PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geheimlabor im Stollen X256-1C



Vynnron Tetros
26.07.2009, 21:06
Der Stollen X256-1C wird in den neueren Plänen von Omega nicht einmal mehr erwähnt, in den alten Plänen als "Lagerraum" deklariert.
Will man allerdings in diesen Stollen gehen, steht man vor einer hohen Stahltür, die den Eintritt verwehrt. Eintritt erhalten nur Personen, die eine spezielle Kennkarte bei sich tragen und den versteckt postierten Wachen bekannt sind. Im einstigen Stollen befindet sich nun ein geheimes Labor, der alte Stollen wurde sogar etwas vergrößert, um Platz für weitere Räume zu haben. Wem der Stollen gehört ist unbekannt, ebenso, was im Labor geforscht wird. Es existieren auch einige geheime Zugänge, allerdings dürften diese nur wenigen bekannt sein.

Vynnron Tetros
27.07.2009, 21:18
Omega
Geheimlabor im Stollen X256-1C
11:25

Das erste, was Vynnron mitbekam, war eine abnormale Stille, wie er sie auf Omega noch nie gehört hatte.
"Ah, du bist wach, was?", sagte jemand neben ihm udn eer drehte den Kopf. Auf einer Liege neben ihm lag ein Mensch, mit Gurten auf der Liege festgespannt. Erst da fiel Vynn auf, dass er selbst festgeschnallt war. Nur den Kopf konnte er bewegen. Er versuchte, den linken Arm zu bewegen, schließlich würde dieser mechanische Arm die Gurte mit Leichtigkeit zerreißen können. Aber so sehr er auch an den geistigen Hebeln und Knöpfen zog und zerrte, der Arm machte keinen Zentimeter an Bewegung. Sie hatten seinen Arm deaktiviert, oder gleich amputiert, aber konnte seinen Arm nicht sehen, daher wusste er nicht, was zutraf. "Ja, ich bin wach...und, wo zur Hölle, bin ich?!", sagte er schließlich zu dem Menschen.
"Du sagtest es ja schon, du bist in der Hölle. Hier laufen Wachen rum, die dir einfach so eine reinhauen, irgendwelche Ärzte schnippeln an dir rum, und mehr weiß ich auch nicht, ich bin erst 2 Tage hier. Sag mal, in welcher Einheit warst du?"
Was meint der denn? "Wie meinst du?"
"Jeder der Gefangenen hier war in einer Elite-Einheit im Militär seines Volkes. Was warst du?"
Kurz zögerte Vynnron, ob er es preisgeben sollte, aber was spielte es jetzt noch für eine Rolle? "Sturmtruppen. Einnehmen und Verteidigen von Stellungen. Von Aufklärung haben die uns aber ncihts beigebracht.", sagte er, innerlich achselzuckend.
"Oh, hier gibt es genug Aufklärer, ich kenne drei, die ich hin und wieder bei der Essensausgabe treffe. Aber mindestens einmal am Tag tauchen irgendwelche Doktoren auf, man muss Test über sich ergehen lassen, und irgendwann kommt man in einen Operationssaal, und dann kommt man in einen anderen Essenraum." Der Mensch wollte noch weiterreden, aber die Tür im Raum öffnete sich mit einem leisen Zischen und ein Mensch und ein Salarianer traten ein. Sie lasen erst einige Zettel durch, dann wurde der Mensch neben Vynnron aus dem Raum geschoben. "Ah, L.t. Tetros, für Sie wurde ein spezieller Plan erstellt. Sie kommen schon in einigen Stunden in den OP. In der Zwischenzeit werde ich Ihnen etwas beibringen. Stellen Sie sich vor, ihre linke Hand wäre funktionstüchtig. Und jetzt stellen Sie sich ein Computerprogramm vor, das sie mit ihren drei Fingern der linken Hand steuern. Mit dem mittleren Finger scrollen Sie und bestätigen, mit dem rechten und linken Finger schalten Sie vor und zurück."
Vynnrons Fragen, was das hier solle, ignorierte der Arzt vollkommen und redete weiter über irgendwelche Programme. Was bedeutet das alles? Warum redet keiner anständig mit mir? Vielleicht sollte ich mir das merken, vielleicht bringt es mir einen Vorteil..., dachte Vynn, und lauschte den Worten des Arztes, versuchte, sie sich einzuprägen.

Nach etwa 2 Stunden tauchte plötzlich ein anderer Arzt auf und spritzte Vynn wieder etwas. "So, Lieutnant, jetzt sind Sie an der Reihe."
und wieder wurde es dunkel um ihn.


13:25

Vynnron Tetros
10.08.2009, 12:02
14:00


Es war hell, als er die Augen aufschlug. Neben ihm stand ein Mensch, der sich über ihn beugte und ihn nachdenklich musterte. Erst da fiel Vynn auf, dass er auf dem linken Auge nichts mehr sah. Und seine Angst wuchs. Die benutzen mich als Ersatzteillager! Die schlachten mich aus wie einen alten Frachter!, dachte er sich. Irgendwo erklang eine Stimme: "Sein Puls steigt, Doc!"
Und der Mensch nickte und sagte: "Erhöhen Sie die Dosis der Beruhigungsmittel." Dann redete er mit dem Turianer auf dem OP-Tisch.
"Nun, Lieutnant, bald werden Sie sich wieder besser fühlen. Mit ihrem rechten Arm sind wir fertig, wir fangen bald mit dem Bein an, dann kommen die Eingriffe im Brustbereich, dann der Rest." Und Vynn schrie so laut er konnte, aber es kam kein Ton aus seiner Kehle. "Ich finde es übrigens überaus mutig von Ihnen, dass Sie sich für solch einen Eingriff freiwillig gemeldet haben, Lieutnant." Und Vynnron glaubte, sein rechtes Auge müsste aus der Höhle quellen. Ich habe mich nicht freiwillig gemeldet!!!!, brüllte er, aber niemand hörte ihn, nur eine Stimme reagierte darauf. "Doc, der Puls steigt schon wieder gefährlich! Was haben Sie gemacht, dass er sich so aufregt?" Und der Mensch schaute nachdenklich auf Vynn hinab, auf der Stirn Sorgenfalten und in den Augen langsames Begreifen. "Es tut mir leid...ich hätte ahnen müssen, dass die uns nicht die Wahrheit sagen. Aber was soll ich machen? Ich bin ebenso gefangen wie vermutlich Sie auch, die Wachen würden mich erschießen, wenn ich mich weigere.", versuchte er sich zu entschuldigen. "Erhöhen Sie die Stärke der Beruhigungsmittel", wiederholte er dann nochmals, und um Vynn wurde es wieder einmal dunkel.

14:20

Vynnron Tetros
17.08.2009, 21:21
16:30

"Na, genug geschlafen?", sagte jemand, und Vynn tauchte langsam aus einem Alptraum auf. Und starrte in das Gesicht der Asari, die ihm das alles eingebrockt hatte. Alles in allem nicht der schlechteste Anblick zum Aufwachen, dachte sich der Turianer. Er hing senkrecht auf einer Platte, an der er so befestigt war, dass er sicher gehalten wurde und sich aber auch nicht rühren konnte.
"Na, wie fühlst du dich?", stellte der blaue Alien die nächste Frage.
"Wie ein Säufer, der nach einer durchzechten Nacht in einem fremden Bett aufwacht und merkt, dass die Frau neben ihm hässlich ist.", grummelte Vynn und versuchte, sich umzusehen. "Für was braucht ihr mich denn noch? Mein Auge habt ihr doch schon!" Die Asari schaute verdutzt. "Siehst du denn nichts?", und dann, nach einem kurzen Zögern:"Ach so, sie haben das Ding noch nicht eingeschaltet..." Und Vynnron verstand gar nichts mehr. Doch die Asari nahm darauf keine Rücksicht. "Sobald sie den ganzen Kram aktiviert haben, wird's dir super gehen, glaub's mir nur." Aber der Turianer glaubte ihr gar nichts. Immerhin konnte er seine Füße sehen, und sie sahen aus wie immer. Auf den ersten Blick. Dann erkannte er Dinge, die sich in sein Exoskelett eingliederten, aber eindeutig nicht dazu gehörten. "Die Forscher sagen, dass das turianische Exoskelett aufgrund seiner metallhaltigen Oberfläche besonders gut für diesen Technik-Krimskrams geeignet ist. Und sie scheinen recht zu haben." Vynn hörte ihr nur halb zu, er verrenkte gerade den Kopf, um seine Arme zu betrachten. Derselbe Anblick wie bei den Beinen. Seine Haut, gespickt mit...Dingern, die ganz sicher vorher nicht da waren. Zumindest, soweit Vynn sich erinnern konnte. "Ich muss sagen, ich bin immer noch erstaunt, wie schnell sich dein Körper erholt hat, aber eigentlich kein Wunder, bei der Menge an Medigel, die die in dich gepumpt haben...", plauderte die Asari frisch weiter. Und Vynnron wünschte, er könnte die Fesseln sprengen und die blaue Lady erwürgen. Aber seine Gliedmaßen rührten sich kein bisschen, etwas, worüber er sich inzwischen nicht mehr wunderte. Glaub mir, sobald ich mich wieder bewegen kann, wirst du als erste dran glauben! Und dann der Rest von euch!, dachte sich der Turianer, auch wenn er wusste, dass dieser Plan wohl nie Realität werden würde.
"Du solltest dich noch etwas ausruhen, bald beginnt das Training." Und Vynn ärgerte sich über den vertraulichen Ton der Asari. Aber bevor er etwas sagen konnte, verließ die Asari den Raum, und Vynn grübelte allein über seine derzeitige Situation nach, bis ihm schließlich doch die Augen zu fielen.

17:00

Vynnron Tetros
21.08.2009, 21:46
18:00

Mit einem sanften Zischen glitt die Tür zu Vynns "Aufenthaltsraum" auf, und es kamen mehr Leute herein, als dem Gefangenen lieb war. Entlang der Wände postierten sich Wachen, vor ihm standen einige Wissenschaftler. "Nun, dann wollen wir mal...", brummte einer von ihnen, ein Salarianer, und winkte einen andern heran. Dieser trug eine unauffällige, dunkle Rüstung in den Armen. Nach einem kurzen Moment des Suchens legte dieser die Rüstung auf eine andere Liege. "Also dann....ich werde gleich die Klammern lösen, die Sie auf der Trage halten, und im selben Moment werden Sie sich auch wieder bewegen können. Sie sollten also in der Lage sein, zu verhindern, dass Sie mit dem Gesicht auf dem Boden landen.", sagte der erste Salarianer. Vynnron kam nicht mehr dazu, etwas zu sagen, denn der Salarianer drückte auf einen Knopf und die Klammern um die Gelenke des Turianers öffneten sich klackend. Vynn fiel aus einer Höhe von circa 20 Zentimetern auf dem Boden und fing den Sturz ab. Er ging leicht in die Knie, dann richtete er sich gerade auf. Der Knall bei der Landung auf dem Boden war recht laut..., schoss es dem Turianer durch den Kopf. "Bewegen Sie ihren linken Arm, Mr. Tetros!", platzte der Salarianer in seine Gedanken. Vynn zog in Gedanken an den Hebeln, wie er es immer getan hatte bei seinem künstlichen Arm, doch es geschah nichts. Nach einigen Momenten trat eine der Wacehn vor und knallte Vynn den Kolben der Schrotflinte an die Stirn. "Mach, was der Doc sagt, verdammt noch mal!", herrschte die Wache ihn an. Der Salarianer machte eine beruhigende Handbewegung und frage Vynn, warum es den nicht funktionierte. "Keine Ahnung, ich mache es wie immer, aber es rührt sich nichts..." Da schien dem Wissenschaftler ein Licht aufzugehen, denn er grinste und sagte: "Es funktioniert jetzt nicht mehr wie früher. Machen Sie es so wie bei Ihrem rechten Arm." Vynnron musste erst überlegen, wie er es machte. Eigentlich dachte er da an gar nichts, sondern machte es einfach. Ein Versuch kann nicht schaden...
Im nächsten Augenblick hob er den linken Arm. Während der Salarianer sich den Arsch abfreute, war Vynn wie vom Donner gerührt. Der Doc grinste immer noch, als er erklärte. "Wir haben Ihnen einen neuen Arm verpasst...Ihr alter war zwar auch ganz gut, aber unsere Forschung ist bereits weiter. Keine umständliche Nutzung durch geistige Hebel und so. Wir nutzen kleine Muskelstränge, die die elektronischen Teile steuern. Die restlichen Muskeln haben wir entfernt und durch kybernetische Implantate ersetzt. Beim linken Arm mussten wir auch noch die Musekln selbst implantieren, aber sonst ist alles gleich wie beim restlichen Körper. Ach ja, und ihr linkes Auge ist ein echtes Unikat. Es sieht genau so aus wie ihr altes, nicht einmal ihre Mutter würde einen Unterschied merken. Aber eigentlich ist es ein Wunder der Technik."
Komisch, dieses Wunder der Technik lässt mich aber gar nichts sehen...
Doch im nächsten Augenblick nahm der Salarianer eine Nadel und ging hinter Vynn. Dort schien er in seinem Hinterkopf herumzustochern. Als der Turianer etwas sagen wollte, hob der Wächter von vorhin schweigend seine Waffe, eine stumme Warnung, nichts zu machen. Also hielt Vynn die Klappe, und ertrug die Stiche im Hinterkopf still. "Verdammt, sind da etwa die Kabel im Weg...? Die Schläuche sind doch so angebracht, dass sie nicht im Weg sind, oder? Ah ja, ich habs!", murmelte der Salarianer und plötzlich blitzte es vor Vynns linkem Auge hell auf.

---------------------------------
System wird gestartet...
---------------------------------

"Scheiße, was ist das?!", rief Vynn, der sich enorm wunderte, was das sein sollte. Doch der Salarianer strahlte erneut. "Dann haben wir uns den Champagner ja verdient!" Dann fasste er sich wieder. "Also, erinnern Sie sich noch an die Instruktionen wegen des Programmes, das Ihnen einer der Ärzte eingetrichtert hat? In den Fingerspitzen Ihrer linken Hand sind Sensoren, mit denen sie auf jeder ebenen Fläche wie mit einer Computermaus agieren können. Damit können Sie verschiedene Programme verwenden, aber das werden Sie schon noch merken. Seien Sie so freundlich und aktivieren Sie die Nachtsicht." Vynn zögerte lange genug, um dem Wächter erneut einen Grund zu geben, ihm eins überzubraten. Während er in Gedanken den Wächter umbrachte, entsann er sich den Erläuterungen des Arztes. Er ging zu einer Trage, die einige Schritte entfernt stand und legte die Finger der linken Hand auf die Oberfläche. Langsam schaltete er durch Menüs, die im Blickfeld seines linken Auges eingeblendet wurden und fand schließlich den Eintrag "Nachtsicht". Nach einem kurzen tippen mit der Fingerspitze flackerte die Sicht seines linken Auges hell auf, wurde dann schwarz, dann erschien eine Meldung.

---------------------------
Fatal Error #433
---------------------------

"Äh...das geht nicht....da kommt ne Fehlermeldung!", murmelte Vynnron und der Arzt fluchte. "Verdammte Programmierer! Dauernd Softwarefehler! Versuchen Sie den Zoom-Modus!"


18:40


Nach einigen weiteren Programmen und Fehlschlägen schüttelte der Salarianer stinksauer den Kopf. "Dem Programmierer reiße ich den Kopf ab...dich halben Programme gehen nicht! Gehen wir lieber zu Anderem über, das ist vielleicht nicht so frustrierend."
Und dann durfte Vynn in die Rüstung schlüpfen, die der andere Forscher mitgebracht hatte. "Diese Rüstung unterstützt Ihre Implantate...sofern Sie denn funktioniert." Aber sie schien zu funktionieren, denn im linken oberen Blickfeld des elektronischen Auges flammte ein Prozentsatz auf, der den Status der Schilde der Rüstung angab. Toll...und praktisch., dachte sich Vynn. Er musste in der Rüstung herumgehen, alle möglichen Bewegungen machen, damit die Forscher sehen konnten, ob alles funktionierte. Und dann drückten sie ihm seine alte Ausrüstung in die Hand. Sturmgewehr, Pistole, Scharfschützengewehr...es war alles da. Sogar der Sender vom turianischen Militär. Nur seine alte Rüstung war weg, aber gut, er hatte jetzt ja eine neue. "Es wird Zeit, zu testen, ob die Implantate auch im Ernstfall funktionieren. Zumindest die Implantate, die bis jetzt in Ordnung sind.", erläuterte der Salarianer und führte Vynn samt Wachen durch die Gänge des Labors.
Gebt mir nur eine, eine einzige Möglichkeit, und ich schwöre, ich bin weg und ihr tot., dachte sich der Turianer und betete innerlich, dass es eine Möglichkeit geben möge.

19:25

Vynnron Tetros
03.09.2009, 20:57
22:30


Nach dem letzten Schuss ließ Vynn das Gewehr sinken und wartete darauf, dass der Salarianer etwas sagte. Aber der Forscher war anderweitig beschäftigt, denn er hatte irgendein Com-Gerät am Ohr und unterhielt sich heftig mit einer anderen Person. Die Wachen redeten untereinander und waren auch nicht sonderlich achtsam. Ist das die Chance, auf die ich gewartet habe?, dachte sich der Turianer. Er machte einen langsamen Schritt nach hinten. Keiner achtete auf ihn. Ein Wächter stand vor der Tür, aber der war kein Problem, ein schlaksiger Mensch, der seine Waffe nicht sonderlich fest in den Händen hielt. Vynn drehte sich um und stürmte zur Tür, bevor die Wachen die Waffen heben konnten. Der Wächter an der Tür wurde mit einem heftigen Schulterstoß mitten aus dem Lauf heraus zu Boden geschickt, dann war der Turianer draußen. Und stand auf einem Flur, ohne eine Ahnung zu haben, wo er lang musste. Und im selben Moment konnte er sich nicht mehr rühren. Sein linkes Sichtfeld wurde schwarz und er fiel einfach gerade um. Der Aufprall auf dem Boden war hart. Der Salarianer kam hinter ihm gemächlich aus dem Raum und sah auf ihn hinab. "Das war wohl nichts, wie? Wir haben Ihnen eine Notabschaltung integriert, damit Sie uns nicht einfach so abhauen können." Die Wächter traten ebenfalls auf dem Flur und umringten den am Boden liegenden Turianer grinsend. "Ich werde ihre Systeme dann mal wieder aktivieren, ich hoffe, Sie haben aus der Aktion gerade gelernt." Und dann konnte Vynn sich wieder bewegen und etwas sehen. Er stand auf und ärgerte sich über sich selbst. "Wir sollten Ihnen etwas Ruhe gönnen, Lieutnant, also los, da lang geht's zu den Erholungsräumen unserer wunderbaren Wellness-Einrichtung."
Wenn er das Ernst meint, spinnt er.
Also gingen sie wieder durch die Flure, und Vynn versuchte, sich den Weg einzuprägen. Sie gingen an einer Öffnung zu einem Lüftungsschacht vorbei, der wohl in die Tiefen des Asteroiden führte. Und als sie etwa 120 Meter weiter an einer schmalen Stelle des Flurs in einer Reihe gehen mussten, versuchte Vynn es ein weiteres Mal. Er schlug dem Salarianer, der vor ihm ging, die Faust in den Nacken und schickte ihn damit ins Reich der Träume. Sofern er ihn damit nicht gleich das Genick gebrochen hatte. Dann drehte er sich um und verpasste dem Wächter hinter ihm einen Kinnhaken, dann rannte er los. Sein Ziel war der Lüftungsschacht. An einer Kurve des Ganges blieb er kurz stehen und feuerte eine Salve auf die Wächter ab, die ihn verfolgten. Zu seinem Erstaunen waren die Schilde der Wächter schwach, gaben nach einigen Treffern nach. Und dann konnte Vynn in den Schacht steigen, während seine Schilde bereits aufflammten und die ersten Treffer der Wachen absorbierten. Er sprang eine kurze Treppe hinunter und lief weiter in die Dunkelheit. Jetzt wäre die Nachtsicht hilfreich, aber der Mist funktioniert ja nicht, dachte sich der Turianer und stürmte weiter durch die Dunkelheit, die Arme ausgestreckt, um nicht unversehens gegen eine Wand zu laufen. Hinter ihm hörte er die Stimmen der Wachen und laute Schritte.
Sein linkes Auge zeigte nur eines an: Alle Systeme funktionsbereit.
Aber das traf ja auch nur auf die Technik zu, nicht auf die Software.


23:00

Vynnron Tetros
19.09.2009, 21:29
23:08

Mit einem in der Stille hallenden Krachen brachen die Halswirbel des Wächters. Vynnron starrte in die Dunkelheit, konnte jedoch in der näheren Umgebung neimanden hören. Weit entfernt hörte er Rufe, doch im Moment schien er Ruhe zu haben. Gut.
Er hatte mehr Glück als Verstand gehabt, als er diese Nische gefunden hatte und den Verfolger überrasehn konnte. Und das auch noch weitgehend lautlos. Vynn zerrte die Leiche in die Nische, dann rannte er weiter den Gang entlang, er glaubte, ganz weit in der Ferne ein Licht sehen zu können. Hoffentlich ein Ausgang. Schlimmer als das hier kann es dort nicht sein. , dachte sich der Turianer und knallte aufgrund seiner Gedankenverlorenheit auch gleich gegen eine Wand. Aber was sollte er dann machen? Er hatte den Sender des Militärs zurückbekommen, aber wenn er denen eine Mitteilung schrieb, würde er nicht mehr lange frei herumlaufen. Was ich jetzt brauche, ist Alkohol, einen Ort, wo ich nachdenken kann und eine einfühlsame Asari., ging es ihm durch den Kopf. Aber dann musste er an die Asari denken, die ihn eingefangen hatte. Verdammte blaue Asari. Wobei er nichts gegen das Blau hatte, aber ihm fiel gerade nichts anderes ein, was er an der Rasse nicht mögen konnte. Während er im Stillen weiter die Asari verfluchte, rannte er weiter.

23:12

Es ist ein Ausgang!, jubelte Vynn, als er die Leitersprossen und das helle Viereck an der Decke sah. Doch gerade als er die unterste Leitersprosse ergriff, redete ihn jemand an.
"Wohin des Weges?"
Scheiße.
"Naja, also...weg von hier.", antwortete er zögerlich. Eine Asari trat aus dem Schatten und sah ihn spöttisch an. Es war eindeutig die, die ihn eingeknastet hatte. Er grübelte nach, wie er sich aus dieser misslichen Lage wohl befreien sollte, aber ihm fiel nichts ein.
"Weg? Wieso denn? Gefällt es dir hier nicht, oder was? Dabei hast du noch nicht einmal die halbe Anlage gesehen." Vynn zuckte die Achseln, er wollte die restliche Anlage nicht sehen. Er ließ die Sprosse der Leiter los und machte einen Schritt auf die Asari zu. "Ist die restliche Anlage denn überhaupt interessant?", fragte er um Zeit zu schinden. Er stand nur einen Schritt entfernt, als sie den Mund öffnete, um zu antworten. Dazu ließ er sie nicht mehr kommen, denn er verpasste ihr einen brutalen Kinnhaken. Trotzdem achtete er darauf, ihr nicht den Kopf zu brechen, was er problemlos gekonnt hätte. Er konnte allerdings nicht verhindern, dass sie nach hinten und mit dem Kopf gegen die Wand knallte. Besinnungslos lag sie am Boden, und Vynn sah sie nervös an. Die einfachsten Pläne sind die besten. Auch wenn sie meist mit dem Brechen von Knochen zu tun haben., dachte er sich. Dann zögerte er nicht mehr und kletterte die Leitersprossen hinauf.

23:15
--> Das Accabar

Alec Evans
19.03.2010, 21:43
Omega
Geheimlabor im Stollen X236- 1C
16:10 Uhr

Alec wusste nicht wie er sich Kyoko gegenüber verhalten sollte und stapfte wie ihm geheißen wurde weiter den Mechs hinterher. Es sah ja auch nicht so aus, als hätte er irgendeine andere Wahl. Nachdem sie an einem großen befestigen Tor ankamen wurden sie von weiteren Mechs in Empfang genommen. Als Alec kurz anhielt um sich umzuschauen wurde er sofort von den Mechs dazu gedrängt weiterzulaufen indem sie ihn ihre Waffen im Rücken spüren ließen. Nachdem sie das Tor passiert hatten, gingen sie einen Gang entlang der sich nach einem kurzen Stück in drei Verbindungsgänge aufteilte. In der Mitte der Kreuzung stand Scylda und wartete mit einer an Arroganz anmutenden Haltung auf die Kolonne aus sechs Mechs und zwei Menschen. Mit einer Handbewegung und ein zwei Worten befahl sie zwei der Mechs sich an der Kreuzung zu positionieren, dem Rest gab sie Anweisung ihr zu folgen. Sie nahmen den Gang gerade aus welcher nach einem kurzen Stück von mehreren Labors an der rechten und linken Seite gerahmt wurde. Alec konnte einige Salarianer und Asari in weißen Gewändern erkennen welche sich akribisch ihrer Arbeit widmeten. Das ein oder andermal erkannte er auch einige „Testsubjekte“, von Kroganer bis Mensch war jede Rasse vertreten soweit er es beobachten konnte, das beklemmende Gefühl in Alecs Magengegend verstärkte sich zunehmend. Als sie eine weitere Abzweigung passierten, nahmen sie den rechten Weg welcher in einem großen weißen Laboratorium endete. Zwei Mechs positionieren sich wie loyale Wachhunde am Eingang, die anderen Beiden leisteten ihm weiterhin Gesellschaft. Nervös schaute er sich um und erkannte medizinische Geräte, doch einige Funktionen von manchen blieben ihm verschlossen. Als er auch einige „Foltergeräte“ erkannte begann er merklich zu schwitzen und sein Puls erhöhte sich rasant. Dann wies die Asari Kyoko an, ihn an einer Liege anzuschnallen welche von einem seltsamen Konstrukt umgeben war. Für einen kurzen Moment dachte Alec daran, sich zu wehren, doch die Anwesenheit der Mechs veranlassten ihn dazu den Gedanken fallen zu lassen.

Als Kyoko den Allianz-Soldaten angeschnallt hatte, aktivierte sich das Gerät und eine seltsame Halterung umschloss seinen Nacken. Mit einem sanften surren brachte die Liege Alec in eine aufrechte Lage und positionierte ihn so, dass er auf eine weiße Wand mit einer metallenen Halterung starren konnte.

Was zu Hölle will sie von mir? Ich habe ihr doch gar nichts getan ich… Jeh wurden seine Gedanken unterbrochen als die Asari begann zu sprechen. „Mr. Evans, aus der Halterung über ihnen wird ein Metallschaft herunter fahren, sie sollten ihn aufhalten, ansonsten werden sie sterben.“

Hastig drehte Alec seinen Kopf nach oben und schongleich begann sich ein armbreiter spitzer Metallschaft aus der Halterung zu schälen. Die Sekunden kamen ihm quälen langsam vor, als der Metallschaft die Hälfte seines Weges zurückgelegt hatte, spannte Alec seinen Körper an. Er konnte den Schaft nicht direkt verschieben oder sonstiges, allerdings konnte er versuchen eine Barriere zu errichten. Mit einem intensiven prickeln spürte er wie die biotischen Energien durch seinen Körper flossen, in Gedanken kreierte er eine Art Schutzfeld vor sich. Er hatte keinen Zweifel daran, dass die Asari ihn für ihre kranken Machenschaften opfern würden.

Als der Schaft auf das Feld traf erhöhte sich mit einem Male der Druck in Alecs Kopf, kleine Entladungen umgaben den Schaft, welcher sich immer noch gemächlich in seine Richtung bewegte. Ich muss mehr Gegendruck erzeugen, das Teil zerquetscht mich sonst, ich will kein Loch in meine Brust haben. Komm konzentrier dich Alec du schaffst das, du musst!

Alec konzentrierte sich auf den Schafft und sah ihn vor seinem inneren Auge, er konnte ihn fühlen, seine Umrisse, seine Masse, mit einem gewaltigen Akt der Anstrengung fixierte er den Schaft. Mit einem ungesunden knarren blieb der Metallglotz über Alecs Brus stehen. Erleichterung machte sich in ihm breit, doch der Test schien noch nicht beendet zu sein, denn er konnte den Gegendruck des Schafts immer noch spüren, würde er das biotische Feld schwächen so wäre er des Todes. Langsam perlte der Schweiß von seiner Stirn und der Druck in seinem Kopf stieg ins unermessliche. „Hö..re…n.. siee…… arrgh… auf.. damit!“ presste er die Wörter förmlich aus sich heraus. Doch die Asari schien in keinster Weise gewillt zu sein das Experiment abzubrechen. Alec verzog angestrengt das Gesicht und schrie sich die Seele aus dem Leib, als der Schmerz ihn nicht mehr in Wellen sondern in einer anhaltenden gewaltigen Flut übermannte brach das biotische Feld flackernd zusammen. Mit einem zischen schnellte der Metallschaft herunter und stoppte wenige Zentimeter entfernt von seiner Brust. Mit weitaufgerissenen Augen starrte er den Glotz an, kaum fähig zu atmen.

„Sie… sie… haben mich reingelegt…“, das sprechen viel ihm merklich nicht leicht, schwer atmend starrte er die Asari an. Er hatte nicht bemerkt, das Kyoko die ganze Zeit in der Nähe stand und dem Geschehen wie gebannt zuschaute. „Sie hätten sich sonst kaum angemessen angestrengt. Die Daten die ich gewinnen konnte … waren sehr aufschlussreich.“ Den letzten Satz gab sie betont arrogant von sich. „Es geht weiter.“ Als die Asari auf ihrer Konsole etwas eintippte bohrten sich plötzlich aus der Halterung um seinen Nacken mehrere kleine Nadeln in sein Fleisch. Der Schmerz betäubte seine Sinne, sein Körper krampfte und bäumte sich dagegen auf. Kleine weiße Punkte tanzten vor seinen Augen, nach wenigen Sekunden verschwand der Schmerz doch die Kontrolle über seinen Körper hatte er zum größten Teil verloren. Er wusste, dass seine Beine und Arme da waren, doch er konnte sie nicht spüren. Scylda tippte ein weiteres Mal etwas auf der Konsole herum, als das Lied aus verschiedenen Tastengeräuschen verstummte, erwachte der Apparat indem er sich befand vollständig zum Leben. Ein dunkles tiefes Summen welches immer höher wurde erreichte Alecs Ohren, panisch versuchte er sich zu bewegen doch sein Körper wollte ihm einfach nicht gehorchen. Von außen sah man nur wie Alec reglos auf der Liege lag und nichts tat, doch in seinen Augen lag die nackte Panik. „Neurale Abstimmung abgeschlossen, warte auf Kommando zum fortführen der Prozedur!“ gab eine emotionslose VI an die Asari gerichtete von sich.

„Prozedur fortfahren!“ schneidend bohrten sich die Worte der Asari in Alecs Gehirn.

Die Nadeln in Alecs Nacken wurden plötzlich heiß und sein Körper spannte sich bis zum zerreißen an, biotische Energien durchströmten seinen gesamten Körper. Er konnte nicht mehr lokalisieren was sein Körper war oder nicht, er fühle sich, als würde dieser sich über den gesamten Raum ausgedehnt haben.

Blaue biotische Energie umgab nun Alec wie einen schützenden Kokon aus Licht, die Luft war von Elektrizität und Spannung erfüllt. Mehrere kleine Entladungen fanden am äußeren Rand des Kokons statt. Alec bäumte sich auf doch sein Körper verkrampfte sich nun vollständig, er schrie seinen Schmerz bis zur Heiserkeit hinaus. „Nein… bitte, Aaaargh bitte hören… sie auf… ich will nicht mehr!“ Alles um ihn herum verschwand, es war nur noch der Schmerz in seinem denken, er wollte das er verschwand. Seine Atmung hatte sich nur noch auf ein schwerfälliges hecheln beschränkt, als der Druck in seinem Kopf so stark wurde, dass sein Hirn schier unter dem Dauerfeuer der Schmerzrezeptoren nachgab. Du Blödes Miststück…, wenn ich dich… in die Finger… kriege!“ presste er unter Schmerzen hervor. Ich werde dir mit meinen eigenen Händen den Arsch aufreißen, ich werde dir wehtun, das verspreche ich dir...

Nach einigen Minuten empfand Alec den Schmerz nun weniger stark als zu Beginn, sein Körper hatte Mechanismen aktiviert um sich gegen den Schmerz zu wehren und mit einem Knopfdruck verschwand der Druck aus seinem Kopf und sein Körper hörte auf zu krampfen. Schwerfällig holte er Luft wie ein an Land liegender Fisch, jeder seiner Nerven brannte. Der Kokon aus biotischer Energie zerbarst und löste sich auf. Die Nadeln aus seinem Nacken zogen sich mit einem ins markerschütternde Geräusch zurück. Erschöpft sackte Alec zusammen und starrte teilnahmslos auf den Boden, er war einfach nur noch dankbar dafür, dass der Schmerz endlich aufgehört hatte. Er fühlte sich plötzlich so unendlich müde…

16:40 Uhr

Kyoko Young
22.03.2010, 16:02
Kyoko zögerte, als sie die Anweisung bekam, den ihr unbekannten Allianzsoldaten auf einer Liege festzuschnallen. ‚Das, das ist doch nicht rich… Befehle, Kyoko! Man gehorcht Befehlen oder Leute, die sich auf dich verlassen, werden verletzt oder Schlimmeres… Aber… Das hier ist Schlimmeres! Und es sind Befehle! Außerdem gehört er nicht einmal zu uns! Uns? Er ist ein Feind! … Aber, aber selbst Feinde sollte man… Befehle, Kyoko, Befehle! Nicht nachdenken! Tu es einfach! Jetzt!’ Die Pilotin zwang den Allianzsoldaten mit leichtem Druck auf die Liege.

Dann zog die junge Frau sich in eine Ecke des Raumes zurück und beobachte, wie die Asari anfing, den Mann, der ihr nun auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war, zu foltern. ‚Befehle! Befehle! Befehle!’ Kyoko schloss hinter ihrem Helm die Augen und wie in einem Mantra wiederholte sie wieder und wieder nur dieses eine Wort. Doch andere Gedanken schlichen sich an, bohrten sich zwischen die Worte, erzeugten Bilder, zerfetzten die Barriere, die Kyoko zwischen sich und dem Geschehen im Raum erzeugen wollte…

Ein strahlend blauer Himmel wölbte sich über der Innenstadt von Seattle. Kyoko saß voll freudiger Erwartung und doch verspannt in einem kleinen Büro und beobachtete den Rekrutierungssergeant der Blue Suns, der rauchend vor ihr auf und ab ging und die Vorzüge pries, die es sich mit sich bringen würde, wenn sie sich seiner Organisation anschließen würde… „Die Galaxis sehen! Denen helfen, die sich nicht selbst helfen können und dabei eine anständige Bezahlung kassieren. Und eine Chance aus dem Dreck hier herauszukommen, eine Chance, die sich sonst so nirgendwo ergeben würde…“

Derselbe blaue Himmel über derselben vertrauten Innenstadt. Kyoko saß voll freudiger Erwartung und doch verspannt in einem kleinen Büro und beobachte den Rekrutierungssergeant der Allianz, der unter einem Nicht Rauchen!-Schild auf und ab ging und die Vorzüge pries, die es mit sich bringen würde, wenn sie sich seiner Organisation anschließen würde… „Die Galaxis sehen! Denen helfen, die sich nicht selbst helfen können und damit das Universum ein Stück besser machen. Und eine Chance auf eine Herausforderung, eine Chance die sich sonst so nirgendwo ergeben würde…“

Kyoko saß mit ihren Eltern an einem wackligen Tisch, die Mutter teilnahmslos und vollkommen betrunken, der Vater mit pochenden Schläfenadern, die Faust wieder und wieder auf den Tisch schlagend. Der Blick der jungen Frau fiel auf den schäbigen Hinterhof einer Bar und sie sog den widerlichen Geruch von faulenden Abfällen und Erbrochenem ein. „Ich gehe wirklich! Ich muss es tun und ich werde es auch tun! Es gibt jetzt kein Zurück mehr. Und es tut mir nicht leid, ich bin nur froh hier endlich wegzukommen! Denn es ist mein Leben!“

Kyoko saß mit ihren Eltern an einem üppigen Frühstückstisch, die Mutter nervös und voller Sorge, der Vater mit mildem Tadel in seinen gütigen Augen, mit den Händen die Tischdecke wieder und wieder glattstreichend. Der Blick der jungen Frau fiel auf eine idyllische Bucht und sie sog den herrlichen Geruch von Meer und frisch gemähtem Gras ein. „Ich gehe wirklich! Ich will es tun und ich werde es auch tun. Es gibt jetzt kein Zurück mehr. Und es tut mir wirklich leid, wenn ich Euch damit Kummer bereite. Aber es ist mein Leben!“

Der Kapitän des Allianzschiffes klopfte Kyoko anerkennend auf die Schulter. Sie verzog schmerzhaft das Gesicht. „Gute Arbeit, Pilotin! Wir haben den Lebensmittelkonvoi heil und in einem Stück hergebracht. Die Piraten hatten keine Chance.“ Er zeigte auf ein paar erbärmliche Gestalten, die am Boden kauerten. „Übergebt Sie den örtlichen Behörden! Das sollte dem Rest eine Lehre sein…“ Kyoko lächelte glücklich.

Der Kapitän des Blue-Suns-Schiffes klopfte Kyoko anerkennend auf die Schulter. Sie verzog schmerzhaft das Gesicht. „Gute Arbeit, Pilotin! Wir haben den Lebensmittelkonvoi heil und in einem Stück hergebracht. Die Piraten hatten keine Chance.“ Er zeigte auf ein paar erbärmliche Gestalten, die am Boden kauerten. „Werft Sie aus der Luftschleuse! Das sollte dem Rest eine Lehre sein…“ Kyoko lächelte…

„NEIN“, schrie Kyoko. Die Asari wandte sich abrupt der jungen Frau zu.

„NEIN! NEIN! NEIN! DAS TUT MAN NICHT!“ Kyokos Gedanken taten ihr weh und sie presste ihre Hände gegen die Seiten des geschlossenen Helms. „Man… Ich… Ich bin… Das ist falsch, man wirft niemanden ohne Gerichtsverfahren aus der Luftschleuse! Man wirft überhaupt nie jemanden aus einer Luftschleuse! Und man foltert niemanden, nur weil man seine Grenzen erforschen will…. Das ist FALSCH! BÖSE! Und ich, ich…“

Sie zog den Helm vom Kopf, ihr Gesicht war schweißüberströmt und sie zitterte am ganzen Körper. „Ich, ich bin nicht böse, ich bin… Ich will… Eine von den Guten…“, stammelte sie.

„Länger als ich gedacht hatte“, sagte Scylda.

Kyoko starrte sie an.

„Ich denke, der Test kann als ein Teilerfolg gewertet werden. Die implantierten Erinnerungen…“, sagte die Asari.

Kyoko hörte, das Scylda weiterredete, aber kein einziges Wort mehr drang wirklich noch zu ihr durch. ‚Implantierte Erinnerungen? Was… Was soll… Was, was soll das?’ Die Pilotin bemerkte, wie die im Raum verbliebenen Mechs von der Liege weg- und auf sie zutraten. ‚Was soll das?’ Ein merkwürdig knirschendes Geräusch war von der Haltevorrichtung zu hören, die den Metallschaft trug. ‚Was soll das?’

Doch Kyokos Kopf war plötzlich wie leergefegt. Sie hörte noch immer Worte, die aber keinen Sinn für sie ergaben, oder einen Sinn, den sie nicht wahrhaben konnte, nicht wahrhaben wollte. Die Mechs kamen näher, das Knirschen wurde lauter. Kyoko war es gleichgültig. Doch nach einigen schier endlosen Augenblicken jedoch, tauchte ein einzelnes Wort in ihrem Gedanken auf, ein vollkommen unpassendes Wort, das durch ihren Kopf zu hüpfen schien. Und Kyoko bemühte sich, so sehr sie es nur konnte, dieses widerspenstige Wort festzuhalten.

‚Nulllinie…’

Sie hatte das kreiselnde und tobende Wort endlich erwischt! Doch das Wort stand nur so da, sie konnte es vor sich sehen, so als ob es auf ein Stück Papier geschrieben worden wäre. Aber noch war das Wort nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben, ohne jedweden Sinn.

‚Nulllinie… Was soll das?’

Mehr Worte erschienen auf dem imaginären Stück Papier. ‚Das… Das ergibt doch gar keinen Sinn. Nulllinie? Was soll das? Doch, es ergibt wohl einen Sinn! Denn das jetzt fühlte sich jetzt an wie eine Nulllinie… Wenn einem das Herz stehenbleibt… Wenn alles endet! Oder in meinem Fall das Gehirn gerade stehengeblieben wäre…’

Kyoko schüttelte genervt den Kopf. ‚Das kann jetzt ja nun nicht sein, oder? Wäre das Gehirn stehengeblieben, wäre ich jetzt ja wohl tot… Ich bin mir da ziemlich sicher… Naja… Dann eher das Denken stehengeblieben? Wie wäre es damit? ... Schreibt man Nulllinie eigentlich mit drei L’s?’

Kyoko atmete tief durch. ,Aber jetzt geht es mit dem Denken wieder so richtig los! Wie nach einem Dammbruch! Und Mann, die redet ja immer noch… Bla, bla, bla…Da kann man doch nicht richtig nachdenken dabei. Und ich muss jetzt nachdenken. Unbedingt nachdenken! Einfach nur nachdenken! Denn das Nachdenken macht uns doch aus, oder? Einen großen Teil zumindest… Sonst sagt man ja, es ist das was wir tun, was wir sind… Aber ehe wir etwas tun, denken wir… Sollten wir jedenfalls…’

Die Pilotin blickte auf den Fußboden. ‚Bla, bla… Gott, Erst kriegt Lady-Ich-Bin-Eine-Fleischgewordenen-Reinkarnation-Des-Abgrundtief-Bösen-Getarnt-Als-Attraktive-Asari-In-Hellblau kaum die Lippen auseinander und jetzt schwafelt sie in einem fort… Bla, bla, bla…’

Doch nun erfasste Kyoko endlich auch wieder den Inhalt der Worte. ‚Ganz toll, wie sie das hinbekommen hat, mir Erinnerungen einzupflanzen und dabei vorhandene Informationen adaptiert hat… Glückwunsch! Yippie, ein Überwachungsgerät in meinem Helm… Einen Gratulationskeks vielleicht? Und Hallelujah, eine Methode, billig Söldner herzustellen und Feinde umzudrehen… Wenn das keine Erwähnung in Die Fürsten der Finsternis - Heute wert ist, dann weiß ich aber auch nicht…

Der Blick der jungen Frau ging zur Decke. Sie wollte die Asari jetzt nicht ansehen, nicht die Mechs und auch nicht den Allianzoffizier. ‚Ich kann also meinen Erinnerungen nicht mehr trauen, ich habe jetzt zwei Versionen derselben Geschichte und niemand ist hier, der mir sagen kann, welche stimmt. Naja… Lady-Ich-Bekomm-Jetzt-Plötzlich-Den-Mund-Nicht-Mehr-Zu-Denn-Ich-Höre-Mich-Ja-Sogern-Reden-In-Hellblau weiß es vielleicht, aber warum sollte gerade sie es mir sagen… Und wer bin ich denn nun? Sie soll endlich ihre Klappe halten! Blöde Kuh! Warum fällt ihr nicht einfach die Decke auf den Kopf?’

Kyoko stutze. ‚Hey! Hey! Hör mal… Hör mal, Kyoko, diese absolut zur Situation unpassenden Gedanken, dieser Zynismus, das… das fühlt sich irgendwie vertraut an! Nach dir! Egal, ob du jetzt die Pechkyoko oder die Goldkyoko aus deinen Erinnerungen bist, die… die wahre Kyoko denkt so, das weiß ich! Diese Art des Denkens, das bist auf jeden Fall DU… Das ist nicht implantiert…

Ehrlich, das bin… Bin ich das? Ja!

Das bin ICH!’

Kyoko lächelte befreit, während sich das Knirschen verstärkte und Scylda stolzgeschwellter Brust im Raum auf und ab ging. ‚Halt dich daran fest… An diesem Denken… Das ist sicher, das ist vertraut, okay unpassend vielleicht… Vielleicht? Es geht hier um Leben und Tod! Es ist unpassend!’

Die junge Frau kicherte. ‚Aber was soll’s… Keine Erinnerungen jetzt mehr an ein Leben, dass es nie gab… Und auch nicht an das, was es gab… Gar keine Erinnerungen mehr… Nur das Jetzt… Auch wenn es, das Jetzt, vielleicht nicht mehr sehr lange dauern wird, aber wenn ich hier schon sterben muss, dann will ich es als Ich tun und wenn das einzige Ich, welchem ich mir absolut sicher bin, eine unangemessen denkende Zynikerin ist, dann… Dann ist es auch gut so!’

Die Pilotin senkte ihren Blick erneut. ‚Gott, sie muss sich das ganze Gequatsche für diesen Moment aufgespart haben… Bla… Bla… Aber gegen eine mächtige Biotikerin und ihre Mechs habe ich einfach keine Chance… Und schon gar nicht, wenn ich zittere wie Espenlaub… Der Allianzoffizier! Er, er bewegt sich, er lebt anscheinend noch… Das ist gut… Ich bin gut… Okay und ich bin eine Zynikerin… Gibt Schlimmeres… Diesen Gedanken festhalten. Gibt ihm Raum! Schließ die Erinnerungen aus!’

Kyoko kicherte ein weiteres Mal. ‚Warum erklären Sie mir das eigentlich alles? Warum nur muss jeder Bösewicht immer haargenau seinen angeblich so unfehlbaren Plan erklären? Liegt es daran, dass er in dem Moment unbedingt jedermann im Allgemeinen und dem Zuhörer im Besonderen seine diabolische Genialität und unerschütterliche Überlegenheit beweisen will, eine Art klassischer Gottkomplex? Hatte er oder sie, wir wollen ja nicht sexistisch sein, einfach eine schlechte Kindheit und leidet unter Minderwertigkeitsgefühlen, die er, oder sie, nun so überwinden will? Oder ist es einfach eine Konditionierung, weil in jedem schlechten Buch, Holo oder sonstigem Stück Fiction der Bösewicht genau das auch tut und man dann meint: Hey, diesem Trend kann ich mich doch nicht so einfach entziehen?’

Kyokos Gedanken rasten. ‚Okay, dort, in der Fiction, ergibt es ja auch einen Sinn, weil es einfach zu viele Schwachköpfe auf der Welt… ähm im Universum gibt, wir wollen hier ja auch nicht rassistisch sein, die der erste eigene Gedanke sofort umbringen würde und die bei mehr als zwei Handlungssträngen vollkommen überfordert wären. Mehr als zwei? Hehe… Mehr als einem!’

Scylda lachte. Kyoko ignorierte es, sie ignorierte das Knirschen, den stöhnenden Allianzsoldaten und die Mechs. Sie war in ihren rasenden Gedanken gefangen und dort war sie frei. ‚Oberbösewicht im Holo zu gefangenem Superheld: Und dann habe ich Sie in dieses Restaurant gelockt… Zuschauender Schwachkopf im Saal: Genau, das habe ich doch damals schon gesagt, dass es eine Falle ist… Hinter Schwachkopf sitzender anderer Schwachkopf: Klappe halten, ich will hier das Holo sehen!’

Der Allianzoffizer stöhnte stärker. ‚Oberbösewicht: Aber eigentlich war das nicht die richtige Falle, nur eine Ablenkung, denn in der Zwischenzeit… Schwachkopf im Saal: Häh?!?! Anderer Schwachkopf: Halt doch endlich die Klappe! Freundin des Schwachkopfs… Meistens sehen die ja richtig gut aus und können sich so leider fortpflanzen und die Schwachköpfigkeit weiter im Genpool ihrer jeweiligen Spezies halten, also die Freundin des Schwachkopfs: Schatz, bitte! Nicht so laut…’

Das Knirschen verstummte. ‚Oberbösewicht im Holo: Und damit nicht genug, auch diese gar nicht so leicht zu durchschauende Ablenkung diente einzig und allein dem Zweck, Sie in Sicherheit zu wiegen, denn eigentlich… Schwachkopf im Saal: ??? – Kiefer nach unten geklappt, leerer glasiger Blick, leicht sabbernd. Anderer Schwachkopf dahinter: ??? Freundin des Schwachkopfs: ??? - Überforderung! Allgemein totale Nulllinie!’

Die Mechs hoben ihre Waffenarme. ‚Oberbösewicht im Holo: Und nun, da mein diabolischer Plan endlich solche Früchte trägt und Euch nichts übrigbleibt, als meine offensichtliche Genialität und Überlegenheit anzuerkennen, jetzt endlich will ich Euch offenbaren, was wirklich hinter der Sache steckt… Schwachkopf im Saal: Ehrlich, das Holo ist doch totale Scheiße! Anderer Schwachkopf: Du bist totale Scheiße!’

Scylda gab einen Befehl. ‚Oberbösewicht im Holo: Ha… Weitere Worte gehen im Lärm unter, den die Schwachköpfe veranstalten, als sie sich erst mit Popcorn und Cola bewerfen und dies dann mehr oder weniger elegant in einen Faustkampf übergehen lassen…’

Die Mechs entsicherten ihre Waffen. ‚So viel zur Gefahr komplizierter Handlungsstränge… Ach ja, was wurde eigentlich aus der Freundin des Schwachkopf? Naja, die ist wahrscheinlich mit dem Sieger des Faustkampfes glücklich von dannen gezogen und zusammen lebten sie lange und zufrieden und haben viele weitere Schwachköpfe gezeugt…’

Kyoko grinste, hob den Kopf und schaute Scylda in die Augen. ‚Okay, Kyoko Paula Young, du magst zwar nicht mehr wissen, was du in deinem Leben so alles getan und gelassen hast, aber das bist definitiv du! Das bin ich! Und es gefällt mir. Und jetzt kann ich es auch getrost wieder loslassen…’

Die Asari starrte zurück, einen unausgesprochenen Befehl auf den Lippen. Das Knirschen fing wieder an. Das Lächeln der jungen Frau erhellte jetzt ihr ganzes Gesicht und ließ es glücklich erstrahlen. Scylda schloss verblüfft den Mund. Und mit einem dumpfen klagenden Ächzen löste sich die Halterung des Metallschafts aus der Decke und stürzte krachend nach unten, die Mechs einfach unter sich begrabend.

Kyoko starrte verblüfft auf die Szenerie. ‚Da hast du wohl etwas zu viel mit Biotik hier drin rumgespielt, oder? Blöde Schlampe-In-Hellblau!’

Scylda torkelte haltlos aus der Staubwolke heraus auf Kyoko zu, die Hände vor ihr Gesicht geschlagen. Sie stöhnte jämmerlich. ‚Wie sich das Blatt doch wenden kann! Und jetzt mach ich dir den Luca!’

Die Pilotin hob den Helm, den sie immer noch in der Hand hielt und hieb damit mit all ihrer Kraft auf den Kopf der Asari ein. Scylda ächzte und fiel ohne einen weiteren Laut zu Boden. Blut strömte aus einer klaffenden Wunde. Kyoko stieg achtlos über sie hinweg und löste die Fesseln des Allianzoffiziers. ‚Und wer oder was zur Hölle ist eigentlich ein Luca?’

16.45 Uhr

Alec Evans
22.03.2010, 18:39
Omega
Geheimlabor im Stollen X236- 1C
16:45 Uhr

Geistesabwesend starrte er Kyoko an als sie ihn von dem „Foltergerät“ befreite, langsam folgte er mit seinen Augen ihren Händen welche seine Fesseln lösten.
Erst nachdem Kyoko ihn vollständig befreit hatte, nahm der Wissenschaftler wieder seine Umgebung war und schaute zu ihr auf, er sprach kein Wort. Ein Großteil des Labors lag in Trümmern, eine dichte Staubwolke hatte sich im Raum ausgebreitet und nahm ihm die Sicht, in seinem Sichtfeld erkannte er zwei der Mechs welche von Trümmerstücken erschlagen wurden. Alec hatte keine Ahnung was Kyoko angestellt hatte oder verursacht hatte und es war ihm auch egal. Er wollte hier weg, weg von diesen Geräten und weg von diesem bösen Alien. Behutsam half Kyoko ihm auf die Beine, er fühlte sich zwar etwas wackelig aber er spürte wie die Kraft in seinen Körper zurückfloss und mit jedem Schritt den er tat kam die Wut zurück, die Wut über die Asari, die Wut darüber was sie ihm angetan hatte, die Wut ihr hilflos ausgeliefert gewesen zu sein. Kyoko und er waren bestimmt nicht die Einzigen Lebewesen gewesen die ihr in die Hände gefallen waren, aber sie würden die Letzten sein, dessen war er sich sicher. Wachsam schaute er sich um bis er die am Boden liegende Asari erkannte, er hatte noch kein Wort mit der Pilotin gesprochen und sein Verlangen zu sprechen kehrte auch noch nicht zurück. Als er direkt über der Asari stand erkannte er eine klaffende Wunde an ihrem Kopf, sie würde sterben wenn ihr Niemand half, doch das Risiko wollte er nicht eingehen, sie würde hier und jetzt sterben. Er würde ihr nicht mehr die Chance geben anderen Lebewesen ein Leid zuzufügen. Ich sagte doch ich würde dir den Arsch aufreißen du eingebildetes Stück Scheiße.

„Du wirst Niemandem mehr ein Leid zufügen!“ gab er kaum hörbar von sich. Alec spannte seinen Körper an, sein Gesicht verzerrte sich zu einer grimmigen Maske als er ihr mit einem biotischen Angriff das Genick brechen wollte. Für einen kurzen Moment fühlte er Genugtuung doch dann sah er das Blut an seinen Händen, das Blut von den Plünderern die Sarah getötet hatten. In seiner Raserei hatte er jeden Plünderer zerfetzt und vernichtet, er hatte gewütet wie ein Berserker und Niemanden mehr am Leben gelassen. Er hatte sich geschworen nie wieder so die Kontrolle zu verlieren, kurz vor dem tödlichen Schlag ließ er von der Asari ab und ließ sich kraftlos zu Boden sinken. In seinen Gedanken erschien Sarah, sie nahm seine Hand und drückte sie zärtlich an ihre Brust, liebevoll lächelte sie ihn dabei an. Er konnte fast ihre warmen weichen Hände spüren, den leichten Duft ihres Parfums riechen. Es fühlte sich alles an wie in einem Traum, Sarah öffnete ihren Mund und löste ihre Hände von den seinen. Sachte beugte sie sich über ihn und küsste ihn auf die Stirn. Es ist schon in Ordnung Alec, lass mich gehen. Plötzlich zog sich innerlich alles zusammen, es fühlte sich an als hätte er einen gewaltigen Knoten in seiner Brust. Er bekam schlecht Luft und der Druck auf seiner Brust wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer.

„Ich… ich… ich… ich kann nicht atmen, ich.. sie.. sie ist weg. Sie ist weg!“ Tränen schossen ihm in die Augen. „Ich bin… frei.“ Alec begann am ganzen Leib zu zittern, mit jedem Atemzug wurde der Druck auf seine Brust immer schwerer. „Verdammt… sie ist weg.“ Gab er schluchzend von sich, panisch versuchte er den Verschluss seiner Rüstung am Hals zu öffnen doch seine zitternden Hände fanden keine Ruhe. „ Verdammt mach das ab, mach das ab. Bitte!“ schrie er hysterisch Kyoko an welche verdutzt tat was ihr geheißen wurde. Als Kyoko den Verschluss öffnete, nahm Alec mehrmals tief Luft und beruhigte sich zunehmend. Der Mann schlang die Arme um seine Beine und wippte hin und her um sich zu beruhigen. Kyoko tat genau dass, was Alec indem Moment brauchte, nämlich nichts. Sie ging etwas zur Seite und gab dem Mann die Zeit die er benötigte um wieder zu sich zukommen.

Nachdem einige Minuten vergangen waren richtete Alec sich auf und schaute der verdutzten Frau entgegen. „Danke“, mehr gab es nicht zusagen. „Wir müssen hier fort bevor dieses Miststück Alarm schlägt sollte sie erwachen und außerdem müssen wir meine Ausrüstung besorgen, die muss sich hier irgendwo indem Komplex befinden. Ich werde ihr Universalwerkzeug benutzen“ er deutete auf die Asari“ und mich in das Computersystem einklinken, wenn ich die VI gefügig mache wird sie uns bestimmt verraten was wir wissen wollen.“ Gab er nun mit gefestigter Stimme von sich und machte sich an die Arbeit. Nach wenigen Minuten hatte die Beiden die gewünschte Information, in Lagerraum B2 befand sich die gesuchte Ausrüstung.

Er schaute die sterbende Asari nicht mehr an und verschwand mit Kyoko aus dem Labor, die beiden Mechs am Eingang des Labors ignorierten die Beiden. Sie hatten keinen weiteren Befehl mehr von der Asari bekommen und hatten sich in eine Art Standby-Modus versetzt. Nachdem die Beiden den Lagerraum erreicht hatten schaute Alec sich nach seinem Koffer und seiner Waffe um. In dem Raum lagen verschiedene Ersatzteile, Pakete und schließlich auch sein Koffer, während er seine Ausrüstung zu sich nahm erkundete Kyoko ihrerseits die Abstellkammer.

Kyoko Young
23.03.2010, 18:31
Kyoko half dem Allianzoffizier auf die Beine. ,Als ob ihn gerade jemand ausgespuckt hätte… Aber viel besser sehe ich bestimmt auch nicht aus, ich sollte mich in den nächsten Stunden unbedingt von allen Spiegeln fernhalten! Ganz dringend! Und ich rieche wahrscheinlich auch nicht gerade gut… Egal! Aber den Hauptpreis in der Wertung: Nicht Mein Tag Heute gewinnt mit absoluter Sicherheit Lady-Mein-Asarischädel-Ist-Doch-Nicht-Härter-Als-Dein-Helm-In-Hellblau… Jubel, Jubel! Oh, ihre Körperfarbe passt übrigens ganz hübsch zu dem Fußboden hier!’

„Du wirst Niemandem mehr ein Leid zufügen“, sagte der Allianzoffizier unvermittelt und er schien in den folgenden Augenblicken förmlich zu verkrampfen. ‚Hey, Junge, ganz ruhig! Das ist sie nun wirklich nicht wert…’ Die Pilotin ließ ihren Blick wachsam zwischen der am Boden liegenden Asari und dem jungen Mann an ihrer Seite hin- und herschweifen. ‚Andererseits… NEIN, keine Wenn und Abers!… Sie ist hilflos und man tut so etwas nicht! Ich tue so etwas nicht! Niemals!’

Kyoko verstärkte ihren Griff um den Helm. ‚Nur ganz leicht! Verdammt, ich will ihn aber nicht schleppen müssen! Wirklich nur ganz leicht… Er sieht eigentlich auch ganz leicht aus… In den Magen vielleicht? Shikuso und bestimmt wacht bei meinem Glück gleich die Asarihexe auf dann habe ich auf einen Schlag zwei verärgerte Biotiker am Hals… Naja, ich könnte sie um mich kämpfen lassen… Du wärst aber bestimmt auch ein gaaanz toller Preis, so wie du aussiehst und riechst… Oder allein weglaufen, während sie… Nur ganz leicht! In den Magen!’ Sie visierte den jungen Mann an. „Eh…“.

„Ich… ich… ich… ich kann nicht atmen, ich.. sie.. sie ist weg. Sie ist weg!“ Die Pilotin runzelte die Stirn. ‚Wer ist weg? Die Asari? Die liegt doch… Oder sieht er plötzlich nichts… Himmel, Kyoko, hat dir die Lady-Wenn-Wir-Uns-Hier-Nicht-Bald-Verdrücken-Werde-Ich-Wieder-Wach-Und-Dann-Furchtbar-Rache-An-Euch-Nehmen-In-Hellblau den gesunden Menschenverstand auch gleich noch mit wegexperimentiert? Du bist bestimmt nicht die einzige Person im Universum, die von schlimmen Erinnerungen geplagt wird. Hilf ihm gefälligst!’

Kyoko kümmerte sich sofort um den jungen Allianzsoldaten und ließ ihn dann etwas Zeit, um sich zu sammeln. ‚Okay, ich will ja nicht drängeln, aber ich fühle mich hier drinnen nicht besonders wohl.’ Sie sah auf das Chronometer. ‚Echt hässliches Teil übrigens! Ach Junge, nun komm schon… Ich weiß, gerade mal wieder dem Tod von der Schippe gesprungen, das braucht seine Zeit…’ Sie wippte nervös auf und ab. ‚Aber Zeit haben wir gerade nicht… Wir? Naja, ich denke schon… Allein auf Omega ist es bestimmt eine lustige Sache… Eine kurze lustige Sache… Nur lustig für wen? Komm schon! Ich will ja nicht drängeln… Das ist ein echt blöder Spruch. Natürlich will man damit drängeln! Was denn sonst! Genau wie: Darf ich dir eine Frage stellen? Wo die Frage doch damit schon gestellt ist… Harhar… Nun komm schon! Mach hin, erhol dich gefälligst! Okay, das erinnert mich jetzt…’

Kyoko wippte noch stärker auf ihren Füßen auf und ab. ‚Nein, nein, nein. Bloß keine Erinnerungen… Ablenkung, irgendeine Ablenkung… Verdammt… Da ist die Tür, genau, nicht zu übersehen, jetzt wo sich der Staub gelegt hat. Tolle Übersicht, Glückwunsch Kyoko! Danach den Gang lang… Ah, er kriegt wieder etwas Farbe ins Gesicht… Endlich!’

„Danke“, sagte der Allianzoffizier. „Wir müssen hier fort bevor dieses Miststück Alarm schlägt, sollte sie erwachen und außerdem müssen wir meine Ausrüstung besorgen, die muss sich hier irgendwo indem Komplex befinden. Ich werde ihr Universalwerkzeug benutzen“, er deutete auf die Asari „und mich in das Computersystem einklinken, wenn ich die VI gefügig mache wird sie uns bestimmt verraten was wir wissen wollen.“

Kyoko nickte. ‚Sag ich doch: Wir müssen hier weg. Ich war ja auch schon immer dazu bereit… Ich habe nicht rumgetrödelt… Okay, lass es. Universalwerkzeug, VI, Lager. Ganz guter Plan… Jeder Plan ist ein guter Plan. Und jetzt bloß weg hier.’ Sie warf einen letzten Blick auf Scylda. ‚Atmet noch. Ich sollte vielleicht… Ach was soll’s. Ich sollte einfach nur gehen!’

Kurze Zeit später waren sie in dem Lagerraum, den der Allianzsoldat ausfindig gemacht hatte. Kyoko sah eine merkwürdig vertraute Rüstung herumliegen. ‚Rosa und weiß, ich weiß ja nicht, merkwürdige Kombination… Kroganer… Shuttle… Komische Erinnerungen, wirklich komische Erinn… Erin… Megan… Teufelszwillinge… Mandschu… Nicht jetzt… Nicht jetzt! Bloß nicht jetzt!!! Okay, okay. Ablenkung… Militär. Plan. Irgendwas… Komm schon! Aber so viele offene Fragen… Fragen? Fragen! Fragen sind gut! Sehr gut! Fragen lenken ab, genau! Was tun? Wie weiter? Du bist Söl… dat, du machst Pläne. Genau Militärs machen immer Pläne, so wie der Allianztyp… Universalwerkzeug, VI, Lager… Guter Plan… Irgendwas… Neuer Plan! Komm schon!’

Die Pilotin hüpfte vor Nervosität und Anspannung fast auf der Stelle, heftig atmend. Und ganz allmählich breitete sich endlich eine unendlich wohltuende Ruhe in ihrem Kopf aus. Die Gedanken wirbelten nicht mehr durcheinander, sondern formierten sich, wie eine gut ausgebildete Einheit. ‚Ich lasse die Blue Suns-Uniform an. Hier auf Omega gibt es bestimmt viele Söldner dieser Organisation und so bietet sie einen gewissen Schutz. Der Typ muss aus seinen Allianzklamotten raus.’

„Suchen Sie sich etwas anderes zum Anziehen“, befahl Kyoko. „Und suchen Sie im Universalwerkzeug bitte nach einem Lageplan oder etwas ähnlichem!“ Die Pilotin griff sich einen Raketenwerfer und zwei Pistolen aus dem Tornister mit der rosaweißen Rüstung. ‚Hmm cool, Carnifex! Tolle Feuerkraft!’ Dann verschloss sie den Tornister mit geübten Handgriffen und warf ihn sich fast beschwingt auf den Rücken. „Hier! Überprüfen sie die Waffe!“ ‚Wow, ich habe das mit dem Befehlen ja echt gut drauf…’

Kyoko schaute den Allianzoffizier geradewegs in die Augen. „Wir kennen uns doch, oder?“ ‚Ahhhhhhhh, Kyoko…. Dumme Wortwahl, ganz dumme Wortwahl…’ Der Blick der jungen Frau irrte umher. „Ehm… Ich… Ehm, ich meine, wir sind uns doch bestimmt schon einmal begegnet?“ ‚Ahhh, auch nicht viel besser… Lass es!’ „Ehm, ich bin Ser… Lieu… Ehm, was auch immer, Kyoko Young und Sie?“

16.52 Uhr

Alec Evans
23.03.2010, 20:40
Omega
Geheimlabor im Stollen X236- 1C 16:49


Gerade als Alec seinen Koffer auf dem Rücken verstaut hatte meldete sich Kyoko im Befehlston an ihn. Mit einer leicht verdutzen Miene schaute er sie kniend auf dem Boden an. „Suchen Sie sich etwas anderes zum Anziehen“, befahl sie ihm, „Und suchen Sie im Universalwerkzeug bitte nach einem Lageplan oder etwas ähnlichem!“ Alec wollte etwas sagen, schloss jedoch sofort wieder den Mund und nickte nur zustimmend. Ahh soo, jetzt erinnern wir uns wieder an unsere Ausbildung Mrs Young? Aber wo sie recht hat, hat sie recht, ich kann hier auf diesem… Drecksloch nicht mit einer Allianz-Uniform herumlaufen. Ich habe ja gesehen was ich mir auf Antirumgon damit eingebrockt habe, ich wäre dem Universum dann doch sehr dankbar wenn ich ausnahmsweise mal keine aufs Maul bekommen könnte. Nur wenn es sich natürlich einrichten lässt. Diskutierte er gedanklich mit sich selbst und verdrehte dabei leicht die Augen.

Obwohl er die Kisten und Container durchsuchte fand er keine Rüstung, die die Seinige ersetzen konnte. Bevor er sich jedoch gedanklich lautstark bei seinem für ihn zuständigen Schicksalsweber beschweren konnte machte Kyoko ihn auf einen Tornister mit verschiedenen Waffen aufmerksam und er nahm sich auch eine Carnifex und steckte sie ins Halfter. Als die schwere Pistole mit einem zufriedenstellenden klacken im Halfter einrastete, schaute ihn Kyoko plötzlich geradewegs in die Augen. „Wir kennen uns doch, oder?“ Kyokos Blick wanderte umher. „Ehm… Ich… Ehm, ich meine, wir sind uns doch bestimmt schon einmal begegnet?“ versuchte sie sich stockend auszudrücken. „Ehm, ich bin Ser… Lieu… Ehm was auch immer, Kyoko Young und Sie?“ gab sie nun etwas sicherer von sich.

Alec benötigte einen Moment bis er das Gesagte verarbeiten konnte und drehte sich dann leicht zur Seite als er das Universalwerkzeug der Asari durch sein Eigenes ersetzte. Der Wächter spürte merklich wie Kyoko sich leicht anspannte als er immer noch keine Antwort von sich gab. „Also, als wir uns das letzte Mal einander vorgestellt hatten, schrien Sie mich lauthals an und stellten sich als Staff Lieutenant Kyoko Young vor. Eine Offizierin der Allianz!“ Gab er in einem flapsigen Ton von sich. „Ich bin First Lieutenant Alec Evans und Sie haben versucht mir auf Antirumgon das Leben zu retten als die Lakaien dieser Asari mich entführen wollten.“ Er schlenderte langsam Richtung Ausgang als er sich versichert hatte, dass er hier nichts weiter hilfreiches mehr finden würde. „Hatte aber nicht sonderlich gut geklappt.“ Sagte er Kyoko grinsend ins Gesicht. Als er an der Türschwelle stand forderte er sie mit einer Handbewegung auf ihm zu folgen. „ Wir brauchen im Übrigen keinen Lageplan, ich habe mir den Weg gemerkt, als Sie mich oder bessergesagt ihr manipuliertes Ich, mich in das Labor eskortiert haben. Wir sollten nun von hier verschwinden und wir müssen mir noch wie Sie schon sagten eine Rüstung besorgen, mit dem Teil hier falle ich zu sehr auf.“ Kyoko hatte sich noch nicht gerührt, Alec wusste nicht ob er die Frau beleidigt hatte und fuhr in einer beschwichtigenden Tonlage fort. „Das sollte jetzt kein Vorwurf sein, ich habe keine Ahnung was mit ihnen los ist oder was die Asari-Schlampe mit ihnen angestellt hat. Aber ich bin wirklich froh, dass Sie hier sind.“ Etwas unsicher lächelte er Kyoko entgegen. Als ihnen im selben Moment zwei Wissenschaftler entgegen kamen wollte Alec schon vor Schreck seine Waffe ziehen, bemerkte jedoch rechtzeitig, dass diese den Beiden keine Aufmerksamkeit schenkten.

17:05

Kyoko Young
24.03.2010, 12:50
Kyoko hörte der Antwort des Allianzoffizer interessiert zu. „Also, als wir uns das letzte Mal einander vorgestellt hatten, schrien Sie mich lauthals an…“ ‚Na dann hast du das aber auch ganz bestimmt verdient, denn dank meiner japanischen Gene bin doch eigentlich immer die Ruhe in Person! Zumindest äußerlich… Nie das Gesicht verlieren!’

„Und stellten sich als Staff Lieutenant Kyoko Young vor. ‚Staff Lieutenant, cool ich bin ja so wichtig!’ „Eine Offizierin der Allianz!“ ‚Jah! Allianz! Super…’ Ein glückseliges Lächeln überzog kurz das Gesicht der jungen Frau. ‚Das ist doch mal eine gute Nachricht. Endlich! Ich bin doch eine von den Guten. Keine Söldnerin… Ich könnte es herausschreien, tanzen, jemanden umarmen, küssen, singen, hüpfen, in die Hände klatschen…’

Kyoko warf einen verstohlenen Blick unter ihrem schwarzen Haarschopf hervor. ‚Ehm, vielleicht doch lieber nicht. Erstens hört sich das ziemlich nach einer Nummer aus einem Bollywoodschinken an, einem ziemlich schlechtem Bollywoodschinken übrigens. Zweitens dürfte mein Begleiter…’ „Ich bin First Lieutenant Alec Evans und Sie haben versucht mir auf Antirumgon das Leben zu retten, als die Lakaien dieser Asari mich entführen wollten.“

‚Wie aufs Stichwort! Und… Er ist nur First Lieutenant, also habe ich hier das Sagen! Zweitens also dürfte Alec Evans dann vielleicht doch denken, dass die Asarihexe mein Gehirn komplett gequirlt hätte und er könnte damit der Wahrheit leider viel zu nahe sein… Ehm und… Ach ja! Drittens, vielleicht auch nicht ganz unwichtig: Die Begeisterung der Massen ob meiner Zugehörigkeit zur Allianz dürfte sich auf Omega doch arg in Grenzen halten… Kein guter Weg, alt zu werden… Zumal wenn ich dazu auch noch tanzen und singen würde. Denn ob dieses Anblicks würden wohl selbst die wenigen Allianzsymphatisanten auf dieser Station voller Verzweiflung zur Waffe greifen, wenn ich eben grazil wie ein Elefant herumhüpfend und keinen Ton treffend über die Hauptstraßen von Omega herumtolle! Aber trotzdem: Eine von den Guten… Und was habe ich eigentlich auf Antirumgon gemacht? Wo zur Hölle liegt dieser Planet? Warum erinnere ich mich nicht daran? Nein… Verdammt…’

Eine Schlammpfütze. Kyoko warf sich hinein, mit schmerzendem Körper. „Deckung! Feuer! Bewegung! Ist immer dieselbe Formel! Ob nun im Raumkampf oder auf einem Planeten, da wo die richtigen Soldaten kämpfen!“ Der Ausbilder brüllte mit sich überschlagender Stimme durch den infernalischen Lärm, den das Übungsgefecht erzeugte. Ein Mann warf sich neben Kyoko und grinste sie fröhlich an: „Hölle, was für ein Spaß!“ „Auf Ihr Schlappschwänze! Angriff! Los! Los! Los!“ Der Mann sprang behände wieder auf und verschwand im Dunst. Kyoko blieb erschöpft liegen. Der Ausbilder tauchte neben ihrem Schlammloch auf und trat ihr leicht in die Seite: „Jammerlappen elendiger, willst Du heim zu Mammi, willst Du? Auf! Auf! Auf!“ Kyoko sammelte ihre letzten Kräfte und taumelte dem Angriffsziel entgegen.

Eine Schlammpfütze. Kyoko warf sich hinein, mit schmerzendem Körper. „Deckung! Feuer! Bewegung! Ist immer dieselbe Formel! Ob nun im Raumkampf oder auf einem Planeten, da wo die richtigen Männer kämpfen!“ Der Ausbilder brüllte mit sich überschlagender Stimme durch den infernalischen Lärm, den das Übungsgefecht erzeugte. Ein Mann warf sich neben Kyoko und grinste sie böse an: „Ich hasse diesen Scheißladen!“ „Auf Ihr Schlappschwänze! Angriff! Los! Los! Los!“ Der Mann sprang behände wieder auf und verschwand im Dunst. Kyoko blieb erschöpft liegen. Der Ausbilder tauchte neben ihrem Schlammloch auf und zerrte sie grob an ihrem Tragegestell hoch und schüttelte die junge Frau: „Schlappmachen gilt nicht! Du erbärmlicher Haufen Scheiße, willst Du heim zu Mammi, willst Du? Auf! Auf! Auf!“ Kyoko sammelte ihre letzten Kräfte und taumelte dem Angriffsziel entgegen.

Kyoko saß mit ihren Eltern an einem üppigen Frühstückstisch, die Mutter teilnahmslos und vollkommen betrunken, der Vater mit mildem Tadel in seinen gütigen Augen, die Faust wieder und wieder auf den Tisch schlagend. Der Blick der jungen Frau fiel auf den schäbigen Hinterhof einer Bar und sie sog den herrlichen Geruch von Meer und frisch gemähtem Gras ein. „Ich gehe wirklich. Ich will es tun und ich werde es auch tun! Es gibt jetzt kein Zurück mehr! Und es tut mir nicht leid, ich bin nur froh hier endlich wegzukommen! Aber es ist mein Leben!“

Die Pilotin blinzelte. ‚Verdammt… Das wird langsam langweilig! Oh Mann und ich verpasse so einen Großteil der Konversation! Aber ich denke schon, dass wir einen Lageplan brauchen: Weg gemerkt oder nicht, ich denke nicht, dass wir zum Shuttle zurückmarschieren sollten und mir ist es lieber, wir wirken halbwegs kompetent, als dass unsere letzte Tat ist, den falschen Massenmörder auf Omega nach dem Weg zu fragen: Da die dunkle Gasse. Ich zeige euch auch gern den Weg… Eine Kettensäge blitzt im Licht einer Laterne auf! Diabolisches Lachen ertönt. Schreie in der Nacht… Argh, Lady-Ich-Bin-Eine-Asari-Auf-Dem-Böswichttrip-Und-Habe-Dann-Ja-Immer-Noch-Jahrhunderte-Um-Das-Alles-Zu-Bereuen-Und-Eine-Bessere-Asari-Zu-Werden-In-Hellblau hätte lieber meine Phantasie lobotomieren sollen, echt! Also lass ich gleich die Chefin raushängen oder erst, wenn wir uns das erste Mal verlaufen haben? Doch besser gleich!’

„Evans also? Hallo noch mal! Ich schaue mich nach einer Rüstung für sie um und Sie organisieren unterdessen doch besser einen Plan. Wir brauchen Alternativrouten, Fluchtwege.“ Kyoko lächelte freundlich. „Ansonsten geht es mir gut.“ ‚Lüge… Aber er muss ja nicht alles wissen.’ „Und ich denke, dass wir zu Zweit wirklich gute Chancen haben.“ Die Pilotin sah, wie Alec fast nach seiner Waffe griff, als ihnen zwei Wissenschaftler entgegenkamen. ‚Und noch eine glatte Lüge! Lady Flashback und Sir Hypernervös auf ihrem Ritt in die Abenddämmerung, mitten hindurch durch die nahezu unüberschaubare Schar ihrer Feinde. Na toll!’

17.07 Uhr

Alec Evans
24.03.2010, 18:29
Omega
Geheimlabor im Stollen X236- 1C 17:07

„Evans also? Hallo nochmal! Ich schaue mich nach einer Rüstung für sie um und Sie organisieren unterdessen doch besser einen Plan. Wir brauchen Alternativrouten, Fluchtwege.“ Kyoko lächelte ihn freundlich an. „Ansonsten geht es mir gut.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und ich denke, dass wir zu Zwei wirklich gute Chancen haben.“ Alec nickte ihr zustimmend entgegen als auch schon die Beiden Wissenschaftler kamen und er sie fast über den Haufen schießen wollte.

Nachdem die Beiden die Wissenschaftler passiert hatten, machte Alec sich an seinem Universalwerkzeug zu schaffen um durch die VI an einen Stationsplan zu kommen. Die VI überspielte ohne zu murren die angeforderten Daten auf sein Universalwerkzeug.

Um sich kurz umzuschauen aktivierte er den Plan und eine kleine blau leuchtende 3D-Holo-Darstellung der Station wurde von seinem OmniTool erzeugt. Kleine aufleuchtende Schildchen markierten größere Bereiche der Station, ein roter Punkt markierte ihren Standort. „Wir sind jetzt hier.“ Alec deute auf den rot aufleuchtenden Punkt. „Und ich würde sagen wir holen dort, bei den Marktbezirken eine neue Rüstung, los verschwinden wir von hier!“ gab er etwas gehetzt von sich ehe die Beiden sich mit schnellen Schritten aus der Anlage verzogen. Omega scheint wohl doch größer zu sein als ich erwartet hatte, unglaublich was man hier in den Fels geschlagen hat, auch wenn es der Abschaum der Galaxis errichtet hat, aber er hat es… interessant gestaltet… der öhm… Abschaum. Sehr geistreich Mr. Evans, die Asari hat dir wohl auch ein bisschen dein Gehirn angebraten. Ob Kyoko jetzt eigentlich genau weiß wer sie ist? Ob sie weiß was sie auf Antirumgon getrieben hat? Ob sie voll funktionsfähig ist,… funktionsfähig? Das hört sich an als wäre sie ein Mech und ihre Festplatte wäre etwas angeschmort. Seltsame Vorstellung.

Als das ungleiche Paar endlich das große befestige Tor ohne Komplikationen passiert hatte, atmete Alec deutlich erleichtert auf. Nachdem sie sich etwas davon entfernt hatten machten sie an einer dunklen Gasse halt. Die Gasse erinnerte ihn an eine Gasse im Armenviertel von Berlin, es roch leicht nach Ausscheidungen und überall lag Müll herum. Mehr oder weniger sieht jedes „Armenviertel“ doch gleich aus, egal von welcher Rasse es bevölkert wird und egal auf welcher technischen Stufe sich das Volk befindet. Dachte er leicht verbittert. Als Alec nach einem geeigneten Weg zu den Märkten suchte, bemühte er sich während einer Unterhaltung die angespannte Stimmung zu lockern. „Öhm Kyoko oder wie soll ich sie eigentlich nennen? Miss Young? Staff Lieutenant Young?“ er schaute sie für einen kurzen Moment an, widmete sich jedoch dann sofort wieder dem Hologramm. „Was haben sie eigentlich auf Antirumgon gesucht? Ich meine was sucht eine Allianz-Offizierin auf diesem Stück Dreck? Erinnern sie sich überhaupt noch daran? Ich habe zwar nicht alles mitbekommen was Madame Scylda bei ihnen gemacht hat, aber so grob schon, glaube ich zu mindestens.“ Alec machte eine kurze Pause, er hatte einen Weg gefunden und setzte nun einzelne Wegpunkte. „ Ich meine, öhm… sicher das es ihnen gut geht? Ich weiß nicht, das Gehirn ist eine komplexe Struktur und jemand hat bei ihnen rumgepfuscht… ich öhm tut mir Leid das war sehr taktlos von mir ich… meine …ich habe einen Weg zu den Märkten gefunden wir sollten äh… gehen!“ Sichtlich peinlich berührt, ging Alec voraus. Toll gemacht, hau ihr doch gleich eine ganze Breitseite rein, ich meine wer hat noch nicht wer will nochmal. Früher bist du definitiv etwas taktvoller gewesen,…

=> Omega Die Märkte 17:14 Uhr

Kyoko Young
25.03.2010, 13:01
Kyoko folgte Alec, der hin und wieder auf sein Omnitool starrte und ansonsten unentwegt zu plappern schien. ‚Marktbezirk? Das klingt eigentlich vernünftig. Ich meine, irgendwo müssen wir ja eine neue Rüstung herbekommen und viel mehr Zeit im Asarihexenhaus will ich wirklich nicht zubringen. Und da er meine Rüstung in Rosa und Weiß eher nicht tragen kann, Anatomie lässt grüßen, obwohl ich mir manchmal da oben selbst etwas mehr und an anderer Stelle etwas weniger…’ Die junge Frau schüttelte über sich selbst den Kopf, gleichzeitig amüsiert und verärgert. ‚Wie immer voll bei der Sache! Aber wie auch immer, nun ist eben Klamottenkauf angesagt. Jubel! Klamottenkauf auf Omega. Die Erfüllung eines Lebenstraums… Woher aber auch sonst eine Rüstung nehmen und nicht stehlen… Hehe, eine Frage, die man auf Omega wohl eher andersherum stellt: Woher aber auch sonst eine Rüstung stehlen und nicht kaufen! Wir könnten ja auch irgendjemand in eine dunkle Ecke zerren und um seine Habseligkeiten erleichtern und niemanden würde es wohl interessieren…’

Kyokos Blick blieb an einer attraktiven und gut gebauten Menschenfrau hängen. ‚Die eher nicht, da hätte der gute Alec noch mehr Luft… Ah, warte, da war doch auch ein Creditchip im Tornister…’ Sie ließ das Gepäckstück über ihre Schulter nach vorn gleiten und kramte darin herum. ‚Mal sehen… Da ist er. Und es sind…’ Überrascht blieb die Pilotin stehen. ‚Wow! Kyoko Paula Young, du bist anscheinend eine wohlhabende Frau! Das Thema Rüstung stehlen hat sich damit gerade erledigt, wir könnten Ausrüstung aus purem Gold davon kaufen… Wo kommen diese Credits wohl her? Gehören die wirklich mir, oder habe ich die jetzt gerade unbeabsichtigt geklaut? Womit ich ja nur einen Diebstahl begangen hätte, das andere, sprich Rüstung, dunkle Ecke und so wäre ja schon ein Raub gewesen…’ Unterdessen ließ sich Alec nicht beirren und erzählte weiter. ‚Wie er mich nennen soll? Gute Frage, nächste Frage! Mann, hört er gar nicht auf zu reden… Und wann soll ich da bitteschön antworten, wenn du nie Luft holst? Und schon kommt die nächste Frage…’

Kyoko setzte sich wieder in Bewegung. ‚Antirumgon? Woher soll ich das denn wissen, implantierte Erinnerungen, schon vergessen? Und selbst wenn, was geht dich das eigentlich an? Stichwort Geheimhaltung? Und mein lieber Freund da oben meint sowieso immer noch, dass ich die letzten Wochen und Monate auf dem Forschungskreuzer war, was ja wohl nicht stimmen kann, wenn du im Recht bist, Alec, aber ich will jetzt bestimmt nicht mit meinem Gehirn rumstreiten, sonst ist es beleidigt und rächt sich gleich wieder mit diversen alternierenden Versionen derselben Geschichte. Und dann bleibe ich vielleicht einfach so mit starrem Gesicht stehen… Toll und wenn du es noch weiter so laut herumschreist: Da seht, meiner Begleiterin wurde das Hirn frittiert! Da ist das mit dem Irren-Gesichtsausdruck-Herumstehen gar nicht mehr nötig, da stecken sie mich doch glatt gleich so in die hiesige Klapsmühle… Andererseits, eine Klapsmühle haben die hier doch eher nicht… Die werfen einen bestimmt umgehend aus der nächsten Luftschleuse…’

Die Pilotin legte ein paar schnelle Schritte ein, um den Abstand zu ihrem Begleiter wieder zu verkürzen. ‚Garantiert sowieso die universelle Antwort auf all die kleinen und großen Probleme hier auf Omega: Ein Kind hat das Mittagessen nicht aufgegessen? Luftschleuse! Einen Überfall verpatzt? Luftschleuse! Jemanden scheel angesehen oder aus Versehen angerempelt? Luftschleuse! Einen Stationsarm ausgelöscht? Luftschleuse! Naja, dafür könnte es alternativ auch die Beförderung zum Omegaobermufti geben! Alter Omegaobermufti gewesen? Luftschleuse!... Und ja, mir geht es gut, dass habe ich doch schon gesagt! Na toll, jetzt bin ich für ihn die bemitleidenswerte Frau mit dem Dachschaden… Ich sollte ein paar komische Geräusche machen und irre blicken… Kyoko! Warum denn nicht? Luftschleuse, schon vergessen? Ach, ja… Dumme Idee, wirklich dumme Idee…’

Endlich kam Kyoko dazu, ihre vielen Gedanken auch in Wort zu fassen: „Marktplatz klingt gut. Wir sollten aber schnell einkaufen, nicht lange suchen. Credits habe ich! Und nennen Sie mich Sergeant Young! Steht so auf dem Helm und passt dann zur Tarnung. Über Antirumgon kann ich Ihn im Moment leider nichts sagen…“ ‚Toll ausgewichen, du bist eben unglaublich gut in solchen Manövern!’ „Ansonsten bin ich einsatzbereit!“ ‚Hoffentlich!’ „Danke der Nachfrage!“

Kyoko schwitzte stark in ihrer Rüstung. Sie zerrte am flexiblen Kragen, wobei ihr Blick auf die unzähligen Schächte, Filter und Lüfter fiel. ‚Wie die hier wohl die Luftzirkulation aufrechterhalten? Wie einigen sie sich zum Beispiel auf den Sauerstoffanteil? Und gibt es irgendwelche Sicherheitsvorschriften? Sieht eher nicht so aus. Was passiert eigentlich, wenn es hier mal brennt? Haben die eine Feuerwehr?’ Kyokos Magen knurrte und lenkte ihre Aufmerksamkeit damit von den technischen Anlagen ab. ‚Und ich habe Hunger. Ich brauche dringend ein Frühstück oder ein Mittagessen oder was auch immer gerade für eine Essenszeit ist…’

„Danach würde ich gern etwas essen. Mit vollem Magen lässt es sich leichter Pläne machen!“ Kyoko setzte den Blue Suns-Helm wieder auf.

17.15 Uhr

>>> Omega - Die Märkte