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Andauril
21.03.2010, 20:30
Das Vergnügungsviertel in Nos Astras oberen Ebenen erstrahlt in dem üblichen, faszinierenden Glanz der Kolonie und beherbergt verschiedene Clubs, Diskotheken, Geschäfte und einige der besten Kinos der Kolonie.

Hierher kommen die besser betuchten Bewohner der Kolonie sowie die zahlreichen Touristen, um sich zu amüsieren und die Sorgen des Alltags zu vergessen.

Helia'Goron nar Onaevyr
22.03.2010, 17:11
< Eternity

9.46 Uhr

Vom Eternity aus war es kein allzu langer Weg in eines der größeren Vergnügungsviertel von Nos Astra, sodass die beiden Frauen dank Linnalas Führung kaum mehr als eine Viertelstunde brauchten, um das Cahelai-Kino zu erreichen.
Helia hatte keine Ahnung, woher der Name kam oder was er bedeutete, aber das war ihr auch reichlich egal, denn allein der Anblick der Fassade des Gebäudes, das sich in einer größeren Halle innerhalb des riesigen Wolkenkratzers befand, reichte um Helia völlig in den Bann der zahlreichen über die Holo-Bildschirme flackernden Filmplakate und Werbeslogans zu ziehen.

Wow, so viele Filme laufen hier? Wie viele Säle es in dem Ding wohl gibt? Und ich hab mich zuhause gefreut wie ein kleines Kind, wenn wir uns mal mit dreißig Leuten in ein Zimmer gequetscht haben, um auf einem winzigen Bildschirm irgendwelche Uralt-Filme zu gucken… Und da drinnen gibt es riesige Bildschirme und der Sound ist bestimmt auch tausendmal besser. Ob die auch was für Quarianer haben, so zum knabbern? Oh mann, das wird bestimmt total toll… ich will gar nicht wissen, was Linnala denken würde, wenn sie meine Gedanken hören könnte… aber es wird trotzdem total toll!

Helia bemühte sich von Leibeskräften, nicht zu wirken wie eine sechsjährige bei ihrem ersten Kinobesuch, auch wenn sie sich vermutlich in etwa so fühlte und schaffte es irgendwie tatsächlich, das Kino zusammen mit ihrer asarischen Begleiterin zu betreten, ohne auch nur einmal stehenzubleiben, um irgendetwas fasziniert anzustarren.
Im Inneren des Cahelai-Kinos trieben sich tatsächlich bereits einige Leute herum, die Helia aber kaum beachtete, da die Quarianerin von Linnala auf direktem Weg zu einigen Terminals geführt wurde, auf denen man Informationen zu den Filmen sowie die genauen Vorführungszeiten abrufen konnte.
Helia starrte minutenlang fasziniert auf das Holo-Display, sah sich die verschiedensten Filme an, ohne dabei auf das Genre oder sonst was besonders zu achten. Zumindest bis ihr auffiel, dass sie seit fast zehn Minuten sinnlos durch die verschiedenen Kurz-Previews geblättert hatte, ohne auch nur annähernd eine Entscheidung getroffen zu haben.

Okay, ich sollte das Kleinkind langsam abschalten… auch wenn das echt viele tolle Filme sind… aber ich hab gesagt, wir sehen uns einen Actionfilm an und ich muss langsam einen aussuchen, sonst überlegt sie es sich noch anders, dachte die junge Quarianerin mit einem kurzen Seitenblick auf Linnala, die bis jetzt geduldig gewartet hatte.

Okay… ich glaub, ich kann die hier irgendwo nach Genre sortieren und nach Altersfreigabe und sowas… ah, genau.

Helia brauchte eine Weile, um die Auswahl etwas einzugrenzen, blieb aber letztendlich an drei Filmen hängen, die sie sich gerne ansehen würde.
Im Ersten ging es um eine Art Vergnügungsschiff, das irgendwo am Rand der Terminus-Systeme von Piraten übernommen wurde, woraufhin die Passagiere unter der Führung der asarischen Hauptdarstellerin versuchten, die Kontrolle über das Schiff zurückzuerlangen, während der zweite Film von einem Menschen handelte, der auf der Citadel seine Familie verloren hatte und nun selbst von zwielichtigen Alien-Organisationen gejagt wurde, an denen er nebenbei auch noch Rache nehmen wollte – Helia musste allerdings zugeben, dass sie den Film mehr wegen der Citadel als wegen der Handlung in die engere Auswahl aufgenommen hatte.
Der Letzte, den Helia ausgesucht hatte spielte im turianischen Mittelalter auf Palaven und handelte von einem jungen Soldaten, der in den Krieg ziehen musste, um für die Ehre seiner Familie und seines Landes und so weiter zu kämpfen, wobei er schnell einige Ränge aufstieg, um letztendlich als Assassine im Namen eines skrupellosen Fürsten zu töten. Weil er der Held in der Geschichte war bekam er natürlich Gewissensbisse und so weiter.

Hm, okay… ich glaub den ersten streich ich weg, der klingt zwar ganz spannend, aber das sind die anderen beiden wahrscheinlich auch… und die haben schließlich die Citadel oder turianisches Mittelalter. Aaaalso…

Helia schaltete unentschlossen zwischen beiden Filmen hin und her. Sie sahen beiden nicht ganz unblutig aus, wobei im turianischen Film vermutlich weit mehr Kehlen aufgeschlitzt und Gliedmaßen abgeschnitten wurden als im anderen.
Aber irgendwo ist das ja auch egal, es geht ja mehr um die Handlung… Gangster oder Krieger und Assassinen mit Schwertern und so… das ist echt schwer…

„Sagen Sie mal, Linnala, welchen von beiden würden Sie lieber sehen…? Wenn ich mich entscheiden muss, stehen wir wahrscheinlich morgen noch hier…“, fragte Helia schließlich mit schuldbewusster Stimme.
Wenn sie schon bezahlt, dann ist es außerdem nur fair, wenn sie auch entscheidet.

Linnala Caryalan
22.03.2010, 17:38
<<< Nos Astra - "Eternity"
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino
09:56 Uhr

Nachdem Helia eine gefühlte Ewigkeit nur fasziniert auf das Terminal gestarrt hatte, wandte sie sich - anscheinend überfordert - an Linnala.

"Sagen Sie mal, Linnala, welchen von beiden würden Sie lieber sehen…? Wenn ich mich entscheiden muss, stehen wir wahrscheinlich morgen noch hier…"

Das ist mir völlig egal, Mädchen. Ich bin nur hier, weil ich dafür bezahlt werde, dich zu beschützen. Was du auch dringend nötig hast, so völlig unbewaffnet und offensichtlich wehrlos, wie du bist.

Linnala lächelte jedoch freundlich, las sich schnell die Kurzpreviews durch und wählte dann aufs Geratewohl einen von beiden aus.

"Turianisches Mittelalter hört sich interessant an", entschied sie. Außerdem haben sich die Menschen auch so schon wichtig genug gemacht, ich muss mir keinen Film antun, in dem ein Mensch die Hauptrolle spielt. "Wenn Sie nichts dagegen haben, besorge ich uns jetzt die Tickets. Wollen Sie noch etwas trinken oder einen Snack...?"

Helia'Goron nar Onaevyr
22.03.2010, 17:57
9.56 Uhr

Gut, dass sie sich so schnell entscheiden kann, damit dürften wir einige Zeit gespart haben. Hm, Trinken und Snacks… klar, der Film dauert schließlich 'ne Weile.

„Warum nicht? Ich kann schnell was holen während Sie die Tickets organisieren… wollen Sie auch was?“, fragte Helia sicherheitshalber noch nach.

Das bezahl aber ich, ich kann mich ja nicht komplett bedienen lassen…

Linnala Caryalan
22.03.2010, 18:16
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino
09:56 Uhr

"Nur ein Mineralwasser", erwiderte Linnala. Ich will nicht wissen, welche scheußlichen Softdrinks man hier angedreht bekommt. Ebenso gut kann man sich ja gleich Gift spritzen lassen...

"Ich besorge uns jetzt die Tickets."

Linnala entfernte sich etwas von Helia, wobei sie aber hin und wieder einen Blick auf die junge Quarianerin warf, und sie im Auge behielt. Ihre Muskeln spannten sich bereits an, sie war bereit, jederzeit kehrt zu machen und jeden wie aucn immer gearteten Anschlag auf das Leben des Mädchens zu verhindern. Auch, wenn sie hoffte, dass niemand so abgruntief dämlich sein würde, die Quarianerin hier im Kino anzugreifen.

Man kann es aber nie wissen. Es gibt genug Idioten, die es vielleicht trotzdem versuchen würden...

"Zwei Karten für Im Namen der Ehre", sagte sie mehr oder minder gelangweilt zu dem Salarianer hinter dem Ticketschalter.
"Ja, natürlich, sofort", plapperte dieser sofort los und legte die entsprechenden Tickets auch sofort vor ihr auf den Tresen. "Der Film wurde für den Galactic Award of Cinematic nominiert, sehr authentisch... eine ausgezeichnete Wahl! Ich hatte selbst das Vergnügen, ihn mir anzusehen, wirklich bahnbrechend, diese Special Effects. Sehr saubere Charakterzeichnung, der Held ist..."
"Wieviel kosten die Karten?", unterbrach Linnala den Redefluss des Salarianers.
"Oh, natürlich... verzeihen Sie! 15 Credits pro Person."
Ich verzeihe Ihnen nicht, Idiot! Sie sollen Tickets verkaufen, keine langen Reden schwingen. Wortlos bezahlte sie die Tickets.
"Viel Spaß! Das wäre Saal 17, zwei Stockwerke über uns. Nehmen Sie den Lift, das geht schneller. Einlass ist ab zehn Uhr fünf", meinte der Salarianer überschwänglich und grinste sie an.
Wer hat das Kind an die Kasse gelassen? Er ist bestimmt erst... zwölf Jahre alt, oder sogar jünger... Linnala nahm die Tickets und kehrte zu Helia zurück.

"Hier wären die Tickets... wir müssen in Kinosaal 17. Und ich würde sagen, wir nehmen den Lift."

Helia'Goron nar Onaevyr
22.03.2010, 18:47
9.57 Uhr

Helia, die in der Zwischenzeit für Quarianer geeignete Snacks, ein Getränk und Linnalas Wasser besorgt hatte, reichte der Asari letzteres mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht.
„Hier, wie bestellt“, bemerkte sie und de beiden tauschten Getränk gegen Ticket.

Mein erster richtiger Kinofilm. Ob der auch wirklich gut ist?
Helia betrachtete nachdenklich das Ticket, das sie eben von Linnala überreicht bekommen hatte.
Im Namen der Ehre… der wievielte turianische Film ist das, der so heißt? Ich mein, da werden die ja schon mal drauf gekommen sein… oder es ist schlecht übersetzt oder sowas…

Während dieser paar Gedanken war sie Linnala wortlos bis zum Lift gefolgt, den die Asari auch sofort in Richtung Saal 17 startete.

Bald geht’s los… ich bin schon total gespannt…

„Haben Sie schon mal was von dem Film gehört? Also, ob er gut ist oder so?“, fragte sie schließlich in die Stille hinein und hoffte, dabei nicht allzu aufgeregt zu klingen.

Linnala Caryalan
22.03.2010, 19:03
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino
09:57 Uhr

"Haben Sie schon mal was von dem Film gehört? Also, ob er gut ist oder so?"

Ja, ich wurde gerade an der Kasse damit konfrontiert... man sollte Kinder nicht an die Kasse lassen, schon gar keine salarianischen Kinder...
"Ja", antwortete sie wahrheitsgemäß. "Der Film wurde für den Galactic Award of Cinematic nominiert. Er soll sehr authentisch sein."

Der Lift hielt an und entließ Linnala und ihre quarianische Schutzperson in Richtung Kinosaal 17. Linnala strebte diesem auch direkt entgegen, allerdings nicht, ohne darauf zu achten, dass Helia in ihrer Nähe blieb.

Sie jetzt zu verlieren wäre dumm... fast so dumm, wie ohne Waffen durch die Gegend zu spazieren. Sie könnte sich gleich ein Schild mit der Umschrift "Bitte erschießt die kleine, unbewaffnete Quarianerin!" umbinden... hat man ihr in der Migrantenflotte nicht erzählt, dass die Galaxis ein sehr gefährlicher Ort ist?

Vor Kinosaal 17 standen bereits einige andere Kinobesucher herum - mehrere Asari, ein Mensch, einige Turianer, drei Salarianer... manche davon wandten sich neugierig den beiden Neuankömmlingen zu, wobei besonders Helia neugierig und manchen sogar misstrauisch bis verächtlich gemustert wurde.

"Das die es wagen, hier aufzukreuzen", murmelte einer der Turianer verächtlich.
Linnala warf einen kurzen Blick zu Helia. Lass dich davon nicht entmutigen, Idioten sind Idioten, sie können nichts für ihren IQ... Sie schloss die Augen, selbst ein wenig überrascht über diesen Gedankengang. Das bedeutet nichts! Sie ist immer noch ein naives, kleines Ding, und sie interessiert mich nicht, mich interessieren die Credits, die ich dafür bekomme, auf sie aufzupassen!
"Beachten Sie sie gar nicht, Helia", meinte Linnala dennoch an die junge Quarianerin gerichtet. "Einlass ist übrigens um zehn Uhr fünf."

09:57 Uhr

Helia'Goron nar Onaevyr
22.03.2010, 19:36
9.57 Uhr

Helia, die durch Linnalas Antwort in ihrer Vorfreude nur noch bestärkt worden war, bekam bei den Worten des Turianers vor dem Saal einen gehörigen Dämpfer verpasst.
Warum sollte ich denn nicht hier aufkreuzen? Hab ich ihm was getan? Wohl kaum und ich bezweifle, dass er schon mal 'nen anderen Quarianer getroffen hat. Wahrscheinlich nur wegen der Citadel, daran wollen uns ja auch wieder welche die Schuld geben…, dachte Helia niedergeschlagen, wagte es allerdings nicht, irgendetwas davon laut auszusprechen.

„Beachten Sie sie gar nicht, Helia. Einlass ist übrigens um zehn Uhr fünf.“, bemerkte Linnala aufmunternd.
Stimmt… natürlich hat sie Recht, die haben doch keine Ahnung. Ich werd mir von dem nicht die Stimmung versauen lassen. Erst Recht nicht jetzt, geht schließlich gleich los, in…
Helia blickte sich kurz suchend nach einer Uhr um.
… acht Minuten. Das wird hoffentlich so toll, wie ich’s mir jetzt vorstelle. Mein erster Film im Kino und Linnala ist mit dabei und total nett.

Helia gelang es so immerhin, wieder etwas gute Stimmung aufzubauen, auch wenn ihr der herablassende Kommentar des Turianers immer noch im Hinterkopf herumschwirrte.
Eine Zeit lang standen sie schweigend da und warteten, während die anderen Kinogäste sich teilweise gedämpft unterhielten. Die drei Salarianer schienen zusammen zu gehören, ein paar der Turianer und einer von ihnen schien mit einer Asari hier zu sein, die sich an seinem Arm festklammerte und ihn scheinbar ohne Unterbrechung zuquatschte, wobei sie ab und zu in Helias Richtung schaute.
Redet die über mich? Ach, selbst wenn, ist doch egal…

Allerdings konnte Helia nicht verhindern, dass sie ein wenig die Ohren spitzte, als der Turianer mit ziemlich entnervter Stimme zischte: „Nein, verdammt, können wir nicht einfach den Film ansehen? Ich meine das ist doch genau, wie…“
„Wie du willst“, entgegnete die Asari eingeschnappt, ohne ihren Freund überhaupt aussprechen zu lassen. „Dann wird ich eben schweigend wie dein Haustier hinter dir herdackeln, so hättest du’s doch gerne, oder?“
„Hä?! Wie kommst du jetzt schon wieder da drauf, ich hab eben kein Interesse daran mich mit irgendwelchen dahergelaufenen Alie… also mit… du weißt schon. Ich meine, was kommt als nächstes? ‚Hey, ein Kroganer, fragen wir ihn, ob er noch alle vier Eier dran hat!’?“
„Das ist doch überhaupt nicht… warum musst du schon wieder so…“

Helia konnte den weiteren Verlauf des Gesprächs nicht mehr genau hören, weil die Asari ihre Stimme nun etwas senkte und der jungen Quarianerin außerdem klar wurde, das sie gerade ein Privatgespräch belauscht hatte.
Aber über mich geredet hat sie anscheinend… ist ja auch halb so wild.

Hm, immernoch ein paar Minuten… ich könnte mich ein wenig mit Linnala unterhalten…
„Haben Sie eigentlich einen Lieblingsfilm? Oder was sehen Sie sich sonst so an?“, fragte Helia also an die Asari gewandt und blendete die restlichen Gespräche in ihrer Nähe vorerst aus.

Linnala Caryalan
22.03.2010, 19:50
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino
09:58 Uhr

"Haben Sie eigentlich einen Lieblingsfilm? Oder was sehen Sie sich sonst so an?"

Was? Na schön, das habe ich mir selbst zuzuschreiben, schließlich kam der Vorschlag mit dem Kino von mir... was tut man nicht alles für seine Credits...

"Oh... ich mag Dramen", antwortete Linnala. "Mir gefällt die Charakterzeichnung in Dramen einfach sehr gut. Sie stimmen mich nachdenklich und wirken authentisch... Mein Favorit wäreDas Weinen der Sterne... ein unglaublich schöner, aber auch sehr trauriger Film... vor allem wegen des Endes..."

Lass den Film beginnen, bei der Göttin, lass ihn beginnen! Linnala warf einen Blick auf die Uhr. Immer noch 09:58 Uhr... Großartig... was habe ich mir dabei gedacht? Ich war nicht mehr in Begleitung im Kino seit... seit... NICHT weiterdenken! Das ist Vergangenheit.

Helia'Goron nar Onaevyr
22.03.2010, 20:05
9.58 Uhr

Eine ziemlich tiefsinnige Antwort… ich hätte wahrscheinlich nur rumgestammelt und nicht gewusst, was ich sagen soll… andererseits bin ich jetzt wahrscheinlich dran mit erzählen und… ach Mist…

„Klingt interessant“, bemerkte Helia ehrlich.
„Auf der Onaevyr habe ich kaum Filme gesehen, wir hatten ja auch kaum was da und die Extranet-Verbindung war immer mehr als mies, abgesehen von den unbrauchbaren Geräten… ich weiß noch wie wir uns als Kinder mal alle zusammengequetscht haben, um einen Kinderfilm auf Turianisch anzusehen. Wir haben kein Wort verstanden und uns selber ausgedacht, was da geredet wird bis wir irgendwann gar nicht mehr mitgekriegt haben, was überhaupt passiert ist“, erzählte Helia mit einem Lächeln im Gesicht, wechselte aber schnell wieder das Thema, da sie sich sicher war, dass die Asari sich für solche kindischen Geschichten nicht besonders interessierte.
Immerhin kein Rumgestammel…

„Ich habe also keinen besonderen Lieblingsfilm… worum geht es denn bei ‚Das Weinen der Sterne’?“

Linnala Caryalan
22.03.2010, 20:28
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino
09:58 Uhr

"Es geht um... das ist schwer zu beschreiben." Linnala furchte leicht die Stirn. "Grob gesagt geht es um eine Asari, die denen, die sie liebt, den Tod bringt. Deswegen wählt sie das Exil, bis... sie sich wieder verliebt. Natürlich kommt es, wie es kommen muss. Es ist vorallem die Zerissenheit der Hauptfigur, die mich fasziniert. Ihr Ringen zwischen Vernunft und Gefühl..." Ich identifiziere mich mit Ardat-Yakshi... nur dass bei meinen Verschmelzungen noch niemand gestorben ist. Ich verstehe aber die Faszination, die von ihnen ausgeht...

Linnala lächelte dünn. "Vielleicht sehen Sie sich den Film ja auch einmal an? Ich will jedenfalls nicht mehr verraten, falls sie irgendwann auch Interesse daran haben." Obwohl AS eigentlich ein streng gehütetes Geheimnis ist... Das Weinen der Sterne durfte deswegen ja nicht einmal in den intergalaktischen Kinos gezeigt werden... Dummheit. Idiotie. Irgendwann kommt es sowieso heraus und dann... Streng genommen dürfte Helia den Film also gar nicht sehen... aber streng genommen ist es mir egal. Streng genommen ist meine Art des Geldverdienens illegal. Das hindert mich aber auch nicht daran, es zu tun...

In dem Augenblick trat eine weitere, kleine Gruppe aus dem Lift - eine Asari und ein Salarianer, die sich leise miteinander unterhielten.

"... bin mir ja nicht sicher, ob der Film historisch korrekt ist..."
"Das ist doch egal, Hauptsache, wir haben Spaß. Kannst du der ganzen Sache nicht einmal vollkommen vorurteilsfrei entgegen blicken?"
"Doch, natürlich! Ich interesse mich eben für Geschichte, und das..."

Linnala ignorierte die Neuankömmlinge. Ihr Blick fiel erneut auf die Uhr...

10:05 Uhr

Endlich trat ein besonders dünner Salarianer hervor und öffnete die Tür zum Kinosaal 17. Linnala atmete leise erleichtert auf. Normalerweise war sie sehr geduldig, aber sich von einer naiven Quarianerin zuquatschen zu lassen war... anstrengend. Und ermüdend. Obwohl Sie es ja nicht besser wissen kann...

Linnala betrat gemeinsam mit Helia den Kinosaal, und sicherte ihrer Begleitung und sich selbst einen guten Platz - nicht zu weit von der Leinwand entfernt, aber auch nicht zu nah, und mittig gelegen, so dass man einen sehr guten Blick auf den 3D-Schirm hatte.

Noch zehn Minuten ermüdende, unproduktive Werbung und dann... Linnala unterdrückte ein Seufzen.

Helia'Goron nar Onaevyr
23.03.2010, 15:47
Cahelai-Kino, Saal 17

10.06 Uhr

Endlich waren die Türen des Saals geöffnet worden und Helia und Linnala hatten sich einen guten Platz in der Mitte des Raumes gesichert.
Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die anderen Sitzplätze größtenteils gefüllt hatten und um sie herum ein fast schon summendes erwartungsvolles Flüstern und auch ein paar lautere Gespräche entstanden.
Helia nahm einen Schluck aus ihrem Getränk und sah sich ein wenig in der Menge um.

Die meisten Gäste waren Asari und Turianer, auch einige Salarianer waren hinzugekommen und vereinzelt sah man den ein oder anderen Menschen, Batarianer oder Volus.
Hanar oder Elcor konnte Helia nicht erkennen, ebenso wenig wie einen Kroganer.
Wahrscheinlich interessiert die sowas überhaupt nicht… und Hanar und Elcor mögen wohl einfach keine Actionfilme…
Aber einen Kroganer würd ich schon gern mal sehen… aus sicherer Entfernung natürlich…
Ob ich Linnala mal fragen soll, wann’s endlich losgeht?

Helia hatte sich der Asari gerade zugewandt, um ihre Frage zu stellen, als es im Saal mit einem Mal dunkel wurde.
Oh, es geht los… aber ich glaub jetzt kommt zuerst Werbung, oder? Hoffentlich nur kurz, ich will den Film sehen…
Tatsächlich waren minutenlang Werbespots zu sehen, was für Helia nicht unbedingt uninteressant war, da sie so bereits einen Vorgeschmack auf die Sound- und Bildqualität bekam und außerdem ein paar Filmtrailer gezeigt wurden, die schon fast Lust darauf machten, sich nach diesem hier gleich den nächsten Film anzusehen.
Als die Werbung letztendlich vorbei war gab es noch eine kurze Pause, in der die erwartungsvolle Stimmung im Raum merklich anstieg, da nun jeden Moment der Film losgehen musste.
Ich hoff, es geht dann los, ich bin schon total aufgeregt… ob der Film auch wirklich so toll ist? Wann geht’s denn jetzt los? Ah, jetzt…

Helia lehnte sich, den erwartungsvollem Blick starr auf den riesigen Bildschirm geheftet, zurück, während es um sie herum stockdunkel im Raum wurde.
Auf der eben noch genauso finsteren Fläche vor ihnen wurde der Film abgespielt.

Nachdem einige Firmennamen, die Helia nicht viel sagten auf dem dunklen Bildschirm aufgetaucht und wieder verblasst waren, erschien untermalt von fast schon dröhnender, aber dennoch schöner fremdartiger Musik in großen Lettern der Titel des Films.
Dann begann die eigentliche Handlung.

Die Geschichte nahm ihren Anfang im Heimatdorf des jungen Turianers Krael am Morgen des Tages, an dem er gezwungen war, seine Familie und Freunde hinter sich zu lassen und sich der Armee anzuschließen. Es wurden nur kurz die scheinbar unbedeutenden Streitigkeiten erwähnt, die diesen Krieg ausgelöst hatten und Helia hatte Schwierigkeiten sich die hin und wieder auftauchenden Namen der Anführer, Generäle und sonstigen historischen Persönlichkeiten zu merken, aber die standen auch nicht wirklich im Mittelpunkt.
Nachdem Krael sich verabschiedet und sein neues Leben als Rekrut angetreten hatte, vergingen im anscheinend mehrere Wochen, in denen der Turianer eine schnelle Ausbildung erhielt, einige andere Soldaten kennenlernte und hin und wieder wurden Andeutungen gemacht, dass der Krieg nicht unbedingt positiv verlief.
Kurz danach wurde er bereits an die Front geschickt, sein Trupp begegnete allerdings bereits auf dem Weg dorthin einer Gruppe Deserteure, mit denen sie sich den ersten blutigen Kampf lieferten, bei dem Krael zwei Männer tötete. Er starrte die Leichen mit geradezu geschocktem Blick an, bevor barsche Befehle gerufen wurden und er wieder in die Reihen der Soldaten zurückgezogen wurde.
Helia war zugegebenermaßen beeindruckt, wie viel Emotion in dieser simplen Szene lag. Die eigenen Leute getötet zu haben, weil die genau diesen Tod und die Angst hatten vermeiden wollen, der Schock und die Faszination darüber, jemanden ermordet zu haben und die Selbstverständlichkeit, mit der danach weitergemacht wurde, als wäre nichts gewesen.

Allgemein hinterließ dieser erste Teil des Films einen bedrückenden Eindruck, die Szenerien waren meist dunkel gehalten, es wurden mehrere blutige Kämpfe bestritten, in denen immer wieder teilweise liebgewonnene Nebenfiguren den Tod fanden.
Bis schließlich die erste richtige Massenschlacht stattfand, in der Helia nicht umhin kam, ein wenig aus der Handlung zu rutschen und die tollen Effekte und Kamerafahrten zu bestaunen, als die beiden riesigen Armeen aufeinanderprallten.
Helias Vermutung bezüglich der durchgeschnittenen Kehlen und abgetrennten Körperteile bewahrheitete sich spätestens jetzt in vollem Umfang, was aber nur zur ständig dunklen Atmosphäre des Films beitrug.
Die Schlacht zog sich einige Minuten hin bis schließlich die Seite, für die der Hauptcharakter kämpfte, geschlagen wurde und es Krael gerade noch gelang, die Flucht zu ergreifen, bis er irgendwo völlig erschöpft zusammenbrach.

In den nächsten Szenen wachte der Turianer am Hof irgendeines hohen Fürsten wieder auf, dessen Ländereien in der Nähe gelegen hatten und musste diesem als einer der wenigen Überlebenden berichten, was bei der Schlacht geschehen war.
Als Krael jedoch wieder zur Armee zurückkehren sollte, war seine Furcht vor noch mehr Tod und Krieg aber so groß, dass der Fürst sie erkannte und ihm das nach turianischen Maßstäben wohl sehr unehrenhafte Angebot machte, vorerst als Auftragsmörder zu dienen und dafür vom weiteren Dienst in der Armee verschont zu bleiben.
Krael nahm das Angebot an, auch wenn man ihm ansehen konnte, dass er sich für seine ‚Feigheit’ schämte.
Es wurde nur noch der erste Mord im Namen des Fürsten gezeigt, begangen an einem völlig unschuldigen Mann, der in der Öffentlichkeit zu viel Kritik geäußert hatte, bevor der Film plötzlich stoppte und es wieder hell im Saal wurde.

„Hä?“, machte Helia etwas überrascht und leicht irritiert, sich plötzlich in der Realität wiederzufinden. Aufgrund des Gemurmels im Saal, verstand Helia aber recht schnell, dass eine Pause gemacht wurde, da gerade mal die Hälfte des Films um war.
Die Hälfte? Woah, der ist ja echt lang… und auch richtig cool und so, aber… irgendwie auch bedrückend… und Turianer müssen heute immer noch mit 15 zum Militär, die können einem ja echt Leid tun…

Helia streckte sich und warf einen kurzen Blick auf die Reste ihrer Verpflegung.
Ziemlich wenig, aber ich glaub, das reicht mir erstmal…

„Also die Effekte find ich echt toll und die Atmosphäre und all das… und ich finds gut, dass der Hauptdarsteller keiner von diesen Ehre-besessenen Militär-Idioten ist, ich hab gehört, dass das in den meisten turianischen Filmen so ist... aber Krael ist irgendwie ziemlich normal… ich mein schon ein Mörder und sowas, aber ich kann ihn irgendwie verstehen…“, kommentierte Helia gegenüber Linnala grüblerisch den Film, während sie nebenbei bemerkte, dass ein Salarianer die gefühlten fünfzig Logiklücken und nicht historisch korrekten Dinge im Film bemängelte, woraufhin eine Asari ihn aufforderte, gefälligst nicht die ganze Atmosphäre damit kaputt zu machen.
Andernorts wurde über die Technik, die schauspielerische Leistung oder die Ethik verschiedener Taten im Film diskutiert.

12.02 Uhr

Linnala Caryalan
23.03.2010, 16:23
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino [Kinosaal 17]
12:02 Uhr

Ja, verdammte ehrebessene, selbstgerechte Idioten. Sie schicken Kinder zum Militär und begründen das mit ihrer überzogenen Vorstellung, dass es die Gesellschaft voranbringt. Disziplin und Ehre, wie schön. Das hat eure Flotte ja auch nicht voran gebracht, als die Citadel angegriffen wurde. Linnala seufzte gedanklich. Aber die Menschen sind noch schlimmer. Kaum ein paar Jahre zu interstellaren Reisen fähig und schon glauben sie, dass sie das Vorrecht haben, alles zu dominieren. Ignoranten.

"Ja", antwortete Linnala, die eher weniger auf die Handlung des Films als auf die Umgebung geachtet hatte, und jetzt hoffte, dass Helia ihr Desinteresse nicht mitbekommen hatte. Die Fassade muss aufrecht erhalten werden!"Ich bin froh, dass Ihnen der Film gefällt. Die Bilder sind beeindruckend... genau so revolutionär, wie ich es anhand dessen, was ich bereits vorher erfahren habe, erwartet habe." Sie nahm vorsichtshalber ein paar Schlucke ihres Mineralwassers, und bemerkte dabei nur halb, dass ihre Fingerknöchel sich, als sie die Flasche umfasste, hell hervortraten... so fest umklammerte sie die Flasche. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre Muskeln zum Zerreißen angespannt schienen. Der Kinosaal, so leer wie er jetzt ist, wäre der perfekte Ort um das Mädchen anzugreifen... "Ich hoffe, der Film ist Ihnen nicht zu brutal." Bestimmt ist er das... jedenfalls würde es mich nicht wundern. Sie scheint nicht die stärksten Nerven zu haben, obwohl sie zweifellos Nerven haben muss, wenn sie es wagt, unbewaffnet herum zu laufen...

12:03 Uhr

Helia'Goron nar Onaevyr
23.03.2010, 17:21
Cahelai-Kino, Saal 17

12.03 Uhr

„Naja, es geht schon… ich muss nicht die Augen zumachen oder sowas“, antwortete Helia mit einem Schulerzucken. …obwohl es schon ziemlich eklig war, als diesem einen Kerl in der Schlacht das Bein halb abgeschlagen wurde und er dann auf dem Boden… nicht mehr so genau vorstellen, Helia, immerhin wird’s jetzt besser… glaub ich zumindest.

„Ein paar Szenen in der großen Schlacht fand ich schon ziemlich heftig, aber im großen und Ganzen ist es erträglich. Ich schätze mal, Sie sind da etwas abgehärteter, oder?“, fragte Helia schließlich.
Natürlich ist sie das, was frag ich überhaupt?

Linnala Caryalan
23.03.2010, 17:37
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino [Kinosaal 17]
12:03 Uhr

Du ahnst gar nicht, wie sehr... "Ja... das gewöhnt man sich an, wenn man öfter ins Kino geht." ... oder in meinem Beruf tätig ist.

Linnala lächelte aufmunternd. "Wenn es Ihnen zuviel wird, denken Sie daran, dass es nicht real ist. Das sind bloß Effekte und Animationen - sie wirken sehr real, sind es aber nicht." Irgendwann wird sie gezwungen sein, sich zu verteidigen... das wird eine Katastrophe. Wahrscheinlich schlägt sie den Idioten, der ihr an die Kehle will erst nieder und bittet dann um Entschuldigung... oder sie steht wie erstarrt da... aber mit der Einstellung überlebt sie keine zwei Tage...

Helia'Goron nar Onaevyr
23.03.2010, 18:34
12.03 Uhr

„Schon klar“, entgegnete Helia leichthin. Sie wollte auf keinen Fall den Eindruck vermitteln, so etwas nötig zu haben...

Allmählich kamen einige Leute in den Saal zurück und die Reihen füllten sich wieder, es schien also ganz so als würde sich die Pause dem Ende zuneigen.
„Es scheint bald weiterzugehen, also wenn Sie noch mal auf die Toilette müssen oder so…“, bemerkte Helia vorsichtshalber.

Linnala Caryalan
23.03.2010, 18:57
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino [Kinosaal 17]
12:03 Uhr

Linnala verneinte. Sie stellte die Flasche mit dem Mineralwasser neben sich ab und beobachtete, wie immer mehr Kinogäste in den Saal zurück strömten. Nach einiger Zeit dann dunkelte der Saal auch bereits wieder ab, und der 3D-Schirm des Kinos erhellte sich.

Linnala verfolgte den weiteren Verlauf des Filmes nicht sehr aufmerksam und nur mit halbem Interesse. Ihre Aufmerksamkeit galt viel eher der vom Geschehen auf dem 3D-Schirm völlig beeindruckten und gefesselten Quarianerin neben sich.

Niemand wäre so dumm, sie in aller Öffentlichkeit zu attackieren, allerdings ist es hier vielleicht dunkel genug, um so etwas zu probieren... also wachsam bleiben!

Nur halb bekam sie mit, dass sich Krael auf dem Bildschirm anscheinend gerade in eines seiner Opfer verliebt hatte, irgendeine Edeldame, deren Vertrauen er anscheinend irgendwie erlangen sollte... was den von Gewissensbissen geplagten Attentäter natürlich in eine tiefe Krise stürzte...

Regel Nummer eins: Keine Beziehungen zur Zielperson. Keine Gefühle. Nichts. Amateur. Idiot.

Auf die Szene mit der Liebeserklärung zwischen Krael und seiner Angebeten folgte eine Kette weiterer Auftragsmorde, immer wieder unterbrochen von "herzzerreißenden" Wiedersehen zwischen Krael und seinem Hauptopfer...

Linnala warf einen Blick zu Helia hinüber. Sie findet das bestimmt rührend... es wäre ja gar nicht mal so schlecht, aber welcher professionelle Attentäter verliebt sich ausgerechnet in sein Zielsubjekt? Das ist unprofessionell und schadet dem Ruf...

Sie unterdrückte ein Seufzen und hoffte, dass der Film bald vorrüber sein würde.

13:12 Uhr

Helia'Goron nar Onaevyr
23.03.2010, 20:32
Helia verfolgte die zweite Hälfte des Films nicht minder gespannt als zuvor, vor allem da jetzt, wie sie ermutet hatte, die Gewalt etwas zurückgefahren wurde und endlich die Frau ins Spiel kam.
Es war eine Adlige namens Mihai, die Krael töten sollte, sobald er ihr wichtige Informationen über die Pläne ihres Vaters entlockt hatte, wofür er natürlich als erstes ihr Vertrauen erlangen musste.

Es verging einige Zeit, in der er weitermordete, nebenbei jedoch immer wieder auf die schöne Turianerin traf, in die er sich verliebt hatte. Er traf sich immer wieder unter der Vorgabe eines falschen Namens und falscher Herkunft mit ihr, gefolgt von einem Liebesgeständnis, das von seiner Angebeteten offenbar erwidert wurde.
Die Geschichte nahm ihren Lauf und Krael, der auch weiterhin den Launen seines grausamen Fürsten folgend tötete, geriet immer mehr in Konflikt mit sich selbst, seinen Aufträgen und vor allem seiner Liebe zu Mihai, die er letztendlich dazu brachte, ihn in die Pläne ihrer Familie einzuweihen, die sich offensichtlich wie befürchtet gegen seinen Auftraggeber richteten.

Krael verließ sie daraufhin, jedoch völlig ratlos, was er nun tun sollte, da im Falle eines Verrats an seinem Herren jeder erfahren würde, was er getan hatte und sich Mihai folglich endgültig von ihm abwandte, doch die einzige Alternative bestand darin, seine Geliebte zu töten.

Helia, die der Handlung gespannt folgte, hatte spätestens ab diesem Punkt völlig den Bezug zur Realität verloren und war voll und ganz im Dillema des Hauptdarstellers versunken.
Dementsprechend fieberte sie mit, als Krael in der nächsten Szene nach einer anscheinend getroffenen Entscheidung in Mihais Gemächer eingedrang und sich der ahnungslosen Adligen von hinten näherte, die Hand anscheinend fest um seine Klinge geschlossen, bereit die eigene Geliebte zu töten.
Die Kamera zeigte in der nächsten Eintellung nur das Gesicht der jungen Adligen, wie sich glänzender Stahl an ihre Kehle legte und den panischen Ausdruck, der sich in diesem Moment in ihren Augen zeigte.

Das Bild verdunkelte sich und völlig ohne Erklärung, was denn nun geschehen war, begann die nächste Szene.
Irritiertes Gemurmel zog sich durch den Saal und auch Helia war enttäuscht, nicht erfahren zu haben, was denn nun passiert war. Das Gemurmel legte sich allerdings wieder als irgendjemand ziemlich deutlich zischte: „Sie dir doch einfach den verdammten Film an, wenn du wissen willst ob sie verreckt ist oder nicht!“

Als nächstes sah man, wie Krael zu seinem Auftraggeber zurückkehrte und mit tonloser Stimme verkündete, den Auftrag erledigt zu haben. Der lobte den Einsatz des Turianer mit einem völlig scheinheiligen Lächeln, bevor er verkündete, zu wissen, dass Krael sein Ziel nicht getötet hatte und in eben diesem Moment ein weiterer Auftragsmörder sich Mihais annahm. Im nächsten Moment hetzte der Fürst sämtliche Wachen auf den entsetzten Attentäter, der nun wusste, dass er Mihai so schnell wie möglich erreichen musste. Es folgte eine rasante Mischung aus Flucht und Kampf, bei dem Krael durch zahllose Gänge sprintete, hin und wieder Wachen tötete und schließlich durch die nächtlichen Straßen der Stadt hetzte.

Es war wieder die Szene von vorhin zu sehen, Mihais Gesicht in der Nahaufnahme, die Klinge an ihre Kehle, der entsetzte Ausdruck in ihren Augen. Der Attentäter hinter ihr grinste und wollte ihr gerade die Kehle durchschneiden, als hinter ihm in letzter Sekunde Krael auftauchte und die beiden sich einen erbitterten Kampf lieferten, den Krael letztendlich für sich entscheiden konnte.
Mihai umarmte ihn natürlich überschwänglich, aber Krael, hielt sie zurück und erzählte ihr nun von seinem Auftrag, dem Fürsten, der plante, nun ihre Familie ermorden zu lassen und seiner wahren Vergangenheit.
Die offensichtlich geschockte Adlige zögert nicht, sich und ihre Familie so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen, vereinbarte allerdings ein Treffen mit Krael, nachdem dieser, wie er nun plante, den skrupellosen Fürsten getötet und sich so von einem Teil seiner Schuld reingewaschen hatte.

Was nun folgte war der spektakuläre letzte Kampf, in dem Krael sich durch die Leibwache des Fürsten schnetzelte, um den Schurken anschließend im Zweikampf zu stellen und ihm die Klinge letztendlich triumphierend ins Herz zu stoßen.
Das laulose Verschwinden des ehemaligen Auftragsmörders in die Nacht wurde abgelöst von der Wiedersehensszene mit Mihai, die nun über Kraels gesamte Taten im Bilde war. Der Turianer bestätigte ihr noch einmal seine Liebe, flehte sie an ihm zu verzeihen und schwor ihr, für sie sein gesamte bisheriges Leben hinter sich zu lassen, doch Mihai stieß ihn von sich und erklärte, dass sie einen ehrlosen Mörder wie ihn, noch dazu einen Gewöhnlichen, niemals lieben könnte oder gar heiraten würde. Sie begann zu weinen und sagte, dass der Mann, den sie geliebt hatte, nie existiert hatte und dass sie nun mit ihrer Familie vor dem Krieg fliehen müsse und ihn nie wiedersehen wollte.
Dann ging sie und ließ den völlig erstarrten Krael zurück. Ohne umzukehren, ohne es sich anders zu überlegen. Endgültig.

Überraschenderweise blieb es im Saal verhältnismäßig still, bis die letzte Szene vorbei war, in der Krael schweigend den Ort seiner letzten Begegnung mit Mihai verließ und der Bildschirm sich schwarz färbte. Traurige Musik untermalte die nun erscheinenden Zeilen, die erzählten, dass Krael im Verlauf des Krieges für beide Seiten als Auftragsmörder arbeitete, jedoch immer selbst entschied, welchen Mord er auch wirklich ausführte, welches Opfer er warnte oder schützte.

Der Abspann begann.

„Waaaas?“, war vereinzelt aus den verschiedenen Sitzreihen zu hören und auch Helia, die Tränen in den Augen hatte, starrte immer noch gebannt auf den Bildschirm.
„Aber… das ist doch…“, brachte sie enttäuscht hervor.
„Was sollte das denn jetzt, warum hat sie ihn einfach so abgewiesen, er hat sie doch geliebt und alles und dann geht er einfach so…“

„Das liegt daran“, erklärte der Salarianer von vorhin nun unbewusst der Hälfte der weiblichen Gäste. „ dass der Film aussagen will, dass ehrloses und feiges Handeln, wie Krael es getan hat, zu nichts Gutem führt und er es mit Mihais Verlust bezahlen musste, ganz einfach. Und das hat er letztendlich auch verstanden und fortan versucht, seine Fehler wieder gutzumachen.“
Protest brach über den Salarianer herein und auch Helia wandte sich fragend an Linnala.
„Das ist doch sinnlos… ich meine, das Ende hat irgendwie gepasst, es war traurig und gut gemacht und alles, aber… was denken Sie darüber? Ich hätte es ihm einfach gegönnt, am Ende wenigstens ein bisschen Glück zu finden und dann kommt sowas...“

Linnala Caryalan
23.03.2010, 20:53
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino [Kinosaal 17]
14:15 Uhr

Das ist eben der Preis, den man zahlen muss, wenn man diesen Beruf ergreift. Sich in sein Opfer zu verlieben ist ohnehin das dümmste, was man tun kann, man kann schließlich nur verlieren... die Gefühle aus dem Spiel zu lassen ist die oberste Regel. Gefühle machen dich schwach und lähmen dich.

"Nun...", Linnala lächelte schwach. "Es ist natürlich tragisch, dass es für Krael so enden musste" - aber er hat sich selbst zuzuschreiben - "aber ich denke, dass es gepasst hat. Er hat die Frau, die er liebte, belogen... letztendlich war er sich aber bewusst, dass er Nihai so oder so verlieren würde. Er hat sie nicht getötet, sondern gerettet, aber sein Lohn war... ihre Ablehnung. Ich kann mir vorstellen, dass es für sie schwer ist, einen Mörder zu lieben." Es ist auch schwer, mich zu lieben. Oder ist es für mich in Wahrheit einfach nur schwer, zu lieben? Es ist jedenfalls nicht einfach gewesen, und es hat mich nicht... aber das ist Vergangenheit.

Es wurde wieder hell im Kinosaal, und das Licht spiegelte sich auf dem Visier von Helias Helm und schimmerte leicht auf Linnalas blauer Haut. Linnala beobachtete aus den Augenwinkeln, wie sich die anderen Kinobesucher erhoben. Manche unterhielten sich über die Handlung des Films und die Hauptpersonen und über das Ende, nur auf den hinteren Plätzen hatte die Asari einen Streit mit ihrem turianischen Begleiter angefangen...

"Dieser Abschaum hat mir die Sicht versperrt!", murmelte der Turianer wütend. "Können die diese Deckel nicht wenigstens abnehmen, wenn sie ins Kino gehen?"
"Was glaubst du eigentlich, wie ich mich jetzt fühle? Du bist doch meinetwegen ins Kino gegangen, weil ich..."
"Ach, lass uns gehen... du kannst mir ja die Handlung erzählen, von der habe ich - Konserve sei dank - ja nichts mitbekommen!"
"Du bist so ein Spaßverderber, such dir doch ein anderes Spielzeug!"

Linnala warf einen Blick zu Helia hinüber. "Wir sollten gehen", entschied sie. Und ich muss mir überlegen, wie ich es anstelle, sie für die nächste Zeit in meiner Nähe zu behalten... "Vielleicht wollen Sie ja noch mehr vom Vergnügungsviertel sehen...?"

Helia'Goron nar Onaevyr
23.03.2010, 21:09
14.15 Uhr

Helia seufzte auf Linnalas Erklärung ihrer Sicht der Dinge hin. Sie hatte im Grunde Recht, auch wenn Helia sich ein Happy End gewünscht hätte.
Als sich jedoch kurz darauf in den hinteren Reihen wieder ein Turianer über Helias Anwesenheit aufregte, war Helia wieder vollkommen in der Realität angekommen.
„Was hat der für ein Problem, die Sitze in der hinteren Reihe sind erhöht und ich bin außerdem nicht grade ein Riese, der hatte mich doch nichtmal im Blickfeld...“, sagte sie leise und merklich gekränkt.

Etwas lauter antwortete sie Linnala dann: „Ich weiß nicht genau… eigentlich habe ich Ihre Zeit ja schon genug in Anspruch genommen… aber andererseits hätte ich nichts dagegen, noch etwas mehr von Nos Astra zu sehen… Sie müssen mich nicht begleiten, wenn Sie noch was anderes vorhaben, ich würde mich bestimmt auch irgendwie alleine zurechtfinden.“
Über das Ende lässt sich vielleicht streiten, aber der Film war wirklich gut und ohne Linnala hätte ich den nie gesehen. Wer weiß, was sie mir hier noch alles zeigen könnte? Hoffentlich kommt sie noch mit…

Linnala Caryalan
23.03.2010, 21:27
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino [Kinosaal 17]
14:15 Uhr

"Ich weiß nicht genau… eigentlich habe ich Ihre Zeit ja schon genug in Anspruch genommen… aber andererseits hätte ich nichts dagegen, noch etwas mehr von Nos Astra zu sehen… Sie müssen mich nicht begleiten, wenn Sie noch was anderes vorhaben, ich würde mich bestimmt auch irgendwie alleine zurechtfinden."

Ich muss dich begleiten, und zwar solange, bis keine Gefahr mehr für dein Leben besteht, entgegnete Linnala gedanklich, doch laut sagte sie: "Ich habe derzeit ohnehin nichts anderes zu tun. Ich komme gerne mit Ihnen. Sie haben ja noch längst nicht alles zu tun und ich habe derzeit ein paar Tage frei." Welch Lüge. Ich musste auf niemanden mehr aufpassen, seit... jenen Tagen, die mich nicht mehr berühren müssen. Aber heute werde ich dafür bezahlt.

Linnala erhob sich mit einer fließenden Bewegung aus ihrem Sitz und nahm dabei die fast gänzlich geleerte Mineralwasserflasche mit. Als sie, auf ihrem Weg durch den Kinosaal, an dem nörgelnden Turianer vorbei kam, ertappte sie sich dabei, dass sie diesem einen sehr verächtlichen Blick zuwarf.

Ich nehme diese Beschützerrolle etwas zu ernst, ging es ihr durch den Kopf. Er hat nicht auf sie geschossen, also kann es mir egal sein, was er über Quarianer denkt.

Nachdem der Kinosaal hinter ihnen lag und sie den Lift, der nach unten fuhr, bereits wieder betreten hatten, wandte sich die Asari wieder an ihre quarianische Begleitung und Schutzperson.

"Haben Sie schon eine Idee, was Sie als nächstes sehen wollen?"

Helia'Goron nar Onaevyr
24.03.2010, 16:48
Cahelai-Kino, Lift

14.16 Uhr

„Naja, ich weiß ja nicht, was es hier alles zu sehen gibt“, begann Helia zögerlich. „vielleicht irgendwelche Sehenswürdigkeiten, etwas, das sich auch Touristen anschauen, es sei denn das würde Sie zu sehr langweilen… vielleicht könnten wir uns auch einfach umsehen, in ein paar Läden vielleicht oder… gibt es auf Illium so etwas wie einen Zoo? Ich würde mich natürlich ganz nach Ihnen richten, mir ist es relativ egal.“, endete sie schließlich, nachdem ihr doch noch ein paar Dinge eingefallen waren.

Für sie wäre das bestimmt alles ziemlich langweilig… vielleicht fällt ihr ja noch was spannenderes ein, sie kennt sich hier schließlich aus…

Helia betrachtete die Asari einen Moment lang verstohlen. Ob sie öfter einfach Fremden die Stadt zeigt? Vielleicht macht ihr sowas ja Spaß…

Linnala Caryalan
24.03.2010, 17:05
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cahelai-Kino [Lift]
14:16 Uhr

Linnala behielt den Salarianer und die junge Asari, die zusammen mit ihr und Helia den Lift genommen hatten und jetzt abwärts fuhren, wachsam im Auge, während sie Helia eine Antwort gab.

"Einen Zoo gibt es, ja. Und Museen, Spielhallen, Parks, Restaurants, Vergnügungsparks... Illium kümmert sich gut um seine Besucher." Auch wenn manche es als Unfreie verlassen, aber wir wollen das Mädchen ja nicht verschrecken.

"Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen erstmal einige nette Plätze hier zeige? Fangen wir einfach im Vergnügungsviertel an... wo wir schon hier sind."

Der Lift hielt an und entließ Linnala, Helia und die beiden anderen Personen, die ebenfalls den Lift benutzt hatten, in den Eingangsbereich des Cahelai-Kinos.

Wir werden jetzt unseren Spaß haben... zumindest sie wird ihren Spaß haben, und ich werde auf den Idioten achten, der sie von hinten erschießen, erwürgen oder erstechen will...

Helia'Goron nar Onaevyr
24.03.2010, 17:19
14.17 Uhr

„Klar, klingt gut“, entgegnete Helia mit einem Nicken und folgte der Asari aus dem Kino.

Was es hier wohl so alles zu sehen gibt? Clubs, Bars und so weiter wahrscheinlich einige und die Spielhallen, von denen sie erzählt hat… die Vergnügungsparks sind wahrscheinlich in den unteren Ebenen, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sowas in dieser Höhe gebaut haben…
Ich könnte sie fragen, was sie mir so zeigen will… nein, ich lass mich einfach überraschen, ist bestimmt interessanter so.

Linnala Caryalan
24.03.2010, 17:38
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Vor dem Cahelai-Kino/Straßen
14:17 Uhr

Die Sonne stand im Zenit und ließ die weißen Fassaden der hoch aufragenden Wolkenkratzer, die Nos Astras Stadtbild prägten, in schneeweißem Glanz erstrahlen. Auf Glasflächen und verkleideten Wänden spiegelte sich das Sonnenlicht und ließ Linnala, die soeben aus dem eher dunklen Kino nach draußen getreten war, für Sekunden geblendet die Augen schließen.

Was nun... Überlegend ließ die Asari ihren Blick über die Umgebung schweifen. Geschäfte, Clubs, Straßencafés säumten die Straßen - oder eher die Stege. Geländer, die diese Stege einsäumten, verhinderten, dass die Passanten in die gähnenden Tiefen hinab stürzten.

Linnalas suchender Blick fiel auf eines der Straßencafés. Da es langsam recht warm wurde, bot sich ein Besuch im Café regelrecht an.

"Helia, was halten Sie davon, wenn wir in dem Café dort eine Erfrischung zu uns nehmen?" Ich will mir nicht vorstellen, wie heiß es in diesen Umweltanzügen wird...

Helia'Goron nar Onaevyr
24.03.2010, 20:22
14.17 Uhr

Helia blickte einen Moment lang nachdenklich zu dem von Linnala vorgeschlagenen Café.
Sie hatte zwar im Kino ein wenig gegessen, aber das war jetzt auch schon wieder an die zwei Stunden her. Durstig fühlte sie sich nicht unbedingt, aber vielleicht wollte Linnala mit dem Vorschlag auch nur andeuten, dass sie selbst nichts dagegen hätte, erst noch ein etwas zu sich zu nehmen.

„Warum nicht? Wir haben schließlich jede Menge Zeit wie’s aussieht“, antwortete die junge Quarianerin schließlich.

Linnala Caryalan
25.03.2010, 15:20
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Vor dem Cahelai-Kino/Straßen
14:17 Uhr

Da Helia nichts dagegen zu haben schien, strebte die schlankwüchsige Asari auch schon dem Straßencafé entgegen.

Sie nahm sich eine der Getränkekarten und plätterte durch die laminierten Seiten, auf der Suche nach einer kleinen Erfrischung, die schnell zubereitet war und sie nicht allzu lange aufhalten würde.

Schließlich traf sie eine Wahl und bestellte bei der Asari hinter der Theke. Anschließend wandte sie sich an Helia.

"Wollen Sie auch etwas, Helia?" Die Frage war aus reiner Höflichkeit gestellt worden, eigentlich war es Linnala egal. Aber es ging um neunzig bis zweihunderttausend Credits und von irgendetwas musste sie ja leben...

Linnala bemerkte, wie die Asari ihr das eiskalte Getränk hinstellte, ein freundliches Lächeln auf den Lippen, wahrscheinlich sorgfältig einstudiert. Die schlanke Attentäterin murmelte einen Dank und hob ihr Glas an die Lippen, um einen Schluck des kühlen Getränks zu nehmen.

Ihre Aufmerksamkeit galt hierbei jedoch ausnahmslos Helia. Ich frage mich, wer es auf sie abgesehen hat. Sie besitzt doch nichts von Wert und da sie erst seit kurzer Zeit von der Flotille weg ist, kann sie sich wohl kaum schon Feinde gemacht haben... allerdings gibt es sicher einige Idioten, die quarianische Pilgerreisende aus reinem Spaß abknallen. Es wäre nur interessant zu erfahren, wer so denkt...

17:19 Uhr

Helia'Goron nar Onaevyr
25.03.2010, 17:33
17.19 Uhr

Helia beobachtete nachdenklich, wie die Asari einen Schluck aus dem soeben angekommenen Getränk nahm.

Muss toll sein, wen man einfach so alles trinken und essen kann, ohne den Helm… Klar, jeder kann jederzeit dein Gesicht sehen und ohne den Anzug kann es ziemlich heiß oder eben kalt werden… aber das ist ja eigentlich nichts schlechtes…

„Äh, ja, einverstanden, wenn die hier was für Quarianer haben“, sagte sie schließlich, sich mit Mühe von ihren Gedanken losreißend, und ergriff nun ebenfalls die Speisekarte, um auf der Seite mit den Getränken nachzusehen. Es gab zwei Getränke zur Auswahl und als die Bedienung wieder vorbeikam bestellte Helia eins davon.

„Linnala…“, begann die junge Quarianerin zögerlich, als sie etwa eine Minute lang schweigend gewartet hatte. „… tut mir Leid, wenn ich sie damit nerve, aber was für Quarianern sind sie denn schon begegnet? Und waren sie jemals auf einer unserer alten Welten?“

Der Gedanke an ihre körperlichen Einschränkungen hatte sie ganz unvermittelt auf ihre Heimat gebracht und eine neue, diesmal jedoch nicht allzu heftige Welle an Heimweh ausgelöst.
Sie wollte gerne etwas über ihr Volk reden, um ihm einfach auf irgendeine absurde Art nah zu sein. Der Gedanke, dass Linnala aufgrund ihres Alters bereits eine quarianische Welt besucht haben könnte, war ihr erst beim Sprechen gekommen und erfüllte sie nun mit einer Art erwartungsvoller Spannung, während sie auf die Antwort der Asari wartete.

Linnala Caryalan
25.03.2010, 18:07
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Vor dem Cahelai-Kino/Straßen
14:20 Uhr

Die asarische Bedienung stellte ein mit einem Deckel luftdicht versiegeltes Behältnis vor der jungen Quarianerin hin, aus dessen oberem Ende ein ebenfalls verschlossener Drinkhalm ragte.

Linnala nickte währenddessen schwach. "Ich habe mehrere Quarianer getroffen. Als Ihre Spezies noch eine Botschaft auf der Citadel hatte, traf man dort häufig Quarianer. Als ich hundertzwanzig Jahre alt war, habe ich auch einmal Rannoch besucht - eure alte Heimatwelt. Heute wagt sich niemand mehr dorthin. Ich weiß nicht mehr, wie weit das Rannoch, das ich damals gesehen habe, dem der Gegenwart noch ähnelt."

Linnala nahm einen weiteren Schluck ihres Getränks. Eisig bahnte es sich das kühle Nass seinen Weg durch ihre Kehle und erfrischte und belebte ihren Geist, ließ ihn erneut auf den Höhepunkt seiner Aufmerksamkeit klettern.

"Ich war damals mit einigen Quarianern... enger befreundet. Aber sie sind mittlerweile alle tot und ihre Gesichter in meiner Erinnerung verschwommen. Und in den Geth-Kriegen kamen alle Quarianer, die ich zu dem Zeitpunkt persönlich kannte, um."

Die Gesichter der Quarianer sind nicht alles, was in meiner Erinnerung mittlerweile verschwommen ist..., spukte ihr ein lästiger, kleiner Gedanke durch den Verstand. Doch Linnala ging nicht darauf ein, sie schob den ketzerischen Gedanken von sich, verfolgte ihn nicht, sondern sperrte ihn aus ihrem Geist aus.

"Da gab es... Dal. Er war sehr jung, sehr übermütig. Dal hat immer viel ausprobiert und sich dabei mehr als einmal in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht. Später ist er zum Militär gegangen, hat gegen die Geth gekämpft, als diese sich erhoben, und ist gestorben." Linnala lächelte schmal. "Und... Nela. Nela war ein unglaublich liebenswürdiges Mädchen. Aber sie war auch schwach und kränklich. Die Schwachen trifft der Krieg immer am härtesten. Der Schock war zuviel für sie... und..." Sie stoppte sich, mitten im Satz. Ihre Hände umklammerten das kalte Glas, und ihre Fingerknöchel traten hell unter der blau schimmernden Haut hervor. Was tue ich da? "Jedenfalls sind sie tot." Diese Worte kamen, gegen ihren Willen, scharf und hart über ihre Lippen.

Was, bei der Göttin, ist in mich gefahren!? Das ist absolut privat! Warum habe ich nicht einfach irgendetwas erfunden? Habe ich denn völlig den Verstand verloren?

14:20 Uhr

Helia'Goron nar Onaevyr
25.03.2010, 18:35
17.20 Uhr

Helia hatte aufmerksam an Linnalas Lippen gehangen, bis die Asari schließlich ihr Glas fester umklammerte und mit scharfer Stimme erklärte, dass diese Quarianer nun längst tot waren.

„Tut mir Leid…“, brachte Helia leise hervor.
Ich hätte nicht davon anfangen sollen… natürlich hat sie den Krieg miterlebt, ich hätte mir denken können, dass sie damals Freunde verloren hat… aber ich habe auch nicht direkt nach dem Krieg gefragt.
Wenn sie viele Quarianer kannte und die alle in so kurzer Zeit gestorben sind… das muss schrecklich gewesen sein. Ich selbst habe ja noch nie jemanden verloren, der mir wirklich wichtig war, meine Großeltern lebten auf anderen Schiffen und die Quarianer, die in unmittelbarer Nähe auf der Onaevyr starben, kannte ich nur flüchtig… was würde ich wohl tun, wenn ich erfahren würde, dass den anderen auf ihren Pilgerreisen etwas zugestoßen ist? Nhima ist auf Pilgerreise, Phir, Ima, Bin, Sinavi… ich kannte sie doch alle seit wir Kinder waren…
Oder wenn auf der Onaevyr etwas passiert wäre und meine Eltern…

Helia hielt sich davon ab, diesen Gedanken zu beenden. Solche düsteren Gedanken halfen jetzt auch nicht weiter.

„Es muss schrecklich sein, so lange zu leben, wenn dauernd…“, bemerkte sie nachdenklich, stotterte jedoch sobald ihr aufgefallen war, was sie da gerade laut ausgesprochen hatte, um Linnala nicht noch mehr an alte Verluste zu erinnern: „Entschuldigen Sie, ich… hab nicht nachgedacht… lassen wir das lieber. Reden wir über… irgendwas anderes…“
Helia fiel jedoch spontan kein Thema ein, um ihre asarische Begleitung auf andere Gedanken zu bringen, sodass sie schließlich einfach schwieg und einen langen Schluck aus ihrem Getränk nahm.

Linnala Caryalan
25.03.2010, 18:47
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Vor dem Cahelai-Kino/Straßen
14:20 Uhr

Natürlich hast du nicht nachgedacht. Denke deinen Göttern oder woran auch immer du glaubst, dass du nicht tiefer geschürft hast. Vergangen ist vergangen. Es nutzt nichts, in alten Wunden zu rühren.

"Danke", kam es knapp über Linnalas Lippen. Der Blick ihrer graugrünen Augen wanderte nachdenklich über das spiegelnde Visier der jungen Quarianerin. Welch ein Ausdruck mochte jetzt auf dem verborgenen Gesicht des Mädchens liegen, nach dem es in so intime, private Bereiche aus Linnalas Vergangenheit so unverschämt und erwartet vorgedrungen war? Linnala konnte es nicht sagen. "Aber nein, es ist nicht... schmerzlich, so lange zu leben. Ich bin über vierhundert Jahre alt und werde noch über vierhundert weitere Jahre leben. Ich wurde nicht mit einem langen verflucht, sondern so geboren. Mir erscheint es seltsam, dass man so kurz leben und dennoch damit zufrieden sein kann. Ich habe viel gesehen und werde noch viel mehr sehen. Daran ist nichts... schreckliches. Absolut nichts."

Helia'Goron nar Onaevyr
25.03.2010, 19:09
14.20 Uhr

„Ich fände es jedenfalls… schlimm, wenn ich den Tod so vieler Leute miterleben müsste. Aber es ist vermutlich ganz normal, dass jeder mit seiner Lebensspanne zufrieden ist und… damit umgehen kann. Mir reicht es vollkommen, vielleicht noch… maximal 90 oder 100 Jahre zu haben“, bemerkte Helia und trank eine Weile schweigend weiter.

Das klingt eigentlich nach ganz schön viel Zeit… und was sind meine Zukunftspläne? So schnell wie möglich zur Flotte zurück… irgendwann einen Mann finden, ein Kind… das ist… irgendwie so wenig… ich wäre damit schon glücklich, aber trotzdem hätte ich dann nie etwas… besonderes oder aufregendes getan. Aber das will ich doch auch gar nicht, solche Dinge sind meistens gefährlich und am Ende hatte ich vielleicht meine glorreichen 5 Minuten und bin dann tot.
Ich glaube, ich wäre mit einem einfachen Leben völlig zufrieden.

„Ich habe ja auch keine großen Pläne für die Zukunft…“ Ich weiß ja noch nichtmal, was ich zur Flotte zurückbringen sollte… „… wie sieht es bei Ihnen aus?“

Linnala Caryalan
25.03.2010, 19:23
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Straßencafé in der Nähe des Cahelai-Kinos
14:20 Uhr

"Ich habe ja auch keine großen Pläne für die Zukunft... wie sieht es bei Ihnen aus?"

Diese Frage ließ Linnala für Sekunden erstarren. Ein Haus, einen Partner, eine Tochter, einen sicheren zivilen Job... Sie hatte all das bessesen. Und sie hatte es aufgegeben, freiwillig. Sie war gegangen, sang- und klanglos verschwunden, hatte kein Wort mehr mit denen gewechselt, die sie zurück ließ. Es wird überbewertet. Die ganze Familienidylle und all das... es hat mir nie gegeben, wonach ich gesucht habe. Das habe ich erst jetzt gefunden.

"Ich werde meinen Beruf noch eine zeitlang ausüben" - warum sollte ich es auch anders wollen? Er fordert mich und gibt mir Befriedigung, und wird zudem gut bezahlt - "und dann... werde ich weiter sehen. Man findet, wonach man sucht, nicht wenn es sucht... es kommt einfach zu einem."

Linnala trank ihr Getränk aus. Ungewöhnlich nachdenklich betrachtete sie ihr Gegenüber. Die Wünsche der jungen Quarianerin waren vermutlich denkbar einfach - gesund bleiben, zur Flotille zurück kehren, unter seinesgleichen Leben.

Aber Linnala wollte mehr. Jetzt hatte sie es und damit war sie zufrieden.

Helia'Goron nar Onaevyr
25.03.2010, 19:32
14.21 Uhr

„Ich wünschte nur, mein Präsent für die Flottille würde auch einfach zu mir kommen… und zwar möglichst schnell. Ich würde einfach gerne wieder nach Hause kommen und ein normales Leben führen können“, seufzte Helia und trank mit einem Blick auf Linnalas geleertes Glas auch ihr eigenes aus. Die Gedanken an die Penumbra und ihre Zukunft auf Illium kamen wieder in ihr hoch und sie verspürte das plötzliche Bedürfnis, sich irgendwie davon abzulenken.

„Wir könnten dann bezahlen und gehen… oder möchten Sie noch etwas hierbleiben?“

Linnala Caryalan
25.03.2010, 20:06
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Straßencafé in der Nähe des Cahelai-Kinos
14:21 Uhr

"Nein, wir können aufbrechen", Linnala bezahlte die Getränke bei der asarischen Kellnerin und bedeutete Helia, ihr zu folgen.

Inzwischen drängten sich bereits wieder Angehörig nahezu jeder Spezies auf den Straßen. Asari, Turianer, Volus, Salarianer, Menschen, der ein oder andere Hanar und Elcor... wobei Asari deutlich am häufigsten anzutreffen waren.

Vor einigen Schaufenstern waren die Passanten aufgeregt schnatternd stehen geblieben. Sie betrachteten das Warenangebot, das dort ausgestellt war, und unterhielten sich darüber.

Linnala nahm all das in sich auf, ohne ihm weitere Beachtung zu schenken. Zwar war sie sich bewusst, dass unter all diesen Zivilisten auch der geheimnisvolle Feind sein konnte, der es auf Helia abgesehen hatte, und dieser Feind konnte durchaus tollkühn oder dumm genug sein, die Quarianerin in aller Öffentlichkeit anzugreifen...

Aber wenn es so sein sollte, war Linnala mehr als bereit, in Aktion zu treten. Der leichte Druck des Kampfmessers an ihrem Unterschenkel und das Gewicht der unter der eleganten Jacke verborgenen, schweren Pistole erinnerten sie daran, dass dies kein freier Tag war.

"Nun... was halten Sie davon, wenn wir zu einer Spielhalle gehen und eine Kugel schieben... die Menschen haben ein ziemlich amüsantes Spiel erfunden, bei dem es darum geht, kegelförmige Figuren mit einer Kugel umzustoßen. Sie nennen es Bowling. Etwas Ablenkung wird Ihnen sicher gut tun. Was sagen Sie?"

Sie wird mich begleiten, und wenn sie mich nicht begleitet, begleite ich sie. Dieser Auftrag ist noch nicht abgeschlossen. Je länger ich sie beschäftige, desto größer wird meine Chance, dass sie mir vertraut. Was es wiederum einfacher für mich macht, sie zu beschützen.

Helia'Goron nar Onaevyr
26.03.2010, 13:26
14.23 Uhr

„Äh, ja, okay“, antwortete Helia, ohne groß darüber nachzudenken.
Klingt ja, als würde es Spaß machen… aber was ist die Schwierigkeit dabei, Dinge mit einer Kugel umzustoßen? Wahrscheinlich bewegen sie sich… oder es gibt irgendeinen anderen Haken… ich werd’s schon rausfinden, wenn wir da sind.

„Gehen Sie voraus“, sagte die junge Quarianerin und nickte in die Richtung, in der sie die Spielhalle vermutete.

Linnala Caryalan
26.03.2010, 16:19
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Straßen
14:23 Uhr

Linnala nickte leicht und führte die junge Quarianerin durch das Viertel, vorbei an Geschäften, der einen oder anderen Bar und einem weiteren Kino. Die Passanten auf den hochgelegenen Stegen, die in solch schindelerregenden Höhen die Straßen ersetzten, behielt Linnala dabei unauffällig, aber wachsam im Blick.

Nach einigen Minuten kam die Cintai-Halle in Sicht, welche neben der von Linnala erwähnten Bowlingbahn auch noch andere Möglichkeiten beherbergte, wie Spielsüchtige ihre Credits möglichst effektiv verpulvern konnten.

Linnala bezahlte schweigend die fünf Credits Eintritt für sich und Helia, die von jedem Besucher der Halle verlangt wurden, wobei sie dem Menschen, der ihnen die "Spielausweise" aushändigte, noch einmal einen kurzen, geringschätzigen Blick zuwarf, als ihr auffiel, dass er sie etwas länger anstarrte, als es höflich gewesen wäre.

Idiot!, ging es ihr abfällig durch den Kopf, nachdem sie schnellen Schrittes an dem Mann vorbei gegangen war.

In einem abgetrennten Raum befanden sich die Bowlingbahnen. Glatte, große Kugeln lagen griffbereit neben den langen Bahnen, und die Kegel waren bereits umstoßbereit aufgestellt.

Linnala wandte sich an Helia. "So... hier wären wir. Eigentlich ist es ganz einfach. Man nimmt sich eine dieser Kugeln und rollt sie von hier aus über diese Bahnen, und versucht dabei, alle zehn Kegel umzustoßen."

Sie nahm sich eine der Kugeln, wog sie prüfend in einer Hand und betrachtete für ein paar Sekunden die Lichtspiegelungen auf der glatten Oberfläche.

Dann nahm sie drei Schritte Anlauf und ließ die Kugel über die Bahn rollen. Frontal traf der schwere Ball auf die Kegel und warf sie mit einem Scheppern alle auf einmal um.

"Versuchen Sie es auch einmal." Linnala reichte Helia eine weitere Kugel, während am Ende der Bowlingbahn die Kegel bereits wiederaufgestellt wurden.

14:30 Uhr

Helia'Goron nar Onaevyr
26.03.2010, 16:43
Cintai-Halle

14.30 Uhr

Helia hielt die schwere schwarze Kugel mit den drei Löchern unsicher in den Händen und starrte abwechselnd sie und die lange glatte Bahn an, an deren Ende zehn sauber wieder aufgestellte weiße Kegel bereitstanden.

Bei ihr sah das ganz einfach aus… Man muss einfach auf die Mitte zielen und dann klappt das schon… und man muss sie an diesen drei Löchern da anpacken… ob ich die mit einer Hand auch schnell genug hinbekomme? Ach, wird schon werden, das kann ja nicht so schwer sein…

Helia nahm sie Kugel in die Hand und versuchte, sich möglichst mittig vor der Bahn hinzustellen, bevor sie einige Sekunden lang zielte.
Schließlich machte die Quarianerin einen Schritt nach vorne und warf die Kugel dabei von sich in Richtung Bahn. Das schimmernde Schwarze Objekt knallte hart auf die glatte Bahn, rollte ein Stück weiter in die Rinne auf der rechten Seite und passierte schließlich gemütlich die Kegel ohne sie auch nur annähernd zu berühren.

Oh… wohl doch nicht so leicht. Bei ihr ging das doch ganz einfach… sie hat die Kugel auch mehr gerollt und nicht auf die Bahn geworfen, so muss ich das machen, natürlich…

„Moment, ich versuch’s nochmal“, sagte Helia schnell, um Linnala an jedweder Verbesserung zu hindern. Ein Spiel das offensichtlich so einfach war musste sie doch auch selber meistern können. Man musste ja nur die Kugel gerade auf die Kegel zurollen lassen.

Helia nahm sich also eine neue Kugel und visierte ein zweites mal die immernoch aufrecht stehenden Kegel an.
Einfach geradeaus…
Helia schwang die schwere Kugel nach vorne und ließ sie los, sodass sie unsanft auf der Bahn aufkam, einige Meter weiter rollte und dann erneut in einer Seitenrinne landete.
Warum geht das nicht? Ich muss meinen Arm irgendwie anders bewegen…
Helia versuchte es noch drei weitere Male traf jedoch kein einziges Mal auch nur einen Kegel, da ihr immer die Kugel wegrutschte, die sie mit sich zog und irgendwie ins Straucheln brachte oder weil die Kugel einfach zu schief aufkam.

„Und ich dachte, das wäre leicht“, murmelte Helia. Es war ihr etwas peinlich, dass sie es kein einziges Mal geschafft hatte, etwas zu treffen.
„Ähm, können Sie mir vielleicht sagen, wie man das macht?“

Linnala Caryalan
26.03.2010, 16:54
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Cintai-Halle
14:30 Uhr

"Natürlich", Linnala trat neben das Mädchen. "Der Trick dabei ist, dass Sie nicht genau auf die Mitte zielen dürfen, sondern etwas nach links oder rechts. Sie nehmen Anlauf, knien sich hin, zielen etwas neben die Mitte und lassen die Kugel rollen. Sobald Sie sie werfen, haben Sie schon so gut wie verloren."

Linnala nahm eine Kugel und machte es zur Veranschaulichung noch einmal vor. Die Kugel rollte über die Bahn und stieß die zuvor unangestateten Kegel um.

"Lassen Sie sich nicht entmutigen. Als ich es zum ersten Mal versucht habe, hat es es auch nicht geklappt. Es ist Übungssache."

Die schlanke Asari reichte Helia eine neue Kugel, diesmal eine, die etwas schwerer war. "Schwere Kugeln funktionieren besser. Hier, versuchen Sie es noch einmal."

14:31 Uhr

Helia'Goron nar Onaevyr
27.03.2010, 16:16
Cintai-Halle

14.31 Uhr

Helia nahm die nun noch schwerere Kugel entgegen und ging kurz noch einmal alle Tipps, die sie von der Asari erhalten hatte, im Kopf durch.

Nicht genau auf die Mitte zielen, Anlauf nehmen, hinknien, rollen. Okay, daran muss ich mich jetzt nur noch halten wenn’s drauf ankommt…

Erneut stellte Helia sich, diesmal mit etwas mehr Abstand, vor der Bahn auf und schwang zwei, drei Mal prüfend die Kugel nach vorne wobei sie leicht in die Knie ging.
Schließlich visierte sie den Kegel, der rechts von dem vordersten mittigen kegel stand, atmete noch einmal tief durch und nahm Anlauf.
An der Bahn angekommen ging sie wie geplant in die Knie und rollte die Kugel so kräftig wie möglich über die Bahn.
Diesmal schaffte sie es bis ans Ende der Bahn, wo sie immerhin zwei Kegel ganz am Rand mit sich nahm.

„Ja!“, rief Helia fröhlich und nahm sich schon die nächste Kugel.
Das hat ja wirklich funktioniert. Natürlich, sonst hätte Linnala es mir ja nicht so erklärt. Was sich die Leute wohl denken, wenn ich bei zwei Kegeln schon… ach egal, ich bin hier um Spaß zu haben und vielleicht schaff ich ja irgendwann noch mal alle Kegel…
„Danke für die Tipps, funktioniert schon viel besser… äh, Sie können gleich auch wieder“, bedankte sich Helia mit einem Lächeln. Das kleine Erfolgserlebnis von eben hatte ihre Laune ziemlich angehoben und es sollten noch weitere folgen.

Die beiden Frauen spielten eine ganze Weile, wobei Linnala so gut wie immer sämtliche Kegel zu Fall brachte, während Helia den Ball hin und wieder in die Rinne beförderte und im Durchschnitt vielleicht vier Kegel umwarf. Gegen Ende schaffte sie es allerdings einmal, vermutlich nur dank jeder Menge Glück, neun von zehn zu erwischen, was einen kleinen Jubelanfall auslöste.


Als sie die Cintai-Halle nach etwa eineinhalb Stunden wieder verließen, war draußen bereits die Nacht hereingebrochen und Nos Astra erstrahlte im Glanz seiner tausenden Lichter, wobei die zahlreichen Wolkenkratzer wie immer den imposantesten Anblick boten.

„Das hat echt Spaß gemacht, auch wenn ich’s nicht wirklich gut konnte… und mein Arm jetzt wehtut“, bemerkte Helia mit einem kurzen glücklichen Lachen.
„Jetzt ist es schon dunkel und wir haben uns kaum was angesehen… jetzt wäre doch eigentlich ein guter Zeitpunkt, um in einen der Clubs zu gehen, oder? Falls ich Sie heute nicht schon zu sehr ermüdet habe…“
Ich bin zwar schon etwas müde, aber es wäre schön, wieder einmal zu tanzen…

16.11 Uhr

Linnala Caryalan
27.03.2010, 18:20
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Vor der Cintai-Halle
16:11 Uhr

"Das hat echt Spaß gemacht, auch wenn ich’s nicht wirklich gut konnte… und mein Arm jetzt wehtut", Helia klang eindeutig glücklich, was auch nur in Linnalas Interesse war. "Jetzt ist es schon dunkel und wir haben uns kaum was angesehen… jetzt wäre doch eigentlich ein guter Zeitpunkt, um in einen der Clubs zu gehen, oder? Falls ich Sie heute nicht schon zu sehr ermüdet habe…"

"Nein, keineswegs", meinte Linnala beschwichtigend. Ihr Lächeln war sogar ehrlich... oder zumindest nahe dran, ehrlich zu sein. Das könnte, unter Umständen, sogar sehr amüsant werden...

Helia war auf fremdartige Weise erfrischend. Sie war unschuldig, unerfahren und naiv, und stand damit im krassen Gegensatz zu Linnalas eigenem Wesen. Mit jemandem zutun zu haben, dessen Charakter sich so stark von dem eigenem Unterschied, war zur Abwechslung einmal ganz angenehm...

Sie ist immer noch ein Job. Aber einer, der begann, angenehm zu sein...

"Kommen Sie!", forderte Linnala das quarianische Mädchen auf. "Ich zeige Ihnen einer meiner Lieblingsclubs."

>>> Nos Astra - "Dark Sun"-Nachtclub

Fala'Danor
17.05.2010, 23:10
Einstiegspost
15.40

Fala schlenderte neben Krangk her und verdrehte abermals die Augen als er schon wieder einem Asari hinterher schaute, hätte die Kitsune diesen Stop nicht gebraucht wäre sie hier niemals gelandet. Asari...wer brauchte diese nach aussenhin so perfekten Dinger eigentlich? Hoch potente Biotiker, eine Lebenspanne über tausend Jahre, ein gerade zu perfektes Aussehen und dazu noch monogeschlechtliche Vermehrung mit jeder Rasse der Galaxie. Die Söldner schüttelte leicht den Kopf, es hatte keinen Sinn darüber nach zudenken, wie gut es die Evolution mit den Asari gemeint hatte, noch wie wenig sie die blauhäutigen, arroganten Mistviecher mochte. Ihr Partner und sie waren nicht hier um finsteren Gedanken nach zuhängen, sondern um ein paar Credits auszugeben und sich die Zeit bis ihr Schiff wieder funktionierte zu vertreiben. Darum hingen die beiden Söldner ja auch im Vergnügungsviertel von Nos Astra herum. Die Quarianerin schaute sich um und zog nebenbei die Gurte ihrer Schulterkachel nach. Es gab hier soviele Dinge mit der man sich die Zeit vertreiben konnte. Von unzähligen Bars,Clubs und Discos über das weitläufige Handelsviertel zu Spielhallen und sicherlich mehr als tausend anderen Dingen. Eines musste man den Asari überlassen sie wussten wie man sich vergnügte, so wandt sich die kleine quarianerische Söldnerin nun an ihren Kameraden.

"Krangk, wie wärs wir gehen was trinken oder lieber nen Kasino? Kino? ...KRANGK!BOAR,bei Keelah, du kannst später noch den Asari nach schauen...Is ja nicht so als gebe es hier keine. Wie kann ein gestandner Kerl wie du nur auf so Püppchen stehen?!"

Fala deutete willkürlich auf eine der unzähligen grellen Leuchtreklamen des Vergnügungsviertels, die auf eine Hotel hinwies. Das Eternity war wohl nicht nur ein Hotel, sondern gleich noch ein Club mit ein wenig Glück gab es dort, gute Musik, harte Drinks und hoffentlich nicht ganz so viel wackelnden Asariärsche.Die Söldnerin hatte echt keine Lust auf einen abwesend Krangk, der nur die Tänzerinnen anstarrte. Fala würde wohl niemals verstehen was Männer und so manch eine Frau an diesen blauen Tentakelköpfen fanden.

>>> Eternity

Urdnot Krangk
18.05.2010, 21:26
Einstiegspost

15:43 Uhr

„Immer mit der Ruhe Fala, ich schaue doch nur. Außerdem..“ versuchte er beruhigend zu brummeln „…ist dein Blau viel schöner als das ihre.“
Was den großen Kroganer nicht davon abhielt dieser speziellen Asari in dem roten Kostüm nachzuschauen, die ihn eindeutig vorher gemustert hatte. Oh, nett nett.
Der Große konnte die Sprüche seiner Weggefährtin wenig nachvollziehen, waren Asari doch die einzigen, die sich ohne in ein Kreischen auszubrechen anfassen ließen und auch Avancen anderer Rassen nicht angeneigt waren. Als die Rückfront der bestimmten Asari verschwunden war, richtete der Kroganer seinen Blick noch vorne und dachte nach worein sie wohl gehen konnten.
Der Plan war klar, ein paar Drinks zu kippen und wohlmöglich ein Spieltisch zu finden bei dem man etwas seinem Glück auf die Sprünge helfen konnte.
Im Gegenteil zu dem was Fala wohl dachte, war Krangk nicht unbedingt auf ein Zwischenspiel in der Bett einer Asari aus, lieber wäre er auf einer Kolonie in das Lager eines Kroganerweibchens gesprungen, doch wie jeder seiner Rasse es wusste, war dieses Vergnügen einem selten vergönnt.

Krangk schlug wegen seiner Begleitung den Kroganer Club aus, dessen Tür auf linken Seitenrand weit geöffnet war. Er sollte sich mit seine Begleiterin amüsieren und daher war wohl der Schuppen nichts. Nicht das Fala dort drin nicht klarkommen würde, das 2,43 m große Reptil musste das sie eine Quarianerin wie keine andere war, doch würden sie wohl kaum Syntfutter oder Drinks ohne Todesfolgen auf der Karte haben.

Ganz langsam kam ein Laden in Sicht, der interessant zu sein versprach. Fala zeigte darauf und er gab mit einem Nicken seine Zustimmung.

„Alles klar, den nehmen wir. Auf in unser Vergnügen!“ polterte er und betrat mit ihr zusammen das Eternity. Die Beschilderung dort drinnen war eindeutig und auch einer der dem Standard nicht kannte, sah wohin es zu den Suiten, der Bar und den Spieltischen ging.

„Meine Kehle könnte was raues vertragen. In den letzten Tage fühle ich mich als würde ich verweichlichen. Wenig zu tun und keine Toten.“
Der Kroganer brummelte und es war ihm egal wer mithörte.

Als sie zur Bar gingen, wurde die Musik schlagartig lauter, es war die typische Clubmusik wie sie überall gespielt wurde, schnell und laut, dann langsam und ryhtmisch.
Die gold-roten Augen von Krangk sondierten den Ort, während er Fala einen Platz für sie aussuchen ließ.


>>>>Eternity

Urdnot Krangk
27.06.2010, 15:43
>>>>Nos Astra - "Eternity"

Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Gänge / Bar "Visor"
16:42 Uhr


Krangk stapfte die Gangway hinunter zu der besagten Bar hin. Kurz hatte er überlegen müssen, ob sie vorhin die richtige Abbiegung genommen hatten, doch als er eine bestimmte Statue, hm fast nackt, blau und lecker gesehen hatte, war er sicher gewesen auf dem richtigen Weg zu sein.
„Dort drüben. Wo grad der Mensch aus der Tür gerollt ist, das ist das "Visor".“

Krangk zeigte mit dem Kopf in die Richtung, wo ein ziemlich lädierter Mensch versuchte sich aufzurichten und davon zu taumeln.

„Die haben es nicht gerne wenn man seine Schulden nicht gleich bezahlen kann. Höhö. Scheint heute richtig was los zu sein.“

Grad trat eine Horde Turianer aus der Bar, die sich in die entgegengesetzte Richtung abwandten. Sie sahen so zielstrebig aus, als hätten sie eine Aufgabe gekommen.

„Ah, da hat wohl bald jemand unter turianischem Besuch zu leiden. Hohoho. Ich hoffe wir bekommen auch einen solch netten Auftrag. Leute einzuschüchtern, dann aber nicht verkloppen zu dürfen ist zwar recht unschön für mich, aber was solls. Wenn wer dafür Credits hergibt, mache ich das ebenfalls gern.“

Krangk wusste, dass es meistens nur ums Drohen ging. Wirklich was kaputt machen, durfte man bei solchen Handlangerjobs nichts. Nun gut, für den Kroganer machte das auch Sinn. Wenn ein Typ halbtot irgendwo rumlag, würde er zwar Angst davor haben das man bei ihm bis zum Ende weitermachte, aber wirklich fähig sein das Geld aufzutreiben war der dann nicht mehr. Hingegen fand Krangk es mistig, wenn man der Familie drohte. Eine Sache, die er nie machte. Denn dann war es meistens so, dass die Personen sich lieber ausdachten, wie man den Bedroher töten könnte, als das sie das taten worum sie von dem Auftraggeber gebeten worden sind. Krangk drohte lieber mit Gewalt an dessen eigenen Körper. Das zog meistens, und wirkte sich nicht so abspenstig auf die Gedankengänge des Schuldigers aus.

Krangk und Fala waren nun knapp vor der Eingangstür. Der Türsteher schaute auf das Duo und tat nichts was darauf deuten könnte, das sie hier nicht willkommen waren. Sie sahen halt so aus, als würden sie hier hingehören.

„Dann mal rein in den Schuppen.“ Krangk lief durch die Tür und fand sich inmitten einer Prügelei wieder. „Hurra, Da bin ich! Welche Seite will mich haben?“ sprach er spaßeshalber in die Runde der sich fetzenden Menschen.

-

Fala'Danor
05.07.2010, 19:10
>>>>Nos Astra - "Eternity"

Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
Gänge / Bar "Visor"
16:46 Uhr

Fala schlenderte neben ihrem großen Waffenbruder her und ließ den Blick über die vielfältigen Reklametafeln schweifen als ihr Blick auf eine Asaristatue fiel. Sie fragte sich ernsthaft was das mit Kunst zu tun hatte. Sich quasi nackt nur mit zwei leichten Tüchern bekleidet in Metall verewigen zu lassen hatte für die Söldnerin soviel mit Kunst zu tun wie diese schmierigen Magazine, die man in jedem Raumhafen erwerben konnte, wo nackte Asari noch das geringste Übel waren. Bei dem in einigem Abstand vorbei schwebenden Hanar musste sie sich unwillkürlich schüttelte und das Bild das ihr gerade durch den Kopf ging verdrängen.Anschließend bemerkte sie die unscheinbare Visor Leuchttafel über dessen vermeintlichen Eingang.

Gerade wollte sie Krangk darauf aufmerksam machen flog ein Mensch aus der Tür und ihr Waffenbruder machte sie schon auf das Lokal aufmerksam.

„Sicher, wären einfach verdiente Credits, vermutlich könntest du auf Illium von so was sogar leben. Aber wirklich bedrohlich, wirke ich nicht, bin quasi völlig unschuldig.“

Fala kicherte leise und folgte ihrem Kameraden in das Lokal. Wo wie die Echse schon richtig angenommen hatte, ziemlich viel los war. Es schien gerade ein heftiger Streit vom Zaun zu brechen als das Duo eintrat, welcher aber hörbar an fahrt verlor als Krangk fragte auf welche Seite er mitmachen sollte. Fala musterte die beiden Gruppen und stellte fest das es sich bei beide Fraktionen wohl kleinen Söldnergruppen handelte die sich gerade aus Langeweile oder einem ähnlich nichtigen Grund, verprügelten. Fala entschied sich dann die Initiative zu ergreifen und ging auf den nächsten Kerl zu. Der schwarzhaarige Mensch hatte eine blonde Frau am Kragen und die Faust zum Schlag erhoben.

„Ihr seit ne Söldner rotte oder? Ihr tragt alle nen heulendes Varren und die da tragen nen brennenden Vogel, oder?“

Der Söldner nickte und ließ die ohnehin fast ohnmächtige Frau los um sich verwirrt am Kopf zu kratzen und Fala dabei zu zusehen wie sie sich zu Krank umdrehen
„Yeah, wir sind die Varrens, Blechdose!Was suchst du hier drin eigentlich?!“
Falas Schultern strafften sich sichtbar und ihre ganze Körperhaltung wurde gespannter, was auch ein ungeübter Beobachter trotz des Überlebensanzugs deutlich sehen konnte
„Vögel?“ fragte die Quarianerin rein rhetorisch und drehte sich zu dem Kerl um. Noch bevor Krangk oder der Kerl reagieren konnte schnellte ihr Knie nach oben, was den Mietling japsen zu Boden sinken ließ.
„Ring frei Krangk und eins zu Null für mich.“

Urdnot Krangk
11.07.2010, 00:57
Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsvierte
Bar "Visor"
16:53 Uhr


„Hohöhö. Kommt her kleine Varren. Krangk will spie…len!“

Der Kroganer polterte auf den ersten los, der nicht sicher war ob er sich wehren oder verschwinden sollte. Da Fala schon mal für sie entschieden hatte, wollte Krangk sich auch nicht lumpen lassen. Doch seine Gegner hatte weniger Lust auf Keilerei als er. Dieser duckte sich schnell unter diesem weg und rannte aus dem Lokal.
„Was soll den das? Komm zurück, ich hab ja noch nicht mal angefangen… Söldner von heute..“ Sprachs und bekam von hinten einen mit Eisen beschlagenen Stuhl drüber gezogen.

„Ah, da ist wer angriffsfreudiger!“ Krangk drehte sich um und stand einem gar mächtig gebauten Menschen ohne Kopfbehaarung gegenüber. Dessen Platte glänzte fast so schön wie Krangk Höckerabdeckung. Dieser holte aus und drosch dem Kroganer eines auf den Kiefer. Es krachte schön, doch hatte der Hieb dem Ausführenden bestimmt ebenso Schmerzen bereitet. Krangk bewegte sich von dem Treffer nicht nach hinten, sondern eher nach vorne.
„Dasselbe gibt’s gleich mal zurück!“ Und schon saß eine Kroganerfaust auf der kantigen Wangenpartie des Menschen. Dieser wehrte etwas noch ab, doch die Pranke von Krangk streifte diesen noch genug, so das der Mann schwankte. Von der Seite kamen zwei Teammates des Söldners auf Krangk zu um dessen Einmischung ein Ende zu setzten.
Auch die anderen Söldner schienen nicht so froh für die Hilfe zu sein.
„Hey, wir kommen alleine klar. Das geht euch einen Kehricht an, ihr Freaks!“

Die wahren Söldner in dem Raum schüttelten die Köpfe. Zusammenrottungen hatten selten was Strategisches. Statt die Neuen anzuwerben, distanzierte sich die zweite Gruppe ebenfalls. Doch diese hatten wohl auch kein Geld und noch weniger Erfolg. Warum stritten die sich sonst über einen schlecht bezahlten Begleitschutz, den der Typ da hinten in der Ecke angeboten hatte? Der Turianer schaute zu dem Salarianer, der zwei Tische weiter saß und das Geschehen aufmerksam beobachtete. Gerade haben sich die beiden Gruppenführer noch um den Auftrag gestritten, aber nun sah es so aus, als würden sie leer ausgehen. Außer natürlich der Salarianer war so dumm nicht zu bemerken, was er für Schwachköpfe vor sich hatte.

Krangk fegte die beiden kleineren Menschen recht schnell weg, zertrümmerte eine Waffe, wehrte einen Tiefschlag des Größeren ab und lachte. Dies tat er auch noch als ein Schuss in seine Richtung ging und sich in seinen Anzug bohrte. Er rammte auf den Schützen, der 4 Meter weiter stand, zu und machte dem ein Ende.
Jetzt wurden überall die Waffen gezogen und der Barkeeper war es jetzt, der laut schrie: „Alles die Waffen weg, oder das Gas auf dessen Auslösknopf meine Hand liegt, wird hier eingelassen. Alle mit Bewaffnung können sich dann im Asari Sicherheitsknast wiederfinden. Also runter und raus, wer noch Bedarf hat!“
Die Stimme des alten Kroganers ließ keinen Raum zum interpretieren. Auch nicht seine Knarre in der Hand, in der man schon das Energieaufladen erblicken konnte.

Krangk ließ den angeknackten Menschen los, so das dieser auf die Erde fiel und murmelte: „Grad wo´s spannend wurde.“ Aber auch er wusste, wann ein Ende gekommen war. Als halbwegs gescheite Ausgabe seines Volkes erkannte der Kroganer, das der kurze Spaß heute und hier nicht mehr weitergeführt werden konnte. Jedenfalls nicht hier.
Der Große suchte nach Fala um zu sehen was sie nun tun würden.

András Vedic
26.02.2011, 18:29
<------- Untere Ebenen, Wohnblock

09.18 Uhr
Obere Ebenen
Aura Tower
Sanilas Frühstücksspezialitäten aller Spezies

Gegrillte Paprika mit Kartoffeln und gebratenem Speck. Etwas Besseres konnte man kaum erwarten.
„Noch etwas?“ András warf einen Blick auf die (elektronische) Karte. „Ein Glas Johannisbeerlikör.“ Die Asari nickte. „Haben Sie noch Wünsche…?“
„Aus echten Johannisbeeren, bitte. Wenn es geht, mit braunem Kandiszucker.“
Fragender Blick. „Ist… normaler Industriezucker auch in Ordnung?“
András lächelte. „Natürlich.“ Er überschlug den Preis für sein Frühstück. So spare ich nie etwas.
Das relativ große Cafe punktete eindeutig mit seiner großartigen Aussicht über das Viertel. Außerdem bot es annehmbares bis wirklich gutes Essen für jede Spezies an und die Musik war so leise, dass sie Andras nicht beim Essen störte. Das Problem blieb natürlich der Preis.
András‘ Gedanken irrten zu Samalja, dann wieder zu dem, was er vorhatte. Eigentlich ja nichts. Ich sehe mir Illium an. In den Tag laufen. Und überlegen, was ich mit Miss Vergiftung machen soll. Er strich sich über das Kinn. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Samalja von jemandem ernsthaft ermordet werden will. Aber sie sah wirklich krank aus.
Die Asari brachte ihm sein Getränk. Er nickte, lächelte höflich, murmelte „Ich möchte zahlen.“ Sie nickte, lächelte höflich, antwortete: „Natürlich. Einen Moment…“
András schnitt ein Gesicht. Da war sein Job im Red Backyard ja interessanter.
Vor Andras stand, wie auf jedem Tisch, eine Mini-Skulptur als Dekoration. Er betrachtete sie, konnte aber bei bestem Willen nichts damit anfangen. Was soll ein Zylinder mit einem Ring darum herum und einem… seltsamen Ding darauf darstellen? Man konnte nicht behaupten, dass Andras mit Kunst nichts am Hut hatte – aber für Skulpturen hatte er noch nie etwas übrig gehabt. Im Gegensatz zu Cene, übrigens. Seine Schwester, für die er zwar Zuneigung, aber keine besonders herzlichen Gefühle hatte, war Designerin mit dem Schwerpunkt auf Landschaftsarchitektur und damit auch dem harmonischen Zusammenwirken von Raum, Pflanzen, Skulpturen... Er stellte sich Cenes Jobs als ziemlich entnervend vor. Im Moment konnte man damit durchaus etwas verdienen, aber Andras' persönlichen Geschmack trafen Cenes Entwürfe nicht. Es interessiert sie allerdings auch nicht besonders, was ihr Bruder von ihrer Arbeit hielt.
Die Bedienung stellte ein kleines Glas voller verführerisch dunkelviolett bis schwarz glänzender Flüssigkeit zwischen Andras und das Ding und gab ihm die Rechnung. Er bezahlte bar mit einem Chip und gab ihr ein Trinkgeld, das sie mit einem freundlichen Lächeln entgegennahm.
Ich könnte mein Fahrzeug bei Cene holen und mir Illium ansehen. Das habe ich bis heute nicht gemacht. Ich brauche es aber auch nicht unbedingt… Andras trank einen Schluck und genoss den süß-herben Geschmack. Das Cafe hatte seinen guten Ruf wirklich verdient.
Der Gedanke an Cene brachte ihn auf seine Eltern. Ihnen muss ich auch mal wieder eine Nachricht schicken… hallo, mir geht es gut, was macht ihr, ich besuche euch demnächst, vielleicht. Dass ich nicht mehr in dem Krankenhaus arbeite, müssen sie ja nicht jetzt schon wissen. Warum auch. Oh, und Jonas auch.
Er blickte auf seine Uhr, um zu sehen, wie viel Zeit er noch hatte, bis er im Red Backyard auftauchen musste. Noch genug. Samalja fiel ihm wieder ein. Jetzt am Vormittag sah er ihren Besuch eigentlich als weniger wichtig an. Sie hatte nur Antworten auf ihre Fragen zum Umgang mit Vergiftungen gesucht, für den Fall, dass jemand das tatsächlich mit ihr vorhatte. Ich kann ihr nicht weiterhelfen, wenn sie mir nichts sagen will. Gut, ich könnte versuchen, herauszufinden, womit sie vergiftet wird. Es gibt aber zig Gifte, auf die ihre Symptome passen und ohne weitere Hilfe von ihrer Seite… nein, danke, Samalja.
Trotzdem, irgendwie hatte András seine ruhige Stimmung für heute verloren. Er trank das Glas aus, stand von seinem Tisch auf, verließ seine Nische und ging.

Zusammen mit Andras verließ auch eine große, elegant gekleidete Asari das Café. Während der Aufzug den Turm hinunter schwebte, kamen und gingen andere. Asari, Turianer, Salarianer, Menschen, Hanar; Geschäftsleute, Hanswerker, Beamte, Angestellte… Unterschiedliche Spezies, unterschiedliche Gesichter... Merkwürdig, er hatte sich schon immer schwer damit getan, Gesichter im Gedächtnis zu behalten.
Andras trat auf die Straße und ließ sich von der Hauptströmungsrichtung der Menge mitziehen.
Auf jedem Planeten pulsierte das Leben anders, gingen die Leute – nein, die Masse – anders, verschwammen die Geräusche des Alltags zu verschiedenen Melodien. Und man sah dies alles nur, wenn man es suchte.
Mal sehen, was der Tag brachte. András war jedenfalls - mittelmäßig - gespannt. Vielleicht mochte das Schicksal ihn ja. Er blickte gut gelaunt zu den Türmen Illiums hoch.


09. 45 Uhr
Die Asari trat mit Schwung um die Ecke.
Kraftvolle Bewegungen, zwei Narben im Gesicht, der Blick fixierte Andras…
Oh nein.
Das Schicksal mochte ihn nicht.
„He.“ Sie warf ihm ein Päckchen zu.
András fing es mit einer resignierten Bewegung auf. Er wog das Päckchen in der Hand. Schwer, handlich und dick verpackt. „Was?“
„Ich habe dich gesucht.“
„Natürlich.“
„Jemanden wie dich. In der Nähe der Raumhäfen gibt es ein Kino. Vor dem Eingang. Ein Hanar. Erkennt dich daran, dass du ihn nach Zigaretten fragst.“
„Einen Hanar?“ Andras konnte sich nicht vorstellen, wie ein Hanar rauchen sollte.
„Er ist Händler.“
„Ich kenne ihn nicht und frage ihn, ob er mir Zigaretten geben kann? Wie wahrscheinlich…“
„Es interessiert sich kein Schwein dafür, was du ihn fragst!“, schnaubte sie. „Daran erkennt er dich. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand anderes ihn so was fragt, klar?“
„Schön. Wann?“
„Spätestens zwölf Uhr.“
Eines musste man ihnen lassen: sie hielten sich nicht unnötig mit Reden auf.
„Ich muss eine halbe Stunde später schon wo anders sein.“
„Das schaffst du. Jetzt ist fast Zehn.“
Andras unterdrückte seinen Widerwillen. „Bezahlung?“ brachte er grob hervor.
„Du bist der Mensch, der die Daten wollte, richtig?“
Andras schüttelte knapp den Kopf. „Nein, Geld. Ich will es bald.“
„Für den kurzen Spaziergang?“ Sie nahm sich nicht einmal Zeit, um verächtlich abzuwinken oder das Gesicht zu verziehen. „Marran hat alles. Geh durch das Quai-Viertel und versuch, an den Turm mit gelb-roten Leuchttafeln in der Nähe der Straße zu kommen. Da ist er. Erdgeschoss. Arbeitet bei der Sicherheits-Agentur da drin.“ Sie klang schon gar nicht mehr interessiert.
András verspürte nicht das Bedürfnis, sie weiter zu sehen oder mir ihr zu reden, und nickte. „Mache ich.“
„Gut.“ Das Narbengesicht lief eilig weiter, zielstrebig und mit dem leicht arroganten Selbstbewusstsein von jemandem, der daran gewöhnt ist, dass nur wenige ihm widersprechen.
Die weggeworfene Kunststoffdose auf der Straße lag ziemlich passend da. Andras trat sie verärgert auf die andere Seite, wo sie unweit einer Eingangstür liegen blieb. Er durfte also wieder für diesen Ring – er betrachtete sich gar nicht als Mitglied, und diese Einschätzung war realistisch – ein Paket unauffällig von A nach B tragen.
Ich habe es so gewollt!, knurrte Andras sich selbst in Gedanken an, aber in seinem Inneren brodelte der Ärger weiter.


----------> Obere Ebenen, Vergnügungsviertel, Nähe Raumhafen

András Vedic
29.03.2011, 19:26
09.55 Uhr

Ein Turianer pflanzte sich vor Andras auf.
Er konnte bis heute mit der Mimik von dieser Art Aliens nichts anfangen, aber die Körperhaltung sagte genug.
„Bist du einer von diesen scheiß Eclipse-Söldnern? Du kannst zurückgehen und deiner Ober-Mami sagen, dass ihr euch aus unserem Gebiet ver…“
„Sehe ich aus wie eine Asari?“, knurrte Andras zurück. „Oder ein Biotiker?“
Der Andere gab ein Raunzen von sich, schritt dann langsam um ihn herum. Sagte weiter nichts und betrachtete den Menschen vor ihm eingehend.
Andras begann, übertrieben langsam und deutlich zu reden, als hätte er es mit einem Vollidioten zu tun. „Ich will gehen. Auf dieser Straße. Ich gehöre nicht zu Eclipse. Ich habe nicht vor, euch ein Gebiet abzunehmen.“
Der Turianer starrte ihn an. „Geh weiter. Aber – hey!“
„Was?“
„Du hast ein Paket dabei.“
András verdrehte die Augen, so heftig er konnte. „Das ist auf diesem Planeten mein Recht.“
Der Turianer erwiderte nichts, aber starrte ihn immer noch an. András interpretierte es als Dukannstweitergehen.
Warum glotzt du mich so an…?
Er stapfte davon, schlecht gelaunt wegen der Gesamtsituation, froh, weil der Turianer ihn nicht weiter belästigte. Was ihn wunderte.
Turianer… eigentlich sind das nette Kerle, aber wenn sie sich mal entscheiden, unangenehm zu werden, sind die schlimmer als Kroganer. Du hast noch nie unangenehme Kroganer getroffen. Nur von Weitem gesehen und wohlweislich einen Bogen um sie gemacht.
In seinem Kopf dämmerte ein Gedanke. Vielleicht – wenn es einem Menschen schwer fiel, im Gesicht eines Turianers zu lesen, war es anders herum genauso. Und für die eckigen Aliens musste es sehr seltsam aussehen, wenn ein Mensch die Augäpfel so verdrehte, dass man fast nur noch das Weiße sah… Glaubt er, dass ich wahnsinnig bin?
András blickte über die Schulter zurück. Niemand beachtete ihn.
Gut. Glück. Er machte schneller. In solchen Momenten vermisste er die ärmeren und deswegen weniger gut regulierten Regionen der Erde – dort bliesen Stürme, herrschte Kälte, Hitze, das Klima machte sich bemerkbar und gab einem die Chance, sich darüber aufzuregen. Auf Illium war es angenehm bis warm, die Straßen waren immer bevölkert, in manchen Vierteln herrschte eine spürbare Zugluft, aber egal, wohin man kam, der Planet war zivilisiert. Reguliert.
„AlmodozJo lässt Sie allen Stress vergessen. Almodoz – klingt wie ohne Stress. In allen unseren Fillialen auf Illium müssen Sie nur…“ Andras, aus seinen - nicht weiter wichtigen - Gedanken gerissen, schnitt eine Grimasse und bemühte sich, die folgenden penetranten Werbekampagnen zu ignorieren, während er die Halle des Taxi-Punkts betrat. Er nahm seine Konzentration zusammen und steuerte auf die virtuelle Asari zu, um sich die Verbindungen der nächsten halben Stunde geben zu lassen. „Möchten Sie alle Verbindungen angezeigt bekommen, oder gibt es einschränkende Kriterien? Nennen Sie diese bitte innerhalb von sechzig Sekunden.“ „Ich will zu einen Raumhafen, in dessen Nähe es ein Kino gibt. „Bitte informieren Sie mich darüber, was Nähe bedeutet.“ Äh. „Fünf Kilometer Radius.“

András Vedic
21.04.2011, 23:20
10.12 Uhr

András erkannte an dem lauten Brummen und Quietschen der Schwebe-Vehikel, die man hier noch hörte, und an den Leuten, die in gleichmäßigen Wellen von dem Raumhafen kam oder zu ihm hin strebten, dass er in der Nähe des Treffpunkts sein musste. Schön. Gebäude, Gebäude… noch ein Gebäude… Geschäft, Ambulante Station, Geschäft, Geschäft, Reise… ein Reisebüro? Psychologe… Geschäft… aber zum Verrecken kein Kino. Andras bemühte sich, eines zu entdecken. Irgendwann schnappte er aus einem Lautsprecher, dessen Gebrabbel er so gut wie möglich ignoriert hatte, das Wort Cintai-Halle auf, gefolgt von Werbung für ein paar brandneue Filme. Ein Kino in der Nähe der Raumhäfen – wenn die Beschreibung der Asari schon so genau war, musste so etwas eher selten sein. Hoffentlich ist das das Kino. Andras schickte der Schmuggler-Asari, dem Hanar und dem Kino eine ganze Kette unfreundlicher Gedanken, während er abbog und eine breite Seitenstraße benutzte, an deren Ende eine große pink-gelbe Leuchtanzeige mit verschiedenen Schriftzügen, unter anderem den Buchstaben CAHELAI, hing.

Die Leute drängelten sich durch den Eingang in die sogar für Illium-Reiches-Viertel-Maßstäbe große Halle, die weiter zu Bistros und natürlich dem Kino selbst führte. Andras reckte sich, um über die Köpfe zweier hoch aufgeschossener Turianer weg auf den Gebäudeplan sehen zu können. Er mochte Pläne. Sie nervten nicht, man hatte nicht das Gefühl, sie zu nerven und man konnte sich seine Informationen selbst beschaffen und so viel Zeit dazu brauchen, wie man wollte. Wartet die Qualle hier oder muss ich in das Kino selbst reingehen? Andras blickte sich um. Er mochte Massenansammlungen und fühlte sich in einer Masse (oder ganz alleine) eigentlich am wohlsten, aber gerade kamen ihm die vielen Köpfe unpraktisch. Er lief ein bisschen kreuz und quer durch den großen Raum, ließ den Blick über Hologramme und schließlich zur Treppe schweifen, die sich spiralförmig in den nächsten Stock wand. Ha, das habt ihr von uns abgeguckt, dachte er zufrieden. Vielleicht da oben… Er schloss sich den anderen Kinobesuchern an, sah sich dabei weiter nach einem Hanar um. Ein Angehöriger dieser Spezies konnte wirklich nicht unauffällig bleiben.
Da. Ganz in der Nähe der Schlangen von Leuten unterschiedlichster Rassen, die alle in das selbe Kino wollten, stand ein Hanar würdevoll und gelassen in der Ecke, wie ein Sicherheits-Officer in Zivil.
Was András auf diese Entdeckung von sich gab, war ein genervtes und gleichzeitig erleichtertes Seufzen.

„Ähem. Entschuldigen Sie.“ Andras winkte dem Hanar betont fröhlich zu. „Würden Sie… Würde Dieser mir Feuer geben…?“ Oh, verdammt. Ich kann mich nicht mit Hanar unterhalten. András hatte keine Zeit, sich weiter Gedanken über sein Talent, ein Gespräch zu beginnen, zu machen. Der Hanar antwortete. Andras betrachtete fasziniert das Leuchten, das aus dem Kopf des Wesens kam, zusammen mit dem vibrierenden Ton… „Dieser ist bereit, dem Menschen zu helfen, wenn er sich präziser fassen könnte.“ András brauchte einen Moment, bis die Botschaft bei ihm ankam. Gut. Einfach ganz normal reden. „Ich würde gerne eine rauchen. Hätten Sie Feuer für mich?“ Er wedelte mit der Hand. „Zum Anzünden. Hier gilt doch kein Rauchverbot?“, hängte er noch im Plauderton an. Sein rosarotes Gegenüber blieb unbeeindruckt. Trotzdem hatte Andras den Eindruck, deutlich fixiert zu werden. Dann kommen wir zur Sache… „Ich habe außerdem noch etwas für Sie.“ Der Hanar blieb wieder stumm. Zugegeben, Andras kam sich mittlerweile etwas ungeschickt vor, was das unauffällige Schmuggeln betraf, aber es interessiert doch niemanden in diesem Gebäude, was wir reden. Der Andere ließ sich jetzt dazu herab, zu reagieren. „Dieser bedauert sehr, dem Menschen kein Feuer geben zu können. Allerdings freut es ihn sehr, dass der Mensch ihm etwas geben möchte.“ „Ja, also…“ Es wäre sehr dumm, sollte das der falsche Hanar sein. „Sie sind schon derjenige, dem ich das geben soll?“ „Natürlich“, vibrierte die Stimme heftig. „Ich bin nicht derjenige, der sich um die Bezahlungen kümmert, sondern Marran. Genügt dieser Name?“ Der Hanar flüsterte fast. Wenn man bei der Stimme dieser Spezies vom Flüstern sprechen konnte. „Jaa, der Name genügt. Vielen Dank.“ András hob noch einmal freundlich die Hand. „Regen Sie sich nicht so über Raucher auf.“ Die Bemerkung machte nicht besonders viel Sinn, nahm aber den Faden wieder auf. András war mit dem Gesprächsverlauf zufrieden – Hanar waren ungewöhnlich höflich, das musste man ihnen lassen – also schlenderte er unauffällig ein paar Schritte zum Eingang des Kinos, dann wieder zurück, während der Hanar noch ein "Dieser sagt dem Menschen Auf Wiedersehen" von sich gab. Dann machte er, dass er fort kam.

Ihm war mittlerweile gründlich die Lust vergangen, irgendwie weiter Illium anzusehen.
Zu Marran musste er nicht, der hatte seine eigene Art, auszurechnen, wer wie viel und wann bekam und gab einem entsprechend Bescheid.
Er konnte sich einfach in Wohnung hinsetzten und zocken, aber… irgendwie war der Reiz des Tages verschwunden. András dehnte seine Hände und betrachtete das Treiben auf der Straße. Ach, was, ich gehe nach Hause und dann… esse ich etwas. Er machte sich auf den Weg, wenn auch ziemlich antriebslos. Das Einkaufen verschob er auf morgen.

Das Geschäfts- und Bankenviertel war eine der repräsentabelsten Gegenden des Asari-Planeten, und Andras zollte den elegant in die Höhe ragenden oder glamourös glitzernden Fassaden kleinerer Gebäude die nötige Aufmerksamkeit.
Seine Gedanken glänzten weniger. Ich habe mich mit diesen Idioten eingelassen, als darf ich Dinge durch die Gegend tragen. Es ist gut, dass ich Geld bekomme, aber das ist zu wenig, ich brauche mehr.
Er brauchte nicht unbedingt mehr, er wollte mehr. Und leider hatte es nie zu seinen Stärken gehört, zu sparen. Geld für bestimmte Zwecke ausgeben und dafür mit Anderem sparen, das konnte er. Aber sparen allgemein – nein.
Manchmal reizte es ihn, die Päckchen zu öffnen und hineinzusehen, und einmal fragte er sich, ob er das nicht sein lassen würde, wenn er wüsste, was darin war. Allerdings täte es sonst eben jemand anderes, also wen kümmerte es, was er durch die Gegend trug. Damit war für András die Gewissensfrage erledigt.
Es blieben die Geldsorgen. Wo soll ich hin? Illium ist schick, aber hier weiterkommen – pah.
Ob er sich Sorgen machte oder, was häufiger der Fall war, sich keine Gedanken machte und die wenigen, die es trotzdem wagten, an seinem Bewusstsein anzuklopfen, beiseiteschob, es endete immer am selben Punkt: was soll ich sonst tun? Bis jetzt hatte er immer alles auf sich zukommen lassen, aber er war unzufrieden. Ich will entweder Geld oder Aufregung, am besten beides. Ich will alle mögliche Leute besuchen, eigentlich war für diesen Monat die Citadel geplant, aber… wo bekommt man noch Geld her?
Der Taxipunkt kam genau richtig, um ihn aus dem unerfreulichen Gedankengang zu reißen.