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Poisonous
23.02.2010, 19:38
Die Raumhäfen von Nos Astra – jeden Tag betreten von hier aus tausende Vertreter jedweder Spezies Illium, oftmals auf der Suche nach finanziellem Glück, Unterhaltung oder einfach einem Ort, an dem man praktisch legal Drogen, Sklaven, Waffen usw erwerben kann.
Kaum verwunderlich, da Illium als großes Handelszentrum am Rande der Terminus-Systeme einen beliebten Anlaufpunkt für alle möglichen Arten von Kriminellen, Geschäftsmännern und Reisenden darstellt
Selbstverständlich sind die Raumhäfen dementsprechend gut besucht, doch die Raumhafen-Sicherheit hat stets ein wachsames Auge auf ihr Revier und sorgt falls nötig für Ordnung – zudem treiben sie die Landegebühren sowie die Zölle für sämtliche Waren, die die zahlreichen Transportschiffe mit sich führen, ein.

Abgesehen vom dichten, von der Flugkontrolle stets aufmerksam überwachten Flugverkehr sind die Raumhäfen von außen nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen, da sämtliche Andockbuchten sich in für Nos Astra typischen Wolkenkratzern befinden, lediglich die Landeplattformen, die sich auf verschiedenen Ebenen rund um die Andockbuchten befinden, sind leicht auszumachen. Hier befinden sich die Landeplattformen für Shuttles und kleinste Schiffe meist auf den höheren Ebenen, während darunter auch Landeplätze für größere Schiffe vorhanden sind, denen das andocken in den Andockbuchten nicht möglich ist.

Von den Raumhäfen aus bekommt man zudem meist schnell eines der zahllosen Transit Shuttles Nos Astras, die einen für eine kleine Gebühr an jeden gewünschten Ort der Hauptstadt bringen. Es werden ebenfalls Linienflüge in diverse andere Städte Illiums angeboten.

Helia'Goron nar Onaevyr
23.02.2010, 19:57
< Shuttle Penumbra

18.23 Uhr

Helia wäre fast die Kinnlade runtergeklappt.
Sie hatte zwar schon davon gehört, dass vor allem die Welten der Asari wunderschön sein sollten, aber was sie hier sah übertraf ihre Erwartungen um Längen.
Rings um die Plattform, auf der sie gelandet war und die sich anscheinend mehrere hundert Meter über dem Boden befand ragten gigantische Wolkenkratzer empor, deren Lichter den wunderschönen Nachthimmel Nos Astras erhellten. In der Ferne waren riesige Ströme aus Transit-Shuttles zu erkennen und unter der Landeplattform erstreckte sich ein ganzes Meer aus hell erleuchteten Gebäuden, von denen viele fast Kuppelartige runde Dächer zu haben schienen. Über der staunenden Quarianerin flogen zahlreiche kleinere Schiffe, die sich entweder im Landeanflug befanden oder Nos Astra bereits verließen.
Das alles wirkte auf Helia, die bisher nur die engen vollgestopften Gänge an Bord der Onaevyr gekannt hatte, geradezu überwältigend.

„Keelah…“, flüsterte sie. Das alles ist… wunderschön und so… gigantisch, alles ist so weitläufig und… Ich dachte immer, die Onaevyr wäre relativ groß, aber das hier… das ist einfach…
Helia ließ sich völlig von dem Anblick überwältigt gegen die Penumbra sinken.
Natürlich hatte sie schon Erzählungen über riesige Städte und so weiter gehört, aber dieses für Helia völlig neue Ausmaß, raubte ihr doch etwas den Atem. Sie starrte noch einige Zeit auf die sich ihr bietende Szenerie, bevor sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.
Es muss wunderbar sein, an einem solchen Ort zu leben… alles ist so… sauber. Da muss ich mich ja fast für mein Shuttle schämen…

Helia entfernte sich ein paar Schritte vom Shuttle und warf einen Blick darauf. Die Penumbra war gelinde gesagt hässlich. Die Außenhülle des Shuttles war ursprünglich weiß gewesen, was im Laufe der Jahre jedoch einem hässlichen braun-grau gewichen war und an mehreren Stellen war die Hülle mit gänzlich unpassenden Stücken von Schrott zusammengeflickt worden und der Schriftzug „Penumbra“ hatte bis zum n von Hand neu geschrieben werden müssen, der Rest war verblasst und kaum noch zu erkennen. Ja, das Shuttle war weder besonders neu noch hübsch, doch das änderte garantiert nichts daran, dass es Helias erstes eigenes Schiff war, dem sie eine gewisse Art von Liebe entgegenbrachte. Das sorgte aber ach dafür, dass das nächste, was sie sah ihr einen umso stärkeren Stich versetzte. Vom Heck der Penumbra stieg eine Rauchspur empor und von dort breitete sich ein verbrannter Geruch aus, der Helia eben aufgefallen war.
Keelah… ich sollte mir das wohl besser ansehen…

Mit schnellen Schritten umrundete Helia das alte Shuttle und besah sich den Schaden, der am Heck angerichtet worden war.
„Was ist denn hier passiert?!“, entfuhr es Helia leise. Die Schiffshülle schien stellenweise zu einer hässlichen grauen Masse geschmolzen zu sein, während die Stellen, an denen der ursprüngliche Schaden noch zu sehen war und aus denen der Rauch aufstieg, aussahen, als wäre auf das Shuttle geschossen worden. Zahlreiche kleinere Einschusslöcher waren zu erkennen.
Aber… das ist doch völlig unmöglich, wenn jemand auf mich geschossen hätte, dann… hätte die VI das bemerkt und nachdem der Antrieb abgeschaltet worden war, hätten die die Penumbra doch erst recht erwischt.
Das sieht auch weniger nach Waffen aus, die ein Schiff abfeuern würde… eher als hätte jemand ein paar Schrotladungen im All abgefeuert, die mich dann von hinten erwischt haben.
Oder irgendwas ist bei Beschuss zersplittert und dann durchs All geschossen… aber dann müsste es in ziemlicher Nähe passiert sein.
Ach, egal was es war, es wird ne Menge Geld kosten, nur die Ersatzteile zu besorgen, wenn ich den Schaden dann selbst beheben könnte, aber am Antrieb sollte ich lieber nicht rumfummeln…
Was denk ich überhaupt, ich darf das gesamte Heck komplett ersetzrn!

Helia seufzte. Sah ganz so aus, als müsste sie das Shuttle für eine beträchtliche Menge Credits reparieren lassen und da sich das wohl kaum hier erledigen ließ, musste sie wohl auch noch für den Abtransport der Penumbra aufkommen.
Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, dass Schiff einfach zu verkaufen, aber ganz abgesehen vom sentimentalen Wert, war es ein Geschenk des Captains gewesen und sie hatte auch vorgehabt, dort noch zu wohnen, schließlich mussten die Mieten auch hier nicht gerade billig sein und im Shuttle war noch alles steril.
Nein, ich werde die Penumbra nicht einfach aufgeben, auch wenn das vielleicht unvernünftig ist.

„Miss? Gehört das Shuttle Ihnen?“
Helia fuhr erschrocken herum und sah sich nun zwei uniformierten Asari gegenüberstehen, die sie mit ernsten Blicken anstarrten.
„Äh, ja…“, stammelte sie völlig überrascht.
„Raumhafen-Sicherheit“, erklärte die größere der beiden Asari, deren Haut eine tiefblaue Färbung hatte.
Die andere war etwas kleiner und ihre Haut hatte einen helleren Ton mit einem Hauch von violett. Sie setzte das Gespräch fort: „Wir wurden informiert, dass ihr… Shuttle“ Sie bedachte die Penumbra mit einem fast schon angeekelten Blick, bevor sie fortfuhr „… eine Gefahr für die öffentlich Sicherheit darstellen könnte. Sollte sich dieser Verdacht bewahrheiten, haben wir Anweisung sie und das ‚Shuttle’ in Gewahrsam zu nehmen.“

Helia konnte ein dumpfes Gefühl der Wut nicht unterdrücken. Zugegeben, die Penumbra war ein hässliches an allen Ecken und Enden geflicktes Uralt-Modell, aber es war immerhin ihr Schiff und es gab keinen Grund, nur wegen ihrem Äußeren so abfällig von der Penumbra zu sprechen.
Aber sie hatte im Moment dringendere Sorgen, denn sie hatte nicht vor, gleich an ihrem ersten Tag hinter Gitter zu wandern.
„Keine Sorge, Officer, es ist alles in Ordnung. Ich hab vorhin der Flugkontrolle gegenüber etwas überreagiert. Ich versichere Ihnen, dass ich mich gleich darum kümmern werde, dass die Penumbra – das Shuttle – repariert wird es besteht wirklich keine Gefahr für irgendjemanden…“, versuchte die junge Pilgerreisende hastig, sich zu verteidigen, doch die kleinere Asari zog nur eine Augenbraue hoch.
„’Alles in Ordnung’? Das sehen wir…“
„Sie haben sicher nichts dagegen, wenn wir das einem Scan unterziehen?“, fragte die Größere und nickte in Richtung des Hecks.
„Nein, nein, natürlich nicht“, antwortete Helia rasch, um nicht unkooperativ zu wirken, auch wenn ihr selbst auffiel, dass ihre Nervosität verdächtig wirken musste. Das half ihr natürlich nicht gerade, zur Ruhe zu kommen.

Die größere Asari aktivierte ihr Universalwerkzeug und begann sofort mit dem Scan, während ihre Partnerin Helia aufmerksam musterte.
„Auf Pilgerreise?“, fragte sie scheinbar ganz beiläufig.
„Ja, das ist mein erster Halt… ich wollte ja eigentlich zur Citadel, als… das da passiert ist…“ Helia fühlte sich seltsamerweise, als wäre es ein Fehler gewesen, der Asari so viel zu erzählen, aber das lag wohl nur an den Nerven… hoffentlich.
Die Asari nickte knapp.
„Was genau ist denn da passiert?“
„Ich… naja, ich weiß nicht genau. Irgendwas scheint mich kurz nach dem Massenportal in diesem System erwischt zu haben und ich hab’s nur knapp bis hierher geschafft…“
„Geht das nicht etwas genauer? Wurden Sie beschossen?“
„Nein, ich denke nicht, zumindest nicht absichtlich… also es sieht ja… schon etwas danach aus, aber ich glaube eigentlich nicht, weil…“ Helia unsicheres Gestotter verebbte unter dem lauernden Blick der Asari und sie war wirklich heilfroh, als die andere Asari sich wieder zu Wort meldete.
„Sieht aus als würden da tatsächlich ein paar Projektile drinstecken… der Antriebskern kühlt sich gerade ab, sofern man ihn nicht wieder aktiviert, dürfte alles in Ordnung sein...“
„Keine Sorge, das hatte ich nicht vor, ich werde das so schnell wie möglich reparieren lassen…“
„Schon verstanden, aber wenn es deswegen noch mal Ärger gibt…“, mischte sich die hellere der beiden Asari wieder ein und zog nebenbei ein Datenpad hervor.
„Wie lautet Ihr Name?“
„Helia’Goron nar Onaevyr“, antwortete Helia mit immer noch unsicherer Stimme, allerdings sehr erleichtert über den Ausgang dieser Angelegenheit.
Die Asari zog wieder eine Augenbraue hoch.
„Können Sie das buchstabieren?“
Helia bekam langsam das Gefühl, dass die Asari sie nicht leiden konnte, buchstabierte aber ohne zu murren ihren vollen Namen, während die Asari ihn in ihrem Datenpad vermerkte.
„Dann sind wir hier fertig“, bemerkte die dunklere von beiden schließlich und wandte sich zum Gehen.
„Tellani, geben sie über Funk durch, dass sich am besten mal jemand in der Nähe des Massenportals umsieht. Was auch immer die Quarianerin erwischt hat, wenn’s noch jemanden erwischt, kriegen wir am Ende deswegen noch Ärger.“
Die andere, deren Nachname anscheinend Tellani lautete, nickte und lief bereits los.

„Es gibt da noch eine Sache“, fuhr die verbliebene Asari schließlich fort. „Sie müssen eine Landegebühr für ihr Shuttle bezahlen, es wäre das beste, wenn Sie das gleich erledigen, sie können das Geld einfach an mich überweisen, ich leite es dann weiter.“
„Okay, wenn Sie das sagen…“
Helia überwies das Geld, natürlich nicht gerade erfreut darüber, dass ihre Credits sich geradezu rasend verflüchtigen würde, wenn sie jetzt auch noch für die Reparatur aufkommen musste.
Nachdem sie ihren Job nun erledigt hatte, wandte sich die Asari zum Gehen.

„Halt, warten Sie bitte kurz!“
Die Asari blieb abrupt stehen und blickte noch einmal ohne jegliche erkennbare Gefühlsregung zurück.
„Sie wissen nicht zufällig, wo ich am besten hingehe? Wegen der Reparatur, meine ich, ich kenn mich hier nicht besonders aus… also, eigentlich gar nicht.“
Die Asari schien kurz nachzudenken, ob sie überhaupt antworten sollte, bevor sie schließlich sagte: „En’Gerets Werkstatt liegt in der Nähe und im Vergleich zu manchen anderen sind die Preise dort ein Witz… und die haben rund um die Uhr geöffnet… liegt allerdings in der Nähe vom Kheren-Bezirk. Pass also besser auf, dass du dich nicht verläufst. Aber ehrlich gesagt, würde ich eher versuchen, dass Shuttle beim nächsten Schrotthändler loszuwerden“
Die Asari gab Helia noch eine kurze Wegbeschreibung, bevor sie sich abwandte und ohne jegliche Verabschiedung ihre Arbeit wieder aufnahm.

Helia lehnte sich nachdenklich an die Penumbra.
Mein erster Kontakt mit einer fremden Spezies…
Die junge Quarianerin seufzte gedehnt.
Hätte schlimmer laufen können… Von wegen Schrotthändler! Ich will gar nicht wissen, was der mir dafür zahlen würde…
Naja, wenn das, was die Leute auf der Onaevyr so erzählt haben wahr ist, darf ich mich noch auf ganz andere Bemerkungen einstellen. Ich wette, die hat mir nur geholfen, um mein ach so hässliches kaputtes Shuttle loszuwerden…
Schon im nächsten Moment bereute Helia diesen Gedanken. Wenn sie sich sofort von irgendwelchen Vorurteilen übermannen ließ, war sie auch nicht besser als die Leute, die grundlos Vorbehalte gegenüber Quarianern hatten.

Immerhin hab ich eine Adresse für die Reparatur. Wenn das klappt könnte meine Pilgerreise doch noch ganz erträglich werden. Zumindest, wenn ich einen guten Job bekomme und immer etwas Geld beiseite lege… ob ich mir nach einem Jahr schon was Anständiges leisten kann?
Helia geriet kurz ins Träumen, fing sich aber nach ein paar Minuten wieder.
Ich sollte jetzt besser gehen und das mit der Reparatur abklären… obwohl es schon ziemlich dunkel ist… und dieser Kheren-Bezirk, der in der Nähe sein soll klingt auch nicht sonderlich angenehm.
Plötzlich erschien es ihr viel vernünftiger, wieder in Shuttle zurückzugehen und nochmal eine Nacht auszuruhen, bevor sie noch in irgendwelche finsteren Gegenden geriet, auch wenn ihr auf gewisse Weise klar war, dass sie sich nicht vor der Arbeit drücken sollte und eigentlich nicht wirklich müde war.
Sie blickte einen Moment lang auf die hell erleuchtete Skyline von Nos Astra.
Aus irgendeinem Grund reizte sie dieser beeindruckende Anblick, sich in diese für sie völlig neue Welt zu begeben.
Ich hab heute schon genug ängstlich rumgesessen und nichts getan, ich bring es einfach gleich hinter mich und kann mir dann morgen völlig zwanglos die Stadt ansehen… falls alles klappt. Keelah, ich mach mir schon wieder zu viele Gedanken!

Entschlossen stieß sich Helia von ihrem Shuttle ab. Sie würde jetzt nicht schon wieder kuschen, wie eben vor den Asari.
Wie zur Verabschiedung strich sie noch einmal zärtlich über die Außenhülle der Penumbra und machte sich dann auf den Weg.

Daniel Jalowy
17.04.2010, 16:00
<------ die unendlichen Weiten der Galaxis

18:25

Die Anmeldung bei der Flugkontrolle verlief reibungslos. Zwar war die Registrierungsnummer des Shuttels gefälscht allerdings würde dies nur bei einer gründlichen Untersuchung rauskommen.

Nachdem er gelandet war löschte Daniel noch kurz den Speicher des Navigationscomputers und des Hauptcomputers. Er würde sowieso dieses Shuttel nie wieder betreten. Wenn Cerberus tatsächlich hinter ihm her war würden sie dieses Shuttel zuerst suchen und auch relativ schnell finden.
Daniel verließ das Cockpit und ging in den Transportraum. Aus den Staufächern über den Sitzen nahm er seinen Rucksack. Es war ein kleiner Rucksack den er für die Mission mit Nahrung, Unterwäsche zum wechseln und sonstigen Kleinigkeiten gepackt hatte. Die Rucksäcke und Taschen seiner Kameraden ließ er dort wo sie waren. Unter den leeren Sitzen zog er einen der Waffenkoffer und eine Munitionskiste hervor. Er kniete sich ab und füllte aus der Munitionskiste seinen Thermomagazinvorrat auf und nahm noch Granaten verschiedenster Art mit. Routiniert verstaute er alles in den Taschen die an seiner Rüstung angebracht waren. Daniel mochte seine Rüstung, eine Spezialanfertigung die an der Panzerung ein Schlaufensystem hatte an dem man verschiedene Taschen modular anbringen konnte.
Nachdem er alles verstaut hatte wendete er sich dem Waffenkoffer zu. Daniel öffnete die Schnappverschlüsse und entnahm den Granatwerfer. Der 30mm Granatwerfer war eine modifizierte Version des Standardmodells. Im Grunde war es nur das Abschussrohr mit der Abzugs- und Visierschnittstelle und er war so konstruiert, dass man ihn unter den Lauf seines Sturmgewehrs anbringen konnte. Daniel nahm sein Sturmgewehr und montierte mit geübten Handgriffen den Werfer an. Als auch der letzte Haltebolzen an seinem Platz war prüfte Daniel noch einmal die Funktion des Gewehrs, dann entnahm er aus der Munitionskiste eine Granate und ein frisches Thermomagazin und lud Gewehr und Werfer.
Er legte den Trageriemen des Gewehrs um, zog den Riemen straff, sodass die Waffe nicht zu sehr herumbaumelte dann stand er auf und setzte den Helm auf.
Sein Blick fiel auf einen weiteren Waffenkoffer, den er sogleich hervorzog und öffnete. Das schwere Sturmgewehr darin würde er ebenfalls mitnehemen dachte er bei sich und schloss den Koffer.
Daniel setzte den Rucksack auf, nahm den Koffer und warf noch einen Blick durch das Shuttel. Als er sicher war nichts vergessen zu haben öffnete er die Shuttelluke und verließ das Shuttel.

Er war nur ein paar Meter gekommen als er bereits von einer Asari angesprochen wurde. "Guten Abend der Herr. Willkommen in Nos Astra, mein Name ist Alisa. Wie lange werden sie hier bleiben?". Daniel musterte die Asari. Sie trug einen Overall mit dem Abzeichen irgendeiner Logistikfirma der wohl diese Landebuchten gehörte und hielt ein Datenpad in der Hand. "3 Tage und stellen sie mir die Rechnung für die Gebühren aus!" "Wenn sie die Landegebühr und die Verwaltungskosten hier und jetzt an mich überweisen leite ich sie dann weiter. Das würde viel schneller gehen" antwortete die Asari. Genau.... an dich überweisen "Stellen sie mir eine Rechnung aus. Ich Überweise dann die Gebühr bei Gelegenheit" wiederholte sich Daniel "wie sie wollen". Die Asari seufzte noch und gab ihm dann die Rechnung. Ich brauche dann nur noch eine Unterschrift von ihnen" sagte die Asari und hielt ihm das Datenpad hin. Daniel stellte den Koffer ab nahm das Pad und gab irgendeinen Namen ein, sehnsüchtig warf einen Blick über die Asari hin zu einem bereitstehenden Taxiterminal. "Vielen Dank. Kann ich sonst noch irgendetwas für sie tun? Vielleicht eine Empfehlung für eine Übernachtungsmöglichkeit oder Restaurants?". "Nein danke" antwortete Daniel kapp, griff nach seinem Koffer und ging an der Asari vorbei in Richtung Taxistand. Die Asari sagte noch etwas zum Abschied, aber das nahm Daniel gar nicht mehr war, er wollte nur noch weg.

----------> Untere Ebenen

ME-NPC 4
22.04.2010, 16:13
Name: Laryna Caryalan (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=513303&postcount=47)
Zugehörigkeit: keine
Spezies: Asari
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<<< Die unendlichen Weiten der Galaxis
Nos Astra: Raumhafen
Plattform 42D
00:31 Uhr

Die Waffen wieder zu tragen fühlte sich gut an. Wieder frei zu sein fühlte sich gut an. Überhaupt – hier zu sein, so nahe am Ziel wie nie zuvor – fühlte sich gut an.

Laryna ließ die AS Nebiros schnellen Schrittes hinter sich, strebte dem Taxistand entgegen, um sich ein Shuttle zu besorgen. Ihre Gedanken kreisten bereits darum, wo sie mit ihrer Suche beginnen sollte. Nos Astra war groß, um nicht zu sagen riesig, und SIE konnte praktisch überall sein.

Aber Laryna war Kopfgeldjägerin, Leute aufzuspüren war ihr Job, und das schon seit über hundert Jahren. Sie wusste eines: Wenn SIE hier war, würde sie sie finden. Es führte kein Weg darum herum.

Gut so.

Laryna rief ein Taxi, ließ sich auf den Rücksitz des bald herbei fliegenden Shuttles fallen und befahl dem turianischen Taxipiloten, sie in die unteren Ebenen zu fliegen. Die unteren Ebenen waren zwar nicht der Ort, an dem sie SIE vermutete, aber sie waren der beste Ort, um mit der Suche zu beginnen…

So, Miststück, bald habe ich dich und dann reiße ich dir deine blaue Haut in Streifen ab. Überleg dir besser schon einmal, wie du dich bei mir entschuldigst. Nicht, dass ich deine Entschuldigungen annehmen würde… aber ich will sie trotzdem hören.

Sie würde sich umhören… und dann würde es nicht mehr lange dauern, bis sie SIE endlich gefunden hatte.

00:34 Uhr
>>> Nos Astra: Untere Ebenen

Daniel Jalowy
29.05.2010, 02:41
----------------------> Nos Astra Untere Ebenen, Daniels Wohnung
01:24

Am Raumhafen angekommen lud Daniel sein Gepäck auf einen Gepäckwagen und besorgte sich an einem Terminal ein Ticket für den nächsten Flug zur Citadel.
Selbst zu dieser Uhrzeit herrschte noch immer Betriebssamkeit auf dem Raumhafen, Nos Astra schlief nie.
Während Daniel nach dem Check In Schalter suchte ging er nochmal in Gedanken seine Tarnidentiät durch. Als Simon Morris angestellt bei einer Security Firma mit dem Namen Dark River Solutions würde er Reisen. Als Bodyguard wäre ihm das Tragen leichter Waffen erlaubt, zumindest hoffte Daniel das.

Beim Check In angelangt suchte Daniel den Schalter für Sperrgepäck. Mit einem falschen Lächeln begrüßte er die Asari die am Schalter stand "Guten Tag, ich habe Waffen, Munition und Rüstungen in meinem Gepäck die ich mit auf die Citadel nehmen muss". Die Asari lächelte ebenso falsch zurück "Das dürfte kein Problem sein Sir. Ich müsste nur die Regestierung für die Waffen prüfen, für die Kollegen auf der Citadell" entgegnete die Asari. Daniel überreichte ihr ein PDA mit den amtlichen Regestrierungsscheinen, die zwar allesamt gefälscht waren, allerdings so gut, dass sie selbst einer eingehenden Überprüfung standhalten würden.
Die Asari gab die Nummern ins System ein und nachdem die Verfizierung erschien gab sie Daniel den Gepäckschein und gab sein Gepäck auf.

Daniel verabschiedete sich kurz und ging in Richtung Sicherheitcheck. Da Daniel nichts verbotenes mit sich hatte verlief der Check reibungslos. Er befürchtete zwar, dass das Omnitool mit unbekannten Inhalt ein Problem sein könnte aber die Sicherheitsbeamten hatten es nur kurz gescannt und dann durchgewunken. Schließlich erreichte Daniel den Wartebereich und ging zielstrebig auf den Raucherbereich zu, wo er sich eine Zigarette gönnte.

Daniel mochte die Atmosphäre die bei Raumhäfen herrschte, es lag immer eine gewisse Spannung in der Luft. Schon als er noch bei der Allianz war liebte er das Warten auf einen Transport in ein Einsatzgebiet oder Übungsgelände. Stimmengewirr, die Raucher die sich in der Raucherecke zusammenrotteten, die Grüppchenblildung, die Schlafenden.
Da es meist zuwenig Sitzplätze gab saßen sie damals meist auf ihren Rucksäcken und vertrieben sich Zeit mit Kartenspielen oder Musikhören oder lesen. Jetzt hier in dem Zivilen Terminal war die Atmosphäre zwar nicht genauso aber ähnlich.

Wenig später ertönte der Aufruf für seinen Flug und kurz darauf saß er in der Passagiermaschine. Asari, Menschen, Volus und Elcor fast alles war vertreten, überwiegend casual gekleidete Leute aber auch ein Paar die geschäftlich unterwegs zu sein schienen.
Daniel zog eine Wasserflasche und Kopfhörer aus seinem Handgepäck und trank etwas. Er setzte die Kopfhörer ein und leis über sein Omnitool etwas Musik laufen, Daniel hatte eine ganze Sammlung alter und moderner Musik von der Erde die er über die Jahre gesammelt hatte

Aus einem Impuls heraus sah sich Daniel die Bilder an die auf dem Omnitool gespeichert waren. Neben ein paar Alben von seinen Privatreisen waren es Überwiegend Bilder aus seiner Militärzeit. Allinazzeit, Kommandozeit und schließlich Aufnahmen von seiner Söldnertätigkeit. Es gab Bilder die den Alltag zeigten oder auch Jucksbilder. Daniel klickte weiter, ein Bild zeigte ein voll besetztes Shuttel, jeder Söldner saß in seiner schweren Rüstung da und einer zeigte ihm eine typische Rock Geste. Der Rest schien sich zu unterhalten oder zu schlafen wobei man bei den verspiegelten Visieren das nie genau sagen konnte. Daniel muste lächeln als er sich durch die Bilder klickte und an die Geschichten dahinter zurückdachte.
Beim nächsten Bild aber erstarb sein Lächeln und es lief ihm kalt den Rücken runter. Auf dem Bild war ein Gruppe von ca 30 Söldnern zu sehen die gemeinsam für ein Gruppenphoto posierten.
Es war die letzte Aufnahme vor dem gescheiterten Einsatz. Daniel kannte jedes einzelne Gesicht und viele davon waren seine Freunde gewesen. Seltsammerweise verspürte Daniel weder Trauer noch Wut nur eine bleierne Müdigkeit. Daniel fühlte sich bei der Erinnerung an seine Freunde so schrecklich antriebslos und leer.

Er Schaltete die Aufnahme ab und schoß die Augen. Es würde noch eine Weile dauern bis er auf der Citadel eintraf und der muste ausgeruht sein. Wie lang hatte er nicht mehr geschlafen? Daniel konnte die Antwort nich mehr finden denn er war bereits eingeschlafen.


--------------------------> Die Citadel: Zivile Andockbuchten

Sheridan Marlow
21.09.2010, 00:16
Nos Astra – Raumhafen
Ladedock AA23-4/1
12:52 Uhr

Mit einem lauten Ächzen verbissen sich die Greifarme des betagten Lastenkrans in die Dockventile des Containers. Langsam wurde die vier Tonnen schwere Fracht angehoben und über die Ladebucht bugsiert. Auf Durchgangsverkehr nahmen die Maschinen genauso wenig Rücksicht wie ihre Herren aus Fleisch und Blut. Sie hatten alle einen engen Zeitplan einzuhalten und wer bei dem Tempo nicht mithalten konnte, blieb auf der Strecke – entweder als ausgedientes Werkzeug im Schrotthandel oder als verlorene Seele auf Nos Astras Arbeitslosenmarkt.

Marlow duckte sich im letzten Moment, bevor ihm der Frachtcontainer gegen den Schädel krachen konnte. Mit einer verbitterten Miene sah er dem Ladegut hinterher, das nun noch einige Meter in die Höhe gehoben wurde, bevor es über der geöffneten Verladerampe der MSV Advent Rising zum Stillstand kam. Begleitet von einem lauten Zischen ließen die Ventile des Krans den gewaltigen Greifarm langsam herab sinken und dann verschwand das Behältnis im Laderaum des Schiffes. Sheridan wandte seinen Blick ab, vergewisserte sich aber diesmal, ob er nicht unter weiteres Frachtgut geraten konnte, bevor er seinen Weg fortsetzte. Dann wandte sich seine Aufmerksamkeit wieder auf das Padd, das er bis zu dem Vorfall so energisch studiert hatte.
Sein Ziel war ein Mensch in Arbeiterkleidung, der am anderen Ende der Rampe auf ihn wartete. Sheridan brummte, bestätigte dann den Zahlungsauftrag und drückte dem rundlichen Mann das Padd in die Hand.

„Das wär’s dann. Tu‘ mir bitte den Gefallen und macht beim Verladen bloß nichts kaputt. Die Einfuhrgenehmigungen sind nichts im Vergleich zu der Sicherheitsgebühr, die Saronis Applications mir für die Fuhre abzwackt.“ sprach Marlow mit mürrischem Unterton, der bei seinem Gegenüber jedoch keinerleih nennenswerte Reaktion hervorrief. Der Arbeiter überflog den Inhalt des Padds mit nachlässiger Sorgfalt.
„Immer locker bleiben Marlow. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, das Saronis Applications seine Waren immer ordnungsgemäß und unfallsicher einlagert.“ ein breites Grinsen zog sich über sein dickes Gesicht. Marlows Laune besserte sich dadurch jedoch kaum. Der Dockarbeiter deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung des alten Verladekrans, der bereits den nächsten Frachtkontainer unter beunruhigend schrecklicher Soundkulisse in die „Advent Rising“ bugsierte.
„Letzten Monat hat das alte Ding während meiner Schicht ‘ne Ladung medizinischer Ausrüstung zu früh ausgeklinkt und aus drei Meter Höhe auf das Dock krachen lassen. Dacht‘ schon, das war’s für mich aber das Zeug hatte nicht mal’n Kratzer. Alles hervorragend gesichert.“ Fuhr er fort. Auch diese Aussage erhellte das Gemüt des Ex-Soldaten nicht, der den Kran misstrauisch beobachtete.
„Vielleicht wäre es besser, wenn ihr eure Ware nicht mehr mit diesem Schrott verladen würdet. Saronis Applications liegt normalerweise viel an ihren Artikeln.“ Erwiderte Marlow.
Der Dockarbeiter lachte kurz.
„Klar tut es das. Aber nicht, wenn es um die Sonderlieferungen geht. Dann soll das Zeug nur möglichst schnell und möglichst billig von hier weg. ‘N schrottiger Kran für’n schrottiges Schiff…“ Für diesen Kommentar erntete der Arbeiter erneut einen wütenden Blick von Sheridan, zuckte darauf aber nur mit den Schultern.
„Is‘ doch wahr. Das Ding war schon mit Elias nicht mehr in bester Verfassung. Is‘ immerhin schon über 30 Jahre alt, der Kasten.“

Sheridan entglitt ein tiefes Seufzen.
„Komm, mach einfach den Frachtraum voll und überlass das Schiff mir.“ Sprach er.

Der Dockarbeiter steckte sich eine Zigarette an und überflog dann die Frachtliste.
„Na ja…“, meinte er, während er die Daten runterscrollte. „Schon nicht ohne, was sie dir da mitgeben. Multimedia-Anlagen, Terminal- und Omnitoolkomponenten… Sogar ein Satz Projektoren für ein Multiplex-Kino.“
Sheridan nickte bestätigend.
„Und das macht sich bezahlt. Zwei Lieferungen in diesem Umfang pro Monat und das Schiff schreibt in zwei Jahren schwarze Zahlen.“ Antwortete er. Der Arbeiter händigte ihm schließlich die Liste aus und zog erneut an seiner Zigarette.
„Mach dir mal nicht zu viele Hoffnungen. Sobald der Grundbedarf an Luxusgütern auf der Citadel wieder gedeckt ist, wird Saronis Applications keine Credits mehr für externe Sonderlieferungen verschwenden.“ Sprach er trocken. „Und wegen der ganzen Piraten, Söldner und Geth will kaum noch ein Unternehmen seine Waren von außenstehenden Piloten mit ungeschützten Frachtschiffen verschippern lassen.“
„Ja ja, ich weiß…“, fuhr Marlow ihm ins Wort. „Irgendwie muss ich aber zu Geld kommen und das Schiff zu verkaufen kommt nicht in Frage.“
Der Arbeiter winkte ab.
„Das hab‘ ich auch nicht gemeint, Marlow.“
„Sondern?“ Sheridan sah ihn erwartungsvoll an.
Der Arbeiter drückte gemächlich seine Kippe aus, eh er fortfuhr.
„Sieh dich nach ein paar zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten um. Elias hat sich immer ein paar Cred’s dazuverdienen, indem er ein paar Leute mitgenommen hat.“
Sheridan hob eine Augenbraue.
„Ich soll Personen schmuggeln?“ erwiderte er ungläubig. Der Arbeiter schüttelte den Kopf.
„Nicht schmuggeln. Nichts Illegales. Hör dich ein bisschen um. Es gibt viele, die gerne auf ein öffentliches Transportmittel verzichten wollen… von den Gründen ganz abgesehen. Vergewissere dich einfach, dass sie soweit sauber sind, dass die hier aus- und am Ziel einreisen dürfen, schließ ‘nen Beförderungsvertrag ab und gut is‘. Wenn sie offiziell nicht gesucht werden, scheren sich die Behörden auf Illium nicht drum. Die haben schon genug zu tun um zu gewährleisten, das kein fragwürdiges Zeug aus den Terminussystemen in den Citadel-Raum weiterverschifft wird.“

Sheridan legte die Stirn in Falten. Er schien ernsthaft über den Vorschlag nachzudenken.
„Selbst wenn… Angenommen ich lasse einen Fremden an Bord und dann versucht er mir die Kehle aufzuschneiden. Am Ende hole ich mir noch einen Piraten auf’s eigene Schiff. Man kann den zwielichtigen Gestalten auf Illium genauso wenig trauen, wie dem Geschmeiß auf Omega. Besonders, wenn sie bereit sind, zusätzliches Geld für einen privaten Flug abseits der Hauptrouten springen zu lassen.“ Entgegnete er. Der Arbeiter sah ihn weiterhin zuversichtlich an.
„Lass‘ das mal meine Sorge sein. ‘N Kumpel von mir, zwei Docks weiter, vermittelt regelmäßig solche Kandidaten an Frachterpiloten für’n kleinen Teil des Transportpreises. Bisher gab’s da noch nie nen Zwischenfall und er weiß, dass ein schlechter Ruf nicht gut für’s Geschäft ist. Ich werd‘ dich einfach informieren, wenn er ‘n Angebot für dich hat…“

Plötzlich wurde es still. Der alte Kran, der soeben noch unter Hochdruck gearbeitet hatte, stand plötzlich still und der Greifarm schaukelte ächzend im Wind wie ein morscher Baum. Die Tür zum Kontrollturm öffnete sich und ein ratloser Salarianer trat heraus und blickte mit einem Schulterzucken zu den beiden herüber.
„Hey, Jorla…“, rief der Mann in Arbeiterkleidung. „Was ist denn los mit dem Ding?!“
„Keine Ahnung!“ rief der Salarianer zurück. „Der Computer sagt die ganze Zeit ‚Fehler 404‘!“
Der Vorarbeiter schlug vergrub das Gesicht in seiner linken Hand.
„Och nein, nicht schon wieder…“
Marlow betrachtete die Szenerie skeptisch.
„Ein großes Problem?“
„Ja verdammt“, knurrte der Arbeiter. „Der Computer kann den nächsten Frachtcontainer in der Warteliste nicht finden. Offenbar wurde er bei der Einlagerung falsch eingetragen. Das heißt, ich darf jetzt ein Team in die Lager schicken und diese verdammte Fracht suchen. So eine Scheiße, das sind über 200 Container!“
„Den Zeitplan kann ich also vergessen…“ schlussfolgerte Marlow.
„Beschwer dich bei Saronis.“ erwiderte der Dockarbeiter „Und tu‘ das auch gleich für mich. Wegen dieser Schlamperei darf ich heute ‘ne gesonderte Nachtschicht einlegen. So’n Fehler sieht denen eigentlich gar nicht ähnlich…“

Sheridan brummte und atmete einmal tief durch. Seit er auf Illium angekommen war, hatte es nichts als Probleme gegeben. Nachzahlungen, Differenzen mit den Verträgen, fällige Wartungsarbeiten an der Advent Rising… Das Erbe seines Onkels hatte bisher lediglich an seinen Ersparnissen von seinem Sold gezehrt, ohne die er den Einstieg in das Transportgewerbe wohl nie hätte bewerkstelligen können. Und wahrscheinlich würde ihm Saronis Applications für die Verzögerung ordentlich was vom Lohn abziehen.

„Na schön“, meinte er schließlich und schlug dem Dockarbeiter aufbauend auf die Schulter. „sieh was du tun kannst. Ich werde zusehen, dass ich noch irgendwo was zu essen bekomme, bevor ich aufbreche. Wenn es Neuigkeiten gibt, erreichst du mich auf Elias‘ alter Frequenz.“
Der Arbeiter nickte knapp.
„Mach ich, Marlow. Aber glaub‘ besser nicht an ein Wunder.“ Meinte er, und wirkte dabei alles andere als glücklich.
„Danke Carl. Und wenn dein Kontakt noch einen interessanten Kandidaten findet, spendiere ich dir was vom Anteil. Offenbar werde ich diesen kleinen Bonus jetzt wirklich brauchen…“
Damit wandte Marlow sich ab und verließ das Ladedock.

13:00 Uhr
>>> Nos Astra – Untere Ebenen

Sheridan Marlow
15.10.2010, 18:59
Nos Astra – Raumhafen
Zwischenlager -Ladedock AA23-4/1
03:34 Uhr

Die Totenstille des Lagers wurde von zwei Stiefelpaaren durchbrochen, deren gleichmäßige Schritte durch die gigantische Lagerhalle hallten. Ein Lichtkegel, nicht mehr als ein Funken in der schwarzen Abgeschiedenheit, tanzte zwischen den unzähligen meterhohen Frachtcontainern hin und her. Sheridan folgte dem Vorarbeiter Carl Menning durch die dunklen, selbstgeformten Gassen, die sich durch die Halle zogen. Obwohl sich die Aufstellung und die Ordnung tagtäglich änderten, kannte der Arbeiter jeden Meter und keiner der Frachtcontainer schien ihm fremd. Und genau das war es, was Sheridan nicht gefiel.

„Also, willst du mir endlich erklären, was wir hier unten treiben?“ fragte er, nicht zum ersten mal in dieser Nacht.
„Abwarten…“, erwiderte der rundliche Mensch – wie auch schon bei Marlows vorangegangen Anfragen. „Ich will, dass du dir das ansiehst. Spekulieren können wir dann immer noch.“
Ihr habt also doch was kaputt gemacht… Viel spekulieren musste Sheridan nicht. Die Optionen waren äußerst begrenzt. Er vermisste noch immer einen Teil seiner Ladung und Carl wollte sie suchen. Die Tatsache dass er ihn hier runter führte, konnte also nur bedeuten, dass der Vorarbeiter etwas gefunden hatte – Und das war offenbar nichts Gutes. Wäre es was Gutes, befände sich die Fracht bereits an Bord der Advent Rising. Und für etwas anderes brauchte er ihn nicht. Marlow war kurz der Gedanke gekommen, dass der Dockarbeiter ihn in eine krumme Sache hineinziehen wollte, aber das passte nicht in sein Schema. Menning war ein vorsichtiger, ja schon fast paranoider Kerl und er gab sich große Mühe, sich aus allem Ärger herauszuhalten. Und an einem Ort wie Nos Astra konnte man dabei wirklich von Mühe sprechen. Sheridan hatte kaum etwas, worum man ihn betrügen konnte. Und die klapprige Advent Rising wäre den Ärger kaum wert.

„Da vorne…“ Der Dockarbeiter richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf einen der Container und riss Sheridan damit aus den Gedanken. Marlow konnte auf dem ersten Blick nichts Ungewöhnliches daran erkennen. Würde Carl ihn noch einmal durch die Halle scheuchen, würde er das Ding wahrscheinlich nicht mal wiederfinden. Es war nur ein Container unter Tausenden. Doch der Arbeiter schien sich sicher zu sein und Sheridan verkniff sich einen Kommentar, den Carl in seiner Berufung vermutlich als Beleidigung aufgefasst hätte.

Der Dockarbeiter gab etwas in sein Universalwerkzeug ein und öffnete dann das Gehäuse für den manuellen Schließmechanismus des Containers. Sheridan blieb auf Abstand. Mit verschränkten Armen beobachtete er Carl bei seinem Treiben.
„Muss ich überhaupt fragen, ob das illegal ist?“, sprach er, als der Arbeiter schließlich den Öffnungsmechanismus betätigte. Dieser erwiderte ein kurzes, spöttisches Lachen.
„Solang man nichts klaut… Außerdem gehe ich bei falsch registriertem Ladegut kein Risiko ein. Is‘ nicht selten, dass nich‘ grad das drin is‘ was man erwartet…“ Seine Betonung verriet Marlow bereits, dass er hier keine Multimediahardware zu Gesicht bekommen würde.

Mit einem aggressiven Zischen entluden sich die Druckventile und die Doppeltüren des Containers wurden entriegelt. Sheridan trat an ihn heran und jeder der beiden schob eine der schweren Türen auf, die die Aktion mit einem Quietschen kommentierten, welches in der stillen Halle einem gequälten Schrei gleichkam. Als wieder Ruhe in die finstere Lagerhalle eingekehrt war, hob Carl erneut seine Taschenlampe und erleuchtete den Innenraum des Containers.
Der Raum war zu etwa 70% ausgefüllt. Die gut gesicherten Kisten aus Metall und Kunststoff wirkten nicht wie für den Transport von Videoschirmen oder Projektoren. Und wie erwartet trug keiner der Behälter das Logo von Saronis Applications.

„Definitiv nicht meine Fracht…“, sprach Sheridan seine Gedanken aus.
„Die Frachtliste sagt was anderes.“, widersprach Menning und tippte erneut auf seinem Universalwerkzeug herum. „PAS 18186-Frachtcontainer Nr. 914/8S, Inhalt registriert auf Saronis Applications, übertragen durch Mellor, Jinta – Logistik, Saronis Applications an die MSV Advent Rising, A54211.35-2, registriert auf Marlow, Sheridan.“ Diktierte er das Lagerprotokoll herunter. Sein Tonfall klang dabei alles andere als begeistert.
„Also schön, was ist da drin?“, erwiderte Marlow genervt. Carl schaltete sein Universalwerkzeug ab und deutete auf den nächstliegenden Behälter.
„Keine Ahnung… Die Kisten sind scanresistent – Zumindest für die einfachen, die wir benutzen. Darum hab‘ ich das Ding auch aufgemacht.“, meinte der Arbeiter und sah Sheridan erwartungsvoll an, der darauf nur mit einem Schulterzucken reagierte.
„Sieh mich nicht so an. Ich weiß auch nicht was das soll…“ Er sah den Behälter vor ihnen lange an. Auf seiner Stirn bildeten sich sichtbare Furchen. „Ich schmuggle nicht und das weißt du auch.“
„Ich weiß, dass Elias nicht geschmuggelt hat. Aber was dich angeht, habe ich keine Ahnung. Ich kenne dich ja kaum…“ entgegnete der Dockarbeiter sofort.
„Und jetzt? Du hast mich wohl kaum hierher geschleift, um mich vorzuführen.“
„Ich wollte hören, ob du mir was zu sagen hast – Mir allein. Denn wenn das der Fall ist, sagst du’s mir besser jetzt!“
Sheridan öffnete den Mund, schluckte seine Antwort aber herunter, während er den Kopf schüttelte.
„Also, was ist in den Kisten?“, fragte er stattdessen.
„Sag du’s mir.“, war Carls prompte Antwort.
„Ich weiß es nicht, du Idiot!“, fuhr Sheridan ihn an. Der dickliche Arbeiter zuckte kurz mit den Mundwinkeln, schien sich eine Antwort jedoch zu verkneifen. Sheridan starrte ihn noch eine Weile finster an, eh er auf die Knie ging und sich über den Behälter her machte.

„Was tust du da?“ fragte Carl, mit einem nur unwesentlich überraschten Unterton.
„Wonach sieht’s denn aus?“, entgegnete Marlow knapp, ohne sich unterbrechen zu lassen. Der Behälter war nicht gesichert. Nur zwei Verrieglungen mussten gelöst werden. Carls Kommentar, dass es verboten sei Fracht zu öffnen, beantwortete Sheridan nur mit einem spöttischen Lacher. Dann sprang der Deckel auf. Der Behälter war mit Schaumstoff ausgekleidet, welcher ein Gewehr umschloss.

„Waffen?“ Der überraschte Tonfall in der Stimme des Arbeiters war diesmal nicht zu überhören.
„Großartig…“ murmelte Marlow, während er das Gewehr begutachtete.
„Ich hatte ja mit Drogen oder irgendwelchen lizenzpflichtigen Upgrades gerechnet aber Schusswaffen… Was hat das zu bedeuten, Marlow?“
„Ich weiß es nicht, verdammt nochmal!“ schnauzte Sheridan ihn erneut an. „Und sieh mich nicht so an. Ich habe in der Tat besseres vor, als meine Handelslizenz wegen so einer Scheiße auf’s Spiel zu setzen!“

Diesmal schien Carl ihm zu glauben, denn seine angespannte Haltung löste sich, nach dem kurzen Schreck wieder.
„Na schön… Und wie kommt es, dass das Zeug nach Frachtliste auf dein Schiff verladen werden soll?“ Sheridan schwieg eine Weile. Sein Blick ruhte weiterhin auf dem Gewehr, doch auf seiner Stirn bildeten sich sichtbare Falten, die bestätigten, dass ihm gerade die unterschiedlichsten Gedanken durch den Kopf schwirrten.
„Du bist der Herr der Kisten, Carl…“ murmelte er dann. Der Dockarbeiter schnaubte kurz, eh er erneut sein Universalwerkzeug aktivierte.
„Nun wie gesagt, es ist durchaus schon mehrfach vorgekommen, dass Fracht falsch zugewiesen wurde. Aber jemand der nicht lizenzierte Waffen schmuggelt, macht solche Fehler normalerweise nicht…“ sprach er dann, während er mehrere Protokolldaten überflog. „Es sei denn, das hier sind blutige Anfänger…“ Marlow schüttelte den Kopf.
„Sind sie nicht…“, sprach er und nahm das Gewehr aus dem Behälter. „Hast du sowas schon mal gesehen?“ Carl erwiderte ein Schulterzucken.
„Sieht aus wie ein Scharfschützengewehr oder sowas…“
„Ein M-29 Präzisionsgewehr.“, ergänzte Marlow. „Noch recht neu und nicht leicht zu bekommen. Es feuert drei Projektile in schneller Folge ab und wird primär gegen Ziele mit kinetischen Barrieren eingesetzt. Ziemlich kompliziert in der Handhabung, für einen Anfänger nahezu unbrauchbar. Wer sowas einsetzt, weiß was er tut.“
„Eclipse vielleicht?“ schlussfolgerte Carl. Sheridan schüttelte erneut den Kopf.
„Sieht ihnen gar nicht ähnlich. Soweit ich weiß, setzen sie auf Waffen mit kurzer bis mittlerer Reichweite. Schrotflinten, SMGs und dergleichen. Wir haben auf der Troy mal eine Waffenlieferung abgefangen. Da waren auch ein paar alte Raketenwerfer dabei aber keine Präzisionsgewehre – Nicht mal eine alte Hapoon. Und ehrlich gesagt habe ich noch nie von einem Eclipse-Scharfschützen gehört – Zumindest keinem, der sich diesen Namen verdient hätte. Sowas passt mehr in das Schema der Blue Suns…“
„Die Suns haben zu wenig Einfluss in Nos Astra, um Waffenlieferungen durch meine Lager laufen zu lassen. Zumindest haben sie Zweigstellen, die für sie weitaus weniger kostspielig und riskant wären.“ Entgegnete der Dockarbeiter. „Wenn es nicht Eclipse war, wird’s kompliziert. Es gibt ‘ne Menge zwielichtige Unternehmen, die Ware hier durchlaufen lassen würden. Und ich bin froh, dass ich die meisten davon noch nicht mal beim Namen kenne.“
Sheridan begutachtete das Gewehr erneut, suchte es nach Hinweisen oder anderen Merkmalen ab, doch vergeblich.

„Das erklärt aber noch immer nicht, wie das Zeug auf deinem Schiff landen konnte.“, sprach Carl wieder das Thema an, dass ihn schon die ganze Zeit beschäftigte.
„Wie du schon sagtest: Wer sowas schmuggelt, macht solche Fehler nicht.“, wiederholte Sheridan seine Aussage.
Er verkniff sich die Unterstellung, dass irgendjemand aus den Docks vermutlich auf der Gehaltsliste der Schmuggler stehen könnte und einfach nur schlampig gearbeitet hat. Carl Menning setzte volles Vertrauen in seine Männer und Sheridan konnte es sich jetzt nicht leisten, sich mit ihm anzulegen. Ein Anruf würde genügen, und er hätte die Behörden von Illium und damit einen Papierkrieg auf dem Hals, der auf der Citadel vergeblich Seinesgleichen gesucht hätte. Vermutlich säße er bis zum Abschluss der Untersuchung mehrere Monate in Nos Astra oder gar in Haft fest, was ihn endgültig in den Ruin treiben würde.
„Verdammte Scheiße, ich habe keine Ahnung, was ich damit machen soll…“
„Du könntest das der Polizei melden.“, schlug Carl wie erwartet vor.
„Und mich in Gewahrsam nehmen lassen? Ich habe ja kaum noch genug Credits, um die Dockgebühr weiter zu zahlen. Von den Sicherheitsrücklagen von Saronis Applications mal ganz zu schweigen.“, murmelte der ehemalige Soldat.
„Wo wir schon davon sprechen: Für wen auch immer diese Ladung bestimmt war, kann sich jetzt vermutlich über ‘ne neue Heimkinoanlage freuen…“
„Und dann müssen sie nur noch rausfinden, was da schief gegangen ist, und schon stehen irgendwelche Profikiller bei mir auf der Matte – großartig!“, führte Sheridan die Aussage des Arbeiters zu ende.
„Wie auch immer Marlow… Ich will, dass das Zeug aus meinem Hangar verschwindet.“ Sprach er dann.

Sheridan fuhr sich mit der Hand über die Stirn und bohrte mit den Fingern in seiner Schläfe. Doch auch das blieb ohne hilfreichen Effekt. Er hatte kaum Optionen. Ob nun die Behörden, oder der vermeintliche Besitzer dieser Waren – er würde sich auf jeden Fall eine Menge Ärger einhandeln. Nur schwer konnte er sich damit abfinden, dass er im Moment wenig tun konnte. Er musste sich was überlegen. Ihm war es eigentlich egal, welchem Arsch das Zeug gehörte und wie viele dadurch sterben könnten. Im Moment wollte er es einfach nur los werden.
Wenn es mir gelingen würde, die Schmuggler selbst zu finden… Konnte er sich darauf verlassen? Dass man ihn in Ruhe lassen würde, wenn er die Ware einfach zurückgeben und von dannen ziehen würde? Die Chancen wären auf jeden Fall besser, als wenn ich ihnen gleich die Polizei auf die Fersen hetzen würde…“

„Also, was wird nu‘?“, riss Carl wieder die Aufmerksamkeit an sich. Sheridan stieß einen kurzen Seufzer aus, dann legte er das Gewehr wieder in seinen Behälter.
„Mach den Kasten zu und lass ihn auf die Rising verladen.“ Wie zu erwarten, sah ihn der Arbeiter misstrauisch an.
„Wenn du dich ohne eine Lizenz mit dem Zeug aus dem Staub machst, muss ich dich melden. Ich hoffe, das ist dir klar…“
„Willst du den Container nun aus deinem Lager haben oder nicht?“, fuhr Sheridan ihm ins Wort.
„Ja schon aber…“ - Erneut wurde Carl unterbrochen.
„Dann verlade das Ding und tu so, als hättest du nie gesehen, was drin ist. Ich werde mich darum kümmern. Aber erst mal brauche ich Zeit zum nachdenken.“
Der Vorarbeiter schien weiterhin skeptisch, doch schließlich trat er vor und begann, die Türen wieder zu zuschieben.
„Willst du nicht prüfen, was in den anderen Kisten ist?“, fragte der Arbeiter vorsichtig. Sheridan schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, das will ich lieber gar nicht wissen…“, entgegnete er.
„Na schön. Ich hoffe nur du weißt, was du tust…“, ermahnte er Sheridan.
Mit einem dumpfen Klacken rastete das Sicherheitsschloss ein und der Inhalt des mysteriösen Containers verschwand wieder in der Finsternis…

04:12 Uhr

Sareth Gavenok
08.05.2011, 23:25
<<<< Nos Astra - Mittlere Ebenen, Geschäftsviertel

Aktuelle Situation/Ort: Nos Astra Raumhäfen, bereit zum Boarding

Das Ticket war gebucht, das Gepäck verladen und er musste sich nichtmal Sorgen machen, dass man ihn verdächtigte. Naja zumindest nicht für den Mord an seinem ersten Ziel, die kleine Umgestaltung der unteren Ebenen wird mit einem unschuldigen Lächeln ausgeblendet.
Auch wenn es Sareth eine Menge Schmerzen sowie einiges an Ausrüstung gekostet und irgednwie auch seinen Stolz angekratzt hat, professionell konnte die Visite auf Illium wirklich nicht gennant werden, so hatte der erste Teil seines Auftrages doch ein gutes Ende für ihn und seine Arbeitgeber gefunden.
"Auf Grund der zunehmenden Bandenkriminalität, welche einen unglaublich destruktiven Charackter entwickelt, erschwert sich die Ermittlungsarbeit der Polizei noch weiter. Es sei nun fast unmöglich herauszufinden, ob ein Opfer einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war, oder als Bandenmitglied in diesem Krieg verglüht ist. Diese war eine Stellungnahme der Pressesprecherin der Polizeibehörde von Illium zur aktuellen Lage in den unteren Ebenen."

Nicht schlecht, das war der erste und einzige Artikel, der sich zumindest im Ansatz tiefergehend mit der Materie beschäftigt. Schade eigentlich dass die Massenmedien soweit nicht denken, sondern lieber meinem Metier zuarbeiten. Wahrhaft bildlich für den moralischen Stand unserer lieben Gesellschaft. Aber was beklage ich mich.

Sareth blickte über die Skyline von Illium. Er hatte einen Dock in den höheren Etagen des Raumhafens gewählt, um noch einmal einen Blick über die Stadt werfen zu können.

Verdammt, macht mich meine neugewonnene Freiheit etwa langsam sentimental? Ein fast schon freundliches Lächeln zog sich über Gesicht. Jeder der an ihm vorbei ging konnte es fast als schön empfinden, jeder der ihn kannte, wusste dass er in letzter Instanz diesem bezaubernden Wunder aus Statik und Masseneffektfeldern ein hässliches Loch verpassen würde, falls erforderlich.

Er schickte noch eine Suchmeldung durchs Extranet und durch den Polizeirechner, war aber zufrieden, dass das öffentliche wie behördliche Interesse schon wieder abflaute. eine Stimme gab bekannt, es seien noch 15 Minuten bis zum Boarding. Sareth versank wieder in Gedanken. In Gedanken und Erinnerungen

In ihrer schlichten Eleganz war die Kuppelstadt ein beruhigendes Bild, lediglich die Tatsache, dass sie umringt ist von Millionen Litern Meerwasser, konnte einen etwas beunruhigen. Die Verlorenen saßen auf einer Terrasse der oberen Ebenen, sie ließen ihren Blick über die runden Dächer ihrer Heimat streifen.

"Heimat? Kennen wir dieses Wort überhaupt, hat es eine Bedeutung für uns?"
"Verflucht Jired, dein philosophisches Gesabbel hat mehr Wirkung auf unsere Entspannung als eine Horde Kroganer!", Sareth grunzte genervt.
"Klappe Sareth, kann ich was dafür, dass du umbedingt mitten in einer Bar, die von aussen schon BLOOD PACK EIGENTUM schrie, ne Bombe zünden musstest, wahnsinniger Du!"
Chlero gröllte vor Lachen:" Jo! das war echt ne geniale Nummer, Man Jired, ich wusste bis dato nicht, dass unsere Rasse so weiß im Gesicht werden kann."
"Und auch nicht zu was für Spitzengeschwindigkeiten wir fähig sind", stimmte Gab zu, "so im Nachhinein hat das echt Laune bereitet. Müssen wir mal wiederholen. Gibts da mal ne Möglichkeit sowas einzuschieben Chef?
Das Lachen von sieben Drell klang durch den Nachthimmel.
"Ihr seit völlig bescheuert, irgendwann bringen eure radikalen Methoden uns nochmal alle ins Grab", motze Jired.
"Nun spiel nich den Moralapostel", Sareth knuffte ihn in die Seite," so wie du dich mit der Sec - Maus verstanden hast, kann ich mit nicht vorstellen, dass meine Bombe nicht noch eine "Explosion" verursacht hat..."
"Wahnsinn Jired, ich wusste auch nicht, dass Drell so rot werden können!" Chlero rollte sich auf den Rücken vor Lachen.
"Klappe jetzt!" Jired schubste Chlero spielerisch richtung Dachrand, hielt ihn aber fest am Waffengurt.
Nie würden die Verlorenen sich wieder verlieren, so war es ihr Motto geworden. Wie werden nie alleine, nur gemeinsam sterben. Sie verließen sich aufeinander, weil sie sich auf nichts anderes verlassen konnten.

"Heimat ist nicht etwa ein bestimmter Ort.", sagte ihr Ausbilder, "Heimat ist ein Gefühl, ein Gefühl, dass ihr immer in euch tragt, unabhängig wo und wem ihr euch befindet. Das Wissen , wo ihr hingehört, zu wem ihr hingehört, und auch das Wissen, dass die wahre Heimat nur in euch selbst liegt."

Sarteh blickte in die Runde seiner Freunde, seiner Familie, seiner Vertrauten. "Woher dieses Gefühl herrührt weiss ich ganz genau."

Sie alle lächelten.

Die Stimme vermeldete den letzten Aufruf zum Boarding für den Flug zur Citadel.
Sareth erhob sich, ein Ausdruck voller Schmerz und Sehnsucht lag in seinen Augen.
Wir werden nie alleine, nur gemeinsam sterben. Ja klar.


>>> Die Citadel, Zivile Andockbuchten

Carrigan Brisbane
09.07.2011, 00:02
<---------Die Citadel: Zivile Andockbucht

"Bitte lassen sie während dem Eintritt in die Atmosphäre die Sitzgurte angelegt und lehnen sie sich nicht aus den Sitzen. Vielen Dank", scherzte Crill als sie auf Illium zuflogen.
‚Oh Gott…für wie witzig hält er sich eigentlich? Schlimm genug das ich mit diesem Typen in einem Raum festhänge‘, dachte Carrigan die bereits völlig entnervt ihren Kopf auf ihre Fäuste stützte und die Augen verdrehte.
"Was ist los? Fliegst du etwa nicht gern mit mir?", erkundigte sich der Drell nach Carrigan’s Befinden.
"Nichts…sieh einfach zu das wir heil unten ankommen" meinte Carry und verwies Crill mit einem Fingerzeig auf seine Instrumente.
Dieser konzentrierte sich nun wieder auf das Navigieren in Richtung Raumhafen ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Doch kaum war der Crimson Fang im Hangar gelandet konnte Crill es wieder nicht sein lassen: "Vielen Dank das sie mit dem Crimson Fang geflogen sind. Ihr Pilot war Crill Neemos und er wünscht ihnen einen angenehmen Aufenthalt auf Illium."
Carrigan seufzte: "Bring mich jetzt einfach durch die Sicherheitskontrollen, gib mir mein Zeug und dann sagst du mir noch wo ich am besten an Informationen rankomme." "Jaja, wer wird denn gleich zickig werden?", meinte Crill. "Zickig?! Ich geb dir gleich zickig!", schnauzte Carrigan Crill an. Diesem wurde mulmig als er merkte wie er sich vom Boden seines Schiffs löste. "Es tut mir leid! Ich hatte vergessen dass du so aufbrausend bist", ächzte der Drell dem sich nun auch noch die Kehle zuschnürte. Carrigan ließ ihn runter. "Und jetzt sei ein braver kleiner Drell und bring mich hier raus!" grinste Carry ihn an. Diesmal spurte Crill. Er wusste nur zu gut was passiert wenn man dieser ungeduldigen Furie nicht gibt was sie will und er hatte keine Lust sich buchstäblich in der Luft auseinandernehmen zu lassen. Dasselbe Procedere wie auf der Citadel, ein paar Gespräche später hatten Crill und Carrigan es hinter sich. "Also Crill…Informationen…Wo?", fragte Carrigan kurz und bündig. "Du bist auf Illium", kam es zurück. "Der ganze Planet ist ein Informationsnetzwerk", fügte Crill hinzu. "Dann sag mir zumindest wo ich hier was Anständiges zu trinken bekomme…", schnaubte Carrigan. "Versuchs mit dem Dark Sun-Nachtclub oder mit der Eternity-Bar", gab Crill ihr die gewünschten Informationen. "Gut, dann kannst du mich ja jetzt alleine lassen, du hast sicher selbst Geschäfte denen du nachgehen musst!", forderte Carrigan den Drell schroff auf zu verschwinden. ‚Und frag mal am Raumhafen nach wann und ob hier ein Frachtschiff angekommen ist…Besatzung besteht größtenteils aus Batarianern!‘, rief sie Crill nach der sich schon auf den Weg gemacht hatte. ‚Ganz allein auf Illium…zum Glück besteht die Bevölkerung größtenteils aus Asari‘, dachte sich Carrigan mit einem breiten Grinsen das vermuten ließ das sie sich auf einen längeren Aufenthalt zwischen den blauen Schönheiten eingestellt hatte. Sie atmete einmal tief durch und schloss die Augen. Dann legte sie ihre Ausrüstung wieder an und als sie sich mit einer eleganten Hüftbewegung auf den Weg machte zündete sie sich eine Zigarette an. Kaum war sie auf einer belebten Straße angekommen musste sie sich nach dem Weg erkundigen. "Entschuldigen Sie? Frau Asari? Wissen sie wie ich zur Eternity-Bar komme?", fragte Carry so höflich und freundlich wie möglich. "Auf dem Weg zu einer Verabredung?" fragte die Asari. Carrigan schätzte sie nicht älter als 200. "Nicht wirklich, ich bin allein auf Illium", erwiderte Carrigan schüchtern und strich sich durch die Haare. ‚So ein hübsches Ding wie du? Allein? In so einer Stadt? Das gibt‘s doch nicht! Ich bring dich hin. Ich bin übrigens Arjuna, Arjuna Ares", flirtete die Asari unverschämt mit Carrigan. "Vielleicht ein anderes Mal…ich bin sozusagen dienstlich unterwegs…aber du kannst dich ja mal bei mir melden", sagte Carry mit einem zwinkern zu Arjuna. Als die beiden Kontaktinformationen ausgetauscht hatten verabschiedete sich Carrigan mit einem kleinen Kuss auf die Wange. Unbeschwert ging sie die Straße entlang und sah sich dabei ein wenig um. Als sie an einer schmalen Seitenstraße vorbeiging hörte sie plötzlich das Geräusch von schnellen Schritten die direkt auf sie zukamen. Sie wollte sich gerade umdrehen als schon ein Mensch, der um einiges größer war als Carrigan, sie umrannte.

Thomas Forester
09.07.2011, 00:04
-------> Unbekannter Piratenfrachter
Tag 6; 7:25

Thomas erreichte gemeinsam mit Anna Sarkof die geschlossene Laderampe und sah Commander Stromquist, die auf einigen Kisten stand, damit sie an alle ihren Plan verkünden konnte.
„Also. Der Plan sieht wie folgt aus. Die Zivilisten werden nach dem Öffnen der Laderampe kurz warten. Ihr werdet einen kleinen Ausgang am Ende des Raumes für eure Flucht benutzen. Wir hoffen die ganze Aufmerksamkeit des Feindes auf die Rampe zu lenken und euch so wichtige Zeit zu verschaffen. Wenn ihr dann aus der Dockbucht draußen seid, sucht ihr eine Polizeistation oder etwas in der Richtung. Stellt sicher, dass ihr erwähnt, dass es sich um Allianzsoldaten handelt, die die Hilfe benötigen.“, Stromquist beendete ihre Rede, sprang von den Kisten und schnappte sich ein Sturmgewehr.
„Noch 15 Sekunden bis 'Touchdown'.“, schallte eine Stimme über das Interkom.
Tom zählte in Gedanken die Sekunden und spürte eine leichte Erschütterung als er bei „Null“ ankam.
Die Rampe öffnete sich und alle Leute machten sich bereit ihre Aufgaben auszuführen. Als die Rampe zur Hälfte offen war, brach ein wahrer Sturm aus Projektilen aus. Tausende kleine leuchtende Striche, die quer durch den Raum rasten, um an der anderen Seite gegen die Wand funkensprühend ihr Ende zu finden.
Auf den Befehl des Commanders warfen vier Leute abwechselnd Blend- und Brandgranaten aus dem Frachter, die offensichtlich ihre Wirkung voll und ganz trafen, da das Feindfeuer auf wenige Schützen reduziert wurde.
„Zivilisten! Los!“
Wie von einem wütenden Kroganer verfolgt, startete Tom los und suchte sofort eine Kiste hinter der er dann auch kurz in Deckung ging. Mindestens 300 Menschen folgten ihm durch den Ausgang und hinter die Kisten, die in der Dockbucht verteilt standen. Sie liefen alle unter dem Deckungsfeuer der etwa 50 Allianzsoldaten um ihr Leben. Wie eine gewaltige Wand aus Fleisch bewegten sie sich über die freie Fläche zwischen den Ausgängen und dem Frachter. Immer wieder spritze Blut durch die Luft. Immer wieder fielen Menschen unter dem Gewehrfeuer der Feinde zu Boden.
Einige Zeit verstrich, bis Tom sich wieder von der Szene lösen konnte und seine Aufgabe wieder in den Vordergrund kam.
'Laufen mein Freund. Laufen.'
Immer weiter rannte Tom in Richtung eines, etwas abseits liegenden, Ausgangs, immer bedacht auf ausreichend Deckung.
'Noch 5 Meter und ich bin raus.'
„Da rennt einer! Los! Hinterher!“, schrie ein Turianer, der anschließend stark mit den Armen fuchtelte um auch visuell auf seine Entdeckung hinzuweisen.
'Shit!'
Unter Feindfeuer schaffte es Tom gerade noch so durch die Tür und fand sich in einer kleinen Seitenstraße wieder. Er lief die Straße entlang und bog einige Male in andere, zum Teil noch kleinere Seitenstraßen ein.
Fest überzeugt, seine Feinde abgehängt zu haben, stütze Tom seine Hände auf seine Oberschenkel und atmete schwer.
„Da vorn!“
Toms Herz setze beinahe aus, als er wieder die Stimme eines Turianer vernahm, der ihn offensichtlich noch immer auf den Fersen war.
'Verdammter Mist! Warum kann eure verdammte Drecksrasse nicht einfach aussterben?'
Eine Salve aus dem Sturmgewehr des Aliens brachte die sportliche Seite des Technikers wieder ans Licht und er rannte erneut um sein Leben.
Zwei Biegungen später sah Thomas eine belebte Straße. Sie war seine Chance unterzutauchen und seine Verfolger ein für allemal los zu werden. Er konnte die Freiheit schon fast mit seiner Hand greifen, als er die Seitenstraße verließ um in der Menge unterzutauchen. Doch gerade als er um die Ecke biegen wollte sah er noch für den Bruchteil einer Sekunde eine schwarzhaarige Frau in einer schwarzen Lederkorsage, die er mit vollem Schwung über den Haufen rannte.

Tag 6; 7:30

Carrigan Brisbane
09.07.2011, 01:35
Carrigan brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen und die Lage zu überblicken.
Carrigan lag unter dem Mann und ihr wurde übel bei dem Geruch von altem Schweiß der ihr in die Nase stieg.
Sie wuchtete den Mann von sich runter und stand wieder auf.
„Was ist bloß mit dir los?!?! Kannst du nicht schauen wo du hinrennst?!“ schnaubte Carrigan die vor Wut rot anlief. Unter Ächzen und Stöhnen hob der Mann seinen Arm und zeigte auf die Seitengasse aus der er kam. Carrigan blickte sich um und sah 2 Turianer die sich grade in den Gassen umsahen. Als einer der beiden Carrigan und den am Boden liegenden Mann sah, stürmte er an seinem Kameraden vorbei der sich daraufhin ebenso prompt auf den Weg in dieselbe Richtung machte. „Tritt beiseite oder wir müssen euch beide umnieten“, meinte der Eine. „Ist dir eigentlich bewusst das du mit einer Frau sprichst?! Weißt du nicht das man so nicht mit einer Frau spricht?!“ Carrigan schaute den Turianer wutentbrannt an. „Was willst du schon machen? Du bist unbewaffnet und der Typ am Boden kann dir auch nicht helfen?“, meinte der Turianer der sich das Grinsen nicht von der Fresse wischen wollte. „Wisst ihr…wenn es 2 Dinge gibt die ich nicht leiden kann…dann sind das Männer…und Männer die Frauen unterschätzen“, gab Carry als Antwort. Carry packte den Mann am Boden am Kragen und zog ihn hinter sich her in Richtung der Turianer. „Wenn ihr ihn unbedingt umlegen wollt dann macht es zumindest in der Gasse wo euch niemand beobachtet“. Sie schickte die 2 Turianer voraus die sich verdutzt ansahen und dann in die Gasse gingen. Einer sah ständig zurück um zu verhindern das ihnen der Mann nochmal entwischt. „Wär hätte gedacht das diese Frau so vernünftig ist?“ lachte der eine Turianer. Der Atem des Mannes den Carry hinter sich herzog beruhigte sich langsam wieder. Carry tat so als würde sie sich am Rücken kratzen und zeigte dem Mann unauffällig das sie eine Waffe unter der Weste hatte. Der Mann verstand und ließ sich weiterzerren ohne sich zur Wehr zu setzen. „Das reicht! Hier kriegt keiner mit wenn wir die beiden umlegen“, zum Erstaunen der Turianer kamen diese Worte aus Carrigan’s Mund. Sie drehten sich um und fürchteten schon dass sich der Mann wieder aufgerafft hätte. Die Turianer sahen sich an und begannen zu lachen. Sie wollten gerade ihre Waffen anlegen als Carrigan in Kampfhaltung ging und ein leichter Schimmer von ihr ausging. Die Turianer bemerkten erst was passiert war als es zu spät war. Im hohen Bogen flogen beide gegen die Wand hinter ihnen. Der eine war sofort bewusstlos und hatte anscheinend eine Kopfverletzung da sich an der Wand ein blauer Fleck bildete. Der Andere versuchte die Waffe anzuheben was ihm nicht gelang da ihm diese durch eine Handbewegung von Carry entrissen wurde und noch weiter in eine andere Gasse fiel. Der Turianer versuchte aufzustehen und wurde gleich gegen die Wand gedrückt sodass man sein Exoskelett splittern und brechen hörte. Er fiel zu Boden und spuckte Blut. „So blöd…dein erstes Mal Angst vor einer Frau zu haben wird gleichzeitig dein letztes Mal sein…“, Carrigan grinste und schleuderte den Turianer immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand, selbst als dieser schon tot war. Der Kollege des Turianers wurde von einigen Blutstropfen geweckt die ihn getroffen hatten. Sein Blick war voller Angst als er den deformierten Schädel seines Freundes sah der zur Seite gekippt war und ihm nun direkt im Schoß lag. „Keine Angst…ich werde dir nichts tun wenn du jetzt aufstehst und ganz schnell verschwindest…“, Carrigan zwinkerte ihm zu. Der Turianer starrte sie an, er wusste nicht ob er sich freuen sollte oder entsetzt darüber was mit seinem Freund passiert ist. Plötzlich stand er auf und lief ohne ein Wort zu sagen los. Er war keine 5m gelaufen als es ihm die Füße vom Boden riss. Als der Turianer auf die Schnauze fiel musste Carrigan lachen. Sie ging zum Turianer und grinste. „Keine Sorge…du und dein Kumpel…ihr sterbt im Partner-Look!“, mit diesen Worten flog der Turianer mit dem Kopf, wie schon sein Partner zuvor, immer wieder gegen die Wand bis er sich nicht mehr regte und leblos liegen blieb. Sie spuckte auf den Turianer. Carrigan schnaufte. Sie hatte sich verausgabt aber musste dennoch grinsen als sie sich die beiden Turianer so ansah. Sie zündete sich eine Zigarette an und ging zurück zu dem Mann den sie am Boden liegen ließ.

Thomas Forester
09.07.2011, 15:19
Nos Astra - Raumhäfen

Die alten Schmerzen kehrten zurück und Tom vermutete noch einige neue blaue Flecken bekommen zu haben. Nachdem die Frau ihn unsanft weg stieß und ihn wutentbrannt anschrie, hob Tom seinen Arm und deutete auf die Gasse, aus der er gekommen war.
Als Thomas wieder aufblickte sah er die beiden Turianer auf ihn zu stürmen.
'Jetzt bin ich tot. Die Kleine läuft sicher weg und die beiden Aliens killen mich.'
Kurz vor der Frau stoppten die beiden und der Eine meinte: „Tritt beiseite oder wir müssen euch beide umnieten.“
'Verdammt jetzt wird sie auch getötet.'
„Ist dir eigentlich bewusst das du mit einer Frau sprichst! Weißt du nicht das man so nicht mit einer Frau spricht?“, sagte die Frau mit deutlicher Wut in ihrer Stimme.
'Ich glaub die will sterben. Die Typen haben Sturmgewehre.'
Tom versuchte etwas zu sagen, doch die Bauchwunde verhinderte das.
„Was willst du schon machen? Du bist unbewaffnet und der Typ am Boden kann dir auch nicht helfen?“, meinte der Turianer mit einem hässlichen Grinsen, das Thomas ihm nur zu gern aus dem Gesicht geprügelt hätte. Allerdings musste Tom sich eingestehen, dass der blaublütige Bastard recht hatte.
„Wisst ihr…wenn es 2 Dinge gibt die ich nicht leiden kann…dann sind das Männer…und Männer die Frauen unterschätzen“, erklärte die Frau offensichtlich sehr sicher. Tom vermutete einen Plan, doch konnte er sich bei bestem Willen nicht vorstellen welcher das sein sollte.
Als die Frau Thomas dann am Kragen packte und in die Gasse zerrte, versuchte er verzweifelt sich dagegen zu wehren, doch er hatte keine Chance.
„Wenn ihr ihn unbedingt umlegen wollt dann macht es zumindest in der Gasse wo euch niemand beobachtet“, führte die Schwarzhaarige ihren Plan weiter aus.
'Das ist ein scheiß Plan!'
Tom hätte ja gerne um Hilfe geschrien, doch er brachte nicht mehr als ein kleines Wimmern hervor.
„Wer hätte gedacht das diese Frau so vernünftig ist?“, stellte einer der Turianer fest, während er lachte.
'Die ist nicht vernünftig. Die ist wahnsinnig!'
Erst als Thomas die Waffe unter der Weste der Frau sah, begann er den Plan zu verstehen, beruhigte sich wieder ein wenig und lies sich ohne Gegenwehr weiter zerren.
„Das reicht! Hier kriegt keiner mit wenn wir die beiden umlegen.“ Auf den Gesichtern der Turianer, die feststellen mussten, dass diese Worte dem Mund der Frau entsprangen, schien „Das wollte ich doch gerade sagen“ zu stehen.
Die Turianer lachten kurz auf, wurden aber schon Sekunden später von der blau leuchtenden Frau meterweit durch die Gasse geschleudert.
'Biotikerin. Wie praktisch.'
Kaltblütig tötete die Biotikerin den ersten Alien, indem sie seinen Kopf mehrmals gegen eine Wand schleuderte. Anschließend spielte sie noch mit dem zweiten, nur um ihn dann auf die gleiche Art und Weise zu seinen Ahnen schickte.
Die Frau grinste und zündete sich eine Zigarette an, als sie wieder zurück zu Tom ging.
Thomas hatte sich inzwischen wieder etwas gefangen und lehnte mit dem Rücken an der Wand der Seitengasse.
„Vielen Dank. Ohne Sie hätten die mich umgelegt“, meinte Tom etwas leise, da ihm das Sprechen Schmerzen bereitete.
„Mein Name ist Thomas Forester“, fuhr Tom fort, während er sich der Wand entlang aufraffte und seine Hand zum Gruß ausstreckte.

Carrigan Brisbane
09.07.2011, 20:58
'Warum glaubt er, dass mich das Interessiert?'
„Mir egal wie du heißt, du schuldest mir was.“
Carrigan zog an ihrer Zigarette und wischte einige Tropfen blauen Blutes von ihrem Gesicht.
Sie nahm das Sturmgewehr das sie dem Turianer aus der Hand schleuderte und warf es Thomas zu. „Hoffe du kannst mit so etwas umgehen. Dann sind wir Quitt….und jetzt steh auf oder du kannst bei den Turianern liegen bleiben.“
Sagte sie und lies Thomas somit keine Wahl.

Thomas Forester
09.07.2011, 22:01
Nos Astra - Raumhäfen

„Mir egal wie du heißt, du schuldest mir was.“
'Schon mal was von Manieren gehört? Aber sie hat recht. Ich schulde ihr was.'
Tom zog die zum Gruß ausgestreckte Hand wieder zurück und wollte gerade fragen wie er es wieder gut machen konnte, als ihm wieder einfiel, warum er hier war.
'Ich muss Hilfe holen. Und zwar schnell.'
Plötzlich nahm die Frau eines der Sturmgewehre die am Boden lagen und warf es Tom zu.
Er fing es auf und suchte gleich panisch nach dem Sicherungsschalter.
'Wenn das jetzt losgegangen wäre! Die Frau ist total verrückt.'
„Hoffe du kannst mit so etwas umgehen. Dann sind wir Quitt….und jetzt steh auf oder du kannst bei den Turianern liegen bleiben.“, sagte die Frau mit einem ernsten Gesichtsausdruck, als ob sie Tom wirklich umbringen würde, wenn er nicht "ja" sagen würde.
"Tut mir leid, aber ich kann mit Schusswaffen nicht umgehen. Außerdem muss ich noch dringend etwas erledigen. Danach helfe ich Ihnen gerne bei irgendwelchen technischen Dingen, aber ich bin nicht für Kämpfe ausgebildet. Ich wäre Ihnen nur ein Klotz am Bein.", Tom hoffte inständig nicht von der Frau umgebracht zu werden und hob während der letzten Sätze schützend die Arme, da er vermutete gleich von blauem Leuchten in die Luft gehoben zu werden.
'Mal abgesehen davon, dass ich möglichst schnell von dir weg will. Du machst mir verdammt nochmal Angst. Psychopathin. Biotische Psychopathin.'

Carrigan Brisbane
09.07.2011, 23:05
„Was hast du denn schon großartig zu tun?! Du wärst fast gestorben!“
Carrigan wurde ungeduldig und Thomas hob zu Recht die Arme vor sein Gesicht.
Schon löste er sich vom Boden und man sah ihm die Angst an. Doch kaum war er in der Luft ließ sie ihn wieder zurück auf den Boden und Thomas stand nun wieder auf den Beinen.
‚Carry…du bist viel zu gutmütig‘
„Ok…tu was du tun musst…aber dann kommst du mit und wenn du versuchst dich zu drücken landest du bei den beiden Turianern. Verstanden? Du willst dich nicht mit einem Allianz-Soldaten anlegen, oder?“
‚Er muss ja nicht wissen das ich nicht mehr zur Allianz gehöre‘

Thomas Forester
09.07.2011, 23:35
Nos Astra - Raumhäfen

'Allianz? Cool.'
"Ich arbeite für die Allianz. Ich muss los und jemanden informieren, dass Allianzsoldaten in einer Dockbucht im Raumhafen festsitzen", sagte Tom, erleichtert darüber, Gemeinsamkeiten zu finden.
'Aber die glaubt echt, dass ich nochmal wieder komme? Damit ich ihr bei einer Selbstmordmission oder sonst was helfe? Commander Stromquist kann ihr da sicher besser helfen.'
„Haben Sie nicht Lust Ihren Kameraden zu helfen? Oder ist es nicht Ihre Pflicht? Die können jeden mit einer Waffe brauchen und ihre Angreifer rechnen sicher nicht mit Verstärkung der Allianz.“, baute Thomas weiter auf die Information der Zugehörigkeit der Frau auf.
„Außerdem haben die sicher bessere Leute für Ihren Auftrag als mich“, versuchte Tom sich aus der sprichwörtlichen Schlinge zu winden, die die Frau um seinen Hals gelegt hatte.

Carrigan Brisbane
09.07.2011, 23:50
„Nun ja…ich habe klare Befehle. Ich soll einer Bande Sklavenhändlern den Garaus machen, wenn die Verhandlungen scheitern auch mit Gewalt, und das sind sie“, sagte Carrigan fast erleichtert.
‚Na toll, ich und meine große Klappe…der hatte auch ohne das Allianz-Geschwafel schon genug Angst…‘
„Ich nehme an das sind diese Turianer? Wie viele sind es? Wie viele Geißeln haben sie? Sind Frauen und Kinder an Bord?“, erkundigte sich Carrigan schnell nach dem Wichtigsten.
Aufgeregt zog sie an ihrer Zigarette und trat anschließend mit dem rechten Stiefel auf Selbige.
„Weißt du was, erzähl es mir auf dem Weg!“
Carrigan ging in die Richtung in die der Turianer flüchten wollte da sie vermutete das er zurück zum Schiff wollte um seine Kameraden zu warnen.

Thomas Forester
10.07.2011, 00:41
Nos Astra - Raumhäfen

„Nun ja…ich habe klare Befehle. Ich soll einer Bande Sklavenhändlern den Garaus machen, wenn die Verhandlungen scheitern auch mit Gewalt, und das sind sie.“
'Eine Allianz-Soldatin, die außerhalb des Allianz-Gebiets ganz alleine Sklavenhändler jagt? Klingt sehr fragwürdig.'
Tom kratze sich kurz am Hinterkopf und versuchte dann so auszusehen, als ob er ihr die Geschichte abkaufen würde.
„Ich nehme an das sind diese Turianer? Wie viele sind es? Wie viele Geißeln haben sie? Sind Frauen und Kinder an Bord?“, wollte die Frau wissen und setzte gleich fort: „Weißt du was, erzähl es mir auf dem Weg!“
'Psychopathin und fragwürdiger Auftrag hin oder her. Einem geschenkten Gaul schau ich nicht ins Maul.'
Die angebliche Allianz-Soldatin ging schnellen Schrittes in die Richtung, aus der Tom und die Turianer gekommen waren. Der Techniker hatte anfangs Schwierigkeiten Schritt zu halten, doch schaffte es schließlich ein wenig vor der Schwarzhaarigen zu gehen um ihr den Weg zu zeigen.
„Zu deinen Fragen. Ja. Habe nicht genau gezählt, aber um die 60 sind es. Geißeln haben sie keine mehr und die Zivilisten rennen gerade quer durch den Raumhafen, in der Hoffnung irgendwo Hilfe aufzutreiben. Soweit ich weiß, waren keine Kinder an Bord. Etwa 50 Allianzsoldaten verteidigen derzeit ihre Position, von der aus sie unsere Flucht gedeckt haben.“, Thomas schaute sich kurz um, um sich zu vergewissern, dass er den richtigen Weg ging.

Carrigan Brisbane
10.07.2011, 01:30
„Wie schlagen sich die Allianz-Angehörigen?“
„Sind die Turianer so dumm wie die beiden Hohlköpfe von vorhin?“
‚Hoffentlich kommen wir nicht zu spät den Turianern den Arsch aufzureißen‘
Carrigan rannte Thomas nach bis sie aus der Ferne das Feuergefecht in der Andockbucht hörten.
„Bleib mal stehen!“
Carrigan wartete nicht auf eine Reaktion von Thomas und öffnete ihre Reisetasche. Zum Vorschein kam eine M-97a Viper die sie sofort feuerbereit machte und mit einem Thermal-Clip bestückte.
„Eine Frau sollte nie ohne vor die Tür gehen!“, scherzte Carrigan.
„Weiter geht’s! Wie weit ist es noch Tom?“

Thomas Forester
10.07.2011, 01:52
Nos Astra - Raumhäfen

„Wie schlagen sich die Allianz-Angehörigen? Sind die Turianer so dumm wie die beiden Hohlköpfe von vorhin?“, wollte die Biotikerin wissen.
„Also die Allianz-Soldaten schlagen sich nicht so schlecht. Sie sind nur in Unterzahl und haben zum größten Teil keine Ausrüstung bis auf ein paar Waffen. Und über die Intelligenz der Turainer kann ich nichts sagen. Auf jeden Fall haben sie gute Augen.“, beantwortete Tom die Fragen der Frau, während sie sich dem Ausgang näherten, durch den Thomas zuvor geflüchtet war. Er konnte schon leise die Kampfgeräusche hören.
'Wir sind schon fast da. Ich hoffe wir sind nicht zu spät.'
Die Schwarzhaarige blieb stehen, zog ein Scharfschützengewehr aus ihrer Tasche und stattete es mit einem Thermal-Clip aus.
„Eine Frau sollte nie ohne vor die Tür gehen!“, sagte sie noch scherzhaft als sie die Waffe fertig zusammengebaut hatte.
„Auf jeden Fall. Die Farbe passt auch recht gut zu jedem Ballkleid.“, erwiderte Tom mit einem Grinsen im Gesicht.
„Weiter geht’s! Wie weit ist es noch Tom?“, fragte die Frau und Tom antwortete nur mit einer Handbewegung die ihr deutete ihm zu folgen.

Carrigan Brisbane
10.07.2011, 04:21
Carrigan folgte Tom bis sie um eine Ecke kamen. Am Ende des Gangs war eine Tür durch die man bereits das Feuergefecht der Turianer mit den Allianz-Soldaten sah.
„Also…der Plan: Ich werde einige von ihnen aus dieser Distanz ausschalten. Sollten sie entgegen meiner Erwartungen doch mitbekommen was mit ihren Kameraden passiert ist…bleib einfach unten. Wenn es Komplikationen gibt geb ich dir Bescheid und du feuerst einfach was das Zeug hält in Richtung der Tür….aber brich dir dabei nicht die Schulter.“
Nach diesem kurzen Briefing legte sich Carry hin und sah durch das Zielfernrohr ihrer Viper. Hinter einer Kiste machte sie den ersten Turianer aus, dieser lud gerade seine Waffe nach.
Carrigan hielt die Luft an während sie ihm dort hin zielte wo sich bei Menschen die Schläfe befand.
„Gute Nacht…“
Die Kiste hinter dem Turianer war voll mit dem Blut des Blaubluters.
‚Hübsch. Sieht fast aus wie ein abstraktes Kunstwerk…ich könnt mit sowas auf dem Schwarzmarkt Geld machen.‘
Carry grinste aufgrund ihrer Gedanken.
Anscheinend hatte niemand den toten Turianer bemerkt, Aufforderung für Carry sich den Nächsten vorzunehmen. Diesmal war es ein Turianer der auf einer Kiste stand und eine Salve in die Richtung abfeuerte in der Carrigan die Tür vermutete.
Platsch!- Der Turianer kippte zur Seite. Nun mussten sie Carrigan bemerkt haben. Gleichzeitig hörte sie Schreie. Sie vermutete das sie soeben den Feuerschutz einiger Turianer erledigt hatte und sie somit ein gefundenes Fressen für die Allianzler waren.
Carry wartete und zielte auf die Tür in der Hoffnung dass ihr gleich ein paar Turianer ins Visier laufen – vergeblich.
Der nächste Turianer dessen Blut gleich einen hübschen Fleck auf Wand und Boden geben würde kam gerade hinter seiner Kiste aus der Deckung hervor um auf die Allianz-Soldaten zu feuern. Carrigan betätigte den Abzug. Im selben Moment spritzte das Blut des Turianers, allerdings war es nicht Carrigan der ihn erledigte. Das Blut spritzte in die falsche Richtung.
„Verflucht! Wegen denen hab ich einen Schuss vergeudet!“, fluchte Carrigan.
Die Anzahl der Schüsse die im Raum fiel wurde langsam weniger – ein Zeichen dafür das die Thermal-Clips weniger wurden oder das Carrigan langsam die Ziele ausgingen.
Durch das Zielfernrohr spähte sie in den Raum. Es kam ihr wie mehrere Minuten vor ehe sie ihr nächstes Opfer fand. Er schlich gerade um das Gebilde aus Kisten in der Mitte des Raums – vermutlich wollte er sich anpirschen.
Er blieb einen Moment hinter derselben Kiste in Deckung wie schon Carry’s erstes Opfer.
„Schwerer Fehler…“, sagte Carrigan bevor sie den Kopf eines weiteren Turianers durchlöcherte.
Diesmal wurde sie – endlich – bemerkt, 2 Turianer rannten auf die Tür zu, direkt in Carrigan’s Richtung.
„Da!“, schrie einer, als ihn bereits ein Treffer in die Brust von den Beinen fegte. Carry feuerte um sicher zu gehen ein weiteres Mal. Als der Turianer in die Knie ging feuerte sie 2 weitere Male und erledigte somit auch den 2. Turianer.
Die Schüsse waren nun nur noch vereinzelt zu hören. Carry wartete wieder einige Momente in der Hoffnung dass noch mehr Turianer ihr das Suchen ersparen und sich einfach niedermähen ließen – dies war jedoch nicht der Fall.
Carrigan stand auf und verstaute ihre M-97a Viper wieder in der Tasche und übergab diese Tom.
„Pass auf meine Tasche auf.“
Carrigan zog nun ihre Carnifex aus dem Holster unter ihrer Weste und entsicherte sie. Carrigan begann nun wieder blau zu leuchten.
„Bleib dicht hinter mir und geh so gut es geht in Deckung“, wies Carry Tom noch einmal an und richtete Kimme und Korn bereits auf die Tür aus als sie losging. Sie stieß auf keinen Widerstand als sie sich der Tür näherte. Dennoch ging sie hinter selbiger in Deckung. Mit Handzeichen wies sie Thomas an es ihr gleich zu tun. Was der selbige auch auf der anderen Seite der Tür tat. Schnell bewegte sie sich durch die Tür und vergewisserte sich das sich auf der anderen Seite der Tür kein weiterer Blaubluter verschanzt hatte.
Die Luft war rein und sie schlich mit dem Rücken zur Wand selbige seitlich entlang. Auf dem Weg zum Haupttor der Andockbucht begegnete sie keinen weiteren Turianern. Carrigan schätzte die Anzahl der Leichen auf den Wert den Thomas ihr genannt hatte. Sie spähte über eine Kiste in die Ladeluke des Frachters wo sie einige Soldaten erkannte die Anscheinend nur schwer glauben konnten was passiert war. Carrigan gab ihnen ein Zeichen das der Bereich von ihrer Seite gesichert wurde. Die Allianz-Soldaten begaben sich langsam aus ihrer Deckung und auf dem Weg nach draußen senkten sie ihre Waffen nicht, es könnte ja noch irgendwo ein Turianer kauern der nur auf seine Chance wartete.
Stromquist stand nun Carry gegenüber.
„Allianz-Soldat Carrigan Brisbane meldet sich zum Dienst“
Carrigan salutierte vor der Frau die anscheinend den Haufen anführte.

Thomas Forester
10.07.2011, 05:17
Nos Astra - Raumhäfen

Nachdem Tom die Anweisungen bekommen hatte, hockte er sich auf den Boden, sodass er eine recht gute Schussposition hatte und zielte auf die Tür.
Die Frau schaltete einen Gegner nach dem anderen aus und schien richtig Spaß daran zu finden. Nach kurzer Zeit wurde es immer leiser. Die Zahl der Schüsse nahm ab und die Biotikerin steckte das Scharfschützengewehr zurück in die Tasche und übergab sie an Tom. Mit einer Pistole und ihrer Biotik bewaffnet lief sie, dicht gefolgt von Thomas, in die Dockbucht. Nach einem kurzen Austausch von Handzeichen, kamen die Allianz-Soldaten auf die Frau und Tom zu.
Als Commander Stromquist der Biotikerin gegenüber stand, salutierte diese und stellte sich vor: „Allianz-Soldat Carrigan Brisbane meldet sich zum Dienst.“
'Carrigan. Seltener Name.'
Stromquist ließ ihren Blick über die beiden schweifen und blieb dann auf Carrigan stehen.
„Rühren“, befahl sie mit dem dafür üblichen Ton. Ihr Blick wanderte wieder zu Tom. „Sie sind doch der neue Techniker oder? Der, den wir für den Shuttletestflug haben wollten.“, stellte der Commander fest, während sie ihn musterte.
„Ja, das stimmt. Ich war auf dem Weg zu einer Polizeistation, als mich 2 Turianer fast erwischten. Die junge Frau hat mich vor dem Tod bewahrt und willigte ein ihnen zu helfen.“, startete Tom seine Erklärung.
„Gut gemacht. Wir hätten nicht mehr viel länger durchgehalten. Wenn Sie ihre Ausrüstung wieder haben wollen, gehen Sie aufs Schiff und im Lagerraum links den ersten Gang bis ans Ende. Dort sollte dann schon ein Mann mit dem öffnen der Türe beschäftigt sein.“, erklärte Stromquist, bevor sie sich wieder Carrigan zuwendete.
'Dann mach ich mich mal auf den Weg. Vielleicht treffe ich unterwegs ja noch auf Sarkof, Dahl oder Doran.'
Voller Erleichterung endlich den ganzen Stress hinter sich zu haben, wollte Tom sich gerade auf den beschriebenen Weg machen, als ihn die Stimme des Commanders noch einmal aufhielt.
„Mister Forester.“, eröffnete sie das Gespräch erneut. „Ich wollte Sie nur noch einmal daran erinnern, dass Ihr Dienst in der Allianz mit diesem Auftrag endet. Sie können wieder hingehen und tun was immer Ihnen gefällt.“, sie streckte ihre Hand in Thomas' Richtung, die er sofort schüttelte und sich noch kurz verabschiedete.
Als Thomas schließlich an der besagten Tür ankam, stellte er fest, dass der Mann der sie öffnen sollte ganze Arbeit geleistet hatte, denn die Tür war bereits offen. Ebenso wie die gesamten Kästen und Truhen im Inneren. Nachdem der Techniker seine Ausrüstung wieder an sich genommen hatte, ging er nochmal in den Frachtraum, in der Hoffnung zumindest die Sanitäterin noch einmal zu sehen und ihr „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Sehr zu seinem Bedauern konnte er sie nirgends entdecken.
Etwas betrübt über die Tatsache keinen seiner neuen Kollegen getroffen zu haben, machte sich Tom wieder auf dem Weg um so schnell wie möglich die Dockbucht zu verlassen und der irren Biotik-Allianz-Soldatin zu entkommen.

Carrigan Brisbane
10.07.2011, 20:00
Auf den Befehl der Befehlshabenden lockerte Carrigan ihre Haltung.
‚Zum Glück hat sie keine weiteren Fragen gestellt…‘
Sie lehnte sich an die Wand, direkt neben der großen Eingangsluke und zündete sich wieder eine Zigarette an, während sie auf Thomas wartete.
‚Der beeilt sich besser…ich hab nicht ewig Zeit…‘
Es vergingen einige Minuten – umgerechnet 2 Zigaretten – bis Thomas mit seiner Ausrüstung zurückkam.
„Wurde ja auch Zeit! Und jetzt bei Fuß. Wir haben was zu tun!“
In diesem Moment wurde Crill über einen eingehenden Anruf benachrichtigt.
„Crill hier!“
„Is‘ nich dein Ernst?!“
„Oh, hallo Carry“
„Was hast du rausgefunden?“
„Das Sicherheitspersonal wurde nur über einen Frachter informiert der aus Omega kommt….und der kommt erst morgen.“
„Morgen? Dann hab ich ja noch ein wenig Zeit“
Klick! – Aufgelegt.
„Du hast den Drell gehört, du wirst wohl noch ein wenig Zeit mit mir verbringen bevor du dich aus dem Staub machen kannst. Du hast die Ehre mich auf einen Drink einzuladen“

Thomas Forester
10.07.2011, 20:44
Nos Astra - Raumhäfen

„Wurde ja auch Zeit! Und jetzt bei Fuß. Wir haben was zu tun!“
'Verdammt. Ich hatte gehofft, dass Stromquist sie beschäftigen würde.'
Der unfreundlichen Anweisung folgend, begab sich Tom zu der Frau. Sie führte ein Telefonat mit einer Thomas unbekannten Person. Nachdem Carrigan den Anruf beendet hatte, sagte sie mit ihrer arroganten, unfreundlichen und eingebildeten Art: „Du hast den Drell gehört, du wirst wohl noch ein wenig Zeit mit mir verbringen bevor du dich aus dem Staub machen kannst. Du hast die Ehre mich auf einen Drink einzuladen.“
„Sonst noch was? Hier sind haufenweise Leute der Allianz, die für Kampfeinsätze ausgebildet sind. Nehmen Sie doch einen von denen mit.“, Tom pausierte kurz und überlegte.
'Sie erhält Informationen von einem Drell. Über einen Auftrag, bei dem sie außerhalb von Allianzgebiet Sklavenhändler aus Omega umbringen soll? Und noch dazu ganz alleine? Und sie will einen Zivilisten als Unterstützung obwohl mindestens 20 ausgebildete Marines hier rum stehen? Irgendwie glaub ich ihr das nicht. Ich glaube, unter den gegebenen Umständen kann ich einige Fragen riskieren.'
Nach der kurzen Denkpause führte Tom seine Befragung fort: „Ich hoffe es stört Sie nicht, wenn ich einige Fragen habe, denn Ihr Auftrag hat meiner Meinung nach einige... wie soll ich sagen... Unstimmigkeiten? Ja. Ich glaube das trifft es.“
Der Techniker schaute sich kurz um, um sicher zu stellen, dass genügend Leute in Rufweite wahren, falls sie anfangen würde ihn zu bedrohen.
„Also das Erste, das mit komisch vorkommt ist die Tatsache, dass Sie ganz alleine einen Auftrag ausführen. Ist so weit ich weiß nicht gerade typisch für das Allianzmilitär. Kommen wir zum zweiten Punkt. Sie erhalten Informationen zu Ihrem Auftrag von einem Drell? Sehr ungewöhnlich wie ich finde. Aber kommen wir zu einem wichtigeren Punkt. Ihr Auftrag ist es, in Illium die Besatzung eines Frachters aus Omega umzubringen? Würde mich interessieren, was die Asari dazu sagen würden wenn sie das wüssten.“, Thomas hatte ein Grinsen im Gesicht, da er wusste, dass irgendetwas, oder sogar alles an ihrer Geschichte nicht stimmte. Er legte seine Hand auf seine Pistole, die im dazugehörigen Holster um sein rechtes Bein steckte und wartete gespannt auf die Rechtfertigung der Frau.

Carrigan Brisbane
10.07.2011, 21:04
Carrigan holte tief Luft und fing an zu erzählen.
„Zu Frage Nummer 1: Ich gehöre nicht mehr zum Allianzmilitär. Ich habe lang genug gedient und mich letztendlich aus dem Dienst zurückgezogen. Der Papierkram wurde mir zu viel. Ich bin das was man…sagen wir „Freiberufliche Problemlöserin“ nennt. Frage Nummer 2: Der Drell ist mein Informant. Wir haben schon zusammengearbeitet als ich noch bei der Allianz war. Frage Nummer 3: Genau das ist mein Auftrag. Ich wurde von einer Asari angeheuert. Ihre Tochter wurde auf Omega entführt und ich habe Informationen darüber erhalten das ein Frachter die Asari von Omega nach Nos Astra bringen soll. Es besteht Grund zur Annahme dass die Besatzung zu einer batarianischen Sklavenhändler-Gruppierung gehört. Zufrieden?“
Carrigan zog an ihrer Zigarette.
‚Er hatte wohl nicht mit so viel Kooperation gerechnet‘
Sie schaute auf ihre Uhr und bemerkte aus dem Augenwinkel dass Thomas seine Hand an sein rechtes Bein hielt.
Ohne auf eine Antwort zu warten redete sie weiter.
„Du wirst mir trotzdem helfen. Verstanden? Immerhin hab ich dir das Leben gerettet. Und nimm die Finger von deiner Waffe, sonst tust du dir noch weh….oder schlimmer…ICH tu dir weh. Ich habe nicht vor die Initiative zu ergreifen, aber sobald du einen Schuss abgibst ist es Notwehr wenn ich dir sämtliche Knochen breche. Verstanden?“

Thomas Forester
10.07.2011, 22:13
Nos Astra - Raumhäfen

Als die Frau zu erklären begann, passte Tom genau auf, damit sie ihn nicht übers Ohr hauen konnte.
„Zu Frage Nummer 1: Ich gehöre nicht mehr zum Allianzmilitär. Ich habe lang genug gedient und mich letztendlich aus dem Dienst zurückgezogen.“
'So alt siehst du jetzt gar nicht aus.'
„Der Papierkram wurde mir zu viel.“
'Papierkram? Die muss dann wohl irgendeine höhere Position bekleidet haben. Oder sie lügt schon wieder.'
„Ich bin das was man…sagen wir „Freiberufliche Problemlöserin“ nennt.“
'Also das was man entweder Hure, Söldner oder Anwalt nennt. Hängt ja von dem jeweiligen Problem ab.'
„Frage Nummer 2: Der Drell ist mein Informant. Wir haben schon zusammengearbeitet als ich noch bei der Allianz war.“
'DAS ist auch ungewöhnlich würde ich sagen.'
„Frage Nummer 3: Genau das ist mein Auftrag. Ich wurde von einer Asari angeheuert. Ihre Tochter wurde auf Omega entführt und ich habe Informationen darüber erhalten das ein Frachter die Asari von Omega nach Nos Astra bringen soll. Es besteht Grund zur Annahme dass die Besatzung zu einer Batarianischen Sklavenhändler-Gruppierung gehört.“
'Ich wusste ja, dass die Allianz so was nicht in Auftrag gibt. Aber klingt schon mehr nach der Wahrheit als die andere Geschichte.'

Tom nahm langsam die Hand von der Waffe, denn er hatte momentan die besseren Karten in der Hand, auch wenn er etwas überrascht war, dass die Frau nicht einmal kurz aus der Fassung geraten war.
'Ex-Allianz-Soldatin, Biotikerin, Söldnerin, Psychopathin und Sadistin. Ich sollte aufpassen.'
„Das ist ja alles schön und gut, aber ich bin sicher nicht der Richtige um Sklavenhändler umzubringen. Frag doch einen der Typen die hier rumstehen. Vielleicht hilft dir einer freiwillig.“
Er sah der Biotikerin fest und entschlossen in die Augen, denn er wusste, dass sie ihm momentan absolut nichts anhaben konnte.
'Ich sehe nicht ein, warum ich mein gerade gerettetes Leben einfach so wieder aufs Spiel setzen sollte, wenn ich doch auch abhauen kann.'
„Und was genau hindert mich daran, dir einfach nicht zu helfen und von diesem Planeten zu verschwinden?“, setzte er noch nach.

Carrigan Brisbane
14.07.2011, 22:40
„Du siehst selber ein das du mir etwas schuldest das sich nicht mit Geld ausgleichen lässt, oder? Immerhin habe ich dir dein Leben gerettet. Ich hätt‘ einfach weitergehen können.“
Carrigan sah Thomas ernst an.
„Komm schon…und wenn du mir schon nicht bei Feuergefechten helfen kannst, kannst du mir wenigstens beim trinken Gesellschaft leisten…vielleicht finden wir auch eine Asari die dir über Nacht Gesellschaft leistet.“
‚Das wird er garantiert ablehnen…er kommt mir wie ein ziemlich prüder Langweiler vor‘

Thomas Forester
16.07.2011, 22:13
Nos Astra – Raumhäfen

„Du siehst selber ein das du mir etwas schuldest das sich nicht mit Geld ausgleichen lässt, oder? Immerhin habe ich dir dein Leben gerettet. Ich hätt‘ einfach weitergehen können.“
'Gut da hat sie wohl recht.'
„Komm schon…und wenn du mir schon nicht bei Feuergefechten helfen kannst, kannst du mir wenigstens beim trinken Gesellschaft leisten…"
'Eher nicht. Bin froh trocken zu sein.'
"...vielleicht finden wir auch eine Asari die dir über Nacht Gesellschaft leistet.“
'Sicher nicht. Es gab nur eine Asari mit der ich meine Nächte verbracht habe und die ist tot.'
Thomas musste an die Zeit auf Illium denken, die er mit Aliyah verbrachte. Wie Aliyah ihn ihrer Mutter vorstellte und wie überrascht er von der freundlichen und höflichen Art war, mit der er willkommen geheißen wurde. Aliyah zeigte ihm das Haus in dem sie aufwuchs und einige Fotos die als Andenken an ihren Vater in ihrem alten Zimmer standen. Besonders schön fand Thomas das Bild, das auf dem Nachtisch stand. Es zeigte Aliyahs Vater - ein salarianischer Wissenschaftler - und ihre Mutter, wie sie auf der Citadel an einem der künstlichen Seen des Präsidiums standen.
Tom wurde von seinem Gehirn wieder in das hier und jetzt geholt, da er schon einige Sekunden starr in den Boden blickte.
Er richtete seinen Blick wieder auf die vor ihm stehende Frau und versuchte höflich zu bleiben.
"Gut. Trinken, was alkoholfreies gerne. Und du scheinst Asaris schlecht zu kennen. Nicht alle sind nach ein paar Drinks und netten Worten ins Bett zu bekommen.“, seine Stimme klang schlussendlich doch etwas vorwurfsvoll.
„Aber lass uns nicht über Asaris sprechen. Gehen wir was trinken. Ladys first.“, begleitet von einer Geste, die die Frau aufforderte voraus zu gehen.
'Wieso glaube ich nur, dass ich das bereuen werde?'

Carrigan Brisbane
17.07.2011, 19:50
„Ich halte Asari nicht für leicht rumzubekommen. Aber in dem Etablissement in das wir nun gehen…du kannst dir vorstellen was für eines es ist…hast du überhaupt schon eine Bleibe für die Nacht? Bei mir auf keinen Fall.“
Carrigan ging langsam los während sie sich weiterhin mit Tom unterhielt.
„Ich mag die Kultur der Asari…und was mich an ihnen am meisten fasziniert ist, dass sie sich nicht mit Männern rumschlagen müssen…nebenbei sind sie geborene Biotikerinnen…ich für meinen Teil musste mir alles erarbeiten und dann musste ich mir auch noch so ein verdammtes L3 einsetzen lassen…es juckt hin und wieder, aber weitaus besser als die L2…Oh Gott in Jump Zero waren auch ein paar mit L2’s…die hatten schlimmere Migräne als ne 40 Jährige Hausfrau, wenn der betrunkene Ehemann mal wieder rüberrutschen will!“
‚Carry…du redest schon wieder zu viel‘
„Ich bereue es fast zu fragen…aber was hast du gegen Asari?“
Mittlerweile hatten die beiden wieder die zwei Turianer-Leichen passiert, auf dem Weg zur viel belebten Straße.

Thomas Forester
17.07.2011, 21:58
Nos Astra - Raumhäfen

„Ich halte Asari nicht für leicht rumzubekommen. Aber in dem Etablissement in das wir nun gehen…du kannst dir vorstellen was für eines es ist…“
'Um die Uhrzeit wohl am ehesten Eternity.'
„...hast du überhaupt schon eine Bleibe für die Nacht? Bei mir auf keinen Fall.“
'In einem Shuttle zurück zur Citadel.'
Als die Frau losging, hielt Tom schritt, um die Frau auch weiterhin zu verstehen.

„Ich mag die Kultur der Asari…und was mich an ihnen am meisten fasziniert ist, dass sie sich nicht mit Männern rumschlagen müssen…
'Eine Männer mordende Furie, wie ich mir dachte.'
„...nebenbei sind sie geborene Biotikerinnen…ich für meinen Teil musste mir alles erarbeiten“
'Müssen die doch auch.'
„und dann musste ich mir auch noch so ein verdammtes L3 einsetzen lassen…es juckt hin und wieder, aber weitaus besser als die L2…Oh Gott in Jump Zero waren auch ein paar mit L2’s…die hatten schlimmere Migräne als ne 40 Jährige Hausfrau, wenn der betrunkene Ehemann mal wieder rüberrutschen will!“
'Interessanter Vergleich... Aber warum erzählt sie mir das? Ich hätte schwören können sie braucht mich nur um ihren Drink zu zahlen und Kanonenfutter für ihre Opfer zu spielen.'
„Ich bereue es fast zu fragen…aber was hast du gegen Asari?“
Tom wollte gerade seine Antwort formulieren, stoppte allerdings kurz als er die beiden toten Turianer sah, die Carrigan vorhin getötet hatte.
'Genau was ihr verdient. Ihr und euer ganzes verdammtes Volk!'
Als Thomas wieder aufblickte sah er im Gesicht der Biotikerin einen ungeduldigen Gesichtsausdruck.
„Ähm... Ja... Also zu der Sache mit der Unterkunft für die Nacht. Ich werde dann wahrscheinlich schon in einem Shuttle Richtung Citadel unterwegs sein. Wenn ich heute nicht mehr hier wegkomme, werde ich wohl eine alte Bekannte“, 'Meine Schwiegermutter', „fragen.“, Tom machte eine kurze Pause und überlegte, was Carrigan als nächstes sagte.
„Sie waren auf der Gagarin Station? Erklärt die gute Biotikbeherrschung. Allerdings kenne ich mich mit den Implantaten nur wenig aus. Nur das was so in der Zeitung steht.“, Tom versuchte vom Thema Asari abzulenken.
'Hoffentlich fragt sie nicht, warum ich ihre Frage nicht beantwortet habe. Ich will die Frage nicht beantworten und noch weniger gern würde ich sagen warum.'
„In welche Bar wollen Sie gehen? Um diese Uhrzeit ist das Eternity wohl die beste Wahl.“

8:07

Carrigan Brisbane
17.07.2011, 22:45
„Du hast hier Bekannte? Wen denn? “
‚Naja…er hat einen Schlafplatz, dann muss ich mir um ihn keine Sorgen machen…ich werd wohl bei Arjuna unterkommen‘
„Eh…ja Eternity klingt nicht schlecht“
Carrigan und Thomas waren gerade wieder auf die Hauptstraße getreten als sie ihren Communicator zückte und „Arjuna“ aus ihren Kontakten auswählte.
„Hey Arjuna ich bin’s“
„Hallo Carry“
“Ich hab‘ heute doch frei…wo bist du grade? Würd gern mit dir was trinken!“
„Noch am Bummeln…warte mal…ich sehe dich schon da hinten! Und wer ist der Typ den du da im Schlepptau hast?“
„Einer dem ich gerade das Leben gerettet hab…ich erzähl es dir wenn wir in der Bar sind“
Gerade als Carrigan den Communicator weggesteckt hatte wurde sie von einer verhältnismäßig jungen Asari umarmt.
„Hey Arjuna! Freut mich das ich dich noch erwischt hab!“
„Und ich freu mich dass du dich bei mir meldest.“
„Also…Thomas Arjuna, Arjuna Thomas…lasst uns losgehen! Arjuna wo geht’s lang?“
Carrigan folgte Arjuna in etwas Abstand sodass sie ihr gelegentlich einen Blick auf die langen Beine und den knackigen Po werfen konnte.

----> Nos Astra - "Eternity" 8:09

Thomas Forester
17.07.2011, 23:22
Nos Astra – Raumhäfen

Als Carrigan Thomas der jungen Asari vorstellte streckte er die Hand zum Gruß aus und die Asari schüttelte sie.
„Hallo, sehr erfreut.“, fügte Tom noch hinzu.
Gemeinsam mit Carrigan folgte Tom der Asari und musste gelegentlich grinsen, als er dem Blick der jungen Frau folgte.
'Dazu fällt mir eigentlich nur "Azure" ein. Ob Carrigan den Ausdruck kennt?'
Tom kratze sich kurz am Hinterkopf und beschloss nicht nachzufragen.
'Die kleine Asari erinnert mich irgendwie an Aliyah... Wahrscheinlich weil sie eine Asari ist. Und das ist der Grund warum ich Illium gerne meide.'
Tom folgte noch immer den beiden Damen und dachte daran wie es wohl sein wird im „Eternity“ zu sitzen. Wie damals.

------> Nos Astra - „Eternity“

James Zanon
08.04.2012, 12:15
Uhrzeit: 9:05


Die schwarzen Augen blickten langsam durch die Menschenmenge. Sie durchstöberten jeden, betrachteten jeden und passten auf. Thank saß in dem Cockpit seines kleinen Frachters. Gregor, einer seiner beiden Crewmitglieder, saß neben ihm und schaute ebenfalls nach draußen.

„Wie lange wird es dauern, bis uns jemand für verdächtig hält?“, fragte der Mensch ruhig. Thank beugte sich nach vorne. Nach ein paar langen und stillen Sekunden sprach er ruhig: „Wenn wir hier weiter so herum stehen wird sicherlich bald jemand bemerken, dass etwas nicht stimmt.“
Gregor nickte. „Soll ich schon mal die Kisten auspacken?“ Thank schüttelte den Kopf. Er lehnte sich wieder in seinen Sitz und schwenkte seinen Kopf zu dem Menschen. „Wir haben genug Zeit. Die Kisten jetzt aus zu packen ist ein unnötiges Risiko.“ Gregor nickte und lehnte sich ebenfalls wieder in den Sessel. Thank sah nach draußen. Wo bleibt Novel nur...

Endlich, nach ungefähr 10 Minuten sah der Drell seinen zweiten Kameraden zielstrebig durch die Menge zu seinem kleinen Frachter laufen. „Na endlich...“, stieß Gregor aus und öffnete die Laderampe um nach draußen zu gehen. Thank blieb sitzen und beobachtete weiterhin die Menge.
Hier auf Illum ist das Schmuggeln von Waren ein leichtes Spiel. Vor allem, weil das meiste hier legal ist. Aber wenn man was hat, was wirklich geschmuggelt werden muss, ist das hier die Hölle. Bei der großen Anzahl an Menschen...weiß man nie, wer zu den Ortungshütern gehört und wer nicht... Thank rieb sich einmal durch sein grünes Gesicht, dann stand er auf und ging mit langsamen Schritten nach draußen.

„Und, hast du was heraus gefunden?“, fragte er leicht neugierig. Novel nickte und sprach dann: „Hier, ganz in der Nähe, gibt es drei Leute, die sich als Leibwächter ausgeben und jemanden suchen. Eine Asari und zwei Baterianer.“ Thank nickte. „Gut, wir werden ihnen nachher einen Besuch abstatten... jetzt aber zu dem... nun ja.. .`wesentlichen´...“, sprach er mit seiner rauen Stimme, die das Merkmal jeder Drell war. „Wo ist unser Abnehmer?“ Novel zuckte mit den Schultern. „Er ist nicht gekommen...“ Thank stütze seine Hände an seiner Hüfte.
Er hat es versprochen... letztes mal hat er uns auch schon hängen lassen...dieser Mistkerl...

„Okay, Gregor, Novel, ladet die Kisten aus... mal sehen, an wen wir das möglichst Teuer verkaufen können...“ die beiden nickten nur und gingen wieder ins Schiff. Nach und nach luden sie Kisten aus. Thank lehnte sich an die Wand seines Frachters. Das kleine Vierpersonenschiff hat ihn schon aus so mancher Lage geholt. Er atmete einmal durch. Novel kam nach draußen und stellte eine kleine, aber doch recht schwer wirkende Kiste ab. „Sag mir, wo ich die Leibwächter finden kann.“, sagte der Drell mit klarer Stimme. Seitdem sie ihren letzten Auftrag nicht erfüllen konnten, da der Abnehmer der waren, der auch heute die Waren abnehmen sollte, nicht kam, und sie anschließend von Sicherheitsleuten gejagt wurden und nur knapp entkamen, sucht James Zanon nach einer Person, die Bereit ist, ihm jegliche Störenfriede aus dem weg zu räumen. Nun, hier auf Illum, hatte er endlich die Chance einen Leibwächter zu bekommen.

Novel gab ihm ein Notizbuch. „Da steht alles drin. Man, diese Kisten sind ganz schön schwer, was ist da drin?“ Thank schüttelte nur den Kopf und ging los. Der erste auf dem Notizbuch war ein Batarianer namens „Kan'Rim“. Muss wohl eine Art Künstlername sein, dachte sich der Drell. Er befand sich laut Notizbuch nicht weit von hier. Thank sah ihn schon. Er trug eine Kleidung, wie sie die Batarianer auf Omega immer trugen. Dunkel, dreckig, und die waffen immer sichtbar. Doch Thank erhoffte sich nichts großes von ihm.

„Guten Tag, werter Herr.“, begann James sein Gespräch höflich. Der Batarianer knurrte ein unverständliches Wort, was wohl, wenn man es ein wenig verfeinerte so etwas wie Hallo heißen sollte. Thank sah sich den Batarianer genauer an. Er wirkte arm und dennoch besaß er eine gute Pistole und ein kleine Ausrüstung, die man zum Beschützen einer Person braucht. Ein Paar Narben durchfuhren sein Gesicht.

„Verzeiht die Frage, aber dürfte ich wohl erfahren, woher ihr diese Narben habt?“ Der Batarianer drehte sich zu ihm und wollte Thank anscheinend gerade fragen, warum er das wissen will, doch der Drell kam ihm zuvor. „Ich suche Leibwächter, aber vorher stelle ich aus Prinzip her immer ein paar Fragen.“ Der Batarianer nickte. „Gut...also...das ist in meiner Anfangszeit meiner Karriere als Leibwächter passiert. Jemand hatte es auf meine Zielperson abgesehen und hat einige Blood Packs angeheuert, diese zu töten. Ich musste gegen sie kämpfen. Ihre Blöden Waffen können selbst bei Streifschüssen Schaden anrichten, das sag ich ihnen...“ Thank nickte. Seine Augen fuhren noch mal mehrmals scannend über den Batarianer, dann sagte er fest: „Es tut mir leid, aber wenn sie jetzt schon anfangen, mich zu belügen, wird das nichts. Das in ihrem Gesicht sind keine Narben von Schussverletzungen. Das sind Brandnarben. Und bevor sie mir ein weiteres Geschwätz auflegen, ...“, sprach Thank immer gleichbleibend ruhig. „gehe ich dann mal, leben sie wohl.“

Thank bekam aus den Augenwinkel mit, wie der Batarianer sich grummelnd setzte und ihm nachschaute. Thank wollte sich nicht mir Lügnern abgeben, das konnte er nicht gebrauchen. Er muss den Leuten, die er sein Leben anvertraut auch wirklich vertrauen können. Er nahm das Notizbuch heraus und und las den zweiten Eintrag. Eine Asari, ebenfalls ganz in der Nähe. Nebenbei, währen James in Richtung Asari ging, hoffte er, dass Novel und Gregor nicht erwischt wurden.
Wenn sie plötzlich abhauen müssten, säße er erst einmal alleine auf Illum fest, wer weiß, wann die beiden zurück kommen würden. Er müsste sich wieder mit Diebstahl und Spionageaufträgen über Wasser halten. Hier auf Illum wäre das sowohl einfach, als auch wahrscheinlich ziemlich schwierig. Zwar gibt es die Eclipse, die sicher gerne unabhängige Informanten an nimmt, allerdings ist Illum ein Ort, wo man ohne auf zu fallen kaum Spionage treiben konnte. Jedenfalls sah Thank das so. Entweder waren überall riesiger Massen, durch die man nur mit Mühe jemanden verfolgen oder beobachten konnte, aber belauschen würde bei dem Lärm nicht gehen. Oder es war kaum jemand dort, da wäre es aber verdammt auffällig, wenn sich da ein das Fenster eines Hauses heranschleichen würde um zu horchen.

Thank sah eine Asari in einer Eclipse Rüstung etwa 20 Meter vor ihm stehen. Wenn die mal bei Eclipse war, was ich sehr stark annehme, sollte sie zumindest ein gewisses Potenzial haben. Sie trägt ein Sturmgewehr und eine Pistole, dass heißt, sie ist gut bewaffnet. Die Eclipse Rüstung zusammen mit den Waffen lässt schließen, dass sie eine nicht schlechte Schützin sein dürfte., dachte er sich und stand nun vor ihr. Er betrachtete sie noch einmal, um sicher zustellen, dass er ncihts wichtiges übersehen hatte und sagte dann nach einer kurzen Zeit: „Guten Tag, Lyra Ba'Shan. Einer meiner Crew hat vor nicht all zu langer Zeit nach Leibwächtern herum gefragt und sie haben sich gemeldet.“ In Novels Notiz stand eindeutig „Eclipse Rüstung“ und „Waffen + Rucksack“ Sie musste es sein, dass hat er sofort erkannt, denn sie stach aus der Menge hervor, weil sie eine gelbe Rüstung trug, und Vergelichsweise war hier niemand mit den gleichen Sachen zu sehen. „Ich wüsste gerne von ihnen, ob sie schon Kampferfahrung haben und bereit sind, Leben zu retten, in dem sie andere auslöschen.“ Er wartete.

Uhrzeit: 9:20 Uhr

Lyra Ba´Shan
08.04.2012, 21:09
Nos Astra Raumhafen

Uhrzeit: 9:20

Lyra bediente ihren PDA als der Drell ihr weiter näherte wendete sich den Drell zu und erwiderte: ,,äh Hallo sie sind der Drell, von dem der Mensch sprach. Nun ich war 75 Jahre bei Eclipse aktiv, spezialisiert auf Personen- und Objektschutz. Zudem kenne ich mich mit Drohen, Mechs und Waffen bestens aus. Davon abgesehen versuche ich alles um meinen Auftraggeber am Leben zuhalten. Mein letzter Kunde war der Volushändler bei der Luftschleuse. Er bezahlte mich dafür, dass ich ihn von Omega nach Illum begleitete. Wir gerieten kurz vor Illum in einen Hinterhalt. Diese Mistkerle hatten uns fast gerammt und versuchten uns zu entern." Dabei zeigte sie auf den Frachter, der an der rechten Seite beschädigt, war während Dockarbeiter versuchten ihn zu Reparieren. ,,Zum Glück war ihre Luftschleuse nicht die neueste und ich konnte sie vom Schiff aus hacken und lösen, bevor die Piraten an Bord kamen." Während dem Gespräch mit Thank kam der Volus und sagte wütend mit den typischen Atemgeräuschen: ,,Sie! Sie Asari sind dafür verantwortlich das Ich erst in eine Woche von illum weg komme! Ich verlange mein Geld zurück! Sie sind nicht in der Position zu verhandeln! Ich habe sie lebend von Omega nach Illum gebracht und das mit ihren Schiff ist nicht meine Schuld, das ist ihr Berufsrisiko!" Erwiderte Lyra gereizt, der Volus schüttelte nur den Kopf ging zurück zu sein Frachter und brummelte dabei verärgert unverständliches Kauderwelsch. Der Drell beobachtete die Szene genau...

Uhrzeit: 9:32

James Zanon
09.04.2012, 00:06
Uhrzeit: 9:32

Thank hörte der Asari zu und gliederte ihr Erzähltes in „vertrauenswürdig“ ein. Der Volus, der sich lauthals über sie beschwerte bedeutete für ihn wenig. Volus neigten oft dazu, schnell und unvorsichtig zu reagieren und unbedachte Anschuldigungen wild in den Raum zu werfen. Thank sah dem Volus hinterher. besser könnte es kaum kommen. Eine Asari, selbstbewusst, und pflichtbewusst. Der Preis, laut meinen Notizen, ist im Bereich des machbaren..., dachte er sich, verschränkte die Arme. „Wie würden ihnen Personen auffallen, die versuchen wollen mich zu töten. „ Er wartete, und weil er vermutete, dass die Asari dies nicht verstehen würde, fügte er kurz darauf noch hinzu: „Hier, bei diesem großen Menschenauflauf, wie würden sie da jemanden erkennen, der es auf mich abgesehen hat, ohne dass er eine Waffe gezogen hat?“ Wenn sie diese Frage gut genug beantworten wird, wird er sie einstellen, dachte er sich. Seine Augen schweiften kurzzeitig wieder zu dem Frachter, dann durch die Menschenmenge. Sicherheitsleute sah man hier wohl eher selten. Jedenfalls schien es dem Drell so, denn bis jetzt hatte er noch keine einzige gesehen. Doch dafür jede menge Touristen und Händler. Für einen kleinen Augenblick flogen seine Gedanken zur Citadel. Wie es seiner kleinen „Schwester“ wohl ging. Doch dann konzentrierte er sich wieder auf das Wesentliche und sah Lyra an.

Uhrzeit: 9:34

Lyra Ba´Shan
09.04.2012, 18:23
Nos Astra Raumhafen

Uhrzeit: 9:34

,,Wie ich jemanden erkenne der es auf sie abgesehen hat?“ fragte sie den Drell, er nickte zustimmend. Da rauf hin drehte sie sich um und beobachtete den die Menge genau. Sie versuchte auf den Auflauf aus Geschäftsleuten, Touristen und Tagelöhnern, Söldner oder Zollbeamte aus zumachen. Lyra fand aber keine. Verdammt! Auf solche Spielchen habe ich keine Lust! Dachte sie sich. Sie versuchte zeit zu gewinnen und erklärte: ,, Nun es kommt drauf an wer sie sucht, wie viel und warum die sie suchen. Wenn sie z.b. vom Blood Pack verfolgt werden. Werden einige Korganer direkt aus sie zugehen, oder gar wenn sie in Sichtweite sind das Feuer eröffnen, das könnte aber jeder Tourist erkennen. Jedoch wenn sie von ihresgleichen verfolgt werden, ist es mehr als schwierig, er könnte sie von einer großen Distanz aus mit einen Scharfschützengewehr erschießen, wenn ich es mitbekomme das er sie in Visier hat müssten wir über seiten- und Nebengassen versuchen aus sein Schussfeld zu entkommen. Wenn er sie aus nächster nähe umbringen will, müssten wir ihn auf offenes Feld zu locken, dann müsste er sich früh zu Erkennen geben, oder wir versuchen ihn abzuschütteln in den wir von einer zur anderen Straße wechseln.“ Während sie versucht den mit den Gespräch zeit zu gewinnen, suchte sie nochmal hastig die Menschenmenge ab und konnte zwei Zollbeamte aus machen. Nachdem sie die zwei Beamte entdeckte, zeigte sie mit ihrer linken Hand auf die zwei und sagte: ,,Hier wären zwei Polizisten.“

Uhrzeit: 9:39

James Zanon
09.04.2012, 20:12
Uhrzeit: 9:39

Thank hörte sich an, was die Asari zu sagen hatte. Als sie geendet hatte, und mit ihrer Hand auf die zwei Zollbeamten aufmerksam machte, nickte er ein weiteres Mal. Seine Augen fixierten die beiden, sie schienen sie nciht bemerkt zu haben. "Wenn ich sie anheuer, müssen sie sich im klaren darüber sein, dass dies kein einzel Auftrag ist, sondern ein Dauerauftrag. Sie müssen mich, bis ich sie nicht mehr benötige...von, sagen wir mal, Störenfrieden vernhalten. Sei es durch umwege oder pure Waffengewalt. Wenn sie ein Problem damit haben, sprechen sie es hieru nd jetzt aus, wenn sie einverstanden sind, möchte ich sie in 15 Minuten bei dem Frachter dorthinten sehen. In diesen 15 Minuten werden sie herum spazieren und sämtliche Zollbeamten...weglocken. Sie dürfen nicht in die Nähe meines Frachters, denn ich muss meine Waren, illegal, verkaufen." Thank sagte all dies wie immer ruhig und beinahe emotionslos. Er rechnete damit, dass die Asai zusagte. So wie er sie einschätzen konnte ist sie gut genug für den Job. Er ließ Lyra ein wenig gedenk Zeit. "Ürbigens...", sagte er und sah sich noch mal um. "mein Name ist Thank." Er hielt ihr die Hand hin. schlägt sie ein, heißt es, dass sie mitmacht. würde sie abweisen, was Thank für sehr unwahrscheinlich hielt, müsste er sich eine oder einen andere oder anderen Leibwächter suchen. Das wäre zu Schade, denn mit batarianern versteht er sich nciht gut.

Uhrzeit: 9:45

Lyra Ba´Shan
10.04.2012, 19:35
Nos Astra Raumhafen

Uhrzeit: 9:45

,,Ich bin dabei“ sagte sie und schlug in Thanks Hand ein. Thank ging kurz darauf in die Richtung seines Frachters und verschwand in der Menschenmenge. Lyra schaute sich um, suchte weitere Polizisten und nach einer Möglichkeit sie abzulenken. Als sie sich zu dem Trockendocks umdrehte, kam ihr der Volus in wieder in den Sinn. Lyra suchte ihn und fand den Volus bei einer Gruppe von Dockarbeitern, die sein Schiff reparierten. Es würde reichen, wenn ich ihn in einen Streit verwickle dachte sie sich und ging direkt auf den Volus zu. Während er versuchte die Dockarbeitern anzutreiben, das sie sein Schiff schneller instand setzen. Bekam er mit das Lyra auf ihn zu ging, zögerte er nicht sie wieder mit Anschuldigen zu bombardieren. Kurz darauf gab sie den Volus einen kleinen Schubs, das der umfiel, und fragte die Dockarbeiter: ,,Wie viel zahlt er euch, das ihr sein Schiff repariert?" Was geht dich das an? bellte ein Dockarbeiter verärgert. ,,Nun es ist schwer als Händler was zu verdienen, wenn man nichts zu verkaufen hat. Ich war an Bord des Frachters als er nach Illum unterwegs war und da er keine waren an Bord hat die er verkaufen könnte. Hat er auch keine Credits mit den er euch bezahlen könnte.“ Nach dem sie zu Ende gesprochen hatte richtete sich der Volus wieder auf und erwiderte ärgerlich: ,,Nicht nur das Sie mein Schiff beschädigen, jetzt wollen sie mich gar in den Ruin treiben!“ Kurz nach dieser Aussage des Volus verschränkte sie die Arme und schaute einen Moment zu, wie verärgerte Dockarbeiter über einen Volus herfallen und zwei Beamte versuchen das Schlimmste zu verhindern danach ging sie zu Thanks Frachter.

Uhrzeit: 10:00

James Zanon
11.04.2012, 11:42
Uhrzeit: 9:55

Thank hatte Lyra in der Menge zurück gelassen und ist zu seinem Frachter zurück gekehrt. Zwei der Kisten waren bereits weg, nur noch eine stand dort und Novel und Gregor gaben sich alle Mühe diese zu Verkaufen. Der Drell ging zwischen die beiden hindurch und setzte sich auf die Kiste.
„Jungs, die Asari Lyra Ba'Shan wird uns nun begleiten. Zum Glück haben wir ja noch einen Platz für sie. Aber bitte, nur weil sie eine Asari ist, sollt ihr nicht glauben sie sei wehrlos. Sie wird nämlich unser Leibwächter. Also Respekt, bitte.“
Die beiden sahen ihn zuerst an, warfen sich dann gegenseitig enttäuschte Blicke zu und nickten anschließend. Thank kannte seine Crew. Eine Frau an Bord würden sie gerne ausnutzen. Doch das geht nicht. Das darf man sich nicht erlauben. Nicht bei seinem Job. Man braucht Vertrauen und so kann dies leicht beeinflusst werden.

Nach kurzer Zeit sah Thank durch die Menschenmenge kommen. Er stand auf, Novel und Gregor hatten gerade einen Käufer gefunden und brachten ihm die Kiste. „Wie viel zeit haben wir, bis die Sicherheitsleute sich wieder kriegen?“ Er zweifelte nicht an ihrem Versagen, aber man kann Sicherheitsleute nicht ewig ablenken.

Uhrzeit: 10:05

Lyra Ba´Shan
11.04.2012, 20:50
Nos Astra Raumhafen

Uhrzeit: 10:05

,,Höchsten noch zehn Minuten." Kurz drauf kamen zwei Menschen sie sich links und rechts von Thank stellten der linke verschränkte seine arme und schaute ernst. Der linke Stand locker dar lächelte kurz schaute dann ernster als Thank zu ihn umdrehte. ,,Die zwei helfen mir beim ent- und belanden des Schiffes und sonst wo es geht." Lyra schaute sich um, ob die Polizisten ihr gefolgt sind. Was aber nicht der Fall war. Die zwei Polzisten mussten Verstärkung anfordern, weil sie nicht mit den Dockarbeitern fertig wurden. Bevor ich von den Polizisten verhaftet werde, sollte ich von Illum verschwinden zumindest für ein, zwei Wochen dachte sie sich. Danach drehte sich um und wendete sie sich Thank zu. ,,Bevor wir weiter aufmekrsamkeit erregen sollten wir nicht verschwinden?" Fragte sie ernst und machte dabei kurz auf den Auflauf aus Dockarbeitern und Polizisten bei den Trockendocks aufmerksam.

Uhrzeit: 10:10

James Zanon
11.04.2012, 21:28
Uhrzeit: 10:10

Thank nickte nachdänklich. Sie hat anscheinend Unruhe verursacht, indem sie Leute auf den Volus gehetzt hat. Das ist interessant., dachte er sich. "Also, Novel, Gregor, wir gehen rein. wir habe nja unsere Ware verkauft. Sehen wir zu, dass wir hier weg kommen.", sagte er endlich nach einer langen Pause. Er ging hinein, Lyra folgte ihm. "Tu deine Sachen hier seitlich an die Ablage.", wies der Drel ldie Asari an und strich mit der HAnd über ein Regalbrett an der Wand des Frachters. In den unteren drei Brettern waren kleine Koffer, die gefüllt waren, mit alle nmöglichen Sachen der Drei. lyra legte ihren Rucksack ab und folgte Thank ins Cockpit. hier standen die vier Sitze, die sich alle um 380 Grad drehen konnte. Er wies mit seiner Hand auf den rechten, hinteren der Sitze. Er selbst setzte sich auf den vorderen rechten. Novel kam herein und setzte sich auf den Piloten SItz. "Das ist Novel.", sagte Drell langsam und wartete weiter. Lyra hat ihn ja schon gesehen, schließlich hatte er sich ja erkundigt gehabt. Gregor kam herein, schloss die Laderampe und setzte sich neben die Asari. "Das ist...", fing Thank wieder ruhig an, doch Gregor schnitt ihm das Wort ab. "gregorie Malson, aber du kannst mich Gregor nennen." Er sprach ein wenig aufgeregt und hielt Lyra die HAnd zur Begrüßung hin.
Die Triebwerke starteten.

Uhrzeit: 10:20

Lyra Ba´Shan
14.04.2012, 21:53
Nos Astra Raumhafen

Thanks Frachter

Uhrzeit: 10:20

Lyra erwiderte mit einen kurzen Lächeln und schüttelte seine Hand. Gregors Kopf färbte sich Feuer rot und bekam vor Aufregung kaum ein Wort raus. „Du solltest dich setzen Gregor“, sagte Thank leicht gereizt. Kurz darauf wendete sich Gregor einem Datenpad zu. Auf ihn waren die Liefertermine, Auftraggeber und ihre Fracht aufgelistet. „Als Nächstes sollten wir nach Omega“ Thank nickte zustimmend und gab den Kurs Richtung Omega in den Navigationscomputer ein. Gregor hat sich anscheinend in mich verguckt. Mal schauen ob, was als Nächstes passiert. Wenn auch nur einer auf die Idee kommt, mir näher zukommen kann er die nächsten Monate sein Essen über ein Strohhalm zu sich nehmen dachte sie sich. Im Frachter war es wärmer als gedacht. Sie schwitzte stark unter ihrer Panzerung. „Wo ist eurer Waschraum?“ Fragte sie Thank. „Die Tür raus und gleich links.“ sagte Thank ruhig und langsam. Lyra verließ das Cockpit ging zu ihren Rucksack, nahm sich Kleidung und Stiefel legte ihre Waffen ab und ging zum Waschraum. Als sie vor der Tür zum Waschraum stand und sie ihn öffnete saß der ekel tief. Der „Waschraum“ war nichts weiter als eine Abstellkammer mit Dusche und Toilette. Der Raum schien nur für den Notfall gedacht zu sein, da er auch nur notdürftig sauber gehalten war. Lyra überwindete sich jedoch legte die Panzerung ab zog ihre Hose, T-Shirt und die Stiefel an, ging zu ihren Rucksack zurück und legte dort die Rüstung ab. Zur Sicherheit schob sie ihren Dolch in den linken Stiefel und ging zurück zum Cockpit. Thank achtete darauf da die zwei die Startvorbereitungen so schnell wie möglich abschließen. Kurz, nachdem Lyra wieder das Cockpit betreten hatte, hob das Schiff ab.

Uhrzeit: 10:33

→ Die unendlichen Weiten der Galaxie „Thanks kleiner Frachter“

James Zanon
14.04.2012, 22:09
Uhrzeit: 10:20

Thank zischte verärgert, als Gregor sich wieder blamierte: „Du solltest dich setzten, Gregor.“ sagte er und wartete. Gregor setzte sich natürlich sofort, noch nie war es vorgekommen ,dass einer der beiden seinen Worten widersprochen hat. Der Mann scrollte die Liste herunter und sagte dann: „Als nächstes sollten wir nach Omega“ Thank dachte blitz schnell nach. Der Batarianer von den Blue Suns der seine Ware auf Antirumgon verkaufen wollte, selbst aber nicht dort hin reisen möchte. Er hatte thank mittels E-mail kontaktiert. Er muss die adresse und eine Empfehlung von einem anderne Kunden von Thank bekommen haben, anders könnte er gar nicht wissen, dass Thank existiert. Der Drel lhat sein ganzes leben alles darauf gesetzt, unerkannt zu bleiben. Das der Batarianer sich ihn ausgeguckt hat, wei leri hn gesehen oder irgendwo anders her von ihm gehört hatte, ist also beinahe aus zu schließen. Als das bedachte thank in weniger als ein paar Sekunden. Er nickte. Seine Finger glitten zu der Steuerkonsole. Er gab die Koordinaten für Novel ein. „Wo ist euer Waschraum?“, fragte die neue Leibwächterin plötzlich von hinten. Thank drehte sich um und bemerkte erhöhten Schweißausbruch auf der Haut und ein unzufriedenes Gesicht, was eindeutig darauf schließen ließ, dass ihr verdamtm warm war. Sie wollte wohl ihre Panzerung ablegen. Eiegntlich hielt Thank das für keine gute Idee, man weiß ja nie, wann man die Panzerung gebrauchen könnte, aber er sagte ihr einfach den Weg, worauf sie auch schon sofort verschwand.
„Gregor, bitte zügel dich. Ich weiß, das passiert dir nicht häufig aber sie kann kämpfen. Du wirst die all deine Finger brechen bei einem Versuch, also lass es lieber.“, er sprach ruhig, den blick nach draußen und wartete darauf, dass Lyra zurück kam.
Sie hatte nun normale Kleider an, Thank konnte Gregors neugierigen Blick nicht übersehen. Er warf ihm einen warnenden Blick zu, worauf dieser sich sofort gerade hinsetzte und ebenfalls nach draußen sah. Die Sitze waren so versetzt angeordnet, dass die jeder nach draußen gucken konnte. Die Triebwerke starteten und der Frachter hob langsam ab.

Uhr: 10:33

→ Die unendlichen Weiten der Galaxie „Thanks kleiner Frachter“

Kain Thalia
24.12.2012, 00:59
<<< Nos Astra – Obere Ebenen


Nos Astra – Raumhäfen
Flugverkehr unweit des Raumhafens
16:45 Uhr


"Dicht bevölkert oder abgelegen?"
Lyria öffnete die Augen und sah den Drell von der Seite her an.
"Unser Ziel mein ich. Schmugglerversteck? Industriewelt? Omega? Citadel? Elysium war mal ne Weile lang ein guter Ort zum Untertauchen...", sie überlegte kurz, "muss jetzt wohl so 30 Jahre her sein..."

Ein leises Piepen war zu hören als der Autopilot des Transporters nun die Steuerung durch den dichten Verkehr Illiums übernahm. Kain war bewusst auf den bekannten Wegen zum Raumhafen geflogen, um in der Masse der anderen Shuttles wenigstens etwas Schutz zu finden. Der Drell schloss kurz seine Augen und fuhr sich mit der schuppigen Hand über die Stirn ehe er sich zu seiner asarischen Begleitung umdrehte.

„Abgelegen“, antwortete Thalia kurzsilbrig und blickte Lyria direkt in die funkelnden Augen. Es ist nicht ihre Schuld, sondern deine, Kain. Du hättest Jekaterina beschützen müssen
„Schmugglerversteck trifft es wohl noch am Besten“, fuhr der Drell fort und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Der Plan war, dass sie zusammen bleiben. Sie war schwer verwundet, hilflos und zugedröhnt. Jekaterina hat sich auf sie verlassen. Genau so wie sie sich auf mich verlassen hat.

„Ist Ihnen Antirumgon ein Begriff, Lyria?“, fragte der Attentäter und rang immer noch innerlich mit sich selbst. Ich habe sie enttäuscht. Ohne mich wäre keine der beiden in diese missliche Lage gekommen. Es ist dein Fehler. „Nein, es ist mein Fehler“, murmelte Kain kaum hörbar vor sich hin während seine Augen planlos von Lyria abschweiften. Der grüne Schuppenträger brachte sich wieder in die Ausgangsposition auf seinem Sitz und betrachtete durch die Cockpitscheibe das rege Treiben auf der Luftstraße.

„Wenn ich mich recht entsinne wollten sie Antworten, Lyria. Ich werde sie ihnen geben, da wir uns leider an einem Punkt befinden an dem man ihre Person mit mir in Verbindung bringen wird und sie daher wissen sollten auf wen sie sich eingelassen haben“, eröffnete Nereus in der gewohnten emotionslosen Stimmlage seinen kurzen Monolog, „Mein richtiger Name lautet Kain Thalia. Ich bin auf Kahje geboren und groß geworden. Meine Eltern habe ich nie wirklich kennengelernt und in jungen Jahren wurde ich von einem Hanar adoptiert. Vielleicht haben sie zufällig davon gehört, Lyria? Das Presseecho war gewaltig als Pontos Ashynn, ein bedeutender Politiker des Planeten, sich aufopferungsvoll dem Leben eines Drell hingegeben hatte.“

Kain stoppte kurz in seinen Ausführungen und seine Gesichtsmuskeln spannten sich an. Seine Hand hatte sich zur Faust geballt. Die nächsten Worte würden ihm gewiss nicht leicht noch emotionslos über die Lippen gehen. „Ganz Kahje hielt es für einen Akt der Verbrüderung und der Liebe. Man dachte wir, die Drell, wären nun endlich in der Gesellschaft der Hanar angekommen“, meinte Nereus und holte kurz Luft ehe er mit viel Hass in der Stimme weitersprach, „Eine Farce. Lediglich das kranke Spiel eines Irren, den es nach der Macht gelüstet. In Wirklichkeit hat der Bastard nämlich den Untergang meiner Familie arrangiert, um mich dann heimlich zu seinem persönlichen Attentäter ausbilden zu können.“


Ein zartes Lachen, welches es schaffte auf merkwürdige Art und Weise traurig zu wirken, ging vom Assassinen aus. „Zu allem Überfluss war ich voller Dank gewesen. Ich war dankbar dafür ein Zuhause zu haben. Ich war dankbar dafür, dass ich lernen durfte. Schließlich kannte ich kein anderes Leben und war somit für seine Manipulation zugänglich. Ashynn hatte eine perfekte Welt voller Lüge geschaffen in der ich aus Loyalität und Überzeugung heraus seinen Willen befolgte. Können sie sich vorstellen wie es ist mit 16 Jahren den ersten Mord zu begehen, Lyria?“

Ausatmen. Doch dies brachte nicht die gewünschte Entspannung. Thalia hörte seinen Puls noch immer in den Ohren dröhnen. „Mit 28 Jahren betrat ich schließlich auch die politische Bühne. Ashynn hatte mich damals zum Diplomaten gemacht, damit ich in der gesamten Galaxie operieren konnte. In dieser Zeit stellte ich selbst Ermittlungen an. Mich verfolgen heute noch die Gesichter der Opfer, die ich in seinem Namen getötet habe und daher war es mir ein Bedürfnis mehr über ihre Geschichte zu erfahren. So fiel mit einem Schlag sein gesamtes falsches Konstrukt zusammen als ich erkannte, wen ich für ihn eliminiert hatte. All meine Taten dienten nur einem einzigen Zweck. Der Vergrößerung seiner Macht.“

Die Lichtreflektion der Häuserfassaden blendeten Nereus, weshalb dieser die Frontscheibe verdunkeln ließ. „Nachdem ich eine blutige Spur der Vergeltung in seinem Imperium hinterlassen hatte, bin ich untergetaucht und versteckte mich vor seinen Handlangern. Der Bastard scheute jedoch leider keine Mühen bei der Suche nach seinen verlorenen Sohn. So kam es auch, dass man mich gefangen nahm und hier nach Illium verschleppt hatte. Ich hatte mich bereits mit meinem Schicksal abgefunden, als plötzlich zwei Bewaffnete den Trupp der Eclipse überfielen und mich befreiten. Ist ihnen der Name Silent ein Begriff, Lyria?“, fragte Kain und machte eine Kunstpause, „Wahrscheinlich nicht. Jedenfalls heuerte er mich an eine Untersuchung durchzuführen. Ich sollte eine junge Quarianerin aufspüren. Wie sich später herausstellte befand sich eben diese zusammen mit der Tänzerin in dem Versteck, welches wir beim Einstürzen betrachten durften. Geist war einer seiner Agenten und hatte sich seinem Befehl widersetzt. Daher sollte ich ihn zur Rede stellen und herausfinden wieso er die Quarianierin in seiner Gewalt hielt. Wie die Geschichte ausgegangen ist, wissen sie, Lyria. Aber ich versichere ihnen, die Geschäftsbeziehungen zu Silent sind nach den jüngsten Vorfällen beendet“, schloss Kain seine Ausführung und erhob sich aus seinem Pilotensitz.

Die schwarzen Iriden blickten sich im hinteren Teil des Transporters nach etwas Nützlichem um und entdeckten einen Schrank. Die filigranen Finger des Drell umschlossen die Klinke der Schranktür, doch Nereus musste feststellen, dass diese abgeschlossen war. Mit der Faust schlug Thalia gegen das Metall, welches nachgab und nun eine kleine Beule schmückte. Die grünen Augenlider schoben sich über die finstere Leere seiner Augen als die Hand von Kain mit blauen Blitzen umhüllt wurde. Das Dröhnen in den Ohren breitete sich umgehend aus und verwandelte sich in ein Gewitter des Schmerzes, welches seinen Kopf gänzlich umnebelte. Wenigstens gab die Tür unter der Einwirkung der Biotik nach und ließ sich schwungvoll abreißen. Scheppernd fiel das schwere Stück zu Boden als der abgekämpfte Assassine sich erneut die Stirn rieb. Trotz der immensen Hammerschläge, die sein Gehirn zermanschten, zeichneten die Lippen des Drell ein schiefes Lächeln als dieser die Thermoeinheiten und die Munition im Schrank gefunden hatte. Zum Glück verließ Jekaterina ihr Anwesen nie ohne Waffen und hatte auch hier zu Lebzeiten ein kleines Depot eingerichtet. Nachdem die Carnifex des Auftragsmörders wieder einsatzbereit waren, öffnete Kain den kleinen Erste Hilfe – Kasten, welcher in der Schrankwand integriert war. Mit dem Medigel in der Hand schleppte sich Nereus wieder in das Cockpit und warf Lyria anschließend seine Beute zu. „Ich denke das Medigel könnte ihnen helfen“, meinte Kain, der neben dem Pilotensitz stand und seine Finger über die Steuerung des Transporters huschen ließ. Kurz darauf erschien ein Timer im Armaturenbrett, der die Zeit runterzählte. „Ich habe den Autopilot so programmiert, dass er diesen Transporter bis an das andere Ende Illiums fliegt. So schütteln wir unsere Verfolger für den Moment ab“, erhob Kain erneut seine Stimme, „Wir werden nur leider aus dem Shuttle springen müssen. Sie haben 2 Minuten, machen sie sich bitte bereit, Lyria“. Mit einer flüssigen Handbewegung tippte Thalia den Befehl zum Öffnen der Laderampe ein und man hörte wie sich der Mechanismus ruppig in Bewegung setzte. Darüber hinaus drosselte der Autopilot die Fluggeschwindigkeit. „Ich bin mir sicher, dass ihnen das kleine Hotel auf dem wir landen werden gefallen wird. Zumindest hoffe ich das, denn dieses wird für den Moment unsere neue Zuflucht werden“, meinte Nereus und verschwand wieder in dem hinteren Teil des Transporters. Kain klammerte sich an einer Stange fest, die an der Seitenwand befestigt war. Als sich die Laderampe gänzlich geöffnet hatte, wehte augenblicklich ein rauer Wind durch die Passagierkabine des Gefährts. Thalia nahm dies jedoch nicht wahr, seine Aufmerksamkeit galt für diesen einen Moment der atemberaubenden Schönheit der Sonnenstrahlen, die auf den gläsernen Fassaden tanzten. Dann wanderte sein Blick etwas nach unten. Gleich würde sich das Dach des Hotels, in dem Lyria und er absteigen würden, in sein Blickfeld schieben und er durfte dies nicht verpassen. Das Timing bei diesem Absprung würde nämlich entscheidend sein.Wenn Kain sich nicht verrechnet hatte würde die Absprunghöhe nur 2 Meter betragen. Hoffentlich.

17:01 Uhr

Lyria Barian
31.12.2012, 12:36
<<< Nos Astra – Obere Ebenen


Nos Astra – Raumhäfen
Flugverkehr unweit des Raumhafens
16:45 Uhr


„Abgelegen“, antwortete Nereus kurzsilbrig. Aber die Art, wie er sie anstarrte verursachte in der Asari Übelkeit. Sie hatte zwar in der Vergangenheit wenig bis überhaupt nichts mit Drell zu tun gehabt, aber sie kannte diese Art von Blick. Er gab ihr die Schuld für den Tod von Dr. Orlow. Und er hatte nicht ganz Unrecht damit.

Ach komm. Du warst schwer verletzt, sie war schwer verletzt, er war schwer verletzt.
Ja, aber ich hab sie zurückgelassen.
Komm mir bloß nicht so, Süße! Wenn überhaupt, dann haben die Typen Schuld, die sie umgebracht haben!
Das stimmte. Ihre zweite Stimme hatte Recht. Aber das änderte nichts an dem flauen Gefühl in der Magengegend, das Lyria immer noch empfand. Dazu hämmerten immer noch dumpfe Schläge gegen ihre Stirn. Sie brauchte dringend Schmerztabletten und einen durchgeschlafenen Tag. Etwas zu essen wäre auch nicht zu verachten.

„Ist Ihnen Antirumgon ein Begriff, Lyria?“ Sie lehnte sich seufzend zurück und schloss erneut die Augen.
"Flüchtig. Ich war nie dort, habe aber davon gehört." sie hatte eine Zeit lang, mussten so 4 oder 5 Jahre gewesen sein, auf einem Schmugglerschiff angeheuert. Dort war das ein oder andere Mal über den Planeten geredet worden. Der Drell murmelte irgendetwas halblaut vor sich hin, das sie über das dumpfe Pochen in ihren Gehörgängen nicht verstand. Unvermittelt tauchte das Bild des Drells vor ihren geschlossenen Augen auf, wie er im Gras kniete, die Waffe an der Schläfe. Sie schluckte hart. Zwar konnte sie ein solches Verlangen nicht im Ansatz nachvollziehen, dennoch bereitete es ihr Magenschmerzen.
Dann begann er mit einer langen Erklärung. Die Asari saß einfach nur daneben, in ihren Sitz gesunken und lauschte. Dabei begann sie, den Kopfverband abzuwickeln und vorsichtig die Platzwunde abzutasten. Ein greller Blitz zuckte vor ihren Augen vorbei, schmerzen schossen durch ihren Schädel. Sie benutzte eine Funktion ihres Omni-tools als Spiegel: Über das blasse Muttermal über ihrem linken Auge zog sich eine violett-blaue Narbe, drum herum klebte getrocknetes, purpurfarbenes Blut. Sie stöhnte.
Indessen war Kain mit seinen Erklärungen fertig geworden.

"Tja, die Fallstricke der Unterweltpolitik.", war alles, was sie dazu zu sagen hatte. Die Übelkeit nahm langsam zu, es wurde Zeit, dass sie was zu Essen bekam.
Sie drehte den Kopf, als der Attentäter nach hinten wankte und überlegte, ob sie ihm erzählen sollte dass Pontius ihm vielleicht dichter auf den Fersen war als er wusste. Schließlich hatte sie heute schon Bekanntschaft mit einigen seiner Mitarbeiter gemacht. Sie entschied sich dagegen, schließlich war von diesen Bastarden niemand mehr am Leben. Das Einzige, was noch zu einem Problem werden konnte war, dass diese Kerle sie gefunden hatten.
sieht so aus, als stündest du auch auf der Abschussliste.
Sie stöhnte, dann landete ein Behälter auf ihrem Schoss. Darin ein Injektor mit Medigel.

„Ich habe den Autopilot so programmiert, dass er diesen Transporter bis an das andere Ende Illiums fliegt. So schütteln wir unsere Verfolger für den Moment ab“, erhob Kain erneut seine Stimme, „Wir werden nur leider aus dem Shuttle springen müssen. Sie haben 2 Minuten, machen sie sich bitte bereit, Lyria“.

"Machst du verdammte Witze?"
Nein, tat er nicht. Also injizierte sie sich die Schmerzmittel, eine prickelnde Woge nahm sie mit sich fort, das Pochen, Ziehen und Brennen lies nach. Sie griff nach ihrer Tasche und ging, an der Wand abgestützt, nach hinten. Kain stand vor der geöffneten Laderampe. Lyria versuchte, noch zweimal durchzuatmen, hoffte, das der Schwindel nachließ. Tat er, wenn auch nicht gänzlich. Dann sprang der Drell, die Asari warf die Tasche hinunter, wollte sich abstoßen doch ihre Beine gaben nach. augenblicklich begann sie wild zu fluchen, versuchte, sich zu entspannen und rollte nach vorn die Rampe hinunter.
Im nächsten Moment hing sie in der Luft. Alles wirbelte um sie herum, sie hob die Hände vor das Gesicht, versuchte, entspannt zu bleiben.
Jetzt!
Sie sah den Boden, er raste auf ihren Kopf zu. Ihre Hände bewegten sich nach vorn, kaum dass sie Bodenkontakt hatten versuchte, sie sich abzurollen. Sie schlug auf, den Schmerz spürte sie nur gedämpft, wirbelte um die eigene Achse. Einmal, zweimal. Nach dem dritten Mal schlug sie so hart mit dem Arm auf, dass sie es noch über die Wirkung der Schmerzmittel spüren konnte. Dann lag sie. Stöhnte hörbar. Sie versuchte den Kopf zu heben, ihr Nacken knirschte.
"Nereus? Würdest... Du mir mal aufhelfen?"

17:05 Uhr

Kain Thalia
10.02.2013, 01:44
Nos Astra – Raumhäfen
Flugverkehr unweit des Raumhafens
17:03 Uhr

Jetzt. Da war es. Die schwarzen Augen des Drell verengten sich. Sein verletzter Arm schmerzte. Die Kopfschmerzen donnerten. Der richtige Zeitpunkt wäre gleich gekommen um zu springen. Kain schaute sich nicht um. Der Attentäter blickte nicht zur Asari. Nereus hatte sich geschworen seinen Blick nach vorne zu richten. Dem brennende Land hinter sich gänzlich den Rücken zu zu drehen. Nein, er würde sich nicht mehr umdrehen. Sein Atem ging ruhig und rhythmisch, um dann plötzlich zu verstummen. Er löste seine Hand von der Stange an der Wand. Das gleißende Licht, welches von den spiegelnden Glasfassaden Nos Astras zurückgeworfen wurde, erfüllte beinahe den gesamten hinteren Teil des Transporters. Fasziniert von der Schönheit des Augenblicks, schritt Thalia voran. Noch während der Bewegung breitete der Attentäter seine Arme aus, empfing die Wärme und stürzte sich todesmutig in die Tiefe. Seine Füße verloren augenblicklich den Bodenkontakt, sein Körper hing in der Luft und für den Hauch eines Wimpernschlags schien die Zeit still zu stehen. Der raue Wind, welcher zwischen den Häuserschluchten kreischte, strich über seine grüne Schuppenpracht. In einem Moment der Orientierungslosigkeit blendete ihn das gleißende Licht. So schön es auch war, so sehr behinderte es ihn nun und viel zu spät erkannte er den Boden auf sich zu rasen. Instinktiv rollte der Akrobat sich seitlich ab. Sein Blickfeld verschwamm und kreiste wild umher. Nereus bildete sich ein die Kühle des Gebäudes zu spüren, als er über das halbe Dach wirbelte ohne so richtig der Herr über seine eigenen Gliedmaßen zu sein. Die Muskeln des Meuchelmörders spannten sich an, als er den Schwung seiner Bruchlandung nutzte, um sich zu erheben und wieder Boden unter die Füße zu kriegen. Mit ausgestreckten, fuchtelnden Armen rang Kain um das Gleichgewicht, während er die restlichen Meter über das Dach des Hotels stolperte. Immer noch tanzte seine Umwelt um ihn herum und mit aller Gewalt stemmte er die Füße in den Boden. Ein erschöpfter Schrei ging über seine Lippen als sich seine Zehenspitzen über den Rand des Daches schoben, er aber schlussendlich zum Stehen kam und somit dem tödlichen Absturz entging. „Bei den Göttern“, murmelte der Drell als er gezwungenermaßen hinabschauen musste, „Es kann auch nie etwas auf Anhieb funktionieren. Immer muss es derart spannend bleiben“. Für einen kurzen Moment blickten die pechschwarzen Augen gen Himmel dem Transporter hinterher, aus dem er gerade abgesprungen war. Die filigranen Finger des Todeskünstlers aktivierten sein Omnitool mit dem er die Laderampe des Gefährts schloss. Als sich das Gefährt dank des Autopiloten wieder in den Straßenverkehr eingliederte, seufzte der Assassine laut. Die Anspannung fiel nun allmählich angesichts des glücklichen Endes der Aktion von ihm ab.

Es dauerte ein paar Sekunden bis Kain wahrnahm, dass sich noch mehr auf dem Dach regte. Scheinbar war seiner asarischen Pilotin die Landung ausnahmsweise nicht geglückt. Nun drehte sich der Drell um und tatsächlich formten seine blutverkrusteten Lippen ein kleines Lächeln als er Lyria dort liegen sah. Mit langsamen Schritten kam er auf das bläuliche Wesen zu.

"Nereus? Würdest... Du mir mal aufhelfen?", waren ihre Worte.

„Ihr Wunsch“, antwortete Thalia und reichte seiner Begleitung die unverletzte Hand, „ist mein Begehr.“ Als Lyria die Hilfe annahm, trafen sich die Blicke der beiden Außerirdischen und Kain erwischte sich dabei wie er immer noch ein Lächeln auf den Lippen trug. Langsam fing der im Körper einer attraktiven Asari gefangene weibliche Kroganer an ihm zu gefallen. Nur auf welche Art und Weise, wusste er im Moment noch nicht. „Das nächste Mal werde ich um eine angenehmere Ausstiegsmöglichkeit bemüht sein. Das versichere ich ihnen, Lyria“, meinte der Drell und klopfte sich etwas Staub von den Schultern als hätte dies bei seiner in Leidenschaft gezogenen Kleidung noch irgendeinen Nutzen. „Können sie alleine gehen?“



Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:08 Uhr


„Ich weiß einer Dame ihres Kalibers“, erklang die Stimme des Drell während er die Türkonsole bediente und das Panel anschließend von rot auf grün umsprang, „gebührt eine Unterkunft gehobeneren Standards. Ich hoffe dennoch, dass meine bescheidene Bleibe, zu überzeugen weiß.“ Mit einem Zischen setzte sich der Türmechanismus in Gange und öffnete den Weg in das Appartement, welches auf den ersten Blick im Vergleich zu den restlichen Wohnungen Nos Astras - entgegen der flapsigen Bemerkung des Mieters- luxuriös in der Ausstattung wirkte. Mit einer Handbewegung signalisierte der Gastgeber besagter Dame in seine vier Wände einzutreten. Nachdem sowohl die Asari als auch der Schuppenträger einen Fuß in die Wohnung gesetzt hatten, schloss sich die Eingangstür und Kain verriegelte diese auch umgehend. „Drogenbarone, Sklavenhändler, Gangsterbosse“, eröffnete der ehemalige Diplomat seinen Erklärungsversuch, „Sie alle steigen hier ab. Es schimpft sich Hotel, aber in Wirklichkeit würde ich es eher als ein Paradies für den Abschaum Nos Astras bezeichnen.“ Thalia machte eine Kunstpause eher er weitersprach: „Willkommen im Caracas.“ Daraufhin ging Thalia durch die Wohnung an Lyria vorbei ins Wohnzimmer und ließ per Omnitool die Vorhänge der riesigen Fensterfront beiseite schießen. Sofort durchfluteten grelle Sonnenstrahlen das zuvor abgedunkelte Appartement und gewährten den Anwesenden einen atemberaubenden Blick auf die Stadt. Direkt vor der Fensterfront blieb der abgekämpfte Drell stehen, verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. „Ich kenne dieses Haus gut aus meiner Zeit beim diplomatischen Dienst. Die Hanar quartieren scheinbar immer noch ihre Botschafter hier ein, ansonsten wäre der Türcode wohl ein anderer gewesen", dachte der Attentäter laut nach. "Jedenfalls haben die Wände hier keine Ohren. Niemand stellt lästige Fragen“, fuhr Thalia fort als ein paar Skycars auf ihrem Weg zum Raumhafen relativ nahe am Fenster vorbeischossen, „Ruhen sie sich aus, Lyria. Die Treppe hinauf finden sie ein Bade- sowie auch ein Schlafzimmer“

Die schwarzen Iriden huschten über die Häuserfassaden, suchten die Umgebung ab. Auch wenn es den Anschein erweckte sie seien hier sicher, wäre Kain nicht so töricht und würde dies auch glauben. Es hatte mal eine Zeit gegeben in der er auf Illium sicher gewesen wäre, doch diese war längst vorbei. Nereus wand sich von dem gläsernen Ausblickspunkt ab und zog seinen Mantel aus. Die Wunde unter seinem Kampfanzug fing wieder an zu pochen. Das durchlöcherte und verbrannte Kleidungsstück, welches wirklich schon bessere Tage gesehen hatte, segelte auf die Couch. Ungeachtet der Tatsache, dass sich Lyria noch im selben Raum wie er befand, öffnete der Assassine das Oberteil seines Kampfanzuges und streifte dieses ebenfalls ab. Der athletische Oberkörper des Todesboten kam mitsamt der unsäglichen Narbenpracht zum Vorschein. Es schien beinahe so als gebe es keine Stelle auf seiner Haut, die nicht eine Geschichte längst vergangener Todeskämpfe zu erzählen habe. Besonders die Innenseiten seiner Arme waren von alten Wunden gezeichnet, die teilweise nicht nur feindlichem Hasses entsprangen.

Mit Argusaugen betrachtete der abgekämpfte Krieger die Wunde am linken Oberarm. In Gedanken versunken trat der Assassine daher nun selbst den Weg hinauf in die obere Etage an und bog direkt links in das einzige, aber dafür sehr große Schlafzimmer mit herrschaftlichem Bett ein. Ohne Umwege begab sich der Drell sofort in das angrenzende Badezimmer, welches wie der Rest der Einrichtung durch Stil und Moderne zu überzeugen wusste. Etwas zittrig von den Anstrengungen des gesamten Tages umklammerten Kains Finger die Griffe diverser Schränke und rissen einen nach dem anderen auf. Hier muss es doch irgendwo sei.... Ein lauter Seufzer war zu hören als die grünen Finger nun einen Kasten für Erste Hilfe ertasteten. Der Verwundete verlor keine Zeit und riss den viereckigen Behälter aus dem Schrank, kurze Zeit später durchsuchte er den Inhalt und fand glücklicherweise die richtigen Mittel zum Reinigen und Desinfizieren der Wunde. Auch ein wenig Verbandszeug befand sich in der Box. So machte sich Kain ans Werk und verzerrte kurzzeitig sein Gesicht zu seiner schmerzerfüllten Grimasse als die feingliedrigen Finger die Umgebung des verletzten Fleisches berührten. Die Wunde sah von außen relativ brutal aus und zog sich wie eine tiefe Furche von seinem Oberarm bis hin zum Ansatz seines Schulterblattes. Ungläubig schüttelte er den Kopf als er beim Reinigen der Wunde bemerkte, dass er diese aufgrund ihrer ungünstigen Lage nicht gänzlich alleine versorgen konnte. „Entschuldigen sie bitte Lyria, aber hätten sie einen Augenblick Zeit und könnten mir erneut das Leben retten?“, rief er durch die Wohnung und setzte sich auf den Rand der Badewanne.

17:17 Uhr

Lyria Barian
11.02.2013, 21:50
Nos Astra - Raumhäfen
Hotel "Caracas"
Dach
17:05 Uhr

Mit den Worten „Ihr Wunsch ist mein Begehr.“ bequemte sich der Drell dann auch endlich, ihr aufzuhelfen. Um Neureus herum und hinter ihm flimmerte und verschwamm alles. Lyria blinzelte mehrmals. Lächelte der sonst so gefühlskalte Attentäter tatsächlich? Ja, doch. Er lächelte. Ihre Blicke trafen sich. Und, vielleicht lag es an den Schmerzmitteln, aber nun musste auch Lyria lächeln. War schon verdammt lang her, dass sie mit jemandem so eine Scheiße durchgestanden hatte.
„Das nächste Mal werde ich um eine angenehmere Ausstiegsmöglichkeit bemüht sein. Das versichere ich ihnen, Lyria“, meinte der Drell und klopfte sich etwas Staub von den Schultern. „Können sie alleine gehen?“
"Du mich auch, du Lurchattentäter." Sie hielt sich zwar etwas zittrig auf den Beinen, konnte sich aber zumindest alleine fortbewegen. Immerhin etwas.

Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:08 Uhr

„Ich weiß einer Dame ihres Kalibers gebührt eine Unterkunft gehobeneren Standards. Ich hoffe dennoch, dass meine bescheidene Bleibe, zu überzeugen weiß.“
"Leck mich, Kain.", Lyria musste grinsen. Seit wann war der Kerl so humorvoll? Dann folgte ein Vortrag über das Gesindel, das hier normalerweise abstieg. Gefolgt von einem kurzen, wirklich sehr kurzen Ausflug in Kains Vergangenheit. Die Asari hörte mit einem Ohr zu während sie sich in der Wohnung umsah. Tatsächlich war dies wohl die luxuriöseste Wohnung, in der sie je gestanden hatte. Sie hatten den kleinen Eingangsbereich bereits durchquert und standen im Wohnzimmer. Die Pilotin blinzelte in das grelle Licht.
Hier lebt nur der Abschaum Nos Astras, der weiß, wie er den restlichen benutzen muss. Während sie so dastand und den Drell musterte überlegte sie wieder, ob sie ihm von ihrem Zusammenstoß mit Pontos' Leuten erzählen sollte. Auf der einen Seite schien es wichtig zu sein, ihm mitzuteilen, dass sein ehemaliger Auftraggeber und Adoptivvater dichter hinter ihm her war als er vielleicht ahnte. Auf der anderen Seite hatte keiner von Pontos Leuten dieses Zusammentreffen überlebt.
Ihre Gedanken wurden von dem unverhofften nackten Drell-Oberkörper unterbrochen, der plötzlich vor ihr Stand. Sie stand einfach still da und musterte all die Narben die Nereus vorzuweisen hatte. Durch die darunter liegenden Muskeln sahen sie fast aus wie Schlangen, die sich über dessen Oberkörper schlängelten. Einfach dastehen und mit den Augen den Narben folgen...
Bis Kains ich in Bewegung setzte. Und Lyria zusammenzuckte.
Boah. Diese Schmerzmittel hauen stärker rein als ich dachte. sie hatte völlig den Faden verloren, was sie gerade zu tun im Begriff gewesen war. Der Drell schleppte sich nach Oben, wo seiner eigenen Aussage nach Bad und Bett waren. Da die Asari zwar Verlangen nach beidem hatte, sich aber denken konnte dass der Attentäter nun zuerst das Bad benutzen würde, warf sie sich einfach auf das Sofa. So verdammt bequem...
Ihr Kopf ruhte auf der Lehne, fiel auf die Seite und erblickte einen Spiegel.
Hast auch schon mal besser ausgesehen. Ihre Klamotten starrten vor Dreck, der Kragen ihres Oberteils war übersät mit dunkelvioletten Blutflecken. Ihr Gesicht zierten zwei Narben, eine über ihr Muttermal und die Andere einmal senkrecht durch Ober- und Unterlippe. Dazwischen unzählige Flecken von Dreck und Staub. Seufzend erhob sie sich. Jetzt, wo sie drüber nachdachte, fühlte sie sich am ganzen Körper klebrig und verschwitzt. Sie stand vor dem Spiegel. Im nächsten Moment flogen Jacke und Oberteil auf die Couch. Nun trug sie nur noch die superleichte Pilotenpanzerung. Über ihre linke Schulter zog sich eine hellviolette Verfärbung. sie öffnete die leichte Panzerweste und lies sie zu Boden fallen. Ihr schlanker muskulöser Oberkörper glänzte vor schweiß. Wie eine eingeölte Gladiatorin stand sie da, übersät mit zahllosen blauen Flecken und Blutergüssen, allerdings konnte sie keine wirklich ernsthafte Verletzung ausmachen. Eigentlich ein Wunder, wenn sie daran dachte, was sie heute schon abgekriegt hatte.

„Entschuldigen sie bitte Lyria, aber hätten sie einen Augenblick Zeit und könnten mir erneut das Leben retten?“ erklang plötzlich Kains Stimme von Oben. Lyria überlegte kurz, ob sie das ärmellose Hemd wieder überziehen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie hatte nicht wirklich Lust, das verdreckte und verschwitzte Ding nochmal anzuziehen. -Die Panzerweste war so konzipiert, dass man nach außen schwitzte, wenn auch Lyria das eingearbeitete Mikrofaserhemd irgendwie durchgeschwitzt hatte-. Außerdem dachte sie sich Wenn er sich einfach so vor mir auszieht, wieso sollte mir das etwas ausmachen? Zumal sie noch ihren BH trug. Und ihr Busen ziemlich flach war. Also schleppte sie sich einfach nach oben ins Bad. Ein verdammt geräumiges Bad. Der Drell saß auf der Badewannenkante und schaute sie an. Neben ihm stand ein geöffneter Erste-Hilfe-Kasten und er deutete auf eine Wunde an seinem linken Arm, die ihr eben nicht aufgefallen war. sie seufzte und setzte sich hinter ihn auf den Rand der Wanne. Tränkte eines der wollartigen Dinger, deren Namen sie vergessen hatte mit Desinfektionsmitteln und begann damit, die Wunde abzutupfen.
"Die meisten Zucken oder fangen an zu jammern, wenn man das macht.", erinnerte sie den Drell. Und mit einem schiefen Lächeln fügte sie hinzu: "Außer natürlich man ist ein großer, böser Attentäter der verzweifelt versucht, seine arme, kleine, hilflose Asari-Pilotin zu beschützen." Sie hatte schon wieder eine Beleidigung im Mund, schluckte diese aber wieder herunter. Zuerst war ihr in den Sinn gekommen, dass er einen Mord von ihr verlangt hatte. Und dann das Bild, wie er im Gras kniete, die eigene Waffe auf seinen Kopf gerichtet.
"Was bringt Jemanden dazu, sich so etwas antun zu wollen?", murmelte sie ihre Gedanken laut vor sich hin, während sie die Wunde reinigte.

17:20 Uhr

Kain Thalia
13.02.2013, 00:33
Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:18 Uhr

Der Drell beugte sich auf dem Badewannenrand etwas nach vorne und stütze seine Ellbogen auf den Knien ab, um so mit den Händen seinen Kopf zu stabilisieren. Die schwarzen Augen starrten auf den gefliesten Boden, seine Finger strichen über den grünlichen Schädel. Man sah wie sein vernarbter Brustkorb sich mit jedem Atemzug hob und anschließend wieder senkte, wobei die einzelnen Bewegungen irgendwie schwerfällig wirkten. Ausnahmsweise zeigte Kain auch in diesem Moment nach außen hin, wie es um sein inneres Wohlbefinden stand. Der Assassine war gebrochen, verwundet und müde wie schon seit Langem nicht mehr und Thalia wusste ganz genau, dass das Aufrechterhalten einer unzerstörbaren Fassade gegenüber seiner Umwelt ihn noch weitere wertvolle Energie kosten würde. Dennoch durfte er sich nicht selbst hängen lassen. Die Häscher, welche draußen in der Dunkelheit lauerten, würden auch nur den kleinsten Anflug von Schwäche wittern und den Jäger in die Enge treiben, um sich für all die Leben, die er genommen hatte, zu rächen. Ein Tropfen Blut schlug auf dem Badezimmerboden auf und Nereus ließ sich von dessen Anblick verzaubern. Sein Blick folgte dem mystischen Verlauf des Lebenssaftes, der sich einen Weg durch die Fugen der Fliesen bahnte.

Schritte. Lyria schien der Bitte von Kain gefolgt zu sein und eilte in das Obergeschoss der Suite. Kurz rieben die Finger des Drells über dessen geschlossene Augen ehe er sich zur Körperspannung zwang und der gebrochene Mann sich umgehend in den unerschütterlichen Attentäter verwandelte. Im nächsten Moment musste der ausgefuchste Schuppenträger sich jedoch erneut eingestehen, dass Lyria es wohl wieder geschafft hatte ihn zu überraschen. Nichtsdestoweniger brachte den kühlen Meuchelmörder die Tatsache, dass den Oberkörper der jungen Asari nur noch ein BH schmückte, nicht in Verlegenheit oder gar aus der Fassung. So hatte er doch in der Vergangenheit nicht nur auf Einsatzziele Jagd gemacht. Retrospektive waren aber seine Bettgeschichten eher auf ihn zugekommen, als dass er den ersten Schritt hätte machen müssen. Unfähig irgendwelche Zwischentöne in der Komposition, die die Wesen der Galaxie miteinander verband, wahrzunehmen, konnte der Drell sich seine Anziehungskraft auf das andere Geschlecht nicht emotional erklären. Lediglich rationale Vermutungen ließen ihn erahnen, warum ausgerechnet er meist auf starke oder gar kriegerische Frauen attraktiv wirkte. Letztendlich hielt Kain es für vergeudete Energie sich den Kopf über solch Fragen zu zerbrechen, würde er doch sowieso nie zu einer befriedigenden Antwort gelangen. Trotzdem war es nie sein Schaden gewesen, so würde er doch zu mindestens immer eine feindliche Amazone einem zerbrechlichen Püppchen für den Nahkampf in der Horizontalen vorziehen. Und genau aus diesem Grund öffnete für den Bruchteil einer Sekunde das Kopfkino seiner Fantasie die Eintrittspforte, um einen ganz speziellen Film mit Lyria und ihm in der Hauptrolle zu präsentieren. Thalia schob diese Gedanken sofort wieder beiseite und deutete auf die Wunde an seinem Arm, um wieder zurück in die Realität zu gelangen.

"Die meisten Zucken oder fangen an zu jammern, wenn man das macht.", erinnerte Lyria den Drell. Und mit einem schiefen Lächeln fügte sie hinzu: "Außer natürlich man ist ein großer, böser Attentäter der verzweifelt versucht, seine arme, kleine, hilflose Asari-Pilotin zu beschützen."

„Würden sie nur halb so scharf schießen, wie sie bissige Bemerkungen äußern, wäre ich gar nicht erst verwundet worden, Lyria“, konterte Kain trocken und regte sich nicht als seine Pilotin die Behandlung fortsetzte. Seine Augenlider schoben sich über die schwarze Leere seiner Augen, er versuchte den Fokus zu behalten. Die Miene des Drells blieb eisern, dennoch änderte sich seine Stimmlage minimal als er weitersprach: „Für Jekaterina hat es leider nicht mehr gereicht. Sie konnte ich nicht beschützen.“

"Was bringt Jemanden dazu, sich so etwas antun zu wollen?", murmelte seine improvisierte Krankenschwester ihre Gedanken laut vor sich hin, während sie die Wunde reinigte.

Diese Worte hallten noch einige Sekunden in den Ohren des Assassinen nach, wusste er auch nicht auf Anhieb was mit ihnen gemeint war.
„Hass“, lautete die Antwort des Drell eher er nach einem weiteren tiefen Atemzug fortfuhr, „Ich habe grausame Dinge getan. Bin ich besser als Orkarr, Pontos, Silent?“

Die Wunde brannte aufgrund der Desinfektion und doch spannten sich die Muskeln des Attentäters nur wegen des Fegefeuers in seiner Brust an. Die Anspannung ging beinahe in ein Zittern über. Jekaterina kam ihn wieder in den Sinn. Ihr schönes Lächeln, der wohlriechende Duft ihrer Haare, der Kuss, den sie ihm vor ein paar Stunden gegeben hatte. Die Wärme ihres Blutes an seinen Händen. Die Kälte, welche Besitz von ihrem Körper ergriffen hatte als sie starb. Nereus riss die Augen auf, er wollte die Tote nicht länger sehen. Er konnte es nicht ertragen, sein Kopf drehte sich zu seinen Armen hin. Die Narben auf seiner Schlagader, die Zeichen seiner Selbstverstümmelung, schrien förmlich nach ihm. Sie waren Ventil und Ausdruck all der aufgestauten Emotionen, die er nicht anderweitig entfesseln konnte und nur zu gern hätte er sie jetzt benutzt um sich des emotionalen Ballast zu entledigen.
„Ich bin selbst ein Waise und habe dennoch Kinder ihrer Mütter beraubt“, erklang die Stimme des Drells, welche dieses Mal eine ganz ungewohnte Lage erreichte, welche beinahe schon verzweifelt und zu tiefst traurig klang, „Jedes einzelne Gesicht, jeder Schrei, jeder letzten Atemzug hat sich in mein Gedächtnis gebrannt“

Kain erhob sich, da es ihn nicht interessierte, dass man noch einen Verband anlegen musste. Der halbnackte Drell drehte sich zur Asari um, die immer noch auf dem Badewannenrand saß. Die Hand des Drells legte sich auf sein Herz. „Wie kann solch ein Monster noch in den Spiegel schauen?“, brüllte Nereus beinahe und deutete auf den Badezimmerspiegel, „Ich sehe ein, dass ich eine Bestrafung für meine Taten verdiene und ich nehme diese auch an. Doch die Ohnmacht frisst mich auf, all meine Taten enden in Alpträumen.“
Die komplette Wandschrankkonstruktion riss von der Wand und flog durch das geräumige Badezimmer, als Kain mit einem biotischen Angriff auf die Inneneinrichtung losging. Der abgekämpfte Krieger knickte im nächsten Moment ein und fiel erschöpft auf seine Knie, da diese Aktion in seiner momentanen Verfassung sehr an seinen Ressourcen zehrte. Seine Schläfe pochte und die Kopfschmerzen meldeten sich eindrucksvoll zurück. Mit der geballten Faust schlug er auf die Fliese unter sich.

„Meine Sünde ist größer, als dass sie mir vergeben werden könnte“, meinte der Assassine und rang nach Luft während seine Stimme allmählich wie gewohnt emotionslos klang, „So trage ich wohl ein Mal der Schuld mit mir“


17:31 Uhr

Lyria Barian
21.02.2013, 13:22
Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:20 Uhr

„Hass“, lautete die Antwort des Drell eher er nach einem weiteren tiefen Atemzug fortfuhr, „Ich habe grausame Dinge getan. Bin ich besser als Orkarr, Pontos, Silent?“, antwortete der Drell auf ihre Frage. Lyria war gezwungen, die mit Desinfektionsmittel getränkten Wattebällchen von der Wunde zu entfernen, als sich auf einen Schlag alle Muskeln des Drell anspannten.
Einen Moment saß er reglos da, die Asari stützte sich nach hinten hin mit einer Hand ab, als ihr wieder schwindlig wurde. Dann bewegte sich Kains Kopf. Jetzt erst bemerkte die Pilotin die Narben auf den Unterarmen des Attentäters. die Schnitte waren zu regelmäßig als dass er sie sich in einem Kampf zugezogen haben könnte. Entweder handelte es sich um Folternarben oder...

„Ich bin selbst ein Waise und habe dennoch Kinder ihrer Mütter beraubt“, erklang die Stimme des Drells, welche dieses Mal eine ganz ungewohnte Lage erreichte, welche beinahe schon verzweifelt und zutiefst traurig klang, „Jedes einzelne Gesicht, jeder Schrei, jeder letzten Atemzug hat sich in mein Gedächtnis gebrannt“ Dann rastete er auf. Im nächsten Moment sirrte die Luft vor Energie, der Raum wurde verzogen und der Spiegel zersplitterte. Der Attentäter knickte ein, krümmte sich auf dem Boden. Lyria hatte alle Mühe, nicht rückwärts in die Badewanne zu fallen. Dann beendete der Drell seinen wütenden Hassmonolog.
Die Asari blinzelte, vor ihren Augen tanzten bunte Schatten. Sie war sich nicht sicher, ob es an den Schmerzmitteln lag oder... irgendetwas anderem. Gründe gab es genug. Sie schaute auf Nereus herunter, der auf dem Boden so klein und verloren aussah wie ein Neugeborenes. Lyria wusste nicht, ob sie Mitleid oder Abscheu empfinden sollte. Selbsthass war ihr völlig fremd. Verschiedene Personen ihrer Vaterfamilie hatten sie gelehrt, dass jeder seinen Platz im Universum hatte und auch die religiösen Schriften der Asari sprachen davon. Dann aber fiel ihr auf, dass sie zwar, wenn sie mit ihrem Pfad irgendwann unzufrieden war, noch mehr als genug Zeit hatte, sich in eine neue Richtung zu entwickeln, das aber auf den Drell nicht zu traf. Sie wusste nicht genau, wie alt Nereus werden würde, speziell wenn man seine Profession berücksichtigte, aber es war klar, dass sie ihn um ein vielfaches überleben würde. Dennoch schien es ihr verschwendete Energie, so mit seinem Schicksal zu hadern ohne etwas daran zu ändern.
"Bist du dann fertig?" War dann auch alles was sie sagte. Dann erhob sie sich seufzend. "Sag bescheid, wenn du dich gewaschen hast." Sie musste sich mit einer Hand an der Wand abstützen, als sie auf die Badezimmertür zu hielt.
Nicht gerade sehr taktvoll, Süße.
Na und? Ich meine, was war das denn? erst hält er sich eine Knarre an die Schläfe, dann schwingt er große Reden, wie schlimm sein Leben doch ist. Und was ändert er daran? Nichts...
Trotzdem.

Sie blieb im Türrahmen stehen, legte Daumen und Zeigefinger auf ihre Nasenwurzel. Das Knurren ihres Magens machte sie darauf aufmerksam, woher der Schwindelanfall gekommen war.
"Hör mal... Kain..." Was sollte sie nur sagen?
"Wenn dich das Morden so ankotzt, dann mach doch was anderes. Mit deinen Fähigkeiten findest du doch bestimmt was. Agent, oder... Bodyguard oder so was." Sie lies die Hand sinken und schaute dem Drell in die Augen. Noch immer stützte sie sich mit einer Hand ab. "Wir alle haben unseren Platz im Universum, weißt du?"

17:28 Uhr

Keel'o Vaelsha
02.03.2013, 14:38
<--- UWG – Raumkreuzer Progress
2:30 Systemzeit

Keel’o hasste das Blut kroganischer Riesenechsen. Es reichte ja nicht, dass ihm diese Rüpel die komplette Inneneinrichtung zerschlagen hatten, nein, einer dieser hirnlosen Muskelprotze musste natürlich noch seine Küche vollbluten – und an wem blieb es wieder hängen, die ganze Soße wegzuwischen? Keel’o schnaubte und setzte den Ultraschallwischer ein weiteres Mal an, um endlich die letzten Reste der getrockneten Lache zu entfernen.
„Wir sind gelandet, Captain“, säuselte Eve und Keel’o richtete sich erschöpft wieder auf. Technologie hin oder her, Putzen war noch immer anstrengend. Zumindest, wenn man Hygieneansprüche wie ein Quarianer, wie Keel’o im Speziellen, hatte. Zügig verstaute er das Putzzeug wieder und legte sich auf dem Weg zur Luftschleuse wieder das Sakko an.
„Ausgezeichnet. Besorg mir einen Termin bei der Zollbehörde, damit ich das Schiff anmelden kann und synchronisiere dich mit Zaks Systemen. Sobald er Neuigkeiten hat, will ich Wegpunkte haben, verstanden?“
„Sehr wohl, Captain. Aufgrund einer erst kürzlich aufgehobenen Luftraumsperre kann es jedoch zu erheblichen Verspätungen und Wartezeiten im Nahverkehr kommen. Genauere Informationen liegen mir im Moment leider nicht vor.“
Keel’o runzelte die Stirn. Wieso sollte jemand den Luftraum um den Raumhafen sperren? Schließlich zuckte er mit den Schultern und packte sich einen Rollkoffer, den er mit dem Nötigsten gepackt hatte. Es würde schon nicht so schlimm werden, dachte er bei sich, Illium war ja schließlich hohe Verkehrsaufkommen gewohnt und die erstklassigen Sicherheitsmechanismen würden ihr Übriges tun.

Oh, wie falsch er doch gelegen hatte. Noch ehe er den ersten Schritt auf den zierlichen, beinahe fragil aussehenden Landesteg gesetzt hatte, hielt der Quarianer inne und ließ seinen Blick über die unter und vor ihm liegenden Wartebereiche jenseits einer großen Glaskuppel schweifen.
„Keelah…“, stöhnte er bei dem Anblick, der sich ihm bot: tausende Menschen, Turianer, Asari und sonstige Spezies drängelten sich durch die Wartehallen des Raumhafens, welche sich nur wenige Hundert Meter von ihm entfernt befanden. Es war kein geschäftiges Treiben in den Massen, keine Hektik, mit der die Geschäftsleute und Reisenden unter ihnen von Flug zu Flug hetzten, sondern ein bloßes Gedrängel um den bequemsten Platz. Ihnen war anzusehen, dass sie warteten und das außerplanmäßig. Keel’o seufzte. Die Situation musste wohl doch schlimmer sein, als er angenommen hatte. Wie sollte er in dem Gewusel Megan finden?
„Mister Vaelsha?“
Er sah zur Seite und sah zwei Asari in Zolluniformen auf dem Steg zu ihm kommen. Beide sichtbar bewaffnet und eine von ihnen hatte ein Datenpad in der Hand. Dieser Anblick gefiel ihm ganz und gar nicht.
„Das bin ich.“
„Wir müssen Sie bitten, bis auf weiteres an Bord Ihres Schiffes zu bleiben und auf eine Freigabe der Zollbehörde zu warten“, eröffnete die Beamte direkt und tätigte ein paar Eingaben auf ihrem Datenpad.
„Wie bitte?“, erkundigte sich Keel’o entrüstet und wandte jetzt seine gesamte Körperfront den beiden Frauen zu, „Sie wollen mir verbieten, Illium zu betreten?“
„Es ist nur zu Ihrer eigenen Sicherheit, Sir.“
„Ich bin erwachsen, danke. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Was ist hier bitte los?“
„Es gab gestern einen terroristischen Anschlag auf einen Gebäudekomplex in den mittleren Ebenen, nicht weit von hier. Das Flugverbot ist zwar wieder aufgehoben worden, jedoch ist unser Nahverkehrssystem hoffnungslos überlastet, weshalb wir Passagiere im Moment nur in Schüben passieren lassen können. Zudem sind einige der Beteiligten der Polizei entkommen. Terrorwarnstufe Gelb ist ausgerufen worden, Sir, also bitte bleiben Sie vorerst auf Ihrem Schiff und leisten Sie den Anweisungen des Personals Folge.“
„Ich bin geschäftlich hier und diese Geschäfte dulden keinen Aufschub“, protestierte Keel’o, während die zweite, bisher stumme Zollbeamte ein digitales Siegel an der Luftschleuse seines Schiffes anbrachte.
„Das sind die meisten hier, Sir“, erwiderte die Asari trocken und hielt ihm das Datenpad hin, „ich brauche eine Unterschrift.“
„Ich will mit Ihrem Vorgesetzten sprechen.“
„Der ist in einer Besprechung und im Moment nicht abkömmlich. Wenn Sie solange jedoch auf Ihrem Schiff verbleiben, meldet er sich umgehend bei Ihnen.“
Keel’o brummte genervt. Es war in der Tat ein Unterschied wie Tag und Nacht: von Omega, wo er eine vergleichsweiße bedeutende Größe gewesen war und wo ihm die wenigsten etwas sagen konnten, wollten oder durften, nach Illium, wo er nur eine weitere Zahl zwischen den Zahnrädern hochmoderner Bürokratie war.
„Ich weigere mich, eingekerkert in meinem eigenen Schiff darauf zu warten, dass Ihr wertloses System mit seiner Rolle klarkommt und es endlich gebacken kriegt, die Leute von hier wegzuschaffen!“
„Wenn Sie sich weigern, unseren Anweisungen Folge zu leisten, müssen Sie ein Bußgeld in Höhe von fünftausend Credits zahlen und damit rechnen, dass ihr Schiff bis auf weiteres verankert wird. Der Flughafenbetreiber behält es sich außerdem vor, Zivilklage wegen Hausfriedensbruchs gegen Sie zu erheben“, betete die Zollbeamte den Standardtext herunter und rollte dabei sogar mit den Augen.
„Ich will zu Ihrem Vorgesetzten.“
„Ich sagte bereits, dass dieser im Moment nicht verfügbar ist.“
„Keel!“
Der Quarianer, welcher sich im Laufe der sich immer weiter zuspitzenden Konfrontation von Bürokratie und organisiertem Verbrechen der Beamten Schritt für Schritt angenähert und dabei die Hände langsam zu Fäusten geballt hatte, sah etwas verwundert an seiner Kontrahentin vorbei und erblickte Megan, die ihm wild winkend über den Landesteg gejoggt kam und eine Sporttasche quer um den Oberkörper umhängen hatte. War sie nicht auf ihr Schiff verbannt worden?
„Ich sehe, dir gehen diese Sesselfurzer auch auf den Sack – oder was immer du da zwischen den Beinen hast.“
„Ma’am?“
Die Asari schien von Megans rüdem Auftreten kaum beeindruckt, aber dafür überrascht zu sein, überhaupt jemanden auf diesem Landesteg anzutreffen. Sie hatte eine ihrer Augenbrauen angehoben und musterte die Söldnerin nun eindringlich von oben bis unten. Die andere Beamte blickte schnell zwischen Keel’o und Megan hin und her, anscheinend befürchtend, die Situation könnte eskalieren – oder zumindest kompliziert werden.
„Ganz ruhig, Miss Grenzer“, beschwichtigte die Söldnerin die Beamte, legte dabei jedoch einen äußerst selbstgefälligen Tonfall zu Tage, „Sie werden mich und meinen Freund nicht weiter belästigen müssen. Wir sind ja gleich weg.“
„Das glaube ich nicht, Ma’am“, erwiderte die Zollbeamte und lachte dabei kurz und entrüstet auf; sie schien die Frechheit, die sich ihr hier bot, nicht so recht glauben zu können und langsam schien es ihr auch zu bunt zu werden.
„Ihr Vorgesetzter scheint da anderer Meinung zu sein.“ Megan hielt der Asari grinsend ein Datenpad hin, welches diese mit gerunzelter Stirn laß. Nach und nach hellten ihre Gesichtszüge auf und die Beamte warf einen kurzen, erschrockenen Blick zu Megan, ehe sie weiterlaß.
„Ich dachte, der wäre in einer Besprechung?“, fuhr Keel’o die Beamten verärgert an, doch Megan antwortete an deren Stelle, wobei sie ihre Hände um seinen Arm schlang und sich an ihn drückte.
„Als ob mich das interessieren würde… kennst mich ja.“ Zufrieden grinste sie und Keel’o schmunzelte ebenfalls.
„Nun, Miss Fullner“, räumte schließlich die Beamte ein, krazte sich dabei hinter ihrem Ohr und nickte ihrer Kollegin zu, welche daraufhin das Siegel wieder entfernte, „ich schätze, ich kann Ihnen dann nur noch einen angenehmen Aufenthalt auf Illium wünschen.“
Megan, die die Beamte zornig angefunkelt hatte, taxierte die Asari noch für ein paar Augenblicke, ehe sie an Keel’os Arm zog und sich mit ihm im Schlepptau in Richtung Wartehalle aufmachte.
„Na los, hauen wir ab“, raunte sie und rempelte dabei die Beamte schroff an.

„Wie hast du denn das hingekriegt?“, fragte Keel’o einige Meter weiter, noch völlig perplex darüber, was gerade geschehen war.
„Ich habe sie bestochen“, gab Megan unverhohlen zu, als ob es etwas völlig normales wäre.
„Die Zollbeamte eben?“
„Nein, ihren Vorgesetzten… ihre Vorgesetzte. Herrgott, diese Eingeschlechterkacke da nervt mich, aber du weißt ja, was ich meine. Stelle ich dir übrigens in Rechnung.“
„Natürlich“, lächelte Keel’o und betrat mit der Söldnerin über ein Terminal die gigantische Wartehalle. Sofort schlug ihnen der Lärm tausender Absätze entgegen, die über den Boden schritten, das Brimborium der zahlreichen Geschäfte, die Essen, Zeitschriften und anderen Kram an die Reisenden brachten und mittendrin noch die lauten Ansagen der Bahnhofsleitung, die über riesige Lautsprecher das Chaos zu koordinieren versuchte. In den Gesichtern der Reisenden zeichnete sich Ungeduld und Frust ab – Zeichen des stundenlangen Wartens, wusste Keel’o. Auch Megan schien bereits zu wissen, was hier los war, denn sonderlich überrascht war sie ob des Anblicks, der sich ihr bot, nicht gerade. Sie löste sich wieder von Keel’os Arm und schritt zu einem Treppengeländer, wo sie die Arme in die Hüfte stemmte und die Backen aufblies.
„Also, wie kommen wir hier weg?“
„Die Skycars können wir vergessen, genau so wie unsere eigenen Schiffe“, murmelte Keel’o und musterte eine große Anzeigetafel, die mitten unter das große Kuppeldach der Halle projiziert wurde.
„Der Fußbus würde immer fahren“, überlegte die Söldnerin laut, „aber dann sind wir in vier Wochen noch unterwegs.“
„Wir können einen der Lowtrains nehmen“, bemerkte der Quarianer und deutete mit ausgestrecktem Arm auf eine Zeile der Tafel. Um die verschiedenen Ebenen und die Bewohner der Handelswelt möglichst effizient miteinander zu verbinden, hatte man in Illium nicht nur auf Skycars – privat oder in der Hand diverser Taxiunternehmen – oder Shuttles gesetzt, sondern auch Zugstrecken verlegt, die zum Teil unterirdisch, zum Teil auf Viadukten verliefen und so eine schnelle Verbindung für viele Personen von A nach B garantieren konnten. Die Lowtrains waren solche Züge, die größtenteils die unteren Ebenen abdeckten, dabei jedoch aber auch den Raumhafen, die Märkte und andere, betuchtere Ecken des Planeten anfuhren.
„Wieso klingt das nicht gut, so wie du das sagst?“
Megan kam mit dieser rhetorischen Frage zu ihm und betrachtete ebenfalls die Anzeigetafel, wobei sie die Arme vor ihrer Brust verschränkte.
„Es ist vermutlich ein kleiner Umweg“, erklärte Keel’o, „wir müssen über die Unteren Ebenen fahren. Ich würde es nicht Ghetto nennen, aber dort ist es etwas wärmer und die Leute leben ein klein wenig anders. Den Glanz und Glamour der Skylines kriegt man von dort unten nur zu fassen, wenn man sich ganz weit streckt… wenn du verstehst, was ich meine.“
„Illiums arme Schlucker leben dort“, fasste Megan zusammen und Keel’o nickte, „habe ich kein Problem damit. Schlimmer als Omega kann es nicht sein.“
Der Infobroker lachte lauthals. Schlimmer als Omega war es wahrlich nicht, da hatte sie Recht. Dennoch stand es dem Quarianer im Moment ganz und gar nicht danach, sich zum einen durch diese hektischen Massen zu quälen, nur um im nächsten Moment durch die trockene Schwüle der unteren Ebenen zu stapfen, wo es vermutlich nicht recht viel gemütlicher war. Er wollte endlich festen Boden unter den Füßen, vielleicht eines ihrer alten Lofts, falls es das überhaupt noch gab und sich nicht schon längst irgendein anderer unter den Nagel gerissen hatte.
Mit einem lässigen „Also, worauf warten wir?“ machte sich Keel’o mit Megan im Schlepptau auf zu den Haltestellen der Lowtrains. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Weg um einiges länger sein würde, als erst von Keel’o angenommen. Mit einem „Entschuldigen Sie?“ hier oder einem sachten Drücken dort schaffte es der Quarianer mit seiner Begleitung nur mühselig, sich zwischen den Massen der wartenden Passagiere hindurchzuquetschen. Nach einer Ewigkeiten schafften sie es dann jedoch, die Bahnsteige zu erreichen – oder zumindest in Sichtweite dieser zu geraten. Selbst diese, den ärmeren Schichten des Planeten vorbehaltene Zuglinie war von ungewöhnlich vielen Passagieren besucht und der Bahnsteig wahrlich geflutet. Keel’o seufzte resigniert und stützte sich auf dem Griff seines Rollkoffers ab.
„Na, das kann ja noch ewig dauern…“, seufzte der Quarianer genervt und wischte sich über das Visier. Megan jedoch schüttelte den Kopf und zog ihn mit sich.
„Hey, aus dem Weg! Verzieh dich, Platz da!“
Keifend und nörgelnd drängte sich die Söldnerin rabiat durch die Massen und zog Keel’o dabei mit sich, bis die beiden schlussendlich direkt am Rand des Bahnsteigs angelangt waren. Gerade rechtzeitig, da sogleich der Zug einfuhr und die beiden nicht unweit von sich über eine Tür zusteigen konnten.
„Feinfühlig wie eh und je“, scherzte Keel’o und griff an eine Stange über sich.
„Pff, ich war als Frau in der Kampftruppe. Mit Feinfühligkeit ist da nicht viel“, erwiderte Megan kaltschnäuzig und blickte an ihm vorbei hinaus auf die vorbeiziehende Stadtlandschaft. An ihren sich verändernden Gesichtszügen konnte Keel’o erkennen, wie die Erinnerungen vor ihrem inneren Auge wie ein Film abgespielt wurden und das geistesabwesende, gedankenverlorene Lächeln sagte ihm, dass sie diese Zeit wohl sehr zu vermissen schien. Kurz darauf kam sie wieder zurück in die reale Welt, ins hier und jetzt, und die Söldnerin legte ihren Kopf mit einem Seufzen auf Keel’os Schulter ab.
„Nostalgie?“
„Mhm“, brummte die Söldnerin, sah jedoch nicht auf, „war ne klasse Zeit… good times.“
Die Sonne schien jetzt nur noch sporadisch auf sie nieder und auf dem so auffällig blau geschminkten Gesicht führten die Schatten der Wolkenkratzer, die jetzt immer dichter beieinander standen, ihr abstraktes Spiel auf. Ihre Gesichtszüge verschwammen, ihre Nase etwa wirkte kleiner, als sie war, die zusammengekniffenen, fast geschlossenen Augen dunkler und eine Strähne ihres braunen Haars strich über die Backen, welche jetzt durch das Sonnenlicht einen fast orangenen Farbton angenommen hatten.
„Kennst du noch jemanden von früher?“
„Ein paar, ja. Die, die die Kurve gekriegt haben“, ihr Lachen klang verbittert, keineswegs fröhlich, „Jamal hast du ja schon kennengelernt. Er war nicht wirklich Teil der Truppe, aber er hat uns immer wieder mit den wichtigen Sachen versorgt: Ausstattung, Munition, Information. Wo wir auch hinkamen, Jamal hatte da schon was gedeixelt, dass wir besser gepennt haben, als die anderen, besser futterten, mehr duschen konnten. Dann gibt es da noch ein paar andere, aber das letzte Mal, als ich von ihnen gehört habe, ist schon Jahre her.“
Sie sah noch immer starr gerade aus dem Fenster hinaus, fast so, als ob sie die Sonne niederstarren konnte. Ihr normalerweise bläulicher Lippenstift schimmerte jetzt violett, was ihr einen ungewohnten Anstrich verlieh. Keel’o kannte sie nur mit ihrem markanten Blau im Gesicht.
„Familie? Kinder?“
Megan sah auf zu ihm und lächelte, senkte dann ihren Blick jedoch wieder. Nach ein paar Sekunden erst blickte sie wieder zum Fenster hinaus, fast so, als ob sie ihre nächsten Worte jetzt sorgfältig gewählt hatte.
„Ledig, keine Kinder“, antwortete sie knapp und dabei in einem Tonfall, der deutlich machte, dass das ein Thema war, über welches sie ungerne sprach. Keel’o beließ es dabei und unterdrückte das „Aber du hättest gerne welche?“, was ihm auf der Zunge lag. Eine merkwürdige Stille breitete sich zwischen beiden aus. Umso erfreuter war Keel’o darüber, dass die Ansage ihrer Station erklang.
„Hier müssen wir raus“, sagte er und Megan nahm wieder ihre Tasche auf.
„Wohin geht es denn jetzt eigentlich? Hast du einen Plan?“
„Um ehrlich zu sein, nein“, erwiderte Keel’o und gähnte lauthals, „ich bin auch verdammt müde. Bis Zak etwas gefunden hat, sollten wir uns vielleicht irgendein Hotel suchen.“
„Du willst jetzt pennen?“, fragte die Söldnerin ungläubig, als beide den Zug verließen und sich durch die Massen auf den Bahnsteigen zwängten.
„Solange wir niemanden vom Netzwerk gefunden haben, können wir eh nur warten“, erwiderte der Infobroker mit zuckenden Achseln und schob eine Asari, die hektisch in ein Telefonat vertieft war, etwas schroffer beiseite, als er eigentlich gewollt hatte. Diese Enge ging ihm auf den Zeiger, gleichwohl er als Quarianer wesentlich schlimmere Verhältnisse gewohnt war, so war es doch schon zu lange her, dass er in den klaustrophobischen Verhältnissen der Flottille gelebt hatte.
„Na dann suchen wir uns mal eine Absteige! Gibt die Teile hier ja bestimmt, wie Sand am Meer.“

Es war einfacher gesagt, als getan. Seit nunmehr zwei Stunden tigerten die beiden durch die unteren Ebenen, von einem abgewracktem Motel zum nächsten, denn etwas besseres konnte man in dieser Gegend nicht finden, doch nicht eine einzige Schabracke hatte einen Platz für sie zu bieten. Es war eine Convention in der Stadt, irgendetwas mit Game und Port, was auch immer das in diesem Gamerslang zu bedeuten hatte, und es herrschte Hochbetrieb in der Tourismusindustrie. Keel’os Füße schmerzten mittlerweile unerträglich, er war hundemüde, hatte Durst und wollte sich nur noch ins Bett legen, um zu schlafen. Die letzten Stunden hatten viel Kraft geraubt und er brauchte die Ruhe. Dementsprechend dünn war sein Nervenkostüm mittlerweile.
„Diese verdammte Ausgangssperre“, nörgelte Keel’o, „ich könnte jetzt in meiner Yacht liegen und mir in aller Ruhe im Fernsehen anschauen, wie diese Welt völlig durchdreht, während ich in meinem Bett einen heißen Kaffee trinke… aber nein, ich hänge hier herum.“
„Jetzt komm mal wieder runter“, beschwichtigte ihn Megan, „der Laden dort drüben scheint noch etwas frei zu haben!“
In der Tat, es war ein Motel, das in seinem Fenster ein Schild hängen hatte, das freie Betten umwarb. Dem Anschein nach war es eine Filiale einer größeren Kette, so protzig und überdimensional die Leuchtreklame oberhalb des Eingangs platziert war. Eilig betraten die beiden die Lobby, wo ein Salarianer geschäftig Papierkram verstaute.
„Guten Morgen und herzlich Willkommen auf Illium“, begrüßte er das ungleiche Paar und lehnte sich mit verschränkten Armen auf dem Thresen ab, „Sie haben Glück! Ein einziges Doppelbett habe ich noch.“
„Wir sind geschäftlich unterwegs. Haben Sie auch Einzelbetten?“
„Oh, das tut mir Leid. Ich bin ansonsten völlig ausgebucht, die Con… Sie wissen schon.“
Keel’o seufzte, ehe er ihm mit einem Nicken schließlich zu verstehen gab, dass sie dann wohl das Doppelbett nehmen mussten.
Ohne große Worte zu verlieren, folgten die beidem den Salarianer, der ihnen von der Beschaulichkeiten und der simplen, aber funktionalen Schlichtheit seiner Unterkünfte vorschwärmte, während sie über eine Treppe in einen etwas längeren Gang gingen, der nach links und rechts immer wieder in etwas abzweigte, das aussah wie große Schlafsäle. Scheinbar waren sie ein eine Jugendherberge geraten.
„Hier sind wir“, verkündete er schließlich, nachdem sie in einen der Schlafsäle abgebogen waren und dort vor etwas halt machten, was aussah wie ein riesiges Regal, das mit dutzenden Vorhängen verhangen war.
„Kabine Einseinunddreißig ist Ihre. Entschuldigen Sie die Umstände, aber Einzelbetten sind komplett ausgebucht. Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.“
Und so war der Salarianer auch wieder verschwunden, während Megan und Keel’o etwas verblüfft und überrumpelt vor den Vorhängen stehenblieben. Etwas zögerlich zog die Söldnerin Nummer Einseinunddreißig beiseite und dahinter kam eine Kabine zum Vorschein, die schlichter nicht hätte sein können: sie hatte gerade einmal die Ausmaße der Matratze, die darin lag und nur von einer hauchdünnen Decke und einem kleinen Kissen bedeckt war, und verfügte ansonsten nur über ein kleines Regal zum Verstauen privater Gegenstände und ein Fach, das gerade groß genug war, um Keel’os Rollkoffer aufnehmen zu können. Wortlos starrten die beiden für einige Augenblicke auf den Anblick, der sich ihnen bot, ehe Megan als erste das Wort ergriff.
„Es ist… schlicht.“
„Ja… schlicht“, wiederholte Keel’o mit kratziger Stimme ihre Worte und die Söldnerin brach in leises Gelächter aus.
„Was?“, fragte der Infobroker und kam nicht umhin, auch etwas zu schmunzeln.
„Wir gehören doch echt geschlagen“, versuchte sie möglichst leise zu flüstern, um die anderen Gäste nicht zu wecken, „mit einem Mords Schiff vor Anker liegen, aber Hauptsache in dieser Kaschemme hier pennen. Oh Mann, ey.“
„Ist mir jetzt auch egal, ich bewege mich keinen Zentimeter mehr“, brummte Keel’o und verstaute seine Sachen im Fach an der Seite.
„Doppelbett? Will mich dieser Typ verarschen?“, flüsterte Megan wütend, die es sich in dem Bett bequem zu machen versuchte. Ihre Rüstung verstaute sie ebenfalls in dem Fach, das bereits jetzt hoffnungslos überfüllt war. Auch an ihr waren die letzten Stunden wohl nicht ganz spurlos vorbeigegangen, jedoch schien sie sich gut genug im Griff zu haben, um nicht gänzlich auszuflippen. Etwas, das Keel'o doch sehr verwunderte.
„Das muss das absolut billigste vom Discount sein“, erwiderte Keel’o und legte sich neben sie ins Bett. Zumindest eine Hälfte seines Körpers, die andere lag jenseits der Bettkante und er musste sich zusammenreißen, nicht aus dem Bett zu fallen.
„Hast du Platz?“ - „Nein.“ - „Warte, ich rutsche etwas.“ - „Aber pass auf…“ - „Ja, Moment.“ - „Vorsicht!“ - „Warte!“ - „Keelah.“ - „So, jetzt.“
Es hatte sich nur marginal viel geändert, aber das war Keel’o jetzt auch egal. Er wollte nur noch schlafen und dieses ganze Theater hinter sich bringen. Rücken an Rücken lag er mit Megan in der Koje, die wohl sogar für quarianische Verhältnisse äußerst eng bemessen sein musste, und ließ die Ereignisse der letzten Stunden Revue passieren. Es schien ewig her zu sein, dass er mit Zak in dieser Gasse stand und dort die beiden Leichen begutachtet hatte oder mit Megan in den billigen Stripclub gegangen war, wo er schließlich von T-Bones Versteck erfahren hatte. Es schien alles schon so lang her und nun war er hier, auf Illium und auf der Jagd nach jenen, die das alles zu verschulden hatten. Er fühlte sich müde und ausgelaugt, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Es war Zeit, den Spieß umzudrehen und nun selbst in den Angriff über zu gehen.
„Keel?“
„Hm?“
„Du bist in Ordnung.“
„Du auch, Megan, du auch. Gute Nacht.“
„Schlaf gut, Keel.“

Kain Thalia
02.03.2013, 15:20
Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:31 Uhr

"Bist du dann fertig?" War dann auch alles was Lyria sagte. Dann erhob sie sich seufzend. "Sag Bescheid, wenn du dich gewaschen hast."

In den Sekunden des Schweigens die nach der Ansprache der Asari eingekehrt waren, konnte man jeden Atemzug des Schuppenträgers deutlich hören. Der Brustkorb des Drell hob und senkte sich unregelmäßig, ganz so als ob eine fremde Macht die Arbeit seiner beiden Lungenflügel erschweren würde. Wenigstens hielten sich die Kopfschmerzen in Grenzen, scheinbar hatte die biotische Eskapade seine Synapsen nicht angegriffen. Und dennoch hallten die Worte der Asari lange in seinem Kopf nach. Der Blick des Drell war immer noch gen Boden gerichtet. Er vermochte es nicht auf zu sehen, zu sehr schämte er sich einen Moment der Schwäche in Gegenwart einer anderen Person , die ihm nahe stand, gezeigt zu haben. Normalerweise trafen ihn keine verbalen Angriffe. Doch leider war das schützende Schild der Emotionslosigkeit aufgrund der andauernden Attacken an diesem Tag sehr löchrig geworden, so dass die Asari mit ihrer spitzen Zunge einen Dolch tief in sein Innerstes trieb. Sieh dich an, du elender Wurm. Zu feige um abzudrücken. Kriechst im Staub. Wen wundert es das du versagt hast?

"Hör mal... Kain..."

Zum Glück erhob nun die Pilotin das Wort, so dass die Selbstzweifel für einen kurzen Moment der Frauenstimme weichen mussten. Nichtsdestoweniger lockerte das Gefühl der Schande keineswegs den Griff mit dem es das Herz des Drell zu zerquetschen drohte. Kain hustete laut und kämpfte mit aller Kraft dagegen an sich dabei nicht weiter auf dem Boden zu krümmen. Er war ganz unten angekommen.
"Wenn dich das Morden so ankotzt, dann mach doch was anderes. Mit deinen Fähigkeiten findest du doch bestimmt was. Agent, oder... Bodyguard oder so was.", fuhr Lyria fort und Nereus spürte wie sie den Augenkontakt suchte. Thalia tat ihr den Gefallen und sah nun zu ihr auf. Vorsichtig erhob und kämpfte er sich auf seine Füße zurück, um dann im nächsten Moment auf dem relativ rutschigen Badezimmerboden auf die Knie zu fallen. Der Attentäter verzog keine Miene und klammerte sich nun am Waschbecken fest, um nicht erneut Bekanntschaft mit dem harten Untergrund machen zu müssen. Sein Blick fixierte weiterhin die Augen der Asari. Die ausdruckslosen Augen ruhten ganz auf den ihren.
"Wir alle haben unseren Platz im Universum, weißt du?", beendete die halbnackte Pilotin ihre Antwort.

„Ich bin kein freier Mann, Lyria. Mir blieb es verwehrt mein Schicksal selbst zu bestimmen“, entgegnete der Drell und setzte wackelig einen Fuß vor den anderen, um die kurze Distanz zu seiner Gesprächspartnerin zu überbrücken, „ In der Vergangenheit war ich ihre Waffe, in der Gegenwart bin ich ihre Beute. Alleinig in der Finsternis befindet sich mein Platz.“

Der Mann mit dem völlig vernarbten Oberkörper kam sehr dicht vor seiner Begleiterin zum Stehen und starrte diese weiterhin an. Seine Atmung beruhigte sich allmählich, aus den müden Gliedmaßen wich die Anspannung. Und doch schien sein Geist durcheinander, die Gedanken verwirrt und verworren zu sein. Der gefasste Attentäter nicht in der Lage seinen Fokus wiederzuerlangen war schlichtweg durch den Wind. Solche Personen waren imstande Dinge zu vollbringen mit denen man nicht im Entferntesten gerechnet hätte. So auch Kain. Der Drell legte die Arme um die unwesentlich kleinere Asari und drückte diese bestimmend, aber nicht grob, und auf merkwürdige Art und Weise beinahe zärtlich an sich. Seinen Kopf vergrub er oberhalb ihres Schulterblattes, so dass diese mit Sicherheit seinen warmen Atem auf der Haut hätte spüren müssen.

„Was ist nur los mit mir?“, hauchte der sonst so todbringende Assassine seiner Pilotin entgegen. Die grünen Finger krallten sich leicht und eventuell auch etwas herausfordernd in das bläuliche Fleisch. „Ich danke dir, Lyria“

17:34 Uhr

Lyria Barian
05.03.2013, 14:23
Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:28 Uhr

Der Drell begann auf sie zuzustolpern. Lyria wollte ihm ja gern die Hand reichen, allerdings war auch ihr wieder schwindlig geworden und sie war froh, sich selbst auf den Beinen halten zu können.
„Ich bin kein freier Mann, Lyria. Mir blieb es verwehrt mein Schicksal selbst zu bestimmen“, entgegnete der Drell und setzte wackelig einen Fuß vor den anderen, um die kurze Distanz zu seiner Gesprächspartnerin zu überbrücken, „ In der Vergangenheit war ich ihre Waffe, in der Gegenwart bin ich ihre Beute. Alleinig in der Finsternis befindet sich mein Platz.“
Also, wenn du dich so in von anderen in eine Rolle zwängen lässt, hast du selbst schuld. Lyria biss sich auf die Lippen, sie wollte den Mann eigentlich nicht runtermachen. Eigentlich wollte sie auch überhaupt nicht weiter darüber sprechen. Sie wollte sich einfach nur noch waschen, was essen und dann schlafen. Sehr lange schlafen.
Mittlerweile stand der Drell vor ihr. Sie hob den Kopf. Blicke trafen sich. Es passte kaum noch eine Hand zwischen sie. Da war etwas seltsames in seinem Blick, als hätte er Schwierigkeiten, sie anzusehen, zu erkennen. Dann kam er ihr plötzlich nahe, legte die Arme um sie. Sein Atem strich warm über ihre Haut, „Was ist nur los mit mir?“
Lyria hatte eine Antwort auf der Zunge liegen, dann aber bohrten sich Nadeln in ihr linkes Schulterblatt, direkt unterhalb der Prellung. Und knapp unterhalb ihres Nackens, ihre Zähne knirschten, als sie einen Aufschrei unterdrücken musste. Schmerz überschattete dann auch seine nächsten, eigentlich zart gehauchten Worte: „Ich danke dir, Lyria“
Und auch wenn die Pilotin eine tiefe Wärme ob dieser Worte empfand, war ihr primärer Impuls, die schmerzhafte Umarmung zu lösen. sie schob die Hände zwischen sie beide, drückte vorsichtig und sanft den Attentäter von sich weg.
"Gern geschehen... Kain...", presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Dann musste sie sich an den Schultern des Mannes festhalten, als die bunten Punkte zurückkamen. Sie wankte, legte eine Hand wieder an den Türrahmen. Hob erneut den Blick. Sie spürte seinen warmen Körper nah dem ihren, bemerkte all diese Muskeln... Hatte er sich von der Umarmung vielleicht mehr erhofft als nur Trost?
"Hör mal, ich...", Verdammt, ist mir heiß, "...brauch dringend was zu essen. Sag... Einfach bescheid, wenn du hier drin fertig bist, okay?"
Sie stolperte zurück auf die Treppe und ging vorsichtig die Stufen hinunter. Dabei massierte sie sich mit einer Hand notdürftig Nacken und, ganz behutsam die linke Schulter. Scheiße, Drell haben vielleicht spitze, harte Nägel.
Als sie unten im Wohnbereich angelangt war, zierten einige violette und purpurne Flecken ihr Gesicht. Wie nah er ihr gekommen war, sein athletischer Körper war ihr vorher schon aufgefallen... Aber ihn als... als... Lustobjekt anzusehen war ihr nicht in den Sinn gekommen. Sie schleppte sich zu einem Kühlschrank, der sich als Lager für ausschließlich alkoholische Getränke entpuppte und durchsuchte weiter die Küchenzeile. Irgendwann hatte sie dann einen Vorrat aus Eiern, Gemüse und Fleisch beisammen. Normalerweise hatte sie durchaus Spaß daran, essen zuzubereiten, auch wenn es kein wirkliches Hobby von ihr war, nun aber begnügte sie sich damit, alles zu einen Eier-Fleisch-Salat zusammen zu würfeln und endlich was zwischen die Zähne zu kriegen.
Dennoch suchte sie nach zwei Bissen nach Gewürzen und leerte einen der Streuer fast bis zur Hälfte. Sie bemühte sich, sich fürs erste nur aufs Essen zu konzentrieren, doch immer wieder wanderten ihre Gedanken zu dem Badezimmer zurück, der Nähe zwischen ihnen... Und die Frage, wie nah sie es eigentlich haben wollte. Tatsächlich war sie in der Vergangenheit nicht besonders oft in die Verlegenheit gekommen, dass jemand auf sie zugekommen war. Sie hatte immer gedacht, dass es an ihrer muskulösen Statur lag, viele der Männer bevorzugten offensichtlich... zierlicher gebaute Partner. Auch wenn sie das Gegenteil schon erlebt hatte... Und dann hatte es auch noch die Geschichte mit Freyja'Nhja nar Rayya gegeben...
Ihre Erinnerungen wanderten erst zurück zu dem Drell, dann zu ihrem Magen. Obwohl sie die nicht kleine Menge aus Fleisch, Ei und Salat mittlerweile verdrückt hatte, gab dieser immer noch keine Ruhe.
Scheißbiotik
Sie griff nach einer Pfanne, haute noch die restlichen Eier rein und mischte noch Fleisch drunter.

Kain Thalia
07.03.2013, 01:02
Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:34 Uhr

Der Körper der Asari verkrampfte während der Drell sie in die Arme schloss. Dem aufmerksamen Beobachter, der Kain nun einmal war, fiel das Missbehagen von Lyria sofort auf und so ließ er auch die blaue Kämpferin gewähren als sie sich aus der Umarmung zu lösen versuchte. Sein fragender Blick blieb dennoch auf seinem Gegenüber haften, das sich um einen sicheren Stand bemüht auf ihm abstützte. Da der emotional abgestumpfte Attentäter keinerlei Feingefühl für solch Situationen besaß, konnte Nereus nicht abschätzen, wieso er gerade Ablehnung empfing. Hatte diese Umarmung etwaige Schamgrenzen überschritten? "Hör mal, ich brauch dringend was zu essen. Sag... Einfach Bescheid, wenn du hier drin fertig bist, okay?", lauteten die Worte der Pilotin ehe diese stürmisch das Badezimmer verließ. Thalia wollte noch etwas sagen, doch weil die Asari bereits die Treppe hinunter rumpelte, verkniff er sich seinen Kommentar und für die Dauer ein paar weiterer Wimpernschläge schaute er an die Stelle, wo sich gerade noch seine Begleiterin befunden hatte.

Die grüne Hand strich über den schuppigen Kopf als die schwarzen Augen das volle Ausmaß des biotischen Ausbruchs erkannten. Dieses eigentlich luxuriöse Badezimmer glich nun vielmehr einem Schlachtfeld, welches übersät mit Scherben und zerschmetterten Wandschränken einer neuen Inneneinrichtung bedurfte. Nereus, der Schleicher, tänzelte elegant mit seinen nackten Füßen zwischen den spitzen Gegenständen umher bis er vor der Dusche zum Stehen kam. Nach dem die letzten Hüllen gefallen waren, hörte man das Wasser bereits aus dem Duschkopf schießen. Die grünen Augenlider schoben sich über die schwarzen Edelsteine im Gesicht des Drell und dieser genoss die eiskalte Dusche, welche ihn hoffentlich aus dieser geistigen Verwirrtheit reißen würde. Es schien als würde jeder Tropfen des Eiswassers in Zeitlupe über seinen geschundenen Körper rinnen. Tausend kleine Nadelstiche, tausend kleine Impulse, die allesamt seine Synapsen wachzurütteln versuchten und den Schmutz dieses grausamen Tages mit sich in den Abfluss rissen. Nichtsdestoweniger zog Thalia das nasse Vergnügen nicht unnötig in die Länge und setzte der Erfrischung ein abruptes Ende nach dem sein Körper wieder gänzlich gereinigt war. Erst als der Assassine einen Schritt aus der Duschkabine gesetzt hatte, fiel ihm auf, dass die Badezimmertür nach Lyrias Abgang immer noch sperrangelweit offen stand. Mit einem Kopfschütteln äußerte sich der Drell zu diesem Umstand, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Selbst wenn die Asari zufällig in diesem Zimmer erscheinen würde, so hätte er nichts vor ihr zu verstecken.

Mit einem Handtuch um die Hüften geschwungen stapfte Nereus durch das Badezimmer und hob das Verbandszeug mitsamt seiner Hose vom Boden auf. Wenige Sekunden später fand er sich im Schlafzimmer wieder und riss den dort befindlichen Kleiderschrank auf. Die Lippen des Drell zeichneten ein schiefes Lächeln als er vorfand, was er vorzufinden gehofft hatte. Da es sich hierbei um den Kleiderschrank hochdekorierter Diplomaten im Dienste der Hanar handelte, war dieser reichlich mit Inhalt gefüllt. Von alltäglichen Stücken über extrem teure Roben bis hin zu Outfits, die jedermann unerkannt in Nos Astras finstere Ecken Zutritt verschafften, war alles vorzufinden. Die Diplomatie war ein vielseitiges Geschäft und genau dies spiegelte sich auch in dieser imposanten Ansammlung von Textilien wider. Am Rande stellte Kain fest, dass es sich hierbei aber ausschließlich um Herrenkleidung handelte, die vermutlich Lyria nicht passen oder wie ein Kind, dass aus Kostengründen die getragene Kleidung des großen Bruders tragen musste, erscheinen ließ. Tatsächlich vergrößerte sich das charmante Lächeln bei diesem Gedanken zu einem hämischen Grinsen. Ich werde den Reinigungsdienst beauftragen unsere Kleidung zu säubern. In der Wohnung ist es nicht von Belang wie sie rumrennt , dachte Nereus und verließ mit dem Verbandszeug in der Hand das Schlafzimmer. Vorsichtig schritt er die Treppen hinunter, wollte er doch keinen weiteren und womöglich folgenschweren Sturz provozieren.

Dem erfrischten Krieger, welcher nach der Dusche sichtlich an Vitalität dazugewonnen hatte, stieg bereits im Wohnzimmer der Geruch des Essens in die Nase. „Ich hätte nie geahnt, dass ich mit einer begabten Köchin Umgang pflege“, meinte Nereus, dem viel zu spät auffiel, dass er wahrscheinlich lieber seinen Körper mit etwas mehr als einem Handtuch bedecken sollte. Hoffentlich würde die Asari nicht erneut in Verlegenheit geraten. Kain ließ von diesen Gedanken nichts nach außen dringen, war er sich sowieso komplett unsicher wie er gerade auf Lyria wirkte. „Leider musste ich feststellen, dass sich oben im Schlafzimmerschrank nur Kleidungsstücke befinden, die sicherlich weder ihrem Geschmack noch ihrer Körpergröße entsprechen, Lyria.“ Kain legte seine Hände auf die Küchenzeile, welche frei im Raum stand und befand sich somit genau gegenüber der Asari, die ihr Mahl zubereitete. Die schwarzen Iriden wanderten über die Speisen und zugegebenermaßen hätte der Drell seiner Pilotin nicht zugetraut, dass diese derart viel essen könne. Er wendete sich von den Eiern ab, welche in der Pfanne brutzelten und suchte den Blickkontakt mit Lyria. „Essen sie bitte in Ruhe weiter, meine Dame. Nur würde es mich freuen, wenn sie mir anschließend noch den Verband anlegen könnten. Ihnen ist sicherlich nicht entgangen, dass wir Attentäter und Meuchelmörder nämlich sehr angespannt auf lose Enden reagieren“, ergriff Thalia das Wort und hob das Verbandszeug demonstrativ in die Luft, um es dann auf der Küchenzeile abzustellen. Für einen weiteren Moment schwieg der Attentäter und ließ die Erscheinung der Asari auf sich wirken ehe der Schuppenträger sich umdrehte und dann auf ein Terminal zu lief. Während der Bewegung zeichnete sich die Arbeit der Muskeln unter seiner schuppigen Haut ab. Wie Schlangen zischten die Narben über den grünen Körper, selbst die Beine des Athleten zierten Erinnerungen der Vergangenheit und an einigen Stellen schien die Haut von schlimmen Brandwunden gezeichnet.

Die feingliedrigen Finger des Auftragskillers huschten über das haptische Eingabefeld und schickten binnen weniger Sekunden einen eindeutigen Befehl an die Rezeption des Hotels. Ein paar Wimpernschläge später empfing das Terminal bereits die Bestätigung der Reinigungsanfrage. Kain massierte sich die Schläfen und kniff seine Augen zusammen. Der Service im Caracas war augenscheinlich immer noch schnell, diskret und zuverlässig. „Ich war so frei und habe nun den Reinigungsservice schicken lassen. Meine Ausrüstung sehnt sich nach einer Wäsche. Wenn sie nicht in übergroßen Diplomatenkleidern rumlaufen möchten, dann würde ich raten, dass sie ihnen ihre Sachen mitgeben“, wand sich der Drell der Köchin zu, „ Glauben sie mir. Es gibt keinen Fleck in der gesamten Galaxis, den sie hier nicht entfernen können.“ Die letzten beiden Sätze wurden von einem charmanten Lächeln begleitet. „Für gewöhnlich wird die Reinigung aber ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen, so dass ich vorschlage sie machen es sich bequem und ich organisieren unsere Reisemöglichkeit nach Antirumgon. Das ist das Mindeste, was ich ihnen schulde“, beendete Thalia seine Erklärung und baute sich mit dem Handtuch um die Hüften inmitten des Raumes auf. Es war an der Zeit wieder aufrecht durch das Leben zu gehen.

17:40 Uhr

Lyria Barian
10.03.2013, 14:48
Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:38 Uhr

„Ich hätte nie geahnt, dass ich mit einer begabten Köchin Umgang pflege“
"Warts ab. Noch hast du nicht probiert."
Ach du Scheiße! Er ist nackt!

Lyria konnte fühlen, wie sie violett-purpur anlief und senkte rasch den Kopf. Zusammenhanglose Bilder blitzten vor ihrem Inneren Auge auf, sie bemühte sich, auf keines wirklich konzentriert zu achten. Dann bemerkte sie, dass Nereus was gesagt hatte. Sie hob den Kopf.
"Mh?"
Guck ihm nur ins Gesicht.
Diese Muskeln... Narben....
Ja, rein körperlich war der Drell durchaus attraktiv. Aber eine Beziehung? In der Vergangenheit hatte Lyria festgestellt, dass sie, wenn sie sich auf ein anderes Wesen einließ, auch mehr wollte als Sex. Und dass ein langes Leben ziemlich schmerzhaft sein konnte. Sie seufzte leise, während sie die Fleisch-Eier-Pampe auf zwei Teller verteilte.
Gerade bat Kain sie, ihm noch den Verband anzulegen. Sie schob sich noch eine Gabel in den Mund, allmählich verschwand das Hungergefühl. Endlich. Sie konnte es selbst nicht leiden, wenn sie sich so vollstopfen musste. Wie immer, nachdem sie den Sturm entfesselt hatte. Die Asari schaute ihn an. Er stand direkt vor ihr, hatte gerade das Verbandszeug auf den Thresen gestellt. So nah. Irgendwie fühlte Lyria sich unwohl, zu plötzlich zu intim.
"Ja, klar." sagte sie mit leiser, nervöser Stimme. Sie wollte ihm gerade den zweiten Teller hinschieben, als er sich schon wieder umdrehte. Sie verdrehte ihre Augen.
Einmal. Nur EINMAL ein normales Gespräch mit ihm. Und das bis zum Ende.

Dann meinte er, dass er den Reinigungsdienst bestellt hatte.
"Wie rücksichtsvoll von dir. Aber mach dir keine Sorgen, ich hab noch ein paar Klamotten." Die Pilotin deutete mit dem Kinn auf ihre Tasche, die sie irgendwie durch das blutige Chaos dieses Tages gerettet hatte. Sie ging im Kopf kurz durch, was sie noch hatte.
Noch fünf Monturen Unterwäsche, ein Pullover, zwei Blusen, meinen Mantel. Obwohl das fürs Erste reichen würde, wäre eine Wäsche wohl keine schlechte Idee. Lyria zuckte mit den Schultern. Das Pochen kehrte in ihre Linke zurück. Sie verzog den Mund und deutete dann auf das Sofa.
"Setz dich."
Sie kam herüber, nahm hinter ihm Platz und begann, die Wunde zu verbinden. Sie vermied es, sich etwas auf die Berührungen einzubilden und verdrängte, dass er, abgesehen von dem dünnen Handtuch, eigentlich nackt war. Die Asari fühlte sich wieder leicht unwohl, ungewollt intim. Und kam nicht umhin, über den Drell als Partner nachzudenken. Aber so attraktiv er auch war, vielleicht abgesehen von den Zeugnissen seiner Selbstverstümmelung, irgendwie... es störte sie nicht wirklich, aber es würde sie in einer Beziehung wohl stören. Nicht eben wenige seiner Charaktereigenschaften.
Irgendwann war sie fertig.
"Okay, das sollte fürs Erste reichen. Aber sobald wir Illium verlassen haben, solltest du zu einem richtigen Arzt gehen."
Sie stand auf und verspeiste noch die Reste ihrer Portion.
"Hier.", reichte sie ihm den zweiten Teller, "Ich bin dann duschen. Die Wäsche werf' ich vor die Tür, falls der Zimmerservice schon aufkreuzt." Und das tat sie dann auch. Allerdings sperrte sie die Tür ab. Sie wollte keinen weiteren... Zusammenstoß provozieren. Oder einem Vorbeugen. Nachdenklich lies die Asari den Blick schweifen. Und ein schiefes Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Wie oft hatte sie damals die Zimmer in Garrans Wohnung zerstört?
Sie musterte sich in dem Spiegel über dem Waschbecken, der irgendwie den Ausbruchs des Drells überstanden hatte.
Sie hatte am ganzen Körper violette Flecken, ihr Nacken war stark gerötet, ihre linke Schulter erstrahlte in einem tiefroten Purpurton. Sei tänzelte zum die Glasscherben herum zur Dusche und begrüßte das kalte Wasser. Sie massierte vorsichtig das Duschgel in ihre Haut ein, an manchen Stellen noch eine Spur behutsamer. Und ihre Gedanken kehrten einmal mehr zu Nereus, also Kain, zurück.

Auf der einen Seite begrüßte Lyria es, dass er nun offener mit ihr Umsprang. Auf der anderen Seite fand sie manche Seiten seines Charakters... bestenfalls befremdlich. Doch wieder kamen ihr die Muskeln in den Sinn, die sich unter ihren Händen anspannten... Ihre Gedanken machten einen Sprung, weiche, nur von einer dünnen Anzugsschicht verborgene Haut, die unter ihren Händen leicht erbebte, sanfter Druck, den sie selbst ausgeübt und glühende Augen hinter einer dünnen Scheibe Glas...
"Huh?"
Sie realisierte erst jetzt, dass sie ihre Brüste... hingebungsvoller massiert hatte als nötig gewesen wäre. Die Pilotin schüttelte den Kopf, was ein leichtes Ziehen im Nacken verursachte, und drehte das kalte Wasser auf. Schließlich stieg sie aus der Dusche. Sie fühlte sich gut, nicht mehr so zerschlagen wie zuvor, wenn auch immer noch unfassbar müde. Erst jetzt bemerkte Lyria, dass sie vergessen hatte, sich frische Wäsche mit nach Oben zu nehmen. Schlagartig verfärbte sich ihr Gesicht wieder. "Scheiße!"
Zum Glück für sie fand sie in einem der Schränke ein langes Handtuch, sodass sie sich zumindest notdürftig bedecken konnte. Zögerlich trat sie hinaus. Normalerweise geriet Die Asari nicht so leicht in Verlegenheit, doch mit Hinblick auf ihre aktuelle Situation und Kaines dezent aufdringlichem verhalten... Beiläufig bemerkte sie, dass ihre dreckige Wäsche verschwunden war. Dann fiel ihr sein schiefes Lächeln ein, als er davon gesprochen hatte, dass ihre Sachen gewaschen werden würden. Und dass er nur mit einem Handtuch bekleidet heruntergekommen war, obwohl er ohne Probleme etwas in seiner Größe im Schlafzimmer gehabt haben musste. War das etwa seine Methode, mit Frauen... also Wesen, die er als weiblich wahrnahm, umzugehen?
Nun ja, er IST ein emotionaler Holzklotz.
Süße, er war einfach fertig. Du kannst aus dieser Situation keine Rückschlüsse auf sein sonstiges Verhalten ziehen.
Naja, schon, aber ein oder zweimal hat er's trotzdem auf die Spitze getrieben...
Und DU bist halbnackt zu ihm ins Bad gegangen. Sie stöhnte. Gedankenlosigkeit servierte einem immer die Quittung, notfalls als dunkle Selbstgesprächsstimme.

Bevor Lyria jedoch nach unten ging, warf sie noch einen Blick in das Schlafzimmer. Ein Doppelbett... Na, das wurde immer besser. Schicksalsergeben machte doe Pilotin sich auf den Weg nach unten. Er saß noch immer halbnackt auf dem Sofa, ihre dreckigen Klamotten waren verschwunden. Sie straffte die Schultern und hielt auf ihre Tasche zu.
"Ich hab meine Wäsche vergessen." Sie griff danach.
"Wo schläfst du? Sofa oder Bett? Ist deine Hütte, als entscheidest du."

18:00 Uhr

Kain Thalia
25.03.2013, 15:20
Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
17:38 Uhr

"Okay, das sollte fürs Erste reichen. Aber sobald wir Illium verlassen haben, solltest du zu einem richtigen Arzt gehen“, erklang die feminine Stimme der Asari nach dem sie die Wunde am Körper des Drell notdürftig verbunden hatte. Die prüfenden Augen von Nereus wanderten über das vollbrachte Werk, welches seinen Oberarm und Teile der Schulter zierte. Der Verband saß ordentlich und war scheinbar nicht der erste den Lyria angebracht hatte. Dennoch war Kain sich sicher, dass er die Arbeit besser verrichtet hätte, aber man konnte seiner Aushilfskrankenschwester eigentlich keinen Vorwurf machen. Zumal er es nicht vermochte sich an dieser Stelle selbst zu verarzten. „Danke“, fiel die knappe Antwort des Assassinen aus, der nun begann das Essen zu kosten. Auch in diesem Falle war das Ergebnis nichts was ihn beeindruckte.

Die nächsten Worte seiner Pilotin beantwortete er mit einem leichten Nicken während er sich eine weitere Gabel in den Mund schob. Kain erwischte sich dabei, wie er der halbnackten Erscheinung einen weiteren Blick hinterher warf, als diese sich die Treppe hinauf schwang. Ihr Hinterteil weiß durchaus mehr als ihr Essen zu überzeugen, dachte Nereus und erhob sich von der Couch. Nachdem die beiden Teller abgewaschen und fein säuberlich in den Schrank gewandert waren, meldete sich die Klingel des Appartements, woraufhin der abgekämpfte Athlet aufgeschreckt zur Sprechanlage eilte und dabei beinahe sein Handtuch verloren hätte. Mit einer Hand und in leicht verkrampfter Pose hielt Thalia das Stück Stoff vor seinem Körper während die freie Rechte das Panel neben der Tür betätigte. „Ich schätze sie sind wegen der Wäsche gekommen?“, fragte der Drell und versuchte mit aller Kraft die Schwerkraft zu überwinden um nicht völlig nackt in der Wohnung zu stehen falls Lyria ins Wohnzimmer kommen würde. Killerelite, Meuchelmörder, Todesbringer. Und trotzdem bereitet dir ein Handtuch Probleme. Ich verstehe, Kain, ging es Nereus durch den Kopf als er das Gefecht mit seinem Handtuch fortführte. „Sehr wohl“, rauschte die Antwort des Gegenübers durch die Sprechanlage. „Einen Moment bitte“, entgegnete Thalia blitzschnell und ließ von dem Panel ab, um sich endlich das Handtuch wieder richtig um die Hüfte schwingen zu können.

Mit einem aufgezwungen Lächeln übergab der grüne Schuppenträger sowohl seine als auch die Wäsche von Lyria, welche er zuvor aus dem oberen Stockwerk geholt hatte. Die Tatsache, dass die Asari die Badezimmertüre abgeschlossen hatte, war ihm zwar aufgefallen, störte ihn aber nicht im Geringsten. Kain war nicht im Stande irgendeine Bedeutung diesem kleinen Detail zu kommen zu lassen. Die Menschenfrau bedankte sich und versicherte eine schnelle und ordentliche Reinigung, obwohl sie beim Anblick der stark in Mitleidenschaft gezogenen Kleidung eine merkwürdige Miene verzogen hatte. Umgehend hellte diese sich aber auf als der attraktiven Blondine der muskulöse Oberkörper des Attentäters ins Auge sprang. Nichtsdestoweniger verabschiedete sich Thalia höflich und schloss vor ihrer Nase die Tür ehe sie ihn in einen Flirt verwickeln konnte. Ein lautes Seufzen war zu hören, als die schwere Tür endlich wieder geschlossen war. Die schwarzen Augen wanderten zur Uhr. Die Reinigung der Kleidung würde etwa zwei Stunden in Anspruch nehmen. Genügend Zeit, um sich nach einer Reisemöglichkeit umzuhören. Kain ging erneut auf die Couch zu und ließ sich erschöpft auf die weiche Sitzgelegenheit fallen. Seine Hand strich über sein geschupptes Haupt während er die Augen schloss. Auch wenn man seinem Körper die Anstrengung der letzten Stunden immer noch ansah, so arbeitete sein analytischer Verstand bereits wieder in den gewohnten Bahnen.

Reisemöglichkeit. Schnell, diskret, unerkannt. Inoffizielle Route? Ja, schwieriger nachzuvollziehen. Illegal? Eventuell, aber zu unbedeutend für die Behörden. Keine Ermittlungen zu befürchten. Schmuggler , lauteten die Gedanken im Kopf des Drells, welcher die Augen langsam öffnete als er hörte, dass die Asari die Treppe hinabschritt. Auch sie trug nur noch ein Handtuch, das die entscheidenden Stellen ihres Körpers mehr oder weniger gut zu verbergen wusste. Die dunklen, seelenlosen Augen des Assassinen musterten Lyria nun etwas eindringlicher als sie es ansonsten getan hätten, wenn sie doch ordentlich gekleidet vor ihn getreten wäre. Auch ein emotionaler Holzklotz vermochte es körperliche Lust zu empfinden. "Ich hab meine Wäsche vergessen.", meinte das weibliche Objekt der Begierde als es nach seiner Tasche griff, woraufhin Thalia sich erhob und neben ihr aufbaute. Seine Muskeln – bereit zum Angriff – spannten sich an.

"Wo schläfst du? Sofa oder Bett? Ist deine Hütte, also entscheidest du.", drangen die Worte von Lyria in Nereus Gehörgänge. „So gern ich auch das Bett mit einer attraktiven Asari, wie ihnen, teilen würde, Lyria“, Kain machte eine Kunstpause und schaute seiner Pilotin in die Augen, „Muss ich leider ablehnen, da ich mich nun um unsere Abreise kümmern werde“ Ein Moment der Stille kehrte ein, als der Drell auf die Asari zu schritt, den Arm um ihre Hüften legte und sie völlig unerwartet küsste. Der Kuss war zwar kurzweilig, aber versprühte trotzdem eine gewisse Innigkeit und Leidenschaft. Es war kein tiefgehendes Gefühl, welches der Drell ohnehin nur schwer imstande war zu fühlen, sondern vielmehr Ausdruck der Anziehungskraft, die die Asari auf ihn ausübte und ihn somit zu dieser körperlichen Hingabe antrieb. Nereus löste sich von den dunklen Lippen seiner Begleiterin und verschwand ohne ein Sterbenswörtchen im Schlafzimmer der Suite. Er riss die Schranktür auf und suchte nach einem passenden Outfit, um sich in die dunkelsten Gassen der Raumhäfen zu begeben.


18:03 Uhr

Lyria Barian
26.03.2013, 00:22
Nos Astra – Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomatensuite der Hanar
18:00 Uhr

„So gern ich auch das Bett mit einer attraktiven Asari, wie ihnen, teilen würde, Lyria“, Seine Augen schauten tief in die Ihren, ein seltsames, schwer zu umschreibendes Gefühl machte sich ihn Lyrias Hinterkopf breit, „Muss ich leider ablehnen, da ich mich nun um unsere Abreise kümmern werde“
Stille. Empörung. Dieses eigenartige, prickelnde Gefühl in ihrem Kopf.
Das stand nie zur Debatte, du notgeiler... Sie hatte es schon auf der Zunge liegen. Und plötzlich seine in ihrem Mund. Kain hatte sie völlig überrumpelt, sie schnell ergriffen, seine Hand ruhte auf ihrer Hüfte, sacht berührten sich die Lippen, auffordernd wurden sie von seiner Zunge umspielt. Für einen Herzschlag lang entstand ein Tor zwischen ihnen, durch das ein warmes Gefühl der Zuneigung floss, Verlangen blitzte auf. Gerade, als ihre Hand sich auf seine Schulter legte und sie im Begriff war, den Kuss zu erwidern, löste er sich von ihr.
Fassungslos starrte die Asari dem Drell hinterher, wie dieser rasch die Treppe hinauf glitt. Sie stand da, mitten im Raum, die Arme hingen herab und... fuhr mit der Zunge verträumt über ihre Lippen. Sie zuckte zusammen, als das Handtuch herunter glitt.
Scheiße! Hektisch zog sie sich die Unterwäsche über, die sich in der Tasche befunden hatte. ihr Gesicht war Purpur angelaufen.
Was war DAS denn?
Sie zog schnell die Hose über, holte eine ärmellose Bluse heraus und hielt inne. Lohnte es sich, die Bluse über zu ziehen? Sie wollte sich sowieso gleich hinlegen... Aber wenn sie weiterhin halbnackt hier rum lief, wer wusste, zu was Nereus sich noch hinreißen lies? Ihr erster Eindruck von ihm schien sich zu bestätigen: Er war ein Raubtier, wenn es um Sex ging. Sein trockener Humor schien nur dazu gut zu sein, das schlummernde Verlangen in ihm zu überspielen. Oder war er einfach dankbar? Er hatte erst heute Dr. Orlow verloren, es war möglich, das er gar nichts für sie empfand, sondern nur ein... ein Ventil brauchte.
Klingt plausibel, denk mal an seinen Ausbruch oben im Bad.
Du hältst dich da raus!
Die weiße Bluse schloss sich um ihren Oberkörper. Sie war nicht besonders teuer gewesen, aber im vergleich zu dem Schirt, das sie den ganzen Tag getragen hatte, war sie richtiggehend elegant.
Dann hörte sie die Schritte des Attentäters auf der Treppe. Sie wandte sich um.

18:05 Uhr

Daniel Jalowy
23.05.2013, 23:14
Mittlere Ebenen (http://www.globalgameport.com/showthread.php?35311-Nos-Astra-Mittlere-Ebenen-Gesch%C3%A4ftsviertel&p=852863&viewfull=1#post852863)-------------------->

Daniel mochte seinen derzeitigen Zustand. Es war ein Gefühl, dass jeder Soldat kannte.
Er spürte noch die vergangenen Anstrengungen in seinem Körper. Die Schwere in seiner Körpermitte, die leichte Mattheit in seinem Kopf und das Ziehen in seinen Muskeln. Die Reserven in seinem Körper waren angeschlagen aber er war noch nicht am Ende.
Er genoss diese Ruhephase. Es war einfach toll, es hatte entfernt Ähnlichkeit mit betrunken sein.

Er saß auf seiner Transportkiste in einer Standardfelduniform mit hellbraunem Tarnmuster. Die Gleiche Uniform trugen auch die anderen. Ihm gegenüber saß Silver ebenfalls auf ihrer Kiste und schien durchs Extranet zu surfen.

Sie saßen im Transportraum einer kleinen Militärmaschine, den Typ nannte man umgangssprachlich Militärbus. Es verfügte über ein, für den Typ, überraschend großen Transportraum hatte dafür keinerlei Offensivsysteme.
Der Pilot und der Techniker saßen im Cockpit und schlossen die letzten Maßnahmen vor dem Start ab.

Daniel ließ seine Fingerknöchel knacken und sein Blick auf das gestickte Ärmelabzeichen. Sie würden sich als eine kleine Söldnertruppe tarnen als die Red Circle Soul.. Er öffnete die Ärmeltasche und holte eine Packung Zigaretten auf. Voller Wonne zündete er sich einen Glimmstängel an und zog daran, sodass seine Wangen fast schon hohl wurden.

„Hey!“ Daniel sah zur geöffneten Heckrampe wo gerade Orca reinkam. Der Mensch hatte den gleichen Zwirn an wie Daniel. Er setzte sich auf seine Transportkiste neben Daniel und reichte ihm eine kleine, unscheinbare braune Papiertüte.
Verwundert nahm Daniel die Tüte
„Was ist da drin?“ fragte er während er schon rein sah
„Ein Keks“
Daniel ließ einen großen, etwa Handtellergroßen Schokokeks in seine Hand gleiten und machte einen irritierten Eindruck
„Und zu was gab es den zusätzlich?“ fragte er während er schon reinbiss.
„Den hab ich so gekauft!“
Daniel hielt inne mit dem kauen und sah noch verwirrter auf den Keks
„Ist was mit dem Ding nicht in Ordnung?“
„Nein“
„Wolltest du ihn nicht?“
„Nein, ich hab ihn für dich gekauft!“
„Waren da zwei drin?“ Daniel sah übertrieben in die Tüte um abzuschätzen ob dort mehrere Kekse reinpassen würden
„Nein“
Daniel sah überrascht zuerst zu Orca dann zu Silver die ihn und Orca mit gerunzelten Augenbrauen musterte
„Du hast mir nen Keks gekauft…..ohne Grund?“
„Ähhh…ja, ist das ein Problem?“ fragte Orca unsicher nach
Daniel musterte kurz ernsthaft seinen Freund
„Du hast doch nicht etwa draufgespuckt?“
Kopfschütteln
„Was dümmeres gemacht?“
„Nein! Was machst du für so nen Aufriss drum? Ist doch nur ein Keks!“
„Nur ein Keks! So was tut man nicht! Man kauft seinem Kumpel nicht einen Keks ohne sich selbst was zu holen oder darum gebeten worden zu sein!“ er hätte es sich selbst nicht zugestanden doch Daniel kam etwas in Fahrt.
„Hä? Was? Sagt wer? Der Bro Code oder was?“
„Du weißt was ich meine! Du machst mir Angst!“
„Was? Hast du schlecht geschlafen, mies geträumt?“
„Spiel nur den Dummen Orca. Ich wollte es vor Silver nicht sagen aber das ganze kommt ziemlich schwul rüber!“
„Ach hör auf! Du machst hier aus ner Mücke einen Elefanten!“

„Was ist eine Mücke und was ist ein Elefant?“ fragte Silver
„JETZT NICHT!“ riefen Daniel und Orca unisono

„Warum kaufst du mir einen Keks?“ fragte Daniel eindringlich
„Herr Gott Castle, ich wollte nur nett sein!“
„Willst du damit auf irgendwas hinaus? Soll das so ne Art Kekserpressung werden?“
„Komm lass gut sein! Wenn du den Keks nicht willst dann lass es einfach!“
„Willst du mir jetzt Schuldgefühle einreden?“ fragte Daniel als auch schon Red, der Turianer reinkam

„Hey!“ grüßte er in die Runde und ging gerade die Laderampe hinauf
„Hey Red, hör dir das an: Orca hat mir einen Keks gekauft ohne sich was selbst geholt zu haben. Einfach so!“
„Ich wollte nur nett sein!“ verteidigte sich Orca
Red drehte sich abrupt um und verließ wieder das Schiff.
„Siehst du! Red findet das ganze genauso bescheuert wie ich!“ schlussfolgerte Orca

„Ein Keks? Ohne Grund?“ fragte Red, der am Fuß der Laderampe Halt gemacht hatte.
„Meine Fresse es ist doch nur eine nett gemeint Geste!“ beklagte sich Orca

Die Diskussion endete als ein weiterer Söldner, Miracle, ein Batarianer das Schiff betrat und die Rampe hinter sich schloss. Er hielt einen 6er Träger mit Kaffeebechern und zwei große Papiertüten in der Hand.
„So Leute hab Frühstück mitgebracht!“ erklärte er und verteilte das Essen.
Miracle gehörte zu den erfahrensten Truppführern der Einheit und war bereits seit 7 Jahren dabei. Davor war er bei den Luftlandeaufklärern der Blue Suns gewesen. Er würde den Führungsoffizier für ihre Mission auf dem Tharkad sein.

Nachdem jeder sich mit einem Heißgetränk und einem belegten Brötchen bewaffnet hatte verteilte er PDAs
„Hier habt ihr den detaillierten Befehl für unseren Auftrag. Kurz gesagt werden wir als Söldnertruppe Red Circle Soul. dort auftreten. Der Hintergrund ist der Lage angepasst: Ehemalige Special Forces mit dem Schwerpunkt auf Anti-Terror und Force Protection.
Wir ihr schon wisst sollen wir drei Mitarbeitern von Exo Geni begleiten. Was genau die vorhaben erfahren wir erst vor Ort, das heißt wir müssen kurzfristig flexibel agieren können!
Dafür sind wir gut aufgestellt. Im Rückwertigen Raum in Camp Twycross sind wir schichtfähig und autark aufgestellt.
Die Einsatzteile sind mit einer Kestrel 7G eigenbeweglich jedoch nur eingeschränkt schichtfähig. Lageabhänig kann es sein, dass wir dem SOCOM des Allianzmilitärs auf dem Tharkad zur Verfügung stehen müssen.
Unterm Strich heißt es für uns erstmal Ankommen – operatives Niveau erreichen und Verbindung mit den Leuten von ExoGeni herstellen – Abwarten!“
Miracle ging zum Interkomm und teilte dem Piloten mit, dass sobald sie Startfreigabe hätten abfliegen sollten.
Kurze Zeit später befanden sie sich schon auf dem Weg auf den Tharkad.

-------------------->Tharkad/ Orbitalstation Bifröst (http://www.globalgameport.com/showthread.php?49010-Transitstation-quot-Bifr%C3%B6st-quot&p=872025&viewfull=1#post872025)

Lyria Barian
24.07.2013, 15:04
Nos Astra - Raumhäfen
Hotel Caracas
Tag 6
7:15 Uhr

Lyria schlug die Augen auf. Viertel nach Sieben. Einen unverständlichen Laut ausstoßen drehte sie sich von einer Seite auf die Andere. Sie schob verschlafen die Decke zur Seite, ihre Finger begannen zu tasten, sie stellte sich auf die Berührung ein, doch die blieb aus. Ein Seufzen verließ ihre Lippen. Sie war allein. Vielleicht besser so. Wer weiß, was sonst noch passiert wäre? Und hätte sie das überhaupt gewollt? Sie drehte sich auf den Rücken und dumpfer Schmerz pochte in ihrem Nacken. Überall am Körper hatte sie Druckstellen und Schmerzen, aber im Großen und Ganzen fühlte sie sich ausgeruht. Seufzend schlug sie die Decke zurück und setzte sich auf. Vom Nacken über ihre Linke Schulter zog sich der Schmerz. Nicht schön, aber erträglich. Langsam erhob sie sich. Vielleicht hatte Nereus doch unten auf dem Sofa geschlafen. Schade... Sie schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
Was heißt hier 'schade'? Der Kerl ist ein Eisblock, und nach dem Kuss gestern hat er dich eiskalt stehen lassen.
Na ja, er hat eine Geliebte verloren, wollte sich umbringen und war verletzt. Wahrscheinlich auch auf Schmerzmitteln. Das entschuldigt so einiges.
Da hast du's! Keinerlei Gefühle für dich!
Ich... Na ja... Moment Mal! Wo ist Kain?
Er war nicht im Wohnzimmer. Oder im Eingangsbereich. Noch nicht einmal das Chaos im Bad war beseitigt worden. Alles deutete darauf hin, dass er seit dem Verlassen der Wohnung nicht mehr hier gewesen war. Aber wieso? Er wollte sich nur nach einem Flug erkunden. Das dauerte keine 12 Stunden. Lyrias Gedanken wurden von der Tür unterbrochen. Sie schnappte sich rasch einen Bademantel, der ihr ein gutes Stück zu groß war, und ging zu dem Öffnungspanel. Ein weiblicher Mensch in Hoteluniform war zu sehen. Die Pilotin öffnete.
"Guten morgen. Hier ist das Frühstück, wie bestellt."
Lyria nickte nur, nahm das Tablett entgegen und schloss wieder. Sie hatte eh kein Trinkgeld, das sie hätte geben können.
Der Lurch hat wenigstens vorgesorgt.
Als sie jedoch die Glocke anhob erblickte sie neben einem kleinen Frühstück für nur eine Person eine Karte:
'Treffen um 10:00 Uhr, Raumhafen, Ebene 20, Bucht D.
N.'
Sie rollte mit den Augen. Immer noch so melodramatisch. Dennoch konnte sie eine gewisse Nervosität nicht verleugnen. Warum war er nicht hier? War etwas vorgefallen? Das Bild, wie er sich die Waffe an den Kopf gehalten hatte tauchte wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Sie schüttelte den Kopf. Und wünschte sich augenblicklich, sie hätte es nicht getan.
Wird schon nichts passiert sein, überleg doch mal, wie der Kerl kämpft.
Behutsam kneteten blaue Finger ihren Nacken durch. War schon besser als gestern.
Und bei dem Treffen kannst du endlich ein paar Dinge klar stellen.
Ja wird Zeit, dass das von Gestern aufgeklärt wird.
Sie fand es immer noch seltsam, mit ihrer tieferen Gedankenstimme zu diskutieren. Aber irgendwie machte das es ihr leichter, ihre Gedanken zu ordnen. Also warum nicht?
Ja, Sie würde die gestrigen Vorfälle zur Sprache bringen und aufklären, was da genau zwischen ihnen los war. Sie aktivierte ihr Omnitool und rief eine Karte von Nos Astra auf. Die Raumhäfen waren nicht weit weg und sie hatte noch jede Menge Zeit. Allerdings wurde sie unter Umständen gesucht. So sicher dieses Hotelzimmer auch schien, wenn sie zu lange hier blieb, würde sie früher oder später jemand finden. Dennoch kein Grund zu hetzen. Und sie sollte auf etwaige Verfolger vorbereitet sein.
"Ein einfacher Klamottenwechsel wird es da wohl nicht tun.", stellte sie seufzend fest, griff nach ihrer Tasche und verschwand im Bad. Das hatte sie schon eine ganze Weile nicht mehr gemacht.
Zunächst überschminkte sie die Narbe über ihrem Muttermal und die aufgesprungenen Lippen. Peinlich genau darauf achtend, in keine Scherbe zu treten betrachtete sie ihr Werk. "Gut genug, aber ein paar Änderungen darüber hinaus würden nicht schaden." Zunächst musste sie von ihrem auffälligsten Erkennungsmerkmal ablenken, dem Muttermal. Da Lyria keine besonders dezente Asari war, malte sie sich einfach ein zweites auf die rechte Schläfe. Dann noch einen weißen Strich von der Unterlippe abwärts, einige verschnörkelte Linien über die Stirn und dünne Striche über ihre obersten beiden Tentakel.
"Na ja, keine komplett neue Person, aber einem flüchtigen Blick oder jemandem, der mich nicht kennt wird's wohl standhalten." Jetzt zu den Klamotten.
Sie hatte zwar nur noch eine Hose und dasselbe Paar Stiefel, dass sie schon gestern getragen hatte aber was den Oberkörper betraf, waren einige Varianten möglich. Sie entschied sich für den dünnen, roten Pullover und zog den schwarz-weißen Mantel über. Von ihrer Pilotenpanzerung war nichts zu sehen. Diese war offensichtlich nicht aus der Reinigung zurückgekehrt. Mit einem Schulterzucken warf sie achtlos wie eh und je ihre restlichen Sachen in die Tasche. Blick auf die Uhr: kurz nach Acht. Sie nahm sich die Zeit, einige Spuren zu beseitigen: Die Spiegelscherben aus dem Badezimmer landeten im Müllschacht und die Karte wurde verbrannt. Sicher war sicher. Dann verließ sie das Appartement und beschloss noch bevor sie das Gebäude verließ, einige weite Haken auf dem Fußweg zum Raumhafen zu schlagen.

Nos - Astra
10:20 Uhr
Raumhäfen, Ebene 20, Bucht D

"Scheiß-Aufzüge.", fluchte Lyria. Sie hätte es rechtzeitig geschafft, wenn nicht jeder zweite Aufzug nach unten ausgefallen wäre, was sie zum mehrmaligen Umsteigen gezwungen hatte.. Na ja, lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Seufzend warf sie einen Blick umher.
Die 20. Ebene lag irgendwo zwischen den Andockbuchten der Yachten und Privatmaschinen und den Schmuggler- und reinen Transportbuchten. Trotz der frühen Stunde war hier schon einiges los, Schiffe wurden beladen, Familien umarmten sich und auch die ein oder andere zwielichtige Gestalt trieb sich hier herum. Bucht D war eine riesige, offene Fläche in einem Hochaus, die Schiffe dockten seitlich an mittelgroßen Landeplattformen an. Drei Schiffe sah sie, doch von dem Drell keine Spur. Lyria seufzte. Was jetzt?
Nach einigen Sekunden planlosen Herumstehens erhaschte sie eine Bewegung im Augenwinkel. Zwei Leute, ein Turianer und ein weiblicher Mensch, unterhielten sich angeregt vor einigen Frachtcontainern und schauten immer wieder zu ihr herüber. Die Pilotin schluckte. Hatte Kain sie angeheuert, um sie abzuholen, oder hatte Pontus sie erneut aufgespürt? Moment mal: Kain? Die Karte war mit 'N.' unterschrieben gewesen, aber der Drell hätte doch auch 'K.' benutzen können. Vor allem nach den... intimen Erfahrungen gestern. War sie getäuscht worden? Leise vor sich hin fluchend setzte Lyria sich in Bewegung. Hauptsache Bewegung. Sie hielt auf das nächstbeste Schiff zu, warf immer wieder verstohlene Blicke über die Schulter. Ja, die Beiden folgten ihr!
Ruhig bleiben. Sie fühlte nach ihrer Pistole, nachgeladen und geholstert. Täuschen und Überrumpeln! Dann finden wir raus, was hier vor sich geht. Sie beschleunigte ihre Schritte, ging um eine Gruppe von Asari herum die ihr entgegenkamen und verschwand hinter einem Transportfahrzeug. Sie blieb direkt hinter der Kante stehen, legte eine Hand auf ihre Waffe und spannte die Muskeln erwartungsvoll an. Es gab einen kleinen Blitz, als ihr Hinterkopf das Metall berührte und leicht schwindlig wurde ihr auch. Großartig: Ihre Biotik hatte sich wieder aufgeladen. Toll.
Dann erschien der Schatten vor der Fahrzeugkante.
In einer schnellen, flüssigen Bewegung umschlang die Asari den Hals der Menschenfrau, zog die Pistole und hielt sie ihr an die Schläfe. Der Turianer war gut, hatte die Waffe bereits gezogen, aber Lyria war bereits genau da, wo sie sein wollte.
"Wer seid ihr?"
"Lassen sie die Waffe fallen."
"Du bist in keiner Position um zu verhandeln. Noch Mal: wer seid ihr?" Lyria musste das lange, blonde Haar der Frau ausspucken. Von nahem sah man dem Turianer den Bodyguard an: Leichte Panzerweste unter einem Mantel. Die Frau trug einen eleganten, wenn auch nicht übermäßig teuren Geschäftsanzug. Sie hob die Hand.
"Ist gut, Pevor." Der Turianer lies ganz langsam die Waffe sinken, Lyria machte keinerlei Anstalten es ihm gleichzutun.
"Sie werden ihrem Ruf gerecht, Lyria.", die Frau lächelte, "Mein Kompliment für das Make-up. Wir hätten sie fast nicht erkannt.“
Und das hätten sie auch nicht, wenn ich mich nicht so hektisch reagiert hätte. Scheiße! Sie konnte das Knirschen ihrer Zähne hören.
"Ihr habt meine Frage nicht beantwortet."
"Könnten sie wohl zuerst die Waffe runter nehmen, ich versichere..." Die Asari verstärkte ihren Griff. Der Turianer hielt seine Pistole noch in der Hand.
"A... Also gut.", lenkte die Frau ein, "Nennen sie mich Esprit, dies ist mein Leibwächter Pevor. Wir sind nicht hier um sie zu verfolgen. Aber sie sind bereits auf Mitarbeiter meines Arbeitgebers getroffen: Sie kennen die Namen Nereus und Geist?"
"Ich hab allmählich die Schnauze voll von Decknamen.", knurrte Lyria, "woher wusstet ihr, dass ich hier sein würde? Was ist mit Nereus?"
"Immer sachte. Wie ich bereits sagte, sind wir nicht hier um sie für die gestrigen Ereignisse zur Rechenschaft zu ziehen. Wir möchten nur in paar Dinge klar gestellt wissen." Sie drehte den Kopf, bis sie Lyria in die Augen sehen konnte. Die Pilotin registrierte beiläufig ihre Brille.
"Also lassen sie uns endlich vernünftig miteinander reden. Diese Lage ist doch sehr unangenehm. Außerhalb der Bucht befindet sich ein Café?" Der Turianer machte auch weiterhin keine Anstalten etwas anderes zu tun, als sich bereit zu halten. Überleg mal, wohin dich die Kopf-durch-die-Wand-Methode gestern gebracht hat, Süße.
"Also schön.", sie lies langsam die Waffe sinken und entließ die Frau aus ihrem Griff, stets den Turianer im Blick.
"Sie sind in der Tat noch unberechenbarer und brutaler als ich angenommen hatte.", ein schiefes Grinsen stahl sich auf Esprit's Lippen. Dann lud sie ein, ihnen zu folgen. Lyria steckte die Waffe weg, es gab genug Sicherheitskräfte auf dieser Ebene und sie konnte einen Zwischenfall jetzt nicht gebrauchen. Aber sie achtete darauf, während sie zu dem erwähnten Café gingen, immer in Schlagweite und bereit zum Angriff zu sein. Dann fiel ihr Kains Offenbarung von gestern ein:
"Ihr arbeitet für Silent?"
Die Frau lächelte. "Sie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Oder zu tun haben glauben." Lyria verzog nur den Mund. Sie hasste diese Spielchen, wie sie immer in Spionage-Filmen gespielt wurden. Dass unendliche Hin- und her, das abwägen, verbale Schachspielen... Wann war sie eigentlich in einen verdammten Agententhriller geraten?
"Ich möchte nun zunächst ihre Fragen beantworten, ehe ich dazu komme, was wir von ihnen wollen: Wir wussten, dass sie hier auftauchen würden weil wir sie hierher gelockt haben. Das Personal des Caracas ist immer an einem kleinen Nebenverdienst interessiert.", sie setzen sich, zwei Cafés wurden bestellt. "Auf unsere Kosten.", fügte Esprit mit einem süffisanten Lächeln hinzu.
"Uns ist Nereus derzeitiger Aufenthaltsort leider nicht bekannt. Er interessiert uns allerdings auch nicht weiter, er hat sich als sehr... wankelmütiger Mitarbeiter herausgestellt."
"Und ist damit eine potentielle Gefahr für sie."
"Wo denken sie hin, dafür hat er nie die nötigen Informationen erhalten. Nein. Er ist verschwunden. Geist, unser abtrünniger Mitarbeiter ist verstorben. Damit haben sie Beide uns einige Unkosten erspart." Sie zwinkerte ihr zu, als der Kaffee kam. "Milch oder Zucker?"
"Ich helfe mir selbst,", ein schiefes Grinsen auf den Lippen nahm Lyria eine der Tassen zu sich und begann, die Brühe zu zuckern. Esprit zuckte mit den Schultern. "Wie sie meinen. Damit sind zwei Figuren aus dem gestrigen Debakel außerhalb unserer Reichweite. Ebenso die Tänzerin, der sie ja selbst begegnet sind. Bleiben noch sie."
Sie lehnte sich nach vorn.
"Ist das eine Drohung?" fragte Lyria über den Rand ihrer Tasse hinweg.
"Eine Feststellung." Hört diese Frau irgendwann auch mal auf zu lächeln?
"Wir waren überrascht: Eine Kampfpilotin mit dem Ruf zu pulsiver Unzuverlässigkeit sieht nicht gerade nach der bevorzugten Partnerwahl eines Mannes wie Nereus aus. Dennoch haben sie die Ereignisse überlebt, beeindruckend. Allerdings stehen sie nun ohne ihren Partner da. Und ohne Anstellung, wie ich hinzufügen möchte. Eine Verschwendung ihrer Fähigkeiten, wie wir finden. Und daher haben wir ein Angebot für sie."
"Halt, halt. Moment. Nur damit ich das richtig auf die Reihe kriege: Ich arbeite mit jemandem zusammen, der einen eurer Stützpunkte einäschert, töte sogar einige eurer Agenten und ihr wollt mir einen Job anbieten?"
"Sie haben nie einen unserer Leute getötet. Und das als eine der wenigen Akteure in diesem Drama der letzten Tage, wie ich hinzufügen darf. Vielmehr sind sie uns durch ihre Fähigkeiten aufgefallen. Und wir brauchen dringend mehr Mitarbeiter, wie ich zugeben muss." Lyria konnte nicht anders, sie musste einfach laut auflachen. Das war zu gut. Einfach zu gut!
"Das war's? Alle verschwinden, sie locken mich hierher und jetzt schließen wir das Kapitel und ich bekomme einen Job?", sie nippte an ihrem Kaffee. Es fehlte noch etwas Zucker. "Die Göttin hat Sinn für Humor. Und extrem miese Drehbuchautoren."
Dieser perplexe Gesichtsausdruck, den Esprit für eine Sekunde durchscheinen lies war zu köstlich.
"Dann lassen sie mal hören."
"Danke für diese Möglichkeit: Wir möchten von ihnen, dass sie sich nach Antirumgon begeben. Dort hat in jüngerer Vergangenheit eine Gruppierung namens 'Rotaugen' an Stärke gewonnen, ehe der Informationsfluss vor drei Tagen abriss. Da Silent gerne über alles informiert ist, hätten wir gerne, dass sich jemand dort umsieht und uns mitteilt, was genau auf dem Planeten vor sich geht."
"Hinter Silent verbirgt sich nicht REIN zufällig eine Infomrationsmaklerin von Illium?" Esprits Mimik gefror.
Volltreffer.
"Im Gegenzug würden wir nicht nur für die Reise aufkommen und ihnen ein angemessenes Honorar zahlen, sondern uns darüber hinaus noch mit einigen ihrer alten Bekannten einigen, sie doch lieber in Ruhe zu lassen."
Meint sie jetzt Eclipse, diese Piraten, die Tänzerin, oder...?
Hast dir auf Illium ja ganz schön Feinde gemacht, Süße.
Halts Maul.
Überleg' Mal: Eine schnellere Möglichkeit, diese... 'Differenzen' beizulegen wirst du nicht bekommen. Und mal wieder Geld in der Kasse zu haben wäre auch nicht verkehrt.
Auf der anderen Seite passt das alles etwas zu gut: Wollte nicht auch Kain nach Antirumgon? Wer sagt, dass nicht Silent hinter seinem Verschwinden steckt?
Ein Grund mehr, zum Eisplaneten zu fliegen und genau das herauszufinden. Und das auch noch bezahlt.
"Also gut,", lenkte sie dann ein, "Klingt gar nicht so übel. Wann fliege ich?"
"Sehr schön. Betrachten sie diesen ersten, kleinen Auftrag als eine Art Einstellungstest. Vielleicht ziehen wir dann eine weitere, gut bezahlte Zusammenarbeit in Betracht." Sie zwinkerte. Dann schob sie einen kleinen, metallen Koffer zu Lyria herüber, der der Asari bis eben nicht aufgefallen war.
"Darin finden sie weiter Informationen zu Antirumgon, einen Kommunikator und ein Kennwort."
"Was für ein Kennwort?"
"Das Kennwort für ihr Shuttle, mit dem sie zu dem Eisplaneten aufbrechen werden."
"Whoa, dafür, dass das hier ein Einstellungstest werden soll wisst ihr aber ganz schön was zu bieten."
"Für Antirumgon blieb uns leider keine andere Wahl, Passagierschiffe dorthin gibt es nicht und Frachter lassen sie seit Tagen nicht mehr andocken. Ihr Transportmittel befindet sich in Bucht D 3. Wir hören von ihnen." Damit erhob die Frau sich und lies sie dort sitzen. Lyria sank in dem Stuhl zurück.
Und alle Spuren führen nach Antirumgon. Sie ließ sich Zeit mit dem Kaffee, ihr Aufbruch hatte jetzt keine Eile mehr. Als sie dann allerdings in Bucht D 3 stand, musste sie gleichzeitig Lachen und Weinen. Was für eine Schrottmühle!
Das Shuttle hatte eine anständige Größe und würde wohl als kleiner Transporter durchgehen, allerdings stammte es offensichtlich aus der letzten Generation von Raumschiffen. Noch dazu hatte es schon bessere Tage gesehen: Der Rumpf wies zahllose Flecken und Schweißnähte auf, die Triebwerke starrten vor Dreck und alles war so... alt. Lyria seufzte. In letzter Zeit seufzte sie ziemlich oft, wenn sie so darüber nachdachte.
Sieh es einfach als Herausforderung.
"Oh ja, das wird helfen."
Sie ging an Bord. Kleiner Frachtraum, ausreichend großes Cockpit mit genug Platz für Navigator und Copiloten. Die Geräte waren alles Vorläufermodelle, sahen aber intakt aus. Auch wenn man hier mal wieder durchwischen könnte.
Silent muss offensichtlich noch Kosten sparen, ging es ihr durch den Kopf. Sie warf ihre Tasche auf einen der freien Sitze, warf sich in den Pilotensessel und öffnete den Koffer, den Esprit ihr gegeben hatte. Darin fand sie eine Omni-Disc und einen Ohrsender samt Mundstück. Außerdem eine Creditkarte mit 200 Einheiten. Die Pilotin stieß einen überraschten Pfiff aus.
"Mehr als ich gestern hatte." Sie schob die Disc in ihr Tool. eine Datei, die schlicht 'Antirumgon' betitelt war, eine weitere, 'Rotaugen'. Sie würde sie später auf dem Flug lesen. Und die Passwörter.
Stotternd nur erwachte die Maschine um sie herum zum Leben die holographischen Armaturen blinkten auf. Und ein schiefes Grinsen stahl sich auf Lyrias Lippen. "Es gibt eine Göttin." Das hier war dasselbe Modell wie jenes, auf dem ihr Vater ihr damals erste Flugstunden gegeben hatte. Verdammt, es hätte dieselbe verflcuhte Maschine sein können, wenn man Zustand und Baujahr berücksichtigte.
"Also dann, Agentin Lyria bricht zu ihrer streng geheimen Mission auf.", grinste sie und lies die Motoren stotternd starten.

>>>> Die unendlichen weiten der Galaxis

Kain Thalia
25.09.2013, 14:58
Nos-Astra Raumhäfen
Hotel „Caracas“
Diplomaten-Suite der Hanar
Tag 6
12:00 Uhr

Das Omnitool klingelte. Es war ein eingehender Anruf und der Empfänger konnte sich denken wer ihn in diesem Moment kontaktieren wollte. Niemand anderes würde es auf dieser Frequenz versuchen. Das orangene Holopanel erschien, er nahm das Gespräch an.

„Ich höre“, lautete seine knappe und eher harsche Begrüßung.

„Bintho, es ist schief gelaufen“, antwortete der Anrufer.

Der Salarianer stand am Fenster eines fremden Appartements, welches in keiner Akte der Stadt gelistet war und sich daher zum Untertauchen bestens eignete für Personen mit den nötigen Kontakten und entsprechend Kleingeld. Bintho gehörte glücklicherweise zu eben dieser Personengruppe. Die Augen des amphibienähnlichen Wesens spähten durch die Jalousie. Allzu lange würde der ehemalige STG-Agent zum Glück nicht mehr auf diesem Planeten verweilen. Dann würde sich diese Paranoia hoffentlich etwas legen und er könnte zur Ruhe kommen. Doch dieser Anruf beunruhigte ihn sehr. So sehr, dass sich Bintho eine Zigarette anzündete.

„Warum rufst du mich an? Versteh mich nicht falsch – ich hab irgendwie etwas für mysteriöse Drell-Attentäter übrig– aber nach der ganzen Geschichte, musst du zugeben, dass es klug gewesen wäre erst mal für ein paar Tage Funkstille herrschen zu lassen“, meinte der Salarianer, „Sie haben mich bereits in meiner Wohnung gefunden. Sie könnten mich wieder aufspüren“

„Ich habe getötet“, kam es aus dem Omnitool und Bintho nahm diese Aussage mit einem kräftigen Zug an der Zigarette zur Kenntnis. Die Rauchwolke brauchte einen Augenblick ehe sie sich wieder verflüchtigte.

„Soll mich das nun wundern? Scheiße nochmal, Kain! Du bist ein gottverdammter Attentäter!“, fiel seine Antwort aus, „Ich nehme an das nennt sich….ehm….Berufsrisiko“

„Gareth Harvey“, fuhr Kain Thalia am anderen Ende der Leitung fort und Bintho musste aufpassen, damit er sich nicht an seinem Glimmstängel verbannte, als dieser ihm vor Schreck fast aus dem Mund gefallen wäre. Der Name war ihm bestens bekannt. Ein Name, der für Ärger stand.

„Schmuggler, Drogenbaron, Bordellbesitzer“, erklang die Stimme des Salarianers hörbar schockiert, aber dennoch sehr erregt, „die Liste ist lang und du, mein Freund, hast richtige Scheiße gebaut. Du kannst doch nicht einfach in den unteren Ebenen beim Raumhafen – ja, ich weiß wo du dich befindest und nein, ich verfolge nicht jeden deiner Schritte- herumstolzieren und einen Piratenkönig umlegen, wenn es dir gerade mal so in den Sinn kommt! Wieso pisst du der Unterwelt so ans Bein? Bei deinen Göttern, Nereus, du bist ein Schatten…..kein verfluchtes Kroganerkommando! Was ist nur los mit dir, Kain?“

Bintho drückte sein Suchtmittel auf einem Tisch aus und setzte sich in einen Sessel im Wohnzimmer. Diese Neuigkeiten waren alles andere als gut und Kain hatte es geschafft, dass er sich nun richtig beschissen fühlte. Wegen Harvey. Wegen der Situation. Und wegen seiner letzten Frage, deren Antwort er bereits kannte und die mit einer kürzlich verstorbenen menschlichen Ärztin zu tun hatte. Armer Kerl, ging es dem Salarianer durch den Kopf während er mit den Fingern über seine Augen rieb.

„Die unteren Ebenen. Das Schmugglerviertel, der Rotlichtbezirk. Ich wollte Lyria und mir eine Reisemöglichkeit besorgen. Harvey schien mir der richtige Mann für diese Aufgabe. Habe früher einen Auftrag für ihn erledigt. Ein anderer Attentäter. Menschlicher Herkunft, war mit der Eliminierung des Piraten beauftragt. Ich habe diesen Plan durchkreuzt“, sprach der Drell nach einem Augenblick der Stille, der zwischen den beiden Gesprächspartnern eingekehrt war. Thalia konnte zwar nicht sehen wie Bintho seinen Kopf schüttelte und die feingliedrigen Finger über die angestrengte Stirn kratzten, doch er ahnte es. Der Salarianer hasste es schließlich, wenn sein schuppentragender Freund in den Erinnerungen seines photographischen Gedächtnisses kramte und dann in abgehackten Sätzen mit ihm sprach. „Harvey verdankt mir sein Leben. Er lachte als er mich sah. Herzliche Begrüßung unter alten Bekannten. Ein kurzer Befehl. Konnte den ersten Schläger abwehren, danach nur Schwärze. Vermutlich wegen eines Kopfgeldes. Sehr lukrativ für Piraten. Erwachen nach Stunden der Finsternis. Ein Hinterzimmer. Ein lieblicher Duft, diese Frau. Hübsch und jung, öffnete mir die Fesseln. Ich sollte sie mitnehmen. Sie bekam meine Zustimmung. Wir flüchteten, wurden entdeckt. Schüsse fielen. Die Fremde lag in meinen Armen als sie starb. Jekaterina kam mir in den Sinn. Hass stieg in mir auf. Verlor die Kontrolle. Verwüstung. Leichen“, erklang Thalias Stimme, dessen Zunge die Worte in einer unfassbaren Geschwindigkeit formte,“ Harveys Gesicht war nicht mehr zu erkennen, als ich zu mir kam. Die Biotik hat ihn zerschmettert. Ich habe ihn vernichtet“

Nereus atmete tief durch und tauchte langsam wieder aus seinem tranceähnlichen Zustand auf. Seine schwarzen Augen erblickten die Kleidung mit der er bei den Piraten vorstellig geworden war und die, nun nach dem er sich in seine gereinigte Arbeitskleidung gezwängt hatte, auf dem Bett lag. Es handelte sich bereits um den zweiten Klamottensatz, den er in kürzester Zeit mit einer relativ großen Menge an Blut versaut hatte. Der Attentäter wand sich dem Fenster des Schlafzimmers zu und zuckte dabei merklich zusammen, da zu den alten Blessuren neue Verletzungen hinzugekommen waren. Mehrere Skycars huschten bedenklich nahe an dem verstärkten Fensterglas vorbei und ein Lichtstrahl legte sich auf das düstere Gesicht des Meuchelmörders.

„Lyria, die Asari, befindet sich nicht mehr bei mir. Sind dir Informationen bezüglich ihres Aufenthaltsort zugänglich?“, fragte Kain seinen Informanten und langjährigen Freund Bintho.

„Gut, ich habe gelogen. Meine Augen ruhen tatsächlich auf den meisten deiner Schritte, daher habe ich ebenfalls die Fährte der Asari verfolgen lassen. Sie hat vor ein paar Stunden das Caracas verlassen, war wahrscheinlich auf der Suche nach dir. Mein Schnüffler hätte sie beinahe nicht erkannt aufgrund ihrer Verkleidung. Im Raumhafen wurde sie aber nervös, das enthüllte ihre wahre Identität. Deine Lyria wurde nämlich nicht nur von mir beschattet. Eine Menschenfrau sowie ein Turianer haben sich mit ihr unterhalten, sie in ein Café geführt. Danach weiß ich nichts mehr über ihren Verbleib, da es meinem Ermittler zu heiß wurde. Elendiger Feigling“, folgte prompt die Antwort des Salarianers und Kain war sich nicht sicher, ob er gerade mitanhören musste wie Bintho am anderen Ende der Übertragung vor Abscheu auf den Boden gespuckt hatte.

„Haben wir Gesichter? Namen? Auffälligkeiten?“, erkundigte sich Thalia und humpelte aus dem Schlafzimmer. Seine grüne Hand krallte sich fest in das Treppengeländer ehe der verwundete Drell den Abstieg wagte.

„Den Turianer kennst du“, entgegnete Bintho, der hörbar etwas Flüssiges zu sich nahm. Kain vermutete eine Spirituose, da Bintho schon immer ein Nervenbündel war, welches sich oftmals nur durch alkoholische Substanzen beruhigen konnte. „Das macht die Sache aber nicht besser, Kain. Sein Name lautet Pevor“

„Der Leibwächter“, kam es Thalia über die Lippen, als er kurzerhand seine Waffen einsteckte, die er während seines Ausflugs in das Piratenparadies nicht mit sich geführt hatte. Für den langjährigen Attentäter dauerte es gefühlte Stunden bis alle Tötungsinstrumente ihren rechtmäßigen Platz eingenommen hatten.

„So wie es aussieht wirst du also heute noch auf weitere Bekannte treffen, Assassine“

„Finde bitte seinen Aufenthaltsort heraus“

„Ich übermittle dir seine Adresse, hatte sie noch irgendwo hier rumfliegen vom letzten Mal. Hoffe er wohnt noch dort“

„Danke“

„Aber Kain….. Bitte lauf‘ dieses Mal nicht wieder Amok. Pevor killt dich“

Nereus biss sich auf die Lippen als er seinen Körper gen Boden bemühte. Das Knie schmerzte als es den Boden berührte, dennoch musste er unbedingt die gerade gefundene Karte vom Untergrund aufheben. Die schwarzen Iriden huschten über die wenigen Buchstaben und ein schiefes Lächeln zwang sich auf die Lippen des Drells, als er die gefälschte Nachricht las. Bosh’tet.

„Bintho, darüber hinaus benötige ich immer noch einen Flug“, erhob Thalia seine Stimme, „Antirumgon. 2 Personen. Diskret“

„Machen wir aus den zwei lieber drei Personen. Ich werde mitkommen. Irgendwer muss schließlich auf dich aufpassen während die Asari fort ist und den Planeten wollte ich sowieso verlassen. Gut, Antirumgon ist sicherlich seit meinem letzten Besuch nicht wesentlich schöner geworden – das war es schließlich noch nie-, aber komischerweise ziehst du mit deiner Art einen Haufen Bräute an und vielleicht fällt etwas für mich ab“, lautete die Antwort des Salarianers. Kain beendete das Telefonat und verließ die Suite.

Nos-Astra Raumhäfen
Balkon von Pevors Wohnung
12:24 Uhr

Der Turianer stütze sich am Geländer seines Balkons ab, als ihn ein Anruf erreichte. Pevor fasste mit zwei Fingern an den Kommunikator an seinem Ohr. „Ich stelle ihnen eine einfache Frage und wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie diese nach bestem Gewissen beantworten würden, Pevor“, meldete sich Nereus, der mit seinem Scharfschützengewehr einige Dächer entfernt Stellung bezogen hatte. Durch das Visier seiner Viper erkannte der Drell wie sich der Oberkörper des Turianers hob und senkte. Dies waren keine reinen Atembewegungen, er lachte. „Ach Nereus. Wie geht es dir? Schön, dass du dich mal wieder meldest“, antwortete er hämisch, „Du willst bestimmt Informationen zu deiner Asarifreundin. Warum? An der ist doch nichts dran? Es wundert mich natürlich nicht, dass ein Attentäter solch einen merkwürdigen Frauengeschmack hat. Wobei Frau Dr. Orlow war eigentlich…“. Ein Schuss fiel und verfehlte knapp die Hand des Turianers. Die Muskeln des Drell spannten sich an und seine Hand knirschte bedenklich an der Waffe. Die Luft um Thalia wirkte wie elektrisiert, als der Name von Jekaterina gefallen war. „Soll mir das Angst einjagen? Erschießt du nun einfach so Leute auf ihrem Balkon? Was ist aus dir geworden? Deine Geschichten zeugen von Stil, nicht von Verzweiflungstaten. Traust dich mir nicht mehr unter die Augen?“ konterte der Leibwächter den Einschüchterungsversuch, welcher scheinbar keinerlei Wirkung gezeigt hatte. „Sollten sie nicht kooperieren, schlage ich Ihnen vor sich bereits jetzt zu überlegen wie die Worte lauten werden mit denen sie den Göttern entgegentreten, Pevor“, drohte Kain mit seiner emotionslosen kalten Stimme, die durch die Signalübertragung etwas verzerrt klang. Pevor schüttelte nur den Kopf, welcher sich mittlerweile im Fadenkreuz des Scharfschützengewehres befand. „Was soll der Mist? Wenn du mich umlegst, wird es deine Suche nach Fräulein Barian nur erschweren. Außerdem hättest du deine Munition für einen unwichtigen Turianer verschwendet und das wäre doch dumm von dir. Du magst zwar feige sein, aber dumm bist du sicherlich nicht, Nereus. Sonst würdest du es nämlich von Mann zu Mann mit mir aufnehmen wollen“, meinte Pevor und drehte den Kopf in der Hoffnung die Position des Schützen anhand der Flugbahn des letzten Schusses ausfindig machen zu können.

„Ich muss mich entschuldigen, Pevor. Hätte ich im Vorfeld gewusst, dass sie einen Todeswunsch hegen, dann wäre ich ganz anders an sie herangetreten“, antwortete der Drell und fixierte die Stelle zwischen den Augen des Turianers. „Maulheld“, lautete die kurze Antwort von Pevor dessen Muskeln sich sichtlich anspannten. Der grüne Finger des Attentäters legte sich währenddessen um den Abzug seiner Waffe. Kain war bereit das Licht dieser Existenz auszublasen. Präzise würde die Kugel in den Kopf und das Gehirn eindringen, kein Schild, keine Barriere dieser Galaxie könnte dies verhindern. Dennoch kam es anders. Pevor sackte plötzlich in sich zusammen, seine Beine quittierten ihren Dienst und ließen ihn ungebremst gen Balkonboden sausen. Man sollte meinen, dass ein geschulter Krieger schnelle Reflexe besäße und sich demnach im Fall rechtzeitig abstützen könne, doch eine Reaktion seitens des Turianers blieb aus. Mit einem Knall klatschte der Kopf auf den steinigen Untergrund. Kain erhob sich und schaute ungläubig auf das Schauspiel, welches sich ihm bot.

„Bevor mein Freund deine Gehirnmasse auf dem Balkon verteilt, würde ich trotzdem gerne die Antwort hören“, erklang die Stimme von Bintho, welcher einen Com-Kanal geöffnet hatte, so dass Kain mithören konnte. Langsam materialisierte sich der Salarianer neben dem regungslosen Turianer. Nereus blickte erneut in das Zielfernrohr seiner Viper um zu sehen was dort unten vor sich ging. „Was ist mit meinem Körper? Ich kann…kann… mich nicht bewegen!“, stotterte Pevor, der selbst völlig überrumpelt den zuvor unsichtbaren Überraschungsgast ansah. „Versuch nicht abzulenken, Freundchen“, meinte der ehemalige STG-Agent mit einer merkwürdig fröhlichen Stimmung, „Gift. Es lähmt erst deine Gliedmaßen und dann deine Organe. Was es bedeutet wenn du zu spät ein Gegengift erhältst, brauche ich dir aber nicht zu erklären oder?“

Der Drell klappte sein Scharfschützengewehr ein und platzierte es an seinem Körper um sich somit schnell an den Abstieg zu machen. Wobei schnell aufgrund seiner Verletzungen und im Vergleich zur sonstigen Agilität des grünen Schuppenträgers sehr relativ war. Nichtsdestoweniger wollte Nereus so wenig Zeit wie möglich verlieren, denn er wusste um die Wirkung des Giftes, welches der Salarianer Pevor verabreicht hatte. Schließlich war es Bintho gewesen, der ihn selbst schon mit derlei Toxinen für so manchen Mord versorgt hatte.

Währenddessen nahm Bintho sein Opfer weiter verbal in die Mangel und zückte eine Injektion. „Eine kleine Auskunft und ich schenke dir das Leben. Ist die Asari es wirklich wert zu sterben? Pevor, gib dir einen Ruck“, knisterte es durch den Com-Link, dessen Signal scheinbar durch äußere Einflüsse etwas beeinträchtigt wurde. Der Salarianer warf einen Blick auf den Countdown, welcher ihm sein Omni-Tool anzeigte. Es war eben jene Zahl, die rückwärts rannte und den Tod des Turianers bedeuten würde. Pevor atmete bereits schwer, man sah ihm an, wie langsam das Leben aus ihm glitt. Allmählich wurde er steif und kalt. „Seit wann interessiert sich das STG für die Angelegenheiten eines Drell-Attentäters, Salarianer?“ Bintho packte den Vergifteten am Kragen seiner Kleidung und schaute ihm direkt in die Augen. „Verdammte Scheiße, komm zu dir, Mann! Wenn du noch länger wartest sind die Schäden dauerhaft. Du hast eine Chance“, schrie der ehemalige STG-Agent den schlaffen Körper an. Als äußerer Beobachter konnte man deutlich erkennen wie seine Fassade zu bröckeln begann je näher sich die Zahl auf dem Omni-Tool der Null näherte. An seiner Haltung erkannte man, dass Bintho im tiefsten Inneren eigentlich zu keiner Zeit vorgehabt hatte den Turianer zu töten.

„Nereus“, fiel die knappe Begrüßung des Salarianers aus, als der befreundete Assassine auf der Bildfläche hinter ihm erschien. Jedoch widmete Bintho ihn keines Blickes und bemerkte daher nicht, dass Thalia mittlerweile seine Carnifex gezogen und direkt auf Pevor gerichtet hatte. Im Gegensatz zu dem Turianer, der mit aller Kraft seine Augen aufriss. Bintho folgte dem Blick und zuckte kurz zusammen als er das Mordinstrument in der Hand des Drell erspähte. „Sein Blut wird nicht an deinen Händen kleben“, erklang die Stimme von Kain, welche mit ihrer Eiseskälte einen Schneesturm an Emotionslosigkeit allen Anwesenden entgegenschmetterte. Der Mund des Salarianers stand für einen Augenblick offen, der gesprächige Bintho war kurzzeitig sprachlos. Dann gab er Pevor die rettende Injektion, woraufhin dieser anfing zu keuchen. Der Countdown stoppte und einen Wimpernschlag später krampften die turianischen Muskeln. Er wand sich wie ein Wurm hin und her, die Finger kratzten auf dem Boden. Es war kein schöner Anblick und doch blickten die anderen Beteiligten nicht weg. Sowohl der Meuchelmörder als auch der salarianische Agent waren den Anblick gewohnt. Dennoch hielt Binhto dies nicht lange durch.
„Ich habe bereits in seiner Wohnung Informationen gefunden, die Lyrias Aufenthaltsort enthalten. Hatte nur gehofft, der Kerl wüsste vielleicht noch etwas mehr. Scheinbar verschwenden wir hier aber unsere Zeit. Sein Schicksal liegt nun also in deinen Händen. Triff die richtige Entscheidung, Nereus“, meinte Bintho ehe er in das Apartment stieg und die anderen alleine auf dem Balkon zurückließ. Er wollte nicht mitansehen wie Kain die Lebensgeschichte Pevors zu ihrem unrühmlichen Ende brachte. Die salarianischen Finger umklammerten hilflos ein Datapad mit den eben genannten Daten, als er mit dem Rücken zur Balkontür im Wohnzimmer stand. Niemand sollte mitkriegen, dass ihm die Situation derart zusetzte. Beschämt wagte Bintho es nicht einmal aufzusehen während er damit rechnete, dass jeden Moment ein tödlicher Schuss abgegeben werden konnte. Man verlernt das Töten also doch, dachte sich der Ex-Agent. Der schreckliche Schuss blieb jedenfalls aus.

Nos-Astra Raumhäfen
Raumhafen, Ebene 22, Bucht G
12:56 Uhr

„Stell dich nicht so an“, entgegnete Bintho auf den ungewöhnlich vielsagenden Blick seines Drellbegleiters, der gerade ein paar Handschellen argwöhnisch begutachtete, „Es wäre sonst zu auffällig. Weißt du, Kain, ich mache dir ein Angebot. Auf unserer nächsten Schmugglerexpedition ins Ungewisse darfst du die Rolle des Kopfgeldjägers übernehmen und ich spiele den Gefangenen. Wäre das nicht in deinem Interesse, mein Freund?“ Am liebsten hätte Nereus seinem Freund die Sklavenaccessoires selbst angelegt und ihn dem nächsten Kroganer mit Vorliebe für Fesselspielchen vorgeworfen, doch Kain hielt dem Salarianer lediglich stumm seine Hände hin. „Ich lasse dir deine Waffen für alle Fälle. Sieht man sowieso nicht unter deiner Kleidung“, fügte der Ex-STG-Agent noch hinzu als er die Handschellen anlegte und diese eine Art Energieband um die schuppigen Handgelenke warfen. „Hoffentlich kaufen sie uns ab, dass ich dich auf dem Sklavenhandel erstanden habe und nun zum Boss bringe. Bei diesen Schmugglern weiß man schließlich nie, was denen so alles in den Sinn kommt. Aber wem erzähle ich das denn?“, plapperte der gesprächige Salarianer weiter als er seine Waffe zückte und Kain andeutete, dass dieser sich nun aus der dunklen Ecke begeben konnte.

Mit den hängenden Schultern eines niedergeschmetterten Gefangenen trat der Drell aus dem Schatten auf die Gasse zwischen Raumhäfen und Andockbuchten. Zur Mittagszeit war ein reges Treiben hier unten auszumachen, man hörte viele Stimmen, die wild durcheinander quatschten und über die Dringlichkeit ihrer Lieferungen stritten. Den Blick gen Boden gerichtet schritt Kain voran, er spürte immer wieder den des salarianischen Gewehrs im Rücken. Zwischen den zahlreichen Raumhafenmitarbeitern, die hektisch die jeweiligen Schiffe be- und entluden, fanden sich immer wieder üble Zeitgenossen, die das Duo mit einer grimmigen Miene begrüßten. „Schneller, du elendiger Wurm!“, brüllte Bintho seinen unechten Gefangenen an und schien in der Rolle des Sklaventreibers sichtlich aufzublühen, „Wir haben keine Zeit zu verlieren, Mistkerl!“ Die letzten Worte begleitete ein Stoß mit dem Gewehr in den Rücken des Drell, welcher dabei kurz das Gleichgewicht verlor und ein paar Schritte nach vorne stolperte. Fieses Lachen war zu hören, denn die Banditen und Räuber hier unten fanden es scheinbar sehr amüsant wie ein Mitglied des stolzen Volkes von Kahje herumkommandiert wurde. Thalia war dies egal. Er war nicht zum ersten Mal in Gefangenschaft geraten und irgendwie bezweifelte er auch, dass so etwas nie wieder vorkommen würde.

Gerade als sich die beiden Schauspieler vor der letzten Andockbucht befanden, ertönten lautstark ein paar Sirenen und mehrere blaue Skycars mit Blaulicht huschten über den Raumhafen hinweg. „Scheiße, die Sache mit Harvey muss wohl doch ernster sein, als gedacht. Die Detectives zeigen sich für gewöhnlich nicht hier unten“, meinte ein Verbrecher, der ganz in der Nähe stand und sich mit einem anderen Piraten, dessen Gesicht völlig vernarbt war, unterhielt. „Insgeheim freuen sie sich doch darüber, dass es einen Piratenkönig weniger gibt um den sie sich kümmern müssen. Lediglich die aufgeblasenen Geschäftsmänner aus den oberen Ebenen, die mit seiner Hilfe Umsatz gemacht haben, sind wohl empört darüber, dass man ihm die Fresse eingedellt hat“ Das Narbengesicht des Menschen lachte laut und wirkte wie eine alptraumhafte Grimasse, „Hoffentlich schließt sich das Machtvakuum, das der alte Hund hinterlassen hat, ohne allzu blutige Auseinandersetzungen“ Der Gesprächspartner des entstellten Banditen schüttelte nur mit dem Kopf. „Macht….was?“, lautete seine knappe Antwort. „Schon gut, jetzt pass lieber auf, dass die Hafenpenner alles ins Schiff schaffen“

Bintho trat Kain direkt von hinten in die Kniekehle, so dass Nereus schmerzhaft mit den Beinen auf dem Boden aufschlug. Der Drell biss sich auf die Lippe um den Schmerzensschrei zu unterdrücken, was die Schmugglerbande, welche sich mittlerweile um die beiden versammelte hatte, freudig zur Kenntnis nahm. Der vermeintliche Anführer der Truppe sprang gerade mit einer Zigarette im Mund aus seinem Schiff, einem etwas älteren Frachter, welchen man nachträglich mit sehr vielen Waffen und Kanonen ausgerüstet hatte. „Ah unsere Gäste. Herzlich willkommen“, meinte der Batarianer in roter Rüstung und zwinkerte mit seinem mittleren Augenpaar, „Wir hatten schon befürchtet, dass sie gar nicht mehr auftauchen und der Deal geplatzt ist“

„Wir wurden aufgehalten“, entgegnete Bintho mit tiefer Stimme, „Deshalb sollten wir unverzüglich aufbrechen“ Der Batarianer nickte einem seiner Crewmitglieder zu, welches ein schweres Gewehr in den Händen führte. „Durchsuch den Drell nach Waffen. Nach dem was Harvey heute passiert ist, möchte ich kein Risiko eingehen“, lautete der Befehl des Anführers, „Sie, Herr Kopfgeldjäger, geben ihre Waffen bitte ab“ Der Untergebene setzte sich bereits in Bewegung um den Anweisungen Folge zu leisten, als der Salarianer einem anderen Crewmitglied seine Waffe zu warf. „Finger weg vom Drell. Ich erhöhe die Credits, aber fassen sie ihn nicht an. Mein Auftraggeber mag es nicht gerne, wenn man an seiner…Ware… rumspielt. Er möchte ihn gerne…sagen wir…er will ihn als erstes abtasten“, meinte der Salarianer und verzog eine grimmige Miene, die etwas überzogen wirkte. Kain schaute nun zum ersten Mal vom Boden auf und drehte den Kopf in Richtung seines vermeintlichen Peinigers. Die Blicke der beiden Freunde trafen sich und Bintho konnte sogar in den toten Drellaugen die Fassungslosigkeit klar und deutlich sehen. Hatte der Ex-STG-Agent seinen Freund nun endgültig dem letzten Funken Würde beraubt? Der Batarianer fing an zu lachen, woraufhin auch seine dümmlichen Gefolgsleute in das Gegröle einstimmten. „Scheiße, sind manche Leute krank in dieser Galaxie. Wer vergeht sich an einem Drell-Bastard?“, brachte der Batarianer unter seinem Lachen hervor um dann schlagartig wieder ernst zu werden, „Nun gut. Das Vierfache und wir kommen ins Geschäft. Außerdem möchte ich eine Direktüberweisung. Was nützt mir ein elendiges Versprechen, wenn ich in ein paar Stunden tot bin? So hat wenigstens meine Süße etwas von der ganzen Sache, wenn es schieflaufen sollte“ Bintho blieb ruhig und willigte ein.
Ohne sich zu bedanken betraten die beiden Abenteurer das Quartier, welches sie über die Dauer des Fluges beziehen würden. Der Schmuggler, welcher sie bis dorthin durch den relativ großen Frachter geführt hatte, ließ die beiden Passagiere nun alleine und schloss die Tür hinter sich. Als sie unter vier Augen waren, entfuhr dem Salarianer ein lauter Seufzer. Nereus sah in schweigend an und nahm Platz auf der einzigen Pritsche in dem leeren Zimmer, welches ansonsten nur noch mit einem Tisch und einem Stuhl ausgestattet war. „Tut mir leid, Kain“, entschuldigte sich Bintho und wirkte sichtlich geknickt. „Werden sie ihre Credits erhalten?“, meinte der Drell daraufhin ohne weiter auf die erniedrigende Behandlung einzugehen. „Nein, aber sie werden es solange glauben bis wir längst in Narshad verschwunden sind. Sind dir die Cayman Inseln auf der Erde ein Begriff?“

13:13 Uhr
>>>>>> Die unendlichen Weiten der Galaxis

Kai "Yuri" Luz
10.12.2013, 17:38
Omega >>>> Ilium

Tag 7, 8:14 Uhr

Sie wuchteten Roan auf einen Sitz und Nalee begann sich um ihn zu kümmern während er das Bewusstsein verlor.
Yuri wurde unsanft von Varruk in Richtung Quartiere geschoben. Er schüttelte heftig den Kopf. "Was?!", fragte der Turianer noch etwas energiegeladen und hastig. Dank eines kräftigen Schubers taumelte er rückwärts in das Zimmer. "Ich habe immer noch Zweifel in deinen 'Freund'", sagte Yuri spöttisch wie es sich für einen Gefangenen gehörte. Varruk gab sich entspannt: "Was ist dein Problem? Wir atmen und sind in der Luft." Yuri schüttelte wieder nur den Kopf. "Und überhaupt", lachte Varruk,"es sah gerade nicht so aus als würden sich 'deine Freunde' viel aus dir machen. Das nennt man dann wohl eine einseitige Liebe." Der Turianer lachte laut als er den Schlüssel für die Handschellen auf das Bett warf und die Tür hinter sich verschloss.
Yuri trat daraufhin so heftig gegen die Tür dass er hätte eine Delle hinterlassen. Sein Fuß schmerzte als er sich endlich von diesen Fesseln befreien durfte.
Resignierend viel er auf sein Bett. Sein Körper schmerzte, er hatte Schlafmangel und der psychologische Stress machte sich ebenfalls bemerkbar da er trotz allem immer noch nicht schlafen konnte. Er dachte an zu Hause um seine eigene Unsicherheit in diesem Moment zu vergessen und döste vor sich hin.
Nach etwa einer Stunde wurde die Tür erneut geöffnet.
"Du darfst dich frei bewegen.. aber mach keinen Blödsinn, Kleiner" erklärte ihm Varruk bevor er schnell wieder wegging. ~Das kommt überraschend~
Relativ entspannt ging er ins Cockpit in dem sich alle aufhielten. Als er hereintrat spürte er dass alle Augen auf ihn gerichtet waren.
Er stockte kurz:"ähh.. habt ihr vielleicht was zu Essen?"

Tag 7, 9:03 Uhr