zyklop
15.02.2007, 14:18
Wir haben in unserer Hardware-Ecke in den letzten Tagen wieder einiges an Neuentwicklungen aus den Laboren diskutiert, dabei kam bei mir die Frage auf, wie wohl ein typischer Game-Computer im Jahre 2017 aussehen wird und was wird darauf laufen ? 50 oder 100 Jahre sind eine zu lange Zeit, um sie vernünftig voraussagen zu können, aber 10 Jahre sind durchaus realistisch, denke ich.
Schaut man mal 10 Jahre zurück, so wechselte damals grade der Pentium 2 Prozessor seinen Vorgänger ab, bei den Grafikkarten gab es erste Beschleunigerkarten, die zusätzlich zu den normalen GraKa´s 3D-Berechnungen entlasteten, es gab mit dem VFX-1 Helm erste Ansätze eines virtuellen Head-Displays und bei den Spielen schickte sich Blizzard an, mit Diablo einen Klassiker in die Welt zu entlassen, dessen Spielprinzip bis heute überdauert hat.
Doch wie wird es eurer Meinung nach in 10 Jahren von heute an aussehen ?
Wieviele Kerne werden die CPU´s haben, was werden Grafikkarten leisten können, wird es eine Revolution bei den Eingabegeräten oder bei den Displays gegeben haben ? Welche Spielkonzepte werden die Renner von morgen sein, wie technisch anspruchsvoll werden sie sich dem Spieler präsentieren ?
Ich persönlich denke, das wir im Jahre 2017 die größten Fortschritte bei den Eingabegeräten gemacht haben werden, also der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Computer-Steuerung durch Spracheingabe wird wohl so weit perfektioniert sein, das jedes normale Betriebssystem diesen Modus unterstützt. Tastaturen werden evtl. schon rein holografisch funktionieren, sie werden also nur noch virtuell auf jede Oberfläche projiziert und eine Minikamera erkennt die Eingaben.
Auch das wii-Prinzip des interaktiven Game-Controllers dürfte sich durchsetzen, da es die intuitive Steuerung von Bewegungsabläufen vereinfacht.
Prozessoren werden 16 Kerne und mehr haben, vielleicht setzt sich auch auf breiter Linie das Prinzip des CELL-Prozessors durch, bei dem ein Hauptprozessor eine Reihe von weiteren Prozessoren steuert.
Bei den Speichermedien wird jetzt schon von herkömmlichen Festplatten die 1 Terrabyte-Grenze durchstossen, in 10 Jahren dürften wir vielleicht erste, holografische Massenspeicher mit Zugriffszeiten von unter 1ms und Kapazitäten von mehreren Terrabyte im Massenmarkt finden.
Als Bildschirme dürften den ultra-dünnen, flexiblen Folien die nahe Zukunft gehören, extrem geringer Stromverbrauch, wenig Platzbedarf und eine wachsende Bildschirmdiagonale dürften die Highlights sein. An echte, holografische Bildsysteme glaube ich in 10 Jahren noch nicht, das dürfte noch eine Weile länger dauern.
Bei den Grafikkarten dürfte eine Vorhersage am schwierigsten sein - mit Sicherheit werden sie standardmäßig eigene Physik-Prozessoren an Bord haben. Ausserdem denke ich, das der Schwerpunkt der grafischen Darstellung weiter in Richtung mehr Realismus gehen wird, also die möglichst naturgetreue Darstellung von menschlicher Anatomie wie Haut, Haare und Augen sowie die realistische Nachahmung von Mimik, Gestik und natürlichen Bewegungsabläufen - und das alles in Echtzeit.
Und wie werden die Spiele von all dem profitieren ?
Ich habe nicht die geringste Ahnung - ich denke, es hängt vor allem davon ab, ob und wenn ja wie diese vielen neuen Hardware-Wunder von Entwicklern noch in angemessener Zeit und mit vertretbarem Personal- und Kapitalaufwand programmiert werden können. Schon jetzt finden wir bei komplexen Spielen immer häufiger das unangenehme Phänomen vor, das diese Spiele aus Zeitmangel unfertig und mangelhaft in den Handel kommen und erst langwierig und mit deutlicher Verspätung durch Patches in einen halbwegs vernünftigen Zustand versetzt werden. Diese negative Entwicklung dürfte sich noch verstärken.
Was nützt die Wunder-Grafikkarte mit mehreren Grafikprozessoren auf einer Platine, dazu noch einer extra Physik-CPU und weiteren technischen Errungenschaften, wenn allein die Programmierung dieser Grafikkarte ein Entwicklerteam Jahre kostet, um dessen Fähigkeiten auch voll zu nutzen ?
Vielleicht wachsen Hauptprozessoren und Grafikprozessoren sogar langfristig komplett auf einer Platine oder in einem gigantischen Universal-Chip zusammen. Und die Zyklen in der Entwicklung von einer Hardware-Generation zur nächsten werden immer kürzer. Werden Entwickler überhaupt noch eine realistische Chance haben, Spiele unter Nutzung der neuen Fähigkeiten zu entwickeln ? Oder wird es bald eigene Programme zur Entwicklung von Programen geben ? Also ein Entwicklungsprogram, dem man in standardisierter Sprache mitteilt, was man als Ergebnis will und das Program entwickelt dann ein neues Program, das auf Basis der neuesten Hardware diese in Form eines Spiels nutzt...
An den generellen Spielprinzipien dürfte sich in 10 Jahren dagegen wenig geändert haben. Weiterhin sollten Aktionspiele, in denen es auf Reaktionsschnelligkeit und das bekämpfen von virtuellen Gegnern ankommt, hoch im Kurs stehen - nur eben noch viel realistischer und von Seiten der Schnittstelle Mensch-Computer noch intuitiver. Auch Rollenspiele, Sportspiele, Aufbausimulationen und ähnliches dürften weiter die dominierenden Prinzipien für Spiele sein. Wobei auch da der Computer wohl immer stärker als Vermittler zwischen den Menschen dient, er stellt die Plattform, auf der Menschen von überall auf dem Globus gegeneinander und miteinander spielen.
Zumindest hoffe ich das, die Horrorversion schlechthin wäre, wenn die Masse der Menschen sich durch Spiele eher abkapseln und den Kontakt zur Realität verlieren.
Was meint ihr - wie sieht die Zukunft des "HOMO LUDENS", des spielenden Menschen aus ? Was wird er in 10 Jahren spielen und auf welchen Maschinen wird er es spielen ?
Schaut man mal 10 Jahre zurück, so wechselte damals grade der Pentium 2 Prozessor seinen Vorgänger ab, bei den Grafikkarten gab es erste Beschleunigerkarten, die zusätzlich zu den normalen GraKa´s 3D-Berechnungen entlasteten, es gab mit dem VFX-1 Helm erste Ansätze eines virtuellen Head-Displays und bei den Spielen schickte sich Blizzard an, mit Diablo einen Klassiker in die Welt zu entlassen, dessen Spielprinzip bis heute überdauert hat.
Doch wie wird es eurer Meinung nach in 10 Jahren von heute an aussehen ?
Wieviele Kerne werden die CPU´s haben, was werden Grafikkarten leisten können, wird es eine Revolution bei den Eingabegeräten oder bei den Displays gegeben haben ? Welche Spielkonzepte werden die Renner von morgen sein, wie technisch anspruchsvoll werden sie sich dem Spieler präsentieren ?
Ich persönlich denke, das wir im Jahre 2017 die größten Fortschritte bei den Eingabegeräten gemacht haben werden, also der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Computer-Steuerung durch Spracheingabe wird wohl so weit perfektioniert sein, das jedes normale Betriebssystem diesen Modus unterstützt. Tastaturen werden evtl. schon rein holografisch funktionieren, sie werden also nur noch virtuell auf jede Oberfläche projiziert und eine Minikamera erkennt die Eingaben.
Auch das wii-Prinzip des interaktiven Game-Controllers dürfte sich durchsetzen, da es die intuitive Steuerung von Bewegungsabläufen vereinfacht.
Prozessoren werden 16 Kerne und mehr haben, vielleicht setzt sich auch auf breiter Linie das Prinzip des CELL-Prozessors durch, bei dem ein Hauptprozessor eine Reihe von weiteren Prozessoren steuert.
Bei den Speichermedien wird jetzt schon von herkömmlichen Festplatten die 1 Terrabyte-Grenze durchstossen, in 10 Jahren dürften wir vielleicht erste, holografische Massenspeicher mit Zugriffszeiten von unter 1ms und Kapazitäten von mehreren Terrabyte im Massenmarkt finden.
Als Bildschirme dürften den ultra-dünnen, flexiblen Folien die nahe Zukunft gehören, extrem geringer Stromverbrauch, wenig Platzbedarf und eine wachsende Bildschirmdiagonale dürften die Highlights sein. An echte, holografische Bildsysteme glaube ich in 10 Jahren noch nicht, das dürfte noch eine Weile länger dauern.
Bei den Grafikkarten dürfte eine Vorhersage am schwierigsten sein - mit Sicherheit werden sie standardmäßig eigene Physik-Prozessoren an Bord haben. Ausserdem denke ich, das der Schwerpunkt der grafischen Darstellung weiter in Richtung mehr Realismus gehen wird, also die möglichst naturgetreue Darstellung von menschlicher Anatomie wie Haut, Haare und Augen sowie die realistische Nachahmung von Mimik, Gestik und natürlichen Bewegungsabläufen - und das alles in Echtzeit.
Und wie werden die Spiele von all dem profitieren ?
Ich habe nicht die geringste Ahnung - ich denke, es hängt vor allem davon ab, ob und wenn ja wie diese vielen neuen Hardware-Wunder von Entwicklern noch in angemessener Zeit und mit vertretbarem Personal- und Kapitalaufwand programmiert werden können. Schon jetzt finden wir bei komplexen Spielen immer häufiger das unangenehme Phänomen vor, das diese Spiele aus Zeitmangel unfertig und mangelhaft in den Handel kommen und erst langwierig und mit deutlicher Verspätung durch Patches in einen halbwegs vernünftigen Zustand versetzt werden. Diese negative Entwicklung dürfte sich noch verstärken.
Was nützt die Wunder-Grafikkarte mit mehreren Grafikprozessoren auf einer Platine, dazu noch einer extra Physik-CPU und weiteren technischen Errungenschaften, wenn allein die Programmierung dieser Grafikkarte ein Entwicklerteam Jahre kostet, um dessen Fähigkeiten auch voll zu nutzen ?
Vielleicht wachsen Hauptprozessoren und Grafikprozessoren sogar langfristig komplett auf einer Platine oder in einem gigantischen Universal-Chip zusammen. Und die Zyklen in der Entwicklung von einer Hardware-Generation zur nächsten werden immer kürzer. Werden Entwickler überhaupt noch eine realistische Chance haben, Spiele unter Nutzung der neuen Fähigkeiten zu entwickeln ? Oder wird es bald eigene Programme zur Entwicklung von Programen geben ? Also ein Entwicklungsprogram, dem man in standardisierter Sprache mitteilt, was man als Ergebnis will und das Program entwickelt dann ein neues Program, das auf Basis der neuesten Hardware diese in Form eines Spiels nutzt...
An den generellen Spielprinzipien dürfte sich in 10 Jahren dagegen wenig geändert haben. Weiterhin sollten Aktionspiele, in denen es auf Reaktionsschnelligkeit und das bekämpfen von virtuellen Gegnern ankommt, hoch im Kurs stehen - nur eben noch viel realistischer und von Seiten der Schnittstelle Mensch-Computer noch intuitiver. Auch Rollenspiele, Sportspiele, Aufbausimulationen und ähnliches dürften weiter die dominierenden Prinzipien für Spiele sein. Wobei auch da der Computer wohl immer stärker als Vermittler zwischen den Menschen dient, er stellt die Plattform, auf der Menschen von überall auf dem Globus gegeneinander und miteinander spielen.
Zumindest hoffe ich das, die Horrorversion schlechthin wäre, wenn die Masse der Menschen sich durch Spiele eher abkapseln und den Kontakt zur Realität verlieren.
Was meint ihr - wie sieht die Zukunft des "HOMO LUDENS", des spielenden Menschen aus ? Was wird er in 10 Jahren spielen und auf welchen Maschinen wird er es spielen ?