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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Seele des Titanen



Burgerkrieg
10.10.2010, 19:12
Ladies and Gentleman, ich präsentiere ihnen die Mass Effect Fanfiction "die Seele des Titanen". Die Fortsetzung von "Ein Gesichtsloser Retter" Der Prolog beginnt jetzt:



Dubai, arabische Halbinsel, Erde.

Admiral Osman Naibibi ertrank förmlich in Arbeit. Er war Leiter der Abteilung Special Operations der Allianz, dem militärischen Geheimdienst der Menschen, und trug somit eine enorme Verantwortung.Es war mitten in der Nacht und aus dem Fenster konnte er die beeindruckende Skyline der Metropole bewundern. Dubai war zwar eine verhältnismäßig kleine Stadt da sie nie mit anderen zusammengewachsen war, stellte jedoch trotzdem ein Symbol für Reichtum und dekadenten Lebensstil dar. Das hatte bereits Anfang des 21. Jahrhunderts begonnen und hatte sich nicht geändert. Noch immer trafen sich die reichsten der Reichen hier und feierten Partys deren Kosten so astronomisch hoch waren dass sie seinem Jahresbruttogehalt entsprachen. Und der war auch nicht gerade gering. Die teuersten Weine, der wertvollste Tabak, die dekadentesten Drogen und die schönsten Frauen gingen zwischen der Größen der Menschheit her und machten die Stadt zu genau dem was sie war: Der teuerste Ort des Planeten. Irgendwo zwischen den Prachtbauten von ausnehmender Schönheit stand die eher unscheinbare Firmenzentrale der New Arab-Bank. Sie galt als diskret und sehr beispielhaft für das funktionierende und anonyme Bankensystem der modernen Welt. Dort gab es Konten von Drogenbossen, Terroristen, Megakonzernchefs und stinkreichen Popstars. All diese Leute wogen sich in Sicherheit vor der Polizei. Der Haken an der Sache war, dass es keine New Arab-Bank gab. Also scheinbar gab es sie schon. Man konnte dort Geld einzahlen, abheben, verwalten und alles mögliche andere damit machen dass man in jeder anderen Bank auch hätte tun können. Nur saßen in dem Gebäude keine Bankiers und Manager sondern die Experten und führenden Köpfe der Abteilung SO. Natürlich überwachten sie die Aktivitäten der Konten. Es diente der inneren Sicherheit. Ihr Hauptaugenmerk lag jedoch eher auf dem Rest der Galaxis. Auf geheime Aufträge und Projekte die allesamt Diskretion und können erforderten. Das war ihr Spezialgebiet. Naibibi stand in seinem Büro im obersten Stockwerk des Gebäudes und betrachtete eine riesige Menge fein säuberlich sortierter Datenstapel voll mit Berichten, Vids, Bildern, Protokollen, Lexikaldateien, Tabellen, Diagramme und so weiter. Wenn es eins gab dass er hasste dann war das Datenchaos. Er hatte sich extra eine schweineteure Sortierer-VI zugelegt um Zeit zu sparen. Die machte ihre Arbeit schnell, effizient und makellos. Eine gute investition. Jedoch konnte keine VI der Galaxis die Probleme lösen mit denen er sich beschäftigen musste. Momentan war seine Hauptsorge das aufspüren des batarianischen Piratenlords Artok Non´bala. Er hatte vor wenigen Wochen noch daran gearbeitet eine Art Superwaffe auf die Citadel zu schmuggeln mit der er auf vitale Systeme der Station zugreifen konnte, die nichtmal der Rat kontrollierte. Doch anscheinend wusste niemand außer Non´bala wie das ging. Also konnte der Rat auch nicht viel mehr als früher. Mithilfe der salarianischen Special Task Group war es einem seiner besten Leute, ein Korsar namens Fred Aleston, gelungen die Waffe sicherzustellen. Doch der Pirat war entkommen und anscheinend im nichts verschwunden. Doch Naibibi wusste dass er immer noch ein unschätzbares Risiko darstellte. Non´bala musste zur Rechenschaft gezogen werden damit er wieder ruhig schlafen konnte. Seine Leute hatten ein umfangreiche Liste mit Leuten zusammengestellt die Verbindungen zu dem batarianer pflegten oder gepflegt hatten. Die meisten von ihnen lebten auf Omega, was ihn nicht weiter wunderte. Das Problem mit dem Aufenthaltsort war jedoch, dass Non´bala anscheinend daran arbeitete alle seine Kontakte auszulöschen. Ein Killer war ihnen auf den Fersen, und sie ahnten es nicht einmal. Keiner wusste vom anderen dass er ebenfalls für den Piraten arbeitete. Deshalb merkte auch niemand etwas. Er rief den Bericht über den Mörder auf. Es war nachweislich immer der selbe. Ein Biotiker. Und zwar einer der sein ganzes Leben nichts anderes gemacht hat als Leute mit seinen Fähigkeiten zu töten. Alle Angriffe waren unvorhersehbar, effektiv und grausam. Sie mussten den Kerl einfangen und verhören. Der Admiral setzte sich an seinen Schreibtisch und griff auf den Allianz-Einheitenverwaltungsdatenbank zu. Er rief die Das Profil von Fred Aleston auf. Seine Dienstmarke war voller Auszeichnungen. Veränderte einige Einstellungen, gab sein Passwort ein und gab Aleston den Sonderbeauftragtenstatus. Dann rief er das Profil von Justin Worthington auf. Der Mann war momentan in Garnison auf Elysium stationiert. Naibibi aktivierte ihn und schickte ihn in den Einsatz. Dann schreib er Aleston eine Nachricht:

Captain Fred Aleston,

Sie haben einen Auftrag von enormer Wichtigkeit. Da sie momentan ja anscheinend nur ein bisschen Patrouille fliegen, müsste sie das interessieren. Fliegen sie nach Omega und versuchen sie einen Killer dingfest zu machen der die Kontakte von Artok Non´bala umbringt. Im Anhang erhalten sie eine Datei mit allem was wir über ihn wissen, was wohlgemerkt nicht viel ist. Sie haben momentan Sonderbeauftragtenstatus. Sie können also machen was sie wollen um ihr Ziel zu erreichen. Jede Information die wir erhalten wird ihnen sofort zukommen. Viel Glück und Erfolg wünscht ihnen,

Admiral Osman Naibibi


Er hätte deutlich mehr schreiben könne, war jedoch nicht gerade ein Mann vieler Worte. Er schickte die Nachricht durch verschiedene Verschlüssenlungsprogramme und dann über einen sicheren Kanal direkt zur Red Lancer. Dann stand er auf und sah auf die Uhr. 4:53 Erdenzeit. Zeit für den Feierabend, dachte er ironisch und bewegte sich in Richtung seiner Wohnung. Er war der einzige der in dem Gebäude wohnte. Es war ihm wichtig gewesen um immer am richtigen Ort sein zu könne falls was passierte. Gähnend zog er sich aus und legte sich ohne vorherige Abendrituale ins Bett. Doch trotz seiner Müdigkeit konnte er nicht einschlafen. Non´bala spukte in seinem Kopf herum und ließ ihm keine ruhe. Er schaltete das Licht ein und nahm sich das Datenpad auf seinem Nachttisch. Seine Abendlektüre. Momentan las ein ein Sachbuch über salarianische Mythologie. Die Salarianer hatten ihn schon immer fasziniert. Ihre Geschwindigkeit, ihre Intelligenz und ihre geheimdienstlichen Fähigkeiten interessierten ihn sehr. Das Kapitel das er gerade las behandelte eine der geheimnisvollsten Figuren der Mythologie: den dreizehnten Schatten. Die zwölf Schatten waren eigentlich ein Art Spezialeinheit der Götter gewesen, um verräterische Dashias (Das Salariansiche Equivalent zu Engeln und Dämonen) zu vernichten. Als allerdings eines Tages der Sternengott Minder die anderen Götter ermorden wollte, schickten sie alle zwölf Schatten aus um ihn zu vernichten. Doch sie hatten noch nie gegen einen Gott gekämpft und wurden deshalb getötet. Minder versammelte die Armeen der drei Erzdashias um sich und zog gegen die Götter los. Doch die hatten noch ein Ass im Ärmel. Der dreizehnte Schatten wurde ausgeschickt. Nur die Schattengöttin Gliina wusste von seiner Existenz. Er tötete den unvorbereiteten Minder und wurde dadurch enorm stark. Die Götter sahen in ihm jetzt eine Gefahr und schickten viele Dashias aus um ihn zu töten. Doch keiner kam zurück. Der dreizehnte Schatten tötete seine Schöpferin Gliina und wurde so selbst der Gott der Schatten. Dann begann er systematisch die anderen Götter auszulöschen. Jeder fünfte Buchstabe im Alphabet der Salarianer ist nach einem ihrer 16 verstorbenen Götter benannt. Der dreizehnte Schatten tötete die Götter in der Reihenfolge wie sein Name geschrieben wurde. Doch all die Göttlich Energie der der Schatten jetzt in sich trug ließ ihn platzen. Damit wurde er das Universum. Die Salarianer sahen sich dadurch bestätigt dass das Universum ja tatsächlich durch eine Entladung mächtiger Energie entstanden ist. Dem Urknall.

Noch während Osman Naibibi las, kam ihm ein genialer Geistesblitz. Er wusste wie man den Killer finden konnte. Er setzte sich auf, lief schnell in sein Büro und schaltete seinen Computer ein.

Burgerkrieg
22.10.2010, 00:44
Hier kommt das erste richtige Kapitel. Viel Spass damit. Kommentare, Feedback usw. erwünscht!



Omega, Triadik-Bezirk, Raumdocks

Seloris Kanata lief selbstsicher wie eh und je zu dem neu angekommenen Schiff. Es gehörte seiner eigenen Flotte. Eine Turianische Sikari-Fregatte, wie geschaffen für Fernerkundung und Kartographie. Davon besaß er fünf von denen immer mindestens drei im Einsatz waren. Der Turianer war der Leiter der größten und erfolgreichsten Kartographiefirma in den Terminus-Systemen. Er schickte seine Schiffe in die Bezirke, in die sich die Angsthasen vom Ratssektor nicht trauten. Er verkaufte die Karten erst an die Verbrechenskönige der Galaxie, die ihm einen Heidenzaster dafür gaben. Nach Monaten erst kriegte der Rat auch sein Stück vom galaktischen Kuchen. Dann hatten seine anderen Kunden schon längst ihre Lager in den neuen Sternenclustern eingerichtet. Alles in allem ging es ihm ziemlich gut. Er hatte einen gehobenen Lebensstandard, bewohnte eine luxuriöse Suite im Eclipse-Gebiet von Omega, besaß eine VIP-Dauerkarte fürs Afterlife und durfte eine Bildhübsche Asari als Sekretärin in die Reihen seiner Mitarbeiter zählen. Er bezahlte sie unverhältnismäßig hoch, wofür sie ihn regelmäßig auf mehr als angemessene Weise entschädigte. Er war glücklich und zufrieden mit seinem Dasein. Als er so mit seinen beiden kroganischen Leibwächtern die Rampe zu seinem Schiff herunterlief, wusste er also rein garnichts über seine Situation. Er wusste nicht, dass es ein mächtiger biotischer Attentäter auf ihn abgesehen hatte. Er wusste nicht, dass es in der Landebucht nur so vor versteckten Allianzsoldaten wimmelte. Und vor allem hatte er keine Ahnung dass die letzten Sekunden seines Lebens angebrochen waren.

Captain Fred Aleston saß in einer Nische in der Decke der Landebuchten des Triadik-Bezirks und hoffte dass es diesmal funktionieren würde. Sie hatten schon genug Fehlschläge verbuchen müssen. Klar war jedoch, dass der Mann den sie suchten Salarianer war. Oder jemand der sich verdamt gut mit ihnen auskannte. Sie hatten diverse Muster der Salarianischen Mordmytholigie ausprobiert seitdem Admiral Naibibi darauf gebracht hatte. Anfangs hatte Fred noch gedacht, dass ganze sei nur eine blöde Idee, aber trotzdem mitgemacht weil es sonst einfach keine Hinweise gab. Aber Naibibi hatte recht gehabt. Der Killer musste ein Religiöser Salarianer sein.
„Team Gelb in Position Captain.“ meldete sich Morgan Ferdingan über Sprechfunk. Er hatte mit seinen Leuten Stellung an der Rechten inneren Flanke des Turianischen Raumschiffs bezogen, dass gerade eingelaufen war.
„Captain, hier Team Rot. Können mutmaßliches Opfer ausmachen. Er kommt gerade die Straße herunter. Hat zwei Kroganer mit dabei. Bewaffnet, vermutlich Bodyguards.“ Team Rot wartete über dem Eingang der Landebuchten, also hinter seinem Rücken auf der anderen Seite der Wand.“
„Team Grau, können sie ihn sehen?“ Fragte Aleston die Gruppe die den Rücken des Opfers decke sollte.
„Positiv Captain, nehmen jetzt verfolgung auf.“ Antwortete der am anderen Ende.
„Captain, hier Team Violett, wir haben ein Flugobjekt dass sich den Docks nähert. Nichts größer als ein kleiner Orbitaljäger. Wir behalten ihn im Auge.“ Team Violett. Das waren die Techs. Sie hatten sich in die Netzwerke der Raumüberwachungssysteme eingehackt und checkten jetzt die Umgebung. Einige Sekunden später sah Aleston dass Kanata den Raumhafen betrat und selbstsicher in Richtung Fregatte stolzierte.
„Flugobjekt landet im freien Raumhafen des Nozau-Bezirks ein Stockwerk tiefer.“ Das musste er sein.
„Team Schwarz, erhöhte Alarmbereitschaft.“ Schwarz war in den Lüftungsschächten unter ihnen unterwegs. Wenn der Attentäter hoch wollte, musste er da durch.
„Verstanden, Captain.“
„Violett, haben sie was? Was macht er gerade?“ Fragte Fred.
„Nichts. Er hat den Jäger nicht verlassen.“

Morgan Ferdingan liefen die Schweißperlen über die Stirn. Nicht dass der Scharfschütze so eine Arbeit nicht gewohnt wäre, nein, schließlich war er beim Geheimdienst. Es war nur immer wieder enorm spannend so kurz vor dem Showdown mit dabei zu sein. Er sah den Turianer auf dem Landungssteg mit dem Captain des anderen Schiffs sprechen. Ein hochgewachsener Batarianer. Nach einigen überschwänglichen Willkommensgesten schienen sie sich jetzt ernster zu unterhalten. Gerade als sie sich umdrehen wollten, geschah das unglaubliche. Ein blaue Wolke biotischer Energie kam unter dem Raumschiff hervor, packte Kanata und wirbelte ihn kurzerhand durch das Energiefeld in den kalten, leeren Raum.

In dem Moment in dem die Wolke aufgetaucht war, wusste Aleston dass der Killer sie reingelegt hatte. Team Violett war gerade klar geworden dass das unten nur ein Standbild war, und keineswegs den aktuellen stand der Dinge repräsentierte. Darauf waren sie vorbereitet gewesen, immerhin wartete Team Schwarz in den Lüftungsschächten nur darauf den Biotiker in Empfang zu nehmen. Allerdings war keiner da gewesen der die möglichkeit bedacht hatte, dass der Salarianer an der Außenwand der Raumstation hochfliegen konnte. So hatte er sich mitten ins überwachte Gebiet bringen können, ohne dass es jemand gemerkt hatte. Aber Aleston war nicht dumm. Er war auch für den Fall einer Verfolgungsjagd bestens aufgestellt.
„Team Orange, verfolgen sie das Flugobjekt sobald es abhebt, Team Türkis, halten sie sich bereit es abzufangen.“ Orange und Türkis waren Jägerstaffeln die eine Flucht mit Fahrzeugen verhindern sollten.
„Positiv, Sir. Bereit zum Einsatz.“ kam es von beiden zurück. Dann konnte es ja losgehen. Das einzige was dann jedoch geschah war lange Zeit … Nichts. Der Jäger blieb wo er war. Im ohnehin unbedeutenden Triadik-Raumhafen passierte garnichts. Im ungleich größeren Nozau-Raumhafen ging der übliche Ablauf vonstatten. Ein Gewürztransporter legte an. Ein Omega-Linienshuttle flog raus, Ein Blue-Suns-Jäger rein. Nichts besonderes.
„Team Grau, halten sie sich bereit. Ich komme zu ihnen runter und wir statten dem Jäger mal einen Besuch ab.“ Sagte Aleston und begann seinen Abstieg durch den klaustrophobisch engen Schacht.

Keine zehn Minuten später standen sie bei dem Jäger und öffneten ihn. Darin lag eine einzige, simple OSD. Aleston nahm sie und steckte sie in sein Universalwerkzeug. Nachdem dieses ihm signalisiert hatte dass die Disc Virenfrei war, spielte er die darauf gespeicherte Audionachricht ab. Eine digital verzerrte Stimme sprach zu ihm.
„Netter versuch Captain, aber wenn ich das nicht will finden sie mich nicht. Aber sie haben Glück. Ich will sie sehen. Kommen sie in mein Apartment. 24-876, Kantiok-Bezirk. Umstellen sie es mit so vielen Scharfschützen wie sie wollen. Ich werde ihnen ohnehin entkommen.“

Burgerkrieg
20.11.2010, 16:11
Der faule Burgerkrieg hat in letzter Zeit viel zu tun gehabt. Schlafen und so. Deswegen hat er nicht aufgehört weiterzuschreiben. Jetzt gibts also nahc ner etwas längeren Pause noch ein weiteres Kapitel. Das nächste ist übrigens bereits in Arbeit und könnte noch dieses WE starten.


Fred Aleston war auf alles gefasst. Und auf alles vorbereitet. Er hatte Scharfschützen und Verstärkungstrupps organisiert und in der Umgebung verteilt. Er wusste ganz genau in welcher Wohnung der Geheimnisvolle Killer wohnte und hatte sie gründlichen Scans unterziehen lassen. Allesamt ohne Ergebnisse. Die beste Technologie der Allianz und doch nichts als ein schwarzer Kasten zwischen Dutzenden Wohnungen in denen jedes Staubkorn registriert worden war. Er selbst hatte schwere Kampfpanzerung an und dazu noch jede erdenkliche Waffe die er sich auf der Red Lancer hatte greifen können. Und er hatte jedes mögliche Szenario durchdacht. Jede nur erdenkliche Abwehrmaßnahme berücksichtigt und an alles gedacht was möglicherweise den Erfolg der Operation schmälern könnte. Er würde reingehen, den Salarianer verletzen, ihn lähmen, dann festnehmen. Das ging er, als er vor der Wohnungstür stand, alles noch einmal durch. Die Anzeigetafel verfärbte sich, ohne dass er irgendetwas getan hätte, von rot in grün. Sein Ziel wusste also schon dass er da war. Mit einem leichten antippen der Schaltfläche glitt die Tür nahezu geräuschlos auf. Diese war eine der besseren Gegenden Omegas. Zumindest was die Wohnungen betraf. Mit geübten Bewegungen stürmte er in den Raum, die Vindicator im Anschlag. Eben die Waffe die ihm im nächsten Moment auf wundersame weise aus der Hand gerissen wurde. Er verfolgte ihre Flugbahn bis zu einer Sofaecke am Fenster. Dort saß ein Salarianer. Er hatte lilane Haut und Augen. In all den Szenarien die er sich zurechtgelegt hatte hatte es diese Möglichkeit nicht gegeben. Es war ihm unmöglich erschienen, er war nicht einmal auf die Idee gekommen. Auf der Couch saß, ein Glas Rotwein schwenkend, Meles Bakial.
„Guten Abend Captain Aleston. Ich habe irgendwie das Gefühl sie hätten mich nicht hier erwartet.“
„Das kann man so sagen. Was machen sie hier?“
„Ich treffe mich mit ihnen. Und generell schalte ich Handlanger von Artok Non´bala aus.“ Sagte der Salarianer, als ob er ihm erläutern würde dass er in der Buchhaltung eines Souvenirladens arbeiten würde. Das Problem bei solchen Situationen war, dass man auf völlig abstruse Gedanken kam.
„Sie trinken Wein?“ fragte Aleston. Ihm war die banalität dieser Frage in diesem Monet selbst nicht bewusst.
„Als die Menschen in die galaktische Gemeinschaft eintraten war Wein eines der besten Dinge die sie mitbrachten. Ich bin begeistert von diesem Getränk.“
Es dauerte einen Moment bis Aleston realisierte was an diesem Satz falsch war. Bakial war Salarianer. Ein relativ junger. Wie konnte er den beitritt der Menschen zu den Citadel-Völkern miterlebt haben.
„Komisch, ich habe sie noch nie Wein trinken sehen.“
„Ich trinke ihn auch erst seit kurzem.“ Jetzt mussten ihm die Fragezeichen förmlich ins Gesicht geschrieben stehen. Selbst ein blinder Volus hätte seinen Gesichtsausdruck verstehen können.
„Wissen sie, es hat sich einiges verändert seitdem ich aus der Special Task Group ausgetreten bin. Da sie es ohnehin nicht verstehen würden, werde ich auch vorerst nicht versuchen es ihnen zu erklären.“ Jetzt wo er es sagte, fiel es auch Fred auf. Der ehemalige Agent sah irgendwie reifer aus, Erfahrener. Und das obwohl er ihn erst vor einem Monat zum letzten mal gesehen hatte.
„Warum setzen sie sich nicht. Ich denke wir haben einiges zu besprechen.“ Er nahm auf der anderen Seite der Couch platz, was mit dem schweren Kampfanzug nicht gerade einfach, geschweige denn bequem war.
„Wieso töten sie diese Leute?“ Diese frag hatte die ganze Zeit in der Luft gelegen.
„Ist das nicht offensichtlich? Psychokrieg. Ich töte Non´balas Verbündete einen nach dem anderen um ihm zu signalisieren dass ich auch ihn irgendwann holen werde.“
„Verdammt.“
„Sie dachten sie hätten eine Spur, nicht wahr? Einen Killer, der für den größten Piratenkönig aller Zeiten arbeitet. Nein. Aber ich wusste dass sie darauf kommen würden. Und ich bin gewillt sie für ihre verlorene Spur mit einer ungleich besseren zu entschädigen.“ Ein grinsen huschte über das Gesicht des Salarianers.
„Schießen sie los.“
„Ich weiß zwar nicht wo Non´bala sich aufhält, aber ich weiß wonach es sucht.“ Damit konnte er jetzt aber auch nicht viel anfangen.
„Ich weiß nicht warum, aber er scheint nach einem Artefakt zu suchen dass man die Seele des Titanen nennt. Es ist nicht bekannt wo es sich befindet, und in den letzten fünfhundert Jahren hat es auch niemand zu Gesicht bekommen. Es gibt die tollsten Vermutungen was es sein könnte. Manche Reden von einem antiken Kunstwerk, andere von einer VI. Wiederum andere behaupten, man habe es mit einem Datenspeicher zu tun auf dem das gesamte Wissen des Universums gespeichert ist. Ich persönlich habe nicht einmal eine leise Idee, aber es ist mir auch egal. Das wichtige ist dass Non´bala es haben will. Und dass wir es vor ihm haben müssen.“
„Vielleicht sollten wir dafür einen Informationsmakler damit beauftragen etwas darüber in Erfahrung zu bringen.“
„ Das habe ich bereits getan, aber selbst der Shadow Broker konnte mir keine genaueren Informationen geben. Aber dafür hat er mir etwas gegeben dass noch viel interessanter ist. Ich weiß wer für Non´bala danach sucht.“ Er machte eine Kunstpause.
„Jetzt machen sie es nicht so spannend.“ sagte Aleston.
„Eine Asari-Matriarchin namens Selodra. Spezialistin für Spionageangelegenheiten.“
„Und wieso haben sie ihr noch keinen Besuch abgestattet?“
„Weil niemand weiß wo sie sich aufhält. Das wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Oder besser gesagt, es ist ein Staatsgeheimnis.“
„Aber das muss der Shadow Broker doch wissen, oder?“
„Natürlich weiß er das, aber ich traue ihm nicht über den Weg. Ich habe eine Informationsmaklerin auf Illium mit der Sache betraut. Wir haben in einer Woche in einer Bar einen Termin mit einem ihrer Agenten.“
„Moment, Moment, Moment. Sie haben uns einen Termin gemacht? Sie wussten doch noch nicht einmal mit Sicherheit dass ich komme, und wann schon gar nicht.“
„Tja, das ist Lebenserfahrung mein Freund. Außerdem kann ich den Termin nach belieben nach hinten verschieben.“ Einen Salarianer von Lebenserfahrung reden zu hören war keine alltägliche Situation. Vor allem weil Aleston sich älter schätzte als Bakial.
„Da ich vermutete dass sie nicht mit mir rechnen würden, habe ich mir die Freiheit genommen mir eine Wohnbox zu besorgen die sich momentan in einer der Lagerhallen bei ihrem Schiff befindet.“ Aleston war schockiert. Er hatte die Ankunft seines Schiffes so gut es ging geheimgehalten. Der Mann verstand sein Handwerk ziemlich gut. Die STG musste tagelang geheult haben nachdem sie ihn verloren hatten.
„Alles klar, dann müssen wir wohl morgen für eine Person mehr kochen.“ Sagte Aleston. Jetzt hatte er eine Spur. Und jemanden der sie zu verfolgen wusste.

Burgerkrieg
04.12.2010, 14:10
Eigentlich wollte ich dass ja schon längst gepostet haben, aber ich lag im Krankenhaus.


Es goss in Strömen als Timothy Seaman erwachte. Er hatte seinen Wecker für halb neun gestellt. Er drehte sich auf die Seite und sah auf die digitalen Ziffern die das Zimmer in gespenstisches grünes Licht tauchten. Es war gerade mal viertel nach sechs. Weiterschlafen konnte er jetzt trotzdem nicht mehr. Er schälte sich träge aus seinem Bett und schaltete per Sprachbefehl die Verdunklung der Fenster aus. Er blieb einen Moment stehen um hinauszusehen. Er hatte ja schon das starke prasseln der Tropfen an seine Scheibe gehört, aber was da draußen niederging war der reinst Monsunregen. Der Himmel war apokalyptisch schwarz-grau und mächtige Blitz zuckten zwischen den riesigen Wolken umher. Manche schlugen in Blitzableiter der riesigen Wolkenkratzer ein. Anscheinend musste auch ziemlichen Windgang geben. Die Skycars schienen sich nur mit mühe stabil in der Luft halten zu können und kamen sich des öfteren gefährlich nahe. Im Zwielicht des Illiumer Morgengrauens sah die Szenerie noch viel spektakulärer aus. Erst nach einigen Minuten konnte er seinen Blick von der Fensterscheibe lösen und begann, sich anzuziehen. Mit einem Blick auf die Küche überkam ihn der Hunger. Er genehmigte sich eine Schüssel Cornflakes mit Milch, wobei beides auf der Asari-Kolonie nicht gerade einfach zu bekommen waren. Er hatte sie extra von der Erde importieren müssen. Während des Essens aktivierte sein Datenpad und rief den Tagesplaner auf. Er hatte heute nur einen Job zu erledigen. Um Zwölf Uhr sollte er eine Datendisk mit Informationen übergeben. Das war sein Job. Dinge zu übergeben. Kontakte zwischen Leuten aufrecht zu erhalten die sich niemals gegenseitig sehen durften. Er wickelte gefährliche Deals für reiche Angsthasen ab und kassierte dafür richtig Kohle. Eine Informationsübergabe war da noch eine der ungefährlichsten Aufgaben. Er hatte mal einem wahnsinnigen Kroganer eine Botschaft von einem seiner ärgsten Feinde überbringen müssen. Das war ziemlich schmerzhaft gewesen. Für den Kroganer, natürlich. Er sah sich den Auftraggeber und die Bezahlung an und traute seinen Augen nicht. Die Frau die ihn angeheuert hatte war Liara T´Soni was prinzipiell nicht außergewöhnliches war, schließlich hatte er oft für die Asari gearbeitet. Das besondere daran war nur, dass er auch eine Bezahlung bekam. Liara war der Grund gewesen warum er nach Illium gezogen war. Sie hatte ihm angeboten, dass er die Informationen bekommen würde, die er sein ganzes Leben lang gesucht hatte. Informationen über seine Vergangenheit. Er sollte nur lange genug kostenlos für sie arbeiten und irgendwann würde er sie auch bekommen. Eigentlich war er fest davon überzeugt gewesen eines Tages in ihr Büro stürmen zu müssen und sich die Daten selbst aneignen zu müssen. Doch anscheinend hatte sie Wort gehalten. Das ganze hatte er erst dann richtig realisiert, als er sein Frühstück aufgegessen hatte. Dann begann der Tag. Er sollte der wichtigste seines Lebens werden.

Fred Aleston und Meles Bakial saßen an einem Tisch in der Lachoga-Longue. Das Lokal schien eines der teuersten auf dem ganzen Planeten zu sein. Die beiden hatten in den zehn Minuten die sie hier waren mehr ausgegeben als die Verpflegung der Schiffsbesatzung in einem Monat kostete. Aber es lohnte sich. Der Cappuccino den Fred bestellt hatte, gehörte zu den besten die er jemals getrunken hatte und das obwohl wahrscheinlich nur hundert Leute auf Illium lebten die das Getränk überhaupt kannten. Was Meles sich geholt hatte, wagte der Captain gar nicht zu überlegen. Es war Giftgrün mit seltsamen hellblauen, sich bewegenden Schlieren darin. Laut dem Salarianer eine Spezialität auf seinem Heimatplaneten. Aber nicht nur die Dinge die man serviert bekam waren ein schöner Anblick. Zum einen stellte die Lounge anscheinend nur die attraktivsten Asari als Kellnerinnen ein und zum anderen war sie auch noch ziemlich gut gelegen. Direkt am Meer und sehr hoch auf dem Dach eines Wolkenkratzers. Zwischen dem Getümmel an Luxuriösen Booten sah man immer wieder einige beeindruckende Wasserlebewesen zu Gesicht. Meterlange Reihen bunter Fischfinnen lugten immer wieder aus dem Wasser und reflektierten das Sonnenlicht dass hin und wieder durch die dichte Wolkendecke fiel in allen nur erdenklichen Farben. Er war so vertieft in diesen Anblick dass er gar nicht merkte das ein Mann sich soeben zu ihnen gesetzt hatte.
„Schön, nicht wahr?“ sagte er. Das ließ ihn hochschrecken. Er drehte sich zu dem Mann um der ihn mit einem mit seinem fiesen Grinsen zeigte dass er momentan innerlich darüber lachte ihn so erschreckt zu haben.
„Sie müssen Mister Aleston und Mister Bakial sein. Freut mich sie hier zu treffen.“ sagte er in einem geschäftlichen Ton. Der Mann sah überhaupt nicht so aus wie man sich jemanden vorstellte der brisante Informationen übergab. „Mein Name ist Timothy Seaman.“ Er hatte schulterlange schwarze Haare die ihm teilweise Wild vom Kopf abstanden. „Jede Art von Information die ich ihnen jetzt übergebe stammt nicht von mir und ich bin nicht verantwortlich dafür.“ Er war schlank und hochgewachsen, außerdem schien er ziemlich blass. „Wenn sie irgendwelche beschwerden haben wenden sie sich also bitte an meine Auftraggeberin, Miss Liara T´Soni.“ Das langezogene Gesicht wollte sich nicht in Erinnerung behalten zu lassen. Er war überzeugt dass er es in dem Moment wieder vergessen würde in dem er es nicht mehr sah. „Ich habe hier diese Datendisk für sie. Mehr mache ich nicht und mehr werde ich auch nicht tun.“ Er zog eine OSD aus der Tasche seines altmodischen dunklen Mantels und legte sie auf den Tisch. Damit stand er auf, verabschiedete sich und ging.
„Sehr professionell.“ kommentierte Bakial.
„Hat uns nicht ein Wort sagen lassen.“ sagte Aleston. Sie saßen noch kurz an dem Tisch, dann gingen auch sie.

Das Skycar war ziemlich schnell. Es war das schnellste was sie hatten mieten können und hatte auch dementsprechend gekostet. Fred Aleston, Meles Bakial, Morgan Ferdingan, und Mia Charleston saßen in den bequemen sitzen und waren allesamt ziemlich angespannt. Sie wollten in das Penthouse eine Asari-Matriarchin gehen und sich wertvolle Informationen mitnehmen. Unter solchen Umständen durfte man ruhig mal angespannt sein. Matriarchin Selodra lebte in einer Luxuswohnung in einem der höchsten Gebäude auf Illium. Die Tatsache dass sie sich auf überhaupt hier aufhielt war schon bemerkenswert. Sie hatten damit gerechnet noch ewig weit reisen zu müssen. Das andere war dass, da sie ja auf einer zivilisierten Welt in einem Mietshaus wohnte, sie wenig Sicherheitspersonal mitgenommen haben dürfte. Trotzdem gab es höchstwahrscheinlich Mitglieder einer Asari-Kommandoeinheit im Gebäude. Und da war da noch die Matriarchin selbst. Sie sollte eine ziemlich mächtige Biotikerin sein, hatte früher selbst in einer Kommandoeinheit gedient. Sie waren allerdings nicht auf einen Kampf aus. Sie wollten sie unter Druck setzen, damit sie ihnen einen Statusbericht über ihren derzeitigen Fortschritt auf der Suche Nach der Seele des Titanen aushändigte und sie weiterhin mit Informationen versorgte. Schließlich wollte eine Matriarchin doch nicht mit einem großen Verbrecher in Verbindung gebracht werden. Trotz aller Sicherheiten war ihnen jedoch bewusst wie schlecht die Chancen standen aus der Sache wieder herauszukommen. Vor allem die Tatsache dass die Polizei mit einem Großaufgebot jagen würde. Den Rückflug würde Morgan machen. Immerhin war er in einem Ghetto der Erde aufgewachsen und hatte sich dort einen Namen als Fahrer illegaler Skycarrennen gemacht. Bei der Allianz ein Ausschlusskriterium. Bei den Korsaren ein Aufnahmegrund. So zumindest die Theorie. Die hohen Tiere hatten Morgan am Anfang gar nicht aufnehmen sondern verknacken wollen. Nur weil der Kommandant des ersten Schiffes auf dem er gedient hatte, ein Mann namens Jacob Taylor, sie so gedrängt hatte gaben sie doch noch nach.
Das Penthouse kam in Sicht. Auf dem Parkplatz standen bereits zwei Skycars. Vermutlich einer von der Matriarchin und einer vom Sicherheitsdienst. Oder beide von ihr. Sie setzten unverzüglich zum Landeanflug an und zögerten nicht als sie auf die Asphaltierte Landfläche aufsetzten. Bestimmt waren drinnen schon längst die Waffen entsichert worden. Sie gingen blitzschnell hinter den Wagen in Deckung und warteten auf den Angriff. Und warteten, und warteten. Doch nichts Geschah. Der Erwartete Sturmangriff blieb aus. Nicht einmal automatische Verteidigungsanlagen. Stattdessen flog in diesem Moment eine gepanzerte Asari aus einem Fenster einen Stock über ihnen. Anscheinend waren sie nicht die ersten. Jetzt rannten sie los. Über den Platz und durch die Tür, oder das was davon übrig war. Wenn das Non´balas Männer waren mussten sie jetzt schnell machen und die Frau retten. Sie rannten den lange Flur entlang auf die ausladende Treppe zu. Überall lagen tote Asari.
„Offensichtlich mit Biotik getötet.“ bemerkte Meles. Und er hatte recht. Die Gliedmaßen der Kriegrinnen standen in den unmöglichsten Positionen vom Körper und sie lagen teilweise in den taktisch unklugsten Ecken. Wer konnte so etwas tun? Wer war so mächtig? Fred erinnerte sich an die Berichte die er über die Opfer der Reaper die er über seine Verbindungen mühselig ergattert hatte. Der Turianer Saren war anscheinend extrem mächtig gewesen nachdem die Maschinen seinen Körper verändert hatten. Dass Non´bala von ihnen kontrolliert wurde war ihm seit dem Moment klar gewesen als er die Nachricht von Meles Bakial auf seinem Terminal gefunden hatte. Am Kopf der Treppe angekommen sahen sie wie eine Tür ganz in der nähe plötzlich von inne ausgebeult wurde. Sie gingen in Deckung. Ein weiterer Schlag und die Beule wurde größer.
„Was passiert da drin?“ Rief Mia, jedoch konnte sie niemand hören. Ein unglaublich tiefer Ton vibrierte durch den Boden, durch die Wände und es fühlte sich an als ob die Welt auf einmal angefangen hätte zu wackeln. Es verursachte Kopfschmerzen. Plötzlich explodierte die Tür. Besser gesagt, sie wurde mit halsbrecherischer Geschwindigkeit aus ihrer Halterung gedrückt und flog quer durch den Gang, durchschlug die ihr gegenüberliegende Wand und rutschte auf dem Boden aus. Jetzt sahen sie allerdings was das Projektil gewesen war dass das verursacht hatte: Es war die Matriarchin. Und sie nichtmal so halb so mitgenommen aus wie ihre Tür. Um ihren Körper verlosch gerade ein starkes biotisches Schutzfeld. Mit wutverzerrtem Gesicht richtete sie sich auf und erschuf nebenbei einen neuen Schild. Die Gruppe von Eindringlingen schien sie gar nicht bemerkt zu haben. Eine ganze Reihe von prächtigen Warpangriffen folgte von Jenseits der Tür. Sie machten der Schutzschild zu schaffen, zerstörten ihn jedoch nicht. Da sie hinter Deckung gegangen waren und sich möglichst klein gemacht hatten konnten sie nicht sehen wer der Gegner der Asari war. Aber er war ein mächtiger Biotiker. Sehr mächtig sogar. Wahrscheinlich, dachte Aleston, waren es sogar mehrere. Sie veränderte den Schild so dass er eine große Fläche ergab und schleuderte ihn in durch die ehemalige Türöffnung. Damit schlug sie ein riesiges Loch in die Wand. Die herausgebrochenen Trümmer flogen jetzt mit. Durch den vergrößerten Sichtbereich konnten sie jetzt alle sehen auf wen die Metallteile zuflogen. Aleston zweifelte an seinem Verstand. In dem Raum standen nicht mehrere Kampfadepten, sondern nur eine einzige Person. Und die war Menschlich. Und bei genauerem hinsehen erkannte er sogar wer das war, der da gerade mit einer schlichten Handbewegung die als Waffe missbrauchten Wandstücke wegfegte. Es war genau der Mann der ihnen auch die Informationen gegeben hatte. Die Matriarchin machte eine schnelle Bewegung, beugte sich nach vorne und schoss mit purer biotischer Kraft auf ihren Gegner zu. Als hätte er nur darauf gewartet ließ er einen mächtigen Energiestoß los und warf sie aus der Bahn. Sie fegte haarscharf an ihm vorbei auf die Stelle zu, wo früher möglicherweise mal ein Fenster gewesen war. Doch ihr Feld löste sich ebenso schnell wieder auf wie es sich gebildet hatte und sie bremste den Restschub ab. Der Mann, Seaman wie Fred sich erinnerte, ging schon wider zum Angriff über. Eine riesige, blaue Kugel bildete sich in Sekundenbruchteilen vor ihm und sauste auf Selodra zu. Die hob ihren Arm und steuerte gegen. Man konnte förmlich sehen wie von beiden Seiten nahezu unendlich viel Kraft auf den Ball eindrosch. Langsam aber sicher gewann der Mensch die Oberhand. Plötzlich warf sich die Asari zur Seite und ließ die biotische Kugel los. Sie flog, nein sie schien sich zu Teleportieren so schnell war sie, durch die Wand als ob sie niemals dagewesen wäre mitten in den Verkehr. Ein Skycar wurde getroffen. Es löste sich im Bruchteil einer Sekunde restlos auf. Das war also ein Warpfeld gewesen. Die Matriarchin setzte eine mächtige, Flächendeckende Schockwelle ein die sich rasend schnell in Richtung des Menschen aufmachte. Der blieb stehen und verschränkte wie ein Zaubere seine Arme. Das Feld teilte sich in zwei Teile auf und komprimierte sich zu zwei lange Würsten die wie zwei Schlangen hinter Seaman die Richtung änderten und und auf die Asari zuschossen. Sie löste eins auf, aber das andere traf sie. Sie wurde mit extremer Wucht zurückgeschleudert. Um ihr den letzten Stoß zu geben warf der Mensch sie aus dem Fenster wo sie von einem vorbeifahrenden Laster getroffen wurde. Aleston und seine Leute, selbst Meles Bakial, die gebannt auf das Schauspiel der unglaublichen Kräfte gestarrt hatten, realisierten erst jetzt was geschehen war. Ein Menschlicher Adept hatten eine Asari-Matriarchin besiegt. Im selben Moment brach der Mann ohnmächtig zusammen.

Burgerkrieg
17.12.2010, 21:52
Sooo, hier kommt ein weiteres Stück Arbeit. Hoffe es findet Anklang.

Morgan Ferdingan rief per Universalwerkzeug das Skycar. Er hatte zwar noch nie so etwas unlogisches gesehen, aber er war Profi und handelte den Protokollen entsprechend. Wahrscheinlich war die Polizei, das Militär und jede Menge Schaulustige schon auf dem Weg hierher. Captain Aleston lief zu dem Mann der gerade die Matriarchin besiegt hatte. Anscheinend war eine Hologrammtafel über dem Mann erschienen. Aleston las laut vor.
„Mr. Aleston, Mr. Bakial. Ich weiß was sie suchen aber nicht warum. Und es ist mir auch egal. Das einzige was ich wollte war diese Frau zu töten. Allerdings brauche auch ich Informationen von ihr. Wenngleich nicht dieselben die sie wollen. In der Rechten Innentasche meines Mantels finden sie ein Spezial-OSD. Wenn sie die in Selodras Terminal einlegen werden alle Sicherheitsmaßnahmen ausgeschaltet und alle Festplatten werden kopiert. Stellen sie keine Fragen und tun sie es einfach. Ich werde ihnen später alles erklären.“ sagte er. „Das ist ja höchst ... interessant.“ Er griff in die Innentasche und fand dort anscheinend tatsächlich die OSD. Wie alle Daten der Matriarchin darauf passen sollten war Morgan zwar schleierhaft, aber solange es funktionierte stellte er keine Fragen. Schließlich war er ein Profi. Das Skycar manövrierte sich anmutig durch das Fenster herein und landete sanft auf dem Boden. Während Aleston die Daten aus dem Terminal besorgte hievte er zusammen mit Meles den bewusstlosen Biotiker in den großzügigen Gepäckraum. Dabei kam er so sehr eine gewischt dass er erstmal zusammenzuckte. Stimmt, dachte er, Biotiker gleich elektrische Ladung. Hätte er eigentlich wissen müssen. Immerhin war er ja ein Profi. Mia nahm schonmal auf dem Rücksitz platz und kurz darauf gesellte sich auch Meles zu ihr. Er selbst setzte sich auf den Fahrersitz und aktivierte seine Spezialsoftware. Er hatte bereits bei der Herfahrt das ein oder andere nützliche Programm hochgeladen um die Leistung dieser Luxuskarosse noch zu steigern. Diese hatten tolle Funktionen wie die Entfernung der eingebauten Geschwindigkeitsbegrenzung und die Freischaltung einiger Paneele auf dem Interface die Testmodifikatoren genannt wurden. Die wurden bei Testfahrten benutzt um die Kontrolle über die Energieverteilung und ähnlicher Dinge zu erhalten. Bei Raumschiffen war das Standard, nicht aber bei Fahrzeugen die jedermann verwenden konnte. Dort übernahm der Computer zugunsten der Sicherheit alles. Aber angesichts der Tatsache dass dies eine Verfolgungsjagd mit viel Feuer und Fallen werden würde, würde das keinen entscheidenden Unterschied mehr machen. Abgesehen davon konnte er sowas. Er war ja Profi. Am Schluss seiner kurzen Prozedur hatte er doppelt so viele Holotafeln vor sich wie der Captain vorhin. Selbiger setzte sich gerade zu ihm auf den Beifahrersitz.
„Ging schnell was, Captain?“
„Ich hab keine Ahnung wie das funktioniert hat. Ich weiß noch nicht mal ob es überhaupt funktioniert hat. Aber ich hoffe es doch sehr.“ Noch während er das sagte schloss Morgan die Türen und hob ab. Er aktivierte den Masseneffektkern und ein kräftiges Brummen ließ den Wagen erbeben. So fühlte sich Motorenstärke an. Die zusätzliche Software hatte bereits zu arbeiten angefangen und sie konnten sofort sämtliche Geschwindigkeitsstufen nutzen. Normalerweise musste man immer erst auf eine bestimmte Geschwindigkeit beschleunigen um in die nächste Stufe wechseln zu können. Das war allerdings völlig unnötig. Die Hersteller teurer Skycars gaben nur damit an dass, das System in ihrem Wagen schneller schaltete als das in anderen. Das brachte Naive Kunden dazu, sich den teureren Wagen zu holen und nicht den anderen. Mithilfe eines kleinen Radarschirms sah er dass Jäger und bewaffnete Panzerstreifen der Illium-Polizei bereits weniger als einen Kilometer entfernt waren. Er gab Gas. Bereits nach wenigen Sekunden hatte er die theoretische Höchstgeschwindigkeit erreicht. Das war immer eine Kunst für sich, doch er beherrschte sie Perfekt. Schließlich war er ein echter Profi. Das Skycar war jetzt deutlich schneller als alle anderen Zivilfahrzeuge in der Umgebung. Es raste mit atemberaubender Geschwindigkeit durch winzigste Lücken im Verkehr und nutzte lange Strecken zur exponentiellen Beschleunigung. Die Jäger kamen schon bald nicht mehr mit, aber die Streifen und die Verfolgungswagen waren viel schneller und agiler als ihre bewaffneten großen Brüder. Sie saßen dem schwarzen Nobelwagen immer dicht im Nacken, doch immer wenn sie ihn erwischt haben schienen, schaffte Morgan es den Verfolgern doch noch zu entkommen. Meistens sorgte er mit schnellen Schwenks dafür dass die Polizisten in vorbeiziehende Normalsterbliche reinflogen. Sowas sollte ja ziemlich ungesund sein. Das war genau wie in London damals. Obwohl sie damals nicht solche Luxuskarossen gefahren waren, hatten sich die Rennen schon auf ähnlichem Tempo abgespielt. Zwei Wagen flankierten sie von links und rechts. Wahrscheinlich die schnellsten die auf dem Planeten eingesetzt wurden. Trotz ihrer sanften Gemüter ließen die Asari dem Raser keinerlei Freiraum. Sie fuhren wie die Säue. Einer wer Wagen versucht, ihn zu rammen. Doch Morgan konnte ein wenig absacken und so unter einem anderen Fahrzeug hindurchtauchen. Im Verkehr konnten sie nicht auf ihn schießen. Zu groß wäre die Gefahr, Zivilisten zu verletzen. Langsam bahnte er sich den Weg zum äußeren Rand der Luftstraße. Gerade in den Moment in dem ein Laster dicht an ihm vorbeizog Scherte er aus. Alle im Wagen dachten: Jetzt ist es aus. Doch Morgan schien tatsächlich ein Profi zu sein. Nur Millimeter trennten die beiden Fahrzeuge bei diesem Manöver. Aber es war genau so geplant gewesen. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde überbrückte er den Raum zwischen Verkehr und Häusern und raste mitten in das erste hinein. Es war das größte Einkaufs- und Freizeitzentrum des Planeten: Das Elakar. Die riesige Glasscheibe über dem Dachterrassenportal war nur noch ein Haufen Scherben. Die enormen frei schwebenden, und sogar begehbaren, Blumenkübel die diese Bezeichnung nicht verdient hatten da sie eher kleine Wälder waren waren das nächste Hindernis. Doch anstatt einfach unter ihnen hindurchzufliegen entschied Morgan dass es bestimmt viel spaßiger wäre oben lang zu fliegen. So zog er die Kiste hoch und streifte einen hohen Baum der Ähnlichkeit mit einer Tanne hatte am Wipfel. Das störte die Plattform nicht. Sie schaukelte nicht einmal leicht. Die nachfolgenden Gewächse, die immer fremdartiger zu werden schienen, blieben jedoch verschont. Sie flogen ganz knapp unter dem gläsernen Dach in einer Art Tunnel, immer darauf bedacht nicht die massiven Stützpfeiler zu rammen. Zum Schluss erwartete sie eine weitere, diesmal halbkreisförmige, Scheibe. Sie hatte nicht viel vom warten. Anstatt jetzt jedoch einfach weg zu fliegen machte Morgan eine Halsbrecherische Kehrtwende und donnerte mit Vollschub in das diesseitige Äquivalent der riesigen Glasscheibe. Die Polizei war inzwischen jedoch nicht tatenlos geblieben. Einige Skycars rasten auf sie zu während sie, diesmal unter den Pflanzen, ordentlich Wind in den edlen Cafés und Boutiquen machten. Sie kamen blitzschnell näher. Sie würden kollidieren. Doch im letzten Moment, die anderen waren nur wenige Meter entfernt, zog er die Spitze des Fahrzeugs nach unten und betrat damit des Herzstück des Gebäudes: Eine gigantische Röhre die sich senkrecht komplett durch alle Etagen zog. Wie ein Stein zischten sie an teuren Klamottengeschäften, Imbissbuden, Supermärkten, Elektronikfachmärkten und Kunstausstellungen vorbei. Erst am Boden wurden sie wieder gerade und zerstörten das große Eingangsportal.

Police Chief Zelaia T´Nirsi war entsetzt. Sie hatte von der halsbrecherischen Verfolgungsjagd schon wenige Sekunden nach ihrem Beginn erfahren. Es war ein Verbrechen dass Terroristen offenbar die große Matriarchin Selodra getötet hatten. Noch dazu hatten sie entkommen können. Der Bericht lag vor ihr auf dem Schreibtisch. Anscheinend hatte der Pilot des Fluchtwagens selbigen bei einem Unternehmer gemietet und hatte damit beeindruckende Dinge vollbracht. Es war nicht einfach die gesamte Polizei von Illium am Arsch kleben zu haben und trotzdem noch mit kühlem Kopf abgedrehte Manöver zu fliegen. Das teure Bodenmosaik im Eingangsbereich war durch den Luftdruck den der Richtungswechsel verursacht hatte pulverisiert worden und einige Glasscheiben waren zu Bruch gegangen. Ansonsten gab es im Elakar keine Verletzten oder gar Toten. Egal wer das gewesen war, er musste ohne Zweifel ein Profi gewesen sein.

Burgerkrieg
16.01.2011, 16:53
Jaaaa, es lebt noch! Ich ahtte kürzlich nur eine kittelschwere Schreibblockade, die sich plötzlich auf wundersame Weise gelöst hat und eine ganze Welle von neuen Ideen freigesetzt hat. Nächtes Wochenende wird es wahrscheinlich gleich 2 neue Kapitel geben. Kritik ist natürlich wie immer erwünscht.

Gäbe es im Weltraum Wetter, wäre es bestimmt grau und Öde gewesen. Die Langeweile war kaum auszuhalten. Natürlich wartete man gespannt auf die Daten, die momentan analysiert wurden, was sich allerdings als sehr Zeitaufwändiges Verfahren raustellte. Jede einzelne Bitphrase war hochkomplex verschlüsselt, alle mit verschiedenen Schlüsseln. Die Decodierung dauerte also ewig. Zwar saßen die Leistungsstärksten Dechiffrierungscomputer der Allianz an der Sache dran, aber auch für die war es ziemlich schwierig.
„So sehr sind nichtmal unsere geheimsten Unterlagen verschlüsselt.“ hatte einer der Experten auf der Erde gesagt. Die Ausrüstungs-Techs der Red Lancer hatten das Datentransfergerät des geheimnisvollen Biotikers untersucht. Es war keine Speichereinheit, sondern übertrug Daten auf einen Computer. Das funktionierte auch andersherum. Sie hatten vollen zugriff darauf. Was verwunderlich war, war die Tatsache dass man die Speicher nirgendwo finden konnte. Alle Lokalisierungsversuche waren fehlgeschlagen. Dank hervorragender Recherchearbeit gab es auf dem Bordcomputer mittlerweile ein komplettes Dossier über Timothy Seaman. Es war nicht leicht gewesen etwas über ihn herauszufinden, aber immerhin waren Spezialisten an der Sache drangewesen. Er war vor einigen Jahren aus dem nichts aufgetaucht. Keine Informationen über seine Kindheit oder Herkunft. Nach einigen Jahren des herumreisens in der ganzen bekannten Galaxis hatte er sich auf Illium niedergelassen. Dort hatte er dann angefangen, Botschaften zu überbringen. Aufgewacht war der Mann aber noch nicht. Er lag seit Tagen am Tropf in der Krankenstation und schlief. Man hatte ihn untersucht und festgestellt, dass seine Implantate nicht von bekannten Herstellern stammten und sehr hoch entwickelt waren. Nichtmal Modelle des Typs L5X kamen an diese Qualität ran.
Fred Aleston ging in seine Kabine und setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Es war zum kotzen. Mit einer lustlosen Handbewegung schaltete er seinen Computer ein. Dieser brauchte nicht lange zum hochfahren. Das war heutzutage kein Problem mehr. Er hatte im Geschichtsunterricht mal gelernt, dass zu beginn des Jahrtausends ein einziger Marktgigant fast das Monopol auf dem Betriebsystemmarkt gehabt hatte. Und das obwohl die Qualität seiner Produkte ziemlich mies war. Nachdem er sich eingeloggt hatte, Blinkte ein Signal am Bildschirmrand auf. Eine Videobotschaft von Admiral Naibibi. Er öffnete die Datei und das Gesicht des dunkelhäutige Mannes erschien auf dem Holoscreen. Er sah besorgt aus.
„Aleston, hier Naibibi. Wir haben einiges an Problemen die Wogen zu glätten die sie auf Illium hinterlassen haben. Wir werden wahrscheinlich noch einiges an Zeit brauchen, aber unsere Diplomaten bekommen das schon hin. Sie sollten sich in nächster Zeit nur nicht im Ratssektor blicken lassen, sonst reißen ihnen alle verfügbaren Schiffe den Arsch auf. Übrigens Glückwünsche für den erfolgreichen Abschluss der Operation. Das war kein Kinderspiel. Naibibi Ende.“
Na, das würde ja was werden. Hoffentlich führte sie ihre nächste Spur nicht in den Citadel-Raum.
„Captain,“ kam es über Schiffsinterkom „unser Gast ist soeben aufgewacht.“

Die Krankenstation war voll. Fünf bewaffnete Marines hatten ihre Sturmgewehre auf Seaman gerichtet, der auf einer Liege saß und genüsslich ein Fertiggericht aß. Die Tatsache dass er bei jedem Aufblicken in Waffenläufe sah, schien ihn nicht weiter zu stören. Die Nadel hatte man ihm gerade wieder entfernt. Aleston betrat die Station und nahm sich einen Stuhl. Jetzt galt es, zu überprüfen ob der Mann gefährlich war. Wenn ja, hatten sie ein ernstes Problem.
„Hallo, Mister Seaman. Ich bin Captain Fred Aleston. Meine Leute und Ich haben sie von Illium gerettet.“ sagte er behutsam. Der Mann schluckte runter.
„Ich weiß wer sie sind und ich würde es lieber eine improvisierte Zusammenarbeit nennen. Hat ja ganz gut geklappt, oder? Haben sie ihre Daten bekommen?“ Respekt war wohl nicht seine Stärke.
„Wir entschlüsseln sie gerade. Ich werde ihnen jetzt ein paar fragen stellen. Ich möchte dass sie sie ordnungsgemäß beantworten.“
„Klar, schießen sie los. Sie müssen nicht so tun als sei ich ein Schwerverbrecher. Hätte ich sie oder ihre Crew umbringen wollen, hätte ich das schon längst getan.“
„Wieso sind sie so mächtig? Biotisch, meine ich.“ Fred hatte sich die Fragen schon vorher zurechtgelegt.
„Naja, das ist eine ziemlich lange Geschichte. Ich bin so geboren und sehr hart trainiert worden. Und ich habe Verstärker die besser sind als alles was sie kennen. Aber da sie mich ja wahrscheinlich schon untersucht haben, wissen sie das wohl bereits.“
„Kein Mensch kann, egal wie mächtig er ist, eine Asari Matriarchin besiegen. Noch dazu Selodra.“
„Wissen sie, ich habe da eine besondere Fähigkeit. Ich kann Meine Energie sozusagen vorverbrauchen. Damit meine ich, dass ich jetzt eine fast unbegranzet biotische Macht habe und dafür einige Tage einfach Schlafe oder Ohnmächtig bin. Übrigens, das Zeug ist super. Was ist das?“ sagte er, und schob sich einen weiteren Löffel in den Mund.
„Lasagne auf afrikanische Art.“ Antwortete Mia, da Fred einen völlig ahnungslosen Gesichtsausdruck machte. „Mit vielen Eiweißhaltigen Insektenlarven.“
„Toll. Ich hab mal Heuschrecken gegessen. Abgesehen davon dass mich mein Essen des öfteren mal ins Gesicht getreten hat, wars eigentlich ganz gut gewesen.“
„Zurück zur Sache. Was hatten sie gegen Selodra? Wieso haben sie uns den Weg freigeräumt?“
„Das ist teilweise etwas privat. Also mal im Groben: Selodra Hat mir in der Vergangenheit das Leben zur Hölle gemacht und ich wollte mich dafür bei ihr Rächen. Ich brauche die Daten auf ihrem Computer selbst und allein hätte ich das nicht geschafft. Zumindest die Flucht nicht. Sie kamen mir also ganze gelegen. Da sie mir geholfen haben, helfe ich natürlich auch ihnen, ist doch Ehrensache.“
„Sie sind also bereit mir auf meiner jetzigen Mission zu helfen?“ Wenn das so war, hatte er eindeutig Grund zur Freude.
„Ja klar, ich hab momentan ja ohnehin nichts großes vor, also kann ich doch wohl auch mit ihnen mit, oder?“
„Ihnen ist bewusst dass die Einsätze eventuell sehr gefährlich werden könnten?“
„Nein wirklich? Das ist mir ja völlig neu.“ Meinte er sarkastisch. „Glauben sie mir, lebensbedrohliche Situationen sind für mich kein Thema.“
„Ich werde nochmal mit dem Admiral Rücksprache halten müssen. Wenn der zustimmt, sind sie von mir aus im Team willkommen.“
„Cool. Ich bin übrigens Fit. Wo soll ich einziehen?“
„Ich habe einen Teil des Frachtraums zur Arrestzelle umbauen lassen. Dort bleiben sie, bis die Formalitäten erledigt sind.“ Aleston erhob sich und schritt aus dem Raum. Er machte ein sehr neutrales Gesicht, aber er konnte sein Freude kaum fassen. Einen mächtigen Biotiker im Team zu haben war eine großartige Angelegenheit. Schnellen Schrittes machte er sich auf in seine Kabine, um eine Nachricht an Naibibi zu verfassen.

Fünf Tage später erhielt er eine Antwort. Er hatte nichts anderes erwartet, immerhin war die Sache ziemlich heiß.
Captain Aleston,
es war eine sehr schwierige Entscheidung, das soll vorneweg erstmal gesagt sein. Zum einen verlangen die Ratsgesetze von uns, dass wir Seaman an Illium ausliefern. Zum anderen ist er eine wahre Bereicherung für ihr Team, und obendrein gehören sie offiziell nicht zur Allianz. Die Leitung der Abteilung SO hat lange Diskussionen über den Verblieb ihres Gefangenen geführt und ist zu dem Schluss gekommen dass die Vorteile, wenn wir ihn behalten, überwiegen. Sollte er jedoch negativ auffallen, werden wir ihn von ihrem Schiff entfernen. Im Anhang dieser Nachricht finden sie einen Zeitarbeitsvertrag, welches Seaman nur noch unterschreiben muss. Dann ist er offiziell Teil ihrer Crew, allerdings nur für die Dauer der jetzigen Mission.

Mit freundlichen Grüßen,

Admiral Osman Naibibi, Abteilung Secret Operations

P.S. Die Daten werden wohl innerhalb der nächsten Tage ausgewertet sein. Seaman erhält, wie erbeten, eine Kopie davon.

Aleston druckte den Vertrag auf und machte sich auf den weg in den Frachtraum. Unterwegs lief er Meles Bakial über den Weg.
„Meles! Du hier?“ Sie waren mittlerweile per du. „Passiert doch sonst so selten.“ In der Tat war der Salarianer seit Illium fast nur in seinem Wohncontainer im Hangar gewesen.
„Fred, toll das ich dich finde. Ich wollte eigentlich zu dir.“
„Was stimmt nicht?“ Aleston war plötzlich ernsthaft besorgt. Bakial war ein Eliteagent und ein mächtiger Biotiker. Wenn er zum lösen einer Situation Hilfe brauchte, musste sie schon verdammt prekär sein.
„Die Special Task Group ist hinter mir her. Ich weiß nicht warum, aber sie haben eine interne Fahndung nach mir herausgegeben. Sobald mich einer ihrer Agenten sieht, soll er mich festsetzen.“
„Wieso denn das?“ fragte Fred. „Du hast doch ordnungsgemäß gekündigt und Omega ist nicht im Citadel-Raum. Du hast also nichts verbrochen.“ Zwar waren einige Leute umgekommen, aber das waren alles Verbrecher gewesen.
„Ich sag dir doch, ich weiß es nicht. Die STG arbeitet zwar für die salarianische Union, operiert aber auch viel in den Terminus Systemen und macht sich die dortigen Bedingungen zu nutze. Ich wollte dir nur zu erhöhter Vorsicht bei unseren Einsätzen raten. Wir könnten plötzlich aus einer Richtung angegriffen werden, aus der wir es nicht erwarten.“
„Danke, aber sowas wird uns wohl eher nicht ausbremsen.“

Als Aleston die Tür zu Seamans Zelle öffnete, lag dieser auf seinem Bett und starrte die Decke an. Er richtete sich auf und schaute ihn an.
„Werd ich jetzt exekutiert? Kugel oder Luftschleuse?“ Die Tage in der Zelle hatten seinem Humor anscheinend nicht geschadet.
„Nein, du bist jetzt bei der Allianz angestellt. Naja, eigentlich nur bei mir, aber ich gehöre inoffiziell zur Allianz, insofern ist das alles relativ. Du musst nur“ Er reichte ihm das Datenpad und einen Holowriter „hier unterschreiben.“ Seaman nahm das Pad und begann den Vertrag zu lesen.
„Falls du dich fragst warum ich das tue: Ich musste mal einen Auftraggeber erledigen der mich nach erfülltem Auftrag als unbezahlten Dauerarbeiter behalten wollte, wenn du verstehst. Das Problem war, dass er es in den Vertrag geschrieben hatte, dem ich zugestimmt habe.“ Es war ziemlich seltsam wie der Kerl da saß und mit einem Rechtschaffenen Menschen wie Fred so leichtfertig über Mord sprach, den er begangen hatte. Nach einigen Minuten setzte er den Stift auf das Unterschriftenfeld und signierte. „Hier.“ sagte er. „Sag mal, kann ich hier in dem Raum bleiben? Ich mein, brauchste den?“ er duzte seinen Vorgesetzten. Das fing ja prima an. „Ich meine, das Feldbett ist bequem genug und ich habe hier meinen Schreibtisch und einen Stuhl. Die Aussicht ist eh überall an Bord die gleiche, also brauche ich nur noch ein Terminal und bin zufrieden.“ Darüber hatte Fred tatsächlich noch gar nicht nachgedacht. Die Crewschlafräume waren voll und sie hatten keinen zweiten Wohncontainer. Ehrlich gesagt, war der im Hangar eigentlich Meles Eigentum.
„Ja, das geht. Ich lasse ihnen Ein Terminal bringen, Mr. Seaman.“
„Oh, wir sind noch auf den alten Verhaltensmanieren stehengeblieben. Achso. Neiin mcih doch einfach Timothy oder einfach Tim. Das macht die Sache etwas persönlicher.“
„OK, Tim. Wir werden in den nächsten Tagen die entschlüsselten Daten bekommen, also bereiten sie sich auf einen baldigen Einsatz vor. Sie haben eine Waffe?“
„Ja, die haben mir deine Leute aber abgenommen als ich geschlafen habe. Ist ne Carnifex, schwere Pistole. Tolles Teil, auch wenn Waffen nicht gerade mein Spezialgebiet sind.“ An der Sache mit dem du musste man wohl noch arbeiten.

Deemonef
16.01.2011, 23:45
Ich freue mich, dass du wieder schreibst^^

Mir hat die Fortführung gefallen... vorallem die Sache mit dem "tretenden Essen"^^


nein im Ernst. Schön das es weitergeht, freue mich auf die nächsten Tele. Und der Schreibstil ist weiterhin klasse, schöne Umschreibungen und gelungen fortgeführt.


weiter so, ich bin gespannt

Burgerkrieg
21.01.2011, 15:56
Ja, das animiert mich doch gleich ein weiteres Kapitel rauszuhauen. Diesmal mit Überlänge.



Lontawar war eine friedliche Gartenwelt. Weite steppen und warme Feuchtsavannen, auf denen Herden riesiger Wesen grasten. Farbenprächtige Pflanzen und bunte Insekten, bei denen das ganze Jahr über Paarungszeit war. In der mondlosen Nacht kamen gigantische Schwärme biolumineszierender Käfer aus ihren Höhlen und tauchten Himmel und erde in ein fantastisches Farbenspiel. Es gab kaum gefährliche Raubtiere, und die wenigen, die es gab waren weder aggressiv noch gierig. Ein Idyllischer Planet mitten in der Außenzone. Die Tatsache dass er so abgelegen war und keinerlei Bodenschätze hatte, schützten ihn vor der Ausbeutung durch raffgierige Unternehmer und Investoren. Die erste und letzte Expedition dorthin hatte vor zweihundert Jahren stattgefunden. Doch als an diesem sich an diesem Tag die zwei Sonnen langsam über den Horizont schoben, lag ein gewaltiger Schatten über der Landschaft. Die Lebewesen umgingen ihn und ignorierten ihn weitestgehend. Doch er sollte Tod und Zerstörung über einige Bewohner dieser Welt bringen.

Einige hundert Kilometer entfernt thronten Meterhohe Felsen hoch über der tosenden Brandung. Einige Tiere, die Affen recht ähnlich sahen, turnten an den kargen Wänden dieser Steilküste umher und pflückten die Früchte von den hin und wieder vorkommenden Pflanzen. Einer dieser Felsen, welcher sich weit von den anderen weg über das brausende Wasser lehnte, sah nicht so normal aus wie die anderen. In Stahl eingefasste Glasflächen waren hin und wieder auf ihm zu entdecken. Strukturen aus Metall und Kunststoff bildeten Docks, Aussichtsplattformen, Geschütztürme und Landflächen. Das war Kares. Eine Basis von einer Organisation, die sich Schwarze Flotte nannte. Früher hatte sie anderen gehört. Doch die waren alle bei einem Blitzangriff ums Leben gekommen. Die Leute der Flotte wollten dieses außergewöhnliche Bauwerk keinesfalls behalten. Sie waren nur dort um etwas zu beschützen. Etwas dass sehr wertvoll war. Die Tiere hielten sich von der Station fern. Alles was sich ihr näherte, wurde abgeschossen. Manchmal hörte man seit neustem Auch Schüsse von oben. Und zwar nur wegen diesem einen, wertvollen Gegenstand. Keine zehn Kilometer entfernt, im Boden vergraben, lag eine Basis der Allianz. Sie war nur provisorische errichtet worden und wurde von einem Commander namens Garry Lewman geführt. Sie war in geheimer Mission da. Es ging selbstredend um den Gegenstand.

Lewman marschierte ungeduldig im Besprechungsraum auf und ab. Zwei Landfahrzeuge waren bei dem Raumschiff gewesen, dass am morgen Gelandet war. Es hatte längst wieder abgehoben. Die Fahrzeuge brachten Leute mit. Hervorragend ausgebildete Marines und einige Söldner, getarnt als Korsare. Lewman wusste von der Korsarenprojekt schon lange. Er war immerhin ein bedeutender Mann innerhalb der Abteilung SO. Sobald sie da waren, konnten sie einen Angriff auf Kares starten. Seine Männer waren in Bestform, die Ausrüstung voll funktionsfähig und der Plan ausgearbeitet. Eigentlich müsste er sich gar keine Sorgen machen. Aber er tat es trotzdem. Die ganze Sache war zu einfach. Klar, brauchte man eine ziemliche Elitetruppe um die Basis zu knacken und lebendig wieder zu verschwinden, aber die Dummheit seiner Feinde irritierte ihn. Die Flotte wusste dass es auf dem Planeten eine Basis gab, nur nicht wo. Sie hätten das ja ach so wertvolle Objekt schon längst abtransportieren können. Die Galaxie war groß und es gab verdammt viele gute verstecke. Dann die Basis selbst. Noch vor ein paar Wochen hatte sie einer Organisation gehört die sich Elicon Group nannte. Ihr einziger Existenzzweck war es gewesen, dieses Ding zu beschützen. Zwanzig Bewaffnete mit schweren Mechs und hervorragender Ausrüstung waren einfach überrannt worden. Wieso schickten ihre Auftraggeber keine Verstärkung?

Fred Aleston saß in einem gepanzerten Geländefahrzeug. Er und seine Leute waren bereits über jedes Detail der Mission aufgeklärt worden. Sie gehörten zu der Truppe die das Artefakt holen sollte. Eine verdammt schwierige Aufgabe. Er hatte zuvor mit Commander Lewman gesprochen. Er hatte berechtigte Zweifel am Erfolg der Mission. Es würde Verluste geben, das stand fest. Und das alles nur wegen einer einfachen Textnachricht. In den gesamten entschlüsselten Daten war nur eine kleine Textnachricht brauchbar gewesen. In ihr hatte Matriarchin Selodra Non´bala geschrieben, dass der Schlüssel nach dem er suche, auf Lontawar zu finden sei. Eine reichlich kryptische Botschaft, und doch so eindeutig. Der Wagen wackelte heftig. Es ging über ziemlich unebenes Gelände. Nicht dass er es hätte sehen können, es gab nämlich keine Fenster. Eine einzige, langezogene Leuchtstoffröhre erhellte den Truppentransporter. 20 Mann, ihn eingeschlossen, saßen darin und bereiteten sich auf die baldige Schlacht vor. Ihm gegenüber saß Meles Bakial, völlig in sich selbst vertieft. Daneben, mit dem Gesichtsausdruck eines Touristen der eine Sightseeingtour auf einer fremden Welt macht, saß Timothy Seaman. Wie man in einer solchen Situation nur so dasitzen konnte, war ihm schleierhaft. Neben dem Biotiker hatte sich Morgan Ferdingan auf die Bank gequetscht. Der Scharfschütze wirkte sehr ausgeglichen und ruhig, aber nicht so sorglos wie Seaman. Er machte das richtig. Entspannt und berechnend, wie man bei der Allianz eben sein musste. Zu Alestons rechten saß Mia Charleston. Auch sie hatte wohl die Stressbewältigungsübungen gemacht, welche sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Er bewunderte ihren Mut. Vor nicht allzu langer Zeit hatte jemand ihre beste Freundin umgebracht. Und mit diesem Jemand hatte sie danach auch noch zusammenarbeiten müssen. Obendrauf konnte sie nur mit Pistolen umgehen, und das nichtmal sehr gut. Als Feldsanitäterin machte sie einen nicht ungefährlichen Job. Die anderen Marines waren ihm weitestgehend unbekannt. Die meisten von ihnen waren auf der Reise nach Lontawar hinzugestiegen. Mit einer Ruckartigen Bewegung bremste der Transporter. Die Rückwand öffnete sich und ein Ausstieg kam zum Vorschein.
„Alles klar Leute, wir sind da.“ sagte ein Soldat der draußen stand. Sie befanden sich in einer großen Felshöhle, deren Boden begradigt worden war. Einige Scheinwerfer beleuchteten die Szenerie. Hinter ihnen ging gerade ein schweres Panzertor zu. Dahinter konnte Fred noch mehr Höhle erkennen. Offenbar lag die Basis tief unter der Erde. Vor ihnen öffnete sich gerade eine Doppeltür. Der Eingang zur Station. Drinnen war alles karg eingerichtet und klar auf Funktionalität getrimmt. Es gab einen Gemeinschaftsraum in dem alle Mahlzeiten gegessen wurden, einen Schlafsaal, eine Waffenkammer und einen Besprechungsraum der als Kommandozentrale verwendet wurde. Ein guter Pioniertrupp konnte sowas in einem Tag aus dem Boden stampfen. Die Marines und die Korsaren wurden in den Gemeinschaftsraum gebracht, während Aleston in die Zentrale gebeten wurde. Drinnen standen zwei Männer. Der eine war kurz vor der Pensionierung, jedoch sehr sportlich. Man sah ihm seine Kampferfahrung förmlich an. Sein kurz geschorenes rotes Haar und die strengen grünen Augen machten aus ihm eine Autoritätsperson. Er stand aufrecht im Raum als ob nichts und niemand ihn umwerfen könnte. Das musste Garry Lewman sein. In einer Ecke, in voller Kampfmontur, stand ein junger Mann. Er hatte etwas längeres Dunkelblondes Haar und lehnte lässig an der Wand. Und er hieß eindeutig Justin Worthington.
„So sieht man sich wieder, was Captain?“ Meinte er.
„Worthington! Schweigen sie. Sie wissen wohl überhaupt nicht wie man mit Autoritätspersonen umgeht!“ fuhr Lewman ihn an. Ein Augenverdreher und die Pure Ignoranz waren die einzigen Reaktionen die das auslöste. Was nicht wunderte, schließlich verfügte Worthington über eine Allianz-Komplettbefugnis. Diese Erlaubte es ihm, zu tun und zu lassen was er wollte ohne dafür bestraft zu werden. So hatte er sich wahrscheinlich auch Zutritt zu diesem Raum verschafft.
„Commander Lewman, es ehrt mich wirklich sie kennen zu lernen.“ Aleston schüttelte ihm die Hand.
„Entschuldigen sie bitte das Vorschriftswidrige Verhalten meines Soldaten aber...“ setzte er an, doch Fred beendete den Satz für ihn.
„Er verfügt über eine Allianz-Komplettbefugnis und kann für nichts zur Rechenschaft gezogen werden. Wir kennen uns bereits etwas länger.“ Er hatte jedoch nicht damit gerechnet ihn hier zu treffen. „Also Commander, wie ist die Lage?“
„Meine Marines werden in das dritte Fahrzeug steigen, und dann brechen wir auf in Richtung Kares. Wir werden nach zirka einer Viertelstunde dort sein. Ihr Team, Worthington und zwei meiner Marines werden nach dem Sturmteam reingehen und auf sich direktem Wege Zum Tresorraum begeben. Dann umgehen sie sämtliche Sicherheitsmaßnahmen und holen was auch immer da drin ist heraus.“ Er kannte den Plan zwar in- und auswendig, allerdings konnte man sich nie sicher genug sein.

Keine zehn Minuten später saßen alle Bewaffneten in den Transportern und holperten durch das Höhlensystem an die Oberfläche. Die Stimmung war zum zerreißen gespannt. Auch wenn die meisten Gesichter ruhig waren, man konnte es spüren. Sämtliche Waffen waren entsichert und geladen, um im Falle eines Hinterhalts sofort einsatzbereit zu sein. Lewman kommandierte den Angriff selbst vor Ort. Wie Aleston, war er kein Vorgesetzter der gerne herumsaß.
„S minus 5 Minuten.“ Erklang es aus den Lautsprechern. In fünf mal sechzig Sekunden begann die Schlacht. Einige blickten nervös umher. Man hatte schlimme Dinge von der schwarzen Flotte gehört. Piraten, vor kurzem aufgetaucht und schon sehr mächtig. Gut ausgebildete Kämpfer und völlig skrupellos. Ihren Anführer hatte noch niemand zu Gesicht bekommen, aber Aleston hatte eine sehr gute Ahnung dass es Artok Non´bala war. „S minus 30 Sekunden.“ Sie lösten ihre Sicherheitsgurte, einige bekreuzigten sich oder machten sonst welche Religiösen Zeichen. Aleston entging nicht wie verächtlich Seaman diese Leute anblickte. Er war wohl militanter Atheist. Oder Fanatischer Eiferer einer anderen Religion. „S minus fünf“ durchatmen, entspannen, „vier“ beruhigen, die Mitte finden „drei“ Erfahrung und Training aufrufen „zwei“ Verstand auf den bevorstehenden Kampf fokussieren „eins“ Waffen nehmen und Muskeln anspannen „los, los, los!“. Die Heckklappe öffnete sich und die ersten Marines stürmten heraus und gingen in Deckung. Die anderen folgten Sofort. Die Truppe hatte in einem Wald gehalten, doch Fred konnte das Meer hören. Nur wenige Baumreihen entfernt konnte er es auch sehen. Und die Piraten die ihnen entgegenkamen ebenso. Seine Einheit warf sich hinter ein Paar Bäume in Deckung. Sie hatten mächtige Stämme die locker zwei Menschen Schutz boten. Explosionen und Salven aus Sturmgewehren knallten durch die Idylle. Der Krieg hatte auf Lontawar Einzug gehalten. Die Verteidiger ließen sich einfach zurückdrängen. Offenbar hatten sie ihre Hauptstreitmacht in der Basis selbst. Am Vom Waldrand aus waren es keine fünf Meter bis zur eigentlichen Station. Doch die waren freies Feld und darum heiß umkämpft. Zwei Geschütztürme feuerten unermüdlich auf die Angreifer, ausfahrbare Deckungen bildeten zwei Halbkreise um den Eingang. Hinter ihnen bestimmt zwanzig Söldner der schwarzen Flotte. Sie waren zwar deutlich weniger, hatten jedoch auch die mit Abstand bessere Position. Raketen zogen Ihre Bahnen und Kampfdrohnen huschten durch das Schlachtgetümmel. Ab und zu auch biotische Angriffe von beiden Seiten. Leichte Mechs entstiegen einer Luke im Boden. Seaman konzentrierte sich und warf fünf Stück in Richtung der Piraten. Ein schlauer Tech ergriff die Chance und ließ sie jenseits der Verteidigunslinie explodieren. Eine Schockwelle wurde allerdings von einem abschirmenden Biotiker aufgelöst. Zwischen zwei Salven aus seinem Sturmgewehr entdeckte Aleston Commander Lewman, der im hohen Bogen Granaten über das Feld warf. Eine Plötzlich drehten sich die Geschütztürme zueinander um und beschossen sich gegenseitig. Da war wohl ein Hacker am Werk gewesen. Der Rechte war bald zerstört und der Linke, mittlerweile auch nicht mehr als Altmetall, wurde von einer Rakete ins Meer geblasen. Schon nach wenigen Minuten waren die Verteidiger dezimiert und schließlich ausgelöscht.
„Lewman an Sturmtrupp: Zugriff.“ Ertönte die Stimme des Commanders über die Helmlautsprecher. Dreißig Marines rannten auf die Tür zu und platzierten große Sprengsätze. Nachdem alle in Deckung waren, jagten sie die Tür in die Luft.
„Sucherteam, bereithalten.“ Aleston, sein Team und die meiden Marines die sich vor dem Einsatz als Petrov und Gray vorgestellt hatten, hingen sich an das Sturmteam ran, blieben aber in Deckung. Die vor ihnen gaben sich gegenseitig Feuerschutz und stürmten in den Kugelhagel der ausladenden Eingangshalle.
„Sucherteam: Zugriff.“ Sie sprangen aus der Deckung und rannten durch die Tür. Drinnen war ein heißes Gefecht entbrannt. Projektile sausten ihnen um die Ohren und streiften ihre Schilde. Naja, und Seamans biotische Barriere. Er hatte auf einen Kampfanzug mit ordentlichem Schildgenerator verzichtet. „Die Dinger sind mir viel zu eng.“ hatte er als Argument gebracht. Als Aleston weiter darauf bestanden hatte, erwähnte der Biotiker dass eine Panzerung eventuell die effektivität seiner Angriffe schwächen könnte. Damit war die Diskussion vorbei gewesen. Das Vorrücken ging langsam vonstatten. Als sie das Ende der Halle erreicht hatten und sich in verschiedenen Gänge aufteilten, schickte Lewman die zwanzig Mann vom Garnisonstrupp rein. Aleston gingen den mittleren Gang weiter und stießen bald auf Widerstand: Ein schwerer Mech, so breit wie der ganze Raum, war aus dem Boden gefahren. Er wurde zwar sofort mit Kugeln beharkt, konnte kedoch trotzdem seine Geschütze hochfahren und den Sturmtrupp vor ihnen stark schwächen bevor Morgan ihn mit einem Gezielten Schlagschuss an seinem wunden Punkt, eine Stelle unter dem „Kopf“ an der viele Schweißnähte verliefen, umwarf. Eine Explosion blieb aus.
„Sie haben ihn so umgebaut damit er nicht hochgeht.“ sagte Petrov, der offensichtlich ein Techniker war, „So wollte man verhindern dass der Tresorraum, welcher sich genau unter uns Befindet, beschädigt wird.“ Die Bilanz: drei Tote, ein Schwerverletzer. Mia konnte ihn mit Medigel stabilisieren und Worthington bot an ihm sein Leid zu nehmen, wobei er eine hasserfüllten Blick von der Feldsanitäterin erntete. Er war es gewesen der ihre beste Freundin getötet hatte. Mit der selben Begründung. Nach einer Minute drängte der Frontmann der Sturmtruppe zur Eile. Es ging weiter, eine Treppe runter in einen großen Saal zu dem eine menge Treppen führten. Er war voller Plattformen, Leitern, Aufzügen und Konsolen die offenbar dazu dienten, die Plattformen zu verschieben. Auf manchen standen Marines, auf manchen Söldner der schwarzen Flotte. Sie rannten darunter hindurch und Bogen in dem Labyrinth aus Deckungsmöglichkeiten und Schutzwänden welches sich über den Boden das Saals zog ab um unter die Treppe zu kommen, von der sie gekommen waren. Fünf Turianer hockten hinter den Hüfthohen Stahlflächen und luden ihre Waffen durch. Von oben kamen massenweise Schüsse. Sie mussten sich zurückziehen. Eines war jetzt jedoch sicher: Hinter den Turianern war die Tresortür. Plötzlich umfing ein richtiger Sturm biotischer Energie Seaman. Eine Schutzkuppel, gerade groß genug für die Truppe, baute sich um ihn herum auf. Keinerlei Spielraum, aber dafür Schutz vor einem Großteil der Kugeln. Seaman sah hochkonzentriert aus. Schweiß rann ihm über die Stirn. Sie liefen schnellen Schrittes zu den Turianern und konnten sie relativ einfach ausschalten. Dann ging es unter die Treppe vor die Schwere Panzertür. Die Schutzkuppel war weg und der Biotiker ließ sich schwer atmend auf den Boden fallen. Ein Paar mal tief durchatmen und er stand schon wieder. Petrov hatte sich daran gemacht die Schutzmechanismen zu Umgehen, brauchte dafür jedoch Zeit. Und die hatten sie nicht. Auf Befehl ihres Vorgesetzten sprangen Piraten zu ihnen runter in schlecht zu verteidigende Positionen. Doch durch ihre schiere Masse wurden sie sehr gefährlich. Nach fünf harten Minuten gehaltener Stellung ging sie endlich auf.
„Ja!“ rief Petrov. Er hatte es geschafft. Schnell huschten sie hinein und machten hinter sich wieder zu. Plötzlich war es still. Kein Laut drang mehr zu ihnen durch. Auf einem Podest in der Mitte des Raumes stand eine gesicherte Kiste. Der Missionsteil der jetzt dran war, gefiel Aleston am wenigsten: Ausharren. Warten bis Lewman und seine Leute die Basis gesäubert hatten. Das Problem war, dass sie nicht wussten wie es gerade stand. Nur Stille, nichts als Stille. Sie hörten nicht wie eine gewaltige Explosion fast die gesamte Struktur im Vorraum zerstörte. Sie war mit einer Nuklearwaffe verursacht worden. Auch bemerkten sie nicht das tödliche Gefecht dass zwischen Marines und Piraten stattfand, die sich auf zwei Plattformen gegenübersaßen. Nur zwei der Marines überlebten. Aber zwei waren besser als keiner. Sie gingen zur Tresortür und nahmen Kontakt mit Petrov auf. Der öffnete sie. Mittlerweile war der Großteil der Basis gesichert, allerdings waren die Verluste höher gewesen als erwartet. Vierzig Marines hatten bisher ihr Leben gelassen. Zu viele.

Fünf Stunden später hatte man die Kiste auf die Red Lancer gebracht und selbige war schon in Richtung Massenportal unterwegs. Ein Pionierstrupp kam um die Allianzbasis wieder abzubauen. Doch den Inhalt des geheimnisvollen Behältnisses war noch immer nicht bekannt. Der Code war hart zu knacken. Sprengen kam nicht infrage, immerhin konnte dadurch der Inhalt kaputtgehen. Doch die Techniker sagten, sie könnten das Ding in einer Stunde öffnen. Deswegen saßen auch alle im Hangar versammelt und warteten gespannt auf die Ergebnisse.
„Ha! Jetzt hab ich dich.“ sagte einer. Die Kiste war auf.

Burgerkrieg
03.03.2011, 13:29
Nachdem jetzt lange Zeit pause war, habe ich den Cliffhanger aufgelöst. Nächste Folge ist schon im Ofen.





Mit einem Zischen hoben die Techniker den Deckel von der Kiste. Bakial stand als erster auf um zu sehen was denn nun tatsächlich drin war. Die anderen hatten es noch nicht so recht realisiert. Im gepolsterten Innenraum lag ein kleines, Trapezförmiges, silbernes Objekt, nicht größer als seine Hand. Ein Symbol war auf die Oberseite geprägt worden: Ein Kreis mit sechzehn Zacken, die Sternförmig und dünn in alle Richtungen zeigten. Er wusste genau was das war. Er hatte dieses Zeichen schon so oft gesehen. Öfter als die meisten es sich vorstellen konnten. Erinnerungen drangen in sein Bewusstsein. Dinge, die er so nie gemacht und erlebt hatte, Dinge die teilweise schon Jahrhunderte zurücklagen. Auch der Rest des Teams hatte sich um die Kiste versammelt. Alle blickten Ratlos auf den Inhalt.
„Ich weiß was das ist.“ sagte er, mehr zu sich selbst.
„Ja dann schieß mal los, wir haben nämlich nicht den ganzen Tag Zeit.“ Sagte Seaman.
„Das ist tatsächlich ein Schlüssel. Es ist Kriados-Key, eine Art Codekarte zu einem Schließfach bei Kriados-Security.“
„Ah, davon habe ich mal gehört. Ist das nicht so eine Salarianische Sicherheitsfirma?“ fragte Ferdingan.
„Mehr als das. Es ist eine uraltes, Familiengeführtes Unternehmen das bereits existiert hat als mein Volk noch mit Schwertern gekämpft hat. Auf Lirgek, einem Planeten den sie besitzen, haben sie die sichersten Verwahrungskapseln der Galaxis. Man kann sie mieten und mithilfe dieses Schlüssels anonym wieder ausräumen. Die gesamte Anlage wird so streng bewacht dass nichtmal eine einzelne Bakterie den Gebäudekomplex unbemerkt betreten kann.“
„Scheint also ein ziemlich guter Ort zu sein um etwas zu lagern.“ sagte Aleston. „Wir sollten möglichst sofort aufbrechen.“
„Ich fürchte das wird nicht gehen.“ meinte Bakial „Lirgek liegt im Citadel-Raum. Nach unserer kleinen Party auf Illium werden die aus der Lancer Eisenpulver machen bevor wir überhaupt angekommen sind.“
„Dann mieten wir eben ein Shuttle. Wird ja wohl auch kein Problem sein.“ erwiderte Seaman.
„Ausgeschlossen. Die Schwarze Flotte hat in jedem Geschäft die Finger mit drin. Wir wären tot bevor wir den Raumhafen verlassen haben.“ sagte Bakial. „Es sei denn...“ fuhr er fort „Es gibt noch jemanden der mir einen Gefallen schuldet. Er ist Kroganer, also sollte sein Betrieb noch existieren. Ja, die Idee ist tatsächlich gut. Fred, wir sollten sofort nach Omega aufbrechen.“ Aleston nickte und gab den Befehl an die Brücke durch.
„Was meinst du mit: der Betrieb sollte noch existieren?“ fragte er dann.
„Es ist eine Ewigkeit her seit ich ihn das letzte mal gesehen habe. Vielleicht ist er zwischenzeitlich gestorben.“ Ein fast schon sichtbares, gigantisches Fragezeichen der Verwirrung schwebte über den Köpfen der Anwesenden. Natürlich verstanden sie es nicht. Sie konnten es gar nicht verstehen.

Wenige Stunden später marschierten Bakial, Aleston, Charleston, Seaman und Ferdingan aus der Luftschleuse der Red Lancer und betraten den Raumhafen von Omega. Es war schmutzig wie immer. Ein batarianischer Bettler flehte Passanten um ein Paar Credits an, ein Mensch pinkelte an die Stationswand. Das war offenbar kein normales Verhalten. Auf der Lancer hatte er noch niemanden an Wände pinkeln sehen. In einer Seitenstraße wurde gerade eine Turianerin vergewaltigt. Vermutlich von Talons, die Treiben in diesem Bezirk öfters ihr Unwesen. Es ging weiter in einen Bezirk der von den Blue Suns beherrscht wurde. Erst vor wenigen Monaten hatte hier eine erbarmungslose Seuche gewütet und den Großteil der nichtmenschlichen Bevölkerung ausgelöscht. Sie gingen an der ehemaligen Praxis des Wissenschaftlers Dr. Solus vorbei. Er selbst war gegangen, nachdem er die Seuche besiegt hatte, doch seine Praxis blieb. Und auch Bakial war hier gewesen, damals. Er konnte sich nur wage erinnern. Seine Wahrnehmung war benebelt gewesen, von Schmerz, Drogen und der dunklen Energie. Diese Krankheit hatte sein Leben für immer verändert...
Sie gingen weiter, tiefer ins Blue Suns Gebiet hinein. Hier herrschte Zucht und Ordnung. Bewaffnete patrouillierten die Gänge entlang. Wer sich grob danebenbenahm, wurde verprügelt oder gleich erschossen. Dies war einer der wenigen Bezirke in denen man friedlich leben konnte. In der nähe der kommerziellen Raumdocks erkannte man ein großes Schild auf dem Gatatog Krins Shuttlevermietung und -verkauf stand. Sie gingen hinein. Hinter einem wuchtigen Schreibtisch saß ein älterer Mensch und tippte auf einer Holo-Tatatur herum. Auf einem Namensschild an seiner Brust stand, er heiße John Berg.
„Hallo und herzlich willkommen bei Gatatog Krins Shuttlevermietung und -verkauf, wie kann ich ihnen helfen?“ fragte er freundlich.
„Wissen sie wo Krin ist?“ fragte Bakial.
„Der Boss ist bei unserem Raumdock und führt dort Kunden herum. Wollen sie sich ein Schiff ansehen? Er hat bestimmt für sie Zeit.“ Kam es wie aus der Pistole Geschossen.
„Oh. Natürlich. Wann können wir ihn treffen.“
„Jederzeit. Heute sind keine Termine angemeldet, also gibt es freien Zugang. Ich melde sie an.“ Er tippte ein wenig auf seinem Terminal herum. Nach wenigen Augenblicken sagte er „OK, er erwartet sie. Trakt 13, Hangarhallen 26-45.“ Meles bedankte sich und sie verließen das Gebäude.
„Der war aber sehr eifrig.“ Bemerkte Seaman. „Er respektiert seine Arbeit und führt sie Gewissenhaft durch. Sollten sie vielleicht auch mal tun.“ Erwiderte Mia.

Bei den Raumdocks erwartete sie ein korpulenter Kroganer mit pechschwarzer Stirnplatte. Er sah alt aus. Sehr alt. Seine zähe Reptilienhaut war hell und Runzlig, seine Züge Faltig. In seinen Augen spiegelte sich Erfahrung. Auch seine Körperhaltung war nicht so aufrecht. Er wirkte jedoch keineswegs schwach, im Gegenteil. Während normale Kroganer wirkten wie wirklich starke Gegner, machte er eher den Eindruck eines unbezwingbaren Meisters der dank seiner Grenzenlosen Erfahrung auf jede Situation vorbereitet war.
„Hallo und willkommen in meinem Herumführ- und Ausprobierzentrum. Mein Assistent hat mir bereits mitgeteilt dass sie unterwegs sind. Wollen sie sich die Energieschleudern in den Heiligen Hallen hinter mir ansehen? Sie werden begeistert sein.“ Offenbar hatte er Humor. Bei seiner Spezies eine eher seltene Eigenschaft.
„Für nichts anderes sind wir hier.“ sagte Meles. Krin sah ihn für einen Moment an, schüttelte dann den Kopf und murmelte etwas unverständliches.
„Folgen sie mir.“ meinter er nur und drehte sich zu einer großen Doppeltür um, wie sie auf der Station üblich waren. Die „Heiligen Hallen“ beherbergten tatsächlich einiges an wertvollem Material.
„Hier haben wir einen Jäger der Ertecien-Klasse. Turianisches Modell. Wurde früher mal von ihren Erkundungspiloten geflogen. Sind recht schnell im Überlichtraum unterwegs, starker Masseneffektkern. Ich hab da erst kürzlich ein paar feine Upgrades reingepackt. Höhere Auflösung für die Holoscreens und so.“
Sie ging weiter und kamen an einem Großen Luxusshuttle vorbei. Es war schneeweiß mit noblen, schwarz-verspiegelten Fenstern.
„Das hier ist eines meiner Lieblingsstücke. Menschliches Raumschiff. Außen oh innen ohooo! Ist einzigartig, die Einstein, müssen sie wissen. Hab gehört der Namensgeber wer irgend son Menschlicher Revoluzzer, stimmt das?“ Fragte er an die Menschen der Gruppe gewandt.
„Nein, Einstein war Physiker. Er hat die Relativitätstheorie entwickelt.“ Sagte Aleston.
„Hmm, ein Revoluzzer wär mir lieber gewesen.“ grummelte Krin. „Nichtsdestotrotz ist das Ding ziemlich geil. Das sieht zwar aus wie die reinste Luxusfähre, ist aber beladen mit jeder Menge Waffen. Damit könnte man es locker mal mit ner Fregatte aufnehmen. Ich hab hier nur noch niemanden Gefunden der sich das Teil leisten kann.“
„Wie viel wollen sie?“ Fragte Aleston.
„Ne million Credits werden sie in Anbetracht der Daten und des Zustands auch für sehr angemessen halten.“
„Das ist tatsächlich sehr viel, ja. Auch wir können uns das nicht leisten.“ sagte Bakial, „Aber eigentlich wollen wir ja auch mieten. Ein Shutlle, für einen Flug.“
„Sagen sie-“ setzte der Kroganer an, unterbrach sich jedoch selbst und sagte „Nee, kann nicht sein. Der ist doch Salarianer.“ Mit grübelndem Gesichtsausdruck führte er sie in die nächste Halle, wo ein beeindruckendes Gefährt entdeckten. Flach und lang gezogen, sowie ziemlich breit stand da ein prächtiges Schiff.
„Ja, das Teil ist schon super, ist auch nur für die Vermietung bestimmt. So bringts mir deutlich mehr Geld als wenn ichs verkaufen würde. Eine Vilais von Eridus-Engineering. Übrigens eine Batarianisch-Salarianische Firma. So schnell dass nichtmal ein Ares-Jäger sie einholt und so starke Schilde dass sie minutenlanges Dauerfeuer von ner Kronos-Kriegsfregatte aushalten kann.“
„Entspricht es Citadel-Vorschriften?“ fragte Meles.
„Klar, was meinen sie weshalb das Ding so begehrt ist?“
„Gut. Die nehmen wir.“ „Super! Moment, ich gebe die Buchung in die Datenbank ein-“ „Wenn sie selbige eben nicht eintragen.“ Der Kroganer sah Bakial verdutzt an. „Wieso nicht?“
„Weil wir es nicht wollen.“ Krin stockte einen Moment. Dann sagte er: „Ich kenn sie doch, oder nicht?“
„Könnte man so sagen.“ erwiderte Bakial.
„Aber das kann doch gar nicht sein. Is doch bestimmt fünfhundert Jahre her.“ meinte der Händler. Aleston runzelte die Stirn.
„Auch mit ihrer Zeitangabe liegen sie völlig richtig. Mein Name ist Kasir Malip, und ich habe vor funfhundert Jahren dafür gesorgt, dass die Haliaks ihren Laden nicht in Stücke schießen.“ Ungläubige Gesichter. Sie wussten wovon er sprach. Er wusste es.
„Aber das kann doch nicht sein! Salarianer sterben doch früher als ein Pyjak im Sperrfeuer!“
„Es ist völlig egal, wissen sie. Es ist völlig egal wer ich bin. Sie und ich waren die Einzigen die von unserem geheimen Bündnis wussten. Sie Schulden mir also was für damals.“
„Hmmm.“ machte der Kroganer. Bakial war bewusst dass alle umstehenden wie die letzten Idioten aus der Wäsche guckten und ihm war auch bewusst warum: Sie hielten ihn für verrückt. Oder extremst intelligent. „Auch wenn es mir völlig widersinnig erscheint, bin ich doch wohl ein Ehrenhafter Kerl. Ich hab zwar keine Ahnung wer du wirklich bist, aber jemand der meinem alten Freund so ähnlich sieht und unser Geheimnis kennt, verdient Anerkennung. Niemand wird erfahren dass ihr mit der Kiste weg wart.“ beendete er die Rede an alle gewandt. Mit ein paar bewegungen seiner Finger über die Holo-Tastenfelder öffnete er die Vilais und sie stiegen ein.

Schmerz. Grausam und Qualvoll. Es fühlte sich an als ob sein Kopf sich von innen zersetzen würde, so unglaublich war der Kopfschmerz. Seine Knochen brannten wie ein loderndes Inferno wohingegen die Muskeln eiskalt und verkrampft waren. Es zerrte willkürlich an seinen Organen. Meles musste husten. Blut kam aus seinem trockenen Mund. Doch er schleppte sich weiter. Er konnte die Klinik fast schon sehen. Die Tür öffnete sich. Offenbar hatte jemand ihn gesehen. Ein junger Mensch kam heraus und rannte auf ihn zu. Er trug einen weißen Arztkittel mit langen, roten Handschuhen. Meles wusste nicht wieso er sich diese Details merkte. Der Mensch stützte ihn und sagte immer wieder, alles werde Gut werden. Bald darauf lag er auf einer Liege. Es war ihm nicht bewusst, aber es war die Realität. Er Schrie vor Schmerz. Ein gigantischer Reißzahn bohrte sich in seinen Kopf und bereitete ihm unerträgliche Qualen.
„Salarianer, mitte zwanzig, biotische Implantate. Die Seuche ist in Phase 6, er wird sterben wenn wir ihm nicht helfen, Professor.“ sagte eine Stimme.
„Lassen sie mich sehen.“ sagte eine andere, vermutlich die des Professors. „Neuralstruktur im Gehirn löst unkontrollierte Reaktionen aus. Eloxiden verabreichen und dann mit Hypoxidin stabilisieren. Hängen sie ihn an einen Tropf und geben sie Lösung 33/656.“ Schritte. Schwärze.
Langsam erwachte Meles. Er nahm die Welt nur verschwommen wahr und litt noch immer unter schweren Kopfschmerzen, aber wenigstens konnte er halbwegs klar denken. Ein Salarianer untersuchte ihn und gab seinem Gehilfen Anweisungen. Seine Haut war hellbraun und irgendetwas stimmte mit seinem Kopf nicht. Es wollte ihm nur nicht auffallen was.
„Aspirin gegen Kopfschmerz verabreichen, Ehilinil um Lungenverdickung zu verhindern hinzugeben.“ Sagte er.
„Professor, Aspirin kann bei nichtmenschlichen Biotikern zu schwerwiegenden Veränderungen ihrer Synaptischen Substruktur führen. Er wird wahrscheinlich seine Kräfte verlieren.“
„Ich weiß Daniel, wenn er allerdings keine bekommt, stirbt er. Was denken sie ist ihm lieber?“ In ein Glas Wasser wurden zwei Tabletten gegeben die sich auflösten. Daniel kam an die Liege und gab es ihm zu trinken. Dann wurde wieder alles schwarz.
Sie kamen wie ein Schock. Mitten im Tiefschlaf überfielen sie ihn wie brünstige Ajalaks. Hunderttausende von Erinnerungen, die er nie erlebt hatte. Einsichten, die ihm niemals gekommen wären. Wissen, von dem er niemals auch nur gehört hatte. Es drosch alles auf ihn ein. Und doch kam es ihm so vor als ob er all diese Erinnerungen bereits gehabt hatte. Sie waren nur verlorengegangen. Drei Tage Später verließ er die Klinik von Dr. Solus. Dieser war schon gestern gegangen. Er hatte ein Heilmittel für die Seuche entdeckt und dann mit Commander Shepard losgezogen. Doch Meles war nicht mehr der selbe. Er war jetzt er, der wahre Meles Bakial. Alle Erinnerungen an seine vergangenen Leben, all das Wissen hatte die Leere in seinem Leben bedeutet. Er war zurückgekehrt. Jetzt konnte es weiter gehen.

Das Shuttle landete auf einer Plattform hoch in den Bergen von Lirgek. Sie waren durch dutzende Ringe von schweren Schlachtschiffen geflogen, die den Planeten bewachten. Zwanzig bewaffnete Sicherheitsleute liefen auf der kleinen Station auf und ab und hielten Wache. Die Tür öffnete sich und Bakial und seine Begleiter stiegen aus. Sie gingen durch einen Scanner und gelangten in einen großen Raum an dessen Ende ein großes Rezeptionspult stand. Dahinter war ein Aufzug zu sehen. Eine Frau, flankiert von zwei schweren mechs, stand hinter dem Pult und begrüßte sie herzlich.
„Willkommen bei Kriados Security. Sie müssen sämtliche Waffen und Panzerung ablegen bevor sie in den eigentlichen Komplex gelassen werden. Außerdem müssen ihre Biotiker Elektronische Fußfesseln tragen, die wir im Alarmfall aktivieren können. Seaman sah nicht sonderlich begeistert aus. Da sie weder Bewaffnung noch Kampfanzüge bei sich trugen, ging das Einlassprozedere recht schnell. „Bitte beachten sie, dass wir sie töten werden sollten sie Anstände machen die Sicherheitssysteme zu stören oder sonstwie Schaden anzurichten. Ich wünsche ihnen einen Angenehmen Aufenthalt!“ Die Fahrstuhltür schloss sich und sie wurden nach unten gefahren. Es ging tief runter, sehr tief. Sie erreichten eine große Halle, voller Bänke, Brunnen, Schaltern und bis unter die Zähne bewaffneten Söldnern. Die Decke war hoch gewölbt und in sie waren starke Scheinwerfer eingelassen. Man konnte nicht sehr hoch sehen, aber Meles wusste, dass in der Dunkelheit Scharfschützen saßen. Auf jeden von ihnen war jetzt der Lauf von mindestens einem Präzisionsgewehr gerichtet. Eine grünhäutige Salarianerin kam auf sie zu und begrüßte sie.
„Willkommen bei Kriados Security. Bitte geben sie mir ihren Schlüssel, damit ich sie zu ihrer Kapsel bringen kann.“ Für eine Frau war sie sehr drahtig und sportlich. Vermutlich hatte sie mehr als nur ein Kampftraining absolviert. Aleston holte den silbernen Barren aus seiner Tasche und übergab ihn ihr. Sie führte sie zu einem Terminal mit einem speziellen Scanner, auf den sie den Schlüssel legte. Nach einigen Sekunden standen nur einige Zahlen auf dem Monitor: 65/9243.
„Ihr Kapsel befindet sich in Anlage 65, ungefähr eine halbe Stunde von hier mit dem Transportnetzwerk. Sie muss sich dort schon lange befinden. Niemand hat in den letzten zwanzig Jahren etwas aus dieser Anlage geholt. Vier Sicherheitsleute mit Sturmgewehren gesellten sich zu ihnen und sie wurden von der Salarianerin zu einer Tür geführt, die sie über eine Konsole in der Wand öffnete. Dahinter befand sich eine Art Wagon der auf einer Schiene tief unter dem Eis lag. Sie betraten ihn und wurden gebeten, Platz zu nehmen. Es war eigentlich ein Befehl, aber man wusste ihn im Mantel der Höflichkeit zu tarnen. Der Wagen setzte sich in Bewegung und beschleunigte bald auf geschätzte achthundert Stundenkilometer. Sie fuhren durch ein verzweigtes Tunnelsystem aus Eis, und kamen dann an die Öberfläche. Die Schienen waren hier Unsichtbar, damit man die Position der Anlagen nicht durch sie erkennen konnte. Lange ging die Fahrt über eine scheinbar niemals zu enden wollende Eisfläche und schließlich in eine große Eisformation mit tiefen Schluchten und Furchtbar gefährlich aussehenden spitzen. Völlig unerwartet drehten die Schienen plötzlich ab und es ging abwärts. Anders als am Knotenpunkt um die Zentrale, war dies hier ein gerader, unbeleuchteter Schacht der an einer massiven Stahlschleuse endete. Auf Geheiß ihrer Führerin öffnete sie sich und gab den Weg in einen langen Gang frei, der in einen Raum mit einem ausladenden Schaltpult führte. Es war niemand dort. An den Seiten waren verschlossene Türen, die zu den Kapseln führten.
„Nehmen sie bitte Tür 15.“ sagte die Salarianerin während sie sich hinter das Pult stellte. Eine der Türen öffnete sich und ein kleiner Raum, der einem Fahrstuhl glich, wurde Sichtbar. Sie stiegen ein und die Tür schloss sich hinter ihnen mit einem Zischen. Der Aufzug setzte sich in Bewegung. Niemand sagte ein Wort. Alle waren zu gespannt was sich in der Kapsel verbergen könnte. Sanft hielt die Fahrt an und ein leichter Ruck verriet, dass besagte soeben angedockt hatte. Die Tür öffnete sich erneut. Sie blickten in einen Raum, der ihrem Aufzug nahezu identisch war. Eine große Kiste mit dem Siegel Elicon Group kam zum Vorschein. Die selben, die die Station auf Lontawar betrieben hatten, ehe sie den Schwarzen Flotte in die Hände gefallen war. Auf ihr stand in großen, schwarzen Lettern Seele des Titanen geschrieben. Was war denn bitte die Seele des Titanen? Zusammen mit Aleston und Ferdingan zog Bakial die Kiste in die Kabine, in der es langsam sehr Eng wurde. Mit einer Verrenkung seines Armes drückte er den Rufknopf. Die Kapsel schloss sich und wurde abgekoppelt. Der Fahrstuhl brachte sie nach oben. Wieder zurück im Schaltraum, drückten sie die Kiste hinaus.
„Schieben sie sie bitte in die Eingleisbahn.“ sagte die Salarianerin. Sie taten es, und weder sie noch die Wachleute machten Anstalten, ihnen zu helfen. Sie durften den Inhalt der Kapseln nichtmal berühren. Als sie wenig später die Kiste in das Shuttle verluden, dass sie zurück zur Red Lancer bringen sollte, hatten Bakial und Seaman ihre Fußfesseln wieder abgenommen bekommen.

Im Frachtraum des Schiffes herrschte reges Treiben. Einige Techniker waren dabei, die Mechanismen der Kiste zu umgehen und den Inhalt freizulegen. Mit ein wenig roher Gewalt und Hebelwirkung brach sie auseinander und alle hielten den Atem an. Vor ihnen stand ein großes … Ding. Es war ein dunkelgrüner Quader mit zahllosen Steckern und Anschlüssen, die keiner von ihnen jemals gesehen hatte. Seaman war der erste der die Sprache wiederfand:
„Und wir sind genau so blöd wie vorher.“ Bakial konnte ihm nur zustimmen.

Burgerkrieg
25.03.2011, 13:57
Jaaa Leute, heute gibts mal wieder ein neues Kapitel der epischen Story. Diesmal wird aber nicht in der Heupthandlung weitergmacht. Ich will euch mit einer "Loyalitätsmission" ein wenig Abwechslung verschaffen. Aber Vorsicht: Dieses Kapitel ist tatsächlich nichts für schwache Nerven. Es trieft nur so von extremer Gewaltdarstellung und der beschreibung grausamster Ereignisse. Da hier nichts passiert, dass man nicht nachvollziehen könnte, dürfen schwache Gemüter jetzt mal eine Runde aussetzen.




Es war zum kotzen. Sie waren einen Schritt weiter, und doch wussten sie nicht was sie mit dem Ding tun sollten, dass im Frachtraum rumstand. Die Abteilung SO hatte natürlich ihre Nachforschungen bezüglich der Elicon Group intensiviert, aber sie hatten noch nichts gefunden. Mal wieder hieß es: Zeit totschlagen. Die Wartungstechniker kalibrierten zum tausendsten mal die Leistungsabgabe des Kerns neu, die Navigatoren hatten offenbar Spaß daran gefunden, neue und alte Sternenkarten miteinander zu vergleichen und einige Marines hatten ein Fitnessgruppe aufgemacht, die das Observatorium beinahe vierundzwanzig Stunden am Tag besetzt hielt. Aleston hatte angefangen, sinnlos über die Decks zu laufen und „die Lage zu checken“ wie er es nannte. Dabei begegnete ihm vor allem eines: Langeweile. Er lief gerade durch den Essensraum wo Morgan Ferdingan und Sven Mambou gerade mit einigen anderen Crewmitgliedern Skyllianischen Poker spielten. Wie jeden Tag war der Pilot haushoch am Führen. Wenn man Jahrelang Jägeraufklärung in der Traverse gemacht hatte, gewann man so viel Erfahrung in diesem Spiel, dass es fast schon unfair war. Plötzlich geschah etwas unerwartetes: jemand sprach ihn an. Mittlerweile hatten sich alle an seine Rundgänge gewöhnt, dass sie ihn ignorierten. Doch jetzt stand Timothy Seaman vor ihm fragte ihn nach einem Gespräch unter vier Augen. Er hatte sein süffisantes Dauergrinsen abgelegt und schaute sehr ernst drein. In seinen Augen konnte Aleston lodernden Tatendrang erkennen. Er stimmte zu und sie gingen in seine Kabine. Als sie beide Platz genommen hatten, fing Seaman sofort an zu erzählen.
„Wie sie ja mit Sicherheit wissen, habe ich mich in den letzten Tagen sehr dem Studium der Daten von Matriarchin Selodras Computer gewidmet.“ Das wusste er in der Tat. Er hatte auch mehrmals seine Hilfe angeboten um etwas zu tun zu haben. Seaman hatte sie immer ausgeschlagen.
„Was wissen sie über mich, Captain?“ fragte er.
„ Naja, sie sind ein überdurchschnittlich mächtiger Biotiker, sind vor ungefähr zehn Jahren ohne Herkunft in der Galaxis aufgetaucht und haben keinen Respekt vor Vorgesetzten. Was in der Tat keine große Menge an Information ist.“
„Dann will ich ihnen jetzt mal meine Geschichte erzählen.“ sagte Seaman.
„Ich wurde geboren auf einem Planeten, den seine Bewohner nur Tixis nannten. Ihnen ist er besser bekannt als Gasik 2287. Niemand hat dort jemals eine Expedition hingeschickt. Mangelnder Bedeutung. Dieser Umstand hat einer gewissen Sekte erlaubt, gigantische Unterirdische Anlagen zu errichten. Eine Sekte, bestehend aus Angehörigen aller Spezies. Sie nennen sich die Kinder der Tixis, was in ihrer Sprache Mutter bedeutet. So Unterschidliche Personen auf diesem Planeten beheimatet waren, so verband sie doch eine Gemeinsamkeit: Ihre Biotik und das Streben nach größerer Macht. Nicht Einfluss oder Geld, sondern pure, biotische Macht. Kinder wurden während der Schwangerschaft mit E-Zero bestrahlt, damit sie biotische Fähigkeiten erhielten. Tote waren unwichtig, was zählte, waren die Geheimnisse dieser kosmischen Macht. So erging es auch meiner Schwester und mir. Unsere Mutter starb kurz nach Nolenas Geburt, damals war ich zwei, und Unser Vater nahm sich aus Trauer selbst das leben. Wir wuchsen also in der Waisengruppe auf und erhielten früh unsere Implantate. Wir waren beide sehr mächtig. Die Implantate werden auf Tixis hergestellt und sind die besten der Galaxis. Niemand hat solche Erfahrung mit Biotikern wie die Leute dort und sie würden ihr Wissen niemals mit dem Rest des Universums teilen. Als ich Sechzehn Jahre alt war, geschah während einer Meditation etwas seltsames mit mir. Es war, als würden sich Schleusen in meinem Verstand öffnen, die bisher Geschlossen gewesen waren. Eine Flut der Energie durchfuhr mich und ich konnte plötzlich auf unglaubliche Ressourcen zurückgreifen. Der Rat der Göttlichen erfuhr das und Bald war ich Mittelpunkt ihrer Untersuchungen. Sie wollten wissen wie ich das gemacht habe, aber ich weiß es bis heute selbst nicht. Eines Tages kam die Herrin. Sie müssen wissen, dass man uns Dumm hielt. Wir dachten, außerhalb von Tixis würde die Götterwelt anfangen. Die Herrin war die mächtigste von allen. Sie kam um mich selbst zu befragen.“ Aleston macht einen belustigten Gesichtsausdruck. Er glaubte nicht, was Seaman sagte. „Natürlich war sie keine echte Göttin. Ich spreche hier von Matriarchin Selodra. Sie drohte mir, wenn ich es nicht verriete, würde sie sie meine Schwester in den Karat mitnehmen. Der Karat war der Ort an dem all jene hingingen, die die Göttin nicht wollte. Eine Art Gefängnis oder eine Hölle. Als ich ihr auch nichts sagen konnte, machte sie ihre Drohung wahr und Nolena wurde mitgenommen. Ich sehe diesen Tag noch heute in meinen Alpträumen. Wie die Turianer sie in das Shuttle ziehen, wie sie sich wehrt und schreit. Wie sie um Hilfe und Vergebung fleht.“ Er wurde einige Sekunden abwesend, dann kehrte seine Aufmerksamkeit wieder zu Aleston und dem Gespräch zurück. „Eine Woche später reiste die Herrin ab. Ich wurde gefoltert und eingesperrt. Im Gefängnis traf ich eine Mann Namens Canville, der sich aber von allen Subjekt Sieben nennen ließ. Er erzählte mir, dass es außerhalb von Tixis noch eine ganze Galaxie gab. Woher er das wissen wolle, fragte ich ihn. Er komme selbst von dort. Er sei auf einer Anlage auf Pragia aufgewachsen und nach einem Aufstand von einer Gruppe Namens Cerberus geholt worden. Sie hatten allerdings auch die Anlage betrieben. Diese Leute haben ihn nach einigen Jahren als mitarbeiter an Die Herrin verkauft. Ein Wort, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht kannte. Er habe schwören müssen niemandem von der Außenwelt zu erzählen. Ich war der erste, der überhaupt davon erfuhr. Allerdings legte er unglaubliches Fehlverhalten an den Tag, weswegen er regelmäßig saß. Canville brachte mir bei wie man ein Shuttle steuerte und wie es in der Welt zuging. Drei Jahre lang nahm ich bei ihm theoretische Unterricht in allem, was man brauchte um draußen überleben zu können. Dann kam die Herrin zurück und holte mich aus dem Gefängnis. Wie es so sein sollte, hatte Canville am selben Tag seine Strafe abgesessen. Die Herrin wollte immer noch von mir wissen wie ich es Geschafft hatte, so mächtig zu werden. Doch ich schmiedete insgeheim mit Subjekt Sieben einen Plan, zu fliehen. Eines Tages überfielen wir sie. Er war mächtig, aber ich war noch stärker. Wir krallten uns Das Shuttle und schossen die Hangarluke auf. Einige Jäger folgten uns. Canville kam durch den Beschuss durch sie ums Leben, doch ich konnte fliehen. Seit diesem Tag suche ich Den Karat und meine Schwester. Deswegen war ich bei Selodra. Ich wollte diese Daten genau so wie sie, nur aus anderen Gründen.“
„Und, sind sie fündig geworden?“ fragte Aleston, plötzlich mächtig interessiert.
„Ja. In den geheimen Dokumenten der Matriarchin habe ich viele Meldungen über Personentranporte von Gasik 2287 nach Iskard in der Außenzone gefunden. Das muss Karat sein. Sehen sie Captain, Ich weiß ihre Mission ist wichtig, aber wir haben momentan nichts zu tun. Ich wäre ihnen unendlich dankbar wenn wir nach Iskard fliegen könnten damit ich Nolena finden kann.“
„Woher wollen sie wissen, dass sie noch am Leben ist?“ wollte Aleston wissen.
„Es ist mir egal. Ich will mit der Sache abschließen und frei Leben. Meine Schwester hat wenigstens ein Begräbnis verdient.“ Eigentlich wollte Aleston sofort die Koordinaten für Iskard eingeben lassen. Einem Kollegen zu helfen war immerhin besser als nichts zu tun und verhinderte den sich unablässig anbahnenden Lagerkoller in der Crew. Wenn sie fertig waren, würden sie bestimmt die Infos haben, die sie brauchten. Und wenn er es so betrachtete, erwarb er sich damit den Respekt eines verdammt mächtigen Arschlochs. Wenn Seaman so etwas wie Respekt kannte. Aber er musste den Captain geben, der um seine zeit besorgt war.
„OK, ausnahmsweise helfe ich ihnen. Hoffentlich stellt sich das ganze nicht als Fehlschlag heraus.“ Es war tatsächlich so, dass Aleston noch einige Fragen hatte und sich nicht ganz des Erfolges der Mission sicher war. Wieso brachte man diejenigen, die sich nicht an die Regeln hielten nicht einfach um? Für eine solche Organisation wäre es nicht weiter verwunderlich. Trotzdem ließ er Kurs nach Iskard setzen.

Einige Stunden später hingen sie bereits im Orbit des Gasriesen. Die Scanner hatten eine größere Station innerhalb der Atmosphäre geortet, zu der sie gleich fliegen wollten. Offenbar hatte Seaman sich nicht getäuscht. Nach kurzem zögern vor dem Waffenspind entschied er sich für ein Hyperion-Sturmgewehr von Kassa Fabrications und eine Gilgamesch-Schrotflinte von Solkov. Normalerweise bevorzugte er kleinkalibrige Varianten der schweren Schlagwaffen, wie die Enkidu, aber heute bildete eine Außnahme. Er wollte etwas hochgehen sehen. Morgan stand neben ihm und holte sich sein Präzisionsgewehr aus dem Spind. Irgendetwas stimmte damit nicht. Dann stellte er fest, dass es nicht das Mantis war, welches Ferdingan normalerweise benutzte, sondern ein anderes. Der Scharfschütze bemerkte seine Blicke und grinste.
„Incisor. Der letzte Schrei, das Teil. Extrem präzise und verdammt wenig Rückschlag. Wenn sie nett zu mir sind, lass ich sie auch mal schießen.“ Sagte er und ging durch die Tür ins Hangar. Kopfschüttelnd nahm er sich im vorbeigehen eine Viper. Er konnte zwar mit den Gewehren umgehen und hatte immer eins dabei, war aber nie Scharfschütze geworden. Diese Subkultur innerhalb des Militärs gab einfach zu viel Geld für ihre Waffen aus. Das Shuttle war schon Startklar und es gingen einer nach dem anderen an Bord. Alle wussten, dass sie sozusagen Privatsöldner für Seaman waren, aber das schien ihnen nichts auszumachen. Er selbst saß in der hintersten Ecke. Er war wohl schon als erstes eingestiegen. Für jemanden, dem eine ziemlich wichtige Mission mit persönlichen Konsequenzen bevorstand, recht entspannt aus.
„Und Seaman, wie geht es ihnen jetzt?“ fragte er, als er sich ihm gegenüber setzte.
„Ich bin sehr gespannt was uns da unten erwartet.“ sagte er trocken. Das Eingangsschott schloss sich und sie flogen hinaus in die Leere des Alls, auf die geheimnisvolle Plattform zu.
Sie Station war beeindruckend. Sie war groß, dunkel und furchteinflößend. Wie eine schlafende Bestie hing sie über ihnen und verbarg, was auch immer in ihr versteckt war. Es gab eine große Hangarbucht, deren Schleuse jedoch verschlossen war und ansonsten keine atmosphäredichten Eingänge. Das war das erste Problem. Der Pilot hielt jedoch einfach auf die große Platform zu und Aleston erkannte ein leichtes flimmern in der Luft, dass eine Art Kuppel darüber bildete. Auf die Frage, was er da mache, antwortet er nur, dass er den Makroschild überlasten wollte, indem er einfach hindurchflog. Dann würde er sich wieder neu hochfahren und sie konnten sich problemlos an Deck bewegen. Sobald sie das Flimmern auch nur berührten, schien es zu explodieren und löste sich auf. Als sie bald darauf sanft auf dem Boden aufsetzten, war er schon wieder da.
„Diese Schilde halten zwar nicht viel aus, sind aber immer sofort wieder oben.“ Sagte der Pilot und wartete. „Jetzt müssen wir nur noch warten, bis das hier wieder mit Sauerstoff gefüllt ist. Bereits nach wenigen Sekunden öffnete er die Luke und alle stiegen aus. Obwohl um sie herum der Sturm tobte, war es völlig Windstill.
„Unsere Ankunft kann doch unmöglich unbemerkt geblieben sein.“ sagte Worthington, der sich schon mit Seaman angefreundet hatte. Gleich und gleich gesellt sich gern.
„Wahrscheinlich kommt gleich das Empfangskomitee. Kampfbereit machen.“ sagte Aleston. Sie gingen hinter großen Blumenkästen in Deckung. Dabei fiel ihm auf, dass auch sie dieses Flimmern umgab. Offenbar hatten sie eigene Makroschilde. Eine der Türen öffnete sich und heraus kamen – Mechs. Fünf leichte LOKIs mit Pistolen. Sofort peitschten ihnen Gewehrfeuer und Warpfelder um die Ohren. Nur wenige Sekunden hielten sie, dann waren sie gehimmelt. Militärisch präzise rückten sie weiter vor, sicherten sich gegenseitig und gaben auf die anderen Türen acht. Die nächste war nicht verschlossen und konnte auf Knopfdruck geöffnet werden.
„Alle Mann in Position. Auf Hinterhalt vorbereiten.“ Aleston öffnete sie. Zehn Sicherheitsleute eröffneten sofort das Feuer und schossen ins Leere. Doch das merkten sie erst, als ihre Magazine keinerlei Inhalt mehr hatten. Das Team nutzte die Verdutztheit ihrer Feinde, und beharkten sie mit Sperrfeuer. Da sie damit gerechnet hatten, die feinde zu erledigen, gab es in der nähe keine Deckung. Noch bevor sie nachladen konnten, waren sie alle tot. Nachdem sie drinnen waren, schloss sich die Tür hinter ihnen. Das Shuttle konnte abheben. Sie kamen in eine große Halle, die offenbar eine Art Pausenraum war. Pflanzen sprossen in großer und prächtiger Manier und Vogelgezwitscher erklang aus den Lautsprechern. Nur dass sich hier keiner mehr aufhielt außer einigen Mechs und weiteren Sicherheitsleuten. Nach einem kurzen Schusswechsel gingen alle in Deckung. Seaman hatte seine biotische Barriere aktiviert, die ihn vor angriffen Schützte. Kampfanzüge trug er ja bekanntlich nie. Worthington lehnte sich über eine Bank und feuerte eine verdammt gut gezielte Salve auf den ersten der herannahenden Mechs ab. Und zwar mit einem Revenant. Woher nahmen die alle das Geld für so teure Waffen? Plötzlich folgen drei der Maschinen in kurzen Abständen die Köpfe weg und Ferdingan lehnte sich wieder in die Deckung. Anscheinend war sein neues Gewehr die Credits tatsächlich wert. Ei tiefes Dröhnen drang in Freds Ohren und brachten den ganzen Boden zum Vibrieren. Eine enorme Welle biotischer Energie räumte ihnen von Seaman aus die Bahn frei. Einzig ihre Schilde hatten die Söldner der Basis vor dem Tode bewahrt. Plötzlich drehte sich einem von ihnen der Kopf um hundertachtzig Grad um und er fiel Reglos zu Boden. Die anderen gingen erstmal wieder runter, aus Angst, ihnen könne das selbe passieren. Bakials undefinierbares Grinsen verriet ihm, wer für den Genickbruch verantwortlich war. Seaman mochte der mächtigere von den beiden sein, aber der Salarianer beherrschte definitiv einige Tricks mehr als er. Als sich die Feinde wieder über die Deckung lehnten, wurden sie von Aleston und seinen Leuten ordentlich mit Kugeln eingedeckt. Zwei von ihnen vielen, die anderen fünf duckten sich, teils arg angeschlagen, wieder runter. Worthington sprang über die Sitzbank drüber, die ihm Deckung gab und sprintete den Gegnern entgegen. Noch bevor sie wieder anfangen konnten zu feuern, hatten sie eine Brandgranate bei sich liegen. Nach der Explosion warf sich Justin über ihre Deckungsvorrichtung und erledigte sie im Nahkampf.
„Alles sauber, wir können weiter.“
„Hier ist eine Karte der Station.“ sagte Mia. Sie stand vor einem großen Plan der Anlage.
„Von draußen kann man nichts scannen, aber hier drin schießen sie wohl jedes Geheimnis raus.“ bemerkte Seaman. „was haben wir denn hier...“ Es gab tatsächlich einiges zu sehen. Das ganze schien eine Forschungsanlage zu sein. Auf der Karte waren Wohnanlagen, Labors verschiedener Art, eine Küche, ein Speisesaal und zahlreiche andere Orte eingezeichnet. Aber einer war von besonderer Bedeutung: der Gefängnistrakt.
„Alle Mann Bewegung, wir gehen zu den Gefangenen.“ sagte Aleston.
„Nein. Wenn es hier einen Ort gibt an dem Wir Informationen kriegen, dann ist das die VI-Zentrale.“ Widersprach Seaman. Fred musste ihm Recht geben. Offenbar war sein geist sortierter als er es erwartet hatte. „Den Aufzug in die sechste Etage nehmen und dann den Flur runter.“ sagte er.
„Wäre es nicht besser die Treppe zu nehmen?“ fragte Mia.
„Ja. Aber es gibt keine.“ antwortete der Biotiker. Also riefen sie den Aufzug und zielten auf die Tür. Wenn jemand drin war, konnte er was erleben. Doch als sich ihnen der Inneraum der Kabine offenbarte, war niemand drin. Sie stiegen ein und fuhren los. Plötzlich setzte aus dem nichts ein unendlich nervtötendes Gedudel ein.
„Fahrstuhlmusik. Ist ja schlimmer als auf der Citadel hier.“ war Worthingtons Bemerkung dazu. Als wolle der Fahrstuhl sie verhöhnen, schien die Fahrt ewig zu dauern. Als sich die Türen wieder öffneten, rannten sie sofort raus und stürmten den Flur. Er war leer. Offenbar war das gesamte Sicherheitspersonal bereits erledigt. Als sie durch die Tür am Ende des Ganges traten, war in der langgezogenen VI-Zentrale auch niemand anzutreffen. Dafür viele Bildschirme mit einem Haufen Informationen. Worthington und Ferdingan postierten sich an der Eingangstür, während die anderen die Räumlichkeiten checkten. Nur Seaman hatte sich an ein Terminal gesetzt und angefangen, die Datenbanken der Station zu durchsuchen. Bereits nach wenigen Augenblicken hatte er es. Aleston kam zu ihm und sah eine ganze Akte über eine Nolena Seaman, die voller Berichte und Verweise war. Besonders interessant waren die Experimentprotokolle. Seaman öffnete das erste von ihnen. Eine Videodatei öffnete sich. Eine junge Frau mit kurzen, braunen Haaren und grünen Augen war an einen OP-Tisch gefesselt und wurde von einigen Chirurgen und Robotern bearbeitet.
„Eintrag 15, Subjekt ist Operationsbereit. Wir haben ihr so viele Drogen verabreicht, dass sie gar nicht merken wird was passiert.“ sagte einer der Ärzte. „Fangen wir an. Brustkorb öffnen.“ Befahl er. Einer der Roboterarme kam mit einem Skalpell und schlitzte Nolena vom Schlüsselbein aufwärts bis zum Hals auf. Sie schrie vor Schmerz. Wieso hatten sie sie nicht betäubt? Die Maschinen öffneten mit einem lauten Knacken den Brustkorb auf eine Art, die jedem Chirurgen für immer Alpträume beschert hätte. Sie öffneten ihn einfach, als wäre er ein Kosmetikschrank. Die Rippen brachen unter de Belastung und ein ekelerregendes Knacken kam aus den Lautsprechern Mia drehte sich weg und konnte gerade noch ihr Helmvisier öffnen, bevor sie sich wimmernd übergab. Erst jetzt fiel Aleston auf, dass sämtliche Beteiligten auf dem Video durchsichtige Atemmasken trugen. wahrscheinlich war die Operationsatmosphäre so steril, dass man sie auf keinen Fall einatmen durfte. Wenigstens eine Maßnahme zum Schutz der Patientin. Jetzt kamen andere Machinen an die Arbeit. Mit unglaublicher Präzison schnitten sie einige Muskeln aus Nolena heraus und verbanden neue, synthetische mit den Sehnen. So ging die gesamte Prozedur weiter, bis jeder Muskel innerhalb ihres Oberkörpers künstlich war. Dann wurde zerstörtes Gewebe durch neues ersetzt und die Knochen mit Knochenpaste wiederhergestellt. Dann wurde Nolena einfach wieder zugeklappt und genäht. Ihre Schreie würde der Kapitän niemals vergessen. Seaman schloss das Video und überflog einige Berichte in der Akte seiner Schwester.
„Sie haben versucht ihre Muskeln durch biotisch betriebene Kunstteile zu ersetzen und ihre Hirnstruktur zu verändern. Ziel war es, einen Menschen zu erschaffen der allein dank seiner Biotik stehen und laufen konnte.“ Sagte Seaman Schwer atmend. „Sie haben es nicht geschafft. Nolena starb bei einer Operation und wurde einfach aus der Luftschleuse geworfen.“ Aleston wunderte es, dass er bei dem, was er gerade gesehen hatte, noch ganze Sätze sprechen konnte. Ihm ging die Sache ja noch mehr an die Substanz als ihnen allen zusammen. Plötzlich kam ein Funkspruch rein.
„Captain Aleston, die Crew der Station haut ab. Sie sind in Shuttles gestiegen und jetzt im Orbit. Was sollen wir mit ihnen machen?“ fragte Michael Walsh, der Executive Officer.
„Schießt sie ab.“ antwortete Seaman anstelle von Aleston. Seine Stimme war voller Zorn.
„Sie haben den Mann gehört, Walsh.“ sagte Aleston.
„Verstanden, Sir.“ Bestätigte sein XO. Plötzlich sprang Seaman auf.
„Ich will, dass sie bezahlen. Sie sollen leiden, für das was sie getan haben.“ Sein Gesicht war vor Wut und Hass verzerrt. Die Maske eines Dämons.
„Hier in der nähe sind die Büros der Leitung. Da gehen wir jetzt hin.“ Ohne ein OK abzuwarten ging er hinaus und durch die Gänge.
„ Wenn sie abgehauen sind befindet sich die Leitung momentan in der VIP-Lounge des ersten Rettungshuttles.“ Sagte Fred bei dem Versuch, ihn aufzuhalten.
„Mir egal. Sterben tun sie trotzdem.“ der Biotiker stieß ihn zur Seite. Mit einer Schockwelle zerstörte er die Tür zu den Leitungsbüros und tatsächlich: Es waren noch einige Männer und Frauen da.
„Alle, die nicht so auf ekliges stehen sollten jetzt nicht zugucken.“ sagte Seaman. Alle gingen, bis auf Fred und Worthington. Der Captain weil er Seaman vor einem Ausraster bewahren wollte und der Überlebenskünstler weil er, naja, ein Sadist war. In die Gesichter der Leitung stand das grauen geschrieben. Einer zog eine Pistole, doch Seaman hob ihn in die Luft und zerdrückte seine Hand samt der Waffe. Dann riss er ihm mit einem Massenverzerrungsfeld den Arm aus und ließ ihn zu Boden fallen. Seaman sah sich um – und entdeckte den Mann der seine Schwester operiert hatte. Er hob ihn in die Luft und ließ seine Brustkorb aufplatzen. Die Schmerzen musste mehr als entsetzlich sein.
„Wie gefällt dir das? Was spürst du jetzt, du verfickter Hurensohn!?“ Auch ihn ließ er zu Boden fallen, wo er sich vor Schmerzen wand.
„Wer sind sie? Was wollen sie von uns?“ schrie eine Frau. Er ließ auch sie schweben.
„Ich bin euer Tod, euer Schmerz und eure unendliche Qual. Karma, wenn ihr so wollt. Und ich will Antworten.“ Die Frau wurde mit unglaublicher Wucht in die große Blutlache am Boden geworfen, bevor ein Schreibtischstuhl ihr das Genick brach. Ein anderer Mann ging in die Schwebe. Der Rest konnte nichts tun als zuzusehen und auf seinen eigenen Tod zu warten. Apathisch standen alle da, wie Vieh, das zum Schlachter getrieben wurde.
„Wer seid ihr?“ fragte Seaman.
„W-W-Wir sind F-F-Forscher.“ stotterte er.
„Und was habt ihr erforscht.“
„B-B-Bitte, I-Ich“
„Halts Maul!“ sagte Seaman und brachte ihn mit einem Warp-Feld um.
„Sie werden von ihnen keine Informationen kriegen. Die Angst lähmt sie.“ Ein gutaussehender Mann mitte fünfzig trat vor. „Nur ich kann ihnen alles erzählen, was sie brauchen.“
„Gut, sehr gut. Und ich schätze sie wollen was dafür?“ sagte Seaman während er ihn hochhob. Das schien den Mann nicht zu beeindrucken. Er tat ganz so, als würde er jeden Tag vom wahnsinnigen Biotikern im Tötungsrausch angegriffen. Vielleicht war es ja auch so.
„Richtig geraten. Ich will die Freiheit. Sie lassen mich und mein Shuttle hier, damit ich wegfliegen kann“ Seine Stimme war sehr ruhig, als wäre er sich seiner Sache völlig sicher. Seaman schien einen Moment zu überlegen.
„Einverstanden. Fangen sie an.“ sagte er dann. Damit hatte Aleston nicht gerechnet.
„Unser Auftraggeber ist eine Asari, mehr weiß ich auch nicht. Sie suchte ein Team von skrupellosen Wissenschaftlern, die absolut illegale Experimente mit Biotikern von allen Spezies durchführen sollten. Es sind harte Zeiten für ehrliche Wissenschaften. Die ganzen Auflagen, die Gesetze, der Rat und die Ethikverbände aller Völker. Forschung muss heutzutage im geheimen Stattfinden.“ Erzählte er. „Sie sorgt für die Lieferung, wir halten die Schnauze, so einfach ist das.“
„Und sie haben niemals Bedenken gehabt?“ fragte Timothy mit bebender Stimme.
„Wir bekamen hier nur Psychopathen und Geisteskranke rein. Die wären ohnehin nur gefährlich für die Zivilbevölkerung geworden. Also haben wir eigentlich einen großen Dienst an der Galaxis verrichtet.“ Er war anscheinend sehr überzeugt von seinen Motiven. Und er glaubte, dass sein Peiniger ihm nur zustimmen konnte. Was der Captain zu schwer zu bezweifeln wagte.
„Wieso sind sie noch hier? Ihre Leute sind schon längst weg. Würden sie nicht lieber ihren Arsch retten?“
„Wir mussten Daten retten und dann vernichten. Besser noch ein wenig länger in der Gefahrenzone als für immer von Schießwütigen Polizisten verfolgt zu werden, oder?“
„Danke, mehr wollte ich nicht wissen.“ Sagte Seaman und der Kopf des Forschers platzte wie eine Überreife Frucht. Sein Gehirn wurde an der Wand verteilt und das Blut lief aus den Arterien in Strömen auf den Boden. Der Biotiker machte keine Gefangenen. Jetzt waren nur noch drei zu Tode verängstigte Opfer in dem Raum. Sie waren immer noch gelähmt und wagten es nicht, auch nur zu atmen. Dem ersten drückte er mit der Kraft seiner Gedanken die Augen ein und brach ihm fast alle Knochen gleichzeitig. Der unendliche Schmerz machten ihn ohnmächtig. Sollte er jemals wieder erwachen, würde er … Fred wagte es gar nicht, sich das vorzustellen. Eine Frau wurde mehrmals wild und unkontrolliert durch den Raum geschleudert und der Letzte verbleibende Wissenschaftler wurde von der unbändigen Kraft der dunklen Energie in zwei Hälften gerissen.
Worthington, Seaman und Aleston standen in einem Raum, in dem knöchelhoch das Blut stand und Innereien, die überall in dieser Ekelerregenden Totensuppe herum schwammen.
„Meine Stiefel kann ich dann wohl wegwerfen.“ sagte Justin und ging durch die Tür. Wenn es nach Fred ginge, würde er ihn durch die Luftschleuse pusten.
„Ich bin hier fertig. Gehen wir.“ sagte der Biotiker, der gerade ein Massaker sondergleichen veranstaltet hatte.

Die nächsten zwei Tage hatte Timothy Seaman durchgeschlafen. Man hatte ihm Essen und trinken in die Kabine gestellt, aber er bekam davon nichts mit. Erst nach seinem Erwachen machte er sich über die haltbare Raumfahrerkost her. Jeder an Bord wusste, was auf Iskard passiert war. Es hatte sich schnell herumgesprochen. Die Leute sahen ihn jetzt misstrauisch, fast schon verächtlich an. Und er war wieder ganz der alte. Das Arschloch vom Dienst, dass sich selbst um eine große Last erleichtert hatte. Aleston hatte noch einige Gespräche mit ihm geführt, war aber zu dem Schluss gekommen, dass der Biotiker kein Psychopath war. Auch wenn er ihn für seine Menschenverachtenden Taten hasste, er würde auf jeden Fall noch nützlich werden.

Burgerkrieg
27.06.2011, 18:48
Nach hundert millionen Ewigkeiten habe ich wieder mal eine Episode fertiggestellt. Es könnte mich übrigens evetuall etwas mehr motovieren, mehr Feedback zu bekommen. Ich habe etwas Bammel vor dem nächsten Kapitel, ich muss mir unbedingt ein wenig Rat von einer Freundin einholen. Es wird nämlich um Liebe gehen und, weil ich ein Masochist bin, aus der Sicht einer Frau. Also, alle fans der gepflegten Unterhaltung: Manchmal muss mat mit schnulzigen Kapiteln die weichlinge anlocken, um sie ewig an die Geschichte zu binden (muhahahahaaaaaaa!)

Informationsübertragung 336274653/5446253463 ad: Cpt. Fred Aleston, Red Lancer, nicht Allianz. Streng geheim. Verschlüsselungssequenz: 663546748/Delta

Captain Aleston,

wir möchten ihnen mitteilen, dass wir bei der Suche nach Informationen bezüglich der Elicon-Group fündig geworden sind. Es ist nicht viel, aber zumindest ein Anfang. Technisch gesehen, hat die Organisation nie wirklich existiert. Sie war sozusagen Off-Shore in den Terminus-Systemen aktiv und hat sich dort um höchste Geheimhaltung bemüht. Die einzigen Dokumente, die wir über sie finden konnten besagen, dass sie offenbar Archäologische Forschungen betrieb. Den einzigen Kontakt den wir finden konnten ist ein Söldner, der auf der Piratenwelt Biin´Was lebt und arbeitet. Der Admiral hat empfohlen, diesen Mann, Matthew Hopes sein Name, mit in ihr Team aufzunehmen. Es wurden hierfür 200.000 Credits bereitgestellt. Hopes war offenbar der einzige, der für die Organisation tätig war ohne direkt zu ihr zu gehören.Wir wissen nicht, wie viel er weiß, aber mehr können wir leider nicht tun. Ein Dossier über Hopes ist im Anhang dieser Nachricht zu finden.

Freundlichst,

Samatha Grey-Uvanda, Informationsrecherche, Abteilung SO, Allianz.


Hopes hatte tatsächlich ein interessantes Leben geführt, wie Aleston bald auffiel. Und eine interessante Person war er außerdem. Ende Vierzig, erfolgreich, gut bezahlt und mit einem verhältnismäßig sicherem Job: Raumhafensicherung auf seiner Heimatwelt. Eigentlich hätte er genug Geld um sich zur Ruhe zu setzen, schien das in nächster Zeit nicht vorzuhaben. Kriegssüchtig war das Motto, und das würde die Rekrutierung nur einfacher machen. Und kämpfen, das konnte er. Sein Spezialgebiet waren schwere Waffen und er trug immer einige davon mit sich herum. Seine Panzerung war extra für ihn angefertigt, und mit einem starken Exoskelett versehen worden. So konnte er selbst Waffen mit unglaublichen Rückstoß abfeuern, ohne sich alle Knochen zu brechen.
Sie waren bereits im richtigen Cluster und es war nur noch eine Frage von Minuten, bis sie im richtigen System waren. Der Plan war es, in der Hauptstadt zu landen und Hopes ausfindig zu machen, ihm das Angebot zu unterbreiten und wieder mitzunehmen. Eigentlich ein recht einfaches Ding.
„Eintritt in den Normalraum in einer Minute. Landungstrupp fertig machen zum Einsatz.“ war die Stimme von Sven Mambou über Intercom zu hören. Aleston legte seine Panzerung an und holte sich die Waffen aus seinem Spind. Als er in der Hangarbucht an
gekommen war, standen Seaman, Bakial und Worthington bereits am Shuttle. Der Rest musste an Bord bleiben. Immerhin waren sie im Orbit eines Piratenplaneten.
„Austritt aus ÜLG-Raum erfolgt. Wir werden den Orbit des Zielplaneten in zwei Minuten erreichen.
„Hey Captain, geht´s heute auf den Abenteuerspielplatz?“ meinte Seaman sarkastisch. Wie Recht er doch hatte. Omega war Biin´Was gegenüber richtig familienfreundlich.
„Ja, und passen sie auf, dass sie sich nicht verletzen.“ Er grinste. Keine Spur mehr von dem gnadenlosen Killer, der er erst vor ein paar Tagen gewesen war. Man könnte ihn glatt für einen netten Menschen halten.
Kurze Zeit später setzten sie auf einer Landeplattform auf. Sie schwamm auf dem Meer direkt vor Thilsis, der Hauptstadt der Schmugglerwelt. Hier wurden Sämtliche Passagierflüge abgehandelt. Ein Boot hielt bereits auf sie zu, um sie zum Festland zu bringen. Ein Batarianer mit wettergegerbter Haut saß in der Steuerkanzel und gebot ihnen, einzusteigen. Außer ihnen befanden sich noch ein bis unter die Zähne bewaffneter Kroganer, zwei Asari und eine Gruppe Turianer an Bord. Zusammen mit den Menschen und dem Salarianer ergab das einen Multi-Spezies-Treff. Kurz darauf stiegen zwei der Turianer aus und bald gesellte sich noch ein Batarianer dazu. Das ganze war eine regelrechte Rundfahrt. Am Ende waren, abgesehen von den Asari, völlig andere Leute mit dabei. Als sie schließlich selbst ausgestiegen waren, fragten sie den ersten Hafenarbeiter, den sie sahen, nach Matthew Hopes.
„Der is nich weit weg. N paar Docks weiter reißt er grad ner Truppe Batarianer den Arsch auf. Aber wenn se Ärger suchen, gehn se woanders hin. Sie mögen Waffen haben, aber gegen den könnse nich bestehen.“ Der Typ hatte einen Akzent jenseits des Bereichs, in dem man ihn hätte deuten können und sprach so unverständlich, dass sie fast den nächsten gefragt hätten. Doch er zeigte ihnen die Richtung und machte sich wieder an die Arbeit.
Schon bald trafen sie auf ein großes Raumschiff batarianischer Bauart. Ein Mensch in einfacher Panzerung und einem Sturmgewehr unterhielt sich mit einem hochgewachsenen Sklavenjäger in teuren Kleidern. Seinen Beruf erkannten sie an den gefesselten Leuten, die vor dem Schiff lagen. Um ihn herum hatten sich seine Bodyguards versammelt: fünf Batarianer und ein Kroganer, allesamt bewaffnet und gut geschützt. Eine Frau und eine Asari hielten schaulustige fern. Sie gehörten zu dem Menschen. Hafenpolizei, wie groß auf seinem Kampfanzug zu lesen war.
„Was ist hier los?“ fragte Aleston die Asari.
„Der Sklavenhändler hat Leute von diesem Planeten entführt. Er darf sie nicht ausfliegen, weil sie unter dem persönlichen Schutz von Thor Mähke stehen. Gehen sie jetzt bitte weiter und behindern sie uns nicht bei der Arbeit, danke.“ antwortete diese, drehte sich um und hielt eine Gruppe wütender Arbeiter zurück.
„Macht Platz ihr Idioten. Weg da, aus dem Weg verdammt!“ Mit einer Schimpftirade aus dem Lehrbuch kämpfte sich ein hochgewachsener Mensch durch die Menge. Hochgewachsen war eigentlich noch untertrieben. Er war ein Berg von einem Mann, bepackt mit Raketen- und Granatwerfern und einige anderen netten Superwaffen. In der Hand hielt er eine kroganische Schrotflinte. Er wurde von zwei Turianern flankiert, die beide Sturmgewehre der Avenger-Klasse trugen und auch schwerer gepanzert waren als die regulären Mitglieder der Hafenpolizei. Matthew Hopes war am Ort des Geschehens eingetroffen. Er ging direkt auf den Batarianer zu und brüllte ihn an.
„Was glauben sie eigentlich wer sie sind, sich den Anweisungen der Sicherheitkräfte zu widersetzen!“ Aleston sprach indes wieder die Asari an.
„Hören sie, wir müssen zu Mister Hopes. Es ist eine geschäftliche Angelegenheit.“ Sie sah auf ihre Waffen und schüttelte den Kopf.
„Momentan ist die Gefahr eines Gefechts zu hoch, um Zivilisten da hin zu lassen. Bitte-“ in diesem Moment geschah etwas, dass Fred niemals in seinem Leben vergessen würde. Ein gigantisches Vieh trat aus der geöffneten Einstiegsluke des Sklavenschiffs. Schwer gepanzert und mit einer Waffe ausgerüstet die nicht so aussah, als könne man damit tatsächlich schießen ohne selbst dabei draufzugehen. Genickbruch durch Überschlag, das wäre die Todesursache.
„Was zur Hölle-“ setzte der Captain an doch Bakial unterbrach ihn.
„Ein Yahg. Selten zu finden. Sie haben noch keine Raumfahrt entwickelt und werden das auch hoffentlich nie tun. Es braucht viel um so jemanden dazu zu kriegen, für einen zu Arbeiten. Rohe Gewalt ist das einzige was hilft um ihn hörig zu machen. Man muss ihm zeigen, dass man stärker ist. Allerdings ist das bei diesen Viechern nicht einfach.“
„Wissen sie was?“ sagte die Asari. „gehen sie einfach hin und tun sie so, als würden sie dazu gehören. Aber bitte greifen sie nicht in die Verhandlungen ein.“ So flexibel konnte die C-Sicherheit wohl nicht reagieren.
„Sie glauben wohl, sie könnten Eindruck schinden. Falsch gedacht! Schicken sie ihr Spielzeug zurück ins Schiff und lassen sie die Sklaven frei, sonst wird es für euch alle ziemlich unschön.“ Hopes war offenbar nie bei der Polizei gewesen. Er versuchte nicht, den Streit zu lindern sonder drohte seinem gegenüber ganz offen.
„Sie sind ein Nichts, Mensch. Ich bin Washan Zul`daar und bei meinem Volk bin ich ein angesehener Geschäftsmann mit viel Einfluss und Geld. Wie kannst du es überhaupt wagen mich auch nur anzusehen ohne mir dabei die Füße zu küssen, Schandfleck.“ Provozierte der Batarianer. „Und natürlich hast du dir Verstärkung gerufen, wie es sich für minderwertige Wesen wie dich gehört.“ kommentierte er das Eintreffen von Aleston und seinen Leuten. Hopes sagte nichts, sondern hob nur seine Waffen und zielte auf den Sklavenhändler. Seine beiden turianischen Kumpane nahmen den Yahg ins Visier. Wie die meisten.
Innerhalb einer halben Sekunde hatte jeder Sicherheitsmann seine Waffe auf die Gruppe gerichtet und Hopes rief einige Hafenarbeiter zu sich.
„Öffnet die Fesseln der Sklaven und bringt sie hier raus. Wer nicht will, lässt es sein und verzichtet auf die zweihundert Credits Gefahrenzuschlag.“ Keiner blieb stehen. Die Leute auf dieser Welt mussten ziemlich abgebrüht sein, um für läppische Zweihundert ihr Leben derart aufs Spiel zu setzen.
Plötzlich langte Zuul`daar in seine Manteltasche und holte eine Granate heraus. Brachte er sich mit einem Sprung vor dem Schuss aus Hopes Schrotflinte in Sicherheit. Das Gefecht war eröffnet. Sofort setzte der Kroganer nach und verteilte eine breit gestreuten Schuss aus seiner Waffe. Offenbar war sie für Flächenangriffe umgerüstet worden. Doch auch die Granate des Sklavenhändlers war nicht verschwunden. Er hatte sie in den Sklavenhaufen geworfen, bei dem auch die Arbeiter standen. Das glühheiße Plasma der Infernogranate verbrannte die wehrlosen Zivilisten schnell, aber unsagbar qualvoll. Ein markeschütternder Knall ertönte und einer der Hafenpolizisten flog einen Meter und ging zu Boden. Sein halber Brustkorb war weg gesprengt worden und sein Arme baumelte nur noch an einem Sehnenfetzen. Wieder der Knall, und eine Kiste flog aus einem Stapel, der durch das Fehlen eines Bausteins zusammenklappte wie ein Kartenhaus. Beim dritten Knall, der ein Faustgroßes Loch in eine der Stahlwände schlug, erkannte Aleston die Ursache. Die Waffe des gigantischen Yahg verteilte den Tod im vollautomatischen Modus. Dabei verzog der Schütze nach jedem Schuss nur leicht die Arme. Arme, in denen die Kraft von einem ganzen dutzend Kroganer stecken musste. Mittlerweile stand er auch im Kreuzfeuer sämtlicher Waffen, die sich eigentlich gegen seine Verbündeten richten sollten. Was nicht weiter verwunderlich war, immerhin brachte ein Treffer von ihm mit Sicherheit jedem den Tod. Doch Zuul`daar musste damit gerechnet habe. Ein Schildgenerator beschützte den Riesen von Schiff aus, was ihn nahezu unangreifbar machte.
„Wir brauchen hier Verstärkung verdammte Scheiße! Schicken sie alles was sie kriegen können! Die Sicherheit, die Armee, jeden der eine Waffe bedienen kann sogar gottverdammte Kinder mit Stöcken wenn es sein muss!“ brüllte Hopes in sein Helmfunkgerät, während er die Schrotflinte wegsteckte um einen Raketenwerfer von seine Rücken zu holen. „Jetzt gibt’s aufs Maul.“ murmelte er und feuerte Rakete um Rakete auf den Batarianer und seine Leibwächter ab. Nur der vom Schild geschützte Yahg blieb verschont. Immerhin wurde er von allen anderen ständig beharkt. Wieder ein lauter Knall: ein weiterer Mitarbeiter der Hafensicherheit hüpfte auf grausamste Art und Weise über den Jordan.
Plötzlich tauchte wie aus dem nichts ein Jäger auf und feuerte eine ganze Ladung Raketen auf die Schilde des härtesten Gegners ab. Die anderen lagen auf der Rampe zum Laderaum, alle entweder tot oder schwer verletzt. In diesem Moment schien der Mann hinter der dicken Wumme eine Art Taktik zu entwickeln: Der Jäger war stärker als alle andere, groß und von daher gefährlich. Ein weiterer Knall ertönte und der Jäger trudelte einige Meter nach hinten. Außerdem wurde seine Panzerung ganz gut durchlöchert. Beim nächsten Knall wurde das Triebwerk getroffen, was zur folge hatte, dass der Pilot sein Fluggerät nicht mehr unter Kontrolle hatte. Nach einigem hin und her stürzte er letztendlich in das Schiff des Sklavenhändlers.
Der Yahg lud nach, was ein recht langwieriger Prozess war. Währenddessen hörte Bakial auf zu schießen und konzentrierte sich. Das Masseneffektfeld um den Gegner herum leuchtete auf und zog sich langsam zusammen. Auch das riesige Reptil im inneren stellte das nun fest und versuchte, einfach aus ihm heraus zu treten. Im Normalfall hätte das funktioniert. Doch das hier war nicht der Normalfall. Während sich das Feld immer mehr zusammenzog hörten alle auf zu feuern und starrten gebannt auf das Schauspiel, das sich ihnen bot. Knochen barsten, das Alien schrie. Das ganze dauerte ungefähr dreißig Sekunden. Danach war nichts mehr von dem Yahg übrig, außer einem Klumpen Fleisch und Metall.
„Was zum...“ sagte Hopes, fand jedoch keine Worte um seinen Satz zu beenden. Aleston wandte seinen Blick nach links zu Seaman, doch der war genau so überrascht von der Wendung wie er selbst.

Das mysteriöse Ereignis rund um den Yahg sollte ungeklärt bleiben. Dafür befanden sich Aleston und seine Kumpanen am nächsten Tag in einem Palastähnlichen Bauwerk, dass auf einem Hochplateau über der Stadt thronte. Es war der Palast der Retter, wie die Einwohner Biin`Was ihn zu nennen pflegten. Offenbar residierten hier die Helden, die vor fünfundzwanzig Jahren den Planeten aus der Krise geholt hatten. Und Matthew Hopes gehörte dazu.
„Also ich verstehe das nicht so ganz.“ meinte er, hinter seinem ausladenden Schreibtisch sitzend. „Sie wollen Informationen über die Elicon Group? Und ich bin der einzige Überlebende, der jemals was mit denen zu tun gehabt hat?“
„Bei letzterem sind wir uns nicht ganz sicher, aber wir vermuten es stark.“ Aleston hatte seine Panzerung ausgezogen und war in Freizeitkleidung zum vereinbarten Treffen erschienen.
„Naja, so viel kann ich euch auch nicht erzählen, immerhin haben sie mich nur bezahlt um prekäre Jobs zu erledigen, für die ihr Personal zu inkompetent war.“ Sagte er. „Aber ein wenig weiß ich dann doch. Das ganze war sowas wie eine pseudowissenschaftliche Gruppe, die nach Artefakten antiker Kulturen gesucht haben. Sie waren hauptsächlich auf der Suche nach irgend so einem, naja, Raumschiff oder einer Raumstation oder so. Eine zweite Citadel sozusagen. Das Ding soll schon seit mehreren zehntausend Jahren irgendwo rumfliegen. Völliger Humbug, wenn ihr mich fragt. Wie soll denn ein Raumschiff so lange ganz bleiben? Aber solange sie gut zahlten, und das taten sie, habe ich die Schnauze gehalten und fleißig den Abzug gedrückt. Ist doch nicht mein Problem, wenn die nem Phantom nachjagen.“ Es schien ihn noch immer zu amüsieren. „Irgendwann haben die Kontakte dann keine neuen Jobs mehr für mich gehabt und ich hab mich anderweitig umgesehen. Ich bin in den hiesigen Bürgerkrieg eingestiegen“ er machte eine Kunstpause „und reich entlohnt worden.“
Nun schaltete sich Bakial ein. „Die Kontakte von denen sie erzählt haben. Wie sahen die aus?“
Hopes schaute etwas verwirrt, dann überlegte er kurz und begann wieder zu sprechen. „Naja, da gabs dieses Bordell auf Omega, wo eine der Nutten als Kontaktfrau unterwegs war. Eine gute Nutte übrigens.“ sagte er mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen. Und der Wirt auf Eden Prime, aber sonst...“ er starrte einen Moment Gedankenverloren zur Decke. „Nee, Der Jongleur ist tot, ich hab ihn selbst umgebracht. Also bleiben nur die beiden. Wobei nach dem Angriff auf die Kolonie vor zwei Jahren... Ich würde erstmal nach Omega gehen.“ Er rief das Adressbuch seines Computers auf und suchte einige Minuten, um ihnen dann eine virtuelle Visitenkarte zu geben. „Wahrscheinlich arbeitet sie nicht mehr dort, aber die wissen bestimmt wo sie hin ist.“ Er gab ihnen noch die Karte des Wirtes und bestellte sich bei seiner Sekretärin einen Kaffee. Auf die Frage, wer noch einen wolle, bejahten nur Morgan und Justin.
„Wissen sie Mister Hopes -“ „Matthew, bitte.“ unterbrach der Söldner Aleston. „Natürlich, Matthew. Eigentlich hatten wir gedacht, dass sie uns begleiten könnten.“ Als er Hopes skeptischen Blick sah fügte er schnell hinzu: „Gegen ein angemessenes Entgelt, natürlich.“
„Wie hoch wäre denn für sie angemessen?“ fragte er.
„Zweihunderttausend Credits. Mehr kann ich leider nicht entbehren.“ Ihr Gegenüber grinste.
„Ihr hatte mich schon am Anfang, aber das Geld nehme ich natürlich gerne.“ sagte er.
„Einfach so? Keine harten Verhandlungen? Keine Kompromisse?“ hakte Fred nach.
„So wild es hier auch zugehen mag, ich brauche mal wieder etwas Abwechslung. Da klingt ein Abenteuer auf Omega doch schon sehr vielversprechend.“ Er nahm seiner Sekretärin den Kaffee ab und gab den beiden Gästen, die bestellt hatten, ebenfalls eine Tasse.
„Wir müssen vorher aber noch dringendst mit Daniel sprechen. Ich hoffe, er braucht mich nicht hier.“
„Moment mal, wer ist Daniel?“

Wie sich herausstellte war Daniel Jerez ein zwei Meter dreißig großer Berg von einem Mann. Er war der Vorsteher der Helden von Biin`Was und mit Sicherheit um die siebzig. Was ihn jedoch nicht daran hinderte, so auszusehen, als könne er jeden im Raum einzig und allein mit seinen Händen in Stücke reißen. Die weißgrauen Dreadlocks waren zu einem Zopf zusammen geknotet und seine violettstichigen, hellen Augen sahen Furchteinflößend aus. Trotzdem wirkte er sehr freundlich, während er fünfzig-Kilo-Hanteln mal eben mit einem Arm stemmte und sich nebenbei mit Matthew unterhielt.
„Pff, hier is momentan eh nix los. Aber sieh zu, dass du bei dem Jahrestagskrawallen wieder hier bist, dann gibt’s nämlich ordentlich eins auf die Mütze für die Rebellen.“ sagte er. „Bring mir ein paar Souvenirs von Omega mit, wenn du schon da bist. Und kümmer dich nebenbei mal um den Geschäftsabschluss mit den Suns. Ich hab keinen Bock da erst selbst hinfliegen zu müssen.“ Wahrscheinlich hatten die Blue Suns da genau so wenig Lust darauf, sich mit Jerez auseinander setzen zu müssen.

Garfield2301
12.07.2011, 15:19
wie, schon ende?!

verdammt, also heißt es jetzt warten auf die Fortsetzung!!!!!

Burgerkrieg
12.07.2011, 22:33
Das ganze ist eine Serie. Die nächsten Teile kommen noch, keine Sorge.