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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Afghanistan- Deutsche Soldaten betreiben Totenschändung



Sargnagel
25.10.2006, 23:49
Die afghanische Regierung fürchtet gewaltsame Proteste nach der Totenschändung durch deutsche Gebirgsjäger: "Radikale Kräfte suchen geradezu nach solchen Situationen", sagt Wirtschaftsminister Amin Farhang zu SPIEGEL ONLINE. Er hoffe, dass Deutschlands Ruf im Land keinen Schaden nehme.

Berlin - Der afghanische Wirtschaftsminister Amin Farhang erfuhr von den Bildern deutscher Soldaten mit einem Totenschädel in der Hand, als er auf dem Weg zu einer Dienstreise in die USA war. "Ich war von Abscheu und Ekel ergriffen, als ich die Fotos sah", sagte Farhang zu SPIEGEL ONLINE, "das ganze Land ist schockiert, von diesen Fotos zu hören. Moralisch ist diese Tat zutiefst zu verurteilen." Noch auf dem Weg zum Flughafen in der Hauptstadt Kabul hörte Farhang dann auch die ersten Meldungen im Radio über den Bundeswehr-Skandal.

Neben dem Schock über die mutmaßliche Toten- Schändung durch Bundeswehrsoldaten bemühte sich Farhang im Gespräch um eine ausgeglichene Sicht der Dinge. Er habe volles Vertrauen in die Untersuchungen der Bundeswehr und darin, dass die Verantwortlichen für die Tat bestraft würden. "Man darf den Vorwurf in keinem Fall auf die ganze Bundeswehr ausdehnen", sagte Farhang, "das sind einzelne Soldaten einer Truppe, die uns fünf Jahre immer geholfen hat und einen exzellenten Ruf im Land genießt". Dieser dürfe durch die Fotos nicht angekratzt werden.

Für die kommenden Tage befürchtet der Minister jedoch, die Bilder könnten heftige Reaktionen im Land auslösen. "Radikale Kräfte suchen geradezu nach solchen Situationen, um die Afghanen gegen die westlichen Truppen oder speziell gegen die Deutschen aufzuhetzen", sagte Farhang. Viele Afghanen hätten die Nachricht über die Verfehlungen der Soldaten vermutlich nur vom Hörensagen erfahren - die Bilder selbst sind bisher noch nicht in Afghanistan aufgetaucht. "Ich hoffe, dass die Afghanen ihre Sympathie für die Deutschen nicht verlieren werden, doch garantieren kann man das natürlich nicht", sagte der Minister, der viele Jahre in Deutschland gelebt hat.

Aus Erfahrung weiß die Regierung von Präsident Hamid Karsai, dass Bilder wie jene der deutschen Soldaten in Afghanistan unberechenbare Folgen haben können. Nur zu gut erinnern sich die afghanischen Sicherheitskräfte an die Ausschreitungen nach dem Streit um den Konvertiten Abdul Rahman. Nach Rahmans Wechsel zum Christentum wurde er zum Tode verurteilt, was internationale Proteste auslöste - dann brachte ihn die Uno in Sicherheit, was wiederum zu Demonstrantionen von Hunderten Menschen in Kabul führte. Radikale Islamisten hatten sie aufgestachelt.

Kenner des Landes erinnern sich außerdem noch gut an einen anderen Pressebericht, der im Mai 2005 gewaltige Unruhen auslöste. Damals hatte das US-Magazin "Newsweek" über vermeintliche Verunglimpfungen des Korans durch US-Soldaten geschrieben. Es dauerte eine Weile, bis die Nachricht nach Kabul durchsickerte. Dann aber gingen randalierende Gruppen auf die Straße, 15 Menschen starben bei den Protesten.

Ähnlich heftig waren die Reaktionen im vergangenen Mai, als ein Lastwagen der US-Armee in ein Zivilfahrzeug in Kabul raste. Der tödliche Unfall löste die schwersten anti-westlichen Unruhen seit dem Sturz der Taliban aus. Ein von Unruhestiftern aufgehetzter Mob zog einen Tag lang plündernd durch Kabul, griff auch Büros westlicher Hilfsorganisationen an und versetzte die internationale Helfer-Gemeinde in der sonst recht ruhigen Hauptstadt in Angst und Schrecken. Mindestens 20 Afghanen starben bei den Protesten.

Die Schutztruppe Isaf beobachtet schon deshalb genau, ob die Sicherheitslage nach der mutmaßlichen Totenschändung eskalieren könnte. "Es gibt Menschen, die sich nicht scheuen, mit Propaganda aufzuhetzen und Sachen aus dem Kontext zu reißen", warnte Isaf-Sprecher Luke Knittig. Die Truppe werde alles versuchen, um Spannungen zu verhindern.

Minister Farhang bleibt ebenfalls nur die Hoffnung: "Man muss jetzt abwarten, was passiert", sagte er zu SPIEGEL ONLINE, "für Afghanistan wären weitere Ausschreitungen sicherlich nicht gut".

Quelle: Spiegel online

Auch wenn diese Fotos schon 3 Jahre alt sind, werden sie wohl in Afghanistan aufgesogen werden wie von einem Schwamm. Die deutschen Soldaten haben sich über Jahre hinweg einen guten Ruf in diesem Land aufgebaut, aber jetzt scheinen die Karten neu gemischt zu werden.

Werden jetzt deutsche Soldaten zu neuen Zielen der Taliban? Müssen wir uns in Deutschland vor Terroranschlägen fürchten?

Avantenor
26.10.2006, 01:05
Die sind doch schon lange Ziel der Taliban, sieht man an den zunehmenden Anschlägen, bei denen deutsche Soldaten verletzt wurden. Aber so kann man das ganze Land endgültig gegen sich aufbringen. Super Leistung, unsere Elitesoldaten sind wirklich brilliant, das spricht für ihre Ausbildung. Fast so gut wie die Amis.

zyklop
26.10.2006, 09:28
Das ist eine ziemliche Schweinerei, aber diesen Vorfall mit AbuGraib zu vergleichen (wie einige hysterische Medien das schon machen) ist reichlich überzogen.

@Avantenor
Das waren keine "Elitesoldaten", sondern einfache Gebirgsjäger, die für Afghanistan eine Zusatz-Schulung erhalten hatten - leider wurde offenbar versäumt, auch noch einen Idiotentest zu machen.
Sogenannte Elitesoldaten sind die in den 90´ern aufgebaute Einheit KSK (Kommando Spezialkräfte), vergleichbar mit der britischen SAS oder den amerikanischen Rangern. Diese operieren in 4-Mann-Teams selbstständig im gegnerischen Hinterland, ihre Hauptaufgabe besteht im Sammeln von Informationen und in Kommandounternehmen wie Geiselbefreiungen oder dem Markieren von Zielen für die Luftwaffe.

Sargnagel
26.10.2006, 09:36
Naja, die Gebirgsjäger gelten aber schon als harte Knochen. Auch sie bekommen schon eine Spezialausbildung, wenn auch nicht vergleichbar mit der KSK.

Und wenn deutsche Medien dies mit Abu Graib vergleichen, kann man sich gut vorstellen, wie die Taliban ihren Landsleuten den Kopf waschen werden, um mit den deutschen Soldaten "gebührend" umzugehen.

Gegen deren Hysterie sind die Berichte der deutschen Medien nur ein Sturm im Wasserglas. :rolleyes:

Schätze, wir müssen uns in nächster Zeit warm anziehen- kann mir niemand erzählen, dass da nicht schon was am Anlaufen ist...

Fanarak
27.10.2006, 17:18
das war echt keine feine sache. tod is zwar tod , aber ich fänds eignetlich auch net so toll wenn jemand meinen schädel in ein paar hundert jahren in der hand hätte. Nja aber was sollen sie machen. Wenn sie deutschland angreifen würden , was ich für ziemlich unrealistisch halte, dann würden wir bestimmt dort auch einmaschieren und den gehörig den marsch blasen. Da sind doch eh überall so verückte.. die sich für den heiligen krieg in die luft sprengne würden. sogar leute die hier in deutschland wohnen unf auch geboren sind.. kam letztens bei akte06.. nja ein ziel von der taliban zu werden schließ ich aus und alles andere auch. ein terroranschlag hier in deutschland könnte ich mir nicht vorstellen und wenn schon würden sich eh wieder alle einmischen und dem ganzen ein ende setzen,

Messiah
28.10.2006, 12:45
Aber so kann man das ganze Land endgültig gegen sich aufbringen.

Das kann man so oder so sehen ....heute noch stand in der Zeitung, dass der afghanische Wirtschaftsminister gesagt hat (ich zitiere):"Die Tat ist schlimm, aber es ist die Tat einer kleinen Gruppe." Sie habe mit der Bundeswehr insgesamt nichts zu tun....
Natürlich wird es wieder ein paar durchgeknalte Gottesfanatiker geben die versuchen uns zu terorisieren, aber das ist mitnichten die Mehrheit....

MFG Messiah