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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unteres Deck: Maschinenraum | Lager | Quartier des Maschinisten



Tali
18.05.2009, 22:36
Das Lager erstreckt sich über zwei Ebenen. Ein Lastenaufzug verbindet beide Ebenen. Eine Tür innerhalb des Maschinenraums führt zum Quartier des Maschinisten.

Nero'Garyn nar Medina
26.05.2009, 15:35
<<<<<< PSY Behemoth ; Oberes Deck ; Cockpit
>>>>>> PSY Behemoth ; Unteres Deck


Obwohl Neros Bauchgefühl ihm sagte, dass es trotzdem wichtig gewesen wäre sich primär um die ärztliche Versorgung von Noé und anderen eventuell verwundeten Söldnern zu kümmern, musste er sich eingestehen dass die Asari Recht hatte. Gemeinsam begaben sich die beiden zur Treppe, die zum unteren Deck führte.

Galen sagte, es wäre alles in Ordnung. Und wenn die Ausreißer es bis zum Maschinenraum schaffen, haben wir alle ein gewaltiges Problem, Noé inbegriffen.

Unten angekommen eilten die beiden ungebremst durch den Aufenthalsraum, wobei Nero sich mental notierte, sich den hübschen, mit vielen Tischen und Stühlen versehenen Raum bei Gelegenheit näher anzuschauen. Jetzt blieb ihm keine Zeit dafür. Sein Blick fixierte sich auf Elenas rasch bewegende Füße, als die automatische Tür sich ruckelnd vor ihr öffnete.

Lass dich nicht ablenken. Gleich wirst du vermutlich wieder töten müssen. Also denk nicht an schöne Räume, oder verletzte Menschen, oder....

"AUTSCH!"

Mit Schwung donnerte der Kopf des Quarianers gegen das Visier seines Helmes. Instinktiv wollte er eine Hand auf die schmerzende Nase legen, bekam jedoch nur kaltes Glas zu fassen. Vorwurfsvoll starrte er die Tür des Aufenthaltsraumes an, die sich direkt hinter Elena wieder geschlossen hatte.

Du mieses, widerwärtiges, unendlich verdammtes Stück...

Mit einem Ruck öffnete sich die Tür erneut, gerade so, als wolle sie sich bei dem Quarianer entschuldigen. Oder ihn noch weiter verhöhnen. Mit einem resignierten Schulterzucken blickte Nero zu der Asari, die hinter der Tür stehen geblieben war.

"Sieht so aus, als hätten wir eine neue Nummer eins auf der Prioritätenliste der Reperatur- und Wartungsarbeiten."

Während sie weiter Backbord durch den langen Flur, der - laut Plan - an den Quartieren vorbeiführte, entlangeilten, aktivierte Nero den Ziellaser an seinem Scharfschützengewehr. Vor der Tür, die Dusche, Maschinenraum und Lager vom restlichen Deck trennte, blieb der Quarianer stehen und lauschte.

"Yamashe" flüsterte Nero gerade so laut, dass es die Asari gegenüber von ihm hören konnte. "Wenn Sie meine Meinung zur Vorgehensweise hören wollen.... die dürften unser Kommen schon gehört haben. Heimlichkeit wird uns nichts bringen, das ist ein Fall für schnelle, gezielte Schüsse in den Kopf. Aber letztendlich ist es Ihre Entscheidung. Erwarte Ihren Befehl."

Und wer wäre ich, dass ich die Befehle meines Kapitäns missachten würde?

Elena Yamashe
27.05.2009, 21:24
<--------- PSY Behemoth ; Oberes Deck ; Cockpit


Mit schnellen Schritten eilten Elena und Nero die Treppe zum unteren Deck hinab. Unten angekommen, wandte sich die Asari nach rechts und durchquerte eine automatische Tür die sich dank René nun öffnete.

Hinter der Tür befand sich, wie auf dem oberen Deck, ein großer Rundgang, aber Elena kam keine zwei Schritte weit, als hinter ihr ein dumpfer Aufschlag und von Nero ein überraschtes "AUTSCH" kam.

Als sich die Asari verwundert umsah bemerkte sie, dass sich die Tür hinter ihr sofort wieder geschlossen hatte und der Quarianer mit voller Wucht dagegen gelaufen war. Als die Tür Sekunden später wieder aufglitt und Elena den etwas verwirrt wirkenden Nero sah konnte sie sich nicht recht entscheiden ob sie die Situation lustig oder besorgniserregend finden sollte.

"Sieht so aus, als hätten wir eine neue Nummer eins auf der Prioritätenliste der Reperatur- und Wartungsarbeiten." kommentierte Nero de Vorfall mit einem resignierten Schulterzucken.

Also entweder haben die neue VI und René das Schiff noch nicht zu 100 % unter Kontrolle... oder einer von Beiden hat einen ziemlich schrägen Humor... nein... bestimmt nur eine Fehlfunktion...

Die Asari beschloss nicht weiter darüber nachzudenken und bedeutete Nero ihr zu folgen. Eher rasch als Vorsichtig nährten sich die Beiden der Tür hinter der sich der kurze Gang zum Maschinenraum befand. "Yamashe" flüsterte Nero gerade so laut, dass es die Asari gegenüber von ihm hören konnte. "Wenn Sie meine Meinung zur Vorgehensweise hören wollen... die dürften unser Kommen schon gehört haben. Heimlichkeit wird uns nichts bringen, das ist ein Fall für schnelle, gezielte Schüsse in den Kopf. Aber letztendlich ist es Ihre Entscheidung. Erwarte Ihren Befehl."

Die Asari nickte, während sie und Nero zu beiden Seiten der Tür in Stellung gingen. "Je kürzer der Kampf ist um so besser." antwortete Elena während die ihre beiden Pistolen zog und sich mit einem kurzen Blick davon überzeugte das die Steuerkonsole welche, die Tür öffnen sollte, in Betrieb war: "OK. Auf Drei. Eins... Zwei... Drei..."

Elena aktivierte den Schalter, aber noch bevor sich die Tür ganz geöffnet hatte und die beiden Angreifer das Feuer eröffnen konnten, schlug ihnen bereits ein Hagel aus Geschossen entgegen und zwang sie in Deckung zu gehen.

War ja klar... die haben Sturmgewehre... Mist...

Die Asari ging in die Knie um eine möglichst kleine Angriffsfläche zu bieten, spähte in den Korridor und erwiderte das Feuer aus beiden Pistolen. Die meisten Schüsse verfehlten ihr Ziel, da die beiden Söldner hinter der Biegung des Korridors Schutz suchten und die wenigen Kugeln die trafen wurden von den Schilden der Sektenangehörigen aufgehalten.

Toll und sie haben Schilde...

Nachdem Elena einige Schüsse abgegeben hatte musste sie wieder in Deckung gehen, da ihr eigener Schild bereits die Hälfte seiner Energie eingebüßt hatte. "Soviel zu den gezielten Kopfschüssen." sprach die Asari mit zusammengebissenen Zähnen in ihr Com: "Andere Vorschläge?"

Nero'Garyn nar Medina
27.05.2009, 22:43
PSY Behemoth ; Unteres Deck


"Soviel zu den gezielten Kopfschüssen." Woher hätte ich wissen sollen dass die zwei bewaffnet und gepanzert sind? Dieser Widerstand ist doch vollkommen zwecklos... "Andere Vorschläge?" Hmmmmmmmm...

Vollkommen ruhig verharrte er in geduckter Haltung hinter der schützenden Wand, gleich neben der Tür. Die beiden menschlichen Gegner schienen genau das gleiche am Ende des Korridors zu tun, denn der Quarianer hörte keinen Laut, der ihre momentane Position hätte verraten können. Bedauerlicherweise besaß der leichte Schutzanzug, den Nero trug, kein eingebautes Miniframe-System, wie es bei modernen Kampfanzügen üblich war, weshalb ein bequemes lokalisieren der Gegner per Empfang von Suchwaffensystemdaten nicht in Frage kam.

Nach zwei Schüssen mit der panzerbrechenden Munition müssten die kinetischen Schilde eigentlich einbrechen... aber meine eigenen müssten in der Zwischenzeit auch einiges abbekommen. Verdammt, was machen wir bloß... denk nach Nero, denk nach! Besinne dich im Zweifelsfall auf Sents Worte, das hat dir bisher immer geholfen... 'Frieden ist die Tugend der Starken' .... hmmmm, nein, das bringt mir gerade nichts... 'Nutze deine Ressourcen, dein wertvollstes Gut'... hmmm... Ressourcen...

Nero kniff die Augen angestrengt zusammen, während Elena weiterhin auf eine Antwort von ihm wartete. ...was habe ich denn.... ein Messer, eine Tüte mit menschlicher Nahrung, ein Magazin mit hochexplosiver Munition.... hochexplosive Munition? Hmmmm.....Denk gar nicht daran! Dieses kostbare Schiff gewaltsam an uns zu reißen ist das eine, dabei aber mutwillig mit Explosivgeschossen die Wände zu zerstören das andere... verdammt, wir müssen handeln! Lass dir was einfallen, irgendwas....

"Yamashe" meldete er sich schließlich wieder zu Wort "Ich habe eine Idee. Aber ich kann nicht garantieren dass sie Euch gefallen wird. Wenn ich mich richtig entsinne müssten wir uns direkt unter dem Hangar mit der Dashor befinden. Das bedeutet - und ich gehe einfach mal davon aus, dass die Konstrukteure der Yacht keine Dummköpfe waren - dass der Boden, der von uns aus gesehen die Decke darstellt, etwas robuster und widerstandsfähiger sein müsste. Nun, jedenfalls ist nicht nur Chambers im Besitz von hochexplosiver Munition. Ich könnte also mein Präzisionsgewehr mit dieser laden, und einen einzelnen Schuss oberhalb der beiden Gegner plazieren. Dem Knall von vorhin nach zu urteilen sollte die Explosion stark genug sein, um die beiden zumindest von den Beinen zu reißen. Den Rest erledigen unsere Pistolen... oder schlimmstenfalls mein Messer." Er machte eine kurze Atempause. "Also... sollen wir es riskieren, Kapitän?"

Elena Yamashe
28.05.2009, 20:48
PSY Behemoth ; Unteres Deck; hinterer Rundgang;


Eine unheilvolle Stille folgte auf Elenas Frage und während Nero über einen neuen Angriffsplan nachdachte versuchte Elena sich ein Bild von ihrer momentanen Situation zu machen.

Sie und Nero standen zu beiden Seiten des Einganges eines Korridors der zum Maschinenraum dem Lager, den Duschen und einem Büro führte. Ihre Feinde waren beide mit Sturmgewehren bewaffnet und hatten hinter der Biegung am Ende des Korridors Schutz gesucht und wechselten sich während des Feuergefechts mit schießen ab.

So hat immer einer Zeit seinen Schild zu regenerieren oder seine Waffe abkühlen zu lassen... und in der Momentanen Situation haben sie einen Vorteil... wie können wir das ändern? Denk nach...

"Yamashe" meldete er sich schließlich wieder zu Wort "Ich habe eine Idee. Aber ich kann nicht garantieren dass sie Euch gefallen wird. Wenn ich mich richtig entsinne müssten wir uns direkt unter dem Hangar mit der Dashor befinden. Das bedeutet - und ich gehe einfach mal davon aus, dass die Konstrukteure der Yacht keine Dummköpfe waren - dass der Boden, der von uns aus gesehen die Decke darstellt, etwas robuster und widerstandsfähiger sein müsste. Nun, jedenfalls ist nicht nur Chambers im Besitz von hochexplosiver Munition. Ich könnte also mein Präzisionsgewehr mit dieser laden, und einen einzelnen Schuss oberhalb der beiden Gegner platzieren. Dem Knall von vorhin nach zu urteilen sollte die Explosion stark genug sein, um die beiden zumindest von den Beinen zu reißen. Den Rest erledigen unsere Pistolen... oder schlimmstenfalls mein Messer." Er machte eine kurze Atempause. "Also... sollen wir es riskieren, Kapitän?"

Die Asari starrte den Quarianer einen Moment lang mit einer Mischung aus Verwunderung und Unglaube an, während sie leicht den Kopf schüttelte.

Das kann er doch nicht erst meinen oder? Keine Munition ist stark genug um zwei Soldaten von den Füßen zu reißen, noch dazu wenn sie nicht direkt auf das Ziel abgefeuert wird... Erst die Sache mit den Biotikern und jetzt das… er hat anscheinend noch nicht viel von der Galaxie gesehen… Moment, Biotiker… von den Füßen reißen... Lin du Idiotin, wieso hast du nicht daran gedacht...

"Nero, du hast mich gerade auf eine Idee gebracht." flüsterte die Asari in ihr Comm um sicherzugehen das nur Nero sie hören konnte: "Ich könnte am Ende des Ganges mit meinen biotischen Fähigkeiten eine Singularität erzeugen. Soll heißen ich kann für kurze Zeit die Schwerkraftverhältnisse verzerren und mit etwas Glück werden sie von der Singularität angezogen... Dann haben wir den Vorteil den wir brauchen."

Hoffentlich überschätzt du dich da nicht... Eine Singularität stabil zu halten ist kein Zuckerschlecken und sie würde bestenfalls nur einige Sekunden halten... es muss einfach reichen...

Elena blickte zu Nero und wartete auf dessen Reaktion, denn wenn ihr der Quarianer nicht vertraute konnte sie den Plan abschreiben.

Nero'Garyn nar Medina
29.05.2009, 01:34
PSY Behemoth ; Unteres Deck

"Nero, du hast mich gerade auf eine Idee gebracht." Na, immerhin. Hoffentlich ist ihre Idee besser als meine, Vanessa würde mich umbringen wenn ihrem Schiff.... "Ich könnte am Ende des Ganges mit meinen biotischen Fähigkeiten eine Singularität erzeugen. Soll heißen ich kann für kurze Zeit die Schwerkraftverhältnisse verzerren und mit etwas Glück werden sie von der Singularität angezogen... Dann haben wir den Vorteil den wir brauchen."

Was? Sie ist AUCH Biotiker? Warum zum.... warum hat die das nicht gleich gesagt! Wofür zerbrech ich mir dann hier überhaupt den Kopf.... in Ordnung. Denk kurz nach. Das macht alles Sinn, oder? Nein, das macht gar keinen Sinn. Was sie da sagt ist schlichtweg unmöglich. Absolut. Aber okay, soll sie es versuchen. Sag 'ja', ich will sehen wie sie das macht!

"Einverstanden. Ach, was sag ich da, ich meine... JA, Sir! Äh, ich meine... Ma'am!.... ach, eh....Sie wissen schon. Geben Sie mir ein Zeichen, wenn Sie zuschlagen. Ich werde auf Ihr Signal hin direkt losstürmen, und sie unter Beschuss setzen. Wenn alles so verläuft wie Sie es mir geschildert haben, dann sollte ich so zumindest nah genug an sie herankommen, um ihnen das Leben mit der Klinge zu nehmen. Dass kinetische Barrieren nur gegen Geschosse ab einer gewissen Mindesgeschwindigkeit wirksam werden muss ich einer so erfahrenen Führungsperson wie Ihnen sicher nicht erläutern."

Er gab seinem Präzisionsgewehr einen leichten Klapps. Zwei Schüsse in direkter Folge, dann ist mein Guter hier überhitzt... ich sollte dann schnell die Striker zur Hand nehmen, ich darf keine Zeit verlieren. Wenn irgendetwas schief läuft und ich mitten auf dem Gang stehe während die beiden Männer das Feuer eröffnen ist alles vorbei. 'Schnell wie das Licht, Nero.' So soll es sein.

"Auf ihr Zeichen, Yamashe."

Elena Yamashe
29.05.2009, 18:13
PSY Behemoth ; Unteres Deck; hinterer Rundgang;

Der Quarianer schien zunächst überrascht, als Elena ihm eröffnet sie währe Biotikerin und er schien auch etwas misstrauisch gegenüber ihrem Plan, aber Nero stimmte schließlich zu.

Er wirkt etwas nervös, aber das ist verständlich...

"Auf ihr Zeichen, Yamashe." schloss Nero schließlich und Elena nickte knapp und antwortete: "Halten sie Abstand solange die Singularität aktiv ist. Schießen sie einfach mit allem was sie haben auf die, die von der Singularität angezogen werden..."

Die Asari schloss ihre Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus, während sie ihre biotischen Implantate aktivierte und begann ein dunkle Energie zu sammeln. Nach einigen Sekunden war sie bereit und nickte Nero zu.

Mit einer schwungvollen Bewegung trat Elena in den Türrahmen, zielte kurz auf die Mitte der Biegung des Gangs vor ihnen und entfesselte die gesammelte Energie. Im nächsten Moment schien sich die Luft am Ende des Ganges schien sich zu kräuseln und beinahe sofort bildete sich ein Gravitationszentrum welches die Schwerkraftverhältnisse zu verzerren begann.

Die Asari hörte einen erschrockenen Aufruf als einer ihrer Gegner von der Singularität angezogen wurde und vergeblich mit den Armen ruderte um gegen die Schwerkraft anzukämpfen.

Wo ist der zweite? Egal, es muss schnell gehen…

Elena zielte mit ihrer linken Hand, in der sie eine ihrer Pistolen hielt, auf den Söldner und rief gleichzeitig: "Nero jetzt! Erschießen sie ihn!"

Nero'Garyn nar Medina
30.05.2009, 00:18
PSY Behemoth ; Unteres Deck


In dem Moment in dem Elena vortrat und mithilfe ihrer Biotik die Singularität am Ende des Ganges erzeugte, hob Nero sein Präzisionsgewehr und stürmte vor. Er hatte keine drei Schritte getan, da fiel ihm förmlich die Kinnlade zu Boden.

Unglaublich...! Jetzt....Foto.... ich brauch ein Foto davon, ein Bild! Kyyle, das musst du einfach sehen, alle müssen das sehen! Wahnsinn das ist ja wie....

"Nero jetzt! Erschießen sie ihn!" rief die Asari und erinnerte ihn so an sein ursprüngliches Vorhaben. Da er keine Vorstellung davon hatte wie lang so eine Singularität anhielt, duldete er seinem Gewehr keine Erholungspause. Ungefähr in der hälfte des Ganges blieb er stehen, zielte auf den wehrlosen, umherwirbelnden Menschen und drückte ab, nachdem er einen festen Stand eingenommen hatte um dem heftigen Rückstoß entgegen zu wirken.

Der erste Schuss wurde zwar von der kinetischen Barriere aufgehalten, beschädigte diese aber enorm. Als der Mann realisierte was gerade geschah, begann er unter Todesangst zu kreischen. Von seinem Kameraden war immernoch keine Spur.

Der zweite Schuss durchbrach sowohl den kinetischen, als auch materiellen Schutzmantel und drang tief in die rechte Schulter ein. Das panische Kreischen erstarb, stattdessen waren nur noch dumpfe Schmerzenslaute und das laute Piepsen des überhitzten Präzisionsgewehrs zu hören. Achtlos ließ der Quarianer die Waffe fallen und zog die Pistole aus dem Halfter am Gürtel.

Der lebt ja immernoch... schau dir bloß das Blut an... Einen Moment lang beobachtete er fasziniert wie das Blut, das aus der Wunde sickerte, schwerelos durch die Luft trieb. ....ein groteskes Kunstwerk... 'Blutige Schwerkraft'.... oder so....

Er feuerte dem Menschen mehrmals in die Arme, bevor er schließlich den Kopf traf. Unter normalen Umständen hätte er vermutlich beim ersten Mal getroffen, aber die Singularität erschwerte ihm das Zielen. Das ist so falsch. Warum Menschen? Es sollte ein Geth an seiner Stelle sein... damit wäre allen geholfen....

"Yamashe, er ist tot. Der zweite hat sich feige verdrückt. Wahrscheinlich lauert er irgendwo hinter der Ecke oder einer der Türen auf uns." sprach Nero schließlich in sein Comm. "Yamashe? Geht es Ihnen gut?" Er drehte sich nach ihr um.

Elena Yamashe
31.05.2009, 14:53
PSY Behemoth ; Unteres Deck

Auf Elenas Befehl hin sprintete Nero los, blieb etwa in der Hälfte des Ganges stehen, legte sein Scharfschützengewehr an und schoss.

Was soll das!? Du hast ein Scharfschützengewehr und gehst noch näher auf den Feind zu? Ich hab kein freies Schussfeld!

Die Asari trat einen Schritt zur Seite um wenigstens ein halbwegs klares Schussfeld zu haben aber da war der Söldner auch schon tot. Für die wenigen Sekunden in denen die Singularität noch anhielt bewunderte Elena das surreale Spiel des Blutes und des toten Söldners, die das Schwerkraftzentrum umkreisen und dann als dieses verschwand zu Boden fielen.

"Yamashe, er ist tot. Der zweite hat sich feige verdrückt. Wahrscheinlich lauert er irgendwo hinter der Ecke oder einer der Türen auf uns." sprach Nero schließlich in sein Comm. "Yamashe? Geht es Ihnen gut?" Er drehte sich nach ihr um.

Elena wollte gerade etwas erwidern, als sie einen Bewegung hinter Nero war nahm. Es war der zweite Söldner, der anscheinend gewartet hatte, dass die Singularität verschwand und nun mit seinem Gewehr auf Nero zielte der ihm den Rücken zugewandt hatte.

Noch bevor Elena ein Wort der Warnung herausgebrachte, hatte ihr Körper schon reagiert. Sie konzentrierte eine Ladung biotischer Energie streckte die Hand aus und schleuderte die freigewordene Energie dem Söldner entgegen. Dieser wurde zurückgerissen und prallte gegen die Wand hinter ihm.

"Achtung Nero, hinter dir!" rief die Asari, während sie ihre zweite Pistoe zog und im gehen das Feuer auf den benommenen Menschen eröffnete.

Nero'Garyn nar Medina
31.05.2009, 16:26
PSY Behemoth ; Unteres Deck


Statt zu Antworten begann Elena, erneut ihre biotischen Kräfte zu bündeln und starrte in seine Richtung. Noch bevor Neros Verstand den vermeintlichen Angriff ansatzweise verarbeitet hatte, flog die Ladung direkt an ihm vorbei und ein erschrockenes Keuchen ertönte. Nur einen Augenblick später hatte die Asari auch schon ihre zweite Pistole gezogen und zielte auf das andere Ende des Flures.

"Achtung Nero, hinter dir!"

Natürlich, der andere Mensch! Verdammt!

Er ließ sich augenblicklich mit wenig Eleganz zu Boden fallen, eine Reaktion, die keine Sekunde zu früh kam, denn noch im Sturz hörte er wie sein kinetischer Schild einige Projektile abwehrte. Während Elena nun die freie Schussbahn nutzte und das Feuer aus beiden Knarren eröffnete, drehte sich der Quarianer auf den Rücken und hob seinerseits die Striker und zielte auf den Söldner. Dessen Schutzanzug versagte schnell den Dienst, und es dauerte keine zehn Sekunden, bis die Kugeln aus drei Pistolen seinen ganzen Körper durchlöcherten wie Schweizer Käse.

... das war.... nicht gut... Nero ließ sich matt nach hinten fallen. Aus den oberen Augenwinkeln heraus konnte er Elena sehen, die nicht weit hinter ihm entfernt am Eingang des Flures stand. "Danke...." murmelte er schließlich leiser als beabsichtigt in sein Comm. Mit einem Ächzen stemmte er sich auf die Ellbogen. "Das war's dann wohl... weitere Befehle, Yamashe?"

Elena Yamashe
31.05.2009, 22:41
PSY Behemoth ; Unteres Deck

Auf Elenas Warnung hin ließ sich Nero etwas unbeholfen fallen, entging aber so einem Großteil der Salve, die der an der Wand lehnende Söldner voller Verzweiflung abgefeuert hatte, während Elenas Kugeln seinen Schild malträtierten.

Auch Nero zog nun seine Pistole und schloss sich Elena an. Der Mensch hatte nicht die geringste Chance und nach wenigen Sekunden war sein Schild zusammengebrochen und das vereinte Feuer aus drei Pistolen zerfetzte dessen Schutzanzug.

Als sie sicher waren das der Mensch tot war spähte Nero zu Elena und murmelte ein leises "Danke" und rappelte auf. Die Asari nickte kurz und murmelte "Kein Problem" , während sie versuchte ihre Erschöpfung zu verbergen. Sie hatte innerhalb kürzester Zeit zwei mächtige biotische Angriffe ausgeführt und so etwas zehrte an der Substanz.

Dafür ist jetzt keine Zeit... Konzentrier dich und mach weiter. Ausruhen kannst du dich später...

"Das war's dann wohl... weitere Befehle, Yamashe?" fragte Nero der nun wieder aufrecht stand. Die Asari dachte einen Augenblick nach bevor sie antwortete: "Wir sammeln erstmal die Waffen der Beiden ein und sperren sie in den Waffenspind. Der müsste oben im hinteren Teil des Oberen Decks sein. Die Leichen entsorgen wir später." Mit diesen Worten steckte die Asari ihre Waffen weg und nährte sich einer der beiden Leichen, nahm das Gewehr des toten Menschen und begann ihn kurz aber gründlich zu filzen.

Nero'Garyn nar Medina
02.06.2009, 14:18
PSY Behemoth; Unteres Deck


Etwas missmutig beobachtete der Quarianer, wie die Asari sich an der Ausrüstung des ersten Toten zu schaffen machte. Er wusste dass er das selbe bei der anderen Leiche tun sollte, doch er zögerte. Irgendetwas hielt ihn fest.

Leichenfledderei... Na komm schon, die beiden wollten dich töten. Wenn du es nicht machst, tut es Elena. Und wenn sie es macht, und nicht du, dann hält sie dich für ein Weichei. Pah. Als ob das nicht sowieso jeder in dieser Mannschaft tut. Allen voran Noé und dieser Turianer. Und Vanessa bemitleidet dich! Was stehst du noch hier rum? Beweg dich!

Entschieden riss er sich von den Bedenken, die ihn zögern ließen, los, und stapfte eilig auf den zweiten Mann zu, der vor wenigen Momenten regelrecht durchsiebt wurde. Dementsprechend sah der leblose Körper auch aus. Urgh. Vorsichtig drehte Nero den Leichnam von der verkrampften Seitenlage auf den Rücken und betrachtete ihn kurz. Na komm. Ial sah viel schlimmer aus. Der hier stinkt noch nichtmal. Also stell dich nicht so an!

Sorgfältig begann er den Toten nach Nützlichem abzutasten. Die Rüstung war gar nichtmal so schlecht, gute Qualität, turianische Qualität. Das waren definitiv Söldner. Seine Finger stießen auf einen kleinen, kalten Metallzylinder. Eine... nein, zwei Granaten. Oder? Hm, warum hat der Dummkopf sie nicht verwendet? Der Quarianer nahm die beiden schmalen Gegenstände in die Hand und wog sie abschätzend. "Wahrscheinlich hatte er strikte Anweisung, das Schiff unter keinen Umständen zu beschädigen..." murmelte er gedankenverloren vor sich hin, bevor er die Beute kurzerhand neben das Gewehr des Gefallenen legte, wo Elena sie gut sehen konnte.

Der einzige Fund, auf den er bei der weiteren Durchsuchung des toten Menschen stieß, war ein kleiner, silberner Anhänger, der sich in einer der Taschen des Kampfanzuges befand. Nero konnte sich denken, dass die Form wohl irgendein Wesen darstellen sollte, aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was für eines das sein sollte. Also ein Mensch ist das sicher nicht...hmmm.... was für eine seltsame Gestalt... also.... ich könnte es mitnehmen ....und Vanessa danach fragen... Unentschlossen starrte er auf das kleine Schmuckstück. Nein. Schließlich legte er es in die kalte Hand des Menschen und schloss die leblosen Finger um den Gegenstand. Er soll es behalten. Vielleicht gehörte es einem seiner Ahnen und es wäre ja blöd wenn er es ihm nicht wiedergeben könnte.

Bevor er sich endgültig erhob nahm er noch das Gewehr und die Granaten an sich, und sagte an die Asari gerichtet "Außer seinem Gewehr habe ich noch zwei Granaten entdeckt. Wir sind hier fertig, denke ich mal."

Elena Yamashe
04.06.2009, 11:49
PSY Behemoth ; Unteres Deck

Der Quarianer zögerte sichtlich als Elena ihm den Befehl gab die andere Leiche zu durchsuchen, machte sich dann aber doch an die Arbeit.

Da sieht man wie falsch Klischees sein können... Für die Meisten sing Quarianer nichts als Schmarotzer, Bettler oder Schrottsammler... Die typischen Aasgeier. Dabei haben fast alle einen Ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und auch Nero scheint keine Ausnahme zu sein...

Während die Asari mit ihren Gedanken bei abschweifte, glitten ihre Hände outiniert über die Taschen des toten Menschen. Er hatte nicht viel bei sich. Alles was Elena bei ihm fand war ein Creditchip eine Pistole sowie einen ein Universalwerkzeug, welches ein kreisrundes Loch hatte die wohl von einer der Kugeln stammte mit denen Elena und Nero den Mann getötet hatten. Die Asari kam nach einer kurzen Überprüfung zu dem Schluss, dass das Werkzeug irreparabel beschädigt war und ließ es an seinem Platz Die Pistole und den Creditchip nahm sie ebenso wie das Gewehr des Menschen an sich.

Auch Nero hatte seine Suche nach nützlichen Gegenständen beendet denn er hielt seine Beute hoch und sagte: "Außer seinem Gewehr habe ich noch zwei Granaten entdeckt. Wir sind hier fertig, denke ich mal."

"Ok, ich bin auch fertig. Dann gehn wir mal nach oben bringen die Sachen in die Waffenkammer." antwortete Elena und wandte sich zum gehen.

Das wars dann wohl... Keine Störenfriede mehr auf dem Schiff, abgesehn von der Ärztin und ihrem Freund, und der Rest sollte auch bald hier sein... Ich sollte mir so bald wie möglich die Zeit nehmen alle etwas besser kenne zu lernen. Wer weiß wie lang ich mit ihnen leben muss...

Bei diesem Gedanken warf die Asari Nero einen Seitenblick zu und fragte den Quarianer schließlich: "Nero, ich weiß das es für Quarianer nur eine Handvoll Gründe gibt die Flotte zu verlassen. Darf ich fragen was dich an einen Ort wie Narshad verschlagen hat?"

Nero'Garyn nar Medina
04.06.2009, 12:24
PSY Behemoth ; Unteres Deck


Nachdem er sich die Granaten an den Gürtel, und das erbeutete Sturmgewehr unter den Arm geklemmt hatte, schaute er abwartend zu Elena.

"Ok, ich bin auch fertig. Dann gehn wir mal nach oben bringen die Sachen in die Waffenkammer."

Der Quarianer nickte leicht. Hmm... irgendwas war da doch... was war es nur... es hatte mit dem Lagerraum zu tun... irgendwas war mit dem Lager der Behemoth, aber was? Vielleicht...

"Nero, ich weiß das es für Quarianer nur eine Handvoll Gründe gibt die Flotte zu verlassen. Darf ich fragen was dich an einen Ort wie Narshad verschlagen hat?"

Halt, Denkstop! Dein Kapitän hat dich etwas gefragt...

"Nun...", er warf einen kurzen Blick auf die beiden Leichen, "....Wie mein Name schon sagt..." Wissen Asari so etwas überhaupt? "...bin ich auf meiner Pilgerreise. Ich... ehm... versuch mich mal kurz zu fassen... also Narshad war meine erste Anlaufstelle weil..." Natürlich! Der Lagerraum, er hat einen... "...weil... achja! Weil ich auf der Suche nach nützlichen Informationen bin. Informationen, die uns..." Plötzlich blieb er stehen. Ja, warum nicht? Müsste funktionieren... "...also, mit 'uns' meine ich mein Volk... uns im Kampf gegen die Geth helfen... also die Informationen... da sollte es angeblich welche gegeben haben... in Narshad... habe ich erfahren... uhm..." er blieb stehen. "Yamashe? Wie wäre es wenn wir den Lastenaufzug des Lagers benutzen? Nur so eine... Idee..."

Elena Yamashe
05.06.2009, 16:02
PSY Behemoth ; Unteres Deck

Elena lauschte dem Erklärungsversuch des Quarianers, der seinen eigenen Worten nach auf Pilgerreise war, aufmerksam, aber dieser schien nicht ganz bei der Sache zu sein.

Plötzlich hielt Nero an und fragte Elena zögernd:"Yamashe? Wie wäre es wenn wir den Lastenaufzug des Lagers benutzen? Nur so eine... Idee..." Die Asari zuckte mit den Schultern und antwortete: "Warum nicht... Ich nehme an das war dann auch der Grund warum du dich mir angeschlossen hast. Du hoffst das wir etwas entdecken das du als Geschenk an die Migrantenflotte verwenden kannst."

Sollte eigentlich kein Problem sein da mein Auftraggeber nichts gegen so etwas gesagt hat... Apropos Auftraggeber, der sollte sich doch auch bald wieder melden...

Als die beiden wieder an den Leichen der Sektenangehörigen vorbei kamen und in den Gang zum Lager der Behemoth einbogen fragte Elena beiläufig: "Gibt es einen besonderen Grund warum du dir das Lager ansehen willst?"

Nero'Garyn nar Medina
05.06.2009, 18:51
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Lager


Vor der leicht verkratzten Lagertür blieb er stehen und schüttelte den Kopf. "Nein, ich dachte nur wir sollten, da es sich anbietet, die Gelegenheit nutzen und auf unseren Wegen möglichst viele Teile des Schiffes inspizieren. Uns wurde gelehrt, dass ein guter Kapitän das Lager seines Schiffes kennen sollte, wie die Taschen seines Schutzanzuges." er machte einen Schritt nach vorne, worauf sich die Tür mit einem leisen Zischen öffnete und somit den Blick in den dunklen Lagerraum freigab. Nero aktivierte die Taschenlampe an seinem Gewehr und überflog mit seinem Blick den Raum, ehe er zur Seite trat und Elena Platz machte. "Nicht, dass ich....also... ich will Euch nicht belehren, Yamashe! Es war nur ein.... Rat."

Als sie an ihm vorbei schritt und das Lager betrat, neigte er, um seine Worte zu unterstreichen, sein Haupt als Zeichen des Respekts den er gegenüber seinem Kapitän empfand. Dann folgte er ihr.

Das Lager war auf dieser Ebene zwar nichtmals halb so groß wie der Hangar, doch Nero wusste dass sich direkt über ihnen noch ein Lagerraum von selber Größe befand, wodurch das Lager insgesamt direkt nach dem Hangar der zweitgrößte Komplex an Bord der Behemoth war. Während die anderen Räume, in die er bisher einen Blick werfen konnte, eher leer und verwahrlost erschienen, war das Lager vollgestopft und dennoch einigermaßen aufgeräumt.

Nero richtete den Lichtstrahl auf eine nahe stehende Kiste und klopfte mit dem Handrücken dagegen. Eine kleine, dünne Wolke von Staubkörnern wirbelte sanft durch die kalte Luft. Selbst im Licht wirkte die Ansammlung von anorganischen und organischen Partikeln mickrig. "Sehen Sie das? Entweder die Menschen hier sind so gelangweilt, dass sie regelmäßig jemanden ins Lager schicken zum Staubputzen, oder diese Kiste wurde erst vor kurzem hier reingestellt. Da letzteres wohl wahrscheinlicher ist, bedeutet das...", der Quarianer ging vor der Kiste in die Hocke und ließ die Lampe auf das kleingedruckte Etikett strahlen, "...dass wir hier frische Waren haben. Vielleicht sogar Lebensmittel.... naja, davon würdet ja zumindest Ihr und die Menschen profitieren."

Er richtete sich wieder auf und setzte seinen Weg durch das enge Lager fort, wobei er abwechselnd nach links und rechts leuchtete. "Naja, wobei wir uns ja bereits in Narshad gut eingedeckt haben... aber dieser Lagerkomplex ist ja groß genug. Wenn es oben nochmals so viele Kisten mi..." plötzlich blieb er mit einem Fuß an irgendetwas hängen und stolperte nach vorn, wobei das Licht mit nach unten gerissen wurde und somit alles, außer dem Quarianer selbst, dunkel wurde. Zu seinem Glück landete der Quarianer auf beiden Ellbogen statt auf dem Visier, was jedoch zur Folge hatte dass ein betäubender Schmerz durch seine Arme jagte. Aaaaaah... SCHEISSE....

"Nichts passiert..." murmelte er leise, während er den Kopf versuchte soweit zu drehen, dass er die Ursache für sein Stolpern erkennen konnte. Mit einer Hand drehte er das am Boden liegende Präzisionsgewehr herum, bis der Lichtkegel auf etwas fiel, das in Größe und Form dem Quarianer gar nicht unähnlich war. Das ist ja... "Eine Leiche!" rief Nero erschrocken und machte auf dem Bauch einen Satz nach vorne, um den Abstand zu dem vermeindlichen Toten zu vergrößern. Aber was zum... die ist ja eingewickelt! Und die Haltung... ...wie kann ein lebloser Mensch auf dem Bauch die Arme so.... dachte er irritiert, während er sich wieder aufrichtete.

"Einen Moment mal..." der Quarianer bewegte sich langsam zurück auf die am Boden liegende umhüllte Gestalt zu und ging in die Hocke. Hoffentlich ist das wirklich die letzte Leiche, an der ich in meinem Leben herumfummeln muss... Mit einem Ruck riss er die eng umwickelte weiße Plastikdecke vom Körper des Toten. In genau diesem Moment machte er zwei Entdeckungen: Erstens, es war gar keine Decke, sondern weiches Polstermaterial. Zweitens, es handelte sich nur indirekt um einen Menschen. Ich glaub's nicht. Was ist denn das?

Stirnrunzelnd blickte Nero in das starre, zornig blickende Gesicht eines Mannes. Vorsichtig klopfte der Quarianer mit der geballten Faust an dessen Kopf, worauf ein dumpfes Geräusch durch das leere Lager hallte. Oh Mann. Meine Nerven... Ein erleichtertes, dennoch nervöses Lachen folgte dem hohlen Geräusch. "Ich frage mich wer so einen Schrott kauft." sagte Nero schließlich, während er das Polstermaterial weiter aufriss. "Was für eine seltsame Bekleidung. Wer kauft einen Menschen aus Metall mit einem aufgemalten, bösen Gesichtsausdruck und einem.... einem...." Sind das Lumpen...? "...großen Handtuch... um Körper... ach,... pah. Jetzt weiß ich wenigstens, warum diese Menschen hier als 'Spinner' bezeichnet werden..."

Elena Yamashe
06.06.2009, 19:34
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Lager


Neros Worte machten durchaus Sinn und als sie das Lager betraten musste Elena zugeben, dass eine gute Idee war diesen Teil des Schiffes aufzusuchen. Die leichte Unsicherheit sowie die Respektsbezeugung des Quarianers hingegen belustigten die Asari ein wenig.

Komm schon Lin... wenn man bedenkt welchen Stellenwert Captains von Schiffen in der quarianischen Kultur haben ist es nicht verwunderlich... er ist nur höflich...

Als die Beiden den dunklen Lagerraum betraten schaltete Nero eine an seinem Gewehr angebrachte Taschenlampe und auch die Asari aktivierte die Lampe welche in ihrem Universalwerkzeug integriert war. Die Räume die Elena bis jetzt gesehen hatte waren eher spartanisch bis komplett leer gewesen. Das Lager hingegen war vollgestopft mit allerlei Kisten und anderen Dingen.

Nett... wir sollten uns unbedingt die Zeit nehmen alles genau zu untersuchen...

Nero richtete den Lichtstrahl auf eine nahe stehende Kiste und untersuchte diese genauer. "Sehen Sie das? Entweder die Menschen hier sind so gelangweilt, dass sie regelmäßig jemanden ins Lager schicken zum Staubputzen, oder diese Kiste wurde erst vor kurzem hier reingestellt. Da letzteres wohl wahrscheinlicher ist, bedeutet das...", der Quarianer ging vor der Kiste in die Hocke und ließ die Lampe auf das klein gedruckte Etikett strahlen, "...dass wir hier frische Waren haben. Vielleicht sogar Lebensmittel... naja, davon würdet ja zumindest Ihr und die Menschen profitieren."


Die Asari nickte und strich mit einer Hand über eine der Kisten neben ihr. eine dicke Staubschicht blieb auf ihrer Hand zurück und Elena seufzte.

Die hier steht hingegen schon länger da... wer weiß wie lange schon... Irgendwer sollte hier drinnen sauber machen. Von den Leichen draußen fang ich erst gar nicht an... Ich könnte diesem Joe sagen das wenn er hier nicht sauber macht lass ich ihn nicht von meinem Schiff und verkaufe ihn an irgendwen... sowas würde ich zwar nie wirklich machen, aber es währe ein Spaß seine Reaktion zu sehen...

Elena schüttelte bei diesem Gedanken belustigt den Kopf und wandte sich wieder Nero zu. Dieser hatte inzwischen seinen Gang durch das Lager fortgesetzt und sprach wieder. Plötzlich stolperte er und stürzte zu Boden. Die Asari hatte nach ihm greifen wollen war aber zu langsam. "Alles in Ordnung?" fragte sie als sich der Quarianer wieder rührte.

"Nichts passiert..." erwiderte Nero sah sich kurz um als sen Blick auf etwas fiel und er erschrocken rief: "Eine Leiche!" Sie hatte die vermeidliche Leiche noch gar nicht gesehen, als Elenas Hand schon nach einer ihrer Pistolen langte, doch dann zögerte sie.

"Einen Moment mal..." kam es wieder von Nero und er beugte sich vorsichtig zu der eingewickelten Gestallt hinunter. Mit einem Ruck riss er die eng umwickelte weiße Plastikdecke vom Körper des Toten. Der Tote war aber gar kein Toter sondern eine Art Statue. Elena legte ihren Kopf schief und betrachtete das zornige und menschlich aussehende Gesicht der Statue.

Was soll den das sein? Kunst? Nein wenn das Ding ein Kunstwert ist bin ich ein Varren ...

Auch Nero schien erleichtert zu sein und er ließ ein nervöses Lachen hören: "Ich frage mich wer so einen Schrott kauft." sagte Nero schließlich, während er das Polstermaterial weiter aufriss. "Was für eine seltsame Bekleidung. Wer kauft einen Menschen aus Metall mit einem aufgemalten, bösen Gesichtsausdruck und einem... einem...großen Handtuch... um Körper... ach,... pah. Jetzt weiß ich wenigstens, warum diese Menschen hier als 'Spinner' bezeichnet werden..."

"Stimmt wer sich so was kauft hat nicht alle Tassen im Schrank oder zu viel Geld..." antwortete Elena während sie die Figur betrachtete: " Also sobald wir Zeit haben werfen wir es raus. Komm jetzt. Wir sollten mal nach Vanessa und René sehen... und nach unseren beiden 'Gästen'."

Mit diesen Worten streckte die Asari ihre Hand aus um dem neben der Statue hockenden Nero hoch zu helfen.

Nero'Garyn nar Medina
06.06.2009, 20:36
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Lager


Dankbar ergriff der Quarianer die angebotene Hand der Asari und brachte sich mit ihrer Hilfe wieder auf die Beine. "Danke, Yamashe." er nickte ihr leicht zu. Sie sieht irgendwie interessant aus, wenn das Licht von unten auf ihr Gesicht scheint... Ihm fiel auf, dass er ihre Hand immernoch in seiner hielt. AH! Mit einem verlegenen Räuspern ließ er los und zog gleich den ganzen Arm etwas nach hinten. Du bist so... mach das nie wieder.... "Der Lastenaufzug...", murmelte er in seinen Helm, während er sich nach seinem Gewehr bückte, "...sollte irgendwo dort vorn sein."

Gerade so als sollte es seine Worte unterstreichen, traf der Lichtkegel seiner Lampe auf das metallene Konstrukt, das beinahe ein Viertel des Raumes in Anspruch nahm. Sollte noch funktionieren, schließlich wird das Lager immernoch benutzt... Während er sich seinen Weg durch die Kistenreihen bahnte, warf er immer wieder vorsichtig einen Blick nach unten, vor seine Füße. Erst die Tür, dann das hier... wie inkompetent muss das wohl aussehen...

Nero richtete das Licht auf die Decke zwischen den vier Metallpfosten. Die verschmutzte Unterseite der Aufzugsplattform schimmerte ihm matt entgegen. Der Aufzug ist oben.... hm.... "Mal sehen..." Das Licht wanderte von der Decke nach unten auf die Schaltkonsole, die ausgesprochen simpel konstruiert war. Es gab nämlich nur zwei Knöpfe, die man drücken konnte. Phah... wäre es ein altes Asarischiff würde jetzt erstmal eine VI erscheinen, die nach fünfstündiger Debatte über den Sinn der Existenz fragt, ob man denn gerne auch den Aufzug nützen würde...

Er drückte auf den Knopf, auf den ein Pfeil mit nach unten gerichteter Spitze abgebildet war. Dabei warf Nero einen vorsichtigen Blick über die Schulter, doch Elenas Gesicht blieb im Dunkeln unerkenntlich. ...ob sie tatsächlich in die Köpfe blicken können...? Oh Sent, wenn sie gerade.... AH! Hör einfach auf... Ratternd bewegte sich die Metallplattform nach unten. ...zu denken. Dann kann sie auch nichts hören. Oder sehen... OOOOH. Bei den... können die sogar die Bilder in meinem Verstand se... NICHTS! DENK AN NICHTS...!

"Soooo...." sagte er gedehnt, als der Aufzug schließlich zum Stillstand kam. "Nach Ihnen, Yamashe." Ob sie... STILL! NA-NA-NA.... HIER IST NICHTS! ALLES LEER! Nachdem die Asari sich auf die Plattform gestellt hatte, drückte Nero den anderen Knopf und sprang neben sie, bevor sich der Aufzug mit dem gleichen monotonen Geräusch wieder nach oben bewegte. Nervös schielte der Quarianer immer wieder zu der Asari herüber. ...hier gibt es nichts zu sehen! Rein gar nichts! Test, Test...! Wenn sie gerade meine Gedanken lesen, nicken sie bitte höflich mit dem Kopf, Yamashe... So unauffällig wie möglich ließ er den Lichtkegel seiner Lampe langsam an Elenas Seite nach oben wandern. ...war das ein Nicken? Oder war... oder war... war... Blinzelnd starrte er auf ihren Körper. ...war... HEY! Hastig riss er die Waffe wieder nach unten und machte so seine Füße zum hellsten Punkt des oberen Lagerraums.

"Oh, ehm... wir sind ja schon oben..." stammelte er hervor und bewegte sich mit schnellen, großen Schritten von dem Lastenaufzug in die Richtung, in der er die Tür ausmachen konnte. "...dann mal los!" Chambers hätte dich Pfeife schon längst ausgelacht...

Elena Yamashe
07.06.2009, 17:51
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Lager

Nero ließ sich mit den Worten "Danke, Yamashe." von Elena hochziehen und nickte ihr zu. Eine Weile verharrte er in dieser Position und die Asari fragte sich flüchtig wann Nero beabsichtigte ihre Hand wieder loszulassen. So als hätte er ihren Gedenken gespürt zog Nero seine Hand zurück, räusperte sich verlegen und murmelte etwas von Lastenaufzug, während er bückte sich nach seinem Gewehr.

Ein seltsamer Zeitgenosse... ging es der Asari durch den Kopf und die Beiden bewegten sich auf den großen Lastenaufzug zu. Das Bedienelement, beziehungsweise die beiden Knöpfe waren nicht, wie Elena befürchtet hatte, gesperrt, wesshalb der Lift, der sich zur Zeit auf der oberen Ebene befand, sofort in Bewegung setzte als Nero auf einen der Schalter betätigte.

Dabei spähte er noch einmal zu Elena, was die Asari jedoch nur beiläufig registrierte da sie ihren Blick noch einmal über die gestapelten Kisten schweifen ließ. Wieso haben wir eigentlich nicht das Licht angemacht als wir hier reingekommen sind? Lichtschalter hab ich keine gesehen... Vielleicht sind die Leuchtröhren defekt? Das währe dann noch ein Punkt auf der Reparaturliste... Glühbirnen wechseln...

"Soooo...." sagte er gedehnt, als der Aufzug schließlich zum Stillstand kam. "Nach Ihnen, Yamashe." Mit einem knappen Nicken betrat Elena den Lift und nachdem der Quarianer erneut einen der Knöpfe gedrückt hatte gesellte er sich zu der Asari als sich die Plattform ratternd in Bewegung setzte.

Wie es wohl dem anderem im Gebäudekomplex geht? Diese Noé hat anscheinend was abgekriegt, aber Galen meinte es währe halb so schlimm... Sobald wir im Cockpit sind werd ich... HEY!

Elena kniff die Augen zusammen, als Nero sie mit dem Lichtschein seiner Lampe blendete und warf dem Quarianer einen vorwurfsvollen Blick zu. Dieser hatte jedoch seine Lampe wieder auf den Boden gerichtet und konnte so Elenas Blick vermutlich nicht sehen.

Was ist den los mit dem?! Hab ich irgendwas im Gesicht, oder auf meinem Anzug?...

"Oh, ehm... wir sind ja schon oben..." stammelte Nero hervor und bewegte sich mit schnellen, großen Schritten von dem Lastenaufzug in die Richtung, in der er die Tür ausmachen konnte. "...dann mal los!"

Die Asari antwortete nicht sondern trat stumm an Nero vorbei und machte sich auf den Weg zu der Tür die aus dem Lager führte. Dabei ließ sie den Lichtkegel ihres Universalwerkzeuges über den oberen Teil des Lagers wandern. Auch hier standen Kisten unterschiedlicher Größe und Elena meinte etwas weiter hinten einige Gegenstände entdecken zu können die mit Planen abgedeckt waren.

Wir sollten uns definitiv die Zeit nehmen hier später alles durchzusehen... Wer weiß was die Sektenspinner hier alles horten...

Kurz darauf erreichten die beiden die Tür des oberen Lagers. Als die Asari mit ihrer Hand den Öffnungsmechanismus der Tür betätigte, ging plötzlich im gesamten Lager flackernd das Licht an. Es war nicht gerade hell, dennoch musste Elena zweimal blinzeln um sich daran zu gewöhnen.

"Anscheinend geht das Licht mit dem öffnen er Tür automatisch an..." bemerkte sie an Nero gewandt: "...was heißen würde der Sensor, welcher an der unteren Tür dafür zuständig währe, muss defekt sein."

Noch während sie sprach, öffnete sich die Tür die, soviel Elena wusste, in den Hangar mündete. Das Erste was den Blick der Asari im Hangar anzog war die Dashor und während sie sich umsah fiel ihr etwas ein.

"Hast du nicht vorhin im Cockpit gesagt im Hangar währe noch jemand?" fragte Elena, den Quarianer und sah sich suchend um.

-------> Behemoth; Oberes Deck: Hangar

Nero'Garyn nar Medina
10.06.2009, 17:52
<<<<< Antirumgon ; Planetenoberfläche ; Lager der Sektenspinner
>>>>> PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten


Der Quarianer verdankte es nur seiner Kraftlosigkeit, dass er nicht erneut an diesem Tag über etwas stolperte, als er gerade die Schleuse der Behemoth passierte. Statt voller Elan voranzuschreiten und so mit voller Wucht nach vorne zu straucheln, stießen seine schlurfenden Füße gegen etwas Hartes, das jemand achtlos am Boden liegen gelassen hatte. ...was... wo kommt die denn her... dass die ihren Schrott nicht selbst... Statt sich nach der Waffe - eine überaus große Waffe, wie Nero beiläufig registrierte - zu bücken, schob er sie lustlos mit dem rechten Fuß vor sich her, Richtung Schiff. Dabei kratzte Metall auf Metall, ein hoher, kreischender Laut. ... neei-eeen... mein Kopf.... Nero stöhnte gequält auf und schlug die Zähne aufeinander.

Im Inneren angekommen ließ er, nachdem sich die Schleusentür hinter ihm wieder zischend schloss, die riesige Gatling einfach liegen und bewegte sich schleppend weiter Richtung Lager. Ihm war zwar bewusst dass der Lastenaufzug eigentlich für andere Zwecke gebaut wurde, aber momentan war ihm das vollkommen egal. Nero wollte einfach nur so schnell wie möglich in die ihm zugeteilten vier Wände und sich den lang verwehrten Schlaf zurückholen.

Seine Laune besserte sich zunehmend, umso näher er dem Maschinenraum kam. Während der Aufzug sich nach unten bewegte begann der Quarianer sogar ein kleines Liedchen zu summen. Die Melodie war alles andere als komplex, ein zusammenhangsloses Hoch und Runter. Er war in keinster Weise musikalisch begabt, aber für seine Zwecke reichte es völlig. Mit einem kleinen Lächeln verließ er die untere Ebene des Lagers und ging geradewegs in den nahen Maschinenraum. Das Summen brach mit einem Mal ab, als die Tür sich öffnete und so den Blick auf das Innere des Maschinenraums freigab. Die Augen des jungen Pilgerreisenden weiteten sich hinter dem Visier.

.....Wahnsinn.... ich mein... schau sich einer das hier... Sent... irre....

Bevor die Tür sich wieder automatisch, nach mehr als zehn Sekunden, in denen nichts geschah, schließen konnte, machte Nero einen großen Schritt nach vorn.

...unmöglich... wie kann.... und dafür bin ich .... JA! Ich mein... worauf hab ich mich da nur eingelassen....

Mit einer nicht geringen Portion Ehrfurcht näherte er sich Schritt für Schritt dem inaktiven Antriebskern der Behemoth. Nun, 'inaktiv' stimmte nicht ganz. 'Ruhend' wäre wohl das passendere Wort gewesen, da René und Vanessa das Schiff bereits so gut wie startklar gemacht hatten. Der Quarianer konnte sich einen schmachtenden Seufzer nicht verkneifen. Was für ein wunderschönes Riesenbaby... der Kern der Medina würde sich bei deinem Anblick vor Scham hinter einem Asteroiden verkriechen.... Am Geländer, das den betretbaren Bereich von dem des Antriebkerns abgrenzte, blieb er stehen. Vorsichtig berührten seine Hände die Schaltpulte und Anzeigetafeln, die konstant Auskunft über die verschiedenen Messwerte des Kerns gaben, so auch unter anderem über die aktuelle Ladung. Nero wusste dass dies eine große Rolle spielte, wenn das Schiff die Massenportale durchquerte.

Schmunzelnd kehrte er dem technischen Wunderwerk den Rücken zu, um sich zu seinem ursprünglichen Ziel zu begeben. ... ich glaube dieser Job wird interessanter als ich dachte... So wie ihn der Antriebskern begeisterte, so enttäuschte ihn sein neues Quartier. Nero hatte bereits bemerkt, dass viele Räume, besonders die Quartiere, in einem völlig unaufgeräumten Zustand waren. Was er hier sah war für ihn weitaus schlimmer. Mit hängenden Schultern sah er sich um. Kein Zweifel, hier gab es einfach nichts, was man hätte durcheinanderbringen können. ... entweder der frühere Maschinist war ein Sklave ohne Besitztümer... oder sie haben alles geplündert...

Der einzige Trost für ihn war, dass sie wenigstens das Bett hatten stehen lassen. Genau auf dieses ließ er sich augenblicklich niedersinken. Dass die Bettdecke genau wie das meiste andere in diesem Raum fehlte machte ihm nur wenig aus, da sein Anzug ja über eine eigene Heizung verfügte. Genau diese stellte er jetzt so ein, dass etwa 23° Grad seine Haut wärmten. ...schön weich... immerhin...

Ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl durchströmte seinen ganzen Körper, als er sich seufzend hinlegte und die Augen schloss. ...wo ist eigentlich das Gewehr... ah ja, muss noch im Hangar sein... ich sollte Vanessa kontaktieren... Nero gähnte. ... ach, nein.... sie ist bestimmt mit Noé 'beschäftigt'.... hm... Noé... da war doch was... aber... "Hmm-hmmm..." er zog die Füße leicht an und drehte sich auf die Seite. ...was war es... hmmm.....

Er schlief ein.

Nero'Garyn nar Medina
12.06.2009, 16:22
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum | Quartier des Maschinisten


Es dauerte keine fünf Minuten ehe Nero unsanft aus seinem kurzen Schlaf erwachte. Irgendetwas stach ihm schmerzhaft in die Seite und ließ nicht zu, dass er sich trotz Übermüdung dem Schlaf hingeben konnte. Es war einfach viel zu unbequem. ... lasst mich doch einfach mal schlafen... Schläfrig tastete er an seiner rechten Seite entlang, um die Ursache der Schmerzen zu finden. ...Oh... stimmt ja... pah... Seine Hand ergriff den Knauf des Messers und warf es achtlos neben das Bett. Flieg doch zum Nebel, du Mistding!

Wo er schonmal dabei war entfernte er auch gleich den Gürtel mit der ebenso störenden Pistole. ... wie lange ist es her dass ich ohne Helm geschlafen habe... warum hab ich es nicht getan als ich noch... „Nero? Sieh dir bitte den Antriebskern an und gib mir eine Meldung, sollte irgendetwas anormale Werte liefern… Und versiegle den Zugang, wir bekommen scheinbar Besuch!“
Der Quarianer zuckte leicht zusammen, als er plötzlich Vanessas angespannte Stimme im Com seines Helmes hörte. ... erschreck mich doch nicht so... Besuch? ... hat der besoffene Saftsack seine Freunde geholt...? ... Lass mich doch einfach schl... ach zum.... HOCH MIT DIR!

Mit einem herzhaften Gähnen erhob er sich von seinem Bett und knackste leise mit dem Nacken, während er das leere Quartier durchquerte. ... Punkt eins... Werte des Kerns überprüfen... Unbewusst schlich sich ein müdes Lächeln auf seine Lippen, während er sich dem Antriebskern und dessen Anzeigetafeln näherte. Nach quarianischen Maßstäben war Nero ein absoluter Technikmuffel. Die einzige Technik, für die er sich ernsthaft interessierte, war die Waffentechnik. Und die Geth. Die waren ja gewissermaßen auch 'Technik'.

Aber dieser Antriebskern faszinierte ihn einfach. Besonders jetzt, wo der Fusionsreaktor, der direkt hinter dem E-Zero Kern arbeitete, leise vor sich hinbrummte. ... der wird aber noch lauter, oder? Irre, wie leise dieses Ding arbeitet... Als er das Geländer berührte spürte er die leichten Vibrationen, die von dem Antrieb ausgingen. ... was sollte ich... ah genau, die Messwerte... Nero brauchte einen Augenblick, um die genauen Funktionen der vielen Knöpfe, die unter den Anzeigebildschirmen lagen, zu durchschauen.

Der mittlere seiner drei Finger tippte vorsichtig auf einen Knopf, der mit der kryptischen Abkürzung für "Status" versehen war. Erfahrungsgemäß rechnete der Quarianer schon halbwegs damit, dass ihm gleich der ganze Reaktor um die Ohren fliegen würde, stattdessen änderte sich die Anzeige und die verschiedenen Messwerte erschienen exakt gemessen auf dem Schirm. Wow Nero, du bist ein Technikgenie. Du kannst Knöpfe drücken ohne dass etwas kaputt geht. Sent wäre stolz auf dich.... Noch während seine Augen über die schier endlosen Zahlenreihen hüpften fiel ihm etwas entscheidendes ein. ... also... dass sind ja schöne Zahlen... aber... woher weiß ich jetzt ob sie sich im normalen Bereich befinden oder nicht .... ich würde sagen: ...Scheiße!

Frustriert stapfte der Quarianer mit dem rechten Fuß auf den Boden. Scheiße... Scheiße... sowas von ... was mache ich jetzt? Der Antrieb der Medina funktionierte vollkommen anders, ein uraltes Modell, und moderne Fusionsreaktoren hatten wir doch nur in der Theorie... und da hab' ich doch eh' geschlafen!... schlafen.... ich will schlafen! .... Sein Verstand arbeitete auf hochtouren, während er nervös vor dem Antriebskern auf und ab zu laufen begann. ... wenn Elena das hier sehen würde... oder Vanessa... ach Elena wär viel schlimmer... was kann ich denn jetzt noch machen... ich kann ja nicht einfach... Nero seufzte leise. ...doch, du kannst. Was bleibt dir sonst auch übrig?

"Vanessa," sprach der Quarianer nach kurzem Zögern in sein aktiviertes Com. "Hier unten ist alles in Ordnung. Gib mir bitte rechtzeitig Bescheid wenn irgendetwas nicht stimmen sollte. Und, äh, es wäre auch sehr nett wenn du mir Bescheid gibst wenn alles in Ordnung ist. Du weißt ja, ich hatte nicht sehr viel Schlaf in letzter Zeit..." ...bla, bla. Wunderschön gelogen. Sent sitzt dort oben und lernt was 'fremdschämen' bedeutet. Er wollte sich geradewegs wieder in sein Quartier begeben, als ihm auf halben Weg noch etwas einfiel. Da war doch... aaaaaaaaah, die Besucher! Die Tür! Naja... ach, was wollen die schon im Maschinenraum? Mit einem Schulterzucken setzte er seinen Weg fort.

Nero'Garyn nar Medina
13.06.2009, 23:24
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten


Ein klein bisschen albern kam sich der Quarianer ja schon vor, während er in dem kleinen Quartier auf und ab joggte. Bei jeder fünften Runde sprang er sogar auf das Bett, das einzige Möbelstück in diesem Raum, damit er wach blieb. Kurioserweise forderte ihn das exakte mitzählen der Runden mehr als die Sprünge selbst.

Was ist denn da oben los... sieben.... wenn der Kapitän mit den 'Besuchern' nicht klar kommt soll er's doch sagen... acht.... verdammt ich würde lieber gegen irgendwelche Sektenspinner kämpfen... neun..... als gegen meine verdammte Müdigkeit.... SPRUNG!.... die anderen wurden bestimmt nach oben gerufen um Elena .... elf ... zu helfen. Wahrscheinlich sogar Noé! Das ist einfach nicht fair.... zwölf.... würde mich ja sowieso nicht wundern wenn wir beim Start alle .... dreizehn ... draufgehen. Ich muss dringend mein Wissen über Fusionsreaktoren und E-Zero Antriebskerne auffrischen... vierzehn... wenn die Asari merkt dass ich mich kaum damit auskenne, dann... SPRR...AAUH!...

Gerade als Nero erneut auf das Bett hüpfen wollte, blieb er mit seinem rechten Fuß an der Kante hängen, und flog nach vorn. Zu seinem Glück fiel die Landung weich aus, da er mit seinem Oberkörper auf der Matratze landete. Mit einem erleichterten Seufzer ließ er den Kopf auf das weiße Laken sinken und atmete tief durch.

Du musst dringend an deiner Ausdauer arbeiten. Ach, daran lag es doch gar nicht. Du bist nur verdammt ungeschickt. Und die Ausdauer. Ach so ein Unsinn. Kyyle würde sowas nicht passieren. Der war doch immer der beste bei den Übungen. Oder Noé. Hä? Wieso jetzt Noé? Wie kommst du auf Noé? NERO! Verdammt, raff dich auf! Dein Hirn verabschiedet sich gerade in den Ruhezustand, das darf nicht passieren! Vanessa zählt auf dich! Ob sie gerade bei Noé ist...? NERO! HEY!

"... ich will schlafen..." nuschelte er leise in seinen Helm, während er sich langsam auf die Knie vom Bett rutschen ließ. Statt mit den gekrümmten Knien auf dem Boden aufzukommen stieß er unterhalb der Matratze gegen eine harte Kante. ...AUUU!.... was zum.... Nero setzte sich daneben auf den Boden und spähte verärgertert unter das Bett.

"Oh."

Scheinbar war das Bett doch nicht das einzige, was die Menschen in dem Quartier zurückgelassen hatten. Unter dem Bettgestell befand sich eine kleine verstaubte Kiste aus Metall. Sie machte einen extrem altmodischen und simplen Eindruck auf Nero. ... ui ... was da wohl Schönes drin ist.... Neugierig packte der Quarianer zu und zog den Behälter zu sich heran. ...Credits... Kleidung.... Den Staub, der dabei aufgewirbelt wurde, verteilte er mit hastigen Handbewegungen links und rechts neben sich im Raum. ... Waffen.... geheime Pläne.... Dann zerrte er an dem Deckel, der erstaunlich schwer zu entfernen war. ... SchmuuuuuuAAAHHHH Plötzlich gab der Verschluss nach - Quarianer samt Deckel fiel nach hinten auf den Rücken. .... geht doch! Mit einem vorfreudigen Grinsen richtete er sich wieder auf und beugte sich über die Kiste.

"Was zum...?"

Das gedämpfte Licht der Deckenbeleuchtung spiegelte sich hell auf mehreren Gegenständen, die allen Anschein nach in Plastikfolien gewickelt wurden. Vorsichtig, aus Angst, die Dinger könnten möglicherweise explodieren, griff Nero nach dem obersten der eingepackten Objekte und hob es hoch. ... wow... die sind ja leicht... Mann, was ist das? Nach einem zögerlichen Moment riss er die Verpackung mit einem Ruck in Zwei und warf sie achtlos zur Seite. Der junge Pilgerreisende riss die Augen auf.

Das ist ja ein Quarianer! Ein Quarianer auf diesem... Ding!

Irritiert hob er den dicken Gegenstand näher an sein Visier heran, damit er das aufgedruckte Bild besser erkennen konnte. Nein... kann nicht sein.... der ja mehr als drei... vier... fünf... fünf Finger. Oh Nero, du Blödmann, das ist ein Mensch! Aber... warum trägt der eine Maske? Gibt es auch Menschen ohne Immunsystem? Mit Implantaten? Und der andere Mensch da....! Ha-Ha! Nero konnte sich ein leises Auflachen nicht verkneifen. ...der sieht ja aus wie René. So ein bisschen. René hat doch auch so viele Haare im Gesicht. Oh Mann, und was ist denn das.... bunte Leuchtedinger....

Als er den festen Gegenstand herumdrehen wollte, fiel er plötzlich auseinander. Zumindest schien es im ersten Moment so. Ww...wwas zum... hey nicht... aaah! Vorsichtig stupste er den herabhängenden Einband des Buches an. Nur wenige Sekunden später blätterte er auch die restlichen Seiten durch. Verstehe! ... Verrückt... wer macht sich denn die Mühe... aus was dieses Ding wohl hergestellt ist? So viele Wörter... und alles in dieser komischen Sprache... das muss wohl irgendeine Menschensprache sein. Verdammt, ich will das lesen können! Es muss doch einen Weg geben...

Grübelnd starrte Nero das Buch an, ganz so, als würde er darauf hoffen dass es plötzlich zu sprechen anfinge und ihm die Antwort auf seine Frage geben würde. ....hm..... hm..... JA! Ich hab's! Der Übersetzer! Ich les mir den Text einfach selber vor! Man bin ich klug! Voller Enthusiasmus blätterte er auf die Seite, auf der es scheinbar richtig losging. Aufgeregt befeuchtete er seine Lippen, bevor er laut zu lesen begann. "A lon-g time a-go.... in a ga-la-xy.... far, far... a-way..." ...Ist das ein Scherz? Was ist denn eine weit entfernte Galaxie? Mit Massenportalen ist es doch nur eine Frage von Stunden bis man jedes Ziel erreicht! .....Ne Nero, das wird so nichts. Das ist schon jetzt ermüdend. Ein anders Mal... vielleicht... Mit einem leisen gedämpften "Blobb" ließ er das Buch zurück in die Kiste fallen. Gerade wollte er sie wieder mit dem Deckel verschließen, da hielt er plötzlich inne. Hey, schenk's doch Noé! Die kann damit bestimmt was anfangen. Die muss dann auch nicht wie ein Idiot davor sitzen und es laut vorlesen. Oder? Naja, sie wird dich schon nicht erstechen... ha.... oh Mann, das ist nicht komisch.

Nachdem die Kiste wieder verschlossen und zurück unter das Bett geschoben wurde seztzte sich der Quarianer auf selbiges und streckte sich mit einem leisen Gähnen. Vanessa! Ich will schlafen! Warum dauert das bloß so lange...?!

Nero'Garyn nar Medina
26.06.2009, 17:26
<<<< PSY Behemoth ; Oberes Deck ; Briefingraum
>>>> PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten


So wie er jetzt entspannt auf dem Bett lag, mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und ohne störende Ausrüstung, hätte ihn das Reich der Träume eigentlich längst geholt. Doch seit dem wichtigen Briefing vor wenigen Minuten hatte sich die Situation für ihn geändert. Gedankenversunken starrte er an die Decke.

Überlebende einer Schiffscrew... im Geth-Sektor waren sie... was sagte der Captain noch? Dass sie etwas 'von großem Wert' gefunden hätten? Etwas von großem Wert aus dem Geth-Sektor... was es auch immer ist, ich will es! Ich brauch' es! Das klingt nach genau der Sorte von Material, das meine Pilgerreise beenden könnte. Das wäre zu schön. Zu einfach....

Mit einem nachdenklichen "Hmmm..." schloss er beide Augen.

Omega... das kenn' sogar ich... und das heißt was... auch wenn's in diesem Fall eher nichts gutes heißt... mal sehen...

Nero seufzte leise. Und schlief ein.

Nero'Garyn nar Medina
28.06.2009, 20:42
Nero fand singen schon immer blöd. Das lag unter anderem daran, dass er es einfach nicht konnte. Es war ihm auch irgendwo peinlich, sogar wenn er selbst allein das Publikum war. Trotzdem tat er es jetzt. Warum, das weiß er so genau auch nicht. Er tat es einfach. Irgendetwas daran war seltsam. Aber er merkte gar nicht, dass es seltsam war. Laut, kräftig, ja, sogar die Töne traf er. Von Sternen und Quarianern und Abenteuern sang er. Nero sang wie ein gefeierter Star, während er entspannt auf einem Hocker vor dem Antriebskern saß, und sein Gewehr zur Kontrolle in seine Einzelteile zerlegte. Als er die Waffe schließlich wieder zusammensetzte, änderte sich plötzlich der Gesang. Er wurde langsamer, weicher, das Klicken der Waffenkomponenten gab den Takt vor. Verträumt, und doch im Geiste seltsam leer, schloss er die Augen.


„In Narshad, eine Menschenfrau,
Einer Asari gleich, nur nicht blau,
Die Finger viel, die Beine lang,
Trotzdem schau’ ich sie gerne an,
Das Gemüt so heiß, die Blicke kühl,
Wenn sie nur wüsste, was ich fühl’…“


„…dann würde sie-eee-e…öh….sieeeee .... würde ….sie….. äh… ehm…uff… ach, Scheiße, mir fällt kein passender Reim dazu ein. Hey, stört’s dich wenn ich hier ein wenig abhänge? Ne, oder?“

Erschrocken riss der Quarianer die Augen auf, als er eine bekannte Stimme, nur wenige Meter entfernt, auf sich zukommen hörte. „Äh… na klar… ich dachte nur… du wärst bei… Vanessa…“ stammelte er hervor, während er trotz verdunkeltem Visier jeglichen Blickkontakt vermied. Sie sah aus wie immer. Nein, nicht ganz. Ihre Haare waren nass.

„Hm ne, die duscht gerade auf der Dashor… man, hier unten ist’s aber ziemlich heiß… wie hältst du das bloß aus…“ Um ihre Worte zu unterstreichen begann die junge Frau damit, sich mit der flachen Hand etwas Luft zuzufächern. Dabei schlenderte sie - scheinbar ziellos - durch den großen Maschinenraum und sah sich eher desinteressiert den Antrieb an. Etwas unbehaglich zumute folgten Neros Augen jedem ihrer leichtfüßigen Schritte.

Gerade als sie kehrt machte und sich in seine Richtung bewegte, gab sich Nero einen Ruck und sagte scherzhaft zu dem gleichaltrigen Mädchen: „Warum ziehst du auch so viel an?“

„Stimmt.“ War die prompte Antwort.
„Stimmt…?“ Der Quarianer legte den Kopf leicht schief und blinzelte sie verwirrt an.
„Stimmt!“ sagte sie fröhlich, und ließ ihre Schutzweste an Ort und Stelle zu Boden fallen.

„Äh… also…“ - „Was ist?“ - „N-n…nix...nix…“ - „Na also. Hmmmm...“

Es war wohl purer Zufall, dass die junge Kriminelle, obwohl sie nicht geradewegs auf ihn zulief, ihm immer näher kam. Nero fand den Antriebskern der Behemoth heute besonders spannend und schenkte ihm dementsprechend viel Aufmerksamkeit. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Doch bevor er sich näher mit dem ‚Was’ und ‚Wieso’ beschäftigen konnte, meldete sich auch schon wieder das Mädchen zu Wort. „Eh, spürst du das etwa nicht? Die reinste Sauna hier…“

Nero sah nicht, wie das Hemd zu Boden fiel. Obwohl der Antrieb laut brummte, hörte er ganz genau, wie das weiche Stück Stoff das kalte Metall unter ihren Füßen beim Aufprall berührte.
Der Antriebskern war wirklich eine Augenweide. Ja, in der Tat.
Der Quarianer konnte den ganzen Tag einfach nur dort sitzen und zusehen, wie…

„Ah, hier bist du also! Erst lässt du mich unter der Dusche alleine, dann sagst du auch kein Wort darüber wohin du… puh, was für eine Hitze…!“

„Verdammt noch mal, was ist los mit euch!?“ brach es plötzlich wütend aus dem jungen Maschinisten hervor, während er sich reflexartig umdrehte. „Hier im Raum ist es überhaupt kein Stück…“

Sein Unterkiefer verabschiedete sich abwärts.

„…heiß.“

Vor ihm, nur wenige Schritte entfernt, lehnte lässig an der Wand eine - offenbar ernsthaft schwitzende - Noé. Zumindest ging Nero davon aus, dass es der Schweiß war, der die Haut ihres Oberkörpers zum Glänzen brachte. Vielleicht war es auch Wasser, das von ihrem Haar abtropfte.

So wie bei Vanessa eben.

Statt, wie er es sonst zu tun pflegte, die Pilotin mit einer Hand freundlich zu grüßen, zuckte er bei ihrem Anblick auf das Heftigste zusammen. Im Gegensatz zu dem jüngeren Mädchen hatte sie sich nicht die Zeit genommen, sich nach der Dusche wieder anzuziehen. Das einzige, das ihren nackten Körper verdeckte, war ein großes Handtuch, welches sie mit einer Hand festhielt. Skeptisch blickte sie auf die Kleidungsstücke am Fußboden.

„Nero!“ rief sie vorwurfsvoll in die Richtung des Quarianers. Dieser zuckte erneut zusammen. „W..was?“ murmelte er, leiser als beabsichtigt, in seinen Helm. Es war absurd. Einfach alles war viel zu absurd. Und das, was sich hier abspielte, es wurde von Sekunde zu Sekunde immer absurder. Als er sich nervös aufrichtete, lief ihm der Schweiß über das Gesicht.

Die beiden Frauen hatten Recht. Es war wirklich verdammt heiß in diesem Raum.

Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er versuchte, rückwärts etwas Abstand zu gewinnen. Langsam, als besäßen sie alle Ruhe der Welt, setzten die beiden Menschenfrauen ihm nach. Auf dem Weg hob die Pilotin das fallen gelassene Hemd ihrer jüngeren Freundin mit der nackten Fußspitze etwas hoch. „Dieser widerliche Mistkerl.“ zischte sie in Noés Richtung, ehe sie das Kleidungsstück wieder fallen ließ. „Er kann doch nichts dafür.“ entgegnete Noé schulterzuckend, und ließ die Hose, welche sie beiläufig geöffnet hatte, an ihren Beinen herabsinken. Vanessa schenkte ihr einen schmachtenden Blick, ohne ihre Schritte zu verlangsamen.

„Okay…. Okay… was … was zum… ich meine…. WAS IN ALLER WELT… IHR…“

Plötzlich stieß er hart mit dem Rücken gegen das Geländer vor dem Antriebskern der Behemoth. Seine Hände umfassten zitternd die kalten Metallstangen hinter ihm. „Was wollt ihr… was …. was tut ihr… warum…“ Wasser. Kaltes, klares Wasser für seinen trockenen Hals. Mit aller mentalen Gewalt die er aufbringen konnte, versuchte er, sich einen riesigen, tosenden Wasserfall vorzustellen. Wie in den Holodiskaufnahmen. Ein wunderschöner, rauschender Wasserfall. Ohne lange Beine. Einfach nur Wasser. Keine verführerischen, gefährlich lächelnden Lippen. Nur ein gewöhnlicher Wasserfall. Er kniff die Augen heftig zusammen.

Und wartete.

Der Wasserfall rauschte leise in seinen Ohren. Eigentlich war es sein Blut. Aber Nero versuchte sich vorzustellen, dass es vom malerischen, friedlichen Gewässer aus seinem Kopf kommen würde. Lautlos summte er ein Lied, das zu der Idylle passen könnte.

Und wartete.

Da jedoch nichts passierte, und er genug vom Warten hatte, machte er die Augen wieder auf.

Und blickte direkt in den Lauf von Noés Pistole. Nur eine Haaresbreite trennte die Mündung der Waffe von dem Glas, das ihn vor der giftigen Atmosphäre schützte. Seine Augen weiteten sich vor Panik. „Noé, du… du willst doch nicht wirklich… warum… ich meine… was hab ich dir…“ Wenn sie ihm wirklich zuhörte, dann ließ sie es sich nicht anmerken. Vanessa gesellte sich lächelnd zu ihr. Auch sie schien kaum auf den Quarianer zu achten. Ihre ganze Aufmerksamkeit gehörte der jüngeren Frau.
Plötzlich kicherte sie leise, als wäre ihr spontan etwas Lustiges durch den Kopf gegangen.

„Was ist?“ fragte Noé, ohne den Blick von ihrem potenziellen Opfer abzuwenden.
„Nichts.“ kicherte Vanessa, griff mit beiden Händen nach ihrem Kinn, wobei ihr Handtuch zu Boden fiel, drehte ihr Gesicht in ihre Richtung und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund.

Fassungslos, und auch ein klein wenig fasziniert, beobachtete Nero, wie die andere Menschenfrau den Kuss erwiderte. Und dabei kein Stück die Waffe sinken ließ.

Er würde hier sterben. Auf unglaublich absurde Art und Weise sterben. Zugegeben…

„…wenigstens sterbe ich ziemlich sexy…“ kommentierte er die tödliche Situation, worauf die Pilotin abrupt den Kuss unterbrach. Zornig funkelten ihre blauen Augen ihn an.

„Er nervt.“

„Jah. Der nervt schon seit Narshad. Hey, ich knall’ ihn echt ab.“

Als Nero sah, wie ihr rechter Zeigefinger sich langsam am Abzug verkrampfte, zog er die Luft zwischen den zusammengepressten Zähnen ein und schloss erwartungsvoll beide Augen.

„Warte!“

Der Ruf kam nicht von ihm. Sein rechtes Auge öffnete sich irritiert einen spaltbreit. Leicht verschwommen nahm er wahr, wie sich zwei Hände hinter Noés Rücken auf ihre Schultern legten und diese abwärts, bis zu den Handgelenken der jungen Kriminellen, herab schoben.

Mit einem verspielten Grinsen legte Vanessa ihr Kinn auf die Schulter des Mädchens. Ihre Hände ruhten auf dem jüngeren Händepaar. Vier Hände, die eine Pistole umfassten.
Im selben Moment, leise, aber dennoch laut genug so dass es auch Nero verstand, schnurrte sie etwas in das Ohr ihrer Freundin.

„Lass es uns gemeinsam tun.“

„Gerne. Wie aufregend.“

„W-was? He…HEY! Ihr…“

Sie hörten ihn nicht. Sie sahen ihn nicht. Was sie hörten, was sie sahen, nur sich selbst.

„…NEIN, wartet, halt, nicht, ich… ihr könnt nicht… nein ni…“

Gleichzeitig rissen sie den Kopf herum und stießen einen einzigen, gemeinsamen Schrei aus.

„PENG!“

Peng. Er war knallwach.

Elena Yamashe
01.07.2009, 13:59
<-------- Oberes Deck: Cockpit

Lager, obere Ebene

17:43 Ortszeit

Als Elena und René den oberen Bereich des Lagerraums betraten stieß der Infobroker einen beeindruckten Pfiff aus: "Nett... Die Sektenspinnerhaben hier aber ne Menge Zeug zwischengelagert." Elena nickte während sie ihren Blick über die vielen Kisten, Container und Abdeckplanen schweifen ließ.

An einer Seite des Raumes entdeckte die Asari einen Stapel Kisten die alle mit dem Wappen der Allianz versehen waren. "Hm, ich bezweifle, dass sie die gekauft haben. Das scheinen Vorratsbehälter zu sein." murmelte Elena und öffnete eine der Kisten. Zum Vorschein kamen kleine längliche Packungen welche vakuumverpackte Rationen enthielten. René griff nach einer der Packungen. "Scheinen Standardrationen zu sein. Die Dinger reizen zwar keinen Gaumen, dafür halten sie sich ewig, lassen sich leicht transportieren und enthalten alle Nährstoffe die ein Raumfahrer oder Soldat braucht." kommentierte René trocken und legte die Packung wieder zurück: "Jeder Vollidiot kann die Dinger zubereiten, trotzdem hoffe ich das irgendwer an Bord kochen kann..."

Die Asari zuckte kurz mit den Schultern und setzte ihren Erkundungsrundgang fort. Einige der Container und Kisten waren verriegelt, andere enthielten Ersatzteile oder irgendwelchen Plunder.

Nachdem die beiden ihren Rundgang beendet hatten, benutzten sie den Lastenaufzug um den unteren Bereich in Augenschein zu nehmen. Neben weiteren Kisten machten René und Elena eine interessante Entdeckung als sie eine der Abdeckplanen entfernten. Es handelte sich um Tische, Konsolen, Stühle und andere Sachen die offensichtlich aus den anderen Schiffsräumen ausgebaut worden waren. "Das sind aber zu wenige..." bemerkte René der die Anzahl der fehlenden Inneneinrichtung und der vor ihnen aufgestapelten Objekte im Kopf überschlagen hatte. "Vielleicht haben sie einen Teil in ihre Basis geschafft oder verkauft..." überlegte Elena laut und fügte mit nachdenklicher Stimme hinzu: "alleine für die Konsolen kriegt man bestimmt ne Menge Credits."

Ihr Partner wollte gerade antworten, als plötzlich das Licht ausging und die beiden im Dunklen standen. "Was soll den das jetzt?" fragte René genervt und aktivierte die Lampe seines Universalwerkzeuges. Elena dachte einen Moment lang nach bis ihr die Unterhaltung mit Nero wieder einfiel: "Die Bewegungssensoren im unteren Teil des Lagers sind kaputt und da die VI keine Aktivitäten messen konnte wird sie das Licht abgeschaltet haben..."

"Dämliche Maschine. Es hat sich doch gar keine Tür geöffnet. Wie sollten wir den Raum bitte verlassen haben?" knurrte der Infobroker genervt und machte sich auf die Suche nach der unteren Eingangstür. "Keine Ahnung." antwortete die Asari und sah ihrem Kollegen nach:" Was hast du denn vor?" "Na was wohl ich repariere die Sensoren." kam es von René und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Wie währs wenn du dich unterdessen ums Essen kümmerst? Ich hab nen Riesenhunger."
"Ich bin Söldnerin und keine Köchin." erwiderte Elena knapp, lenkte dann jedoch ein da sie selbst Hunger hatte: "Aber ich kann ja zwei der Allianzrationen aufwärmen. Ich kann dann hier essen und dir zusehen wie du dich als Handwerker versuchst ..."




Als Elena später, mit jeweils einem Tablett in jeder Hand, das Lager betrat, erwartete René sie bereits und hielt zwei kleine dunkle Flaschen in einer Hand. Als er Elenas fragenden Blick sah antwortete er mit einem Grinsen: "Ale. Von der Erde. Das Zeug ist echt gut und es gibt noch mehr. Jetzt weiß ich auch was dieser besoffene Sktenspinner gemacht hat."
Elena nickte gab René eines der Tabletts und die Beiden setzten sich und begannen zu essen. Entgegen ihrer Erwartungen schmeckte das Allianzessen recht annehmbar, wenn auch für ihren Geschmack ein wenig fad. Nach einigen Bissen nahm die Asari auch einen vorsichtigen Schluck von dem Ale und auch das Getränk überraschte sie positiv. Trotzdem genoss sie es mit Vorsicht da sie aus wusste, dass Getränke die von anderen Spezies stammten manchmal unliebsame Nebenwirkungen hatten. Während des Essens sprachen die Beiden nicht viel und so hatte die Asari Zeit über verschiedenste Dinge nachzudenken.

Nachdem sie ihr Essen beendet hatten brachten sie ihre Tabletts in die Küche und verabschiedeten sich dann voneinander. René wollte noch einen Abstecher in das Computer-Labor machen, während Elena beschloss sich etwas hinzulegen. Auf dem Weg in ihr Quartier begegnete die Asari lediglich Sirtan der ihr knapp zunickte und dann seinen Weg fortsetzte.


------> Oberes Deck: Quartier des Captains


Als Elena ihr Quartier betrat verstaute sie ihre Waffen sowie ihre Ausrüstungsgegenstände in dem Spind ab, in dem sich auch ihre Tasche befand, welche sie während des Zwischenstopps im Orbit von Antirumgon aus der Dashor geholt hatte. Elena tauschte ihren Kampfanzug gegen eine Garnitur Zivilkleidung und ließ sich anschließend erschöpft auf das Bett sinken und gab dem Computer den Befehl das Licht auszumachen und sie in zwei Stunden wieder zu wecken.

18:31 Ortszeit

Nero'Garyn nar Medina
29.07.2009, 13:29
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten | Maschinenraum


Gerade als der Quarianer schließlich, nachdem er sich fertig angezogen hatte, sein Scharfschützengewehr um die Schulter hängte, erklang die seriöse Stimme der asarischen Auftragsgeberin in seinem Com.

„Achtung. Wir sind soeben auf Omega gelandet. René, Zyon, Nero und Ali, legen sie ihre Ausrüstung an. Treffpunkt vor der Behemoth in zehn Minuten. Zyon ich würde sie bitten das sie sich die Gatlinggun die wir auf Narshad erbautet haben anzusehen und falls sie funktionstüchtig ist nehmen sie sie mit. André sie halten sich bei ihrem Mech in Bereitschaft und sobald ich es ihnen sage kommen sie mit ihm auf den Landungssteg. Yamashe out.“

Nero seufzte.

Hier bin ich jedenfalls fertig... aber noch 10 Minuten. Ach, dann warte ich eben vor der Yacht. Ob ich meine Zeit nun hier oder draußen totschlage... außerdem... hey, wir sind auf Omega! Nutz die Zeit um dir alles in Ruhe etwas anzusehen. Ich habe das Gefühl, diese Gelegenheit... diese Ruhe... werden wir in 10 Minuten nichtmehr haben.

"Jawohl, Sir." murmelte er hinter sein Visier, als er sich mit einem weiteren Seufzer vom jüngst erbeuteten Stuhl erhob, um sich auf direktestem Weg in Richtung Ausgang zu begeben.

Wenn Zyon, Ali und René mit mir draußen vor der Schleuse warten... was macht dann eigentlich Vanessa? Bleibt sie mit Noé hier? Würde mich nicht wundern, wenn Yamashe ihr noch nicht zuviel zumuten will...

>>> Omega ; Andockbuchten

01:07

Kimaya'Baato nar Saralesca
14.03.2010, 16:40
PSY Behemoth, Cockpit >>>> PSY Behemoth, Maschinenraum

Kiba seufzte erleichtert.

'Ich muss wirklich aufpassen, was ich sage...'

Sie folgte Nero die Treppe hinab in das untere Schiffsdeck, durchquerte dort die Korridore, die durch die stückweise kaputten Lichtpanele eine düstere, gruselige Atmosphäre schufen, was Kimaya sofort an die Saralesca erinnerte, die über ein recht dunkles Interieur verfügte.

'Ich frage mich, ob es Mama gut geht', dachte die quarianische Maschinistin traurig und trat dabei durch die erste Schiebetür, die in den nächsten Gang führte, 'ich vermisse Mama...ein wenig...sehr...'

Sie seufzte resigniert.

'Was mache ich eigentlich? Meine Pilgerreise hat doch heute erst angefangen und schon habe ich Heimweh. Krieg dich ein, Kimaya!', rügte Kiba sich daraufhin selbst, holte tief Luft und schüttelte den Kopf, so als schüttelte die Quarianerin damit sämtliche Gedanken an ihre Mutter ab.

Nero hingegen schleifte Kimaya weiterhin in Richtung des Maschinenraums, dessen Schiebetür sich nun geräuschlos beiseite schob und den Blick auf den inaktiven Antriebskern des Schiffes freilegte. Kiba stolperte über die Türschwelle hinein, ihre azurblauen Augen weiteten sich in Ehrfurcht, ihr Kiefer klappte in Sprachlosigkeit hinab.

„Wow...“

Sie flüsterte nur und fasste sich ungläubig an den Kopf.

„Wahnsinn...! Sieh dir das nur an! Dagegen ist die Saralesca ein Armutszeugnis!“, quiekte Kimaya dann fröhlich und rannte auf den inaktiven Antriebskern zu, wo sich die Quarianerin gegen die Brüstung drückte, die das gesamte Kernkonstrukt abgrenzte, „ich bin...sprachlos.“

Sie betrachtete den gewaltigen Apparat für einige Augenblicke lang ehrfürchtig, widmete sich danach auch schon den Holokonsolen, Schaltpulten und Anzeigetafeln, die die reibungslose Funktion des Antriebskerns kontrollierten.

„Ich bin richtig neidisch, Nero. Alles hier gehört praktisch dir.“

Sie lächelte schief.

Uhrzeit: 16:20 Uhr

Nero'Garyn nar Medina
14.03.2010, 19:59
<<<< PSY Behemoth ; Oberes Deck ; Cockpit
>>>> PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum


Mit einem amüsierten Grinsen verschränkte Nero die Arme hinter dem Rücken, und beobachtete, wie sich das Mädchen voller Begeisterung auf den hochmodernen Antrieb stürzte. Er war gerade versucht, ihr zu gestehen dass er das selbe empfunden hatte, als er diesen Raum das erste Mal betreten hatte, hielt sich jedoch zurück.

„Ich bin richtig neidisch, Nero. Alles hier gehört praktisch dir.“

"Wenn es so wäre," - entgegnete er ernst, aber nicht schnippisch - "dann würde dieses Schiff bestimmt nicht auf Omega anliegen, sondern direkt in den Besitz der Flotte übergehen... die würden ganz schön blöd gucken, wenn ich mit so einem pompösen Geschenk von meiner Pilgerreise wiederkehren würde..."

Aber das, was ich bei der Mission dieser Crew finden könnte... finden muss... wird das Ganze definitiv in den Schatten stellen...

Diesen Teil behielt der Quarianer natürlich für sich, da er sich sicher war, dass er Kimaya für's erste genügend mit seinen überambitionierten Plänen genervt hatte. Deshalb beließ er es bei dem Gesagten und drehte sich, die Arme immernoch hinter dem Rücken, zu ihr herum und bewegte sich gemächlich auf sie zu.

"Außerdem... du bist jetzt quasi schon so gut wie angestellt. Damit 'gehört' der Maschinenraum genauso dir, wie er auch mir 'gehört'. Dessen solltest du dir wirklich mal bewusst werden."

Neben ihr angekommen blickte er nicht sie, sondern demonstrativ den inaktiven Fusionsreaktor an. Denn plötzlich ist ihm etwas eingefallen, worüber er sich bisher noch gar keine Gedanken gemacht hatte. Er räusperte sich.

"Ich weiß, es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu reden... weil... es ist ja noch nicht Schlafenszeit, und da ist dieses Thema... also..." Zögerlich wartete er, bis wieder genügend Speichel in seinem Mund war, da er dem zunehmend piepsigen Tonfall entgegenwirken wollte. "Es ist so, die Tür da drüben führt zu dem Quartier... meinem Quartier. Es gibt dort drin nur ein Möbelstück... ein Bett. Wenn Yamashe dich akzeptiert, wovon ich ausgehe, dann... müssen wir uns überlegen... wie wir..."

Feigling, Feigling, Feigling.

"Auf dem oberen Deck ist bestimmt noch was frei, ich werde einfach schauen ob ich mir dort was suchen kann..."

16:23

Kimaya'Baato nar Saralesca
14.03.2010, 20:54
PSY Behemoth, Maschinenraum

Nero stellte sich neben Kimaya, betrachtete dabei den inaktiven Antriebskern und merkte beiläufig an, dass sich die beiden die Pflege und die Kontrolle über den Maschinenraum nun in Zukunft teilen würden, da die Quarianerin praktisch schon zur Crew gehörte.

'Wirklich? Ist das hier mein neues Zuhause?'

Kiba konnte es kaum glauben. Sie merkte, wie ihre Lippen in Gedanken daran ein aufrichtig glückliches Lächeln formten und wie Stolz ihre Brust spürbar anschwellen ließ. Es vergingen einige Sekunden, in denen die beiden Maschinisten den Kernapparat stumm anstarrten und ihren Gedanken nachhingen, bis Nero die Stille durch ein lautes Räuspern unterbrach. Er stotterte irgendwas von 'Schlafenszeit', zögerte und quiekte verunsichert, erwähnte dann das Maschinistenquartier und das sich darin befindliche Bett, zögerte erneut, und deutete dann eine sehr pikante Tatsache an:

„Wenn Yamashe dich akzeptiert, wovon ich ausgehe, dann...müssen wir uns überlegen...wie wir...“

Kimaya stolperte schockiert einen Schritt zurück.

'Was?! Bosh'tet! Hentai! Und ich dachte, du wärst anders!'

Wie konnte Nero es nur wagen?! Wie, bei Keelah, konnte er Kimaya so dreist und frech sexuelle Avancen machen?!

Kiba schäumte, nein, kochte vor Wut!

Sie ballte ihre schlanken Hände zu Fäusten, zitterte bereits am ganzen Leibe, wollte Nero gerade das obsidianschwarze Visier einschlagen, das sein zweifelsfrei lüsternes Grinsen verbarg, da klärte Nero das Missverständnis auch schon auf:

„Auf dem oberen Deck ist bestimmt noch was frei, ich werde einfach schauen, ob ich mir dort was suchen kann...“

'Oh...'

Kiba räusperte sich nun selbst, straffte ihre Schultern und lockerte ihre angespannte Haltung sogleich.

'Keelah, das ist mir so peinlich...Nero würde niemals sowas in den Sinn kommen, bestimmt', dachte die Quarianerin beschämt und schüttelte daraufhin energisch den Kopf, „Nero“, folgte es dann, „wenn ein zweites Quartier nötig ist, dann beziehe ich es. Ich hätte dir beinahe deine Arbeit geklaut, also stehle ich dir jetzt gewiss nicht auch noch deinen Schlafplatz. Ansonsten würde ich vorschlagen, dass eine Matratze, die man auf den Boden legen kann, das Problem ganz gut lösen könnte. Ich meine, auf der Flotilla schlafen wir doch auch zu mehreren Personen in engen Quartieren.“

Sie nickte höflich.

Nero'Garyn nar Medina
15.03.2010, 22:23
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum


Im ersten Moment wusste Nero gar nicht so recht, was er auf diese Idee antworten sollte. Einerseits gefiel ihm natürlich der Gedanke, eine Quarianerin - und somit ein Stückchen Heimat - in seiner Nähe zu haben. Andererseits...

Sie werden sich alle ihren Teil denken. Nero, der in der Stunde der Not einer verzweifelten Quarianerin zur Hilfe eilte und diese kurz darauf Teil der Crew wurde - was für ein Held! Nein, eher ein triebgesteuerter Idiot. Das ist es, was die anderen von mir denken werden. Aber kann es mir nicht letztendlich egal sein, was diese Aliens von mir denken? Von uns denken? Und gerade Vanessa und Noé, deren Meinung mich noch am ehesten interessiert, sollten lieber ganz still sein, was dieses Thema angeht.

"Es wäre wohl das Beste, wenn du auf jedenfall in der Nähe des Maschinenraums bleibst. Die vorgeschlagene Lösung mit der Matratze klingt einleuchtend, ich denke so werden wir's dann machen. Aber bis dahin vergeht ja noch ziemlich viel Zeit, also lass uns über was anderes sprechen. Hm..."

Hmmmmmm. Über was könnten wir denn noch reden... ich habe ihr bereits alles auf der Behemoth gezeigt. Nichts mehr Interessantes übrig... ... wobei...

"Vor unserer Landung auf Omega habe ich ein wenig in den leerstehenden Quartieren herumgestöbert. Dabei bin ich auf eine alte Kiste mit menschlichem Krims-Krams gestoßen, darunter ziemlich beklopptes Zeug." Nero deutete auf die Tür seines Quartiers. "Vielleicht findest du darunter auch irgendetwas, dass dir gefällt." Mit diesen Worten nickte er ihr einladend zu und begab sich, dicht gefolgt von der Quarianerin, in den spärlich ausgestatteten Raum.

_____________

16:44


"... und schau dir das mal an!" Mit einem breiten Grinsen zog Nero ein Buch mit einem bunten Umschlag aus der Kiste, die er unter seinem Bett hervorgezogen hatte. "Also eines kann man den Menschen sicher nicht vorwerfen..."

Weiter kam er nicht, denn plötzlich dröhnte eine vertraute Stimme aus den Lautsprecheranlagen, die im ganzen Schiff verteilt waren.

„Achtung, an alle. Wie viele von ihnen bereits wissen, wird Omega in den nächsten Stunden von den Nebelpardern angegriffen und die Behemoth wurde mit der Koordination der Verteidigungsflotte beauftragt. Finden sie sich daher bitte alle um 17:15 im Briefingraum ein, wo jeder seine Aufgaben, die er oder sie während der Schlacht hat, zugewiesen bekommt. Das wäre alles.“

Ein leises Knacken machte klar, dass die Durchsage damit zu Ende war.

....Nebel-...was? ....Hä? Verteidigungsflotte? Schlacht?!

Für eine gefühlte Minute kniete der Quarianer einfach nur vor seinem Bett, die bunte Blümchenwiese auf dem Buchumschlag anstarrend. Natürlich war er nicht vollkommen beschränkt, doch diese schiere Flut an neuen Informationen musste er erst einmal hinunterschlucken. Als schließlich auch dieser geistige Verdauungsprozess vollzogen war, legte der Pilgerreisende das menschliche Relikt aus einer anderen Zeit zurück in die Kiste.

Schlacht... was für eine Schlacht, verdammt nochmal...

Er betrachtete Kimaya aus den Augenwinkeln heraus.

Sie wird bestimmt gleich wissen wollen, was hier los ist. Und ich werde ihr nicht einmal antworten können. Was für eine ätzende Situation...

"Bevor du auf die Idee kommst zu fragen - nein, ich weiß nicht, wovon Yamashe gerade gesprochen hat. Ich weiß nicht einmal, wer diese Nebel...dingsdas sein sollen. Scheint ganz so, als ob der Captain in unserer Abwesenheit einige nicht ganz so unwichtige Entscheidungen gefällt hätte..."

Mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen ließ sich Nero auf dem Boden gegen sein Bett sinken und zuckte, scheinbar resigniert, mit den Schultern.

"Da fühlt man sich doch glatt wieder wie zu Hause, was?"

Wieder war es eine andere weibliche Stimme, die sich mitten in ihr Gespräch mischte. Doch dieses Mal war sie nicht ansatzweise so unerwünscht wie die unheilvolle Ansage des asarischen Captains.

"Hi Nero!" tönte es echoartig durch die offene Tür zum Maschinenraum bis zu ihnen durch, obwohl weit und breit niemand zu sehen war. Das war aber auch nicht nötig, denn Nero kannte diese Stimme nur zu gut.

Vanessa!

Vorfreudig auf das Eintreten der erwachsenen Menschenfrau wartend, hob der Quarianer den Kopf an und lauschte. Doch die erhofften Schrittgeräusche blieben aus.

"Nicht so wichtig." murmelte Nero etwas enttäuscht.

16:47

Kimaya'Baato nar Saralesca
15.03.2010, 23:29
PSY Behemoth, Maschinenraum, Maschinistenquartier

Uhrzeit: 16:47 Uhr

Kimaya starrte das bunte Buch an, das neben teils in Plastikfolie eingewickelten, teils bereits ausgepackten Objekten in einer alten, staubigen Metallkiste lag - ein menschliches Papierwerk, Seite für Seite bespickt mit exotischen Buchstaben, die Kiba unbekannt waren. Sie streckte ihren kybernetischen Arm danach aus, klappte die ersten Seiten auf, betrachtete die ausländischen Zeichen durch glasige Augen.

'Kate könnte das lesen. Sie könnte mir sagen, was darin steht.'

Sie kniete auf dem Boden, krallte ihre Fingerkuppen in ihre Oberschenkel und senkte den Kopf in Verzweiflung. Es musste sich um einen Irrtum handeln, ganz gewiss. Wie konnte irgendwer denn so töricht sein und eine gigantische Weltraumstation wie Omega attackieren? Kiba ignorierte das Rufen der unbekannten Frau außerhalb des Maschinenraums, das plötzlich ertönte, wie auch die Worte ihres Artgenossen und schüttelte nur ungläubig den Kopf.

'Verrückt...das ist doch verrückt! Muss ich...muss Omega kämpfen? Ich kann doch unmöglich in eine Schlacht ziehen! Ich bin eine Pilgerin, keine Soldatin! Was, wenn wir alle sterben? Kate, wo bist du? Wo ist Jacob? Keelah, ob es den beiden gut geht? Vielleicht sehe ich die beiden nie wieder...vielleicht sterbe ich...nein, ich sterbe ganz bestimmt!'

Ihre Kehle fühlte sich schlagartig trocken an, ihr Hals schnürte ihr die Luft ab. Panik. Sie schluckte hart, krabbelte neben Nero, winkelte die Beine an und schlang ihre dünnen Arme darum. Ihre eigentlich ruhige Atemfrequenz explodierte, ihre Gliedmaßen fingen aus Furcht zu zittern an.

„Keelah...was sollen wir nur tun?“

Sie schaukelte sich selbst, um sich zu beruhigen, doch es nützte nichts.

„Ich...ich habe Angst...was, wenn wir alle sterben?“

Nero'Garyn nar Medina
16.03.2010, 16:06
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum | Quartier des Maschinisten


Noch während der Quarianer sich darüber den Kopf zerbrach, weshalb Vanessa ihn zwar flüchtig gegrüßt, sich aber nicht die Zeit genommen hatte, ihm für einen Moment gegenüber zu treten, bemerkte er eine Veränderung in Kimayas Verhalten. Anfangs war Nero mit seinen eigenen Gedanken so beschäftigt gewesen, dass er ihre krampfartigen Bewegungen gar nicht wahrgenommen, doch jetzt war die Aura der Furcht, die von dem Mädchen ausging, förmlich greifbar. Mit einem leichten Stechen im Magen beobachtete er, wie die Angst mehr und mehr die Kontrolle über den zierlichen Körper der Quarianerin erlangte.

„Keelah...was sollen wir nur tun?“

Ihre Panikattacke gipfelte schließlich darin, dass sie sich neben ihm zusammenkauerte und sich zitternd Hin und Her wiegte. Die Unruhe die von ihr ausging griff auch nach ihm, doch in so einer Situation konnte, nein, musste Nero einfach die Ruhe bewahren. Gewissermaßen fühlte er sich schon aus Prinzip ihr gegenüber verpflichtet, sie aus diesem Schlamassel zu befreien.

„Ich...ich habe Angst...was, wenn wir alle sterben?“

Komm schon Nero, das musst du jetzt tun. Bei Vanessa hat das doch auch funktioniert, und sie war dir wirklich dankbar dafür. Außerdem ist hier doch sonst niemand, der etwas Falsches denken könnte...

Seine Antwort erfolgte schließlich in Form einer wortlosen, sanften, jedoch etwas unbeholfenen Umarmung. Ungeachtet der Reaktion ihrerseits zog er sie intuitiv dicht an sich heran und drückte ihren Kopf vorsichtig auf seine linke Schulter, so wie es der Mensch in dem Liebesfilm getan hat, den er vor der Ankunft auf Omega gesehen hatte.

...gut... und... jetzt? Was kam dann.... ich glaube...

"Sag nichts, Kimaya."

16:49

Kimaya'Baato nar Saralesca
16.03.2010, 19:16
PSY Behemoth, Maschinenraum, Maschinistenquartier

Kimaya senkte bedrückt den Kopf. Sie presste ihre Maske feste gegen die angewinkelten Knie, klopfte ihre Stirn dagegen, verfluchte sich dabei in Gedanken selbst.

'Ich hätte niemals nach Omega gehen dürfen. Keelah, ich kann doch keinen Krieg ausfechten!'

Sie schluckte hart, wollte tief Luft holen, doch ihre Brust fühlte sich so träge an. Stoff raschelte, vermutlich richtete Nero sich gerade auf, doch Kimaya fühlte stattdessen, wie sich plötzlich zwei Arme sanft um ihre schmächtigen Schultern schlossen. Nero drückte dabei fürsorglich ihren Kopf gegen seine linke Schulter und hüllte die Quarianerin damit in eine eigentlich wohlige Umarmung, die Kiba aber absolut falsch erwischte, statt ihr irgendwie zu helfen.

Muskeln verkrampften sich, kalter Schweiß tropfte ihre Schläfe hinab. Platzangst breitete sich aus. Sie fühlte sich total überfordert.

„Sag nichts, Kimaya.“

'D-Doch! Lass mich los!', dachte das Mädchen panisch.

Nero mochte zwar sehr nett und fürsorglich sein, wohlgemerkt trotz des quarianischen Blutes, das durch seine Adern floss, doch diese schlagartige Umarmung ging Kimaya dann doch ein wenig zu weit. Sie legte ihre Hände auf Neros Brust und drückte ihren Artgenossen daraufhin zögerlich weg.

„Es...äh...schon okay. Mir geht es gut, wirklich. Wir äh...“, Kimaya fühlte sich schlecht, schluckte erneut, „sollten vielleicht gehen, wegen des Briefings, meine ich.“

Sie richtete sich hastig auf, merkte dabei, wie ihre wackeligen Puddingbeine einknicken wollten und stützte sich deshalb am Bett ab.

„A-Aber danke...dass du mich aufmuntern wolltest.“

Uhrzeit: 16:51 Uhr

Nero'Garyn nar Medina
17.03.2010, 18:34
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum |Quartier des Maschinisten



Obwohl er tief in seinem Innersten bereits mit einer solchen Reaktion gerechnet hatte, traf sie ihn wie ein unerwarteter Faustschlag in die Magengrube. Noch während sie sich von ihm abstieß und eine wenig überzeugende Erklärung dahin stotterte, kam er sich mächtig schlecht vor.

Vielleicht war das mit der Umarmung auch eher so ein Menschending. Woher soll ich so etwas denn wissen? Ich habe noch nie selbst gesehen, wie sich zwei Quarianer umarmen, geschweige denn, dass mich jemals einer...

„A-Aber danke...dass du mich aufmuntern wolltest.“

Für einen Augenblick verharrte er noch in der abgewiesenen Position und beobachtete, wie das Mädchen sich Stück für Stück von ihrer Panikattacke zu erholen schien. Dann stand auch er endlich auf und schüttelte, mit einem tiefen Seufzer, leicht den Kopf.

"Schon in Ordnung."

Nein, nichts ist in Ordnung. Ich gerate in eine ominöse Schlacht gegen mir unbekannte Feinde - und werde dabei von einem Mädchen begleitet, dass auf emotionaler Basis irgendwo zwischen 'Du bist so ein netter Kerl!' und 'Bitte stirb doch endlich, du Nadas!' schwankt. Fragt sich nur, was davon die größere Bedrohung für mich darstellt.

Lustlos versetzte er der Kiste mit den seltsamen Gegenständen einen leichten Tritt, so dass sie wieder unter sein schmuckloses Bett schlitterte. Dann ging er, nachdem er seinen Mantel zurechtgerückt hatte, auf den Maschinenraum zu. Ohne Kimaya direkt anzusehen, nickte er ihr entschlossen zu.

"Na dann, lassen wir die anderen nicht warten."


16:53
_______________


Auf dem Weg zum Briefingraum hatte sich Nero letztendlich noch einmal dazu entschlossen, dem Hangar einen Besuch abzustatten. Er ließ Kimaya im Unklaren über den genauen Grund, bat sie jedoch um Verständis. Und auch diesmal ereilte ihn die Enttäuschung, obwohl er sich bereits auf das Ergebnis eingestellt hatte: Es war niemand dort. Keine Noé, keine Vanessa. Im Grunde war es auch ganz logisch, zumal sich die beiden wohl nur ungern voneinander trennten. Durch die vergangenen Ereignisse und den pausenlosen Stress hatten sie gewiss einiges, was sie in dieser kurzen Ruhepause wohl nachholen wollten. Nero seufzte und zuckte, als er an Kimaya wieder nach draußen vorbeilief, mit den Schultern.

"Hat sich auch erledigt."

Ohne weitere Umschweife steuerte der Quarianer nun den Briefingraum an, obwohl sie definitiv zu früh dran waren.

Lieber zu früh als zu spät.

Nachdem sie den langen Korridor mit den zum Teil defekten Lichtern durchquert hatten, und wieder dort standen, wo sie erst vor kurzem Noé begegnet sind, blieb der Pilgerreisende plötzlich stehen. Mit einer ernsten Miene, die Kimaya hinter seiner dunklen Glasscheibe nur erahnen konnte, richtete er noch einmal das Wort an sie.

"Ich bitte dich, in Anwesenheit des Captains in diesem Raum nur dann zu sprechen, wenn dich jemand direkt anspricht. Wenn du gebeten wirst, dich allen offiziell vorzustellen, dann tu' das. Falls nicht, dann warte bis nach dem Briefing mit deiner Vorstellung. Ansonsten könnte es einen schlechten Start für dich bedeuten, denn der erste Eindruck wiegt auch bei anderen Rassen schwer."

Hoffentlich klang das jetzt nicht allzu unfreundlich... ich bin nicht Kimaya, ich brauch nicht zickig zu werden!

17:14

>>>> PSY Behemoth ; Oberes Deck ; Briefingraum

Kimaya'Baato nar Saralesca
27.03.2010, 21:00
PSY Behemoth, Briefingraum >>>> PSY Behemoth, Maschinenraum, Maschinistenquartier

Kiba folgte Nero die Stufen auf das untere Deck hinab, das die Mannschaftsquartiere beherbergte, die teilweise bereits belegt, teilweise auch bis an die Decke von alten, kaputten Möbelstücken zugestopft waren. Sie bogen in den Korridor ab, an den die Arrestzelle, die schiffseigene Kombüse und hauptsächlich freie Quartiere grenzten, und überprüften die Kabinen nach einer schlaftauglichen Matratze, die sich nach einigen erfolglosen Versuchen auch tatsächlich fand.

„Okay, ich denke, dass ich die hier benutzen kann“, bemerkte Kimaya zufrieden und wühlte sich durch den Kabinenschrank, wo ein frisches, gefaltetes Bettlaken und ein Kissenbezug verstaut lagen, „das sieht sauber und gewaschen aus.“

Sie stolperte über einen Haufen alter Papierbücher, schnappte sich das Kissen, das zwischen Schreibtisch und Stuhl lag, und wechselte rasch den Bezug. Sie klemmte sich das flauschige Kissen unter den Arm, bückte sich nach der Matratze und bedeutete Nero, die andere Seite zu greifen, damit die beiden Quarianer das sperrige Objekt gemeinsam tragen konnten. Unbeholfen hievten die beiden das Matratzenstück hinaus in den Gang, schleppten es zurück in das Maschinistenquartier und legten es neben das Bett auf den Boden. Kiba platzierte das Kissen auf eine Seite und setzte sich.

„Puh, das wäre geschafft“, seufzte die quarianische Maschinistin zufrieden, „jetzt können wir uns den Film anschauen. Was gibt es im Angebot?“

Eigentlich interessierte es Kiba einen feuchten Dreck, was für Filme zur Verfügung standen. Sie brauchte nur Ablenkung, irgendwas, das ihre Gedanken an die Schlacht und die damit verknüpften, schrecklichen Horrorszenarien verdrängte – da reichte selbst die langweilige Dokumentation 'Lächeln eines Elcors', das die komplexe, aber sehr subtile Mimik der Elcorspezies beleuchtete, schon aus.

Uhrzeit: 17:41 Uhr

Nero'Garyn nar Medina
28.03.2010, 01:49
<<<< PSY Behemoth ; Oberes Deck ; Briefingraum
>>>> PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten


Wieder einmal froh darüber, dass der klimatisierte Anzug ihn davor bewahrt hatte, in seinem eigenen Schweiß zu ertrinken, ließ er sich zufrieden auf sein Bett sinken. Kimaya, die sich ihrerseits auf ihrer Matratze niedergelassen hatte, fragte ihn derweil, was für Filme denn zur Auswahl stehen würden.

Auf jedenfall seltsame Liebesfilme, in denen die Protagonisten widersprüchliche Aussagen von sich geben und es ständig zu regnen scheint... naja, wer weiß, vielleicht mag sie sowas? Sie mag wahrscheinlich das, was alle Mädchen mögen... Antriebe, Sternenkunde und turianisches Püree.

"Lass uns einfach mal nachsehen. Die Holodisks sind zwar fein beschriftet, aber in der menschlichen Sprache, ergo ziemlich nutzlos. Also gibt es nur eine vernünftige Möglichkeit: einstecken und hoffen, dass man etwas Interessantes erwischt hat."

Mit diesen Worten sprang er wieder auf die Füße und zerrte die Metallkiste mit den besagten Disketten unter seinem Bett hervor. Da er breits die passende Software vor der Landung auf Omega auf seinem Omni-Tool installiert hatte, bedurfte es nun keinerlei Vorbereitungen mehr, so dass er willkürlich in die Kiste greifen und eine der schmalen Holodisks in den dafür vorhergesehenen Leseschlitz stecken konnte.

"Mal sehen" murmelte er, während er sein Omni-Tool über das orangene Benutzerinterface so einstellte, dass es die Videodatei auf die gegenüberliegende Wand projezierte. Nach einer gefühlten Ewigkeit erschienen zuerst verschiedene weiße und rote Texte, die auf schwarzem Hintergrund - vermutlich - irgendwelche Warnungen verkündeten. Nach dem dritten Disclaimer drückte der Quarianer genervt auf die Vorspultaste.

"Bei den Ahnen, wir wollen hier einen Film schauen, keine Geschichte lesen!"

In dem Moment, als das erste farbige Bild ohne Text zu sehen war, verlangsamte er die Abspielgeschwindigkeit wieder auf Normaltempo. Ein sehr merkwürdiges, aber auch irgendwie interessant aussehendes Gebäude war zu sehen. Es hatte erstaunlich wenig Fenster, dafür eine strahlend weiße Wand. Das Dach des Hauses war, wie Nero zu seiner persönlichen Belustigung feststellte, nicht flach sondern spitz zulaufend.

Sehen die Behausungen auf der Erde etwa so aus? Wer verbricht denn solche architektonischen Unfälle? Wo kommt das Licht her, was soll dieses Dach bewirken? Naja... wenigstens haben sie noch Häuser...

Im nächsten Moment war das Haus verschwunden, stattdessen war ein Mann in einem dunklen Raum zu sehen, der in Sachen Gesichtsbehaarung René Vanek in nichts nachstand. Er zog ein ernstes Gesicht, wühlte aufgeregt in irgendwelchen Schubladen herum und warf dabei immer wieder einen gehetzten Blick über die Schulter.

Gerade als Nero daran dachte, Kimaya zu fragen ob sie vielleicht lieber etwas anderes sehen wöllte, passierte etwas: mit einem lauten Knall, der trotz der miesen Tonqualität dazu führte, dass der Quarianer erschrocken zusammenzuckte, flog die Tür hinter dem Mann auf. Im Rahmen erschienen drei Gestalten, die zuerst nur als schwarze Schemen erschienen: zwei große Personen, und eine deutlich kleinere, die vor den beiden stand. Unterstrichen von dramatischen Klängen fuhr der bärtige Mann herum und hob beide Hände über den Kopf. Die schwarzen Gestalten traten aus dem Schatten hervor.

"Sieh einer an, wenn das nicht unser lieber Herr Doktor ist. Guten Abend, Herr Doktor."

Die Sprecherin dieser Zeile war eine Menschenfrau, die Vanessa erschreckend ähnlich sah. Doch im Gegensatz zu ihr hatte sie blonde Haare, die zum Teil von einer schwarzen Mütze verdeckt wurden. Die zwei großen Männer hinter ihr trugen beide Gewehre im Anschlag, die verglichen mit den gängigen Modellen zwar etwas merkwürdig aussahen, aber wahrscheinlich nicht minder tödlich waren. Alle drei waren in schwarze, geschlossene Mäntel gehüllt, die ihnen ein bedrohliches Aussehen verliehen. Der als "Doktor" bezeichnete Mann begann zu zittern.

"Es ist nicht so, wie es aussieht..."

"Natürlich, verstehe. Nichts ist so, wie es scheint, stimmt's?"

Mit einem gelassenen Gesichtsausdruck verschränkte die Frau die Hände hinter dem Rücken.

"Ge...genau, so ist es."

"Ihr Sohn, Marius - wissen Sie denn, wo er sich gerade befindet?"

Sie bewegte sich einen Schritt in den Raum, ihre beiden Begleiter folgten ihr automatisch.

"M-Marius? Er ist daheim, er ... er lernt für sein Examen..."

"Richtig. Er ist zuhause."

Sie machte einen weiteren Schritt nach vorn.

"Was ist mit ihm? Wie kommen sie jetzt überhaupt darauf? Was soll das Ganze?"

"Während wir hier miteinander plaudern, stattet die Polizei gerade ihrem Sohn einen kleinen Besuch ab. Ich hoffe inständig, dass er die Freundlichkeit besitzt ihnen etwas Tee zu bereiten."

"Was? Die Polizei? Das kann nicht sein! Marius ist ein guter Junge!"

"Nichts ist so, wie es scheint, Herr Doktor."

Als sie sich wieder um einen Schritt näherte, begann Nero im Kopf auszurechnen, wie viele Dialogzeilen sie wohl noch sprechen müsste, um die restliche Entfernung zu überbrücken. Immer wieder warf einen flüchtigen Blick zu Kimaya, die unten auf ihrer Matratze saß.

"Nein, sie... sie denken doch nicht etwas Falsches von uns? Wir sind ehrliche Menschen!"

"Ehrlich, ja? Ehrliche Menschen? Schnüffeln ehrliche Menschen wie Einbrecher in fremden Zimmern, in fremden Akten herum? Drücken sich ehrliche Menschen mit vorgegaukelten Krankheiten vor dem Krieg? Fieber, ja? Sollte so jemand nicht lieber im Bett liegen, statt zu lernen?"

"Es ist doch etwas anderes ob jemand für eine Prüfung lernt, oder ob er in eine Schlacht ziehen muss! Eine Schlacht! Ma'am, denken sie an die Gefahr, an all die Toten und Verletzten, an das Grauen und... - "

Weiter kam der Doktor nicht, denn mit einem Mal verschwanden sowohl das Bild als auch der Ton aus dem Raum. Neros Finger, der für den plötzlichen Abbruch des Films verantwortlich war, zuckte leicht. Mit einem betont abfälligen Tonfall kommentierte er die Lage, während er die Holodisc aus dem Omni-Tool zog.

"Was für ein langweiliger, dummer Film! Das tun wir uns besser keine weitere Minute mehr an. Lass uns lieber etwas anderes anschauen."

Er zog eine Diskette hervor deren Ettikett in einem auffällig schlechten Zustand war, da sie voller fettiger Flecken und die Schrift kaum noch erkennbar war. Der Pilgerreisende zog daraus die logische Schlussfolgerung, dass es sich um einen besonders guten Film handeln musste, und wedelte damit in Kimayas Richtung herum.

"Der ist sicher klasse!" meinte er zuversichtlich, und legte das Speichermedium ein.

Die Datei war weitaus kleiner als die der zwei Filme, die er zuvor geöffnet hatte, aber davon ließ er sich nicht beirren. Er hatte sich ja sowieso nicht gemerkt, in welchem Format die Sachen gespeichert waren, demnach war ein direkter Vergleich auch nicht möglich. Mit dem Gedanken, dass es hoffentlich ein Film ohne die Wörter 'Schlacht' und 'Tod' war, startete er das Video.

Zu seiner großen Überraschung fing der Streifen ohne Warnungen und ohne größeres Tam-Tam direkt an.

Gut so, da wurde ja ausnahmsweise genau an der richtigen Stelle gekürzt!

Das Szenario war diesmal auf den ersten Blick ziemlich unspannend: ein blondes Menschenmädchen in sommerlich-knapper Bekleidung lag auf ihrem Bett und hämmerte mit einer Miene, die nicht desinteressierter hätte sein können, auf einem schwarzen, flachen 'Terminal' herum, das vor ihr lag. Es dauerte jedoch keine fünf Sekunden, bis jemand plötzlich an ihrer Tür klopfte. Ihr Gesichtsausdruck hellte sich schlagartig auf, mit liebreizender Stimme flötete sie ein "Herein!" und wandte dann wieder ihre Aufmerksamkeit auf das Gerät.

Ob Vanessa auf der Erde genauso herumlaufen würde?

Ein weiteres Mädchen, das dem Äußeren nach dem ersten Mädchen gar nicht so unähnlich sah, betrat den Raum und stolzierte, noch eine Stufe knapper bekleidet als ihre scheinbare Freundin, zum Bett hinüber. Mit einem entzückten Lächeln ließ sie sich neben der anderen nieder.

"Was machstn' da?" fragte sie auf eine Art, die Nero direkt an Noé erinnerte.

"Ich mach' was für die Schule. Biologie." hieß die prompte Antwort, die durch demonstratives Tastengehämmer unterstrichen wurde.

"Achso."

"Ja."

"Sexualkunde?"

"Genau."

"Soll ich dir vielleicht ...helfen? Du weißt doch, Biologie ist meine Stärke."

"Das wäre echt toll."

Als hätte sie nur auf dieses Stichwort gewartet, krabbelte das dazugekommene Mädchen über den Rücken ihrer Freundin und begann damit, ihre Schultern zu massieren. Das tat sie allerdings für höchstens fünfzehn Sekunden, da sie bald schon dazu überging, in erstaunlicher Geschwindigkeit die sowieso schon ziemlich knappe Bekleidung ihrer blonden Freundin auszuziehen. Diese hämmerte weiterhin ziemlich unbeeindruckt auf dem schwarzen Gerät herum.

Sekunde, Sekunde.... das ist.... das ist ja...

Etwas dümmlich kichernd hielt sie die Unterwäsche der Beschäftigten in die Höhe und warf sie, nachdem sie einen letzten, anzüglichen Blick darauf geworfen hatte, achtlos in die nächste Ecke. Langsam, in einer fast raubtierhaften Bewegung, fuhr sie mit den Nägeln über den nackten Rücken der Blondine und leckte sich dabei über die glänzenden Lippen. Gerade als sie damit begonnen hatte, sich selbst ihrer überflüssigen Kleidung zu entledigen ... wurde das Bild schwarz.

"Ach, ehh, weißt du, das, äh... ich denke es wäre besser... ja, viel besser wenn du dir einfach selbst einen ... einen guten Film aussuchst. Du findest sicher etwas Passenderes..."

Mit einer hölzernen Bewegung entfernte er die Holodisc und warf sie in einer schnellen, fast schon zu eiligen Bewegung zurück in die Kiste.

Ich sollte sie vernichten, damit Kimaya diesen bescheuerten Eindruck von mir los wird... oder... ich könnte sie Vanessa geben... die findet das vermutlich sogar interessant...

18:09

Kimaya'Baato nar Saralesca
28.03.2010, 22:28
PSY Behemoth, Maschinenraum, Maschinistenquartier

Uhrzeit: 18:09

Nero schaltete den menschlichen Lesbenporno ab, ehe sich die zweite Menschenfrau die restliche Kleidung vom Leibe reißen konnte, zog die Filmdiskette heraus und pfefferte das schmuddelige Video zurück in die Kiste. Ordentlich ins Fettnäpfchen getreten. Er versuchte, die peinliche Situation durch unbeholfenes Stottern zu überspielen und bat Kiba dabei, den nächsten Film selbst auszuwählen, doch die quarianische Maschinistin brach stattdessen in ein lautstarkes, herzhaftes Lachen aus, bis ihr Lachtränen in die Augen schossen.

„Nero...“, drang es erstickt zwischen Lachkrämpfen durch, „du bist so knuffig...ah, Keelah...Luft...ich ersticke...“

Sie warf sich auf den Rücken, ihr Bauch schmerzte tierisch, doch das Kichern wollte erst nach einigen Sekunden aufhören.

Stille kehrte ein.

Kiba starrte die Kabinendecke an, hielt sich dabei den Bauch. Sie fühlte, wie sich die heitere Stimmung innerlich schlagartig verdüsterte, bis ihr aufrichtiges Lächeln erstarb und ihre Gesichtszüge erstarrten.

'Wo ist mein wahres Ich hin?', dachte die Siebzehnjährige melancholisch, „ich hasse Quarianer“, folgte es laut, sodass Nero es hören konnte, „ich hasse unsere Artgenossen.“

Sie schluckte hart, winkelte ihre Beine an, drehte ihren Kopf in seine Richtung, starrte Nero für einen Augenblick lang nur stumm an.

„Wieso mag ich dich dann? Wieso bist du so anders? Wieso steht alles auf dem Kopf?“

Omega, nein, ihre Pilgerreise, die heute erst anfing, stülpte Kibas bekannte Weltvorstellung von außen nach innen, tötete Rhyn, schenkte ihr die ersten freundschaftlichen Beziehungen, offenbarte einen Quarianer, der Kiba freundlich behandelte, sich zwar tollpatschig, aber liebenswürdig tollpatschig verhielt und ihr das Gefühl gab, eine existenzwürdige Person zu sein.

Wieso fühlte sich die Außenwelt nur so wohlig und die vertraute Heimat so hässlich und abscheulich an?

Kiba seufzte resigniert, drehte sich auf den Bauch und vergrub die blutrote Maske in ihren Armen. Sie fühlte sich so...verloren.

Nero'Garyn nar Medina
29.03.2010, 17:42
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten


"Ich hasse Quarianer."

Dieser Satz hallte immer wieder durch die Stille in seinem Kopf, die mit dem abrupten Ende ihres gut gelaunten Gekichers eingekehrt war.

"Ich hasse unsere Artgenossen."

Wortlos starrte sie ihn dann plötzlich an, seine eigene, dunkle Gestalt spiegelte sich auf ihrem blutroten Visier. Die bedrückende Atmosphäre, die nun auf einmal herrschte, gefiel ihm gar nicht. Am liebsten hätte er einfach spontan losgeschrien, einfach nur, damit jemand dieses furchtbare Schweigen durchbrach.

Bitte schau mich nicht so an, nicht so. Sag was, sag mir verdammt nochmal, wo dein Problem mit dieser Welt liegt!

„Wieso mag ich dich dann? Wieso bist du so anders? Wieso steht alles auf dem Kopf?“

Nero versuchte den harten Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken, doch irgendwie wollte es ihm nicht so recht gelingen. Ihre Worte waren wie gesalzene Süßspeise - im Grunde wundervoll... aber irgendwie ungenießbar. Sie mochte ihn. Aber dass sie ihn als 'anders' bezeichnete, implizierte dass noch eine andere Art von Quarianer für sie existierte. Eine Art, die wohl ihr bisheriges Leben bestimmt hatte.

"Ich hasse Quarianer."

Gerade als er dazu ansetzen wollte, sie nach dem Hintergrund dieser seltsamen Aussage zu fragen, drehte sie sich auf den Bauch und schottete sich mit den Armen von der Welt außerhalb ihres Anzugs ab. Zumindest sah es so aus, als ob das ihre Absicht wäre. Auf jeden Fall machte sie einen zutiefst deprimierten Eindruck, als würde allein dieser Raum dazu führen, dass sie sich jedes Mal unheimlich schlecht fühlte. Zögernd erhob sich Nero von seinem Bett.

"Ja... wieso magst du mich? Warum hasst du die anderen?" ... warum, warum kann ich sie das nicht einfach fragen? Warum klebt mir das verdammte Maul zu, wie einem Kind, das mit widerlicher Paste gefüttert wird?

Da er offensichtlich in dieser Situation nicht die Kraft besaß, sich klar in Worten auszudrücken, taumelte er, ohne es wirklich wahrzunehmen, vorwärts auf ihre Matratze zu und ließ sich, ohne einen Laut von sich zu geben, neben ihr nieder. Auch als er ihr die Hand auf die Schulter legte, fühlte sich alles leicht surrealistisch an. Natürlich bewahrte er einen gewissen Abstand zu ihr - er hatte ihre negative Reaktion auf sein Umarmung nicht vergessen.

"Weißt du..." begann er wie immer, wenn er sich schwer mit seinen Worten tat. "... ich habe einen jüngeren Freund, Kyyle'Jhen. Eigentlich ist er auch gewissermaßen mein Bruder, wenn auch nicht biologisch. Er ist leider der einzige noch Lebende seines Clans, also kann ihm etwas Familie nicht schaden. Ich habe mir selbst immer gesagt, dass er mich brauchen würde und ich für ihn verantwortlich wäre. Auf diese Weise habe ich mir selbst einen grundlegenen Daseinszweck herbeigeredet, und irgendwie hat es mir auch wirklich geholfen. Die Wahrheit ist allerdings, dass nicht er derjenige ist, der am meisten von dieser Freundschaft profitiert, sondern ich. Es wurde mir bewusst, als ich eines Abends noch spät auf dem unteren Deck der Medina schießen übte. 'Nicht schlecht', hatte mein alter Lehrer Sent'Nyma damals gesagt, er war der Navigator unseres Schiffes. Jedenfalls meinte er dann noch Folgendes: 'Du kannst übrigens gerne mal deine Freunde vorbeibringen. Aber nicht alle auf einmal, und schon gar nicht jeden erstbesten Dahergelaufenen, der nur deshalb vortäuscht, dein Freund zu sein.'"

Mit einem Seufzen nahm er die Hand von Kimayas Schulter, da er sich auf beide Ellbogen nach hinten neben der Quarianerin abstützte. Gedankenverloren starrte er ins Leere.

"Daraufhin antwortete ich ihm... gar nichts. Ich wusste nämlich nicht, was genau ich ihm sagen sollte. Natürlich wollte ich ihm sofort zustimmen und von meinen vertrauenswürdigsten Freunden erzählen... doch dann wurde mir ziemlich... schmerzlich... bewusst... naja, mir wurde eben klar, dass ich gar niemanden kannte, auf den diese Beschreibung zutreffen könnte. Also sagte ich gar nichts, da ich in diesem Moment nur eines genau sagen konnte: es war furchtbar peinlich. Kyyle hatte ich bereits mit nach unten gebracht, er hatte sogar ein paar Mal mitgeschossen... aber ich konnte ihn ja schlecht wieder erwähnen. Die Tatsache, dass mir nur Kyyles Name eingefallen war, hatte mich nächtelang nicht mehr losgelassen. Plötzlich nahm ich das Verhalten der anderen Quarianer meines Aters viel deutlicher wahr: sie mieden mich. Davor hatte ich es tatsächlich nicht bemerkt, oder vielleicht hatte ich es auch unbewusst verdrängt... aber sie mieden mich, und zwar aufgrund meines Rufs. Eine andere Erklärung konnte es nicht geben - ich war vielleicht nie wirklich technikbegeistert, aber deswegen allein wurde noch niemand aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Und selbst meine anderen Eigenschaften... mein Aussehen... meine Stimme... ich meine, was spielt das denn bei uns für eine Rolle? Ich hatte damals wohl schon zu oft meine Meinung über die Passivität der Flotille und die Gleichgültigkeit unserer Captains preisgegeben. Wenn ich daran zurückdenke... ja, ich habe ziemlich angeeckt bei den meisten. Und mit Kyyle an meiner Seite hatte ich zumindest ein Alibi, um mir nicht selbst einzugestehen müssen, dass ich ein verdammter Außenseiter bin. Und ja, es... belastet mich. Aber irgendwie auch wieder nicht. Macht das Sinn? Ich weiß nicht."

Da seine Ellbogen in dieser Haltung zu schmerzen begannen, ließ er sich nach hinten fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Mit einem leicht verträumten Lächeln schloss er für einen Moment beide Augen.

"Eins weiß ich aber sicher: du hast Recht. Ich bin ein Bosh'tet sondergleichen. Und jetzt weißt du vermutlich, warum ich so 'anders' bin. Ich hoffe, dass ich dich nicht enttäuscht habe mit meiner kleinen Anekdote."

18:12

Kimaya'Baato nar Saralesca
30.03.2010, 16:48
PSY Behemoth, Maschinenraum, Maschinistenquartier

Nero taumelte in ihre Richtung, setzte sich auf die Matratze und tätschelte fürsorglich ihre Schulter, was ihr sehr gut tat. Er verzichtete auf die Frage, wieso Kiba ihre eigene Spezies so sehr verabscheute, er machte keine albernen Kommentare oder lachte, sondern schilderte ihr stattdessen seine eigene, bittere Vergangenheit.

Sie schluckte hart, fühlte sich elendig, fühlte sich so schäbig, dass Neros schlechte Erfahrungen ihr selbst so gut taten.

'Egoistisches Miststück...', giftete Kiba sich selbst an, 'du bist so erbärmlich...wie kannst du nur glücklich darüber sein, dass man Nero genauso dreckig behandelt hat wie dich?'

Es war eine berechtigte Frage, auf die ihre moralisch verzerrten Gefühle eine relativ simple Antwort erwiderten:

'Ich bin jetzt nicht mehr so allein.'

Kiba hob ein wenig Kopf an, legte ihn auf ihre angewinkelten Arme, starrte Nero für eine Weile nachdenklich an. Ihre Augen glitten über die obsidianschwarze Maske, zeichneten die Lichtreflexionen nach, die sich darauf spiegelten, bis sich schlagartig die Frage auftat, wie Neros verborgenes Gesicht in Wahrheit wohl aussehen musste.

'Er ist freundlich und selbstlos, also hat er bestimmt ganz sanfte Gesichtszüge...'

Sie seufzte deprimiert.

'Ich schätze, ich bin Nero meine eigene Geschichte schuldig...'

Sie drehte sich zurück auf den Rücken und fühlte, wie ihr Herz heftig gegen die Brust trommelte. Sie fürchtete die bitteren Erinnerungen, die gleich aufschwappen würden, fühlte, wie sich ihre Kehle ruckartig zuschnürte, austrocknete. Sie wollte eigentlich alles für sich behalten, doch vielleicht würde Nero ihr Verhalten besser verstehen, wenn er alles über ihre Vergangenheit erfuhr.

„Ich...ich war eigentlich schon von Geburt an ein...Schwächling“, presste Kimaya widerwillig über ihre Lippen, „ich kam als Frühchen zur Welt, musst du wissen, war häufig krank und bin körperlich ziemlich schwach – du kannst ja sehen, dass ich für quarianische Verhältnisse ein Zwerg bin.“

Sie lächelte gequält, ihre Augen starrten glasig ins Leere.

„Ich wurde deshalb ständig gehänselt und durfte nur bei den Spielen teilnehmen, in denen es darum ging, mich zu erniedrigen. Ich habe mich deshalb häufig selbst ausgegrenzt und mir lieber Holodisks angeschaut oder alte Papierwerke gelesen.“

Kiba schloss für einige Sekunden lang die Augen und versuchte hartnäckig, sich den Geruch von alten Papierseiten vorzustellen.

„Als ich elf Jahre alt war, brach eine Epidemie über die Saralesca ein. Zuerst verhängte die Admiralität eine Quarantäne über unser Schiff, danach pferchte der Captain sich selbst, die bereits erkrankten und die verdachtsinfizierten Crewmitglieder in abriegelbare Räume ein, bis alle elendig daran starben. Ich werde ihre qualvollen Schrei nie vergessen...“

Sie schluckte hart, packte sich an ihren ausgetrockneten Hals.

„Meine Familie gehörte zu den wenigen Quarianern, die überlebt haben.“

Stille kehrte ein.

Kiba erinnerte sich an die gründliche Säuberungsaktion, die danach auf der Saralesca stattgefunden hatte – restlose Leichenverbrennung, die sorgfältige Desinfektion des gesamten Schiffskorpus', zum Abschluss die pedantische Kontrolle, die die absolute Sterilität gewährleisten sollte.

„Wir wählten die Frau unseres verstorbenen Captains zur Nachfolgerin und haben damit vermutlich den schlimmsten Fehler gemacht, den wir überhaupt machen konnten: Rhyn'Navras vas Saralesca - vielleicht kennst du ihren Namen ja, ihr Gerichtsprozess hat immerhin riesiges Aufsehen erregt “, knirschte Kiba gehässig, „ihr habe ich es zu verdanken, dass mein Vater jetzt tot ist. Sie war völlig besessen davon, einen neuen Heimatplaneten für uns zu finden, und war auch bereit, alles für ihre verrückte Vision zu opfern. Sie sammelte fast vierzig Crewmitglieder, auch meinen Vater und alles natürlich ohne Wissen des Konzils oder der Admiralität, und schickte zwei Späherschiffe aus, die einige Koordinaten überprüfen sollten. Keiner wusste, ob die Koordinaten überhaupt wirklich einem Planeten angehörten, aber Rhyn war felsenfest davon überzeugt...“, Kiba fühlte blanken Zorn in sich aufkochen, „...und schickte damit alle in den Tod.“

Tränen brannten durch ihre Augäpfel, flossen ihre Wangen hinab.

„Ich wollte Rhyn dafür töten, deshalb bin ich hier auf Omega. Ich wollte Rhyn aufspüren, zur Rede stellen und ihr eigenhändig ihren verräterischen Kopf wegpusten, aber das Schicksal kam mir zuvor. Rhyn ist vor einigen Tagen irgendwo auf Elysium krepiert.“

Sie drehte sich auf die Seite, winkelte die Knie an, lag da wie ein Fötus. Zitterte am ganzen Leibe.

Uhrzeit: 18:17 Uhr

Nero'Garyn nar Medina
02.04.2010, 01:13
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten



Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er unterdrückte den Impuls, sich mit der flachen Hand in Richtung Stirn zu schlagen, da es momentan mehr als unangemessen wäre, so eine Reaktion zu zeigen. Beunruhigt richtete er sich mit Hilfe seiner Hände wieder auf, und musterte die neben ihm liegende Quarianerin, die sich zitternd zusammengerollt hatte.

Natürlich, nar Saralesca! Saralesca! Das verdammte Seuchenschiff... ich hatte Kyyle doch erst bei unserem letzten Gespräch daran erinnert... oder hat er es erwähnt? Egal, ich hätte es früher bemerken müssen... Saralesca... Rhyn... Rhyn'Navras? Ich kannte nicht mal ihren Namen... so hieß also der Captain, der etwas verändern wollte... und jetzt ist sie tot.

Nero zog die Beine leicht an, so dass er seinen Kopf auf dem rechten Arm abstützen konnte. Das war nun bitter nötig, denn sein Schädel fühlte sich plötzlich so an, als ob eine ganze Elcor-Familie eine wilde Party auf ihm feiern würde.

Und Kimaya.... ihr Vater... bei den Ahnen, sie darf nie erfahren, dass ich aus dem selben Erz geformt bin! Wobei... nein, nein, wenn ich Captain wäre, dann würde ich niemals... nein... andererseits... verdammt... Rhyn hatte das ja nicht beabsichtigt? Nein, Sent hatte es doch schon damals gesagt... Helden von morgen kämpfen heute mit Gegenwind und werden verkannt. Wenn Rhyn erfolgreich gewesen wäre, ja, dann hätten sie ihr alle plötzlich zu Füßen gelegen und ihr auf dem neuen Heimatplaneten ein Denkmal errichtet, um das sich unsere Nachfahren noch in tausend Jahren versammelt hätten... unter freiem Himmel... und...

"... ohne.... Schutzanzug."

Die letzten zwei Worte hatten zwar seinen Kopf durch den Mund verlassen, allerdings so leise, dass es nicht mehr als ein undeutliches Wispern war. Der Arm, auf dem sein Kopf gestützt war, begann unter der Last zu zittern, die der Rücken nicht mehr tragen wollte. Immernoch ruhte der Blick des Pilgerreisenden auf dem verbitterten Mädchen, immernoch fühlte er eine kalte Hand, die sein Herz brutal zu quetschen schien. Nein, er konnte es ihr wirklich nicht sagen. Nicht hier, nicht jetzt. Das Letzte was sie wohl jetzt hören wollte war, dass der Quarianer, der sie so viel besser behandelte als alle anderen es taten, genau so ein überzeugter Veränderer war wie ihr verhasster Captain.

Ich sollte einfach das Thema meiden. Es wird leichter sein es einfach zu verschweigen, statt sie geradeheraus anzulügen. Bin doch sowieso ein schlechter Lügner...

"Um ehrlich zu sein..." waren die ersten Worte, die ironischerweise die lange Stille schließlich durchbrachen. "... finde ich nicht, dass du zu klein bist. Meiner Meinung nach... hast du genau die richtige Größe!... Also... nur so, nur so! Ich, ich hab' nichts Schmutziges im Sinn, ich... ich mein's ehrlich! D-d-du bist vielleicht etwas kleiner als die meisten anderen Quarianerinnen, aber ... das ist doch toll! Sieh sie dir an, wie sie sich alle Kerben ins Metall ritzen, buntes Zeug an ihre Gelenke kleben, ihre Anzüge mit Schnörkel überhäufen. Und das nur, weil sie um ihre äußerliche Individualität kämpfen! Dieses Theater hast du nicht nötig. Manchmal muss man einfach auch das Positive sehen können, weißt du?"

Um seine letzten Worte zu unterstreichen, stubste er ihren Rücken leicht mit dem Zeigefinger an und zeigte auf sich selbst.

"Du denkst jetzt vielleicht:" - er holte tief Luft und sprach in einem übertrieben piepsigen Tonfall weiter - "'Was faselt der Bosh'tet von Theater, wenn er doch selbst mit diesem unsäglichen Stofffetzen herumrennt?' Das wäre ein berechtigter Einwand! Schließlich bin ich - körperlich - der Inbegriff des typischen Durchschnitts-Quarianers, wirklich, manchmal bin ich froh, dass niemand mein langweiliges Gesicht ertragen muss. Und ich mit meinem Mantel, und seit kurzem auch diesem... diesem...äh... Schi... Schi... Scho... - ach das hier halt! - "

Bedeutungsvoll tippte er gegen den schwarzen Seidenschal, der um seinen Hals hing.

"... veranstalte wohl das größte Theater von allen. Eigentlich geht es mir aber gar nicht darum... aufzufallen. Das ist nur ein Nebeneffekt. Ich bin wohl vermutlich etwas eigen, was Geschenke angeht. Den Mantel habe ich von Sent'Nyma, genauso wie mein Präzisionsgewehr. Beides hatte er wiederum damals von seiner eigenen Pilgerreise mitgebracht, nicht für den Captain, sondern für sich selbst, als Andenken. Die Waffe war angeblich das Beste, was er je in den Händen halten durfte, er bezeichnete sie stets als 'turianisches Meisterwerk'. Aber der Mantel... der Mantel! Wirklich, manchmal kam es mir so vor, als wäre er ihm sogar heiliger als so mancher Ahn gewesen! Die dazugehörige Geschichte durfte ich mir auch vermutlich hundert... ne, bestimmt tausend Mal!... anhören. Jedenfalls hat er ihn angeblich von einem Menschen geschenkt bekommen, nachdem er diesem das Leben gerettet hatte. Das passierte damals zu der Zeit, als die Menschen gerade erst ihre komischen Füße auf fremde Planeten gesetzt hatten, unmittelbar nach dem Erstkontakt-Krieg, also bevor wir geboren wurden. Kannst du dir das vorstellen? Dieses Ding ist älter als wir! Älter als dieses Schiff! Naja..."

Etwas verlegen tippte er sich leicht mit der flachen Hand wiederholt gegen die rechte Seite seines Helms, eine Bewegung, die in gewisser Weise das Äquivalent zum typischen Kopfkratzen darstellte.

"... wenn ich jetzt so daran denke... Vanessa hat mir diesen Schal... - ja Schal, das wars! - ... äh.. wie jetzt... ah, Vanessa, Vanessa hat mir diesen Schal ja auch geschenkt, weil ich ihr zuvor das Leben... naja... okay, so dramatisch war es dann doch nicht. Aber du hast es ja vorhin selbst von ihr gehört, sie war mir für die Hilfe sehr dankbar. Jedenfalls... das ist doch irgendwie wie bei dem alten Navigator, oder nicht? Hey, vielleicht lerne ich ja nach meiner Pilgerreise auch irgendwann einen jungen Quarianer kennen, dem ich den Schal mit auf die Pilgerreise geben kann."

Noch besser wäre es natürlich... wenn die Pilgerreise dann längst nicht mehr nötig wäre, weil sich nach meiner Rückkehr alles geändert hat...

In dem Wissen, dass er solche Sätze gegenüber Kimaya vermutlich nie wieder aussprechen sollte, stieß er einen leisen Seufzer aus. Und schenkte ihr dann ein vergnügtes Lächeln, das jedoch nie bei ihr ankommen sollte.

"Ich bin eine furchtbare Laberbacke. Schlimm."

18:22

Kimaya'Baato nar Saralesca
02.04.2010, 20:10
PSY Behemoth, Maschinenraum, Maschinistenquartier

Uhrzeit: 18:22 Uhr

„Ich bin eine furchtbare Laberbacke. Schlimm“, beendete Nero die zweite Anekdote heute ein wenig beschämt, doch Kiba schüttelte nur den Kopf, stützte sich gegen die Matratze und richtete sich wackelig auf.

„Ja, das bist du“, lächelte Kiba merklich aufgemuntert, „aber schlimm finde ich es deshalb nicht.“

Nero betrachtete alles optimistisch, suchte in eigentlich schlechten Eigenschaften immer die guten Seiten, erkannte in Nachteilen auch die Vorteile, was die junge Quarianerin ein wenig neidisch machte. Sie hatte nie in Betracht gezogen, dass ihre Zwergengröße auch positive Züge haben konnte, wie eben den Ausdruck von Individualität in einer so homogenen Gesellschaft, doch was half ihr Individualität, wenn man dafür nur Spott und Gehässigkeit erntete? Optimismus schien also doch nur teilweise zu funktionieren.

Kiba schniefte kurz, die salzigen Tränen trockneten bereits auf ihren Wangen.

„Lass uns den Antriebskern überprüfen, ehe die Schlacht beginnt“, folgte es vernünftig, ehe sich die quarianische Maschinistin aufrichtete und in Richtung des Quartiereingangs ging.

Sie hielt für eine Sekunde lang inne, blickte dann über die Schulter.

„Danke, Nero...dass du mich immer so aufmunterst.“

Sie trat hinaus in den Maschinenraum.

Nero'Garyn nar Medina
12.04.2010, 23:04
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Quartier des Maschinisten | Maschinenraum



Er hatte sich zwar die Kehle trocken geschwafelt, doch letztendlich hatte er das erreicht, was er wollte - Kimaya war nicht mehr in depressiver Stimmung, was in der kommenden Schlacht nur hinderlich gewesen wäre.

Kimaya ist doch jetzt ein Teil der Crew. Es ist meine Pflicht, der Mannschaft zu helfen - ich hätte es für jeden anderen auf der Behemoth auch getan. Okay, für Gregorew wahrscheinlich nicht. Den könnte ich wohl sowieso nur aufheitern, indem ich mich als Spielball für seine Biotik hergebe. Nein, der ist mir egal, Kamerad hin oder her. Aber Kimaya, sie, die neue Maschinistin... ich muss wirklich aufpassen, was ich zu ihr sage. Ich muss mich mit ihr gutstellen, darf es nicht vermasseln. Keine blöden Kommentare mehr!

Während sich seine neue Kollegin aus dem Raum entfernte, richtete Nero sich mithilfe beider Arme wieder auf und folgte ihr nach draußen. Eigentlich hatte er keine allzu große Lust, sich jetzt mit der Wartung des Antriebskerns zu befassen, jedoch bot sich ihm dadurch die Gelegenheit, die Arbeitsweise der Quarianerin besser kennen zu lernen. Schließlich besaß der Pilgerreisende mehr Glück als Verstand, und da es ihm unglücklicherweise an Fachwissen mangelte war er gewissermaßen darauf angewiesen, dass wenigstens Kimaya sich mit Fusionsreaktoren und derlei Dingen auskannte.

Der Quarianer gesellte sich nicht direkt zu ihr, sondern blieb erst einmal hinter der Tür zum Quartier stehen und streckte ausgiebig beide Arme in die Luft, bis diese von dem leisen Knacken der Gelenke erfüllt war. Anschließend verschränkte er sie hinter seinem Kopf und beobachtete, wie sich das Mädchen pflichtbewusst dem deaktivierten Antriebskern widmete.

Ich kann sowieso nicht verhindern, dass mir irgendwelche Kommentare aus dem Mund rutschen. Klappe halten fällt mir dummerweise verdammt schwer. Vielleicht sollte ich dann darauf achten, dass es wenigstens vernünftige Bemerkungen sind... Komplimente! Frauen mögen Komplimente. Aber was könnte ich bei ihr schon jetzt groß bewundern, ohne direkt unglaubwürdig zu wirken?

Ohne besondere Eile bewegte sich Nero schließlich auf seine Artgenossin zu, wobei er den Kopf grübelnd hin und her wiegte, während sein Blick über ihren Anzug schweifte.

Dass sie hübsch ist? Ich weiß doch nicht einmal, wie sie wirklich aussieht. Aber das ist vermutlich ja auch nicht das Einzige, was man an jemandem schön finden kann... denke ich... mhmmmmhm... denk, denk, denk nach...

Neben ihr blieb er dann stehen, ließ die lässig verschränkten Arme wieder sinken, um zumindest ansatzweise so etwas wie Motivation zu demonstrieren. Vielleicht war er tatsächlich was Maschinen anbelangte eine fleischgewordene Blamage für das gesamte quarianische Volk, dennoch war es nunmal seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Yacht jederzeit abheben konnte. Yamashe musste sich auf ihn verlassen können. Und Kimaya sowieso.

"Ich weiß ja, dass so eine Kernwartung normalerweise etwas länger braucht, jedoch haben wir heute ja nicht besonders viel Zeit dafür übrig. Bevor wir beginnen würde ich dich gerne fragen, ob du mit diesem Typ bereits Erfahrungen gesammelt hast... Kimaya."

... das ist es! Los, bevor es dir wieder entfällt!

"Übrigens ist Kimaya ein sehr schöner Name.... wenn ich das so anmerken darf."

Also wenn das kein Kompliment war, dann weiß ich auch nicht...

18:27

Kimaya'Baato nar Saralesca
13.04.2010, 00:08
PSY Behemoth, Maschinenraum

Uhrzeit: 18:23 Uhr

Kiba betrachtete den inaktiven Antriebskern ehrfürchtig, ihre azurblauen Augen funkelten, '...das ist ab heute mein Schützling...', schüttelte aber nach wenigen Sekunden den Kopf, '...du trödelst...', rieb sich genüsslich die Hände und aktivierte schließlich ihr Universalwerkzeug, '...gut, an die Arbeit!'

Sie startete zuerst eine ausführliche Analyse, die elementare Informationen über den Fusionskern sammelte, wie beispielsweise die physische Basiskonstruktion, die Leistungsfähigkeit, Modifikationen, frühere Wartungsarbeiten et cetera, damit Kiba sich eine generelle Übersicht machen und sich an die spezifische Funktionsweise des Antriebkerns anpassen konnte. Erste Ergebnisse stellten die technikbegeisterte Quarianerin überaus zufrieden, sodass Kiba an die Holokonsolen, Schaltpulte und Anzeigetafeln des Fusionskerns trat und direkt damit anfing, erste Korrekturen in die Wege zu leiten, da massive Systemfehler die reibungslose Funktionsfähigkeit des Kerns behinderten. Kimaya bemerkte nur beiläufig, dass Nero an ihre Seite trat und fragte, ob die quarianische Maschinistin bereits einige Erfahrungen gesammelt hatte, was diesen Kerntyp anbelangte.

„Nein, sowas findest du bei uns doch nicht“, grinste Kiba belustigt, „aber ich kenne mich damit in der Theorie relativ gut aus.“

Ihre schlanken Finger glitten wie automatisiert über die Holokonsolen, justierten und optimierten das veraltete Kernsystem, überholten es komplett. Kiba arbeitete sehr konzentriert...

„Übrigens ist Kimaya ein sehr schöner Name...wenn ich das so anmerken darf.“

...bis Nero ihr wie vom Geth geritten ein Kompliment machte, das ihre Muskeln in frostkaltes Eis verwandelte. Kiba hielt schlagartig inne. Verwirrung. Verlegenheit. Sie fühlte, wie ihr schlagartig Blut ins Gesicht schoss, ihre Wangen feuerrot brannten.

„Äh...“, rutschte es sehr geistreich über ihre Lippen, „äh, ja...also...nein...äh...danke.“

Sie schluckte beschämt.

Komplimente? Kiba kannte keine Komplimente. Sie kannte nur gehässige Beleidigungen, deshalb wusste die Siebzehnjährige zuerst kaum, wie man sich verhielt, wenn man Komplimente erhielt. Was an 'Kimaya' schön sein sollte? Keine Ahnung. Sie hasste ihren Namen zwar nicht abgrundtief, aber eine gewisse Abscheu war definitiv da, alleine schon deswegen, da ihre gleichaltrigen Schiffskameraden sich einen Spaß daraus gemacht hatten, ihn durch den schmutzigsten Dreck zu ziehen, den man sich ausmalen konnte.

„Nenn mich ruhig Kiba“, bemerkte die Quarianerin also, „so nennen mich...Familie und Freunde.“

Kiba räusperte sich und widmete sich erneut ihren Wartungsarbeiten.

Uhrzeit: 18:28 Uhr

Nero'Garyn nar Medina
13.04.2010, 20:47
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum


Anfangs von ihrer ersten Reaktion ziemlich verwirrt, neigte Nero den Kopf zur Seite.

Äh ja? Äh nein? Äh danke? Heißt das jetzt, dass die Bemerkung gut ankam oder war das eher ein schlechtes Signal?

Doch seine Zweifel wurden schnell zerstreut als sie ihm kurz darauf ein unerwartetes Angebot machte.

„Nenn mich ruhig Kiba, so nennen mich...Familie und Freunde.“

Kiba? Warum Kiba? Ki wie Kimaya... und ba. Ba? Ba wie... ah klar, ihr Clan! Ja das macht Sinn. Aber warte mal, sagte sie gerade wirklich 'Freunde'? Oh Volltreffer, das ist ein gutes Zeichen! Scheint so, als ob das dickste Eis bereits gebrochen wäre...

"Gerne, wenn du das so möchtest." entgegnete der Pilgerreisende vergnügt, während er weiterhin ziemlich passiv ihre Tun beobachtete. "Kiba ist auch hübsch, nicht ganz so fließend wie Kimaya, aber nichtsdestotrotz hübsch. Ehm... ja. Also, bevor du denkst, dass ich hier nur zum Quatschen angeheuert wurde... kann ich dir irgendwie... zur Hand gehen? Du erweckst nämlich nicht gerade den Eindruck, als ob du auf irgendjemandes Hilfe angewiesen wärest."

Mit einem anerkennenden Nicken zeigte er auf die aktivierten Steuerungskonsolen.

"Und das meine ich durchaus positiv."

Die Bewunderung die er ihr entgegenbrachte war echter Natur - allerdings fühlte er in dem Moment, als sein Blick über die holografischen Oberflächen schweifte, noch etwas ganz anderes: Selbstzweifel. Ja, es entsprach der Wahrheit: Kimaya - oder besser gesagt Kiba - kam alleine sehr gut zurecht. Was, wenn davon jemand außerhalb des Maschinenraums erfahren würde? Und nicht nur das, hinzu würde ja kommen, dass er im Gegensatz zu ihr alleine vollkommen aufgeschmissen wäre. Davon durfte erst Recht niemand in Kenntnis gesetzt werden.

Auch nicht Kimaya. Nein, besonders nicht Kimaya.

"Geb mir einfach Bescheid, wenn du etwas Unterstützung bei deiner ersten Fusionskernwartung brauchst. Zu viele Köche verderben ja bekanntermaßen das Püree, also... und so... also du weißt schon."

18:30

Kimaya'Baato nar Saralesca
14.04.2010, 21:05
PSY Behemoth, Maschinenraum

„Gerne, wenn du das so möchtest. Kiba ist auch hübsch“, antwortete Nero freundlich und fragte daraufhin, ob er sich behilflich machen konnte, wobei er ihr dabei ein zweites Kompliment machte, was ihre technischen Fähigkeiten anging.

Kiba fühlte, wie ihre mittlerweile abgekühlten Wangen blutrot anliefen. Sie wusste keine Antwort, keine angemessene Reaktion, deshalb hüllte sich die Siebzehnjährige in hilfloses Schweigen. Nero bot ihr indirekt an, die Kernwartung vorerst alleine zu bewerkstelligen, da sich die beiden vermutlich nur gegenseitig behinderten, was aber gleichzeitig dafür sorgte, dass Kiba sich ein wenig schuldig fühlte. Sie wollte Neros rechtmäßigen Arbeitsplatz keinesfalls an sich reißen und ihren Artgenossen gleichzeitig ins Aus drängen. Es fühlte sich einfach falsch an.

„Nein, nein. Es ist doch eigentlich deine Aufgabe, deshalb solltest du dich auch daran beteiligen“, erwiderte Kiba kleinlaut, „du könntest mir bei der Fehlersuche helfen. Ich kalibriere momentan das veraltete System neu, du könntest inzwischen die fertigen Sektionen nach neuen Bugs überprüfen.“

Sie tippte eifrig einige Korrekturen in die Holotastatur und zeigte Nero die fertig kalibrierten Abschnitte. Inzwischen erhielt die quarianische Maschinistin eine neue Statusmeldung des Antriebkerns.

„Sorax bereitet die Aktivierung des Kerns vor“, meinte Kiba daraufhin an Nero gerichtet und überprüfte zeitgleich die Anzeigetafeln, die den Bootablauf darstellten, „alles im grünen Bereich.“

Kimaya unterbrach ihre Wartungsarbeit solange und beobachtete, wie sich der bis dato inaktive Antriebskern schrittweise aktivierte, bis das vertraute Summen ertönte, das sich in ihren Ohren regelrecht melodisch anhörte. Sie fühlte, wie ihre azurblauen Augen zu funkeln anfingen.

Uhrzeit: 18:32 Uhr

Nero'Garyn nar Medina
17.04.2010, 14:36
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum


Warum im Namen aller Ahnen habe ich sie bloß gefragt? war das Erste was ihm durch den Kopf ging, als sie ihm erklärte, dass sie tatsächlich etwas Hilfe gebrauchen könnte.

In Ordnung, na gut, kein Grund zur Panik. Nur ein kleiner Fehlercheck. Keine Kalibrierung, keine Funktionsanalyse. Das bekommt man auch ohne spezielle Kenntnisse über Fusionsreaktoren auf die Reihe.

„Sorax bereitet die Aktivierung des Kerns, vor alles im grünen Bereich.“

Wenn sie das sagt kann man wenigstens davon ausgehen, dass es stimmt. Ich kann immernoch nicht glauben, dass wir den Flug von Antirumgon hier her heil überstanden haben. Vanessa hat mir vertraut, und ich habe ihr ohne jegliche Ahnung mein 'Ok' gegeben. Was würde sie bloß von mir denken, wenn sie jemals davon erfahren würde...

Der Gedanke an die Enttäuschung, die der Pilotin in einem solchen Fall unbestreitbar ins Gesicht geschrieben wäre, entlockte dem Quarianer einen wehmütigen Seufzer. Während Kiba mit wachsender Begeisterung die Startsequenz auf den Anzeigetafeln verfolgte, begann Nero, gewissermaßen beschämt und voll schlechtem Gewissen, mit der Fehlersuche. Normalerweise würde er in einer solchen Situation zuerst das Extranet nach besserer Software und neuen, verfügbaren Updates überprüfen, doch das Horrorszenario der Bloßstellung vereinnahmte ihn so sehr, dass er gar nicht daran dachte. Was auch nicht weiter schlimm war, denn zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass das Program nicht ansatzweise so veraltet war, wie er ursprünglich angenommen hatte.

Automatische Updates, huh? Diese Yacht ist wohl doch noch für so einige Überraschungen gut...

Nero ließ die Hand geistesabwesend über die holografische Oberfläche der Konsole tanzen. Ohne dass es ihm selbst wirklich bewusst wurde, schielte er immer wieder zur Seite, wo Kimaya gerade die letzten Vorbereitungen traf.

Wie verkommen muss man eigentlich sein, um so einem Mädchen wegen irgendeiner Nichtigkeit das Leben schwer zu machen? Warum? Warum ist sowas Realität? Sie ist doch wie jede andere, nur etwas kleiner. Das kann doch nicht der Grund sein...

"... nein, das darf einfach nicht der Grund sein. Unmöglich!"

Oh, Moment, warte, nicht schon wieder... MIST.

"Äh... alles bestens! Ich dachte nur.... ich dachte nur, ich wäre auf einen Fehler im System gestoßen... keine Sorge, falscher Alarm! Alles grün."

Bei den Ahnen, das ist eine ernsthafte Krankheit! Warum sitzt die Schraube, die den Mund während des Denkens davon abhält, sich mitzubewegen, bei mir nur so locker? Ätzend, es ist wirklich zum Verzweifeln!

Sein Mund wurde zu einem zusammengepressten Strich, der über die gesamte restliche Dauer der Wartung keine einzige Krümmung zeigte. Für heute hatte er sich definitiv zur Genüge blamiert.

18:34

Kimaya'Baato nar Saralesca
24.04.2010, 18:19
PSY Behemoth, Maschinenraum

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Fast eine halbe Stunde lang flüchtete Kiba sich schon in die Kalibrierungsarbeit, die die Effizienz des Antriebkerns steigern sollte, wobei Nero die neu erzeugten Fehler direkt beseitigte, damit das Kernsystem auch wirklich reibungslos funktionierte. Sie wollte gute Arbeit leisten, sich nützlich machen, aber hauptsächlich wollte Kiba ihre Gedanken an die Omega-Schlacht in den tiefsten Tiefen ihres Hinterkopfes vergraben, wenn auch nur für einige Minuten. Sie startete die letzte Kalibrierungssektion, da knackten die Lautsprecher des schiffsinternen Kommunikationssystems. Captain Yamashe meldete sich und erklärte, dass die feindlichen Schiffe soeben das Mass Relay passiert hatten und deshalb alle ihre Gefechtsstationen beziehen sollten, was Nero und Kiba eigentlich schon taten, weshalb die beiden im Maschinenraum bleiben konnten.

Kiba schluckte hart.

„Es ist soweit...“, zitterten ihre Lippen verängstigt.

'...zerstörte Schiffe, die in hunderte Trümmerteile zerschmettert zwischen den Asteroidfelsen schwirrten...'

Kiba malte sich die zerschmetterte PSY BEHEMOTH aus, die eigentlich das taktisch sinnvollste, erste Angriffsziel darstellte, '...vielleicht schaffe ich es gar nicht erst auf das Trägerschiff...', starrte in ihrer Fantasie in die toten, kalten Augen von Yamashe, den drei identischen, violettfarbigen Asari, von bosh'tet Gregorew, in das bleiche Gesicht ihrer Pilotin, Vanessa Sorax, der quirligen Noé, in das zerschlagene, zersplitterte Visier von Nero, '...es spielt keine Rolle...spätestens im Trägerhangar kriege ich eine Schrotladung in den Rücken geschossen...ich bin dann nur eine von hunderten Toten, die keinen schert...'

Sterben...

Allein der Gedanke daran schnürte ihr die Luft ab.

Kiba ertappte sich dabei, wie ihre Augen neugierig Nero anblickten, '...würde Nero es bedauern, wenn ich sterbe...?', ein kurzes Kopfschütteln, '...aber was, wenn Nero stirbt?', ein flaues Kribbeln fraß sich quer durch ihren Magen, '...wäre ich dann traurig...?', ein verstörter, nervöser Ausdruck flackerte in ihren Augen auf.

Kiba wusste keine Antwort.

'Was...? Es ist doch eine so einfache Frage! Wieso kann ich keine Antwort geben?'

Sie lächelte gequält.

'Wieso fällt mir das übliche 'Nein, auf keinen Fall!', nur so schwer...?'

Uhrzeit: 19:01 Uhr

Nero'Garyn nar Medina
25.04.2010, 20:01
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum


Nero verschränkte die sechs Finger ineinander und streckte so beide Arme, bis ein lautes, befreiendes Knacksen durch den großen Raum hallte. Die Wartungsarbeit am Kern hatte sich als monotone Geduldsprobe herausgestellt, da sich sämtliche Sequenzen fehlerfrei glichen wie ein Geth dem anderen, und so letztendlich nicht viel für den Quarianer zu tun übrig geblieben war.

Wenn es doch nur immer so einfach wäre. Bei dem Sold...

Die nüchterne Durchsage des Captains, dass es nun an der Zeit wäre, wurde von seiner neuen Kollegin mit einem unterstreichenden "Es ist soweit..." quittiert. Eine gefühlte Minute hielt Nero den Atem an und lauschte, da er davon ausging, dass Kiba an ihre offensichtliche Feststellung noch etwas hinzufügen würde, doch als von ihrer Seite nichts mehr kam, zuckte er lediglich mit den Schultern. Vielleicht lag es an der Arbeit, vielleicht aber auch an Kimayas Gesellschaft - Tatsache war, dass die Aufregung und die Angst, die er anfangs noch mit ihr geteilt hatte, bereits verflogen waren. Das einzige, was er jetzt noch in diesem Moment fühlte, war eine gewisse Resignation.

"Ja, es ist soweit." begann der Pilgerreisende seine Antwort, wobei er diese ersten Worte besonders gemächlich betonte. "Und um ehrlich zu sein, kann ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, was uns von jetzt an erwarten wird. Das ist wahrscheinlich auch ganz gut so, denke ich zumindest. Ich weiß auch nicht, was gerade so in deinem Kopf herumschwirrt..."

...wobei ich auch nicht weiß, ob ich das überhaupt wissen will...

"...aber fest steht nun mal, dass wir beide jetzt aus dieser Lage das Beste machen müssen. Für unseren Captain, für die Crew, für... uns. Du willst doch auch leben, nicht wahr? Leben heißt leider - und das musste ich vor ein paar Tagen erst wieder selber bitter feststellen - dass man manchmal eben auch kämpfen muss. Selbst dann, wenn man seinen Feind nicht mal kennt. Und ironischerweise kennt dieser auch uns nicht... zumindest glaube ich nicht, dass die Nebelparder wissen, dass sich unter ihren Gegnern auch eine junge Kimaya'Baato nar Saralesca und ein gewisser Nero'Garyn nar Medina befinden. Aber tut' das überhaupt etwas zur Sache? Nein..."

Mit einem fast schon verlegenen Schulterzucken wandte sich Nero dem Fusionsreaktor zu.

"... denn manchmal ist das Leben wohl einfach aus Prinzip sinnlos. Es steckt voller Dinge und Ereignisse, die, egal wie oft wir sie auch drehen und wenden, nirgends einen Grund entdecken lassen. Damit müssen wir uns abfinden."

Komm schon, das ist nicht sehr aufbauend. Sag' ihr zur Abwechslung etwas Positives!

"Aber diese Zufälligkeit bedeutet ja nicht immer gleich etwas Schlechtes, oder?"

Er wandte sich ihr wieder zu, wobei er den Kopf leicht zur Seite neigte. In dieser Haltung war es ausnahmsweise sogar möglich, dass Kimaya das - ehrliche - Lächeln hinter seinem Visier erkennen konnte.

19:03

Kimaya'Baato nar Saralesca
25.04.2010, 21:00
PSY Behemoth, Maschinenraum

Uhrzeit: 19:03 Uhr

Sie konnte Neros aufrichtiges Lächeln sehen, das sich konturenhaft hinter der Maske abzeichnete, doch statt Trost fühlte Kiba nur blanke Wut durch ihr Herz schwappen, statt Hoffnung flutete Verzweiflung ihre Gedanken. Wie konnte Nero es nur wagen?! Sie krallte sich in das Schaltpult fest, fühlte ein wutentbranntes, gleichzeitig angsterfülltes Zittern in sich ausbrechen. Salzige Tränen quollen durch ihre Augäpfel, brannten sich ihr Gesicht hinab, tropften auf die blutrote Maske, die schon in wenigen Minuten in echtes Blut getränkt sein würde, da konnte Nero labern, was er wollte.

„Wovon, bei Keelah, redest du eigentlich?!“, schrie Kiba verzweifelt, „wie kannst du überhaupt so ruhig bleiben und so einen Schwachsinn schwafeln?! Wir rennen da draußen gleich in unser Verderben!“

Sie schlug auf das Armaturenbrett, sackte kraftlos in die Knie.

„Es könnten genauso gut die Geth sein, gegen die wir kämpfen, das da draußen ist ein Krieg, Nero, ein ahnenverfluchter Krieg! Keelah, ich bin eine einfache Pilgerin, kein Marine, wie kann man von mir nur verlangen, gegen ausgebildete Soldaten zu kämpfen?! Ich sterbe doch, kaum dass ich einen Fuß in das Trägerschiff gesetzt habe!“

Sie schluchzte heftig, es schnürte ihr die Luft ab.

„Wir haben keine Chance, Nero“, flüsterte die Quarianerin resigniert, „keiner schert sich darum, ob wir leben oder sterben. Wofür kämpfen wir dann überhaupt? Ich möchte nicht sterben...erst recht nicht für eine Sache, die mir einen Scheißdreck bedeutet...“

Nero'Garyn nar Medina
29.04.2010, 20:21
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum


Und wieder einmal hatte es Kimaya an diesem Tag geschafft, ihn mit einer völlig unerwarteten Reaktion an den Rand der Verzweiflung zu treiben. Alles, was er eben noch gewollt hatte, war das Mädchen zu beruhigen und ihr zu signalisieren, dass sie diesen Kampf nicht alleine schlagen musste. Doch langsam kam selbst der verständnisvolle Pilgerreisende zu dem Schluss, dass man bei Kiba für diesen Zweck an völlig anderen Schrauben drehen musste. Gegen muntere Reden über Schicksal und Lebensmut war sie einfach resistent. Nero unterdrückte ein genervtes Stöhnen, während er den gefühlt hundertsten Zusammenbruch der neuen Maschinistin beobachtete, die nun schluchzend vor dem Fusionsreaktor kniete.

Verdammt, sie ist doch nur ein Mädchen. Aber trotzdem, das kann so nicht weitergehen... mit dieser Haltung wird sie keinem von Nutzen sein, vorallem nicht sich selbst! Ich wünschte, sie wäre nicht so verflixt kompliziert... na gut, dann muss es eben so sein. Die Zeiten der Streicheleinheiten sind jetzt vorbei, Kimaya'Baato vas Behemoth.

"Es reicht!"

Direkt vor ihr ließ sich der Quarianer in die Hocke sinken, packte sie grob an den Schultern, zerrte sie unsanft auf die Beine, wobei er seinen Griff sicherheitshalber weiter verstärkte, damit sie ihm nicht einfach davonlaufen oder ihn niederstoßen konnte. Ihm war bewusst, dass er ihr mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit gerade etwas weh tat, aber das schien ihm gerade das geringste Übel zu sein. Er war mit seinem Asarisch am Ende, und bevor er zuließ, dass Kiba als wandelnde Gefahr für sich selbst und die Crew, irgendwo zwischen Apathie und Panik, im Weg herumstand, würde er eben zu solchen Mitteln greifen.

"So, jetzt hör' mir mal gut zu, Kimaya!" Seine Stimme klang ungewohnt drohend und laut, wobei er jedoch versuchte, ihr nicht ausversehentlich das Ohr abzuschreien. "Mir ist inzwischen klar, dass abgrundtiefe Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung ein fester Bestandteil deiner... Attitude... zu sein scheinen." Seine Stimme wurde wieder etwas leiser. "Keine Ahnung warum das so ist, aber gut - dagegen kann man wohl nichts machen."

Er legte eine kurze Sprechpause ein, in der er versuchte, die tränennassen Augen hinter dem blutroten Visier seiner Artgenossin auszumachen. Und dann, als es gerade schon so aussah, als ob er sie wieder in Ruhe lassen würde, begann er damit, sie kurz, aber ziemlich heftig, an den Schultern zu rütteln. Wenn er schon einmal damit angefangen hatte, dann musste er die Sache auch konsequent durchziehen. Auch wenn sie ihm gerade außerordentlich Leid tat.

"Aber reiß' dich verdammt nochmal für wenigstens ein paar Stunden zusammen! Ja, wir werden sterben - wenn du nicht sofort mit diesem Mist aufhörst! Ja, wir haben keine Chance - aber nur deshalb nicht, weil du dich lieber gleich beerdigst, bevor du mit uns zusammen um's Überleben kämpfst. Dafür kämpfen wir, verdammte Scheiße nochmal! Kapierst du das nicht? Die Hintergründe dieser Schlacht können uns komplett egal sein! Aber begreif doch endlich, dass wir jeden an Bord dieses Schiffes brauchen werden, wenn wir nicht heute Nacht alle gemeinsam drauf' gehen wollen."

Ich will nicht sterben. Und du willst das auch nicht, du verdammte... du bescheuerte...

Plötzlich lockerte sich der Griff an ihren Schultern, die von seinen flachen Händen ruckartig weggestoßen wurden, so dass er etwas Abstand zu ihr gewann. Zusätzlich machte er einen Rückwärtschritt, wobei er langsam den Kopf schüttelte. Erst jetzt bemerkte er, dass seine eigenen Hände zitterten - vor Wut. Dabei fühlte er sich inzwischen eher unheimlich müde als aufgebracht.

"Begreif doch, dass du es für uns alle nur schlimmer machst, wenn du jetzt schon kapitulierst. Du willst doch auch deine Pilgerreise beenden und erwachsen sein? Dann nimm deine verdammte Schrotflinte und hör' auf zu jammern. Du hattest vorhin kein Problem damit, dich für deine Menschenfreunde einzusetzen... dann sei auch in der Lage, das für dich selbst zu tun!"

Nero hatte keine Ahnung, was das quarianische Mädchen wohl nun von ihm dachte. Wahrscheinlich hasste sie ihn nun abgrundtief, war enttäuscht von dem Kerl, der ihr eben noch als der einzige noch lebende nette Quarianer in der gesamten Galaxie erschien. Und jetzt hatte sich wohl für sie herausgestellt, dass er in Wahrheit genau so ein Dreckskerl war wie jeder andere ihrer Artgenossen. Der Pilgerreisende kannte Kimaya zwar noch nicht lange, aber inzwischen wusste er, dass ihre Reaktionen immer anders ausfielen, als erwartet.

Im Moment hoffte er inständig, dass sie ihn einfach mit ihrer Schrotflinte an Ort und Stelle erschießen würde.

19:06

Kimaya'Baato nar Saralesca
01.05.2010, 13:49
PSY Behemoth, Maschinenraum

Uhrzeit: 19:03 Uhr

„Es reicht!“, donnerte Nero genervt, hockte sich daraufhin in die Knie, packte Kiba grob an den Schultern, wobei er sich so fest in ihren Schlüsselbeinen festkrallte, dass Kiba kurz aufquiekte.

'Nein, lass mich los!'

Er zerrte die Quarianerin zurück auf ihre zittrigen Puddingbeine, die eigentlich sofort wieder einknicken wollten, doch Nero festigte den Griff und betonierte Kiba somit regelrecht an Ort und Stelle ein. Sie fühlte nur das schmerzhafte, bissige Stechen, das zuerst ihre Schultern, dann ihren ganzen Brustkorb flutete, doch Nero ignorierte ihre gekrümmte Haltung einfach.

'Nero, du...du tust mir weh...lass mich...lass mich gehen...'

Aber er predigte stattdessen, nein, er schrie die sowieso schon verängstigte Quarianerin an, schüttelte ihre zittrige Gestalt heftig durch, fast so, als wollte er Kiba damit wachrütteln. Sie senkte nur den Kopf, fühlte blanke Wut in sich wachsen, '...halt die Klappe...halt deine ahnenverfluchte Klappe...!', hörte sich die Vorwürfe an, die Nero ihr machte, '…es ist vergeblich...die Realität ist eindeutig...', bis er die Quarianerin wegschubste, rückwärts schritt und den Kopf schüttelte. Kiba stolperte zurück, ballte zwei Fäuste, zitterte aus Angst, aus Verzweiflung, aus Wut.

„Egal, was du sagst, Nero“, konterte Kiba direkt, „egal, wie motiviert wir in die Schlacht ziehen, egal, wie sehr wir uns dort anstrengen, uns und die Crew am Leben zu erhalten, es ändert nichts daran, dass heute unser letzter Tag ist“, knirschte die Siebzehnjährige verbittert, fühlte dabei salzige Tränen in ihren Augen brennen, „ich werde kämpfen, auch wenn ich feige und ängstlich bin, mach dir da keine Sorgen, aber ich bin mir wenigstens bewusst, dass ich heute sterbe.“

Sie stiefelte an Nero vorbei und marschierte in Richtung des Ausgangs, hielt aber inmitten des Maschinenraums inne und lächelte verbittert über ihre Schulter hinweg:

„Ich habe keine Ahnung, ob ich dich um deinen Optimismus und deine Naivität bedauern oder beneiden soll.“

Uhrzeit: 19:08 Uhr

Kiba lief hinaus, irrte durch den Schiffskorpus, wollte einfach nur für sich ganz alleine sein. Gefechtsstation? Egal. Kalibrierungsarbeit? Egal, das konnte Nero selbst machen. Schwärze tränkte ihre Kopf, düstere Gedanken, ein klebriges Spinnennetz aus Panikattacken, Todesfurcht und Resignation, die in Selbstmordgedanken mündete. Kiba schnallte die Schrotflinte ab, ein Erbstück ihres verstorbenen Vaters, tastete den zerkratzten Lauf ab, bis schlagartig Jacobs freundliches Lächeln aus ihrer Erinnerung ploppte. Jacob, der ständig die eigene Waffen verlegte und sich deshalb die Schrotflinte ausgeliehen hatte, als die beiden heute morgen fieberhaft um Kates Leben gekämpft hatten.

'...du hattest vorhin kein Problem damit, dich für deine Menschenfreunde einzusetzen...dann sei auch in der Lage, das für dich selbst zu tun!'

Kiba hielt inne. Grübelte.

'Ob Kate und Jacob auch kämpfen müssen? Kate ist eine mächtige Biotikerin...die beiden überleben ganz bestimmt...'

Sie setzte sich auf die anthrazitfarbigen Flurplatten.

'Ob die beiden auch auf das Trägerschiff müssen? Ich wünschte, ich könnte an ihrer Seite stehen und kämpfen. Keelah, ich flehe dich an, beschütze die beiden...'

Kiba zog die Knie an, klammerte sich daran fest, kauerte sich ganz klein.

'Ich möchte die beiden wiedersehen...', wünschte sich die Siebzehnjährige traurig, 'ob ich mich dafür anstrengen sollte? Ob ich für die beiden und für unser Wiedersehen kämpfen sollte? Vielleicht überlebe ich die Schlacht ja doch...vielleicht...besteht ja doch...Hoffnung...', drückte die blutrote Maske gegen die Kniescheiben, '...wieso rede ich mir diesen Schwachsinn überhaupt ein?', seufzte tief, '...na ja...also...es stimmt schon, was Nero gesagt hat – wenn ich direkt aufgebe, kann ich auch gar nicht erst gewinnen.'

Kiba blieb lange Zeit so, grübelte und zweifelte und hoffte, bis die positiven Gedanken an Kate und Jacob siegten. Sie richtete sich auf, wenn auch ein wenig widerwillig, doch die düsteren Todesgedanken waren fort.

'Ich werde überleben...für meine Freunde!'

>>>> UWG, Assault Shuttle Dashor (AS Dashor)

Nero'Garyn nar Medina
01.05.2010, 16:04
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum


„Ich habe keine Ahnung, ob ich dich um deinen Optimismus und deine Naivität bedauern oder beneiden soll.“

Mit diesen Worten hatte Kimaya ihn schließlich allein gelassen. Wahrscheinlich kam es ihm nur so vor, aber in dem Moment, als sich die Tür hinter ihr schloss, fiel die Temperatur im Maschinenraum um gefühlte 20 Grad Celsius. Eine Weile stand der Quarianer einfach da, an Ort und Stelle, bewegungslos. Erst dann, als er ihre immer leiser werdenden Schritte nicht mehr hören konnte, regten sich seine Arme - seine immernoch zitternden Hände schlangen sich zaghaft um seine angewinkelten Ellbogen. Nero fror.

Das ist lächerlich. Einfach lächerlich. Es war doch von vornherein klar, dass sie dich dafür hassen würde, warum.... warum... warum, bei den Ahnen, warum stehst du jetzt hier, als ob die gesamte Flotilla explodiert wäre? Sie wird die Schlacht überleben, sie wird sich beruhigen, dir Recht geben, alles wird wieder...

Die beschwichtigende Stimme in seinem Kopf, die dem Pilgerreisenden in schweren Zeiten stets gut zuredete, verblasste immer mehr, je länger er einfach im Raum stand und geradeaus starrte. Gleichzeitig rückte das vibrierende Brummen des Fusionsreaktors immer mehr in den Vordergrund. Langsam ließ er seinen Blick, der gerade noch ins Leere fixiert war, in Richtung Quartierstür schweifen. Nero hob einen Fuß, setzte ihn nach vorne, hob den anderen...

Meine Ausrüstung. Ich muss mich vorbereiten, mir bleibt nicht mehr viel Zeit...

Im Quartier angekommen verharrte er einige Sekunden reglos in der Tür und starrte, immernoch wie benommen, auf Kibas Matratze. Sein rechter Mundwinkel zuckte kurz. Auf dem Weg zu seinem Bett vermied er es, die Matratze zu berühren, stattdessen schlug er einen kleinen Bogen um sie herum.

Ich hätte das nicht tun sollen. Ich hätte nicht... dabei haben wir... kurz davor... nur wenige Minuten davor... es war so anders... Ich hätte das nicht... Bosh'tet! Sie hat Recht, sie hat sowas von verdammt Recht! Bosh'tet, Bosh'tet, Bosh'tet...

Ruckartig ließ er sich mit dem Hintern auf sein Bett fallen, fing den schwererwerdenden Kopf mit seinen Händen auf. Ihm blieb vermutlich noch etwas Zeit, bis er wieder gebraucht werden würde, also nutzte er sie hier und jetzt, um seine Gedanken zu ordnen. Nero wusste, dass er sich die Sache nicht derart zu Herzen nehmen sollte, außerdem sprachen mehrere Gründe dafür, dass er die ganze Geschichte einfach bis nach der Schlacht aufschob - falls er überlebte.

Falls Kimaya überleben... sollte. Was sie natürlich wird, keine Frage. Wo ist mein Gewehr... ach, dumme Frage... da liegt es ja, da hab ich's ja hingelegt. Ich sollte mich schonmal vorbereiten, und dann muss ich mich um die Maschinen kümmern. Einer muss ja ein Auge darauf werfen, einer, ich, ich bin hier, ich kann das machen.

Nachdem er sich die Striker Pistole samt Holster geschnappt hatte, befestige er diese an seinem Anzug, nahm das turianische Präzisionsgewehr in beide Hände und maschierte wieder nach draußen, in den Maschinenraum. Mehr hatte er nicht, und mehr brauchte er auch nicht - der sonstigen Krimskrams, der sich sonst noch in einem Gefecht als nützlich erweisen könnte, lag bereits gut in seinen Manteltaschen verstaut.

"Na dann, zurück an die Arbeit." murmelte er zu sich selbst, während er sich wieder zum aktivierten Fusionsreaktor begab. "Oder vielleicht sollte ich mich jetzt auch mal zur Abwechslung einfach auf den Boden werfen und heulen. 'Oh nein, oh nein, wir werden sterben, alle sterben!'..." Irgendwie schaffte er es tatsächlich, halbwegs glaubwürdig Kibas Stimmlage zu imitieren. "... sowas Dummes... eine Armee, deren Name mir nicht mal ein Begriff ist... und Omega, Omega hat selbst ein halbes Batallion blutrünstiger Halunken und Söldner. Wir werden sterben... wer es glaubt..."

19:16

Nero'Garyn nar Medina
08.05.2010, 15:02
PSY Behemoth ; Unteres Deck ; Maschinenraum

19:27

Es dauerte knapp zehn Minuten, bis er die Kalibrierungsarbeiten abgeschlossen hatte. Eigentlich war das Prozedere keine große Sache, doch immer wieder überkamen ihn Schuldgefühle, die ihn von seiner Aufgabe ablenkten. Wäre Kimaya an seiner statt hier, dann hätte die ganze Geschichte höchstens vier, fünf Minuten in Anspruch genommen. Eine weitere Tatsache, die er sich grimmig eingestehen musste.

Ich frage mich, was sie wohl gerade macht. Ist sie direkt zur Dashor? Aber wenn, wäre sie nicht früh dran? Vielleicht sitzt sie ja jetzt dort, redet mit Vanessa über das, was ich getan habe... aber würde es ihr nicht gegen den Strich gehen, sich bei Fremden ausheulen zu müssen? Andererseits, ich bin ja auch ein Fremder, und mir hat sie auch schon einiges erzählt...

Nero schüttelte den Kopf. Was für einen Zweck hatte es noch, sich jetzt in solche Gedanken zu stürzen? Sollte Kimaya doch machen, was sie wollte. Er würde sie so oder so nicht mehr ansprechen, bis sich die Lage entspannt.

Gut, ich muss meine Gedanken ordnen... wie wär's mit einer Checkliste?... Punkt 1: Zur Dashor gehen ... Punkt 2: Die Anweisungen des Anführers befolgen.... Punkt 3: Überleben....

Der Quarianer deaktivierte sein Omni-Tool, nahm das Gewehr, dass er an die Absperrung gelehnt hatte, wieder auf und verließ ohne Umschweife den Maschinenraum. Unterwegs zum Hangar fiel ihm ein, dass er sein Kampfmesser in seinem Quartier hat liegen lassen. Der Pilgerreisende hielt kurz inne, überlegte, zuckte dann aber mit den Schultern und setzte seinen Weg fort. Er hielt es letztendlich sowieso für unwahrscheinlich, dass er auf die veraltete Nahkampfwaffe angewiesen sein könnte.

>>>> Die unendlichen Weiten der Galaxis ; AS Dashor