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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Citadel: Zivile Andockbuchten



Andauril
21.04.2010, 15:43
Die zivilen Andockbuchten der Citadel bieten Reisenden in Privatraumschiffen die Möglichkeit, ebenfalls auf der Citadel mit ihren Raumschiffen anzudocken. Private Raumschiffe, egal welcher Spezies, bekommen Landefreigabe auf den Raumdocks der zivilen Andockbuchten. Mit längeren Wartezeiten ist zu rechnen.

Von den zivilen Andockbuchten führt ein Transit Shuttle zur C-Sec, wo sich sämtliche zivile Neuankömmlinge erst einmal registrieren lassen müssen.

Urdnot Rhino
11.05.2010, 15:30
Zivile Andockbucht der Citadel
18:00

"Endlich wieder Zuhause" dachte sich Rhino als die Andockerlaubniss der C-Sec auf der Brücke zu höhren war. Rhino lehnte den Kopf in den Nacken und entspannte sich einen Moment. Er lehnte sich an die Wand und beobachtete den Volus Malak auf sich zukommen. "Lustige kleine Dinger, körperlich sind sie so schwach dass mann ihnen mit nur einer Hand den Kopf zerquetschen kann, jedoch reden können Sie. Reden und verkaufen. Diese kleinen Biester könnten sogar einem Hanar einen Raketenwerfer andrehen." Malak erreichte Rhino und meinte im vorbeigehen:"Gute Arbeit Rhino, gönnen sie sich ne Woche Urlaub dann haben wir wieder einen Auftrag für Sie." In diesem Moment ertönte das Zischen der Luftschleuse im Schiff. Ein erlösendes Geräusch wie Rhino fand. "Mann sieht sich." entgegnete Rhino dem Volus und schlenderte durch die Ausgstiegsschleuse auf die Andockebene der Citadel, wo er eine kleine Gruppe von 3 Turianern auf sich zukommen sah.

Rhino nahm den Helm seiner Titan VIII Panzerung ab und ging auf die Turianer zu. Er hasste die Sicherheitskontrollen ebenso wie die Turianer selbst. "Die sollten sich besser beeilen wenn sie ohne gebrochene Knochen nach Hause gehen wollen". Nach kurzer Durchsuchung stieg er ohne Worte mit ihnen ins Shuttle dass ihn zur Sicherheitskontrolle brachte.

Dort angekommen weiste er sich aus und setzte sich sofort in die Ecke des Wartebereichs. Zu oft hatte er diese Qual schon über sich ergehen lassen müssen. So oft dass es ihm nicht einmal mehr Spaß machte die C-Sec Beamten ein wenig aufs Korn zu nehmen. Nach einer längeren Wartezeit gab ihm ein Mensch bescheid dass seine Daten passen würden und hieß ihn auf der Zitadell wilkommen. Rhino nahm diese Information mit einem kurzen Schnauben zur Kenntniss und machte sich auf den Weg zu Choras Nest um sich nach dem langweiligen ereignislosen Auftrag erstmal so richtig einen hinter die Binde zu kippen.

Choras Nest 18:45 Uhr >

Daniel Jalowy
30.05.2010, 16:36
------------------------> Nos Astra Raumhafen
05:47

Daniel bahnte sich einen Weg durch die Massen. Wenn man dachte, dass es auf Illium schon überfüllt war dann war man noch nie auf der Citadel gewesen. Durch die Massen, das Stimmengewirr, die Werbeanzeigen und Meldetafeln fühlte man sich beinahe erschlagen.
Auf der Citadel ware beinahe alles vertreten, was die Galaxis hergab. So gut wie alle Spezies tummelten sich und gingen eifrig ihren Tätigkeiten nach.
Daniel schenkte der Masse keine Beachtung und ging direkt auf den Schalter für das Sperrgepäck zu.
Dort angekommen gab er seinen Gepäckschein ab. Ein Salarianer überprüfte kurz seinen Schein und verwies ihn mit den Worten "Waffen, Munition und militärisches Equipment müssen sie beim Zoll abholen" auf ein Schild welches den Weg zum Zoll zeigte.

Daniel nahm den Schein wieder entgegen und machte sich auf den Weg zum Zoll. Dort angekomme stellte er sich an eine der Schlangen an und wartete geduldig bis er an der Reihe war. Ein Turianer in der Uniform der C-Sec nahm den Schein entgegen, ließ sein Gepäck holen und überprüfte die Regestrierungsnummer.
Während der Computer die Nummer prüfte wandte sich der Turianer an Daniel. "Was ist der Grund ihres Besuches Mr. Morris?" "Arbeit" entgegnete Daniel knapp "Wofür benötigen sie Waffen und Rüstungen?". Daniel musterte sein Gegenüber, der Turianer schien ein erfahrener Beamter zu sein der schon viel gesehen und erlebt hatte. "In der Sicherheitsbranche brauche ich diese Ausrüstung. Mein Auftraggeber wäre sehr enttäuscht, wenn ich ihn nicht beschützen kann!" "Wer ist ihr Auftraggeber?" fragte der Turianer. "Das weiss ich selbst noch nicht. Meine Firma hat mich hierherbeordert. Entweder werde ich in den nächsten Tagen gebrieft oder mein Boss glaubt einen Auftrag an Land ziehen zu können, mal sehn" antwortete Daniel mit einem Schulterzucken.
Der Computer gab einen Signalton von sich als die Überprüfung abgeschlossen war. Das hat länger gedauert als auf Illium "In Ordnung Mr Morris. Alles in Ordnung aber versuchen sie keine Dummheiten. Um ehrlich zu sein kann ich Söldner wie sie nicht ausstehen! Wenns nach mir gehen würde, dann hätte man schon längst Aasgeier wie sie von der Station gejagt. Ich gebe ihnen einen guten Rat Mr. Morris halten sie sich aus Ärger jeder Art heraus!" sagte der Turianer und beugte sich dabei vor. "Sie können jetzt gehen. Sie müssen sich noch bei C-Sicherheit melden und diesen Schein vorzeigen". Charmant wie immer! Daniel nahm den Schein entgegen, holte einen Gepäckwagen und lud seine Sachen auf.
Na klasse! Auch noch C-Sicherheit! dachte er während er sich auf die Suche nach einem Taxi machte.

----------------->C-Sicherheit

Tryss'Beeld
30.06.2010, 22:48
Tag 3
Citadel: Zivile Andockbuchten
21:00 Uhr

Ein leises Brummen lag in der Luft. Der Duft von arbeitenden Maschinen erfüllte den Raum, wovon Tryss natürlich nicht viel merkte, denn die Luft die der Quarianer atmete war mehrfach gefiltert und völlig keimfrei.
Der junge Dieb lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen. Sein Gehör konzentrierte sich auf das regelmäßige Surren des Antriebs und Schiffes. Wie die meisten Quarianer erinnerte ihn dieses Geräusche die Migrantenflotte. Seine Gedanken wanderten zurück zu jenen Tagen als er noch zwischen den anderen abertausenden Schiffen, auf der Cyron gelebt hatte. Manchmal dachte er mit Wehmut an diese Tage zurück, aber das Leben fand im hier und jetzt statt. Schließlich war er kein seniler Drell, der sich in seinen Erinnerungen verlor.
Tryss öffnete die Augen und verband sich, mit Hilfe seines Universalwerkzeugs, mit dem Extranet. Nachdem er einige Suchbegriffe eingegeben und die Ergebnisse betrachtet hatte griff er auf seinen persönlichen Datenspeicher zu und erkundigte sich erneut über seinen Auftrag. Sein Ziel war eine kleine Statuette, des Elcorkünstlers Forta, die er von einem neureichen Batarianer auf der Citadel stehlen sollte. Keine große Sache, aber sein Auftraggeber, ein exzentrischer Kunstsammler, zahlte gut und...
„Hey! Quarianer! Wir sin' gleich da“, erklang eine Stimme aus dem Lautsprecher. „Pack deine Sach'n un' lass alles dort steh'n wo es hin gehört!“, forderte der Fremde ihn über einen Comlink auf. Tryss schüttelte den Kopf, fast täglich wurde er mit den typischen Vorurteilen gegenüber Quarianern konfrontiert und er hatte es mittlerweile aufgegeben den Leuten zu erklären, dass sein Volk keine gemeinen Diebe waren... Nun ja, die meisten jedenfalls.
Er schulterte seine Tasche und begab sich zur Luftschleuse des Frachters, auf dem er die Überfahrt von Omega aus gebucht hatte, als kurz darauf ein Ruck durch das Schiff ging. Sie hatten an den zivilen Andockbuchten der riesigen Station angelegt.

Wenige Minuten später befand er sich auf in den Räumlichkeiten der Andockbuchten. Außer ihm hatte außerdem eine Gruppe Menschen angedockt und bestieg nun eines der Shuttles, Tryss wartete geduldig bis sich der Andrang aufgelöst hatte. Als Dieb war es für ihn sehr wichtig nicht in den Logs von C-Sec aufzutauchen, aber er wäre nicht so erfolgreich wenn er für dieses Problem keine Lösung parat hätte. Er wartete ab und bestieg alleine eines der Shuttles das wenige Augenblicke später abhob und ihn in Richtung C-Sec trug. Während der ersten Minuten blickte der junge Quarianer durch sein Visier auf die unzähligen Türme und Gebäude der Station, egal wie oft er sich auf der Citadel befand, er war doch jedes Mal aufs neue von ihren Ausmaßen beeindruckt. Auf halber Strecke griff er auf sein Universalwerkzeug zu und machte einige Eingaben. Eine holografische Anzeige erschien auf der eine unglaubliche Anzahl von Zeichen herab scrollte. Tryss betrachtete die Symbolfolgen und tippte gelegentlich etwas in sein Universalwerkzeug ein was zu einer Veränderung der Kolonne führte. Wenige Augenblicke später verkündigte ein Abfolge von Tönen, dass der Vorgang abgeschlossen war und das Shuttle legte eine leichte Linkskurve ein. Sein Ziel war nicht mehr C-Sec, sondern ein abgelegenes Industriegebiet von wo aus der Dieb ohne eine Registrierung die Station betreten konnte. Er hatte das Shuttle so programmiert, dass es nach seiner Ankunft zurück zu den Andockbuchten fliegen würde und sich die veränderten Dateien daraufhin selbst vernichten würden.

Etwa 5 Minuten später landete das kleine Schiff zwischen großen Frachtcontainern und der Passagier begab sich in Richtung der Citadel Bezirke.

Octavian Visconti
14.08.2010, 08:57
Einstiegspost

Tag 3
Citadel: Zivile Andockbuchten
07:30

"Erhabener, wir sind gelandet."

Fieber und Kopfweh quälten ihn, während er verdrossen die Bilder an der Wand anstarrte. Vater und Sohn. Brüder. Frau und Kinder. Die nächsten Verwandten. In Summe: Familie. Sie strahlten in den Bildern und die Vergänglichkeit des Augenblicks schien nicht zu existieren, sondern nur die Ewigkeit des Bildes. Er wünschte sich, er könnte zurückreisen. Vergangene Zwiegespräche glätten und Versöhnung schließen, bevor es zu spät war. Was waren die letzten Worte, die sie tauschten?

Er hatte sich von seiner Mutter gebührend verabschiedet, begleitete sie am Sterbebett und trauerte am Grab. Bis jetzt schafft er es noch jedes Jahr ihr Familiengrab in Rom zu besuchen, doch für wie lange noch? Turbulente Zeiten standen bevor und dieses Jahr war kein gewöhnliches. Ein Jahr der Entscheidungen, es lag in der Luft, etwas würde passieren und es war nicht der Tod des Vaters, es stand erst bevor. Salzgeschmack in der Luft oder waren es nur auf den Lippen? Gabriela Visconti, geboren 2120, gestorben 2180. Verheiratet, Mutter von drei Kindern. Geburtsname lautete, wie lautete er doch noch... Gabriela Fellini.

Es war grotesk. Was konnte er sagen, ihm fehlte doch die Erinnerung? Der Vater stirbt und er denkt an die Mutter. Die Streits, die ewige Flucht vor ihm, die Zwietracht unter den Brüdern, die schon so früh gesät wurde. Die Erlösung, die gefunden wurde im letztendlichen Tod des Vaters. Doch wenn die Erlösung sich so einzigartig anfühlen sollte, so stellte sie sich doch als Leere dar. Ein Trugbild, das Octavian ein Leben lang getäuscht hatte. Der Tod des Vaters, tausend mal gewünscht und hunderte Mal herbeigeflucht. Jetzt, da er da war, war die Schwere seiner Hoffnungen und Sehnsüchte erst zu spüren. Octavian schauderte es und er schüttelte sich, rieb seine Haut warm. Wenn die Erlösung herbei gesehnt wird, weil der Vater einem das Leben, sein Leben, zur Qual macht und das Intrigenspiel im Leben zum allumfassenden Schutzmantel wird, muss etwas nicht funktioniert haben. Er spielte mit seinem Feuerzeug, einem originalen Zippo von der Erde. Die Motoren liefen noch. Und in jedem Moment in dem er das Rad betätigte, schien die Corefield Design #3 kurz zu verstummen, so als wüsste sie, dass der Besitzer versuchte sich zu erinnern und es besser für sie wäre, wenn sie kurz die Klappe hält. Und wenn das Feuer brannte, war sie nur gedämpft zu hören. Göttliches Feuer, das heute den Leichnam seines Vaters verbrennen würde. Doch nicht einmal dieses Feuer, konnte ihm verraten, woran es lag. Diese unnatürliche Schwere, die ihn an den Boden des Schiffs zu fesseln schien.
Den ganzen Flug durch lag er am Boden und inspizierte die Decke, jeden Millimeter von ihr bis ins Detail. Sein Bett bot ihm nichts, aber der Boden tat es. Eine Kälte, die ihm bekannt erschien, die er willkommen hieß und mit offenen Armen empfing, den ganzen Flug hindurch. Erst als er die Stimme seines Piloten hörte, schaffte es Octavian sich an den Tisch zu fesseln. Glitt zuerst ungläubig über die Kanten hinweg und kratzte dann in der Mitte etwas ins Holz. Der Schreibtisch war nobel gestaltet, keine Frage, vielleicht sogar im alten Kolonialstil, aber Octavian interessierte es nicht. Er wollte ihn aufreißen und zerstören, mehrere Minuten lang. Aber die Politur war zu mächtig für Octavians Fingernägel und so wartete er, starrte die Bilder auf dem Tisch an und sehnte die Worte seines batarianischen Piloten herbei, deren Inhalt war, dass sie gelandet waren.

Der Tisch, ein Relikt aus vergangener Zeit. Und so kam sich Octavian auch in diesen bedeutungsschwangeren Stunden vor, während er mit verblüffend bedeutungsleerer Miene sich an ihm rieb. Er fragte sich, wie viele afrikanische Arbeiter damals starben als sie ihn bauten. Ein, vielleicht zwei? Vielleicht nicht direkt, aber weil sie das Holz falsch schnitten und ihnen als Dank eine Kugel präsentiert wurde, die das Leben ihrer Familien zerbrechen ließ und ihres beendete. Der Tisch, vielleicht ein Symbol, aber garantiert ein Geschenk des Vaters zum späten, aber erfolgreichen Überlaufen zu Corefield Design.

Wie er diesen Namen doch hasste. Er schien ihn zu verfolgen.

Und wie viele Menschenleben wurden auf diesem Tisch wohl geopfert, wie viele Bluttropfen sammelten sich auf ihm und gingen ins Holz über, sodass sie ein Teil von ihm wurden. Wirkten auf den Betrachter als wären sie an Ort und Stelle, als hätten sie ihren Platz gefunden nach einer langen Reise. Einst ein Bluttröpfchen in einem Organismus und nun ein natürlicher Bestandteil eines jahrhundertealten Tisches. Konnte man als Beförderung ansehen, wenn man wollte und eine zynische Ader besaß. Dies tat Octavian. Erneut musste er unweigerlich an die Vergänglichkeit denken und er wünschte sich, er wäre eine Asari und würde tausend Jahre leben, bis er des Lebens überdrüssig war. Aber das war er vermutlich schon sein ganzes Leben lang, also was würde dieser Umstand schon ändern, der Umstand welcher Rasse er angehörte?
Er rieb sich am Kopf und kratzte sich. Er befürchtete, er hätte Flöhe und er dachte an Ameisen und ihre Kolonien. Er hatte einst, vor langer Zeit, auf der Militärakademie einen Film entdeckt, der vor noch längerer Zeit gedreht wurde, in dem ihm erklärt wurde (es sei am Rande erwähnt, dass es sich hierbei um einen südkoreanischen Film handelt, also ist es vermutliche eine reine Sache der Mentalität), dass wahrhafte einsame Menschen, wenn sie sich einsam fühlen an Ameisen denken. Aber Octavian hielt es für wahrscheinlicher, dass er sich nicht einsam fühlte, sondern dass er sich einsam fühlen wollte. Ein wichtiger Unterschied wohl angemerkt. Und deshalb dachte er an den Film und an die Worte des armen Mädchens, sah das Bild vor Augen wie sie es ihrem Liebhaber und Vater erklärte und in der U-Bahn saß und eine Ameise sah, und er wollte sich auch einsam fühlen und eine Ameise sehen. Doch keine Ameisen hier auf der Citadel und keine Ameisen hier in Corefield Design #3 und keine Ameisen in der ganzen Galaxis und keine Ameisen in seinem Herzen. Die rationale Schlussfolgerung: Er war nicht einsam. Doch sage ihm wem, was war es dann, dass ihn so zum Boden kettete und nicht atmen ließ, ihn schreiben ließ bis er fertig war und nichts mehr zu sagen hatte, ihn nun hier dahin vegetieren ließ, wartend auf den rettenden Gedanken, den rettenden Satz, der so doch über seine Lippen kämen möchte um das Wirr-Warr seines Wesens zu entwirren und die Nabelschnur abtrennen möge.
Und doch, es kamen keine Ameisen und er blieb hocken.

Draußen spielten seine batarianischen Offiziere eine Runde Skyllian Five Poker und hätte er gelauscht, so hätte er sie gehört. Aber ihm war nicht danach.

„Dem Erhabenen geht es nicht gut, was?“
„Natürlich nicht.“
„Wir sollten Radval informieren.“
„Vielleicht. Radval ist Politiker, er wüsste, was er ihm zuflüstern sollte.“
„So sind sie nun mal diese Politiker.“
„Sollten wir nicht die Käfige aufsperren und einen reinschicken, damit er ihn etwas ermuntert?“
„Ermuntert?“
„Du weißt schon.“
„Nein, er hat gesagt, erst auf seinen Befehl hin.“
„Und wir bleiben hier hocken und tun nichts außer zu spielen?“
„Hey, Leute, die C-Sec wird langsam unruhig. Wir sollten…“
„Wir machen gar nichts. Gebt ihm etwas Zeit.“
„Aber er sollte zumindest der C-Sec Bescheid sagen. Eine Crew voller Batarianer, das gefällt denen bestimmt nicht.“
„Interessiert uns das?“
„Doch, schon, ein wenig.“
„Nein, tut es nicht. Wenn sie denken, sie könnten hier reinspazieren, wird der Erhabene sie vor die nächste Kanzlei schleifen lassen und ihre Karriere beenden. Wäre amüsant, nicht?“
„Wegen was?“
„Was fragst du so dumm, wegen irgendwas eben.“
„Radval wüsste die Antwort.“
„Er ist aber nicht hier. Und nun zeigt, ihr Angsthasen.“

Ein Moment der Anspannung entstand, der das ganze Schiff einnahm.

„Sieht so aus als hätte ich gewonnen. Wie immer. Her mit den Credits.“

Batarianer glichen Ameisen, in einer gewissen Art und Weise, kam es Octavian in den Sinn. Vielleicht war der einzige Unterschied, dass Batarianer mehr Augen hatten, aber das war durch einfache Evolution zu erklären. Eine Streitmacht von Ameisen stand ihm zu Befehl, aber nein, das war übertrieben. Eine Handvoll von Batarianer hörte auf ihn, das war angebrachter. Aber er sah keine Batarianer und hörte sie kaum und hörte damit schon gar keine Ameisen.

In Octavian kam erneut die Frage nach Funktion auf, die er sich zuvor stellte, aber durch seine gemischten Gefühle und seine verflochtenen Gedankengänge noch nicht beantworten konnte. Funktionierte er, funktionierte sein Vater, funktionierten sie beide zusammen? Vielleicht waren sie magnetische Pole, die sich gegenseitig abstießen. Vielleicht zwei Säuren, die, wenn sie sich vermischten, alle in den Tod rissen. Vielleicht übertrieb er erneut. Vielleicht waren sie zwei Menschen von unterschiedlichem Schlag, deren Zusammenleben nur ein paar Stunden dauerte, ehe einer von beiden den anderen beschuldigte oder unschuldige Dritte mit in ihren Disput mit einbezog.

„Mach’ etwas sinnvolles.“

Worte seines Vaters hallten in seinem fiebergetränkten Kopf und er konnte sie nicht loswerden. Funktionierte Julius Visconti als Vater, den er so sehr benötigte – und zwar immer, nicht nur als erfolgreicher Geschäftsmann, sympathischer Lebemann und milliardenschwerer Erbe, sondern eben auch als Vater? Funktionierten Octavian und seine Brüder? Funktionieren, Funktion, funktionell, funktionierten, Funktionen funktionierten (einst), f…unzieren.

Er haute kräftig auf die Tischkante und heulte dabei auf. Die Hand schien zu pulsieren und zu glühen, ein unglücklicher heftiger Schlag, der fürchterlich daneben ging. „Verflucht!“ Octavian biss sich auf die Zunge und wollte noch mehr fluchen, aber die Zunge schmerzte. Er krümmte sich auf seinem Stuhl, atmete tief ein und rasch aus. „V…“ Er wollte die Worte hören, aber nur ein V bildete sich auf seinem Lippen. „V… Vvv…“. Sanft versuchte er den Schmerz der Hand hinfort zu massieren, sodass er ins Nirgendwo verschwand. Ins Leere seiner Seele? Ach nein, das wäre zu pathetisch ausgedrückt. Eine Verbeugung nach vorne und hätte man die Szene aus der Ferne aufgezeichnet, hätte es gewirkt, als würde Octavian vor dem Christus-Kreuz an der Wand kauern und ihn anflehen.
„Verfickt noch mal!“ schrie er auf: „Was für ein Scheiß.“
Jemand erwachte aus seiner Trance.

Das Gepolter mussten die Batarianer hören. Octavian sprang auf und nahm den Stuhl, schleuderte ihn gegen die Wand hinter sich. Der Stuhl zerbrach, übrigens auch ein Stück aus alter Kolonialzeit. Der Stuhl zerbrach und die Wand blieb stabil. Die Beine trennten sich vom Stuhl und krachten auf den Boden. Octavians Wunsch in diesem Augenblick war: Wieso hab ich nie einen Spiegel dort platziert?

Dann sprang er in einer Furienbewegung um, stützte sich mit einem Fuß auf dem Boden ab, während er mit dem anderen sich auf die Tischkante stemmte und er griff nach dem Christus-Kreuz und in einer weiteren gelungenen Bewegung, die die Muskeln seines nackten Körpers zum Vorschein brachte, schmetterte er das Kreuz vor seine Füße und sah wie der eiskalte Boden, auf dem er den ganzen Flug verbrachte, Jesus Christus den Kopf kostete.

Er wollte noch mehr zerstören. Es dürstete ihn danach. Er sprang vom Tisch und er kam unglücklich mit der Ferse auf, vermutete er, denn ihm selben Moment spürte er wie sie sich bei ihm meldete und ihm signalisierte, ‚so nicht Freundchen’. Sie klagte, aber das tat sein Herz auch und sein Herz war lauter. Die Ferse und Hand rebellierten nun, doch der Rädelsführer war sein Verstand. Er humpelte an sein Bücherregal, ein weiter Weg für einen Mann, der sich wie ein Krüppel vorkam. „Wo ist es bloß“, fluchte er, durchwühlte das Regal und fand es.

Der Zauberer von Oz. Geliebtes Kinderbuch.

Er klappte es auf und schien sich kurz zu beruhigen. Die ersten Zeilen las er, dann blättere er nach vorne und merkte, dass das Buch ihn nicht beruhigen würde, nicht dieses Mal. In ihm hallten die Worte von Dorothy. Wenn ein Kind jemals ein Idealbild geformt hatte, so war es Octavian und seine Liebe zu Dorothy. Doch wenn ihm das Buch nicht half, für was war es denn sonst gut? Worte, die jemand einst aufschrieb, dienten einzig und alleine dazu den Nachkommenden das Leben zu erleichtern, besonders in schweren Stunden. Und das Buch war zu nichts gut. Er wollte es fallen lassen, schmiss es aber stattdessen gegen das Regal und fragte sich kurz, was seine eigenen Werke für einen Wert hatten.

Er ließ sich aufs Bett fallen, das ihm jetzt doch so viel zu bieten schien. Er wollte schlafen und schmiegte sich an den Polster an. Er wollte weinen und seine Tränenwege füllen, damit jeder sah, wie sehr er leiden musste. Er verkroch sich und wühlte sich mit Hilfe der Satin-Bettdecke ein. Aber es war nicht warm und er fing an zu frieren. Paradox? Und ob.
Zitternd und bibbernd keuchte er schweren Herzens seine Last heraus und schloss die Augen, versuchte sich zur Räson zu bringen.

Auch dieses Mal nahm er die Batarianer nicht wahr.

„Das war mal ein Sturm.“
„Gut so. Das ganze Leid musste mal raus.“
„Aber gleich das Schiff demolieren?“
„Ich hätte mir auch gewünscht, dass er lieber dich vermöbelt, aber man kann sich nicht alles wünschen.“
„Sehr lustig.“
„Was denkt ihr tut er gerade?“
„Vielleicht schlafen?“
„Vielleicht holt er sich auch einen runter.“
„Der war schlecht.“
„Ich würde es tun.“
„Natürlich würdest du es tun. Du hattest auch noch nie eine Batarianerin.“
„Eine Asari dafür.“
„Klingt widerlich.“
„War es aber nicht.“
„Denkt ihr, er vermisst ihn?“
„Bezweifle ich.“
„Ich denke schon.“
„Sie haben sich ständig gestritten, wieso sollte er ihn vermissen? Er dürfte froh sein, dass er weg ist.“
„Mehr Platz für ihn?“
„Nur Platz für ihn.“
„Sarvil, du scherzt?“
„Mitnichten.“
„Aber…“
„Was hat er denn vor?“
„Woher soll ich das wissen? Er wird jedenfalls sicherlich aufräumen, sobald er sich gefangen hat.“
„Was meinst du denn mit aufräumen?“
„Mhm, ich habe wohl übertrieben.“
„Nein, jetzt sag schon.“
„Sag es uns, Sarvil.“
„Gar nichts sag ich euch, ich hab übertrieben, mehr nicht. Und jetzt haltet die Klappe.“
„Soll jemand reingehen zu ihm?“
„Spinnst du? Er schläft endlich und du willst ihn aufwecken? Du gönnst wirklich niemanden Ruhe. Ständig am rumnerven, stimmt es? Und wenn was nicht sofort geht, meckerst du.“
„Das ist gar nicht wahr.“
„Jaja, schon gut. Und jetzt hockt euch wieder an den Tisch, ich will noch paar Credits verdienen.“
„Für asarische Nutten?“
„Du verwechselst mich mit dir, mein Lieber.“

Doch Octavian fand keinen Schlaf. Er streichelte mit geschlossenen Augen den Polster und sehnte sich danach in seinem eigenem Bett auf Illium zu sein, wo er dann tagelang sich einkuscheln würde und das einzige was ihn quälen würde, wären die Sandkörner, sobald er aufwachte.
Sein Atmen war nun ruhig und gelassen, sein Kopf fiebrig wie zuvor. Er brauchte eine gesunde Mütze Schlaf, aber die würde er heute nicht mehr finde. Dennoch gönnte er sich ein paar Momente eingerollt im Satin, der ihn die Kälte spüren ließ.

Er fragte sich, woher das Fieber kam, dass ihn so sehr an seine Zeit in den Terminus System erinnerte. Er hatte das Fieber befürchtet, aber wieso kam es? Es fröstelte ihn. Schreiben war diesmal keine Lösung, es würde nicht weg gehen. Es schien als kam das Fieber erst durchs Schreiben. Ausgelöst durch das willkürliche Suchen in den Erinnerungen und dem vergeblichen Abtasten der Schreibtasten auf Elysium. Ein Unterfangen, mit dem er versuchte, seinem Vater ein letztes Mal Respekt zu zeigen. Sein Blick fiel auf die Flasche auf dem Nachtisch. Er schrieb es herbei, so musste es sein. Eine Flasche Bavrkos und eine Flasche Gin. Beide beinahe leer. „Huh“, kam es aus ihm heraus: „Merkwürdig. Ich könnte schwören, sie waren voll bevor ich meine Augen schloss.“

Der Alkohol schien makellos in Vergleich zum kümmerlichen Wesen, das sich im Bett herumwälzte. „Wahrlich merkwürdig.“ Es war ihm das Zeitgefühl verloren gegangen und er dachte nach, ob er denn heute schon seine Augen für mehr als ein paar Minuten zugemacht hatte? Und dann wurde es ihm klar, dass es ihn langsam in den Wahnsinn trieb, Stück für Stück. Er wendete sich auf den Rücken und seine Augen nahmen wiederum den vertrauten Anblick der Decke ins Visier. „Peng, Peng.“ Er ließ seine zu einer Pistole geformte Hand aufs Bett zurückplumpsen und war sich nicht recht sicher, ob er denn aufstehen sollte.

„Mach’ etwas sinnvolles.“

Die Worte seines Vaters fanden wiederum Einzug in seine Grübelei. Sie stammten aus einer alten Konversation, die sie führten, als sie beide noch verhältnismäßig jung waren. Octavian teilte seinem Vater mit, dass er gerne Germanstik studieren möchte und sein Vater, der kurz zuvor sein Erbe ausbezahlt bekam und auf der Suche nach Investmentmöglichkeiten war, diese aber nicht fand, war abweisend zu ihm. Nicht aufbrausend, keineswegs. Seine Worte waren kalt und Octavian beschlich damals das Gefühl, dass sein Vater ihn nicht ernst nahm. Germanstik, der Traum eines Grünschabels, dem alles zu Füßen lag und der nicht recht wusste, wohin ihn sein Weg führen würde. Es war nicht die erste und nicht die letzte Enttäuschung, die Octavian von seinem Vater empfing. Aber sie hallte nach und ihr Echo schien während all der Jahre nie zu verstummen wollen. Ein Satz, der immer wieder um Planet Octavian kreiste und hin und wieder in die Umlaufbahn zu schlittern schien, um dort ein verheerendes Massaker unter der Bevölkerung, den kleinen Octavians, anzurichten und Berge, Meere und Städte zu verändern bedrohte.
Aber nun da Vater tot war, fragte sich Octavian, und dies tat er während er nach dem Gin griff und sich langsam aufrichtete, sodass er sich an die Hinterwand lehnen konnte, was denn nun sinnvoll sei? Sollte er im Unternehmen bleiben? Ein Schluck, ein leerer Blick. Sollte er zurück zur Schriftstellerei? Ein Schluck, ein leerer Blick. Sollte er es wagen, dass Unternehmen zu übernehmen? Ein Schluck, ein leerer Blick. Sollte er zu Frau und Kind zurückkehren? Ein Schluck, ein leerer Blick. Sollte er das Unternehmen verkaufen? Ein Schluck, und naja, ihr wisst schon.

Sollte er seinen Vater bestatten, wie es sich für einen Sohn gehört? Kein Schluck, aber ein Lächeln auf den Lippen. Kein süffisantes, zynisches oder bösartiges. Sein Blick wurde glasig und da kam sie die Träne, nach der er so verlangte. Sie lief sein markantes Gesicht hinunter und fand schlussendlich ihren Platz auf seiner Brustwarze. Sie würde dort eingehen, wie die Bluttropfen auf dem jahrhundertealten Tisch und wenn jemand seinen Leichnam einst untersuchen würde oder eine Frau seinen Oberkörper küssen würde, so würde die Person sich fragen, ‚ist dies eine Träne dort, Octavian, hier auf deiner Brustwarze?’

Octavians Blick wanderte von der Detailansicht seiner Brustwarze über den Gin bis hin zur Totalen auf sein Quartier. Der Stuhl war zerbrochen, aber hinterließ keine Delle in der Metallwand des Raumschiffes. Er war jetzt doch recht froh, dass dort kein Spiegel hing, sonst hätte er sich wohl noch geschnitten und sein Fuß tat ihm auch so schon weh genug. Er bewegte etwas die Zehen, während der Blick weiter wanderte vom Bücherregal über den Schreibtisch auf den Boden zum Christus-Kreuz.

„Verdammt“, hauchte er schwach, stellte die Flasche Gin zurück auf den Nachtisch und ging humpelnd zum Kreuz. „Mutter Maria, vergib mir“, waren seine Worte und er schien erst jetzt seine Sünde zu begreifen. Er bekreuzigte sich langsam und intim, denn nur er war im Raum und sonst niemand. Zaghaft fasste er das Kreuz an und betrachtete mit wieder erzitternden Lippen seine Untat. Ein heftiges Schlucken vermochte es nicht seinem Schuldgefühl in diesem Moment Ausdruck zu verleihen. Etwas unglücklich versuchte er den Kopf wieder anzubringen, aber er wusste da würde wohl nur noch ein Klebstoff helfen und er ahnte, dass sie keinen an Bord hatten. Nach einigen Versuchen resignierte er und legte das Kreuz behutsam zurück auf den Tisch. Aber das Kreuz fühlte sich auf dem Tisch nicht wohl, so kam es Octavian vor und so nahm er es erneut und ging zurück zu seinem Nachtisch und verstaute es in der obersten Schublade neben seiner Luger, die er keines Blickes würdigte. Er schloss die Schublade und bekreuzigte sich erneut. Dann zog er seine Unterhose an, die er Stunden zuvor in emotionsloser Art und Weise auf die Tischlampe warf und er fühlte sich schon wieder etwas eingeengter. Doch es musste sein, sonst würde er sich wohl noch schlimme Krankheiten in der Genitalzone einfangen, wenn er und sein Penis diese nicht schon längst aufgeschnappt hatten, während der Zeit an Bord der Corefield Design #3 in der sie nackt auf dem Boden lagen und die Decke anstarrten.

Etwas verwirrt, aber doch klarer bei Verstand als zuvor, bewegte er sich zurück zum Tisch, der Ort an dem der Wutausbruch anfing. Kein weiterer Stuhl war hier, also kniete er sich vor den jahrhundertealten Tisch als wäre es ein Altar und er sein Wächter. Die Finger berührten die Tischkante und tänzelten auf ihr. Ungläubig blickte er die Bilder an und blieb bei einem Bild von Vater und ihm besonders lange hängen. Er erinnerte er sich an den Tag bis ins kleinste Detail. Sein Vater trug einen schwarzen Anzug und eine rote Krawatte, in seinen Armen war Octavians Dienstuniform. Sein Gesicht war von Stolz erfüllt und strahlte förmlich. Das hatte Octavian noch nie gesehen. So mussten sich die Hirten fühlen, wenn ihre Schafe zurückkehrten, jedes einzelne von ihnen, nach dem sie aufgrund des Sturms voller Angst ins Gebirge flohen und ihren Hirten nicht mehr trauten. Doch die Schafe kehrten zurück und Octavian war das letzte Schaf, das an diesem Tage zurückkehrte zu seinem Hirten. Das Foto war ein paar Jahre alt und es wurde unmittelbar geschossen, nachdem Octavian seinem Vater mitteilte, er würde gerne im Unternehmen arbeiten. Und der Vater, den er wusste es bereits, ohne dass Octavian es ihm davor mitgeteilt hätte, schloss ihn in seine Arme und übergab ihm die Uniform. Und Octavian fragte sich innerlich, welch merkwürdige Uniform dies sei. Und sein Vater antwortete ihm, als hätte er die Frage gehört, was er aber natürlich nicht tat, dies ist die Uniform meines Sohns. Octavian war den Tränen nahe, er ist es auch jetzt. Sie schlossen sich in die Arme, eine lange, intensive und zärtliche Umarmung zugleich. All die Last schien zu schwinden an diesem Tag. Die Suche schien beendet. Das Ziel gefunden und der Weg wurde erfolgreich bewältigt, dachte sich Octavian an diesem Tag. Er irrte sich.

Ein beschämtes Senken des Kopfes sagt manchmal viel aus, so auch dieses Mal. Keine theatralische Geste für irgendjemanden, der ihn beobachtete. Wer sollte ihn auch beobachten? Den Alkohol interessierte es nicht, die Bücher waren mit sich selbst beschäftigt, die Bilder waren in ihrer Glückseligkeit gefangen, Gott war sicher in der Schublade verstaut und der Stuhl lag verkrüppelt am Boden.
Das Senken des Kopfes war eine normale Reaktion auf Octavians zerstreute Gefühlswelt in den letzten Tagen. Er fragte sich, ob er zu viel hinein interpretierte, ob er seinem Vater zu viel Gewicht zusprach, ob es denn nicht normal sei, diese Gefühle zu haben? War er im Endeffekt vielleicht nur von sich selbst enttäuscht, dass er nicht da sein konnte bei Vater in seinen letzten Momenten. Er wusste nicht, wie sein Vater starb. Die Nachricht seines Bruders war simpel und drückte alles aus, was man wissen musste.

Vater ist tot.

Octavian Visconti
14.08.2010, 08:58
Einstiegspost - Fortführung

Mehr gab es nicht zu sagen, zumindest nicht in einer Nachricht, die einen auf Elysium beehrte. Was es wohl war, an dem er starb? Die Niere, die Leber, das Herz, der Verstand? Eine Kugel oder der eigene Körper, der den Geist aufgab? Eine Explosion oder Gevatter Tod im Schlaf? Was war schlimmer, welcher Tod bedeutete mehr, was bedeutete es Octavian und wen interessierte es? Vater war tot.
Mit müder Stimme, sprach er ins Nichts: "Ich wünschte, ich könnte diese Bilder alle sehen, wenn ich die Augen schließe und dann zwischen all der Schwärze erkennen. Dann könnte ich sagen: Wenn ich die Glückseligkeit nicht sehe, dann sehe ich zumindest die Dunkelheit."

Er prägte sich die Bilder ein. Sie sich jetzt vorstellen, war ein leichtes, aber wie sah es in fünf Minuten aus? Er erhob sich und versuchte nun sich fünf Minuten lang zu beschäftigen. Ein rascher Blick auf die Digitaluhr auf dem Tisch. 8:05. Na, dann, auf geht’s.

Fünf Minuten können eine ganz schöne lange Zeit sein. Wenn man ein Buch anfängt zu lesen, dann vergeht die Zeit und ehe man sich versieht, fragt Mutter, ob man denn gar nicht schlafen gehen möchte. Und die Citadel-News sich über das Terminal für ein paar Minuten anzusehen, heißt sich ein paar Minuten freiwillig Lügengeschichten aussetzen. Er kannte schließlich diesen Verein, wie sie ihn verleumdeten und ihm damals in den Rücken fielen.
Er zog seine Unterhose etwas zurecht und seine Zehen vibrierten etwas und er bemerkte, dass seine Ferse gar nicht mehr schmerzte. Er wünschte sich, er hätte die neueste Ausgabe der Belverde hier um etwas zu schmökern und wahren Journalismus zu frönen. Dann wühlte er durch die Schreibtischschubladen auf der Suche nach Zigaretten, mehrere Male. Er versuchte sich zu erinnern, wo er sie verstaute hatte, da das Rauchverbot während dem Flug galt. Er blickte aufs Bett, aber da war nichts. Und er schaute in der Nachtischschublade, aber dort fand er nur Gott und seine Luger und beide brauchte er nicht. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er durchsuchte die Taschen seiner Uniform. Erleichtert fand er sie in einer Innentasche und erinnerte sich daran, dass er noch kurz vor dem Abflug mit Sarvil eine rauchte. Das Feuerzeug lag noch auf dem Tisch und so konnte er es nicht vermeiden einen kurzen Blick auf die Bilder zu werfen, während er sich die Zigaretten anzündete. Sollte er noch mal von neuem anfangen, also weitere fünf Minuten warten?

Mit der Zigarette im Mund und einem ordentlich bizarr-stolzen Gang kreiste er etwas im Zimmer herum, immer wieder den Blick auf die Uhr gerichtet. Er versuchte sich nicht an die Bilder frühzeitig zu erinnern, sodass die von sich selbst aufgetragenen Regeln bezüglich des kleinen Experiments auch wirklich in Kraft blieben. Deshalb schmökerte er auch etwas im Bücherregal, tippte seine Schätze an und wagte es nicht sie aufzuklappen, schon gar nicht mit einer Zigarette im Mund. Er suchte nach einem Aschenbecher, aber den fand er natürlich nicht und deshalb aschte er in den Mülleimer neben dem Bett und hoffte inständig, dass kein Brand dadurch entstehen würde. Er richtete etwas seine Haare und kontrollierte seine Augen im kleinen Spiegel auf dem Nachtisch. Es schien alles in Ordnung zu sein. Seine Brustwarze, die etwas matt schimmerte wegen der Träne, begutachtete er besonders lang und er füllte sich seltsam zufrieden, bis er sich für das Gefühl schämte. Dann ließ er sich aufs Bett fallen, rauchte und fuhr mit dem Finger seine Lippen im Uhrzeigersinn entlang. Er wirkte als würde er über irgendetwas nachdenken, aber gerade ging ihm nichts Wichtiges durch den Kopf. Er fror nicht mehr, bemerkte er und er fragte sich kurz, ob Unterhosen eine heilende Wirkung hätten, und ob man sie deshalb wohl trug. Aber er verwarf den Gedanken schnell als Humbug und rügte sich in Gedanken selbst dafür, dass er, so betrunken er die letzten Tage auch war, auf solch eine Frage kam. Zum Glück hatte er es nicht ausgesprochen, sonst wäre er wohl rot vor Scham angelaufen. Sonst starrte er noch die wohl vertraute Decke an, rieb sich hin und wieder das Kinn und aschte wenn es ihm die Zigarette befahl. Schlussendlich schaute er auf die Digitaluhr und ging dabei erfolgreich den Bildern aus dem Weg. Die Zeit war 8:15, womit er sogar noch mehr wartete als ursprünglich geplant und dann schloss er die Augen.

Er schloss die Augen und stellte sich die Bilder vor. Jedes für sich und sog es in sich hinein, sodass es ein Teil seiner Essenz werden würde und ein Bestandteil von ihm, denn er in sich tragen würde, selbst wenn die Bilder irgendwann nicht mehr sein würden. Dann hätte er immer noch die Erinnerung an sie, und die Schwärze war auch da, aber die brauchte er im Moment nicht.
Es war eine heilende Sogwirkung, die tief aus dem Innersten kam und trotz des Zigarettengeschmacks auf seiner Zunge fühlte er sich gesund. Er schien sich an jedes zu erinnern, glasklar. Natürlich war er stolz auf sich, aber noch mehr war er glücklich für diese kurzen Momente. Er wollte die Augen gar nicht mehr öffnen. Er ging sie immer wieder durch, vermischte die Reihenfolge und genoss es, wenn ein Bild in seinen Gedanken zuerst schwammig erschien und dann nach kurzer Reaktionszeit klarer wurde und sich ihm seine Liebsten offenbarten. Ihm wurde klar, während er so da lag, dass er nach allem vielleicht doch nicht das egoistische Drecksstück ist, für das er sich gehalten hatte, nachdem er sich im Sicherheitsbüro auf Elysium selbst eingekerkert hatte und mit niemanden Kontakt hatte. Er rief niemanden an und er meldete sich nicht einmal. Er war auf Elysium alleine mit sich und trank, schrieb, rauchte und weinte. Jetzt fiel es ihm ein. Dass er weinte und er war gerade beim Bild seiner Kinder und fragte sich eine entscheidende Frage und zwar, ob den seine Kinder weinen werden, wenn er einmal tot ist? Die Bilder waren von prägender Kraft und nun da er sich sicher war, dass er sie liebte, waren sie ihm willkommen und er fand die Stärke sich endlich zu motivieren das Quartier zu verlassen. Er konnte, jedoch wollte er noch nicht. Nur noch einwenig wollte er hier die Ruhe genießen, ehe er sie in die Arme schließen konnte, sie um Vergebung bitten würde, dass er ihnen nicht geantwortet hatte, ihnen erzählen würde, wie fürchterlich doch diese Flugsperre war, denn das war sie, und wie sehr er den Tod seines Vaters bedauerte.

Er riss schlagartig die Augen auf! Er kam sich heuchlerisch, verlogen vor. All die Gedanken, die gerade seinen Kopf zogen, wie ein Stamm von Nomaden, waren fremd.

Irgendetwas war anders, er fühlte sich anders. Jahrzehnte lang zog ihn nichts zur Familie, selbst als Mutter starb, die wichtigste Figur eines jeden Wesens, war er alleine. Und er spürte wie Mutter ihn langsam aufrichtete, ihn aus dem Bett hob als wäre er noch jung. Sie waren beide fort. Er schloss sich selbst in die Arme, den niemand anders konnte es gerade, und er fing wieder an zu frieren und der Kopf erhitzte und das Fieber kam wieder. Sie waren beide fort. Mutter und Vater, seine Eltern. Er fühlte sich verloren, aber es ist schwierig seinen Zustand zu beschreiben. Kein verloren im eigentlichen Sinn. Sie waren nur beide fort und er fühlte sich nun einsam und er glaubte eine Ameise zu erkennen, aber es war nur sein kleiner Zeh, der schwarz angelaufen ist, weil er sich, als er sich auszog und zu Boden legte, den Tisch tollpatschig und heftig berührte. Verfluchter Tisch! Sie waren beide fort und er realisierte es erst recht vollends. Weder Vater noch Mutter kämen je zurück und irgendwer hatte sie ihm genommen und er hasste ihn dafür. Ihm fiel das Atmen zunehmend schwerer, vor allem weil er seinen Brustkorb mehr und mehr mit seinen Armen einschnürte. Jahrzehnte lang zog ihn nichts zur Familie. Und er fragte sich, was war nun anders. Die Gedanken durchflossen sein Gehirn so schnell, dass er sie gar nicht begreifen konnte. Es gab tausend Erklärungen für dieses Gefühl. Ein dutzend mögliche Enden und unendlich Wege, die er nehmen konnte, um dieses Gefühl greifbar zu machen. Die Fragen, sie blieben alle in der Luft schweben und würden ungreifbar bleiben. Unbeantwortete Fragen und unausgesprochene Danksagungen und Verfluchungen. So viel. So viel. So viel gab es noch zu klären. Ihm dröhnte der Kopf und das Gefühl, es wollte nicht weg. Versteifte sich, aber undefinierbar. Die Gefühle wurden mehr, aber schwammiger und in seinem Kopf bildeten sich Szenarien, manche nah und manche fern. Aber sie kamen und gingen und schwirrten hindurch. Und die Last, sie schien ihn zu erdrücken. Und erst der Kummer schien tödlich, so ließ er seine Arme vom Brustkorb ab und verschanzte seinen Kopf in seinen Händen. Einatmen, ausatmen. Die Szenarien, sie blitzten hervor und verschwanden wieder, stets verschiedenen Variationen, aber immer undefinierbar.

Er fühlte sich wie ein Junkie, der vom Heroin weg wollte und befürchtete er würde jederzeit sich die Nadel wieder in den Arm rammen. Er fühlte sich wie die Mutter, deren ungeborenes Kind ermordet wurde und sich nun auf die Jagd nach den Dreckskerlen begab. Er fühlte sich wie eine steinharte Söldnerin, die von ihrer Schwester betrogen wurde. Er fühlte sich wie ein ungewollter Kapitän, der nun die Verantwortung für alle Männer und Frauen hatte. Er fühlte sich wie eine kleine Göre, die alles in Schutt und Asche legen würde, damit ihre Liebe gedeihen kann. Er fühlte sich wie ein verfluchter Polizist, der am liebsten alles aufgeben möchte, nur damit er etwas Ruhe und Glück findet. Er fühlte sich wie eine Mörderin, die mit ansehen muss, wie ihre eigene Tochter zu dem wurde, was sie selbst ist. Er fühlte sich wie ein Sklave, der in die Freiheit entlassen wurde und endlich wieder ohne Angst atmet. Er kam sich vor als besäße er unmenschliche biotische Kräfte und die ganze Welt stünde ihm offen, aber alles was er tun konnte, war für Chaos zu sorgen. Er kam sich vor als rauchte er Stangen von Zigaretten, verwechselte die Pillen ständig und als wollte er nicht loslassen. Er kam sich vor als wäre er ein kroganischer Kampfpanzer, der sich mit einem Riegel fit für den Kampf macht. Er kam sich vor wie ein schüchterner Quarianer, der als Held zurückkehren möchte zur Flottille. Er kam sich vor wie Arseni als ihn Anna verließ.

Es blieb ein undefinierbares Misch-Masch und er hatte nicht vor seinen Kopf zu heben, denn das würde nichts bringen. Vor seinen Augen war nur die Dunkelheit und keine Bilder.
Und es bekümmerte ihn nur eine Frage.

„Wieso?!“

Er schrie auf, ergriff den Polster hinter ihm und schleuderte ihn so lange gegen die Wand und gegen das Bett abwechselnd bis dieser nur noch durch Fäden zusammen gehalten wurde und die Federn sich über sein ganzes Quartier verteilten. Seine Bewegungen waren aggressiv und brutal bis ins letzte. Wäre es ein fühlendes Wesen, das er dort verkloppen würde, wäre er genauso rücksichtslos gewesen. Octavian sah rot und das musste sein. Er haute immer stärker drauf, selbst als er nur noch den durchlöcherten Polsterbezug in der Hand hielt und es mehr den Eindruck machte, als würde er in einem Anfall wild herumfuchteln. Zorn erfüllte seine Bewegungen und er biss sich auf die Zähne so hart es nur ging und sie stießen immer wieder aufeinander wenn Octavian einen Schrei abfeuerte gegen den wehrlosen, bescheuerten, verfluchten, nichtsnutzigen, hässlichen, unsympathischen, gefühlslosen Polster. Schlussendlich aber hielt er nichts mehr in der Hand und er sank auf sein Bett, rieb sich den Kopf und fragte sich, was das denn gerade wieder sollte.

Hoffentlich geht das die nächsten Tage nicht so weiter.

Er blickte fassungslos durch sein mit Federn dekoriertes Quartier und er musste schmunzeln. Es war ein herrlich, absurder Anblick, der sich ihm hier bot und sich an ihn anschmiegte um ihn innerlich zu wärmen. Octavian sah weiß, denn das Zimmer war voller Federn und er thronte auf seinem Bett. Octavian, Herr der Federn, Meister über den roten Satin und Vernichter aller Polster.
Er erhob sich aus dem Bett und zündete sich eine weitere Zigarette an. Dann genehmigte er sich noch einen Schluck. Er dackelte zum Tisch und fuhr zärtlich über jedes der einzelnen Bilder. Ihm fehlte etwas und er war verändert, das wusste er. Aber er würde schon bald wieder vollständig sein. So oder so, das wusste er. Es war unausweichlich. Es ging immer weiter und Octavian war ein ausgezeichneter Marschierer, das lernte beim Militär. Dafür war aber später noch Zeit genug. Jetzt galt es zur Einäscherung zu gelangen. Sejan wartete sicher schon ungeduldig auf ihn außerhalb der zivilen Andockbuchten, bereit seinen Herren zu empfanden, wie es sich für einen guten Diener gehörte. Guter Diener und Sejan, ihm entfloh ein sachtes ‚Pfft’, wusste er doch selbst am besten wie es um Sejan stand. Er hatte noch genügend Zeit um zur Einäscherung zu gelangen, vorausgesetzt die C-Sec würde keine Anstalten machen. Das heißt, er würde wohl zu spät kommen.

Er hörte fremde und batarianische Stimme durch die Wände hindurch und entschloss sich, dass es an der Zeit war sich anzukleiden. Oder aber er würde sich einen kleinen Spaß genehmigen? Es konnte sich bei den fremden Stimmen nur um C-Sec Beamte handeln und wäre es nicht lustig mit anzusehen, wie er in der Unterhose herauskäme und die Batarianer der Sklaverei beschuldigte. Er musste grinsen, aber er hatte schon den Kleiderschrank aufgemacht und ein weißes Hemd herausgesucht, also zog er es gleich an und hieb sich den Scherz für ein anderes Mal auf. Die schwarzen Socken wurden über die Füße gestülpt, die Hose wurde angezogen.

„Mut.“

Er stopfte das Hemd in die Hose und holte einen Gürtel hervor, mit dem er die Hose enger schnallte. Dann kämmte er sich mit den Händen durch die Haare und betrachtete sich im Spiegel, der innen an der Kleiderschranktür hing. Er holte seine Dienstmütze aus dem oberen Fach und setzte sie auf.

„Herz.“

Dann ging er zum Ständer, an dem die Jacke und der Umhang hingen. Er legte sich die Jacke an und knöpfte sie zu. Ging zurück, zugegebenen etwas umständlich, zum Kleiderschrank und griff erneut ins obere Fach um die weißen Handschuhe herauszuholen. Er legte sie an und blickte sorgenvoll, lächelte dann aber rasch und würde dieses Gesicht wahren bis er das Schiff verlassen hatte. Mit einer Handbewegung im umdrehen, schloss er die Tür, ging zum Kleiderständer und warf sich den Umhang in einer einzigen, eleganten Bewegungen um die Schulter. Auch den Umhang knöpfte er zu.

„Verstand.“

Die Tür zu seinem Quartier ging auf und ein scheinbar zufriedener Octavian Visconti trat hervor. Er war wieder der Alte, so konnte man dies zumindest vermuten, nun da er seine Uniform trug und nicht mehr nackt war. Er war wieder in seinem Element, in seinem Revier. Er stülpte sich noch etwas den Kragen zurecht während er den Gang entlang ging.

Die Batarianer schienen tatsächlich Streit mit den C-Sec Beamten zu haben.

„Ohja, natürlich, wir sind alle verdammte Rassisten. Aber wisst ihr was, ihr könnt hier nicht einfach so landen und dann dumm rumstehen und nichts machen, capiché?“
„Ach, und wieso nicht? Das ist ein Firmenschiff und es läuft auf Firmenrechnung, wenn wir hier andocken. Und ob wir nun drin sind oder draußen, ist doch kein Unterschied. Es sei denn Sie wollen uns etwas unterstellen, Sie…“
„Sagen Sie es nicht noch mal, ich warne Sie.“
Octavian bekam die Konversation mehr als deutlich mit und ihn amüsierte sie. Es schien jedes Mal, dasselbe zu sein mit diesen C-Sec Offizieren. Kaum war eine Gruppe Batarianer auf der Station, führten sie sich auf, als wären es die Geth. Zugegeben, es war etwas unglücklich, dass sie hier waren und Octavian selbst tat es etwas Leid, dass er es ihn zumutete, hassten sie doch die Citadel wie keinen zweiten Ort. Da sie aber mit ihm auf Elysium waren, war es für Octavian als auch für sie selbstverständlich, dass sie ihn begleiteten auf die Citadel. Man hatte schließlich schon genug Tage durch die Flugsperre verloren und ein Abstecher nach Illium sprengte leider den Zeitplan. Und so hübsch Elysium auch war, die Batarianer langweilten sich dort zu Tode. Kein Ort für Batarianer, dieses Elysium, und man muss sich doch die Frage stellen, wieso so viele batarianische Verbrecher einst mit all den anderen Kriminellen Elysium angriffen.

„Und jetzt hören Sie mir zu, verstanden? Ich habe kein Problem mit Ihnen noch mit ihren Freunden, aber das geht zu weit.“
„Was geht denn bitte zu weit? Das wir hier parken und etwas die Zeit genießen, bevor wir diese räudige Raumstation betreten. Sie verhalten sich ja fast so, als wäre das ein Tempel für Protheaner und nur Hanar könnten vor dem Tempel rumlungern und ihre Sachen verhökern.“
„Jetzt machen Sie sich aber lächerlich, mein Freund.“
„Was auch immer. Sie sollten jetzt lieber endlich gehen.“
„Tue ich ja, sobald Sie mir Ihren Namen sagen. Na, los, hopp.“
„Ich sage Ihnen meinen Namen erst wenn ich durch die Kontrolle will… ‚capiché’?

Octavian kam nun aus dem Gang hervor nachdem er sich zuerst ein paar Sekunden noch versteckt hatte, da er gern gehört hätte, wie Sarvil die Sache aller letzten Endes erledigt. Er hatte einen Punkt, aber der C-Sec Beamte hatte auch einen Punkt. Eine Verhaftung weil Sarvil sich weigerte seinen Namen zu verraten, schien aber jeden Moment als nächstes zu ertönen und so entschloss er sich dem kleinen Schauspiel ein Ende zu bereiten.

„Meine Herren,“ sagte Octavian, faltete die Hände, wie ein Lehrmeister, und ging an seinen Batarianern vorbei zum Skyllian Five Poker Tisch. Zwei Pizzastücke lagen noch auf dem Teller und er ergriff eines vorsichtig, sodass er sich nicht unnötig mit dem geschmolzenen Käse die Uniform anklekste. Die Batarianer liebten die Pizza, seit Octavian sie ihnen das erste Mal zubereitet hatte. Er war ein miserabler Koch, aber auf der Militärakademie kann man eben nicht nur Fast-Food mampfen. Er schaute sich etwas die Karten an während er einen Biss nahm und begutachtete auf wessen Seite die meisten Gewinne waren. Es war offensichtlich wer hier wen wieder mal abzockte.
„Ach, wann werdet ihr euch endlich merken, dass Sarvil nur blufft. Oberes linkes Auge, immer jenes beobachten. Immer.“ Die Batarianer schmunzelten und neigten ihre Köpfe leicht nach links. Sarvil verschränkte die Arme und stand mit einem breiten Grinsen dar, wusste er doch ganz genau seine Bluffs.
„Also, meine Herren,“ fuhr Octavian fort. „Wo genau liegt das Problem?“ Octavian machte wohl auf die C-Sec Beamten keinen seriösen Eindruck. Ein Mann in einem merkwürdigen Umhang, umringt von batarianischen Tunichtguts, der seelenruhig sein Pizzastück anknabberte. Doch was für einen Hunger Octavian hatte, das wussten sie nicht!
„Ihr wollt mich wohl verarschen? Batarianer unter Fuchteln von dem Menschen, der total schräg gekleidet ist. Und ihr wollt sagen, dass ihr nichts zu verbergen habt?“ Der turianische C-Sec Beamte war mehr als empört und genervt. Octavian überlegte was er wohl mehr war.
„Marcel, ruf mal Verstärkungen. Und jetzt zu Ihnen, Mister…?“
„Octavian Visconti.“
„Wir werden dieses Schiff auseinandernehmen und wir werden etwas finden, worauf sie ihren Arsch verwetten können. Und dann landen Sie und ihre batarianischen Halsabschneider hinter Gittern, die so stark sind, dass sich ne verdammte Rachni-Königin die Zähne daran ausbeißen würde.“
Octavian war amüsiert. Er konnte den Turianer nicht ernst nehmen, befand sich doch gar nichts Gefährliches an Bord des Schiffes. Das Schmunzeln hätte ihn aber fast einen Käsefleck auf der Uniform gekostet. Ein etwas tollpatschiges Gesicht zog er als er es bemerkte und das reichte aus um die Batarianer zum lachen zu bringen.
„Natürlich inspizieren Sie das Schiff. Das ist doch selbstverständlich. Finden werden Sie allerdings nichts. Außer den Käfigen, die Ihnen bestimmt sehr verdächtig vorkommen werden.“
„Käfige? Ihr verdammten Sklavenhändler. Marcel, wo ist die Verstärkung?!“
„Nein, Sie missverstehen mich. Sehen Sie sich sie einfach an.“

Octavian verschlang den letzten Biss und ging zurück zum Pokertisch um sich eine Serviette zu holen. Er wischte sich den Mund und kam zurück zum Turianer.

„Aber wenn Sie mich entschuldigen, ich kann jetzt leider nicht länger warten. Ich habe dringende Termine zu erledigen und meine werten Angestellten werden Ihre Fragen ganz sicherlich zur vollsten Zufriedenheit beantworten.“ Er nickte zu Sarvil, der darauf nur ein kurzes Seufzen von sich gab.
„Nicht so schnell. Du bleibst auch hier. Wir wollen ja nicht, dass du einfach so verschwindest und die armen Bata-Ärsche im Stich lässt, nicht?“
„Doch, genau das ist mein böser Plan. Und jetzt gehen Sie mir aus dem Weg bevor ich Anzeige erstatte wegen Amtsmissbrauch, werter Officer. Ich kenne sehr genau die Vorschriften in den zivilen Andockbuchten, ich bin oft genug hier. Und wenn sie denken, nur weil ein paar Batarianer Skyllian Five Poker spielen, dass das gleich ein Verdacht auf eine kriminelle Straftat ist, so liegen Sie falsch.“
„Amtsmissbrauch? Ich würde eher meinen Beamtenbeleidigung!“
Octavian drehte sich um und zeigte auf die Überwachungskamera des Schiffes. Sie hatte direkt den Eingang im Visier und zeichnete das komplette Gespräch zwischen Sarvil und seinen vier Batarianern und den beiden C-Sec Offizieren auf.
„Sarvil, erinnere mich kurz, wie lange genau man Zeit hat bis man sich bei den Officers meldet?“
„Genügend, Erhabener.“
„Ganz richtig. Da die Corefield Design #3 ein Stammgast hier in den zivilen Andockbuchten ist, sollten Sie nicht nur mittlerweile den Namen kennen. Viel mehr sollten Sie aber wissen, dass Firmenschiffe teilweise ein wenig länger brauchen. Und laut meiner Uhr sind wir seit etwas mehr als einer Stunde hier. Und wenn ich mich recht erinnere, gibt es derzeit in den Andockbuchten noch genug andere Schiffe, die vor uns gekommen wäre.“
Octavian machte kurz eine Pause.
„Und nun, wir haben hier die Kamera. Und wir können gerne kontrollieren wer wen zuerst beleidigt hat? Oder wir vergessen das einfach, sie schicken ihre Jungs rein und ich werde mich bei den Andockbuchten melden, ja?“
„Sie haben für meinen Geschmack aber zu lang gewartet und die Vorschriften sagen so ziemlich, dass wenn Verdacht auf eine kriminelle Straftat besteht, alle Besatzungsmitglieder an Bord bleiben müssen bis die C-Sec das Raumschiff und die Besatzungsmitglieder vollständig untersucht hat.“ Der Turianer zeigte die Zähne und sprach mittlerweile um einiges ruhiger.
Octavians lockere Art verhärtete sich hingegen immer mehr und dieser turianische Offizier ging ihm ganz schön auf die Nerven. Es kam ihm wegen seines Misstrauen Fremden gegenüber glatt vor, dass jemand diesen turianischen Officer bestochen hatte, sodass Octavian nicht die Citadel betreten durfte.
„Dann erklären Sie mir kurz was das für ein Verdacht ist.“ Octavian trat zur Seite, sodass die Kamera das Bild des Turianers genau im Bild hatte. Totale auf dem Offizier.
„Verdacht auf Planung von kriminellen Tätigkeiten und Sprengstoffnutzung.“
„Das ist ein Firmenschiff.“
„Ich lasse Sie trotzdem nicht gehen.“ Der Turianer funkelte mit den Augen. Es machte ihm sichtlich Spaß Octavian hier festzuhalten und mit seiner fadenscheinigen Begründung hielt er Octavian zum Affen. Mittlerweile war sich Octavian sicher, dass der Turianer bezahlt wurde. Er hätte jetzt gern nach dem Vorgesetzten verlangt, aber das wirkte wie ein kleines Kind, dass zu seiner Mama lief nach dem es vom Schulrowdy verprügelt wurde.
„Valus, schalt die Kamera für einen Moment ab. Sarvil, aktivier den Störsender. Masqos, hol mir meinen Koffer.“ Das Geräusch der abschaltenden Kamera war zu hören, das Klicken des Störsenders, der jede Audio oder Video-Aufnahme eines Omni-Tools oder ähnlichem verhinderte und das typische stampfen von Masqos war zu vernehmen wie er sich von der Gruppe entfernte und ins Quartier schlenderte.
„Wenn Sie mir jetzt mit Beamtenbeleidigung, dann komm ich mit Zivilrechten, verstanden?“ Octavian blickte den Turianer mit funkelnden Augen an.
„Marcel, wo bleibt die Verstärkung?“
„Die werden aufgehalten, Sir.“
Doch die Worte des Menschen verstand der Turianer schon gar nicht mehr, da Octavian fortfuhr.
„Ich habe wichtige geschäftliche und private Angelegenheiten zu regeln und wer auch immer Sie für diese Farce bezahlt, und das tut jemand“, Octavian sah das kurze Verziehen des turianischen Gesichts, dass sich aber sofort wieder zusammen rieß: „der wird sie nicht beschützen, wenn Sie mir noch weiter im Weg stehen. Ich habe eine Meute von Batarianern hinter mir stehen, die denke ich aufgrund ihres Verhaltens, Ihnen liebend gern die Birne zu Matsch schlagen. Und das nicht einmal oder zweimal. Sondern die Sie anschließend in einen der Käfige schmeißen und das wird dann eine verdammt lange Fahrt für sie werden.“ Octavian zupfte sich an der Nase und das Rollen des Koffers sowie Masqos Schritte waren zu vernehmen wenn sie näher kamen „Also tun Sie mir einen Gefallen und treten Sie endlich beiseite, damit ich mich ordnungsgemäß registrieren kann und Sie ordnungsgemäß das Schiff untersuchen können.“
Der Turianer schluckte einen Moment, zögerte etwas und trat dann zur Seite. Octavian reagierte zufrieden und streckte die Hand aus, bekam die Klinke seines Rollkoffers in die Hand gedrückt.

Octavian blickte noch mal seine Crew an. Na, das war vielleicht ein Späßchen, dachte er sich, winkte den Männern und trat dann aus dem Schiff heraus.

Der Wind blies ihm entgegen, er musste die Augen zu kneifen. Der Umhang flatterte auf und ab. „Morgenfrische, was?“ sagte er zum menschlichen C-Sec Offizier. Dann ging er los, hinter ihm der turianische Offizier dicht folgend, der noch schnell Marcel ein paar Worte zurief, dass er hier bleiben solle. Er spürte den gehässigen Atem des Turianers im Nacken trotz des Windes und seines Umhangs. Octavian plante nicht mit dem Turianer noch ein weiteres Wort zu wechseln, der hatte schon zur Genüge seine Zeit verschwendet und es hatte den leichten Anschein als wäre dieser ganze Morgen eine Verschwendung. Zügig schritt er den langen Steg entlang, vorbei an weiteren kleineren Raumschiffen in der Art seiner Corefield Design #3. Auf halbem Weg kam ihm ein Trupp von Beamten entgegen, die wohl tatsächlich aufgehalten wurden. Ihre Blicke waren ganz schön ermüdet und überdrüssig. Einer der Beamten hielt den Turianer an und Octavian hörte heraus, dass der Turianer ein penibler Idiot sei. Der lachte allerdings nur darauf und meinte, sein Kollege könne dies nicht verstehen.

Schlussendlich erreichte Octavian das Ende des Stegs und fand sich somit am Ende einer Menschenmasse wieder. Jetzt hieß es warten bis er drankam. Sejan würde bereits außen warten. Die Werbetafeln und Textmeldungen, das Schreien und Bellen der Menschen, die Motoren der Raumschiffe und die stechende Beobachtung der Wachen sowie die Kameras an allen Ecken und Enden signalisierten ihm, dass er endgültig auf der Citadel war. Alter Protheanertempel.

Octavian Visconti
15.08.2010, 20:56
Zivile Andockbuchten
08:40

Ein größeres Passagierschiff dockte an und eine Menschenmasse kam von hinten angerannt, wie eine Welle, die Octavian mitzureißen drohte. Es handelte sich hierbei vorwiegend um Turianer, die mit Koffern ihre Wichtigkeit signalisierten. Hier und da erkannte man einen Menschen oder einen Quarianer unter der Gruppe. Auch ein paar Söldner waren dabei, die ein paar Meter von Octavian entfernt waren und denen die Wartezeit jetzt schon auf die Nerven ging. Alle wirkten als hätten sie eine ebenso anstrengende Reise wie Octavian hinter sich.

Octavian befand sich mittlerweile schon relativ weit vorne im wartenden Pulk, der stark gemixt und drängelnd darauf wartete sich in die eigentliche Schlange einzuordnen. Offensichtlich dockte die Corefield Design #3 zur Stoßzeit an und musste sich nun mit den großen Raumschiffen herumschlagen, die unzählige reisende Personen auf die Citadel ausspuckten. Vor Octavian stand ein kleines Menschenkind mit seiner Mutter. An den Händen der Mutter erkannte er blaue Blutergüsse. Das Kind schaute Octavian eingeschüchtert an, machte Octavian doch für die ungestüme, kindliche Fantasie den Eindruck eines schwarzen Mannes, dessen Gesicht durch Umhang und Mütze nur schwer zu erkennen war. Das in spärlichem Gewand gekleidete Mädchen mit langem lockigem Haar drehte sich immer wieder um, traute dem dunklen Herren hinter sich sichtlich nicht. Octavian zwinkerte ihr zu und das Mädchen, das wohl irgendwann eine attraktive Frau werden würde, lachte ihm zu und er erkannte eine frische Lücke zwischen all den Milchzähnen.

Hinter ihnen kam es zu einem Aufschrei und ein Turianer schrie um Hilfe. Ein C-Sec Beamter kam zum hinteren Teil der Wartenden und führte eine Quarianerin heraus, die sich an ihm abstützen musste. Der Beamte brachte die Quarianerin vorbei an den teils aufgebrachten, teils mitfühlenden Personen und führte sie durch die Schleuse ohne um Erlaubnis zu bitten, bei jenen denen er die Wartezeit damit verlängerte.
Ein Turianer schimpfte etwas und ein anderer erklärte ihm, dass die Quarianerin wohl ein Problem mit ihrem Schutzanzug hatte, worauf ein verächtliches Schnauben von einem dritten zu hören war.

Die Kameras hatten alles im Blick und er lugte immer wieder etwas aus der angespannten Masse heraus um zu sehen, wen sie gerade aufzeichneten. Seltsamerweise kam er sich vor, dass sie stets auf ihn gerichtet waren, und dies war nicht einfach ein trügerisches, oder gar ein paranoides Gefühl. Octavian als Sicherheitschef bei Corefield Design war ein absoluter Kameraprofi und war erstaunt wie veraltet diese Kameras an den zivilen Andockbuchten eigentlich waren. Vermutlich waren sie rasch nach dem Citadel-Blitzkrieg angebracht worden und man hatte sie aus den Materialbeständen der Sicherheit entwendet. Er erinnerte sich an Berichte, die von zivilen Tumulten einige Wochen nach dem Angriff der Geth handelten. Tumulte, die auch jetzt noch von Zeit zu Zeit vorkamen. Einige C-Sec Beamte standen auf kleinen Anhöhungen um die Personen im Pulk zu beobachten. Ihm fiel auch wieder der turianischer C-Sec Offizier auf, der ihm kurz zuvor wichtige Zeit stahl. Octavian orientierte sich an den Werbetafeln etwas weiter oben und sah, dass ihm die Zeit tatsächlich weg floss.

Ein paar Unruhige stachen sich in ihrem Kampf wer als nächstes drankam selbst aus. Sie drängten sich gegenseitig zur Seite und wurden selbst daraufhin wieder weggestupst und so kam es, dass ehe er sich versah, er in der Warteschlange endlich stand und es würde nur noch ein paar Minuten dauern bis er die zivilen Andockbuchten verlassen würde. Die Frau und ihr Kind standen erneut vor ihm. Sie hielt in einer Hand die Hand ihres Kindes fest und in der anderen Hand eine Sporttasche, die nur leicht gepackt schien. Octavian holte sein PDA heraus und tippte eine rasche Nachricht an Sejan, dass er ihn abholen sollte. Aus den Lautsprechern erklang eine tiefe, mürrische Stimme, der das tägliche Gedrängel wohl ganz schön auf den Geist ging und sie forderte die Leute auf nicht so ungeduldig zu sein. Jemand schrie auf und versuchte zu meckern, und Octavian drehte sich um und sah wie ein Polizist von seiner Anhöhung herunterkam, durch die Menge ging und den turianischen Geschäftsmann zur Seite zog um ihn zurecht zu stutzen. Das aber hatte nur zufolge dass noch mehr Murren durch die Menge ging.

Octavian legte seinen Koffer auf das Förderband, kurz darauf tat dies auch die Frau vor ihm, die sichtlich verwirrt war von der ganzen Prozedur. Sie lächelte Octavian kurz zu, wendete dann aber ihr hübsches, aber mitgenommenes Gesicht etwas beschämt ab. Anschließend schritt er nach der Mutter und ihrem Kind durch die Metall-Kontrolle, die brav keinen Mucks von sich gab. Er holte seinen Ausweis hervor, während die Mutter mit der brünetten, menschlichen Beamtin sprach.

„Sie kommen von Terra Nova, eh?“
„Ja.“
„Madeleine Rohmer, eh?“

Die Beamtin signalisierte der Mutter, sie solle kurz warten und gab einem der C-Sec Offiziere hinter ihr, ein Handzeichen, dass er doch herkommen solle.

„Ihr Mann wurde vor kurzem ermordet, mein Beileid, aber die Terra Nova Behörden haben uns mitgeteilt, wir sollten sie zurück schicken, und das werden wir jetzt auch gleich tun. Die waren mit ihnen noch nicht ganz durch.“
„Nein, bitte nicht – das können sie nicht tun.“ Und dann hieb die Mutter ihrem Kind die Ohren zu und sagte: „Sie töten mein Kind, wenn sie uns zurückschicken.“
„Die Morduntersuchung ist aber noch nicht fertig. Und die brauchen euch beide für irgendetwas.“
„Nein, ich flehe sie an.“ Die Mutter wirkte verstört, zitterte am ganzen Leib und Furcht war in ihren Augen zu erkennen.
„Officer“, mischte sich Octavian ein: „Sie wollen tatsächlich diese arme Frau und ihr Kind zurück nach Terra Nova schicken, halten Sie das für klug? Bieten Sie ihnen lieber ihre Hilfe an. Das ist um einiges klüger als ihnen eine weitere, unnütze Reise zuzumuten.“ Die Beamtin prüfte Octavian missmutig und genervt.
„Machen Sie sich schon wieder wichtig, was?“, kam eine Stimme von hinten und Octavian wusste genau wer es war, also sprach er einfach weiter zu Beamtin hinter dem Kontrollpult.
„Teilen Sie den Behörden mit, dass die C-Sec die zwei vorerst im Auge behält und warten Sie doch einfach die Ermittlungen ab.“
„Nein, das tun wir nicht. Los, auf den Frachter mit euch zwei,“ keifte der turianische C-Sec Beamte, der sich neben Octavian etwas gespielt aufbaute um seine Autorität zu unterstreichen und Octavian zum zweiten Mal heute das Leben schwer machte. „Sie haben es wohl auf mich abgesehen?“ fragte Octavian verdrossen nach.
„Ich mag Sie halt“, gab der großkotzig und amüsiert von sich.
Die Beamtin schwieg und ließ ihren Vorgesetzen, die Sache handhaben und die Frau massierte während dessen ihr armes Mädchen, das von der Situation nichts verstand, um das Kind zu beruhigen, aber wohl vor allem um selbst etwas Stress abzubauen. Octavian wollte schon fortfahren mit seiner Begründung, aber der Turianer sprach nach einer kurzen Pause, in der er einen kurzen Überblick über die Akte der Frau warf, weiter: „Wer unter Verdacht steht, verdient es ganz sicher nicht hier von der C-Sec in Schutz genommen zu werden.“ Und er funkelte dann die Frau und ihr Kind böswillig an: „Ab mit euch auf den Frachter.“
„Hey Arschloch,“ schrie ein Mensch von weiter hinten nach vorne: „Wieso hältst du uns alle auf? Jetzt macht mal weiter.“ Ein turianischer Passagier drehte sich um und versuchte ihn zu beschwichtigen und beide gerieten innerhalb kürzester Zeit in einen handfesten Streit. Kurz darauf bekam der Mensch einen Schlag ins Gesicht und ein anderer Mensch, vermutlich ein Freund des aggressiven Meckerers, verpasste dem Turianer eine. Wie eine Reihe von Dominosteinen wurden immer mehr in den Streit miteinbezogen und jeder war genervt von der langen Wartezeit und jeder musste etwas Anspannung loswerden. Die Koffer wurden den Leuten um die Ohren geschmettert und daraus flogen ihre Klamotten und Utensilien wie Konfetti auf die prügelnde Masse. Der turianische C-Sec Beamte versuchte die Meute zu beruhigen, wurde aber gegen den Metalldetektor geworfen und Octavian lachte kurz auf. Die Beamtin zog die Pistole und sprang über die Absperrung um den herbeieilenden C-Sec Beamten zu helfen. Ein weiterer merkwürdiger Tag auf der Citadel hatte begonnen. Mit geübter Bewegung drehte er sich kurz im Kreis und konzentrierte sich dabei auf die Kameras. Alle waren schön auf den Mob gerichtet damit man aus jedem Blickwinkel die Schlägerei aufzeichnete und nachher die Schuldigen angemessen identifizieren und bestrafen konnte. Keine der Kameras kümmerte sich um ihn. Octavian nahm rasch den Ausweis von Madeleine vom Kontrollpult, zog ihn durchs Terminal und erteilte die Freigabe mit einem einfachen Tastendruck. Dann zog er seinen eigenen Ausweis durchs Terminal und musste schmunzeln, während er sich selbst die Freigabe erteilte und er den Anblick genoss, wie der Mob den überforderten C-Sec Beamten das Leben schwer machte. Bevor er seinen Koffer und die Sporttasche vom Rollband nahm, reichte er der Mutter, den Ausweis, die entsetzt die Unruhe anstarrte. Sie wusste nicht recht, wer ihr gerade den Ausweis gereicht hatte, da gab ihr Octavian schon mit einer kurzen Kopfbewegung zu verstehen, dass sie sich bewegen sollte.

Die drei gingen schnurstracks Richtung Ausgang, vorbei rennende C-Sec Beamte meckerten frustriert über die Zivilisten und zuvor kontrollierte Passagiere hielten an und amüsierten sich oder schüttelten heuchlerisch die Köpfe aufgrund des Spektakels das ihnen geboten wurde. Die Frau hatte ihr Kind in die Arme genommen und ließ es nicht los. Das Mädchen kicherte immer wieder und genoss den Anblick des ‚schwarzen Manns’, der jetzt ihren Diener spielte und ihre Sachen trug.

Octavian deutete auf ein Transit Shuttle und die Frau verschwand sofort darin, immer noch sprachlos und schockiert über das eben passierte. Sie hatte gerade verdammtes Glück gehabt und beide hatten nun ganz offiziell die Erlaubnis auf der Citadel zu sein. Die Welt konnte so einfach sein, aber hin und wieder gab es Stolpersteine wie übermüdete C-Sec Beamte und unbelehrbare Söldner, die einfach übersprungen werden musste. Octavian hatte sowieso schon genug Zeit verplämpert. Octavian lud die zwei Gepäckstücke in den Kofferraum, bezahlte dann das Transit Shuttle und wählte die einzig verfügbare Option, die zur Auswahl stand.

>>> C-Sec
09:30

Toran Bak'olo
31.08.2010, 21:09
Tag 3
Uhrzeit: 23:38
Citadel: Zivile Andockbuchten
Versteckt hinter ein paar Frachtkisten

Der Weg hierher war doch länger als er vermutete, er war fast eine Dreiviertelstunde unterwegs. Naja, durch die dunklen Gassen und immer auf der Hut, kommt man auch nicht wirklich sehr schnell voran. Doch irgendwann erreichte er sie doch, die Zivilen Andockbuchten. Warum war er hier? Nun, ein Schmuggler sämtlicher Waren wird diese kaum über die Allianzandockbucht auf die Citadel bringen und die Kontrollen hier waren bei Weitem nicht so streng, waren ja "nur" Zivilisten. Glaubten die Meisten zumindest. Toran wollte hier einfach nachsehen, ob hier regelmäßig Frachter mit auffällig großen Ladungen reinkamen. Die Kisten wurden zwar schon kontrolliert, aber wer garantierte das die Ware in den Frachtkisten war? Schmuggler kamen auf die abwegigsten Ideen. Frachter mit großen Ladungen waren trotzdem auffallend und vielleicht kam er so seinem Opfer einen Schritt näher.

Sein Plan:
In die Zentrale der Andockbucht eindringen und sich die Daten über ankommende und abgehende Schiffe ansehen. Er konnte ein bisschen Hacken, glaubte aber nicht das dies von Nöten war bei diesem Unterfangen. Vorallem da hier rund um die Uhr jemand arbeitete und er somit nur jemanden an einem Terminal ausschalten musste und schon war er auf dem Terminal als dieser jemand autorisiert, er würde wohl kaum die Zeit haben sich auszuloggen. Stößt er auf das, was er hofft zu finden, wird er den nächsten Frachter dieser Art der hier ankommt infiltrieren und versuchen an Informationen zu kommen. Dazu wird ihm jedes Mittel recht sein, er hatte in seinem Attentäterdasein noch nie Skrupel. Dafür war auch kein Platz.
Also los geht's...mal sehen wie ich in die Zentrale komme.

Toran spähte hinter den Frachtkisten hervor. Es herrschte kein großes Treiben hier bei den Buchten. Hier und da mal ein Wachmann, kleinere Gruppen von Wachmännern die sich lautstark unterhielten und einige Schiffe, allesamt verschlossen. Die Zentrale befand sich genau gegenüber von ihm, was hieß das er an allen vorbei musste.
Wunderbar! Hätte gar nicht besser anfangen können.
"Butch" schmunzelte. Es war ja nicht das erste Mal das er sowas machte und so schwierig wird es schon nicht werden. Nur kein Aufsehen erregen. Toran hatte seinen Helm aufgesetzt. War ja klar, es sollte ihn auch später niemand wiedererkennen. Einige Minuten lang beobachtete er die Wachen intensiv, prägte sich ihre Laufwege ein und schätzte seine Entfernung bis zur nächsten Deckung, einige Ersatzteile für Schiffe, die auf dem Boden gestapelt waren. Er wartete ab bis sich das optimale Zeitfenster auftat und sprintete los. Nach wenigen Sekunden war er geduckt hinter den Teilen in Deckung gegangen. Kurze Kontrollblicke, er war nicht entdeckt worden. Die Patroullien marschierten normal weiter und die Grüppchen schrien immer noch herum, vor lachen. Das nächste Ziel war eine Tragfläche eines Schiffes. Von dort konnte er weiter auf ein anderes Schiff springen. Also wieder warten bis sich ein angemessenes Zeitfenster bot und dann an dem Schiff hochgeklettert. Nach wenigen Augenblicken lag er auf der rechten Tragfläche des Raumschiffes. Von hier hatte er zwar einen besseren Überblick, aber von den Fenstern der Zentrale würde man ihn sehen können. Er musste schnell wieder von der Tragfläche runter. Im nächsten, passenden Moment stand er auf und sprang auf die Tragfläche des Schiffes neben ihm. Der Aufprall verursachte einen dumpfen Knall, Toran sprang so schnell er konnte von dem Schiff herunter, stütze sich beim Aufkommen am Boden ab und rollte sich sofort zwischen die Standfüße des Flugobjekts. Die nächsten Sekunden waren nervenkitzel pur. Hatte man ihn entdeckt? Doch "Butch" blieb ruhig. Einige Wachen starrten in seine Richtung, doch konnten sie ihn zu seinem Glück nicht sehen und so gingen sie nach und nach wieder ihren Beschäftigungen nach.
Nun musste er sich genau überlegen wie er weiter vorging. Die Hälfte des Parcours hatte er hinter sich gebracht, doch in der nächsten Hälfte fand sich keine Deckung mehr. Nur noch die Grüppchen von Wachen die auf Fässern und Werkzeugkisten herumsaßen. Doch das Glück war Toran weiter hold. Die Uhr zeigte 00:00 Uhr. Schichtwechsel.
Perfekt.
Die Wachen machten sich aus dem Staub, es würde nur wenige Momente dauern, bis die neuen kommen würden. So spurtete Toran also schon los, als die anderen am weggehen waren und ihm den Rücken zugekehrt hatten. Noch zehn, sieben, vier, null Meter. "Butch" schlich durch die Tür und diese schloss sich wieder hinter ihm. Er war in der Zentrale angelangt.

-----> Tag 4 00:01

Toran Bak'olo
01.09.2010, 23:54
Tag 4
Uhrzeit: 00:01
Citadel: Zivile Andockbuchten
In der zentralen Steuerung des Raumverkehrs

Nun war er also in der Zentrale. Ab hier dürfte der Weg eigentlich leichter werden. Toran rechnete mit wenigen Wachen, die er leicht aus dem Weg räumen konnte. Er machte sich auf nach oben, wo die ganzen Terminals mit den Daten stehen. In so ein Terminal musste er rein. Wie vermutet war der Weg unbeschwerlich, vorallem jetzt nachts schien in der Zentrale selbst kaum jemand zu sein. Keine Wachen, gar nichts. Anscheinend kam niemand auf die Idee, dass sich jemand an den Wachen draussen vorbeischleichen könnte. "Butch" konnte es gerade recht sein und so kam er schnell voran. Er war schon fast ganz oben, als ihm die erste Wache in die Quere kam. Der Attentäter lauerte seinem Ziel hinter einer Ecke auf und schlug es mit dem Sturmgewehrkolben nieder. Beinahe geräuschlos sackte die Patroullie, die ein Mensch war, in sich zusammen. Es gab nur noch eine Richtung in die Toran gehen konnte:
Einige Treppenstufen hinauf durch eine Tür, dann musste er in der zentralen Verwaltung sein. Mit gezückter Waffe trat er vor die Tür und betätigte den Türöffner. Am gegenüberliegenden Ende befanden sich die Terminals mit drei Arbeitern davor. Sie saßen vor einem rießigen Fenster das das Weltall zeigte. An der rechten Seite des Raumes waren die Fenster, die den Arbeitern einen Ausblick auf die Landebucht gaben, auf der linken Seite war nur eine Mauer. Links und rechts des Türrahmens, in dem er stand, befand sich je eine Wache. Toran packte beide am Kopf und ehe sie wussten wie ihnen geschieht krachten ihre Schädel ineinander. Beide gingen bewusstlos zu Boden. Die drei Arbeiter an den Terminals hatten das natürlich gehört und waren aufgesprungen. Es waren drei Turianer.
"Wenn einer von euch auf die Idee kommt den Alarm auszulösen, seid ihr alle drei tot!", fauchte "Butch" sie an. "Das Ganze kann ganz ohne Komplikationen ablaufen, solange ihr nur macht was ich sage."
Die Turianer nickten versteift. Toran ging langsam auf sie zu. Mit einem Nicken nach links bedeutete er ihnen, sich an die Mauer zu stellen. Sie befolgten seinen Befehl sofort ohne zu zögern. Alle drei waren mit ihren Benutzerkonten noch an den Terminals eingeloggt. Toran setzte sich an das mittlere, immer ein Ohr und ein Auge auf die Geiseln. Der lästigste Teil von allen begann, das Durchwühlen der Datenbanken. Nach etlichen Minuten, es war mehr als eine Viertelstunde vergangen, fand er endlich etwas. Wahrscheinlich genau was er suchte.

Die ID eines Frachters wiederholte sich Woche für Woche am gleichen Tag, was hieß, dass dieser Frachter einmal pro Woche die Citadel anflog, vermutlich waren ablud und dann wieder verschwand.
Die regelmäßigen Abstände sind wahrscheinlich dazu da, um alle glauben zu lassen es sei eine stinknormale Ersatzteillieferung oder sonstiges.
Nun, solche Lieferungen gab es tatsächlich immer mal wieder, aber bei diesem Frachter war eine Bemerkung angefügt, die Toran stutzig machte. Sie besagte, dass dieser Frachter immer viele verschiedene Kisten in unterschiedlichen Farben und Größen dabei hatte. Und da dieser Batarianer so ziemlich alles schmuggelte, war sich Toran sicher, dass dieser Frachter etwas mit dem Batarianer zu tun hatte. Seine nächste Aufgabe war also klar.
Vielleicht könnte mir dabei sogar jemand helfen.
"Butch" durchforstete die Datenbanken und fand sie, die Begegnung von vorhin, die Menschenfrau. Toran machte sich daran ihr eine Nachricht zu schicken.

"Sie wirkten vorhin auf mich, als wüssten sie nicht so recht, was sie im Moment anfangen sollten nach ihrer missglückten Mission. Ich kann ihnen vielleicht aus ihrer Langeweile heraus helfen. Wenn sie interessiert sind oder sich zumindest mal anhören wollen was ich zu sagen habe, dann treffen sie mich um 06:00 Uhr vor dem Turianischen Restaurant in den Bezirken.

Der Unbekannte aus dem Flux"

Nachdem die Nachricht verschickt war, löschte er sie noch komplett aus dem System, damit man sie nicht nachverfolgen konnte und stand dann auf. Jetzt musste er nur wieder irgendwie hier weg kommen...

----->00:40

Toran Bak'olo
02.09.2010, 16:25
Tag 4
Uhrzeit: 00:40
Citadel: Zivile Andockbuchten
In der zentralen Steuerung des Raumverkehrs

Nur wie kam er hier unentdeckt wieder weg? Damit würde er sich gleich beschäftigen, doch zuerst musste er noch einige "Sicherheitsvorkehrungen" treffen. Toran ging zu den drei turianischen Arbeitern und schlug einen nach den anderen nieder.
"Tut mir leid Jungs, aber es soll keiner auf die Idee kommen den Alarm auszulösen solange ich noch nicht weg bin."
Er war kein gnadenloser Killer, wenn es nicht um seine Ziele ging, er versuchte immer nur stets die zu töten, für deren Köpfe er auch bezahlt wurde. Manchmal ging es zwar nicht anders und es mussten auch andere sterben, aber er tat sein Bestes. Nun da die "Sicherheitsvorkehrungen" getroffen waren, konnte er sich damit beschäftigen, von hier zu verschwinden.
So, wie um alles in der Welt komme ich hier unentdeckt wieder raus?!
Eines war sicher, er musste wieder über die Landebucht zurück. Toran ging zum Fenster und starrte in diese hinunter. Diese Wachen schienen aufmerksamer zu sein als die zuvor. Keiner machte irgendwelche Scherze oder sonstigen Blödsinn, nein, jeder ging seiner Aufgabe nach. Unentdeckt würde er es niemals durchschaffen. "Butch" ging in dem Raum auf und ab und überlegte.
Natürlich. Das könnte funktionieren...
Toran durchsuchte die Bewusstlosen und schnappte sich den Unternehmensausweis eines Turianers. Nun musste er noch seine Waffen verbergen. Keiner dieser Arbeiter trug Waffen bei sich. Erst jetzt wurde ihm klar wie hirnrissig seine Gedanken waren. Wieso nahm er sich den Ausweis eines Verwalters wenn er sich genau so gut den Ausweis der Turianischen Wache nehmen konnte, die hier am Eingang in diesen Raum gestanden hatte. So brauchte er seine Waffen nicht zu verbergen und konnte sich als Wache ausgeben, wenn auch eine etwas seltsame Wache, die mit Helm mit verdunkeltem Visier herumlief. Sei's drum, er musste es versuchen. Ganz ruhig und normal ging er aus der Zentrale heraus und trat auf die Landebucht. Fast alle sahen ihn kurz an und gingen dann wieder ihren Aufgaben nach. Toran ging gemächlich über die Bucht und war hatte schon die Hälfte des Weges zurückgelegt, als ihm jemand von hinten auf die Schulter klopfte.
"Wo kommst du denn her mein Freund?"
"Butch" drehte sich zu dem fremden Menschen und musterte ihn aus seinem Helm heraus.
"Ich habe in der Zentrale nach dem rechten gesehen."
"Kannst du dich ausweisen?"
Toran hielt ihm den Unternehmensausweis vor die Nase. Der Mensch sah ihn sich genau an und las Name und Identifikationsnummer laut vor.
"Ailek, alter Freund!", grinste der Mensch. "Bist du nicht für die Sicherung des zentralen Verwaltungsraums zuständig?"
Noch einmal Glück gehabt.
"Ja bin ich, aber der Boss will mich sehen."
"Hast wohl mal wieder Mist gebaut, was?", feixte der Mensch.
Toran antwortete nicht.
"Naja, dann lass dich nicht aufhalten, wenn du zu spät kommst wird er dir den Kopf abschlagen. Aber tu mir einen Gefallen, nimm den Helm ab bevor du bei ihm bist. Darin siehst du einfach bescheuert aus!"
"Immer noch besser als du ohne Helm."
Ohne ein weiteres Wort ging der Mensch weg und Toran verließ ohne Schwierigkeiten die Zivilen Andockbuchten.

----->Bezirke

John Sheridan
21.10.2010, 13:51
=> Die unendlichen Weiten der Galaxis: Frachter Pandora (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=575417&postcount=1)

Container. Das war sein erster Eindruck von der Citadel. Hier, in dem Teil der Andockbucht, die nicht für den Passagierverkehr, sondern für den Warenaustausch bestimmt war, stapelten sich die Container in zehn bis fünfzehn Schichten übereinander bis zur fernen Decke. In seinem Rücken lag die Pandora, deren Kapitän gerade mit den Dockarbeitern verhandelte. Ladekräne und Roboter huschten geschäftig hin und her und führten ein Ballett zu einer unhörbaren Melodie auf.

Er wanderte zwischen den Containerreihen umher, bis er eine Wartungsluke gefunden hatte. Die Luke war durch eine elektronische Sperrvorrichtung, ein älteres Modell, gesichert. Er lächelte, das war schon beinahe zu leicht. Es war Zeit, dass Mr.Hyde verschwand. Fünfzehn Minuten später, als er auf dem Bauch liegend mit Seesack und sperrigem Koffer durch einen viel zu engen Wartungstunnel kroch, verfluchte er sich für die großartige Idee, die erste Wartungsluke zu benutzen, die er gefunden hatte. Mittlerweile war er an vier weiteren Wartungszugängen vorbei gekommen und nach seiner vorsichtigen Schätzung würde er noch mindestens einen Kilometer zurückzulegen haben.


***


Es war da. Sie hatten versucht es umzubringen, hatten es in den kalten weißen Räumen in einer Einrichtung, die sie ein Krankenhaus nannten, beinahe zu tode gelangweilt. Es war da gewesen und hatte zugehört, wie er litt. Hatte sich amüsiert, über die tapferen - aber doch sinnlosen - Versuche, sich von ihm zu befreien. Da war diese Ärztin gewesen, McAllister hatte sie geheißen, ein süßes Ding eigentlich. Sie war sehr beharlich gewesen und tatsächlich hätte sie es fast aufgespürt. Doch eines Tages war sie verschwunden. Am Abend nach Hause gefahren und am nächsten Tag einfach nicht mehr zur Arbeit gekommen. Das Personal des Krankenhauses erzählte irgendwas davon, dass die Polizei ihren Wagen geparkt vor ihrem Apartment und ihr Bett unberührt vorgefunden habe, keine Anzeichen eines Kampfes. Es war, als habe Dr.Allyson McAllister nie existiert.

Mit den Medikamenten hatten sie es fast getötet. Immer wenn er eine dieser widerlichen Tabletten einwarf, konnte es sich nicht mehr spüren. Aber es hatte gelernt, sich in einen dunkelen Winkel seines Verstandes zurückgezogen, gewartet und ihm zugeflüstert. Wie alle seiner Art, war auch er beeinflußbar. Dort ein leichter Schubs, hier ein Zug und schon hatte er gehandelt, wie es wollte. Sein größter Erfolg war die Zerstörung dieses Sklavencamps gewesen. Für einen Moment war es wieder im Basiscamp der 501 und stand vor der Steuerung der taktischen Nuklearraketen. Rechts vor ihm stand auf einem Feldtisch eine Kommunikationskonsole. Der batarianische Befehlshaber war darauf zu sehen, er sagte gerade, "wir haben uns ergeben und unterwerfen und der Allianzgerichtsbarkeit!" Es lächelte, ein dünnes, humorloses, boshaftes Lächeln. "Interessant," entgegnete es und fuhr mit der Programmierung der Zielkoordinaten fort, "natürlich müssen wir uns noch über die Bedingungen der Abgabe ihrer Bewaffnung unterhalten. Ich schlage vor, dass sie sich einzeln und unbewaffnet ab 0100 an unserem Checkpoint Charlie melden." Es schloss die Programmierung ab und prüfte noch ein letztes Mal die Koordinaten.

Später an diesem Abend hatte ihn sein SIC geweckt und gemeldet, dass eine Routinekontrolle eine Unregelmäßigkeit bei der Waffensteuerung ergeben habe. Es hatte auf die Uhr geschaut, die Zeit überschlagen und dann eine vollständige Diagnose angeordnet. Noch während die Ingenieure des 501. versuchten die Fehlfunktion zu isolieren, waren die Raketen gestartet. Dann war es vor sein Zelt getreten, um sich im Licht der Explosion zu baden. An dem Tag war es stark gewesen und während er wimmernd in dem dunkel seiner Gedanken gehockt hatte, war es immer mehr zu ihm geworden.

Es hatte alle Informationen und Hinweise beseitigt und auf die Damen und Herren des JAG gewartet. Sie waren gekommen und es war wegen des Unfalls zerknirscht, bedauerte, dass eine Aktion, die weitgehend ohne Blutvegießen funktioniert hatte, letztendlich doch aufgrund eines technischen Versagens mit dem Tod von 5000 Batarianern enden musste. vielleicht hatten die Schnüffler einen Verdacht gehabt, doch ohne Beweis führt auch der schönste Verdacht nirgendwo hin.

Als sie ihn als geheilt entlassen hatten und der Geheimdienst gekommen war, hatte es sein Glück beinahe nicht fassen können. Geheimdienst, das bedeutete die unbegrenzte Möglichkeit in der Galaxis zu reisen und endlich wieder die Dinge zu tun, für die es geschaffen worden war. Und nun war es hier, auf der Basis der Vorfahren, und irgendwo vor ihm in der Dunkelheit warteten die anderen. Es konnte sie spüren.


***


Er spähte durch die Gitter der Wartungsluke in den Raum dahinter. Es schien sich um eine Art Lagerraum zu handeln. Vorsichtig löste er die Verschlüsse und glitt in den Raum. Dann suchte er nach einem öffentlichen Terminal und meldete sich bei der Botschaft.

Die Uhr zeigte 12:10 Uhr am vierten Tag.

=> Die Citadel: Industriegebiet (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=576369&postcount=20)

Toran Bak'olo
17.12.2010, 16:21
Tag 4
Uhrzeit: 11:00
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Nun waren sie also da. Er und seine zwei neuen Gefährtinnen. Ein kurzer Blick auf sein Datenpad verriet ihm, dass sie genau zur richtigen Zeit angekommen waren. Jetzt hieß es aber warten. Gegen Mittag sollte das Schiff reinkommen, aber Mittag war ein ausdehnbarer Begriff. Trotzdem, in den nächsten zwei Stunden zwischen elf und ein Uhr würde es wohl eintreffen. Toran ließ seinen Blick gleich einmal über die Andockbuchten schweifen. Am Tag herrschte hier schon etwas mehr Betrieb als bei Nacht. Sich im Stress befindende Arbeiter, welche hauptsächlich aus Menschen und Turianern bestanden, sausten über die Landebuchten. Andere widerrum waren damit beschäftigt Schiffe zu be- und entladen. Hier und da standen einige Wachen herum, die den ganzen Betrieb aufmerksam beobachteten. Die Waren aus den Schiffen wurden entweder in andere Frachtcontainer geladen, oder sofort per Fließband abgeführt.
Es wird schwierig werden, hier den Frachter zu finden, den wir suchen...
Toran bedeutete den beiden ihm zu folgen. Der Turianer führte sie etwas abseits zwischen zwei Reihen gestapelter Frachtcontainer.
"Habt ihr Funkgeräte?", fragte er beide ohne große Umschweife. "Ohne solche werden wir hier nicht weit kommen."

Jen Becker
17.12.2010, 16:55
---------------> Choras Nest


Die zivilen Andockbuchten. Jen seufzte und dachte an ihre Ankunft hier auf der Citadel. Kaum, dass sie hier ein Fuß aus ihrem Skycar gesetzt hatte, war ihr ein Batarianer krumm gekommen. Sie erinnerte sich genau an sein doofes Gesicht, als sie ihn dank ihrer biotischen Kräften tanzen ließ.
Jen grinste bei dem Gedanken daran, sah aber wieder die Toran und folgte ihm zwischen den Container.
Enge. Das hatte sie noch nie gut vertragen. Sie lehnte sich an einen der Container an, wobei eine Fußsohle auf dem Boden ruhte, die andere sie an dem Container abstüzte. Auf Torans Frage hin strich sie ein Haarsträhne, die knapp über ihrem rechten Ohr hing, zurück und tippte sich an ebendieses.
"Immer an, immer erreichbar."
Sie lachte, ließ die Strähne zurückgleiten und verschränkte die Arme vor der Brust.

Tifana Maldaran
17.12.2010, 17:58
---------------> Choras Nest

Tifana sah sich um. Genauso wie sie es heut morgen gesehen hatte, alles gleich wie vorher. Sie folgte brav Torans Anweisungen und hielt sich immer gut gehüllt und feuerbereit. Sie war flink und folgte ihm auf leisen Schritten. Sie war etwas müde geworden vom warten, aber konnte es unterdrücken vor den anderen zu gähnen. SIe hoffte ur dass es schnell von Dannen geht. Sie wollte sich grad umsehen, als sie Torans Stimme hörte:
"Habt ihr Funkgeräte?"
Sie schüttelte sich den Kopf wach und antwortete dann:
"I-ich hab eins..", sagte sie etwas leise.

Toran Bak'olo
18.12.2010, 17:12
Tag 4
Uhrzeit: 11:02
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Beide bestätigten seine Frage nach einem Funkgerät mit einem Ja. Das war schon einmal sehr gut, ohne Funkgeräte wäre dieses Unterfangen erheblich schwieriger geworden.
Immerhin...
Nun lehnte auch er sich an einen blauen Container hinter ihm, zog dann sein Datenpad heraus.
"Schön. Gleicht die Frequenzen ab und testet die gegenseitige Erreichbarkeit.", sprach er ohne vom Display aufzusehen.
"Es ist jetzt kurz nach elf Uhr. Ich rechne damit, dass der Frachter in den nächsten zwei Stunden hier auftaucht. Laut den Informationen die ich habe, wird er das auch."
Toran tippte wieder ein bisschen auf seinem Datenpad herum, ehe er aufsah und die beiden ansah.
"Passt auf, haltet jetzt dann nach einem Frachter ausschau, der viele Kisten unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Ladungen geladen hat, dass ist unser Zielobjekt. Ich hoffe für uns, dass es nicht mehr von solchen Dingern gibt, was ich auch bezweifle. In den Aufzeichnungen der Andockbuchten habe ich jedenfalls nur diesen einen, auffälligen Frachter gefunden.", der Turianer musterte beide Menschenfrauen aufmerksam, um ihre Gesichtsaudrücke, sofern es welche gab, deuten zu können.

Tifana Maldaran
18.12.2010, 21:39
Tifana schweigte vorerst und stellte die richtige Frequenz zu den beiden her, um später nicht den Kontakt zu verlieren. Sie hielt sich in Bereitschaft und achtete immer auf den Frachter, der die unterschiedlichen Kisten bringen sollte. Der Druck war in ihr so groß geworden, dass sie dann schließlich doch gähnen musste, sie entschuldigte sich auch gleich dafür:
"Sorry...in Choras Nest bin ich etwas müde g-geworden..."
Einige versteifte Muskeln einrenkend versuchte sie sich wieder auf trab zu bringen durch etwas auf der Stelle laufen. Dann rieb sie sich noch die Augen frei von jeglichen Unreinheiten und sah dann wieder einsatzbereit aus.
"Hab mich wieder...", sagte sie leise und sah sich erneut nach dem Frachter um.

Jen Becker
19.12.2010, 02:21
Sie senkte den Kopf und fasste sich wieder ans Ohr, um die richtige Frequenze einzustellen. Erst als sie sicher war, dass die Vorraussetzungen für eine reibungslose Kommunikation gegeben waren, sah sie wieder auf.
Ihr erster Blick galt Toran. Sie nickte ihm zu, schwang sich von den Containern weg und begann sich umzusehen. Dabei verließ sie, ganz unwillkürlich, kurz die Ende der beiden Containerreihen. Schnell wlurde ihr das bewusst und sie trat wieder zurück. So bemerkt sie, wie Torans zweite Begleitung versuchte wach zu bleiben.
"Sie brauchen dringend einen Kaffee", meinte sie und versuchte dabei aufmunternd zu lächeln, obwohl sie nicht sicher war, ob ihr das gelang.
Erst jetzt drängte sich eine Frage in ihr Gehirn. Und diese musste sofort raus.
"Toran, schon einen Plan wie wir vorgehen, wenn wir den Frachter gefunden haben?"

Toran Bak'olo
19.12.2010, 10:29
Tag 4
Uhrzeit: 11:05
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Er verfolgte aufmerksam, wie die beiden ihre Funkgeräte konfigurierten, zu guter Letzt passte auch er sich den anderen an. Er bemerkte Tifanas Müdigkeit sofort und lächelte.
"Nur nicht einschlafen bis der Frachter da ist, denn sobald der da ist, werden Sie von selbst wieder munter."
Dann sah er Jen dabei zu, wie sie begann sich umzusehen und wie sie die Containerreihen verliieß. Mit einem Schmunzeln wartete er ihre Rückkehr ab, und Toran war sich sicher, dass sie zurückkommen würde. Wenige Augenblicke später war sie auch schon wieder hier. Ohne zu zögern beantwortete er ihre Frage:
"Nun, das wollte ich Ihnen eigentlich gerade erklären. Aber Sie waren etwas zu schnell unterwegs. Egal. Sobald jemand den Frachter findet, meldet er das über Funk, trotzdem verharren die anderen weiterhin auf ihren Positionen und suchen weiter. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob vielleicht mehr so ähnliche Frachter hier ankommen. Der, der das vermeintliche Zielobjekt entdeckt hat, bleibt dran und beobachtet. Vielleicht fällt ihm was auffälliges auf, oder man kann vielleicht einen Blick auf die Waren erhaschen. Die Waren werden irgendwohin transportiert werden, ich weiß nicht wie sie transportiert werden oder wohin, aber jedenfalls müssen wir sie verfolgen, sobald wir uns sicher sind, dass es die gesuchten Waren sind. Das heißt, sobald sich der Melder sicher ist, dass es die Schmuggelware ist, setzt er noch einen Funkspruch ab und dann sollen die anderen dazustoßen. Das Zeug wird dann irgendwo auf der Citadel wahrscheinlich an Mittelsmänner übergeben. Die verfolgen wir weiter. Wir müssen jemanden erwischen, der direkt etwas mit dem Schmuggel und damit mit dem Batarianer zu tun hat. Diese Person müssen wir uns schnappen und Informationen aus ihr pressen. Leider habe ich die Vermutung, dass die Ware an mehrere verschiedene Personen gehen wird, wir werden uns dann also wohl oder übel sowieso aufteilen müssen. Jeder verfolgt also jemand anderen und versucht, eine Person gefangen zu nehmen, die in den Schmuggel involviert sein könnte. Dann müssen wir nur noch hoffen, dass wir etwas aus den Typen herauskriegen."
Der Turianer musterte die beiden und wartete ihre Reaktionen ab.

Jen Becker
19.12.2010, 17:03
Sie nickte wieder.
"Ok. Diese Art von Herumschleichen gefällt mir zwar nicht, aber gut. Ich bin nicht wählerisch."
Sie lässt die Fingerknöchel knacken und geht ein Stück weg von den anderen beiden, wieder zurück zu dem Punkt, der Ecke am Ende der Reihe, wo sie vorhin gestanden hat. Dort hockte sie sich auf den Boden, den beiden anderen den Rücken zugewandt, legt die Arme auf den Obernschenkel des ausgestellten Beins und beobachtet die ankommenden Frachter. Dabei hält sie sich im Schatten der Container.

Tifana Maldaran
19.12.2010, 22:31
Tifana verstand den Plan und nickte Toran einfach nur zu, denn sie wollte nicht viel sagen, da sie sprechen müde zu machen schien. Sie ging dann auf ihre Ausgangsposition zurück und beobachtete weiter die eingehender Frachter. Unbemerkt nahm sie ein Medikament ein, ohne dass die anderen es sahen, denn das Medikament unterdrückte ihren Drang zu töten, der mit Abenteuerlust verbunden war. Diese Seite von ihr wollte sie unbedingt meiden, gerade jetzt, wo sie einfach nur warten mussten. Toran hatte diese Seite von ihr mal in Choras Nest gesehen, als sie ebenfalls warten mussten, doch dies war nur von kurzer Dauer. Sie wollte die beiden anderen nicht in Gefahr bringen, obwohl sie wusste, dass sie sich verteidigen konnten, dennoch wäre ein Schuss in den Rücken recht gefährlich geworden. Ihr Gesicht verzog sich sehr, denn das Medikament schmeckte nämlich grausig.
"Pfui...teufel...", ächzte sie raus.

Toran Bak'olo
20.12.2010, 08:24
Tag 4
Uhrzeit: 11:08
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Toran verharrte noch eine Weile an seiner Position und beobachtete die beiden. Jeder schien seine eigene Art zu haben, die Aufgabe anzugehen. Fragen schien auch niemand mehr zu haben.
Nun gut...
Er ging die Containerreihe entlang, bis zu dessen Ende. Er trat aus den Schatten, die die Container bildeten, ins Licht. Sein Blick ging erst einmal wieder suchend umher. Am Bild hatte sich in den paar Minuten nichts geändert. Geschäftiges Treiben, Arbeiter im Stress, Frachter wurden be- und entladen. Viele Leute waren hier am Tag zu sehen und keiner schien sich für den anderen zu interessieren. Jeder ging seinen Angelegenheiten nach. Eigentlich gar nicht schlecht für ihr Vorhaben. Toran setzte sich in Bewegung und mischte sich somit unter die Leute. Seine Hände steckte er gemütlich in Seitentaschen, wich den ein oder anderen Personen aus, die etwas schnell unterwegs waren. Einmal wäre er fast mit einem anderen Turianer zusammengestoßen, dieser regte sich sofort auf.
"Kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst ?!", fuhr dieser Toran an. Doch er ignorierte den Unbekannten Turianer einfach und setzte seinen Weg unbekümmert fort. Ganz unauffällig ging er an den Andockbuchten vorbei und riskierte kurze Seitenblicke in die Laderäume der Frachter. Obst, Gemüse, Spielwaren, schimpfende Frachtercaptains und entnervte Arbeiter der Zivilen Andockbuchten, mehr konnte er im Moment noch nicht ausmachen. Er lehnte sich an eine Wand, ganz in der Nähe der Landebuchten und beobachtete wieder aufmerksam wie Schiffe wegflogen, andere Schiffe reinkamen, Waren über Fließband abtransportiert oder in Shuttles geladen wurden.
Ein Blick auf seine Uhr. Knapp zehn Minuten nach elf Uhr. Wer dachte, das Warten in Choras Nest war schon schlimm, würde hier wahrscheinlich wahnsinnig werden. Jetzt begann erst die richtige Geduldsarbeit.
Mal sehen wie lange es dauert bis die beiden unruhig werden.
Mit einem selbstgefälligen Lächlen sah er noch einmal zu den Containerreihen, zwischen denen sie sich vorhin befanden.

Jen Becker
20.12.2010, 14:49
Warten war noch nie ihre Stärke gewesen, doch Jen entschied, dass sie dieses Mal einfach ruhig bleiben musste. Um wenigstens etwas zu tun, stand sie auf und verließ ihre Position, um etwas weiter die Andockbuchten entlang zu gehen. Sie machte ein paar Arbeiteren, die geschäftig zur anderen Seite der Andockbuchten liefen, Platz, und ging dann mit schnellen Schritten zu den Frachtern. Im Schatten der riesigen Schiffe versteckte sie sich. Ihre Augen huschten hin und her, doch bis jetzt machte sie noch nichts verdächtiges aus.
Sie ging ein paar Minuten zwischen den Frachtern hin und her, dann schlenderte sie langsam wieder zurück zu der Containerreihe.
Kurz davor jedoch bog sie wieder ab und schwang sich auf einen einzelnden, relativ kleinen Container, von welchem sie einen guten Blick auf die ankommenden Frachter und die herumlaufenden Arbeiter hatte. Sie setzte sich ganz lässig hin, pfiff ein Lied und beobachtete weiter die Gegend.

Tifana Maldaran
20.12.2010, 17:35
Tifana fiehl es nur schwer wach zu bleiben bei einer Geduldsarbeit, doh sie gab ihr bestes. Leicht müde sah sich weiter um, um alles Verdächtige im Blickfeld zu haben. Sie streckte sich ausgiebig und schmunzelte etwas. Kurz danach bemerkte sie, dass ihre Nase verstopft war, worauf sie dann jen anfunkte ob sie ein Taschentuch habe.
"H-Hey...hier ist Tifana...hast du vielleicht ein Taschentuch für mich?"
Sie schwenkte ihren Kopf in ihre Richtung und wartete, was sie sagen würde, dabei huschte sie noch zwischen den Frachtern hin und her.

Jen Becker
20.12.2010, 20:13
Das Pfeifen verstummte, als sie der Funkspruch von Tifana ereilte. Mit flinken Fingern überprüfte sie ihre Taschen und fand dann schließlich, ziemlich weit unten in einer ihrer Jackentaschen, ein ganzes Packet weißer Tücher.
Lässig schwang sie sich von dem Container und schlenderte, wobei sie hin und wieder geschäftig herumlaufenden Arbeitern ausweichen musste, auf Tifana zu.
"Fang", rief sie ins Funkgerät und warf ihr das Paket zu. Mit einem kecken Grinsen wandte sie sich wieder um und wollte zu ihrem Posten zurück, als ein Arbeiter zu umrannte. Aufgrund seiner Geschwindigkeit geriet Jen ins Straucheln und fiel der Länge nach zur Seite, wobei ihr Kopf nur knapp einen Container streifte.
"Kannst du nicht aufpassen, Arschloch?!", bellte sie, funkelte den Mann, der schon geschäftig weitereilte, wütend an, ballte eine Hand zur Faust und war drauf und dran ihn mit ihrer Biotik gegen einen Container zu werfen.
Doch im letzten Moment besann sie sich wieder auf die Mission, auf der sie sich befand und ließ es bleiben. Stattdessen rappelte sie sich auf und schleuderte ihre Biotik gegen eine Dose, die über den Boden gerollt war und jetzt, zum Glück unbemerkt, einmal quer durch eine Containerreihe flog.

Tifana Maldaran
20.12.2010, 20:48
Tifana fing die Packung hastig und hätte sie fast vor Schusseligkeit fallen gelassen, konnte sie aber doch noch retten.
"Danke..", sagte sie dann leise und putzte sich die Nase sorgfältig. Sie atmete dann auf und freute sich frische Luft einatmen zu können, obwohl die Luft hier in den Andockbuchten nicht die frischeste ist, die sie bisher einatmen durfte. Sie bemerkte dann, wie Jen Biotik einsetzte und war ein bischen erstaunt, da sie selbst zum Teil ein hoffnungsloser Fall war.
"D-Du bist Biotikerin?", fragte sie sie. Sie konnte sich nämlich nciht genau erinnern, was in Choras Nest los war, da sie viele Ereignisse oft durcheinander bringt und dann vergisst. Sie guckte wieder zu Jen und wie sie zurück auf ihre Position ging.

Jen Becker
20.12.2010, 20:53
Elegant schwang Jen sich wieder auf den Container. Innerlich brodelte es immer noch in ihr. In der Haut des Nächsten, der ihr krummkam, wollte sie nicht stecken. Sie hörte Tifanas Frage und schaute wieder zurück zu.

Es lebe die moderne Kommunikation. Sonst müsste ich jetzt zurückrennen.

Grinsend nickte zu.
"Allerdings. Aber keine Angst, ich bin harmlos... Meistens."
Das letzte Wort sagte sie mit einem Lachen in der Stimme. Sie überschlug die Beine und zwinkerte Tifana zu, bevor sie wieder anfing die Andockbucht zu beobachten.

Tifana Maldaran
20.12.2010, 21:23
Tifana kicherte ein wenig und lächelte zurück zu ihr.
"Mhm...ich kann auch Biotik benutzen, aber ich muss noch dran pfeilen...das was ich jetzt kann...kann wahrscheinlich ein Kleinkind mit Biotik besser", meinte sie dann.
Tifana sagte das beim erneuten Umsehen, ob was verächdiges in der Nähe sei.
Wieder nichts
Sie warf einen Blick zur Uhr, welche nicht schneller zu laufen schien, dann blicke sie wieder zu Jen, um auf ihre mögliche Antwort zu warten, denn das unterhalten mit jemanden hielt sie doch wach, als sie zuvor angenommen hat.

Jen Becker
20.12.2010, 23:32
Ach ja, Smalltalk am Arbeitsplatz. Wie habe ich es vermisst in der Gruppe zu arbeiten

Wieder ein leichtes Schmunzeln.
"Hey, alles eine Frage des Trainings. Obwohl es mir lieber wäre, ich hätte das gar nicht machen müssen. Biotikausbildung ist furchtbar."
Der Gedanke an ihre Ausbildung sorgte davor, dass ihr ein kalter Schauer den Rücken runterfuhr und sie wieder eine Hand zur Faust ballte.
Wut und Hass bleibt über Jahre.
Ein Spruch mit sehr viel Warheit. Wieder sah sie sich suchend um, bemerkte aber immer noch nichts verdächtiges. Aus lauter Langweile ließ sie, wieder ungesehen von der Arbeitern, eine zweite Dose leicht hochfliegen, sich ein paar überschlagen und schnippte sie dann auf einen der Containerstapel.

Toran Bak'olo
21.12.2010, 17:53
Tag 4
Uhrzeit: 11:12
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Er lehnte noch immer an der Wand und hielt, wie ein Adler am Himmel, Ausschau nach seiner Beute. Doch es passierte noch nichts auffälliges. Aus den Augenwinkeln registrierte er Bewegung. Erst ignorierte er sie vollkommen, doch dann fiel ihm auf, dass es sich um Jen handelte. Er folgte ihr kurz mit den Augen und sah, wie sie Tifana etwas zuschmiss. Ihren Ausbruch hatte er nicht mehr bemerkt. Es war wohl auch besser so, solche Unbeherrschtheit hätte ihm wohl ganz und gar nicht gefallen. Bei so einer Mission konnte das niemand gebrauchen. Aber gut das Toran den Blick schon wieder abgewandt hatte. Er wollte sich nicht ablenken lassen, sondern sich nur auf die Aufgabe konzentrieren. Doch vor ihm spielte sich nur das gewohnte Bild ab. Trotzdem setzte der Turianer sich wieder in Bewegung. Sie waren erst am Anfang, die Wartezeit konnte sich auch noch zwei Stunden ziehen. Nervig, aber es ging nun einmal nicht anders.
Während er so dahinmarschierte, sah er Jen wie sie sich mit einer Dose mithilfe ihrer Biotik spielte.

Hoffentlich dauert das nicht zu lange, sonst spielt sie sich als nächstes mit den Arbeitern.

Ein neuer Frachter flog die Andockbucht an. Toran beschloss gleich hier stehen zu bleiben und sich das Ding etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Weiter geht's...

Tifana Maldaran
21.12.2010, 18:38
Tifana gähnte dann und legt setzte sich in den Schatten des Containers, um nicht stehen zu müssen. Sie sah kurz zu Toran, wo er denn sei, da vorhin mal kurz verschwand. Nach kurzem Umschauen fand sie ihn dann etwas weiter weg von der Containerreihe.
Ah da ist er ja.
Sie ließ dann wieder ab von ihm. Ihr dann fiehl dann auf, dass sie gerade mal zehn Mnuten warteten und sie jetzt schon solch eine Langeweile überkam und ebenfalls kam ihr in den Sinn, dass sie hier wahrscheinlich den ganzen Vormittag sein werden, was ungefähr die von Toran vorrausgesagten zwei Stunden betraf. Sie seufzte innerlich, aber dachte sich dann:
Kann man nichts machen, einfach abwarten, dann wird sich alles schon von selbst lösen...

Jen Becker
21.12.2010, 18:42
Himmel, das dauert.

Ein tiefer Seufzer entrann Jens Kehle. Mittlerweile hatte sie sich kurz auf den Container gelegt, saß jetzt aber wieder aufrecht, die Arme nach hinten gelegt und auf die Hände aufgestützt. Sie sah, wie Toran anfing zu marschieren.

Das ist wohl noch jemand mit wenig Geduld gesegnet.

Wieder ein tiefes Seufzen und ein kurzer Blick an die Decke.
Mit einem Mal reagierte sie. Es war ein Gefühl. Ein kurzes, leichte Kribbeln. Ein Zeichen, dass sich etwas tat. Ein Zeichen für... Gefahr. Sofort sah sie wieder auf, den Blick auf zwei Frachter gerichtet. Einer kam gerade, der anderen war vor ihm angekommen. Sie kniff die Augen zusammen. Ihre Aufmerksamkeit war wieder geweckt.

Toran Bak'olo
21.12.2010, 19:11
Tag 4
Uhrzeit: 11:20
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Ganz langsam und unauffällig ging Toran näher an die Landezone des Frachters heran und lehnte sich dort an eine Säule. Den Kopf ließ er nach unten hängen, die Arme waren verschränkt.
Hätte Toran Jens Gedanken gehört, hätte er sie wohl zurechtgewiesen. Er war alles andere als Ungeduldig, Geduld war sogar fast schon eine seiner Stärken. Der Grund für sein Marschieren war der, dass er mehr sehen konnte, wenn er sich bewegte. Außerdem konnte er so besser Blicke in die Frachter erhaschen. Aber woher sollte Jen das auch wissen, sie kannten sich ja im Prinzip noch gar nicht.
Einige Zeit später war der Frachter gelandet. Die Rampe zum Laderaum öffnete sich langsam und näherte sich dem Boden. Nach wenigen Augenblicken setzte sie auf. Es dauerte nicht lange und schon waren die Arbeiter der Andockbucht da und machten sich daran, die Ware zu entladen. Die Kisten waren geschlossen und der Inhalt konnte nicht ausgemacht werden. Die Kisten waren aber alle gleich groß, kein Hinweis dafür, dass es ihr gesuchter Frachter war. Der Verdacht bestätigte sich wenige Minuten später, als einer der Arbeiter eine Kiste fallen ließ, sie sich öffnete als sie auf den Boden knallte und ihren Inhalt preisgab. Werkzeuge und Ersatzteile. Jetzt sah Toran auch, dass die Fracht gleich direkt ins Lager der Zivilen Andockbuchten gebracht wurde.

Fehlanzeige.

"Butch" wandte sich von dem Frachter ab, ein turianischer Arbeiter lief an ihm vorbei. Er folgte mit seinem Blick dem fremden Turianer, da kam ihm auch schon eine Idee.

Das könnte klappen.

Ohne zu zögern heftete sich Toran an die Fersen des Arbeiters.

Tifana Maldaran
21.12.2010, 19:14
Aufwachend bemerkte Tifana die Aufmerksamkeit Jens auf einen der Frachter, sie wollte sehen, was sie bewogen hat jetzt geraden auf diesen Frachter zu reagieren. Sie stand auf und klopfte sich etwas Staub ab, da die Docks nicht so auf trapp gehalten werden. Sie kletterte den Container hoch und den von Jen erspähten Frachter ebenfalls sehen zu können.
"Könnte er das sein?", gab sie über Funk mit.
Sie blieb Behutsam dort oben auf den Container und blickte wenn, dann nur kurz zu den beide anderen.

Jen Becker
21.12.2010, 19:21
Jens Blick folgte Toran. Er steuerte einen anderen Frachter an, als sie im Visier hatte. Vor Ungeduld juckten ihre Finger. Doch es konnte riskant sein einfach abzuspringen und auf den Frachter zu zu rennen.
Ein kurzer Seitenblick, Toran folgte einem Arbeiter, zur anderen Seite, Tifana kletterte auf einen Container. Wieder der Blick auf den Frachter. Vielleicht...
Jen wagte es. Sie sprang von ihrer Position herunter und schob sich langsam durch den Menschstrom, wobei sie für ungeübte Augen fast in ebendiesem verschwand. Hinter einer Art Säule blieb sie stehen, bückte sich und tat so, als würde sie ihre Schuhe kontrollieren. Dabei hatte sie die Arbeiter, die Kisten ausluden, perfekt im Blick.

Er könnte es sein. Er könnte. Aber... nicht überstürzen.

So blieb hocken, die Hände an ihrem rechten Fuß und beobachtete die Arbeiter.

Toran Bak'olo
21.12.2010, 19:44
Tag 4
Uhrzeit: 11:22
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

So nah wie möglich ging er hinter dem Arbeiter her, doch auch weit genug weg, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Etwa eine Minute lief er dem Turianer hinterher, dann bot sich auch schon die passende Gelegenheit. Der Arbeiter bog ab und ging eine Rampe hinauf, die in den Frachtraum eines anderen Schiffes führte. Toran blieb draussen stehen und sah vorsichtig hinein. Der Turianer war der Einzige darin und bückte sich gerade über eine große Kiste. Er bewegte sich ebenfalls in den Laderaum, auf ganz leisen Pfoten. "Butch" drückte auf einen Knopf und die Rampe fuhr sich zischend hoch. Überrascht drehte sich der turianische Arbeiter um, aber bevor er überhaupt wusste wie ihm geschah, hatte er Torans Faust im Gesicht. Er fiel über die Kiste nach hinten zu Boden, war aber noch bei Bewusstsein.

"Was wollen Sie von mir?", fragte er ängstlich als er Torans finsteren Blick sah.

"Butch" zog sein Sturmgewehr vom Rücken. "Halt die Klappe!", fuhr er den Arbeiter an.

"Bitte, ich gebe Ihnen alles was Sie wollen, aber erschießen Sie mich nicht!"

Toran bückte sich über ihn, holte aus und schlug ihm den Gewehrkolben auf den Kopf. Mit einer kleinen Platzwunde verlor sein Artgenosse das Bewusstsein. Dann schnappte er sich den Mitarbeiterausweis seines Opfers und legte ihn sich an. Das gleiche Spiel hatte er auch schon bei der Flucht von den Andockbuchten gespielt, als er die Daten geholt hatte. Danach räumte der Attentäter noch die große Kiste leer, legte den Bewusstlosen hinein, warf die ausgeräumte Ladung wieder in die Kiste auf sein bewusstloses Opfer und machte sie zu. Er verschloss sie aber nicht, sodass er herauskonnte, sobald er aufwachte.
"Gute Reise.", Toran ging zurück und drückte wieder auf den Knopf. Die Laderampe ließ sich wieder nach unten und er trat wieder heraus ans Tageslicht.

Dann wollen wir uns die Frachter mal genauer von innen ansehen.

Wenige Augenblicke später kamen Arbeiter zu dem Frachter, in dem er gerade war und luden ihn aus. Einer der Arbeiter beschwerte sich lautstark über eine große, schwere Kiste.

Da hat wohl noch einmal jemand Glück gehabt.

Tifana Maldaran
21.12.2010, 19:46
Tifana beobachtete den selben Frachter wie sie und wartete gespannt, ob Jens Intuition richtig gewesen ist. Denn, wenn es der richtige Frachter ist, dann wäre sie überglücklich endlich nicht mehr warten zu müssen bis etwas passiert.
Bitte sei der Frachter den wir suchen
Das erhoffte sie sich in ihren Gedanken nämlich.

Jen Becker
21.12.2010, 20:08
Sie konnte nicht genau erkennen, ob es der gesuchte Frachter war.

Verdammt.

Sie beobachtete weiter die Arbeiter, die Kisten unterschiedlicher Art nach draußen trugen, aber keine gab eine Auskunft über den Frachter. Jen fasste sich schnell an ihr Ohr und flüsterte:
"Toran, haben Sie ihn? Ich hab hier etwas, bin mir aber nicht sicher, ob das unser Frachter ist."

Toran Bak'olo
21.12.2010, 20:13
Tag 4
Uhrzeit: 11:22
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Er ging aufmerksam die Reihen der Fracher ab, fand aber keinen, den er sich wirklich gerne genauer angesehen hätte. Irgendwann würde er aber etwas tun müssen, ein Arbeiter der nichts machte ausser durch die Gegend zu stolzieren war bei diesem Betrieb hier sehr auffällig.

"Toran, haben Sie ihn? Ich hab hier etwas, bin mir aber nicht sicher, ob das unser Frachter ist.", meldete sich Jen über Funk.

Toran blieb stehen und verzog sich um eine Ecke, etwas abseits von dem ganzen Trubel. Dann aktivierte auch er seinen Funk.
"Bisher habe ich noch keinen passenden Frachter, dafür aber einen netten Mitarbeiterausweis.", er musste unwillkürlich lächeln. "Sagen Sie mir wo Ihr Frachter steht und ich seh mir das Ding mal von innen an."

Der Turianer mischte sich wieder unter die Mengen von Leuten, unterschiedlichster Arten und setzte seinen Weg fort, auf eine Antwort von Jen wartend.

Vielleicht wird es jetzt ja interessant.

Jen Becker
21.12.2010, 20:18
"In der Nähe unsere Ausgangsposition, ich bin nah dran."
Sie richtete sich auf. Ein Arbeiter warf den Blick auf sie. Er zog fragend eine Augenbraue hoch

Schnell, denk nach.

In ihrem Kopf rasten die Gedanken. Da kam ihr eine Idee. Vielleicht hatte sie gerade einen Freifahrtschein in den Frachter bekommen. Sie versenkte die Hände in den Hosentaschen und schlenderte auf die Männer zu.
"Hey, Jungs, die Kisten sehen ziemlich schwer aus. Macht doch mal 'ne Pause, ihr müsste doch erschöpft sein."
Sie stand vor einer der Kisten, in der Nähe der offenen Klappe zu Andockbucht. Nur noch ein paar Meter.

Toran Bak'olo
21.12.2010, 20:32
Tag 4
Uhrzeit: 11:25
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

"In der Nähe unsere Ausgangsposition, ich bin nah dran."

"Alles klar, ich bin gleich da.", mit diesen Worten beschleunigte er seine Schritte und näherte sich schnell ihrer Ausgangsposition. Nachdem er sich einige Male umgesehen hatte entdeckte er Jen endlich und damit auch den angesprochenen Frachter.
Kurz wechselte er mit Jen einige Blicke, dann ging er langsam auf den Frachter zu, dessen Laderampe auch schon unten war. Jen sprach die Arbeiter von der Seite her an, was diese ablenkte. Doch Toran ging einfach an allen vorbei und schon bald hatte ihn der Frachtraum verschlungen.
Zwei Arbeiter waren mit ihm bei all den Kisten, die tatsächlich unterschiedliche Größen aufwiesen.

Dann mal los.

Toran ging zu einer der Kisten und tat so, als ob er sie anheben wollte. Die beiden anderen hatten sich schon jeweils eine Kiste geschnappt und waren auf dem Weg nach draussen. Jetzt konnte er die Kiste wieder loslassen, doch öffnen konnte er auch keine, sie waren mit Metallschlössern verschlossen.

Teufel!

"Jen? Tifana?", er öffnete einen Funkkanal zu beiden, den Blick immer auf die Rampe gerichtet. Noch kam niemand.

Jen Becker
21.12.2010, 20:36
Die Arbeiter schauten sie mehr als irritiert an. Jen setzte ein freundliches Lächeln auf.
"Jungs, überarbeitet euch nicht."
Da kam Torans Funkspruch. Jen zuckte kaum merklich zusammen, wisperte dann aber leise:
"Ja, was ist?"
Sie lächelte weiter die Arbeiter an.

Kommt schon Jungs, verpisst euch einfach.

Tifana Maldaran
21.12.2010, 20:52
"Was gibt es?", fragte sie ihn über Funk.
Tifana war immernoch oben auf dem Container, um wenn nötig ihnen Deckung zu geben, falls sie durch etwas auffliegen sollten. Sie beobachtete alles von oben und sah sich nach möglichen Patroullien um. Dann richtete sie ihren Blick zu den beiden und hoffte, dass sie nicht allzu verdächtig wirkten mit ihrer Methode den Frachter zu überprüfen.
Ich hoffe das geht gut...
Tifana rüttelte sich und sagte sich, dass es schon klappt, da sie alle drei schlaue Köpfe seien und nicht so leicht abkratzten.

Toran Bak'olo
21.12.2010, 21:16
Tag 4
Uhrzeit: 11:26
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

"Diese gottverdammten Kisten sind mit Metallschlössern verschlossen. Ich kann also keinen Blick hinein werfen, ohne diese scheiß Dinger aufzuschießen. Und das wäre keine wirklich gute Idee.", gab er als Antwort zurück.

Doch es dauerte nicht lange, da kam ihm schon wieder eine neue Idee. Toran bückte sich und hob eine Kiste auf. Mit dieser machte er sich auf den Weg die Rampe runter. Hier draussen stand noch immer Jen, auf die die verwirrten Blicke der Arbeiter gerichtet waren.
"Hört auf die Weiber anzugaffen Leute! Ihr werdet nicht für's Sabbern bezahlt! Was würde wohl der Boss dazu sagen, hm?", sprach Toran die Arbeiter harsch an. "Dieser verdammte Frachter entläd sich nicht von selbst!"
Er ging unbeirrt weiter und entfernte sich langsam von dem vermeindlichen Zielobjekt.
"Tifana, wo bist du?", er konnte sie nicht entdecken, obwohl er sich schon mehrmals nach ihr umgesehen hatte.
"Ich hab hier was für dich.", sagte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Dann sah er sich zu den Arbeitern um, die jetzt noch stärker verwirrt zu sein schienen und nicht wussten, was sie machen sollten.

Viel Spaß Jen.

Zufrieden grinsend drehte er den Kopf wieder nach vorne und freute sich, dass die Leute nun endlich anfingen, ihm auszuweichen, was wohl an seiner schweren Ladung lag.

Jen Becker
21.12.2010, 21:21
Wie bitte was?

Völlig überrumpelt schaute Jen Toran nach. Dann sah sie wieder zu den Arbeitern. Jetzt hieß es schnell reagieren, die Verwirrtheit der Männer ausnutzen.
"Lasst ihr euch etwas bedrohen? Kommt schon, macht ein Päuschen."
Es kam, wie es kommen musste: Jen polarisiert. Ein Teil der Arbeiter verschwand in der Menge, der andere machte sich wieder ans Werk. Jen seufzte, schüttelte den Kopf, wandte sich ab und ging, in einem leicht schlenderten Gang, ein paar Schritte zurück zu der Säule und verharrte dort.
"Toran, ich hoffe Sie wissen, was Sie tun. Ewig werd ich mich hier nicht aufhalten können", murmelte sie in den Funker.

Tifana Maldaran
21.12.2010, 21:27
"Bin auf dem Weg", meldete sie Toran zurück und sprang vom Container.
Sie bahnte sich dann einen Weg durch die Menschenmassen zu Toran, sie musste einige umrempeln, um durchzukommen, was ihr schwer fiehl, da sie nicht so kräftig war wie ihre Gefährten.

Wozu er mich wohl braucht?

Das war ihr dann im Endeffekt egal, sie versuchte weiter durchzukommen, was ihr dann schließlich gelang und sie freie Bahn Richtung Toran hatte.

Toran Bak'olo
21.12.2010, 21:45
Tag 4
Uhrzeit: 11:29
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Toran bahnte sich weiter seinen Weg durch die Massen, was ihm leichter als gedacht fiel, da wirklich ausgenommen jeder versuchte, ihm auszuweichen und nicht umgekehrt.
Eigentlich wollte er gar nicht das Tifana herkommt, er wollte nur wissen wo sie ist, dann wäre er zu ihr gekommen. Das war jetzt aber auch nicht weiter schlimm. Als sie zu ihm stieß, bedeutete er ihr durch ein Nicken zu den Containerreihen, dass sie dorhtin gehen sollte. Er folgte ihr gelassen. Dadurch, dass Jen die Arbeiter abgelenkt hatte, merkte keiner von ihnen, dass Toran sich mit der Kiste aus dem Staub machte.

Läuft doch gar nicht so schlecht.

Zwischen den Containern angekommen, stellte er die verschlossene Kiste wieder ab und stellte einen Fuß darauf.
"Such dir ein schönes, ruhiges, schattiges Plätzchen und mach diese verdammte Kiste auf. Mir ist egal wie, hauptsache wir fliegen nicht auf und vorallem dich hört niemand.", sagte er zu Tifana, sein Tonfall war normal, aber mit der gewissen Ernsthaftigkeit versehen die die Situation verlangte.
Dann aktivierte er seinen Funk erneut.
"Jen, ich weiß immer was ich tue, an dem Tag an dem ich das nicht tue, werde ich wahrscheinlich erschossen. Außerdem müssen Sie ja gar nicht mehr dort bleiben. Finden Sie nur heraus wohin sie die Kisten bringen. Sobald ich dann weiß was in den Kisten ist, bringe ich sie dorthin, damit niemand merkt das eine fehlt. Es sei denn es ist die Ware die wir suchen, dann bleibt die Kiste natürlich bei mir.", er setzte ein Grinsen auf und wartete Tifanas Reaktion ab.

Jen Becker
21.12.2010, 21:49
"Jen, ich weiß immer was ich tue, an dem Tag an dem ich das nicht tue, werde ich wahrscheinlich erschossen. Außerdem müssen Sie ja gar nicht mehr dort bleiben. Finden Sie nur heraus wohin sie die Kisten bringen. Sobald ich dann weiß was in den Kisten ist, bringe ich sie dorthin, damit niemand merkt das eine fehlt. Es sei denn es ist die Ware die wir suchen, dann bleibt die Kiste natürlich bei mir."

Wieder ein tiefes Seufzen.
"Na gut. Ich folge ihnen."
Sie wartete, bis einer der Männer eine Kiste aus dem Frachter trug und ein paar Schritte gegangen war, dann folgte sie ihm in gebürendem Abstand, wobei sie sich so unauffällig wie möglich verhielt.
Mit einem leichten Schauer bemerkte sie, dass sie sich langsam von ihrer Ausgangsposition entfernte. Hoffentlich würde sie sich hier nicht verirren.

Tifana Maldaran
21.12.2010, 22:05
Tifana nickte und suchte mit dieser von Toran gebrachten Kiste ein Ort, wo sie sie ungestört öffnen konnte. Nach kurzem suchen fand sie eine etwas abgelegene Gasse nicht weit von der Containerreihe.
"Toran ich hab einen guten Platz nicht weit von euch, ich werde sie jetzt öffnen", gab sie über Funk ihnen Bescheid.

So wollen wir mal sehen.

Sie hielt vorsichtig ihre Waffe an das Schloss und schoss nur ein paar mal, so dass es abbrach und sich von der Kiste löste. Sie entfernte es zugleich und begann die Kiste langsam zu öffnen, dabei stand sie seitlich der Kiste, falls sich ein Mechanismus auslöst, wenn man, wie sie es getan hat, die Kiste gewaltsam öffnet.

Toran Bak'olo
21.12.2010, 22:23
Tag 4
Uhrzeit: 11:33
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

Zufrieden lauschte er Jens Funkspruch und sah dann Tifana mit der Kiste nach, die irgendwohin verschwand. Nun stand er alleine zwischen den Containerreihen. Da aber herumstehen und nichts tun bei so einer Aufgabe nichts zu suchen hatte, machte er sich wieder auf den Weg ins Getümmel und hielt nach weiteren Frachtern Ausschau. Der, den sie bestohlen hatten, war schon so gut wie leergeräumt und das obwohl die Hälfte der Arbeiter Pause machte.
"Tifana wie sieht's aus? Was ist drin?", kontaktierte er sie. "Die Jungs hier haben den Frachter bald leer."
Trotzdem konzentrierte Toran sich nun wieder auf die anderen Schiffe. Während ihrer Aktion waren wieder einige neue hinzugekommen. Hier war Mittags wirklich viel Betrieb. Wäre er ein Schmuggler, hätte er auch dieses Zeitfenster gewählt. Bei all dem Trubel wurde nicht so sehr auf die Ware geachtet und die Kontrollen fielen auch eher flach, beziehungsweise waren nicht so stark.

Jen Becker
21.12.2010, 22:27
Oh verdammt. Er ist weg.

Mehrere Male drehte sich Jen im Kreis, doch es war passiert. In der Masse an Leuten hatte sie ihre Zielperson aus den Augen verloren. Sie befand sich am anderen Ende des Andockbuchten, mehr konnte sie im Moment noch nicht feststellen. Sie huschte an eine Mauer und sah sich schnell um.
Viele Leute, zu viele Leute, zu viel Lärm.
Wieder setzen Kopfschmerzen ein. Ihre Beine fingen an zu zittern, sie knickte leicht ein und fasste sich an den Kopf.
"Ah, verdammt."

Tifana Maldaran
21.12.2010, 22:31
Tifana öffnete sie ganz als sie bemerkte, dass nichts geschehen ist. Dann sah sie hinein. In der Kiste war ncihts von Schmugglerware zu entdecken, einfache Kleidung und Lebensmittel nichts Brauchbares also.
"Fehlanzeige", gab sie über Funk durch.
Sie verschloss die Kiste wieder und machte sich zurück zu den Containerreihen.

Schade...

Sie begab sich zu ihrer Ausgangsposition zurück und sah sich erneut nach verdächtigen Frachtern um.

Warum konnte es nicht dieser sein...

Toran Bak'olo
22.12.2010, 13:53
Tag 4
Uhrzeit: 11:35
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

"Fehlanzeige", gab Tifana durch.

Na schön, dann eben weitersuchen.

"Alles klar, wo hast du die Kiste? Ich bring sie zu den anderen, damit kein Verdacht geschöpft wird.", fragte er sie.
Toran blickte zu den ganzen neuen Frachtern, die angekommen waren. Er konnte sie jetzt nicht überprüfen, dass würden Jen und Tifana übernehmen müssen. Prompt drehte er sich um und ging zurück in Richtung Containerreihen. Er hoffte, dass Tifana die Kiste wieder zurückbrachte. Sie war zwar gewaltsam geöffnet worden, aber das war noch immer besser, als wenn sie komplett fehlen würde. Wenn er sie zurückbrachte, würde vielleicht gar keiner merken, dass sie gewaltsam geöffnet worden war. Fehlte sie allerdings, würde das bei der Zählung auffallen.

"Jen, wie sieht es aus? Wo bringen sie diese Kisten hin?", wandte er sich über Funk an sie während er seinen Weg zurück fortsetzte.

Es schien nicht besser zu werden. Es war noch immer so viel los hier. Das Gegenteil schien sogar der Fall zu sein. Je näher sie an zwölf Uhr kamen, umso mehr Leute und Frachter trieben sich hier herum. Spätestens jetzt wurde ihm klar, dass sie bei diesem Vorhaben auch einiges an Glück brauchten. Denn sie drei alleine konnten unmöglich jeden Frachter überprüfen, beziehungsweise auskundschaften. Dafür ging hier alles zu schnell. Am Liebsten hätte er die Kiste einfach irgendwo liegen lassen und hätte weitergesucht, aber sie durften trotz der Eile nicht unvorsichtig werden. Wenn sie aufflogen war alles vorbei. Jen meldete sich eine ganze Weile nicht.

"Jen?! Melden Sie sich! Was ist los?", drängte er.

Jen Becker
22.12.2010, 14:20
Die Handballen drückte sie gegen ihre Stirn, die Augen kniff zusammen. Immer wieder schossen die Schmerzen durch ihren Kopf. Jeder Schritt, jedes Wort in iher Nähe löste diese aus. Torans ersten Funkspruch hörte sie gar nicht. Er sein zweiter drang durch den Schmerz.

"Jen?! Melden Sie sich! Was ist los?"

Sie schaute auf und merkte, dass sie an der Wand niedergesunken war. Zum Glück befand sie sich in einer dunklen Ecke. So hatte niemand sie bemerkt. Langsam rappelte sie sich. Ihre Beine wankelte noch immer und sie hatte es schwer sich aufrecht zu halten.
"Toran, sind Sie das? Tut mir Leid, ich war... beschäftig. Ich bin auf der anderen Seite der Andockbuchten, aber... ich hab den Arbeiter aus den Augen verloren."
Sie wollte noch etwas sagen, doch ihr Kopf hämmerte weiter und sie sank wieder an der Wand runter.

Tifana Maldaran
22.12.2010, 18:41
"Ich habe sie bei mir", sagte sie zu Toran, "ich bin auf einen der Container in der Nähe von dir"
Als Tifana dies gesagt hatte, sah sie sich wieder um. Es wurden immer mehr Frachter un immer mehr Menschenmassen, sie konnte sich kaum konzentrieren und wusste nochnicht mal, welchen sie der vielen Frachter denn genau untersuchen sollte. Es ging alles drunter und drüber.

Verdammt...wie soll man da was erkennen?

Sie versuchte den Überblick zu behalten in dem sie sich einzelne Frachter ganz genau vornahm, alles andere half nichts, da sie sich sonst noch selbst verwirren würde.

Toran Bak'olo
17.01.2011, 21:39
Tag 4
Uhrzeit: 11:38
Citadel: Zivile Andockbuchten
In den Landebuchten

"Toran, sind Sie das? Tut mir Leid, ich war... beschäftig. Ich bin auf der anderen Seite der Andockbuchten, aber... ich hab den Arbeiter aus den Augen verloren.", gab Jen zurück.

Der Turianer betätigte sein Funkgerät und öffnete die Verbindung zu den beiden. Innerlich fluchte er.
"Alles klar, machen sie sich darum jetzt keine Gedanken mehr Jen, dann müssen wir jetzt eben schnell sein. Kommen Sie wieder her und halten Sie nach dem Frachter ausschau.
Tifana, die Kiste ist somit nutzlos. Auch du kannst dich wieder den Frachtern widmen."

So wie er es von ihnen verlangte, tat er es auch selbst. Er machte sich sogleich wieder auf die Suche nach dem gesuchten Schiff. Doch es wurden immer mehr und mehr. Kein Ende in Sicht. Toran wollte sich gerade wieder einen vornehmen, als er aus den Augenwinkeln etwas bemerkte. Da waren Batarianer...sein Ziel war ebenfalls Batarianer. Und diese Batarianer nahmen aus großen Kisten, wieder kleinere Kisten heraus und trugen sie auf den Armen davon. Aber nicht etwa in ein Lager oder auf ein Frachtband, sondern weg von den Andockbuchten.

"Jen, Tifana. Ich glaube ich hab da was! Richtet eure Aufmerksamkeit auf den südlichen Ausgang der Andockbuchten."

Tifana Maldaran
17.01.2011, 23:20
Tifana hörte Torans Stimme durch das Funkgerät:

"Jen, Tifana. Ich glaube ich hab da was! Richtet eure Aufmerksamkeit auf den südlichen Ausgang der Andockbuchten."

Ohne zu zögern schlängelte sie sich durch die Menge, um zum von Toran genannten Teil der Andockbucht zu gelangen. Sie quetschte sich noch durch zwei Kroganer und war dann in der Nähe vom südlichen Ausgang der Andockbuchten. Sie versteckte sich in einer etwas dunkleren Stelle hinter einer Kiste und beobachtete die Verdächtigen.

Sie haben unterschiedliche Größen die Kisten, könnten das unsere sein?, dachte sie sich und schaute dann sorgfältig den Batatrianern zu, dann versuchte sie die beiden anderen zu erhaschen.

Jen Becker
17.01.2011, 23:30
"Jen, Tifana. Ich glaube ich hab da was! Richtet eure Aufmerksamkeit auf den südlichen Ausgang der Andockbuchten."

Hoch mit Ihnen, Becker! Na los! Wenn Sie nicht sofort aufstehen, schieße ich Ihnen Beine in die Senkrechte!
Die Stimme ihrer früheren Ausbilders brachte Jen dazu schlitternd wieder auf die Beine zu kommen. Schnell blickte sie sich um, suchte den genannten Ausgang und drängelte sich dann durch die Masse an Leuten. Sie schob sich seitlich hindurch, so wie sie sich immer auf den Schiffen durch die Massen geschoben hatte. Ein Mann, den sie etwas unsanft zur Seite schob, blickte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Sie hob nur entschuldigend die Hand und begann zu rennen.
Ihr Kopf hämmerte, das Implantat muckte wieder rum. Doch jetzt musste sie es einfach ignorieren.
Der Ausgang lag genau vor ihr, sie nahm Anlauf und übersprang eine Kiste. Dort rutschte sie hinter eine zweite, die schräg darauf stand, duckte sich in den Schatten und spähte zum Eingang. Kurz sah sie sich um und entdeckte Tifana. Dann betätigte sie ihr Funkgerät.

"Toran, sind Sie sicher, dass die das sind? Wenn ja, wie gehen wir weiter vor?"

Toran Bak'olo
20.01.2011, 18:08
Tag 4
Uhrzeit: 11:44
Citadel: Zivile Andockbuchten
Südlicher Ausgang

Toran war überrascht das die Beiden doch so schnell zu ihm aufschlossen. Tifana bezog gleich eine Position, in der sie gut versteckt war. Jen huschte ebenfalls schnell hinter eine Kiste. Der Turianer verzog den Mund zu einem lächeln.

"Toran, sind Sie sicher, dass die das sind? Wenn ja, wie gehen wir weiter vor?", wollte Jen über Funk wissen.

Auch er betätigte sein Funkgerät.
"Moment..."
Toran setzte sich in Bewegung und heftete sich so unauffällig wie möglich an die Fersen der Batarianer. Tatsächlich, ihr Weg führte sie aus den Andockbuchten. Und was erspähte er da, einige kleine Shuttles standen mit geöffneten Ladeklappen dort und wurden von den Batarianern beladen. Doch "Butch" blieb skeptisch. Sie waren nicht bewaffnet, er sah sie mehrmals von oben bis unten bis aufs kleinste Detail an, doch nirgends war eine Waffe zu sehen. Eine Panzerung war ebenfalls nicht vorhanden.

Hier stinkt doch etwas bis zum Himmel...

Er öffnete erneut einen Funkkanal, diesesmal zu beiden.
"Sie laden die Kisten ausserhalb der Andockbuchten in Shuttles. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass sie unsere Ziele sind, aber etwas ist faul an der ganzen Sache. Diese Drecksäcke sind unbewaffnet und ohne Panzerung. Okay, kommt raus, verhaltet auch unauffällig und ruhig. Wir sehen uns diese Jungs noch ein wenig an."
Toran ging gemütlich in Richtung der Shuttles, im letzten Moment bog er aber ab und setzte sich auf eine Bank unweit der Schiffe. Aus den Augenwinkeln beäugte er die Vorgänge.

Tifana Maldaran
20.01.2011, 19:40
Tifana verstand und kam aus ihrem Versteck. Sie steckte ihre Waffen ein und kam dann unauffällig zu Toran, sie lehnte sich an die Bank, wo Toran saß.

"So wir haben sie also?"

Sie lächelte ihn süß an, und verschränkte die Arme. Dann sah sich um, ob noch etwas auffälliges in der Nähe sei. Es war zum Glück nichts da. Sie freute sich, dass das Warten endlich vorbei war und sie ihr Ziel hatten. Sie fuhr sich durch die Haare und rieb sich erneut die Augen wach, da sie noch verschlafen vom Warten war.

Jen Becker
20.01.2011, 20:08
Ein letzter Blick, dann sprang sie von der Kiste und schlenderte, die Hände in den Taschen versenkt zu den beiden rüber. Sie lehnte sich an eine Kiste an, nahm die Hände aus den Hosentaschen und verschränkte die Arme vor der Brust.
Da, wieder ein Hämmer. Wie automatisch fuhr die rechte Hand zur Schläfe um sie zu massieren. Jen schloss kurz die Augen, konzentrierte sich und verdrängte den Schmerz. Das konnte sie jetzt nicht gebrauchen. Langsam nahm sie die Hand weg und öffnete die Augen.

"Und, wie weiter?", fragte sie. Dabei klang ihre Stimme etwas angekratzt.

Diese Kopfschmerzen würden sie eines Tages noch einmal den Hals kosten.

Toran Bak'olo
20.01.2011, 20:18
Tag 4
Uhrzeit: 11:50
Citadel: Zivile Andockbuchten
Südlicher Ausgang

"So wir haben sie also?"

"Und, wie weiter?"

Beide Frauen waren ungeduldig, konnten es kaum mehr abwarten etwas zu erleben. Das hatte Toran schon lange erkannt. Trotzdem durften sie nichts überstürzen. Torans Blick gingen immer wieder zwischen den beiden und den Shuttles hin und her, die sich langsam aber stetig füllten. Ihm war auch nicht entgangen, dass sich Jen an den Kopf fasste, aber hier, so nah an den Zielen konnte er sie nicht darauf ansprechen.

Ich hoffe sie kann trotzdem klar denken...

Um ihre Fragen nicht ganz unbeantwortet zu lassen, wollte er ihnen zumindest einen kleinen Ausblick geben. Doch zuvor schickte er noch ein paar verstohlene Blicke in Richtung der Shuttles, um sicherzugehen, dass sie niemand hörte.

"Wir haben leider nicht viele Möglichkeiten. Das sie mit Shuttles hier sind erschwert uns die Aufgabe. Wir müssen also versuchen irgendwie an Bord der Shuttles zu kommen, bevor sie wegfliegen. Eine andere Option sehe ich im Moment nicht.", er sah die beiden an, gespannt auf ihre Reaktionen.
Im Hintergrund fiel ihm ein Kroganer auf, der schon die ganze Zeit am selben Fleck stand und die Batarianer und Shuttles ebenfalls aufmerksam beobachtete, jedoch nicht verdeckt wie sie, sondern klar und deutlich. Toran drehte seinen Kopf hin und her, in alle möglichen Richtungen. Er drehte sich sogar um und was er sah, bestätigte ihn in seinen Vermutungen. Jetzt wusste er wieso die Batarianer nicht bewaffnet waren. Überall standen vereinzelt Kroganer herum, die sich nicht bewegten und den ganzen Bereich um die Shuttles überblickten. Zudem trugen sie Waffen.
"Söldner...", murmelte Toran leise, so dass Tifana und Jen sich wohl schwer taten, ihn zu verstehen.

Jen Becker
20.01.2011, 20:27
Torans leise gemurmelte Worte klang nur schwach an ihre Ohren, trotzdem brachte sie Jen dazu einmal kurz den Kopf zu bewegen.
Sie als Söldner schätzte nur eins an der brachialen Wesen, die sich Kroganer nannten: Sie waren stark und zäh. Und sie erledigten ihre Aufträge.
Jen legte den Kopf in den Nacken und versuchte sich an einen Kampf gegen einen Kroganer zu erinnern. War da nicht mal etwas auf Illium gewesen?
Ihre Erinnerungen waren dank ihrer Kopfschmerzen etwas verwaschen, aber im Moment war auch nicht die Zeit, um in Melancholie zu verfallen. Sie hatte so ode so nicht viel dafür übrig.
Sie beobachtete die Kroganer eine Weile, dann blickte sie kurz zu Toran, ehe sie wieder geradeaus auf das Shouttle sah.

"Macht die Sache nicht einfacher was?"

Da fiel ihr etwas ein.

"Falls es hilft, mein Skycar steht ganz in der Nähe."

Toran Bak'olo
21.01.2011, 19:43
Tag 4
Uhrzeit: 11:52
Citadel: Zivile Andockbuchten
Südlicher Ausgang

"Falls es hilft, mein Skycar steht ganz in der Nähe."

Der Vorschlag war gar nicht so schlecht. Zudem wusste er noch gar nicht das Jen so etwas besaß. Aber die Idee war gut, doch konnten sie nicht alle drei mit dem Skycar die Verfolgung aufnehmen. Das war uneffizient.

"An sich gefällt mir der Vorschlag. Allerdings...", Toran blickte zu den Shuttles. "...sind es fünf Shuttles. Wir können nicht zu dritt nur ein Shuttle verfolgen. Das wäre Blödsinn. Außerdem könnte es gut sein, dass einige der Schiffe nur Täuschungen sind und gar nicht dorthin fliegen, wohin wir wollen."

Der Attentäter setzte mit dem Sprechen aus und beobachtete wieder die Batarianer und Kroganer. Es würde nicht mehr lange dauern bis sie fertig waren. Toran hätte sich auch noch gerne den Frachter angesehen, aus dem die Ware kam, nur reichte dazu wohl die Zeit nicht mehr aus.
"Mein Vorschlag ist also, dass sich jeder von uns an ein Shuttle hängt. Jen, Sie können dann die Verfolgung ihres Ziels ja mit dem Skycar aufnehmen. Ich und Tifana müssen sehen, wie wir es machen."
Er blickte sie beide fragend an.

Tifana Maldaran
22.01.2011, 12:29
Tifana lauschte den Gesprächen ihrer Kollegen und überlegte sich, wie sie sich in eins der Shuttles einschleichen konnte. Da überall diese Kroganer standen war die Wahrscheinlichkeit hoch selbst beim schleichen zu den Shuttles von einen gesehen zu werden. Sie richtete sich auf und kratzte sich ihren Kopf, dabei fiehl ihr vielleicht eine gute Idee ein, wie sie zu den Shuttles gelangen konnten.

"Toran, ich glaub ich hab eine Idee oder zwei.", sie lächelte ihn kurz an und lehnte sich dann wieder an die Bank.

"Also meine Vorschläge wären, sie entweder durch einige Sprengungen abzulenken oder sie aufeinandere aufzuhetzen, die Söldner mein ich, in dem wir einen Schuss aus der Richtung eines Söldners feuern, der dann einen anderen ins Bein oder Ähnliches trifft. Ich weiß nicht ob das so gute Ideen sind, aber so auf die Schnelle..."

Jen Becker
22.01.2011, 15:26
Als Jen Tifanas Idee hörte, musste sie sich zusammenreißen, um nicht laut los zu lachen.

"Kroganer mögen zwar nicht sehr schlau sein, aber so dumm, um darauf reinzufallen, sind sie nicht."

Mit einer Hand fuhr sie in ihre Tasche. Nur rummerkern konnte jeder, jetzt musste sie mit einer Idee kommen.

"Ihr solltet versuchen ihre kleine Gehirne zu überfordern. Oder ihren Kampfgeist zu wecken. Eine Sprengung würde nur einen Teil von ihnen ablenken, aber der Rest... nun, sie sind effektiv und versagen nur ungerne. Wenn ihr keinen Kampfmeister darunter habt, dann könntet ihr sie aus dem Konzept bringen."

Sie schwang sich von der Kiste weg und ließ ihren Blick über die Schiffe kreisen.

"Wie auch immer, welches soll ich mir vornehmen?"

Toran Bak'olo
25.01.2011, 21:11
Tag 4
Uhrzeit: 11:55
Citadel: Zivile Andockbuchten
Südlicher Ausgang

"Wie auch immer, welches soll ich mir vornehmen?", wollte Jen wissen.

"Suchen Sie sich eines aus. Sie haben freie Wahl. Wir verteilen uns dann auf zwei der übrig gebliebenen.", gab er als Antwort zurück.
Er saß noch immer auf der Bank und beobachtete alles mit Adleraugen.
"Nette Ideen, aber ein Schuss würde ein großes Durcheinander auslösen, außerdem stehen hier so viele Söldner, dass einer von ihnen bestimmt sehen würde, wenn wir einen von ihnen anschießen. Sprengungen sind mir zu laut und auffällig. Da könnten wir ja gleich zu ihnen gehen und ihnen erzählen was wir vorhaben. Mit anderen Worten, sie würden bei einer Sprengung sofort merken, dass etwas nicht stimmt."
Toran machte eine kleine Pause, in der er über Jens Vorschlag nachdachte.
"Ihre Gehirne überfordern...ein überforderter Kroganer wird meist aggressiv, ein tollwütiger Kroganer ist meist sehr gefährlich. Andererseits...ich war mal bei C-Sicherheit. Ich könnte versuchen mich als C-Sec-Agent vor ihnen auszugeben und sie etwas nervös machen, vielleicht bietet sich dann eine Chance. Wenn es Söldner sind, wovon ich stark ausgehe, dann werden sie glauben sie könnten aufgeflogen sein..."

Tifana Maldaran
26.01.2011, 22:16
Tifana hörte gespannt zu. Sie streckte sich kurz und fragte ihn dann.

"Meinst du, dass sie dann abziehen werden oder was erhoffst du dir davon. Zudem wenn sie denken, dass sie aufgeflogen sind, sind dann die Shuttles nicht auch futsch?"

Sie sah sich um, ob nicht eine der Wachen in der Nähe war. Dann sah sie wieder zu Toran und wartete auf siene Antwort.

Jen Becker
27.01.2011, 11:48
"Suchen Sie sich eines aus. Sie haben freie Wahl. Wir verteilen uns dann auf zwei der übrig gebliebenen."

Jen nickte nur. Mit halben Ohr hörte sie den Rest von Torans Worte, ihre Augen huschten über die Shuttels. Sie beobachtete die Batarianern beim Beladen und schaute auch und wieder zu den Kroganer. Schließlich entschied sie sich.

"Ich nehm das in der Mitte. Das, wo gerade die beiden Batarianer rauskommen. Direkt daneben dieser großer Kroganer in der leicht silbrigen Rüstung."
Ihre Hände steckten schon wieder in ihren Taschen. Eine Stimme in ihrem Kopf begann eine leichte und beschwingte Melodie zu pfeifen.

"Also, ich geh dann mal. Mein Skycar steht ein paar Buchten weiter, falls ihr mich sucht. Melde mich, wenn ich da bin."
Mit diesen Worte schlenderte sie los. Die Melodie übertönte das Hämmern und Jen erwischte sich dabei, wie sie leise pfiff. Wesentlich eleganter schob sie sich durch die Masse und verschwand fast völlig in ihr. Sie nahm einen leichten Unweg über einige andere Buchten, dann erreichte sie aber die Bucht, wo sie ihr Skycar geparkt hatte.

Toran Bak'olo
28.01.2011, 17:14
Tag 4
Uhrzeit: 12:01
Citadel: Zivile Andockbuchten
Südlicher Ausgang

"Meinst du, dass sie dann abziehen werden oder was erhoffst du dir davon. Zudem wenn sie denken, dass sie aufgeflogen sind, sind dann die Shuttles nicht auch futsch?", gab Tifana zu bedenken.

Toran hatte mit so einem Einwand gerechnet, war aber gleichzeitig auch darauf vorbereitet.
"Oh nein, sie werden auf keinen Fall abziehen. Sie werden auch nicht eher verschwinden bis nicht alle Shuttles voll beladen sind. Die Söldner wollen Schotter, und den gibt es nur bei Erfüllung des Auftrags. Was ich mir davon erhoffe ist, dass sie dadurch hektischer werden, dass sie nicht mehr so sehr aufpassen, sondern mehr damit beschäftigt sind sich untereinander zu beraten und den Batarianer Feuer unterm Hintern zu machen. Es würde ein kleiner Tumult entstehen. Dieses Zeitfenster nutzen wir dann um in unserer Shuttles zu kommen. Es gibt keine Garantie das es funktioniert. Vielleicht entdecken sie uns, vielleicht erschießen sie mich sofort wenn ich mich als C-Sec Agent ausgebe, wer weiß das schon. Aber wir müssen etwas unternehmen."
Der Turianer sah wieder zu den Shuttles und zu den Batarianern, um dann hinzuzufügen:
"Und zwar schnell..."

"Also, ich geh dann mal. Mein Skycar steht ein paar Buchten weiter, falls ihr mich sucht. Melde mich, wenn ich da bin.", meldete sich Jen dann.

Toran schenkte ihr seine Aufmerksamkeit und nickte bestätigend.
"Passen sie auf sich auf und sehen sie verdammt nochmal zu nicht aufzufliegen.", grinste er sie an und widmete sich danach wieder Tifana, auf eine Antwort wartend.

Tifana Maldaran
28.01.2011, 20:13
"Nagut was hab ich schon zu verlieren, außer mein Leben", sie sagte es leicht kichernd udn streckte sich, dabei ließ sie einige Körperteile knacksen, um bereit zu sein. Sie prüfte ihre Waffen und nahm sich ihre Viper, um wenn nötig Toran Deckung zu geben. Ihr liegte etwas an seinem Wohlbefinden, da er der erste Auerirdische denn sie kenenrlernte und auch sympathisch fand.

"Sag mal Toran, wenn es...es dich erwischt, was soll ich dann tun?"

Sie stellte diese Frage etwas leiser und man konnte einen Hauch Trauer darin sehen. Doch sie versuchte es so gut wie möglich zu verbergen, deshalb sah sie zur Seite, um ein Umschauen vorzutäuschen.

Jen Becker
28.01.2011, 20:50
Zwischen den großen Shuttels fällt das kleine Skycar kaum auf. Bei ihrem Aufbruch hatte sie sich die Stelle, wo sie es geparkt hatte, gut eingeprägt. Zum Glück, denn so erspart sie sich eine lange und zeitaufwendige Suche. Beim Vorbeigehen ließ sie ihre Hand über den dunklen Lack streifen. Ihr kleines Gefährt war so gut wie unsichtbar, egal ob auf weitem Feld oder in der tiefesten Stadt. Jetzt würde sich diese Tatsache aus Vorteil herausstellen.
Auch das kleine Gerät, was ihre Identität anhand ihres Handabdrucks überprüfte war nur für sie zu erkenne. In einer flüssigen Bewegung legte sie die Hand auf und zog sie wieder weg. Der Scan war schnell, neuste Technik. Die Tatsache, dass Jen während ihrer Ausbildung bei der Allianz für einige Monate mit einem späteren Tech-Experten zusammen gewesen war, hatte ihre Leidenschaft für technische Spielereien geprägt.
Ein leises Piepen ertöhnte und die Tür glitt nach oben auf. Elegang schwang Jen sich auf den Fahrersitz und schloss die Tür sofort wieder. Durch die getönte Frontscheibe warf sie einen Blick nach draußen. Perfekt, sie hatte ihr ausgewähltes Shuttel direkt im Blick. Mit flinken Fingern ließ sie die Systeme hochfahren. Dann ruhte ihre Hand auf einer Stelle. Ein Druck, und das Skycar würde aus seinem Schlaf erwachen.
Jen lehnte sich zurück und blickte sich in ihrer kleinen Kabine um.
Obwohl sie nicht zu Melancholie neigte und sich nur ungerne an die Vergangenheit erinnerte, hatten es dennoch einige wenige Erinnerungsstücke bis hierhin geschafft: Ihre Dienstmarke, die an ihrem Sitz hing; eine Datendist mit Musikstücken, die ihre jüngere Schwester komponiert hatte; das Halsband des Hundes, den sie ihm Biotiktrainingslager adoptieren durfte und schlußendlich ein kleiner Zettel, der immer in Griffweite lag. Auf diesem standen nur ein paar Worte, die Jen dabei helfen sich durch ihr Leben zu kämpfen.
Ihre Fingerspitzen strichen kurz über das alte Papier, doch jetzt hatte sie keine Zeit, um sich an den aufbauenden Worten zu erfreuen. Jetzt musste sie wachsam sein.
Während ihre Gedanken so abschweiften hatte sie doch glatt vergessen Toran und Tifana Bescheid zu geben. Schnell schaltete sie ihr Funkgerät mit dem Funk im Skycar gleich. So konnte sie auch beim Fahren reden. Sie brauchte nur die Hand auf eine Stelle zu legen.

"Toran, Tifana, ich bin soweit", meldete sie sich kurz.

Toran Bak'olo
28.01.2011, 21:02
Tag 4
Uhrzeit: 12:02
Citadel: Zivile Andockbuchten
Südlicher Ausgang

"Butch" stand von der Bank auf und streckte sich. Schon folgten wieder Seitenblicke zu den Kroganern, Batarianern und Shuttles. Danach sah er wieder zu Tifana.
"Dann sind wir uns einig. Sobald du merkst das sie unvorsichtiger werden und sich dir eine Lücke bietet, versuche so schnell wie möglich in eines der Shuttles zu kommen. Kümmere dich keinesfalls um mich, ich komme schon zurecht.", er lächelte ihr selbstbewusst entgegen.

"Sag mal Toran, wenn es...es dich erwischt, was soll ich dann tun?"

Auf diese Frage musste Toran unwillkürlich anfangen zu grinsen.
"Na was wohl?! Du bewegst deinen Hintern in eines der Shuttles und ziehst das Ding mit Jen durch. Ihr beide braucht Action und die werdet ihr kriegen. Ihr könnt es ja dann als meinen letzten Willen ansehen."
Es gab wohl nicht allzu viele die noch so rumscherzten, obwohl sie wussten das es jeden Augenblick mit ihnen zu Ende gehen könnte. Toran war aber nun einmal so, man konnte es ihm als guten Charakterzug auslegen, trotzdem war diese Gelassenheit die bei ihm in vielen brenzligen Situationen auftrat brandgefährlich. Dadurch wurde er unvorsichtig, oder dachte zu wenig über die möglichen Konsequenzen seines Handelns nach.
Toran nahm sein Sturmgewehr vom Rücken, den Blick auf Tifana fixiert und lächelnd.
"Wir wollen hier mal nicht zu dramatisch werden. Ich mach das schon, mach dir da mal keine Sorgen. So leicht wird man mich nicht los."

"Toran, Tifana, ich bin soweit", Jen war in Position.

"Verstanden. Sobald dein Zielobjekt losfliegt, heftest du dich dran."

Tifana Maldaran
28.01.2011, 21:44
Tifana lächelte erleichtert.

"Stimmt du bist viel zu dickköpfig, um zu sterben"

Sie kicherte etwas kindlich und machte sich dann Startbereit, als Jens Nachricht durchs Funkgerät zu hören war. Ihre Aufregung hatte sich in Ernst verwandelt und ihre Freundlichkeit zu Feindseligkeit, denn nur so konnte sie optimal ihren Einsatz erfüllen und nichts falsches begehen, was für die Mission verheerend wäre. Sie reißte sich also zusammen und dachte drüber nach, dass sie schlimmeres als das schon erlebt hatte auf ihren Einsätzen. Sie kam Toran näher und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Viel Glück bei diesen Kroganern"

Sie begab sich in Stellung, um sofort zu den Shuttles zu eilen.

"Achja, ich nehm das linke Shuttle"

Ellen Devereaux
29.01.2011, 01:00
Die Citadel – Zivile Andockbuchten

Ellen setzte vorsichtig einen Schritt vor den nächsten, blieb nach wenigen Metern jedoch stehen und hielt die Luft an. Seit sie die Citadel das erste Mal, noch aus dem Fenster der Raumfähre aus, gesehen hatte, kam sie aus dem Staunen nicht mehr raus. Zwar hatte das Mädchen zahlreiche Videos gesehen und Berichte gelesen, aber dieses gewaltige Bauwerk nun live zu sehen war etwas völlig anderes.

Per Definition war die Citadel eine Raumstation, wenn man die Citadel nun jedoch mit der Arcturus Station verglich, dann fragte Ellen sich, ob die Bezeichnung wirklich zutreffend war. Für sie war die Citadel, auf den ersten Blick vielmehr eine fliegende Millionenmetropole. Das ist Wahnsinn! Und das wurde wirklich irgendwann mal gebaut… Das Mädchen realisierte plötzlich rasend schnell den Sauerstoffmangel ihres Körpers und pustete mit einem Mal den zuvor sekundenlang angehaltenen Atem aus - nur um im nächsten Moment nach frischer Luft zu schnappen.

Wenn eine ganz Lebensform schon mal in der Lage war, so etwas zu errichten. Ellen war kurz davor sich allerlei Spekulationen über die Erschaffung von ganzen Planeten hinzugeben - möglicherweise waren die Planeten, auf denen organisches Leben, wie die Menschheit oder die Asari, emporgekommen war, ja einst selber von anderen Entitäten erschaffen worden. Alle weiteren Hirngespinste, die sich in ihrem Kopf hätten bilden können, wurden jedoch verworfen, als ihr jemand von hinten einen Fingernagel in die Schulter bohrte.

„Willst du hier ewig rumstehen? Na los, flieh. Flieh in die Freiheit!“ Ellen drehte sich abrupt um und schlug gleichzeitig ihre linke Hand auf ihre rechte Schulter. Die Berührung war präzise und kräftig - und das hasste sie. Stupsen, piksen - so hinterhältige, fiese Ein-Finger-Angriffe halt. „Ich hab mich nur umgesehen!“ Entgegnete die Sechzehnjährige entschieden und blickte zu dem Mann hoch, der nun in einer dunkelroten Rüstung vor ihr stand. Sein Name war Early und er war der einzige auf der Arcturus Station gewesen, der sie einfach so hatte mitnehmen wollen – oder zumindest war er der einzige, den Ellen finden konnte. „Zieh lieber los, bevor ich doch noch darüber nachdenke, von dir ‚ne Gegenleistung zu verlangen. Credits, oder vielleicht was anderes…“, auf seinem Gesicht bildete sich ein drohendes Grinsen, wobei die weißen Zähne in dem ansonsten dunklem Gesicht zu strahlen schienen. – „.. der Weltraum ist ein einsamer, kalter Ort. Da könnte ich diese Jacke, die du da trägst, wirklich gebrauchen. Sieht warm aus.“ Der zuvor noch drohende Ausdruck wandelte sich in ein scherzhaftes Lächeln.

Sofort ließ Ellen von ihrer Schulter ab und schlang stattdessen ihre Arme um sich selbst und somit auch um die Jacke, die sie trug. „Die gehört meiner Schwester, die können Sie nicht haben!“ In ihrer Stimme lag eine gewisse Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit, obwohl sie wusste, dass Early nur scherzte. Zumindest glaubte sie es, so recht hatte sie den Mann schon seit dem ersten Treffen an nicht einschätzen können. „Die Jacke oder deine Schwester?“

„Die Jacke!“ Diesmal stieg Empörung in dem Mädchen auf und sie stampfte zur Untermalung ihrer Worte mit dem rechten Fuß auf den Boden. Erst da wurde ihr der Fehler, denn sie gemacht hatte, klar – bevor ihr Gegenüber das allerdings für einen weiteren schiefen Spruch ausnutzen konnte, stellte sie die Dinge wieder richtig. „Und meine Schwester auch nicht!“

So schnell wie sie sich angespannt hatte, entspannte sie sich auch wieder. „Wie schön, dass das klargestellt wurde, ich werde mich hüten, deiner Jacke oder deiner Schwester jemals zu Leibe zu rücken.“ Erneut schien Early von seiner gemeinsten Waffe – dem Fingerpiken – Gebrauch machen zu wollen, Ellen kam dem jedoch zuvor, indem sie einen munteren Satz nach hinten machte. „Das ist gemein!“, der Mann senkte seinen Finger und musterte sie einen Moment. „Gute Reflexe.“

„Danke. Also ich verabschiede mich dann, vielen Dank für die Mitfahrgelegenheit!“ Ellen hob, wie es sich gehörte, die Hand, welche Early dann auch ergriff und kräftig schüttelte. „Viel Spaß hier draußen.“

Toran Bak'olo
31.01.2011, 23:08
Tag 4
Uhrzeit: 12:09
Citadel: Zivile Andockbuchten
Südlicher Ausgang

"Viel Glück bei diesen Kroganern"

Toran konnte sich ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen.
"Glück ?! Als ob ich das brauchen würde.", er legte das Sturmgewehr über seine Schulter und hielt es mit der rechten Hand fest. Er zwinkerte Tifana zu und machte sich auf den Weg zu einem der Kroganischen Söldner.

Die Kleine scheint etwas an mir zu finden...

Es war ein etwas seltsamer, auf irgendeine Weise aufregender Gedanke. War es doch schon Ewigkeiten her, dass sich eine Frau für ihn interessierte. Eine Menschenfrau eigentlich noch nie. Aber wer sagte ihm schon das er recht hatte? Er konnte sich genauso gut täuschen.

Keine Zeit mir jetzt darüber Gedanken zu machen, bei der Mission brauche ich einen klaren Kopf.

Mittlerweile trennten ihn nur noch wenige Meter von dem Kroganer, den er sich als Ziel ausgesucht hatte. Um nicht gleich aggressiv auf den Kroganer zu wirken steckte er die Waffe wieder weg. Lässig ging er auf das große Wesen zu und stoppte unmittelbar vor ihm. Ihre Blicke kreuzten sich.

"Wer sind Sie und was wollen Sie?", fragte der Kroganer mürrisch.

"Meine Name ist Arkovos, Agent von C-Sicherheit.", gab Toran ruhig zurück und sah aufmerksam zu ihm auf um seine Reaktion zu sehen. Bingo! Für kurze Zeit war der Kroganer überrascht und zeigte damit, dass Toran recht hatte. Das hier waren verfluchte Söldner.
"Wie kann ich Ihnen helfen?"
"Wir haben Informationen erhalten, dass hier Waffenschmuggel betrieben wird, und das schon seit geraumer Zeit.", dieses Aussage ließ der Turianer einfach mal so im Raum stehen. Der Söldner verzog angewidert das Gesicht.
"Und warum kommen Sie da ausgerechnet zu mir?", wollte er wissen.
"Nun, Sie tragen eine Waffe und befinden sich ganz in der Nähe der Andockbuchten. Somit zählen Sie zu den Verdächtigen. Ich möchte Sie nun bitten mir Ihre Waffe auszuhändigen, damit wir die Modell- und Seriennummern mit denen der geschmuggelten Waren vergleichen können. Außerdem möchte ich Sie bitten mit mir aufs Revier zu kommen bis die Überprüfung abgeschlossen ist. Es tut uns sehr leid solche Maßnahmen ergreifen zu müssen, aber es dient einer guten Sache, der Senkung der Kriminalitätsrate auf der Citadel, für ein friedliches Miteinander. Falls Sie sich jetzt fragen 'wieso ausgerechnet ich?', dann seien Sie unbesorgt. In wenigen Minuten werden viele C-Sicherheitsagenten auf den Andockbuchten verstreut sein und Durchsuchungen durchführen. Jeder mit einer Waffe wird dabei auch aufs Revier müssen.", Toran hoffte nicht zu dick aufgetragen zu haben, aber jetzt würden sie aufjedenfall nervös werden, wenn sie glaubten das die Andockbuchten in wenigen Augenblicken von Bullen wimmeln würden.
Der Kroganer sah ihn finster an, eine ganze Zeit lang, ohne sich zu rühren. Plötzlich schien er an etwas bestimmtes zu denken, Toran konnte aus seinen Gesichtszügen aber nicht lesen, ob das gut oder schlecht für ihn war. Der Söldner zog ein Datenpad heraus, ein ähnliches, wie es Toran auch besaß, tippte kurz darauf etwas darauf herum und sah auf das Display. Es dauerte nicht lange und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Der Rieße steckte das Datenpad weg und richtete seine Schrotflinte auf Torans Brust.
"Sag Leb wohl, Attentäterschwein!",
"Butch" schaltete blitzschnell und rollte sich zur Seite, noch bevor kurz danach ein lauter Knall durch die Luft hallte. Der Söldner hatte sein Ziel verfehlt. Toran kam sofort wieder auf die Beine und rannte nach einer Deckung suchend los. Während er lief, aktivierte er sein Funkgerät.
"Tifana, Jen! Ihr bleibt wo ihr seid, rührt euch nicht von der Stelle! Diese Bastarde wissen wer ich bin, jemand muss sie gewarnt haben! Heftet euch an die Shuttles, alles andere ist unwichtig, versucht nicht auch noch aufzufliegen.", er wollte gerade weitersprechen, da eröffnete ein Sturmgewehr das Feuer auf ihn. "Verdammte Scheiße!", fluchte er, dann sprach er wieder ins Funkgerät.
"Damit wir uns verstehen, das war ein Befehl! Kümmert euch nicht um mich, alles was zählt sind die Shuttles.", mit diesen Worten legte er noch einmal einen Gang zu.

Die Batarianischen Arbeiter standen still als das Feuer eröffnet wurde und wussten nicht so recht was sie tun sollten. Einige, welche von der feigen Sorte, warfen die Kisten auf den Boden und nahmen die Beine in die Hand. Andere blieben stehen und beobachteten die Geschehnisse, anderer machten sich nach kurzer Zeit wieder ans Beladen.
Alle kroganischen Söldner waren an ihren Funkgeräten tätig, etwa die Hälfte nahm die Verfolgung Torans auf, der Rest blieb in der Nähe der Shuttles und versuchte wieder Ordnung in das Chaos zu bringen. Doch jetzt waren sie in Eile, es würde nicht lange dauern bis die ersten Sicherheitskräfte eintrafen.

Jen Becker
31.01.2011, 23:21
Die Augen halb geschlossen hang Jen in ihrem Sitz. Ihrem völlig übermüdeten und gemarterten Geist dauerte das alles entschieden zu lange. Was würde sie nur um fünf Minuten Schlaf geben. Aber im Moment konnte sie sich das einfach nicht erlauben.
Ein lauter Schuss riss sie aus ihren Gedanken.
"Was zum..."

"Tifana, Jen! Ihr bleibt wo ihr seid, rührt euch nicht von der Stelle! Diese Bastarde wissen wer ich bin, jemand muss sie gewarnt haben! Heftet euch an die Shuttles, alles andere ist unwichtig, versucht nicht auch noch aufzufliegen."

Torans Funkspruch holte sie aus ihrem Erstauen zurück. Er war aufgeflogen, na super. Besser konnte es ja gar nicht kommen. Schnell schaute sie auf ihr Shuttle, aber das verharrte weiterhin in der Bucht. Schnell aktivierte sie ihren Funkkanal.
"Toran, wie zum Teufel haben Sie das angestellt?!"
Sie bellte es in ihrer alten militärischen Art und Weise. Sie nahm die Hand vom Schalter und schon schall Torans zweite Nachricht durch das Cockpit.

"Damit wir uns verstehen, das war ein Befehl! Kümmert euch nicht um mich, alles was zählt sind die Shuttles."

Niemand erteilt mir mehr Befehle. Niemand!
Jen zügelte ihren Geist und holte tief Luft. Er hatte Recht. Sie durfte jetzt nicht überstürzt handeln. Trotzdem, diesen Satz musste sie loswerden. Einfach, um ihr Gewissen zu Beruhigen.
"Toran, ein Leben ist nicht so wichtig wie ein Auftrag. Wenn Sie Hilfe brauchen, dann rufen Sie mich."
Sie verharrte in ihrem Sitz, die Hände auf die Steuerkonsole gelegt und starrte das Shuttle an. Ihre Ohren waren gespitzt, Adrenalin jagte durch ihre Adern. Sie war bereit in Sekunden zu reagieren.

Toran Bak'olo
31.01.2011, 23:50
Tag 4
Uhrzeit: 12:10
Citadel: Zivile Andockbuchten
ausserhalb des südlichen Ausgangs

"Toran, wie zum Teufel haben Sie das angestellt?!", wollte Jen wissen.

Toran, der noch immer rannte wie verrückt, versuchte ihr so gut es ging zu antworten.
"Er hatte anscheinend ein Bild von mir auf seinem Datenpad und hat mich so erkannt. Das heißt, unser kleiner, paranoider Freund hinter dem wir her sind, weiß das ich auf ihn angesetzt wurde. Fragen Sie mich nicht woher, aber das finde ich noch heraus."
Es war zum verzweifeln, nirgends bot sich eine schöne Deckung und das, obwohl sie auf der Citadel waren. Aber im Moment waren die Söldner noch zu dicht hinter ihm, er musste sie erst ein bisschen abhängen bevor er sich überlegen konnte, wie er mit ihnen fertig werden sollte.

"Toran, ein Leben ist nicht so wichtig wie ein Auftrag. Wenn Sie Hilfe brauchen, dann rufen Sie mich."

"Bleiben Sie wo Sie sind. Ich komm schon klar, keine Sorge.", einige Wörter waren nicht ganz optimal zu verstehen, da er sich in vollem Sprint befand und so nicht so gut ins Funkgerät sprechen konnte.
"Es bleibt dabei, sobald die Shuttles fliegen, und das werden sie sehr bald, bleibt ihr an ihnen dran. Keine Rücksicht auf etwaige Verluste meiner Art. Kümmert euch gar nicht um mich, ich komm schon wohlbehalten wieder."

Tifana Maldaran
01.02.2011, 16:55
Tifana war immernoch auf ihrer Position, als sie kurz erschreckt von Torans Funkspruch war.

"Tifana, Jen! Ihr bleibt wo ihr seid, rührt euch nicht von der Stelle! Diese Bastarde wissen wer ich bin, jemand muss sie gewarnt haben! Heftet euch an die Shuttles, alles andere ist unwichtig, versucht nicht auch noch aufzufliegen."

Sie wollte was sagen, doch ließ es, da sie Toran nciht widersprechen wollte, daher blieb sie in Schatten ihres Verstecks und wartete auf eine Gelegenheit in ihr Shuttle ungesehen hineinzugelangen. Dann hallte noch ein Funkspruch durch ihr Funkgerät.


"Damit wir uns verstehen, das war ein Befehl! Kümmert euch nicht um mich, alles was zählt sind die Shuttles."

Ihr war nicht wohl nach diesem Funkspruch, doch sie war es gewohnt Befehle durchaus zu befolgen und zu bewältigen. Innerlich konnte sie ihre Sorge nicht verdrängen, doch für die Mission musste sie klaren Geistes sein. Sie blickte wieder zu ihrem Shuttle und bemerkte, dass schon fast alle Batarianer, die für dieses Shuttle verantwortlich waren sich aus dem Staub gemacht haben, die anderen eilten, um die restlichen Kisten noch an Bord zu bringen. Glücklicherweise stand zwischen ihr und dem Shuttle nur ein Kroganer, zwar in alarmbereitschaft, doch es war nur einer. Nichts was ein Scharfschütze nicht hinbekommt, Tifana legte an und zielte mit einer Millimeter genauen Präzision auf seinen Kopf und betätigte den Abzug, woraufhin der Kroganer zu Boden ging.

Erledigt, hoffentlich schaffen es die beiden auch...vorallem er.

Wieder verfiehl Tifana in Sorge, doch das konnte sie sich nicht leisten, sie schüttelte sich, dann hörte sie wieder eine Nachricht von Toran.

"Es bleibt dabei, sobald die Shuttles fliegen, und das werden sie sehr bald, bleibt ihr an ihnen dran. Keine Rücksicht auf etwaige Verluste meiner Art. Kümmert euch gar nicht um mich, ich komm schon wohlbehalten wieder."

Dieser Funkspruch erreichte sie noch, den Anderen schien sie beim Töten des Kroganers nicht gehört zu haben, doch dieser reichte aus, um wieder Mut zu fassen und endlich auf das Shuttle zuzugehen. Sie passte sich der Geschwindigkeit, wie sie ins Shuttle gingen und wieder heraus, und als endlich der Moment kam, wo sie heinlaufen konnte, tat sie es. Sie eilte zum Shuttle, glitt dann elegant zwischen zwei der Kisten, die an Bord des Shuttles waren. Dort war sie ungesehen und vorerst sicher.

Toran Bak'olo
04.02.2011, 14:03
Tag 4
Uhrzeit: 12:15
Citadel: Zivile Andockbuchten
ausserhalb des südlichen Ausgangs

Weitere Minuten vergingen, in denen er ohne nach hinten zu sehen rannte. Er hatte jetzt auch keine Zeit groß zu überlegen. Deckung war es, was er jetzt brauchte. Doch nur wo? Direkt vor sich tat sich die Lösung auf, doch er brauchte etwas länger um zu erkennen, welche Gelegenheit sich ihm bot. Nur noch wenige Meter vor ihm war ein Aufgang zum Dach eines Gebäudes. Ohne darüber nachzudenken, dass er dort oben auch in der Falle sein konnte, rannte er den Aufgang hoch. Diese Aktion war mehr instinktiv, nicht wohl überlegt. Auf dem Dach boten sich allerdings keine Möglichkeiten zur Deckung, die er sich erhofft hatte. Nun hatte er ein Problem. Es würde nicht lange dauern, bis die Söldner zu ihm aufschlossen, und gegen eine Gruppe Kroganer konnte er nicht gewinnen, zumindest nicht auf so kurze Distanz.

"Scheiße...", fluchte er leise.

Zurück konnte er nun auch nicht mehr, der erste Söldner war schon auf dem Weg nach oben. Toran betätigte seinen Funk.

"Keinen Funkkontakt mehr zu mir, bis ich mich wieder melde.", gab er den beiden durch.

Er schaltete sein Funkgerät aus. Nicht weil er nicht auf ihre Professionalität vertraute, aber sicher war sicher. Jetzt konnte er keine Funkgespräche mehr brauchen, das würde ihn nur ablenken. Toran nahm sein Sturmgewehr von seinem Rücken, legte an und zielte auf den Aufgang.

Jen Becker
09.02.2011, 18:57
Ihre Hände klammerten sich förmlich an das nicht vorhandene Lenkrad. Sie brauchte etwas zu festhalten, konnte es aber nicht riskieren die Hände von der Steuerkonsole zu nehmen. Wenn das Shuttle sich mit einem Mal erhob, musst sie schnell reagieren.
Die Anspannung stand in jedem Teil ihres Gesichts und Körper. Alle Muskeln waren angespannt, die Unterlippe eingezogen und die Zunge leicht herausgestreckt, mit den Zähne biss sie so stark drauf, dass es sogar etwas weh tat. Ihre Augen waren fest zugekniffen, ihre Beine starr nebeneinander gestellt. Nicht eine Sekunde ließ sie das Shuttle aus den Augen.

"Keinen Funkkontakt mehr zu mir, bis ich mich wieder melde.", meldete sich Toran.

Sie realisierte es nur am Rande, in ihren Ohren rauchte das Blut. Der Adrenalinpegel stieg immer höher und höher, mit tiefen Atenzügen beruhigte sie ihr schlagens Herz. Wenn Torans Auftauchen die Leute ein den Shuttles aufgeschreckt hatte, dann musste sie jetzt mit allem rechnen.
Mit einem Mal erhob sich ihr Shuttle leicht in die Höhe. Jen legte eine Hand auf den Schalter zu Starten, öffnete dann aber kurz den Funkkanal, um wenigstens Tifana Bescheid zu geben.
"Tifana, meins hebt ab, ich klemm mich dran."
Und schon erhob sich das dunkle Skycar in die Höhe. Ein einziger Druck, und es raste hinter dem Shuttle her.

Tifana Maldaran
09.02.2011, 19:23
Tifana saß da zwsichen den Kisten, etwas eingeengt, dabei hörte sie den Funkspruch von Toan durchs Funkgerät.


"Keinen Funkkontakt mehr zu mir, bis ich mich wieder melde.", gab er den beiden durch.

Sie sagte leise dann noch ins Funkgerät: "Okay", dann schwieg sie wieder und ließ nur noch den Funkkanal zu Jen offen. Sie saß da eine Weile, bis dann das Shuttle startete und sich leicht in die Lüfte erhob. Die Vibration des Getriebes spürte sie bis in die kleinste Faser ihres Körpers. Zudem schoben sich die Kisten leicht hin und her und ließen ihr entweder mehr Platz zum sitzen oder engten sie mehr ein.

Nicht sehr bequem, dachte sie sich und versuchte es sich bequem zu machen. Einige Momente später kam da etwas durchs Funkgerät.

"Tifana, meins hebt ab, ich klemm mich dran."

"Okay, meins startet gerade auch. Ich bin an Bord, keine Sorge, es wird mir nicht davonfliegen...und noch etwas Jen, bleib nicht zu dicht an dem Shuttle sonst wissen sie, dass du sie verfolgst."

Jen Becker
09.02.2011, 19:36
"Okay, meins startet gerade auch. Ich bin an Bord, keine Sorge, es wird mir nicht davonfliegen...und noch etwas Jen, bleib nicht zu dicht an dem Shuttle sonst wissen sie, dass du sie verfolgst."

Jen lachte auf. Die Nervosität war gewichen, der blanke Spaß hatte die Oberhand übernommen. Vielleicht war es auch ein leichter Anflug von Wahnsinn. Sie lehnte sich zurück und schaute kurz an die Decke. Dann aber schnell wieder nach draußen.
"Kein Sorge, ich mach das nicht zum ersten Mal."
Aus den Augenwinklen sah sie, wie sich ein zweites Shuttle ebenfalls erhob. War da Tifana drin? Sie wollte nicht nachfragen, zuviel Funkkontakt konnte sie verraten. Trotzdem ließ sie sich etwas zurückfallen und schaute zu, wie das Shuttle sich hinter ihres hängte. Als dieses um eine Ecke bog, jagte sie, in gebührendem Abstand, hinterher.

Michael Gabriel
13.02.2011, 14:51
Tag 2
18:28

Einstiegspost
Musik.
Musik war alles woran er dachte. Seit dem er denken konnte drehte sich fast jeder Gedanke darum, für manche war es unverständlich so viel Zeit und Energie da hineinzustecken doch Michael konnte nicht anders. Er brauchte die Musik zum leben wie er die Luft zum atmen brauchte.
Musik begleitete ihn in jedem Moment, so es über einen tragbaren Musikspieler, oder in seinem Kopf wenn er sich neue Tracks ausdachte und mitttels seinen Omnitool auch gleich erstellte.

Michael nahm kurz die Hände von seinem Omnitool und rieb sich die Augen, seit dem er vor zwei Monaten das Angebot für die Citadel erhalten hatte, hatte er fast nicht mehr geschlafen. Neben seinen normalen Gigs hatte er so gut wie jeden Tag bis spät nachts an den Tracks gearbeitet. Er wollte sich nicht blamieren und so gut wie jedes mal fiel ihm an seinen Tracks etwas auf was noch geändert werden konnte.
Tracks zu erstellen war recht einfach, doch die Feinarbeit kostete ohne Ende Zeit und Energie. Hier zeigte sich wer gut war und wer ein echter Profi war.
Zwischentöne anpassen, passten die Filter, harmonierten die Einstellungen mit dem Beschallungsplan der Örtlichkeit, Höhen und Tiefen beachten. hatte man an die Rückkopplung gedacht, sich über die Lightshow Gedanken machen und und und.
Michael rückte seinen Kopfhörer zurecht, ein schweineteures Teil was aber erstklassigen Sound bot. Im Vergleich zu seinen Musik Omnitool war der Kopfhörer aber lächerlich billig gewesen. Fast ein Jahr hatte er für das Tool gespart und das Warten hatte sich gelohnt.
Der Dj lümmelte sich etwas weiter in den Sitz und blickte gespannt auf sein Tool und drückte die Play Taste. Zufrieden lächelte als er der Spieler seinen Track abspielte. Das Display zeigte ihm die verschiedenen Tonspuren die zusammenspielten, auf der rechten Seite wurde ihm ein großzügiges Menü angezeigt. Ein hervorragendes Musik Omnitool wie seines war nichts ohne hervorragende Musik Programme. Über einen Salarianer war er zum Einkaufspreis an die Programme gekommen, wofür er ihm immernoch einen Gefallen schuldig war.
Michaels Mine wurde plötzlich ernst und er drückte die Stopp Taste, Die Zwischenphase dauert hier zu lange, da wird die Crowd unruhig und fängt an sich zu langweilen...nicht gut
mit ein paar Handbewegungen verkürzte er die Zwischenphase um ganze zwei Sekunden und spielte das Ganze nochmal ab, diesmal passte es und zufrieden zeigte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht und Michael ertappte sich selbst dabei wie er zu seinem eigenen Track mit dem Kopf wippte. Es war ein gutes Zeichen das selbst nach all den Monaten er noch immer von seinen eigenen Tracks richtig geflasht war.

Er war so vertieft in seiner Arbeit, dass er die Asari Stewardess erst bemerkte als sie ihn mit einer Brührung an der Schulter in das Hier und Jetzt zurückholte. Michael schob die Kopfhörer nach hinten weg und ließ sich von der Asari darüber belehren, dass sie bald landen würden und er sich anschnallen sollte und seinen Sitz in eine aufrechte Position bringen sollte. Michael tat wie ihm geheißen und nachdem er sich angeschnallt hatte verließ ihn die Asari mit einem augenzwinkernden Lächeln.
Das Lächeln regestierte er gar nicht mehr, sein Blick war eher durch Zufall als bewusst gelenkt zum Fenster gegangen.
Der Serpent Nebel. Eine Komposition aus violett, lila und blau ließ den Dj mit offenem Mund die Nase am Fenster plattdrücken.
Das Schiff flog eine enge Schleife und plötzlich Schälte sich aus dem Nebel die Citadel. Die Gewaltige Raumstation hatte er das letzte mal als kleiner Junge gesehen als seine Familie dort Urlaub gemacht hatte.
Mit ihren fünf Armen erinnerte ihn die Station an eine Blüte die sich zaghaft, zum allererstenmal zu öffnen begann. Vieles hatte er über den Geth angriff gehört und genau wie alle anderen war auch er damals mit Freunden vor dem Fernseher gesessen und mit einer Mischung aus Schrecken und Verwunderung die Nachrichten gesehen.

Das Schiff schien jetzt endgültig im Anflug auf die Andockbuchten zu sein und Michael konnte jetzt sogar Einzelheiten auf den Stationsarmen erkennen. Große Plätze stachen neben Wolkenkratzern hervor und hier und da zog ein starkes Leuchten seine Aufmerksamkeit zu sich
Der Dj musste sich etwas verrenken um einen Blick auf den großen Citadelturm werfen zu können und kurz dachte er darüber nach wie es wohl wäre dort oben für die ganz großen des Universums aufzulegen. Die Vorstellung zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht.

Der Flugcaptain gab den üblichen Abschlusssatz zum Besten und schließlich setzte das Schiff rumpelnd auf und die Leuchten für die Anschnallgurte erlöschten. Ein paar Trottel applaudierten während Michael sich langsam abschnallte.
Etwas belustigt sah der Dj zu wie die Leute sich beinahe überschlugen um rauszukommen, als ob der letzte am Gepäckband leer ausgehen würde oder der erste einen Preis bekommen würde.
Die paar Minuten die es noch dauern würde bis es sich lohnen würde aufzustehen arbeitete Michael noch etwas an seinen Tracks.

Nachdem Michael sein Gepäck augholt hatte machte er sich auf den Weg zur Passkontrolle.
Ein menschlicher Beamter mit Bürstenhaarschnitt sah mit einer Mischung aus Missgunst und Abscheu an und schien sich für das Zentrum der Galaxi zu halten, zumindest zog er scheinbar bewusst die einfache Kontrolle in die Länge. "...und sie kommen gerade direkt von Elysium?" fragte er den Dj der sich lässig gegen den Schalter lümmelte und kurz den C-Sec Beamten musterte. Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform! Oh man wie ich diese Affen bemitleide!. Nach ein paar Minuten wurde es Michael zu bunt, er wusste wie man das ganze beschleunigen konnte, vor allem bei solchen Typen jetzt kommt der Schwulen-Joker!

"Ich soll übermorgen in einem angesagen Club auflegen....wenn du magst kannst du mitkommen" sagte der Dj süffisant und legte dabei eine Hand auf die des C-Sec Beamten und sah ihm tief in die Augen. Der Zollbeamte wurde rot wie eine Herdplatte und zog blitzartig seine Hand weg und verbarg sie mit der anderen hinter dem Schalter. Der Beamte stammelte noch kurz etwas während er mit knallrotem Kopf einen letzten Blick auf einen Bildschirm warf, Michael vorsichtig seine Papiere zurückgab und ihn dann durchwinkte wobei er verzweifelt darauf zu achten schien dem Dj nicht mehr in die Augen sehen zu müssen.

Michael musste sich bei so viel Homophobie zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Stattdessen nahm er sein Gepäck auf und machte sich auf den Weg in Abholbereich des Raumhafens. Viel hatte er nicht dabei, einen Rucksack mit Sachen für ein paar Tage, seine Gitarre und sein Skateboard.
Immer wieder waren ihm Leute in seinem Leben begegnet die mit seiner Homosexualität nicht klarkamen. Michael gab nicht viel darauf, er war so wie er war und wenn es jemanden nicht passte konnte derjenige ihm gestohlen bleiben, man konnte es halt nicht jedem rechtmachen.
Im vergleich zu anderen hatte er noch Glück gehabt. Seine Freunde nahmen sein Outing mit nem Schulterzucken hin, es war ihnen egal gewesen ob er nun auf Frauen oder auf Männer stand, sie hatten zu ihm gehalten. Seine Homosexualität hatte auch viele Vorteile gegenüber den Heteros, es schien fast so als ob das Klischee wahr war, irgendwie schien er von haus aus recht gut tanzen zu können was sonst, dem Klischee zu folge, nur den Schwarzen vorbehalten schien.
Bei seinen Eltern war es schon etwas anders gewesen. Sein Vater hatte erst mal für ein paar Tage geschwiegen und seine Mutter hatte zu anfangs geweint. Doch auch sie akzeptierten und liebten ihn weiterhin, tatsächlich hatte seine Mutter ihm ein paar Dates vermittelt. Viel mehr Probleme hatten seine Eltern mit der Art wie er sein Geld verdiente. Sätze wie `Discjokey kann man doch keinen richtigen Beruf ansehen´ oder `Nie weißt du wieviel du im Monat verdienen wirst, so kann man doch nicht leben!´ waren damals an der Tagesordnung. Doch auch seine Eltern konnten später erkennen wie erfolgreich ihr Sohn doch war. Sie waren zwar nicht besonders Begeistert von seiner Tätigkeit, sein Vater hätte viel lieber gesehen, dass seine Söhne in seine Fußstapfen traten, doch hielten sie insgesamt gesehen zu ihm und unterstützten ihn so gut es ging.

Michael setzte seine Kopfhörer wieder auf, drehte die Musik auf und fuhr auf seinem Board durch die Menge des Terminals auf den Weg zu den Taxis. Mit dem Gepäck war es zwar schwieriger aber als geübter Boarder hatte er hier keine Schwierigkeiten.
Merkandor, einer seiner besten Freunde und Dj Kollegen die er hatte, hatte versprochen ihn abzuholen. Vor etwa einem halben Jahr war sein Kumpel von Elysium auf die Citadel gegangen um sich dort einen großen Namen zu machen, mit Erfolg. Merkandor gehört zwar nicht zu den ganz großen aber unbekannt war er nun auf wieder nicht.

Vor dem Terminal bei den Taxis hielt er schließlich an und sah sich nach seinem Kumpel um.

Michael Gabriel
13.02.2011, 21:51
Tag 2
Ziviler Raumhafen, Vor dem Terminal
19:11

Während sich Michael eine Zigarette anzündete sah er sich nach seinem Kumpel um. Eine Reihe Taxis stand vor ihm und die Taxifahrer, Turianer, Salarianer und Menschen standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich. Andere Fahrer saßen in ihren Taxis und warteten geduldig auf Kundschaft. Ein Soldat in Uniform der GFL ging an ihm vorbei direkt zu einem der wartenden Taxis und stieg nach einem kurzen Gespräch ein. Rechts von ihm stand eine turianische Familie zusammen und verabschiedete anscheinend ein Familienmitglied. Über ihm flogen kleinere und größere Fahrzeuge vorbei und ein Bus hielt quietschend an der Haltestelle direkt gegenüber dem Terminal.
Michael ging rauchend auf die Raucherzone zu wo bereits ein Salarianer im feinen Zwirn stand und ihm zunickte als der Dj herangetreten war.
Der Bus fuhr, nachdem der seine Passagiere entladen und neue aufgenommen hatte, wieder ab. Noch immer gab es keine Spur von seinem Kumpel.
Das Klingeln seines Kommgerätes verriet ihm das Eintreffen einer neuen Textnachricht.

Warte beim Besucherparkplatz, Ebene 2 auf dich.
Merkandor.

Michael rauchte schnell zuende und machte sich, der Beschilderung folgend auf den Weg zum Parkdeck 2. Über einige Treppen und schließlich einem Aufzug gelangte er zum Besagten Deck und heilt dort Ausschau nach seinem Kumpel.
Ein Turianer, zwei Menschen und ein Hanar standen auf dem Deck verteilt und Michael ging zielstrebig an dem Turianer vorbei auf den Hanar zu.

"Hey Merkandor wie gehts dir Junge" begrüßte er den Hanar herzlich und hielt ihm die Hand hin. Der Hanar hob einen seiner Tentaktel und schlug ein, während er mit einem anderen sein Hanar-Gegenstück zu einem Kopfhörer zur Seite schob und mit einem weiteren den Musikspieler ausschaltete.
"Diese Person begrüßt seinen Freund herzlichst und hofft er hatte einen angenehmen Flug?". Michael sah noch einmal kurz nach den anderen Personen auf dem Parkdeck. Zuerst war er etwas verwundert, doch dann erinnerte er sich, dass Hanar nur von sich in der ersten Person sprachen, wenn sie unter guten Freunden waren.
"Ja klar, der Flug war super! Hatte Zeit etwas an den Tracks zu arbeiten" antwortete er während er die Riemen seines Rucksack zurechtrückte.
Merkandor war ein Beispiel seiner Rasse wie ihn man nur sehr selten zu Gesicht bekam. Zwar glaubte der Hanar wie fast alle an die Entflammten, doch war es mit seiner Religiösität genauso weit her wie mit der von Michael.
Er hatte Merkandor auf Elysium in den Clubs und Diskothen kennengelernt und schnell waren sie richtig dicke Freunde geworden. Eine ganze Zeit lang hatten sie sogar gemeinsamm aufgelegt wobei sie dann mehr für sich selbst Party gemacht haben als für die Crowd weswegen sie auch das ein oder andere male Ärger vom Veranstalter bekommen hatten.
"Diese Person schlägt vor das Gespräch in seiner Wohnung fortzusetzten wo auch einige Erfrischungen gekühlt bereitliegen" schlug Merkandor vor "Ich seh schon du hast dich nicht verändert also gut wo steht deine Karre?" fragte Michael während er sich gespielt umsah.
Anstatt einer Antwort zeigte der Hanar mit einem Tentakel auf eines der parkenden Fahrzeuge während er mit einem anderen die Schlüssel vorzeigte und mit der Fernbedienung das Fahrzeug aufschloss. Mit einer leichten Bewegung seiner Schnauze bedeutete der Hanar Michael an ihm zum Auto zu folgen.

Im Fahrzeug schnallte sich Michael an und sah interessiert zu wie der Hanar das Fahrzeug, welches auf seine Bedürfnisse eingestellt war, startete. Vom Sitz bis zum Steuer aber auch der Anschnallgurt war auf seine Hanarstatur eingestellt. Der Hanar blickte noch kurz in den Rückspiegel und betätigte daraufhin mit einem Tentakel das holographische Display und kurz darauf erhob sich das Auto und fuhr in den Feierabendverkehr der Citadel.
"Wie kommt es eigentlich, dass du dir ne Karre leisten kannst?" fragte der Dj mehr im Scherz als im Ernst den Hanar" "Mein Gefährt ist es nicht. Dieses Gefährt gehört einem Familienmitglied. Es wäre so oder so nicht nach meinem Geschmak!" antwortete der Hanar wobei er kurz zu Michael rübersah und ein Lächeln zeigte. Zumindest interpretierte Michael die Biolumineszens des Hanars so. Inzwischen konnte Michael ganz gut die verschiedenen Muster seines Freundes deuten, am Anfang ihrer Freundschaft war das nicht immer so, erst über die Jahre lernte der die Zeichen seines Freundes zu deuten.
"Schon klar! Dir scheint es ja ganz gut zu gehen. Hab mir auch deinen Auftritt beim SkyScream Festival angehört und ich kann nur sagen suupperr!" er unterstrich die letzten Worte indem er die Augen schloss und mit der rechten Hand das OK – Zeichen formte.
"Danke, kann das Lob abner nur weiterreichen, deine Tracks beim jährlichen Sensation White auf Elysium haben nicht zu unrecht für breite Annerkennung gesorgt."
Michael musste kurz auflachen "Vielen Dank, aber genug mit der gegenseitigen Bebauchpinselung. Sag was läuft so auf der Citadel, hab mir ja Sorgen um dich gemacht nach dem Geth-Angriff. Aber wie ich sehen kann..." Michael sah kurz aus dem Fenster "...scheint ja so ziemlich alles wieder wie gewohnt zu laufen" "Du hast ja bestimmt mitbekommen, das House-Musik immer beliebter wird, wir stehen also kurz vor einem neuen Hype. Daher wurde auch das kommende Event geplant, um zu sehen wir groß die Resonanz sein wird.
Was den Geth-Angriff betrifft..." Merkandors Stimme wurde leiser "...habe ich zum Glück nicht viel davon mitbekommen doch es war schlimm. Es gab viele unschuldige Opfer. Es beruhigt mich zu sehen, dass trotz all des Schmerzes den die Station miterleben musste, es doch wieder Veranstaltungen wie das Folgende gibt. Die Bevölkerung fängt an das Erlebte zu verarbeiten so stellt sich zumindest für mich die Lage dar." Wie immer war Merkandor bescheiden und versuchte immer dann unverbindlich zu sein, sofern er nicht ganz genau wusste was Lage war.
Michael wollte das Thema wechseln "Weiß man schon wer alles auflegen wird, außer uns beiden Hübschen natürlich" "In der Tat ist es so, dass sie unter anderem Silver-Sonic, Blaster-Mike, Justice, Berserk, Blue-Depth, Blade und auch ein guter Freund von mir Dj Tranquilizer" Michael pfiff annerkennd das waren alles große Namen im Citadelraum. Zwar keiner der richtig großen, von denen es auch nur eine Handvoll gab, aber dennoch bekannte Discjokeys in der Szene und er würde mitmachen.
"Nicht schlecht scheint ja doch was richtig großes zu werden. Und, was machen wir beide Hübschen heute?" "Zuerst würde ich vorschlagen, dass wir ersteinmal bei mir etwas Zeit verbringen und dann machen wir uns etwas frisch und gehen dann auf die Geburtstagsfeier von einer Freundin von mir"
"Ausgezeichnet Oh... bevor ichs vergesse ich hab die Daten dabei um die du mich gebeten hast. Die besten Diskohits aus über grob überschagend 250 Jahren" erkärte Michael freudestahlend und kramte bereits in seinem Rucksack und präsentierte schließlich einen Datenstick. Ohne nachzufragen legte er den Datenträger gleich ein und spielte (http://www.youtube.com/watch?v=a76PIoh0TZk) die Musik die ganze Gernerationen auf der Erde zum Tanzen und Schreien gebracht hatte.

Michael nickte mit dem Kopf zum Beat und machte mit den Armen Winkbewegungen, der Hanar wippte dabei mit seinem massigen Leib auf und ab und schwenkte einige Tentakel im Takt zur Musik während seine Biolumineszens große Zufriedenheit ausdrückte.
Michael zündete sich eine Zigarette an, drehte seine Fensterscheibe herunter und trommelte passend zum Beat mit den Fingern auf dem Autodach.
An einer roten Ampel haltend drehte der Hanar nochmal die Musik voll auf und sowohl er als auch der Hanar gingen im Auto voll up. "Dj soul was on roll, I`ve benn told he can`t be sold, he`s not vicious or malicious, just de-lovely and delicious. I couldn`t ask for another..." sangen sie beide laut mit, wobei der Hanar eben so gut sing wie es die Technik zuließ und ernteten dabei kritische Blicke, wobei der Hanar mit seinen vielen Tentakteln die er im Takt hin und her schwenkte eindeutig mehr Aufmerksamkeit auf sich zog.
Die Ampel gab den Weg wieder frei und weiterfeiernd fuhren sie weiter.

---------> Bezirke

Toran Bak'olo
14.02.2011, 18:27
Tag 4
Uhrzeit: 12:16
Citadel: Zivile Andockbuchten
ausserhalb des südlichen Ausgangs

Sein Finger schwebte ruhig über dem Abzug, sein Blick fixierte den Aufgang. Für ihn gab es in diesem Moment nichts anderes als ihn, seine Waffe, die Flugbahn der Kugeln und seinen Feind. Alles andere um ihn herum verblasste dabei. Vom Anlegen des Sturmgewehrs bis zum auftauchen des Kroganers auf der Bildfläche waren es nur wenige Augenblicke, doch schien in diesem Moment die Zeit still zu stehen, nur in Zeitlupe voranzugehen. Ein erster Teil des Kroganers, der aus Kopf und Schulter bestand, tauchte auf und Toran festigte seinen Griff um das Sturmgewehr. Es dauerte nicht lange und der Rest des Ungetüms tauchte auf, der Turianer eröffnete das Feuer in kurzen, eng aneinanderfolgenden Salven. Sein Gegenüber hatte keine Schilde und so trafen die Kugeln direkt. Die ersten prallten noch von der Rüstung ab, die darauffolgenden bohrten Löcher in die Rüstung und gruben sich in das Fleisch des Söldners. Dieser setzte seinen Weg jedoch ungehindert fort und eröffnete das Feuer aus seinem Sturmgewehr. Toran fing an zu laufen und schoss während dessen. Bisher verfehlten ihn die Schüsse des Kroganers noch. Das Ganze ging noch eine Weile, bis Toran sein Magazin geleert hatte, dann brach der Riese zusammen und blieb in einer Pfütze seines eigenen Blutes liegen.

So weit, so gut...

"Butch" nahm seine ursprüngliche Position ein, warten musste er auch diesesmal nicht lange. Allem Anschein nach war sein erstes Opfer schon weit voraus gelaufen als die anderen, was zu Torans Vorteil war. Doch nun kam eine Gruppe von drei Kroganern hoch, der Rest seiner Verfolger. Nun wurde es interessant, oder eher aussichtslos für Toran. Hier war freies Schussfeld und er konnte unmöglich den Schüssen von drei Feinden entgehen. Der Turianer musste nun innerhalb von Sekunden eine Entscheidung treffen, noch waren die Kroganer nicht oben angelangt. Toran spurtete zum Aufgang, nahm alle Kraft zusammen und rannte in einen Kroganer, mit seiner Schulter voraus. Der Kroganer wankte, aber auch nicht mehr. Toran hingegen schnaubte, seine Schulter fühlte sich an als wäre sie in tausend Teile zersprungen. Die Söldner hatten mit soetwas nicht gerechnet und waren im ersten Augenblick überrascht, fingen sich jedoch zu schnell wieder. So kam es, dass einer von ihnen, Toran einen Schlag mit dem Kolben seiner Waffe versetzte. Den Attentäter warf es darauf einige Meter zurück und zu Boden.

"Der Boss wird glücklich sein wenn wir ihn erledigen. Vielleicht lässt er dann noch etwas mehr Kohle springen.", meinte einer der Söldner.

Der andere, der von Toran gerammt wurde, war stinksauer und ging ihm hin. Er wollte ihn mit dem Fuß treten, doch "Butch" schaltete blitzschnell. Gerade als der Kroganer ausholte, zog er ihm das Standbein mit seinen Füßen weg. Der Söldner krachte hörbar auf den Boden. Schnell wie der Wind rappelte sich Toran wieder auf, legte an und eröffnete erneut das Feuer, er hatte den Überraschungsmoment auf seiner Seite und schaffte es so, einen weiteren seiner Widersacher zu töten. Der Dritte hatte allerdings indes eine Granate gezückt und vor Torans Füße geschleudert. Er konnte sie zwar noch mit dem Fuß wegkicken, doch war es schon zu spät. Die Granate explodierte trotzdem in unmittelbarer Nähe, warf ihn zurück. Plötzlich spürte er keinen Boden mehr unter den Füßen. Er befand sich im freien Fall nach unten, vom Haus herunter...

Jen Becker
17.02.2011, 10:33
Nach links, nach rechts, wieder scharf um die Ecke.
Jens kleines Shuttle war noch nie so gefordert worden. Sie kurvte scharf um jede Ecke, ließ es hoch und wieder runter sausen. Immer wieder musste sie kleineren und größeren Shutteln und Schiffen ausweichen, jedoch ließ sie ihr Ziel nicht aus dem Auge.
Bis jetzt flogen die beiden Shuttle dicht beieinander.

Tifana Maldaran
17.02.2011, 21:00
Tifana saß dort immernoch etwas eingeengt im Shuttle der Batarianer. Sie seufzte ein paar mal und hoffte, dass sie bald ankommen würden. Dann schoß ihr ein Gedanke in den Kopf:

Mhm...was wohl mit den anderen ist?

Sie seufzte erneut, diesmal etwas stärker und hoffte ihnen gehe es gut soweit. Umso mehr hoffte sie die Kroganer haben Toran nicht erwischt und er konnte entkommen. Sie schüttelte sich dann, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und holte ihr Datapad raus, um wenigstens was zu lesen, damit sie nicht vor Langeweile stirbt. Sie blätterte also in ihren heruntergeladenen Romanen rum, welche sie interessiert haben, um einen passenden zufinden, der sie von der jetzigen Situation etwas abbringt. Sie fand schnell einen und begann ihn zu lesen.

Toran Bak'olo
17.02.2011, 21:38
Tag 4
Uhrzeit: 12:21
Citadel: Zivile Andockbuchten
ausserhalb des südlichen Ausgangs

Die übriggebliebenen Kroganer hörten Torans Aufschlag auf dem Boden. Prompt machten sie kehrt und gingen den Weg den sie gekommen waren, wieder hinunter. Nun mussten sie noch ums Haus herum und sie würden ihn haben. Voller Blutdurst liefen sie in Richtung Ziel. Als sie um die letzte Ecke bogen, öffnete sich ihr Blick auf eine große Menge von Leuten, die um etwas herumstanden, es konnte sich dabei nur um Toran handeln. Mit einigen Schüssen in die Luft sorgten sie dafür, dass die Menge sich teilte und verängstigt in alle Richtungen davonlief. Es war jetzt egal wie sie sich verhielten, C-Sicherheit würde schon längst unterwegs sein. Sie hatten ihn also, nun lag er da, reglos vor ihnen und das Sturmgewehr lose in der rechten Hand. Langsam gingen sie auf ihn zu, die Augen nur auf ihn gerichtet. Als er erreicht war, zielte einer auf den Kopf des Turianers, und der andere auf den Brustkorb. Die Schüsse würden in zerfetzen. Sie sahen einander an, und einer nickte...doch genau in diesem Moment schlug Toran die Augen auf, umklammerte sein Sturmgewehr fest, betätigte den Abzug und fuhr in einem Bogen von links nach rechts damit herum. Der Attentäter erwischte beide nur leicht, aber es genügte um sie abzulenken. Zumindest solange, dass er sich aufrichten konnte und ihnen mit zwei kurzen, gezielten Salven in den Kopf das Licht ausblasen konnte.

"Wie gut, dass ihr so dämlich seid. Ihr hättet mich gleich von weiter weg erschießen sollen um sicherzugehen.", er spuckte auf die beiden Leichen und rannte los. Er hatte die Kroganer erfolgreich an der Nase herumgeführt, indem er seine Bewusstlosigkeit vorgetäuscht hatte.

-->Bezirke

Jen Becker
21.02.2011, 18:41
Uhrzeit: 12:20
Citadel: Zivile Andockbuchten
ausserhalb


"Verdammt!"
Schnell steuerte sie zur Seite und wich einem entgegenkommenden Fahrzeug aus. Sie konnte sehen, wie der Fahrer des anderen Fahrzeugs einige obzöne Gestiken machte. Doch Jen interessierte sich nicht weiter dafür. Die beiden Shuttles verließen langsam die Andockbuchten und drohten hin und wieder in der Masser der anderen Fahrzeuge zu verschwinden. Sie musste sich ranhängen und die gängigen Sicherheitsregeln des Verkehrs etwas großzügiger auslegen als sie es sonst tat. Sie überflogen das Industriegebiet und näherten sich einem anderen Gebiet. Jen ließ ihr Skycar über ein großes Schiff hinwegfliegen und behielt die Shuttles weiter im Auge.

---------------------> Bezirke(unterer Bereich)

Ellen Devereaux
04.03.2011, 08:59
Die Citadel – Zivile Andockbuchten

Ellen spazierte sichtlich ratlos die Andockbuchten entlang und ließ sich von den vielen neuen Eindrücken überwältigen. Seit sie von zu Hause entkommen konnte, und das war erst vier Tage her, hatte sie mehr aufregende und erstaunende Dinge gesehen, erlebt und getan, als in den gesamten letzten fünf Jahren davor. Eigentlich als in ihrem ganzen Leben, von der Entdeckung der biotischen Fähigkeiten ihrer großen Schwester vielleicht mal abgesehen.

Nun jedoch schien sich all das nachzuholen. Asari, Elcor, Hanar, Salarianer, Turianer – scheinbar gab es auf der Citadel alles, was man sich an außerirdischem Leben vorstellen konnte. Bis auf Asari hatte Ellen noch keine dieser Spezies jemals in der Realität gesehen und das ließ den Moment noch unfassbarer wirken, als er für das Mädchen ohnehin schon war.

Wie Kate sich wohl gefühlt hat? Und ob sie auch sofort hier her gekommen ist? Ellens Schritte verlangsamten sich allmählich, bis sie schließlich zum stillstand kam. Ob Kate jetzt grade hier ist? Und ob es ihr überhaupt gut geht? Und was ist, wenn sie überhaupt nichts mehr mit mir zu tun haben will? Wenn sie ein eigenes Leben aufgebaut hat und mich einfach vergessen hat? Das Mädchen musste mehrfach tief nach Luft schnappen, in der Hoffnung, dass dies ihre aufkommende Nervosität und das Klopfen ihres Herzens etwas beruhigen würde. Es hat ja immerhin niemand mehr etwas von ihr gehört.. und was mache ich, wenn sie mich nicht sehen will? Oder wenn ich sie gar nicht finde?!

Mit einem Mal spürte sie Unruhe in sich aufkommen und plötzlich nagten Zweifel über ihre gesamte Ausbruchaktion an ihrem Verstand. Ich kenn hier draußen doch niemanden! Und zurück kann ich nicht, das will ich auch nicht, ich geh nicht wieder ins Gefängnis! Erst als sich zu der Unruhe auch noch einsame Unsicherheit mischte, schaffte das Mädchen es, sich in eine der entschlossenen Trotzreaktionen zu stürzen, welche ihr schon den Mut zum Ausbruch an sich gegeben hatte.

Reiß dich zusammen! Ist doch Kates Pech, wenn sie nicht sagt, dass sie ihre Ruhe haben will! Ellen spannte die Muskeln an und verschränkte störrisch ihre Arme vor der Brust. Und außerdem hat sie sich nicht einmal verabschiedet. Das ist unhöflich, so was macht man nicht. Man verabschiedet sich von jemandem, wenn man ihn verlässt.. selbst schuld, Kate! Und finden werde ich dich auch! Sie ließ ihren Blick, jetzt wieder munter und voller Zuversicht, über die Umgebung gleiten, zwischen den ganzen Reisenden konnte sie jedoch kaum etwas ausmachen. Hier und da schaffte sie es zwar, einen Informationsschalter erkennen, allerdings war sie sich verdammt sicher, das ihr dort niemand Auskunft über ihr großes Schwesterchen geben konnte.

Ich sollte erst mal versuchen von den Docks wegzukommen, hier finde ich sie bestimmt nicht.. nach allem, was ich weiß, ist sie bestimmt irgendwo auf den Märkten, von denen hört man viel und da scheint viel los zu sein… zumindest, wenn sie überhaupt auf der Citadel ist.. Schon im nächsten Moment hatte das Mädchen ihr Augenmerk auf ein großes, kaum zu übersehendes Hinweisschild gerichtet, welches ihr verriet, dass die Check Ins sich nur 150 Meter weiter grade aus befanden. Daran habe ich gar nicht gedacht! Ein Check In..

Die entschlossene Ruhe und Unternehmungslust, die sich zuvor noch in ihrem Kopf durchgesetzt hatte, begann wieder zu schwinden, als das Mädchen an die möglichen Konsequenzen eines Check Ins dachte. Wenn all das schief geht, von dem ich glaube, dass es schief gehen könnte, dann bin ich nicht mehr lange auf freiem Fuß. Was, wenn die Citadel Security mit den einzelnen Polizeibehörden der anderen Planeten zusammen arbeitet? Das ist gemein! Dabei bin ich nicht mal eine Verbrecherin, es ist ja nicht so als hätte ich jemanden verhauen oder etwas gestohlen oder sowas..

Ein zugleich genervtes als auch besorgtes Seufzen glitt dem Mädchen über die Lippen, einige weitere Sekunden verbrachte sie in ratsloser und verzweifelter Stille, bis sie die Arme vor der Brust verschränkte. Das reicht jetzt! Kate hat sich auch nie so angestellt und ich vegetiere hier ja nur noch rum, wenn ich nichts unternehme. Also! Ellen, folgender Plan! Du gehst nun etwas essen, denn du hast Hunger und seit gestern nichts mehr gegessen! Und dabei überlegst du dir, wie es weitergeht. Verstanden?!

Die Antwort war ein gehöriges Verstanden, Ma’am!, nach welchem sie sich dann vorläufig von den beunruhigenden Check Ins abwandte, um nach einer Art Imbiss, Bistro oder Restaurant Ausschau zu halten.

Ellen Devereaux
06.03.2011, 16:01
Die Citadel – Zivile Andockbuchten

Ellen ließ sich ohne große Umstände an einem der leeren Tische nieder und tippte ebenso umstandslos mit ihrem Zeigefinger auf den Taster in dessen Mitte, was sofort dafür sorgte, dass dem Mädchen die Menükarte angezeigt wurde. Statt ihr Augenmerk jedoch auf das Angebot zu richten, musste sie ungewollt und gezwungen ihr Handgelenk anstarren.

Early hatte ihr zwar MediGel für die Schnittwunden gegeben, jedoch hatte sie im Nachhinein ihre Zweifel, ob es eine besonders gute Idee gewesen war, dieses auch anzuwenden. Das Gel sah nämlich bereits seltsam gelblich aus, fühlte sich irgendwie runzlig an und machte insgesamt einfach nicht den Eindruck von brauchbarem MediGel. Letztendlich hatte die Sechzehnjährige trotz ihrer Bedenken jedoch auf das Mittel zurückgegriffen.

Vorsichtig tastete das junge Mädchen mit der freien Hand nun die Wundnarben ab, wodurch ihr ein unwohler Schauer über den Rücken lief. Ursprünglich haftete an dem Handgelenk das Armband, dass ihr ihre geisteskranken Eltern angelegt hatten. Ein Peilsender, über welchen sie jederzeit in der Lage gewesen waren, herauszufinden wo sich ihre Tochter aufhielt. Ellen wusste nicht, wie groß die Reichweite wirklich war, doch sie hatte sich dazu entschlossen kein Risiko einzugehen und dieses verdammte Ding irgendwie los zu werden.

Wie sie es geschafft hatte, dass mit einem alten, auf der Arcturus Station von einem betrunkenem Techniker geliehenem Werkzeug zu schaffen, war ihr einerseits ein Rätsel, andererseits sprachen die Schnittwunden, die sie sich bei der Arbeit zwangsläufig zugezogene hatte, wiederum dafür, dass es wohl doch nicht ganz so leicht gewesen war.
Die Wunden waren dank des fauligen MediGels inzwischen vernarbt und verunstalteten das Handgelenk des Mädchens mit einigen unschönen, aufgedunsenen Narben. Ellen schüttelte entschlossen den Kopf und schluckte schwer, als sie an die Schmerzen damals zurück dachte. Sie zog den Ärmel von Kates Jacke wieder vor, so dass ihr Gelenk erneut verborgen wurde und wandte sich der Holoanzeige zu, die ihr noch immer die einzelnen Snacks und Gerichte präsentierte.

Bereits nach wenigen Sekunden - eigentlich kaum, dass sie das Angebot entdeckt hatte - entschied Ellen sich. Zwei Croissants mit Butter und einen warmen Kakao. Die ließ die Bestellung durch eine einfache Eingabe über die Holoanzeige aufgeben und sackte dann wieder etwas in sich zusammen.

Irgendwie muss ich an diesen Terminals vorbeikommen, wenn die da merken dass ich Ellen Devereaux bin und die wissen, dass ich hier nicht sein sollte.. Das Mädchen stützte ihren Kopf auf ihre rechte Hand und seufzte leise. Die Möglichkeit besteht ja, dass so eine Suchanzeige von der Erde aus weitergegeben wird, zumindest bestimmt an die Kolonien, aber auch an die Citadel? Ein weiteres, schwermütiges Seufzen glitt ihr über die Lippen, dann kreuzte sie die Arme vor sich, legte sie auf den Tisch und lehnte ihren Kopf wiederum darauf. Hätte ich mich mal besser informiert, dann wüsste ich es und müsste nich Abstand zu allem halten, was irgendwie nach Polizei oder Sicherheit aussieht. Das heißt also auch, dasss ich die Citadel auch nicht betreten kann und das ist sehr unvorteilhaft…

Der nachdenkliche Gesichtsausdruck der jungen Devereaux wandelte sich langsam zu einem theatralischem schmollen. Die blöde Kate hätte mir wenigstens mal ihre Handynummer geben können! Immerhin ist sie jetzt volljährig, dass würde alles viel einfacher machen. Die Erleuchtung, dass ihr großes Schwesterchen inzwischen eine richtig erwachsene Frau geworden war, ließ Ellen kurz die Luft anhalten. Ob sie schon.. nein, bestimmt nicht, es ist ja Kate. Aber wieso ist sie kein berühmter Star geworden? Das würde es viel einfacher machen, sie zu finden… und somit wäre ich wieder beim ursprünglichen Thema, was nun? Ich muss an C-Sec vorbei und dann Kate finden.

„So, deine Bestellung.“ Ellen wurde von einem jungen Mann aus ihren Gedanken gerissen, welcher ihr zwei verführerisch aussehende Croissants und den Kakao direkt vor die Nase stellte. „Danke sehr!“ Statt sich nun weiterhin mit Sorgen zu überladen, konzentrierte sich das Mädchen mit größtem Vergnügen sofort darauf, ihr Frühstück zu verschlingen.

Genau das hatte sie bereits nach wenigen Minuten auch erledigt und während sie ihren warmen Kakao schlürfte ließ sie sich vollkommen und von allen Gedanken befreit ins Nichts fallen.

Es dauerte einige Zeit, bis sie aus dieser gedankenlosen, entspannenden Trance wieder zu sich kam. Um sie herum herrschte noch immer derselbe Betrieb wie zuvor, nicht zu viele und nicht zu wenige Gäste. Dazu noch ein angenehmer Geräuschpegel, so das alles in allem eine durchaus entspannte und wohlige Atmosphäre entstand. Ellen merkte wie das Schmunzeln auf ihren Lippen zu einem glücklichen Lächeln wurde. Sie war frei. Und selbst wenn sie Kate nicht auf Anhieb finden würde, so war sie doch frei. Sie saß alleine in einem Bistro, genoss das Treiben um sich herum und nahm sich so viel Zeit, wie sie wollte. Vor allem aber trug sie kein Armband, welches sie unentwegt daran erinnerte, dass sie nur das Eigentum ihrer sogenannten Eltern war.

„Möchtest du Zahlen?“ Ellen schwenkte wie bei einem Rekordversuch ihren Kopf zu dem Kellner. Erst jetzt dämmerte etwas in ihrem Kopf, was ihr binnen eines Liedschlags den Schweiß unter die Kleidung trieb. Bezahlen! Gern! Wenn ich Geld hätte![/i Bisher hatte das junge Mädchen eigentlich nie wirklich darauf achten müssen, ob sie genügend Geld bei sich hatte. Entweder weil sie eh nur mit ihren wahnsinnigen Eltern das Haus verlassen durfte oder aber, weil man ihr eben genug gegeben hatte, um sich eben auf dem Schul- oder Heimweg etwas zu kaufen.

[i]Was jetzt? Also Ehrlich währt am längsten, das bedeutet … nein, ehrlich bringt mich jetzt bestimmt nur in die Hände von C-Sec und das will ich nicht! Ellen spürte zwar einen inneren Widerspruch, als sie den Kellner unverfroren anlog, allerdings waren ihr Gewissensbisse grad lieber, als ein Flug zur Erde, Pointe-Noire. „Nein, lieber noch ein Glas Wasser bitte.“

Der junge Mann nickte lächelnd und verschwand dann auch sofort, wobei Ellen inständig hoffte, dass er für ein läppisches Glas Wasser so lange wie nur möglich brauchen würde. Und jetzt?! Ich komm hier nie mehr weg! Ich werde bis an mein Lebensende Wasser bestellen müssen, weil ich nicht bezahlen kann! „Hey!“

Die Sechzehnjährige fuhr erschrocken hoch, zuckte aber gleichzeitig zusammen, als sich direkt auf dem Stuhl vor ihr ein Junge niederließ, ohne überhaupt zu fragen, ob dort noch ein Platz frei war. Das ist dreist! „Was willst du?!“ Der Ton, in welchem sie den Fremden anfeixte war eigentlich krasser als eigentlich gewollt, was sie im Endeffekt aber auf die derzeitige Situation zurückführte. „Entschuldige.“, setzte sie direkt in passendem Ton nach und spannte dabei ihre Muskulatur an, um eher aufrecht als zusammengesackt da zu sitzen. Das war gemein, er hat ja nur Hallo gesagt…

„Ach, hey, kein Problem. Du sitzt hier so verloren, da hab ich mich einfach mal dazu gesetzt.“ Ellen nutzte die Zeit, die ihr Gegenüber damit verbrachte es sich auf seinem Stuhl bequem zu machen um ihn flüchtig zu mustern. Im Stehen war er vermutlich mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Köpfe größer als sie und der dunkleren Hautfarbe als auch den Haaren zufolge war er wahrscheinlich südamerikanischer Abstammung.

„Achso.. na, wenn du magst. In Ordnung.“ Das Mädchen beachtete ihren neuen Tischbegleiter damit nicht mehr, sondern warf wieder ungewollt nervöse Blicke durch den Raum. Der Kellner mit dem Wasser war glücklicherweise noch nirgendswo zu sehen, scheinbar grab es dringendere Kunden - was Ellen im Augenblick aber auch absolut nicht störte. „Du bist neu hier, hm?“

Bin ich neu hier? Ja! Man lügt nicht, Ellen. „Ja, bin ich.“ Ellen sah erneut zu dem Jungen, welcher aber eher ein Jugendlicher war. Wahrscheinlich etwas älter als sie, mehr konnte das Mädchen nicht auf Anhieb vermuten. „ Wusste ich’s doch!“, triumphierte er mit einem charismatischen Lächeln, welches sie selbst dazu brachte, seinem Blick schnellstens auszuweichen.

Was will der denn überhaupt von mir? Macht der mich an? „Yay…“, die Antwort des Mädchens war weniger enthusiastisch und fröhlich, als sie es für gewöhnlich gewesen wäre. In der aktuellen Lage war ihr jedoch nicht nach viel Scherzen zu Mute.

„Und du hast ein Problem, oder ein paar Sorgen.“ Stellte der immer noch Fremde nun treffend fest, wodurch er wieder Ellens Blick auf sich zog. „Ach komm schon, dass erkennt jeder, wenn er dich ansieht. Und dich sehen viele an.“ Erneut flackerte sein Lächeln auf. Moment … der hat mir ein Kompliment gemacht!

In Gedanken schüttelte die Sechzehnjährige entschieden den Kopf, nach außen hin dagegen atmete sie einmal tief durch, ließ sich aber dennoch ebenfalls zu einem verlegenen Kichern bringen. Bereits einen Lidschlag später herrschte aber wieder ein anderer Ton. „Also was willst du von mir?!“ konfrontierte sie ihr Gegenüber, welcher aber gelassen reagierte.

„Ich will dir helfen, irgendwas sagt mir nämlich, dass du hier feststeckst. Wer bestellt denn schon Wasser, nach dem er ‚nen Kakao und Croissants hatte?“

„Ich tu das!“, allein die Kraft von Ellens Konterreaktion reichte wahrscheinlich aus, um die wahren Gründe zu verraten, aber dennoch bleib der Fremde weiterhin entspannt. „Ach komm..“ – nun beugte er sich vor und begann zu flüstern. – „Ich helf dir abzuhauen, wenn du willst.“

„Wieso sollte ich abhauen wollen? Vielleicht kommt ja gleich mein Dad und verprügelt dich, weil du seine Tochter angräbst.“ Für einen Augenblick schien sie den Jugendlichen erwischt zu haben. Bereits im nächsten stellte sich dies aber als Irrtum heraus. „Du bist doch alleine hier, dass hab ich gesehen. Und ich glaube du solltest auch gar nicht hier sein, aber hey… mir ist das egal, ich helf dir einfach, wenn du willst.“ Wiederholte er sein Angebot, wobei er noch immer nichts von seiner ruhigen und, wie Ellen unfreiwillig wohl eingestehen musste, vertrauenserweckenden Art eingestehen musste.

Aber das ist doch stehlen, wenn ich einfach abhaue ohne zu bezahlen… aber ich kann später wiederkommen und dann erst bezahlen, wenn ich Kate gefunden habe, oder irgendwie an etwas Geld gekommen bin! „Okay. Abgemacht.“ Bin ich verrückt? Ich kenn denn doch kaum. Kurz wollte sie ihr Einverständnis wirklich wieder zurückziehen, dann fiel ihr jedoch etwas anderes gleichbedeutendes ein. Early kannte ich auch nicht und mir geht es gut!

„Cool! Also dann stehst du jetzt einfach auf, so als wäre nichts und spazierst gradewegs durch den Ausgang raus. Und dann wartest du eine Ecke weiter an dem Info-Terminal. Ich bin übrigens Phillip, du darfst also nicht einfach abhauen, das wäre unfair. Du musst mir nämlich noch deinen Namen verraten.“

„Erm… also dann bis gleich, Phillip.“ Bestätigte Ellen ein weiteres Mal, bevor sie wirklich aufstand und versuchte, so gewöhnlich wie Möglich das Bistro zu verlassen.

Uhrzeit: 10:18, Datum unbekannt

>>>> Die Citadel – Allianzquartiere

Michael Gabriel
13.03.2011, 22:26
07:57
Citadel Bezirke
Vor verlassenem Mietshaus in den Gettos
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Die Fahrzeugkolonne raste mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch den Citadelverkehr. Ständiges Blaulicht und Sirenen ließen die anderen Verkehrsteilnehmer die linke Fahrspur räumen und selbst in den Kurven schien der Fahrer nicht den Fuß vom Gas zu nehmen.
Als der Konvoi in einen Tunnel fuhr und sich der Fahrer wild hupend einen Weg bahnte kamen die Erinnerungen an den Hinterhalt wieder in Michael hoch. Der Dj sackte in seinem Sitz etwas tiefer und erschrocken blickte er aus dem Fenster als der SUV ruckartig die Spur wechselte.
„Hey, ganz ruhig Michael“ redete Remkar auf ihn ein und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Oberschenkel. Michael versuchte sich einem tapferen Lächeln.
„Das Dekon Team und Zivilbeamte der C-Sec sind bereits an den Andockbuchten“ meldete eine Turianerin der Asari „Gut! Die C-Sec soll den Sicherheitschef der Andockbuchten informieren und ich will das unmittelbar nach unserer Ankunft der C-Sec Captain und der Sicherheitschef uns Eintreffen Bericht erstatten soll...“ die Asari sah auf die Uhr „...die Pressekonferenz beginnt, hoffen wir mal das der politische Schaden sich in Grenzen hält. Ach was solls, unsere inoffizellen Quellen bei ARIA werden nichts preisgeben aber fragen sie noch mal über den offiziellen Weg mit nachdruck nach allen verfügbaren Informationen über den Kampfstoff, schaden kann es nicht und bevor die Pressekonferenz alle offiziellen und inoffiziellen Weg kaputt macht sollten wir es nochmal versuchen.“ „Soll ich sie direkt mit dem ARIA Leiter auf der Citadel verbinden?“ fragte die Turianerin. Die Asari zögerte ein paar Sekunden bevor sie antwortete „Nein. Sowas muss der Secretary selbst tun. Mit einer popligen Feldagentin redet ARIA vermutlich nicht, zumindest war es beim Asarigeheimdienst so“

08:11
Zivile Andockbuchten

Ruckartig bremsend kam der Konvoi vor den Andockbuchten zum stehen. Das Fahrzeug war noch nicht mal völlig zum halten gekommen da gingen schon die Türen auf und die Insassen sprangen raus und rannten zu dem bereits wartendem Sicherheitschef der Andockbuchten.
Neben dem Sicherheitschef stand ein Salarianer in Zivil zu dem sich nun neben der Asari, Remkar und Michael, der Captain der Homeland Spezialeinheit und auch der Chef des Dokon Teams begab.
„Wir sind jetzt nicht in die Wartungsbereiche gegangen aber unser Team konnte im Bereich vor dem Zugang zum Servicebereich drei Personen in zivil aufklären die sich seit mindestens 45 min nicht von der Zugangstür entfernt haben. Meine Erfahrung sagt mir, dass das eine Art Sicherung der Terroristen darstellt“ fing der Salarianer ohne Begrüßungsfloskeln an und reichte ein PDA herum auf dem Aufnahmen einer Überwachungskamera von den Verdächtigen zu sehen waren.
„Also gut, Captain Tatarius, weisen sie ihre Leute ein und dringen sie so schnell wie möglich in den Servicebereich vor. Mr Richards ihr Dekon Team wird sobald die Bombe gesichert ist mit der Arbeit anfangen. Agent Remkar sie bleiben bei Mr Gabriel und kommen dann mit dem Dekon Team und den Sanitätern rein. Bewegung!“ „Mam, wir haben ein Problem, das EOD Team hatte einen Verkehrsunfall, sie verzögern sich um ca 15 min“ „Fuck!“ fluchte die Asari „Tatarius, los rein da und sie...“ sie wandte sich wieder an ihre Adjutantin „...klopfen an jede Tür, egal ob Turianisches Militär, Allianz, STG ist mit Scheißegal aber schafft mir irgendein EODler ran“
Die Gruppe löste sich so schnell wie sie zusammentraf wieder auf und Michael wandte sich an Remkar „Was passiert jetzt?“ der Dj traute sich höchstens zu flüstern „Der Captain weist kurz seine Leute ein und dann dringen sie zur Bombe vor. Hoffentlich ist die Bombe ersten dort und zweitens noch nicht hochgegangen. Wir beide werden vermutlich nachgezogen sobald der Captain sein OK gibt.“ Michael starrte den Batarianer an „Warum soll ich denn da rein?“ seine Stimme klang dabei richtig schrill „Jetzt komm mal wieder runter. Ich denke mal man will dich dabeihaben weil du dich noch an irgendwas erinnern könntest“. Michael brummte unzufrieden und sah sich um. Überall um ihn herum waren Mitarbeiter von Homeland eifrig dabei die Vorbereitungen für die Operation zu treffen während die C-Sec anfing das Gebiet abzuriegeln und die Passanten abhielt oder Leute davor bewahrte die Andockbuchten zu betreten.
„Captain, sind sie soweit?“ hörte der Musiker die Asari fragen „Ja Mam, sobald das Kommnetz abgeschaltet ist gehen wir rein. Die Verdächtigen vor der Tür werden durch die Zivilbeamten der C-Sec aus dem Verkehr gezogen und wir räumen dann den Weg frei“ „Also gut..“ die Asari sah auf die Uhr „..dann los!“

Noch kurz sammelte die Spezialeinheit, dann stürme diese auf ein Zeichen des Captains in die Andockbuchten, voran ein Soldat mit einem Schild wie es auch andere in der Einheit bei sich trugen.
Michael wurde von Remkar mitgezogen als das letzte Einsatzteam ins Gebäude vorgedrungen war und hinter sich konnte der Dj die Leute von der Dekon Einheit in ihren Biohazard Anzügen und den schwer aussehenden Koffern und Rucksäcken sehen hinter denen sich die Sanitäter befanden.
Im Laufschritt bahnte sich der Tross wie eine bunte, übergroße Schlange einen Weg durch die Eingangshalle und druch die Terminals wobei Reisende und Angestellte erschrocken zurückwichen oder verwundert auf ihre Kommgeräte sahen und feststellen mussten, dass sie urplötzlich keinen Empfang mehr hatten. Am Rande nahm der Dj war, das hinter ihnen die C-Sec damit begann die Leute aus dem Gebäude zu jagen.
Der Tross bog um eine Ecke und schon fing der vorderste Soldat an zu schreien „HOMELAND SECURITY AUF DEN BODEN!“ Michael konnte sehen wie zwei Salarianer und ein Turianer vor einer Tür mit der Aufschrift `Zugang nur für Personal´ standen und nun erschrocken auf die Homeland Soldaten blickten. Die drei machten bereits Anstalten nach irgendwas zu greifen als wie aus dem Nichts zwei weitere Turianer und ein Mensch hinter ihnen auftauchten und blitzschnell von hinten die drei Verdächtigen aus dem Verkehr zogen und wegschleiften.
Die Homeland Soldaten gingen gleich zur Tür und stellten sich links und rechts davon auf und auf ein Zeichen stürmten sie auch schon rein, die anderen Homeland Soldaten drängten unmittelbar dahinter durch die Tür.
Michael sah sich um, er und Remkar, das Dekon Team und die Asari mit ihrem Gefolge warteten mit gezogenen Pistolen geduldig vor der Tür und machten allesamt ein angespanntes Gesicht wobei einige der Gesichter regelmäßig auf die Uhren sahen. Michael tat es ihnen gleich. 08:19 noch elf Minuten. Leise hörte er die Asari ihre Adjutantin fragen wann das EOD Team da sei, konnte aber die geflüsterte Antwort der Salarianerin nicht verstehen.
Dann sah er wieder zur Tür als er die gedämpften, typischen Rufe der Homeland Soldaten hörte und kurz darauf drangen erste Schüsse an ihre Ohren. Automatisch machte Michael einen Schritt rückwärts und stieß gegen den Batarianer der ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legte. Während Michael die Riemen seines Rucksacks richtete horchte er in den Servicebereich hinein.

Deutlich konnte man hören, dass im Sercicebereich sich ein heftiges Feuergefecht entwickelte und sogar ein paar Explosionen waren zu hören. Nach ein paar Momenten trat eine beunruhigende Stille ein und Michael warf einen fragenden Blick zurück. Die Asari hielt sich einen Finger im Ohr „Ok auf geht’s, es gibt Verwundete“ befahl sie den wartenden Teilen. Dem batarianischen Agenten folgend rannte Michael mit dem Rest der Homelandgruppe in den Servicebereich, nach einer kleinen Treppe knickte der Gang nach links ab und war mit verschieden großen Leitungen und Schaltkästen ausgekleidet hin und wider gab es auch Abzweigungen nach links oder rechts an denen immer ein Homlandsoldat stand und sie weiterleitete. Die Leichen die ab und zu, bewacht von weiteren Homlandsoldaten, auf ihrem Weg lagen versuchte der Dj nicht anzusehen als sie daran vorbeirannten.
Schließlich kamen sie in einen großen Raum in denen die restlichen Homelandsoldaten verteilt standen. Manche bewachten Gefangene und wieder andere waren gerade dabei bei Verwundeten, egal ob Verdächtige oder eigene Soldaten, erste Hilfemaßnahmen durchzuführen. Die letzten standen aber um einen seltsamen Apparat der durch viele Schläuche mit den großen Tanks verbunden war die überall an den Wänden im Raum verteilt standen und auf denen man überdeutlich die Aufschrift `Löschmittel´ lesen konnte.
Michael wurde aus seinen Gedanken gerissen als die Sanitäter sich an ihm vorbeidrängelten um sich um die Verwundeten zu kümmern während das Dekonteam sich zum Apparat begab.
„Captain Bericht!“ forderte die Asari als der Homlandcaptain zu ihnen kam „7 Tote,3 leicht Verwundete auf der Gegenseite. Ich habe 2 Verwundete, einer davon mittelschwer. Wir konnten sie scheinbar überraschen denn...“ der Captain zeigte auf den Apparat „...sie waren noch mit Arbeiten an der Bombe beschäftigt. Eine der Klappen bei der Bombe ist noch immer geöffnet“ „Das ist neu! Die anderen Bomben heute waren vollständig versiegelt“ die Asari wandte sich an ihre Adjutantin „Wo bleibt der EOD?“ „Die Turianer haben uns ein Team zugesagt aber das kann erst in 15 min vor Ort sein“ „Unser EOD?“ „braucht genau so lange!“ die Asari verzog das Gesicht.
Michael war überrascht wie gelassen alle waren, würde doch die Bombe in wenigen Minuten hochgehen. Im Gegensatz zu den Anderen wurde er mit jeder Sekunde die verstricht nervöser Was mach ich hier! Ich sollte von hier verschwinden!
Michael sah sich nach Remkar um, der Batarianer war zu der Bombe gegangen und unterhielt sich mit ein paar Homlandsoldaten und Michael eilte zu dem Agenten, er musste Remkar davon überzeugen ihn hier wegzubringen solange sie noch Zeit hatten.
Michael erreichte den Batarianer und fing an heftig an dessen Ärmel zu ziehen „Remkar, wir müssen hier weg und zwar schnell!“ der Batarianer drehte sich zu dem jungen Musiker um „Dafür ist es zu spät Michael! Wir haben noch fünf Minuten, drei brauchen wir bis wir wieder im Terminal sind und nochmal drei bis wir den Ausgang erreichen.“ „Aber können wir nicht einfach die Schläuche durchschneiden die zur Sprenkleranlage führen und dann wegrennen?“ fragte der Dj hoffnungsvoll „Werd nicht albern! Die Löschmittelanlage ist längst abgeschaltet aber durch den Explosionsdruck wird der Kampfstoff so oder so blitzartig im gesamten Gebäude verbreitet, es tut mir leid. Wirklich“ er trat näher an den Musiker „Michael kannst du dich erinnern wie diese Bomben funktionieren etwas über die Zünder, ob irgendwelche Sicherungen vorliegen?“ der Dj war völlig baff zu spät? Oh Scheiße. Remkar schob Michael etwas näher zur Bombe damit dieser einen besseren Blick hatte doch alles was Michael fühlen konnte war eine alle Umfassende Leere.
Michael zwang sich selbst sich wieder zu konzentrieren.
Die Bombe sah überhaupt nicht nach einer Bombe aus, zumindest nicht so wie sich der Dj eine vorgestellt hätte. Der silberne Apparat war etwa so lang wie ein Auto, grob geschätzt einen Meter hoch und breit. Mehrere, verschiedenfarbige Schläuche wandten sich um den sich in der Höhe verjüngenden Apparat. Die Oberfläche war völlig glatt und silbern und versiegelte den Apparat völlig bis auf eine geöffnete Klappe. Michael runzelte die Stirn und trat näher, mehrere Anschlüsse und ein Anzeigefeld das sich selbst in sieben Felder aufteilte konnte der Dj erkennen. In jedem Feld der Anzeige wurden fremdartige Symbole gezeigt die im Sekundentakt wechselten. Der Dj sah ein paar Momente zu, doch er konnte kein System darin erkennen „batarianische Symbole aus der Chemie, Literatur, Mathematik und sogar aus dem Straßenverkehr! Keine Ahnung was das zu bedeuten hat, ich kann nicht mal ein System erkennen“ sagte der Agent halblaut und schüttelte den Kopf.
Der Agent wandte sich um und ging zielstrebig auf einen der verwundeten Gefangen zu, einem Batarianer. „Wenn du hier nicht draufgehen willst, solltest du anfangen zu reden“ sprach er ruhig den Terroristen an. Dieser grinste ihn nur an „Wir sterben hier und jetzt zusammen, Verräter!“. Der Dj wandte sich ab das bringt doch nix! Diese Freaks werden so kurz vor dem großen Knall doch nicht klein bei geben!. Michael sah hinter sich zu der Asari die mit dem Leiter des Dekon Teams und mit dem Homeland Captain redete und hin und wieder etwas zu ihrer Adjutantin sagte.
Michael sah wieder zu der Anzeige und plötzlich kam ihm eine Idee. Er aktivierte sein Musik-Omnitool und versuchte eine Verbindung herzustellen. Der Dj machte große Augen als ohne Schwierigkeiten funktionierte. Kurz überlegte er, dann öffnete er sein Musikprogramm was er normalerweise zum erstellen von Tracks nutzte und wies jedem Symbol einem Beat zu und lies das Programm den Verlauf des `Tracks´ berechnen. Ein paar Sekunden brauchte das Programm aber dann zeigte es ihm in einer grafischen Darstellung den Verlauf. Auf ersten Blick war ihm und Remkar kein System aufgefallen doch das Programm zeigte deutlich eines. Kein System? Na gut, so ein 7 Komponenten Beat gehört schon zu den komplizierteren Dingen des Lebens!. Der Dj spulte vor und mit Schrecken stellte er fest, dass der Beat abbaute. In vier Minuten würde auch der letzte Beat enden. Ein Fenster poppte auf und Micheal war schon drauf und dran es zu schließen doch im letzten Moment hielt er inne. Das Fenster wies ihn darauf hin, dass der Beat immer weiter abbaute und bot ihm eines Auswahl an passenden Tracks zum Matchen an. Beim Beatmatching ging es darum zwei Beats taktgenau zu synchronisieren sodass man zwei Tracks ineinander übergehen lassen kann ohne die Kontinuität zu brechen oder das der Zuhörer es heraushören kann. Der Dj sah auf und überlegte, Niemand schien ihm Beachtung zu schenken.
Er wählte ohne weiter groß nachzudenken den ersten Track aus und fing an auf seinem Tool die Beats überganglos ineinander zu mischen. Als er fertig war drückte er auf den `Play´ Knopf und wartete gespannt. Das Tool rechnete einen Moment und sendete dann, im Glauben die Bombe wäre eine Anlage, den überarbeiteten Track. Der Sendebalken kletterte rasch auf 100%, dann zuckte Michael zusammen als eine Fehlermeldung erschien. „Scheiße!“ flüsterte er wurde jedoch abgelenkt als ihm jemand anstieß. Michael sah auf und sah einen Dekon Mitarbeiter in vollem Schutzanzug der ihm eine Gasmaske reichte. Etwas verdutzt nahm der Dj die Maske entgegen und sah nun wie jeder im Raum bereits eine trug. Er nahm seine Mütze ab und zog stattdessen die Maske auf. Die Maske aktivierte sich automatisch und presste sich eng an sein Gesicht. Der Dj sah sich um, eine eigenwillige Stimmung schien sich unter allen Beteiligten breit zu machen.
Jede Flucht war jetzt unnütz und alle sahen gespannt zur Bombe, die unausgesprochene Frage die im Raum herumhing war ob die Bombe `nur´ den Kampfstoff in die Sprenkleranlage leitete oder ob sie gleichzeitig auch noch explodierte.
Michael sah auf seine Uhr, in wenigen Sekunden würde die Bombe hochgehen, er sah nochmal genauer hin 08:30:42; Hä?
Alles schwieg und als selbst nach einer Minute nichts geschah dämmerte es dem Dj. Michael ging wieder zur Bombe und verband wieder sein Omnitool. Der `Track´ den er überspielt hatte lief und zwar genau wie er programmiert hatte in der Dauerschleife.
„Ich packs nich! Es hat doch glatt geklappt!“ rief er euphorisch. Alle sahen nun zu ihm „Was meinst du damit? Was hast du getan?“ fragte Remkar vorsichtig. Kurz erklärte Michael dem Batarianer und den Anderen was er gemacht hatte und eine gewisse Erleichterung machte sich breit.
„Alles zuhören! Jeder der nicht unmittelbar hier benötigt wird verschwindet jetzt!“ befahl die Asari und kurz darauf verließ Michael zusammen mit Remkar und einigen der Homelandsoldaten die die Verdächtigen mitführten die Andockbuchten.
Sie sammelten sich um einen der SUVs und Michael zündete sich zuallererst eine Zigarette an. Nach ein paar Minuten kreuzte auch der EOD auf und ging unverzüglich in das Gebäude. „Michael, ich weiß du kannst es nicht mehr hören...“ wandte sich Remkar an ihn „...aber nutz die Zeit jetzt und versuch dich weiter zu erinnern was als nächstes kommen kann!“ Michael nickte stumm

Kurz darauf kam auch die Asari langsam aus dem Gebäude irgendwie sah sie richtig fertig aus „Zuhören, wir konnten endlich die Bombe scannen und entschärfen...ich gebe noch keine Entwarnung bis ich vom Dekon Leiter das Ok bekommen habe, zur Zeit besteht keine Gefahr. Ich Ich habe auch Informationen von den anderen Teams. Im Stadion konnten sie die Bombe genau wie die anderen kontrolliert sprengen keine Verluste...“ sie schluckte schwer und ein ungutes Gefühl breitete sich in Michael aus. „...ich habe gerade einen Anruf vom Departement bekommen im Messezentrum ist etwas schiefgelaufen...Die Bombe dort hat umgesetzt!“.
Allen Beteiligten stand der Schock ins Gesicht geschrieben. „Bisher gibt es noch keine Zahlen also keine Fragen was Maven, Orilia und den Rest unsere Freunde angeht!“ Die Asari machte einen Blick der klar machte das sie ernsthaft keine Fragen über den Verbleib ihrer Freunde hören wollte. Sie rieb sich kurz die Augen, zog dann eine Zigarette aus einer Tasche, nahm drei schnelle und tiefe Züge und winkte dann alle heran. Alle wichtigen Personen und Michael traten heran.
„Das Dekon Team wird mit dem Mindesansatz an Personal hier bleiben, das restliche Dekonteam fährt zur Messe und versucht sein Bestes. Für den Rest gilt in 15 Min Abmarsch zum Departement, ich nehme mal an Mr Gabriel ihnen ist nichts weiter eingefallen oder?“ in ihrem Ton lag eine leichte Note unangenehmer Schärfe und sie warf einen müden Blick in seine Richtung. Michael wich ihrem Blick aus, am liebsten wäre er im Boden versunken. „Im Departement werden wir dann alle Informationen neu bewerten. Schafft die verletzten Verdächtigen ins Krankenhaus und sobald wie möglich dann ins Departement. Die Spurensicherung wird in kürze hier aufschlagen sorgen die dafür , dass jemand da ist der die einweist“ mit einer Handgeste entließ sie alle Beteiligten. Michael ging wieder zurück zum SUV und sah nochmal in die Runde. Die Asari hatte sich gegen ein anderes Fahrzeug gelehnt gab noch ein paar leise Anweisungen an ihre Adjutantin, dabei hielt sie den Blick starr gen Boden gerichtet und zog von Zeit zu Zeit an ihrer Zigarette. Alle anderen sahen genauso aus.
Weit entfernt konnte er wieder Sirenen hören und das Radio, das im SUV an war, brachte bereits eine Sondermeldung über hunderte Tote und Verletzte in der Tourismusmesse im Menschenbezirk.
Michael stützte sich auf die Motorhaube und vergrub das Gesicht in den Händen und fühlte nur diese Leere und Müdigkeit in sich. Sie wussten nichts und das war das Schlimmste. Er wollte nicht mehr!

08:42

Mika Hyden
20.03.2011, 23:36
Einstiegspost
Tag 4
1900
SIL-32 - Galaxy

"In kürze beginnen wir unser Andockmanöver an der Citadel. Wir bitten Sie ihre Sitzlehnen in eine aufrechte Position zu bringen und sich anzuschnallen."
Mika sah aus dem Fenster, durch ihr schwaches Spiegelbild hindurch, in den beeindruckenden Serpent-Nebel. Hier und da waren die Silhouetten von anderen Raumschiffen in dem violet-blauen Dunst zu erkennen und schließlich schälte sich die gewaltige Citadel aus dem Nebel. Mika stockte der Atem. Sie hatte nie zuvor die Erde, geschweige den Tokyo, verlassen und in den letzten Stunden eine vage Vorstellung davon bekommen wie riesig Raumschiffe sein konnten. Die Citadel stellte jedoch alles in den Schatten. Selbst die, eigentlich beeindruckenden, Dreadnoughts wirkten im Kontrast zur Citadel fast schon lächerlich.
Doch der erführchtige Ausdruck in Mikas Gesicht erstarb als Sie daran dachte, dass Sie eigentlich ca. 100 Meter weiter hinten, in einem abgetrennten Bereich, mit zwei anderen Gefangenen reisen sollte, zumindest wenn es nach den C-Sec Officern ging die diese bewachten.
Dreister geht´s wohl kaum. Mit dem gleichen Raumschiff reisen, mit dem man eigentlich Ausgeliefert werden sollte um dann auch noch dort unterzutauchen wo einem eigentlich der Prozess gemacht werden sollte.
Inzwischen war das Linienraumschiff zwischen die Arme der Citadel geflogen und hielt auf die zivielen Andockbuchten zu. Plötzlich ging eine leichter Ruck durch das Raumschiff als das Andockverfahren eingeleitet wurde und die Fangstrahler es automatisch in die Andockbucht lotsten. Die riesigen magnetischen Halteklammern fuhren unterhalb des Anlegesteges heraus und setzten mit einem deutlich hörbaren 'klonk' auf der Außenhülle der Galaxy auf. Anschließend fuhren Sie wieder ein und zogen das Schiff in seine endgültige Position in der Landebucht. Währenddessen ertönte eine weitere Boarddurchsage der Flugbegleiterin: "Wir sind soeben auf der Citadel gelandet. Wir hoffen Sie hatten einen komfortablen Flug und wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt auf der Citadel. Wir würden uns freuen Sie bald wieder an einem unserer Raumschiffe willkommen heißen zu dürfen."
Das 'Anschnallen'-Hologramm erlosch und augenblicklich kam Bewegung in die Fluggäste. Mika wartete ungeduldig und verfluchte zum ersten mal, dass Sie das Angebot des älteren Mannes neben ihr, die Plätze zu tauschen, angenommen hatte. Denn er war zwar überaus freundlich gewesen und von ihrem Fensterplatz aus hatte Mika viel gesehen, was ihr sonst entgangen wäre, aber die Gemächlichkeit des Alten raubte ihr den letzten Nerv. Sie wollte nur so schnell wie Möglich aus dem Schiff und die schwierige Hürde des C-Sec Check-Ins nehmen. Der alte sah ihren entnervten Gesichtsausdruck und lächelte sie an ehe er mit einem französischen Akzent lossäuselte: "Ah, Madmoiselle, sie 'aben es eilig, eh? Aber wosu? Die Menge an den Gepäckbändern ist furschtbar groß." Inzwischen hatte er sein Handgepäck in seinem ledernden Aktenkoffer verstaut und blieb weiterhin seelenruhig sitzen, offenbar in dem festen Bestreben das Schiff als letzter zu verlassen. Mika verdrehte die Augen: "Ich hab aber gar kein großes Gepäck, nur das hier." dabei hielt Sie ihren schwarzen Rucksack in die Höhe und funkelte ihn an: "Also würden Sie bitte kurz Aufstehen, damit ich endlich hier raus kann. Sie können sich danach ja wieder hinsetzen?"
"Petit, betrachte es als eine Lektion der Geduld."
Mika antwortete mit einem wütenden Schnauben und kletterte ohne zu zaudern über ihren Sitznachbarn auf den inzwischen leeren Platz neben diesem und schob sich in die Schlange der Leute, die das Raumschiff verließen während der alte resigniert etwas auf französisch vor sich hin murmelte, dass verdächtig nach 'diese Jugend' klang. Sollen die Leute doch denken was Sie wollen.
Mit diesem Gedanken drängelte sich die Hackerin richtung der Luftschleuse.

1915
Die Citadel: Zivile Andockbuchten

Die Zivilen Andockbuchten waren laut und überfüllt. Offenbar waren gerade noch zwei größere Interstellar-Flüge von Illium und Elysium angekommen und dementsprechend groß war auch die Menschen- und auch Alienmenge. Doch Mika war große Menschenmengen gewohnt. Immerhin war Sie in Tokyo aufgewachsen. Dem vielleicht größten Megaplexe der Erde der inzwischen viele Millionen Einwohner fassen dürfte, darunter auch viele Xenos. Mika verschaffte sich einen Überblick und entdeckte am Ende der großen Halle eine Holo-Anzeige die auf die Check-Ins verwies. In einer langen Reihe waren mehrere dutzend Schalter und Mika registrierte die offenbar strengen Sicherheitskontrollen und schwer bewaffneten C-Sec-Officer. Doch sie leistete sich kein Zögern sondern ging direkt auf einen der Schalter zu der laut Holo-Schild für 'Bürger des Citadel-Raums' zuständig war und reihte sich in die Schlange ein.
Gleich wird sich Zeigen, ob die ID die Sora mir gegeben hat was taugt oder nicht. Hoffentlich erkennt mich auch keiner. Immerhin ist ein Bild von mir im Umlauf. Auch wenn meine Haare da noch Blond und Länger sind und ich ungeschminkt bin.
Sie biss sich kurz auf die Unterlippe und wiederstand dem Drang sich umzusehen.
Scheiße, wie würde ich mich denn verhalten, wenn ich nicht gesucht werden würde?
Wirke ich gerade auffällig unauffällig oder auffällig? Wenn die mich erkennen wär die ganze Sache für´n Arsch gewesen und meinen letzten Rest Glaubwürdigkeit hätte ich auch noch verspielt.
Sie schloss die Augen, versuchte alle Gedanken loszuwerden und sich in die Stimmungslage einer Jugendlichen hineinzuversetzen, die zum ersten mal auf der Citadel war. Es klappte nicht. Ihre Angst, Sorge und Zweifel waren zu groß. Die nächsten Augenblicke waren kritisch. Sie öffnete die Augen wieder. Fuck this! Es gibt Festungen die Erobert nur im Sturm und mit einem lächeln auf den Lippen ohne darüber nachzudenken, oder gar nicht.
"Der nächste."
Mika ging einen Schritt vor an die Abstandslinie während vor ihr ein junger Mann überprüft wurde.Inzwischen hatte sie es geschafft ein leichtes Lächeln aufzusetzen und alle Vorstellungen von Handschellen, auf Sie gerichtete Waffen und gebrüllte Anweisungen aus ihren Gedanken zu verbannen.
"Der nächste."
Mika trat vor an den Schalter. Ihr Herz klopfte wie wild und Sie fragte sich warum der Beamte es nicht hörte. Sie musterte ihn. Ausgerechnet ein Mensch, mittleres Alter, braune kurze Haare und wässrige blaue Augen. Auf dem Schild an seiner Uniform war 'M. Reynolds' eingraviert. Mika legte ihr gefältschtes ID-Tag vor und der Mann scannte es mit seinem Omnitool. Reynolds besah sich die Daten die er erhalten hatte und glich ihr Gesicht und ihre DNA mit den Angaben der Datenbank und Mika ab. Er runzelte die Stirn. Fuck, fuck, fuck, fuck! Mika verkrampfte sich innerlich wirkte nach außen hin aber weiter gelassen. Die Augen des Officers huschten noch ein paar mal zwischen dem Bild der gefäslschten ID-Tag und ihrem Gesicht hin und her: "Ähm, kenne ich Sie vielleicht? Ich glaub ich hab sie schonmal im Fernsehen gesehen." Mikas Innereien rutschten plötzlich einen halben Meter nach unten. Ok, keine Panik, nicht Nachdenken. Handeln! Angriff ist die beste Verteidigung, je dreister, desto besser! Mika verdrehte die Augen, zog die Mundwinkel nach unten und ließ ein verärgertes schnauben hören. "Oh. Gott, geht dass schon wieder los. Vor nen paar Tagen wurde auf der Erde eine Hackerin verhaftet und angeklagt. Ich sehe der wohl irgendwie ähnlich. Die haben mich schon auf dem Narita Spaceport gesondert überprüft." Shit, jetzt bin ich zu weit gegangen.
Das Gesicht des C-Sec Officers hellte sich im gleichen Maße auf wie sich Mika innerlich entspannte. Fast geschafft!
"Ah, ich erinnere mich. Die Hackerin die bei Ariake Tech gewütet hat. Sie sehen ihr wirklich ein wenig ähnlich. Sie wird ja gerade zur Citadel überstellt. Tut mir Leid, dass ich sie aufgehalten habe. Einen schönen Aufenthalt auf der Citadel Miss Skye, hoffentlich mit weniger Kontrollen wegen ihres Aussehens." Mit diesen Worten gab Er Ihr ihre ID-Tag zurück und winkte Mika durch den Scanner, an dem Sie auch nicht weiter aufgehalten wurde. Haha, es hat tatsächlich geklappt. Zum Glück ist die Information von meiner Flucht nocht nicht bis in alle Ebenen der C-Sec Struktur vorgedrungen.
Unsicher ging Mika nun auf den Ausgang zu. Das ganze Erschien ihr schon fast zu leicht. Angefangen von ihrer Befreiung hatte bisher alles wie am Schnürchen geklappt. Eigentlich musste als nächstes irgendetwas schief laufen.
Vor dem Ausgang der zivilen Andockbuchten hielt Mika einen Moment inne und atmete ein paarmal tief ein und aus. Die wohl schwerste Hürde hatte sie genommen und die ID hatte gehalten was sie versprochen hatte. Mmh, Sora hat mich zwar vor diesem 'Swordfish' den ich hier in den Bezirken treffen soll gewarnt, aber so übel kann er nicht sein. Immerhin hat er mir die lupenreine ID verpasst.
Schließlich wandte Sie sich den Transit Shuttlen zu, überprüfte nocheinmal die Adresse und Wegbeschreibung mit ihrem Omni-Tool und bestieg einen der schwebenden Linien-Busse.

1945
Die Citadel: Bezirke ----->

Michael Gabriel
29.03.2011, 22:21
Zivile Andockbuchten
Vor dem Terminal
08:43
Neinneinneinneinnein....das kann doch alles nicht wahr sein! dachte Michael und schüttelte unbewusst langsam den Kopf. Dieser Alptraum wurde von Minute zu Minute immer monströser und er befand sich im Zentrum dieses Schreckens.
Das Radio spuckte immer mehr schlechte Nachrichten aus.

..keine offiziellen Zahlen, aber Experten gehen von mindestens 300 Toten und noch viel mehr verletzten aus. Die Behörden haben das komplette Messegelände hermetisch abgesperrt, sie sehen jetzt die Bilder unseres Nachrichtenshuttels und sie können die vielen Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr sehen.
In der Pressekonferenz die Homeland heute abgehalten hat sprach der Secretary noch davon, dass Homeland von einer sehr ernsten Situation ausgehe und, dass sie den Terroristen bereits dicht auf den Versen seien, man arbeite sogar eng mit anderen Geheimdiensten zusammen um gemeinsam dieser Bedrohung entgegen zutreten.
Allerdings lassen die letzten schrecklichen Ereignisse Zweifel an den Fähigkeiten Homelands, für die Sicheheit der Citadel zu sogen, aufkommen. Einige Politiker forderten bereits jetzt Personelle Konsequenzen und warfen Homeland versagen auf ganzer Linie vor. Der Pressesprecher des Rates gab nur ein kurzes Statement ab in dem es hieß man wolle keine Voreiligen Schlüsse ziehen und erst personelle Veränderungen vornehmen wenn alle Daten verfügbar waren und alle Beteiligten angehört wurden.
Der Secretary, Nelyna Lyrelle, wies alle Vorwürfe als haltlos und populistisch zurück. Stattdessen warf sie der Allianz vor wichtige Informationen zurückgehalten zu haben und somit mitverantwortlich an den Anschlägen zu sein.
Wir schalten jetzt ins Studio zurück wo wir mit Tarklan Mepip, unserem Terrorexperten reden...

Michael hörte den Nachrichtensprechern zu und plötzlich tauchte etwas aus seinem Unterbewusstsein auf 1421. Irgendetwas von dem Gesagten hatte diese Erinnerung hervorgebracht

Michael richtete sich wieder auf, rieb sich das erschöpfte Gesicht und ging zu Remkar um ihm von der Zahl zu berichten.
Der Batarianer stand bei der Asari und unterhielt sich mit ihr. Die Asari schien aufgebracht zu sein.
„...man kann sie doch unmöglich dafür Verantworltich machen“ „Und wie man das kann! Bevor der Secretary seinen Kopf verliert ist meiner schon lange gefallen! Aber scheiß drauf konzentrieren wir uns leiber darauf, dass wir wieder auf die Beine kommen. Von ARIA können wir jetzt nichts mehr erwarten nach dem letzten Ding das der Secretary gebracht hat!“ Die Adjutantin der Asari trat hinzu und überreichte ein PDA. Die Asari überflog kurz die Daten „Wir konnten den Turianer identifizieren. Sein echter Name war Vitror Justinus, ehemaliger turianischer Geheimdienst, gegen ihn besteht seit über drei Jahren in Haftbefehl...“ „Ich kenne die Geschichte. Ich hab schon vermutet das er es ist, war mit aber nicht sicher. Vitror gehörte zu denen richtig guten und loyalen Feldagenten der Turianer, vor vier Jahren wurde er auf eine Deep Space Mission geschickt und nach einem Jahr kam er überraschend wieder. Er soll wie ausgewechselt gewesen sein und ermordete fünf seiner Kameraden bevor er wieder in den Tiefen des Alls verschwand“ der Batarianer schüttelte den Kopf „Irgendwas muss da draußen mit ihm passiert sein. Die Turianer haben ewig nach ihm gesucht. Auf ihrer Todesliste steht er recht weit oben heißt es.“
Erst jetzt nahm man Notiz von Michael „Mr Gabriel was können wir für sie tun?“ fragte die Asari scharf. Der Dj druckste etwas herum „Ich hab vorhin Radio gehört und da hab ich mich an eine Zahl erinnert, 1421. Vielleicht hilft das ja“ „Schicken sies zum Department, die solln mal die Zahl durch ihre Computer jagen“ wies die Asari ihre Adjutantin an.
„Können wir nicht nochmal so eine Verschmelzung machen?“ fragte Michael vorsichtig „So einfach ist das nicht Mr Gabriel, so eine professionelle Verschmelzung kostet viel Kraft und kann, wenn man erschöpft ist und unvorsichtig wird auch richtig gefährlich werden. Wenn wir wieder im Department sind können wir das gerne nochmal versuchen, mit einer frischen Agentin“ antwortete die Asari ohne Michael eines Blickes zu würdigen.

„Es gibt noch einen weiteren Weg schnell an die nötigen Informationen zu kommen“ sagte Remkar wobei er zur Seite blickte. Michael folgte dem Blick, einer der gefangenen Batarianer wurde gerade auf einer Trage zu einem der wartenden Krankenwagen gebracht. Der Terrorist war mit Handschellen an die Trage gefesselt und zusätzlich begleiteten zwei Homelandsoldaten den Gefangenen. „Darüber haben wir schon gesprochen, wir werden ihn im Department verhören und glauben sie mir, er wird reden. Ich lasse mir diese Ermittlungen nicht kaputt machen. Ich kann keinen meiner Leute für so etwas abstellen, die landen mit ihren Ärschen schneller als sie bis drei zählen können vor Gericht!“ „Sie müssen keinen ihrer Leute einsetzten, sie müssen nur für ein paar Minuten in eine andere Richtung schauen. Wie gesagt, ich bin nicht einmal inoffiziell hier!“.
Die Asari schien kurz darüber nachzudenken „Rufen sie mal die Truppe zusammen, ich muss kurz ein paar Lageinformationen weitergeben“verkündigte sie schließlich und die Adjutantin winkte die Restlichen Agenten heran während Remkar sich zu dem Krankenwagen begab.

Michael war sich nicht sicher was er da gerade gehört hatte. Unsicher sah er nach links und rechts, Remkar ging mit entschlossenen Schritt zum Krankenwagen und Michael eilte hinter ihm her. „Was hast du vor?“ fragte er den Batarianer obwohl er glaubte, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.
„Steig in einen der Wagen und warte dort, ich bin gleich bei dir“ befahl er dem Dj ohne in anzusehen „Was hast du vor?“ fragte er den Agenten nochmal „Steig in den Wagen!“ wiederholte sich auch der Agent, wobei wesentlich mehr Härte in seiner Stimme lag. „Du willst ihn foltern nicht wahr?“ es war eher eine Feststellung als eine Frage. „Lass es! Das verstehst du nicht!“ „Was gibt’s da nicht zu verstehen? Du willst ihn foltern!“ auch seine Stimme wurde nun härter. Remakar wandte sich unvermittelt um und baute sich direkt vor dem Dj auf „Hör mal gut zu Junge, eine Befragung würde bestenfalls Stunden, wenn nicht sogar Tage brauchen bis etwas verwertbares herauskommt!“ „Du handelst selbst wie ein Terrorist wenn du das tust, du bist dann nicht besser als die die mich gefoltert haben!“ „Oh nein, ich versuche Leben zu retten und nicht auszulöschen. Was der Kerl weiß könnte eine gewaltige Katastrophe verhindern!“ „Heißt das etwa, der Zweck heiligt die Mittel!“ „Man kann nicht alle Retten Michael, so etwas wie eine perfekte Welt existiert nicht!“ „Ach so einfach ist das also! Die Terroristen greifen unsere Lebensweise an, nutzen unser liberales, soziale System aus um uns dort zu treffen wo es uns am meisten wehtut und was tun wir? Wir werfen unsere Prinzipien und Werte einfach so über Bord. Das ist nicht richtig!“ „Hier stehen Leben auf dem Spiel Michael! Du hast gut reden, du denkst an Werte und Normen, du bist ja jetzt in Sicherheit, das gilt für die Leute da draußen nicht und diese Leute zählen darauf, dass wir sie schützen“ „Und zu welchem Preis? Wo ziehen wir eine Linie? Heute nur ein Terrorist und was ist morgen? Wenn wir zulassen, dass die Terroristen unser System kaputt machen dann haben sie bereits gewonnen!“ „Und was ist dein Vorschlag? Einfach nichts tun, die Hände in den Schoß legen und alle diese Leute, die man hätte retten können, sterben zu lassen?“ „Wenn wir zulassen, dass unserer Gesellschaft seine Identität verliert, verlieren wir auch das wofür wir kämpfen, wofür wir all das hier tun. Deswegen gibt es doch die ganzen Sicherheitsorgane um eine freie Gesellschaft zu verteidigen ihre Werte und Normen. Wenn wir diese Werte über den Haufen werfen ist alles wofür wir je gekämpft haben umsonst gewesen.“ „Man muss tun was notwendig ist, ansonsten werden diese Leute immer wieder zuschlagen und Unschuldige töten. Freiheit ist der Preis der Sicherheit!“ „Wenn alle falsch handeln, handelt niemand richtig!“
„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, Michael. Wenn du diese `Gesellschaft´ fragen würdest würde die diesem `Arrangement´ zustimmen.“ „Diese Leute sind völlig verängsitgt! Die würden in diesem Zustand zu allem ja und amen sagen. Außerdem, bis wo hin arrangiert man sich bevor man komplett die Seite gewechselt hat? Wer weiß vielleicht hat sich dieser Turianer Malkef, oder wie er immer hieß, auch nur einmal arrangiert. Vielleicht hat er sich so lange arrangiert bis er zu dem geworden war was er zu bekämpfen geschworen hatte!“ „Was willst du damit andeuten? Das ich etwa genauso bin wie diese Terroristen? Glaub mir mein ganzes Leben schon muss ich mir diese Scheiße anhören! Ich bin keine Terrorist, auch wenn ich Batarianer bin!“ „Das meinte ich damit nicht, ich....“ weiter kam Michael nicht denn Remkar hatte sich bereits umgedreht und ging die letzten Schritte zum Krankenwagen.
Der Batarianer riss die Tür auf und schickte die Homelandsoldaten und den Sanitäter mit einer harschen Geste weg.
Die Türen des Wagens schlossen sich und Michael stand einfach nur da und lauschte, schon bald hörte er einen gequälten Laut und kurz darauf einen leisen Schrei, Michael konnte nicht länger er hielt sich die Ohren zu und ging mehrere Meter vom Krankenwagen weg. Noch immer drangen hin und wieder Schreie aus dem Wagen, manche klangen wütend andere gequält.
Der Dj konnte es kaum ertragen, er setzte sich in einen leeren SUV und setzte seine Kopfhörer auf und drehte die Musik (http://www.youtube.com/watch?v=xZ3gqirk8jE) auf.
Kurz saß er still im SUV dann brachen die ganzen angestauten Emotionen des Tages über ihn zusammen. Zuerst verzog sich sein Gesicht und dann fing er bitter an zu weinen.
All der Schmerz und der Schrecken den er durchmachen musste stürzte über ihn zusammen und wurde unmittelbar in bittere Tränen umgewandelt, er heulte Rotz und Wasser das es nur so krachte.
Schien es nur noch Monster auf der Welt zu geben? Wo waren die Helden, die immer in den Geschichten auftraten? War denn niemand da der für das Gute eintrat?
Michael sah traurig aus dem Fenster und alles was er sah war grau.
Doch dann hielt er inne was hatte Malkef gesagt, wenn man damit nicht fertig wird, passt man sich an?! Ist das vielleicht die Lösung, selbst zur Ursache zu werden?

„Hey, kann man nicht mal für eine Sekunde die Augen zumachen ohne gleich gestört zu werden?“ drang eine verschlafen wirkende Stimme von der Rückbank. Michael drehte sich erschrocken um.
Auf der Rückbank lag ein Mensch um die 35, mit kurzen, schwarzen gestylten Haaren der seine braune Lederjacke als Decke nutzte und die Stiefel ausgezogen hatte. Der Mann richtete sich auf, gähnte kräftig und rieb sich die Augen. Der Mann blinzelte ein paar Mal und sah dann zu Michael. „Du musst Michael sein, ich bin Mr. Fairchild“ stellte sich der Mann vor und reichte dem Dj die Hand. Michael schniefte und nahm dann die Hand, der Mann hatte einen sehr festen Händedruck was er schmerzhaft zur Kenntnis nahm.
„Was ist denn los, dass du hier im Wagen den Mond anheulst?“ „Is nur nen stressiger Tag!“ antwortete Michael leise. Der Mensch musterte kurz den Dj und sah kurz aus dem Fenster.
„Das kann man wohl laut sagen, hab schon gehört was du durchmachen musstest, ziemlich krass um es vorsichtig auszudrücken.“ Wieder wurde der Dj von dem merkwürdigen Mann eindringlich gemustert und Michael hatte das Gefühl, dass der Mann ihm bis auf den Grund seiner Seele blickte.
Der Mann klatschte kräftig in die Hände und machte sich daran seine Stiefel wieder anzuziehen.
„Glaub mir auch ich kenne solche Momente, das Gefühl wenn man glaubt unter der Last des Erlebten zusammenzubrechen. Sei versichert, den anderen Agenten hier, sei es Remkar, Justinus, Robert oder Barney ging es nicht anders am Anfang. Sie standen auch vor der Frage, wie man mit allem fertig wird und sie haben sich angepasst, für den Preis ihres Seelenfriedens. Du hingegen...“ er sah wieder zu Michael „...hast etwas was sie nicht hatten und wofür sie dich vielleicht sogar beneiden.“ Michael schniefte nochmals und sah verwundert den Menschen an. „Wenn diese Agenten nach Dienstschluss nach Hause gehen, dann wartet niemand auf sie, alles was sie haben, haben sie ihrem Dienst geopfert. Sie kennen auch nur noch ihren Dienst und selbst wenn sie keinen Dienst haben benehmen sie sich so in der Art wie sie sprechen, sich kleiden oder mit anderen reden. Sie sitzen dann abends, allein mit dem Fertiggericht vor der Glotze oder machen Sport anstatt mit Freunden auszugehen, zählen sie die Stunden bevor sie wieder ihren Dienst antreten können. Sie leben praktisch nur noch für ihren Dienst und vergessen sich selbst völlig. Das mag zwar auch irgendwie nobel klingen, sich selbst für eine bessere Welt herzugeben aber auf die Dauer ist diese Vereinsamung nicht gesund, für den Kopf.
Aber du hast ein sehr gutes `Soziales Umfeld´ das dir halt gibt, das noch nicht durch Krieg oder Terror zerstört wurde. Du hast Freunde die in einer Welt leben wie sie sein sollte ohne Gewalt oder Schrecken, stattdessen voller Liebe und Wärme. Eine Welt in die du zurückkehren wirst, die dir helfen wird das Erlebte zu verarbeiten. Du darfst nur nicht den Glauben, zurückkehren zu können aufgeben, hast du gehört, du wirst deine Freunde wiedersehen, Merkandor, Mimi und den kaputten mit dem Cowboyhut sowie den ganzen Rest. Verliere nicht den Glauben an das Gute, das ist alles!“
Der Mann hatte die Stiefel wieder zugeschnürt und zog sich die Jacke wieder an dann sah er auf die Uhr „Oh, schon so spät, hatte fast vergessen wie gut man in den Homeland SUVs schläft. So hab noch viel zu tun, also halt die Ohren steif Junge!“
Vorsichtig öffnete der Mann die Wagentür, warf Blicke in alle Richtungen und verschwand dann schneller als man es ihm zugetraut hätte.
Das war strange! Der Dj rieb sich die letzten Tränen aus dem Gesicht, schniefte noch einmal und atmete tief durch. Kurz dachte er über das eben Gesagte nach, er versuchte bewusst nicht an die Schlimmen Ereignisse des Tages zu denken. Stadtessen dachte er an die schönen und lustigen Momente seines Lebens.
Wie er das erste mal einen anderen Mann geflirtet hatte der gar nicht schwul war und überhaupt nicht wusste das gerade ein Flirt lief.
Wie er mit Merkandor auf Elysium zusammen aufgelegt hatte und sie ihre Show abzogen, wofür sie schon bald berüchtigt waren.
Die Allianzsoldatin die so heftig mit ihm geflirtet hatte und dann fast schon niedergeschlagen war als sie von seiner Homosexualität erfuhr.
Diese total abgespacede Party in einem Arboretum, das sich auf einem der Hochhäuser Elysiums befand. Damals hatte er geglaubt alles erreichen zu können, es war wirklich eine magische Nacht.

Eine kaum zu glaubende Flut an schönen Erinnerungen die das Gewicht der schlimmen um Längen übertraf flutete über ihn zusammen. Ja die letzten Ereignisse waren furchtbar aber es würde nur eine kurze dunkle Episode seines Lebens bleiben dessen war er sich nun sicher.
Er sah auf, vor sich leuchteten die Signallichter der Einsatzfahrzeuge, über sich konnte er die verschiedenen Shuttels hören und ein ganzer Haufen von Agenten strömten zu einem der Fahrzeuge
1421
Schon wieder blitze diese Zahl auf, es war eine wichtige Zahl dessen war er sich sicher. Diese Zahl bedeutete das Ende, auf die eine oder andere Weise endete damit alles.
Er schloß die Augen und versuchte sich genauer zu erinnern. Wieder schossen Bilder aus der Konzerthalle und dem Tunnel hervor, doch es kamen diesmal andere Bilder hinzu. Mimi wie sie kroganischen Death Metal grölt und das wunderschöne Gesicht des Riesen und dahinter sah er die Daten.
Er erinnerte sich an Berichte über Experimente mit dem Kampfstoff, die auf Illium und auf Omega durchgeführt wurden, Protokolle über die Kontaktaufnahme mit Alfie und Rechnungen für das anmieten von Räumlichkeiten.
Vorbereitungen die getroffen wurden, Blaupausen der Sprengsätzte. Wie die Anschlagsziele ausgesucht wurden.
Er kramte weiter in den Erinnerungen die noch immer ungeordnet und wirr waren und schließlich fand er es: 1421.
Michael erschrak furchtbar als die Wagentür aufgerissen wurde. „Hey, hör auf zu träumen und komm mit, man erwartet dich!“ forderte ein Homelandagent, „Shit!“ flüsterte der Dj, er war kurz davor gewesen, er wollte etwas erwidern, ließ dann aber und folgte dem Agenten der ihn zu einem SUV führte der mit geöffneter Heckklappe dastand und um den bereits mehrere andere Agenten herumstanden.
Michael ging zu dem wartenden Remkar und warf ihm einen bösen Blick zu den der Agent einfach so hinnahm.
Michael sah zum Kofferraum in dem ein großer Bildschirm stand auf dem mehrere kleine Bilder um ein großes Verteilt waren. Das Große zeigte eine Art Konferenzraum während auf den kleineren nur Einzelpersonen, manche in Uniform andere in zivil zu sehen waren.
„Secretary alle sind vollzählig wir können anfangen!“ erklärte die Asari und jetzt fiel dem Dj erst die Asari auf die zentral im Konferenzraum saß, sie machte einen nicht gerade erfreuten Eindruck.
„Ich habe dieses Gespräch befohlen um allen Abteilungen und den wichtigsten Agenten die Möglichkeit zu geben sich hier und jetzt auszutauschen.
Ich fange mit der Kurzversion der aktuellen Lage an. Um 08:30 erfolgte der zweite Anschlag, innerhalb der letzten 24 Stunden. Ziel war das Messegelände im Menschenbezirk. Zeitgleich konnten 2 weitere Anschläge verhindert werden und ich bekomme zu hören, dass es derzeit keine Spuren gibt?“
Der Secretary hatte nur seine Seite der Kamera zugewandt, stütze mit einer Hand den Kopf auf den Tisch und massierte sich dabei mit dem Zeigefinger die Schläfe während sie scheinbar gelangweilt die Wand ansah.
„Sir, ich und meine Leute versuchen unser Möglichstes aber…“ antwortete die Asari. Der Secretary fuhr herum, sprang auf schlug mit der Faust so fest auf den Tisch, dass die Kamera wackelte „Erzählen sie mir keinen Scheiß Agent! Ich hatte gerade ein einseitiges Gespräch mit dem Rat und im Anschluss ein `unbefriedigendes´ mit ARIA, ich bin nicht in Stimmung für ihre Ausreden!
Leute mal im Ernst, wir haben Zeugenaussagen, Protokolle von den Verhören der Verdächtigen, Spuren jeglicher Art wurden Sichergestellt, Terabytes an Daten wurden gesichtet! Die Lösung ist irgendwo darin verborgen! Wenn sie nicht in der Lage oder willens sind ihren Job zu tun dann sagen sie es und fahren nach Hause oder sie ziehen endlich ihre Finger aus ihren Ärschen und geben endlich Gas aber hören sie auf mich zu langweilen! Wir stehen hier vor der größten Bedrohung gegenüber die Homeland je bewältigen musste also reißt euch trotz der Verlust heute zusammen, wir sind Profis, Zeit uns endlich so zu verhalten!“
Einen Moment lang herrschte schweigen und viele der Gesichter die zu sehen waren blickten geknickt zu Boden, selbst die immer so selbstsicher auftretende Asari stand mit verschränkten Armen da und presste die Lippen aufeinander.
„So da niemand geht nehme ich mal an, dass sie weiterarbeiten wollen also tragen wir die Ergebnisse zusammen. Jeder der was zu berichten hat, egal wie unwichtig es zu sein scheint so damit herausrücken!“ befahl der Secretary.
„Miller, Finanzen. Wir konnten den Geldfluss nach Elysium zurückverfolgen, von dort aus führt die Spur nach Illium. Das Konto von dem jede Überweisung gestartet ist, ist auf eine Briefkastenfirma zugelassen, die im Handelsregister als ein Zulieferbetrieb für Antriebsaggregate geführt wird. Jede Geldbewegung hat dort ihren Ursprung.“
Der Secretary hatte sich wieder mit der Seite zur Kamera hingesetzt und hörte aufmerksam zu, mit einem Nicken und einer Handbewegung forderte sie auf weiterzumachen.

„Parfon, Team 2. Die toten oder gefangenen Söldner sind mit gefälschten Ausweisen auf die Citadel gekommen. Alle Ausweise stammen aus der Hand desselben Fälschers. Nicht alle Söldner sind auf direktem Weg hierhergekommen aber gemeinsam hatten sie ihren Startpunkt, Omega. Es sind alle Freischaffende und manche hatten sogar auf ihren Namen Räumlichkeiten gemietet. Wohnungen, Lagerhallten, Hangars, Werkstätten. Alles in allen kommen wir zum Schluss, dass die Söldner nur Handlanger sind.
Die Batarianer hingegen sind interessanter. Ein paar konnten wir identifizieren, bekannte Terroristen der extremsten Sorte. Viele von ihnen sind ehemalige Militärs, Piloten, Scharfschützen, Pioniere die über Schmuggler von Elysium aus auf die Station kamen.“

„Ferigian, Team 1. Die Sprengsätze wurden eindeutig auf der Station zusammengesetzt. Wir konnten den Weg einiger spezieller Bauteile zurückverfolgen. Scheinbar wurden die Sprengsätze vor ca 1 Woche in einer der bekannten Lagerhallen gebaut. Wir müssen auch anhand der gekauften Menge an Material und den Spuren in der Lagerhalle davon ausgehen, dass es mindestens noch 3 Sprengsätze gibt, eher wahrscheinlich ist aber unserer Meinung nach, dass es eine große ist. Höchstwahrscheinlich wäre sie zu groß als dass man sie unbemerkt irgendwo hinbringen könnte, in einem LKW oder Shuttel wäre eher ein Transport denkbar.“

„Omar, Toxikologie. Unser Problem besteht darin, dass wir noch keinen funktionierenden Kampfstoff zum Untersuchen bekommen haben, das wird sich aber in den nächsten 15 Minuten ändern. Wir wissen aber, dass der Kampfstoff nicht lange haltbar ist. Wir gehen davon aus, dass er auf einem Raumschiff hergestellt wurde, auf dem Flug hierher. Es wäre ein größeres Schiff, zumindest ein kleiner Frachter der in einem guten Zustand ist und es wird Fachpersonal für die Herstellung benötigt. Nach unseren bisherigen Informationen wäre eine direkte Freisetzung in das Umweltsystem der Station das effektivste, allerdings ist dies eher unwahrscheinlich, da mit der Anhebung des Terrorwarnlevels diese hermetisch abgeriegelt sind und bereits durchsucht wurden und sowieso über ein eingebautes ABC Notsystem verfügen. Fast genauso wirksam wäre ein versprühen aus mittelgroßer Höhe. Der Stoffe würde sich über ein großes Gebiet verteilen und durch die künstliche Schwerkraft auch auf den Stationsarm herabsinken.“

„Vulgrim, Team 3. Wir konnten den Fuhrpark der Terroristen ausfindig machen. Die Registrierungsdaten der meisten sichergestellten Fahrzeuge, wie die aus dem Tunnel, waren entweder gefälscht oder es waren gestohlene Fahrzeuge. Der SUV vor dem Mietshaus hingegen war eine Firma zugelassen die sich mit An- und Verkauf von gebrauchten Teilen für Fahrzeuge, Shuttels und Baumaschinen verständigt. Diese Firma wurde vor ca 3 Wochen gegründet.“

„Johan, Team 4. Wir haben den Flugverkehr der letzten 6 Monate unter die Lupe genommen und tatsächlich fiel uns ein Frachter auf der vor ein paar Tagen von Illium kam. An Bord konnten wir Spuren des Kampfstoffes nachweisen aber ansonsten war er leer. In den Frachtpapieren waren Antriebsaggregate verschiedener Größen, Steuereinheiten und anderes Gut. Der Zuständige Zollbeamte hat sich bestechen lassen, konnte aber auch nicht viel mehr aussagen als das eine Menge kleiner und auch ein paar richtig große Container abgeladen wurden. Der Frachter war auf den Namen Iggror Santcho zugelassen der als Inhaber..“
„…als Inhaber der Firma eingeschrieben ist die wir durchleuchtet haben. Was noch erwähnenswert unserer Seite ist, ist dass die Firma bisher nur eine Transaktion vollzogen hat. So wurden Dinge wie ein altes Cockpit und drei schrottreife Shuttels gekauft die….oh Scheiße Secretary hören sie das?“
„Ich höre immer zu, Agent und habe gerade ein komplette Luftraumsperre über dem Menschenbezirk verhängt.“ Der Secretary tippte noch ein paar Eingaben in ein PDA, dann wandte sie sich der Kamera zu.
„Also Leute, wir suchen ein Shuttel, dass als fliegende Bombe eingesetzt werden soll! Team 2 sie erwähnten Hangars die gemietet wurden, dort zuerst suchen und…..“ Der Secretary stoppte und sah leicht geistesabwesend zur Seite während sie auf der Lippe herumkaute, dann zog sie einen Computer zu sich, was den dort arbeitenden Analytiker erschrocken aufblicken ließ, und machte ein paar schnelle Eingaben.
„Secretary, was ist los!“ „Mmmm….Mist, laut Vorschrift gilt eine von Homeland erteilte Sperrung des Luftraums nicht für Militärfahrzeuge..“ sie sah wieder in die Kamera „…ich setzte mich mit der Allianz in Verbindung um sie von einem Grounding zu überzeugen und sie suchen dieses Shuttel und zwar zügig!“
09:07

Michael Gabriel
05.04.2011, 20:49
Zivile Andockbuchten
Vor dem Terminal
09:07

Die Übertragung wurde beendet und die Asari wandte sich zu Remkar „Hat der Batarianer geredet?“ „Ja, aber nichts was wir nicht jetzt schon wissen“ antwortete der Agent mit einem grimmigen Gesichtsausdruck.
Die Adjutantin überreichte ein PDA der Asari, diese sah kurz darauf „Also gut Leute wir haben die Addresse Einsatzgruppe 3 ist schon auf dem Weg und wird in Kürze bei den Hangars der Andockbuchten ankommen. Remkar, sie und Mr Gabriel werden jetzt dann von einem Shuttel abgeholt und verlegen mit der Gruppe 1, man will unser `Erinnerungswunder´ so schnell wie möglich vor Ort haben. Der Rest von uns verlegt in 5 Minuten also sammelt eure Jungs und fahrt die Fahrzeuge auf und meldet Abmarschbereitschaft.!“
Alles verteilte sich daraufhin und in diesem Gewusel wurden Anweisungen gebrüllt und alle möglichen Leute rannten hin und her, nahmen ihr Geraffel auf oder eilten zu ihren Fahrzeugen die sich bereits in der richtigen Reihenfolge in Fahrrichtung hintereinander aufstellten.

Michael ging zu Remkar der, etwas abseits bei einem der Transporter stand und seine Jacke gegen eine Schutzweste eintauschte und zusätzlich noch eine Kampfmittelweste und eine Maschinenpistole erhielt. „Glaubst du, dass es Ärger geben wird?“ fragte der Dj vorsichtig „Damit muss man immer rechnen. Allerdings ist das wohl der letzte Rückzugsort für die Terroristen und die werden bestimmt nicht kampflos ihre größte Bombe preisgeben also ja ich rechne mit Schwierigkeiten, mit großen!“ antwortete er und lud wie um das Gesagte zu unterstreichen seine Waffe durch. „Hier zieh das an!“ sagte der Agent weiter und reichte ihm eine Schußweste die der Dj mit Hilfe des Batarianers anzog. oh boy!

Kurz darauf erschien schon ein Homelandshuttel und Michael und Remkar stiegen zu den 5 Homelandsoldaten ein, die bereits im Shuttel saßen und mit einem leichten Ruck hob das Shuttel ab.

Lagerhallen im Frachtzentrum der Andockbuchten

Neugierig sah Michael aus dem Fenster und sah unter sich die Straßenschluchten der Citadel, er sah zu Remkar der neben ihm saß und ein PDA studierte. Michael versuchte einen Blick darauf zu werfen. „Ein Luftbild der Hangars.“ erklärte Remkar das Bild auf dem PDA „Die ganzen zivilen Shuttels werden dort geparkt, außerdem befinden sich dort auch große Lagerhallen in denen Waren zwischengelagert werden und Wartungshangars in denen auch die reinen Transportshuttels der Allianz gewartet werden“ „warum repariert die Allianz nicht ihre Shuttels selbst?“ „Die Allianz hat Verträge mit den Herstellern der Shuttels. Um Kosten zu sparen setzten zivile Firmen die Shuttels instand, Outsourcing. Machen so gut wie alle, Salarianer, Asari, Turianer!“

Remkar legte das PDA ab und drückte den Knopf in seinem Ohr fest rein und machte eine besorgte Mine. „Ist was?“ „Fuck!“ antwortete der Batarianer nur. „Hier 304 verstanden!“ drang die Stimme des Piloten zu ihnen nach hinten und das Shuttel stieg nun steil höher und zog scharf nach rechts.
„Einsatzgruppe 3 hat die Hangars erreicht und sie stecken in der Scheiße. Grob geschätzt sind dort hundert Söldner und Terrorsiten. Alle Einsatzgruppen sollen jetzt sofort hinverlegen ohne Umwege, nicht die zwei anderen sondern alle, alle verfügbaren Homelandkräfte sollen sofort dorthin und zusätzlich wurden alle verfügbaren C-Sec Kräfte hinbefohlen!“

Michael sah mit offenem Mund den Batarianer an, dieser zeigte nur mit ernster Miene aus dem Fenster neben dem Dj. Michael sah aus dem Fenster und konnte so weite er sehen konnte über ein Dutzend andere Homelandshuttels sehen, es waren kleinere Shuttels als ihres mit offenen Seitentüren an denen bereits voll aufgerödelte Homlandsoldaten saßen. Wie ein Schwarm Insekten umgaben sie die Shuttels und unter ihnen donnerten gerade 4 Jäger vorbei.
In den Straßenschluchten konnte er mehrere lange Ketten von Fahrzeugen mit Blaulicht erkennen die sich in dieselbe Richtung bewegten. Manche Kolonnen fuhren parallel, direkt unter ihnen, auf zwei nebeneinander liegenden Straßen, die restlichen Konvois kamen aus anderen Richtungen. Michaels glitt entlang der Straßen in Richtung ihres Ziels und in einiger Entfernung konnte er Rauch aufsteigen sehen, der Musiker schluckte schwer.
„Gruppe 3 konnte eine Landezone freimachen und markiert sie mit rotem Rauch, allerdings wissen sie nicht wie lange sie die Landezone freihalten können, das wird ein wilder ritt!“ erklärte Remkar weiter und das unangenehme Gefühl in Michaels Bauch wurde größer.

Michael zündete sich nervös eine Zigarette an und versuchte an nicht besonders viel zu denken was ihm allerdings schwer viel, da die 1421 immer wieder um seine ungeteilte Aufmerksamkeit buhlte. Er wollte schon den Batarianer fragen ob sie etwas über die Zahl herausgefunden hatten, behielt dann aber die Frage doch für sich ist vermutlich irgendwo untergegangen.

Das Shuttel gewann nochmal ein wenig an Höhe, dann lehnte sich Remkar etwas weiter vor und betätigte ein paar Tasten auf einer Feld woraufhin aus einem Lautsprecher Funksprüche drangen die nicht gerade dafür geeignet waren sich besser zu fühlen „...nicht halten, ich wiederhole LZ unter Beschuss! Wir halten so lange wir können aber die LZ ist heiß, LZ heiß!“ „Ok Michael sieh mich an!“ forderte Remkar „Das wird jetzt richtig heftig werden und du bleibst immer bei mir und tust was ich sage. Du läufst wenn ich es dir sage und du versteckst dich wenn ich es sage verstanden?“ Michael nickte eifrig.
Der Dj lehnte sich etwas vor um aus der Frontscheibe zu sehen. Ihr Shuttel gewann noch etwas an Höhe, dann senkte sich langsam die Schnauze des Schiffs bis sie fast senkrecht auf den Stationsarm zeigte und für einen Moment schien das Shuttel still zu stehen während links und rechts von ihnen die kleinen Shuttels von Homeland an ihnen steil vorbeischossen und in Richtung des Rauches unter ihnen rasten. Unter sich konnte er einen großen Platz erkenn der von verschieden großen Lagerhallen umgeben war. In der Mitte des Platzes konnte man eine Schienentrasse sehen die wohl zu den Andockbuchten führte und überall waren Frachtcontainer in allen Formen und Größen verteilt. Dann gab ihr Shuttel Gas.
Von hier auf jetzt beschleunigte das Shuttel so schnell es konnte und raste auf den Boden zu. Je näher sie dem Boden kamen desto mehr konnte der Dj mit weit geöffneten Augen erkennen.
Dort unten tobt ein verdammter Krieg!
Michael konnte Dutzende Personen erkennen die hin und her wuselten und überall wurde geschossen, Raketen und Granaten flogen in beide Richtungen und selbst auf die Shuttels wurde geschossen. Das Shuttel erzitterte als zwei Jäger an ihnen im Sturzflug vorbei stießen und schließlich mit ihren Kanonen eine Spur aus Tot und Vernichtung unter ihnen anrichteten. Das Feuer der Jäger wurde von irgendwo außerhalb seines Sichtfeldes sofort erwidert, und einer der Jäger musste mehrere Treffer einstecken und drehte mit einem qualmenden Triebwerk ab während der andere durch ein waghalsiges Manöver einer Rakete ausweichen musste und ebenfalls abdrehte.
Remkar drückte den Dj zurück auf seinen Platz und am Fenster neben Michael schossen mehrere Leuchtspurgeschosse vorbei die ihn zusammenzucken ließen.
Das Shuttel hatte selbst kurz vor dem Boden noch immer einen Affenzahn drauf und erst im letzten Moment zog der Pilot die Nase hoch und landete schließlich etwas unsanft mit den anderen Shuttels .
Unmittelbar nach dem Landen flog die Tür auf und Ramkar zog den Dj aus dem Shuttel und hinter sich her. So schnell er konnte lief der Dj geduckt hinter dem Batarianer her, Michael warf panische Blicke nach links und rechts und musste feststellen, das überall geschossen wurde und Geschosse ständig die Luft zerrissen, einige davon flogen nur knapp an ihm vorbei. Gemeinsamm errreichten sie einen großen Kistenstapel der, halb zerschossen, einigen anderen Homelandsoldaten ebenfalls als Deckung diente.
„Wie ist die Lage?“ fragte Remkar einen Homlandsoldaten der gerade heftig gefunkt hatte. „Sie sind in einen verdammten Hexenkessel gelandet sie Genie! Selbst die Söldner die bis her nicht auf uns geschossen haben tun das jetzt, ein Drittel meines Zuges ist bereits ausgefallen und das wird durch ihr auftauchen nicht besser....runter!“ schrie der Soldat und warf sich über einen Verwundeten. Aus Reflex drehte sich der Dj um, eines der kleinen Homlandshuttels hatte es schwer erwischt, es qualmte aus vielen Einschusslöchern und drehte sich immer schnell um die eigene Achse. Die Soldaten auf dem Shuttel sprangen mutig aus geschätzt 10 Metern Höhe runter und schließlich explodierte das sich immer schriller drehende Triebwerk des Shuttels und schmetterte es mit einem Satz auf den Boden wo es eine Spur in den Asphalt hinterließ und einige Soldaten unter sich begrub.
„Wir sind hier in der Ecke des Geländes eingeschlossen, wenn die anderen Gruppen nicht schnell hier aufschlagen sind wir erledigt!“ redete der Soldat weiter nachdem er sich wieder halb aufgerichtet hatte. „Wir haben es hier mit geschätzt 80 – 120 Söldnern zu tun und die haben auch 4 MBAs, was Unterstürzung aus der Luft schwer macht. Die Hangars zu denen wir wollten sind da drüben am anderen Ende des Geländes!“ der Soldat zeigte mit dem Daumen über seine Schulter. „Was haben sie vor?“ fragte Remkar weiter „Ich? Muss der Gruppenleiter entscheiden“ „Wo find ich den?“ der Soldat zeigte nach links zu einem Containerstapel bei dem ein schweres MG in Stellung gegangen war und die Söldner heftig unter Feuer nahm.
Remkar wagte einen Blick über die Deckung und wandte sich dann an Michael „Ok hör zu wir laufen gleich zu dem Container da drüben...“ er zeigte auf den Container an dem man nun auch einige Homelandsoldaten sah die entweder in Funkgeräte brüllten oder mit energischen Gesten Befehle erteilten. „...bist du soweit?“ Michael schluckte schwer und nickte dann. Remkar warf erneut einen Blick in Richtung der Söldner und schien eine günstige Gelegenheit abzuwarten „LOS!“ befahl Remkar und beide rannten so schnell sie konnten zu dem Container.
Schwer atmend lehnte sich der Dj an das kühle Metall und zog gierig die Luft in seine brennende Lunge während er versuchte sein Seitenstechen zu ignorieren.
Michael sah zur Seite, ungefähr eine Hand voll Homelandsoldaten standen verteilt hinter dem Containern, manche feuerten andere beobachteten nur und andere standen um 2 spezielle Soldaten die gerade heiß diskutierten. Michael folgte Remkar zu diesem Pulk.
„...müssen hier weg! Können sie mir Deckungsfeuer geben, damit meine EG die Hallen links neben uns nehmen können?“ „Ja, das kann ich aber das löst nicht unser Problem die Hallen 250 Meter rechts von uns ist das eigentliche Problem! Die anderen EG`s können nicht zu uns vordringen so lange die Zufahrtswege von dort aus abgeriegelt werden. Die haben sich dort eingenistet und wir können die nicht rausschießen oder mit einem Luftschlag platt machen, die haben Kinetische Barrieren installiert! Zusätzlich setzten uns die vier MBAs (http://frpg.masseffect-game.de/wiki/index.php/Datei:MBA.jpg) kräftig zu. Mit den Jägern können wir sie auf Distanz halten aber das sind Profis“ „Was ist mit Unterstützung?“ „Die Turianer sind die Einzigen die schweres Gerät auf einem Transporter haben und die brauchen noch ca. 2 Stunden bis ihre Panzer rollen!“. Die beiden Soldaten bemerkten endlich Remkar „Wer sind sie?“ „Agent Remkar, die Lagerhallen am anderen Ende, sind das die Instandsetzungshallen für die Allianzshuttels?“ „Ja, wenn sie jetzt mit dem Vorschlag kommen wollen die mit den Jägern in die Luft jagen zu wollen sag ich es ihnen gleich: Kinetische Barrieren! Keine Chance, die haben sich gut vorbereitet. Wir haben schon um Orbitales Unterstützungsfeuer durch Kriegsschiffe gebeten aber die schießen nicht, die Gefährdung für Zivilisten ist zu groß!“ „Scheiße! Aber gut, ich werde mit ihrer EG in die Lagerhalle gehen, ich muss so schnell wie möglich zu den Wartungsbereichen!“ „Von mir aus aber sie sorgen selbst für ihre Sicherheit!“ „So wie immer!“.
Die beiden Homelandsoldaten trennten sich und Remkar schob den DJ weiter hinter den Containerstapel. „Hör zu wir rennen gleich zu den Lagerhallen neben uns, von dort aus geht’s dann durch die Hallen immer weiter bis wir zu den Hangars kommen alles klar?“ Michael nickte stumm, für ihn war das alles noch immer irgendwie alles unwirklich. Es viel ihm schwer zu verstehen, dass er sich innerhalb weniger Minuten in ein Kriegsgebiet begeben hatte. Außerdem fühlte er sich absolut unnütz.
Remkar warf aufmerksame Blicke in alle Richtungen „Ähh..Remkar? Was bedeutet EG und MBA?“ fragte Michael unsicher „EG steht für Einsatzgruppe, eine Einsatzgruppe sind ca. 30 Homelandsoldaten alles Spezialisten. MBA...“ beide zuckten zusammen als eine Geschossgarbe in ihre Deckung einschlug „...MBA steht für Main Battle Armor, quasi ein gehender kleiner Panzer. Wird von einer Person gesteuert und kann einem wirklich den Tag versauen!“

Gemeinsam schwiegen sie nächsten Momente, Michaels Herz schlug ihm bis zum Hals langsam müsste ich mich doch an sowas gewöhnt haben...will ich mich an so etwas überhaupt gewöhnen?
doch dann ging es auch schon mit einem Paukenschlag los. Es schien zuerst so, als ob das ständige Geballer kurz etwas abflauen würde nur um dann mit einem Schlag wieder kräftig aufzuflammen.
Kaum donnerte das Stahlgewitter, da rannten schon die ersten Homelandsoldaten an ihnen vorbei zu den Lagerhallen. Immer mehr Soldaten rannten an ihnen vorbei und irgendwann packte Remkar den Dj am Arm und zog ihn mit zu den Hallen.

In der ersten Halle ging alles sehr schnell denn dort waren noch keine Söldner anzufinden. Michael wurde entlang der Frachtcontainer die in der Halle wohl zwischengelagert wurden vorbeigezogen und kurz darauf ging es auch schon durch eine Seitentür in die nächste Halle.
Aus der zweiten Halle konnte man bereits Schüsse und dumpfe Explosionen hören. Die zweite Halle wurde von Skycars beherrscht die, in Schutzhüllen eingemottet, auf ihren Weitertransport warteten. Als der Dj in die Halle gezogen wurde hatte die Homelandtruppe bereits über die Hälfte der Halle eingenommen und die überraschten Söldner hatten gegen das energische Vorgehen der Homelandsoldaten kaum etwas entgegenzusetzen sodass Michael schon bald die dritte Halle betreten konnte.
In der dritten Halle wiederholte sich das Spiel jedoch wurden die Homelandsoldaten an der Seitentüre festgenagelt und ihr weiterer Vormarsch geriet ins Stocken. „Da drüben! Rauskommen langsam!“ ertönte es aus der hinteren Ecke der Halle und zwei Lagerarbeiter kamen hinter ein paar Kisten mit erhobenen Händen hervor. Remkar ging unter der Sicherung von einigen Homelandsoldaten zu den Arbeitern und überprüfte über Funk deren Identität.
Michael hingegen starrte mit offenem Mund auf die gelagerte Fracht.
Die Halle war ungefähr 200 Meter lang und nur ein Objekt wurde derzeit darin gelagert.
Vor sich sah er etwas das er und die gesamte Musikszene der Galaxis für einen Mythos, für ein Hirngespinst gehalten hatten. An großen Kränen an der Decke hing der `Leviathan´. Sie haben es doch tatsächlich getan, sie haben ihn gebaut! dachte sich der Dj ehrfürchtig. Er hatte Gerüchte gehört aber sie für Unfug abgetan, Massive Electronics Dynamics solle an etwas arbeiten was die Galaxis noch nie gesehen hatte und nun stand er davor, er stand vor riesigen 1 000 Kilowatt Boxen, dem `Levithan´. Die Gerüchte hatten besagt, dass sie für das größte Stadium auf der Citadel gedacht waren, doch es war wohl eher eine Spielerei, nach dem Motto `was war möglich´.
„Michael steh da nicht so rum, komm her!“ zischte Remkar während von außerhalb der Hallen dumpfe Explosionen zu hören waren. Mit geöffnetem Mund kam dem Dj eine Idee.
Er eilte zu dem Agenten „Remkar, Remkar, Remkar, ich hab ne Idee!“ fing der Musiker aufgeregt an. Der Batarianer zog ihn hinter eine Kiste „Was ist?“ „Die Halle, also die, die uns so viele Probleme macht und die wir nicht zerstören können ist doch ungefähr gegenüber von uns oder?“ „ja, warum?“. Der Dj erläuterte kurz seinen Plan und konnte sich dabei ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen. „Und das Funktioniert?“ „Bei 1000KW? Da bleibt nichts mehr übrig!“ „Gut versuchen wirs!“ sagte Remkar und winkte die beiden Lagerarbeiter ran.
Mit Hilfe der Lagerarbeiter brachten sie die gewaltigen Boxen vor den Hallentoren in Position und während ein paar Homelandsoldaten unter Anleitung der Lagerarbeiter die Starkstromkabel anschlossen, Michael war froh das das Monster abgeschirmt war ansonsten hätten sie alle unter dem enormen Magnetfeld zu leiden allerdings war das Knacken das die Anlage erzeugte selbst durch die dicke Abschirmung immer noch so laut, dass es in den Ohren wehtat. Er nahm sich der Dj Zeit den `Leviathan´ genauer anzusehen. Im Grunde waren es zwei riesige PA-Anlagen, deren integrierte Subwoofer allein zwanzig Meter lang waren, ansonsten war die Außenhülle mattschwarz und völlig glatt, er schüttelte ungläubig den Kopf als er nochmals das gewaltige 4-Wegesystem sah.
Nach ein paar Minuten waren die Vorbereitungen abgeschlossen und der Dj verband sein Omnitool mit der Anlage und machte ein paar Eingaben. Man konnte hören wie die vielen Servomotoren im Leviathan arbeiteten als er die Anlage so einstellte, dass die Basswellen in 100 Metern zusammenliefen, er stellte den Equalizer auf maximalem Bass, suchte sich einen passenden Track aus, ein alter House Track den er vor Jahren auf Elysium erstellt hatte, und gab dann mit einem Nicken grünes Licht.
Sekunden später rannte der ganze Tross so schnell er konnte durch die Hallen zurück und gerade als sie wieder hinter dem Containerstapel in Deckung gegangen waren wurden sie auch schon von dem einen Gruppenleiter begrüßt „Und sie sind sicher, dass das funktioniert?“ „Hoffe ich!“ antwortete Remkar ehrlich. Michael bekam ein PDA in die Hand gedrückt auf dem er Life-Bilder des Platzes aus der Luft sah. Als Dj dieses `Events´ musste er Kontrolle über alles haben und das ging nur wenn er sehen konnte was geschah um zur Not eingreifen zu können.
Auf dem PDA konnte man nun sehen wie sich das große Hallentor öffnete. Während die Söldner verwundert die leere Halle anstarrten und sich vermutlich fragten warum dort keine Homelandsoldaten waren, hatte die Homlandtruppe ihre Helme schalldicht gemacht und sich so gut es ging Deckung gesucht, Michael setzte seinen eigenen privaten Gehörschutz ein und setzte zusätzlich noch seine Kopfhörer auf als auch schon die Musik (http://www.youtube.com/watch?v=SumyG9iEVjQ) einsetzte.

Die Lautstärke war einfach gewaltig und der Dj fühlte einen gewissen Stolz als erster den `Levithan´ bedienen zu dürfen. Der Containerstapel der immerhin über hundert Meter entfernt seitlich von der Anlage stand vibrierte und hüpfte leicht unter der Wucht der Bässe.
Der ganze Platz schien zu zittern und selbst der schwere Zaun der das ganze Areal umgab stand da wie ein lausiger, verwitterter Lattenzaun. Die Beleuchtung überall flackerte und fiel stellenweise ganz aus.
Die Söldner waren völlig unvorbereitet auf diesen `Angriff´. Zwei Söldner die die leere Halle stürmen wollten waren genau vor der Anlage als diese anfing zu spielen. Die beiden wurden durch die Basswelle einfach zerrissen und alles was sich zwischen dem `Leviathan´ und der Halle befand wurde einfach hinweggefegt. Michael konnte sehen wie ein Container mit jeder Basswelle weiter weggeschoben wurde und dabei einige Söldner unter sich begrub. Einer der Kampfanzüge, der MBAs wurde zuerst umgeworfen und dann mit jeder folgenden Basswelle genau wie der Container weiter weggestoßen wobei er eine furche in den Asphalt zog. Er konnte ein paar Söldner sehen die durch die freigesetzten Kräfte wie Puppen über den Platz geschleudert wurden und die sich dabei vermutlich sämtliche Knochen brachen. Die Söldner die weiter wegstanden hatten mehr Glück, sie lagen unter Schmerzen auf dem Boden und hielten sich die blutenden Ohren zu.
Manche Söldner versuchten auf die Anlage zu schießen doch kam keiner, nicht mal die mächtigen MBAs, dazu einen gezielten Schuss abzusetzen, jeder der es versuchte wurde mit gebrochenen Knochen oder aufgeplatzter Haut belohnt. Andere kostete dieser Versuch auch das Leben als sie sich aus ihrer Deckung wagten nur um von den Basswellen erschlagen zu werden.
Selbst die Bilder aus der Luft wackelten, solche Kraft entwickelten die Basswellen Man hört das bestimmt auf dem ganzen Stationsarm! dachte er sich.
Deutlich konnte er sehen wie die Lagehalle unter der Wucht der Bässe litt aber schlimmer erging es der Halle auf die sie `zielten´. Mit jeder Basswelle wurde das große Fronttor weiter eingedrückt und Michael konnte sehen wie das Gebäude anfing mitzuschwingen.
Scheiben zersprangen, Elektronik fiel aus, Putz bröckelte ab und an manchen Stellen riss der Asphalt auf und selbst die Gleise die im Zentrum der Musik lagen schienen sich zu verbiegen. All das Geschah unter der Wucht des `Leviathans´ und mit einem Mal schien sich die angezielte Lagerhalle erst zu verbiegen, dann gab sie mit einem traurigen Geräusch nach und stützte, mit der Stirnseite voran, in sich zusammen und begrub dabei alle in ihrem Innern.
Remkar legte dem Dj eine Hand auf die Schulter und machte eine `Kehle- durch´ Geste. Michael schaltete den Leviathan aus und eine ungewöhnliche Stille verbreitete sich augenblicklich. Niemand traute sich anscheinend sich zu bewegen. Michael wagte es einen Blick auf den demolierten Platz zu werfen.
Erst als einer der MBAs sich unter einem der Container freikämpfte und diesen mit einem Scheppern wegschob wachten die Homelandsoldaten auf. Der MBA richtete sich auf als er auch schon von Raketen getroffen, auseinanderflog. Die Raketen stammten von einem der Jäger die sich nun lautstark zurückgemeldet hatten und die noch immer betäubten Söldner unter Feuer nahm.
„Komm mit!“ rief Remkar nur und zog den überrumpelten Dj einfach mit sich. Gemeinsam mit einem großen Schwung der Homelandtruppe rannten sie wieder durch die Hallen und von außerhalb konnte Michael bereits die Sirenen der anderen Einsatzgruppen hören, die nun endlich zu ihnen stoßen konnten.
Allerdings lastete der Tot der Söldner schwer auf Michaels Gewissen. Diese Söldner sind wegen mir gestorben! Mein Plan, mein Finger der den Knopf gedrückt hat! dachte er sich bitter. Diesmal war er es gewesen der getötet hatte. Klar, die Moralfrage war geklärt, die Söldner hätten sich auch ergeben können und standen eindeutig auf der falschen Seite aber das alles änderte für den Musiker nichts. Der Dj schüttelte den Gedanken ab 1421 war jetzt alles woran er dachte.

Schnell und etwas zu überhastet für Michaels Geschmack erreichten sie die Instandsetzungshallen. Remkar war mit Michael recht weit nach vorn gelaufen und als sie in den Hallen wieder unter heftiges Abwehrfeuer gerieten fluchte der Batarianer und stieß den Dj hinter eine Ecke in Deckung.
Sie waren zu einer Seitentüre ins Gebäude eingedrungen. Die ersten Räume auf die sie stießen waren kleine Lagerräume für verschiedene Ersatzteile und Zubehör. Er roch nach Lacken, Metall und Schweißgas.
Michael kämpfte noch immer mit den neuen Eindrücken als er auch schon weiter gezogen wurde. Das Feuergefecht schien erst jetzt so richtig in Fahrt gekommen zu sein, es krachte und schepperte aus scheinbar allen Richtungen. Der Agent führte den Dj und ein paar Homelandsoldaten an einigen aufgebockten Shuttels vorbei die alle das Logo der Allianz trugen. „GRANATE!“ rief Remkar und alle, sogar der Dj sprangen in sofort in Deckung. Die Explosion drückte dem Musiker die Luft aus den Lungen und beinahe wäre er von einem der Shuttels erschlagen worden als dieses sich von seiner Verankerung gelöst hatte und keine dreißig Zentimeter neben ihn auf den Hallenboden krachte. Der Dj sah sich um und hielt die Luft an als er den regungslos daliegenden Batarianer sah. Ein Schatten der sich über ihn legte zog seine Aufmerksamkeit von Remkar weg. Michael rutschte fast automatisch ein paar Meter zurück als er einen der Söldner sah der seine Waffe auf ihn gerichtet hatte „Neinneinneinneinnein!“ stammelte Michael nur und versuchte nur irgendwie weg zu kommen. Bevor aber etwas Schlimmes geschehen konnte wurde der Söldner schon von einer Salve irgendwo aus der Tiefe der Halle getroffen und zu Boden geschleudert. Michael atmete erleichtert auf als er schon wieder komische Geräusche hörte. Die Geräusche kamen von dem toten Söldner, ein Mensch, dessen Headset scheinbar Funksprüche ausspuckten. Dem Dj kam wieder eine Idee, allerdings kostete es ihn eine Menge Überwindung den Toten anzufassen doch schließlich hatte er das Funkgerät an sich genommen und das Mikrophon des Headsets mit seinem Omnitool verbunden. Er machte rasch ein paar Einstellungen und achtete nicht auf seine Umgebung. Zwei weitere Söldner erschienen direkt neben ihm. Zu Michaels Glück waren die Söldner gerade mit einigen Homelandsoldaten beschäftigt und bemerkten den Dj zuerst nicht. Schließlich bemerkten sie ihn doch und erschrocken richteten sie ihre Waffen auf den Musiker während Michael erschrocken sein Omnitool betätigte und den Funkkreis der Söldner mit dem `Braunen Ton´ flutete.
Der `Braune Ton´ war ein kleines Geheimnis der Dj und aller Veranstaltungstechniker. Es war ein langwelliger Bass dessen Frequenz zu Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und sogar zum Einstuhlen führen konnte. Diskobetreiber nutzten ihn meist um lästige Gäste loszuwerden die den Ladenschluss nicht hinnehmen wollen.
Nicht alle Spezies reagierten gleich auf den Ton, doch die meisten taten es, so auch die Söldner. Nicht wissend woher die plötzliche Übelkeit und der Schwindel kam torkelten die Söldner zuerst von ihm weg und während sich der erst bereits übergeben musste torkelte der andere in die Schusslinie von Remkar. Der Batarianer hatte sich scheinbar erholt und hatte nun zu alter Form wiedergefunden.
Die Schüsse in der Halle wurden nun weniger und der Dj traute sich aufzustehen und sich vorsichtig umzusehen. Überall standen Shuttels verteilt, große und kleine, saubere und fleckige, kaputte und ganze.
Der Dj machte sachte einen Schritt nach dem anderen, immer in Angst gleich wieder auf Söldner zu stoßen, „Remkar?“ fragte er erst leise, dann immer lauter, doch niemand antwortete. Aus dem Augenwinkel sah er ein paar Homelandsoldaten denen er aus Angst allein zu bleiben hinterhereilte.
Breits nach der zweiten Abbiegung hatte er sie verloren und völlig außer Atem lehnte er sich gegen ein Shuttel das an einem Kran vor einem der Tore hing. „Michael?“ hörte er den Agenten rufen und Michael sah auf und erstarrte.
Oh Kacke! Sein Blick war auf das Heckruder des Shuttels gefallen und die Nummer die darauf stand lautete 1421. „Remkar hier her, hier ist…..“ weiter kam er nicht, denn jemand hatte ihm eine Hand auf den Mund gepresst und drückte ihm eine Pistole in den Rücken. Michael wurde ein paar Schritte nach hinten gezogen und schließlich bekam er den Pistolenkolben brutal übergezogen.
Das letzte was er hörte war die Stimme Remkars die sich näherte und die Stimme der Terroristen „Schaff ihn rein und mach die Bombe scharf, es geht los!“

09:48

Michael Gabriel
09.04.2011, 19:13
Lagerhallen im Frachtzentrum der Andockbuchten
09:48

Das Tor der Dunkelheit fiel über ihn zu und Michael spürte nichts mehr, nicht einmal wie er unsanft ins Shuttle gewuchtet wurde. Stattdessen sah er vor sich die Daten in ihrer Gesamtheit, waren sie anfangs noch, wie gewohnt ungeordnet und nur schwer zu erfassen so fingen sie an, sich vor seinem inneren Auge zu ordnen bis er schließlich das Gesamtbild klar erfassen konnte.
Was er da sah war ein Zeugnis vom Versagen mehrerer Geheimdienste, allen voran des Allianzgeheimdienstes. Darüber hinaus war es eine Choreographie des Grauens das nun zu seinem großen Finale hinarbeitete.

Ein Rucken ließ den Dj panisch die Augen aufschlagen und kurz versuchte er seine Situation zu erfassen. Er lag im Shuttle, das genug Platz für fünf Personen bot und einen völlig nackten Transportraum hatte der nur von einem Objekt dominiert wurde, am hinteren Ende stand sie, die Bombe. Form und Farbe entsprachen der die er im Terminal gesehen hatte jedoch war sie gut doppelt so breit.
Er sah sich weiter um, im Transportraum standen zwei Batarianer und ein weiterer saß im Cockpit und steuerte gerade das Shuttle aus dem Hangar Michael blieb ganz stumm, die Batarianer waren gerade mit was anderem beschäftigt als sich um den kleinen Menschen zu kümmern, denn das Shuttle wurde sofort von der ganzen Homelandstreitmacht unter Beschuss genommen und die Batarianer richteten ihre gesamte Aufmerksamkeit darauf. Erneut polterte es, jedoch hörte es diesmal anders an, als ob ein Gegenstand auf das Shuttle gefallen wäre.
„Da ist jemand auf dem Dach!“ schlussfolgerte ein Batarianer „Egal, bring uns hier weg! Wir kümmern uns um den. Mach die Tür zu!“
Einer der Terroristen eilte zur Tür und gerade als er den Verriegelungsknopf betätigen wollte schwang sich Remkar mit den Füßen voran ins Shuttle und schleuderte den Terroristen brutal an die gegenüberliegende Shuttelwand. Der andere Terrorist zog zeitgleich mit Remkar eine Pistole und als die beiden aufeinander zielten gab der Pilot plötzlich Vollgas und zog die Nase des Shuttles steil hoch. Alle im Transportraum wurden dadurch nach hinten katapultiert und krachten geschlossen gegen die Bombe. Als stöhnendes und ächzendes Kneul aus Armen und Beinen fingen die Terroristen und Remkar so schnell sie konnten an nach ihren Pistolen zu suchen und sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien was allerdings recht schwierig war da er Pilot noch immer mit einem Affenzahn steil nach oben zog um den Angriffen von Homeland zu entkommen.
Nachdem das Shuttle für einige Augenblick stark an Höhe gewonnen hatte begann der Pilot damit bei vollem Schub wilde Manöver zu fliegen um die Jäger abzuschütteln.
Michael wurde hinten drin, genau wie alle anderen kräftig durchgeschüttelt, sodass niemand die Gelegenheit bekam dem anderen an die Gurgel zu gehen. Der Dj konnte einen Blick durch die Cockpitscheibe erhaschen und musste erschreckt feststellen, dass der Pilot sie direkt die Anflugschneisen der unzähligen Frachter steuerte wo zu jeder Tages und Nachtzeit reger Verkehr herrschte Ob die Jäger auch dort rein fliegen, geschweige den Schießen?
Der Pilot flog einige Male sehr knapp an irgendwelchen Transportern vorbei und drehte sich schließlich um „So die hätten wir abgehä......was ist denn hier los?“ fragte er erstaunt und einer der Terroristen wollte die Gelegenheit nutzen um Remkar, der sich gerade vor der geöffneten Luke befand, aus dem Shuttle zu stoßen. Mit einem Brüllen warf sich der Batarianer gegen Remkar, der geistesgegenwärtig im letzten Moment in die Hocke ging und somit den Batarianer über sich und aus dem Shuttle stolpern ließ. Remkar legte gleich nach und hechtete in Richtung des Piloten. Der übrig gebliebene Terrorist wollte dem Agenten hinterher eilen wurde jedoch von Michael gestoppt der seinen Rucksack abwarf und sich das Bein des Terroristen geschnappt hatte und ihn so der Länge nach hinfallen ließ. Aus Angst ließ der Dj jedoch los und entging somit nur knapp einem wilden Tritt des Batarianers.

Der Terrorist richtete sich blitzschnell auf und wollte dem Agenten ans Leder doch dieser kämpfte gerade mit dem Piloten um die Kontrollen. Das Steuer wurde dabei hart herumgerissen, sodass sich das Shuttle begann immer schneller um die eigene Achse zu drehen. Während Remkar und der Pilot sich im Cockpit verkeilten wurden Michael und der Terrorist abwechselnd gegen die vier Seiten des Transportraums geschleudert und das mehrere Male wobei Michael, vermutlich genau wie sein Gegner, permanent Angst hatte aus dem Shuttle geschleudert zu werden.
Einige male wurde der Dj wild herumgeschleudert und landete abwechselnd auf seinem Hintern und seinem Kopf. Schließlich stabilisierte sich die Flugbahn kurz nur um einem Transporter dem man inzwischen gefährlich nahe gekommen war auszuweichen indem man abbrubt die Nase des Shuttles nach unten zog. Wer diese Kursänderung vornahm oder ob sich Remkar und der Pilot kurz ihre Feindseligkeit hinten an stellten wusste Michael nicht, jedoch wusste er, dass er gleich, zusammen mit dem Terroristen unangenehme Bekanntschaft mit dem Cockpit machen würde. Durch die rasante Kursänderung nach unten wurde der Terrorist brutal gegen das Cockpit befördert, unmittelbar darauf raste Michael mit den Füßen voran in dieselbe Richtung und rastete genauso brutal in den Terroristen der vor Schmerz aufheulte.
Die Nase des Shuttles wurde wider in die horizontale gezogen und Michael atmete erleichtert auf. Der Terrorist wollte sich allerdings nicht lumpen lassen und zielte mit einer Pistole auf Remkar, der wieder im Klinsch mit dem Piloten lag. Aus Reflex packte Michael das Bein des Terroristen und biss so fest er konnte hinein. Der Terrorist schrie auf und aus dem Lautsprecher drang eine unfreundliche Stimme „Unbekanntes Shuttle, hier spricht die Allianz Flugsicherung, sie betreten gerade eine Sperrzone! Drehen sie sofort bei oder sie werden, wenn nötig, mit Gewalt festgesetzt!“
Die Stimme völlig ignorierend schlug das Shuttle, hervorgerufen durch den Kampf um die Kontrollen einen wilden Haken nach dem anderen. Der Dj wurde hart herum geworfen und sein Blick fiel auf den Terroristen der so etwas wie eine Fernbedienung aus irgendeiner Tasche hervorholte. Mit einem entsetzten Gesichtsausdruck warf sich der Musiker mit einem Brüllen, das eher nach einem ängstlichen Quieken ähnelte, auf den Batarianer und versuchte die Fernbedienung an sich zu bringen. Ineinander verkeilt rollten die beiden im Transportraum hin und her und schließlich lag der Dj auf dem Terroristen, der Kopf des Batarianers schaute aus der Tür und Michael folgte kurz dem Blick des Terroristen. Das Shuttle raste gerade auf ein großes Allianzkriegsschiff zu. Ein Poltern hinter ihm ließ den Dj den Kopf drehen. Remkar hatte den Piloten vom Sitz gezerrt und war mit ihm rückwärts in den Transportraum gefallen. Und wer steuert jetzt? fragte er sich bevor eine vom Batarianer unter ihm verpasst bekam und plötzlich unter dem Terroristen lag der versuchte die Fernbedienung an sich zu bringen.
Der Pilot trat einige male den am Boden liegenden Remkar, dieser blockte die letzten Tritte ab und schlug mit voller Wucht zwischen die Beine des Piloten der aufkeuchte, schließlich sprang Remkar auf, hielt sich an den Halteschlaufen fest die in der Decke installiert waren und trat mit beiden Beinen den Piloten neben Michael aus dem Shuttle. Michael folgte kurz dem Flug des Piloten der an dem Kriegsschiff zerschellte. Das Shuttle selbst schrammte knapp über das Schiff und zog dabei eine tiefe Schramme in den Lack des Allianzschiffs.

Der Terrorist der immer noch auf dem Dj lag wurde rigoros von Remkar am Hals gepackt und in das innere des Schiffs geschleudert. Der Dj kroch ebenfalls zurück ins Shuttle und bekam mit wie Remkar und der Terrorist sich einen heftigen Kampf lieferten. Michael richtete sich auf und trat nach dem Schienbein des Terroristen, dieser schickte ihn kurzerhand mit einer schnellen Geraden zu Boden und kümmerte sich weiter um Remkar. Mit blutender Nase fiel Michael hin und sah neben sich sein Rucksack liegen. Entschlossen griff er sich sein Skateboard, stand auf und zog das Brett dem Terroristen mit aller Kraft über den Kopf. Der Batarianer taumelte nach vorn direkt in einen Uppercut Remkars hinein. Der Terrorist flog durch das halbe Shuttle und krachte schließlich gegen die Bombe und sackte bewusstlos zusammen. Schnell eilte Remkar zum Cockpit und an die Kontrollen während der Dj die Fernbedienung an sich nahm.
Eine Explosion schüttelte das gesamte Shuttle durch und wieder einmal flog Michael durch das Shuttle. „Oh Scheiße!“ hörte er Remkar fluchen und durch die Tür konnte der Dj Rauch sehen, der wohl von ihrem Schiff stammte. die kack Jäger schießen auf uns! schoss es ihm durch den Kopf. Zumindest fing das Antriebsaggregat des Shuttles an, seltsame Geräusche von sich zu geben und sie verloren definitiv sehr schnell an Höhe.
„Festhalten Michael das wird ne Bruchlandung!“ Michael krallte sich noch an irgendetwas fest als auch schon der Boden immer näher kam und er gleichzeitig mit dem Aufprall gegen den Pilotenstuhl gepfeffert wurde und das Bewusstsein verlor.

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Bezirke

Bardan Carter
20.04.2011, 23:38
-> Omega, Die Andockbuchten
08:30 Uhr

Unzählige Stimmen, gelegentliche Durchsagen und das Getrommel von tausenden Schritten erfühlten die Luft. Die Luft roch rein und sauber und ebenso sah auch der Boden aus. Bardan hatte schon lange keinen so sauberen öffentlichen Weg gesehen. Auf Omega scherte sich niemand um den Dreck der anfiel und dann einfach auf die Straße geworfen wurde oder da liegen gelassen wurde wo er anfiel. Hier hingegen schien eine ganze Armee an Putzkräften die Straßen und Wege frei von Unrat halten. Hier an den Andockbuchten war im Moment viel los. Es waren wohl gerade einige Passagierschiffe gelandet und hatten ihre Fracht ausgespien, zumindest würde das die Menge an Passanten erklären denen es nun um Einlass begehrte. Anders wie auf Omega musste man in dieser Menge nicht befürchten von Taschendieben bestohlen oder zufällig mit einem streitsüchtigen Schläger zusammen zu stoßen. Nein, diese Leute waren friedlich. Man hatte hier nichts zu befürchten.

Nichts zu befürchten? Ein völlig neues Gefühl. , dachte sich Bardan. Er trug nun ein schwarzes Jackett, eine dunkle Jeans und eine blutrote Weste mit einer grünen Krawatte. Seine kreidebleiche Haut hatte er mit der Schminke überdeckt und nur seine grünen Haare passten nicht ganz zu seinem Aussehen. Die Panzerung war nun in einem zusätzlichen Koffer verstaut und den trug er zusammen mit seiner Reisetasche und der Munitionskiste in beiden Händen und auf dem Rücken. Man könnte ihn nun nur allzu leicht mit einem Geschäftsmann, der von einer langen Reise zurück kam und ein Experiment, mit seiner Haarfarbe in den Sand gesetzt hatte, verwechseln. So würde es auch seine neue ID bestätigen. Er war der Geschäftsmann William Brown, ein Vertreter eines kleinen Rüstungs- und Waffenproduktzenten der seinen Sitz irgendwo im Citadelsektor hatte. Das würde seine Panzerung, seine Waffen und die Munition als Anschauungsmaterial erklären das er einem Kunden auf Illium, von wo er gerade kam, gezeigt hatte. Seine neue ID schien vollkommen dicht zu sein.

Auf dem Flug von Omega zur Citadel hatte er seit nun fast einen ganzen Tag endlich wieder geschlafen. Es war ihm erst als er sich völlig entspannen konnte aufgefallen und wie aufs Stichwort waren ihm die Augen zugefallen. Aber er hatte nicht den ganzen Flug geschlafen. Er hatte sich erst mal überlegen müssen wo er nun hingehen würde. Lange hatte er darüber nachgedacht und war schließlich zu dem Schluss gekommen das die Citadel sein nächstes Ziel sein sollte. Es würde zu seiner neuen ID passen und dort hätte er vorerst seine Ruhe vor Erwin, Brok, Juusik und wer sonst noch alles käme. Außerdem könnte er hier einen richtigen Arzt kontaktieren der seinen Zustand beurteilen könnte. Es war zwar nicht ohne Risiko aber letzten Endes hatte genau das ihn dazu gereizt. Wie um seine Trotz, Hartnäckigkeit und Gerissenheit unter Beweis zu stellen hatte er sich für die Hauptstadt der Citadelsysteme entschieden.

Vor Bardan erstreckte sich nun eine nicht kurze Schlange von Leuten die alle auf die Citadel wollten aber vorher durch die Kontrollen von C-Sicherheit mussten. Angespannt stellte er sich hinten an. Seine ID schien zwar das Geld wert zu sein aber das Risiko doch aufzufliegen war da und lies Bardan nervös schlucken. Das hier war nicht Omega. Hier könnte er wohl nicht einfach ein Schmiergeld springen lassen oder einfach jemanden den Schädel einschlagen um zu bekommen was er wollte. Zumindest nicht ohne ungewünschte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. So würde es auch mit dem anstehenden Check sein. Er konnte nur hoffen, dass seine ID passen würde. Bardan bereitete sich schon mal darauf vor wieder eine Meisterleistung in Sachen Schauspielern von sich zu geben.

Die Haarfarbe? Ja, wissen sie, ich bin wohl an den falschen Friseur geraten.
Wie es auf Illium war? Schön, das Treffen ist problemlos gelaufen.
Die Waffen und Panzerung? Irgendwas müssen wir unseren Kunden ja vorführen.

Es dauerte einige Minuten bis er schließlich an der Reihe war. Er probte gedanklich alle Fragen die ihm gestellt werden könnten und hoffte, dass es nicht allzu viele sein würden. Vor ihm ging gerade eine ganze Reisegruppe von Touristen durch den Check. Größtenteils Menschen aber auch ein paar Salarianer und ein, zwei Volus. Die Reisegruppe wurde durchgelotst und unterhielt sich aufgeregt und voller vorfreudiger Erwartung.

Dann kam schließlich Bardan an die Reihe. Ein turianischer C-Sec-Officer in einer unordentlich sitzenden Uniform und einem gelangweilten Gesichtsausdruck winkte ihn zu sich. Bardan lächelte ihm freundlich zu Begrüßung zu.
„Guten Tag, Officer.“
Der Turianer zuckte nicht einmal, als er völlig desinteressiert antwortete.
„Bitte hier ihr Gepäck ablegen und hier ihre ID-Card einstecken.“, sein Tonfall war mehr als nur gelangweilt. Er hatte wohl lange keine Pause und/oder hasste seinen Job hier wirklich.

Bardan war etwas überrascht tat aber wie ihm befohlen. Als er sein Gepäck auf einem Fließband ablegte steckte er gleich seine Karte in den vorgesehenen Schlitz. Der Turianer zuckte kurz mit seinen für seine Spezies normalen Kieferwerkzeugen als etwas auf seinem Universalwerkzeug erschien und er es sich ansah. Bardan ballte nervös die Fäuste lies aber seine freundliche und gut gelaunte Maske nicht fallen. War etwas nicht in Ordnung? War er aufgeflogen?

Der Turianer zuckte erneut und richtete wieder seinen gelangweilten Blick auf Bardan.
„Willkommen zurück auf der Citadel, Mister Brown. Ihr Gepäck ist in Ordnung und genauso wie angegeben.“, es klang alles andere als willkommen heißend, eher wie unzählig oft heruntergeleiert und nun ein weiteres Mal.
Erst da fiel es Bardan wieder ein das die Waffen in William Browns Daten eingetragen waren, ebenso seine Tätigkeit als Vertreter.

Bardan wollte gerade für das Willkommen höfflich danken als ihm der Turianer das Wort abschnitt.
„Gehen sie weiter, Sir.“
Ohne ein weiteres Wort nickte er dem Officer freundlich zu und setzte sich in Bewegung. Die restlichen Checks gingen auch ohne Probleme von der Hand und er stand fünf Minuten später nun hinter den Posten der C-Sicherheit. Das war erstaunlich reibungslos gegangen. Sein Gepäck wurde zwar durchsucht und man hatte sich die Ausrüstung genau angesehen aber sie war angeblich wie angegeben. Es war ja schon fast enttäuschend einfach, aber eben nur fast.
Froh das ganze nun hinter sich zu haben trabte Bardan los und verschmolz mit den Massen.

-> Die Citadel, Das Flux (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=17790&page=25)

Brok T'Hara
23.04.2011, 00:02
13:37 Uhr

Es war wie ein Schritt in eine andere Welt, nun: Das trifft ja auch eigentlich zu.
Brok und Erwin stiegen aus der Golden Heart und standen in den zivilen Andockbuchten.
Es war hell, sauber und es roch sogar angenehm. Brok inhalierte diesen Duft von Reinheit. Obwohl es ein Landeplatz war, war hier eine Reinlichkeit, die man auf Omega nirgendwo fand. Und der Kroganer genoss es. Endlich wieder in einigermaßen Geordneten Linien. Erwin hatte die guten Sachen an, die er auf Omega gekauft hatte. Brok hatte die für Kroganer typische Zivilkleidung an. Da diese aber von Illium stammte, sah sie sehr teuer und gepflegt aus. Er trug nur sein Messer und seine Pistole.

Nicht alles war perfekt auf der Citadel und Korruption gab es hier auch, doch es kam den Ideal einer geordneten, friedvollen Galaxie am Nähsten. Erwin war wohl beeindruckt, oder ehr erdrückt von der Citadel an sich. Die Wachen waren aufmerksam und alle in C-Sicherheit Uniformen gekleidet. Brok stand mit Erwin nah bei seinem Shuttle und beobachteten den Fahrstuhl. Er hatte Erwin erklärt worum es geht. Erst auf dem Flug erklärte dieser, dass er streng genommen keine ID hat, und mit „streng genommen“ hieß: Er hatte keine. Im Nachhinein war dies logisch. Erwin litt an Gedächtnisverlust und lebte gefühlt schon immer auf Omega. Mit Credits hätten sie sich eine ID kaufen können. Doch Brok war in solche illegalen Machenschaften nicht involviert. Eine gefälschte ID hätte sich als Falle oder nicht Scanner gesichert herausstellen können.

Aber es gibt noch andere Wege.

Der Fahrstuhl öffnete sich und herauskam ein Turianer von C-Sicherheit. Er nickte einer Wache der Andockbuchten zu, die sich dann entfernte. Zielsicher kam der Beamte auf das Duo zu und streckte dann lächeln Brok die Hand entgegen. Dieser schüttelte sie freundlich.

„Ist lange her, Cherrek“
„Allerdings“

Der Turianer sah zu Erwin und nickte anerkennend. Er griff in seine Tasche und holte ein Datenpad hervor. Eine Personen ID. Er tippte kurz auf ihr herum und sah dann eindringlich Brok an.

„Du sagtest, er sei vertrauensselig. Ich hoffe du irrst dich nicht! Ich werde dir helfen soweit möglich. Aber sollte er Mist bauen, muss ich das melden. So Leid mir das auch tun würde!“

Brok nahm das Pad und nickte. Dann sah er zu Erwin und gab diesen, mit einem fast schon fordernden Blick die ID. Er wollte nicht, dass sein Vertrauen in ihn falsch war. Wenn die beiden auch bald wohl getrennte Wege gehen werden. Brok bringt Erwin noch ins Innere der Citadel, gibt ihm den Anteil des Geldes und dann wird Brok wieder „auf Tour“ gehen.

Cherrek verabschiedete sich und ging. Auf sein Zeichen, ging die andere Wache wieder an ihren Arbeitsplatz.
Die beiden warteten bis der Turianer mit dem Fahrstuhl hochfuhr. Brok sah Erwin an: „Ich kenne Cherrek, als wir beide uns die der C-Sicherheit beworben haben. Aber die scheinen wohl keine Kroganer zu wollen“, mit einem traurigen Lacher gingen sie zum Aufzug.
Der Kroganer und der Mensch betraten den Fahrstuhl, auf der Hochfahrt, klärte Brok Erwin auf:
„Okay! Dein Name ist jetzt John Smith, nicht ausgefallenes für Menschen, ich weiß, aber mehr ist auf „legalem“ Wege nicht zu bekommen“
Erwin nickte und Brok fuhr fort „Industriekaufmann von der Erde. New Jörzi… oder wie immer man das ausspricht. Ich hoffe damit kommst du weiter“

Die Türen öffneten sich und beide standen im „Begrüßungsterminal“. Was soviel heißt wie: Scanner, Fragen und Sicherheit. Am Zoll gingen sie vorbei und traten zu dem Ganzkörperscan.
Ein Turianer, wie es sie so oft bei der C-Sicherheit gab sah beide an: „Bitte halten sie ihre IDs bereit und beim Körperscan bitte nicht so viel bewegen“

Brok machte den Anfang. Seine ID wurde überprüft und danach wurde er gescannt. Man selbst hört nicht, wenn etwas Gefährliches gefunden wurde, aber die Beamten bekommen es sofort über Funk mitgeteilt. Wahrscheinlich wurde er auf das Messer und die Pistole aufmerksam gemacht. Der Turianer hielt seine Hand ans Ohr und sah dann den Kroganer an, nachdem dessen ID durch die Sicherheit lief:
„Mr. T’Hara?“, typische Frage ob man auf seine Identität reagiert, „da sie sich nichts haben zu Schulden kommen lassen und soweit eine saubere Polizeiakte haben, und eine Empfehlung von Illium haben, dürfen sie diese Waffen mitführen. Beachten sie aber, dass wir sie trotzdem im Auge behalten. Gewalt wird nicht geduldet. Sollten sie „als Erster“ Gebrauch von den Waffen machen, werden sie festgenommen!“

Brok nickte. Er verstand das alles, er wusste was man von Kroganern hält. Und selbst wenn seine „Mutter“ persönlich für ihn bürgen würde: Er ist ein Risiko.

„Wenn sie das soweit verstanden haben: Willkommen zurück auf der Citadel!“ und damit übergab er ich die ID wieder.

Nun war Erwin dran. Sein Scan verlief ohne Probleme und seine ID Überprüfung auch. Ein Mensch von der Erde in Guten Klamotten, keine Probleme, sie guckten nur etwa wegen seinem Auge. Die bedien Waffen die er seit Omega bei sich trug waren nicht registriert, er ließ sie jedoch am Zoll gleich eintragen. Der Turianer nickte: „Willkommen auf der Citadel, Mr. Smith!“

Trotzdem schluckte Brok am Anfang, als das Pad überprüft wurde. Erwin pustete entspannt aus als er nun endlich „in“ der Citadel stand. Schon nachdem sie die Räumlichkeiten der Überprüfungsstelle verlassen hatten, waren sie im geschäftigen Treiben. Leute fast aller Rassen liefen durcheinander, unterhielten sich, kauften und liefen einfach nur. Im Hintergrund die langen Gänge dieser Station. Brok steuerte eine Schnittstelle an und tippte in aller Ruhe darauf herum. Erwin sah sich um und erblickte sogar wie ein Keeper über die dafür eigens vorhandenen Stege krabbelte. Dann piepte es kurz. Brok drehte sich zu Erwin und übergab ihn zwei Dinge: „Auf dem Pad sind Passwort und Zugangsdaten zu deinem neuen Konto und hier ist deine Creditkarte“ Erwin nahm es entgegen und nickte dankbar.

„500 Tausend Credits, für ein neues Leben Erwin“, Brok grinste, „Ich sollte dich aber lieber Smith nennen“

Dann war es soweit. Vorbei. Erwin und Brok waren nun kein Team mehr, alles erledigt.
„Tja. Das wäre es. Ich hoffe du wirst ein gutes Leben haben!“
Brok streckte Erwin die Hand hin und dieser schüttelte sie mit einem beherzten Danke.

„Aber“, Brok lächelte, „Komm. Auf den zurückgelegten Weg. Ich lade dich noch auf einen Drink ein. Und zwar in einem richtigen Club“

Die beiden gingen dann in Richtung Flux. Brok wollte Erwin zeigen, wo er wohl in Zukunft etwas Spaß erlangt. Es gibt’s zwar noch Choras Nest… aber fangen wir lieber klein an. Für Citadel Verhältnisse.

---> "Das Flux"

Erwin der Rabe
23.04.2011, 02:15
Erwin war heilfroh, endlich in der Citadel zu sein. Auch wenn er Brok vertraute, war Erwin mehr als nervös gewesen, als er mit der ID durch die Kontrolle musste. Die Worte des Turianers hallten durch seinen Kopf.

„Du sagtest, er sei vertrauensselig. Ich hoffe du irrst dich nicht! Ich werde dir helfen soweit möglich. Aber sollte er Mist bauen, muss ich das melden. So Leid mir das auch tun würde!“

Keine Sorge, soweit wird es nicht kommen. Ab sofort werde ich ein ehrliches Leben führen. Ist auch nicht weiter schwer, mit 500 Tausend Credits.

Zufrieden wie sich sein Leben entwickelte, folgte er Brok, der ihn einen ausgeben wollte.

Brok T'Hara
09.05.2011, 23:49
19:46Uhr

Brok und Erwin erreichten die Tore zu den Andockbuchten. Vorher waren sie noch in diversen Geschäften um sich auszurüsten. Munition, neue Panzerung, in Broks Fall neue Plattem. Das war Qualitätsware, nicht wie bei so einigen Läden auf Omega. Ihre Einkäufe durften sie natürlich nach Citadelrecht nicht herumtragen. Sie wurden in gesicherten Transportkisten zu Broks Shuttle gebracht.

Erwin und der Kroganer gingen durch die Scanner, denn ja, man musste auch bei der Ausreise geprüft werden. Brok und Erwin redeten ausnahmsweise sehr viel und ausgiebig, über ihr weiteres tun und was alles auf sie zu kommen könnte. Erwin war schon durch die Kontrollen durch und wurde freundlich verabschiedet. Brok wollte es ihm gleichtun um schnell nach Omega zu kommen.
„Mr. T’Hara? Sie wollen schon gehen?“, der Mensch von C-Sicherheit wirkte überrascht.
„Äh, ja“, er wusste gar nicht warum er nach Ausreden suchte, „ich muss noch etwas wichtiges regeln“

„Ich habe nur noch eine Nachricht die für Sie hinterlegt wurde. Die sollten wir eigentlich später überreichen, aber wenn sie nun schon gehen…“
Brok zog seine nichtvorhandene Augenbraue hoch:
„Das muss ein Missverständnis sein. Eigentlich weiß niemand den ich kenne, dass ich hier bin!“
„Das glaube ich nicht. Immerhin hat die Dame denselben Nachnamen wie Sie“
Broks Augen weiteten sich und er verlangte sofort die Nachricht. Er bekam ein Videopad, dessen Empfang er quittierte. Er sah es sich, noch halb im Scanner stehend an. Und es war genau das was Brok dachte: Eine Nachricht von Niggura T’Hara.
„Das ist von meiner Mutter!“

Erwin sah die Asari auf dem Bildschirm auftauchen und sah ziemlich verdutzt drein. Die Asari plus der Zusatz Mutter, verwunderte alle umstehenden.
Er hörte sich einen kleinen Teil der Meldung an und schaltete es dann aus. Etwas beschämt und traurig: „Den Rest höre ich mir später an“

Der Kroganer ging nach einem knappen Abschied Richtung Schiff, Erwin folgte ihm nach einem kurzen Moment. Brok dachte wohl er musste etwas sagen:
„Meine Mutter. Sie wird demnächst auf der Citadel sein“, er lächelte etwas verlegen zu Erwin, „ein Grund mehr diese Sache hier schnell und unbeschadet zu überstehen!“

Das Duo ging zur Golden Heart und bestieg sie sofort. Brok stellte den Kurs ein und bereitete den Start vor.
„Die Frage ist nur: Wie finden wir Juusik, oder Bardan. Du hattest ja mal indirekt mit ihm zu tun. Vielleicht kennst du ja noch ein paar Personen, die den Doc kennen!“

Der Kroganer hatte viel worüber er nachdenken musste. Doch nun ging es um Juusik… keine Zeit für Privatangelegenheiten, jedenfalls nicht seine.

--> Omega

Kate Devereaux
22.05.2011, 13:53
<----- Die Andockbuchten

Die Citadel: Zivile Andockbuchten

Kate hatte oft Glück in ihrem Leben, aber manchmal eben nicht. So wie jetzt, als sie sah, wie vor der Einreisekontrolle der C-Sec eine Traube von Personen stand. Kurz vor ihr musste ein größerer oder vielleicht sogar mehrere Personentransporter angekommen sein. Jedenfalls waren bei jeder Kontrollstation mindestens zwanzig Leute unterschiedlichter Rassen und noch mehr strömten herbei.
Die Biotikerin stellte sich hinter einer Reihe an, bei der hauptsächlich Menschen standen. Gelangweilt betrachtete sie verschiedene Displays und Lichtsäulen, die für Clubs, Produkte, Abenteuerreisen und weiß der Teufel was Werbung machten. Zuerst war es eine halbwegs brauchbare Ablenkung, doch als zum dritten Mal eine - zugegebenermaßen hübsche - Asari in ein Restaurant im Zekera-Bezirk, welches asarische Speisen, die den Flair von Thessia versprühen, mit einem sehr unpassenden lasziven Blick einlud, wurde es ihr zu nervig. ‚Ich würde nichts essen, das irgendetwas versprüht’, dachte Kate sich, schüttelte innerlich den Kopf und suchte eine neue Ablenkung. Neun Personen waren noch vor ihr dran.

Elend langsam vergingen weitere Minuten. Mittlerweile hatten sich hinter ihr weitere Leute angestellt.
„Robin?“, fragte plötzlich die Frau, die hinter ihr stand. Daraufhin drehte sich der große glatzköpfige Mann vor ihr um und auch Kate warf einen Blick nach hinten. Die Frau war vielleicht drei oder vier Jahre älter als sie und hatte zu einem Zopf zusammengebundene, dunkle Haare.
„Beatrix!“, entgegnete der Mann, als er die Frau erkannt hatte und seine Gesichtszüge hellten sich auf. „Wie geht es dir? Wir haben uns ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.“
„Ganz gut, nur bei der Ausreise heute musste ich durch gefühlte dreißig Sicherheitskontrollen. Eigentlich hätte ich schon eine halbe Stunde früher hier sein sollen, aber durch die Kontrollen hat sich der Abflug verzögert. Wie sieht’s bei dir aus? Hast du schon eine Rolle bekommen oder hast du es aufgegeben?“
„Ja ich… warte mal“ Der Mann sah kurz Kate an. „Sie können gerne vorgehen.“, bot er an.
„Danke“, erwiderte sie und die beiden tauschten Plätze, damit er besser mit seiner Bekannten plaudern konnte. Die Biotikerin folgte weiter dem Gespräch der beiden, da es sonst absolut nichts zu tun gab.
„Also ich bin hier, um für eine Rolle in einem Kurzfilm vorzusprechen. Mal sehen, ob das was wird. Wenn nicht, dann muss ich mir was anderes suchen. Von wo kommst du denn, dass es solche Sicherheitskontrollen gegeben hatte?“
„Elysium. Ich glaube das hängt mit den Ereignissen, die sie dauernd in den Nachrichten berichten, zusammen. Der Vizepräsident von Jormangund und seine komplette Familie ist ermordet worden. Kurz darauf hat es auch einen Anschlag auf das Firmengebäude gegeben, mit Schießerei und so. Dabei sind wohl einige Turianer umgekommen.“
„Und deswegen die Sicherheitskontrollen?“
„Ja, ein Kamerateam konnte kurz eine Frau filmen, die wohl damit zu tun hatte. In den Nachrichten sagen sie, dass sie nicht identifiziert werden konnte. Darum kontrollieren sie jetzt wohl jede weibliche Person, die von Elysium weg will.“
„Als ob das etwas bringen würde…“
„Sag ich auch. Wenn man so einen Anschlag plant, dann sorgt man sicherlich auch dafür, dass man auch wieder wegkommt.“
„Eben. Was machst du eigentlich auf der Citadel?“

Die beiden hatten sich wohl viel zu erzählen, doch Kate klinkte sich geistig wieder aus. Auf irgendwelchen Tratsch war sie auch nicht heiß. Immerhin waren nur noch fünf Leute vor ihr. Vier, ein weiterer packte soeben seine Sachen und durfte passieren. Sie machte drei Schritte vor, um nachzurücken. Außerdem bereitete sie ihr Omnitool für die Identifikation vor, indem sie ihren Code eingab und somit Zugriff auf die Erlaubnis zum Tragen einer Schusswaffe freigab. Seit dem Citadel-Blitz waren die Vorschriften wesentlich strenger geworden und sie hatte für viel Geld auf nicht unbedingt legale Art und Weise eine solche Erlaubnis erworben.

Endlich war es soweit. Der Letzte vor ihr war durch die Kontrolle durch und sie konnte in den Sicherheitsbereich eintreten. Ein Mensch saß hinter dem Tresen und ein Turianer stand Wache. Kate legte ihr Gepäckstück auf das dafür vorgesehene Förderband sowie die Waffen in einen Behälter und ließ den biometrischen Scan über sich ergehen.
„Vielen Dank, Miss Devereaux. Verfügen Sie über eine Erlaubnis zum Tragen der Schusswaffe? Wenn nicht, müssen wir diese bis zu Ihrer Abreise konfiszieren.“
„Natürlich Officer“, entgegnete Kate und rief das geforderte Dokument auf ihrem Omni-Tool auf. Eine entsprechende Kopie würde auch ihrer Personalakte beiliegen und somit war sichergestellt, dass sie über die notwendige Befugnis verfügte.
Der C-Sec Officer warf zuerst einen Blick auf das Dokument und anschließend auf den Monitor, wo sicherlich die Kopie zu sehen war. Plötzlich weiteten sich seine Augen. Kate befürchtete, dass mit dem Dokument etwas nicht stimmte und bereitete sich schon auf jede Menge Ärger vor. Doch mit der folgenden Reaktion hatte sie niemals gerechnet.

Der Officer drückte einen Alarmknopf, sodass sich die Sicherheitszelle abschloss, zückte seine Dienstwaffe und zielte auf Kate. Die turianische Wache reagierte Augenblicklich und richtete ebenfalls seine Waffe auf sie.
„Miss Devereaux, Sie sind hiermit aufgrund eines tätlichen Angriffs festgenommen!“
‚Was zur Hölle…?’

James Herlock
22.05.2011, 22:15
James Herlock
Tag 4: 07.04.2184, 03:12 Uhr
Einstiegspost

„Was ist ein Stern?“
James saß am Schreibtisch, im Kinderzimmer, zu Haus auf der Erde, seine sechsjährige Tochter auf seinem Schoß sitzend.
„Ein Stern, Daddy? Die Sonne ist ein Stern!“
Sie lächelte ihn an und auch er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Zahnlücke die ihm entgegen prangte und die beiden liebevoll geflochtenen, braunen Zöpfe unterstrichen das unschuldige Gesicht der Kleinen.
„Mommy hat mir gesagt, dass du heute böse warst. Stimmt das, Lilly?“
„Ich heiß nicht Lilly, das weißt du doch.“
James lachte kurz auf und umarmte das Kind.
„Sicher, Schatz. Das weiß ich. Du heißt... Lass mich überlegen... Uhm... Wie heißt du nochmal?“
„Li-Ann, Daddy! Ich heiße Li-Ann.“, unterbrach sie ihn in seinen Überlegungen.
„Wusste ich doch.“
Er starrte sie empört an und sie lachte fröhlich.
„Es lag mir auf der Zunge. Also, Li-Ann. Warst du heute böse gewesen?“
Seine stimme ließ keinerlei Vorwurf verlauten. Neugier war der beherrschende Ton. Er wollte seiner Tochter nichts, dennoch wollte er wissen, was passiert war, aus ihrer Sicht. Robin, der Nachbarjunge, im selben Alter wie Li-Ann, stürzte vor ein heranfahrendes Auto. Li-Ann soll ihn infolge eines Streits geschubst haben. Der Fahrer des Wagens hielt sofort an und leistete erste Hilfe. Er war, glücklicherweise, Rettungssanitäter und konnte den Jungen stabilisieren, bis die Ambulanz eintraf. Robin wurde ins nahe gelegene Krankenhaus gebracht und Li-Ann nach Hause, wo ihre Mutter bereits auf sie wartete.
„Weiß nicht. Komm, lass uns spielen, Daddy.“
James dachte sich bereits, dass es nicht absichtlich geschehen war, doch wollte er es aus dem Mund seiner Tochter hören.
„Erst, wenn du mir sagst was passiert ist, Süße.“
Sie starrte ihn an. Ich Gesicht wurde immer trauriger. Tränen stiegen ihr in die Augen und langsam begann sie zu schluchzen.
„Er hat gesagt, dass ich doof bin. Da hab ich ihn geschubst. Das Auto hat ihm weh getan, Daddy. Nicht ich!“ Sie fing an zu weinen. Die Ereignisse des ganzen Tages fielen über sie herein. Der Streit, der Unfall, der Krankenwagen, Mommy...
James nahm sie in den Arm und tröstete sie. Sie umarmte ihren Vater so fest sie konnte und weinte bitterlich, immer beteuernd, dass es ihr Leid täte. Er griff unter ihren Hintern und nahm sie auf den Arm, streichelte beruhigend ihren Rücken. James stand auf und legte sie ins Bett.
„Sch... Es ist alles in Ordnung, Kleines. Du brauchst Schlaf. Komm ich mach dir die Zöpfe auf.“
James hatte zwei linke Hände, was Frisuren anging und das spürte sein kleines Mädchen. Doch tapfer wie sie war, erduldete sie das Spektakel schniefend. James gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.
„Morgen gehen wir Robin besuchen. Dann kannst du ihm sagen, dass er dir Leid tut, ja? Einverstanden?“
„Jap. Daddy? Wird er mich denn noch gern haben?“
James strich ihr durchs Haar und streichelte ihren Kopf.
„Natürlich. Ihr seid doch Freunde oder nicht?“
Li-Ann nickte bestimmend mit dem Kopf und das Schluchzen hörte alsbald auf. Er wollte gerade aufstehen, als Li-Ann sich nochmals meldete: „Geh nicht, Daddy. Bleib hier.“
„Ok, Lilly. Ich bleibe. Solange du willst.“
„Ich heiß nicht Lilly...“ Der Satz ging nahtlos in schläfriges brabbeln über. Sie war von dem Tag so geschafft, dass sie nicht mehr konnte. Sie hielt die Hand von James mit beiden Händen fest umklammert und James deckte sie mit der freien Hand zu. Erst als sich der Griff der Kleinen löste stand James auf und wandte sich zur Tür, in deren Rahmen Sharon stand.
„Wie lange stehst du schon da?“, flüsterte er.
„Lange genug, um zu wissen, dass sie nicht Lilly heißt. Komm.“
Sie deutete mit einem Nicken Richtung Schlafzimmer. James folgte ihr mit kurzem Abstand. Doch bevor er das Kinderzimmer verließ, schaltete er das Nachtlicht ein und die große Lampe aus. Er warf noch einen letzten Blick auf seine kleine Prinzessin bevor er die Tür leicht anlehnte.
„Wie geht’s Robin?“, wollte James wissen. Er griff nach vorn und führte seine Frau im Kreuz.
„Der wird wieder. Ist ein tougher, kleiner Junge. So wie unsere Lilly ein toughes, kleines Mädchen ist.“
„Du meinst Li-Ann.“, korrigierte er lächelnd.

Sie erreichten das Schlafzimmer und James entledigte sich seiner Kleidung. Seine Hundemarken legte er auf den Nachttisch und seine Kleidung auf dem davor stehenden Stuhl. Er ging ins Bad und wusch sich. Eine kurze Dusche half ihm dabei, seine zuletzt erlebten Ereignisse zu verarbeiten. Er war seit fast zwei Wochen wieder auf der Erde, doch erst an diesem Tag konnte er zurück zu seiner Familie. Er stellte das Wasser ab und trocknete sich mit einem der Handtücher.
„Captain der Allianz. Ich kann es nicht glauben.“ Seine Frau saß nackt auf dem Bett, die Beine überschlagen und hielt seine Hundemarken in der Hand.
„Was ist da draußen passiert, James?“
„Mayweather ist tot. Genauso wie fünfzehn weitere Crewmen.“ Er küsste sie, nahm ihr die Marken ab und legte sie zurück auf den Nachttisch.
„Piraten. Sie haben uns angegriffen. Es war ein Hinterhalt. Plötzlich brach Mayweather leblos zusammen. Ich übernahm das Kommando und wir haben gesiegt. Habe nach der Ankunft erst einmal die Angehörigen informiert. Das war ein beschissener Job.“
Er saß jetzt auf der Bettkante. Ihm standen die Tränen in den Augen und er hielt sich die Stirn. Sharon krabbelte herüber und nahm ihren Mann in die Arme. Fast so wie James vor einigen Minuten, seine Tochter in die Arme schloss. Sie wusste, wann sie fragen konnte und wann sie es lieber sein lassen sollte. Sharon streichelte über die Narben, die er ihretwegen trug.
„Wir fahren morgen ins Krankenhaus.“, sagte James. Er streichelte über die Arme Scharons und drehte sich leicht um.
„Lilly entschuldigt sich bei Robin. Sie und Robin sind doch Freunde.“
„Schon gut, Matrose. Aber lass uns vorher noch ein wenig schlafen.“
James ließ sich von seiner Frau auf das Bett ziehen. Die Hälfte der Strecke hatten sie zurück gelegt, da fasste er ihr an den perfekt geformten Busen und küsste ihren Nacken, den Sharon ihm hinhielt.
„Ich will noch nicht schlafen...“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Denkst du ich?“, kam es neckisch von Sharon zurück.


„Admiral? Wir erreichen die Citadel in knapp zehn Minuten. Andockerlaubnis wurde erteilt.“
James wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er fand sich an Bord der PSY Sharons Desire wieder. Dem ersten Schiff der Herlock Yacht Construction. Ein Schiff das der Inbegriff für irdisches Raumschiffdesign war. Kantige Formen und aggressiv nach unten gebogene Flügel ließen eher den Eindruck eines Kriegsschiffes entstehen, als den einer privaten Yacht. Das Schiff ist fast so alt, wie sein Besitzer. Es wurde für einen Scheich aus dem nahen Osten gebaut und vor knapp vier Jahren zurück erworben. Ursprünglich wollten seine Eltern dieses Schiff als Altersruhesitz bewohnen, doch wie so vieles im Leben, ändert sich manche Situation.

Der Scheich ist einer der größten Kunden der HYC und James hat die Absicht, ihm in den nächsten Tagen sein dreizehntes Schiff zu verkaufen. Zwölf Schiffe in einer privaten Flotte. Selten hatte James einen Mann mit derart unbegrenzten Geldmitteln getroffen. Der Scheich, er nennt sich selbst Normand Yuchin, war einer der größten E-Zero-Händler der Galaxis. E-Zero wurde hauptsächlich für die Antriebskernherstellung gebraucht und ist das wertvollste Element der bekannten Galaxie. Man hat ihm schon einige male Kontakte zu Cerberus oder anderen kriminellen Organisationen unterstellt, doch bislang konnte man ihm nichts nachweisen und solange der Mann für die Schiffe bezahlte, konnte es James egal sein, woher er sein Geld hatte.
James saß im Salon und betrachtete die letzten Bilanzen. Er hatte Michael und Linnéa gebeten, den Saal bis zur Ankunft auf der Citadel leer zu halten, als sich plötzlich eine der Türen öffnete und Michael herein kam.
„Admiral? Wir sind da.“
„Danke, Major. Ich komme gleich. Sag der Crew, dass sie das Schiff checken sollen. Danach haben sie frei. Ich werde mich dann bei ihnen melden, wenn wir weiter müssen.“

Major Michael Rocks a.D. ist der beste Freund von James und für seine Sicherheit zuständig. Die beiden kennen sich seit dem Studium am ROTC in Norfolk. Sie haben viel erlebt und noch mehr zusammen unternommen. Außerdem ist er James Schwager.

„Ja, Sir.“ Michael salutierte kurz uns ging dann wieder raus. James stand auf, zog sich seinen grauen Anzug zurecht und ging nochmal ins Schlafzimmer. Am Schreibtisch nahm er das Bild seiner Frau in die Hand und strich mit der freien über das Gesicht. Das kalte Glas ließ ihn erschaudern und er zuckte, ungewollt, zurück. Ein weiterer Blick auf das Antlitz seiner Frau bestätigte ihn allerdings. Er darf nicht aufhören. Sie hätte nicht gewollt, dass er in Selbstmitleid ertrinkt.
„Oh, Sharon. Ich wollte dir immer mal die Citadel zeigen...“
Er wusste, dass sie auch schon hier gewesen war. Leider nie mit ihm zusammen. Ihre beiden Jobs ließen sich einfach nicht miteinander vereinen. James strich das Trauerband glatt und stellte das Bild wieder ab. Er atmete nochmals tief durch und ging dann mit entschlossenem Schritt zur Luftschleuse. Die Crew war wild damit beschäftigt, die Systeme zu überprüfen und die wesentlichen Bauteile auf Schäden zu untersuchen.
James drehte sich noch kurz um: „Also Leute, hat Michael euch schon informiert?“
Alles verstummte und schaute den Besitzer an. „Wenn ihr hier fertig seit, habt ihr ein, zwei schöne Tage auf der Citadel. Passt auf, dass man euch nicht klaut.“
James klatschte in die Hände: „Gute Arbeit, Leute. Viel Spaß und einen schönen Urlaub. Das ist ein Befehl.“
Das Lächeln eines jeden Crewmitglieds bestätigte ihn und er lächelte zurück.
„Michael? Linnéa? Ihr begleitet mich bitte.“
Der Muskel bepackte Mann und die wohl geformte Asari nickten kurz und zusammen betraten sie die Luftschleuse. Das typische Zischen des Druckausgleichs und die Dekon-Einheit verrieten einen jeden Besucher auf einer Herlock-Yacht. Das war ein gewollter Effekt. Denn Sicherheitssysteme ließen sich umgehen, egal wie gut sie auch sein mögen. Eine Luftschleuse nur dann, wenn man alles an Bord vernichten wollte.

---> Die Citadel: Zivile Andockbuchten

„Termine?“
James schaute sich um. Das größte Bildnis, das er je gesehen hatte. Sein ehemaliger Träger, die SSV Galilei, ist nichts im Vergleich zu dieser Raumstation. Ein Meisterstück der ingenieurtechnischen Baukunst. Nein, das Meisterstück der ingenieurtechnischen Baukunst.
„Zwei, Sir. Einmal die Humans-Highschool-of-Citadel in der Allianzsektion um 8:15 Uhr. Ein Vortrag über den FCW. Sind zwei Stunden für eingeplant und einmal um 11:30 Uhr. Familie Kolo. Sie interessieren sich für eins ihrer Produkte.“
„Nennen Sie mich nicht Sir, Linnéa. Ich heiße James. Und es sind nicht 'meine' Produkte. Es sind 'unsere' Produkte. Wie alt sind die Kinder?“
„Tut mir Leid, Sir. Äh, James. Das kann ich nicht beantworten. Hab nicht danach gefragt, um ehrlich zu sein.“ Das blaue Alien schaute beschämt zu Boden.
„Mein Gott, Linnéa! Sie sind älter als ich es jemals sein werde und benehmen sich wie ein kleines Kind?“ James musste laut lachen und auch Michael schloss sich der Erheiterung an. James nahm sie in die Arme: „Machen Sie sich nichts daraus, Linnéa. Ich werd´s überleben.“
James griff in die Innentasche seines Jacketts und holte eine Zigarre hervor. Er steckte sie in den Mund zwischen Unterlippe und Oberkiefer. Seine Hände suchten alle Taschen ab, doch er fand sein Feuerzeug nicht.
„Wo hab ich..?“ Plötzlich hörte er das vertraute Klacken eines aufgesprungen Sturmfeuerzeugs.
„Feuer gefällig, Admiral?“
„Ah, danke.“ James zog einige male stark an der Zigarre, bis er den beißenden Rauch im Mund spürte. Die ersten Züge wurden immer gepafft. Solange bis sich eine ordentliche Glut am vorderen Ende der Zigarre bildete.
„James, kennst du die Herren?“ Es war Michaels Stimme, die ihn auf die dazu gestoßenen beiden Männer aufmerksam machte. James schaute auf. Ein groß gewachsener Mann, ungefähr Mitte Fünfzig mit angegrautem Haar und einer Narbe am Kinn stand ihm gegenüber. Die braunen Augen starrten James unermüdlich an und der andere Mann ein dunkel gekleideter Turianer, er stand etwas abseits, sodass James ihn nur schwer erkennen konnte, bewachte die kleine Gruppe.
„Natürlich. Das ist Lieutenant Commander Marshall Dixon. Er war mein XO auf der Anchorage von '65 bis '70. Wer der andere ist?“ James kaute ein wenig auf seiner Zigarre, nahm den ersten richtigen Zug und behielt den Rauch für einige Sekunden in der Lunge, bevor er ihn genüsslich durch die Nase aus blies.
„Keine Ahnung, wer das ist. Hab ihn noch nie zuvor gesehen.“
Dixon lächelte: „Das heißt jetzt Detectiv Dixon, Sir. Ich arbeite jetzt hier bei C-Sec. Mein Beileid zu ihrem Verlust, Sir.“
Er gab James die Hand und James nahm sie gern entgegen. Dixon war ein fähiger Offizier gewesen, sonst hätte er ihn nie zum XO ernannt.
„Danke, Detectiv.“ Ein ironischer Unterton begleiteten seine Worte: „Was hast Du die ganze zeit gemacht, abgesehen vom Offensichtlichen? Ich hab dich seit deiner Ausmusterung nicht mehr gesehen.“
James nahm die Zigarre wieder in den Mund und gönnte sich einen weiteren Zug.
„Tja, Sir. Hab so manchen Job erledigt und bin dann hier gelandet. Erinnert mich irgendwie an Philli. Das.“, Dixon deutete auf den Turianer hinter sich. „Das ist übrigens Detectiv Caecilius. Mein Partner. Als ich gehört hab, dass Sie uns besuchen, Sir, hab ich mich um den Job gerissen.“

„Was für ein Job, Detectiv.“, wollte Michael wissen.
„Genau wie du immer gesagt hast, Boss. Sofort beim Thema.“, er grinste verstohlen.
„Du hast seine Frage nicht beantwortet, Dixon.“ James wurde ernst. Der Satz bezüglich eines Jobs, ließ nichts gutes verlauten.
„Wir sollen dich zur Botschaft bringen. Die wollen dich sprechen, James.“, Dixon fühlte wohl die Anspannung in der Luft. „Begleite uns bitte.“
„Wer sind 'Die'?“ Michael wurde energisch. Er mochte derartige Überraschungen nicht.
„Admiral, kannst du deinen Gorilla bitte sagen, dass er sich abregen soll. Der macht mir Angst. Und Caecilius mag es nicht, wenn ich Angst hab.“ Die Hände beschwichtigend vor die Brust gehalten deutete er mit einem Nicken in die Richtung des Turianers, der bereits seine Hand am Holster seiner Waffe hatte.
„Marshall. Beantworte doch einfach die Frage, dann lässt er dich in Ruhe. Und außerdem bringt es dir wenig mir zu drohen. Du kennst mich.“ James fuchtelte mit der Zigarre in der Hand herum und ließ die rechte Hand in der Hosentasche verschwinden. Er wippte mit den Füßen auf und ab.
„Linnéa hier, hat bereits meine Crew alarmiert. Warum willst du nicht antworten, Dixon?“
„Pff... Wie eh und je, was? Der Geheimdienst will mit dir reden. Mehr weiß ich auch nicht. Steigst du bitte in den Wagen?“ Dixon hielt sich resignierend die Hand vor die Stirn und Michael, der sich vor ihm aufgebäumt hatte, ließ vom ihm ab.
„Tut mir Leid, Sir. Das macht das Umfeld. Habe lange keine Person von deinem Format gesehen.“
Caecilius ließ von der Waffe ab, als er erkannte, dass sich die bedrohliche Situation entspannte.
„Ok. Wenn mich der Geheimdienst sprechen will, sollten wir die nicht warten lassen oder sehe ich das falsch. Dann müsst ihr mir das sagen.“ James zog wieder an der Zigarre und ließ sie nun im Mund stecken. Er drehte sich zu Michael und bat ihn, zusammen mit Dixon voraus zugehen. Michael fasste die Schulter des Detectiv und führte ihn zum Wagen, während James sich zu Linnéa um wandte und ihr erstauntes Gesicht sah.
„Was ist los?“
Die Asari atmete erleichtert aus und gestand ihrem Boss, noch nie in solch einer Situation gewesen zu sein. James musste lachen.
„Gewöhnen Sie sich besser daran, Linnéa. So etwas passiert mir zwischendurch öfter.“ Er zwinkerte ihr zu und sah kurz über ihre Schulter.
„Oh, Miss Tibbet ist auch hier. Linnéa, bitte kontaktieren Sie Miss Tibbet und machen Sie einen Termin für den Abend. Ich möchte gern mit Ihr Essen gehen und erfahren, ob sie mit dem Schiff zufrieden ist.“
Linnéa blickte verdutzt und schaute sich suchend um.
„Woher wissen Sie, dass sie da ist?“
James deutete auf die gegenüberliegende Seite des Hangars. Eine Yacht lag dort vor Anker. Auf der Seite stand in großen, weißen Lettern die Typenbezeichnung geschrieben. Es war die HD605-13.
„Daher, weiß ich das. Herlock Design 605-13. Das ist das fünfte aus dreizehn Schiffen der Design-Serie 6.“
James lächelte. „Zermartern Sie sich nicht ihr hübsches Köpfen darüber. Das lernen Sie noch, Linnéa. Miss Tibbet ist eigenartig. Sie verlangte drei 17 kW Kompressor-Fanfaren. Völlig bekloppt. Texaner halt. Daher weiß ich, dass das Miss Tibbet ist. So was abgedrehtes merkt man sich einfach.“
James lächelte und genehmigte sich weitere Züge von seiner Zigarre. Der Rauch bildete mittlerweile einen feinen Nebel um die beiden. Linnéa hustete als ihr der Rauch in die Atemwege stieg. Sie kannte die Sitte, des Rauchens überhaupt nicht, also war sie ihn ebenso wenig gewohnt.
James bemerkte dies und warf die Zigarre zu Boden. Er trat sie aus und nahm sie wieder auf.
„Entschuldigen Sie.“ Er wedelte mit der andren Hand den Rauch weg.
„Schon in Ordnung, Sir.“
„James! Bitte.“
„James.“, entgegnete sie nochmals. „Ich mach den Termin klar.“
„Schön. Wir sehen uns dann um 8:00 Uhr in der Schule. Nehmen Sie sich noch eine Mütze voll Schlaf, damit sie ausgeruht sind, Linnéa.“
Die Luftschleuse öffnete sich wieder und das bekannte Zischen war zu vernehmen.

James betrachtete nochmals die HD605-13, bevor er sich umdrehte und zum Wagen des Detectivs ging. Die vorderen Fenster waren herunter gelassen und James konnte Caecilius auf dem Beifahrersitz erspähen. Er ging genau auf ihn zu und reichte im die Hand durch das Fenster.
„James Herlock. Angenehm.“
Der Turianer nahm die Hand entgegen und antwortete freundlich: „Angenehm, Mr. Herlock. Ich bin Caecilius. Es ist mir eine Ehre einen menschlichen Kriegshelden kennen zu lernen.“
James musste lachen.
„Ein Kriegsheld? Dixon, was hast du ihm erzählt.“
„Was denn? Ist doch nur die Wahrheit, Admiral.“, kam es empört vom Fahrersitz. „Steig ein. Je eher wir da sind, desto eher kannst du wieder raus.“
James öffnete die hintere Tür und nahm Platz. Die ausgetretene Zigarre warf er in den Aschenbecher. Er warf einen Blick auf Michael, der ihm nur entwarnend zunickte.

---> Die Citadel: Die Botschaften

4:22 Uhr

Kate Devereaux
26.05.2011, 22:08
Die Citadel: Zivile Andockbuchten

„Vorsichtig, sie ist Biotikerin“, erklärte der C-Sec Officer der turianischen Wache. Dieser nickte und soweit Kate seinen Gesichtsausdruck deuten konnte, verstand er jetzt, warum sie direkt unter Androhung von Waffengewalt festgesetzt wurde.
Kate war vollkommen perplex, denn sie wüsste nicht, dass sie sich auf der Citadel oder im Citadel-Raum etwas in diesem Ausmaße zuschulden kommen hatte lassen, denn hauptsächlich führte sie ihre Aufträge in den Terminus-Systemen durch. Wenn sie wirklich mal einen Job im Citadel-Raum erledigte, achtete sie sehr stark darauf, dass man nichts zu ihr zurückführen konnte. Aber in den letzten Monaten hatte sie gar keine Delikte im Citadel-Raum begangen.
Zur Sicherheit hob sie vorsichtig ihre Arme. „Officer, dürfte ich wissen, was genau man mir vorwirft?“, fragte sie den Menschen.
„Ich kann Ihnen nicht mehr sagen.“, entgegnete er. „Halten Sie die Hände hinter den Rücken.“
Kate kam der Aufforderung nach und ließ sich Handschellen anlegen. Vor der Sicherheitszelle hörte sie, wie Leute aufgeregt miteinander sprachen und dabei immer wieder auf sie zeigten. Der Mann mit der Glatze, der sie vorgelassen hatte, verfluchte dies mittlerweile. Sie fühlte sich wie in einem Käfig eingesperrt und zur Schau gestellt.

„Was geschieht jetzt?“, fragte sie nach und überlegte für einen Augenblick, ob sie sich befreien sollte. Doch den Gedanken daran verwarf sie ganz schnell, denn es würde ihr in keiner Weise helfen. Der Bereich rund um die Einwanderungskontrolle war zu gut be- und überwacht. Selbst wenn sie aus der Sicherheitszelle ausbrechen könnte, würde sie es niemals auch nur aus dem Kontrollbereich herausschaffen. Diese Hilflosigkeit machte Kate innerlich rasend. Sie war jetzt auf Gedeih und Verderb der C-Sec ausgeliefert.
Nur langsam wurde ihr die Dimension, die die ganze Sache annehmen konnte, bewusst. Kate hatte keine Anstellung oder gar einen registrierten Wohnort. Sie wollte sich zwar schon vor einiger Zeit alibimäßig etwas organisieren, hatte es aber immer wieder verschoben, da es ihr nicht so wichtig vorgekommen war. Somit würde die C-Sec bestimmt einige ungemütliche Fragen stellen. Es gab jedoch eine Option. Ob sie diese jedoch wahrnehmen sollte oder besser nicht, war wie die Wahl zwischen Pest und Cholera.

„Sie werden von einem Team abgeholt und in Untersuchungshaft gestellt.“, antwortete der Officer auf ihre Frage. Kate nickte. Sie war noch immer zu überrumpelt um noch etwas zu sagen. Das Team ließ auch nicht lange auf sich warten, denn schon bald landete ein Einsatzshuttle der C-Sec und drei weitere Officer stiegen aus. Sie hatten komplette Kampfanzüge an und waren durchwegs mit modernsten Sturmgewehren bewaffnet. Vermutlich war immer ein Team in Bereitschaft und sie waren auch für schwerere Fälle ausgerüstet.
„Ein wenig übertrieben“, murmelte der Turianer und dem Grinsen im Gesicht seines menschlichen Kollegen nach zu schließen, stimmte dieser ihm zu. „Die lassen wohl nichts anbrennen.“

Kate ignorierte die beiden und wartete darauf, dass sie neue Anweisungen erhalten würde. Im Kopf ging sie alle möglichen Szenarien durch, warum es zu einer Anklage hätte kommen können, doch sie kam zu keinem Ergebnis. Die neu angekommen C-Sec Leute betraten den Sicherheitsbereich und der Einsatzleiter ließ sich noch vom Einwanderungskontroll-Officer die Identität bestätigen.
„Mitkommen!“, befahl er, nachdem das erledigt war. Flankiert von seinen beiden anderen Kollegen wurde Kate abgeführt und in das Shuttle gesetzt. Es war absolut demütigend, vor den Augen einiger Schaulustigen so behandelt zu werden und gleichzeitig keinerlei Handlungsmöglichkeiten zu haben. Nicht einmal in Narshad, als sie gefesselt und mit dem Biotikhemmstoff von ihren Fähigkeiten abgeschnitten war, hatte sie sich so elend gefühlt. Denn in Narshad waren es vielleicht zehn oder zwanzig Personen, mit denen sie es aufnehmen hätte müssen, um wieder frei zu sein und außerhalb von Antirumgon hätte sie sich jederzeit einem erneuten Zugriff entgehen können. Aber die C-Sec war ein ganz anderes Kaliber.

Der Transport verlief wortlos. Ihre C-Sec Begleitung war wohl nicht zum Reden aufgelegt und Kate überlegte fieberhaft, ob sie es riskieren sollte, das Shuttle zum Absturz zu bringen und zu flüchten. Zu Ersterem wäre sie sicherlich fähig gewesen, auch die Flucht hätte vorerst bestimmt geklappt, aber auf der Citadel effektiv unterzutauchen, ganz ohne Vorbereitung, war ihrer Meinung nach ein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem, da die Gefahr bestand, sich beim Absturz zu verletzen. Mehrere Male war sie knapp daran, wirklich ihr Glück mit solch einer Verzweiflungstat zu versuchen. Sie könnte ja Lev um Hilfe bitten und dann einfach direkt wieder nach Illium oder Omega verschwinden. Gerade auf der Asari-Kolonie sollte sie auch die Möglichkeit haben, jemanden zu finden, der ihr mit dem geklauten Datapad weiterhelfen könnte. Kate atmete tief ein und warf einen abschätzenden Blick aus dem Fenster. Sie bemaß die Entfernung zu den Gebäuden und dem Boden.

Die Citadel: C-Sec ----->

Carrigan Brisbane
29.05.2011, 18:25
<-------Die Citadel: Industriegebiet

Carrigan stieg aus dem Shuttle aus. Sie suchte den Bereich mit ihren Augen ab. „Na komm...du hast gesagt du bist in einer halben Stunde hier.“, sagte sie kaum hörbar. Sie wartete gerade auf einen alten Bekannten.
Sie setzte sich auf eine Bank und schaute kurz auf ihre Uhr – 6 Minuten zu früh. Während sie wartete dass die Zeit verstrich zündete sie sich eine Kippe an. Die Augen zogen ständig ihre Kreise auf der Suche nach dem Drell. Auf die Sekunde genau spürte sie eine Hand auf der Schulter – die von Crill Neemos.
„Was darfs denn heute sein Carry? Kleiner Abstecher nach Horizon? Die Clubs auf Omega abchecken? Bisschen shoppen auf Illium?“fragte der Drell.
„Illium, du hast es erraten! Aber nicht um einzukaufen…und nimm deine Hand von meiner Schulter, sonst muss ich sie dir leider brechen…“antwortete Carrigan.
„Schon gut, schon gut. Ich will ja keinen Streit mit dir….bist sozusagen meine beste Kundin und der Kunde ist bekanntlich König…also was brauchst du genau?“ erkundigte sich der Drell.
„Ne Mitfluggelegenheit, was sonst?! Du hast doch noch dein Schiff, oder? Wie hieß es noch gleich?“ überlegte Sie.
„Der Crimson Fang. Wie kannst du den nur immer vergessen? Der Name prägt sich doch ein!“ sagte Crill der sichtlich stolz auf sein kleines Schiff war.
„Jaja…ist ja schon gut…also hast du noch Platz auf dem Crimson Fang?“ die Worte „Crimson Fang“ betonte sie sehr überspitzt. Sie war schon wieder genervt von diesem Drell. Es sind eben alle Männer gleich, fixiert auf ihren Penis und was ihnen da unten fehlt wollen sie mit ihrem Schiff kompensieren.
„Natürlich habe ich noch Platz für dich! Aber kommen wir erst zum Geschäftlichen!“. War ja klar das Crill mal wieder nur an sein Geld dachte.
Carrigan flüsterte ihm mit ihrer charmantesten Stimme ins Ohr: „Du würdest so einem armen Ding wie mir doch nicht die letzten Credits aus der Tasche ziehen, oder?“
„Nunja…ähm…irgendwie muss ich doch die Treibstoff-Kosten decken, oder etwa nicht?“
„Aber ich habe nur noch genug um mich selbst zu versorgen…wir können uns doch bestimmt auf eine andere Form der Bezahlung einigen.“, sagte sie wieder so unschuldig und liebenswürdig wie ein kleines Mädchen das etwas Süßes will.
„Ähm…was schwebt dir denn da so vor?“, der Drell wurde nun etwas nervös und ihm wurde heiß.
„Nun…ich könnte dir zeigen was für ein liebes, artiges Mädchen ich bin…ooooder..“, spannte sie ihn auf die Folter.
„Oder?“ fragte der Drell dem das Sprechen langsam schwer fiel.
„Oder…ich könnte dir eine Kugel in dein Knie jagen! Wie oft hab ich deinen Arsch schon aus der Scheiße gezogen?! Was fällt dir ein überhaupt noch was von mir zu verlangen?! Ich sollte eher dir dein gesamtes Geld abknöpfen! Du unverschämtes Etwas!“, sagte Carrigan nun mit scharfem, gebieterischem Ton.
„Schon gut, schon gut…du hast mich überzeugt!“, Crill war weiterhin nervös, aber auf eine andere Art.
„Schon besser! Und nun auf zu deinem Schiff, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.“, meinte Carrigan.
Carrigan liebte es Männer mit ihrem Charme um den Verstand zu bringen, nur um ihnen dann eine Abfuhr zu erteilen. Crill seufzte unterdessen und stand auf, er war immer noch zittrig auf den Beinen.
„Wie sieht es mit meiner Bewaffnung aus? Brauch ich für die nicht eine Genehmigung?“, erkundigte sich Carrigan.
„Dabei wird es keinerlei Komplikationen geben…gib mir einfach deine Waffe und deine Tasche“, versicherte Crill.
Schweren Herzens trennte sich Carrigan von ihrer Carnifex und ihrem Holster und übergab sie dem Drell. Dieser wiederrum legte den Holster an und sie betraten nun gemeinsam den Bereich der Sicherheitskontrollen. Der Andrang hielt sich zu ihrem Glück in Maßen und so kamen sie schnell bis zu den Scans und den C-Sec-Angestellten.
Crill grüßte einen der Wachleute mit „Hey Biggs!“. Dieser war ein etwa 1.90m großer, kahlköpfiger Mann dunkler Hautfarbe. Carrigan schätzte ihn nicht älter als 35.
Nach dem Vorlegen der Personalien wurde Crill aufgefordert seine Genehmigung für den Waffenbesitz vorzuzeigen. Nachdem dies bewältigt war kam Carrigan an die Reihe.
„Die gehört zu mir“, meinte Crill und zeigte auf Carrigan.
„Schon verstanden“, meinte Biggs.
„Dann ist das folgende nur eine Formalität, Miss…“, Biggs las den Namen auf Carrigans Personalien nach: „Miss Brisbane!“
Carrigan ließ den biometrischen Scan über sich ergehen und fragte dann: „Könnte sie so etwas nicht ihren Job kosten?“
Biggs winkte mit einem Lächeln ab und meinte nur das man die Lücken im System nie zu 100% beheben könne.
Dies quittierte Carrigan mit einem dumpfen „Hmpf“, und sie dachte sich ihren Teil über die Sorgfalt der C-Sec.
Nach wenigen Minuten Rolltreppen- und Aufzugfahrt standen sie vor der Hangar-Tür „C-37“. Diese öffnete Crill souverän mit der Eingabe seines Zugangscodes.
„Da bin ich wieder, Baby!“, rief der Drell und näherte sich schnellen Schrittes seinem Schiff, das er mit einer kurzen Umarmung begrüßte.
Es war nicht gerade das schönste Schiff aber es hatte Crill und Carrigan schon einige Male quer durch den erforschten Weltraum gebracht.
Es war ein Shuttle mit ca. 8m Länge, 5m Breite und 3m Höhe, genug Platz für 2 Personen. Der rote Lack war bereits lädiert und es scheinte der silberne Stahl darunter hervor.
„Genug gekuschelt, bring mich lieber nach Illium.“, meinte Carrigan schlicht.
„Jaja, schon gut.“
Crill öffnete die Luke und sie betraten den Crimson Fang.
Carrigan kannte sich auf dem Schiff schon aus und nahm auf dem Sessel des Co-Piloten platz.
Crill setzte sich auf seinen Platz und wartete auf die Startfreigabe. Es dauerte nicht lange bis der Crimson Fang sich von der Citadel entfernte auf dem Weg zum Massen-Portal.

--------->Nos Astra – Raumhäfen

Nika Violet Duran
02.06.2011, 19:38
Elysium – Slums >>>>

Die Citadel – Zivile Andockbuchten/Citadel-Raum[Raumfähre auf dem Flug zur Citadel]

Nika ließ sich ein gutes Stück in den bequemen Sitz zurücksacken, schloss dabei entspannt die Augen und tippelte mit ihren Fingern auf ihrem PDA herum. Innerlich kicherte sie kurz bei der Vorstellung daran, welchen Eindruck sie auf ihre Umwelt wohl nun machen musst, bestand doch der Großteil der Passagiere in der Ersten Klasse aus vielbeschäftigten Geschäftsleuten, welche es sich überhaupt nicht leisten konnten, oder wollten, sich auch nur für ein paar Minuten einfach in den kuschligen Sitzen zu verlieren.

Der Check-In auf Elysium verlief wie immer reibungslos und das ihr Sitzplatz sich in der Ersten Klasse befand überraschte sie nur leicht, da dies ebenfalls keine allzu wahnsinnige Seltenheit war - zumindest nicht im Citadel-Sektor. Nika hatte sowieso schon vor langer Zeit aufgehört, sich darüber zu wundern, stattdessen hatte sie sich damit angefreundet, dass Cerberus einfach ein sehr spendabler Arbeitgeber war. Das, oder aber die Fluggesellschaften gehörten einfach mit zu der Organisation, was die Agentin für womöglich wahrscheinlicher hielt. Was ihr jetzt jedoch viel wichtiger war, als die Gewissheit im Luxus reisen zu können, waren die Informationen, die sie inzwischen zusammen mit und über ihren Auftrag erhalten hatte.

Devereaux, Kate. Die Agentin öffnete ihre Augen und betrachtete wieder das Bild der Frau, die Teil eben dieses Auftrags war. Hübsches Mädchen. Dachte sie, während sie sich das junge und attraktive Gesicht in Nahaufnahme ansah. Die dunkelbraunen Augen, welche im perfekten Einklang zu dem gebräunten Teint und den schwarzen, langen Haaren standen, blickten misstrauisch in ungefähr die Richtung, in der auch der Fotograf gestanden haben musste. Bereits nach ein wenig Fantasie war Nika sich schnell sicher, dass diese Devereaux mindestens genauso verführerisch wie misstrauisch wirken konnte, wenn oder falls sie denn wollte. Ob dabei aber auch immer eine Prise lauernder Gefahr mitschwang, vermochte sie noch nicht zu sagen.

Trotz ihres Faibles für ansehnliche Menschen verwarf Nika ihre letzten Gedanken notgedrungen und blätterte stattdessen auf ihrem PDA weiter. Gefährliches Mädchen. War das nächste, was ihr in den Sinn kam, als sie mit klarem Blick und nun wieder aufrecht sitzend das Dossier durchging, welches Cerberus über diese Frau gesammelt hatte. Sie war mit siebzehn von zu Hause verschwunden, nur um ein biotisches Training bei einer biotischen Sekte, die sich Die Seher nannte, zu beginnen. Seit dem war sie vollkommen alleine und auf sich gestellt sowohl im Citadel-Sektor als auch in den Terminus-Systemen herumgereist und hatte von stupiden Schlägerjobs bis hin zu delikateren Ermordungen so ziemlich alles getan, was eine junge Frau mit ihren Fähigkeiten tun konnte.
Das für die Agentin beeindruckendste an dieser langen Liste von Bewerkstelligungen und Persönlichkeiten, denen sie auf den Schlips getreten war, war jedoch, dass sie immer noch lebte. Dementsprechend war es also kein Wunder, das Cerberus ein Interesse an dieser scheinbar fähigen Biotikerin entwickelt hatte. Sie wunderte sich lediglich, wieso das erst jetzt geschehen war.

Nika driftete ab und versuchte sich in ihrem Kopf auszumalen, wie oft sich diese Devereaux wohl schon gegen Auftragsmörder, die ihren Namen auf ihrer Liste stehen hatten, wehren musste. Bereits nach wenigen Sekunden schüttelte sie dieses Thema jedoch ab. Es reichte ihr aus, wenn sie sich mit den unangenehmen Nebeneffekten eines solchen Lebens während ihrer Einsätze kümmern musste. Außerdem gab es schönere Dinge, die sie sich über eine fremde aber hübsche Frau zusammenträumen konnte - für letzteres gönnte die Agentin sich jedoch keine Zeit. Die Neugier, wieso diese Devereaux bereits mit siebzehn Jahren ein scheinbar heiles und gehobenes zu Hause verlassen hatte, um sich für das Leben einer blutigen, gejagten Söldnerin zu entscheiden, war viel größer.

Welche naiven Vorstellungen mochten sie angetrieben haben? War es der Ruf nach Abenteuer, dahin zu gehen, wohin auch immer man mochte? Ein freies und wildes Leben in der Unterwelt des Universums, in welcher sie ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte? Die Sehnsucht nach einer gefährlichen Liaison? Oder einfach nur brutale Mordlust und rücksichtslose Zerstörungswut?

Nika versuchte mehrfach, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, verlor sich aber trotzdem immer wieder in den Möglichkeiten und Gründen, die diese Kate gehabt hatte. Erst als ihr die Durchsage ans Ohr drang, dass die Fähre den Orbit von Elysium verlassen hatte und ein Steward ihr auch schon kurz darauf etwas zu Trinken anbot, gelang es ihr, sich von ihrer reichhaltigen Fantasie und ihrem flüchtigem Verstand zu befreien. Der nächste Abschnitt des Dossiers zeigte ihr nun die offizielle Akte der Fremden.

Kluges Mädchen. Entschloss Nika, als sie den nahezu leeren Strafregister von Miss Devereaux sah. Bis auf ein paar unbedeutende Delikte war die Akte sauber und deutete auf absolut keine Beziehungen zu irgendwelchen zwielichtigen Geschäften hin, zumindest wenn man sich nach Protokoll betrachtete.
Möglicherweise war Kate Devereaux nämlich doch nicht ganz so klug, denn ihre Akte war schon fast zu sauber, es gab so gut wie keinerlei Informationen über einen möglichen Beruf, über nahe Verwandte oder Freunde und der letzte offizielle Wohnsitz war noch immer die Villa Devereaux auf den Antillen, aus welcher sie doch aber als junges Mädchen ausgebüchst war. Gäbe es nicht die kleinen, unbedeutenden Einträge, wann die Frau wo im Citadel-Sektor gereist war, hätte es fast den Anschein entwickelt, als ob sie einfach für vier Jahre aus der Galaxie verschwunden war.

Was nun aber mit einem Schlag Nikas Aufmerksamkeit erregte war der letzte, frische Eintrag des Fahndungsregisters. Anstrengendes Mädchen. Die Agentin seufzte laut, was ihr für einen Moment ein Schmunzeln und den Blick eines nahesitzenden Geschäftsmanns einbrachte. Dem Eindruck nach zerraufte er sich wohl ebenfalls über einen Bericht die Haare, oder hätte es zumindest getan, hätte er keine Glatze gehabt. Nika erwiderte die solidarische Geste mit einem knappen, aber freundlichen Lächeln, dann wandte sie sich wieder ihrem neuen Sorgenkind zu. Bereits beim zweiten Blick auf den Eintrag musste sie jedoch unweigerlich ihre Stirn in Falten legen. Jahre lang macht sie richtig, was sie richtig machen kann und dann so ein Fehler? Ein Mord auf der Citadel? Tagsüber? Und dann reist sie wirklich zurück? Da kann doch was nicht stimmen, haben wir einen Fehler gemacht?

Die Agentin rutschte auf ihrem Sitz etwas hin und her, nippte einen Schluck aus dem Getränk, was sie zuvor vom Steward überreicht bekommen hatte und sprang auf ihrem PDA eine Nachricht zurück. Ein zweites Mal überflog sie nun die Details, die man ihr neben den Informationen über Devereaux übersendet hatte. ‘Befindet sich auf dem Flug zur Citadel.‘ War der Satz, denn Nika suchte und schließlich auch fand. Irgendetwas stimmt da nicht, oder es ist bei uns etwas schief gelaufen. Oder aber sie will sich stellen, aber das ergibt keinen Sinn.
Sie verlagerte erneut ihr Gewicht und schloss dabei beilläufig das Dossier und alle weiteren Dokumente, die auf dem kleinen Display angezeigt wurden. Ein Fehler bei der C-Sec wäre auch möglich, oder die Anzeige an sich ist schon falsch. Oder aber mein Operative spielt mir einen kleinen Streich. Nachdem sie sich wieder in dem weichen Sitz verloren hatte schloss Nika die Augen und atmete leise durch.

Allerdings ergibt es Sinn, dass ich Miss Devereaux aus dieser Misere herausholen soll, das könnte ihre Entscheidung, sich uns anzuschließen, bedeutend beeinflussen. Mit einem mal bildete sich ein wissendes Lächeln auf Nikas Lippen. So ist das also, deshalb auch meine Adarrah Identität. Ein siegessicheres Seufzen glitt über die Lippen der Agentin. Es ist toll, nur Halbwahrheiten von seinem Auftraggeber zu bekommen, das fördert das Denkvermögen. Amüsierte sie sich weiter, wobei sie sich fast sicher war, dass entsprechende Anweisungen ohnehin noch im Laufe des Tages eintreffen würden. Jetzt frage ich mich nur, ob wir auch was damit zu tun haben, dass man ihr einen Mord angehängt hat, das wäre aber wirklich gemein.

Nika Violet Duran
03.06.2011, 14:59
Die Citadel – Zivile Andockbuchten

Uhrzeit: 14:23

Nika warf einen raschen Blick über die Andockbuchten, hielt sich aber ansonsten nicht weiter mit der Aussicht auf, zum einen bot sich ihr ohnehin schon das gewohnte und gewöhnliche Bild und zum anderem war sie nicht die Einzige, die die Raumfähre nun verlassen wollte. Mit mehr Schub von hinten, als ihr lieb war, hetzte sie daher, mit ihrer weißen Sporttasche unter dem Arm, über das Dock. Zum Glück dauerte es nur wenige Meter, bis sich die junge Frau einen Hauch von Ruhe gönnen könnte, welchen sie dann auch sofort darauf verwendete, sich nun doch auf dem Dock umzusehen.

Ihre Augen wanderten suchend über die Umgebung, jederzeit dazu bereit, Alarm zu schlagen, sollten sie zwischen den Mengen an Menschen und Aliens auf eine dunkelblaue, fast schwarze, Uniform stoßen. Während Nika demnach einfach nur rumstand und nach außen hin den Eindruck einer frischen Touristin machte, musste sie im inneren daran zurückdenken, wie sie die Citadel – das Bollwerk der intergalaktischen Gesellschaft – fast mal als Höhle des Löwen bezeichnet hatte. Diesen Titel hatte Omega jedoch weitaus eher verdient, denn es bewies sich als der viel größere Löwe – oder eher Varren. Ein blutrünstiger, zähnefletschender Varren, der sich vor Hass selbst das Fleisch aus den Rippen reißt. Ergänzte Nika in Gedanken, wobei sie sich einmal halb um die eigene Achse drehte.

Die Citadel war demnach höchstens die Hundehütte für einen hässlichen, kleinen, kläffenden Köter, der auf den Namen System Alliance hörte und sein stinkendes Maul ständig größer aufriss, als er es sich leisten konnte – wie kleine, hässliche, kläffende Köter das halt so taten. Prinzipiell war der Agentin dies inzwischen egal, wenn sie mal auf System Alliance traf, brachte sie sie einfach um – sofern es der Auftrag zu ließ – und war glücklich damit. Da sie nun aber bald nicht mehr Nika Violet Duran, sondern Mariann Adarrah heißen und dazu auch noch eine Agentin des SA Geheimdienstes sein würde, änderte sich daran etwas. Die Gewissheit, dass man irgendwer sie unweigerlich mit dieser Versagertruppe in Verbindung bringen würde, auch wenn es nur zur Tarnung war, beschämte sie fast schon. Die Tatsache, dass diese Leute sie dann aber dafür auch noch vermutlich mit mehr Respekt als sonst behandeln würden, rief pures Unverständnis in ihr hervor.

„Miss, zeigen Sie mir bitte ihren Ausweis.“ Ertönte es plötzlich mit einer kräftigen Stimme hinter der Agentin, welche sich auch sofort und eilig im Kreis drehte und mit dem Gesicht zu einem C-Sec Officer zum Stillstand kam, ohne dabei ins Wanken zu geraten. Erwischt! „Spielen wir Räuber und Gendarm?“ Fragte Nika umgehend, wobei ihr Blick einmal prüfend über den jungen Mann glitt, der in seiner Uniform vor ihr stand. Sie dürfen auch der Räuber sein. Gestand sie ihm mit einem zweideutigem Gedanken zu, bevor sie den Ernst der Lage wieder vollständig begriff. „Ihr Ausweis, Miss.“ Wurde erneut gefordert, diesmal aber weniger ernst und mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen des Beamten. Nur um die Show zu wahren baute sich jetzt wohl noch eine zweite C-Sec Gestalt im Hintergrund auf.

„Ich hoffe ich werde nicht wieder verwechselt, dass passiert mir öfter.“ Zischte Nika nun, machte sich aber dennoch daran, ihr Portmonee, welches sie überhaupt nur für den Zweck ihrer Ausweise und sonstiger handfester Karten hatte, hervorzuholen. Sie überreichte dem schwarzhaarigen Mann das Lederstück, welcher daraufhin den Ausweis als auch den ID-Chip der Agentin überprüfte und ein paar weitere Eingaben machte. „Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten, Agent Adarrah.“ Ließ er dann freundlich hören und überreichte Nika das Portmonee, in welches er so fingerfertig vier weitere Karten geschoben hatte, dass selbst ihr dies fast nicht aufgefallen wäre. „Vielen Dank!“ Kam die höffliche Antwort, die von einem Lächeln begleitet wurde.

Nika steckte das Portmonee provisorisch in ihre Hosentasche, da sie es ohnehin direkt wieder brauchen würde, nickte den beiden Männern nochmals zu und wandte ihnen dann den Rücken zu, um sich zu einem der Kontrollschalter zu begeben. Ab da an erwies sich alles als übliche Routine, die langweilige Warterei, die lauten Gespräche um sie herum und das freudige Aufschreien irgendwelcher Bekannter, die sich nach langer Zeit nun wiedertrafen, hinderte Nika daran, ihr Bewusstsein einfach davon driften zu lassen. Kurz bevor sie an der Reihe war zog sie ihr Portmonee dann aber nochmals hervor und schlug es auf. Einer der vier neuen Inhalte entpuppten sich schnell als ein ziviler Ausweis, der behauptete, dass sie, Nika Violet Duran, Mariann Adarrah hieß und ein zweiter als ein militärischer Pass, der dafür da war, ihre Anstellung als Agentin des System Alliance Geheimdienstes zu bestätigen. Die anderen beiden Karten waren gänzlich leer, die eine war weiß, lediglich mit einer unverständlichen Identifizierungsnummer versehen, dafür zeigte die zweite sich jedoch in einem schwarzen, modernem Design, auf welchen in schimmernden gelben Buchstaben - die mit künstlerischen, in dunkelgrün und violetten gehaltenen Streifen hinterlegt waren - der Name eines gehobenen Hotels stand.

Mit einem neuen Leben ausgestattet trat Agent Adarrah nun an den Schalter und schließlich in die Kontrolle der Citadel Security, die Reaktion des menschlichen Officers, der ihre ID überprüfte, kam wie erwartet – mit einem angedeutetem Salut und der vollkommen überflüssigen Information, dass er einen Sohn hatte, der ebenfalls diente. Bis auf das Gefühl, sich übergeben zu müssen, verlief die Kontrolle ohne Zwischenfälle und nach dem Nika, mit einem versteckten Grinsen im Gesicht, ihre mit Waffen vollgestopfte Reisetasche wieder entgegen nahm verließ sie den Schalter in Richtung des Inneren der Citadels. Mit der weißen, unscheinbare Karte holte sie recht umstandslos ihren Mietwagen ein und machte sich dann auch schon auf dem Weg zu dem Hotel – es waren immerhin noch ein paar Stunden übrig, bis sie sich um Devereaux kümmern musste und da sie sich um die organisatorischen Aufgaben größtenteils bereits während des Fluges gekümmert hatte, hieß das jetzt nur eines.

Freizeit!

>>>> Die Citadel – Bezirke

Tag 06
Uhrzeit: 14:51

Filippa Stefferson
15.06.2011, 01:20
--> Bezirke #2 (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=43151&page=7)
Tag 6
16:54Uhr

Die Schlange bei den Andockbuchten war äußerst lang. Jedoch wurde diese unkoordiniert und an einigen Stellen offen, als Jordan sich langsam nach vorne drängelte. Mütter hielten ihren Kindern die Augen zu, Männer starrten und ließen ihre Taschen fallen. Beim Scanner stand der gelangweilte Aufseher und wank müde die Leute durch den kurzen Metallflur:
„Der nächste. Der nä…“, und ihm fiel die Kinnlade runter.

Jordan trug nämlich immer noch nicht mehr als ihren BH obenrum. Zwar hatte sie einen Rock, doch war sie barfuss und es schien sie nicht im Geringsten zu stören. Der Scanner reagierte nicht, das lag wohl unter anderem auch an ihren neu entwickelten Implantaten. Aber es war auch egal, denn der Turianer der den Bildschirm beobachten sollte stierte nur der Menschenfrau hinterher und goss neben seine Tasse eine schwarze Flüssigkeit.

Jordan blickte ihn an, ging auf ihn zu und lehnte sich auf den Tresen, was ihre Oberweite presste und noch enormer Aussehen ließ… was wirklich jeder sah. Noch nie wurden so viele Ohrfeigen von Frauen an ihre Männer verteilt.
„Wo finde ich das gemietete Shuttle von Torlan Industries?“
Erst als die Karaffe leer war und sich der gesamte Inhalt auf dem Tisch befand antwortete das Alien: „Gleich da hinten links“
„Ja, ja. Da hinten links!“, sprang der Mensch am Scanner mit ein.
„Danke“, säuselte sie und machte sich auf den Weg. Die Halbe Bucht sah ihr nach und endlich fand der Turianer auch wieder sein volles Sprachvermögen:
„Das ist mal ein Grund Menschen zu mögen!“

Jordan ging flink auf das Shuttle zu, wo schon ein Kroganer ungeduldig wartete. Er sah den Menschen ankommen und hob gleich die Hand:
„Immer langsam! Bist du…?“
„Ja, ja. Jordan, Ms. Peterson… oder was immer dir Franziskus für einen Namen genannt hat!“
Noch im gehen nahm sie der massigen Panzerechse die Zugangskarte ab.
„Hey!“, der Kroganer war leicht überrumpelt und guckte böse.
„Ist noch was? Du weißt wir sollen Torlan nicht warten lassen!“
Sie neigte den Kopf und grinste gezwungen.

Der Shuttlewächter schüttete den Kopf und ging langsam: „Brauchen sie noch etwas?“
Jordan verschränkte die Arme und musterte den Kroganer von oben bis unten:
„Nichts was du mir bieten könntest!“ und betrat das Shuttle. Ohne eine Reaktion abzuwarten, schloss sie die Türen und ging rasch zur Kommandoeinheit. Sie war schon drei Minuten zu spät.

Das Betriebssystem war kaum aktiviert, da erstrahlte schon das digitale Display und in einer ziemlich guten Qualität erschien der einäugige Turianer Franziskus. Jordan setze sich, zupfte kurz an ihrem Ausschnitt rum und lächelte dann. Mit einer Strähne über dem linken Auge sprach sie ihren turianischen Freund an:
„Na mein Süßer. Was will der kleine Fettsack diesmal von mir?“
Der Turianer trat einen Schritt nach links und hinter ihm tauchte der Volus Torlan persönlich auf.
„Frag ihn doch selbst!“ und wieder mal änderte sich nicht das Geringste in seiner Miene.

Jordan blickte zuckersüß und ertappt. Torlan sah sie nicht an, nahm ein Display in seine Hand und las erst einmal mehrere Minuten. Er saß wie immer an einem für ihn zu großen Tisch aus massivem Eichenholz. Das war gar nicht typisch für Volus, aber typisch für Torlan. Er verehrte die menschliche Kultur, obwohl wohl ehr fanatische Liebe es besser treffen würde.

Sein Hauptbüro beispielsweise zierte in der Mitte eine gewaltige Tafel, wo alle dran sitzen konnten. An den Wänden hingen Trophäen, obwohl der Kleine nie gejagt hatte. Ein Kamin verströmte prasselnde Wärme. Es gab aufreizende Tänzerinnen und wilde Teppiche. Jordan musste immer an den Film „Der Pate“ denken, den Torlan auch verehrte. Er benahm sich wie ein Don.
Das ist auch der Grund für Franziskus seinen Namen. Kein Turianer hat so einen Namen, doch der Volus gab seinen besten Mann eben einen von der Erden, der was zu bedeuten hatte. In diesem Fall, der mächtigste Gegenspieler von Beelzebub in einer Erdenreligion.

Nach knapp 6 Minuten sah Torlan die Frau an:
„Anklage wegen Körperverletzung und Diebstahl. Noch einmal Diebstahl, Schwere Körperverletzung. Handel und Konsum mit illegalen Drogen. Einbruch. Noch mal Einbruch. Schwere Sachbeschädigung“, er pausierte und scrollte auf dem Pad nach unten, „Erregung öffentlichen Ärgernis in 4 Fällen. Gefährdung von Firmengeheimnissen in 3 Fällen. Anstiftung zur Prostitution und mein persönlicher Liebling: Anklage ‚wegen’ Prostitution!“

Jordan grinst und nickte wissend.
„Dir ist schon klar wie viel mich das kostet um das ‚ungeschehen’ zu machen? Da geht’s nicht nur um Versicherungsgelder. Da geht es um Schmiergeld und persönliche Gespräche mit meinen Freunden von der Citadel! Das wird verdammt teuer, Jordan!“
Er pausiert immer wieder, wegen seiner Volus typischen Atemprobleme.

Das knapp bekleidete Mädchen nickte und sah die beiden abwechselnd an:
„Wie viel denn?“
Der Volus sah wieder von dem Pad auf und legte es dann zur Seite.
„Omega!“
„Was heißt das in Erdensprache?“
„Dein Auftrag! Namen und Zeiten kriegst du vor Ort! Du wirst einem ehemaligen Klienten von mir einige Datensätze abnehmen, die gegen meine Firma verwendet werden können! Kein Mord! Keine Aufmerksamkeit!“
„Und wie soll es dann ablaufen?“
„Torlan dachte daran, das du den Kerl dazu bringst mit dir allein zu sein! Dürfte doch kein Problem darstellen, oder?“, raunte der emotionslose Turianer.

Jordan lehnte sich vor und setzte einen neckischen Blick auf: „Etwa eifersüchtig, mein Schöner?“, das sagte sie nicht aus irgendwelchen Flirtgründen, sie wollte einfach mal eine Reaktion bei dem Mimiklegastheniker erzeugen, aber Fehlanzeige.
„Franziskus hat es auf den Punkt gebracht. Wenn ich dein Strafregister der letzten drei Tage sehe, dürfest du keine Probleme haben ihn dir gefällig zu machen!“
„Ihn geil machen?“, wollte Jordan bestätigen.
„So weit verstanden?“, fragte der Volus ungeduldig.

„Und wie viel gibt’s für den Auftrag?“
Torlan nahm wütend das Pad und hielt es Jordan hin: „Wie wäre es damit? Erledige den Auftrag ordnungsgemäß und wir sind mal wieder quitt!“
„Ich bin im Moment aber ziemlich blank!“
Der Turianer schüttelte den emotionslosen Kopf und zeigte dann auf den leeren Sitz neben Jordan. Dort lag ein Rucksack mit Kleidung und einige Datenpads und Creditkarten.
„Ich wäre für Quittungen sehr verbunden!“ donnerte der Volus los.

Dann verschwand das Bild. Jordan machte kurz ein paar wütende Imitationen von Torlan und blickte dann genauer in die Tasche. Sie holte ein paar Klamotten raus, die aufreizend und schlicht weg „nuttig“ aussahen. Aber damit würde sie ganz sicher ihrem Auftragsziel gefallen… und allen anderen.

Jordan tippte ein paar Befehle in die Konsole und das Shuttle bewegte sich.
Auf nach Omega.

-->Die Andockbuchten [#2] (http://www.globalgameport.com/showthread.php?35808-Die-Citadel-Zivile-Andockbuchten&p=652921#post652921)

Sareth Gavenok
16.06.2011, 22:15
<<<< Illium - Nos Astra, Raumhäfen

Aktuelle Situation/Ort: Citadel, Zivile Andockbuchten. Im Wartesaal der C - Sec zur Passkontrolle

Zeit: 12:00h

Sareth reihte sich in die Schlange der Wartenden ein, deren Beweggründe, das Herzstück der intergalaktischen Gemeinschaft zu besuchen, unterschiedlicher nicht sein könnten.

Er sah es an den kleinen und großen Gesten, der Mimik und Gestik. Hier ein eingeschüchtertes Händereiben, da die etwas zu starke Umarmung eines vertrauten Menschen als Halt in diesem anonymen Chaos.
Die großen Augen, insbesondere von Kindern, aber auch von Erwachsenen, wenn sie von ihrem Leben in den Kolonien eine Auszeit nehmen und dieses Wunder besuchen.
Wie überwältigend und zugleich beängstigend muss es sein, wenn man nur die Fertighäuser und Felder und Wiesen und Wälder der heimatlichen Gartenwelten kennt und so plötzlich in ein sturmgepeitschtes Meer aus grellen Neonfarben stürzt, das einen erst zur Gänze mit seinem tosenden Informationsrauschen betäubt.

Sarteh lies seine Umgebung auf sich wirken, nahm all diese Sinneseindrücke in sich auf, er konnte die Emotionen fast greifen. Diese Verwirrung, diese Orientierungslosigkeit, wie gut kennt er selbst dieses Gefühl, auf der Suche nach einem Fixpunkt in der unergründlciehn Weite dieser Galaxie. Fast schon beneidet er den Volus vor ihm in der Schlange. Ein krasses Gegenteil zu den Touristen. Nicht der Hauch von Unsicherheit geht von dem kurzen Wesen aus, er wirkt unbeeindruckt von dem wahrgewordenen Traum eines jeden Ingenieurs.
Viele telefonieren, planen ihren Tagesablauf, kümmern sich nicht um das was sie umgibt, sei es aus Gewohnheit oder Abgestumpftheit.

Endlich war die Reihe an Sareth und ein gelangweilter Salarianer winkte ihn zum Schalter.

"ID, bitte" , kam es hinter der schusssicheren Scheibe hervor.

"Darieng Greckt, Drell, wohnhaft im Zakera - Bezirk, 4. Ebene."
Das war sogar nur zur Hälfte gelogen, Sareth hatte wirklich vor, hier nach einer Bleibe zu suchen, im Moment musste jedoch die falsche ID reichen. Wird immer schwieriger die Unmenge an Sensoren udn Scannern auszutricksen, wieder ein Vorteil Drell zu sein. Weder der Retinascanner konnte auf Grund der etwas misslungenen Augen - OP in seiner Kindheit verlässliche Daten geben, noch verlieren Drell verwertbare Hautschuppen. Die Elektronikscanner waren dann noch die leichteste Übung, genau wie die falsche ID, gehörte alles zum zweiten Modul. Oder war es das Dritte, ach egal

"Vielen Dank und wilkommen auf der Citadel", gab der Beamte monoton von sich. " Wenn sie fragen haben, wird ihnen unsere Stations - VI Avina gerne Auskunft geben. Sämtliche Sichheitsstandarts - und Vorschriften entnehmen Sie bitte den ausgehängten Infoblättern in der C - Sec. Auf Wiedersehen."

Was für ein Leben, knappe 35 Jahre Zeit und womit verbringt der Typ sie? Er vergrault zahlende Besucher. Jede VI ist ja herzerwärmender als diese Kröte

Er lies die Sicherheistschleusen hinter sich und befand sich in seinem neuen Auftragsgebiet. "Einen Dockarbeiter im Allianzraumhafen ausschalten. Warum nicht? Man wächst an seinen Aufgaben. Und es gibt gute Publicity, Unmögliches möglich zu machen.

Doch soweit ist es noch nicht. Zu allererst gilt es sich eine Basis einzurichten, dann Vorräte aufzustocken und und und. Langsam kam Sarteh in Fahrt, er freute sich auf die Neugestaltung eines kleinen Teils des Universums.

Gut, zu allererst besorg ich mir meine Waffen. Eclipse sollte bald am Rendevouspunkt eintreffen. Dann brauch ich ein Hotel, also ab in die mittleren Ebenen.

Wer weiss, vielleicht kann ich ja noch etwas von dieser großartigen Stadt in Ruhe ansehen.

Sareth ging los und verschmolz mit den Massen

>>>> Die Citadel: Industriegebiet

Teeyla‘Nora nar Alkyon
12.07.2011, 17:09
->Die Citadel: Bezirke (http://www.globalgameport.com/showthread.php?p=660951#post660951)
Tag 6
04:56 Uhr

Teeyla kochte vor Wut als sie energisch durch die fast leeren Straßen der Citadel schritt. Ihre langen, wohlgeformten Beine trugen sie schnell voran durch die nächtliche Raumstation die sie schon bald verlassen würde. Die nächtlichen Geräusche der riesigen Hauptstadt, das leise Rauschen in weiter Entfernung fliegender Massen von Skycars, gelegentliche C-Sec-Sirenen und das Summen manch einer Straßenlaterne, begleiteten sie auf ihrem Weg. Hin und wieder lungerte an einer Ecke oder auf einer Bank ein dösender Säufer herum oder ein paar zwielichtige Gestalten gingen wortlos an ihr vorbei. Trotz ihrer Wut musterte sie Jeden den sie sah und ihre mintgrünen Augen suchten die Umgebung nach jeglichen Anzeichen von Gefahr ab. Auch wenn sie nun die gefährlicheren Gegenden der Citadel mied war nicht auszuschließen, dass sie erneut in Schwierigkeiten geriet weshalb sie versuchte zügig aber unauffällig voran zu ihrem Ziel in den zivilen Andockbuchten zu kommen.

Es war kaum eine Stunde her, dass sie die beiden Kopfgeldjäger, wie sich herausstellte, erst verprügelt und dann verhört hatte. Sie hatten sich als hartnäckig erwiesen aber nach einigen Schlägen, Schnitten und auch einem Schuss wurden sie redselig. Teeylas Wissen über die Physiologie von Aliens war zwar beschränkt aber trotzdem kannte sie eine Menge Stellen an denen Gewalteinwirkung, durch Schläge, Tritte und Schnitten verdammt wehtaten und so war es der Mensch der als erstes anfing auszupacken während der Salarianer noch etwas länger versuchte den harten Kerl zu spielen. Wie die Quarianerin bereits vermutet hatte waren das nicht zwei gewöhnliche Gauner gewesen die einfach jemand x-beliebigen entführen wollten sondern wie bereits erwähnt Kopfgeldjäger. Sie und ihre Kumpane waren damit beauftragt gewesen sie lebendig und so unversehrt wie möglich zu schnappen und dann auf weitere Anweisungen zu warten. Wer genau ihr Auftraggeber war konnten sie nicht sagen. Laut ihnen war es ein etwas merkwürdiger Mensch dessen Blick mehr als nur seltsam gewesen sein soll. Er habe ihnen nur eine Art Decknamen genannt, sie nur kurz getroffen um ihnen ihren Auftrag zu erklären und war danach wieder verschwunden. Keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme habe er ihnen gegeben oder genannt nur das er sich wieder melden würde wenn der Auftrag erledigt sei. Danach war nicht mehr viel aus ihnen herauszubekommen, lediglich das ihre Kameraden Teeyla immer noch nachstellen würden. Schließlich beendete ihre Peinigerin das Verhör in dem sie beide mit jeweils einem gezielten Schlag ins Reich der Träume schickte und mit ihrer eigenen Handschelle aneinander fesselte nach dem sie vorher den Menschen dazu zwang den Schlüssel zu verschlucken. Das war ein bisschen hart aber hatten die zwei es nicht besser verdient, wenn sie einfach so quarianische Mädchen entführen wollten.
Trotzdem galt ihre Wut nun noch immer diesen Bosh’tets. Es hatte, zumindest nach Teeylas nicht unbedingt fachmännischem Erachten, so ausgesehen und sich so angehört als ob die geschundenen Söldner die Wahrheit gesagt hatten. Doch was war wenn sie gelogen hatten? Am liebsten hätte sie beiden die Kehle durchgeschnitten und sie in dieser abgelegenen Gasse verbluten lassen doch leider war das nicht hier nicht Omega sondern die verdammte Citadel. Auch wenn Omega kein Ort war auf dem sich Teeyla länger aufhalten wollte war das schon mal ein Vorzug gegenüber der galaktischen Hauptstadt. Niemand hätte es geschert und niemand hätte Fragen gestellt, anders wie hier. Hier hätte das irgendwer mit der Zeit mitbekommen und die C-Sec informiert was unangenehme Konsequenzen mit sich ziehen würde.

Doch das hier war nicht die von so vielen verfluchte Station, auf der Mord und Totschlag zum Alltag gehörte, also schob sie den Gedanken gleich wieder ab. Über Dinge zu sinnieren die nicht waren oder keinen Einfluss auf sie ausübten würde ihr in ihrer jetzigen Lage nicht helfen. Jemand hatte Kopfgeldjäger auf sie angesetzt. Warum wusste sie nicht doch grübelte sie bereits darüber. Die Quarianerin, die nur noch wenige Minuten von den Andockbuchten entfernt war, hatte sich in ihrer langen Pilgerreise häufig Feinde gemacht aber bis jetzt hatte noch nie jemand Kopfgeldjäger auf sie angesetzt. Das war eine völlig ungewohnte Situation. Sollte sie nun versuchen unterzutauchen, einfach zu verschwinden oder sollte sie irgendjemand informieren? Sie wusste nicht was die beste Reaktion darauf wäre. Das einzige das für sie sinnvoll erschien war es so schnell wie möglich von der Citadel zu verschwinden weshalb sie sich mit MacArran in Verbindung gesetzt hatte. Der Anruf hatte ihn zwar aus dem Schlaf gerissen aber er hatte ja gemeint wenn sie Hilfe brauche könne sie zu ihm und daran hielt er sich erfreulicherweise. Sie hatte dem Frachterpiloten noch nichts Genaues erklärt nur das sie in Schwierigkeiten war und auf dem Weg zu ihm wäre.
Dieser hatte sein Schiff in einer eher abgelegen liegenden Stelle der Andockbuchten andocken lassen. Es war ihr schon ein bisschen verschroben vorgekommen als sie bei ihrer Ankunft auf der Citadel dort gelandet waren aber eigentlich hatte sie es nicht interessiert. Nun war sie sich nicht sicher ob sie doch hätte nachfragen sollen. Konnte sie MacArran überhaupt noch trauen? Wusste er vielleicht von dem Kopfgeld? Es wäre möglich dass er nun eine Gefahr war doch war er ihm Moment auch die einzige Anlaufstelle um rasch von der Station zu verschwinden. Sie wäre auf jeden Fall vorsichtig was diesen Trunkenbold betraf. Sie konnte schon die Umrisse des heruntergekommenen Raumfrachters erkennen, seinen grauen Lack und die weichen Formen. Es brannte Licht im Cockpit also erwartete MacArran sie bereits.

Aber es gab noch anderes worüber sie sich den Verstand zermartern musste. Zum Beispiel wer, Keelah verdammt nochmal, das Kopfgeld auf sie gesetzt hatte. Geschwind ging sie alle möglichen Personen durch. Man müsste genug Geld haben, also viel schied schon mal eine ganze Reihe Personen die sie sich in letzter Vergangenheit zum Feind gemacht hatte aus dem Kreis der Verdächtigen aus. Außerdem müsste sie diese ganz schön verärgert haben. Schlagartig viel ihr der Rear Admiral von gestern ein, dieser alte Sack Herlock. Sein Rang klang wichtig und er hatte sicherlich einige Untergebene. Der musste einfach Geld haben und die Quarianerin hatte ihn verärgert. Doch gleich darauf tat sie den Einfall als absurd ab. Sie hatte ihn zwar bestohlen aber er hatte seinen Kram ja wieder zurückbekommen und er hatte sie laufen lassen also schien es äußerst unwahrscheinlich das er ihr solche Probleme machen würde.

Es sei denn natürlich dieser Mensch hat einen seltsamen Sinn für Humor und Rache gleichzeitig, spekulierte Teeyla aber das schien ihr trotzdem abwegig. Obwohl, sind Menschen nicht alle seltsam?

Nein, es müsste jemand anderes sein und es müsste etwas gravierenderes sein das sie getan hatte als ein popeliger Taschendiebstahl bei dem sie beinahe etwas wertlosen Ramsch mit sich gehen ließ. Dafür würde doch niemand ein Kopfgeld auf die Diebin aussetzten, allein die Kosten dafür. Keelah! Es müsste etwas großes, etwas imposantes für jemanden eine klare Bedrohung sein das sie getan…
Elysium! Kel-Ivatus! Der Einbruch!, kreuzte es plötzlich ihren Verstand. Diese verdammte Aktion vor zwei Tagen als sie allein der Herausforderung wegen in die Villa dieses Kartells eingestiegen war. Das könnte es sein. Man hatte vielleicht…

Plötzlich erstarrte Teeyla mitten in der Bewegung. Ihr Körper schien sich nicht mehr ihrem Willen zu beugen als sie plötzlich wie eingefroren stehen blieb. Ein seltsames blauweißes Leuchten umgab ihre wohlgeformten Umrisse und die Luft flimmerte wie von einer großen Hitze obwohl Teeyla keinen Temperaturanstieg spürte. Erst begriff sie nicht was los war, warum sie nun stehen blieb doch plötzlich brach instinktive Panik aus. Sie spürte wie eine natürliche Angst in ihr aufkeimte, ihre Sinne sich schärften, der Drang zu fliehen aufschrie aber sie konnte nicht. War das eine Fehlfunktion ihres Umweltanzuges? Irgendein grässliches Versagen sämtlicher Gelenke? In Keelahs Namen und bei jedem Stern der Galaxie, warum bleib ich stehen? Das konnte keinen technischen Ursprung haben. Ihr gepanzerter Enviro-Anzug würde nicht einfach so urplötzlich nach jahrelangen tadellosen Dienst einfach so erstarren.

Hektisch zuckte ihr Blick in jede Richtung, was ein verschwommenes Bild herauf beschwor als sie plötzlich rasche Schritte hörte.
„Schnappt sie euch!“, flüsterte eine unbekannte weibliche Stimme zischend, gerade noch hörbar.
Gleich darauf kamen, nach dem trommelnden Geräusch ihrer Schritte, von hinten zwei Gestalten und packten die unbewegliche Pilgerin kräftig.
Räuber! Kidnapper! Vergewaltiger! , schrie die panische Quarianerin nur in Gedanken denn aus ihrer Kehle kam kein Laut denn auch ihr sonst oft vorlautes Mundwerk war gelähmt und so war sie in vollkommener Hilflosigkeit diesen Unbekannten ausgeliefert. Lasst mich!
„Wir haben sie!“, kommentierte eine andere Stimme die dem Unbekannten zu Teeylas Rechten zu gehören schien als er, wie auch die andere Gestalt, die Arme der Pilgerin wie ein Schraubstock umklammerte.
„Verstanden. Ich löse nun die Stase. Bereithalten!“, befahl die weibliche Stimme als die Dunkelheit kurz einem blauen Leuchten wich das aus der Richtung dieser Stimme kam.
Biotik!
Gleich darauf verschwand das Glimmen um Teeylas Körper die augenblicklich anfing zu zappeln und aufschrie doch die beiden Unbekannten hatten sie zu sehr im Griff als das sie sich befreien oder gar effektiv wehren konnte.
„Lasst mich los, ihr Bosh’tets!“, schrie sie schrill aus voller Kehle. Sie glaubte nicht dass sie dem tatsächlich nachkommen würden aber MacArran würde es vielleicht hören. Doch plötzlich schlug ihr etwas so hart auf den Hinterkopf das sie sich auf die Zunge biss und sie rasch verstummen lies. Sterne tanzten in ihrem Sichtfeld als dieses dunkel wurde, lediglich zu verschwommen Umrissen verkam und es Teeyla so vorkam als ob sie in eine dunkle Grube fiel.
„Halt´s Maul!“

Die Pilgerin sackte reglos wie ein Mech dem man plötzlich die Energiezufuhr abtrennte zusammen. Die Gestalten schleiften ihr regungsloses Opfer fort, weg von dem Schiff in irgendeine Richtung. Sie dämmerte, konnte nur mit Mühe ihre Augen offen halten. Es bedurfte ihrer gesamten nicht unermesslichen Willenskraft um nicht ganz wegzutreten. Wäre ihr Helm nicht gewesen wäre sie nun völlig ohnmächtig.
„Lasmichlos…“, murmelte sie undeutlich als sie mit auf dem Boden entlang schleifenden Füßen davon getragen wurde.
Den Geschmack ihres eigenen Blutes im Mund kaum registrierend, war Teeyla speiübel. Alles drehte sich und es wäre so leicht, einfach die Augen zu schließen und sich davon treiben zu lassen doch zwang sie sich wach zu bleiben. Jedes Mal wenn sie ihre Augen schloss schienen alle Geräusche schlagartig zu verstummen und nur mit Mühe konnte sie ihre Lider die aus Blei zu sein schienen wieder öffnen.
Die wehrlose Quarianerin die ihren Peinigern ohnmächtig ausgeliefert war bekam so gut wie nichts mehr mit. Sie redeten doch war es nur ein undeutliches Flüstern wie durch eine Wand, was sie da vernahm. Bei jedem Augenöffnen, das immer schwerer wurde, befand sie sich ein Stück weiter. Sie konnte nicht sagen wo sie hin getragen wurde oder wie schnell.

Plötzlich knallte es. Ein ungewöhnlich lauter Schuss halte durch die nächtlichen Andockbuchten der Teeyla etwas mehr aus ihrer Ohnmacht herausholte. Kurz darauf hörte sie wie etwas Schweres, nicht weit von ihr, zu Boden ging. Die beiden Unbekannten, die Teeyla umklammert hielten, keuchten entsetzt aber mehr überrascht auf als eine, für die Pilgerin, bekannte Stimme ertönte, ließen ihr Opfer aber nicht los.
„Wenn ihr nicht wie die blaue Schlampe enden wollt, dreht ihr euch nun langsam um und lasst sie los!“, es war eine knurrige männliche Stimme die drohend befahl. Sie klang irgendwie vertraut für Teeyla die gerade versuchte wieder Herrin über ihre benebelten Sinne zu werden.
Beide Gestalten drehten sich um wobei aber nur einer der Beiden dem Befehl ganz nachkam, denn der andere hielt die Quarianerin immer noch vor sich fest im Griff um sie wohl im Bedarfsfall wie einen lebendigen Schutzschild benutzen zu können. Ihre Sicht war beschränkt, dunkel und leicht verschwommen doch konnte die Pilgerin eine breite menschliche Gestalt erkennen die in einer kampfbereiten Haltung da stand, ein Gewehr auf seine Gegenüber gerichtet. Sie musste mehrmals blinzeln bis sie die blaue Jeanshose, die kräftigen tätowierten Unterarme und die Umrisse des Gesichts einordnen konnte. Sie hätte nie gedacht sich darüber freuen zu können einen bewaffneten Trunkenbold zu sehen.

„Wowowow! Ganz ruhig, Kumpel!“, versuchte die Gestalt ohne lebendigen Schutzschild mit erhobenen Händen MacArran zu beruhigen.
„Ich sag´s nicht nochmal. Lasst sie gehen!“, forderte der Frachterpilot breitbeinig stehend erneut aber ein gutes Stück aggressiver.
„Was geht dich das überhaupt an?“

Die Benommenheit nahm langsam ab und so konnte Teeyla endlich wieder klar denken. Der Mensch hatte sie gehört und nun könnten sie dieses kleine Malheur beenden. Ihre Kidnapper waren der Mensch der sie fest hielt, der Turianer der mit erhobenen Händen auf Jack einredete hatte und eine Asari die nun ein ziemlich unschönes Loch in ihrem Kopf hatte. Die immer noch fest umklammerte Quarianerin warf aus den Augenwinkeln einen kurzen Blick zur Seite. Die dritte im Bunde, die Asari war eindeutig tot. Taktisch war es klug sie zuerst auszuschalten, schließlich war sie Biotikerin doch hätte Teeyla ihr am liebsten selbst die Kugel durch das wenig Hirn, das sie gehabt hatte, gejagt. Doch warum erschoss MacArran auch nicht die beiden anderen? Wollte er etwa verhandeln oder wollte er nach einem beknackten Moralkodex handeln? Oh, Keelah verdammt! Menschen! Der Mensch der sie noch an sich drückte schien abgelenkt von seinem Artgenossen also schätze die Pilgerin ihre Chancen ihn überwältigen zu können als gut ein. Jack könnte ruhig reden wenn er wollte. Teeyla konnte sich schließlich auch selbst helfen, auch wenn es im Moment nicht so aussah.

Plötzlich spürte sie wie sich der Griff um sie lockerte und der menschliche Kidnapper irgendwo an seiner Seite kaum merklich kramte und etwas Metallisches fast nicht sichtbar hervorragen ließ. MacArrans stechender Blick war noch auf den Turianer gerichtet und der lebendige Schutzschild verdeckte den Mensch und dieses Etwas teilweise, so bemerkte der Frachterpilot nicht wie ein Lauf einer Pistole auf ihn gerichtet wurde. Alarmiert riss die Quarianerin die Augen auf und schaltete sofort.
„Achtung, Jack!“, schrie Teeyla als sie sich aus ihrer Lethargie riss indem sie ihren Kopf ruckartig in den Nacken warf. Es knackte feucht als ihr Helm ungebremst in das Gesicht des Menschen knallte und der Getroffene schrie auf, doch es löste sich trotzdem ein Schuss aus seiner Waffe, der für Teeyla wie ein Donnerschlag ertönte.
Ein rötlicher Nebel erschien über der Bauchregion des plötzlich keuchenden Frachterpiloten. Seine linke Hand löste sich von seinem Gewehr und er presste sie auf die rasch rot verfärbende Stelle seines beigen Hemds als er, sich zusammenkrümmend und ächzend, auf den Rücke fiel.

Ein Adrenalinstoß, geboren aus Wut und gesunden Selbsterhaltungstrieb, verlieh Teeyla genug Kraft und Geschwindigkeit um sich aus der Umklammerung zu befreien, den aus der Nase blutenden Kidnapper gleich darauf einen Ellenbogenstoß in den Bauch zu versetzen, zu ihm herumzuwirbeln und mit einer blitzschnellen Bewegung die versteckte Klinge in seine Kehle zu stoßen. Rasch zog sie ihre Waffe wieder heraus und wich dem spritzenden Blut aus, als der Blutende sich beide Hände an den Hals drückte um den Bluterguss zu stoppen doch war der Schaden angerichtet und er kippte gleich darauf gurgelnd um.
Der bestürzte aber mehr wütende Turianer zog prompt auch eine Pistole hervor und richtete sie auf die Quarianerin die sich gerade erst zu ihm wandte. Ein Schuss knallte und gleich darauf zwei weitere. Erst zuckte Teeyla zusammen in der unschönen Erwartung gleich ungefilterte, virenverseuchte Luft und ihr eigenes Blut zu schmecken doch registrierte sie erst das die Schüsse nicht ihr gegolten hatten als sie blaues Blut tropfen sah. Ein Projektil hatte die Muskeln des turianischen Oberarms, der erschlafft und nutzlos heruntersank, in eine breiige Masse aus Stoff, Fleisch und Knochensplitter verwandelt, ein weiteres Projektil hatte ein Auge zerplatzen lassen als es in den knorpeligen Schädel eindrang und das Hirn und Blut auf der anderen Seite herausspritze und die letzte Kugel hatte sich seitlich einen Weg durch wichtige Organe in der Brust des Turianers gebahnt der noch kurz mit seinen verbliebenen, glasig werdenden Auge zuckte ehe er auf die Knie fiel und dann vorneüber kippte. Kurz konnte Teeyla kaum fassen noch zu leben doch holte ein schmerzerfülltes Ächzen sie zurück in die Wirklichkeit.

Die Züge des Menschen waren vor schmerzhafter Qual verzogen als er auf dem Rücke liegend sein noch rauchendes Gewehr sinken ließ. Es hatte kurz so ausgesehen als ob Jack etwas hatte sagen wollen doch hatte seine Verwundung das nicht zugelassen, denn er presste sich wieder eine Hand auf die blutige Stelle an seinem Bauch und hustete. Sich sofort aus ihrer Schockstarre reißend eilte Teeyla zu ihm und kniete sich hektisch auf ihr Universalwerkzeug einhackend neben ihn.
„Jack!“
Gleich darauf hob sie seine gepanzerte Hand von der Wunde und sprühte schleunigst etwas Medigel darauf. Auch wenn die Quarianerin sich eher auf das verursachen von Schmerzen verstand, sah selbst ein unwissender Bosh’tet das die blutige Einschussstelle in der das Projektil eingetaucht war äußerst übel und verdammt schmerzhaft war. Zu dem wusste sie aus ihrer Ausbildung vor ihrer Pilgerreise noch, dass ein Schuss in dieser Region Verdauungsorgane beschädigen würde was wiederrum in einer Infektion resultieren würde weshalb eine Desinfizierung und Behandlung mit Medigel zu empfehlen war aber das war auch so gut wie alles das sie noch wusste, jedenfalls wenn es um Erste Hilfe bei Menschen ging. Wäre Jack nun ein Quarianer würde sie ihm nun eine extra Portion Medigel verabreichen, ihn anders hinlegen um den Blutfluss zu reduzieren und ihm wohl eher noch sicherheitshalber ein quarianisches Sterbegebet zitieren. Doch zum Glück war MacArran ein Mensch, denn sonst wäre die Gefahr einer Infektion noch tausend Mal höher, ein schmerzhafter Tod relativ sicher und außerdem wäre Teeyla jetzt so auf Anhieb kein würdiges Sterbegebet eingefallen.

05:27 Uhr
Tag 6

-> Die Citadel: Bezirke (http://www.globalgameport.com/showthread.php?p=662474#post662474)

Kate Devereaux
15.03.2012, 19:55
<----- Die unendlichen Weiten der Galaxie: PSY Sharons Desire

Die Citadel: Zivile Andockbuchten

Nun stand Kate wieder dort, wo die Party war. Sie schnappte sich bei der Bar ein Glas Sekt und bewegte sich unauffällig durch die Gäste. Wo war Nika? Die Biotikerin sah die einzelnen Leute an, aber sehr schnell stellte sich heraus, dass ihre Partnerin wohl nicht unter ihnen war. Gleichzeitig bekam sie das Gefühl, von hier verschwinden zu müssen. Dringend verschwinden. Früher oder später würde sich das mit der Entführung von Herlocks Tochter herumsprechen und die Leute würden misstrauisch werden.

Mit der erfolglosen Suche fertig, setzte sich Kate an die Bar, an der sie ihr Getränk bekommen hatte. Während sie einen Schluck Sekt zu sich nahm, versuchte sie ein nervöses Trippeln mit den Füßen oder mit der freien Hand zu verhindern. ‚Komm schon, wo bleibst du?’ Innerlich verfluchte sie sich, dass sie eigentlich nicht darüber gesprochen hatten, wie es weiterging, nachdem alles erledigt war. Wenig später hatte sie den ganzen Inhalt des Glases geleert, aber von Nika war noch immer keine Spur zu sehen. Kate gab ihr noch fünf Minuten. Wenn sie bis dahin nicht auftauchte, würde sie etwas unternehmen. Sie stand wieder auf und stellte sich etwas abseits der Gäste, so als würde sie auf ihre Begleitung warten, die die sanitäre Einrichtung aufgesucht hatte. Sie seufzte und zählte zur Ablenkung die Zeit im Geiste herunter. Zweihundertdreiundzwanzig Sekunden vor Ablauf der fünf Minuten kam die Erleichterung.

„Entschuldige.“, meinte Nika und spielte vermutlich auf den grimmigen Ausdruck an, der sich auf Kates Gesicht gelegt hatte. „Ich hoffe, ich habe nicht zu lange gebraucht.“
„Zweihundertdreiundzwanzig Sekunden länger“, erwiderte Kate scherzhaft, „und ich hätte die Yacht von oben nach unten durchsucht… vielleicht.“
„Komm, lass uns abhauen, bevor noch jemand die Party platzen lässt. Ich hab keine Lust nochmals mit der C-Sec konfrontiert zu werden. Oder gehörte die… überhastete Flucht des werten Herrn Herlock zum Plan?“

Nika Violet Duran
15.03.2012, 21:31
UWG - Sharons Desire >>>>

Die Citadel – Zivile Andockbuchten

Nika verzog die Lippen zu einem enttäuschten Schmollen, als Kate ein vielleicht an ihren ersten Satz dranhing. Sie kam jedoch nicht dazu, einen passenden Konter zu liefern, denn ihre Partnerin hatte sich voll und ganz dem Fluchtinstinkt ergeben. „Ich hatte vermutet, dass er deinem Charme nicht gewachsen war.“, beantwortete sie Kates Frage, ohne ihr dabei eine wirkliche Antwort zu geben. Selbst wenn sie etwas darüber gewusst hätte, so hätte sie wohl kaum darüber geredet – erst Recht nicht an dem Ort, an dem ein Teil jener Tat begangen wurde.
„Also, lass uns gehen.“, wechselte sie somit das Thema und deutete mit einer sachten Geste in Richtung Parkplatz. „Wir finden bestimmt etwas Angenehmeres für den Abend, als die Geburtstagsfeier eines alten Mannes.“ Kates Mimik verriet sie ein weiteres Mal und machte deutlich, dass sie damit mehr als Einverstanden war.

Die beiden Frauen machten sich ohne weitere Umstände auf den Weg und entgegen Nikas erster Einschätzung verhielt sich Kate nun doch recht ruhig, statt wie ein aufgescheuchtes Beutetier panisch in Richtung Ausgang zu flüchten. „Vierundsechzig.“, gab die Agentin schließlich leise von sich, als sie ein letztes Mal die Dekoration betrachtete und brach damit die Stille. „Ich könnte mir gar nicht vorstellen, so alt zu werden. Dahin wäre die Schönheit und Jugend.“, dass leise Surren der sich öffnenden Fahrzeugtüren war zu hören, bevor Nika weitersprach. „Muss grässlich sein.“, meinte sie weiter. „Hat der alte Mann eigentlich wirklich einen Revolver in der Hand gehabt?“

Filippa Stefferson
06.05.2012, 23:48
--> Omega (http://www.globalgameport.com/showthread.php?33832-Afterlife-Club&p=756342#post756342)

Filippa stieg aus ihrem Shuttle aus. Die Citadel. Gar nicht so lange her und sie mochte diesen Ort. Doch Feiern und Shoppen müssen warten. Ein Auftrag mit so unermesslichem Lohn. Gut das würde auch dementsprechend gefährlich werden, aber das war es ihr wert.

Die Sicherheitskontrollen waren keine Hürde. Jordan trug keine Waffe… die bekam sie später. Ein Kontaktmann wartete fast schon frecher weise knapp hinter den Kontrollschaltern.

„Also? Was gibt’s?“
„Standartausrüstung! Es geht in ein Loft ins Präsidium!“
„Präsidium? Freigabe und Zugang?“
„Schon erledigt. Aber bitte nicht auffallen!“
„Wie denn?“
Filippa zeigte auf ihre Kleidung: Absatzlose Schuhe, ein Ausschnittloses dunkles Oberteil mit einer Art Jackett darüber. Sie trug einen Zopf, sie hasste es di harre nicht offen zu tragen. Kaum geschminkt und sehr eleganter ab der nicht auffälliger Schmuck. Und das schlimmste: Eine lange Hose. Sie sah aus wie eine Anwältin von der Erde:

„Wenn ich wenigstens so ein fashes Asarikleid bekommen hätte…“
„Sie sehen zweckdienlich aus!“
„Fick dich selbst!“
„Hier der Pass und noch etwas“
„Ja?“
„Jemand anders ist schon anders Omicronsache dran!“

Jordan verlor fast die Contenance:
„Was soll das heißen?“
„Irgendein Drell und ein Mensch. Keine Daten über sie. Also vorsichtig sein!“

Filippa schnappte sich patzig die Papiere und Ausrüstung und ging dann. Das Shuttle zu Präsidium wartete bereits. En schmieriger Turianer fungierte als so eine Art Chauffeur:
„Misses Daniels?“
‚Auch noch ‚Misses’’, dachte sich Jordan, ‚nicht mal Single haben sie mich sein lassen’
„Genau“
„Ich nehme ihr Gepäck, wir starten sofort!“

Jordan stieg ein und es wurde sofort losgeflogen. Ich ging viel im Kopf rum. Vor allem die zwei neuen ungeplanten Personen.

Daniel Jalowy
17.06.2012, 21:49
Industriegebiet (http://www.globalgameport.com/showthread.php?33637-Die-Citadel-Industriegebiet&p=770722&viewfull=1#post770722)-------->

Ziviele Andockbuchten

Der Parkplatz vor den Andockbuchten war mittelmäßig besetzt und schnell fanden sie einen Platz recht nahe des Eingangstors. Daniel sprang aus dem Shuttle und suchte nach Gepäckwagen. Er fand welche die unter einem kleinen Regendach ineinandergeschoben waren. Mit einem Creditchip entriegelte er den vordersten und zurück am Shuttle packte er sein Gepäck auf den Wagen, wobei er seine Waffen und seinen Helm in die Kisten packte, er wollte nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

An den Andockbuchten herrschte wie immer reger Betrieb. Das Stimmengewirr hunderter Leute durchsetzt mit Lautsprecherdurchsagen drang auf die kleine Gruppe ein sobald sich die Eingangstür geöffnet hatte. Ihre Schritte lenkten sie durch eine kleine Einkaufspromenade wo Souvenirläden überwiegend Krimskrams, Zeitschriften und Genussmittel verkauften. Über einen Aufzug gelangten sie schließlich zu dem An- und Abflugbereich für Illium.

Die verschiedenen Landebuchten reihten sich zu ihrer rechten in einer weitgezogenen Linkskurve. Links von ihnen befanden sich Einige Büros von Speditionsfirmen und Informationsstände. Von der Decke hingen weitere Informationstafeln und in der Mitte der Halle war ein großes Büro der C-Sec.

In der Halle selbst tummelten sich unzählige Spezies die nur den kleinen C-Sec Streifen Platz machten. Mit einem Kopfnicken gab er das Zeichen zum Aufbruch.
Er war nervös, er umklammerte den Griff seins Hubwagens unbewusst fest und hätte er keine Handschuhe getragen hätte man bestimmt seine Knöchel weiß hervortreten sehen.

Mit den Augen suchte er die belegten Landebuchten nach etwas passendem ab. Zwar wusste er selbst nicht genau wonach er suchte aber er war sich sicher, dass sobald er es sehen würde auch erkennen würde.

Er näherte sich einem angedockten Frachter, Standardmodell. Eine C-Sec Streife ging an ihnen vorbei und sah ihnen noch kurz hinterher. Der Söldner hielt seinen Blick gesengt. Er wusste nicht ob bereits nach ihm gesucht wurde. Das kleine Gefecht im Hochhaus würde bestimmt nicht ohne Konsequenzen bleiben. Ganz sicher waren bereits forensische Untersuchungen gemacht worden, wie in den Krimisendungen. Daniel konnte nur hoffen das Try die Aufnahmen des Hochhausen gelöscht hatte.

Sie kamen zum ersten Frachter und Daniel schob seinen Hubwagen gleich weiter als er den Gesprächsfetzten aufschnappte. Allen Anschein nach würde der Frachter erst in vier Tagen wieder aufbrechen.

Er schob den Hubwagen an einer Quarianerin vorbei, die vor `ihrer´ Landebucht verzweifelt auf einen Beamten einredete, als er einen etwas kleineren Frachter erblickte der offensichtlich gerade gelandet war aber keine Fracht löschte. Stattdessen gingen die unterschiedlichsten Leute gerade an Bord. Ein Lächeln spielte sich auf sein Gesicht und erstarb gleich wieder.
Daniel hielt ruckartig an als er zwei Streifen C-Sec sah die zielgerichtet auf ihn zukamen.

Der Söldner sah sich um und musste feststellen das sie weit und breit die einzigen waren die Gepanzert herumliefen. Zwar fand er noch eine Handvoll SAFE Mitarbeiter, die jedoch trugen lediglich einen Feldanzug mit dem Firmenlogo.

Castle ermahnte sich selbst zur Ruhe als der C-Sec Turianer sie Ansprach „Guten Tag, Ausweise und Waffenberechtigungsscheine bitte!“ Obwohl der Turianer die Höflichkeitsform verwendete war dies definitiv keine Bitte.
Die drei übereichten die Papiere und der Turianer zog sich etwas zurück um diese zu überprüfen während eine Asari sie gemeinsam mit der anderen Streife im Auge behielt. Daniel konnte sehen wie einer der Beamten den Ohrknopf seines Funkgeräts tiefer ins Ohr presste und verstehend nickte um dann etwas der Asari ins Ohr flüsterte woraufhin auch diese nickte und auf Daniel zuging.

„Gibt es ein Problem Officer?“ fragte Castle prompt.
„Aufgrund der erhöhten Terrorwarnstufe kontrollieren wir verschärft“ antwortete die Asari und suchte den Augenkontakt mit den Dreien.
„Wir wollen nur von hier weg“ entgegnete er
„Mit militärischem Equipment ist das derzeit ein wenig komplizierter als sonst“
„Und das soll heißen?“ fragte Daniel etwas genervt
„Wenn sie nicht zu einer offiziell registrierten Sicherheitsfirma oder einer Schutzmannschaft eines Frachter gehören wird sich wohl ihr Abflug verzögern!“
Daniel dachte an seine Tarnidentität, er gehörte zu einer solchen Firma seine Gefährten jedoch. Wenn man diese Rankriegen würde, würde sein Hals automatisch mit in der Schlinge stecken.

Daniel sah sich kurzerhand nach rechts um und fällte spontan ohne großartig nachzudenken eine folgenschwere Entscheidung.
„Wir gehören zu einer Sicherungsmannschaft!“ behauptete er einfach und zeigte auf die Quarianerin und dem hässlichen, kleinen Frachter der an der Luftschleuse hing wie ein dreckiger Kokon an einer sauberen Hauswand.

Er löste sich noch dem Hubwagen und schlenderte auf die Quarianerin zu. Ich habs aber auch heute mit den Anzugratten!

Daniel näherte sich der Quarianerin und dem Beamten und konnte einige wichtige Sätze aufschnappen die ihm Hoffnung machten.
„Hören sie, es tut mir ja ehrlich Leid um ihren Verlust aber wenn sie für die Reparaturen und die Gebühren nicht aufkommen können muss ich konfiszieren!“
Die Quarianerin hob flehend ihre Hände „Ich brauche doch nur noch etwas mehr Zeit!“

„Servus da bin ich wieder!“ begrüßte er die Quarianerin und klopfte ihr auf die Schulter. Die junge Frau sah ihn an und regte sich nicht, Daniel glaubte auch, dass sie den Atem anhielt.
„Guten Tag, Simon Morris. Dark River Solutions“ begrüßte er auch den Beamten und lächelte dabei während er dem Mann die Hand reichte.
„Ich bin mit dem Geld hier“ erklärte er sein Auftreten dem Beamten.
„Oh….na wenn das so ist“ der Beamte überreichte Daniel ein PDA mit der Rechnung. Ganz automatisch nahm der Söldner das Dokument und überflog es. Ein paar Reparaturen und die Andockgebühr. Daniel überschlug kurz die Preise und prüfte ob die Gesamtkosten richtig waren. Dann suchte er nach dem Reparaturbericht. Laut dem Rechnungsbericht der Werkstatt war das Schiff zwar nicht das neuste und Beste aber es war flugtüchtig und darauf kam es ihm im Moment an.
„Für einen Filterwechsel so viel?“ Platzte es aus Daniel heraus, ohne das er es beabsichtigt hatte.
„Wenn ich das selbst mache kostet das nicht mal die Hälfte!“
„Ich mache die Preise nicht Sir“
„Hätte ich jetzt auch gesagt.Ausreden sind wie….. ach vergessen sies!“ sagte Castle halblaut während er das Geld überwies.
Der Beamte überreichte ihm die Quittung und verschwand dann als auch schon die C-Sec Beamten wieder auf den Plan traten.

Der Turianer ergriff das Wort „Also diese drei gehören zu ihrem Schiff?“, die Frage war an die Quarianerin gerichtet. Die Angesprochene fühlte sich sichtlich unwohl und sah abwechselnd Castle, Jordan und den Revolverhelden an.
Wenn sie jetzt etwas falsches sagen würde, würde Daniel ihr aus Prinzip eine Mitgeben bevor er in den Knast ging.
„NA SAGEN SIES SCHON!“ forderte Daniel mit Nachdruck woraufhin die Quarianer erst nickte und dann sprach.
„Ja…ähh….ja“ kam es zögernd von ihr wobei sie nervös mit ihren ihrem Kopftuch spielte.

Der Turianer rieb sich seine Strinplatten „Ok, und ihre Pläne sind?“
„Wir fliegen demnächst ab“ antwortete Daniel
„Na schön“ der Turianer gab die Dokumente wieder zurück „Ich bin in zwei Stunden wieder hier und es wäre dann besser für sie, wenn sie dann auch weg wären und….“ Er machte eine übertrieben dramatische Pause „…und so schnell sollten sie auch nicht wiederkommen“
Damit drehte sich der Turianer um und verschwand mit seinem kleinen Gefolge.
Einiges ging dem Söldner im Kopf herum was er antworten wollte aber er blieb stumm und gönnte dem Turianer diesen Moment. Er wollte nichts provozieren.

Die C-Sec war außer Hörweite als die Quarianerin sich an Daniel wandte.
„Vielen ähhh Dank? Ich werde dann wieder auf ähhh das Schiff gehen, denke ich und…..“ sie sah sich schüchtern um „….und sie können ja dann wieder, vielleicht…..“
Der Söldner hörte mit wachsender Unlust diesem Gebrabbel zu „Ins Schiff, jetzt!“
Sein Tonfall war trocken und emotionslos, dass er keinen Widerspruch zuließ. Die Quarianerin stand im ersten Moment nur stumm da und regte sich nicht.
Rabiat drehte Daniel die kleine Frau um und schob sie unsanft in Richtung des schäbigen Schiffs. Mit einem Kopfnicken zeigte er den anderen an ihnen zu folgen.
Er schob die Quarianerin in das Schiff und las dabei den Namen seines neuen Gefährts. Tehla

----------->Raumfrachter Tehla (http://www.globalgameport.com/showthread.php?34082-Raya-Teena-nar-Nessadas-alter-modifizierter-Raumfrachter-quot-Tehla-quot&p=774440&viewfull=1#post774440)

Athan Therus
19.06.2012, 16:18
Industriegebiet (http://www.globalgameport.com/showthread.php?33637-Die-Citadel-Industriegebiet&p=771016#post771016)<-----

Zivile Andockbuchten

"Krogan Love kenne ich, der hat sogar Etwas." Er beugte seinen Kopf zu Jordan, als sie aus dem Shuttle ausstiegen. "Aber Volusleckerei würde ich mir nicht antuen, das ist das Ekligste, was ich jemals gesehen habe. Ich hoffe nur, Castle wird neugierig und sieht sich den Film an, dann habe ich bei seinem Gesichtsausdruck was zu lachen." Castle, Jordan und Athan setzten ihren Weg durch die bevölkerten Andockbuchten fort.

Athan blieb relativ ruhig, während Castle mit den Sicherheitsbeamten redete. Er wusste, Castle würde ihn nur anschnauzen, wenn er auch nur den Mund öffnen würde. Die ganze Zeit blickte der Drell durch die Gegend und beobachtete die verschiedenen Spezies und wie sie sich einen Weg durch die Andockbuchten bannten. Weniger Meter von ihm entfernt stieg eine menschliche Familie aus. Sie durchbohrten Athan mit ihren Blicken.

Haben wohl noch nie einen Drell gesehen... Athan blickte auf das kleine Kind, vielleicht gerade mal 8 oder 9 Jahre alt. Es zog eine Augenbraue hoch und schaute auf Athans Rüstung, während er an einem Speiseeis leckte. Athan musste lächeln und wollte das Kind weiter verwundern. Er hob seine Hand, welche kurz davor kurz aufleuchtete. Die oberste Eiskugel des Eises schwebte kurz einmal um das Gesicht des Menschenkindes, bis sie wieder ihren Weg in die Waffel fand.

Der Junge blickte starr auf sein Eis und rannte seinen Eltern in die Arme. Athan sah, wie Castle auf eine Quarianerin zuging und folgte ihm, um keinen Ärger von der Familie zu bekommen. Die Quarianerin redete anscheinend mit Castle.

„Vielen ähhh Dank? Ich werde dann wieder auf ähhh das Schiff gehen, denke ich und…..“ Sie machte eine kurze Pause, während sie sich umsah. „….und sie können ja dann wieder, vielleicht…..“
„Ins Schiff, jetzt!“

Castle deutete Jordan und Athan an, ihm zu folgen. Offensichtlich hatte der Söldner eine mehr oder weniger gute Mitfahrgelegenheit für die Drei entdeckt. Als Athan das Zittern der Quarianerin bemerkte, die Castle regelrecht vor sich hin schob, ging er zu ihr hinüber und tippte ihr auf die Schulter.

"Mach dir Nichts raus, der ist immer so drauf..."

Die Quarianerin antwortete nicht, sondern schien nur noch mehr verängstigt zu sein. Athan konnte sich nur schwer vorstellen, was geschehen war und sie so ängstlich gemacht hatte. Doch vielleicht war es auch einfach nur angeboren - Wie Castles Rücksichtslosigkeit. Der Drell blickte noch ein letztes Mal auf die Citadel zurück und betrat dann das Schiff.

----------->Raumfrachter Tehla (http://www.globalgameport.com/showthread.php?34082-Raya-Teena-nar-Nessadas-alter-modifizierter-Raumfrachter-quot-Tehla-quot&p=776803#post776803)

Rebekka v. Tannberg
19.10.2012, 14:34
---> Li-Ann's CADS


Aber es kamen keine Bilder. Es blieb ruhig und still. Keine Flashbacks. Kein Bereuen. Kein Bedauern. Langsam straffte sie ihre Haltung, richtete sich zu voller Größe auf und realisierte das sie jemand war. Sie war kein Opfer. Kein Opfer mehr. Sie war jemand. Sie war gut in dem was sie tat. Sie hatte soviel worauf sie stolz sein konnte. Mit weiten geraden Schritten bewegte sie sich direkt auf die Kontrolle zu.
Nickte dem Turianer schon auf Distanz zu und lächelte freundlich, fühlte wie ihre Instinkte und Reflexe die Arbeit zu machen begannen. Sie war unglaublich gut in diesen Dingen. Der Mann von der C-Sec obwohl Alien, musterte ihre Erscheinung. Ihre Rundungen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie musste ein ziemliches Bild sein.
Bekka lachte innerlich leise und tonlos – sie war ein Bild.
"Guten Tag." sagte der Officer und lächelte, die Augenbrauen bis auf die Stirnplatte hochgezogen. "Hallo, Officer." erwiderte sie leicht hin und reichte ihm mit dem Omnitool ihre Ausweisdaten. Der Alien sah ihr noch eine ganze Weile auf die Brüste und senkte dann erst seinen Blick auf sein Omnitool und die Anzeige an seinem Terminal.
"Baroness Savigny?" "Oui." "Sie waren schon sehr lange nicht mehr auf der Citadel." stellte der Mann ruhig fest und sah wieder hoch. Auch wenn sein Blick nie die Augen von Bekka erreichte.
"Richitg." sagte sie kokett und lächelte. "Ich habe eine neue Ausstellung mit etwas Glück bald wieder auf der Citadel. Und da gibt es noch ein paar Dinge zu besprechen." ihren Akzent hätte ihr sogar ein Pariser Sprachprofessor abgenommen.
"Verstehe. Also Geschäftlich." trug er ein und nickte dann. "Willkommen auf der Citadel."
"Vielen Dank." sagte sie leicht hin und ging durch die Kontrolle und war wieder dort wo sie angefangen hatte.

Li-Ann Herlock
19.10.2012, 14:58
<--- Die unendlichen Weiten der Galaxie: Li-Ann's CADS

Wie Lotse Davis es sagte, konnte sie sechs Minuten nach dem Gespräch ein Passage zu den Landebuchten ausmachen und durchstoßen. Die Landung, sanft und ruhig, so wie sie es gelernt hatte. So wie ihr Großvater es ihr gezeigt hatte. 'Behandle ein Shuttle immer so wie deine Frau', sagte er immer zu ihr, was der kleinen Dame immer wieder ein amüsantes Lachen abverlangte. Sie lächelte, als sie die Antriebe abstellte und den Druckausgleich startete. Ein leichter Druck auf den Ohren, den sie durch gekonnt entgegen wirkte, war das Resultat. Die Heckklappe öffnete sich und Rebekka schwang eine große Hassrede gegen Cerberus und dass sie sich freuen würde, wenn sich die Pilotin anschließen würde.
Li-Ann überlegte. Warum sollte sie das tun? Warum hatte sie sich eigentlich mit einem falschen Namen bei der Flugkontrolle gemeldet? Warum gab sie sich nicht zu erkennen? Schließlich, so dachte sie zumindest, kam ihr die Erkenntnis, dass sie eigentlich nichts anderes wollte. Sie wollte nur die Schuldigen zur Verantwortung ziehen. Denjenigen auf die Füße treten, die ihr das antaten. Nichts war mehr so, wie es einst war. Alles hatte sich geändert.
„Nur unter ein Paar Bedingungen. Erstens: Du hörst mit diesen überschwänglichen Hassreden auf. Die nerven und zweitens: Außerhalb dieses Shuttles passt du auf mich auf. Einverstanden?“
Sie lächelte und hielt ihr, wenn auch widerwillig, die Hand hin.
Rebekka musterte die jüngere Frau kurz, ergriff aber schließlich ihre Hand und willigte auf ihre Bedingungen ein. Nur kurz berührten sich ihre Handflächen, dann entzog sich Li-Ann auch schon wieder ihrer, kramte nach ihrer Tasche und verließ, zusammen mit der Frau in dem hautengen Body, den Shuttle. Lilly verschloss die Klappe und folgte der Frau zu den Einreisekontrollen. Der Mann, ein Turianer, war sichtlich entzückt und eingeschüchtert zu gleich, vom Antlitz der Frau vor ihr, ließ sie aber schließlich passieren. Bei Li-Ann war da alles schon etwas schwieriger. Zwar wies sie sich als Robin Newburn, einer Mitarbeiterin der HYC aus, doch wurde sie länger festgehalten, da man in ihrem Gepäck ein Schwert fand.
„Was haben Sie denn damit vor, Miss Newburn?“, fragte der Turianer verärgert.
'Leute töten. Was denn sonst?', war der erste Impuls, der ihr durch den Kopf jagte, doch glücklicher Weise gab sie sich diesem Impuls nicht hin und versuchte etwas anderes.
„Das gehört zu dem Sport, den ich betreibe. Climb&Fight? Schonmal davon gehört? In der nächsten Woche soll hier ein Turnier stattfinden und ich will daran teilnehmen.“, log sie ihn an, bemüht darum, den Blickkontakt zu ihm nicht abzubrechen. Der Turianer war misstrauisch und durchsuchte das Extranet nach solch einem Turnier. Schließlich sah er ihr wieder in die Augen. Li-Ann verlor den Kampf und sah beschämt zur Seite.
„Das Turnier ist nicht erst nächste Woche, Lady, sondern schon in drei Tagen.“
Er packte das Schwert zurück in die Tasche und übergab sie wieder seiner Besitzerin.
„Viel Erfolg. Ich glaube, ich werde mir das mal ansehen.“, er lächelte.
„Einen schönen Aufenthalt, Miss Newburn.“
Lilly war verblüfft. Nie hätte sie gedacht, dass diese Scharade funktionieren würde. Nie hätte sie gedacht, mit solch einer nahezu billigen Ausrede auf die Citadel zu kommen und schlussendlich erkannte sie, wie es Vereine, wie Cerberus oder die Typen, die sie zu erst entführten schafften, auf diese gottverlassene Station zu kommen.
Wütend schloss sie zu Bekka auf, bahnte sich einen Weg durch all die Aliens.
„Also, was jetzt?“, überging sie die Frage, die sich auf den Lippen ihrer Gefährtin abzuzeichnen drohte.

Rebekka v. Tannberg
11.11.2012, 15:13
Bekka blieb am Rande der Gruppe von Leuten stehen und sah Li-Ann lange zu. Sie hatte keine Angst davor dass die junge Dame auffallen würde. Und selbst wenn, wäre nichts verloren gewesen.
Hasstiraden. Rebekka kräuselte innerlich ihre Stirn, fiel aber nicht aus ihrer Rolle – niemand konnte ihre Zweifel sehen. Hasstiraden. War es das wirklich. War sie es von der der Hass und die Gewalt ausging. War sie weniger Opfer als den zum Opfer gewordener Täter. Sie leckte sich über die Lippen. Was war dran, an dieser Aussage. Für einen Moment schloss sie die Augen, verborgen hinter der Sonnenbrille und ließ ihre Gedanken schweifen.
Li-Ann konnte gar nicht erahnen, was Bekka widerfahren war. Natürlich hatte Bekka auch kaum eine Ahnung was Li-Ann passiert war, aber sie war sich ziemlich sicher das es kaum zu vergleichen war mit der Pein den die Spionin ertragen hatte müssen. Sie spürte wie ihr Magen ihr Gallenflüssigkeit in den Hals schickte. Nur mit Mühe unterdrückte sie den Reiz zu würgen.
Aber das war kein Grund die Pilotin zu verdammen. Sie konnte es nicht wissen, woher der Hass von Rebekka stammte. War es überhaupt Hass? Was war Hass, an sich? Rebekka erinnerte sich an ihr Studium und einen Teil aus dem Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe 'die leidenschaftliche Abneigung gegen das, was uns Unlust bereitet hat. Der Hass, das Gegenteil der Liebe, verabscheut nicht nur einen Menschen, sondern möchte ihm auch schaden. Er entspringt oft dem Eigennutz, dem Neide, dem gekränkten Ehrgeiz, der Eifersucht oder der verschmähten Liebe. Insofern er dem Gehassten Wichtigkeit beilegt, unterscheidet er sich von der Verachtung. Dinge kann man im Grunde nicht hassen, sondern nur Abneigung gegen sie, Abscheu vor ihnen empfinden; denn man vermag sie wohl zu zerstören, aber nicht ihnen zu schaden. Auch der Hass gegen das Böse ist nur der Abscheu vor demselben.'
War es Hass was sie verspürte…
Im philosophischen Sinne traf die Aussage der Hasstirade nicht zu. Zumindest nicht vollständig. Sie hatte eine leidenschaftliche Abneigung und den absoluten Willen den Zielen ihrer Antipathie zu Schaden, sie gar töten zu wollen. Aber das geschah nicht aus den grundsätzlichen Quellen des Hasses.
Es war Rache. Rache und Genugtuung. Nicht unbedingt bessere Gründe. Das musste sie zu geben. Sie öffnete die Augen und betrachtete Li-Ann wie sie näher kam und verzog weder eine Mine und reagierte sie in irgendeiner Form. Wie zu Stein erstarrte, während die Jüngere wie in Zeitlupe für Bekka auf sie zu kam.
Und doch war da mehr. Bekka fühlte wir ihr Herz einen Takt aussetzten. Kathleen. Es war nicht nur Rache. Von Rache würde Neska nicht mehr lebendig werden. Nicht ein bisschen. Aber es gab etwas das noch da war von ihr. Henrietta und das Vermächtnis der Geliebten. Und das war auch etwas an das Rebekka glaubte. Sie glaubte an das was Kathleen prophezeit hatte und wovor sie gewarnt hatte. Es gab keinen besseren Beweis als das was die letzten Wochen geschehen war und bald geschehen würde. Dort draussen war ein Kampf, ein Gegner und Bösewicht. Ein Feind der bezwungen werden musste – und Kathleen hatte eine Klinge in den Schatten der Illegalität und Anonymität geschmiedet, die benutz werden musste wenn es bald noch eine Heimat für jeden in dieser Galaxie geben sollte.
Sie war so voller Energie und Zorn, voller Drang dieser Überzeugung von Kathleen, für die sie gestorben war, zu dienen, sie umzusetzen, das sie womöglich sehr Nahe an Hass herangekommen war.
Trotzdem blieb der Kern der Aussage. Die weniger Hasstirade war, als mehr Warnung. Es war Warnung gewesen. 'Du kannst mitkommen und mitmachen, aber wenn du eine Gefahr wirst für dieses Ziel. Dann werde ich dich töten.' Das war was sie gesagt hatte.
Mist.
Rebekka lächelte als Li-Ann aufgeschlossen hatte und hielt sie am Arm auf, als die Jüngere weiter gehen wollte, um so schnell wie möglich weg zu kommen.
"Einverstanden." sagte sie leise und zog Sol etwas näher an sich heran. Hakte sich unter und wandte sich zum gehen.
"Entschuldige meinen Ausbruch." begann sie ruhig und hielt ihren Blick mit der Sonnenbrille nach vorne gerichtet. "Du weißt nicht wer ich bin, und warum ich bin wie ich bin. Vielleicht wirst du es eines Tages." sie hielt inne und ließ einen alten Turianer passieren, der ziemlich gebrechlich aussah. Nickte ihm freundlich zu, lächelte aufmunternd und höflich. Sah ihm sogar einen Moment nach, fast als ob sie sicher gehen wollte, das er nicht noch Hilfe bräuchte.
"Ich wollte dich nur warnen. Wenn du aktiv versuchen solltest mir in die Quere zu kommen, bei dem was ich tun muss, dann werde ich es zu verhindern wissen. Eigentlich." dann sah sie Li-Ann an und nahm die Sonnenbrille ab.
"Aber das wird nicht nötig sein. Du willst kämpfen und ich denke du wirst wie viele andere bald verstehen woran ich glaube…." dann stockte sie und begann leicht zu lächeln, während ihre Augen feucht wurden.
"Vor ein paar Jahren, hatte ich diese Unterhaltung fast schon mal in der Art. Nur steckte ich da in deiner Haut und mir gegenüber stand Kathleen Benedict." sie machte eine kurze Pause, fast als würde sie sich sammeln. Rang ihre Tränen nieder und ihre sich überschlagende Stimme. Führte Li-Ann weiter und setzte die Sonnenbrille mit zwei Fingern zurück auf ihre Nase.
"Die beste und cleverste Frau, die die Allianz hatte. Wenn du mich fragst." Sie ging mit Li-Ann hinüber zu einem der Shuttlekonsolen und rief eines mit einigen wenigen Fingerbewegungen. "Kathleen ist für ihre Überzeugung gestorben – und ich kann das nicht…" sie hielt inne und sah dem Shuttle entgegen. "Ich muss weiterführen was Sie begonnen hat. Nicht für mich oder für Kathy. Für uns alle. Ich habe gesehen was Kathleen immer geglaubt hat."
Das Shuttle landete neben ihnen. "Und deswegen bin ich so emotional. Möglicherweise." dann stockte sie ein letztes mal – sah das Shuttle an und sah sich dann auf der Citadel um. Fast als hätte sie nicht gedacht wieder hier zu sein. "Oder möglicherweise bin ich auch nur das Produkt meiner Erfahrungen und ein sehr böser Mensch." Ihr Tonfall machte klar das sie nicht weiter darüber reden wollte und reden würde. Mit einem geschickten und sehr geradlinigen Handgriff öffnete sie das Shuttle und setzte sich auf den Beifahrersitz. "Wir müssen in die Bezirke."
Sie wartete bis sich die Türe geschlossen hatte und Li-Ann das Shuttle in die Höhe gehoben und los geflogen war. "Und ich werde auf dich aufpassen – sofern du mich lässt und lernst…" sagte sie leise und starrte zum Fenster hinaus. Sie grinste fast debil, da es exakt die selben Worte waren die Kathleen benützt hatte – damals.

Li-Ann Herlock
11.11.2012, 21:17
Kathleen Benedict. Der Name hallte einige Male in ihrem Kopf wider. Sie versuchte zu überlegen, wo sie den Namen schon einmal gehört hatte. Sie kannte ihn, soviel war klar. Doch woher? Dann traf es sie wie ein Blitz den Blitzableiter. Die Raumstation. Sie erinnerte sich an vieles, was nach der Feier ihres Vaters geschehen war, nicht mehr - ehrlich gesagt, setzten ihre Erinnerungen erst wieder im CADS auf halbem Wege zur Citadel an - doch an diesen einen Namen konnte sie sich erinnern. Vielmehr löste der Name eine ungewollte Reaktion in ihrem ohnehin schon lädiertem Geist aus. Ihre Augen weiteten sich, füllten sich mit endloser, eisiger Kälte. Schwarz breitete sich um sie herum aus. Kathleen. Sie kannte den Namen. Der Name war der Grund. Schemenhaft erinnerte sie sich an ruckartige Bewegungen, Tod und Verzweiflung. Bewegungen die im Nebel der Verdrängens verloren gingen, Tod, der allgegenwärtig war und Verzweiflung... Doch warum war sie verzweifelt? Was löste diese Verzweiflung aus? Was immer sie seit ihrer Entführung erlebt hatte, sie wollte es nicht wissen. Nicht wenn die Wahrheit Schmerz bedeutete. Momentan wusste sie nur, dass Bekka ihre beste Chance war. Ihre einzige Chance.
Plötzlich saß sie in einem anderen Shuttle, hatte Steuerungsmodule in den Händen und hob ab. Was immer ihr Bekka erzählte, es musste wichtig gewesen sein. Dennoch traute sich die junge Pilotin nicht nachzufragen. Irgendetwas in der Luft hinderte sie daran.
Li-Ann lenkte das Shuttle in Richtung der Bezirke. Warum wusste sie nicht. Wahrscheinlich bat Rebekka sie darum, also tat sie es einfach und flog weiter.

Ein Unfall. Instinktiv riss sie die Steuerung herum und zog den Shuttle hinauf gen Himmel. Unter ihr verkeilten sich mehrere Fahrzeuge zu einem Knäuel aus Stahl, Kunststoffen und Lebendgewebe. Feuer breitete sich aus. Ein Tanker war mit in den Unfall verwickelt. Li-Ann sog die Bilder in sich auf. Sie stellte sich vor, wie die involvierten Individuen vor Schmerz schrien. Stellte sich vor, wie das Leben aus ihnen heraus wich. Wie schrapnellartigen Splitter der metallenen Karosserien in verschiedenste Brustkörbe eintraten, sich ihren Weg gen Lebensmotor bahnten, ihn öffneten. Wie das Blut langsam und weniger langsam aus den vielen Wunden hervor sickerte und sich langsam mit aller Arten von Fahrzeugflüssigkeiten vermischten. Wie sie laut und panisch um ihr Leben flehten, nach Hilfe riefen. Wie das Fleisch langsam und gleichmäßig von ihren Knochen gebrannt wurde und sich mit der einen oder anderen Karosserie verband, eine krosse Kruste bildete.
Sie blickte weiter in die Unfallstelle. Ersthelfer - Roboter - erreichten die Unfallstelle und begannen sofort mit den Löscharbeiten Sie kühlten den Tanker nieder. Seine Ladung war flammbar, aber die Hülle war nicht geborsten. Andere Bots räumten Wrackteile aus dem Weg und begannen damit die eingeschlossen Personen zu befreien. Kein Anblick für schwache Nerven. Andere Bots leiteten den Verkehr um und Avina, die Citadel-VI gab parallel eine Verkehrsmeldung heruas, die besagte, dass man das Gebiet weiträumig umfahren sollte.

Die Unfallstelle geriet aus ihrer Sichtweite. Sie wand sich wieder dem vor sich liegendem Verkehr. Es vergingen noch einige Minuten, dann lag das Ziel auch schon vor Ihnen.

--> Die Citadel: Bezirke

Robert Elle
07.08.2013, 21:53
<-- Die Citadel: Bezirke #2

Fast musste Robert sich übergeben. Er hatte dem Tier tatsächlich die Hand gereicht, zwar mehr um Novara zu ärgern, aber ihm setzte es auch merklich zu. Sein Magen verkrampfte. Ein stetig wachsender Würgereiz machte ihm zu schaffen. Er musste sich waschen. Schnell. Eine knappe Stunde suchte Robert seinen Weg durch die Citadel, ehe er sich sicher war, nicht verfolgt worden zu sein. Ein öffentliches Badehaus. Eine dieser im japanischen Stiel gehaltenen Waschanlagen für Menschen mit einem angrenzenden Textilienshop. Das Motto der Anlage war simpel und eindeutig: Erneuerung. Unter dieser Ansage war das Ambiente gestaltet. Die Dampfbäder, Massagen, Friseure und Klamottenläden dienten alle nur der Erholung. Sie sollten praktisch aus einem heruntergekommen, missmutigen Wrack ein frisches, fröhliches Individuum kreieren und wenn man sich die Gesichter der Gäste so betrachtete, schienen sie es gut zu bewerkstelligen. Erneuerung eben. Der Laden war gut besucht und für ein extra Kleingeld, konnte man sich die extra Dienste, wie Massagen oder den Friseur buchen. Robert sperrte seinen Seesack in einen Spind und gab seine Wäsche auf, bat die Bedienung darum, seine Sachen zu vernichten, am besten zu verbrennen und die Asche dann noch mal zu verbrennen. Die Asari hinter dem Tresen lachte kurz auf, fragte ob er das denn ernst meinte und auch Robert lachte kurz.
"Ja, Sie haben recht. Vielleicht sollten sie die Sachen vor dem Verbrennen einmal desinfizieren."
Er zwinkerte ihr zu, unterstrich so den Sarkasmus. Es war ihm egal, was mit der Kleidung passieren würde, er würde sie so oder so nie wieder tragen. Robert ging ins Dampfbad.
Langsam spürte er wie die Last von ihm abfiel. Er schloss die Augen für einen Moment und genoss die Ruhe. Es war wohl bestimmt nicht das letzte Mal, dass er dieses Etablissement besuchte. Er konnte richtig abschalten. Bestimmt zwanzig Minuten lag er dort, ehe er von einigen lauthals plaudernden Leuten wieder ins Hier und Jetzt geholt wurde. Er war weg genickt. 'Fuck!', ging es ihm durch den Kopf. Kurz ging er los, überprüfte seinen Spind und sich darin befindlichen Sachen. 'Nichts, alles normal. Glück gehabt.'
Robert nahm seine Sachen an sich. Das war wohl etwas zu viel Entspannung gewesen. Für etwas Kleingeld buchte er sich ein eigenes, kleines Bad. Robert kramte in seiner Tasche. Sein Pflegeset war wie immer ganz unten. 'Wo denn auch sonst?'
Er blickte in den Spiegel. Die letzten Tage waren kräftezehrend. Doch dank seiner geheimen Tinktur, die man übrigens in jedem beliebigen Supermarkt kaufen konnte, war davon nicht viel zu sehen. Genauer gesagt, sah man es ihm überhaupt nicht an. Er griff zum Rasierer, schnitt die überflüssigen Bartstoppel weg und stutze etwas seinen Schnauzer. Seine Haare kämmte er nach hinten. Die grauen Ansätze waren gut zu sehen, standen ihm aber nicht schlecht. Sie formten Charakter. Eines der weißen Hemden von seinem Großeinkauf beim Designer fand nun den Weg auf seine Schultern, gefolgt von seinem Schulterholster, einer schwarzen Anzughose und dem schwarzen Jackett. Die ebenfalls schwarzen Socken bildeten mit den schwarzen Lederschuhen den vorläufigen Abschluss seines Outfits. Nun galt es Highlights zu setzen. Zunächst bediente sich Robert des Gürtels. Die silberne Schnalle harmonierte perfekt mit dem schwarzen Anzug und war dezent auffällig. Eine Uhr aus poliertem Edelstahl fand den Weg um sein Handgelenk, ungewohnt aber allemal ansprechender, als ohne Uhr zu marschieren. Robert öffnete die obersten paar Knöpfe des Hemds, zeigte genügend Haut, um lässig zu wirken, aber nicht genug um irgendwelche andere Schlüsse zuzulassen. Außerdem standen die Frauen auf seinen männlichen Pelz. Robert legte seine Predator in das Holster und seine Pilotenbrille mit den schwarzen Gläsern und dem verchromten Gestell auf die Nase. Zu allerletzt kramte er noch seinen Ausweis hervor und legte ihn in die innere Tasche des Jacketts. Er war nun jemand ganz anderes. Den Seesack geschultert verließ er das Badehaus, nicht aber durch eine wohlklingendes "Erneuerung" verabschiedet zu werden.

Die Sicherheitskontrollen waren aufwändig. Es war viel los. An diesem Tag wollten wohl ein paar mehr Leute zum Tharkad. Überwiegend waren es aber Zivilpersonen. Er reihte sich ein und wartete geduldig.
"Der Nächste, bitte.", rief ihn der salarianische Sicherheitsbeamte.
"Guten Tag. Den Ausweis bitte und Ihr Ticket."
Der Salrianer überprüfte die erhaltenen Dokumente. Er sah ein paar Mal auf, um wohl das vorhandene Bild mit der tatsächlich anwesenden Person zu vergleichen, nahm Fingerabdrücke und eine kleine Probe, um die DNA zu checken. Alles passte.
"Gut, Mr. Lynch. Führen Sie irgendwelche Waffen mit sich?"
"Ja. Ein Präzisionsgewehr Typ M-97 Viper in meinem Gepäck und eine M-3 Predator am Körper."
"Verstehe. Bitte übergeben Sie mir die Pistole. Sie werden Sie nach dem Einchecken im Bifröst und der Erlaubnis der tharkadischen Regierung und des Protektorates wieder zurückerhalten."
"Gut. Hier bitte sehr."
"Vielen Dank. Das ist nicht ihre erste Reise zum Tharkad?"
"Richtig. Ich war schon das ein oder andere Mal dort. Ich bin mir der Risiken also durchaus bewusst."
"Gut, das erspart uns einige lästige Minuten", gab der Salarianer wohl erleichtert bekannt.
"Was ist der Grund für Ihre diesmalige Reise, Mr. Lynch?"
"Sicherheitsbeurteilung."
"Verstehe."
Die kleine Echse sah den Mann vor sich eindringlich an, schien kurz zu überlegen. Er überreichte dann aber doch die Dokumente zurück.
"Einen guten Flug wünsche Ihnen, Sir."
"Vielen Dank."
"Auf Wiedersehen."
"Wiedersehen."
Nico Lynch betrat das Gate und blickte sich um. Es war gut gefüllt. Gut dreihundert Personen passten in die Armored Betty. Es war auch der einzige Transit von der Citadel aus zum Tharkad. Alle anderen Möglichkeiten waren entweder logistischer Natur, oder Militärtransporte. Aber darüber konnte er sich während des Flugs noch genügend den Kopf zerbrechen. Zielstrebig ging er in Richtung des Cafés mit dem eingängigen Namen "Letzte Gelegenheit", ignorierte so gut es eben ging seine geliebte Erzfeindin, die sichtlich irritiert war, und bestellte sich ein kühles Wasser.

18:00 Uhr
--> Transitstation "Bifröst"

Novara Vengis
05.12.2013, 06:23
Die letzten Stunden die Novara verblieben waren um sich vorzubereiten, nachdem sie ihre eigene Ausrüstung wie schon der Rest ihres Teams im Kestrel verstaut hatte, nutzte sie um sich Optisch stark zu verändern. Die Prozedur die sie dafür durchmachte war schon lange die selbe, für den Flug auf den Tharkad würde sie wieder Grodia Rechs werden, ihre Tarnidentität, ihres Zeichens Mitarbeiterin in einem turianischen Securityservice mit ausgezeichneten Referenzen. Mit Hilfe diverser Pasten, sowie eines speziellen Gerätes mit dem Turianer ihre spezifischen Plattenverzierungen erhalten formte sie ihr Gesicht komplett neu. Andere Spezies konnten Turianer eh kaum unterscheiden, aber die Änderungen waren dennoch notwendig. Immerhin waren es ja Turianer vor denen sie sich in Acht nehmen musste, da waren zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen durchaus sinnvoll.
Zudem war es über die Jahre eine Art Spiel zwischen ihr und Robert Elle geworden. So wie Novara Vengis, Robert Elle jagte, so wussten Grodia Rechs und Nico Lynch nichts miteinander anzufangen. Zunächst nur aus reinem Versehen, so waren sie sich später absichtlich aus dem Weg gegangen wann immer sie beide ihre Tarnidentitäten nutzten. Jemand von außerhalb würde dieses Verhalten wohl nicht verstehen, genauso wenig wie es niemand verstehen wollte warum die beiden jedes Jahr am 24.12. miteinander telefonierten. Im weitesten Sinne war es wohl schlichtweg der berufliche Respekt vor dem jeweils anderen.

Als Novara, oder nun Grodia am Terminal der Zivilen Andockbucht eincheckte war sie eine komplett andere Frau. Grodia war eine lockere, aufgeschlossene Turianerin mittleren Alters die das Leben augenscheinlich genoss und es auch allen durch ihre Körpersprache mitteilte. Lockere Kleidung, weiblicher Hüftschwung und ein Lächeln auf dem Gesicht.
Als sie im Last Chance eintrudelte, Ein Cafe und Shop, welcher direkt hinter dem Terminal den Fluggästen die namensgebende letzte Chance gab einzukaufen oder sich die Wartezeit angenehmer zu gestalten, brauchte sie nicht lange bis sie Nico an der Theke ausmachte.
„Ein so schicker Mann wie sie gibt doch einer Lady sicher etwas zu trinken aus, nicht wahr?“

Wenig später waren auch die beiden Turianer aus ihrer Einheit eingetroffen. Sie erkannte die anderen daran das sie sich ein besonderes Erkennungszeichen an die Kleidung geheftet hatten, eine blaue Blume die auch als Rose von Illium bekannt ist. Fox trug seine als furchtbar hässliches Stickmuster auf einer Krawatte, während sich Rookie für Manschettenknöpfe entschieden hatte. Grodia ihrerseits trug das Erkennungszeichen als Gürtelschnalle.

Dann war es auch schon an der Zeit, ihr Flug auf den Tharkad wartete.

>>> Tharkad - Transitstation Bifröst

Milijan Sacobic
23.02.2014, 17:16
Botschaften/ARIA Zentrale (http://www.globalgameport.com/showthread.php?17964-Die-Citadel-Die-Botschaften&p=894441&viewfull=1#post894441)----------->

Milijan parkte den Wagen in einem der Parkhäuser der zivilen Andockbuchten. Er prüfte die Uhrzeit und sah sich aus dem Wagen heraus um. Das Parkhaus war gut gefüllt. Es war ein typischer Stahl und Betong Block der überraschend gut Beleuchtet war wobei die holographisch-leuchtenden Wegweiser auch ihren Teil dazu beitrugen. Milijan fühlte sich wie in einen schlechten Agentenfilm wo zwielichtige Gestalten in Trenchcoats, sich permanent im Schatten haltend, Informationen austauschen.
Mit einem Fluh auf den Lippen stieg er aus und nahm auch gleich seinen Hund mit. Dragan schnüffelte ein wenig in der Gegend herum bevor er gegen das teuerste Skycar in der näheren Umgebung pinkelte.
Eine Zigarette rauchend sah er zu seinem Wagen und der schlafenden, jungen Frau auf dem Rücksitz die ihn so gespenstisch an seine Schwester erinnerte. Ein Bellen zog seine Aufmerksamkeit auf Dragan der sich vor sein Herrchen gesetzt hatte und demonstrativ mit seinem Hinterlauf an seinem Maulkorb kratze. Mit einem Seufzen nahm er ihm den Maulkorb ab und holte ein Hundespielzeug aus dem Wagen. Das kurze, geflochtene Stück aus massivem Tau war schon reichlich abgekaut aber Dragan mochte es. Sobald der Schäferhund das Stück Tau sah begann er mit der Rute zu wedeln und hatte nur noch Augen für das Spielzeug.
Milijan warf das Stück Tau irgendwo in die Tiefe des Parkhauses. Dragan hechtete dem Spielzeug hinterher das auf der Ladefläche eines Pickups gelandet war. Einen Augenblick später kam Dragan mit dem Tau im Maul zurückgetrottet. Dragan war noch nie ein großer Freund des Apportieren, viel eher war der Hund auf etwas anderes aus als er zu Milijan ging. Der Serbe packte das herausstehende Ende des Taus, der Teil den der Hund nicht im Maul hatte, und augenblicklich begann Dragan zu knurren und zu zerren. Ein Kräftemessen zwischen den beiden folgte.
Beide brauchten dieses Ventil, vor allem Dragan, zwar war Milijan der dominantere in ihrer Beziehung aber Dragan folgte in der Rangfolge unmittelbar dahinter und zögerte auch nicht am Stuhl von Milijan zu sägen. Viel eher verhielten sie sich wie Brüder als wie ein Rudel. Milijan war zwar der ältere Bruder und damit war Dragan als jüngerer sein Bester Kumpel. Zeitgleich musste Milijan aber dominanter sein was einen jüngeren Bruder nicht davon abhielt auch seinen eigenen Kopf durchsetzen zu wollen.
Beide zerrten nach Leibeskräften am Tau. Dragan wog zwar nur 30kg, mit Rüstung ein wenig mehr, aber es waren 30kg pure Kraft und Energie. Wenn Dragan seine ganze Kraft in die Waagschale legte musste selbst Milijan mit seinen 90kg kämpfen. Es war ein ausgeglichenes Messen zwischen den beiden und nicht immer gewann Milijan, diesmal gewann der Serbe.
Triumphierend hielt er das Stück Tau hoch, das heute seines war. Dragan bellte und knurrte „Halt dein Maul und sei kein schlechter Verlierer!“ rügte er seinen Hund und warf ihm so beiläufig und gönnerhaft wie er konnte das Tau wieder zu. Dragan ignorierte das Spielzeug „Oh ist der feine Herr….“Milijan brach mitten im Satz ab als er merkte warum Dragan das Spielzeug ignorierte.
Dragan hatte jemanden gewittert. Der Rüde hatte seine Ohren weit aufgestellt und sich in die Richtung gedreht aus der sich jemand annäherte. Dieser Hund war besser als jeder Scanner oder Sensor.
Schon bald kamen zwei Personen auf sie zu, zwei Männer. „Lieg!“ befahl er dem Hund als er zumindest einen der Männer erkannte er. Der alte Herlock.
„Chief! Wo ist meine Tochter?“ begann der alte Industriemagnat gleich
„Was denn? Kein Smalltalk, kein hallo wie geht’s? Was macht das Leben?“
„Meine Tochter!“ forderte Herlock erneut, ein wenig eindringlicher
„Im Wagen“ antwortete Milijan schließlich und nickte in Richtung des SUVs woraufhin Herlock seinem Begleiter losschickte Li-Ann aus dem Wagen zu holen. Den anderen Mann kannte Milijan nicht, jedoch schien Li-Ann ihn zu kennen.
Herlocks Blick wurde ein wenig weicher als er besorgt zu seiner Tochter sah wie sie mühsam aus dem SUV stieg „Wie geht es ihr Chief?“ fragte er ehrlich besorgt
Milijan zog tief an seinem Glimmstängel „Körperlich müsste sie noch eingehender untersucht werden aber für mich steht fest, dass sie misshandelt wurde. Ihre psychischen Probleme sind schwerwiegender und eine jahrelange Therapie wird notwendig sein!“
Ein schwerer Wagen fuhr bei ihnen auf und kurz darauf wurde Li-Ann in diesen Wagen gebracht sodass nur noch Milijan und der alte Herlock blieben.
„Passen sie auf sie auf James!“
„Das hab ich vor Chief! Jetzt noch eher. Ich habe hier auch noch was für sie!“ antwortete Herlock und überreichte Milijan ein kleines Etui. In der fein gearbeiteten Tasche befand sich eine Schlüsselkarte mit wertvollem Anhäger. Verschnörkelt war das Logo der HYC auf der Karte.
„In wenigen Stunden kommt sie hier an, hab sie noch ein wenig an ihre Bedürfnisse anpassen lassen – sie hat noch keinen Namen!“ erklärte Herlock, dass Milijan die Schlüsselkarte für eine Privatjacht der HYC in den Händen hielt.
„Finden sie das witzig? Ich kann mir doch nicht einmal die Versicherung auf Dauer leisten!“ beklagte sich der Serbe
„Sie wollten eine Yacht und hier haben sie eine!“ entgegnete Herlock und wandte sich zu dem schweren Wagen. Kurz bevor er einstieg wandte er sich nochmal an Milijan „Ich hoffe das wir uns nie wieder sehen werden Chief!“
„Ach leck mich doch!“ antwortete Milijan dem einsteigenden Herlock und sah zu wie der schwere Wagen wegfuhr

------------->Allianzquartiere (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18154-Die-Citadel-Allianzquartiere&p=894794&viewfull=1#post894794)

Milijan Sacobic
26.05.2014, 00:01
Botschaften/ ARIA Zentrale (http://www.globalgameport.com/showthread.php?17964-Die-Citadel-Die-Botschaften&p=903462&viewfull=1#post903462)---------->

Mit drei Fahrzeugen, mal wieder SUVs diesmal aber in schwarz, fuhren sie zum Frachtzentrum.
„Konnten wir Überwachunskameras anzapfen?“ fragte Milijan über Funk Kazumi und aschte seine Zigarette aus dem halb geöffneten Fenster.
„Ja aber es wird die nicht gefallen. Vor ein paar Stunden ist eine Kamera aus mysteriösen Umständen ausgefallen und auf den anderen ist lediglich regulärer Frachtbetrieb zu sehen“
„Nun ja, zumindest wissen wir jetzt wo wir suchen müssen!“ kommentierte Lemmy während er das schwere Fahrzeug durch den Verkehr lenkte. Die beiden Marines die auf der Rückbank saßen schwiegen wohlweißlich.

Selbstverständlich konnte nicht jeder dahergelaufene Hinz und Kunz einfach so ins Frachtzentrum mit den Containern. Es gab an der Zufahrt eine Kontrollstation an der man sich ausweisen musste, allerdings besaß der Geheimdienst Mittel und Wege um ein solch einfaches Hinderniss zu überwinden.
Vor der Schranke hielten die drei Fahrzeuge und Lemmy hielt durch die geöffnete Scheibe eine Zugangskarte an den Leser. Das Licht wechselte auf Grün und die Schranke hob sich. Der Wachmann, der augenscheinlich zu einer Sicherheitsfirma gehörte die den Auftrag im Frachtzentrum wohl nur deshalb bekommen hatte, weil ihr Angebot das Günstigste war, ließ die anderen beiden Fahrzeuge auch gleich durch. Von den bewaffneten Marines nahm er, dank der getönten Scheiben, nichts war. Lediglich ein leichtes Stirnrunzeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Drei protzige schwarze SUVs waren hier wohl kein gewohnter Anblick.

Kazumi schickte ihnen die Position der ausgefallenen Kamera. Sie lag in Mitten des Frachtzentrums wo unzählige Container von automatischen Systemen hin und her rangiert wurden. Milijan stieg als erster aus und holte gleich Dragan aus dem Kofferraum während Lemmy sein geschultes Augen schweifen ließ. Sie waren auch die einzigen die ausstiegen weil sie auch die einzigen waren die keine Rüstung und schwere Waffen dabeihatten.
„Also“ begann Lemmy und zündete sich eine Zigarette an „Wonach suchen wir?“
Milijan begann sich nun ebenfalls umzusehen und blies die Backen auf. „Keine Ahnung! – Kazumi!“ funkte er die Operative an „Kannst du uns irgendwie helfen. Interne Sensoren irgendein Filter irgend so etwas in der Art?“
„So funktioniert das nicht Chief! Die Sensoren zeigen mir einen ganzen Haufen von Energiesignaturen, zum großen Teil überlagern sie sich aber ich sehe hier nichts was uns weiterhelfen könnte!“
Mit einem enttäuschten Brummen beendete Milijan das Gespräch. „Egal! Lass uns hier mal ein wenig umschauen!“ sagte er zu Lemmy und gab dem Unteroffizier der die Marines befehligte noch kurz bescheid.

Ein paar Minuten gingen die beiden SODler mit dem Hund durch das Frachtzentrum. Überall dröhnten die Frachtkräne und Generatoren. Jedes Mal wenn einer der verschiedenfarbigen Container aufgenommen oder abgestellt wurde hallte ein metallischer Schlag durch die gewaltigen Hallen. Ein automatischer Kranwagen mit einem zylindrischen Container fuhr mit einem elektrischen Summen an ihnen vorbei als es Dragan war dem als erstes etwas aufzufallen schien.
Urplötzlich schien er eine Witterung aufgenommen zu haben, es musste etwas für Hundenasen penetrantes sein was den Diensthund sofort aufmerksam machte.
Augenblicklich folgten sie der Spur und nach einigen Metern und ein paar Abzweigungen standen sie vor ihrem Ziel.
Es war ein roter, einfacher Container der ebenerdig inmitten eines größeren Containerstapel stand. Dragan stand vor dem Container und bellte mehrmals lautstark. Die beiden SODler zogen ihre Waffen und stellten sich links und rechts vom Container auf. Nachdem Milijan auch Dragan neben den Container gezerrt hatte begann er das elektronische Schloss zu hacken und mit einem Schlag gaben die Verriegelungsbolzen den Zugriff frei.
Lemmy griff beherzt zu und schwang seine Seite der Flügeltür auf. Sofort nahm Milijan den Geruch von verbrauchten Thermomagazinen und Blut war, dies war es wohl auch, was Dragan gewittert haben musste.
Auch Milijan öffnete seine Seite während Lemmy schon in den Container sicherte. Da nun beide Flügeltüren des Containers offen war, viel auch mehr Licht ein und ließ einen erkennen woher der Geruch kam. Beide ließen ihre Waffen sinken.

Gut ein dutzend Leichen lagen im hinteren Ende des Containers fast schon übereinander. Man musste kein erfahrener Forensiker sein um zu erahnen was vorgefallen war. Diese armen Teufel waren in den Container getrieben und dann niedergemäht worden bevor man die Türen wieder verschlossen hatte.
Nun konnte man dem erfahrenen Black Cell Attentäter bei der Arbeit zusehen. Zuerst zählte Lemmy still die Toten und begann dann stichprobenartig die Identität der Toten festzustellen während Milijan mit seinem medizinischen Omnitool sicherstellte, dass hier keiner mehr am leben war.
„Das sind sie Milijan!“ stellte Lemmy trocken fest während er neben einer der Leichen kniete und zu dem Serben aufsah. „Alle diese Leute hier sind nach der Liste von Richter Cerberusleute die hier auf der Citadel in der ARIA Zentrale eingesetzt waren.“
„Glänzend!“ brummte Milijan und sah auf die Toten. Ihre einzige Spur lag nun tot vor ihnen. Irgendjemand hatte hier vollendete Tatsachen geschaffen und das mit einer Konsequenz die Milijan schon etwas Respekt zollte. „Irgendwas Brauchbares hier?“ fragte Milijan frustriert
„Nein, keine Omnitools, keine Mobiltelefone – nicht einmal Brieftaschen, alles weg!“
„Kazumi! Wir haben unsere vermissten Doppelagenten gefunden, alle Tot. Schick ein Team der Spurensicherung her, die sollen schaun ob sie noch eine Spur hier finden können.“ Funkte Milijan in die Zentrale.
Zwei Möglichkeiten schossen Milijan durch den Kopf. Entweder hatte Cerberus seine eigenen Leute abserviert um alle Brücken niederzubrennen oder jemand anderes, Richters Netzwerk hatte diese Leute auf dem Gewissen. Zumindest schien an dieser Liste Richters was dran zu sein, ein Dutzend Tote waren Beweis genug.

---------->Allianzquartiere (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18154-Die-Citadel-Allianzquartiere&p=905034&viewfull=1#post905034)

Konrad_Richter
22.09.2014, 14:39
<--- Bezirke, Unterschlupf von Nevermore

Es herrschte Stille im Wagen, den Snooker gerade durch die Schranke in die Andockbuchten hinein fuhr. Der Wachmann wollte schon gar keinen Ausweis mehr sehen, so viele schwarze SUVs und Vans waren hier schon angerollt, vermutete Konrad.
„Das funktioniert nie im Leben“, murmelte der Ex-Cop, als er den Dienstausweis musterte, den Horatio ihnen in den Lederetuis gegeben hatte.
„Wir müssen nur dreist sein, dann kriegen wir das hin.“
Konrad musterte Snooker, der den Wagen zielsicher zwischen den Container manövrierte. Aus ihm sprach die Geheimdiensterfahrung, die er sich über die Jahre angeeignet hatte. Etwas, das sie jetzt gleich brauchen würden.
„Dann hoffen wir mal, dass die Allianz die ganze Sache schon an sich gerissen hat.“
Konrad hatte keine Lust, sich mit irgendeinem C-Sec-Polizisten herumzuschlagen, denn das würde sicherlich wieder in einer Verfolgungsjagd enden.

„Das scheint es zu sein“, kommentierte Snooker trocken und deutete vor sie. Orangene Absperrbänder machten klar, dass hier wohl etwas passiert sein musste. Eine Wagenburg aus schwarzen Kleintransportern verwehrte jedoch den Blick auf den Tatort. Ein Allianzsoldat hielt den Wagen auf und bedeutete Konrad und Snooker, auszusteigen.
„Showtime.“
„Put your game face on“, scherzte Konrad, der sich eine Sonnenbrille aufzog und ausstieg. Snooker lächelte ebenfalls.
„Guten Abend“, begrüßte der Brite den Soldaten, der mit zwei Kameraden wohl so etwas wie den Torposten stellte.
„Guten Abend, die Herren. Es tut mir Leid, aber ich kann Sie nicht passieren lassen, sofern Sie sich nicht ausweisen können.“
„Das dürfte das geringste Problem sein“, sagte Konrad, wobei er möglichst nach Großmaul klingen wollte, während er dem Allianzsoldaten seinen Ausweis hinhielt. Dieser musterte ihn und runzelte die Stirn.
„Gibt es ein Problem?“, fragte Konrad direkt, wieder auf diese Arschloch-Tour, die er sich zurecht gelegt hatte, und der Soldat sah verwirrt zu seinen Kameraden.
„Spectre?“, fragte er ganz vor den Kopf gestoßen, nachdem sein Kamerad auf den Blickkontakt nur die Schultern gezuckt hatte, „hab ich irgendwas verpasst?“
„Glauben Sie ernsthaft, diese Bonds machen alles alleine?“, stellte Snooker als Gegenfrage, „wir sind Unterstützungspersonal.“
„ST&R besteht nicht nur aus Shepard, Kryik oder Vasir. Die Typen stehlen uns nur die Show“, setzte Konrad nach und schmiss sich einen Kaugummi ein, wobei er die ganze Zeit dem Soldaten vor sich in die Augen sah.
„Aha… das hier ist aber ein Allianz-Tatort.“
„Jetzt hören Sie mir mal zu, Private“, begann Konrad in einem Tonfall, der andeutete, dass er langsam aber sicher die Geduld verlor, „ich weiß nicht, ob Sie sich das vorstellen können, aber zwölf tote Geheimdienstangestellte interessieren auf dieser Station auch Leute außerhalb der Allianz. Sie wissen aber bestimmt, was ST&R heißt, also entweder lassen Sie mich und meinen Kollegen da jetzt rein oder wir verschwinden wieder und hier schlägt eine schlecht gelaunte Tela Vasir auf, deren Vorauskommando wir sind. Ihre Entscheidung.“
Wieder wechselte der Soldat mit seinen Kameraden einen kurzen Blick, ehe er noch einmal den Kaugummi kauenden Konrad musterte und schließlich nickte.
„Natürlich, Sir.“
„Geht doch“, brummte der Ex-Cop und passierte mit Snooker den Torposten.
„Die Nummer steht dir gut“, flüsterte der Brite schmunzelnd und Konrad musste sich zusammen reißen, nicht zu schmunzeln.

Hinter der Wagenburg eröffnete sich den zwei Männern ein geschäftiges Gewusel unzähliger Menschen, die entweder einen Anzug trugen oder in einem, für die Spurensicherung charakteristischen „Ganzkörperkondom“ eingehüllt waren. Unter einem Zeltpavillon waren diverse Computer aufgebaut, während zahlreiche Scheinwerfer alles erhellten. Vier davon waren auf das ausgerichtet, weshalb alle hier waren: ein Container voller Leichen, in welchem gerade zwei Tatortfotografen arbeiteten.
„Schau mal, ob du was bei den Computern finden kannst“, flüsterte Konrad Snooker zu, „ich schau mir mal den Fleischwolf an.“
Der Brite nickte und verschwand. Konrad ging langsam zu dem Container und zog sich die Sonnenbrille ab. Verdammte Axt, da hatte jemand ordentlich aufgeräumt. Alles sah danach aus, als ob die armen Typen wie Schlachtvieh in den Container getrieben wurden und dann jemand einmal einen ganzen Thermoclip in den Laden gejagt hatte. Das Ganze dann noch in den Andockbuchten zu machen, in irgendeinem abgefuckten Container, der jederzeit von irgendjemandem geöffnet werden konnte, machte die Sache natürlich noch interessanter: man wollte, dass die Leichen gefunden wurden. Es war ein Denkzettel, eine Warnung. Die Allianz musste an irgendetwas rangekommen sein, was irgendjemandem nicht geschmeckt hatte.
„Sie können jetzt rein, wir sind fertig“, sagte einer der Tatortfotografen und nickte Konrad dabei zu. Der Ex-Cop betrat vorsichtig den Container und rümpfte sofort die Nase. Die Luft roch nach einer Mischung aus Eisen und frisch abgefeuerten Waffen. Ein verdammtes Massengrab…
Der Ex-Cop ging neben einer der Leichen in die Hocke und musterte sie genauer. Es war eine relativ junge Frau, er schätzte sie auf ungefähr zwei Jahre jünger als ihn selbst, die eine Brille trug, deren rechtes Glas einen Sprung hatte. Die ursprünglich mal weiße Bluse ihres Kostüms war beinahe völlig durchtränkt von Blut, genau so wie ihr betongrauer Rock. Nachdem er sich blaue Einmalhandschuhe angezogen hatte, durchsuchte Konrad die Leiche nach irgendwelchen Hinweisen, fand jedoch bis auf einen Ehering, den sie noch immer trug, nichts Besonderes. In dem Alter heiraten… Konrad schürzte anerkennend die Lippen und stellte im selben Moment verwundert fest, warum er inmitten von einem Dutzend Leichen ans Heiraten dachte. Die letzten Tage hatten ihm nicht gut getan.
„Da hat jemand unsere Arbeit erledigt“, flüsterte Snooker, der zu Konrad gestoßen war und neben ihm ebenfalls in die Hocke gegangen war. Mit ihm waren ein weiterer Ermittler und ein paar namenlose Spurensicherer in den Container gekommen, die von beiden jedoch keine Notiz nahmen.
„Was soll das heißen?“
„Jeder dieser Toten war ein Cerberus-Asset. Genauer gesagt taucht jeder Name hier auf unserer Liste auf…“
„Scheiße“, raunte Konrad und sah nochmal zu der jungen Frauenleiche hinab. Das änderte das Bild, das er bisher von dieser jungen Frau in seinem Kopf skizziert hatte, natürlich entscheidend.
„Ansonsten hab ich nichts Interessantes herausfinden können. Die Tatwaffe zu suchen ist vermutlich Zeitverschwendung, aber ich nehme Gift drauf, dass das hier Cerberus war.“
„Gut. Setz eine Wanze in einen der Rechner, ich will-“
„Schon erledigt“, erwiderte Snooker, „wir sind jetzt in jedem Mailverteiler, was diesen Tatort hier angeht.“
Konrad nickte und sah sich noch einmal um, ehe er aufstand, was Snooker ihm gleichtat.
„Cerberus schließt also seine undichten Stellen“, stellte der Ex-Cop fest, „das heißt aber gleichzeitig, dass es noch mehr Maulwürfe gibt.“
„Vor allem sind die Toten eher kleine Fische gewesen. Schreibkräfte und kleinere Bürohengste.“
„Das heißt, wir haben immer noch ein Problem.“
„Richtig.“
„Dann gehen wir mal an die Arbeit…“, seufzte Konrad und stieg über die junge Frau, tiefer hinein in dieses Cerberus-Schlachthaus. Vielleicht fand er ja etwas, was ihn zu seinem Metzger führen würde.

Konrad_Richter
20.06.2015, 17:52
„Wieder nichts“, murmelte Konrad leise und lies von einem Toten ab, den er gerade durchsucht hatte. Seufzend klopfte der Ex-Bulle auf die Brust des Toten und strich das Sakko wieder glatt, ehe er sich erhob und zum nächsten Leichnam ging. Vergeblich hatte er bisher bei den Leichen nach Hinweisen gesucht, die ihm irgendeine Spur liefern könnten. Man hatte wirklich saubere Arbeit geleistet und penibel, ja beinahe peinlich darauf geachtet, wirklich sämtliche Spuren zu beseitigen. Das einzige, was man den Leuten gelassen hatte, waren die Dienstausweise. Als ob man wollte, dass schnellstens klar war, wer hier lag und vor allem warum er das tat. Nachdenklich kratzte sich Konrad am Hinterkopf, als sein Telefon klingelte. Verwundert runzelte er die Stirn, als er die Nummer darauf sah. Es war eine Prepaid-Nummer.

„Hallo Konrad“, meldete sich eine altbekannte Stimme am anderen Ende und der ehemalige Bulle riss verwundert die Augen auf, ehe er mit mehrmaligem Fingerschnippen Snooker auf sich aufmerksam machte und gleichzeitig auf das Telefon an seinem Ohr deutete. Am anderen Ende war Rebekka und sie war auf der Citadel- Immer noch oder wieder, das war ihm egal. Er wollte nicht mit leeren Händen dastehen.
„Hallo Rebekka“, erwiderte er ruhig und gelassen.
„Tut mir Leid für den Abgang“, sagte sie, was ehrlich klang – doch was hieß das schon bei einem Menschen wie Rebekka?
„Hm“, brummte Konrad, der sich wieder einem anderen Leichnam gewidmet hatte.
„Das war… nicht okay. Tut mir Leid.“
„Bist du in Schwierigkeiten?“, fragte Konrad nonchalant, als er im Hintergrund Sirenen und Hupen hörte. Andererseits gehörte das quasi zum Soundtrack von Rebekkas Leben, denn überall dort, wo sie hinkam, tendierten Dinge dazu, zu explodieren und Menschen zu sterben.
Moment… was war das? Konrad wandte sich mit einer Hand am Telefon einem der Toten zu, dessen Körperhaltung merkwürdig war und der im Gegensatz zu den anderen Toten nicht inmitten eines Haufens lag, sondern auf einer kleinen Lichtung in diesem Wald des Todes. Fast so, als ob er sich etwas Platz verschafft hatte, zumindest den verschmierten Blutspuren nach zu urteilen. Konrad betrachtete ihn näher, während er nur leise ins Telefon brummte. Es war ein älterer Herr, was Konrad für etwas merkwürdig hielt, da die anderen Toten bisher nur wenige Jahre älter waren als Konrad, wenn überhaupt, während dieser hier mindestens 40 Jahre alt war und damit den Altersdurchschnitt erheblich ansteigen ließ. Das Gesicht des Mannes war von absoluter Ruhe gekennzeichnet, kein Schrecken, keine Angst, keine Furcht, sondern absolut kalkulierte Entspannung, wenn man so wollte. Das Blut im sauber gepflegten Schnauzbart war bereits getrocknet und zwischen sein Auge und eine der eingesetzten Kontaktlinsen hatte sich ebenfalls etwas von dem roten Lebenssaft gemischt. Konrad drehte den Toten auf den Rücken, um ihn genauer untersuchen zu können, doch unter der Leiche kam genau das zum Vorschein, wonach er gesucht hatte: ein Hinweis. Mit seinem eigenen Blut hatte der Mann offensichtlich eine Nachricht verfasst, die er aber etwas verwischt hatte, als er sich darauf gelegt hatte. Konrad musterte den Mann noch einmal. Alles an ihm sah unscheinbar aus, als ob er ein einfacher Buchhalter oder Personalsachbearbeiter war. Ein Niemand eben, der im Büroalltag völlig unterging, jedoch insgeheim der einzige in diesem Container gewesen war, der einen relativ kühlen Kopf behalten konnte. Der Inhalt der Nachricht war nichtsdestotrotz kurz, knapp und vor allem rätselhaft. Es war eine mehrstellige Folge von Ziffern und Buchstaben, sowie zwei Wörter: Friedensrichter und Culper.
Eine Nachfrage Rebekkas, ob Konrad überhaupt zugehört hätte, ließ ihn aufschrecken.
„Nein“, antwortete er ehrlich und machte schnell ein Foto von der Nachricht, ehe er sie, gleichwohl er einen Moment zögerte, mit dem Arm des Toten verwischte, „ich bin gerade bei der Arbeit.“
Während er das sagte und dabei den Toten wieder unauffällig drapierte, fiel Konrad noch etwas anderes auf: ein silberner Gegenstand war im ansonsten von tiefrotem But getränkten Mund des Toten zu sehen. Der Ex-Bulle sah sich um, doch die anderen Ermittler waren ihrerseits mit der Suche nach Hinweisen beschäftigt, weshalb sich Konrad schickte, in den Mund des Toten zu greifen und einen schmierigen, mit einer Mischung aus Blut und Speichel überzogenen Schlüssel herauszuziehen. Schnell steckte Konrad ihn ein und erhob sich wieder, das Telefon am Ohr.
„Wo bist du?“, fragte er und gab Snooker das Zeichen, ihm zu folgen.
„Haben wir was wir wollen?“, flüsterte der Brite leise und Konrad nickte, „dann lass uns von hier schleunigst verschwinden…“
Konrad pflichtete ihm stumm bei. Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand misstrauisch werden würde und die Identität der beiden hinterfragt hätte. Dementsprechend groß war die Erleichterung, als die beiden Männer in den Van eingestiegen waren.

Konrad_Richter
30.08.2015, 23:28
Nachdenklich betrachtete Konrad den Schlüssel, den er mittlerweile in ein kleines Plastiktütchen gepackt hatte. Während Snooker den Wagen durch die Nacht lenkte, gab ihm Konrad leise zu verstehen, dass er Horatio die Bilder mit dem Auftrag übermitteln sollte, den Code zu knacken und vor allem etwas zu den Worten Friedensrichter und Culper etwas herauszufinden.
„Hör zu, lass uns später reden“, sagte Rebekka, die Konrad dabei die ganze Zeit am Telefon gehabt hatte, doch der ehemalige Polizist widersprach.
„Nein, warte… Tut mir Leid“, erwiderte er und rieb sich die Nasenwurzel, „hier tun sich nur gerade mehrere Baustellen auf einmal auf und es gibt viel zu tun.“
„Ist schon gut“, flüsterte die femme fatale und Konrad war sich nicht sicher, ob er in ihrer Stimme ein Lächeln hören konnte, „ich melde mich später noch einmal.“
Dann klickte es und der Anruf war beendet. Konrad sah irritiert auf das Telefon und fluchte schließlich, wobei er den Apparat rabiat gegen die Hutablage schleuderte. Wieder wurde er von ihr stehen gelassen. Diese Frau trieb ihn mit ihrer mysteriösen Aura in den Wahnsinn, die sie stets nicht wirklich greifbar erscheinen ließ, vielmehr wie ein Gespenst oder eine einsame Rauchschwade, ausgestoßen aus den geteerten Lungen eines Kettenrauchers wie er einer war. Am Ende dieses Abenteuers würde er mit ihr im Bett landen. Er zog die Nase hoch. Vielleicht.
„Horatio“, rief er in die Weiten des Fahrzeugs hinein und holte sich eine Zigarette hervor, „wir haben einen Schlüssel gefunden. Finden Sie heraus, wo wir das passende Schloss finden.“
Konrad vermutete, dass es ein Schließfachschlüssel war. So etwas benutzte heutzutage niemand mehr. Das sollte nicht heißen, dass es nur aus der Mode gekommen war oder vielleicht etwas altmodisch. Nein, wirklich niemand benutzte heute noch Schließfächer, die man mit einem Schlüssel öffnen konnte. Gerade deshalb war sich Konrad so sicher, mit seiner Vermutung richtig zu liegen. Der Tote, bei dem er den Schlüssel gefunden hatte, machte den Eindruck wie ein Mensch, der nichts dem Zufall überließ. Jemand, der stets alles und jeden Schritt ausführlich kalkuliert hatte. Er war vermutlich einsam, hatte kein besonders spannendes Privatleben und irgendein langweiliges Hobby, das nicht mit sozialem Austausch verbunden war. Er war vermutlich intelligenter als der Durchschnittsbürger, hatte es aber trotzdem nicht weit im Verwaltungsdienst gebracht. Ein solcher Mensch ließ sich nicht von Cerberus rekrutieren, um etwas mehr Kohle übrig zu haben oder um über Macht zu verfügen. Er tat es entweder aus Überzeugung oder aus einem absolut rationalen Kalkül heraus, vielleicht war auch ein wenig Zwang seitens Cerberus dabei. Jeder hatte eine Schwäche. Jedoch wollte er sich nicht ohne Versicherung auf den Deal einlassen und so begann er jene, die ihn benutzten und in ihm nicht mehr sahen als ein kleines Zahnrad, mächtig zu verarschen, sodass er sie wenigstens noch mitnehmen konnte, wenn alles nach Hinten losging.
„Was ist das?“, fragte Snooker und nickte auf die Notizen, die sich Konrad gedankenverloren gemacht hatte.
„Ein Profil“, murmelte er ein wenig verwundert darüber, dass er überhaupt Notizen gemacht hatte. Es war mehr oder weniger von alleine geschehen und nicht Ergebnis einer bewussten Handlung.
„Vom Täter?“
„Nein, von einem der Opfer, wenn man das überhaupt so sagen kann.“
Snooker nickte und schwieg wieder. Er schien zu verstehen, warum Konrad das machte. Dass er gerade das tat, was er am besten konnte: seine Instinkte dazu einzusetzen, die Fährte des anderen aufzunehmen, sich in seine Rolle zu versetzen, so zu handeln wie er, so zu denken wie er – schließlich zu ihm zu werden.
Horatio meldete sich und verkündete, dass er mithilfe der Seriennummer auf dem Schlüssel herausfinden konnte, dass er zu einem Schließfach einer namhaften Privatbank im Präsidium gehörte. Konrad pfiff anerkennend, als er den Namen hörte.
„Muss man den Laden kennen?“, fragte Snooker.
„Früher hätte ich gesagt nein, aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr sicher“, erwiderte Konrad und wog den Schlüssel nachdenklich in seiner Hand. Er merkte, dass Snooker ihm einen ratlosen Blick zugeworfen hatte.
„Diese Bank ist seit Jahrzehnten in den Händen einer uralten Bankiersfamilie von der Erde“, fuhr Konrad deshalb fort, „außer auf der Citadel gibt es noch genau eine weitere Filiale und die liegt in der Schweiz. Das ist keine Bank, die man sich einfach so aussucht, weil die Zinsen gerade gut stehen oder man dort nichts fürs Konto zahlen muss. Da kommt man nur mit Einladung rein.“
„Woher weißt du das?“
„Die Salarianer haben uns mal um Amtshilfe gebeten, als sie einen abtrünnigen SOD-Offizier verfolgt haben und glaubten, dort drinnen eins seiner Konten zu finden. Das war schon merkwürdig genug, denn eigentlich sind da fast nur Menschen Kunden. Die Bankiers haben uns jedenfalls lange genug hingehalten, damit der in aller Ruhe alles leer räumen konnte und ohne eine Spur zu hinterlassen verschwinden konnte. Damit war der Fall dann auch wieder erledigt.“
„Und wie passt da dieser Typ rein?“
„Ich weiß es nicht… so reich war er sicher nicht. Vielleicht hatte er Beziehungen zur Familie oder aber Cerberus hat ihm ein Schließfach besorgt.“
„Wie kommen wir dann an das Schließfach?“
Konrad sah von dem Schlüssel auf und betrachtete Snooker vielsagend von der Seite. Sein Gesichtsausdruck musste in diesem Moment genau das aussagen, was dem ehemaligen Polizisten auch in exakt diesem Wortlaut durch den Schädel ging: „Das ist eine sehr gute Frage.“

---> Präsidium