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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spielprinzip und Gewaltgrad



Uriel Septim VII
06.11.2009, 16:08
Hallo,

der ein oder andere von Euch hat nun ja schon Dragon Age und konnte ein bisschen spielen.

Der Charaktergenterator hat's mir so dermaßen angetan, dass ich mir ernsthaft überlge, das Spiel zu kaufen. Vorher habe ich aber noch zwei Fragen, die eben dem Thema hier auch seinen Namen geben.
Dragon Age ist ja ein BioWare-Spiel. Wie viel hat es also von Neverwinter Nights 2 geerbt? Mir hat das Spiel zwar gefallen, aber offen gestanden war es mir zu kompliziert und es hat einfach Action gefehlt. Die Zaubereffekte von Magiern zum Beispiel sahen richtig toll aus, aber man wurde von so einer Flut von Zaubern aus denen man wählen musste - und die meisten darüber hinaus einfach nutzlos waren - erschlagen. Angriffswürfe, Verteidigungswürfe, Rettungswürfe und was es sonst noch so alles zu würfeln gab war mir schlichtweg zu viel und zu öde. Wie sieht's diesbezüglich in Dragon Age aus?
Neverwinter Nights 2 hat mir dann übrigens im Onlinemodus auf einem kleinen Rollenspiel-Server viel Spaß gemacht, aber da ging's auch deutlich weniger um das Kampfsystem.

Nun zur für mich viel wichtigeren Frage. Es wird ja richtiggehend mit dem - neuerdings sehr hässlichen - Ab-18-Siegel und der hunderprozentigen Ungeschnittenheit des Spiels geworben. Das Video beim Start des Character Creators ist auch mit literweise Blut und Gewalt vollgestopft.
Wie "heftig" ist das Spiel wirklich? Gibt's Verstümmelungen? Kann man das Blut abstellen?

Irgendwie reizt mich Dragon Age schon. Was den Charaktereditor angeht, kann dem Spiel höchstens Mass Effect das Wasser reichen. Von BioWare kann man nichts schlechtes erwarten. Und der Editor lässt mich natürlich wieder auf Abenteuer in neuen (Online-)Welten hoffen. Wo ich das schreibe fällt mir diesbezüglich noch eine nicht gerade unwichtige Frage ein. Ist Dragon Ago überhaupt mehrspielerfähig?

Danke im Vorraus für Eure Antworten.

p.s.: Ich habe mal vor ein paar Tagen in Amazon danach geschaut und dachte das wäre ein Fehler, ist aber immer noch so. Die Standart-Edition kostet für PC 70€, die Collectors' 5€ weniger (!?) und die Konsolenversionen alle 15€ weniger. Ist es überall so teuer? Das fände ich nämlich doch sehr happig. Ich finde für ein Computerspiel 55€ eigentlich auch schon zu viel.

alceleniel
06.11.2009, 16:19
Von der Komplexität kommt es nicht an ein NWN2 ran - sprich die Regeln sind einfacher als bei AD&D und man muss auch nicht so mit Zahlen herumhantieren. Vom Spielprinzip kannst du in den Kämpfen jederzeit pausieren und den Charakteren Befehle erteilen. Man kann es aber auch in Echtzeit spielen, wenn man möchte. Insgesamt sind die Kämpfe actionreicher würde ich sagen.

Was das Blut angeht spritzt es schon heftig und es sollen wohl auch einige Köpfe rollen - was ich aber bis jetzt noch nicht hatte. Habe aber auch gerade erst die Magier-Story beendet. Dieses Blut kann man wohl nicht abschalten, aber regelbar ist das Blut, dass hinterher z.B. auf der Rüstung klebt.


p.s.: Ich habe mal vor ein paar Tagen in Amazon danach geschaut und dachte das wäre ein Fehler, ist aber immer noch so. Die Standart-Edition kostet für PC 65€, die Collectors' nur 5€ mehr und die Konsolenversionen alle 10€ weniger. Ist es überall so teuer? Das fände ich nämlich doch sehr happig.

Die Standardversion gibt es zur Zeit gar nicht von Amazon (die 70 Euro-Version ist von einem Händler und die CE kostet 65 Euro). Es gab ja diese Fehlpressung, so dass sich die Auslieferung etwas verzögert. I.d.R. sollte die Standardversion eigentlich für 50 Euro zu haben sein.

edit: Hab gesehen du hast dein PS nochmal geändert, aber im Grunde gilt die gleiche Aussage ;)

Leva
06.11.2009, 16:41
Amazon hat das Spiel übrigens wieder lieferbar zum regulären Preis.

tommyd2
07.11.2009, 14:34
Kleine Berichtigung: Neverwinter Nights 2 war nicht von Bioware, sondern von Obsidian.
Aber da auch Neverwinter Nights 1 auf den D&D Regeln beruhte, stimmt die Grundaussage zumindest.

Mein persönlicher kleiner Kritikpunkt ist als alter Rollenspieler übrigens genau das Fehlen dieser Kampstatistiken. Wenn ich ein Spiel nach bestimmten Regeln spiele, dann möchte ich auch genau nachverfolgen können, warum ein Angriff zb. fehlschlug. Um es aber Spielern die das nicht mögen einfacher zu machen, wurde das in Dragon Age komplett weggelassen. Liegt wohl auch am Zeitgeist. Besser wäre es gewesen, das wie zb. in Drakensang zu lösen, nämlich mit einer zuschaltbaren Konsole. Wers nicht möchte, lässt also einfach die Konsole verschwinden.
In diesem Punkt dürfte Dragon Age also deiner Spielweise entgegenkommen.
Der Schwierigkeitsgrad ist auch sehr fein abgestimmt. Es gibt inssgesammt 4 davon, die alle Arten von Spielern abdecken. Die einfachen sind für Spieler gedacht, die schnelle Action bevorzugen ohne bei jedem Kampf tausendmal die Pausentaste drücken zu müssen. Die höheren dann eher für solche, die ausgefeilte Taktische Kämpfe mögen (Was auf mich als Baldurs Gate Spieler zutrifft).

Was den Blutfaktor angeht, da bin ich ein wenig zwiespältig. Zum einen habe ich es in alten Rollenspielen immer als extrem unrealistisch empfunden, das die Rüstungen und mehr noch die Waffen nach Kämpfen immernoch so blitzten, als wären sie gerade aus der Herstellung gekommen. Zum anderen finde ich aber, das das in Dragon Age ein wenig zuviel des Guten ist. Wenn ein Charakter nach dem Erschlagen einer winzigen Ratte von oben bis unten besprenkelt aussieht, als hätte er in einem Fass mit Himbeersauce gebadet, wirkt das schon ein wenig befremdent. Es hätte hier mMn vollkommen ausgereicht, diese Blutsprengsel ausschliesslich an der Waffe oder maximal noch an der Rüstung sichtbar zu machen.
So wirkt es nämlich nicht etwa brutal, sonder eher lächerlich.

Black Nihlus
07.11.2009, 17:36
Das stimmt schon, was tommyd2 sagt. Blut fließt reichlig. Nicht nur in den Kämpfen. Gespräche enden schonmal mit einem toten Gesprächspartner. Es soll, ja vorsichtig ausgedrückt, realistischer wirken durch die Zugabe an Blut, dennoch zweifle ich manchmal, wenn man gerade wieder mal eine Antwortmöglichkeit hat, in der das Gegenüber ins Gras beist, an der Glaubwürdigkeit der Spielwelt. Vor allem in Städten wo haufenweise Wachen rumschlurfen. Denn ungesühnt bleibt das Ableben eigentlich immer. Es beschleicht mich so ein wenig das Gefühl, das Bioware hier den Gedankengang hatte: "Kommt wir haben jetzt ein brutales Spiel, was sollen da schon ein zwei Tote mehr?" Auch Köpfe rollen, wie leni es sagt recht häufig, denn ich seh als Zwei-Waffen-Schurke recht oft eine Art Finisher, bei dem die Spielfigur eine Pirouette macht und dem Gegner die Rübe weghaut... Teilweise einfach nur ekelhaft... Auch die Tatsache, dass nach einer Klopperei seitens der Begleiter Witze gerissen werden (Al und Morrigan) ist manchmal etwas abstruss, wenn deren Gesichter aussehen, als wären sie unfähig Spaghetti Bolognese zu essen. Ich will das Spiel nicht verurteilen, aber nach mittlerweile 20 Stunden Spielzeit fällts halt immer wieder auf.

Cyrcle
07.11.2009, 21:19
Wenn ich es richtig sehe, gibt es in den Optionen die Möglichkeit, erhöhte Gewalt zu deaktivieren. Ich kriege da schon meine Zweifel, ob es jemals ein Spiel geben wird, wo über die Darstellung von Blut nicht gemeckert wird. Hier gibt es mal ein ungeschnittenes Spiel, und schon geht die Diskussion in die andere Richtung.

Wichtig für mich ist die Qualität des Spieles, und die ist bei Dragon Age schon aussergewöhnlich gut. Und was die fliegenden Köpfe betrifft. Wenn einer mit voller Kraft mit einem geschliffenen Schwert am Hals getroffen wird, dann fällt der Kopf, das ist nicht unrealistisch. Und wenn eine Kehle durchtrennt wird, aus offenen Halsschlagadern spritzt das Blut verdammt weit. Da sind die Darstellungen eher noch untertrieben.

Und nach Jugendschutz braucht wegen der rauhen Sprüche auch niemand zu schreien, das Spiel ist ab 18.

tommyd2
07.11.2009, 23:41
Aber warum müssen es denn immer Extreme sein?
Klar, ein Spiel was von vornherein verstümmelt wird aus Angst davor, es könnte auf dem Index landen und dadurch die Verkaufszahlen sinken ist nicht schön.
Die andere Seite ist, Entwickler prahlen mit hoher Gewaltdarstellung, nehmen das als Verkaufsargument und übertreiben es dann bis zum Exzess, nur damit Liebhaber solcherlei Gewaltorgien dann auch wirklich zugreifen.
Dies aber nur als allgemeines Szenario, nicht unbedingt in Verbindung mit Dragon Age.
Aber auch einem Dragon Age würde ein gesunder Mittelweg gut zu Gesicht stehen.
Ja, es gibt in den Optionen die Möglichkeit, erhöhte Gewalt zu deaktivieren. Nur sehen dann die Waffen und Rüstungen eben wieder blitzblank strahlend aus. Und genau das möchte ich eben nicht. Eine feinere Abstimmung wäre da schon begrüssenswert als nur aus oder an. Ich lehne Gewaltdarstellung eben nicht grundsätzlich ab, wo sie passt, ist es schon ok. Ich hab nur was gegen die Extreme in beiden Richtungen. ;)

Cyrcle
08.11.2009, 04:01
Aber auch einem Dragon Age würde ein gesunder Mittelweg gut zu Gesicht stehen.

Solche Phrasen sind locker runtergeschrieben. Dann verfasse doch mal bitte diesen Goldenen Mittelweg so, dass die Spieleproduzenten verbindlich was damit anfangen können.

Diesen goldenen Mittelweg gibt es nicht, weil der dem subjektiven Empfinden des jeweiligen Konsumenten und Produzenten entspringt. Und wenn du 10 Politiker diesen Mittelweg definieren läßt, dann hast du auch 10 unterschiedliche Mittelwege.

tommyd2
08.11.2009, 11:25
Um was geht es in dieser Diskussion, was habe ich bemängelt und als Verbesserungswürdig empfunden?
Genau, einzig und allein die Darstellungsweise der Blutspritzer.
Ich bin kein Politiker und habe auch nicht vor, im großen Stil irgendetwas verändern zu wollen. Im großen und ganzen bin ich bisher trotz der Startschwirigkeiten auch vollkommen zufrieden mit Dragon Age.
Aber genau auf meinen kleinen Kritikpunkt bezogen, ist ein Mittelweg doch so einfach zu realisieren und dann eben auch auf viele unterschiedliche subjektiv empfindende Gemüter anwendbar.
Ein kleiner Schieberegler anstatt eines An/Aus Schalters, der die Darstellung regelt und dieses Thema hätte sich erledigt. :tongue: