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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Invisible Hand - [Deck 1] Krankenstation



General-Osiris
19.09.2010, 11:30
Beschreibung der Invisible Hand (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=519670&postcount=135) | Wichtige Ereignisse (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=525110&postcount=154)

In der Krankenstation werden sämtliche Verletzte des Schiffs von teilweise leicht bewaffnetem, teilweise unbewaffnetem, kämpferisch nur mäßig ausgebildetem Personal behandelt. Die Präsenz regulärer oder schwer bewaffneter Soldaten, die kampffähig sind, hält sich in Grenzen, sämtliche Wachen wurden zu anderen Sektionen des Schiffs abgezogen und nur ein Minimum an Nebelpardern ist zurückgeblieben, um die Verletzten und deren Versorger zu beschützen.
Die langen, weiten Korridore mit ihrem türkisen Boden und den weißen Decken sind mit medizinischem Gerät gesäumt und an den weißen Wänden befinden sich mehrere Beschriftungen, die dem Personal in mehreren Farben den Weg zu den wichtigen Einrichtungen zeigt. In den groß angelegten Krankenzimmer, welche mehrere Duzend Verletzte aufnehmen können, sammeln sich mittlerweile immer mehr Verletzte und Gefallene der Schlacht um die Invisible Hand.

Eve "Die Wanderin"
27.09.2010, 21:09
20:15 Uhr

Nach einer kurzen Liftfahrt, die jeder dafür nutzte, bei sich selbst die Gedanken zu finden, waren die vier Teammitglieder auch schon in der Krankenstation angekommen.
Während der Aufzug langsam zum Stillstand kam, konnte man selbst durch die dicken Stahltüren hören, wie geschäftiges Treiben auf der anderen Seite herrschte. Das laute *Ding* der sich öffnenden Türen sorgte jedoch für schlagartige Stille, die mehrere Sekunden anhielt, in denen sowohl das Personal, als auch die Patienten wie versteinert in Richtung der offenen Aufzugtüren starrten.
„Haltet euch bedeckt und bleibt hinter uns“, sagte Eve in einem feststellenden Ton zu den zwei Quarianerinnen und machte auch schon einen biotisch verstärkten Satz aus dem Aufzug hinaus. In ihrer Hand hatte sich eine große Menge Energie gesammelt, die sie sogleich den langen Korridor entlangschleuderte. Spätestens jetzt war wieder Bewegung in die Menge gekommen, was in einem ausgewachsenen Chaos endete. Wild durcheinander schreiende Doktoren, Patienten, die nach Hilfe verlangten und ein, zwei Wachen, die auf verlorenem Posten verzweifelt nach Unterstützung riefen hallten durch den Gang, begleitet von den Auswirkungen Eves biotischer Attacken und dem markanten Geräusch der kroganischen Schrotflinte, die ohne Erbarmen in die Masse der Verwundeten abgefeuert wurde. Es fehlte einzig das Geräusch der quarianischen Pistole, die die verhüllte Begleiterin des Alpha-Chimera-Duos selbst erweitert und modifiziert hat. Eve war sofort klar gewesen, dass der Plan, vermeintlich Unschuldige und Wehrlose auf der Krankenstation zu töten, bei der vorbildlichen Moral und dem reinen Gewissen der mitfühlenden Quarianerin auf wenig bis gar keine Begeisterung gestoßen war. Sie hatte sich von Anfang an geweigert, an diesem Plan teilzunehmen und mittlerweile dürfte sich daran auch nichts geändert haben. Was die andere Quarianerin anging, da dachte sich Eve etwas Ähnliches. Zwar waren hier nicht die Moralvorstellungen der Auslöser, sondern die schlichte Naivität eines Kindes, das zum ersten Mal die weite Welt erblickte. Ein klein wenig erinnerte die biotisch veranlagte Quarianerin die Blinde sogar an sich selbst, wie sie vor vielen Jahren hinaus in die Welt gegangen war, verstoßen und verbannt durch die Gesellschaft.

Die Blinde ertappte sich dabei, wie sie für kurze Zeit ihre Aufmerksamkeit sinken ließ, nicht auf ihre Deckung achtete, was ein Doktor sofort ausnutzte und ihr eine Spritze ins Genick rammte. Aus Reflex gelang es Eve noch, den Arzt mit einer biotischen Schockwelle, vergleichbar mit einem befreiendem Handwischer, gegen den nächsten Türstock krachen zu lassen, wo sich auch schon unter lautem Knacken die brechende Wirbelsäule zu Wort meldete, was den Mann sofort bewusstlos –und in Ermangelung schneller medizinischer Hilfe wohl früher oder später auch sterben– werden ließ.
Es war ein starkes Beruhigungsmittel, vermutlich hatte es der Doktor gerade zur Hand, als er einen Soldaten mit Amputation behandeln musste, denn es ließ Eve sofort in die Knie gehen. Mit einem schmerzhaften Stöhnen fasste sie in ihr Genick, an die Stelle, an der die Spritze die Haut und die Sehnen durchdrungen hatte, nur um das schnell wirkende Nervengift vorbei an ihren Wirbeln, direkt in die Arteria vertebralis, die Wirbelarterie, die das Rückenmark mit ausreichend Blut versorgte und somit den pharmazeutischen Wirkstoff auf einer Hochgeschwindigkeitsbahn direkt in ihr Gehirn leitete. Tief atmend sank Eve weiter zusammen, sie musste sich mit einer Faust am Boden abstützen, während langsam ein immer dichter werdender Schleier ihren Kopf umnebelte, ihr so die Wahrnehmung nahm und sie beinahe schon septisch hatte werden lassen. Nur qualvoll kamen die Bilder wieder zutage, jedoch intensiver wie je zuvor.


Eve saß in einem der vielen, sterilen Verhörräume, die natürlich nicht offiziell so benannt wurden, aber letzten Endes sah die Patientenbefragung, wie es das loakle Personal immer bezeichnete, nicht anders aus wie ein Polizeiverhör, nur, dass es diesmal kein Beamter, sondern ein Arzt war, der die Fragen stellte.
„Eve, Kleines, hörst du mich?“ Die beruhigende, fast lieblich wirkende Stimme der Ärztin stand in starkem Kontrast zu dem, was man dem Teenager hier angetan hatte, was man ihr noch antun wollte und vor allem was der Grund für all das hier war. Das verunsicherte Mädchen entschied sich dazu, zu schweigen, was der Ärztin zwar missfiel, jedoch quittierte sie es mit einem Lächeln, eine Geste, die dem Mädchen wohl zeigen sollte, dass es vollkommen In Ordnung sei, Angst zu haben.
„Schätzchen, ich weiß, dass du eingeschüchtert bist, dass du Angst hast, aber das ist vollkommen okay“, fuhr die Ärztin fort, wie um die Gedankengänge des Mädchens noch zu verstärken, „aber du musst wissen, dass ich dir helfen will. In dir steckt viel Potential. Potential, das noch größtenteils ungenutzt ist, weißt du?“
Wieder erwiderte das Mädchen nichts darauf, sondern lies den Kopf desinteressiert hängen. Ihre langen, schwarzen Haare verhinderten dabei, dass die Ärztin in die Augen Eves schauen konnte, was ihr Gegenüber wohl auch bemerkte.
„Du musst dich nicht verstecken“, sagte die Doktorin leise und mitfühlend, „du bist ein wunderschönes Mädchen, zeig dich.“
Eve zögerte, sah aber dann doch nach oben. Natürlich konnte sie nicht sehen, wie sich die Miene der Frau änderte, doch sie fühlte es, sie fühlte, wie der Gemütszustand von Selbstsicherheit umsprang auf etwas wie Überraschung, Furcht, ja vielleicht sogar Unsicherheit.
„S-siehst du, du hast s-so wunderschöne Augen“, stammelte die Ärztin und lehnte sich wohl in ihrem Stuhl etwas zurück, weg von Eve, das schloss diese zumindest aus dem knarzenden Geräusch, das das Metall von sich gab.
Eve sagte wieder nichts, sondern ließ einfach ihren Kopf wieder sinken. Nach einem kurzen Moment der Stille, der auf die Ärztin wohl recht bedrückend wirken musste, räusperte sie sich und ergriff wieder mit gewohnter, wenn auch etwas brüchiger Selbstsicherheit das Wort.
„Eve, du musst mit mir reden, wenn wir entdecken sollen, was für eine Kraft in dir steckt!“, während die Frau so sprach, lehnte sie sich weiter nach vorne, wagte sich immer weiter an Eve heran, „mit deinen Fähigkeiten haben wir endlich die Möglichkeit, der Menschheit den Platz in der Galaxis zu verschaffen, den sie verdient hat. Du musst uns nur…“ und langsam näherte sich die Hand der weißgekittelten Ärztin den Händen von Eve, beinahe wie eine Würgeschlange, die geeignete Beute ausmachen konnte und jetzt zum tödlichen Angriff ansetzte, „…helfen.“ Mit diesem Wort kam die perfekt manikürte Hand mit den tadellosen Klavierfingern und der samtig weichen Haut auf dem Unterarm Eves zum Liegen.
Wie von der Tarantel gestochen schreckte Eve auf, ließ ihre Hand in einer unbewussten Bewegung über den Tisch schnellen und wieder zurück zu ihrem Körper, der mittlerweile mit einem Ruck aufgestanden war und den Stuhl so nach hinten gegen die Türe geschleudert hatte, genauso wie die Welle biotischer Energie, die spontan auf die Doktorin geschleudert wurde und das zierliche Fräulein mit sich riss, sie zu Fall brachte und schwer keuchend am Boden zurückließ, wo sie erstaunt, aber auch schockiert das Blut, das aus ihren Mundwinkeln rann, mit ihrem weißen Kittelärmel abwischte.


Ein ähnliches Zucken bekam einer der wenigen Soldaten im medizinischen Flügel ab, der gerade versuchte, Eve an ihrem Kragen in die Höhe zu ziehen. Mit dem einen Unterschied, dass es dieses Mal um einiges kräftiger ausfiel und den recht stämmigen Mann direkt auf eine Tür fliegen ließ, die der Körper des Mannes ganz einfach mit sich riss und aus den Angeln hob, sodass er unter lautem Getöse in einem Behandlungszimmer landete. Eve, die bei dieser Aktion ihre Binde verloren hatte, sodass ihre Augen jetzt gut sichtbar waren, setzte ihm sofort nach, packte ihn mithilfe ihrer biotischen Fähigkeiten und schleuderte den mittlerweile Bewusstlosen quer durch den Raum, sodass allerhand Instrumente und Spritzen durch die Gegend flogen, ein Krachen, das unterstützt von den brechenden Knochen des Mannes ein recht makabres Klangbild für andere Menschen abgeben musste, nicht jedoch für Eve. Die Blinde stand da, ließ dann endlich von dem absolut regungslosen Körper ab und fühlte, wie die biotische Energie elektrisierend ihre Haare auflud und die sonst ordentliche Frisur recht durcheinander aussehen lassen musste, während die Haut auf ihrer Stirn kitzelte, gereizt durch die Wogen biotischer Wellen, die anscheinend von ihren Augen ausgingen. Anscheinend deshalb, weil Eve ihre eigenen Augen noch nie gesehen hatte, aber ihr Körpergefühl sagte ihr vieles über den Zustand ihrer Sehorgane.

Schüsse prallten auf ihre biotische Barriere ein und ohne zu zögern rammte sie sich eine ihrer eigenen Spritzen in den Hals, drehte sich sofort danach in die Richtung, aus der die Schüsse kamen und sie machte einen Ärzte aus, die mit zittrigen Händen die Pistolen auf sie gerichtet hatten und mehrere Schüsse abgaben, von denen jedoch nur der ein oder andere traf, nur um dann wirkungslos, aber effektvoll in der biotischen Barriere zu verpuffen.
Ein Gedankengang und biotische Energie sammelte sich in Eves Armen, sank weiter ab, erfasste nun auch ihre Beine, die sich anfühlten wie Wurzeln eines Baumes, fast als würde sie mit dem Schiff verwachsen, sodass sie stehen blieb und sich gänzlich darauf konzentrierte, so viel Energie wie möglich zu sammeln. Die Ärzte schienen das bemerkt zu haben und leicht zögernd, dann jedoch immer schneller ließen sie die Pistolen fallen und wollten rennen. Rennen, einfach nur Rennen um so dem sicheren Tod zu entkommen. Doch Eve war schneller. Sie hatte genug Energie gesammelt und mit einem erschütterndem Schrei, der für eine Frau eher tief war und für ihren Körper ein Ventil war, die aufgestauten Belastungen hinauszustoßen, schleuderte sie eine biotische Sphäre zu den Wissenschaftlern, welche jene jäh von den Füßen riss und sie durch die anormale Schwerkräft regelrecht in Stücke riss. Doch bei den Wissenschaftlern machte die Singularität nicht Halt, nein, auch schwere Krankenbetten und deren Insassen, ja sogar ganze Türstöcke und Türen mussten daran glauben und wurden kräftig verzerrt. Nachdem sich die Sphäre wieder verflüchtigt hatte, blieb eine gespenstische Ruhe in dem Gang übrig. Eve hörte, wie die Lampen, die zuvor noch für eine helle, nicht nur optisch, sondern auch haptisch freundliche Atmosphäre gesorgt hatten, flackerten und hätte sie sehen können, dann hätte sie gesehen, wie Blut, Gedärme und Extremitäten den Boden, die Wände, ja sogar die Decke befleckten und in dem mittlerweile dunklen Gang, der übersäht von Leichen und Leichenteilen war, für eine gespenstische Stimmung sorgten. Noch zwei, drei Mal atmete Eve tief durch, erholte sich von den Anstrengungen, die sie gerade durchlebt hatte und die ihren Körper bis an den Rand trieben, ehe sie sich wieder straffte und in die Richtung ging, in Richtung eines Nebenganges, in der sie T’Karr zuletzt vermutet hatte.
„Noa? Wo sind Sie?“, rief die Blinde, wobei ihr ihre eigene Stimme recht rau, ja fast schon aggressiv vorkam.
„Bei uns ist alles okay“, sagte die Quarianerin mit zitternder Stimme, „w-war das wirklich nötig? All die Toten, das waren doch Zivilisten, Wehrlose…“
„Wo ist T’Karr?“, fragte Eve direkt, wieder klang die Stimme rau, tief, doch wieder eine Spur neutraler, ohne jedoch an Bestimmtheit zu verlieren.
„I-ich weiß es nicht“, stammelte Noa, „er war hier und plötzlich war da dieser Soldat und dann-“
Eve drehte sich von der Quarianerin und ihrem biotisch begabtem Anhängsel weg, wieder in die Richtung, in der sie T’Karr das letzte Mal wahrgenommen hatte. „T’Karr?“, rief sie in den Nebengang hinein und wartete einen Moment. Als keine Antwort kam, sie jedoch vermutete, dass der Kroganer sie hören konnte, egal wo er gerade war, fuhr sie fort: „Ich denke, wir sind hier fertig.“

20:19 Uhr

T'Karr 'Crusher'
28.09.2010, 20:47
<--------Invisible Hand, Waffenkammer und Lagerräume


20:15


Die Liftfahrt war unangenehm ruhig.
'Dass diese neuartigen Lifte immer so lautlos fahren...auf Tuchanka scheppert das immer so angenehm. In etwa wie die Patronenhülsen eines schweren Geschützes, die auf den Boden fallen.'
Und dann die ersten Geräusche. Stimmen, Rufe...und dann: *Ding!*
Als ob dieses Geräusch einen Schalter im Kroganer umgelegt hätte, verschwanden alle Geräusche. T'Karr hörte nur seine Atemzüge, spürte das Kribbeln in den Muskeln, das Jucken am Abzugsfinger.
Wie aus weiter Ferne glaubte er, Eve etwas sagen zu hören. Doch es war egal. Es interessierte ihn nicht.
Der Kroganer hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten, doch jetzt war es vorbei. Er würde so lange schießen, schneiden und schlagen, bis die Kampfeslust verging. Und das würde lange dauern.

Die Leute bemerkten die Eindringlinge und weitere Schreie hallten an die Ohren T'Karrs. Er merkte nicht, dass er grinste, ein sadistisches Lächeln, ein Versprechen, den Tod zu bringen.
Der Kroganer feuerte die schwere Schrotflinte mitten in das Knäuel aus Leibern, die vom Lift zurückwichen.

Eve ließ ihre biotischen Muskeln spielen.
'Sonst haben die Menschen ja keine Muskeln'

T'Karr wich nach links aus, als ihn ein verwundeter Soldat mit einem Skalpell attackieren wollte.
Der Kroganer brach dem Parder mit einem Faustschlag das Genick. Wie eine Puppe sackte der leblose Körper zusammen.
Mit einem dröhnenden Lachen löste sich T'Karr aus der Gruppe und verfolgte eine Gruppe Ärzte durch einen Seitengang der Station.
'Eve kommt schon zurecht. Und wenn nicht, ist sie ohnehin nutzlos.'


T'Karr holte die Ärzte ein und erledigte sie mit wenigen Schüssen.
Warum Munition verschwenden, und jeden einzeln abknallen, wenn die Schrotflinte ohnehin einen Streubereich hatte.
Die Einschusslöcher an den Wänden wirkten wie schwärende Wunden im Körper der Invisible Hand.
'Dumm gelaufen. Bald leben keine Ärzte mehr, die diese Wunden heilen könnten'

T'Karr sah eine Tür und ging langsam darauf zu. Er war allein in dem kleinen Gang. In der Ferne hörte er es krachen, anscheinend ließ Eve ordentlich die Sau raus.
Der Kroganer erreichte die kleine Tür und lauschte daran.
'Verdammt, bin ich ein Salarianer oder was?
Er riss die Tür gewaltvoll auf und stand mitten in einem kleinen Operationssaal.

Ärzte rannten herum, einer versuchte an dem Kroganer vorbei zu hechten, überlebte diesen Versuch jedoch nicht.
Die restlichen Kittelträger verkrochen sich in einer Ecke des Raumes mit den grünen Wänden.
T'Karr strahlte und verkündete lachend: "Ich bin ein Künstler."
Die Parder im Raum starrten ihn an.
Doch T'karr bewies sein künstlerisches Talent. Er färbte die grüne Wand rot.

Dann stapfte er zum Operationstisch, auf dem ein Soldat lag.
Er rührte sich nicht, was aber wohl an Betäubungsmitteln lag.
T'Karr inspizierte die Beinwunde des Soldaten, die vermutlich von den Schrapnellen einer Splittergranate herrührte.
"Ja, da hast du dir was Böses geholt, Junge. Ich hätte dich ja mit Ryncol betäubt, aber diese Quacksalber hier..."
Der Soldat antwortete nicht, nur ein Gerät neben dem Tisch piepte in regelmäßigen Abständen. Auch die Ärzte, deren Leichen auf dem Boden verstreut lagen, protestierten nicht.
"Was sagst du? Du willst, dass ich dich behandle?"
Der Soldat lag mit geschlossenen Augen da und wirkte ziemlich blass.
Er hatte wohl schon viel Blut verloren, bevor er in die Krankenstation gekommen war.
Der Kroganer sah sich das Bein nochmal an.
"Tja, da gibt es nur eine Lösung."
Er zückte sein Kampfmesser.
"Aber keine Sorge, ich bin der beste Amputeur, den du im Moment haben kannst. Ich verwechsle nur manchmal das Bein mit dem Hals."

Nur wenige Augenblicke später verließ der Kroganer den Operationssaal wieder.
'Schmerzbekämpfung erfolgreich. Der spürt garantiert nichts mehr.'

Dann merkte T'Karr, dass er alleine war.
'Wo sind sie denn alle? Nein....NEIN! Bitte, ihr Götter, lasst nicht zu, dass Eve schon alle erledigt hat!
Hektisch machte sich T'Karr auf die Suche nach der Biotikerin, doch er stellte schnell fest, dass er sich verlaufen hatte. Als er die Ärzte verfolgt hatte, hatte er überhaupt nicht auf den Weg geachtet.

'Varrendreck! Ich brauche jemanden, der mir den Weg weist. Aber ich bezweifle, dass die Leichen mit mir reden wollen...'
Also wanderte der Kroganer durch die Gänge der Krankenstation, die ihm eigentlich gar nicht so groß erschienen war. Manchmal öffnete er Türen und erschoss Ärzte und Verwundete.
Seltsamerweise fiel ihm erst nach dem Abdrücken ein, dass er ja nach dem Weg fragen wollte.

Und dann, als er gerade ein Arzneischränkchen nach Ryncol durchsuchte, hörte er Eve.
„T’Karr?“, hallte es durch die Station, und der Kroganer grunzte.
„Ich denke, wir sind hier fertig.“, kam es als Nächstes.
"Varrenscheiße! Wir sind hier fertig, wenn ich fertig bin!", brüllte er quer durch die Station.
Ungefähr zehn Sekunden später rief er: "Also gut, wir sind fertig!"
Er packte eine Leiche am Bein und schleifte sie mit sich, weil er sie noch in Ruhe plündern wollte, wenn er wieder beim Rest des Teams war. Die Blutspur, die die Leiche hinterließ kümmerte ihn nicht.

Da er sich gemerkt hatte, aus welcher Richtung ihre Stimme gkeommen war, fand er recht schnell an den Ausgangspunkt zurück.
Der Geruch von Blut und Exkrementen hatte sich inzwischen auf der gesamten Station ausgebreitet.
'Keiner stirbt unbefleckt. Aber wenn du gut genug bist, ist die Scheiße auf deiner Hose dann nicht nur die eigene.'

Als T'Karr endlich den Anfangsraum sehen konnte, schleifte er die Leiche noch einige Schritte, bevor er sie warf.
Mit einem feuchten Klatschen knallte sie auf dne Boden im Raum.
T'Karr stand mit dem Rücken zu Eve und den Quarianerinnen, und betrachtete die Leichen im Raum. Sogar die Wände waren beschädigt, und zwar stärker, als es die Schrotflinte des Kroganers geschafft hatte.
'Die Sau rausgelassen? Von wegen! Das hat fast schon kroganische Qualitäten.'
"Gute Arbeit. Verluste, Wunden? Falls du was amputiert brauchst, ich bin gerade gut in Übung.", grollte er.

Dann drehte er sich um und verstummte abrupt.
'Fuck! Jetzt ist ihr endgültig die Sicherung geflogen. Und die originalen Augen anscheinend auch.'
Seine Hand schnellte zur Waffe und er bewegte seinen massigen Körper seitlich weg.
Er zielte auf Eves Kopf, doch dann senkte er die Waffe sofort wieder.
Eve wirkte nicht aggressiv. Zumindest hatte er nicht das Gefühl, dass ihre Aggression gegen ihn gerichtet war.
Er atmete einmal tief durch.
"Verdammt, schalt die Scheinwerfer aus, es ist nicht Nacht.", grollte er dann betont lässig. Er versuchte, zu verbergen, dass ihm alle Instinkte zuriefen, er solle sie erschießen. Aber glücklicherhweise konnte man von krogansichen Gesichtszügen eh nicht so viel ablesen...hoffte er.

Er atmete tief ein, schmeckte Blut und Scheiße, und er beruhigte sich wieder.
'Blut. Scheiße. Tod. Aber ich lebe noch. Kein Wunder, schwächliche Menschen...bei denen ist ja sogar der Kopf viel kleiner als mein Bizeps.

Keeya'Toyaah nar Cilos
30.09.2010, 18:53
<----- Invisible Hand – Waffenkammer und Lagerräume
20:18 Uhr

"Varrenscheiße! Wir sind hier fertig, wenn ich fertig bin!", riss der brutale Kroganer Keeya aus der Starre. Ihr war kalt, trotz des Anzuges, der ihr sagte, dass es warm sei. Zumindest Laut Anzeige. Die junge Quarianerin hielt sich noch immer verschrocken an der Hand ihrer älteren Cousine fest. Irgendwann müsste Keeya ja schließlich mit dem Tod zu tun bekommen, aber gleich ein Massaker? Das gleichte in gewisser Weise Fahrradfahren lernen ohne jemals Stützräder zu benutzen. Sie senkte ihren Kopf und schüttelte ihn einmal wild, um wenigstens ein paar Gedanken fassen zu können.

'Der Tod ist immer das Ende und hängt dicht mit dem Leben zusammen. Es ist an sich nichts unnatürliches. Tod durch Gewalt ist Mord, auch wenn es sich um einen Kampf handelt. Gibt es so etwas wie Notwehr? Woher nimmt man sich das recht, das eigene Leben auf Kosten eines anderen zu beschützen? War klar, dass ich mir jetzt Fragen über Leben und Tod stelle. Viele Völker glauben an ein Leben nach dem Tod, manche sogar an Wiedergeburt, zum Beispiel die Buddhisten der Menschen. Ich hoffe mein Karma ist heute nicht völlig ruiniert worden.


Wer andre Wesen quält, die auch nach Wohlsein streben, so wie er selbst, der hat kein Glück im nächsten Leben.

Wer andre Wesen schont, die auch nach Wohlsein streben, so wie er selbst, der findet Glück im nächsten Leben.

Dhammapada, 3. Jahrhundert v. Chr.


Töten bereitet keine Freude, spätestens im nächsten Leben und Kampf bedeutet Leid, auch für einen selbst. Warum der Kroganer kämpft ist mir klar, er ist so ziemlich ein Tier, aber warum kämpft die Blinde? Wieso kann sie überhaupt so eine biotische Kraft entfesseln? Es ist wohl der falsche Zeitpunkt um zu fragen.'

Keeya versuchte möglichst nicht die Leichen anzusehen und schaute lieber noch einmal ihre Gefährten an. Ein dreckiger Kroganer, eine Cousine und eine Blinde mit Scheinwerfern im Kopf. 'Ob sie jetzt was sehen kann? Hell ist es ja. Was für ein Schwachsinn.'
„Und, hat es Spaß gemacht T'Karr? Tötest wohl gerne. Siehst du in deinen Gegnern Tiere und in dir den Schlachter? Ach, was sag ich denn da. Wir sind doch alle Tiere, wie können wir es nur wagen, uns über andere Wesen zu stellen. Das hat uns niemand erlaubt.“, Key stand offensiv gerichtet vor der Echse, die um einiges größer war als sie. 'Ok, ich hätte ihn lieber nicht verbal angreifen sollen.'

T'Karr 'Crusher'
05.10.2010, 16:01
"Und, hat es Spaß gemacht T'Karr?", plötzlich machte sich eine der Quarianerinnen bemerkbar. T'Karr hörte mit halbem Ohr zu, während er gemütlich seine Schrotflinte mit einem Thermoclip fütterte.
'Hmm? Wie hieß die doch gleich nochmal?
"Tötest wohl gerne."
'Aye. Und du bist eine Schnellmerkerin.'

"Siehst du in deinen Gegnern Tiere und in dir den Schlachter? Ach, was sag ich denn da. Wir sind doch alle Tiere, wie können wir es nur wagen, uns über andere Wesen zu stellen. Das hat uns niemand erlaubt."

'Kleine, du hast Glück, dass ich mich gerade abreagiert habe. Ansonsten könnte sich deine Kollegin an den Knochen-Schrapnellen deines Schädels verletzen.'

Erst als der Kroganer den Kopf senkte, bemerkte er, dass die Quarianerin vor ihm stand. Wow, dieser Zwerg sah ziemlich sauer aus. Zumindest von der Körperhaltung her, wegen dem bekloppten Helm konnte man ja kein Gesicht sehen.
T'Karr beugte sich etwas hinunter, auch wenn es nicht weit genug war, um auf Augenhöhe zu sein.
"Wir sind alle Tiere. Ich, du, unsere Gegner.", er lachte grollend.
"Und in der Tierwelt überlebt nur der Stärkste. Der, der kein Mitleid hat. Der nur ans Überleben denkt."
T'Karr drehte sich um und betrachtete die Bescherung im Raum.
"Und vielleicht solltest du einmal überlegen, an welchem Ende der Nahrungskette du stehst."
'An welchem Ende das wohl ist? Zu schwach, um sich selbst gegen die eigenen Kreationen zu wehren. Gleich wie die Salarianer. Nur haben die uns Kroganer nicht erschaffen, sondern haben uns geholfen. Und am Ende konnten sie uns nicht mehr unterdrücken. Konnten uns nicht im ehrlichen Kampf standhalten. Mussten zu ihren verdammten Wissenschaften greifen. Feiglinge.'

T'Karr starrte wütend an die Wand, in seinen Gedanken lagen am Boden keine Menschen, sondern tote Salarianer.
Er durfte nicht an die Genophage denken, das machte ihn nur wütend.
Er musste es unterdrücken.
'Die Vergangenheit ist tot. Vergiss sie. Konzentrier dich auf's Jetzt.'
Der Kroganer grummelte säuerlich vor sich hin. Er hatte es bisher immer geschafft, sich einzureden, dass ihn die Vergangenheit nicht interessierte.
Und dennoch wollte er seine eigene Vergangenheit wissen.
Vielleicht sollte er einmal einen dieser Glibber-Hanar-Dinger fragen, die konnten einem ja die wundersamsten Dinge erklären.
'Vermutlich hat vor langer Zeit an diesem Fleck des Universums ein Protheaner gefurzt, und dieses Gas macht Kroganer wütend. Das würde der Glibberhaufen vermutlich sagen.'

T'Karr drehte sich in einer plötzlichen Bewegung zu der Quarianerin um.
"Ich bezweifle, dass du bisher immer auf eine Erlaubnis gewartet hast, bevor du etwas getan hast.", ging er noch auf einen Teil ihrer Aussage ein.

Dann brummte er: "Braucht irgendwer irgendwas aus dem Chaos hier? Ansonsten sollten wir vielleicht weitergehen. Ich schätze, es wird bereits ein Pardertrupp unterwegs zu uns sein. Unmöglich, dass das hier keiner bemerkt hat."

Eve "Die Wanderin"
06.10.2010, 18:34
Die biotisch begabte Quarianerin, Eve meinte, sich erinnern zu können, sie hieße Keyya, schien sich schneller von ihrem Schock erholen zu können als der Rest der Gruppe es gedacht hätte. Nicht nur das, sie entschied sich sogar gleich dazu, T’Karr anzugreifen -verbal, versteht sich- und mit dem Kroganer einen ethischen Diskurs über den Sinn oder die Rechtmäßigkeit des Tötens zu führen, was unter anderen Umständen gewiss sehr interessant sein könnte, wenn sich das ungleiche Quartett nicht gerade auf einem unter Belagerung stehendem Trägerschiff befinden würde. Und T’Karr kein Kroganer wäre, denn Diskussionen mit Kroganern endeten meist in einer handfesten Massenschlägerei. Eine unangenehme Erfahrung, die das kleine Quarianermädchen wohl noch machen würde, sie befand sich ja schließlich noch auf Pilgerreise.

Eve entschied sich dazu, sich leise von der Diskussion zu entfernen. Nicht, weil sie kein Interesse hatte, sondern weil es ihr schlecht ging. Sie spürte, wie sich ihr Magen krampfte, immer mehr Magensäure produziert und ausgestoßen wurde und wie langsam die Speiseröhre zuckte, während sich ihr Mageninhalt langsam nach oben kämpfte, Zentimeter um Zentimeter. Eve wurde auch noch schwindelig und als sie schließlich das, ihrer Gruppe am nächsten gelegene, Untersuchungszimmer betrat, fühlten sich ihre Knie an als wären sie aus elastischem Weichgummi. Taumelnd stolperte sie zu einem Diagnosetisch, wo sie sich auf einem metallenem Tablett abstützen wollte, welches aber natürlich sofort unter ihrem Körpergewicht nachgab und –mitsamt dem Werkzeug, was auf dem Tablett gelegen hatte– scheppernd zu Boden fiel. Eve fiel auf die Knie, was einen ungewöhnlich heftigen Schmerz durch ihren Körper jagte, nur um dann langsam nach vorne überzukippen. Gerade rechtzeitig konnte sie noch die Arme hochreißen, um zu verhindern, dass sie vollends auf dem Boden aufschlug, sodass sie sich auf allen Vieren befand, als es endgültig passierte: sie übergab sich. Der komplette Mageninhalt kam über mehrere krampfartige Anfälle verteilt nach oben und der Geruch von saurem, halb verdautem Milchshake und Cornflakes, die sie in den Andockbuchten an Bord ihres Schiffes verzehrt hatte, gemeinsam mit dem stechendem Geruch der Magensäure überdeckten das olfaktorische Gemisch aus Blut und Sterillium, welches sich mittlerweile im gesamten Krankentrakt verbreitet hatte.
Eve nahm die Schritte, die hastig in das Zimmer gestürmt kamen, gar nicht mehr wahr, sie erlebte plötzlich alles, was ihr damals auf dem Mars geschehen war, erneut, als wäre es ein Traum…


„Kleine, was machst du denn hier draußen bei dem Wetter?“ Die Stimme des Mannes klang warm, sie war etwas hoch und aufgrund der Klangfarbe schloss Eve, dass es sich um einen etwas älteren und beleibteren Mann handeln musste. Sie antwortete nichts, schwieg lieber, denn erst vor ein paar Minuten hatte ein Polizist das streunende Straßenmädchen aus einem der U-Bahnhöfe, die im Winter beheizt wurden, verscheucht. Sie wollte nicht noch mehr Ärger, also verkroch sie sich so gut es ging in den Lumpen, die ihren Leib bedeckten, sie aber kaum vor der eisigen Kälte schützten.
„Du bist wohl von zuhause ausgebüchst, hm?“, fuhr die Stimme ohne Gesicht schließlich fort, doch die Zwölfjährige erwiderte erneut nichts, was dem Mann wohl ein amüsiertes Lachen entweichen ließ. „Und schüchtern bist du auch noch. Aber sieh dich an, du bist ja fast am Erfrieren.“ Das weiche Geräusch von sich zerknitterndem und sich bewegendem Stoff drang über den kalt pfeifenden Windstoß, der durch die Gasse peitschte, an ihre Ohren und sie zeigte etwas Neugierde. Er schien ihr die Hand hinzuhalten. „Komm, ich wohne hier gleich, dort kannst du dich etwas aufwärmen und dann rufen wir deine Eltern an. Was sagst du dazu?“ Sie nickte und ergriff seine Hand. Der Moment, als ihre zarten Kinderhände von seinen etwas rauen Händen mit ihren Wurstfingern umschlossen wurden, jagte ein Gefühl der Angst durch ihren Körper, so stark, dass sie beinahe aufzuckte und stehenblieb, als der Mann sich schon zum Gehen wandte.
„Was?“, fragte er und drehte sich vermutlich zu ihr um, „oh, du kannst nicht sehen. Das tut mir Leid. Hier, ich führe dich.“

Auf dem Weg in die Wohnung des Mannes, die tatsächlich nur einige wenige Blocks entfernt lag, fragte er sie noch ein paar belanglose Fragen, die sie entweder gar nicht oder nur einsilbig beantwortete. Das Gefühl des Unwohlseins in ihr, das sie im ersten Moment verspürt hatte, war mittlerweile vollständig verflogen und an der Haustür verspürte sie sogar eine gewisse Erleichterung darüber, wenigstens für ein paar Momente von der Straße zu kommen und sich etwas aufwärmen zu können.
Als der Mann sie schließlich in seine Wohnung ließ, umfing sie sogleich der charakteristische Geruch von alten, etwas staubigen Teppichen, vergilbten Büchern, knarzenden Akazienholzregalen und frisch gemahlenem Kaffee. Ein Hauch Nikotin lag in der Luft und irgendwo, in einem weiter hinten gelegenem Zimmer, meinte sie sogar einen Kamin knistern zu hören. Und noch während sich Eve die wildesten Träume darüber ausmalte, wie die Wohnung wohl wirklich aussah –in ihrer Vorstellung handelte es sich um das typische Kabuff eines ehemaligen Professors für Literaturwissenschaften, der seinen Lebensabend umgeben von Regalen gefüllt mit tausenden von Büchern und einem Fiaker (http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Kaffeehaus#Spezielle_Zubereitungsarten) in der Hand versunken in einem weichen Ledersessel verbrachte – ja, während ebendieser Träume kam der Mann auch schon mit einer warmen Wolldecke und einem warmen Kakao herbei. Er dirigierte das Mädchen in ein Hinterzimmer, in dem sich wirklich ein Kamin befand, und führte sie direkt zu einer, mit weichem Stoff überzogenen, Couch, die sich direkt bei den wärmenden Flammen befand, die knisternd über das Holz leckten.
„Sag, wie heißt du denn, Kleine?“, fragte der Mann schließlich ein paar Minuten nachdem er sich direkt neben ihr mit einem leisen Stöhnen auf dem Sofa niedergelassen hatte.
„Eve“, erwiderte sie, wobei sie nur kurz den Kakao absetzte, um dann gleich weitertrinken zu können. Ihr Körper verlangte, sehnte sich nach Wärme und etwas zu Essen, nach Tagen der Anstrengung, in der sie ausgemergelt durch die Straßen wanderte und mit Müh und Not den Tod durch Verhungern abwenden konnte.
„Das ist ein schöner Name, weißt du das?“ Keine Reaktion. „Ein so hübsches Mädchen wie du, mit einem so hübschen Namen sollte nicht in solchen Lumpen herumlaufen. Warte hier.“ Der Mann verschwand für einige Momente aus dem Zimmer, ehe er wieder kam.
„Ich habe hier eine schöne, warme Hose für dich und einen Pullover, das könnte dir passen. Dieses dreckige Zeug werfen wir am besten gleich weg.“ Langsam und ausführlich fuhr Eve durch den Stoff, den der Mann ihr gegeben hatte. Die Hose war schwarz, aus Polyester, innen gefüttert mit synthetischer Schafswolle, und machte den Eindruck einer Sporthose, während der Rollkragenpullover aus rot gefärbter Baumwolle gefertigt und ebenfalls innen gefüttert war. Woher sie die Farben wusste? Aus einem Grund, den nur von Geburt an Blinde verstehen konnten: Farben lassen sich nicht nur durch optische Reize wahrnehmen, sondern sie fühlen sich auch anders an. Ein grünes Blatt Papier etwa fühlte sich also eine Spur rauer an als ein rotes.
„Danke“, sagte sie schließlich, „aber das gehört doch nicht mir.“
Der Mann lachte beherzt auf und streichelte schließlich aufmunternd ihren Rücken. „Ach, iwo! Das sind alte Sachen von meiner Nichte, aus denen ist sie mittlerweile rausgewachsen.“ Die Erklärung machte Sinn, aber Eve zögerte dennoch noch einen Moment, ehe sie begann, ihre alte Kleidung auszuziehen –der Mann entfernte sich dabei mit einem verlegenen Räuspern– und die neue anzuziehen.
„Schon viel besser. Und hält auch warm, oder?“ Sie nickte. Das Gefühl des enganliegenden Stoffs, was besonders bei der Hose gut zu spüren war und dort beinahe für das Gefühl einer zweiten Haut sorgte, stellte einen sehr ungewohnten Kontrast zu dem weiten und teilweise zerfledderten Leinen dar, in denen Eve noch bis vor ein paar Augenblicken hier gesessen hatte.

„Aber jetzt müssen wir deine Eltern anrufen, die machen sich bestimmt schon sorgen um dich.“
„Ich habe keine Eltern, Sir.“
„Du hast keine Eltern?“, fragte der Mann verdutzt.
„Ja. Ich bin aus einem Waisenhaus ausgebrochen“, Eve saß steif auf der Couch, die Hände auf den Oberschenkeln abgelegt, als sie das Geständnis ablegte (zu diesem Zeitpunkt war die menschliche Eve noch stark genug, um Scham verspüren zu können, was nur nebenbei erwähnt sei), „Ich habe Ihnen schon genügend Unannehmlichkeiten gemacht, ich werde jetzt gehen.“ Eve wollte gerade aufstehen, als die schwere Hand des Mannes auf ihren zierlichen Schultern zur Ruhe kam.
„Nein, bleib. Du hast mir keine Unannehmlichkeiten gemacht“, murmelte er schließlich, was seiner Stimme einen bisher ungewohnten Bass verlieh, während die Hand auf ihrer Schulter langsam ihren Rücken hinunterwanderte, „ganz im Gegenteil.“ Vorsichtig, beinahe zärtlich streichelte die andere Hand des Mannes über die Schenkel des Mädchens, das jetzt in eine vollkommene Starre verfallen war.
„Du bist ein sehr, sehr hübsches Mädchen, Eve“, brummte die Stimme und das kleine Mädchen spürte, wie die eine Hand zu ihrem Hintern kam, dessen Backen mühelos in den Bärenpranken des Mannes Platz fanden, wo sie mit leichten Massagebewegungen begann, während die andere Hand über die kleinen, kaum ausgebildeten Mädchenbrüste strich. „Und ein sehr reifes auch noch.“
Eine einzelne Träne löste sich aus dem Augenwinkel und kullerte langsam die weichen Kinderbacken hinunter, um am Ende ihrer Reise durch die Schwerkraft des Planeten auf die Hand des Mannes zu fallen, die, als wäre sie von der Wucht des Aufschlags mitgerissen worden, ebenfalls wieder tiefer, in Eves intimste Bereiche wanderte.
„Sch, nicht weinen“, flüsterte er ihr beruhigend zu, während das Geräusch eines sich öffnenden Reißverschlusses erklang, „Ich tu dir nichts. Es wird alles gut.“ Er hob sie hoch, legte sie mit dem Bauch auf das Sofa und langsam zogen die Wurstfinger die enge Sporthose wieder über die Pobacken hinunter, gefolgt von der Unterwäsche des Mädchens, wodurch ihre Intimsphäre dem Fremden vollkommen offen lag.

Den Schmerz, der ihren Körper durchfuhr, als der Mann in sie eindrang, verfolgte sie noch Jahre weiter, ehe sie –mittlerweile schon auf der Forschungsstation angekommen, aus der sie Jahre später wieder fliehen sollte– zu dem gefühlstoten Wesen wurde, welches sie mittlerweile war. Und die ganze Zeit über, in der seine rhythmischen Bewegungen ihren Körper in gleichmäßigen Stößen vor und zurück pendeln ließ, hatte sie starr den Blick auf die Stelle gerichtet, an der sie den Kamin vermutete. Sie bewegte sich nicht, sie wehrte sich nicht, sie weinte nicht. Sie tat gar nichts.
Neben den unregelmäßigen Lauten des Fremden und dem Knacken des Kaminfeuers war nur das Knarzen des Sofas zu hören, das immer schneller wurde, immer schneller, ehe es vorbei war und der Mann, nachdem er für ein paar Sekunden heftig gezuckt und gestöhnt hatte, erschöpft und keuchend durchatmete und die Waffe, mit der er Eves Unschuld zerstört hatte, auf dem gleichen Weg wieder herauszog, auf dem er auch in sie eingedrungen war.
„Du bist ein braves Mädchen“, keuchte er und zog sich wieder an, wie auch Eve, die noch immer unverändert auf dem Bauch lag, „aber du wirst es jemandem erzählen, nicht? Das machen sie alle.“ Die Feindseligkeit in seiner Stimme nahm an Schärfe zu, nur um dann gleich umso abrupter wieder zu versiegen. „Es tut mir Leid, aber mir bleibt keine andere Wahl.“ Er drehte das junge Mädchen auf den Rücken und sie spürte, wie die rauen Pranken einen eisernen Griff um ihre Kehle bildeten, ihr die Luft abschnürten und so ihrem Körper den nötigen Sauerstoff verwehrten.

In dem Klosterinternat, in dem sie bis vor ihrer Flucht aufgehoben war, unterrichtete man, entgegen des auf den ersten Blick erscheinenden Kontrasts, auch das Fach Biologie, welches, wie alle Naturwissenschaften, durch den Fund außerirdischen Lebens von Grund auf eine Wende erfuhr. An einem Tag, an dem der Lehrer, ein von Lowell City kommender Pensionär, dessen Tage an einem der dortigen Gymnasien längst vergangen waren, einen Ausflug in die Verhaltenslehre unternahm, lernte Eve, dass der Selbsterhaltungstrieb eines jeden Lebewesens immer, zu jeder Zeit und unter allen Umständen der höchste Trieb sei, den es im Universum gäbe. Es wäre der Selbsterhaltungstrieb, so der Pensionär, der Tiere zur Flucht oder zum Angriff treibe, den Menschen jedoch auch zu allen erdenklichen Untaten, und sei der Mensch noch so gut, befähige, denn im Angesicht des drohenden Todes zeige sich die dunkle Seite der Psyche, die jeder Mensch, auch wenn in verschiedenen Ausmaßen, besitze.

Eve konnte sich darunter nichts vorstellen, sie hatte nie das Gefühl, anderen Leuten etwas tun zu wollen. Bis zu diesem Moment, jener Moment, in dem der Mann ihr die Luft abschnürte.
Eine spontane Welle biotischer Energie manifestierte sich in Eves Händen und mit einer verzweifelten Bewegung schleuderte sie die Sphäre geradewegs auf den Kopf des Fremden, dessen Genick mit einem lauten Krachen brach. Durch die Wucht des biotischen Angriffes fiel der dickere Mann auch nach hinten um, Glück im Unglück für die kleine, zierliche Eve, wo er dann regungslos, halb auf der Armlehne des Sofars hängend, liegen blieb.
Erschöpft durch das Anwenden biotischer Energie atmete Eve noch ein paar Mal tief durch, wobei sie versuchte, das eben Geschehene zu realisieren, ehe sie langsam aufstand, mit einem letzten Handgriff die Hose zurechtzog –was ihrem Gesicht einen starren, beinahe apathischen Ausdruck verlieh– und zur Wohnungstür ging, jedoch nicht, ohne vorher noch die Leiche nach ihrer Geldkarte zu durchsuchen. Ohne sich noch ein weiteres Mal umzusehen verließ das kleine Mädchen die Wohnung ihres Schänders und zog wieder hinaus in den kalten Winter von Lowell City. Ziel: der Raumhafen.


„Hey!“ Der laute, fast panische Schrei, der die typische, mechanische Verzerrung eines quarianischen Umweltanzugs aufwies, riss Eve wieder in das Hier und Jetzt zurück, wo sie auf allen Vieren über ihrem eigenen Erbrochenen kniete. Es war Noa, die nicht-biotische Quarianerin, die die Blinde heftig rüttelte.
„Hey! Sagen Sie doch etwas! Was ist los?“
„Es… es geht“, erwiderte Eve erschöpft und richtete sich, blind und etwas hilflos nach einem festen Halt tastend, den sie dann schlussendlich an dem Patientenstuhl fand, „ich muss mich nur… etwas setzen. Vermutlich… vermutlich reagierte das Sedativum mit der Infusion hier.“ Sie holte die letzte Spritze hervor und rammte sich den Hochdruckzylinder, der die gesamte Flüssigkeit restlos in ihre Hauptschlagader injizierte, geradewegs in den Hals.
„Sie sehen nicht gut aus, wenn ich das so sagen darf“, raunte Noa, während sie die Blinde stützte und ihr auf den Stuhl half, „brauchen Sie etwas?“
„Ein… ein Glas Wasser, bitte.“ Die Quarianerin beeilte sich, der Blinden ihren Wunsch zu erfüllen und als Eve die kühle Flüssigkeit schluckte, dabei den sauren Geschmack in ihrem Mund, den das Erbrochene hinterlassen hatte, wegspülte, fühlte sie sich schon etwas besser.
„T’Karr, wir können sie so unmöglich mitnehmen“, meinte Noa mittlerweile an den Kroganer gewandt, doch Eve nahm ihre Hand, wodurch sie wieder die Aufmerksamkeit der Außerirdischen hatte, und schüttelte den Kopf.
„Nein, nein. Ich schaffe das.“
„Absolut nicht“, protestierte das Alien, „sie können-“
„Ich schaffe es zum Antriebskern“, erwiderte Eve bestimmt und nahm ihrem Gegenüber so die Gelegenheit, den Satz zu Ende zu führen.
„Gut, Sie schaffen es hin, aber zurück?“ Darauf erwiderte Eve nichts. „Hey!“
Eve stand auf, ungeachtet des Protests der Quarianerin, und fuhr ihren Taststab wieder aus, den sie als provisorische Gehhilfe auf ihrem Weg zu T'Karr benutzte. Der immer stärker werdende Gedanke, der sich in Eves Kopf gebildet hatte, nahm nun weiter und weiter Gestalt an:

Sie würde dieses Schiff nicht lebend verlassen.

T'Karr 'Crusher'
10.10.2010, 16:26
Die Quarianerin wirkte verdutzt. Oder eingeschüchtert?
Auf jeden Fall schien ihre aggressive Haltung so zerschmettert zu sein, wie der Schädel eines Salarianers in einer Kneipenschlägerei.

Sie drehte den Kopf, was T'Karr wunderte.
'Wo schaust du hin?'
Er drehte selbst den Kopf, vielleicht hatte die Quarianerin ja einen Überlebenden entdeckt.
Aber da war nichts. Der Kroganer konzentrierte sich wieder auf sein Gegenüber.
"Naja...", kam es etwas zögerlich irgendwo aus dem quarianischen Helm heraus.
Vermutlich protestierte sie innerlich dagegen, dass T'Karr sie ebenfalls in die Tierwelt miteinbezogen hatte.
"Man kann nicht immer um Erlaubnis fragen.", sagte sie leise.
'Hm? Worum geht's jetzt? Ach so...das meint sie.'

Der Kroganer wollte eine Diskussion, in welchen Situationen man um Erlaubnis fragen musste und wann nicht, vermeiden. Also unterbrach er den Denkvorgang der jungen Frau.
"Schon gut.", grollte sein tiefer Bass also in die verlegene Stille.
Er grübelte, was er noch sagen sollte. Er musste die Situation entschärfen.
'Wenn ein Varrensteak zu scharf geworden, was macht man dann? Mehr Flüssigkeit dazu? Hmmm...das wird bei der Quarianerin nicht funktionieren. Verdammt, ich bin ein lausiger Koch!'
Der Kroganer war in einer gedanklichen Sackgasse angelangt.
Überraschenderweise rettete ihn die andere Quarianerin.

"T’Karr, wir können sie so unmöglich mitnehmen", jammerte sie und deutete auf Eve.
"Nein, nein. Ich schaffe das.", widersprach Eve.
"Absolut nicht", protestierte die Quarianerin, deren Namen T'Karr nach mühsamen Suchen in seinem Gehirn wieder fand, "sie können-"

"Ich schaffe es zum Antriebskern", erwiderte Eve und unterbrach Noa.
"Gut, Sie schaffen es hin, aber zurück?" Darauf erwiderte Eve nichts. "Hey!"

Eve nutze ihren Taststab, um mehr oder weniger gerade zu dem Kroganer zu gehen.
"Bis zum Antriebskern, mehr verlange ich nicht. Was dann ist, hat mit mir nichts mehr zu tun.", grollte T'Karr.
Eves Zustand machte ihm in gewissem Maße Sorgen. Kaneshtis hatte sich als unzuverlässig erwiesen, und mit zwei kampfunerfahrenen Quarianerinnen konnte er auch nicht gerade ein Schiff entern.
'Ich kann nicht warten, bis es ihr wieder besser geht. Also schnell weiter, damit wir fertig sind, bevor sie den Geist aufgibt.'

"Also gut, genug gelabert wie salarianische Wissenschaftler. Wir müssen weiter!"
Der Kroganer orientierte sich kurz, dann ging er voraus.
Eve folgte ihm gleich, sie wollte wohl auch etwaigen Kommentaren über ihren Zustand entfleuchen.
Keeya und Noa wollten wohl auch nicht zurückbleiben, zumindest folgten sie ebenfalls.


-----> Invisible Hand - [Deck 4/5] Maschinenraum

Alec Evans
02.11.2010, 19:36
Krankenstation Deck 1 Invisible Hand 20:35 Uhr


Endlich hatten sie den Aufzug erreicht. Die Türen des Lifts glänzten matt silbern und mutetet an wie die schützenden Tore irgendeines Panicrooms. Mit dem typischen klingeln für Fahrstühle, öffneten sich die silbernen Türen und gaben ihr inneres preis. Alec musste schlucken. Ein Nebelparder und ein Söldner hatten sich auf bestialische Art und Weise die Gedärme aus dem Leib geschossen, die Überreste lagen nun vor ihnen. Idioten, sitzen zusammen in einem Aufzug und denen fällt nichts Besseres ein als sich gegenseitig abzuschlachten. Sowas nennt man dann wohl „menschlicher Irrsinn“. , dachte der junge Wissenschaftler, eher er von dem sarkastischen Kommentar von Cédric aus seinen Gedanken gerissen wurde.

„Reizend!“, gab dieser wohl lauter als gewollt von sich. Alecs Miene verfinsterte sich sofort, seine Stirn runzelte sich zwischen den Augenbrauen und er presste ungewollt seine Zähne aufeinander, dabei stach seine Kiefermuskulatur etwas hervor. Mehr benötigte es nicht, um seine Empörung über Cédrics Reaktion Ausdruck zu verleihen. Unangebracht,... mehr muss man dazu nicht sagen…

Alec denk daran, Cédric ist auf Omega aufgewachsen, du auf der Erde, seine Moral muss eventuell noch mehr oder weniger aufgebessert werden… Alec schaute Cédric von der Seite an und verdrehte wie ein Vogel leicht den Kopf. Naja, vielleicht doch mehr als weniger…definitiv! Kopfschüttelnd zogen sie die beiden Leichen aus dem Fahrstuhl und traten dann selbst ein. Alec aktivierte sein Omni-Tool um die Lage der Krankenstation noch einmal zu bestätigen, doch ehe er auch nur mit dem Finger den Lageplan aufrufen konnte, schlossen sich auch schon die Fahrstuhltüren mit einem sanften „kling“. Panisch schaute er von der Armatur auf die Fahrstuhl-Anzeige welche in einer schönen roten Farbe „Deck 3“ als nächstes Ziel anzeigten. Mit schnellen Fingerbewegungen rief er Deck 3 auf,…Crewräume…

„Haben sie dir ins Hirngeschissen und vergessen umzurühren? Oder hast du vorhin zu viel Rauchgas eingeatmet? DECK 1, da ist die Krankenstation NICHT DECK 3. Heilige Scheiße! Da sind die Crewräume die werden uns sowas von dermaßen killen…“, schrie Alec sich die Angst aus der Seele. Nachdem Alec mit seiner Standpauke fertig war, hörte er ein schwaches „Tut mir leid!“ von Cédric. „Ja das sollte es dir erst dann, wenn wir gleich wie die Beiden auf dem Boden des Fahrstuhls enden. Achtung!“, gab er Cédric den Befehl mit seiner Waffe auf die Fahrstuhltüren zu zielen.

Alec hatte seine Pistole gezogen und drückte sich an den Rand des Fahrstuhls, mit dem leidenschaftlichen „kling“ gaben die Fahrstuhltüren die Sicht auf ein weiteres Szenario dieses Unsinnigen Unterfangens frei, und er war mitten drin.

Drei Blue-Sund Söldner hatten sich in einer Nische verbarrikadiert und schossen aus allen Rohren den Gang entlang. Einer der Suns richtete sein Gewehr auf das ungleiche Duo im Fahrstuhl während er irgendetwas in sein Helm-Mikrofon sagte. Alec fühlte sich unwohl, erst als sich die Fahrstuhltüren geschlossen hatten, beruhigte er sich.

Plötzlich machte der Fahrstuhl Anstalten auf Deck 2 zuhalten. Alecs Herzschlag erhöhte sich und ehe er auch nur protestierend Cédric darauf ansprechen konnte, wehrte dieser auch schon vehement alles ab. „He! Ich hab diesmal nichts angefasst!“

Fuck, da hat bestimmt irgendeine Pardertruppe auf ihrem Rückzug den Fahrstuhl als Rückzugsort gewählt. Scheiße!
Alec drückte sich wie eben gegen die Fahrstuhlwand, erhob die Waffe und sammelte vorsichtshalber dunkle Energie um sich herum. Er wollte auf alles gefasst sein, er würde hier nicht sterben, nicht hier, umgeben von Rassisten und dem Abschaum der Galaxis…

„Kling“ Und dann öffneten sich auch schon wieder die Fahrstuhltüren und gaben wieder die Sicht auf eines der vielen Szenarien dieser Schlacht frei. Ein ziemlich mitgenommener Parder starrte sie aus weit aufgerissenen Augen an. Dabei zielte er mit seiner Waffe von rechts nach links und versuchte immer mindestens einen der Beiden zu fokussieren. Alec rührte sich nicht, er wollte nicht riskieren, dass Cédric drauf gehen würde. Er konnte den einzelnen Mann sicherlich mit der Pistole niederschlagen, während er einen Schuss auf Cédric abgab oder aber ihn mit seiner Biotic durch die Gegend jagen, was wohl auch den Tot Cédrics zur Folge haben würde. Alec war ja schließlich nicht so selten dämlich und würde ihn angreifen während er auf ihn zielte. Er könnte Cédric danach ja immer noch mit Medi-Gel zusammenpflastern und die Krankenstation war ja nur noch eine Etage entfernt also… Doch weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, Cédric übernahm das Ruder und drückte das Bedienfeld zum Schließen der Tür. Der Parder rührte sich nicht.
Als der Aufzug seine Fahrt fortsetze, machte Alec seine Erleichterung durch unkontrolliertes Lachen kund. Zum Glück kam er meinem kleinen Teufelchen auf der Schulter zuvor. Ihn auf der Krankenstation zusammenflicken wäre keine gute Option gewesen, wer weiß was da alles auf uns lauert. Doch als sich die Fahrstuhltüren ein letztes Mal öffneten, verstummte er.

Anstatt eines sterilen Flurs und beschäftigten Ärzten, die wie wild durch die Gänge huschten, standen die Beiden in einem völlig blutverschmierten und verwüsteten Flur. Alec schluckte, direkt vor ihnen lag ein bis zu Unkenntlichkeit verstümmelter Parder, mehrere Energieleitungen hingen von der Decke herab und versprühten in regelmäßigen Abständen Funken. Das Licht innerhalb des Ganges flackerte gespenstisch auf.

„Heilige Scheiße, was für eine Bombe ist den hier eingeschlagen?“, rutschte es Alec lauter heraus als er wollte. Seine Stimme hallte den Gang entlang.
Gerade in dem Moment, als Alec aus dem Fahrstuhl steigen wollte, bohrte sich neben ihn eine flache Wurfgranate in die Wand des Lifts. Erschrocken starrte er die Granate an, welche mit einem hektischen „Piep piep piep“ eine ganz neue Art von Bedrohung darstellte.

Doch bevor er auch nur daran denken konnte, schreiend aus dem Lift zu rennen, wurde er auch schon von Cédric aus dem Lift geschleudert. Mit einem unangenehmen dumpfen Geräusch kam Alec hinter einer umgestürzten Trage auf. Dann explodierte auch schon die Granate und bedeckte Alec und Cédric mit feinen Splittern und Abdeckungsteilen des Lifts. Alec schrie auf, als sich ein feiner Metallsplitter zwischen zwei Panzerungsplatten seines Anzugs bohrte und ihm im Arm steckte, die Explosion raubte ihm für einige Sekunden sein Hörvermögen. Mit einem starken Tinitus begehrte sein Körper gegen den Druck in seinen Ohren auf. Dann hörte er auch schon Cédrics Waffe rattern, bevor Alec seine Pistole zog, zog er mit einem unterdrückten Schrei den Splitter aus dem Arm. „Scheiße, Scheiße!“ Verdammte Scheiße, wollen die, dass wir ins Vakuum gesaugt werden?

Endlich traute Alec sich hinter seiner Deckung vor und erspähte die Angreifer, es waren zwei Soldaten hinter einem Medigelkanister und ein Arzt hinter einer Trage. Der Arzt hatte nur eine Pistole in der Hand, die Bewaffnung der Beiden Parder war bei weitem Durchschlagskräftiger. Eine Maschinenpistole und ein Sturmgewehr konnte Alec von seiner Position ausmachen. Kleinkalibriger Beschuss… da zerplatzen meine Schilde und meine biotischen Barrieren ehe ich auch nur an einen der Beiden rann komme. Ah… der Kanister…

Alec duckte sich hinter der Trage weg und rief Cédric über den Lautsprecher in seinem Helm einen Befehl zu. „Ich werde den Medigelkanister mit meiner Biotik auflösen, wenn du siehst wie sich das Gel langsam durch Risse nach außen drückt, gibst du mir Feuerschutz. Ich werde den Kanister dann zum platzen bringen, wenn die mit Medigel überhäuft sind, sollten wir sie ausschalten können. Verstanden?“, fragte er zur Sicherheit noch einmal nach, Cédric bestätigte mit einem Nicken.

Mit der dunklen Energie, die Alec um sich sammelte kamen auch sofort die Kopfschmerzen. Kugeln zischten aus den Waffen der Parder an ihm vorbei und krachten in die Überreste des Lifts. Vereinzelt versuchte Cédric mit Feuer aus seiner Waffe die Parder dazu zu zwingen sich wieder in Deckung zu flüchten. Der junge Europäer konzentrierte sich auf den Medigelkanister, blaues Flimmern schoss aus seiner rechten Hand dem Kanister entgegen, der Kanister verschluckte augenblicklich die biotische Attacke, es musste so ausgesehen habe, als wäre sein Angriff fehl gegangen. Alec konzentrierte sich immer noch auf den Kanister, spürte wie sich die Molekülverbindungen der Ummantelung zu lösen begannen und dann stand er auf und schleuderte eine Schockwelle dem Kanister entgegen. Zur Selben Zeit eröffnete Cédric das Feuer aus seinem Sturmgewehr und nötigte die Parder zur Deckungssuche. Mit einem lauten krachen zerbarst der Kanister und verteilte sein Innenleben über die Parder und den Arzt.

Schneller als Alec es Cédric zugetraut hatte, sprang dieser auf und positionierte sich vor den Pardern, welche nun verklebt und etwas desorientiert vor ihm lagen. Alec schloss schnell zu ihm auf und richtete auch seine Waffe auf die drei. „Es wäre besser wenn Sie von nun an kooperieren würden.“ Die drei rührten sich nicht, Alec entwaffnete die drei und schleuderte die Waffen in die Überreste des Lifts. „Ich durchsuche mal das Zimmer neben an, vielleicht finde ich ja was um die da ruhig zu stellen!“, sagte er mit einem schwachen Lächeln. Ich sollte mich bei Zeiten mal bei Cédric bedanken… und danach hinlegen und schlafen… definitiv! Jahh schlafen…

Die Tür zu dem Labor, in das Alec eintreten wollte war zur Hälfte herausgerissen, allerdings durch eine Explosion, vermutete er. Der Wissenschaftler duckte sich, um nicht mit den scharfkantigen Rändern in Berührung zu kommen, machte ein paar Schritte und stand in einem geräumigen Labor. Es war dunkel, die Lichter waren aus, nur der Schein einiger Computer erhellte den Raum. Die Wände waren in abgetöntem Weiß gestrichen. Einige der Computer flackerten auf, zeigten aber nichts als seltsames rauschen, bis auf einen. Ein Bildschirm ganz am Ende des Raumes leuchtete blau und zeigte verschiedene Schemata auf.

Alec schaute sich um, erkannte jedoch nichts Bedrohliches. Er stieg über umgeworfenes Inventar und machte sich daran die Daten auf sein Omni-Tool zu laden. Alec stand mit dem Rücken zur Raummitte, als er plötzlich jenes allzu vertraute entsichern einer Waffe hörte. „Cédric schau mal was ich gefunden habe. Scheint irgendeine Art von… Cédric?“ Na toll! Umdrehen sofort umdrehen! Du willst doch denjenigen sehen der dich erschießt!

Cédric Volokin
04.11.2010, 16:43
Krankenstation Deck 1 Invisible Hand 20:52 Uhr

Für den Junky war es das erste Mal, dass er nun Gefangene hatte. Fieberhaft überlegte er was er nun tun sollte und versuchte sich die Action-Filme in Erinnerung zu rufen in der Hoffnung dort einen Gedankenanstoß zu finden. Glücklicherweise tauchte nun Alec auf und nahm ihm die Last von der Schulter „Es wäre besser wenn Sie von nun an kooperieren würden.“

Nachdem Alec die drei Parder entwaffnet hatte entspannte sich auch Cédric etwas. „Ich durchsuche mal das Zimmer neben an, vielleicht finde ich ja was um die da ruhig zu stellen!“, sagte Alec lächelnd und verschwand in einem der dunklen Nebenräume und ließ ihn wieder mit den drei Parder zurück.
Eine Weile stand er den drei Pardern stumm gegenüber, am liebsten würde er sich jetzt eine Zigarette oder noch besser einen Joint anzünden aber das würde wohl noch warten müssen.

Man was braucht der so denn so lange? fragte sich Cédric als sich seine Nackenhaare aufstellten, es war nur eine Art Ahnung die er hatte das etwas nicht stimmte. Er wirbelte nach rechts und riss die Waffe hoch als auch schon etwas mit der Gewalt einer Lokomotive in seine Brust einschlug, wobei es seine Schilde mit einem Schlag wegfegte. Cédric ging wortlos zu Boden, fiel auf seinen Rücken ohne in der Lage zu sein zu reden oder sich zu bewegen geschweige denn zu atmen.
Cédric konnte noch erkennen wie eine Gestalt aus der Dunkelheit trat, ein schallgedämpftes Gewehr locker im Anschlag. Die Gestalt richtete nun die Waffe auf die Parder was Volo ein wenig verwirrte.

So das wars also! Wenigstens tut es nicht weh und zumindest geh ich bei etwas, für meine Verhältnisse, Bedeutendes drauf und…und…oh Scheiße, Alec ich muss ihn noch warnen bevor ich sterbe! Cédric versuchte Luft zu holen und nahm flachen Atemzug warte mal, ich müsste doch eigentlich bluten! Wo ist das Blut? Wenn da kein Blut ist dann….dann… oh Fuck. Komm schon komm schon komm schon zurück ins Spiel mit dir! Alec braucht dich![/].
Cédric musste all seinen Willen aufbringen um seine Schockstarre zu überwinden, er tastete seine Weste von außen und von innen ab konnte aber kein Blut finden. Zwar ertasteten seine Finger an der Außenseite einen kleinen Krater auf Höhe seines Brustbeines und innerhalb ein Delle die wohl schmerhaft kurz seinen Brustkorb eingedrückt hatte und ihn so ausgeknockt hatte, aber alles in allem schien er unverletzt zu sein.
Er versuchte dabei so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken und behielt den Neuen und die Parder im Auge. Angestrengt überlegte der Junky was er wohl nun tun könnte als ein blaues Leuchten aus dem Nebenraum indem Alec verschwunden war die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.
Unmittelbar darauf flog auch schon irgendjemand biotisch beschleunigt quer durch den Raum und kam auf der gegenüberliegenden Seite der Krankenstation unsanft zu Boden.

Cédric wollte diesen Moment der Unaufmerksamkeit ausnutzen und aufspringen als auch schon ein heftiger Brustschmerz in zusammenfahren ließ, außerdem drückte die Delle in der Weste unsanft gegen seine Brust. Er kam in einer knienden Position zum Stehen als er merkte, dass er nicht der einzige gewesen war der andere überraschen wollte. Die zwei Pardersoldaten hatten sich gleichzeitig auf den Fremden gestürzt, doch dieser schien kein Kind von Traurigkeit zu sein.
Blitzschnell reagierte er. Mit einem Satz war begab er sich zwischen die beiden Parder. Er riss seine Waffe hoch und zertrümmerte den Kehlkopf des einen Parder mit der Mündung nur um unmittelbar danach die Schulterstütze in das Gesicht des anderen zu versenken und setzte mit einem zweiten Schlag nach der ebenfalls auf den Kehlkopf zielte. Beide Parder gingen röchelnd zu boden und fingen an grausam zu ersticken während es vom Doktor keine. Spur gab
Während der Fremde die Parder erledigte hatte sich Cédric von der Weste befreit und sich wieder aufgerappelt. Cédrics Brustkorb schmerzte bei jedem Atemzug, allerdings musste er das jetzt ignorieren. Er zog sein Messer und schlich sich von hinten an den Fremden ran. Kurz bevor er nahe genug war um zuzuschlagen wirbelte der Fremde herum, die Waffe im Hüftanschlag. Volo war von der Schnelligkeit des Fremden überrascht, aber auch er war schnell. Mit seiner freien linken Hand schlug der die Waffe zur Seite, gerade noch rechtzeitig, gleichzeitig drehte er seinen Körper um 90 Grad nach links und stach in einer Abwärtsbewegung nach dem, von ihm aus gesehen, linken Unterarm des Fremden.
Der Fremde reagierte prompt und überraschte Cédric ein weiteres Mal durch seine Geschicklichkeit. Kurz bevor Cédrics Klinge in sein Fleisch schneiden konnte reagierte er, indem der einfach die Waffe fallenließ und seinen Hieb ins Leere stach nur um Cédric mit beiden Händen blitzschnell von sich wegzustoßen.
Der Junky taumelte ein paar Schritte rückwärts bis er sein Gleichgewicht wiederfand nur um unmittelbar darauf selbst von dem Fremden angegriffen zu werden. Der Fremde hatte seine kurze Unachtsamkeit ausgenutzt und hatte sein eigenes Messer gezogen und war in den Angriff übergegangen. Cédric musste schnell zwei Angriffe mit seiner Klinge parieren bevor er sich unter dem Dritten hinwegduckte. Er ging relativ tief in die Knie, streckte seinen Oberkörper nach hinten und schlug ein Rad um wieder Distanz zwischen sich und seinem Gegner zu bekommen.

In der Grundhaltung kam er wieder zum Stehen, Beine leicht versetzt schulterbreit auseinander das linke Bein vorn, dabei leicht die Knie beugen um den Schwerpunkt zu verlagern und um stabiler zu stehen. Arme erhoben wobei die linke Hand als Führungshand etwas weiter vorragte, während die rechte Hand das Messer hielt, die Klinge Richtung Boden zeigend.
Volo hatte nun Gelegenheit sich seinen Gegner etwas genauer anzusehen. Schwarze Lederstiefel, eine graue Hose, eine hellbraune Jacke mit mehreren Taschen vollendet wurde das Ganze mit einer Schirmmütze die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Sein Gegner war, genau wie er, Rechtshänder allerdings konnte das auch nur eine Täuschung sein, bald würde er es herausfinden.

Man konnte recht schnell erkennen ob jemand ein guter Nahkämpfer war, wenn man wusste worauf man zu achten hatte. Ein guter Nahkämpfer sah seinem Gegner nie in die Augen, man hatte dann nämlich keinen Blick auf die Beine, außerdem konnte man aus der Körperhaltung einiges herauslesen. Cédric kam schnell zur Erkenntnis, dass sein Gegner ein Ernstzunehmender war.
Viele Leute glaubten ein Messerkampf zwischen Profis wäre eine spektakuläre Geschichte sie sich über viele Serien von Angriffen, Blöcken und Gegenangriffen erstreckte. Die Wahrheit sah eher bescheiden aus, der Langsamere oder der Schlechtere wurde recht schnell offensichtlich und sobald der erste Schnitt gemacht wurde war der Kampf so gut wie entschieden.

Schneller als man es beschreiben könnte stieß Cédric nach vorn in der Absicht den Messerarm des Fremden zu verletzten. Dieser reagierte umgehend, er wich einen halben Schritt zurück parierte seinen Hieb indem er Cédrics Klinge zur Seite hin wegblockte und nun selbst nach Cédrics Hals stach.
Cédric hatte das aber vorhergesehen, er duckte sich unter den Schlag hinweg und zog das Messer schnell nach rechts um den Bauch des Fremden aufzuschneiden. Sein Gegner war aber scheinbar genauso gut wie er, denn bevor Cédric zuschlagen konnte packte dieser mit seiner freien Hand Cédrics rechtes Handgelenk und stach dabei gleichzeitig ein weiteres Mal nach seinem Hals.
Bevor die Klinge aber seinen Hals erreichte packte nun Cédric mit der noch immer freien linken Hand das Handgelenk der Messerhand seines Gegners und richtete sich dabei auf. Sich so gegenseitig blockierend führten sie ein stummes Kräftemessen durch, wobei nur gedämpftes Ächzen der beiden zu hören war.
Der Fremde war kräftiger als er und wusste das. In einer einzigen fließenden Bewegung machte der Fremde einen Schritt zurück nur um dann Cédric mit Schwung erst an sich zu ziehen um dann den Schwung auszunutzen um Cédric wegzuschleudern. Cédric hatte dem stärkeren Gegner nichts entgegenzusetzen, da dieser ihn nicht losließ, sodass der Junky einfach die Messerhand seines Gegners überraschend losließ. Der Messerarm des Gegners schnellte zurück, worauf der Fremde kurz sein Gleichgewicht verlor, allerdings konnte Cédric das nicht zu seinem Vorteil nutzen, da auch er gerade mit der Schwerkraft rang.
Der Fremde fing sich zuerst und starte eine ganze Reihe von kurzen, schnellen Angriffen. Cédric, der noch nicht ganz sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, hatte am Anfang recht viel Mühe die Angriffe zu parieren. Jedes Mal gab es dieses helle metallische Geräusch als die Klingen aufeinandertrafen um zu verhindern, dass die kostbare Haut darunter verletzt wurde.

Nachdem Cédric sich wieder gefangen hatte viel es ihm auch leichter die Angriffe abzublocken und selbst ein paar Gegenangriffe zu starten. Die beiden bewegten sich mal vor, mal zurück je nachdem wer gerade in der Offensive war und die Welt außen herum schien für sie nicht mehr zu existieren.
Während sie ihren tödlichen Tanz aufführten wurde Cédric eines klar, sein Gegner war zwar kräftiger als er aber dafür war er schneller und ein wenig geschickter mit der Klinge. Sein Gegner hatte nun immer mehr Mühe seine Angriffe abzublocken, da Cédric nun auch Anfing öfters den Griff des Messers zu Wechseln. Mal hielt er das Messer mit der Klinge nach unten nur um dann blitzschnell das Messer zu drehen, sodass die Klinge nun nach oben zeigte und sich auch die Angriffe änderten und kurz darauf war der Fremde einmal nicht schnell genug.
Cédrics Klinge schnitt tief in den Handrücken der Messerhand des Fremden, worauf dieser mit einem kurzen Schmerzensschrei das Messer fallen ließ. Unmittelbar darauf zog Cédric seine Klinge von links nach rechts durch den Bauch, wobei er tief ins Muskelfleisch schnitt. Zuletzt stach der Junky dem Fremden so schnell wie er konnte dreimal tief in den Hals.
Der Fremde brach zusammen, die Hände an seinen Hals gepresst versuchte er das Unausweichliche zu verhindern. Schließlich brach sein Blick und seine Bewegungen erstarben.
Cédrics Herz raste wie verrückt und mit der blutigen Hand wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Seine nun hellwachen Sinne nahmen eine Bewegung neben ihm war und instinktiv hechtete er hinter die nächste Deckung, einen großen umgekippten Medizinschrank der ihn zwar nicht vor Kugeln schützen würde aber ihm zumindest Sichtschutz bot.
[I]Erst mal ein bisschen runterkommen und mal schauen wo Alec ist, ....bei der Göttin, das war der längste Kampf meines Lebens, scheiße Man!

Alec Evans
14.11.2010, 14:51
Krankenstation Deck 1 Invisible Hand 20:37Uhr

Alecs Herzschlag erhöhte sich kontinuierlich mit jedem Augenblick indem er sich etwas mehr umdrehte. Dann stand er vor einer Parderin in voller Kampfmontur, sie hatte eine Schrotflinte auf ihn gerichtet und der Schild ihrer Rüstung leuchtete orange über ihrem Brustkorb auf. Na toll, ne Tech?, dachte der junge Wissenschaftler und schaute die Frau weiterhin aus seinen stahlblauen Augen an. Die Parderin hatte braune Augen, ihrer Körperhaltung zu urteilen war sie sehr durchtrainiert und kräftig. Hm…oder vielleicht doch ne Frontkämpferin,….ich hoffe doch nicht. Alec hatte noch nie eine richtige Auseinandersetzung mit einem Biotiker gehabt, der Zwischenfall auf dem Hangardeck mit der blinden Frau war eine Ausnahme gewesen.

Die Soldatin hielt mit beiden Händen die gefährliche Nahkampfwaffe umschlossen und zielte weiterhin auf den jungen Europäer. „Wir können doch bestimmt darüber reden?“, gab Alec unsicher von sich. „So von Mensch zu Mensch?“, die Parderfrau rührte sich nicht.

„Auf den Boden, Xenofreund. SOFORT!“, schrie sie ihn an und verlieh mit der Waffe ihrer Forderung Nachdruck.

Alec tat wie ihm geheißen wurde und legte sich hin. Eine Paar Ladung aus der Pumpgun und ich kann meine Innereien an der Wand anschauen. Meine Schilde und meine Biotik haben der nichts entgegen zu setzen. Cédric wo bleibst du…. Hilfe? Alec seufzte innerlich. Plötzlich sprang ein bis dahin versteckter Arzt hinter einem Tisch hervor und wollte aus dem Raum davonrennen, als die Parderin ihn mit einer kraftvollen Handbewegung biotisch erfasste und aus dem Raum schleuderte, hörte Alec nur noch das dumpfe Aufprallgeräusch. Sie hatte ihn nicht einmal angeschaut und bemerkt, dass es einer ihrer eigenen Leute gewesen war, den sie soeben mit ihrer Biotik aus dem Raum geschleudert hatte.

Biotik…, Alec wusste, dass er ein starker Biotiker war, doch noch nie hatte er sich mit einem biotisch begabten Wesen richtig messen müssen. Doch momentan, war er sowieso nicht in der Lage irgendetwas zu tun. Die Parderin kam langsam auf ihn zu und nahm ihm die Waffe ab, mit einem Fußtritt schlitterte die Waffe auf dem Laborboden entlang. … Schildüberlastung, meine neuer Anzug… sie muss mir nur die Schilde wegschießen und das Sicherungssystem haut sie von den Socken. Und solange sich die Schilde laden schütze ich mich mit meiner Barriere. Nicht nachdenken, sondern tun! Alec griff nach einem Bein der Parderin und brachte sie so zu fall. Dumpf kam sie auf dem Rücken auf, Alec sprang auf und schleuderte einen Tisch auf die Frau, gehetzt warf er sich hinter einen Labortresen. Die Parderin war schneller auf den Beinen als Alec erwartet hatte, denn schon krachte eine Salve der Pumpgun über ihm in den Tresen.

Alec duckte sich und schütze sich mit den Armen vor den kleinen Trümmerstücken die wie wild über ihm einfielen. Und plötzlich wurde er von einer undefinierbaren Kraft getroffen. Das Interface seines Anzugs leuchtete überall rot auf und sein Schild entlud sich mit einer orangeroten Welle. Alec flog orientierungslos gegen eine Deckenlampe und kam hinter einem Laborstuhl auf. Keuchend versuchte er aufzustehen und zog sich an dem Laborstuhl hoch. Im selben Moment spürte er ein unwohles Gefühl, so als würde er nach der dunklen Energie rund um ihn herum greifen und diese würde sich ihm unkontrolliert verweigern. Ohne weiter darüber nachzudenken, streckte er die Hand imaginär nach der dunklen Kraft rund um ihn herum aus. Tauchte darin ein und formte einen blau leuchtenden Kokon aus mehreren Barrieren um sich selbst zu schützen. Dieselbe Kraft wie zuvor rauschte auf ihn zu, doch dieses Mal war Alec darauf vorbereitet und verstärkte die Barriere direkt vor sich. Die Parderin tauchte aus einem blauen Schleier direkt vor ihm auf und feuerte mit der Pumpgun auf ihn. Instinktiv hob Alec seine Arme, der tödliche Hagel verpuffte in seiner Barriere. Jedes Kügelchen sorgte für einen starken Schmerz in seinem Kopf, Alec verzog das Gesicht. Frontkämpfer…. Ich hätte nicht gedacht, dass die dermaßen Kraftvoll sind… das hält die nicht lange durch… und ich auch nicht!

Der junge Wissenschaftler verschränkte die Arme und griff nach wahllosen Gegenständen um ihn herum und formte so eine Art Schild aus den Gegenständen, um die Parderin mit ihrer Pumpgun auf Abstand zu halten. Mit jedem Schuss den die Frau auf seinen Schild aus Biotik, Stühlen, Tischen und Anderem feuerte, ging Alec einen Schritt zurück. Der Schweiß perlte an seiner Stirn herab, dann spürte er wieder, wie die biotische Energie um ihn herum aus dem Gleichgewicht geriet. Mit einer Handbewegung schleuderte er die Gegenstände weg von sich, um anschließend direkt vor sich einen Strom aus Biotik zu erzeugen.
Die biotisch beschleunigten Dinge prasselten überall im Labor herab, kamen krachend auf dem Boden auf, zerstörten einige Bildschirme, trafen jedoch nicht die Parderin.
Die Parderin, hing für eine Sekunde vor Alec. Blaue Energie umspielte sie, Alec sah die Panik in ihren Augen, damit hatte sie nicht gerechnet. Der Druck in seinem Gehirn stieg an. Dann wurde sie hart gegen die Wand geschleudert.

Die Kopfschmerzen raubten ihm den Atem, für einen kurzen Augenblick wurde ihm weiß vor den Augen. Dies hatte die Frontkämpferin genutzt, um eine Schockwelle in seine Richtung zu schicken. Alec versuchte sich dagegen zu stemmen, doch als er versuchte nach der biotischen Energie zu greifen, peinigte ihn sofort ein stechender Schmerz. Wie eine Schneeflocke im Wind, flog er durch den Raum, um schließlich unsanft auf einem umgestürzten Tisch zu landen. Der Aufprall presste die Luft aus seinen Lungen und seine Brustkorb schmerzte.

Die Parderin hatte sich hinter einem der Tresen verschanzt und feuerte wieder aus ihrer Pumpgun.Verpiss dich doch einfach… Alecs Wut auf diese Frau stieg ins unermessliche, ohne darüber nachzudenken was er eigentlich tat, griff er nach der Energie und konzentrierte sie über der Parderin. Seine gesamten Muskeln schienen plötzlich angespannt zu sein, der Schmerz überwältigte ihn, doch er ließ nicht los. Die Gravitation schien für einen kurzen Moment aufgehoben zu sein um im selben Moment um das zehnfache anzusteigen, nur um den jungen Wissenschaftler herum, schienen die Naturgesetze noch zu funktionieren. Alec erzeugte eine Singularität, nicht mal bei seiner Ausbildung hatte er sich getraut eine solch gewaltige Menge biotischer Energie auszustrahlen. Alle Gegenstände im Raum flogen in einem Kollisionskurs auf die Mitte des grell pulsierenden Punktes zu. Das Licht innerhalb des Labors fiel aus. Die Parderin konnte sich nicht dagegen wehren, Alec hatte die Singularität direkt über ihr erzeugt. Metallstreben verbogen sich, Glas zerplatzte. Alec hörte nicht auf die Singularität mit Energie zu füttern, er hatte schon sämtliches Gefühl für seinen Körper verloren. Die Parderin erreichte nun die Mitte der Singularität. Ihre Rüstung deformierte sich, der Helm bekam eine starke Delle und das Visier wurde plötzlich Rot. Ihre Extremitäten wurden mit einem Schlag zerquetscht. Dann verlor Alec das Bewusstsein, doch die Singularität verschwand erst nachdem sie die Energie die Alec eingespeist hatte, verbraucht hatte.

Krankenstation Deck 1 Invisible Hand 20:40 Uhr

Eve "Die Wanderin"
14.11.2010, 21:47
<--- Invisible Hand [Deck 4/5] - Maschinenraum
20:40 Uhr

Auf die Weisung des Kroganers hin machte sich das ungleiche Quartett wieder auf den Weg zur Krankenstation, um so auf dem Weg, auf dem sie den Maschinenraum erreicht hatten, diesen auch wieder zu verlassen und in den Hangar zu kommen, wo man sie evakuieren würde. Eve schwieg die ganze Zeit über, war sie doch mit gänzlich anderen Gedanken beschäftigt gewesen. Mit Alia waren alte Geister wieder gekommen. Sehr alte Geister, die Eve eigentlich schon für befriedet, für erlöst gehalten hatte. Dinge, die sie vergessen hatte. Die sie vergessen wollte. Doch mit jedem Schritt auf diesem Schiff waren die Wunden, die bereits verheilt gewesen schienen, wieder aufgerissen worden. Der Mars, die Zeit auf Noveria, die Zeit des ziellosen Umherwanderns durch das Universum.

Plötzlich rissen Geräusche, gefolgt von einem plötzlichen Aufflammen ihres „sechsten Sinns“ die Blinde aus ihrer Versunkenheit. Die Truppe war mittlerweile im Aufzug und vermutlich würde niemand anderes hören, was sie hörte, doch da war es. Dumpf, aber kaum hörbar. Es klang wie Schüsse… in der Krankenstation befand sich also noch jemand. Und allem Anschein nach war dieser Jemand ein Biotiker. Oder Zwei, der Intensität der Energieströme nach zu urteilen. Eve hob ihren Kopf, legte ihn etwas schief.
„Du hörst das nicht oder?“ Eve hielt den Blick erhoben, auf die Decke des Aufzugs gerichtet. Noch ehe der Kroganer antworten konnte, erklang auch schon das typische „Ding“ des Aufzugs, das signalisierte, dass die gewünschte Etage erreicht worden war.

Das Geräusch der Waffe, die auf sie gerichtet wurde, drang noch während die Türen aufgingen an Eves Ohren. Es hörte sich an als würde der Träger der Pistole zittern und das am ganzen Leib. Es war kein Nebelparder, nein. Eve hatte vielmehr das Gefühl, diesen Mann, denn das war er, sein Atem klang keinesfalls weiblich, bereits einmal getroffen zu haben. Im Hangar vielleicht?
Sanft legte sie ihre winzig erscheinende Hand auf den Schrotflintenlauf, den der kroganische Berserker neben ihr sofort in die Höhe gerissen hatte. T’Karr war erstaunt, vermutlich hatte er ein- oder zweimal geblinzelt, doch schließlich folgte er dem stummen Befehl. Nein, es war kein Befehl. Es war eine Bitte. Eine Bitte an einen Verbündeten, Teamkameraden, Waffenbruder. An einen Freund. Noch während er langsam den gigantisch anmutenden Lauf sinken ließ, drehte sie ihren Kopf zu ihm, sah ihm über die Schulter entgegen. Und selbst wenn er wusste, dass sie nicht sehen konnte, so wusste er doch, dass sie ihn fixierte. Dessen war sie sich sicher. Ein Jäger erkannte es immer, wenn die Beute ihn ausgemacht hatte, auch wenn im Moment das Verhältnis der beiden eher weniger feindlich ausgeprägt war, ganz im Gegenteil, doch die Metapher schien Eve bei dem kroganischen Kampftier am ehesten angebracht.
„Er ist keine Gefahr“, flüsterte sie, nahm die Hand von dem kühlen Stahllauf und ging weiter. Ständig auf ihren Blindenstock gestützt. Trotz ihrer Blindheit stolzierte sie mit einer Sicherheit durch das Chaos um sie herum, die von außen sicherlich fremd aussehen musste. Doch schließlich war sie es gewesen, die das Massaker hier angerichtet hatte. Direkt neben dem Mann, der noch immer am Boden sitzend verharrte, blieb sie stehen und sah sich um. Natürlich sah sie sich nicht wirklich um, doch die Bewegungen ihres Kopfes ließen wohl diesen Trugschluss zu. In Wirklichkeit aber tastete sie mit ihren Ohren die Umgebung ab. Es war still. Sehr still.

Dann hörte sie ein Stöhnen. Leise und kraftlos, doch der Rest der Gruppe hatte es sicherlich auch gehört. Neugierig humpelte Eve in die Richtung des Stöhnens und wäre beinahe über die Stühle und Teile eines Tisches gestolpert, die sich direkt im Türrahmen befanden. Hier hatte das Duell stattgefunden. Unsicher ob der Gegenstände, die wohl als Wurf- und Schlagwaffen benutzt wurden, ging Eve langsam durch den Raum. Es war ein Untersuchungszimmer. Viel Raum für einen Kampf war hier nicht gewesen, was allein wegen der verteilten Möbel schon klar wurde. Man hatte alles versucht, um den Gegner von sich fern zu halten und dabei schien wohl irgendetwas schief gelaufen zu sein.

Eve machte jemanden unter einem Haufen Möbel aus. Mehrere Stühle, ein oder zwei Tische. Natürlich, denn ohne Bewusstsein konnte man auch keine herumfliegenden Einrichtungsgegenstände kontrollieren. Zaghaft und ohne große Kraftaufwendung stocherte sie in dem Haufen vor ihr herum, womit sie durch ihren Stock höchstens ein bisschen Gerumpel verursachte, jedoch den Verschütteten nicht frei bekam. Nachdem sie ein paar der Stühle mit den Händen beiseite geräumt hatte, versuchte sie den Tisch mit Biotik zu entfernen. Sie war körperlich viel zu schwach, um den Tisch alleine hochheben zu können. Doch Biotik war natürlich bedeutend anstrengender. Nach ein paar Sekunden durchdrang ein fieser Kopfschmerz, ein Ziehen, das sich anfühlte wie ein Kurzschwert, dass durch das Auge hindurchstach und am Hinterkopf wieder austrat, und Eve ging in die Knie. Auch der Tisch fiel wieder herab, geradewegs auf den Begrabenen, was solange keine Katastrophe war, solange er keinen Rippenbruch oder ähnliches erlitten hatte. Ihr Magen verkrampfte sich und zog sich schlagartig zusammen, sodass sie erbrechen musste. Der saure Geschmack der Magensäure, denn mittlerweile war nichts anderes mehr übrig, was erbrochen werden könnte, vermischte sich mit ihrem Speichel. Und noch etwas… es war ein komischer Geschmack, beinahe… eisern! Eve fuhr sich mit dem rechten Zeigefinger über die Lippe und spürte eine warme Flüssigkeit daran hinabfließen. Sie hatte Blut erbrochen.

Erneut stöhnte der Mann vor ihr. Eve sah auf, tastete den Brustkorb ab. Keine Fraktur, keine offene Wunde. Sie tastete das Gesicht ab, wobei ihre dünnen Finger auf einen bekannten Bart stießen. Es war der Biotiker aus dem Hangar, der sie gehindert hatte, einen Nebelparder weiter zu verhören.
„Was… wer…“, der Mann kam stöhnend wieder zu Bewusstsein und strich Eves kleine Hände aus seinem Gesicht, „wer sind Sie?“
Aus irgendeinem Grund zauberte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht, das jedoch dem etwas verstörtem, versteinertem Blick wich, als Eve realisierte, dass sie grinsend vor einem beinahe bewusstlosen Mann kniete.
„Eve“, antwortete sie, während sie sich langsam und sichtbar angestrengt aufrichtete, „Sie sollten zusehen, dass Sie von hier verschwinden. Wir haben den Antrieb überlastet.“

T'Karr 'Crusher'
15.11.2010, 16:41
<--- Invisible Hand [Deck 4/5] - Maschinenraum
20:40 Uhr

Eve war still. Die Quarianer waren still. Der Kroganer war still.
'Das ist das erste Mal, dass ich den Salarianer vermisse. Der hätte sicher schon wieder irgendwas geplappert...', dachte sich T'Karr.
Das leise Surren des Aufzuges empfand der Kroganer momentan als nervig, es wäre ihm lieber gewesen, wenn Projektile und notfalls auch Granaten um seinen Kopf geflogen wären.

"Du hörst das nicht oder?", fragte Eve plötzlich, und riss T'Karr damit aus seiner Überlegung, mit welcher Wurfbahn man eine Granate am besten werfen könnte.
"Nö.", brummte er verspätet und gleichzeitig mit dem Geräusch des Aufzugs, der seinem Inhalt mitteilte, dass sie wieder auf der Krankenstation waren.
Rein aus Gewohnheit hatte der Kroganer die Schrotflinte bereits in den Händen, als sich die Türen öffneten, und so riss er die Waffe sofort hoch, als er sah, wie jemand auf den Aufzug zielte. Nicht, dass der Kroganer darüber nachgedacht hatte, es war einfach der in unzähligen Kämpfen erworbene Reflex, die Waffe auf den vermeintlichen Feind zu richten.

T'Karr krümmte bereits fröhlich den Finger, um Hirn, Innereien und andere Dinge des Gegenübers in der Krankenstation zu verteilen, als Eve die Hand auf den Lauf der Schrotflinte legte.
Es war eine seltsame Geste, die T'Karr an irgendetwas erinnerte, doch er konnte den Gedanken nicht fassen, bevor er wieder verschwand. Aber irgendwie wurde ihm klar, was Eve damit bezweckte. Er senkte langsam, vielleicht etwas widerstrebend gegen seine Instinkte, die Waffe.
Eve drehte den Kopf, und sie "sah" ihn an, zumindest hatte er das Gefühl. Das Gefühl, beobachtet zu werden, dieses leicht unangenehme Gefühl auf den Schuppen, dass ihm mitteilte, dass er angesehen wurde.
Und soweit er sehen konnte, kam dafür nur Eve infrage. Es war zweifelhaft, dass die Quarianer den Rücken des Kroganers anstarren würden.

'Hmm...Ein Mensch hätte das jetzt wohl nonverbale Kommunikation genannt, eine Asari hätte es als Telepathie bezeichnet und ein Hanar hätte wohl etwas von protheanischen Göttern gefaselt.'

"Er ist keine Gefahr", flüsterte Eve und kleidete in Worte, was ihre Geste bereits vorher still mitgeteilt hatte.
'Warum flüstert sie? Sind hier noch mehr Leute?', wunderte sich der Kroganer.
Doch vorsichtshalber verhielt er sich auch ruhiger, seine Antwort war ein dumpfes Brummen.
Dadurch hätte er fast das leise Geräusch überhört, dass aus einem Raum drang.
Eve machte sich mehr schlecht als recht auf den Weg dorthin, verschwand im Türrahmen.

"Verdammt. Ihr zwei, achtet darauf, ob sich jemand anschleicht!", wies er die beiden Quarianerinnen mit leisen Worten und Handzeichen an, dann folgte er vorsichtig Eve, die Waffe nicht erhoben, ab bereit, notfalls sofort zu kämpfen.

Er hörte etwas rumpeln, anscheinend wühlte Eve herum.
Als T'Karr im Türrahmen stand und einen Blick in den Raum warf, scheiterte Eve gerade bei dem Versuch, einen Tisch mit ihrer Biotik zu heben.
'Tja. Kein Wunder, dass sie das Teil nicht heben kann.', dachte sich der Kroganer und sinnierte einen Moment über die Tatsache, dass Eve verglichen mit dem Kroganer winzig war.
Eve riss ihn wieder einmal effektvoll aus seinen Gedanken, diesmal, indem sie auf den Boden kotzte!
"Uääh. Jetzt hast du es wirklich geschafft, mir den Hunger zu verderben.", brummte T'Karr leise.

Der Kroganer wollte ihr gerade eine helfende Hand anbieten, als sie anfing, mit jemandem zu reden.
'Aha, jetzt ergibt die Aktion mit dem Tisch einen Sinn. Aber sie hätte den Tisch von weiter oben runterfallen lassen sollen, wenn sie ihn töten will...', schlussfolgerte T'Karr.
Andererseits: Warum redete sie mit ihm, wenn sie ihn töten wollte?

Cédric Volokin
15.11.2010, 17:47
Invisible Hand -Krankenstation
20:40 Uhr


Erst mal ein bisschen runterkommen und mal schauen wo Alec ist, ....bei der Göttin, das war der längste Kampf meines Lebens, scheiße Man!
Kaum hatte sich der Gedanke geformt zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. In der Stille der Krankenstation konnte er eindeutig hören wie sich der Aufzug in Bewegung gesetzt hatte. Sofort sah er in Richtung des Aufzugs, der zu seinem Erstaunen fast genau vor ihm war. Kurz blickte er sich um und sah die Leiche eines Pardersoldaten. Der Junky streckte sich und versuchte die Pistole aus dem Hüftholster zu frimeln. Er hatte Schwierigkeiten die Pistole dem Toten zu entwenden, das Zittern hatte wieder eingesetzt Scheiß Heroin.
Er warf einen Blick auf die Anzeige über den Aufzugstüren wie sie sich der Aufzug immer weiter der Krankenstation näherte, während er immernoch versuchte die Pistole an sich zu nehmen.
"Alec! Der Aufzug kommt zurück! Alec? ...Alec komm schon sprich mit mir!" rief er in die Dunkelheit ohne eine Antwort zu erhalten. Er ballte die Fäuste und presste seine Lippen zusammen um das zittern zu bekämpfen was sich inzwischen auf seinen ganzen Körper ausgebreitet hatte.
"Komm schon du Mistding!" presste er zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. Er blickte nochmal panisch zum Aufzug, der jeden Moment bei der Krankenstation ankommen würde. Schließlich schaffte er es mit einem Ächzen die Pistole an sich zu nehmen und hatte gerade noch genug Zeit sie mit zitternden Armen auf den Aufzug zu richten, der sich mit einem Rumpeln öffnete.

Cédrics Augen weiteten sich schockiert. Wo er mit Pardern gerechnet hatte stand er jetzt zwei Quarianerinnen, einem furchteinflößenden Kroganer und, was für ihn wohl das Schlimmste war, der Psychobraut aus dem Hangar gegenüber.
Oh Shit... dachte er nur noch in Erwartung eines schnellen schmerzhaften Todes druch die Schrotflinte des riesigen Kroganers der sich schon anschickte seinen ungeschützten Körper durch ein Ladung Schrot zu zerfetzten oder durch die Psychopathin im braunen Mantel. Nach allem was er auf dem Hangar mitangesehen hatte, hoffte er auf eine Schrotladung.
Allerdings kam es ganz anders.
Mit einer sanften Geste drückte die Psychobraut die Flinte des Kroganers nach unten und flüsterte etwas zu der Riesenechse. Erst jetzt merkte Volo, das er schon die ganze Zeit über den Atem anhielt und nun, da er doch nicht sterben würde, fing er wieder eifrig an tief Luft zu holen.
Ok, es sind Söldner keine Parder...aber der Typ vorhin war auch Söldner und hat trotzdem versucht mich umzubringen. Scheiße Man was geht hier überhaubt vor? Oh Fuck Alec! ging es dem Junky druch den Kopf während er die Pistole senkte.

Cédric verfolgte noch kurz wie die Psychobraut sich humpelnt, gefolgt von der Echse sich an ihm vorbei in den Raum bewegte indem Alec verschwunden war. Cédric kämpfte sich hoch und folgte den beiden vorsichtig, allerdings musste er sich am Türrahmen an dem Kroganer vorbeizwängen, wobei dieser ihn scheinbar gar nicht zur kenntnis nahm, was er dem Krieger auch nicht übelnehmen konnte, stellte doch der Juky kaum eine Bedrohung für die Echse da, Im Gegenteil war Cédric darüber im Moment ganz froh.
Der Raum war genauso verwüstet wie der Rest der Krankenstation. Er wurde unruhig, als er auf den ersten Blick Alec nicht fand, nur eine deformierte Parder Leiche konnte er auf Anhieb ausmachen. Nervös fuhr er sich durchs Haar während er den Raum nochmal absuchte, diesmal genauer. Sein Magen zog sich zusammen als er Alec schließlich fand. Der Brillenträger war unter einem Haufen Möbel begraben und regte sich nicht Sei bloß nicht tot, sei bloß nicht tot, nicht tot, nicht tot, nicht tot....... Doch sein Schicksalsgefährte gab ein Lebenszeichen von sich, ein Stöhnen war zu hören Er atmet! Der Göttin sei Dank! Er lebt!.
Die Psychobraut war gerade damit beschäftigt ein paar Stühle wegzuräumen und versuchte schließlich mit Hilfe von Biotik einen Tisch wegzuräumen. Zu seinem Erstaunen schaffte sie es nicht und übergab sich stattdessen was Cédric vor Schreck zurückweichen ließ. Alec stöhnte erneut auf und die Psychobraut beugte sich zu ihm herab und die beiden wechselten ein paar Worte.
Cédric, der immernoch mit seinen Entzugserscheinungen kämpfte, wurde schließlich Getrieben durch seine Sorge um seinen Gefährten zum Handeln gezwungen.

"Jetzt helft ihm doch endlich und steht nicht nur rum!" rief er ohne nachzudenken aus wobei er, jede Vorsicht vergessend, neben die Psychobraut eilte und mit der Kraft der Verzweiflung sich daranmachte die Möbel wegzuräumen. Er musste all seine Kräfte aufbringen um den schweren Tisch beiseite zu schieben. "Halt durch Alec, wir holen dich hier raus!" rief er seiner Hoffnung auf ein besseres Leben zu während er sich bereits an das nächste Hinderniss ranmachte. Er warf noch kurz einen Blick auf den Kroganer, wobei er unbewusst auf seiner Unterlippe biss Warum hilft der Riese nicht? Soll ich ihn darauf ansprechen....lieber nicht!

Alec Evans
17.11.2010, 19:33
Krankenstation Deck 1 Invisible Hand

Stille, Alec fühlte sich kraftlos, antriebslos, er hatte nicht einmal mehr die Kraft um seine Augen zu öffnen. Er fühlte sich geborgen, Dunkelheit umgab ihn, doch irgendetwas ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Er hörte etwas, es war weit entfernt und hörte sich dumpf an, er konnte nicht verstehen was es war. Alec öffnete den Mund, seine Zunge lag wie ein taubes Stück Fleisch in seinem Mund. Mehr als ein Stöhnen bekam er nicht heraus.

Plötzlich bekam er keine Luft mehr, ruckartig riss er die Augen auf und stöhnte, Licht überflutete seine Sinnesrezeptoren, alles war Weiß. Er spürte, dass er berührt wurde. Nach ein zwei Sekunden hatten sich seine Augen an die Lichtverhältnisse angepasst. „Was… Wer…?“, hörte er seine eigene brüchige Stimme rufen. Reflexartig wischte er die Fremden Hände aus seinem Gesicht. Er erkannte nur dunkle Schemen, die erzeugte Singularität musste sein gesamtes System überlastet haben. „Wer sind Sie?“, gab er von sich.

„Eve“, hörte er eine Frauenstimme sagen. Die blinde Frau aus dem Hangar?… Wo zum Teufel ist Cédric? „Sie sollten zusehen, dass Sie von hier verschwinden. Wir haben den Antrieb überlastet.“, sagte sie emotionslos, doch Alec registrierte das Gesagte nicht, er fühlte sich schwach… er wollte hier liegen bleiben und schlafen. Für einen weiteren Moment verlor er das Bewusstsein, doch Cédric riss ihn zurück in die Wirklichkeit. „Halte durch Alec, wir holen dich hier raus!“, hörte er ihn rufen, ehe er auch schon von Cédric gepackt wurde um aufzustehen. Ein stechender Schmerz durchbohrte seinen linken Rippenbogen, Alec schrie auf und hielt sich keuchend die Rippen. Er spürte wie Cédric ihn nun vorsichtig beim aufstehen half, noch konnte er die Gesichtszüge seines Gefährten nicht erkennen. „Ihr müsst mich stützen…argh… ich habe mir die Rippen geprellt, nichts schlimmes.“, Alec hustete ehe er fort fuhr.“Ich… habe mich wohl etwas übernommen. Cédric…“, der Biotiker stöhnte sichtlich mitgenommen auf. „Ich brauche einen der Biotik-Drinks aus meinem Koffer.“

Cédric tat wie ihm geheißen wurde und reichte ihm nach einem kurzen Moment einen der Drinks.“Danke“, gierig trank er das süße Getränk. Mit jedem Herzschlag spürte er, wie die Kraft in seinen Körper zurückfloss. Sichtlich mitgenommen rieb er sich die Schläfe, endlich hatte er wieder seine volle Sehstärke erreicht. Im Türrahmen stand ein Kroganer und zwei Quarianerinnen die versuchten hinter dem Kroganer etwas zu sehen. Die blinde Frau stand vor ihm, sie hatte Blut an ihrem Kinn und schien sehr blass zu sein, Cédric stützte ihn. Ein Stein viel im vom Herzen, diese Truppe schien die ersehnte Rettung in diesem Alptraum und die blinde Frau hatte nun nichts Bedrohliches mehr an sich, sondern eher etwas schützenswertes.
Eve klärte ihn nochmals darüber auf, dass das Schiff bald auseinanderbrechen würde und sie sich schleunigst davon machen sollten. Alec stellte sich knapp vor und bedankte sich. So schnell Alec konnte, durchsuchte er, gestützt von Cédric die Nachbarzimmer nach einem Notfallkit, einigen Medikamenten und medizinischem Werkzeug während die anderen die Gegend sicherten.

Nachdem Alec sich einigermaßen erholt hatte und alles beisammen hatte um Merlen und den Parderjungen zu versorgen, traf sich die nun stark vergrößerte Truppe vor dem Aufzug. „Nochmal vielen Dank für eure Unterstützung. Aber um zum Punkt zu kommen, wie viel Zeit bleibt uns noch bis uns das ganze Schiff um die Ohren fliegt? Ich bezweifle, dass wir die Einzigen sind die von dem Schiff hier runter wollen.“, richtete er die Frage in die Runde, schaute dabei allerdings dankbar Cédric an. Wenn du jetzt wüsstest wie Dankbar ich dir bin, dass du da bist.

T'Karr 'Crusher'
17.11.2010, 21:13
T'Karr beobachtete, wie Eve und der andere den Begrabenen ausbuddelten.
Er wusste nicht, woher Eve die Gewissheit nahm, dass von den beiden keine Gefahr drohte, daher behielt er lieber alles im Auge.
Der Kroganer lehnte sich lässig an den Türrahmen und hielt eine Hand in der Nähe der Pistole, die andere beim Kampfmesser.
'Andererseits sehen die derart mitgenommen aus ...'
Dennoch weigerte sich T'Karr, seine Wachsamkeit zu vernachlässigen.
Am Rande bemerkte der Kroganer, dass sich die beiden Quarianerinnen bemühten, an seiner massigen Gestalt vorbei zu sehen.

Schließlich zog man den nunmehr ausgebuddelten Menschen aus seinem Haufen.
'Der Kerl sieht aus, als hätte sich ein Elcor auf ihn gesetzt.'
Und was tat der Kerl als erstes? Er kippte sich einen hinter die Binde!
'Ich mag diese Einstellung!'
Danach schien der Mann wieder gestärkt zu sein, er hatte trotz der Umstände die Gelassenheit, sich kurz vorzustellen.
Dann machte er sich - gestützt von dem anderen, noch namenlosen, Mann auf, um irgendetwas zu suchen.

T'Karr platzierte sich derweil wieder im Raum vor dem Aufzug, es wäre ja möglich, dass noch Parder auftauchten.
Nach einem kurzen Weilchen standen alle vor dem Aufzug.
"Nochmal vielen Dank für eure Unterstützung. Aber um zum Punkt zu kommen, wie viel Zeit bleibt uns noch bis uns das ganze Schiff um die Ohren fliegt? Ich bezweifle, dass wir die Einzigen sind die von dem Schiff hier runter wollen.", machte sich dieser "Alec" bemerkbar.

T'Karr zuckte kurz mit den Achseln.
"Sobald du die erste Detonation spürst, hast du noch zehn bis zwanzig Sekunden Zeit, schätze ich.", grollte er mit seinem tiefen Bass.
Dann dachte er kurz nach.
"Es hieß, wir haben fünf Minuten, um den Hangar zu erreichen. Und ich schätze, zur selben Zeit dürfte der Antrieb überhitzen. Viel dürfte nicht mehr übrig sein. Und außerdem werden viele andere ebenfalls zum Hangar unterwegs sein, da hast du Recht.", fuhr er fort. T'Karr betrachtete die verwüstete Krankenstation.
"Ich befürchte, es wird nicht genug Shuttles für alle geben, wenn man bedenkt, dass einige beschädigt sein werden. Wenn wir Pech haben, müssen wir um die Shuttles kämpfen..."

Der Kroganer grübelte darüber, wie sie es schaffen sollten. Sie waren alle erschöpft, verwundet. Sicher, T'Karr könnte es noch eine Weile aushalten, aber dieses - nun vergrößerte - Team wirkte nicht gerade einsatzbereit.

Eve "Die Wanderin"
20.11.2010, 20:39
Der Mann aus dem Gang, der noch mit der Pistole auf die Neuankömmlinge gezielt hatte, kam hektisch zu den Zwei geeilt, rempelte Eve dabei sogar ein wenig an, ob unbeabsichtigt oder nicht, was er gar nicht bemerkte, da er vollkommen auf den jungen Biotiker am Boden fixiert war. Während die Blinde unbeteiligt und erschöpft sitzen blieb und mit ihren Ohren registrierte, wie der Herbeigekommene sich um Alec kümmerte und diesen anschrie, er solle doch wieder zu Bewusstsein kommen, arbeitete es in ihr. Die zwei schienen sich zu kennen, sehr gut sogar. Besser als man es von zwei Teamkameraden erwartet hätte. Vielleicht ein Freund von Alec? Nein. Der Geruch passte nicht. Alec machte einen gepflegten, sauberen Eindruck, während der Zweite dreckig roch. Er musste ein Straßenkind sein, vielleicht sogar direkt von Omega. Dass er vor der Schlacht mit Alec nichts zu tun gehabt hatte, war für Eve klar. Denn Alec schien äußerst gut ausgerüstet zu sein, wie sie sofort an der medizinischen Ausrüstung erkannte, die der Biotiker mit sich führte. Natürlich konnte sie nichts sehen, doch aufputschende Mittel, die die dunkelenergiemanipulierenden Fähigkeiten von Menschen und anderen Rassen steigerte, traf man entweder bei Verbrechersyndikaten wie der Alpha Chimera an oder beim Militär. Alec war Mensch, weshalb der Schluss Allianz nicht fern lag. Doch was machte ein Allianzsoldat auf der Invisible Hand? Noch ehe sich Eve mit dieser Überlegung ferner beschäftigen konnte, unterbrach Alec ihren Gedankengang mit einer Frage, wie sie selbstverständlicher in dieser Situation nicht sein könnte. Er fragte, wie lange sie noch Zeit hätten, um von diesem Schiff verschwinden zu können und T’Karr kam der Blinden mit einer Antwort zuvor. Es war selbstverständlich, dass der Kroganer im Team sofort eine mögliche kämpferische Auseinandersetzung um die rettenden Shuttles witterte. Eve schwieg vorerst und stieg über ein paar Stühle hinweg tastend durch den Raum, ehe sie mit ihrem Stock an einer Ablage ankam. Sie streckte die linke Hand aus und strich über die glatte Ablagefläche, die sich wohl aus sterilem Kunststoff zusammensetzte, langsam nach rechts gehend. Ihre Finger erfuhren die Berührung verschiedenster Gegenstände, eines metallenen Blechs etwa, auf dem man medizinisches Werkzeug ablegen konnte, oder einer Plastikflasche, in der sich irgendeine zähe Flüssigkeit befand, vielleicht Sterilium. Dann fanden ihre Finger endlich das, was sie gesucht hatte: In einem Pappkarton, etwa so groß, dass man ihn mit einer Hand fassen konnte, befand sich noch etwas Mullbinde, die weder im Dreck am Boden gelegen hatte, noch voller Blut durchtränkt gewesen war. Übertrieben sanft, beinahe wie eine Mutter, die ihr Kind zu Bett brachte, legte sie ihren Taststab vor sich auf der Ablage ab und nahm sich etwas von dem weißen Verbandszeug. Sie nahm nicht viel, vielleicht einen halben Meter, und schnitt schließlich den Rest mit einer Schere, die sie nach einigen Anläufen auch ertasten konnte, ab. Sie legte ihre Kapuze ab, sodass jetzt ihr Haar offen lag und ein paar Strähnen sich in ihr Gesicht verirrten, jedoch schnell von den zarten Fingern wieder an ihren Platz geschoben wurden. Sie nahm die Mullbinde und verband erneut ihre Augen, legte so wieder einen Vorhang vor das Chaos ihrer selbst, vor die Anomalie, die die Ketten sämtlicher Kodizes auf diesem Schiff zumindest für ein paar Momente gesprengt hatte und der Blinden so die Kraft gab, ihrer Gruppe bei diesem Unterfangen in einem Maße zu helfen, das über das von Handfeuerwaffen und Granaten hinaus ging, ihr jedoch gleichzeitig das gab, wonach sie sich vermutlich ihr Leben lang gesehnt hatte. Und ihr es gleich darauf mit einer unbeschreiblichen, unmenschlichen, nicht gekannten Brutalität wieder entriss. Noch einige Momente verharrend blieb Eve an der Ablage stehen, die Hand auf ihren Taststab gelegt, ehe sie sich von sämtlichen Gedanken Alia betreffend so weit wie möglich entfernte und sich wieder zum Rest der Gruppe umdrehte.

„Ich bin mir sicher, das wird bei deinem Anblick niemand wagen, T’Karr“, erwiderte sie auf seinen Kommentar, man müsse um die Shuttles kämpfen, und lächelte sogar ein wenig. Man konnte es gewiss kein Lächeln nennen, es war vielmehr ein Heraufziehen der Mundwinkel um wenige Millimeter, aber es war immerhin eine Bewegung. Eve senkte ihren Kopf, nachdem sie realisiert hatte, dass sie seit langem wieder eine Gefühlsregung gezeigt hatte. Langsam, aber sicher schien dieser Kampf um die Invisible Hand der blinden Frau mehr an die Nieren zu gehen, als sie das zuerst erwartet hatte.
„Trotzdem denke ich, dass wir uns nicht zu lange Zeit lassen sollten, ehe wir aufbrechen. Wir-“ Eve konnte den Satz nicht mehr zu Ende führen, da plötzlich ihre Knie nachgaben und ein dumpfer Schmerz sich von ihrem Oberschenkel nach oben in Richtung ihres Torsos zog, sodass sie stöhnend auf einem Stuhl Platz nehmen musste. Erneut. Ihre Kräfte ließen nach. Sie biss die Zähne zusammen und drehte ihren Kopf etwas zur Seite, in Richtung ihrer Gruppe. Sanft drückte sie eine der Quarianerinnen, sie erkannte nicht, ob es Noa oder die kleine Biotikerin war, die da zu ihr gekommen war und ihr aufhelfen wollte, beiseite. Sie brauchte keine Hilfe.
„Was haben Sie hier gemacht, Alec?“, fragte die Blinde, während sie leicht ihren Oberschenkel massierte und so den Schmerz vertrieb. Dieser Mann passte nicht ins Geschehen, egal wie man es drehen und wenden wollte. Er war nicht der Typ Mensch, der sich Hals über Kopf in einen solchen Kampf stürzte. Obwohl er bisher auf sie den Eindruck eines ziemlichen Gutmenschen gemacht hatte, war er keine Kämpfernatur. Gewiss nicht.

Alec Evans
14.12.2010, 17:41
Krankenstation Deck 1 Invisible Hand

Mit großer Besorgnis registrierte der junge Wissenschaftler das Gesagte des Kroganers, er legte seine Stirn in Falten.

5 Minuten, dass reicht nicht einmal um das Geschäft eines Varren vom Boden zu kratzen… Der Kroganer hat Witz, zehn Sekunden noch, nach der Detonation…Ha!...witzig.
Um die Shuttles mache ich mir am wenigsten Sorgen, Kyoko wird nicht ohne uns abfliegen. Aber wie sollen wir innerhalb von 5 Minuten in den Hangar gelangen? Eve holte ihn wieder aus seinen Gedanken. Die blinde Frau wirkte irgendwie deplatziert mit ihrer nach außen getragenen Standhaftigkeit. Trotz ihrer Behinderung und ihres schwächlich wirkenden Körpers strahlte sie eine ungewohnte Stärke aus.

Woher Sie wohl ihre Zuversicht nimmt?
„Trotzdem denke ich, dass wir uns nicht zu lange Zeit lassen sollten, ehe wir aufbrechen. Wir…“ ,plötzlich knickte Eve ein und musste sich auf einen Stuhl setzen, eine der Quarianerinnen stütze Sie. Erst jetzt schaute Alec sich Eve richtig an, sie war blass, ein Teil ihrer Kutte wies Erbrochenes auf und um ihre Mundwinkel hatte sie Blut. Wenn Alec an Vampire glauben würde, dann war er sich sicher, dass er jetzt vor einem stand. Doch dem war nicht so, Alec kannte diese Symptome von der Ausbildung, Überanstrengung, Eves Körper begann sich selbst zu verzehren wenn sie weiter Gebrauch von ihren Kräften machte.

Ehe Alec seinen medizinischen Bericht im Kopf abschließen konnte, richtete die Blinde auch schon das Wrt an ihn.
„Was haben Sie hier gemacht, Alec?“, fragte ihn die Blinde.
„Cedric und ich haben uns auf die Suche nach einigen medizinischen Gerätschaften gemacht. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den jungen Parder im Hangar? Der dem Sie fast die Seele aus dem Leib gepresst haben?“, Alec machte eine kurze Pause. „Jedenfalls liegt er in unserem Shuttle mitsamt dem Piloten, Beide sind schwer verletzt und brauchen medizinische Hilfe, die ich Ihnen mit meinen dort vorhandenen Mitteln nicht geben konnte. Sie sehen übrigens auch so aus, als sollte ich sie später im Shuttel vielleicht mal untersuchen!“, der junge Allianzsoldat schaute die blinde Frau au seinen blauen Augen an, auf irgendeine Art und Weise tat sie ihm leid, sie musste einiges durchgemacht haben.

„Auf auf, rufen wir den Aufzug, wir haben zu wenig Zeit um zu plaudern, wer nicht alleine laufen kann stützt sich an jemandem ab!“, gab Alec im ungewohnten Befehlston von sich.

Cédric Volokin
22.12.2010, 00:37
Krankenstation Deck 1 Invisible Hand


Alec schrie kurz auf als er ihm half aufzustehen hoffentlich hat er sich nix getan! und Cédric hielt unwillkürlich die Luft an. „Ihr müsst mich stützen…argh… ich habe mir die Rippen geprellt, nichts schlimmes" gab sein Gefährte hustend Entwarnung, was ihn erleichtert aufatmen ließ.
“Ich… habe mich wohl etwas übernommen. Cédric ich brauche einen der Biotik-Drinks aus meinem Koffer“ was fürn Koffer? Cédrc sah sich kurz um und suchte in dem Durcheinander nach dem Koffer. Er ließ seinen Blick hektisch durch den Raum schweifen, wobei er beide Hände hinter dem Kopf verschränkte, schließlich fand er einen Koffer und öffnete ihn. Ein Dutzend kleiner Fläschchen die sicher in Schaumstoff verpackt, aufgereit wie eine Abteilung braver Soldaten waren, präsentierten sich in dem diffusen Licht der Krankenstation. Vorsichtig zog er eine der Flaschen hervor und beäugte sie kurz, sie erinnerten ihn Stark an Liquid, ein flüssiges Amphetamin das als Partydroge auf Omega große Beliebtheit genoss. Eine Flasche Liquid,dessen Straßenpreis bei ca 100 Credits lag, je nach Reinheit, und man konnte eine ganze Nacht wie ein Gummiball durch die Diskotheken hüpfen. Psychosen waren eine der Nebenwirkungen wenn man es mit dem Zeug übertrieb.
Seine Hand zitterte leicht als der die Flasche vor sein Auge hielt und der Junky konnte bereits den Impuls spüren sich ein paar Flaschen für sich selbst einzusacken. Den Instinkt abschüttelnd ging er mit der Flasche zu Alec und gab sie ihm. Gierig trank der Brillenträger das Gebräu, rieb sich die Schläfe und wand sich dann den anderen zu.

Irgendjemand redete was aber Cédric hörte nicht zu, er konnte seinen Blick nicht von dem Koffer abwenden. Cédric Herz schlug kräftig bis zm Hals in seiner Brust und das Zittern setzte wieder ein. Der Junky entfernte sich etwas von der Gruppe und versuchte sich wieder zu beruhigen. Mit zitternden Fingern friemelte er eine Zigarette hervor und versuchte diese anzuzünden was aber durch das Zitternd eine zum Scheitern verurteilte Anstrengung war. Die unangezündete Kippe im Mund wischte er sich mit dem Handrücken über die Stirn und merkte erst jetzt das er angefangen hatte zu schwitzen und das recht stark. Sein Herz schlug noch immer so kräftig gegen sein Gefängnis aus Fleisch und Knochen und in seinem Innern spürte er dieses Verlangen.
Es war ein Gefühl was man weder beschreiben noch erklären konnte es... war einfach. Cédric konnte es überdeutlich spüren wie es hinter seinem Brustbein wie ein Tumor saß und von Sekunde zu Sekunde größer zu werden schien. Er ging ein paar weitere Schritte, die Haut unter seinen Fingernägeln brannte, seine Nase lief und dieses Verlangen wurde immer größer, er biß sich auf die Unterlippe biss er Blut schmeckte, ein Schweißtropfen lief ihm der Schläfe entlang das Gesicht herunter und verfing sich in seinen Bartstoppeln.

Das ist doch hier eine Krankenstation, hier muss es doch so was wie ein Beruhigungsmittel geben!.......oder Opiate! Der Gedanke den er seit dem Betreten der Krankenstation gefürchtet hatte war ausgesprochen. Nein! neinneinneinneinnein....5 Tage soweit war ich noch nie..5 Tage!.
Während in seinem Innern ein Krieg tobte ging Cédric mit langsamen, geistesabwesenden Schritten weiter ohne einen Plan zu haben wohin er wollte, wie ferngesteuert.
Es kam ihm so vor als ob sein Herz immer schneller schlagen würde und ihm war entsetzlich heiß. Er war nur wenige Schritte gekommen als er der länge nach über eine der Leichen fiel. Er spürte keinerlei Schmerz alles was er spürte war dieses gräßliche Verlangen. Er versuchte sich an den Horror zu erinnern dem er der Droge zu verdanken hatte aber er schaffte es irgendwie nicht einen klaren Gedanken zu fassen, die Erinnerungen entglitten ihm jedesmal noch bevor er sie völlig erfasst hatte. Schluchzend rollte er sich zur Seite und nahm die Fötushaltung ein.

Wenn doch nur dieses Zittern nicht wär!

In seinem Innern kämpfte noch immer sein eiserne Wille gegen die überstarke Sucht "oh Göttin..." winselte er leise bevor sein Wille den Kampf verlor.
Schneller als ein Katze war er wieder auf den Beinen. Er war in seinem Leben schon in genug Apotheken und Krankenhäuser eingebrochen um zu wissen wonach er zu suchen hatte. Ungeduldig durchwühlte er die Arzneischränke die noch ganz waren.
Genau wie ein Soldat die technischen Details seiner Waffe im Schlaf runterbeten konnte so kannte Cédric doch die Namen seiner Elixiere. Und er brauchte dieses Zeug, einem Diabetiker wirft man auch nicht vor, dass er Insulin verabreicht bekommt.
Morphin, Hydrocodon, Alfentanil und wie seine Freunde alle hießen, Cédric durchsuchte mit einem erfahrenem Auge die Medikamente ab wobei er durch das Zittern enige der Präperate zu Boden fielen.
Jackpott! Ein irres Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, Fentanyl. Fentanyl, ein Opiat was die hunderfache Potenz von Morphin besaß und normalerweise zum Strecken von Heroin benutzt wurde aber wer war er denn hier und jetzt wählersich zu sein. Cédric Augen leuchteten beinahe und gierig beleckte er die Zähne als ihm das Mittel auch schon aus den zitternden, verschwitzden Händen rutschte. Scheiße, scheiße, fuck! dachte er sich als er über den Boden kroch und das Mittel suchte. Schnell hatte er es wieder gefunden jetzt nur noch ein Hypospray und ich bin wieder klar!. Cédric sah sich um, doch nirgends war auch nur die Spur eines Injektionsgerätes. Cédric kroch unter einen umgestürzten Schrank in der Hoffnung dort was zu finden und tatsächlich lag da im Halbdunkel ein Hypospray dessen kaltes Metall im Zwielicht verheißungsvoll funkelte. Er kroch zurück und wollte gerade das Spray aufziehen als er sah, dass das Spray kaputt war, der Teil mit der Injetktionsnadel war völlig abgebrochen.
Cédrics Gesichtsausdruck verfinsterte sich und wütend schleuderte er das Hypospray weg "Fuck! So eine verhurte Scheiße!" schrie er seinen Frust laut raus, wobei ihm heiße Tränen das Gesicht herunterliefen. Mit einem Kräftigen Tritt segelte irgendeine medezinische Aparatur quer durch den Raum, bevor Cédric weinend mit dem Rücken an einem Medezinschrank angelehnt in sich zusammensackte. Die Fäuste vor der Stirn geballt war er ein Spielball seiner Emotionen und deutlich konnte er das Opioid ein seiner Hand fühlen, alter Junkyinstinkt ...nie die Droge verlieren.

Wenn doch nur dieses Zittern nicht wär!

T'Karr 'Crusher'
04.01.2011, 21:10
T'Karr hörte dem Gespräch zwischen Eve und Alec nur im Ansatz zu, dann lehnte er sich wieder gegen die Wand und schloss halb die Augen.
Er fühlte sich etwas müde.
'Scheiße, das Adrenalin lässt nach. Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis ich die Wunden wieder vollständig spüre.'
Andererseits dürfte der Schmerz wieder einen Adrenalinschub auslösen, also konnte er dem gelassen entgegensehen.
Und außerdem: Ein bisschen Schmerz störte ihn nicht. Es war eine Erinnerung, dass er noch lebte.

„Auf auf, rufen wir den Aufzug, wir haben zu wenig Zeit um zu plaudern, wer nicht alleine laufen kann stützt sich an jemandem ab!“, gab der Mensch plötzlich befehlend von sich.

"Der einzige, der hier labert, bist du.", grummelte Crusher leise.
Irgendwie störte ihn der Ton des Mannes.
'Erst muss er ausgebuddelt werden, dann kippt er sich einen in die Kehle und jetzt gibt er Befehle?'
Allerdings musste der Kroganer ihm dafür etwas Respekt zollen. Das zeigte er dadurch, dass er nichts zeigte. Er dachte sich seinen Teil:
'Junge, egal wie groß deine Eier sind, ich habe auf jeden Fall mehr davon!'

"Gut. Also los. Hoffentlich passiert jetzt nichts Unerwartetes mehr. Wäre aber auch egal, jetzt geht's ums Überleben. Keine Gefangenen mehr, wer nicht zu uns gehört, stirbt. Aber das haben wir ja bisher auch so gemacht...", grollte T'Karr und stapfte in Richtung des Liftes.
Ein leichtes Jucken auf den Schuppen erinnerte ihn daran, dass er gerade auf einer tickenden Bombe seine Zeit verschwendete.

Alec Evans
27.01.2011, 21:32
Krankenstation Deck 1 Invisible Hand


Der Kroganer sprach das aus, was alle dachten. Wir müssen schleunigst von diesem sterbenden Kahn verschwinden und zwar so schnell wie möglich. Hilfesuchend schaute der junge Wissenschaftler sich um, in der Hoffnung irgendwo das vertraute Gesicht seines Gefährten zu finden. „Cédric?“ Der junge Mann schaute leicht verwirrt den Kroganer an, welcher weiterhin wie ein Fels in der Brandung einfach so da stand. Vielleicht ist er noch einmal zurück gegangen um nach weiterer Ausrüstung zu suchen?... Wenn wir uns nicht beeilen, dann hilft uns das auch nichts mehr.
„Ich gehe Cédric suchen, ruft den Fahrstuhl. In einer Minute bin ich wieder da, ansonsten solltet ihr euch auf den Weg machen und Cédric und ich müssen schauen, dass wir eine andere Fluchtmöglichkeit finden.“, ohne eine Antwort abzuwarten rannte Alec den übel zugerichteten Gang entlang. Bis auf die aus weiter Ferne dumpf erklingenden Schüsse aus dem Lauf eines Sturmgewehrs, hörte er momentan nichts. Der junge Europäer spitze seine Ohren und versuchte irgendein Lebenszeichen seines Gefährten zu erhaschen, doch ohne Erfolg.

Plötzlich hörte er das Klirren berstender Ampullen, welche auf den Boden fielen. Alec erhöhte seine Geschwindigkeit und presste sich gegen die Wand, als er versuchte in eines der Behandlungszimmer zu spähen.
Den Anblick, den Cédric gerade bot, ließ den Wissenschaftler schlucken. Sein Gefährte lag auf dem Boden, hielt eine Ampulle irgendeines Mittels in der Hand und versuchte ein auf dem Boden liegendes Hypospray zu erreichen. Alec atmete leise aus. Wenigstens lebt er noch,… Mann Cédric, dachte du wolltest mit dem Scheiß aufhören?

Cédric schleuderte das Hypospray, zu Alecs Überraschung in einem plötzlich aufkommenden Wutausbruch davon. “Fuck! So eine verhurte Scheiße!“, brüllte Cédric und verschaffte so seiner Frustration ein Ventil. Alec erkannte, dass seinem Freund die Tränen in die Augen stiegen. Weinend mit dem Rücken an einem Schrank voller Ampullen und Proben, sackte er in sich zusammen. Oh scheiße! Entzugserscheinungen der Besonderen Art.

Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte Alec zu dem am Boden liegenden Cédric und kniete sich neben Ihn. Cédric wippte hin und her und hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Alec versuchte ihn zu beruhigen indem er mit ihm redete und Cédrics Kopf auf seine Beine legte.
„Hey, es wird alles wieder gut!“, redete er mit beruhigender Stimme auf ihn ein, mit ein wenig Kraft nahm er Cédric die Ampulle mit einem starken Opioid aus der verkrampften Hand. Mit routinierten Handgriffen öffnete er seinen Koffer und nahm eine kleine Ampulle heraus, auf der Methadon stand. Methadon war ein künstlich hergestelltes Opioid, welches man verwendete um Suchtkranke langsam zu entwöhnen. Alec konnte Cédric jetzt nicht mit Entzugserscheinungen gebrauchen, das gesamte Schiff würde innerhalb von fünf Minuten auseinanderbrechen, Alec wollte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr hier sein.

Mit wenigen Handgriffen lag die Ampulle in einem seiner eigenen Injektionsgeräten und mit einem angenehmen Zischen gab Alec seinem Gefährten eine leichte Dosis Methadon. Innerhalb weniger Augenblicke beruhigte sich Cédric. Eigentlich verteile ich so ein Zeugs nicht, aber wir Beiden hübschen haben jetzt keine andere Wahl! Steh auf!... Scheiße…

Der Allianz-Wissenschaftler hatte gehofft, dass die Injektion ihn sofort wieder auf die Beine bringen würde, doch Cédric kämpfte wohl immer noch mit seinem inneren Schweinehund. Ohne Rücksicht auf Cédric und Alecs eigenen Körper, nahm Alec seinen Koffer und legte sich den jungen Mann über die Schulter. „Wir sterben hier nicht ja? Und du machst jetzt gefälligst, dass du aus deiner Trance aufwachst!“, entfuhr es Alec, als er in den Gang sprintete. Seine Beinmuskulatur arbeitete schwer. Ich hätte bei der Grundausbildung mehr trainieren sollen verdammt!

Eve, der Kroganer und die zwei Quarianerinnen warteten bereits im Aufzug, als er diesen endlich erreicht hatte legte er Cédric in die Ecke des Aufzugs.
„Wir…“, Alec musste erst einmal tief Luft holen bevor er weitersprechen konnte. „Wir hatten ein kleines Problem!, mehr sagte er nicht. Ich hoffe du bist gleich wieder fit! Du musst nur fünf … naja 4 Minuten durch sprinten und dann haben wir es geschafft! Notfalls soll dich der Kroganer tragen… ich glaube das würde Euch Beiden nicht gefallen. Während Ihm dies durch den Kopf ging, starrte er abwechselnd den Kroganer und dann Cédric an.

Eve "Die Wanderin"
03.02.2011, 15:26
Während Alec nach seinem Begleiter suchte, schwiegen sich die restlichen Teammitglieder lediglich an. Ein wenig Getuschel war von den Quarianerinnen zu vernehmen, wie bewundernswert doch Alecs Hilfsbereitschaft inmitten dieses Chaos war und ob man ihn im Falle eines Falles wirklich zurücklassen durfte. Dinge, die Eve nicht interessierten. Sie selbst wollte eigentlich nur noch runter von diesem Träger. Die Erlebnisse auf der Invisible Hand, die Begegnung mit Alia, die Rückkehr ihrer Erinnerungen, hatten die Blinde mitgenommen und im Moment wünschte sie sich nichts mehr, als das Schiff hinter sich zu lassen und auf ihrer Yacht zu ruhigem Jazz von Thessia auf der Couch eine heiße Tasse Milch zu trinken. Es war das erste Mal seit langem, dass sie sich nach dieser Art von Entspannung sehnte. Früher hatte sie Kleinigkeiten anders wahrgenommen, wenn überhaupt, und den Wert, der darin lag, nicht erkannt. Wieso sie ausgerechnet jetzt umdachte, war ihr nicht bewusst. Vermutlich würde sie darauf kommen, wenn sie lange genug meditierte. War das der Sinn ihres Lebens gewesen? Sich den traumatischen Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit zu stellen und die Ketten der Verdrängung zu sprengen? Eine Woge der Erleichterung, falls man das so nennen konnte, durchfuhr ihren Körper. Ziellos war sie umhergeirrt, all die Jahre lang, ohne zu wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte in einer Gesellschaft, in die sie nicht hineinzupassen schien. Hatte sie endlich ihren Platz gefunden?

Ehe sich die Blinde weiter mit dieser Frage beschäftigen konnte, durchbrach Alec die Stille, die sich zwischen dem ungleichen Quartett ausgebreitet hatte.
„Wir… wir hatten ein kleines Problem.“ Ohne weiteren Kommentar zu dieser Bemerkung betrat Eve den Aufzug.
„Alec“, begann sie schließlich, kurz nachdem der Lift sich in Bewegung gesetzt hatte, „Sie hatten diese Energiegetränke in Ihrem Koffer bei sich. Könnte ich vielleicht eines davon haben? Der starke Biotikeinsatz hat doch sehr an meinen Kräften gezehrt und ein Bewusstloser reicht.“ Sie war sich durchaus im Klaren darüber, dass die Drinks höchstens eine temporäre Verbesserung versprachen und lediglich die Symptome behandelte, nicht die Ursache. Weiterer Biotikeinsatz stellte Eve unter große Gefahr. Sie war sich ebenfalls sicher, dass Alec das wusste, doch die restlichen Teammitglieder nicht.

T'Karr 'Crusher'
04.02.2011, 18:26
"Ich gehe Cédric suchen, ruft den Fahrstuhl. In einer Minute bin ich wieder da, ansonsten solltet ihr euch auf den Weg machen und Cédric und ich müssen schauen, dass wir eine andere Fluchtmöglichkeit finden."
'Weg isser...', dachte sich T'Karr. Er drückte auf den Knopf, um den Aufzug zu rufen.
'1, 2, 3 ,4 ...', zählte er in Gedanken die Sekunden. Schließlich sollten sie Alec nach einer Minute zurücklassen...
Getuschel (die Quarianer), Stille (Eve) und Langeweile (T'Karr) beherrschten die kurze Zeitspanne, bis sich die Lifttüren öffneten und Alec wieder auftauchte, einen recht ramponiert wirkenden Cédric über der Schulter.

Cédric landete in der Ecke des Liftes.
"Wir… wir hatten ein kleines Problem.", eine wirklich tolle Art, die Geschehnisse zu umschreiben, wie T'Karr fand. Als ob der Hausvarren auf den Boden kackte und gleich darauf alle laut riefen: "Oh, beim Universum! Er hat gekackt!"
"Den Atem hättest du dir sparen können, dass es ein Problem gab, sieht ein Blinder.", grollte er leise. Aber Crusher wusste, darauf herumzuhacken, würde jetzt nichts nützen. Andererseits...wenn er einen oder beide zerhackte, wäre die Truppe sicher schneller.

T'Karr warf einen nachdenklichen Blick auf den Liegenden. Dann bemerkte er den Blick von Alec.
'Was schaut der so? Mooomentchen, Junge...ich soll doch nicht etwa...?'
"Hab ich was im Gesicht, außer der Narbe? Oder habe ich plötzlich den Kopf eines Packesels?", knurrte der Kroganer schließlich säuerlich, er hatte eine Vermutung bezüglich Alecs Blicken, die zwischen Kroganer und dem liegenden Cédric wanderten.

Crusher war dann doch etwas froh darüber, dass Eve überraschend das Wort an Alec richtete.
'Ja, gut so. Lenk ihn ab, während ich wegschleiche, sobald der Lift am Ziel ist..., er sponn den Gedanken nicht weiter, denn er war nicht umsetzbar. Ein Kroganer und schleichen? Hah! Eher würde ein Salarianer einen Kroganer im Armdrücken besiegen. Oder ein Kroganer einen Salarianer im Schnellreden.

Cédric Volokin
04.02.2011, 20:46
Wut, Scham, Trauer, Verzweiflung, Verlangen und Schmerz waren nur wenige der Emotionen die gleichzeitig über Cédric zusammenbrachen.
An den Arzneischrank angelehnt kauerte der Junky auf dem Boden und wippte vor und zurück während stille Tränen und Schweiß über sein Gesicht liefen und sein ganzer Körper unter starken Zitterkrämpfen litt.
Nur das Vor- und Zurückwippen und das Schütteln des Kopfes steuerte er mehr oder weniger bewusst.

Unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu formen oder gar seiner Umgebung Aufmerksamketi zu schenken, bemerkte er überhaupt nicht, dass sich Alec neben ihn kniete.
„Hey, es wird alles wieder gut!“ erst jetzt nahm Cédric peripher den Samariter war. Das Plötzliche Auftauchen seines Schicksalsgefährten riss ihn ein wenig mehr in die Realität zurück.
„Ich schaff das nicht Alec! Ich schaffs einfach nicht!“ stammelte der Junky mehr als das er sich klar artikulierte während er die Hand mit dem Opioid öffnete und sie praktisch präsentierte.
Während Alec beruhigend auf ihn einredete und ihm die Droge abnahm entschuldigte sich Cédric am laufendem Band, wobei die Worte durch die Entzugserscheinungen beinahe unverständlich waren. Sein Gesicht in den Stoff von Alecs Hose vergraben und die Arme vor der Brust verschränkt versuchte er den Schleier von unterschiedlichen Emotionen und Entzugserscheinungen zu durchbrechen.
Nur am Rande nahm er war, dass Alec irgendein Mittel vorbereitete und erst als er einen vertrauten, leichten Druck auf seinem Oberarm verspürte und ein Zischen erklang wusste er was geschah.
Nein! Keine Drogen......der Göttin sei Dank, endlich

Was immer Alec ihm gegeben hatte, es sorgte auf jeden Fall dafür, dass er sich völlig entspannte. Die Entspannung von der Einstichstelle durch seinen ganzen Körper und innerhalb weniger Sekunden waren Krämpfe und das Zittern Geschichte. Das gewohnte Glücksgefühl bleib jedoch aus und somit blieben seine Emotionen weitestgehend unbeeindruckt von dem Mittelchen.
Cédric atmete gut hörbar erleichtert aus während sein Körper vollkommen schlaff wurde und er sich fühlte als ob er schweben würde.

Das nächste nahm Cédric gar nicht mehr richtig war. Er konnte noch schwach fühlen, wie er hochgehoben und weggetragen wurde. Er wollte sich für alles Entschuldigen doch brachte er nur unverständliches Gebrabbel hervor.
Völlig dumpf nahm er den Schmerz war den das Ablegen in den Aufzug hervorrief und beinahe katatonisch galt sein Blick dem Aufzugsboden.
Noch ein wenig groggy hörte er dem Wortwechsel im Aufzug gar nicht zu, stattdessen konzentrierte er sich auf seine Atemtechnik. Er wollte nun in das Hier und Jetzt zurückfinden. Es viel ihm zu Anfangs unglaublich schwer sich auf sein Chi zu fokussieren doch mit jedem Atemzug ging es leichter

Mit einem sauren Aufstoßen fand er seinen Weg zurück in die Realität. Noch etwas benommen sah er sich kurz um während sich die Türen des Aufzugs rumpelnd schlossen. Zwei Mal Quarianer, einmal Kroganer und Mensch und einmal Psychobraut Jetzt nichts wie runter von dem reudigen Kahn und jeder der sich uns entgegenstellt wird vom Kroganer und der Psyholady umgelegt

Mit noch immer leicht schummrigen Kopf friemelte er eine schiefe Zigarette hervor, zündete sie an und zog langsam daran. Kurz versuchte er sich aufzurichten allerdings beließ er es bei dem Versuch, nachdem ihm kurz etwas schwindelig wurde. Das Nikotin verstärkte den Effekt des Mittels etwas und legte sich wie Balsam auf seine geschundenen Nerven.
Er rieb kurz seine rot-geränderten Augen, nahm einen weiteren tiefen Zug, bließ den Rauch durch die Nase wieder aus und konzentrierte sich wieder auf seine Atemtechnik. Er zog die Knie an und versuchte durch ein wenig Meditation etwas von seiner mentalen Stärke wiederzugewinnen.

T'Karr 'Crusher'
26.02.2011, 22:42
'Tch. Hoffentlich bleibt der verdammte Lift nicht stecken oder so...wäre allerdings passend zur aktuellen Pechsträhne.'
T'Karr klopfte wütend auf den Knopf, der die Gruppe zum Hangar bringen sollte. Sinnlos, er hatte schon vorher darauf gedrückt. Aber vielleicht ging es ja schneller, wenn man öfter drückte. Oder wenn man ganz fest drückte? Der Kroganer war einen Moment lang gewillt, auszuprobieren, was länger hielt: Seine Nerven oder der Knopf, wenn er mit aller Kraft draufschlug.

Ein leises Surren, mehr vernahm der Kroganer nicht vom Lift. Manchmal glaubte er, an- und abschwellende Geräusche zu hören, Schüsse, Schreie...vermutlich jedes Mal, wenn der Aufzug an einer Station vorbeisauste, wo noch gekämpft wurde.

Und dann: ein kleiner Ruck. Stille. Frieden. Und ne gewaltige Bombe unterm Arsch. Es konnte eben einfach nicht perfekt sein.

Die Aufzugtüren öffneten sich so geschmeidig wie die Beine gewisser Asari-Tänzerinnen, und T'Karr starrte in einen kurzen Gang.
Laut Plan müsste der irgendwie zum Hangar führen.
"Los! Keine unnötigen Schießereien, Massaker oder aufwändige Finishing Moves!", grollte der Kroganer und stapfte los.
Die Gruppe folgte ihm so gut es ging. Bis auf den Menschen namens Cédric. Der lag immer noch halb am Boden.
"Scheiße, Mann. Reiß dich zusammen!", knurrte T'Karr (seiner Meinung nach) aufmunternd.
Doch der Mensch war nicht in der Lage, zu laufen.
'Also gut. Jetzt hat dieser Alec seinen Willen...ich muss später alle Zeugen umlegen, damit sich das nicht herumspricht.' , dachte sich Crusher, auch wenn ihm klar war, dass er die Geschichte erst einmal überleben musste.

T'Karr packte Cédric kurzerhand an der Kleidung und warf sich den Menschen über die Schulter. Die Schrotflinte steckte der Kroganer weg, mit einer Hand konnte man die nicht abfeuern. Naja, können schon, aber treffen würde er nichts. Also wechselte er zur Pistole.
"Glaubt nicht, dass ich euch alle trage, wenn ihr jetzt schlapp macht. Ich weiß nicht einmal wirklich, warum ich den Kerl trage..."
Eigentlich wusste er es schon. Und vielleicht auch die anderen. Er war der Gruppenleiter, und auch wenn Alec und Cédric nicht zur Gruppe gehörten, wollte der Kroganer niemanden zurücklassen. Schließlich wusste man ja nie, was einen im Hangar erwartete. Notfalls würde er den über seiner Schulter hängenden Cédric einfach auf den Gegner werfen...
Eilig bewegten sich alle in Richtung des Gangendes, wo hoffentlich dann bald der Hangar sein würde...

20:42 -----------------> Invisible Hand: Hangar