auch los. Jester hinterher, durch Wege, Gassen und über den Markt. Viel bekam sie nicht mit, sie dachte zu sehr nach. Was lief bei dem Auftrag falsch? Hat mich jemand verraten? Wie kann ich am Besten und Schmerzlichsten Rache nehmen?

Irgendwann kam das Quartett an eine Mauer. Luna blickte etwas komisch, die Magie half und so langsam fühlte sie sich besser. Doch gleich wieder akrobatische Tricks damit sie wieder halbohnmächtig wird. Nein danke.

Der Narr hingegen hüpfte auf die Mauer und hielt ihr in Erwartung die Hand zur Hilfe hin. Luna biss sich auf die Zunge bevor sie etwas sagen konnte, wandte den Blick ab und ließ sich hochziehen.

Auf der anderen Seite kam kein danke über ihre Lippen. Stattdessen wartete die Elfe auf den Rest und folgte Jester dann in seine Behausung. Es war eigenartig und auffällig, genau wie Jester selbst.

Sie verkniff sich mit ihrem letzten Maß an Höflichkeit einen bissigen Kommentar. Jester kasperte wieder herum und stand dann ruhig da.

„Nett hier!“, sie versuchte so unironisch wie möglich zu klingen, „wenn du mir jetzt noch zeigst wo ich mich frisch machen kann, wäre ich sogar, eventuell, bereit mich zu bedanken!“

---->Jesters Domizil im Marktbezirk

Chizuri Saito
06.03.2012, 13:52
Hafenbezirk: Naomi Citardas Haus

„Ihr wisst genau worüber Ihr redet?“, fragte Naomi mit einem ironischen Unterton nach. Gleichzeitig legte sie die Nachricht zur Seite. „Dann seid Ihr wohl ein Grauer Wächter und habt wahrscheinlich auch schon einen Erzdämon besiegt.“ Sie schüttelte missbilligend den Kopf. „Ihr mögt groß und stark sein, das will ich nicht bezweifeln, solange ich Euch nicht kämpfen gesehen habe, aber Ihr versteht die Dunkle Brut nicht, Ihr wisst nicht, was es damit auf sich hat. Der Erzdämon muss besiegt werden und nicht nur seine einfachen Gefolgsmänner.“

Noch bevor Justinus oder Chizuri antworten konnten, machte sie eine abschließende Geste und wurde wieder freundlicher. „Aber genug davon, wir müssen trotzdem zusammenhalten. Unsere Aufgabe wird es nicht sein, den Erzdämon zu besiegen und die Verderbnis zurückzudrängen. Das können wir nicht, das ist Aufgabe der Grauen Wächter. Wir müssen dafür sorgen, dass die Abkömmlinge der Dunklen Brut nicht mordend über unsere Völker herfallen. Wir müssen die Städte und Dörfer beschützen, wir bieten denen Zuflucht, die kein Dach und kein Essen mehr haben und jede helfende Hand, egal ob sie Äcker bepflanzt oder ein Schwert schwingt, ist willkommen.“

Die junge Frau deutete auf die Nachricht. „Wir sollten zum Wolfspack zurückkehren und uns anhören, was Geoffrey plant. Wartet einen Moment, ich hole schnell meine Habe.“ Mit diesen Worten war sie auch schon in ein Nebenzimmer verschwunden und ließ Justinus und Chizuri zurück.
„Sie meinte doch nicht etwa, dass ich Bauernarbeit machen sollte?“ Chizuri sprach die Worte unabsichtlich aus, aber solcherlei Arbeit war ihr zuwider. Da würde sie lieber Seite an Seite mit Kriegern gegen die Brut kämpfen.
„Erzdämon? Das klingt ja immer schrecklicher“, meinte sie daraufhin, um davon abzulenken und sah den großen Mann neben ihr an. „Habt Ihr schon davon gehört?“

Justinus
06.03.2012, 19:25
Hafenbezirk: Naomi Citardas Haus

Der Chaosritter bebte vor Zorn. Er ballte die Hände zu Fäusten, so stark, dass sie schmerzten während seine Augen pure Mordlust ausdrückten.
Wie hatte dieser Mensch es wagen können so mit ihm zu reden, ihn zu belehren! Justinus verspürte großes Verlangen danach diese Frau zu packen und wortwörtlich wie ein Stück Papier entzwei zu reißen, mit bloßen Händen. Nur mühsam konnte er sich beherrschen als die Wut auch schon so schnell verpuffte wie sie gekommen war. Er realisierte erst jetzt was sie zu ihm gesagt hatte.
Unsere Aufgabe… Ging seine Rechnung etwa auf? Zumindest hatte sie ihn nicht sofort fortgejagt. Ein Teilerfolg. Zumindest schien er bei den richtigen Leuten gelandet zu sein, Leute die sich dem Schutz und der Hilfe anderer verschrieben hatten. Andere Schützen, Zuflucht bieten und sie speisen…
So abwegig und abstoßend ihm dieser Gedanke auch war, es war das wofür er hergekommen war und Justinus fühlte sich in seinem Bestreben ermutigt.
Naomis Argumente waren nicht falsch, im Gegenteil. Das Töten des Erzdämons würde auch die Brut stoppen. Bis man aber diese Kreatur aufgespürt hatte, hätte man sich bereits durch die Legionen der Brut gemetzelt.
Justinus war ein Mann der Tat, langes studieren war ihm zuwider obwohl in ihm die Erkenntnis reifte, dass wenn er den Kult wieder Erstarken lassen wollte er um das sorgfältige studieren nicht herumkäme.
Naomi verschwand nachdem sie vorgeschlagen oder viel eher bestimmt hatte in die seltsame Schenke und zu den merkwürdigen Leuten zurückzukehren um sich dort mit diesem Geoffrey zusammenzutun.
Ins Wolfspack zurück. Dort würde Justinus wohl seine entschiedenste Schlacht des Tages schlagen müssen. Wieder mit dieser Frau diskutieren der er am liebsten den Schädel einschlagen würde. Sie davon zu überzeugen ihn an ihrer Aktion teilnehmen zu lassen würde eine Herausforderung sein, obwohl dieser Geoffrey wohl die höchste Instanz dieser Gruppe zu sein schien.
Er strich sich durch sein unsauber kurz geschnittenes Haar. Er brauchte Rat und er wusste wo er vielleicht welchen erhalten würde. Der Chaosritter atmete tief ein als ihm bewusst wurde was das bedeuten würde. Es keine Furcht vor dem was er sich vornahm sondern eher das Wissen um die Herausforderung dessen.
„Sie meinte doch nicht etwa, dass ich Bauernarbeit machen sollte?“ gab das exotische Mädchen von sich und erlangte seine Aufmerksamkeit wieder. Er sah sie prüfend an, ihre Körperhaltung. Ohne Ausdruck von Stärke oder Entschlossenheit. Bilder von ihrem aufgeplatzten Schädel drangen auf ihn ein. Er richtete seinen Blick wieder auf die Tür durch die Naomi verschwunden war.
„Wenn ihr sonst zu nichts zu gebrauchen seid, dann ja.“ Er sah wieder zu ihr
„Erzdämon? Das klingt ja immer schrecklicher. Habt Ihr schon davon gehört?“
„Ja, habe ich, obwohl ich bezweifle, dass es sich um einen echten Dämon handelt. Dämonen können sich in unserer Welt nicht permanent manifestieren!“ gab er seinen Kenntnisstand weiter. „Diese Kreatur ist aber genauso unwürdig wie seine schäbigen Diener die er lenkt. Sein Schädel wird irgendwann auch die Spitze eines Pfahls zieren!“ sein Gesicht hatte, genau wie seine Stimme, einen bitteren und ernsten Ausdruck.
„Die Waffen die ihr tragt, könnt ihr damit auch umgehen?“ fragte er Chizuri, ihr solltet euch im Klaren sein, dass wenn ihr der Dunklen Brut gegenübersteht ihr zu allem entschlossen sein müsst!“
Dann erschien auch Naomi wieder. Sie hatte sich einen Kapuzenumhang übergeworfen, unter dem sie vieles verbergen konnte und trug eine Tasche bei sich
„Lasst uns keine Zeit verschwenden und aufbrechen!“ forderte sie die beiden auf als Justinus auch schon wieder seinen Helm aufsetzte.

Chizuri Saito
08.03.2012, 11:09
Hafenbezirk

‚Ich bin zu Vielem fähig!‘, hätte Chizuri beinahe geantwortet. Feldarbeit wäre ihr einfach zuwider. Doch dann sprach Justinus vom Erzdämon oder der Kreatur, die sich so bezeichnete und stellte anschließend eine weitere Frage.
„Lasst uns keine Zeit verschwenden und aufbrechen!“, kam jedoch Naomi inzwischen, die ihre feinen Gesichtszüge unter einer Kapuze versteckte. Mit einer deutlichen Bewegung scheuchte sie die beiden Gäste aus dem Haus. Chizuri blinzelte, als sie zurück in das helle Tageslicht trat. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss und Naomi sperrte ab, bevor sie die Führung übernahm. Überhaupt schien sie es gewohnt zu sein, andere Leute zu führen. Aber es war in Ordnung, denn im Gegensatz zu ihren beiden Begleitern kannte sie sich in Denerim aus und wusste bestimmt den kürzesten Weg zurück ins Wolfspack.

„Ja, ich kann mit den Waffen umgehen.“, beantwortete Chizuri endlich die Frage des großen Söldners. „Ich habe sechs Jahre lang tagtäglich mit einem Elfen, der Meister in Umgang mit den Waffen ist, geübt.“ Stolz schwang in ihrer Stimme mit. Doch dieser war nicht ganz unberechtigt. Obwohl sie bei weitem nicht die Kraft eines Kriegers hatte, so hatte Voltaire ihr doch sehr viele Kniffe und Tricks mit den Dolchen und präzises Zielen mit dem Bogen beigebracht. Sie glich die fehlende Stärke durch Geschick und Geschwindigkeit aus. „Mit dem Bogen treffe ich einen Mann auf über fünfhundert Fuß!“
„Habt ihr denn schon einmal einen Mann auf 500 Fuß erschossen oder eure Klingen in den Leib eines anderen gerammt?“, wollte Justinus wissen.
„Ja“, erwiderte Chizuri und Bilder blitzten durch ihr inneres Auge. Bilder von den Leuten, die sie ermordet hatte. Teils in einem offenen Kampf, teils als unerkannte Attentäterin mit der Klinge in den ungeschützten Rücken, teils mit dem Bogen auf große Entfernungen. Es war nicht das, was sie gern getan hatte, doch so konnte sie überleben. „Ich bin dazu fähig.“

Auch Naomi schien zu lauschen. „Das werden wir sicherlich noch sehen.“, meinte sie, ohne sich umzudrehen. „Ihr beide werdet bald Gelegenheit haben, euch zu beweisen, wenn ihr euch für das Schlachtfeld entscheidet.“ Da war wieder dieser herablassende Tonfall.
„Was könnt Ihr überhaupt?“, platzte es aus Chizuri heraus, die nicht immer nur still alles absegnen wollte. „Außer große Reden zu schwingen und andere herumzukommandieren?“
„Ich…“, entgegnete Naomi mit leiser Stimme und drehte sich tatsächlich um. Ein diabolisches Grinsen umspielte ihre Lippen. „…könnte Euch mit einem Gedanken zu Asche verwandeln oder mit einer Handbewegung zu Stein erstarren lassen.“
„Ah“, meinte Chizuri möglichst unbeeindruckt. Also war sie eine Magierin.
„Aber das wird nicht nötig sein. Wir haben die Dunkle Brut als gemeinsamen Feind und darauf werden wir uns konzentrieren.“

Justinus
17.03.2012, 21:52
Hafenbezirk

Es lag eine gewisse Bitterkeit in der Stimme von Chizuri als sie sich selbst als zum Töten fähig bezeichnete, etwas was der Chaoskultist nicht nachvollziehen konnte
Während des kurzen Austausches zwischen Chizuri und Naomi blieb er still. In Gedanken war der große Chaoskrieger schon weiter, im Wolfspack und bei der kritischen Wirtin. Der Krieger wusste zwar nicht was für eine Rolle die Wirtin in Wahrheit hatte aber bestimmt hatte ihr Wort einiges an Gewicht. Natürlich gab es noch diesen Geoffrey, eine weitere Unbekannte.
Als Naomi von Schlachtfeldern sprach wurde Justinus etwas sehnsüchtig und die Erwähnung eines bevorstehenden Gemetzels spielten ein Lächeln auf sein Gesicht
Dann blieb Naomi plötzlich stehen und drehte sich zu den anderen beiden um und gestand magisch begabt zu sein.
„Wir?“ fragte Justinus unbeeindruckt und ohne stehen zu bleiben. „Wir drei und dieser Geoffrey? Oder ist da noch mehr?“
„Das werdet ihr noch früh genug erfahren aber nicht hier!“ antwortete Naomi ebenso unbeeindruckt und schickte sich an weiter zu gehen.
Eine indirekte Bestätigung dessen was er schon vermutet hatte als er heute bereits im Wolfspack war aber inwiefern Chizuri dazu passte konnte er nicht sagen, zumindest schien sie kein fester Bestandteil dessen sein was das Wolfspack verbarg. In der Tat war der Kultist ein wenig neugierig was er in der Schenke erfahren würde und schon bald erreichen sie auch die Schenke.
Der Hochmut den Naomi an den Tag legte ärgerte ihn überhaupt nicht. Wenn er am Ende das gefunden hatte wonach er suchte würde ihr Schädel neben anderen seinen Gürtel schmücken, er sah dabei zu Chizuri und dachte an all jene die er in den letzten Stunden getroffen hatte.
All diese Schädel würde er seinem waren Herrn opfern, dem ungeteilten Chaos. Bis dahin würde er so viel ihnen lernen wie nur möglich.

-----------> Schenke Wolfspack (http://www.globalgameport.com/showthread.php?40843-Schenke-quot-Zum-Wolfspack-quot&p=793185&viewfull=1#post793185)