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Nemoss
05.03.2009, 13:42
Die Dritte Ebene von Narshad beherbergt die Wohnquartiere der meisten Einwohner. Sie gleicht im Wesentlichen der darüber liegenden Ebene: Zwei breite runde Gänge mit einem Durchmesser von circa 10 m, die parallel im Abstand von 50 m verlaufen. An dem zu den Aufzügen hin liegenden Ende findet man die einfacheren Quartiere, während sich entgegengesetzt, an den durch massive Metalltore verschlossenen Verbindungschächten, die luxuriöseren Wohnungen befinden. Zwei Gruppen von künstlichen Grünpflanzen verzieren die durch Straßenlaternen erhellten hundertfünfzig Meter langen Gänge. Alle Quartiere sind dreistöckig und verfügen über eine verwirrende Vielfalt an Veranden, Balkonen und sonstigen Anbauten. Auf der Dritten Ebene gibt es keine Geschäfte und jedweder Handel ist dort verboten.

Kyoko Young
07.03.2009, 11:44
Planetenoberfläche --->

[Atlantisshuttle NV-104 -> Narshad – Raumhafen]

22.35

Kyoko klopfte anerkennend auf die Steuerkonsole. Das kleine Raumschiff hatte sich als sehr zuverlässig erwiesen und alle Befürchtungen, die sie hinsichtlich der notdürftigen Reparatur in der Kälte gehabt hatte, hatten sich als unnötig erwiesen. ‚Tja, ich würde dich ja zu gern behalten, du bist schon ein feines Schiff, ja da bist du! Feines Schiff! Aber ich schätze, dein eigentlicher Eigentümer wird dich auch mögen und nicht hergeben wollen. Selbst wenn, und dies ist ein ziemlich großes Wenn, ich meinen Teil der Belohnung kassiere, dürftest du schwer damit zu bezahlen sein.‘

Liebevoll strich die Pilotin noch einmal über die Displays und erhob sich dann entschlossen. So wie sie Jepkins geplant hatte, war die Aktion auch abgelaufen. Sie hatten sich in großer Höhe Narshad genähert, waren dann gelandet und nach einer kurzen Absprache befanden sie sich nun in dem riesigen Lastenaufzug, der beide Raumschiffe bequem fassen konnte und sich gerade daran gemacht hatte, sie rumpelnd in die Tiefen der Stadt hinab zubringen. Cameron wirkte erstaunlich gelassen, während Jepkins einen verkniffenen Gesichtsausdruck zur Schau stellte.

Kyoko schaute durch eines der Seitenfenster und sah das andere Shuttle an. ‚Mir ist es immer noch nicht gelungen, Details darüber herauszubekommen. Es sieht einfach zu ungewohnt aus. Woher das wohl stammt? Will ich das wissen? Und ich weiß ebenfalls noch nicht, ob ich Vanessa überzeugen kann, hier mit mir solange zu warten und unsere Chauffeurin zu spielen, bis wir zur Midway zurückkehren können, von der ich ihr aber auch nichts sagen darf! Verdammt und durch diese Regel von Jepkins kann ich auch Weber nicht informieren. Naja, vielleicht darf ich es, wenn wir in seinem Haus …

Wie das wohl aussieht? Ich kann mir bei einem Typen wie ihm eigentlich nur eine nüchterne Junggesellenbude vorstellen. Alles genau an seinem Platz, viel Metall und Plastik in der Inneneinrichtung und kaum persönliche Dinge. Wenigstens muss er uns nicht mit irgendeinem Fertiggericht verköstigen, dafür hat ja Julia gesorgt… Aber ehrlich, Lady, du bist Soldat, da solltest du Fertigfraß gewohnt sein. Tja, da kann ich aber nur sagen, der Midwaykoch hat da die Spielregeln verdorben… Ah, wir sind wohl da…‘

Der Aufzug stoppte, Jepkins gab wortlos ein Signal und Kyoko packte daraufhin die Sachen von Cameron. Gemeinsam verließen sie das Shuttle und die Insassen des anderen Raumschiffes gesellten sich zu ihnen. Jonathan hakte seine Frau unter und dann setzte sich die Gruppe in Bewegung. Doch anders, als es die junge Frau erwartet hatte, führte Jepkins sie nicht in Richtung der massiven Metalltore, sondern steuerte ein Radfahrzeug an.

Mit einer durchaus einladenden Handbewegung bat er alle hinein und setzte sich dann selbst hinters Steuer. ‚Hmm. Hier hinten sehe ich nichts. Naja, was sollte man auch schon sehen. Gerade Betonröhren, leicht abschüssig. Dann Betonröhren, die eine weite Kurve bilden. Dann wieder gerade Betonröhren. Und dann… Jedenfalls hat es auf dem Plan so ausgesehen, denn man uns im Briefing gezeigt hat. Aber über die Ebene Drei gab es da keine Infos. Wahrscheinlich bin ich der erste Allianzsoldat, der je ein Auge darauf werfen darf! Ob das wohl in meine Personalakte kommt?‘

Kyoko kicherte. Dann schaute sie ihre Sitznachbarin an, aber Vanessa schien mit eigenen Gedanken beschäftigt zu sein. Und schon war ihre Fahrt zu Ende.


[Narshad – Dritte Ebene]

22.50 Uhr

Als sie ausgestiegen waren, fand sich die Pilotin in einem großen schmucklosen Raum wieder, in dem noch einige andere Fahrzeuge standen und von dem aus eine Reihe von Türen abgingen. Jepkins deutete auf eine davon und marschierte voran. ‚Willkommen auf Ebene Drei! Links sehen sie eine der größten Sehenswürdigkeiten dieses Ortes: Einen großzügig angelegten Parkplatz, der seinen Charakter durch eine schlichte elegante Effizienz und das vollendete Zusammenspiel der Farben Hellgrau, Grau und Dunkelgrau erhält. Eine Legende besagt, dass unser großer und geliebter Anführer Tosh ihn weiland allein und nur mit einem Plastikdessertlöffel bewaffnet aus dem Felsen gekratzt hat…‘

22.52 Uhr

Vanessa Sorax
07.03.2009, 12:33
<----- Antirumgon: Planetenoberfläche

System Gagarin - Antirumgon: Planetenoberfläche
AS Dashor

Das Atlantisshuttle NV-104 hob sanft vom Boden ab und steuerte Richtung Narshad. Vanessa hängte sich dem Shuttle an und nach einer knappen halben Stunde Flugzeit erreichten sie das Landefeld des Raumhafens.
Alles lief nach Plan und der Lastenaufzug brachte die beiden Raumschiffe sicher weiter nach unten. ‚Hier wird zumindest keiner versuchen die Dashor zu stehlen.’ Kurz nachdem sie zum Stehen kamen war Jepkins schon zu sehen und deutete Vanessa auszusteigen. Sie sicherte wieder die Kontrollen des Shuttles und verließ mit Jonathan die Dashor.

System Gagarin – Antirumgon
Narshad
22:35

Ohne ein Wort zu verlieren ging Jepkins auf ein Fahrzeug zu und die fünf stiegen ein. Jepkins nahm auf dem Fahrersitz platz und die anderen mussten sich das Passagierabteil teilen. Das Fahrzeug setzte sich in Bewegung und Vanessa stützt ihren Kopf in die Hände. Während der Fahrt schloss sie ihre Augen.

‚Wo wir wohl hingeschafft werden. Irgendwie ist das ganze komisch. Die hätten uns einfach die Belohnung geben können und wir wären wieder weg gewesen, aber nein, sie nehmen uns mit. Zumindest Trucker dürfte soweit in Ordnung sein. Scheinbar folgt sie auch einem Kodex, denn viele ihrer Taten wirken wie durch langes Training völlig automatisiert und sie weiß instinktiv was das Richtige ist. Vielleicht sollte ich mich an sie halten. Sonst weiß ich sowieso nicht was ich genau tun sollte. Alle die mir in der Vergangenheit etwas bedeuteten sind gestorben. Und Bail… Naja, er ist wirklich ein netter Kerl, aber er dürfte auch nur in den Tag hinein leben und immer wieder dubiose Geschäfte annehmen. Mal sehen, wie das hier ausgeht und wohin Trucker anschließend gebracht werden will - vielleicht findet sich da was Passendes für mich.’

Ein kurzes Kichern neben ihr riss Vanessa aus ihren Gedanken aber bevor sie fragen konnte was los war, blieb das Fahrzeug stehen. ‚Wie lange waren wir jetzt unterwegs?’
Jepkins scheuchte sie wieder aus dem Fahrzeug und Vanessa fand sich in einer Halle mit mehren Fahrzeugen und Türen wieder. ‚Eine Garage!’
Jepkins zeigte noch auf eine der Türen und ging wieder voran. Die anderen folgten ihm. ‚Hat er jetzt das Sprechen verlernt?’

System Gagarin – Antirumgon
Narshad - Dritte Ebene
22:52

Kyoko Young
07.03.2009, 14:26
[Haus Jepkins]

Kyoko war angenehm überrascht. Das Straßenbild, welches sich ihnen bot, nachdem sie den öden Parkplatz verlassen hatten, erinnerte mit seinen steinverblendeten Hausfassaden, den großen, mild leuchtenden Laternen und einem figurengekrönten Brunnen eher an eine Gasse irgendwo in einer Altstadt in Europa, als daran, dass sie sich hunderte Meter unter einer Planetenoberfläche befanden.

‚Da haben sie es sich aber wirklich schön gemacht! Muss man schon sagen. Da hinten kann man sogar ein paar Grünpflanzen erkennen, wahrscheinlich künstlich, aber wenn man darüber nachdenken muss, ist das Ziel doch schon erreicht, oder? Und die Luft ist sauber und frisch. Nur die Felsdecke stört etwas, aber ob ein grüner Himmel um so viel besser ist?‘

Während die Pilotin ihre Umgebung noch in sich aufsog, führte sie Jepkins bald in eines der Häuser, welches mit einer edel geschnitzten Tür und kleinen vergitterten Fenster im Erdgeschoss aufwarten konnte. Der dahinter liegende Raum bescherte Kyoko die zweite Überraschung: Offensichtlich teure Teppiche bedeckten Boden und Wände und auch der Rest der Einrichtung aus Bildern, Vasen und allerlei Zierrat zeugte von einer sachverständigen und wohl auch weiblichen Hand. ‚Soviel zum Thema Vorurteile. Das hätte ich nicht erwartet!‘

Eine beleibte Dame Mitte Vierzig kam aus einem benachbarten Raum gestürmt, begrüßte Jepkins mit einem Kuss und verschleppte dann das frisch gebackene Ehepaar unter diversen Ausrufen der Zuneigung und Sorge in eben jenen Raum zurück. Etwas verdutzt schaute die Pilotin hinterher. ‚Das aber auch nicht! Wer war denn das?‘ Jepkins hatte fast so etwas wie ein Lächeln im Gesicht. „Meine Frau wird sich sicher später auch um sie kümmern. Solange bringt sie Eric in ein Gästezimmer!“

Eric erwies sich als ein kleiner, rattenartiger Mann mit schütterem Haar und verschlagenem Grinsen. ‚Yepp, so hatte ich mir die Leute hier eher vorgestellt.‘ Wortlos führte er die beiden Pilotinnen in einen karg eingerichteten Raum im dritten Stock. Kyoko setzt sich in einen Sessel. Eric wartete, bis sich auch Vanessa niedergelassen hatte und fragte: „Kann ich Ihnen eine Erfrischung bringen? Kaffee? Tee? Etwas Stärkeres? Oder vielleicht Kuchen? Eis?“

‚Eis? Eis?! Eis! Ich liebe Eis! Oh Gott und ich will Eis! Jetzt! Sofort! Hoffentlich haben sie das nicht nur von irgendeinem Gletscher gekratzt, sondern es ist richtiges Eis, hmm Milcheis, Vanilleeis…‘ Die junge Frau hob die Hand. „Etwas Eis wäre toll!“ Dann sah sie aus dem Fenster auf die ruhige Gasse unter sich. ‚Absolut surreal. Aber wie habe ich mal irgendwo gehört? Sich Sorgen machen, ist wie Schaukelstuhl schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber keinen Zentimeter voran!‘

„Ganz nett hier, oder?“, sagte sie zu Vanessa, die auch etwas bestellt hatte.

23.00 Uhr

Vanessa Sorax
07.03.2009, 15:50
System Gagarin - Antirumgon: Planetenoberfläche
Narshad - Dritte Ebene

Jepkins führte sie aus der Garage in eine richtige unterirdische Kleinstadt. Gelb-Rötliches Licht von den Gasentladungslampen erhellte die Straßen und erzeugte eine regelrecht liebliche Stimmung.
Da die Nacht bereits hereinbrach, blendete Vanessa für eine kurze Zeit die hohe Felsendecke über ihnen aus. Sie fühlte sich als würde sie an einem friedlichen Urlaubsort spazieren gehen. Einige Reklamen wollten Besucher oder Käufer anlocken aber nichts war zu aufdringlich.
Die nächste Überraschung erlebte Vanessa im Haus von Jepkins. Sie hatte nur eine kleine Bruchbude erwartet, wurde aber schnell eines besseren belehrt. Während seine Frau das Ehepaar verschleppte, stellte Jepkins Eric kurz vor, der Kyoko und Vanessa anschließend in ein Gästezimmer im dritten Stock brachte.

Im Gästezimmer angekommen erkundigte er sich nach den Wünschen der Gäste und Kyoko strahlte förmlich, als sie Eis bestellte.
„Beim Eis schließe ich mich an. Und bitte einen starken Kaffee dazu.“, orderte Vanessa. „Ganz nett hier, oder?“, meinte Kyoko zu ihr, nachdem Eric sie verlassen hatte. ‚Ganz nett ist ein wenig untertrieben. Es ist bombastisch!’
„Sogar unerwartet nett, würde ich sagen. Hast du gewusst, dass Narshad so… Wie soll ich sagen? Unwirklich, ja geradezu heimelig ist?“, entgegnete sie auf die Bemerkung der anderen Frau.

23:00

Kyoko Young
08.03.2009, 14:44
[Haus Jepkins]

Kyoko überlegte, was sie auf die Frage ihrer Begleiterin antworten sollte. ‚Heimelig ist eine wirklich schöne Beschreibung dafür! Hatte ich mir nun Narshad so vorgestellt? Eine bürgerliche Idylle mit zuvorkommenden Gastgebern, die einen mit Speisen und Getränken versorgen? Und mit Eis! Hmm… Nein, nicht in meinen kühnsten Träumen…‘

„Nein, nicht in meinen kühnsten Träumen“, sagte sie nachdenklich und führte ihre Gedanken laut fort. „Ich finde es verständlich, dass sich die Leute hier heimisch fühlen wollen und dass dieser Ort als ihr Zuhause nicht nur eine Ansammlung von Containern, Kisten und Geräten sein kann. Mich irritiert nur etwas, dass ihre Vorstellungen einer Heimat so ähnlich der, von sagen wir, Kolonisten auf Eden Prime ist. Irgendwie merkwürdig, wenn Sklavenhändler und Piraten so wohnen, dass man sagen muss: Nett hier!“

Kyoko sah wieder zum Fenster hinaus. „Wir sollten aber trotz der Umgebung nie vergessen, wo wir wirklich sind und dass ein kleiner Fehler sehr gefährlich werden kann. Und als Sklavin will ich nicht enden!“

‚Naja, als Sklave will ja sicher niemand in der Galaxis enden, aber jetzt, wo ich wieder anfange darüber nachzugrübeln, wird mir eben klar, wie nahe wir alle hier unten an so einem Schicksal sind… Ich glaube, da wäre ich lieber tot, als versklavt zu werden. Aber am allerliebsten möchte ich nie vor diese Entscheidung gestellt werden!‘

23.01 Uhr

Vanessa Sorax
08.03.2009, 18:32
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Haus Jepkins

‚Ja… Eden Prime, traute Heimat. Ich darf nicht zu viel darüber nachdenken, aber vielleicht kehre ich irgendwann wieder zurück in die Kolonie.’
Vanessa schnaubte auf Kyokos Bemerkung. ‚Als Sklavin, niemals. Da bring ich mich vorher um, glaube ich.’ „Da hast du Recht. Ein Leben als Sklavin ist nicht gerade mein größter Wunsch.“

Im selben Moment kam Eric wieder hereinspaziert, mit Eis und Kaffee. Er stellte es vor den zwei Frauen ab und die beiden bedankten sich. Vanessa nahm zuerst einen Schluck heißen Kaffee und die schwarze Flüssigkeit belebte ihre Sinne wieder.
„Kann ich noch etwas für Sie tun?“, fragte Eric nach.

‚Die Belohnung auszahlen und uns gehen lassen.’ „Danke, ich habe keinen weiteren Wunsch, aber vielleicht können Sie uns kurz sagen, wie es jetzt weitergeht.“, entgegnete Vanessa. Kyoko nickte bei ihrer Frage.

23:02

Kyoko Young
08.03.2009, 23:19
[Haus Jepkins]

Kyoko hatte schon den ersten Löffel Eis im Mund. ‚Hmm, lecker. Schoko zwar, was finden eigentlich alle an Schokoeis, aber okay. Sonst nämlich absolut, total und wahnsinnig lecker!‘ Sie stutzte und schaute dann etwas betreten zu Vanessa, die eine Frage an Eric gerichtet hatte. ‚Das wirkte jetzt bestimmt nicht sehr ladylike, einfach so loszufuttern…‘

Sie hatte zwar nicht genau verstanden, worum es gegangen war, so hatte sie nach ihrer Süßspeise gegiert, aber trotzdem nickte sie unterstützend. ‚Die Chancen stehen gut, dass es um die Warterei hier geht und ich nicht gerade eine Ferienwohnung in bester Lage auf Antirumgon erworben habe…‘ Der rattenhafte Mann zeigte keine Reaktion, sondern antwortete nur: „Sie warten hier. Das ist Ihr Teil. Warten ist ganz einfach.“ Dann ging er.

Kyoko spielte mit dem Zeigefinger an dem Löffelstiel herum, der aus ihrem Mund ragte. Dann verschlang sie noch zwei Bissen, ehe sie zu Vanessa sagte: „Ich denke, wir können wirklich nicht viel tun, außer zu warten.“ Dann beugte sie sich etwas vor. „Im Notfall kann man aus dem Fenster auf einen Balkon eine Etage tiefer springen und von dort auf ein Vordach und dann auf die Straße. Wäre ein akzeptabler Fluchtweg. Bloß ohne Waffen kommen wir wohl nicht weit, naja und ohne Ortskenntnis wohl auch nicht“, flüsterte die Pilotin.

„Das Eis ist klasse. Erinnert mich an einen Laden in Seattle. Da komme ich nämlich her. Und wo haben Sie das Licht der Welt, oder irgendeiner Welt, erblickt?“ Kyoko sprach wieder laut, lehnte sich dann zurück und schloss kurz die Augen, als sie weiter aß.

23.02 Uhr

Vanessa Sorax
09.03.2009, 12:09
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Haus Jepkins

‚Wo ich herkomme? Von einem Raumschiffswrack, aber ich glaube das wäre keine befriedigende Antwort. Und Trucker hat eine ehrliche Antwort verdient.’ Vanessa nahm noch einen Löffel vom Eis und setzte zur Antwort an, nachdem Eric nochmals aus dem Gästezimmer ging.

„Also das ist nicht ganz so einfach. Als meine Heimat bezeichne ich die Kolonie auf Eden Prime, aber wo ich wirklich geboren wurde weiß ich nicht. Daniel Sorax hat mich auf einem Raumschiffswrack gefunden und mich mit nach Eden Prime genommen. Dort hat er mich aufgezogen und mir meinen Namen gegeben, da keinerlei Informationen zur mir und meiner Herkunft bekannt waren. Es wurde nie eine Vermisstenanzeige oder so erstellt.“, sie atmete tief durch und fuhr fort
„Und als Eden Prime angegriffen wurde, ist Daniel gestorben. Danach war ich nur noch einmal kurz dort. Daniel war in der Leitung von Nirit, einer sehr familiären Transportgesellschaft, und nahezu alle von Nirit sind bei dem Angriff gestorben. Wir waren nur noch zu fünft, als wir heute die Dashor kapern mussten. Ein Saboteur hatte die Luftschleuse des Shuttles im Weltall geöffnet und die anderen starben dabei. Ich hatte Glück, dass ich gerade im Maschinenraum war, sonst wäre ich jetzt auch tot. Keine tolle Geschichte…“

Vanessas Augen waren ein wenig glasig, aber sie konnte die aufsteigenden Tränen unterdrücken. „Naja und dann bin ich hier gelandet. Jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich anschließend tun sollte.“

23:04

Kyoko Young
09.03.2009, 19:22
[Haus Jepkins]

Kyoko lauschte der Geschichte von Vanessa interessiert. ‚Sorax. So war der Nachname. Und Eden Prime…‘ Die Pilotin, die selbst eine sehr behütete Kindheit und Jugend gehabt hatte, hörte dann die traurigen Erinnerungen ihrer Begleiterin und fühlte kalte Beklemmung in sich aufsteigen. ‚Manchmal ist das Leben ganz großer Mist… Und ich sollte unbedingt nach Hause schreiben, sobald ich die nächste Chance dazu habe…‘

„Das tut mit wirklich sehr leid mit Ihren Leuten“, sagte Kyoko mit sehr leiser und dünner Stimme und schwieg dann eine Weile, Vanessa ihren eigenen Gedanken überlassend, ehe sie betont burschikos fortfuhr: „Ich hätte da vielleicht einen Anschlussjob für Sie. Hängt natürlich auch davon ab, wie das nachher mit der Bezahlung läuft. Aber ich muss ja mein Team irgendwie auf unser Schiff zurückbringen. Also, wenn Sie interessiert wären?“ Sie nahm noch einen Löffel von dem Schokoladeneis.

23.05 Uhr

Vanessa Sorax
09.03.2009, 20:24
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Haus Jepkins


„Danke und wie schon gesagt, nenn mich einfach Vanessa und lass das ‚Sie’ weg. Was den Anschlussauftrag betrifft, wäre ich gerne dabei. Einerseits weil ich sowieso nichts Besseres zu tun habe, andererseits würde ich gerne weiterhin mit dir zusammenarbeiten.“, antwortete Vanessa und nahm einen weiter Schluck Kaffee zu sich. ‚Das beste Getränk der Galaxis’

„Vielleicht kann mir dein Boss anschließend noch den einen oder anderen Auftrag erteilen, sofern du nichts dagegen hast. Aber ich will dir auf keinen Fall deinen Job streitig machen.“ ‚Ein paar Aufträge wären sicherlich nicht schlecht. Allerdings nur, wenn sie legal sind.’

23:06

Kyoko Young
10.03.2009, 20:10
[Haus Jepkins]

Kyoko grinste verhalten. „Ich bin nicht so schnell mit dem Duzen. Werde es mir aber wirklich versuchen zu merken!“ Dann rührte sie gedankenverloren in dem flüssigen Rest in ihrem Eisbecher. „Und sehr schön, dass Du helfen willst, siehst Du, solange habe ich es mir schon mal gemerkt. Dann kann ich meinem Teamleader ja informieren, sobald wir an ein Komm kommen, dass der Abflug gesichert ist, trotz des Missgeschicks mit meinem Columbia.“

‚Hölle, ich frage mich, ob Weber sich fragt, wo ich abgeblieben bin. Er hat schließlich seit zehnplus Stunden nichts mehr von mir gehört. Vielleicht ist ihm ja wenigsten zu Ohren gekommen, dass hier eine Such- und Rettung läuft, dann reimt er es sich vielleicht zusammen. Als Geheimdienstmann sollte ihm das Schlussfolgern schließlich leicht fallen, sonst wäre er doch arg fehl am Platze. Und unser Rückzug ist nur gesichert, wenn viele Wenns eintreffen: Wenn wir hier keinen weiteren Ärger, beispielsweise mit Papa Cameron kriegen, wenn Vanessa…

Ich glaube, wenn ich noch eine vierte Pilotin mit auf die Midway bringe, dann überschlägt sich Mandschu noch mit ihren schlechten Witzen und Theorien über die Vorlieben und Absichten des Captains, was weibliche Flugcrews anbetrifft. Oder sie fällt gleich tot um, wenn sie über ihre eigenen schlechten, naja halbwegs schlechten, Scherze lacht. Damit wären wir ja aber auch nur wieder zu dritt! Hehe. Mandschu wäre stolz auf diesen schlechten Scherz! Ist aber auch schon ein komischer Zufall, vier Pilotinnen und kein Hahn im Korb, der rumstolziert und beweisen will, dass er direkt vom Himmel auf das Schiff gesandt wurde, um dort… Hör auf damit!

Wie auch immer, wenn Cameron ihr Spielzeug wiederkriegt, wenn wir das Spielzeug dann auch wieder in den Hangar kriegen, wenn nicht jemand vom Landeteam den ganzen Planeten gegen sich aufgebracht hat…‘

„Zu den Folgeaufträgen gebe ich lieber keine Versprechen ab. Dies ist Sache vom Big Boss. Und keine Sorge, mein Job ist mir ziemlich sicher.“ Erneut grinste die Pilotin. „Mir würde es allerdings auch ganz gut gefallen, ein Shuttle wie die Dashor an Bord zu haben. Und jemanden, der es fliegen kann. Was kann das Baby denn überhaupt so?“

23.07 Uhr

Vanessa Sorax
10.03.2009, 20:48
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Haus Jepkins

Vanessa legte den Löffel neben den leeren Eisbecher auf den Teller und setzte zur Antwort an.
„Also die Dashor ist ein gewaltiges Stück Technik. Wie du sicherlich schon bemerkt hast, ist es zwar nicht das bequemste Shuttle für Passagiere, aber dafür glänzt es in so ziemlich allen anderen Belangen. Starke Schilde sowie eine Verbundpanzerung schützen es vor Angriffen und wie ich bereits durch die Geth erfahren durfte, halten die Verteidigungssysteme ganz schön was aus. Obwohl die Panzerung einige Schrammen abbekommen hat.
Die Bewaffnung setzt sich aus zwei Massenbeschleunigern sowie einem Torpedowerfer im Bug zusammen. Jedoch weiß ich selbst noch nicht, welche Art von Torpedo benötigt wird, da keine an Bord waren. Da es sich aber um Cerberustechnologie handelt, vermute ich, dass sie den Geschossen des Allianzmilitärs ähneln. Somit habe ich darauf eigentlich keinen Zugriff. Vielleicht verkaufe ich den Werfer und nutze den Platz für bessere Sensoren oder so.“
‚Die Allianz verkauft ihre Waffen nicht und mit Cerberus mag ich nichts mehr zu tun haben. Schaut also wirklich schlecht aus für kontinuierlichen Nachschub von Torpedos.’

Vanessa nahm den letzten Schluck Kaffee und fuhr mit ihrer Beschreibung fort. Kyoko war die Begeisterung für die technischen Eigenschaften ins Gesicht geschrieben.

„Zusätzlich unterstützt das Shuttle zwei Modi. Im Reisemodus, den ich bisher nutzte, sind die Flügel eingezogen und die Massenbeschleuniger somit versteckt und gesichert. Im Gefechtsmodus sind die Flügel weiter draußen und ein wenig weiter vorne. Auf den Flügelverbindungen befinden sich die Waffen sowie zusätzliche Schubdüsen für eine bessere Wendigkeit. Der Hauptantrieb ist mit Vektorschubdüsen ausgestattet.
Zur Energieversorgung sind an den vorderen Außenseiten der Flügel Bussardkollektoren angebracht. Also theoretisch könnte die Dashor nonstop fliegen.
Das einzige Manko ist der Energieverteiler. Wenn alle Gefechtssysteme gleichzeitig Energie abzapfen würden, dann würde der Verteiler durchbrennen. Aber vielleicht bekomme ich mal einen besseren.“

Vanessa atmete tief durch und lächelte. „Von Pilotin zu Pilotin: Es ist einfach der Traum schlechthin. Und wenn wir weiter zusammenarbeiten, dann kannst du sicherlich auch mal damit fliegen. Wie sehen eigentlich eure Raumschiffe aus? Habt ihr nur Shuttles oder auch größere Schiffe?“ ‚Vielleicht kann ich so erfahren, wie viele sie eigentlich sind’

23:10

Kyoko Young
11.03.2009, 10:40
[Haus Jepkins]

Kyoko hörte zunehmend gebannt Vanessas Ausführungen über die Details des Shuttles zu. ‚Cerberus!? Nicht auch das noch! Vanessa scheint den Ärger ja magisch anzuziehen. Naja, vielleicht ist man in so einem Leben auch gar nicht in der Lage, dies zu vermeiden. Ich denke schon, dass ich da auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurde, danke Mam, Dad! Aber Cerberus? Nur, sie würde es ja nicht so offen erzählen, wenn sie dazugehören würde, oder? Vielleicht ja gerade doch, damit man denkt... Ich kriege Kopfschmerzen davon!

Und nein, ich glaube nicht, dass sie da so leicht an Ersatztorpedos rankommt. Ist aber auch eine ziemlich gewagte Idee, mit einem ziemlich auffälligen, aber nun mal wohl geklauten Shuttle durch die Galaxis düsen zu wollen. Da muss vielleicht auch ziemliche Verzweiflung im Spiel sein. Naja und die Allianz wird mit Sicherheit nicht so kulant sein und einfach sagen: Hier nehmen sie zwei oder drei Dutzend von unseren Torpedos.

Ich denke eher, wenn jemand von der Allianz spitzkriegt, woher die Dashor stammt, ist der einzige Satz, den Vanessa erwarten kann: Dieses Schiff ist beschlagnahmt… Verdammter Mist, die Allianz weiß ja darüber Bescheid. Du gehörst auch dazu, schon vergessen? Was mache ich denn jetzt? Warum habe ich darüber nicht gleich nachgedacht? Informiere ich den Captain und hoffe, dass er irgendeine Lösung findet?

Gott, ich mag Menschen nicht benutzen und was wäre es denn anderes, wenn ich Vanessa uns zur Midway fliegen lasse und dann im Hangar zu ihr sage: Wir nehmen das Shuttle in Gewahrsam und du musst nun sehen, wo du bleibst… Okay, ich kann das jetzt nicht lösen und wenn ich dann an die Gefahr für die Galaxis denke… Nur damit kann man irgendwie alles begründen, oder? Aber es ist nun mal Cerberustechnologie und die sind Feinde der Allianz… Okay, mach wenigstens ein freundliches Gesicht, auch wenn du nun mal über solch üble Dinge nachdenken musst...’

Kyoko hörte den technischen Erklärungen durchaus begeistert zu, aber es fiel ihr schwer, sich nicht anmerken zu lassen, welche Gedanken ihr durch den Kopf rasten. Schließlich sagte Vanessa lächelnd: „Von Pilotin zu Pilotin: Es ist einfach der Traum schlechthin. Und wenn wir weiter zusammenarbeiten, dann kannst du sicherlich auch mal damit fliegen. Wie sehen eigentlich eure Raumschiffe aus? Habt ihr nur Shuttles oder auch größere Schiffe?“

‚Zusammenarbeiten, das war jetzt gerade ein absolut unpassendes Stichwort, ich hatte gerade aufgehört, mir Sorgen über diese Zukunft zu machen… Aber Hölle, ich hoffe es doch, dass das irgendwie gehen wird! Ich will in mein Cockpit zurück, da ist die Lage viel viel klarer… Oh, und ich denke schon, dass wir große Schiffe unser Eigen nennen. Ein Schlachtschiff kann man, bei aller Bescheidenheit, schon so bezeichnen und auch die Midway wirkte neben einem Shuttle wie…’

Die Pilotin setzte zu einer Erwiderung an, als die Tür aufgestoßen wurde und zwei finstere Gestalten hereinstürmten, mit prüfenden Blicken um sich warfen und sich dann zu beiden Seiten der Tür aufstellten. Kyoko war sofort aufgesprungen, sah kurz zu Vanessa und wollte dann auf das Fenster zulaufen, doch nun betrat Jepkins den Raum und winkte beruhigend.

‚Nun, soviel zu meinem ausgeklügelten Fluchtplan. Hölle, irgendwie hatte ich damit gar nicht mehr gerechnet. Man sitzt da so friedlich rum, genießt ein leckeres Eis und plaudert über Raumschiffe. Du bist hier auf einer PIRATENWELT! Merk dir das endlich!’

„Der Vater von Cameron will mit Euch sprechen“, sagte Jepkins und verschwand wieder. Ein großer, grauhaariger Mann mit kalten, erbarmungslosen Augen trat ein. Ihn umgab eine unverkennbare Aura von Autorität. Er musterte die beiden Pilotinnen eingehend und winkte dann seinen beiden Leibwächtern zu, die daraufhin ebenfalls den Raum verließen.

‚Gott unter diesem Blick fühlt man sich vollkommen nackt und bloßgestellt, so als ob er bis in das tiefste Innere deiner Seele blicken und dort all deine Geheimnisse sehen könnte. Kein Wunder, dass er es hier zu etwas gebracht hatte.’ Kyoko unterdrückte mit Mühe ein Frösteln.

„Mein Name ist Malcolm Cavic“, begann der Mann mit einer brummenden Bassstimme zu reden, sobald sich die Tür geschlossen hatte. „Wie mir Cameron erzählt hat, sind sie dafür verantwortlich, dass sie wieder hier ist?“ Ein unerwartetes warmes Leuchten war in seinen Augen zu sehen, als er den Namen seiner Tochter erwähnte, doch er wirkte sofort wieder bedrohlich.

‚Verantwortlich, das klingt so gar nicht gut. Gerettet wäre ein schönes Wort in dem Satz gewesen. Oder zurückgebracht, aber verantwortlich… Naja, nicht dass es nicht so wäre, aber es war ja nicht unsere Entscheidung… Aber nur weil du glaubst, dass du hier der zweite Großmufti von dieser Eiskugel bist und deine, allerdings, muss ich ja zugeben, durchaus wirksamen, Psychospielchen spielst, dass wir sofort in eine Schreckensstarre verfallen und uns in die Defensive drängen lassen? Ich bin schließlich eine vorgebliche Gethartefaktjägerpilotin und Vanessa eine Cerberusbestehlerin!’

Die Pilotin straffte die Schultern und sagte trotzig: „Ja, wir haben Cameron aus einer ziemlich gefährlichen Lage herausgeholt!“

23.12 Uhr

Vanessa Sorax
13.03.2009, 15:26
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Haus Jepkins

Bevor Kyoko antworten konnte wurde die Tür aufgestoßen, zwei Männer traten stürmisch ein und postierten sich an jeder Seite neben der Tür. Kyoko sprang reflexartig auf, so dass das Geschirr am Tisch klingelte und beruhigte sich erst wieder als Jepkins den beiden folgte. ‚Was für ein Auftritt.’

„Der Vater von Cameron will mit Euch sprechen“, sprach er und verschwand mit den beiden Leibwächtern wieder durch die Tür. An seiner Stelle trat ein großer, schon etwas älterer Mann mit einem strengen Blick. Sein Aussehen, seine Haltung und seine Mimik zeigten, wer hier das sagen hat. Und er war sich seiner Erscheinung durchaus bewusst.

„Mein Name ist Malcolm Cavic“, stellte er sich vor. Seine tiefe Stimme war perfekt moduliert und glasklar. „Wie mir Cameron erzählt hat, sind sie dafür verantwortlich, dass sie wieder hier ist?“ ‚Ich hätte, wenn schon nicht mit Dankbarkeit, zumindest mit etwas mehr Freundlichkeit gerechnet. Mal sehen, vielleicht wird das noch was. Ich werde ihn jedenfalls nicht darauf ansprechen…’
Kyoko war scheinbar anderer Meinung und entgegnete trotzig: „Ja, wir haben Cameron aus einer ziemlich gefährlichen Lage herausgeholt!“ ‚Kann man so sagen.’

Cavic war sichtlich unbeeindruckt und ein unterschwelliges Lachen begleitete seine nächsten Worte. „Wenn Sie das als gefährlich bezeichnen. Vor allem hätten Sie ihren Mann“, das Wort ‚Mann’ ließ seine Verachtung für Jonathan durchscheinen, „draußen lassen können.“. ‚Sicherlich und du meinst, deine Tochter wäre ohne ihm mitgekommen?’
„Wie dem aus sei. Ihr Auftrag ist noch nicht ganz abgeschlossen. Ich will, dass Sie noch William Mason zu mir bringen.“
Cavic nahm eine Datenkarte aus einer Tasche und legte sie auf den Tisch. „Hier ist eine kurze Beschreibung von Mason sowie ein Plan zu seiner Wohnung hier in der dritten Ebene.“ ‚Und wenn er hier ist, kommt der nächste Auftrag und dann der Nächste,… Wahrscheinlich sehen wir nie unser Geld’

„Warum schicken Sie nicht Ihre Leute?“, wollte Vanessa wissen. Bei dieser Frage verfinsterte sich das Gesicht des Mannes und er nahm wieder eine drohende Haltung ein. „Sie machen den Job und ich bezahle Sie. Meine Leute haben andere Dinge zu tun“, erwiderte er. ‚Toll… Einfach toll. Warum musste ich gerade hier landen?’

Vanessa warf noch einen Blick auf Kyoko, welche nickte. „Also gut. Wir machen den Job.“
„Ich habe nichts anderes erwartet. Jepkins begleitet euch nach draußen. Anschließend müsst ihr alleine weitermachen.“ Cavic grinste und man sah ihm an, dass er eine große Freude daran hatte, andere Personen zu kommandieren. Er verließ den Raum wieder und Jepkins stand in der Tür: „Wenn ihr mir bitte folgt.“

Nachdem die beiden wieder alleine vor dem Haus waren, meinte Vanessa zu Kyoko: „Irgendwie hasse ich es so herumgeschickt zu werden. Sehen wir mal nach, wo wir Mason finden.“

23:21

Kyoko Young
13.03.2009, 18:01
[Haus Jepkins]

Kyoko folgte der Diskussion zwischen Vanessa und Cavic nicht mit der gebührenden Aufmerksamkeit. Von einem Moment auf den anderen, drohte sie plötzliche Panik zu überwältigen.

‚Verdammter Höllendreck. Ich habe das Shuttle verloren! Wie konnte das passieren? Wie konnte mir das passieren? Gott, das ist eine blanke Katastrophe. Und wie konnte ich das alles nur so lange verdrängen? Und wenn nun Weber und sein Team, jetzt gerade, in diesem Moment, irgendwie in den Hangar fliehen müssen, verfolgt von einer Horde schießwütiger Piraten, wäre ja auch ein Wunder, wenn die sich nicht in Schwierigkeiten bringen würden, und dann ist da NICHTS...EINFACH NICHTS!’ Die Pilotin verknotete ihre Finger und verhinderte so mühsam, dass sie sich damit unkontrolliert durch die Haare fuhr.

‚Die Last der Verantwortung, oder? Nur, welche Wahl hatte ich denn? Aber das Shuttle ist trotzdem weg. Wahl hin oder her. Einfach weg. Schrott! Ein teures Stück Allianzausrüstung und unser einziger Fluchtweg. Und wer weiß, wo sich die Midway gerade herumtreibt? Warum ist sie denn auch nicht im Orbit geblieben? Und anstatt nun fieberhaft eine andere Alternative zu suchen, lasse ich mir von einem Mistkerl wie dem da, irgendwelche obskuren Aufträge zuweisen…’ Kyoko verspürte das sonderbare Verlangen, mit den Fäusten auf Cavic loszugehen.

‚Hättest du Mistkerl nicht als Vater versagt, dann hätte der blöde Romeo nicht das Shuttle klauen und seine Julia entführen müssen. Und hättest du Mistkerl einen anständigen Leibwächter ausgesucht, dann wäre diesem die Sache vielleicht sogar vorher aufgefallen und ich hätte nicht in einen Hinterhalt fliegen müssen. Jepkins ist ja sogar so blöd, dass er sich nicht einmal anschnallt. Was ist das denn für ein Leibwächter, der ausfällt, weil er von einem STUHL FÄLLT? Heh?’

Mit verengten Augen starrte die Pilotin den großen Mann an. Dann nickte sie verkrampft, als Vanessa zu ihr herüberschaute und offensichtlich irgendeine Bestätigung wollte. Sie hatte eigentlich nur mitbekommen, dass sie jemanden suchen sollten, aber sie vertraute in diesem Moment auf die Überlebensinstinkte ihrer unfreiwilligen Partnerin und darauf, dass sie keine Selbstmordmission annehmen würde.

‚Was hast du Mistkerl dir dabei denn gedacht? Und das soll der zweite Mann hier sein? Der Laden kann ja nicht viel taugen, wenn er nicht einmal seine eigene Familie im Griff hat. Und von wegen, keine gefährliche Situation für Cameron. Warst du schon mal da draußen? ... Du, Du gottverdammtes, mieses und fieses, intrigantes, kriminelles, alsvaterversagendes, personalauswahlunfähiges, gefahrimanzugnichterkennendes, nurzweitermannseiendes, dieoberflächewahrscheinlichnochniebetretendhabend es Stück … Was auch immer!’

Mit einem tiefen Atemzug beschloss Kyoko ihre gedankliche Schimpftirade. ‚Okay, ich kann nicht anders, als zu sagen: DAS HAT GUTGETAN. Okay, noch ist der Frust nicht verraucht, aber wenigstens kann ich wieder halbwegs klar denken. Eindeutig ein Fortschritt! Und jetzt gilt es, meinen Fehler wieder gutzumachen. Abhaken, Mund abwischen und weiter. Noch bin ich ja am Leben und in der Lage zu handeln. Wow, was für ein Psychoschrott!’

Die Pilotin beschloss, keinen verbalen Giftpfeil auf den selbstzufrieden grinsenden Cavic abzufeuern, auch wenn es ihr unglaublich schwer fiel. Deswegen nickte sie nur erneut, als sie an Jepkins vorbei aus dem Raum ging. ‚Narshad, ich komme! Kyoko in grantiger Stimmung. Mach dich auf etwas gefasst!’

Zu Vanessa sagte sie: „In der Tat, ich mag es auch nicht, der Laufbursche oder die Laufmaid zu sein. Aber so groß ist dieses Kaff ja nicht, es sollte keine Stunden dauern. Wenigstens etwas!“

23.21 Uhr

Vanessa Sorax
13.03.2009, 18:44
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

Erst jetzt, als Kyoko wieder zu Vanessa sprach, bemerkte sie, wie eigenartig sie sich während der Ansprache von Mr. Cavic verhalten hatte. ‚Anscheinend ist sie jetzt auch so richtig angefressen.’
Vanessa legte ihre Hände auf Kyokos Schultern und sah ihr in die Augen. „Wir schaffen das schon. Und dann kassieren wir unsere Belohnung oder verschwinden einfach.“, versuchte sie die größere Frau zu ermutigen. Kyokos Miene verbesserte sich ein wenig und sie brachte fast ein kleines Lächeln zusammen.

Vanessa aktivierte ihr Universalwerkzeug und rief die Informationen der Datenkarte ab.


William Mason
Narshad - Dritte Ebene, Block C17

35 Jahre alt; Ca. 1,82m groß; Helle Haut; Kurz geschnittene, schwarze Haare;
Kein Bild verfügbar

‚Tolle Beschreibung. So sehen hunderte Männer aus. Ich hoffe nur er ist in seinem Zuhause.’ „Wir müssen zum Block C17. Das müsste…“, Vanessa drehte sich um und als sie die Beschriftung durchschaut hatte, deutete sie in eine Richtung, „…da lang sein. Glücklicherweise ist Narshad nicht allzu groß.“

Die beiden gingen in die zuvor angezeigte Richtung und entfernten sich somit weiter vom Garagenzugang. Schon nach fünf Minuten erreichten sie den Block C17. Trotz der späten Zeit waren noch viele Passanten unterwegs.
Vanessa blieb stehen und musterte den Eingang. Neben einem Licht und dazugehörigen Schalter fand sie noch eine Klingel. Sie wollte schon anläuten, verharrte jedoch in ihrer Bewegung.

„Sollten wir zuerst anläuten oder einfach reingehen, wenn offen ist?“, fragte sie ihre Partnerin.

23:27

Kyoko Young
14.03.2009, 11:34
[Haus Jepkins -> Verbindungsgang]

Kyoko war leicht verwirrt über die Geste von Vanessa. ‚Okay, die aufmunternden Worte sind wirklich nett. Nur das mit dem Anfassen kam ziemlich unerwartet… Naja vielleicht ist es bei ihr daheim so üblich… Und bestimmt nur freundlich gemeint… Also lächle auch, Kyoko!‘ Das tat sie dann, schwach nur, aber dankbar und aufrichtig.

‚Aber sehe ich wirklich so grimmig aus, dass man es merkt? Anscheinend. Konnte meine Gefühle nie so richtig verbergen. Hat mir so manches Date verdorben. Denn manche Kerle halten ihre Anmachsprüche aber auch für soooo clever und unwiderstehlich. Naja und wenn die Adressatin dann nur mit den Augen rollt und überaus gelangweilt und genervt aussieht, dann werden sie schnell grantig.

Ein paar Beispiele gefällig? Am Himmel müssen zwei Sterne fehlen… oder alternativ muss ein Engel fehlen… oder die Sache mit dem Zucker in den Augen Oh, oh und der Klassiker… Kennen wir uns nicht irgendwoher? Obwohl das eher nicht bei Dates kommt, stimmt nicht, hatte ich da auch schon… Wie blöd kann man eigentlich sein? Natürlich kennt man sich doch irgendwie, wenn man sich datet! Und hat dieser Spruch schon jemals funktioniert? ...

Und wie komme ich jetzt eigentlich auf dieses Thema? Ach ja, weshalb Vanessa bemerkt hat, dass ich auf dem Kriegspfad bin. Und irgendwie ist sie eigentlich zu freundlich für eine Kriminelle, oder? Naja…Und wie war diese eine Antwort: Wenn ich vom Himmel gefallen wäre, hätte ich bestimmt genauer gezielt und bei der Landung die Welt gleich von dir befreit...‘

Ihre Begleiterin hatte die Führung übernommen und lief in Richtung der Lifte. Kyoko nickte zu ihren Bemerkungen und schaute sich dabei interessiert um. Obwohl nur knapp einhundert Meter zwischen Jepkins Haus und der Stelle lagen, wo sie sich jetzt befanden, sah die Gegend irgendwie ärmlicher aus. Die Fassaden und Hauseingänge wiesen deutliche Gebrauchsspuren aus und waren nur schlicht und funktionell. Es gab weniger Licht und man sah sogar an einigen Stellen Müll herumliegen.

‚Ich möchte nicht an so einem Ort leben. Ich hätte zwar jetzt gerade gleich gesagt: So ohne Sonne und frische Luft! Aber hey, du befindest dich die Hälfte eines Jahres im Inneren einer Metall- und Keramikkonstruktion, die man Raumschiff nennt, schon vergessen? Mit Sonne und frischer Luft ist es da auch nicht gerade viel los, oder? Aber dieser Ort deprimiert mich irgendwie. Keine Ahnung warum, die Leute wirken nicht gefährlich oder niedergeschlagen, es könnte, ohne diese Felsdecke, auch einfach eine Straße in einer Kolonie sein, aber ich weiß nicht…

Naja auf der Midway bin ich eben jetzt zu Hause. Ich kenne die Leute dort, habe Freunde wie Mandschu... der Koch hat immer einen Spruch auf Lager... Und die Leute dort gehorchen den selben Regeln, sie habe ähnliche Ziele und Ideale... Porchiano! Nicht alle... Schlimme Dinge können dir auch daheim passieren...‘

Kyoko spürte eine Schauer über ihren Rücken laufen. Vanessa deutete an, dass der Block C17 wohl im anderen Gang lag und so gingen sie einige Schritte zurück, durchquerten einen der Verbindungstunnel und standen dann schließlich vor dem von ihnen gesuchten Haus. Ihre Begleiterin sah sich um und sagte: „Sollten wir zuerst anläuten oder einfach reingehen, wenn offen ist?“

‚Eine durchaus vernünftige Frage. Ich meine, wir haben keine Ahnung, warum dieser Vaterversager diesen Typ hier finden will. Und einfach klingeln, uns als Haushaltsgerätevertreterinnen ausgeben und dabei umschauen und die Lage sondieren, wird wohl auch nicht funktionieren. Denn schätze, kommen nicht viele Vertreter hierher… Und wenn es Ärger gibt, sind wir auch noch unbewaffnet und würde mal sagen, nicht besonders bedrohlich wirkend… Ich sollte mich wieder über Cavic aufregen, dann werde ich wieder wütend, vielleicht könnte das ja wirken?‘

„Wir sollten uns bemerkbar machen. Vielleicht steht hier ja auf unbefugtes Betreten irgendeine Strafe. Denn ich denke, in so einer beengten Stadt legt man schon Wert auf seine Privatsphäre.“ Kyoko strubbelte sich, während sie antwortete, mit der rechten Hand durch ihre Haare. „Wäre mein Vorschlag dazu!“

[23.28 Uhr]

Vanessa Sorax
14.03.2009, 12:40
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
William Masons Wohnung

„Gut, versuchen wir es mit der Klingel. Ohne Bewaffnung haben wir wirklich nur begrenzte Optionen.“ Vanessa läutete an Masons Tür. ‚Hoffentlich ist er da. Ich habe keine Lust ganz Narshad abzusuchen und jeden passenden Mann fragen: Sind Sie William Mason?’
Die Zeit verging, 15 Sekunden, 30 Sekunden, 45 Sekunden, 1 Minute. Und nichts rührte sich. Vanessa läutete abermals, aber stellte sich innerlich schon auf eine Suchoperation ein. Als eine weitere Minute verging, wollte sie gerade Kyoko fragen, wohin die beiden als nächstes gehen sollten. Aber just in diesem Moment ging die Tür vor ihnen auf und ein Mann war zu sehen.

‚ANORA? Oh mein Gott, was wird denn hier gespielt?! Was macht Tobias Anora hier? Ein Doppelagent? Aufpassen!’ Vanessa erstarrte vor Schreck und auch Anora schien ein wenig verwirrt zu sein, aber er fing sich ein wenig schneller. „Miss Sorax, schön Sie wieder zu sehen, wenn auch unerwartet. Kommen sie rein.“
‚Er denkt ich bin direkt zu ihm gekommen. Wie soll ich ihm erklären, woher ich seine Anschrift habe. Und was denkt sich jetzt Trucker?’
„Guten Abend, Tobias Anora. Wir haben Neuigkeiten für Sie.“, entgegnete Vanessa und sah anschließend Kyoko mit einen mahnenden, jedoch trotzdem freundlichen Blick an. ‚Ich habe ihr erzählt, dass mich Tobias Anora ausgeschickt hat. Ich hoffe sie weiß das noch und stellt jetzt keine dummen Fragen.’

„Meine Partnerin und ich haben die vermissten Personen gefunden und sie zu ihrer Familie gebracht. Somit wäre der Auftrag abgeschlossen.“, erzählte Vanessa, als sie Anora in die Wohnung folgte. Hinter der Haustür waren ein Treppenhaus und eine weitere Tür, welche in die ebenerdige Wohnung von Anora führte. Das Treppenhaus wurde schwach von mehreren Lampen beleuchtet, wobei zwei davon nicht mehr funktionierten, also dunkel blieben. Die ersten Stufen, die sie sehen konnten, waren aus Beton und deutlich ausgetreten.
Tobias’ Wohnung war relativ klein und mit allerlei Zeugs voll gestopft. Er führte die Pilotinnen von dem Eingangbereich in der Wohnung in ein Wohn-Esszimmer mit einem kleinen Esstisch sowie dazugehörigen Stühlen, einer Couch welche auf ein Holodisplay ausgerichtet war, einem überfüllten Wandschrank und einem Durchgang zu einer Kochnische.

„Bitte nehmt platz.“, Tobias deutete auf den Esstisch bzw. auf die Sitzgelegenheiten. Vanessa blieb jedoch im Raum stehen und schüttelte den Kopf. „Mr. Anora. Ich bin hier um die Belohnung abzuholen. Da Sie vermutlich Cameron zuerst sehen wollen, bitten wir Sie mit uns mit zu kommen.“
„Damit haben Sie Recht. Ich werde mir nur schnell einen Mantel holen, dann können wir gehen.“ Mit diesen Worten marschierte Tobias wieder in den Eingangsbereich und öffnete eine weitere Tür. ‚Wenn er jetzt mitkommt und er auch wirklich William Mason ist, dann wäre das wirklich ein leichtes Spiel’
Wenige Augenblicke später kam er mit einem ledernen Mantel wieder heraus und die drei verließen seine Wohnung. Tobias steuerte schnurstracks den Weg zurück zu Jepkins Haus an. Als er so dahinging bemerkte Vanessa, dass sich eine kleine Waffe am Rücken unter seinem Mantel abzeichnete. ‚Irgendwas ist hier faul. Er stellt keine Fragen, er versucht kein Gespräch anfangen zu wollen und heißt er jetzt Tobias Anora oder William Mason. Und warum zur Hölle hat er eine Waffe bei sich?’

Plötzlich sprach ein Passant Tobias an und die beiden umarmten sich. Obwohl Tobias weiterdrängte, ließ der andere nicht locker und fing an von irgendwelchen banalen Erlebnissen und Ereignissen des Tages zu sprechen. Da Tobias ihn scheinbar nicht verärgern wollte blieb er stehen und hörte dem anderen Mann zu.
Vanessa nutzte die Chance und hielt mit Kyoko ein wenig Abstand um mit ihr die Sache durchzugehen.

„Ich hab dir von Anora erzählt, er hat mich auf die Suche geschickt. Scheinbar hat er einen Decknamen, aber ich weiß nicht welcher sein echter Name ist. Jedenfalls will er selbst zu Cameron bzw. Cavic, was uns die Sache erleichtert. Aber ich glaube er trägt eine Waffe bei sich. Hast du eine Ahnung, was er vorhaben könnte?“

23:35

Kyoko Young
14.03.2009, 16:43
[Verbindungsgang]

Kyoko folgte dem Gespräch zwischen dem ihr unbekanntem Mann und Vanessa sehr aufmerksam. Sie wollte nicht wieder den Fehler machen, sich von der scheinbar friedlichen Umgebung einlullen zu lassen. Nur ab und zu schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. So als ihre Begleiterin den Mann als Anora ansprach. ‚Wieso denn nun plötzlich Anora? Wohnt der auch hier? Und wo ist Mason?‘ Oder als sie dem Mann erzählte, dass sie Cameron zu ihrer Familie gebracht hatten. ‚Was geht ihn das an? Und sie ist doch bei Jepkins? Ihr Vater ist zwar auch dort. Aber warum sagt Vanessa ihm das dann nicht so? Und warum will sie nun Anora zu Cavic bringen?‘

Sie behielt aber ihre Fragen für sich und die Situation im Auge. Schließlich brachen sie auf und der Einheimische begab sich zielstrebig in die Richtung, aus der sie erst vor wenigen Minuten gekommen waren. ‚Will der etwa da lang auf die Ebene Vier? Denn da dürfte Cavic ja wohnen. Aber warum dann nicht über die Aufzüge? Okay, die sind elend langsam in dieser Galaxis, aber immer noch schneller, als der Fußweg durch die Tunnel. Oder, aber... Verdammt! Weiß er, wo sie ist? Woher?‘

Trotz ihrer Befürchtungen schwieg Kyoko vorerst weiter, solange jedenfalls, bis sie aufgehalten wurden und Vanessa sie direkt ansprach: „Ich hab Dir von Anora erzählt, er hat mich auf die Suche geschickt. Scheinbar hat er einen Decknamen, aber ich weiß nicht welcher sein echter Name ist. Jedenfalls will er selbst zu Cameron bzw. Cavic, was uns die Sache erleichtert. Aber ich glaube er trägt eine Waffe bei sich. Hast Du eine Ahnung, was er vorhaben könnte?“

Flüsternd antwortete die Pilotin: „Egal wie er nun heißt, irgendetwas stimmt hier absolut nicht. Mir scheint, er will zu Jepkins Haus und er dürfte nicht wissen, dass Cameron dort ist. Und warum nimmt er eine Waffe mit? In das Haus vom Unterboss käme er doch nie rein damit…“

Der unbekannte Mann war seinen Freund inzwischen losgeworden und äugte misstrauisch herüber. Kyoko wechselte schnell das Thema: „Einen Hahne-Kedar-Antrieb habe ich noch nie gesehen. Weiß gar nicht, ob die überhaupt welche bauen. Können wir nun weiter?“ Sie sah den Mann an.

23.36 Uhr

Vanessa Sorax
14.03.2009, 18:44
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

Kyoko teilte Vanessa ihr Misstrauen bezüglich Mr. Anora mit und als er sein Gespräch beendet hatte und herkam, wechselte sie schnell das Thema und fragte ihn anschließend ob die drei nun weitergehen könnten.
„Aber natürlich Miss…“, antwortete Tobias und wollte somit Kyokos Namen erfahren. Jedoch ging sie nicht darauf. „Dann mal los, nach Ihnen.“, entgegnete Vanessa und wie erwartet setzte er seinen Weg fort.

Schon kurz später war Jepkins Haus zu sehen und sie wurden an der Tür von einer Wache erwartet. Ohne zu zögern griff Tobias zu seiner Waffe und hielt sie dem Wächter vor die Nase. Dieser nahm die Pistole an sich und nickte Tobias kaum merklich zu. ‚Was hat denn das schon wieder zu bedeuten? Irgendetwas ist hier oberfaul!’
Danach ließ die Wache die drei Eintreten und Eric nahm sich ihrer sofort an.

„Willkommen Herr Mason, Sie werden bereits erwartet. Ich führe Sie gleich in das Gästezimmer.“, begrüßte Eric Tobias. Anschließend nickte er noch den zwei Frauen zu. „Sehr gute Arbeit. Mr. Cavic ist sehr zufrieden mit ihnen beiden. Kommen sie bitte auch mit in das Gästezimmer.“
Tobias warf Vanessa einen flüchtigen, fragenden Blick zu, entschied sich aber dazu zu schweigen. Eric führte die drei in das Gästezimmer wo sich bereits Cameron, Jepkins und ein weiterer Leibwächter befanden. Eric blieb vor dem Eingang stehen und ließ die anderen drei eintreten. Die sich darbietende Szene war äußerst skurril.

Cameron verzog ihr Gesicht, während Tobias ein breites Lächeln aufsetzte. Jepkins Ausdruck blieb professionell neutral und die zweite Leibwache, eine Frau, verhielt sich wieder ein wenig eigenartig. Sie blickte Tobias unentwegt an und versuchte ebenfalls einen neutralen Ausdruck zu behalten. Jedoch konnte sie eine gewisse Nervosität nicht verbergen.
‚Hier wird definitiv falsch gespielt. Scheinbar hat Anora oder Mason… verdammt, wie heißt er jetzt wirklich… einige Verbündete im Haus. Aber warum sollte er hier einen Aufstand anzetteln. Egal was es ist, ich glaube wir sollten Mr. Cavic warnen.’

„Cameron“, begrüßte Tobias die Frau in einem absolut schmierigen Ton und schritt auf sie zu. „Ich freue mich zu sehen, dass es dir gut geht.“ Camerons Gesichtsausdruck wurde noch finsterer als sie antwortete. „William. Ich freue mich überhaupt nicht dich zu sehen.“

23:40

Kyoko Young
15.03.2009, 15:26
[Verbindungsgang -> Haus Jepkins]

Kyoko war alarmiert. Nicht über die Tatsache, dass Cameron ihren neuen ungewollten Begleiter mit solch einer unverhüllten Boshaftigkeit begrüßte. Denn ihre Sympathien lagen eindeutig auf der Seite der jungen Frau. Sondern darüber, dass sich dieser Mann, der wohl doch Mason hieß, aufführte, als sei er hier Herr der Lage. Welche Rolle er auch nun tatsächlich auf dieser kriminellen Welt spielte, nach Meinung der Pilotin hätte er einem Mann wie Cavic, mit wesentlich mehr Respekt und Vorsicht begegnen müssen. Kyoko konnte ihre Befürchtungen nicht richtig fassen. Doch sie reichten aus, dass sie sich vollkommen auf den Moment konzentrierte.

Kein ablenkender Gedanke war mehr in ihrem Kopf. Sie hatte sich eine mögliche Deckung ausgesucht, ebenso wie ein potentielles und gefährliches Wurfobjekt und wartete angespannt, ob die Situation sich nun entspannen oder eskalieren würde. Mit einem Blick versuchte sie, die Aufmerksamkeit von Vanessa zu gewinnen, aber der Körperhaltung der anderen Pilotin nach, war sich diese der drohenden Gefahr wohl ebenfalls sehr bewusst. Kyoko sah wieder zu den anderen Menschen im Raum und ihre Augen sprangen forschend von einem Gesicht zum nächsten.

23.40 Uhr

Vanessa Sorax
16.03.2009, 19:32
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Haus Jepkins

Ein Moment der Stille und des Unbehangens überflutete das Gästezimmer und wurde erst unterbrochen, als weitere Personen hereinkamen. Mr. Cavic und ein weiterer Leibwächter. Trotz der acht Menschen, die sich in dem Raum befanden war es absolut still, erst Mr. Cavic eröffnete das Wort.

„Cameron, du wirst dich von Mr. Ahn trennen und William Mason heiraten!“, diktierte er Cameron. Anschließend sprach er zu Kyoko und Vanessa. „Sie haben jetzt ihre Aufgabe erfüllt. Eric übergibt ihnen draußen die Belohnung.“
Bevor eine der beiden antworten konnte, meldete sich Cameron zu Wort. „Nein! Ich liebe Jonathan und ich will, dass er mein Mann ist. Ich werde niemals…“
„Cameron!“, unterbrach sie Cavic mit einem drohenden Ton, „Hier geht es um mehr. Du kannst diesen Jonathan lieben, aber du musst William heiraten. Die Gründe dafür kennst du genauso gut wie ich.“

‚Mir tut sie aufrichtig leid. Wie kann man nur so eine Bestie von Vater haben. Wenn sie nicht will, dann will sie nicht. Und mit William bzw. Tobias stimmt so oder so etwas nicht. Vielleicht sollten wir Cavic wirklich darauf ansprechen.’ Vanessa sah Kyoko an und bemerkte, dass sie sich ebenso um Cameron sorgte. ‚Also gut. Dann hoffe ich, dass mir das jetzt nicht den Kopf kostet.’

„Mr. Cavic. Miss Young und ich möchten kurz mit Ihnen sprechen. Wir haben eventuell bedeutende Informationen für Sie“, sprach Vanessa ihn an.
Im selben Augenblick reagierte jeder im Raum. Cameron und Jepkins sahen ein kleines bisschen weniger verzweifelt aus, Mr. Cavic schien in Gedanken die Möglichkeiten durchgehen, die Leibwächterin sah William fragend an und William drehte sich langsam um und ein aggressiver, warnender Blick traf Vanessa. Kyoko machte sich innerlich bereit ihn bei Bedarf anzugreifen.

Aber der Augeblick ging vorüber und Cavic antwortete: „In Ordnung. Vor der Tür.“ Kyoko und Vanessa folgten ihm und nachdem die Tür zum Gästezimmer geschlossen war sah Cavic die beiden fragend an. Unverzüglich fing Vanessa zu erklären an.

„Sir, es ist nicht viel, aber ich denke Sie sollten alles wissen, bevor Sie eine Entscheidung fällen. Ich kenne William Mason schon etwas länger. Er empfing mich vor einigen Stunden am Raumhafen und schickte mich aus um Cameron und Jonathan, er wusste von beiden, zu finden und er wollte, dass ich beide bei ihm abliefere. Allerdings stellte er sich als Tobias Anora vor, vielleicht sagt Ihnen der Name etwas.
Aber das ist noch nicht alles. Als wir ihn von der Adresse, die Sie uns gaben, holten, wusste er bereits wohin wir gehen werden und es scheint mir so, als hätte er irgendwelche Vereinbarungen mit einem oder mehren Leibwächtern. Wussten Sie, dass er eine Waffe mitgebracht hat und diese dem Wärter am Eingang kommentarlos übergab? Dabei nickten sich die zwei unauffällig zu. Und auch im Gästezimmer die Leibwächterin schien mehr auf seine Anweisungen zu achten, denn auf Ihre.“ Während Vanessa sprach, nickte Kyoko immer wieder um ihre Worte zu unterstreichen.

„Tobias Anora… Dieser Name sagt mir nichts. Mr. Mason wurde mir von einem vertrauenswürdigen Informanten empfohlen. Eigentlich sollte er Cameron helfen meine… Firma zu übernehmen. Mit diesem Informanten erstellten wir auch einen Plan um Mr. Mason an die Firma zu binden und eine Heirat zwischen ihm und meiner Tochter erschien die beste Lösung. Aber wenn er gar nicht William Mason ist, oder wenn er sich bei dem Informanten eingekauft hat…“

‚Widerwärtig. Er verkauft seine Tochter gegen ihren Willen an eine mehr oder weniger unbekannte Person. Der Sklavenhandel ist nicht weit entfernt… Die eigene Tochter!’ An Vanessas Körper sträubte sich jedes Haar, aber sie wusste nicht was sie sagen sollte.

„Danke für diese Information. Ich werde alles ein wenig aufschieben und Nachforschungen in dieser Hinsicht anstellen. Wir sollten wieder rein gehen.“, sprach Cavic nachdem er seine Gedanken wieder geordnet hatte.
Als die drei das Gästezimmer wieder betraten hatte sich die Lage wieder ein wenig beruhigt. Cameron blickte hoffnungsvoll in Cavic Richtung, während Mason ein wenig verunsichert wirkte.

„Mr. Mason und Sie“, dabei zeigte Cavic auf seinen Leibwächter, „folgen Sie mir. Alle anderen bleiben bitte hier.“, sprach Cavic. Nachdem das Trio den Raum verlassen hatte lächelte Vanessa Cameron zu. „Vielleicht kommt es noch zu einem unerwarteten Ende.“, versuchte sie die bedrückte Frau aufzumuntern.

20:45

Kyoko Young
22.03.2009, 23:10
[Haus Jepkins]

Kyoko folgte der familiären Auseinandersetzung mit wachsendem Unbehagen. Da war natürlich zuerst die Besorgnis, dass sich die Situation weiter zuspitzen könnte, aber sie mochte vor allem kein Zeuge solch privater Dinge werden. Es war ihr schlichtweg peinlich. So war sie einigermaßen erleichtert, als Vanessa das Wort ergriff und sich einmischte. Draußen im Flur folgte sie dem Gespräch zuerst aufmerksam, aber in der leidlich entspannten Atmosphäre machten sich ihre Gedanken wieder daran, einfach durch die Gegend zu streifen.

‚Warum erzählt uns Boss Nummer Zwei diese ganzen Dinge? Hat er nie ein Abenteuerholo gesehen, wo der Bösewicht immer umfangreich und selbstgefällig seinen ganzen Plan erklärt und dann deswegen scheitert? Oder will er uns auf eine falsche Fährte locken? Aber warum sollten wir uns hier weiter einmischen? Ich mag die kleine Cameron ja ganz gern, sie scheint ein netter Mädchen zu sein, aber naja, wie formuliere ich es, dass es nicht ganz so kaltherzig klingt? Eigentlich geht es mich nichts mehr an!

Ich habe keine Ahnung, wer hier mit wem oder wer hier welche Rolle spielt. Was haben wir denn alles: Einen kleinkriminellen Romeo, seine scheinbar unschuldige Julia, einen undurchsichtigen Leibwächter und einen skrupellosen Vater. Und zu guter Letzt den vielnamigen Konkurrenten um Liebe, Macht und Einfluss. Wow. Seifenoperstoff! Wenn man nicht selbst mitten drin stecken würde! Dann wirkt das alles gar nicht mehr so komisch! Oh, Papa Cavic hat entschieden, dass er wieder mitten in das Spielchen zurück will. Scheinbar hat es Vanessa geschafft, ihm Stoff zum Nachdenken zu geben. Gute Arbeit!‘

Kurz nachdem sie im Gästezimmer zurück waren, verließen Cavic, Mason und ein Leibwächter den Raum. Vanessa munterte Cameron auf und die junge Frau antwortete mit einem freundlichen Lächeln. ‚Tough. Echt toughes Mädchen. Aber ich glaube, wenn man hier zu sensibel ist, dann dürfte man es schwer haben. Bossstellvertretertochter hin oder her. Wenn die Typen hier alle so drauf sind wie Masonanora, dann muss man sich wohl ein dickes Fell zulegen. Vielleicht irgendwie zu vergleichen mit Schulhofmobbing während der High School. Wow, das war aber ein echt mieser Vergleich!‘

Kyoko schüttelte heftig und missbilligend ihren Kopf. Daraufhin schauten sie alle fragend an. ‚Ups. Ich habe die Regel Nummer Eins bei diesen Dingen vergessen: Nicht auffallen! Klein machen! Am Rande des Geschehens bleiben! Wobei dies jetzt drei Regeln waren. Oder drei Variationen der selben Regel?‘

Eric erschien, winkte Vanessa und Kyoko zu und sagte: „Mister Cavic möchte, dass Sie unter warten. Würden Sie bitte vorgehen?“ Er hielt die Tür auf und machte eine einladende Geste. Kyoko zuckte leicht die Achseln, nickte dem nah beieinanderstehenden, dabei aber auf ein Mindestmaß an Abstand achtenden, Ehepaar freundlich zu und verabschiedete sich von Jepkins mit einem gemurmelten Nennen seines Namens. Ihre Begleiterin machte große Augen, aber auch sie schien es nicht unbedingt hier zu halten. ‚Aber ich habe irgendwie das unbestimmte Gefühl, dass dies noch nicht das Ende der Geschichte ist!‘

23.47 Uhr

Vanessa Sorax
24.03.2009, 14:57
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Haus Jepkins

Eric tauchte auf und bat Kyoko und Vanessa nach unten. Schon während sie über die Treppe nach unten stiegen, konnte man Cavic und Mason hören. Zwar konnte Vanessa keine Worte verstehen, aber der Tonfall sowie das gegenseitige Unterbrechen zeugten von einem Streitgespräch. ‚Da hast du jetzt aber was ausgelöst. Naja, gut so!’

Eric führte die beiden in eine Art Wohnzimmer und es dauerte nur wenige Minuten bis die Tür aus dem gegenüberliegenden Raum geöffnet wurde und Cavic sowie Mason heraus kamen. Ohne ein Wort, aber mit einem düsteren Blick, verließ Mason das Haus und Cavic gesellte sich zu den beiden Frauen.
„Viel habe ich nicht herausbekommen können, aber es scheint so, als würde da jemand ein falsches Spiel treiben. Ich danke Ihnen für diese Information, aber ich bräuchte noch etwas Handfestes. Vielleicht könntet ihr mir dabei helfen, natürlich bezahle ich Sie dafür. Wenn Sie jedoch gehen wollen, dann steht es Ihnen frei.“, erklärte er.

‚Die Belohnung abholen und nichts wie weg von hier.’ Vanessa schaute kurz zu Kyoko und sie schien ähnliche Gedanken zu hegen.
„Sir, leider müssen wir beide weiter…“, entgegnete Vanessa, jedoch wurde sie von Cavic unterbrochen. „Natürlich! Eric wird Ihnen die Belohnung für Ihren bisherigen Einsatz überweisen. Sollten Sie Ihre Meinung noch ändern, wäre ich jedoch erfreut wieder von Ihnen zu hören.“

„Was geschieht jetzt eigentlich mit Cameron und Mr. Ahn?“, wollte Vanessa noch wissen. Mr. Cavic atmete tief durch, bevor er antwortete. „Die beiden werden sich vorerst trennen müssen. Was weiter geschieht, werden wir erst sehen.“
‚Nicht gerade die beste Lösung, aber wir haben getan was wir können. Und außerdem geht uns das ganze nichts an. Ich werde mal nach dem Shuttle sehen und anschließend eine Übernachtungsmöglichkeit suchen’

Cavic begleitet die beiden noch zum Eingang und verabschiedete sich. „Auf Wiedersehen. Sollten Sie Ihre Meinung noch ändern, dann kommen Sie einfach her. Ich werde dafür sorgen, dass Sie immer Zugang zur dritten Ebene erhalten.“

„Vielen Dank und auf Wiedersehen.“, grüßte Vanessa ihm noch und schritt nach draußen. ‚Endlich ist das erledigt.’ Nachdem Kyoko wieder neben ihr war sprach Vanessa über ihren Plan. „Ich werde mal nach der Dashor sehen und anschließend suchen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit. Einverstanden?“

23:52

Kyoko Young
24.03.2009, 18:32
[Haus Jepkins -> Verbindungsgang]

Kyoko fühlte sich irgendwie hinausgeworfen. ‚Ich hätte doch zu gern gewusst, wie das hier weitergeht. Andererseits konnte ich es vor ein paar Minuten gar nicht erwarten, aus dem Haus herauszukommen. Und nein, ich werde mir hier bestimmt nicht selbst etwas über weibliche Entscheidungsschwäche erzählen.‘ Unterdessen hatte sich Vanessa kurz umgeschaut und sagte dann: „Ich werde mal nach der Dashor sehen und anschließend suchen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit. Einverstanden?“

‚Negativ! Ich muss vorher dringend an irgendein Komm ran. Jepkins hat ja meins einbehalten und vielleicht freut sich Geheimdienstweber ja sogar, wenn ich mich so vollkommen unerwartet zurückmelde. Hölle, ich habe mindestens ein Dutzend Kommchecks verpasst. Wo die sich jetzt wohl rumtreiben? Aber zum Shuttle zu gehen, ist erst einmal eine gute Idee. Denn im Hangar sollte ich nämlich eigentlich sein. Wahrscheinlich kann man da oben auch ein Gerät bekommen. Kaufen, klauen, borgen was auch immer… Wohin Cavic wohl meinen Anteil hin überweist? Ich bin ja nicht mal dazu gekommen, mich darüber zu beschweren, dass ich das Shuttle verloren habe… Das Ganze hat mich jetzt doch ziemlich überrollt…

Zumindest haben wir mit der Dashor noch eine Fluchtmöglichkeit, wenn denn der Rest vom WIR noch an einem Stück und noch auf Antirumgon ist. Das wäre ja zu blöd, wenn sie schon längst weg sind. Aber: Lasse niemals einen Kameraden zurück! Demnach müssten sie zumindest nach mir suchen und sei es nur, um mir den Dings aufzureißen, weil ich so einen Mist gebaut habe. Und womit? Mit Recht! Wiederum brauche ich, um mich bei ihnen zu melden? Bingo! Einen Kommunikator! Da schließt sich dann wohl ein Kreis. Dumm nur, dass Rosa und Weiß hier nur für bestimmte taktische Frequenzen taugt und die sollen wir ja nicht benutzen… Und was Mandschu wohl über die Lage denkt, aber ob uns die Midway überhaupt schon mal gerufen hat… Wie ich es auch drehe und wende, die ganze Romeo-und-Julia-Geschichte war ein Megareinfall…‘

Die Pilotin reagierte auf die vielen unlösbaren Fragen, wie sie es immer tat, sie blendete sie aus. Manchmal war es eben einfacher, sich nur auf das unmittelbar vor einem liegende Problem zu konzentrieren. „Zum Shuttle? Das ist eine gute Idee. Vorher muss ich aber unbedingt meinem Boss Bescheid geben. Davon hängt dann wohl auch ab, wie es weitergeht. Diese Richtung?“ Kyoko wie die Straße entlang zu den Aufzügen hin.

23.53 Uhr

Vanessa Sorax
25.03.2009, 10:40
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

„Diese Richtung?“, Kyoko zeigte zu den Aufzügen. „Ja ich vermute mit den Aufzügen sollten wir zum Shuttle kommen können.“, antwortete Vanessa und die beiden marschierten los. „Du kannst gerne das Komm der Dashor benützen um deinen Boss zu kontaktieren.“, bot sie noch an.

Die Straßen in Narshad lichteten sich und das Licht wurde sehr langsam aber stetig abgedimmt. Ebenfalls schien eine gewisse Ruhe einzukehren. „Wir sollten uns ein wenig beeilen, es scheint so als würde Narshad um Mitternacht schlafen gehen und ich will nicht allein und unbewaffnet hier herum steigen.“, kommentierte Vanessa und unterdrückte ihrerseits ein Gähnen.

23:54

Kyoko Young
25.03.2009, 13:18
[Verbindungsgang]

Kyoko nickte dankend, als Vanessa ihr anbot, den Komm ihres Shuttles zu benutzen und murmelte dazu auch ein paar unverständliche Worte. Während es stetig dunkler wurde und ihre Begleiterin erste Anzeichen von Müdigkeit zeigte, kamen die beiden Pilotinnen an einem Haus mit dunkler Fassade und winzigen Fenstern vorbei. Eine ältere Frau mit grauen Haaren stand davor und musterte die Leute auf der Straße misstrauisch. Ihr verkniffenes Gesicht und der suchende Blick fielen Kyoko auf und sie sah kurz quer über die Straße zu der Frau hinüber. ‚Wow. Wenn Blicke töten könnten! Ich glaube, dann würde man diese Lady wohl eines Morgen tot vor ihrem Spiegel finden…’

Die Frau verschwand plötzlich im Inneren des Hauses und so widmete Kyoko ihre Aufmerksamkeit wieder Vanessa und wollte nun ihrerseits ein wenig Smalltalk halten, aber der erschöpfte Ausdruck in den Augen ihrer Begleiterin hielt sie davon ab. Sie gingen schweigend weiter und erreichten die Aufzüge, vor denen ein einzelner Sicherheitsmann stand. Dieser drückte mit der rechten Hand gegen sein Ohr und schien gerade eine Meldung zu empfangen. Freundlich lächelnd wollte die Pilotin an ihm vorbeigehen, aber der Mann streckte ihr gebieterisch die Hand entgegen und sagte mit autoritärer Stimme: „Halt! Ihre Zugangsberechtigung!“

Kyoko starrte ihn entgeistert an. ‚Ach du heilige Mutter Gottes! Ich glaube wir haben hier ein Problem! Mal wieder…’ Genervt rollte sie mit den Augen.

23.57 Uhr

Vanessa Sorax
26.03.2009, 10:43
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

Vanessa und Kyoko erreichten den Aufzug, aber eine Wache versperrte Ihnen den Weg und ließ sie nicht vorbei. „Halt! Ihre Zugangsberechtigung!“

Vanessa ließ sich ihr Unbehagen nicht anmerken und versuchte ihrer Stimme eine gewisse Autorität zu verleihen. „Mr. Cavic gab uns die Erlaubnis die dritte Ebene nach belieben zu betreten oder verlassen.“
„Haben Sie eine Bestätigung dafür?“, wolle die Wache wissen.

‚Jetzt wird’s schwieriger’ „Nein, aber Sie können sich…“ antwortete Vanessa, wurde jedoch sofort unterbrochen. „Nein? Dann kann ich Sie nicht durchlassen.“ Der Mann umschloss mit beiden Händen sein Sturmgewehr um eine bedrohlichere Pose einzunehmen.

‚Lässt Du mich vielleicht ausreden?!’ Vanessa räusperte sich lautstark. „Sie können sich gerne bei Mr. Cavic die Bestätigung einholen lassen.“ „Wissen Sie eigentlich wie spät es ist? Ich werde jetzt sicherlich nicht bei Mr. Cavic nachfragen!“, die Wache schien nicht beigeben zu wollen.

„Wir kommen gerade von ihm, also brauchen Sie sich deswegen keine Sorgen machen.“ Langsam ließ Vanessas Geduld ein wenig nach. „Und außerdem, nennen Sie mir mal Ihren Namen und Ihre Dienstnummer, sofern Sie so etwas überhaupt haben.“
„Das geht Sie überhaupt nichts an und ich lasse Sie hier nicht durch. Bringen Sie mir morgen früh eine Bestätigung und dann sehen wir weiter!“ Um seine Worte zu unterstreichen, entsicherte er sein Gewehr.

‚Hmm… keine Chance. Ich glaube wir müssen einen anderen Weg finden.’ Irritiert und enttäuscht ging Vanessa aus der Hörweite des Wächters. Zu Kyoko meinte sie: „Hast du eine Idee? Ich glaube bei dem Idioten kommen wir wirklich nicht vorbei.“

00:00

Kyoko Young
26.03.2009, 12:16
[Verbindungsgang]

Kyoko folgte der fruchtlosen Diskussion zwischen Vanessa und dem Wachmann mit zunehmend verkniffenem Gesicht. ‚Das ist ja ganz großes Kino! Wir haben hier unsere Rolle gespielt und jetzt können wir selbst sehen, wo wir bleiben. Ich wette, die blöde A… von Cavic weiß nicht einmal, dass es so etwas wie Zugangskarten gibt, warum dann auch daran denken, uns damit auszustatten? Das wäre ja auch zu viel verlangt! Der Typ kriegt wirklich nicht viel mit, oder? In einem von diesen elendigen Managementseminaren würden sie ihn wohl so beschreiben: Er konzentriert sich auf das Wesentliche! Nur ist das überhaupt nicht so toll, wenn man zum Unwesentlichen gehört!

Und Jepkins hat wahrscheinlich alles vergessen, als er, clever wie er nun mal ist, vom Sitz fiel und sich den Kopf stieß. Wie kann man auch nur so blöd sein, sich in einem fliegendem Shuttle nicht anschnallen. Cameron entschuldige ich mal, die hat bestimmt andere Dinge im Kopf! Das ist doch eine echt unglaubliche Welt! Okay, ich weiß, dass ich nur meine Frustration über mein Versagen auf andere Dinge projiziere, aber weiß der Himmel, hier gibt es reichlich Gelegenheit dazu! Und es tut auch so gut!’

„Hast du eine Idee? Ich glaube bei dem Idioten kommen wir wirklich nicht vorbei“, bemerkte Vanessa und schaute auch sehr genervt drein.

„Wenigstens hat er uns nicht festgesetzt“, antwortete Kyoko flüsternd. „Wir sollten mal sehen, ob das Tor zu den Tunneln offen ist, vorhin habe ich da zumindest keine Wache gesehen. Zum Haus will ich eigentlich nicht unbedingt zurück.“

Während sie dies sagte, hatte sich die Pilotin auch schon in die von ihr beschriebene Richtung aufgemacht. Sie waren zwei Blocks weit gekommen, als sie ein junger Mann schnitt, stolpernd Vanessa anrempelte und dabei murmelte: „Ich kenne da einen Weg hier raus!“ Dann sagte er laut: „Tschuldigung!“ und verschwand im ersten Verbindungstunnel.

Kyoko bemühte sich sehr, ihm nicht nachzusehen und wandte sich stattdessen ihrer Begleiterin zu, die unausgesprochene Frage in ihren Augen. ‚Das war doch wenigstens mal eine Sache, wie man sie auf einer kriminellen Welt erwarten würde! Verschwörerische Worte, Treffen in dunklen Gassen und geheimnisvolle Auswege! Und keine Heile-Welt-Vorgartenidylle, wo die aufmerksame Nachbarin gleich alle unbekannten Besucher an die Wachmannschaft verpfeift!’

0.02 Uhr

Vanessa Sorax
26.03.2009, 15:42
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

Kyoko und Vanessa kamen zwei Blocks weit, als ein junger Mann, der aus einer dunklen Seitengasse hastete, stolperte und dabei Vanessa anrempelte. Bevor sie eine gehässige Bemerkung ablassen konnte, murmelte der Unbekannte: „Ich kenne da einen Weg hier raus!“. ‚Na so was, unerwartete Hilfe.’ Nach einem lauteren „Tschuldigung!“ machte er sich auf in den ersten Verbindungstunnel.

Vanessa sah Kyoko an, aber diese zuckte nur mit den Schultern. „Scheint wohl unsere beste Möglichkeit sein.“, entgegnete Vanessa und folgte dem unbekannten Mann. Im Verbindungstunnel wartete er auf die beiden. Er blickte sich kurz um und nachdem niemand da war, begann er zu sprechen. „Tut mir leid, dass ich Sie angestoßen habe, aber es war die sicherste Möglichkeit. Ich habe euer Gespräch mit der Wache gehört und ich kann euch weiterhelfen.“ „Warum würden Sie das für uns tun.“, fragte Vanessa ein wenig skeptisch nach.
„Sagen wir so: Ich weiß von wem die Sicherheitsleute bezahlt werden und das ist nicht gerade ein Freund von mir. Wenn Sie Interesse haben, dann gehen Sie nach dem Tunnel rechts. Weitere zwanzig Meter darauf ist auf der linken Seite eine Bar namens ‚The Temptation’. Ich werde nachkommen und Ihnen alles erklären, aber zuerst muss ich noch etwas erledigen.“ Mit diesen Worten verschwand der Mann wieder in der Dunkelheit. Seine Art sich fortzubewegen hatte nichts mehr mit einem tollpatschigen Betrunkenen, wie zuerst, zu tun.

‚Äußerst interessant. Oberflächlich sauber und heilig, zeigt Narshad jetzt sein wirkliches Gesicht: Dunkel, fies und verschwörerisch.’

Ohne ein Wort zu sagen, gingen die Pilotinnen weiter und erreichten schon kurz darauf den Eingang der Bar. Ein gotisch angehauchter Schriftzug über der Tür verkündete den Namen: ‚The Temptation’. Vanessa öffnete die schwere Holztür und trat ein.

Nach einem Rechtsknick folgte ein schmaler langer Raum. Durch den ganzen Raum zog sich eine Theke. Vor der Theke standen mindestens fünfzehn Barhocker und dahinter waren hunderte Flaschen mit ebenso vielen verschiedenen Spirituosen in einem riesigen Regal aufgestapelt. Rechts an der Wand standen ein paar Tische, an denen bis zu vier Personen Platz finden konnten und zwischen den Tischen und den Barhockern war ein Gang.
Die Bar war relativ gut besucht und die stickige, verrauchte Luft verriet, dass die meisten Besucher sich ihren Süchten hingaben. Die undefinierbare Musik wurde oft durch ein Gelächter oder einer neuen Bestellung übertönt.

„Vanessa deutete auf einen unbesetzten Tisch am anderen Ende des Raums. „Der dort sieht nicht so schlecht aus.“
Bevor sie darauf zusteuern konnte, rief der Kellner hinter der Theke: „Hallo ihr hübschen. Was darf ich euch bringen?“ ‚Problem! Was soll ich trinken? Mineralwasser ist unpassend, betrinken will ich mich auch nicht und es sieht nicht so aus, als hätten die hier Kaffee oder ähnliches.’ „Für den Anfang mal einen Orangensaft bitte!“, rief Vanessa zurück.

„Alles klar! Und was darf’s für Sie sein?“ Der Barkeeper sah Kyoko an.

00:06

Kyoko Young
26.03.2009, 17:07
[Verbindungsgang -> Bar The Temptation]

Kyoko überlegte nur kurz, was sie auf die Frage des Barkeepers antworten sollte. „Einen alkoholfreien Cocktail. Nicht zu süß!“ Sie nickte dankend und folgte Vanessa zum dem von ihr ausgewählten Tisch. ‚Wenn ich mich so in dieser Kaschemme umschaue, obwohl Kaschemme ist etwas hart, ich hab selbst auf der Citadel üblere Schuppen gesehen und für eine Verbrecherwelt ist das eigentlich ganz manierlich. Also, wenn ich mich so umschaue, dann sind wir hier wohl die einzigen Frauen in Kampfrüstungen. Ob das nun von Vor- oder Nachteil ist? Wird sich wohl zeigen. Und wofür man uns hier wohl eigentlich hält? Oder interessiert das überhaupt jemanden? Ich glaub nämlich nicht, dass wir als Leibwächter oder Auftragsschläger durchgehen.

Vielleicht hält man uns ja auch für Trendsetter in Sachen Mode, ein kleines Schlückchen zum Lockerwerden nehmend, bevor wir uns haltlos kichernd ins aufregende Nachtleben stürzen? Pah, da hätten wir aber erstens was Stärkeres bestellen müssen und außerdem ist es zweitens spätestens mit dem Trendsetting vorbei, seit diese eine Firma, Gott wie hieß sie doch gleich, vor zehn Jahren oder so mit auf Rüstung gemachten Klamotten die Shows in Paris, New York und Lowell City überrannt hat. Ziemlich martialische Auftritte damals. Ich glaube, da sind ein paar von diesen Modetussies glatt aus ihren Riemchensandalen gekippt.

Vor allem mit diesen figurbetonten Oberteilen haben die bestimmt ein Vermögen gemacht und mit den Stiefeln… Mir stand das damals ja nicht so. Und obwohl ich mich auch immer noch frage, wer freiwillig Kampfstiefelreplikas anzieht. Machen ja nicht gerade einen schlanken Fuß… Andererseits, in der Mode kommt ja alles irgendwann zurück. Komm besser du zurück, Kyoko! Naja wenigstens haben wir eine Wand im Rücken und die Tür im Blick. Keine schlechte Wahl! Vanessa scheint ein Auge dafür zu haben. Wahrscheinlich hilfreich in ihrem Job…’

Die Pilotin setzte sich und sah fragend zu ihrer Begleiterin. „Auch schon viel zu oft in solchen Läden rumgesessen? Schauen irgendwie alle gleich aus, oder? Als ob das im Schöner Saufen und Prügeln der angesagteste Einrichtungstipp war.“ ‚Mal sehen, ob unser neuer Freund mit einem Haufen Knochenbrecher zurückkommt. Wäre irgendwie zu erwarten bei meiner Glückssträhne, oder? Aber mal ehrlich, wo sollte man sich hier auch verstecken. Wenn er uns wirklich abzocken will, dann sparen wir uns wenigstens die Kraft auf, die wir sonst beim Weglaufen vergeudet hätten…’

0.07 Uhr

Vanessa Sorax
27.03.2009, 21:08
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Bar The Temptation

Vanessa musste auflachen. ‚Schöner Saufen und Prügeln… Trucker hat echt Humor.’ „Man landet immer wieder mal in so einer Absteige. Lässt sich irgendwie nicht vermeiden.“, sprach sie zu der anderen Frau.
Kurz darauf kam der Kellner und stellte die Getränke ab. Glücklicherweise hatte er ihren Kommentar nicht gehört oder ignoriert. Kyoko und Vanessa prosteten an und tranken einen Schluck. Anschließend meinte Kyoko, dass sie sich kurz frisch machen geht und verließ den Tisch. Vanessa schaute ihr nach, wie sie sich durch den Gang und an zwei Neuankömmlingen vorbei schlängelte und auf die Toilette zusteuerte.
Die Neuankömmlinge, zwei Menschen, strebten auf den Tisch neben Vanessa zu und unterhielten sich leise. „Was?!“, entfuhr es plötzlich dem kleineren der beiden Männer etwas lauter und erregte so die Aufmerksamkeit von Vanessa.

„Reiß dich ein wenig zusammen, muss nicht jeder hören.“, entgegnete der andere Mann und die beiden setzten sich.
„Wann und wo ist das passiert?“
„Vor knapp einer dreiviertel Stunde oben im Raumhafen.“
„Woher weißt du das?“
„Ich habe es selbst gesehen. Der Quarianer quatschte zuerst eine Gruppe Menschen an. Kurz darauf kam der Turianer mit dem Aufzug hoch und dann eskalierte das ganze.“
„Also der Quarianer erschoss den Turianer?“
„Nein. Sauf nicht so viel, dann merkst du dir vielleicht mal was. Der Quarianer erschoss kaltblütig die Wache. Ziemlich guter Schütze, traf genau den Kopf. “
„Und die beiden sind entkommen? Ich sagte schon immer die Quarianer sollte man ausrotten. He du da, Kellner, bring uns noch was!“

Vanessa musste innerlich den Kopf schütteln. ‚Da wird dem nur etwas erzählt, was von vorne bis hinten übertrieben ist und er verdammt die ganze Spezies dafür. Und wenn man die Menschen nach dir bewerten würde, dann wären sicherlich wir ausgerottet worden.’

Der Barkeeper stellte zwei Getränke auf dem anderen Tisch ab und warf einen kurzen Kontrollblick zu Vanessas Tisch. Da er die beiden noch fast vollen Gläser sah, wandte er sich ab und verschwand wieder hinter der Theke.

Der Blick der jungen Frau fiel wieder auf die beiden Männer, die sich noch immer angeregt, aber viel leiser unterhielten. Vanessa konnte die Worte nicht mehr verstehen, aber der größere Mann deutete im Gespräch heimlich zu ihr und sein dreckiges Grinsen erklärte alles.
Mit einem Ruck standen die beiden auf und torkelten zu Vanessa. Ungeschickt ließen sie sich auf den freien Stühlen nieder.

„Na Kleine, heut’ Nacht noch was vor?“

‚Na toll, und Kyoko wird so schnell auch nicht wiederkommen…’

00:11

Vanessa Sorax
28.03.2009, 21:06
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Bar The Temptation

„Ja allerdings und sicherlich nicht mit euch.“, antworte Vanessa energisch und etwas lauter, damit andere Gäste auf sie aufmerksam wurden. Diese Geste war jedoch aufgrund der Art der anwesenden Klientel überflüssig, denn niemand reagierte.

„Wer wird denn da gleich so eingeschnappt? Ich bin übrigens Sam und mein Kumpel da heißt Allen“, stellte der größere Mann die beiden vor und Allen gluckste als er seinen Namen vernahm.

‚Verdammt, wie soll ich reagieren? Freundlich, aggressiv, reserviert, wütend? Davonrennen ist jedenfalls keine Option. Erstens wegen Trucker, zweitens wegen unserem geheimnisvollen Helfer, drittens aus Prinzip nicht.’ Um etwas Zeit zu gewinnen nahm Vanessa zuerst einen großen Schluck von ihrem Orangensaft. ‚Jetzt hab ich es, ich werde mal gehörig bluffen.’
Sie lehnte sich zurück und setzte ein breites Grinsen auf. „Ihr dürft mich Vanessa nennen.“ Sam war ein wenig durch ihre Antwort irritiert. „Wir dürfen? Wer glaubst du eigentlich, wer du bist, dass du uns sagen kannst, was wir machen dürfen und was nicht.“ Er lachte.

Vanessa fasste griff blitzschnell nach seinem Handgelenk und beugte sich zu ihm vor. Leise und verschwörerisch flüsterte sie Sam ins Ohr: „Sagt die Cerberus etwas? Du hast doch bestimmt das nette Kampfschiff im unteren Teil des Hangars gesehen, oder?“
Diese Aktion zeigte Wirkung, denn plötzlich wurde er ganz steif und Vanessa konnte hören wie er schluckte. Langsam und noch immer lächelnd lehnte sie sich wieder zurück und blickte den beiden nacheinander tief in die Augen.

„Und was macht Cerberus hier in Narshad?“, fragte Sam leise nach. Allen, der jetzt auch den Namen der Organisation verstand starrte plötzlich auch erschreckt auf Vanessa. „Das geht euch gar nichts an. Ich kann euch nur den Rat geben uns nicht im Weg zu stehen!“, antwortete sie gelassen.

Völlig unerwartet nickte Sam und stand auf. „Komm Allen, gehen wir noch was trinken.“

‚Das war ja knapp. Ich bin froh, dass die beiden nicht gerade die Hellsten sind.’

00:13

Kyoko Young
01.04.2009, 14:26
[Bar The Temptation]

Kyoko betrachtete die Sanitäreinrichtungen der Bar nicht genauer und auch nicht viel länger, als unbedingt notwendig. ‚Einfach Augen zu und durch!’ Nach einer Weile schließlich stand die Pilotin vor einem angelaufenen Spiegel und musterte ihr müdes Ebenbild. ‚Wenigstens sieht meine Nase wieder halbwegs annehmbar aus, aber die Augenringe werden immer schlimmer. Eindeutig Marke Pandabär! Und auch um die Hüften, eindeutig pandabärig... Und Gott, sind das etwa Falten, da im Augenwinkel… Wenn ich die Nase rümpfe… Da! Falten! Gott, ich werde alt! Wieder weg, nun wieder da… Gott, Manschu wird sich kaputtlachen, wenn ich ihr das so sagen würde, aber es stimmt nun mal. Leider. Ich werde alt!’ Sie riss sich von dem Anblick los und spritzte sich noch schnell etwas Wasser ins Gesicht. ‚Zurück zum Geschäft, ehe ich noch 'nen Herzinfarkt kriege!’ Sie grinste den Spiegel an.

Zurück in der eigentlichen Bar bemerkte Kyoko eine gewisse Veränderung in der Stimmung, aber sie konnte dieses Gefühl nicht genauer fassen und setzte sich vorsichtig wieder neben Vanessa. „Irgendwas passiert?“, fragte sie, als sich die Tür öffnete und der junge Mann von vorhin eintrat. Selbstbewusst, aber auch sehr aufmerksam kam er näher. Er wirkte äußerst unauffällig und seine Gene schienen aus vielen Zweigen der menschlichen Spezies zu stammen, denn die Pilotin konnte keinerlei Zuordnung treffen, am wahrscheinlichsten schien ihr zu sein, dass er ebenfalls irgendwelche asiatische Wurzeln hatte.

‚Ist ja eigentlich auch egal, aber komischerweise interessiert man sich doch noch sehr dafür, woher jemand stammt. Mandschu beispielsweise aus Hongkong. Captain Sie-Sind-Meine-Beste-Pilotin-Für-Diesen-Job, Gott, ob er das jetzt auch noch so sehen würde? Echter, absoluter und vollkommener Mist, die ganze Sache hier. Wie konnte das nur passieren? Egal. Also er kommt nun mal vom Mars. Kommt vom Mars, vor zweihundert Jahren wäre das noch billige Science Fiction gewesen und jetzt? Auch egal. Aber ansonsten scheint die halbe Crew ja aus Gottes Eigenem Land zu stammen…’

Der junge Mann setzte sich unaufgefordert, orderte mit einem Fingerschnippen etwas und begann dann entspannt zu sprechen: „Hab grad mit dem guten Jonathan gesprochen. Hat mir übrigens vor einer Weile aufgetragen, ein oder auch zwei Augen auf zwei sehr hübsche Ladies zu werfen. Rein beruflich vorerst.“ Er grinste, überraschenderweise aber überhaupt nicht anzüglich, sondern eher sehr gewinnend. „Ihr seid da mitten in eine große Sache reingeplatzt…“ Der Mann unterbrach sich, als der Kellner sein Getränk servierte und nahm dann einen tiefen Schluck. Kyoko nutzte die Gelegenheit, um Vanessa anzusehen, deutete ein Achselzucken an und beschloss, erst einmal weiter zuzuhören.

„Ah, geht doch nichts über einen Schluck kaltes Erdenbier, unübertroffen. Ach ja, mein Name ist Pär. Mit einem Ä“, sagte der junge Mann schmatzend. ‚Schwedisch, oder? Hätte ich nun überhaupt nicht vermutet. „Schwedisch. Sieht man mir nicht an, oder?“, echote Pär, als ob er Kyokos Gedanken gelesen hätte. „Egal. Ihr habt ja mitbekommen, dass Jonathan, sind übrigens alte, wirklich alte Geschäftspartner und ich würde auch sagen, Freunde, also Jonathan hat Cameron jetzt heiraten wollen, weil sich hier unten Ärger anbahnt, großer Ärger.“ Der Mann musterte die beiden Frauen, um die Wirkung seiner Worte zu überprüfen. ‚Hmm, scheint noch nicht erfahren zu haben, dass aus dem Heiraten wollen, ein Geheiratet hat geworden ist. Mal im Hinterkopf behalten.’

„Um es kurz zu machen“, Pär grinste erneut. „Ja, kann ich auch, mich kurz fassen. Also es gibt hier unten eine Schmugglerbande, Kell Hounds, die sich in zu viele Dinge einmischt, die sie nichts angehen. Cavic ist Toshs Mann für solche Dinge. Entweder kann er diese Schmuggler jetzt einbinden, oder er wird sie eliminieren müssen. Steht auf der Kippe. Könnte aber auch Cavic den Kopf kosten, dieser Kampf, deswegen Jonathans Entscheidung, jetzt zu handeln. Diese Kell Hounds denken zwar, sie hätten die Trümpfe in der Hand, sie denken, sie haben die Wachen unterwandert, solche Dinge. Aber sie verkennen die Lage. Wenn es hart auf hart kommt, dann wenden sich hier nur die Selbstmörder gegen Tosh. Wie auch immer, ich erzähle dies, weil es einen Mord an einer Wache gegeben hat, die wohl etwas zu nah an den Kell Hounds dran war. Aber keiner weiß genau, warum nun dieser Mord. War auch irgendeine diese Helmfressen sagt man und ein Turianer. Ist jetzt ein üppiges Kopfgeld auf die ausgesetzt. Man ermordet hier einfach keine Wachen, egal wer und warum. Ist schlecht für das Image von Narshad.“ ‚Warum erzählt er uns diese Details der hiesigen Innenpolitik und Kriminalstatistik, ist mir doch vollkommen egal, ob eine Hundebande oder sonst wer hier das Sagen hat, ich will nur wieder in mein Shuttle…’

„Warum ich das erzähle“, fuhr Pär fort. „Weil es vielleicht der Anlaß für den High Noon ist. Und weil Ihr deswegen auf keinen Fall in Euer Shuttle kommt. Der Hangar ist für Abflüge gesperrt, nur noch Landungen. Die Piloten in der Lounge werden besonders bewacht, keiner darf ein Shuttle betreten etc. und deswegen haben Euch auch die Wachen am Aufzug aufgehalten.“ Er grinste ein drittes Mal. „Und wohl auch, weil Euch die gute alte Mrs. Cushings verpetzt hat. Passt auf das Viertel auf, die Gute. Habt Ihr Hübschen… Falsch formuliert. Welche Fragen habt Ihr beiden Hübschen denn jetzt an mich? Und war doch nicht ganz so kurz wie versprochen.“

0.17 Uhr

Vanessa Sorax
01.04.2009, 19:19
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Bar The Temptation

‚Endlich kommt Trucker zurück! Ich muss ihr sofort von diesen üblen Typen am Nebentisch erzählen. Obwohl, so übel waren die gar nicht. Üble Typen hätten nicht den Kopf eingezogen und wären weg gegangen nur weil sie den Namen ‚Cerberus’ hören.
Nein, üble Typen wären bei Cerberus und hätten mich umgebracht… zumindest anschließend.’ Ein leichtes Schauern ging über Vanessas Rücken als sie sich ausmalte was geschehen hätte können.

„Irgendwas passiert?“, fragte Kyoko nach, anscheinend hatte sie Vanessas Unbehagen bemerkt. Bevor sie jedoch antworten konnte, kam der Mann, der sie hierher geschickt hatte, herein. Kurzerhand setzte er sich zu den beiden Pilotinnen und bestellte sich ein Bier.
Nun begann er zu erklären wie er auf die beiden gestoßen war. Als er seine Bestellung bekam, hielt er kurz inne und Vanessa zuckte nahezu unmerklich mit den Achseln um Kyoko ihre Meinung mitzuteilen.

Der Mann nahm einen großen Zug von seinem Bier und stellte sich als Pär vor. Anschließend holte er mit seinen Erzählungen weit aus, erwähnte den Schusswechsel im Hangar und die Kell Hounds. Als er fertig war erkundigte er sich nach weiteren Fragen.

‚Kell Hounds, Tosh, Schmuggler, Chushings, versperrtes Shuttle’ Vanessas Kopf schwirrte. Ohne Umschweife stellte sie Pär einige Fragen: „Fangen wir bei den Personen an. Tosh ist Cavic Boss und sollte hier das sagen haben, oder? Wer aber ist Mrs. Chushings? Und was das Shuttle anbelangt, ich muss es sehen.“ Vanessa lächelte als sie Pärs doch etwas erstaunten Gesichtsausdruck sah. ‚Damit hast du jetzt nicht gerechnet.’
Um die Wogen ein wenig zu glätten fügte sie noch freundlich hinzu: „Ich bin übrigens Vanessa Sorax.“

00:18

Kyoko Young
02.04.2009, 11:03
[Bar The Temptation]

Kyoko überließ ihrer Begleiterin die Fragen, sie gefiel sich ganz gut in der Rolle der Beobachterin. ‚Mir scheint sowieso, dass er mehr auf Vanessa steht, kein Wunder, so wie ich zur Zeit aussehe und dann auch noch in diesem Prachtstück in Rosa und Weiß…’

„Tja, wenn das hier nur eine andere Zeit und ein anderer Ort und andere Umstände wären, dann würde ich Dich gern mal auf einen Kaffee oder so einladen. Vanessa Sorax, der Name klingt nämlich ziemlich exotisch und ich wette, Du hast auch ein paar spannende Geschichten zu erzählen.“ Pär setzte ein ziemlich gelungenes Verführerlächeln auf. ‚Muss man ihm lassen, diese Casanovanummer hat er drauf, ihm fallen ja gleich die Augen aus dem Kopf, so wie er sie anhimmelt. Aber so schlimm sehe ich nun wirklich nicht… Ist ja schon richtig peinlich. Aber ich bin auch noch da. Hier! Ich! Kyoko! Auch da!’

„Und dann musst Du Kyoko sein.“ Die Pilotin erntete ein freundliches Nicken. „Tja Jonathan ist immer ziemlich genau mit seinen Infos. Aber zu Deinen Fragen.“ Mit einem tiefen Blick in Vanessas Augen fuhr Pär fort. „Tosh ist nicht nur Cavic’s Boss, er ist der Chef von allem hier. Er ist Narshad. Ohne ihn bricht das Ganze zusammen. Cavic arbeitet für ihn, erweist er sich aber als entbehrlich, dann sucht sich Tosh den nächsten Mann oder Frau oder Alien, was auch immer. Und nein, hab ihn noch nie gesehen.“ ‚Der große Löffelschwinger Tosh. Er scheint ziemlichen Eindruck auf die Leute hier zu machen. Der gute Pär flüsterte ja fast und ehrfurchtsvoll klingt er auch noch. Ich sollte vielleicht auch ein wenig mehr Respekt zeigen… Pah, der kann mich...’

„Mrs. Cushings ist so eine Art Blockwart. Eine Auftragsmörderin a.D., war mal ziemlich gut. Hatte dann aber einen Ehemann zuviel. Seine Leibwächter taugten nicht viel, aber seine Anwälte und so waren die Erben des Ex-Ehemanns plötzlich reich, Mrs. Cushings arm und landete hier. Und jetzt hat sie wohl nix besseres zu tun, als den Wachen unerwünschte Personen und unerwünschtes Verhalten zu melden. Ist aber nicht klug, sie zu ignorieren. Sonst würde sie sich wohl selber um die Probleme kümmern. Und das will niemand. Ihre Lösungen sind nämlich ziemlich final. Denn sie ist bestimmt immer noch sehr gut mit nem Messer. Oder ner Giftkanüle. Oder ner Sprengfalle. Oder nem Gewehr. Oder nem Seil. Sie war wirklich mal dick im Geschäft.“ ‚Sieh mal einer an, die scheinbar harmlos wirkende Lady von vorhin. Der wandelnde Tod in Hauspantoffeln und mit grauem onduliertem Haar… Ob sie wohl mit ein paar anderen Exmörderinnen eine wöchentliche Teerunde hat… Mit Geschichten über die gute alte Zeit?’

„Mit dem Shuttle ist mir egal“, fuhr Pär achselzuckend fort. „Ist Eure Zeit. Wir werden halt, auf gewissen Umwegen, in den Hangar marschieren. Dort werde ich Euch zum Lager bringen und dann werdet Ihr vor nem zuen Shuttle stehen. Aber was soll’s. Versuch ist es wert. Wollen wir? Nik, zahlen!“ Pär machte sich in Richtung Bartresen auf.

Kyoko beugte sich zu Vanessa. „Im Hangar würde ich mich wohler fühlen. Ich würde Ihm folgen. Und ich glaube Ihm auch, dass er Jonathan kennt. Ist aber alles nur gefühlt.“ ‚Andererseits wäre ich ohne meine Instinkte wohl schon längst hinüber. Blöd nur, dass ja ein einziges Versagen vollkommen ausreicht, um sich um seine Existenz zu bringen…’

0.22 Uhr

Vanessa Sorax
02.04.2009, 11:27
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Bar The Temptation

„Tja, wenn das hier nur eine andere Zeit und ein anderer Ort und andere Umstände wären, dann würde ich Dich gern mal auf einen Kaffee oder so einladen. Vanessa Sorax, der Name klingt nämlich ziemlich exotisch und ich wette, Du hast auch ein paar spannende Geschichten zu erzählen.“, sprach Pär und ignorierte vorerst Vanessas Fragen. Sein Gesichtsausdruck änderte sich zu einem richtig charmanten Lächeln.
‚Nett, aber falsche Adresse. Obwohl, gegen einen Kaffee hätte ich auch jetzt nichts einzuwenden. Verdammt, ich bin so oder so schon viel zu lange auf den Beinen.’

„Und dann musst Du Kyoko sein.“, Pär nickte der anderen Frau kurz zu, bevor Vanessa etwas entgegnen konnte und er wandte sich dann wieder an sie. ‚Oh, scheinbar bin ich erste Wahl. Muss wohl an Truckers wundervoller Rüstung liegen. Warum sie eigentlich keine andere hat, obwohl, vielleicht steht sie auf Rosa und Weiß… Nein, sicherlich nicht.’

„Tja Jonathan ist immer ziemlich genau mit seinen Infos. Aber zu Deinen Fragen…“, Pär beantwortete ausgiebig alle Fragen. „Wollen wir? Nik, zahlen!“, forderte er, nachdem er fertig war, auf.
„Im Hangar würde ich mich wohler fühlen. Ich würde Ihm folgen. Und ich glaube Ihm auch, dass er Jonathan kennt. Ist aber alles nur gefühlt.“, teilte Kyoko ihre Meinung Vanessa mit während Vanessa den Orangensaft leerte und Pär die Rechnung beglich.

„Zwar kein Kaffee aber zumindest ein Getränk.“, sprach er zu Vanessa und überging Kyoko abermals. ‚Hallo, ich bin nicht alleine hier.’
„Wir“, Vanessa betonte das Wort und sah dabei zu Kyoko, „wollen wirklich zuerst zum Shuttle. Sollten dort Wachen stehen, dann will ich denen klar machen, dass wir das Shuttle unversehrt wiederhaben wollen. Auch wenn es vielleicht nicht sofort geht.“

Pär nickte und die drei standen auf um die Bar ‚The Temptation’ zu verlassen.

00:25

Kyoko Young
02.04.2009, 18:55
[Bar The Temptation -> Verbindungsgang -> Seitentunnel 3A/7]

Kyoko lächelte leicht, als sie Vanessas verbalen Beistand hörte. ‚Zumindest haben wir uns heute schon mal als Team beweisen können, mal sehen, wie das noch weitergeht…’ Die vor ihnen liegenden Gefahren dieser Nacht versetzen die Pilotin aber schnell wieder in den von ihr so geliebten Konzentrationszustand, in dem alle ablenkenden Gedanken einfach verschwanden.

Pär führte die kleine Gruppe wortlos aus dem Gebäude, einige Meter die Straße entlang und dann in eine kleine Lücke zwischen zwei Häusern. Dort sah er sich aufmerksam um, aber es waren keine weiteren Personen auf den, von den heruntergedimmten Straßenlaternen nur schwach erleuchteten, Wegen unterwegs. Eine unverputzte und gemauerte Wand war zu sehen, in deren linken unteren Ecke sich eine verbeulte Metalltür befand, von der die blaue Farbe abzublättern begann.

Pär manipulierte kurz an dem Schloss der Tür und winkte die beiden Frauen hindurch und in einen dunklen und kalten Gang hinein. Kyoko hob fröstelnd die Schultern und versuchte in die Nacht zu spähen. Aber ihr Helm war, ebenso wie das Nachtsichtgerät, im Shuttle zurückgeblieben, so dass sie nur vermuten konnte, was da verborgen vor ihr lag. Hinter ihr schloss der Einheimische leise die Tür und hob einen aktivierten Leuchtstab. In dessen schwachen Licht waren Energiekabel und Batterien zu erkennen.

Immer noch wortlos ging Pär weiter und Kyoko, die Vanessa nur noch schemenhaft erkennen konnte, folgte ihm sofort. Nach einigen Minuten wurde es heller, denn aus einem abzweigenden Tunnel drang rotgelbes Licht. Im Vorbeigehen waren Hydrokulturen zu erkennen. Pär führte die Gruppe bis zu einer verrosteten Leiter. Er gebot ihnen Halt und begann dann diese affengleich hochzuklettern. Im schwankenden Licht seines Leuchtstabes war erneut zu erkennen, dass er ein Schloss bearbeitete. Dann drückte er die Luke auf, die bisher den weiteren Weg versperrt hatte, und stieg in die schier endlose Röhre darüber.

Kyoko ließ diesmal Vanessa den Vortritt. Kaum hatte sie die Luke passiert, ließ sie diese, vorsichtig und nur mit einer Hand, wieder zugleiten. Dann begann ein langer, mühsamer und schweißtreibender Aufstieg.

0.35 Uhr

Vanessa Sorax
03.04.2009, 10:02
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

Pär verlor keine Zeit und ging der Straße entlang bis in einem kleinen Spalt zwischen zwei Häusern. Dort kontrollierte er kurz die Umgebung und vergewisserte sich, dass niemand hier war.
Er öffnete eine kleine Metalltür, die schon bessere Zeiten gesehen hatte, und winkte die beiden durch. Als Vanessa hindurch trat konnte sie zuerst nichts erkennen, da es stockdunkel war. Aber sie hörte wie sich die Tür wieder schloss und Pär aktivierte einen Leuchtstab.
Wortlos ging er weiter und Kyoko folgte ihm. Vanessa verlor auch keine weitere Zeit und heftete sich an die Fersen der beiden und fröstelte aufgrund der hier herrschenden Kälte.

Nach einigen Minuten konnte Vanessa einen schwachen Lichtschein von Nebentunnels ausmachen und auch die Temperatur stieg ein wenig an war aber immer noch weit von angenehmen Werten entfernt.

‚Wie groß ist eigentlich Narshad? Als Normalsterbliche bekommt man ja nicht einmal die Hälfte zu sehen’

Der Weg endete an einer senkrechten metallischen Leiter und die Gruppe stieg hinauf nachdem Pär eine weitere Luke geöffnet hatte. Er ging mit dem Leuchtstab voraus, hinter ihm Vanessa und zuletzt Kyoko.
Auf der anderen Seite der Luke offenbarte sich nur eine senkrechte Röhre mit einer Leiter. Das Licht von Pärs Leuchtstab reichte nur einige Meter und der Rest des Weges verschwand im Dunkeln.

Sprosse für Sprosse stieg die Gruppe hoch. Der Aufstieg war anstrengend und trotz Narshads unterdurchschnittlichen Temperaturen fing Vanessa zu schwitzen an. Das Gewicht der Rüstung zerrte an ihrem Körper aber die Leiter nahm kein Ende.

00:40

Kyoko Young
03.04.2009, 14:04
[Seitentunnel 3A/7]

Kyoko hatte aufgehört, die Sprossen der schier endlosen Leiter zu zählen. Ab und zu fiel Schmutz von oben herab und sie kämpfte verzweifelt mit dem Wunsch, sich durch die Haare zu fahren, verspürte gleichzeitig aber auch überhaupt kein Verlangen, ihre Hände länger als notwendig vom beruhigend kühlen Metall zu nehmen. Endlich hielt Pär an. Im flackernden Licht seines Leuchtstabes erkannte die Pilotin eine weitere Luke. Diesmal dauerte etwas länger, ehe sie offen war, aber endlich fiel etwas Licht in den Schacht.

Schwer atmend stemmte Kyoko sich aus der engen Betonröhre und fand sich in einem engen Gelass wieder. Pär drückte einen verborgenen Knopf und wie in einem schlechten Gruselfilm drehte sich eine ganze Wand um eine zentrale Achse und gab einen Durchlass frei. Dahinter waren schemenhaft große Kisten zu erkennen. Die Pilotin glaubte am Geruch zu erkennen, wo sie waren. ‚Hölle, das ist doch dein Eingang. Den sie hier auch beschönigenderweise Raumhafen nennen. Da, wo alles anfing…’

0.50 Uhr

<--- Raumhafen

Vanessa Sorax
03.04.2009, 14:32
System Gagarin - Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene
Seitentunnel 3A/7

Die Leiter nahm kein Ende. Vanessas Finger brannten trotz der Handschuhe ihrer Rüstung und ihre Arme fühlten sich wie Mehlsäcke an. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren und wagte es auch nicht nach unten zu blicken, obwohl sie sich Sorgen um Kyoko machte. Aber sie konnte immer wieder mal ein Aufschnaufen von unten vernehmen - immer dann wenn sie gerade selbst ihre Atmung unter Kontrolle hielt.

‚Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich vielleicht nicht so erpicht darauf gewesen, den Hangar zu betreten.’

Plötzlich blieb Pär über ihr stehen und schwenkte den Leuchtstab herum. Im schwachen Licht konnte Vanessa eine weitere Zugangsluke erkennen und Pär machte sich bereits am Schloss zu schaffen.
Vanessa nutzte die Zeit und legte ihren Kopf auf den linken Unterarm um ein wenig auszurasten. Trotzdem hielt sie sich verkrampft an den Sprossen der Leiter fest.

‚Hätte ich einen Stein, dann würde ich mal messen wie tief die Röhre ist… Und vielleicht treffe ich noch eine Person auf die Kopfgeld ausgesetzt ist und kassiere ab. Wer macht sich sonst die Mühe eines solchen Aufstiegs? Außer uns natürlich.’ Vanessa musste bei den Gedanken grinsen, aber in dem Moment öffnete Pär bereits die Luke.

Die drei Stiegen in eine engen Raum und der Mann drückte auf einen in der Wand eingelassen und kaum sichtbaren Knopf. Mit dieser Geste drehte sich eine der Wände und offenbarte den Zugang zum Hangar.

‚Uh oh, jetzt weiß ich warum wir solang geklettert sind. Drei Ebenen!’

00:50

Antirumgon: Narshad - Raumhafen ----->

Kyoko Young
04.04.2009, 11:45
Raumhafen --->

Kyoko war ihr Aussehen mittlerweile fast egal. Fast. Sie fühlte sich schmutzig, zerschlagen und müde und es schien, als ob dieser Tag noch lange nicht zu Ende war. ‚Wie kann man nur noch so adrett, frisch und dynamisch wirken? Ich meine diese Noé ist jünger, einiges jünger und nur einmal diese verdammte Leiter, und dann auch nur runter, geklettert, aber selbst Vanessa scheint alles besser verkraftet zu haben. Viel besser! Naja vielleicht täuscht auch nur das Licht dieser Leuchtstäbe. Viel ist ja nicht wirklich zu erkennen. Und vielleicht sehen sie auch gar nicht mehr so toll aus.

Außerdem sollte ich die Augen lieber auf den Weg richten und nicht ständig zu den beiden rüberschauen. Sonst denkt Pär vielleicht noch, ich will ihm Konkurrenz machen. Egal, ich fühle mich hingegen auf jeden Fall so, als hätte mich etwas verschluckt, auf mir rumgekaut und mich dann wieder ausgespuckt, weil ich einfach eklig schmecke… Gott, wenn ich die Rüstung im Quartier ablege, fällt Mandschu wahrscheinlich um, ob der dann freiwerdenden Wohlgerüche. Hehe, dann hoffen wir mal lieber, dass Renegade frei hat, wenn ich heimkomme…‘

Pär hörte schlagartig auf zu reden, als er das Ende der Leiter und den Boden des Seitentunnels erreicht hatte. Kyoko schien nicht die Einzige zu sein, die dies mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Sie konnte ihre Begleiterinnen in diesem Moment zwar gerade nicht sehen, aber das tiefe Ein- und Ausatmen, das sie hinter sich hörte, sprach Bände. ‚Allen Göttern sei Dank! Wahrscheinlich hat er einfach nur Angst, dass er alle Luft in diesem Gang verbraucht, wenn er seine Sprechfrequenz so weiterhält...‘

So ging es in ungewohnter Stille weiter und nach einiger Zeit glaubte Kyoko im Dunkel des vor ihr liegenden Ganges eine Gestalt zu erkennen. Unwillkürlich lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie sah sich sofort nach einer Deckungsmöglichkeit um. Doch ehe sie irgendetwas tun konnte, wurde die Gruppe angerufen: „Pär, ich bin hier!“ ‚JEPKINS?!?‘

„Ah Dad, ich habe mich schon gefragt, wo Du bleibst.“ ‚DAD?!?!?‘

[Seitentunnel 3A/7]

1.23 Uhr

Vanessa Sorax
04.04.2009, 12:27
<----- Antirumgon: Narshad - Raumhafen

System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene
Seitentunnel 3A/7

Pär plapperte die ganze Zeit während sie den Abstieg machten. Vanessa war erstaunt, aber irgendwie war das hinunterklettern um sehr vieles leichter als das Raufklettern. ‚Muss der Mensch nicht einmal Luft holen?’
Nach einigen Minuten erreichten sie endlich die dritte Ebene und Pär hörte auf zu reden - endlich. Vanessa atmete vor Erleichterung tief durch.

Die Stille genießend folgte sie den anderen und plötzlich stand jemand im Gang vor ihnen. Kyoko zuckte kurz zusammen, entspannte sich aber, als die Person vor ihnen zu sprechen begann: „Pär, ich bin hier!“ ‚Oh, Jepkins ist auch hier. Bald sind wir alle wieder zusammen.’

„Ah Dad, ich habe mich schon gefragt, wo Du bleibst.“, entgegnete Pär. ‚Was zum?! Hier ist wohl jeder mit jedem verwandt. Pär schlägt aber eindeutig nach seiner Mutter.’
„Hallo Jepkins?“, grüßte Vanessa den Mann. Ihre Worte waren aber mehr eine Frage denn eine Begrüßung.

01:23

Noé Chambers
04.04.2009, 12:38
---> Narshad – Dritte Ebene
Uhrzeit: 01:23

Erst die Sache mit dieser Liebesentführung und jetzt sein Dad? Was geht´n ab? Zeit für Aufmerksamkeit..
„Hey!“ Der gewünschte Effekt trat ein und die Anwesenden, von denen natürlich Pär der war, der im selben Moment loslabern wollte, richteten ihre Blicke auf Noé. „Wenn das hier irgendeine Mafiafamilieanbeinpinkelaktion ist, dann hoffe ich für dich, dass es dafür nen großen, und ich meine wirklich großen, Bonus gibt.. und überhaupt..?“ Noé stoppte und schaute Pär mit einer Mischung aus Frage und Skepsis an, was im schwachen Licht des Stabs aber unterzugehen schien.

„Was hast du dir denn da angelacht?“ Pärs offensichtlicher Vater war nun zu der Gruppe getreten und bedachte Noé mit einem prüfenden Blick, bevor er anfing zu sprechen. Nur ein dummer Spruch und es gibt hier mehr Lichter, als nur das Glühstäbchen da..

Uhrzeit: 01:24

Kyoko Young
04.04.2009, 17:43
[Seitentunnel 3A/7]

Kyoko hatte sich etwas von der Überraschung erholt, Jepkins wiederzusehen. Der ältere Mann grinste ihr flüchtig zu und wandte sich dann an Noé. „Junge Dame. Machen Sie den Mund einfach wieder zu. Sie mögen ja tough sein, aber ich bin bewaffnet und habe dreißig Jahre Nahkampferfahrung mehr. Legen Sie es einfach nicht darauf an, in Ordnung?!“ ‚Okay, hier werden Hierarchien aufgebaut und Claims abgesteckt. Da halte ich mich raus. Gebt mir das Shuttle und der Rest ist mir egal. Naja, ich will natürlich auch möglichst unbeschadet im Shuttle sitzen, wäre ein echt netter Bonus…‘

„Dad“, sagte Pär quengelnd. „Noè…“

„Wir haben keine Zeit für eine weitere Deiner Affären. Sie kann nützlich sein und ich schätze, sie weiß, wie solche Deals ablaufen“, unterbrach ihn sein Vater eisig. „Damit zu den Details der ganzen Geschichte. Tosh, der die Stadt nach dem Allianzangriff aus dem Boden gestampft hat…“ ‚In den Boden gestampft, würde es wohl besser treffen, es ist doch ein echtes Drecksloch, trotz der heimeligen Ebene Drei. Heimelig, so hat Vanessa doch gesagt, oder? Okay, jetzt aber zuhören…‘

„Tosh hat Cavic vor einigen Jahren als seinen Stellvertreter ausgewählt, damit Cavic die Probleme vor Ort löst, während Tosh die ganz großen Deals mit den verschiedenen Fraktionen in den Terminussystemen aushandeln konnte. Das lief gut, alle akzeptierten, mehr oder weniger jedenfalls, Narshad als neutralen Ort. Hier gab es zwar auch ein gewisses Auf und Ab, welche lokale Fraktion gerade den größten Einfluss hat, aber es herrschte ein gewisses Gleichgewicht. Dies hat sich in den letzten Monaten geändert. Der Grund spielt keine Rolle, es ist so“, erzählte Jepkins mit leiser drängender Stimme. ‚Klingt nach Kaltem Krieg: Gleichgewicht des Schreckens!‘

„Cavic bekam die Sache aber nicht mehr in den Griff. Die Herausforderung durch die Kell Hounds, einer eigentlich schäbigen Schmugglerbande, beweist es. Noch vor einem Jahr wären deren Anführer in einen offenen Aufzugschacht gefallen und die Sache wäre erledigt. Doch wir standen knapp vor offenen Kämpfen auf den Ebenen, also hat Tosh, kaum dass Ihr aus meinem Haus heraus wart, Cavic zu sich bestellt. Nun, wahrscheinlich wäre er dabei zufälligerweise in einen offenen Aufzugschacht gestürzt, wer weiß. Darauf wollte er es nicht ankommen lassen und ist auf dem Weg zum Boss einfach untergetaucht“, fuhr Jepkins fort. ‚Kein Wunder, dass Pär hier lieber Leitern nimmt…‘

„Dieser Anora oder Mason, von dem ich nicht weiß, zu wem er gehört, hat aber verhindert, dass seine Tochter Cameron ebenfalls untertaucht. Sie sitzt nun in meinem Haus fest, bewacht von ein paar Männern, die wohl zu Anora gehören. Cavic will mit seiner Tochter und ihrem geliebten Jonathan von hier verschwinden. Dazu wird er das Atlantisshuttle nutzen. Jonathan hat sich in Cavic Tochter verliebt, aber ihr Vater wollte die Verbindung eigentlich nicht, doch jetzt ist es ja egal. Ich bin Camerons Leibwächter.“ Die letzten Sätze galt wohl Noé, denn die beiden Pilotinnen kannten diesen Teil der Geschichte ja schon. ‚Mist, jetzt ist die Dashor tatsächlich die einzige Alternative…‘

„So lautet sein Plan: Jonathan wird das Shuttle aus dem Lager in den Hangar schaffen, Cavic kümmert sich darum, dass der Raumhafen wieder geöffnet wird und ich und Verstärkung, dies seid Ihr, holen Cameron aus dem Haus. Pär, Du gehst schon mal vor, holst Deine Mutter ab und dann die Sachen aus dem Versteck. Deine Mutter kennt den Treffpunkt. Geh!“ Ohne ein weiteres Wort lief der jüngere Mann los. Er schaffte es aber irgendwie, ein traurig-freches Lächeln in Noés Richtung zu schmuggeln. ‚Irgendwie wird er mir fehlen.‘

„Ich habe selbst eine Pistole, ich will sie aber nicht einsetzen müssen. Für Euch wären diese Waffen verfügbar: Zwei Schallgranaten, die irgendwelche xenophoben Typen entwickelt haben, sehr effizient und wirkungsvoll. Dazu drei Teleskopschlagstöcke. Cameron ist allein im Gästezimmer. Ich werde die Türwache ausschalten. Ihr geht über den Seiteneingang rein, werft die Granaten in den Raum, wo die Wachen sind, holt Cameron und dann bringe ich uns alle auf einem anderen Weg in den Hangar“, beendete Jepkins seine Ansprache und wartete auf ihre Reaktion. ‚Halt, halt, viele Fragen, wirklich viele Fragen. Der Plan hat so viele Löcher, dass ganze Bäche durchfließen könnten. Warum sollten wir dabei…‘

Als niemand etwas sagte, fuhr der Mann fort: „Ich schätze, Ihr fragt Euch, warum Ihr es überhaupt tun sollt, außer der Credits wegen.“ ‚Sieht man mir neuerdings an, was ich denke, oder was?‘ „Nun, ohne Cavic bekommt Ihr das Shuttle nicht zurück. Ganz einfach. Und Cavic kann niemanden seiner Leute mehr wirklich trauen. Gegen Euch hat er ein Druckmittel. Und ein letzter Punkt, ehe ich noch ein paar Details mehr erkläre, eigentlich zwei Punkte. Wenn jemand nicht mitmachen will, dann jetzt raus damit, ein paar Stunden Warterei in diesem Tunnel wären die Alternative. Und solltet Ihr keinen Mist im Haus machen, wird niemand hier wissen, dass Ihr darin involviert wart. Alle, die es wissen, sitzen in ein paar Stunden in einem Shuttle, das Narshad auf Nimmerwiedersehen verlässt. Also?“

‚Ich bleibe dabei, der Plan, eigentlich ist es schon vermessen, dieses Konstrukt überhaupt als Plan zu bezeichnen… Es kann nur schiefgehen, aber woher soll ich sonst ein Shuttle bekommen. Ich denke Vanessa wird deshalb auch dabei sein und Noé? Ich wünschte, ich hätte Zeit für eine Lageanalyse, aber wenn ich hier vielleicht stundenlang in dem Tunnel eingesperrt bin, nütze ich ja erst recht niemanden etwas… Will ich noch länger darüber nachdenken? Nein, ich bin Pilotin, wir handeln schnell, aggressiv und energisch! Sprich, ohne nachzudenken...‘

„Ich bin dabei“, sagte Kyoko und zuckte leicht mit den Achseln. ‚Ich sag doch, Herz-Schmerz-Seifenoperstoff vom Allerfeinsten. Ich sollte das aufschreiben und dann als Drehbuch verkaufen. Irgendein Kanal kauft mir das Zeug bestimmt ab und dann werde ich reich… Aber blöd nur, wenn sie eine Fortsetzung verlangen. Ich glaube, um mir solches Zeug auszudenken, fehlt mir schlichtweg die Phantasie…‘

1.28 Uhr

Noé Chambers
04.04.2009, 18:39
Narshad – Dritte Ebene [Seitentunnel 3A/7]
Uhrzeit: 01:25

Nahkampf.. Nahkampf, für was hält er mich? Ich knall den Hurensohn einfach ab, da kann er mit den Händen wedeln und im asiastyle kreischen wie er will. Noés Rechte Hand griff jedoch ins Leere.
„Ups..“ flüsterte sie reflexartig. Hat er das gemerkt? Nein, Glück gehabt. Mist.. die Knarre ist im Rucksack. Für was hält er sich? Scheiß Greis. Sie biss sich feste auf die Unterlippe. Ruhig bleiben, willst du Credits oder nicht? Hmf, scheiß Credits..

Den weiteren Ausführungen von Pärs Vater, welcher scheinbar der Lehrmeister des Laberns für seinen Sohn war, folgte sie wortlos.Wieso denkt er überhaupt, nur er hätte ne Waffe? Ich könnt ihn einfach umlegen.. Creds Noé, Creds! Außerdem sind hier noch drei.. „Pär, Du gehst schon mal vor, holst Deine Mutter ab und dann die Sachen aus dem Versteck..“ Noé grinste flüchtig. ..zwei andere.. aber die sind unbewaffnet, glaub ich… leg´s einfach nicht drauf an, hol dir die Bezahlung, schieß diesem Jepkins am Ende in den Rücken und dann lebe weiter wie gehabt.
Ohne sich weiter Gedanken über übertrieben Rache oder hinterhältiger Verrätertaktiken zu machen folgte sie auch den letzten Passagen der Erklärung mehr oder weniger aufmerksam, bis er schließlich zum Ende kam.

„Wenn jemand nicht mitmachen will, dann jetzt raus damit, ein paar Stunden Warterei in diesem Tunnel wären die Alternative. Und solltet Ihr keinen Mist im Haus machen, wird niemand hier wissen, dass Ihr darin involviert wart. Alle, die es wissen, sitzen in ein paar Stunden in einem Shuttle, das Narshad auf Nimmerwiedersehen verlässt. Also?“

„Ich bin dabei.“ Lies Kyoko nun verlauten, woraufhin sich Jepkins Blick auf die übrigen zwei Frauen fixierte, Noé seufzte flüsterleise und nickte dann. „Sicher.“ Du willst einen Auftrag erledigen, wo niemand draufgehen soll? Haha, in der Hölle! Das klappt schon.. irgendwie.. vielleicht.. hoffentlich..

Uhrzeit: 01:28

Vanessa Sorax
04.04.2009, 19:41
System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene
Seitentunnel 3A/7

„Hey! Wenn das hier irgendeine Mafiafamilieanbeinpinkelaktion ist, dann hoffe ich für dich, dass es dafür nen großen, und ich meine wirklich großen, Bonus gibt.. und überhaupt..?“, bemerkte Noé plötzlich.
‚Hmm... klingt ganz nach einer Söldnerin, auch die Ausdrucksweise passt. Aber ein Bonus wäre echt fein. Immerhin hab ich momentan auch keine andere Einnahmequelle…’

Jepkins brachte die Lage aber sehr schnell wieder unter Kontrolle. Anschließend erklärte er die Lage und das Rohkonzept von einem Plan und schickte Pär schon mal voraus seine Mutter abholen.

‚Klingt eigentlich einfach. Rein, mit Cameron raus und dann hoch zu den Shuttles und weit weg. Gefällt mir und wenn man dabei noch ein paar Credits abstauben kann… Verdammt, wer ist eigentlich die Söldnerin hier?’

Kyoko und Noé willigten ein und alle Blicke ruhten auf Vanessa. Irgendwie hatte sie die indirekte Frage verschwitzt, reagierte dann aber augenblicklich. „Natürlich, ich bin auch dabei.“ ‚Was hat er vorher von Waffen gesprochen, Schlagstöcke? Äußerst effektiv. Ich freue mich wirklich schon darauf wieder im Shuttle zu sitzen. Dann bleibt gibt’s immerhin noch die Schieß-dir-selbst-einen-Tunnel-und-hau-ab Option.’

„Gib mir einen Schlagstock, mit den Granaten kann eine meiner Begleiterinnen“, Vanessa schaute zu Kyoko, „bestimmt besser umgehen.“

Jep teilte jeden einen Schlagstock aus und gab jeweils eine Granate Kyoko und Noé. „Dann mal los, oder ist noch was unklar?“, fragte er zum Schluss noch. ‚Ja, warum plappert Pär soviel?’

01:29

Kyoko Young
04.04.2009, 21:18
[Seitentunnel 3A/7]

Kyoko war nicht überrascht, nichtsdestotrotz doch erfreut, dass alle an der Aktion teilnehmen würden. Sie nahm die Granate und den Schlagstock in Empfang. ‚Je mehr, desto besser. Und ziemlich gut gelaufen bis jetzt, denn wenigstens gab es keine wirklich hässliche Auseinandersetzung. Klein-Noé scheint eine kurze Zündschnur zu haben. Oder gibt's etwa doch noch Ärger?‘

Jepkins hatte sich nämlich vor Noé aufgebaut und musterte eindringlich deren Rucksack und die Anzeige seines Omnitools. ‚Hölle, stimmt. Sie könnte da alles Mögliche drin haben. Drogen, Waffen, Sprengstoff, vielleicht sogar ein paar Snacks… Hunger!‘

„Ah, junge Dame, wir hatten zwar einen holprigen Start und ich weiß zu schätzen, dass Sie sich hier ein paar Credits verdienen wollen. Ich fürchte aber, ich kann Sie nicht mit einer Waffe in die Haupttunnel lassen. Es gibt da eine Unmenge Detektoren und wenn Sie nicht zufällig über einen entsprechenden Chip in der Waffe verfügen, dann springen die sofort an. Wäre dann das Ende unseres kleinen Planes. Gäbe dann aber auch keine Credits. Würden Sie also so freundlich sein, das Magazin herausnehmen und es einer Person Ihres Vertrauens geben. Am besten mir?“ Jepkins wirkte gelassen und hatte seine Hände locker in die Hüften gestemmt.

‚Hmpf. Ob er vorhin schon gewusst hat, dass die Kleine eine Waffe im Rucksack hat, wenn sie denn eine drin hat? Sie ist ja wohl eine Kriminelle oder Söldnerin, natürlich hat sie eine Waffe darin. Ist ja nicht wirklich unüblich für diesen Menschenschlag, oder? Ob Vanessa so was auch mit sich rumschleppt? Mein Zeug liegt ja fein säuberlich in einem Shuttle. Toll, da ist es echt nützlich. Hat Jepkins vorhin aber hoch gepokert. Oder er wusste, dass er schneller an seiner Pistole ist, als Noé den Rucksack aufkriegt… Auch egal. Mal sehen, wie sie reagiert?‘

1.29 Uhr

Noé Chambers
04.04.2009, 22:05
Narshad – Dritte Ebene [Seitentunnel 3A/7]
Uhrzeit: 01:29

Noé starrte verwirrt auf die Granate und den Schlagstock, bis Jepkins sie aus dieser verpeilten Starre riss.

„Ah, junge Dame, wir hatten zwar einen holprigen Start und ich weiß zu schätzen, dass Sie sich hier ein paar Credits verdienen wollen. Ich fürchte aber, ich kann Sie nicht mit einer Waffe in die Haupttunnel lassen. Es gibt da eine Unmenge Detektoren und wenn Sie nicht zufällig über einen entsprechenden Chip in der Waffe verfügen, dann springen die sofort an. Wäre dann das Ende unseres kleinen Planes. Gäbe dann aber auch keine Credits. Würden Sie also so freundlich sein, das Magazin herausnehmen und es einer Person Ihres Vertrauens geben. Am besten mir?“

Äh.. Hä? „Äh.. hä?“ Saubere Antwort! Du bist ja dumm! Sie schüttelte kurz leicht den Kopf und schaute dann zu dem Mann hoch, während sich alle anderen Blicke wiederum auf sie legten.

Meine Waffen.. meine lieben schönen Waffen.. die sind doch noch jungfräulich... und diese Freundlichkeit, was ist jetzt los..? Nach kurzer Bedenkzeit entschied sich Noé jedoch, ihrem Gegenüber noch eine Chance zu geben. Ohhhkay, dann hält mich der Rest hier vielleicht nicht für.. ähm, was auch immer sie mich halten.

„In Ordnung, dann halt das mal kurz…“

Mit den nun freien Händen lockerte sie, unter neugierigen Blicken, den Träger ihrer Tasche und aktivierte ihr Com, dessen leichtes orangenes Leuchten ausreichte, um zumindest Umrisse des Inhalts zu zeigen. Ne richtige Entwaffnung und das sogar freiwillig.

Noé betrachtete kurz theatralisch ihre Pistole und entfernte das Magazin. „Ich gebe es einer meiner.. Partnerinnen, nur für den Notfall.“

Sie reichte Kyoko ihr Pistolenmagazin und nach dem sie ihre Pistole wieder verstaut hatte, zog sie, zur Überraschung aller, ihr Präzisionsgewehr hervor, was dazu führte dass Noé sich verlegen auf die Unterlippe biss. Was die jetzt denken müssen.. was die erst denken, wenn sie die Ersatzmagazine sehen.

Mit einem leisem Geräusch entlud Noé die Patrone, welche sich bereits im Lauf befand und entfernte anschließend dass Magazin, welches sie wiederum Vanessa reichte. Schließlich verstaute sie ihre Waffen wieder in ihrer Tasche und schwang sich diese gekonnt über die Schultern.

„Gut, dann..“ „Äh.. noch nicht ganz.“ Die Kriminelle entfernte als letztes noch ihr Ersatzmagazin von ihrem Gürtel und reichte dieses Jepkins, dieser übergab ihr als Gegenleistung erneut den Schlagstock und die Granate.

„Ein Apfel und ne Banane zum kämpfen..“ rutschte es ihr leise, scherzhaft über die Lippen.Zum Glück hat er keinen Alarm geschlagen, ob er überhaupt gemerkt hat, dass das originale Allianzwaffen waren? Sonst hält man mich am Ende nur für irgendeinen Marine, der sich hier eingeschlichen hat..

Uhrzeit: 01:32

Vanessa Sorax
04.04.2009, 22:26
System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene
Seitentunnel 3A/7

Nachdem Jepkins die Stöcke und Granaten ausgeteilt hatte überprüfte er noch Noés Rucksack und fand scheinbar noch andere Waffen.
„Ah, junge Dame, wir hatten zwar einen holprigen Start und ich weiß zu schätzen, dass Sie sich hier ein paar Credits verdienen wollen. Ich fürchte aber, ich kann Sie nicht mit einer Waffe in die Haupttunnel lassen. Es gibt da eine Unmenge Detektoren und wenn Sie nicht zufällig über einen entsprechenden Chip in der Waffe verfügen, dann springen die sofort an. Wäre dann das Ende unseres kleinen Planes. Gäbe dann aber auch keine Credits. Würden Sie also so freundlich sein, das Magazin herausnehmen und es einer Person Ihres Vertrauens geben. Am besten mir?“
‚So einen Chip muss ich mir zulegen. Andererseits bin ich mit einer Pistole oder Schrotflinte auch nicht viel gefährlicher als ohne. Habe ich eigentlich schon gesagt, wie sehr ich Bodenkämpfe hasse?’

Widerwillig zog Noé eine Pistole aus dem Rucksack, entfernte mit dem Kommentar: „Ich gebe es einer meiner.. Partnerinnen, nur für den Notfall.“, demonstrativ das Magazin und überreichte es Kyoko.
Danach packte sie die nun mehr oder weniger nutzlose Pistole wieder in den Rucksack und zog ein Präzisionsgewehr hervor.
‚Söldnerin? Das ist eine ausgebildete und bis an die Zähne bewaffnete Soldatin. Hoffentlich nicht irgendein Allianzgeheimdienst, der uns die Hölle heiß macht. Allerdings hat die Allianz keinerlei Anschuldigungen gegen mich und dass ich von Cerberus ein Shuttle entwendet habe, wird sie auch nicht weiter stören. Aber dann wäre ich die Dashor sicherlich los. Und das geht schon mal gar nicht!’

Plötzlich drückte Noé Vanessa das Magazin des Gewehrs in die Hand. Erschreckt nahm sie es an sich und verstaute es in einer der Außentaschen ihrer Rüstung. Ein weiteres Magazin übergab die junge Frau anschließend Jepkins. ‚Soll ich sie mal darauf ansprechen ob sie von der Allianz ist? Besser nicht, eventuell hat Jepkins etwas dagegen und wir können die Hilfe einer professionelle Kämpferin sicherlich benötigen.’

Während Noé ihre Waffe wieder verstaute und Jepkins sie dabei nicht aus den Augen ließ nutzte Vanessa die Gelegenheit um Kyoko ganz kurz ihre Gedanken mitzuteilen. „Könnte vom Allianz Geheimdienst sein, oder?“, flüsterte sie zu ihrer Partnerin.

Gleichzeitig murmelte Noé irgendwas, das Jepkins die Augen verdrehen ließ.

01:32

Kyoko Young
04.04.2009, 22:53
[Seitentunnel 3A/7 -> Hauptverbindungsgang -> Haus Jepkins]

Kyoko hielt plötzlich ein Magazin in der Hand. ‚Toll, jetzt habe ich wenigstens etwas mehr zum Werfen… Und von wegen Waffe im Rucksack. WAAAAFFEN! Mehrzahl. Ich sollte sie nicht unterschätzen. Aber wahrscheinlich hält Jepkins sowieso ein Auge drauf…‘ Vanessa beugte sich herüber und flüsterte: „Könnte vom Allianzgeheimdienst sein, oder?“

‚Dann wäre ich allerdings ziemlich überrascht! Kann das sein? Nein, ich meine, dann wäre ihre Tarnung schier perfekt, aber andererseits warum sollte sie dann Allianzausrüstung demonstrativ mit sich rumschleppen. Wir haben extra alles an Bord gelassen. Weil es unwahrscheinlich ist, dass Allianzgeheimdienstleute Allianzausrüstung mitnehmen, es sei denn die Gegenspieler vermuten… Nein, stopp… Kopfschmerzen!‘

„Keine Ahnung, ich kenne mich da nicht wirklich aus. Aber…“, begann die Pilotin eine Erwiderung, ehe sie von Jepkins unterbrochen wurde. „Nun denn, damit wären alle wesentlichen Dinge geklärt. Übrigens nette Waffen, die Du da hast. Waren bestimmt nicht billig. Andererseits nach dem Citadelblitz gibt’s eine Menge davon auf dem Markt.“ Der Mann nickte Noé zu.

„Wir sollten in zwei Gruppen gehen. Vanessa, Kyoko. Ihr kennt ja den Weg zu meinem Haus. Geht einfach ein paar Meter weiter Richtung Metalltore. Ich schicke dann Noé mit dem Schlüssel zum Seiteneingang zu Euch. In diesem Chip ist der Grundriss des Hauses.“ Jepkins reichte Kyoko die Speichereinheit. ‚Bin ich wohl die Chefin vom Team. Juhu. Karriereziel erreicht. Ein eigenes Kommando…‘

„Ihr geht durch den Seiteneingang, den kleinen Flur runter. Dann kommt eine Tür. Ihr solltet dort am Boden das Licht vom Treppenhaus sehen. Geht das aus, dann Tür auf, Granaten in das gegenüberliegende Zimmer und weiter zum Euch bekannten Gästezimmer. Dann wieder raus durch die Seitentür. Mit Cameron versteht sich.“ ‚Klar versteht sich. Ist ja der Job!‘

„Sie wird Euch nicht erwarten, aber ist ein cleveres Mädel und wird es verstehen. An der Seitentür warte ich. Ach ja. Niemand von uns mehr im Haus. Jeden, den Ihr trefft, solltet Ihr mit dem Schlagstock Bekanntschaft schließen lassen.“ Jepkins klang abgebrüht. ‚Was habe ich denn erwartet. Wodurch wird man wohl Leibwächter der Bosstochter? Bestimmt nicht dadurch, dass man sie in Modefragen berät oder ihr Gutenachtgeschichten vorliest…‘

„Mir nach!“ Jepkins ging voran und kurze Zeit später waren sie aus dem Seitenstollen heraus und wieder in den abgedunkelten Haupttunneln. Kyoko ging mit Vanessa den Weg zum Haus zurück, währen der Einheimische und Noé einen anderen Weg nahmen. „Und. Nervös?“

1.40 Uhr

Vanessa Sorax
04.04.2009, 23:43
System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene
Seitentunnel 3A/7

„Keine Ahnung, ich kenne mich da nicht wirklich aus. Aber…“, flüsterte Kyoko zurück, wurde allerdings von Jepkins unterbrochen, bevor sie den Satz vollenden konnte.

„Nun denn, damit wären alle wesentlichen Dinge geklärt. Übrigens nette Waffen, die Du da hast. Waren bestimmt nicht billig. Andererseits nach dem Citadelblitz gibt’s eine Menge davon auf dem Markt.“, sprach er.

‚Was hat das mit dem Blitzkrieg zu tun? Sind die Waffen etwa Allianzausrüstung? Ich kenn mich in diesem Bereich definitiv zu wenig aus.’

Jepkins unterteilte die Gruppe in zwei Zweierteams, übergab Kyoko eine Chipkarte mit den Plänen des Hauses und erklärte nochmals kurz den Ergreifungsplan. „Jeden, den Ihr trefft, solltet Ihr mit dem Schlagstock Bekanntschaft schließen lassen“, endete Jep seine kleine Ansprache.

‚Eh klar! Wenn sich was bewegt wird es getötet, gehäutet und aufgehängt. Mit bloßen Händen natürlich. Außer es handelt sich um unseren Schützling. Sonst noch was?’

„Mir nach!“, befahl Jepkins und trottete los und alle drei Frauen hinterher. ‚Wenn Pär davon wüsste würde er vermutlich seinem Vater die Augen auskratzen. Eigentlich weiß er es ja. Hmm.. schön langsam wird’s Zeit zum Schlafen gehen, aber vermutlich werden wir die Nacht durchmachen. Das letzte Mal als ich eine Nacht durchgemacht habe, war das aber lustiger. Mehr Leute, Musik, was zum Trinken und keine Schlagstöcke, Entführungen oder sonstige Unannehmlichkeiten. Eigentlich wäre ich mit einer heißen Dusche auf der Dashor schon zufrieden.’

Nachdem die vier den Seitentunnel verließen und wieder in einem Haupttunnel traten bogen Jepkins und Noé ab, während Kyoko und Vanessa den direkten Weg zum Haus nahmen. „Und. Nervös?“, fragte Kyoko gerade als sie bereits das Haus sahen.
Vanessa warf ihr einen mehrdeutigen Blick zu. „Wenn ich ehrlich bin, dann würde ich dieses Ding“, sie hielt den Schlagstock hoch, „in eine Schaufel verwandeln und mich hier eingraben bis alles vorbei ist. Setzt mich in ein Cockpit und ich kämpfe mich durch Unmengen an feindlichen Verbänden, aber so was hier - heimliche Manöver in einem dunklen feindbesetzten Haus - darauf kann ich verzichten.“

Die beiden gingen an Jepkins Haus vorbei und erreichten den Seiteneingang, welcher im schützenden Schatten der sowieso nur noch schwach leuchtenden Straßenlaternen lag.

01:45
Anmerkung: Die Zeit kann noch angepasst werden

Noé Chambers
05.04.2009, 00:09
Narshad – Dritte Ebene [Jenkins Haus, Seiteneingang]
Uhrzeit: 01:42

Hier sieht es ja total.. uäh.. aus.. irgendwie.. ach egal. Noé und Jepkins waren inzwischen von dem anderen Team getrennt worden und so marschierte sie blind hinter ihrem Vordermann her.
Nachtmensch! Nachtmensch! Lüge! Leichenkind! Hör auf! Noé verjagte ihr nerviges, sie ständig triezendes Selbst mit ein paar Kopfschüttlern, wohl wissend, dass es ihr sowieso nur ein paar Sekunden bis eine Minute Ruhe brachte.

Hmf, ein Schlagstock, in welcher Zeit leben wir eigentlich? Und wieso wollen die.. „Gut, wir sind da, also weiter im Plan.“ Hu? Ich hab jetzt irgendwie mehr erwartet... wozu bitte die Trennung? Jepkins reichte der überraschten Noé unauffällig eine Chipkarte, bevor er weiter sprach. „Die nächste Gasse rein, dann kommst du zum Eingang. Die zwei Anderen sollten bereits da sein.“

„Verstanden.“ Er labert wesentlich weniger als sein schmieriger Sohn, zumindest weniger nutzloses Zeug. Mit diesen Gedanken entfernte sie sich von dem Mann und wie sich herrausstellte, hatte er Recht behalten, denn Noé konnte kaum eine Minute später zwei weibliche Gestalten vor einem unscheinbaren, nur düster beleuchteten Eingang erkennen.

Uhrzeit: 01:47

Kyoko Young
05.04.2009, 15:29
[Haus Jepkins]

Kyoko hörte schon an Vanessas Stimme, dass sie sich in der Situation nicht wohlfühlte und das, was sie dann sagte, bestätigte diese Vermutung: „Wenn ich ehrlich bin, dann würde ich dieses Ding“, sie hielt den Schlagstock hoch, „in eine Schaufel verwandeln und mich hier eingraben bis alles vorbei ist. Setzt mich in ein Cockpit und ich kämpfe mich durch Unmengen an feindlichen Verbänden, aber so was hier, heimliche Manöver in einem dunklen feindbesetzten Haus, darauf kann ich verzichten.“

„Tja, ich kann Dir nur sagen, was mir einmal gesagt wurde, vor langer Zeit, an einem sehr schmutzigen, sehr kalten Ort: Trotz aller Raumschiffe, Superwaffen und Technologie wird am Ende der Kampf immer zwischen Personen geführt. Und da kann ein Messer, in unserem Fall, ein Stock, genauso tödlich sein“, erwiderte die Pilotin. „Und das hier, ist ein wirklich sehr gutes Beispiel für diese These.“

‚Sie muss ja nicht wissen, dass ich in einem schlammgefüllten Graben lag und während der Nahkampfausbildung gerade einen kleinen hysterischen Anfall gehabt hatte, ganz nach dem Motto: Ich bin Pilotin und kein gottverdammter Marine! Worauf eben diese Worte vom Gunny de Kronk kamen. Ich glaube, ich denke öfter an ihn, als an meine Familie. Ganz schlechtes Zeichen!‘

„Das Wichtigste: Keine Hemmungen haben, einfach durchziehen. Sind effizient diese Teile“, beende Kyoko ihren Vortrag. Sie kamen nun an der Seitentür des Hauses an, von Noé war noch nichts zu sehen, so dass die Pilotin die Gelegenheit nutzte, den Lageplan zu studieren. Dann tauchte ihre neue Begleiterin auf und hielt eine Chipkarte hoch.

Kyoko ergriff das Wort: „Gib sie mir bitte! Ich nehme die Spitze. Bis zu der Tür, die Jepkins erwähnt hat, sind es circa zehn Meter. Gegenüber der Raum, wo die Wachen sein sollen. Ich werfe die Granate, danach müssen wir im Treppenhaus nach links oben. Zwei Etagen darüber ist das Gästezimmer. Direkt gegenüber der Treppe. Ich gehe zuerst rein in das Zimmer. Cameron kennt mich. Dann hoffen wir, dass wir uns sauber zurückziehen können.“

Die Pilotin hatte schnell und eindringlich gesprochen, warf einen kurzen Blick in die Runde und fuhr fort: „Vanessa. Du gehst an der linken Wand, Noé an der rechten.“ Sie nahm das Magazin heraus und drückte es Vanessa in die Hand. „Wenn die Sache schiefläuft, dann gibst Du das Magazin sofort Noè.“ Sie wandte sich an die andere junge Frau. „Und Du solltest die Pistole irgendwo haben, wo Du sie schnell herausholen kannst.“

Sie blickte Noé tief in die Augen. „Und im Austausch für das Magazin gibst Du Vanessa dann das Gewehr. Ich schätze, Du bist die beste Schützin von uns und daher wäre die Pistole die Waffe der Wahl für einen Kampf im Haus. Vanessa soll mit dem Gewehr vor allem Eindruck machen. Und halte die zweite Granate ebenfalls bereit. Die Schutzperson heißt Cameron, sie ist circa Eins Sechzig, Fünfundsechzig, hellbraune Haut, schlank und hat schulterlanges gelocktes dunkles Haar. Auf sie nicht schießen! Fragen?“

‚Wow. Ich bin die perfekte antirumgonische Reinkarnation von Gunny de Kronk! Er würde jetzt bestimmt sehr selbstzufrieden wirken und milde auf mich herablächeln: Gut gemacht, Collegegör! Gut gemacht!‘ Sie verzog kurz das Gesicht. ‚Schade, dass er gefallen ist... Aber heute werde ich dich stolz machen,Gunny! Hua!‘

1.49 Uhr

Vanessa Sorax
05.04.2009, 23:59
System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene
Haus Jepkins

„Tja, ich kann Dir nur sagen, was mir einmal gesagt wurde, vor langer Zeit, an einem sehr schmutzigen, sehr kalten Ort: Trotz aller Raumschiffe, Superwaffen und Technologie wird am Ende der Kampf immer zwischen Personen geführt. Und da kann ein Messer, in unserem Fall, ein Stock, genauso tödlich sein. Und das hier, ist ein wirklich sehr gutes Beispiel für diese These. Das Wichtigste: Keine Hemmungen haben, einfach durchziehen. Sind effizient diese Teile.“, erwiderte Kyoko auf Vanessas Zustandsbekundung.

‚Irgendwie barbarisch. Naja, auch nicht barbarischer als eine Feuerwaffe oder ein Torpedo aus einem Shuttle. Man ist nur näher dabei.’ Vanessa schauderte.

Nachdem Noé eintraf übergab sie die Zugangskarte an Kyoko und die Pilotin verfeinerte nochmals den Angriffsplan. Außerdem teilte sie noch ihren Notfallplan mit und übergab Vanessa das Magazin von Noés Pistole.

‚Ich und ein Präzisionsgewehr? Das ist wie ein Varren mit einem Schlachtschiff. Sieht gefährlich, kann aber nicht. Wird schon gut gehen.’ Während Vanessa ein wenig in Gedanken versunken war murmelte Noé irgendwas zu Kyoko aber sie konnte es nicht verstehen. Vermutlich war es aufgrund des Gewehrs.

„Die Schutzperson heißt Cameron, sie ist circa Eins Sechzig, Fünfundsechzig, hellbraune Haut, schlank und hat schulterlanges gelocktes dunkles Haar. Auf sie nicht schießen! Fragen?“ ‚Aye, aye Sir... äh... Ma’am.’

Nachdem keine Fragen mehr kamen öffnete Kyoko den Seiteneingang und die drei schlichen lautlos in den Flur. Vanessa und Noé hatten ihre Schlagstöcke einsatzbereit ausgezogen, während Kyoko bereits die Schallgranate in der Hand hielt.

Die Tür am Ende des Ganges knarrte leise als Kyoko sie öffnete. Vanessa zuckte zusammen, beruhigte sich aber gleich wieder nachdem sie zwei Stimmen aus dem gegenüberliegenden Raum, der Küche, vernahm. Zwei Stimmen die sich fröhlich miteinander unterhielten und nichts von der bevorstehenden Gefahr ahnten. Die Tür zur Küche war einen Spalt breit offen und ein dünnes Lichtband erhellte das Treppenhaus.
‚Ideal, somit können wir die Granate schön heimlich platzieren, wenn Trucker das auch mitbekommt. Aber sie ist ja nicht auf den Kopf gefallen - also nicht dumm, mein ich. Physisch hat ihr Kopf schon einiges abbekommen. Verdammt! Weniger denken, mehr aufpassen!’

Kyoko bückte sich zu dem Spalt und warf einen kurzen Blick in die Küche. Anschließend aktivierte sie die Schallgranate und deutete mit den Fingern: Drei… Zwei… Eins… und mit einem Schwung ließ sie die Granate in die Küche fliegen. Im selben Augenblick knallte sie die Tür zu und machte einige Schritte rückwärts.

Ein lauter Knall und eine Erschütterung waren die Ergebnisse dieser Tat. Die Gruppe verlor keine Zeit und lief ohne Rücksicht auf weiteren Lärm die Treppe hinauf. ‚Wer bis jetzt nichts mitbekommen hatte, der hört uns auch nicht rennen’

Nachdem sie die Stiege in den ersten Stock überwunden hatten deckte Noé die rechte und Vanessa die linke Seite, während Kyoko wie geplant vorausging. Auch sie hatte jetzt den Schlagstock in der Hand.
Plötzlich hörte Vanessa ein Geräusch hinter einer weiteren Tür und stoppte kurz. Kyoko und Noé hatten dies scheinbar nicht mitbekommen und gingen einige Schritte weiter. Die Tür, vor der Vanessa stehen geblieben war, wurde aufgerissen und ein Mann mit einer Pistole in der Hand stürmte heraus. Er erblickte Noé sowie Kyoko und streckte seinen Schussarm zum Zielen aus. Dabei hatte er Vanessa, die jetzt hinter ihm stand, vollkommen übersehen.

‚Keine Hemmungen haben, einfach durchziehen. Einfach durchziehen!’ Die Worte rasten Vanessa durch den Kopf und ohne weit auszuholen hieb sie den Schlagstock auf die Schulter Wache. Dadurch verfehlte er sein Ziel und der Schuss bohrte sich in die Decke und ließ Staub und Beton herunterrieseln.
Er schrie vor Schmerzen auf aber sein Laut wurde durch einen weiteren, weitaus kraftvolleren Schlag von Vanessa unterbrochen. Als der Schlagstock ihn am Hals traf, sackte er bewusstlos zusammen.

Kyoko und Noé, durch den Schuss alarmiert, hasteten zu Vanessa zurück, während sie gerade die Waffe der Wache von Boden aufhob. Sie drückte die Pistole Kyoko in die Hand. „Das war jetzt aber knapp. Nimm du seine Waffe.“ Vanessa zitterte sichtlich am ganzen Körper.

01:53

Kyoko Young
06.04.2009, 13:55
[Haus Jepkins -> Verbindungsgang]

Kyoko war nicht nervös. Sie verspürte zwar durchaus Furcht und auch etwas Angst, aber sie war nicht nervös. Sie war noch nie in einer derartigen Situation gewesen und ihr war bewusst, dass es ein großes Risiko war, ohne Helm und ohne Schusswaffe in ein Haus einzudringen, aber es war der einzig ihr bekannte Weg, um an ein Shuttle für das Landungsteam zu kommen. Und für einen guten Soldaten kommt die Mission immer zuerst, ungeachtet der Gefahren und ungeachtet eigener Bedenken. Und Kyoko war ein guter Soldat. Deswegen musste sie dies hier tun.

Das Licht im Treppenhaus war schon erloschen, das Zeichen, dass sich Jepkins erfolgreich um die Türwachen gekümmert hatte, und so öffnete die Pilotin rasch und entschlossen die Tür des Seitenflures und platzierte dann ihre Granate in der Küche, dort wo die Hauswachen waren. Sie bewegte sich dabei so, wie sie es im Training gelernt hatte. Trotz der langen Zeit erinnerte sich ihr Körper sehr gut an die Lektionen. Nach der Explosion wandte sich die Gruppe die Treppe hinauf.

Unterwegs gab es einen heiklen Zwischenfall, als sich ein weiterer Wachposten einschaltete, aber Vanessa löste die Situation. Kyoko zuckte nur einen Moment, als der Schuss brach. Sie erhielt von der anderen Pilotin eine Pistole und zum ersten Mal schlichen sich unerwünschte Gedanken ein. ‚Gut gemacht, Vanessa, hätte ich nicht erwartet. Und Himmel, endlich eine richtige Waffe!’ Sie klopfte ihrer Begleiterin kurz aufmunternd auf die Schulter und ging dann weiter, sich wieder voll auf die Aufgabe fokussierend.

Noé, die wegen des Gewehres zwar etwas gemurrt hatte, erwies sich aber als umsichtige und erfahrene Kämpferin. Sie bewegte sich katzengleich und schien ihre Augen überall zu haben. Im dritten Stock, vor dem Eingang zum Gästezimmer, bedeutete Kyoko den beiden anderen Frauen, sich außerhalb der Türfläche zu postieren. Dann öffnete sie vorsichtig die Tür und sah in eine Pistolenmündung.

Doch Cameron erkannte sie und ließ die Pistole rasch sinken. Die junge Frau war angezogen und wirkte ob der nächtlichen Besucher nur mäßig überrascht. „Ich hatte mich schon gefragt, wen Dad schicken würden. Nichts für ungut, aber da Ihr es seid, scheint mein Vater echt in der Klemme zu stecken. Vanessa wartet draußen? Und wer sonst?“

Mit leicht krächzender Stimme antwortete Kyoko: „Draußen, ja. Und noch eine dritte Frau. Noé. Jepkins am Seiteneingang. Können wir?“ Cameron nickte und die Pilotin übernahm wieder die Führung. Rasch stiegen sie die Treppen hinunter und liefen, ja rannten fast durch den Flur zur Seitentür. Dort stand ein wachsamer Jepkins. „Schwierigkeiten?“ Er nickte Cameron fast unmerklich zu. ‚Harte Typen. Beide!’ „Vanessa musste eine Wache mit dem Schlagstock ausschalten. Ich habe jetzt dessen Waffe.“ Kyoko hielt die Pistole ins Licht.

„Dann behalt Sie. Kann nicht schaden.“ Jepkins zuckte die Achseln. „Wir nehmen die Fahrzeugtunnel. Ich bring uns durch das Tor, dann müssen wir die Ebenen hoch bis zum Lager des Hangars. Wir nehmen mein Fahrzeug. Los, los, los!“ ‚Ah das Ding vom Tosh-Gedenkparkplatz. Wenigstens müssen wir nicht laufen.’

1.58 Uhr

Noé Chambers
07.04.2009, 04:28
Antirumgon, Narshad – Dritte Ebene
Uhrzeit: 01:58

„Dann behalt Sie. Kann nicht schaden.“

Was für ein mieser, verlogener Hurensohn! Noés Hand machte eine einfache Bewegung hinter ihren Rücken, - „Wir nehmen die Fahrzeugtunnel.“ Von wegen Waffen werden erkannt, verdammte Möchtegerngangster! – schob sich etwas unter ihre Weste, - „Ich bring uns durch das Tor“ Und ich bring dich um, samt deiner kleinen Scheißfreundin! – und legte sich dann um den Griff ihres bandneuen Kampfmessers.

„Dann müssen wir die Ebenen hoch bis zum Lager.“ - Die einzige Ebene für dich, ist der Tod. - „des Hangars.“ Halt! Chip Noé! Chipsatz! – „Wir nehmen mein Fahrzeug.“ Chipsatz?! – „Los, los, los!“ „Fuck!“ Chipsatz! Scheiße! Blitzartig ließ sie den Griff los und ihre Hand baumelte unscheinbar an ihrer Seite, zumindest hoffte Noé das, dass jedoch alle Blicke nun auf sie gerichtet waren, konnte sie nicht vermeiden. „Äh.. sorry, ehm..“ Ausrede.. Ausrede! Schnell! „Mir ist nur eingefallen, dass ich in meiner Wohnung noch Licht brennt, kostet Geld.“
Noé winkte hastig ab, was Jepkins mit einem gleichgültigen Stirnrunzeln quittierte, während der Rest ein Gesicht machte, als wüssten sie nicht ob sie das nun lustig oder misstrauisch finden sollten. Seinen coolen ‚Los, los, los!’ Auftritt hab ich ihm ja gründlich versaut. „Bewegung jetzt!“

Diesmal schien die Stimmung nicht durch einen spontanen Aufruf gestört zu werden und so machte sich die Fünfergruppe auf den Weg. Das Paket, wie Noé Cameron getauft hatte, einfach weil ihr Namensspeicher momentan eh schon überlastet war, hielt sich an Jepkins, gefolgt von Kyoko und Vanessa, welchen wiederum sie selbst hinter herschlenderte und mit sich beschäftigt war.

Du hast echt Glück, dass das hier so Möchtegerns sind, in jedem anderen Piratenbau wärst du bestimmt schon drei Mal tot! Moment mal, ich glaub ich hab wirklich den Fernseher angelassen… der Strom ist doch eh geklaut! Stimmt! Was ist denn, wenn der Chip auch eine Lüge war? Dann.. äh, hab ich das Messer.. aber eigentlich ist es doch egal, ging doch alles glatt. Gut, Vanessa scheint es nicht gewöhnt zu sein, Leute zu verprügeln, aber sonst.. war sogar noch einfacher, als ein Lager der Garde auszuräumen.
„Tzs..“ huschte es Noé wieder unkontrolliert, jedoch sehr leise, über die Lippen. Weekend-Soldiers... aber Waffenboxen haben für gewöhnlich auch keine Beine und kommen freiwillig mit.

Da alle ihre Vorgänger nun in durch eine einfache, graue Tür in einem Gebäude verschwanden, tat Noé das Selbe und fand sich kurz darauf in einer Art Parkhaus wieder. Ich schätze nicht, dass er mich fahren lässt. Als sie das Fahrzeug sah, auf welches Jepkins zumarschierte korrigierte Noé diesen Gedanken etwas. Ich schätze nicht, dass ich das Ding fahren will..

„Macht schon, wir haben es eilig!“

Uhrzeit: 02:03

Vanessa Sorax
07.04.2009, 13:10
System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene

Wider Erwarten konnten sie Cameron aus Jepkins Haus herausholen und sich davonstehlen. Kyoko durfte sogar die Waffe behalten. Jepkins erklärte noch, dass sie mit seinem Fahrzeug zum Lager des Hangars hochfuhren. ‚Du bist mein persönlicher Held! Wir umgehen die Leiter!’

Nachdem Noé und Jepkins sich noch ein kleines Intermezzo lieferten, marschierten sie los. Durch den Zutritt, den Kyoko und Vanessa schon vor Stunden kennen gelernt hatten, gelangten die fünf wieder zu dem Parkplatz von Jepkins Fahrzeug.

Jepkins verfrachte Cameron, Noé, Kyoko und Vanessa in das Passagierabteil und er selbst nahm wieder den Platz hinter dem Steuer ein. Mit einem Ruck setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. Vanessa genoss die kurze Ruhepause und schloss die Augen. Nach draußen konnte sie sowieso nicht sehen und selbst wenn, mehr als graue Betonwände wären auch nicht zu erkennen.

Sie spürte wie das Fahrzeug nach längerer Geradeausfahrt um eine Kurve fuhr und später nochmals. Die Fahrt dauerte schon an die zehn Minuten.
„Festhalten“, schrie Jepkins plötzlich nach hinten. Keinen Augenblick später hörte Vanessa bereits einen dumpfen Einschlag an der Außenhülle des Fahrzeugs. Blitzartig griff sie nach einer Haltemöglichkeit. Ein weiterer Einschlag ertönte und ließ das gesamte Fahrzeug erzittern. Jepkins fuhr in Schlangenlinien und die Insassen wurden fest durchgeschüttelt.

‚Wer zur Hölle will schon wieder was von uns!’ Noch ein Schlag ertönte und plötzlich bremste das Vehikel hart, zog auf die linke Seite und blieb schief stehen.
„Raus hier, das Fahrzeug ist hinüber!“, war der einzige Kommentar, der von Jepkins kam. Er öffnete die linke Tür und half den anderen raus.
Das Fahrzeug bot ihnen kurz Schutz von den noch unbekannten Angreifern und Vanessa konnte sehen, dass das linke Vorderrad fehlte. Während Jepkins noch Cameron half fragte Vanessa ihre Begleiterinnen: „Irgendeine Idee?“

02:14

Kyoko Young
07.04.2009, 13:46
[Haus Jepkins -> Verbindungstunnel -> Fahrzeugtunnel]

Kyoko wusste nicht, was sie von Noé halten sollte. Dass sie Jepkins nicht leiden konnte, war durchaus nachvollziehbar, aber sie wirkte, trotz ihres jugendlichen und durchaus adretten Aussehens, wie eine tickende Zeitbombe auf sie. ‚Ich glaube, ich werde paranoid. Okay, sie hatte eine Pistole und ein Sturmgewehr im Rucksack und hat nicht mit der Wimper gezuckt, als Vanessa die Wache niedergemacht hat, aber auf der anderen Seite sind wir hier tief unter der Erde, Planetenoberfläche meine ich, und es lauern überall Kriminelle, andere Kriminelle, ich ihrem Fall. Kann man trotzdem schon mal nervös werden… Aber vielleicht überzeugt sie Pär ja auch nachher, mit ihm in die unendlichen Weiten des Galaxis zu fliegen und irgendwo ein neues gemeinsames Leben aufzubauen, als Unterwäschemodel und ihr Agent… Dann sehe ich sie eh nicht wieder! Und vielleicht bin nur ich übervorsichtig und sie ist eigentlich eine ganz nette Person…‘

Während der Fahrt herrschte Stille. Die Anspannung fiel ganz langsam ab und Kyoko verspürte sogar das Verlangen, die Augen zu schließen und etwas zu dösen. ‚Ich glaube einfach nicht, dass das hier wirklich gutgehen wird. Diese blöden Kell Hounds werden ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn sie bemerken, dass ihnen ihre Beute direkt vor der Nase, hehe hübsches Bild für eine Hundegang, also direkt davor entwischt ist. Na gut, noch ist das Shuttle nicht in der Luft, aber den schlimmsten Teil sollten wir geschafft haben. Ich freu mich schon echt auf das stumpfe Warten nachher im Shuttle. Glaube nämlich nicht, dass das Landungsteam hier schon fertig ist. Immerhin steht die Stadt noch in einem Stück. Aber dieses Warten. Wird echt unterschätzt.

Herrliche Aussichten. Keiner schießt mehr auf einen, das größte Risiko ist, dass man sich zu Tode langweilt. Und dann, irgendwann, macht einen der Missionsführer an, weil man die Rückzugsmöglichkeit zerstört hat. Sind aber auch nur Worte, keine Kugeln! Und man bekommt den Anpfiff ja auch vollkommen zu Recht. Und auch, wenn der Captain das Ganze dann noch einmal wiederholen wird und die Karriere vielleicht vorbei ist, was soll’s. Zumindest kriege ich die Chance, das Landungsteam zur Midway zurückzubringen. Und das ist viel viel mehr, als ich noch vor einer Stunde erhofft hätte. Also bin ich zufrieden? Ja, ich bin zufrieden! Es kam eben so, wie es kommen musste und naja, ich komme gleich heil nach Hause und zwar mit dem Team und kann dann mit Mandschu etwas rumalbern, mich über Renegade aufregen, duschen, mir ein tolles Essen vom Chief Carter machen lassen und wenigstens noch eine Weile das tollste Schiff der Galaxis fliegen. Was will ich mehr? Und wenn das keine herrlichen Aussichten sind. Endlich…‘

In diesem Moment schrie Jepkins: „Festhalten!“, und nach einigen scharfen Kurven, die sie offenbar unter Beschuss absolvierten, kam das schwere Fahrzeug schlingernd zum Stehen. Glücklicherweise konnten sie den Passagierraum noch verlassen und Kyoko blickte kurz hinter dem Fahrzeugheck hervor, die Pistole in der Hand. ‚Du hast es ja beschreien müssen! War ja klar! Und absolut nichts zu sehen.‘

„Irgendeine Idee?“, fragte Vanessa. „Gib Noé das Scharfschützengewehr und das Magazin dazu. Nimm dafür ihre Pistole“, antwortete die Pilotin während sie noch einen Blick um das Heck riskierte. Dann peitschte ein einzelner Schuss durch das Dunkel des Tunnels.

2.14 Uhr

Noé Chambers
07.04.2009, 16:22
Narshad – Dritte Ebene [Verbindungstunnel Ebene 3 – 2]
Uhrzeit: 02:01

Noé kletterte als Letzte aus dem Fahrzeug und stützte sich dann mit einer Hand an dieses. Und Sirtan fand meinen Fahrstil beschissen! „Irgendeine Idee?“ „Gib Noé das Scharfschützengwehr und das Magazin dazu. Nimm dafür ihre Pistole.“

Jetzt wollen sie mich natürlich wieder bewaffnet sehen. Das Mädchen warf ihre Tasche auf den Boden und zog die Pistole aus dem Halfter, welche sie daraufhin gegen das Präzisionsgewehr und das dafür passende Magazin tauschte. Als sie grad den Munitionsblock wieder in das Gewehr lud schlug ein erneuter Schuss ein und Noé drückte sich mit dem Rücken an die Außenwand des VANs.

Die Waffe im Anschlag schlich sie auf die Ecke des Fahrzeugs zu. „Wie viele?“ War ihre knappe Frage an Jepkins, die Schulter keinen Zentimeter davon entfernt, aus der Deckung zu rutschen. „Ich konnte“ Der Mann brach ab und duckte sich reflexartig, als es wieder knallte. Die Scharfschützin dagegen lud ihr Gewehr durch und sah aus den Augenwinkeln, wie Kyoko sich an der anderen Ecke des Fahrzeugs postiert hatte. „Vier sehen, vermutlich sind es mehr.“
„Verstanden. Kyoko! Lenk sie ab, damit ich freie Sicht habe!“ Du bist ein Commander! Yay! Sei Still! Sie stellte den Sucher ihrer Waffe noch hastig auf Nachtsicht und als paar Meter neben ihr Schüsse auftönten, duckte sie sich aus ihrem Schutz.

Noés Blickfeld veränderte sich schlagartig. In seinem Mittelpunkt befand sich das Zielkreuz, umrandet von einem grauen Kreis, in dem alles Dargestellte in diversen Grüntönen erschien.
Was sofort herrausstach, waren ein halbes Dutzend Personen, alle Bewaffnet, die sich duckten, um Kyokos Feuer zu entgehen.
„Sechs mindestens, darf ich scharf schießen oder beharrst du auf deiner ‚Wir töten keinen’-Masche?“ Die letzten Worte waren mit einem Hauch Sarkasmus versetzt, jedoch mindestens genauso ernst gemeint. „Spar dir die Sprüche, du wirst bezahlt um uns leben rauszubringen, nicht die.“

„Verstanden.“ Ein rauer, kurzer Knall übertönte das Pistolenfeuer und der junge Körper schlug den Bruchteil einer Sekunde nach hinten, bevor er wieder ruhig in Schussposition hockte „Fünf mindestens, circa 120 Meter entfernt.“ Noé wollte denn Überraschungsmoment ausnutzen, warf sich dann jedoch wieder in Deckung, als sie die Rufe ihrer Gegner hörte. „Sniper! Feuer!“
Der nächste, aufgeschnappte Ruf dagegen lies ihre Miene etwas finsterer und enttäuscht werden. „Jack ist verletzt!“ Nur verletzt.. du musst mehr üben, Noé.

Eine Salve unterbrach ihre Gedanken mit einem metallischen Trommeln, welches genauso schnell wieder abbrach und zu einer beunruhigenden Stille führte.

Kyoko schien mehrmals zu versuchen, die Situation sichten zu können, eben so wie Noé, wurde jedoch bei jedem Versuch von Unterdrückungsfeuer daran gehindert. „Mist verdammter..“ „Ich will hier nicht sterben, können wir einfach weglaufen?!“ Mimimimi.. Bevor Noé ihren Spott in Worte fassen oder jemand anders eine, vermutlich nette, tröstende Antwort an Cameron abgeben konnte, wurden sie von mehreren rumpligen Geräuschen, welche sich anschließend in jenes verwandelte, welches man hört wenn jemand über lose Bleche rennt, unterbrochen.

„Über uns!“ Schrie irgendjemand der Gruppe, Noé glaubte sogar, es waren zwei gleichzeitig und die drei Frauen plus Jepkins rissen die Waffen hoch. Was.. scheiße..

„Ich wusste doch, dass ich dich gesehen hab, so´n süßes Gesicht vergesse ich doch nicht, nicht bis ich einmal drauf... hehe, du weißt, schmutzige Sachen und so.“

„Priest?!“

Ein Mitglied des Vierertrupps, welcher nun auf dem Fahrzeugdach stand oder hockte und auf das Fünferteam unter sich zielte, was diese Aktion erwiderte, lachte leise auf.
„Wusste doch, dass du geil auf mich bist, kennst sogar noch meinen Namen!“ Priests Schrotflinte war auf Vanessa gerichtet, die wiederum auf eine Frau ganz links zielte. „Aber die da sieht auch geil aus. Wie heißt´n du?“ Noch bevor Vanessa antworten konnte, kam Noé ihr zuvor. „Die will sicher nicht, dass du ihren Namen kennst, Schweinepriester!“ Zwei der Angreifer grinsten blöd zu ihrem Anführer, welchem die Beleidigung aber egal war.

„Schluss mit“ Ein lauter Schuss zerriss den Satz und den Boden neben Jepkins, was ihn zum Schweigen brachte.

„Du hältst mal einfach die Fresse, alter Mann, ich will mit den netten Mädels reden! Also Noé, wenn du zu mir hoch kommst, dann kriegst nicht nur ne üppige Bezahlung, wie der Giftzwerg es gesagt hat, dann überlebst du außerdem noch das Ganze hier, vielleicht sogar deine scharfe Freundin auch und dann machen wir mal was zu dritt, hehe..“ Noés Blick wurde wieder etwas düsterer, als Priest ihr dieses Angebot machte.

Dann zählt das hier also zu 'ungewöhnlich'.. Noé! Mehr Geld und weniger Chance auf den Tod! Dann ist deine Chance! Eigentlich ja. Die Kriminelle glaubte, dass sie immer wieder kurze, nervöse oder prüfende Blicke erntete. Dann wäre der Auftrag versaut.. scheiß auf den Auftrag, Credits! Wie gewohnt biss sie sich auf die Unterlippe und stritt sich intern weiter, was für sie eine Ewigkeit schien, waren für den Rest wohl nur ein paar Sekunden und Noé war überzeugt, dass alle ihrer Noch-Kameraden sofort eine Waffe auf sie gerichtet hätte, wenn denn noch eine frei gewesen wäre.

Nach dieser gefühlten Ewigkeit nickte Noé schließlich. „Alles klar.“

Ihr Gewehr senkte sich und sie wagte es gar nicht erst, ihren nun ehemaligen Kameraden einen Blick zuzuwerfen. „Yeah, geile Aktion! Komm hoch!“ unterstütze Priest sie, während die Frau, die auf Noé zielte, ihr Sturmgewehr nun auf Kyoko richtete.

Für Noé herrschte eine Totenstille, als sie einen Fuß vor den anderen setzte und ihre Atmung nervöser wurde. Hoffentlich knallt mich Kyoko oder Jepkins.. oder Vanessa jetzt nicht aus Rache ab...

Die credigierige Verräterin war nun wieder dicht am VAN und somit nur schwer für das Team das Schweinepriesters einzusehen, als ihre Hand seelenruhig die Schallgranate packte, die noch an ihrem Gürtel hing, diese scharf machte und dann nach wenigen Sekunden auf das Dach des Transporters warf.

„Runter!“ War das einzige, was sie Kyoko, Vanessa und dem Rest zurief, bevor Noé sich selbst auf den Boden warf und ein lautes Knallen ertönte.

Uhrzeit: 02:06

Vanessa Sorax
07.04.2009, 18:11
System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene
Verbindungstunnel

„Gib Noé das Scharfschützengewehr und das Magazin dazu. Nimm dafür ihre Pistole.“, antwortete Kyoko. Noé ließ sofort ihren Rucksack auf den Boden nieder und tauschte mit Vanessa die Pistole gegen das Präzisionsgewehr. Ein Schuss hallte wieder durch den Tunnel.

Während Jepkins observierte, machte Noé ihr Gewehr bereit. „Kyoko! Lenk sie ab, damit ich freie Sicht habe!“, befahl sie und lugte um die Ecke.

‚Und was soll ich tun?’ Vanessa duckte sich ebenfalls hinter die Deckung und ging ihre Optionen durch. Auf der einen Seite feuerte Kyoko blind in die Gruppe, auf der anderen Seite waren Noé und Jepkins. ‚Ich werde etwas zurückgehen und beide Gruppen im Auge behalten’

Langsam, die Waffe schussbereit in der Hand, schritt Vanessa zurück. Mehrere Projektile wechselten die Seite und ein Aufschrei bei den Angreifern zeugte von einem oder mehreren Treffern.
Plötzlich tauchten vier Personen auf dem Dach des Fahrzeuges auf. „Über uns!“, brüllte Vanessa und auch Jepkins hatte die Lage erfasst. Vanessa zielte und drückte ab, während sie auf die Gegner zulief, aber dabei auch ein wenig seitlich auswich. Der Schuss verfehlte jedoch sein Ziel und bewirkte nur, dass einige Funken aus dem Blech des Vehikels stoben.

Nachdem das Echo des Schusses verloschen war, kehrte kurz eine Stille ein und ein Mann richtete seine Schrotflinte auf Vanessa, welche ihrerseits auf die Frau auf der linken Seite zielte. „Ich wusste doch, dass ich dich gesehen hab, so´n süßes Gesicht vergesse ich doch nicht, nicht bis ich einmal drauf... hehe, du weißt, schmutzige Sachen und so.“, gab dieser Mann von sich und blickte zu Noé. Seine Waffe blieb jedoch weiterhin auf Vanessa gerichtet.

„Priest?!“

‚Na toll, die kennen sich auch noch. Hätte ich vorher nur genauer gezielt, könnten wir jetzt alle erledigen. Ich hab wieder einmal nicht nachgedacht – Nicht laufen während des Schießens!’

„Wusste doch, dass du geil auf mich bist, kennst sogar noch meinen Namen!“, sprach Priest noch zu Noé bevor er sich wieder zu Vanessa wandte. „Aber die da sieht auch geil aus. Wie heißt´n du?“
Bevor sie reagieren und ihm eine Bosheit an den Kopf werfen konnte, knallte ein weiterer Schuss und Noé unterband mit einem „Schluss mit“ jeden Kommentar von Vanessa. Priest hingegen war mitnichten beeindruckt.

„Du hältst mal einfach die Fresse, alter Mann, ich will mit den netten Mädels reden! Also Noé, wenn du zu mir hoch kommst, dann kriegst nicht nur ne üppige Bezahlung, wie der Giftzwerg es gesagt hat, dann überlebst du außerdem noch das Ganze hier, vielleicht sogar deine scharfe Freundin auch und dann machen wir mal was zu dritt, hehe..“

‚Sie wird doch nicht…’ Einige Sekunden vergingen und Noés Zögern war für alle ersichtlich. Sie fällte einen Entschluss und nickte: „Alles klar.“ Ohne ihre verratene Kameraden nochmals zu beachten, senkte sie das Gewehr und schritt auf Priest zu.

‚Verdammtes Weib! Sollte ich das hier überleben, dann wirst du das noch bereuen.’ Vanessa war kurz davor auf Noé zu zielen und abzudrücken. Damit würde sie zwar ihr eigenes Ende heraufbeschwören aber die Lage war auch schon so schon aussichtslos. ‚Wenn sie sich umdreht. Ich will ihr dabei in die Augen sehen können. Ich will sehen wie ein Verräter stirbt.’ Sie konnte ihre Rage kaum zurückhalten. Die Waffenhand zitterte und die Pilotin bereitete sich darauf vor ihr Ziel zu wechseln.

Als Noé beim Fahrzeug angekommen war, schrie sie laut „Runter“. Reflexartig ließ Vanessa sich auf den Boden fallen und schwenkte die Pistole zu der Verräterin. ‚Dreh’ dich um, damit ich dich sehen kann. Dreh’ dich um!’

Ein Lichtblitz, welcher am Autodach seinen Ursprung fand, durchflutete den Tunnel. Die betonierten Wände reflektierten das Licht und tauchten alles in Weiß. Die Konturen des Fahrzeugs und der Personen auf dem Dach verschwammen in dem gleißenden Licht.
Mikrosekunden darauf rollte eine Donnerwelle über Vanessa und wurde hallte am Ende des Tunnels wieder zurück.

‚Entschuldigung Noé. Das war eine hervorragende Idee. Und ich hätte dich fast umgelegt.’, vergab Vanessa dem Mädchen.
Da sie am weitesten von der Explosion entfernt am Boden lag, war Vanessa auch als erstes wieder auf den Beinen. Sie sprintete zu dem Fahrzeug und sah wie das Dach eingedrückt und verkohlt war. Von den Angreifern waren nur noch Einzelteile zu erkennen und der Anblick ließ Vanessas Magen rebellieren.

Sie schaffte es trotzdem ihren Magen unter Kontrolle zu halten und blickte vorsichtig am Fahrzeug vorbei, wo sie zwei weitere Angreifer auf dem Boden liegen erspähte. Einer der beiden versuchte sich gerade zu erheben, der zweite stöhnte nur.
Vanessa zielte mit ihrer Waffe, die sie noch immer verkrampft in der Hand hielt und feuerte. Ein, zwei, drei Schüsse streckten die aufstehende Person nieder. Bevor sie auf den anderen zielen konnte, knallte ein weiterer Schuss und traf direkt in das Visier des Mannes.

Vanessa wusste nicht wer den Schuss abgegeben hatte, aber nachdem keine weiteren Feinde sichtbar waren, ließ sie sich auf die Knie fallen. Ihr gesamter Körper zitterte von dem Schock und dem Adrenalin. Erst jetzt bemerkte sie, dass ein wegfliegendes Wrackteil ihren linken Unterarm getroffen und den Körperschild an dieser Stelle penetriert hatte.
Die Rüstung konnte den Aufprall nicht völlig abhalten und so tropfte Blut aus einer mehrere Zentimeter langen Schnittwunde.

02:08

Kyoko Young
07.04.2009, 20:34
[Fahrzeugtunnel]

Kyoko spürte die ungeheure Wucht des Einschlages eines Explosivgeschosses. Das Fahrzeug, an dem sie angelehnt stand, wurde angehoben und ihr behelmter Kopf pendelte wild und her und stieß schließlich sogar gegen die metallene Rückwand des Fahrzeuges.

Worte, Schreie, Schüsse, Gedankenfetzen.

„Wie viele?“

„Ich konnte…“

„… vier sehen, vermutlich sind es mehr.“

„Verstanden, Kyoko! Lenk sie ab, damit ich freie Sicht habe!“ ‚Ich bin gemeint!‘

Vorlehnen, anvisieren, schießen.

Gegenfeuer, ducken.

„Sechs mindestens, darf ich schießen…“ ‚Tue es doch einfach, keine Zeit für Vorträge!‘

„Spar Dir die Sprüche…“ ‚Jepkins. Guter Mann.‘

Stellung wechseln, vorlehnen, ohne zu zielen schießen. Auf Überhitzung achten.

„Verstanden.“ Ein alles übertönender Schuss. ‚Treffer?‘

Befriedigung. In Bewegung bleiben. Auf Deckung achten. Schießen.

„Fünf mindestens, circa 120 Meter entfernt.“ ‚Viel zu weit für eine Pistole. Egal. Deckungsfeuer…‘

„Sniper! Feuer!“ ‚Noé scheint getroffen zu haben… Gute Frau!‘

„Jack ist verletzt!“ ‚Krepieren soll er…‘

Schießen, ducken, weiterschießen. ‚Das war knapp… Hätte mich fast erwischt…‘

Auf Überhitzung achten. ‚Ich sehe alles so verschwommen…‘

Verstärktes Gegenfeuer. Flackerndes Licht. Stille. ‚Stille?!?‘

Spähen. Ausschau halten. Auf ein Schutzschild prasselnde Projektile. ‚Haben sich eingeschossen…‘

Nach dem Rest sehen.

„Mist verdammter…“ ‚Noé flucht, lebt also…‘

„Ich will hier nicht sterben…“ ‚Cameron, ich auch nicht!‘

„…können wir einfach weglaufen.“

Nach hinten sehen. ‚Vielleicht. Aber jemand müsste hierbleiben und Deckung…‘

Ein unpassendes Geräusch.

„Über uns!“

Waffen hochreißen. Zielen. ‚Scheiße!‘

„Ich wusste doch, dass ich Dich gesehen hab. So’n süßes Gesicht…“ ‚Halt’s Maul. Er verschwimmt. Warum? Mir ist übel.‘

„Priest?!“ ‚Was für ein unpassender Name. Letzt Ölung! Hehe…‘

Konzentration. Blendendes Licht. ‚Ich will ihn töten…‘

Höhnisches Lachen. Kein Schießen mehr.

„Wusste doch, dass…“ ‚Noch mehr Angreifer. Wie Mäuse in der Falle… Ich gehe nicht allein, glaubt mir… Wenn ich die Augen zusammenkneife, sehe ich ihn scharf… Was ist los? Nicht ablenken lassen…‘

„Die will sicher nicht…“ ‚Um was geht es hier. Ich will Blut aus deinem Mund fließen sehen. Ich will dich tot sehen.‘

„Schluss damit!“

Ein Schuss. ‚Verdammt…‘

Zuckender Finger am Abzug. Angehaltener Atem. Unerträgliche Spannung. ‚Warum lebe ich noch?‘

Worte, noch mehr Worte. Unnütze Worte.

„… kriegst nicht nur ne üppige Bezahlung…“ ‚Warum reden? Lass es uns einfach beenden…‘

Kopfschmerzen. Blick zu Noé. ‚Was tut er da? Was tut sie da?‘

„Alles klar!“ ‚Das Ende. Verdammt, ich hätte dir das Happy End gegönnt, Julia…‘

„Yeah, geile Aktion! Komm hoch!“ ‚Dreckige Verräterin! Wen?‘

Eine sich in Marsch setzende Noè. ‚Wen nehme ich mit?‘

Totenstille. ‚Warum?‘

Eine vor dem Van stehenbleibende Noé. ‚Dreckige Verräterin. Möge Dein Herz…‘

Auf den Priest zielen. Eine Entscheidung. ‚Du, du wirst sterben! Und ich auch…‘

„Runter!“ ‚Granate!‘

Deckung. Hände um den Kopf. ‚Doch eine gute Frau!‘

Unendliche Erleichterung. ‚Gleich ist es vorbei, so oder so…‘

Eine gewaltige Explosion.

Eine vorstürmende Vanessa. Stöhnen. Schüsse. Stille. ‚Sauber!‘

Versuch aufzustehen. Auf dem Van abstützen. ‚Alles dreht sich. Alles verschwimmt!‘

Tiefes Durchatmen. ‚Meine Hand zittert. Meine Hand zittert doch nie!‘

„Wir müssen hier weg! Schnell!“

2.09 Uhr

Noé Chambers
07.04.2009, 23:11
Antirumgon, Narshad – Dritte Ebene [Verbindungstunnel]
Uhrzeit: 02:07

Credits und Leben oder Treue und Tod.. ha.. haha… Noé, du bist ein nutzloses, bescheuertes Gossenkind! Nun musste sue nicht nur gedanklich Lachen, sondern es kroch ihr tatsächlich über die Lippen. Credits und Leben oder Treue und Tod.. aber Verrat, nie.. Verrräter aus Geld, auch nie! Scheiß drauf, dann halt tot und kein Verräter.. Du bist doch gar nicht tot!

Noé schlug die Augen auf, nach den Sekunden der totalen Orientierungslosigkeit und Taubheit, langsam drückte sie ihren Oberkörper von dem warmen Boden ab, als neben ihr Schüsse ertönten. Da schießt wer! Den Kopf anhebend, erkannte sie Sorax unweit vor sich stehend und mit ihrer Pistole schießend.

Zielen.. der lebt noch! Die Ex-Verräterin starrte unter dem Wagen hinweg und konnte so die zwei Söldner sehen, auf welche Vanessa schoss. Alles muss ich machen!

Mit einigem Kraftaufwand, welcher jedoch ein strömendes, brennendes Gefühl in Noés Armen auslöste, so als wären sie eingeschlafen und würden nun schlagartig wach werden, zog sie ihr Gewehr zu sich und ging halbwegs in eine liegende Schützenposition.

Nicht Vanessa erschießen! Mit einem Fingerzucken erreichte sie, dass ihr Gedanke wahr wurde und erledigte gleichzeitig den scheinbar letzten Angreifer. Die lässt meine neue Pistole sonst fallen und das gibt Kratzer.. du bist gemein! Noé richtete sich nun holprig auf und hinter ihr ertönte ein „Wir müssen hier weg! Schnell!“ von Kyoko.

Okay. Wach werden Noé! Du hast es drauf, du hast alle gerettet! Bestimmt! Von sich selbst angespornt löste sie sich von der warmen Metallwand und schaffte es tatsächlich, ihre Sinne wieder zu sammeln. Was ist.. „Hey, nicht sterben!“

Mit ein paar wenigen Schritten war Noé bei der knienden, scheinbar geschockten Vanessa und erkannte auch schnell das Blut, welches an ihrem linken Unterarm aus ihrer Rüstung träufelte. Aua! „Hast du nicht gehört? Priest will´n Dreier mit uns beiden! Priest ist in der Hölle, wenn wir jetzt sterben, kommen wir da bestimmt hin und dann.. uäh, weißt du?“ Scherzte Noé spontan. Der Knall hat dich verrückt werden lassen!

Noé sah sich nach etwas um und erblickte dann ihre plattgedrückte Tasche, welche genau an der Stelle lag, von welcher sie vor ein paar Momenten noch gelegen hatte, hastig hob sie diese vom Boden auf, zog zum ersten mal ihr neues Messer und schnitt ein Stück des Stoffe heraus.

„Bewegung! Schnell weg hier!“ „Moment!“ Weitere Sekunden später war sie wieder bei der knienden Verletzten, welche irgendwas zu sagen schien, als Noé ihren Arm anhob und kurzerhand die Wunde verband.

Außerdem hab ich mich nicht fast selbst in die Luft gejagt, um euch jetzt verrecken zu sehen.. da hätte ich auch das Geld und den einfacheren Weg nehmen können..

Uhrzeit: 02:10

Vanessa Sorax
08.04.2009, 10:50
System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene
Verbindungstunnel

„Hey, nicht sterben! Hast du nicht gehört? Priest will´n Dreier mit uns beiden! Priest ist in der Hölle, wenn wir jetzt sterben, kommen wir da bestimmt hin und dann.. uäh, weißt du?“
Vanessa blickte bei den an sie gerichteten Worten kurz auf. ‚Wer, was? Ich? Ich werde schon nicht sterben, ist ja nur ein Kratzer. Aber tut verdammt weh.’

„Bewegung! Schnell weg hier!“ „Moment!“ ‚Was ist da los? Ich bekomm nichts mehr mit. Weg von hier klingt gut.’ Vanessa wollte aufstehen aber in diesem Moment war Noé schon wieder bei ihr. „Weg.“; brachte sie heraus, aber ihre Worte waren zu leise, als das sie jemand verstehen konnte.
Noé griff nach ihrem Arm und verband ihn mit einem aus ihrer Tasche herausgeschnittenen Stoffstück. Nachdem der notdürftige Verband fest angelegt war, stoppte die Blutung und auch die Schmerzen wurden um vieles geringer.

Mit zittrigen Füßen stand Vanessa schlussendlich auf und bedankte sich bei Noé. Außerdem gab sie ihr die Pistole wieder zurück.
Mit einem schweifenden Blick prüfte sie die Lage. Kyoko war auch wieder auf den Beinen, genauso Jepkins und Cameron. Erst jetzt dämmerte Vanessa, was Noé anfangs zu ihr gesagt hatte. Aufgrund dieser Erkenntnis und der nachlassenden Anspannung fing Vanessa an zu grinsen und nach wenigen Augenblicken musste sie laut lachen.

Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte und ausnahmslos alle Augenpaare auf sie gerichtet waren, sprach sie nochmals zu Noé: „Das mit der Granate war eine sehr gute Idee.“ ‚Aber um ein Haar hätte ich dich erschossen.’ „Woher kennst du eigentlich Priest?“

02:12

Kyoko Young
08.04.2009, 12:48
[Fahrzeugtunnel]

Kyoko schüttelte den Kopf. Aber das Klingeln in ihren Ohren und das verschwommene Blickfeld blieben. ‚Verdammt, verdammt, verdammt!‘ Probeweise visierte sie mit der Pistole einen Felsvorsprung an. ‚Unscharf, Doppelkonturen… Wenn ich ein Auge zumache und das andere fest zusammenkneife, dann geht es halbwegs… Dafür zittert die Hand… Verdammter Mist… Verdammter Mist, verdammter Mist!!!‘ Sie spürte Tränen der Frustration aufsteigen, blinzelte sie aber rasch weg und schlug wütend mit der Faust gegen die Metallwand des Fahrzeuges. Der Schmerz tat gut.

Was hinter ihr passierte, nahm die Pilotin nur am Rande wahr. ‚Wir sollten schleunigst hier weg…‘ Jepkins übernahm das Kommando. „Wir müssen doch über die Leiter. Ein Stück zurück bis zu Ebene Zwei. Dort unauffällig bis zu dem Seitentunnel und dann durch den Schacht bis zum Lager hoch.“ Er zeigte in die Richtung, in die sie gehen mussten.

„Ich schätze, vor dem Zugang zur Ebene Zwei werden ein oder zwei Wachen stehen. Vorbereitet sein! Und denkt daran, die Magazine aus den Waffen zu nehmen, wenn ihr die Ebene betretet. Ich nehme die Spitze. Scharfschützenlady die linke Seite, Vanessa die rechte. Kyoko sichert nach hinten und passt auf Cameron auf.“ ‚Wenn ich nur klar sehen könnte… Wie soll ich so nur schießen… oder fliegen?‘ Wieder wurden ihre Augen feucht.

2.12 Uhr

Noé Chambers
08.04.2009, 15:12
Narshad- Dritte Ebene[Verbindungstunnel]
Uhrzeit: 02:12

Noé schaute Vanessa mit schräg gelegtem Kopf und leicht verwirrt an, als diese plötzlich anfing zu lachen. Die ist auch verrückt geworden!

„Das mit der Granate war eine sehr gute Idee.. Woher kennst du eigentlich Priest?“

„Wir müssen doch über die Leiter. Ein Stück zurück bis zu Ebene Zwei. Dort unauffällig bis zu dem Seitentunnel und dann durch den Schacht bis zum Lager hoch.“ Mit dieser Anweisung erinnerte Jepkins die beiden Kämpferinnen daran, dass sie sich am besten beeilen sollten und so verwies Noé Vanessas Frage mit einem „Erzähl ich dir später.“

„Ich schätze, vor dem Zugang zur Ebene Zwei werden ein oder zwei Wachen stehen. Vorbereitet sein! Und denkt daran, die Magazine aus den Waffen zu nehmen, wenn ihr die Ebene betretet. Ich nehme die Spitze. Scharfschützenlady die linke Seite, Vanessa die rechte. Kyoko sichert nach hinten und passt auf Cameron auf.“

Scharfschützenlady.. der Spitzname ist ja schlimmer als Killer. Noé nickte Vanessa nur noch mal kurz zu, bevor sie ihr die Pistole zurückgab und dann flüchtig nachsah, ob ihr Gewehr geladen war. Okay, alle am Leben, ich auch, alle bereit? Noés Blick blieb an Kyoko hängen, welche der Gruppe den Rücken zugedreht hatte und auf das Fahrzeug starrte, während sie mit zittrigen Armen versuchte, irgendetwas anzuvisieren. Bin ich hier die Sanitäterin? Und warum zur Hölle kriegt hier keiner was mit?

Vanessa schien jedoch ebenfalls bemerkt zu haben, das Kyoko irgendwie orientierungslos wirkte und ging mit raschen Schritten auf ihre Freundin zu. Okay, kriegt doch jemand.

„Was macht Ihr denn? Verdammt noch mal, Bewegung!“ „Halt´s Maul!“ Herrschte Noé Jepkins an. „Ich geh sowieso vor, was willst du allein an der Spitze? Ich hab den Sucher, die Nachtsicht, die Reichweite und das Kaliber! Wenn noch Wachen da sind, knall ich sie ab!“ Jetzt kannst du für deine Credits mal Arbeiten, Action und so! Jah, Action ist super! Action macht lebendig..

Noé nahm ihr Präzisionsgewehr wieder in beide Hände und lief dann ein paar Schritte vor raus, wobei ihr erst auffiel, wie weich und schwach sich ihre Beine fühlten. Wie Pudding.. ihh, eklig..
Gut Zehn Meter vor dem Rest der Truppe und drei Meter vor Jepkins, drehte sie sich um und versuchte den Rest in dem dumpfen Licht zu erkennen, Cameron schlich Jepkins in angemessenem Abstand nach und Vanessa schien noch dabei zu sein, die verwirrte Kyoko Young zu beruhigen, die Stur versuchte, mit ihrer Waffe grade zu zielen. Bis eben habe ich mich wirklich gefragt, warum ich überhaupt hier bin.. bin doch die ganze Zeit nur hinter her gerannt..

„Folgt mir einfach in zehn Me“ Ein Patrone zerriss die Luft schlug mit einem dumpfen Geräusch zwischen Noés Schulterblättern ein, was sie gradewegs zu Boden riss und mit einem unangenehmen Geröusch aufschlugen lies.

„Deckung! Sofort in Deckung!“ Aua.. aua.. scheiße das zieht!
„Ich hab was getroffen! Ich hab echt was getroffen! Oh yeah, hast du das gehört?! Voll erwischt Mann! Mein erster Abschuss! Yeah!“ "Halt´s Maul Kyle!" Du Hurensohn! Ah.. Noé ignorierte das widerliche Ziehen in ihrem Kreuz und drehte sich auf den Rücken, den Oberkörper hob sie an, das rechte Knie angezogen und als Stütze zum zielen. Ich knall dich so was von ab..Fuck! Ein weiterer blinder Schuss jagte an Noé vorbei und endete irgendwo im Fels. „Hör auf rumzuballern, Idiot!“

Die Sicht der Schützin änderte sich wieder, erneut ein grünliches Display mit grauem kreisrundem Rahmen, dank der nicht vorhandene Deckungsmöglichkeiten der Angreifer, welche sich langsam und unkoordiniert durch den düsteren Felstunnel schlichen, hatte Noé schnell ein Ziel gefunden, der erste Treffer zerriss das Visier eines Salarianers der zweite seinen Schädel.

„Scheiße! Boss?!“ Der zweite Aggressor, ein junger Mann mit Präzisionsgewehr, zweifellos der übereifrige des Duos, lag sofort auf dem Boden und machte sich so klein, wie er konnte. „Noé?! Alles in Ordnung? Sag was!“ Argh verdammt, stört mich nicht! „Alles klar!“ Nach wenigen Sekunden ertönte der dritte und letzte Schuss, der Mann starb und Noé richtete sich in geduckter Haltung auf, entspannte sich jedoch erst, als sie nach einigen bedächtigen Schritten das große Metalltor erkennen konnte.

„Gebiet gesichert!“

Das wollte ich schon immer mal sagen! Wie im Film! Au.. mein Rücken.. das gibt einen blauen Fleck, einen riesigen blauen Fleck.. ich muss Sirtan irgendwann mal danken, er wird sich sicher nicht freuen, zu hören dass ich wegen seines Rüstungstipps jetzt noch lebe.

Uhrzeit: 02:18
<--- Zweite Ebene

Vanessa Sorax
08.04.2009, 19:17
System Gagarin - Antirumgon: Narshad – Dritte Ebene
Verbindungstunnel

Jepkins kam Noés Antwort zuvor. „Wir müssen doch über die Leiter. Ein Stück zurück bis zu Ebene Zwei. Dort unauffällig bis zu dem Seitentunnel und dann durch den Schacht bis zum Lager hoch.“ ‚Leiter? Holt mich hier ab!’

„Erzähl ich dir später.“, entgegnete Noé geschwind, bevor Jepkins weiter sprach. „Ich schätze, vor dem Zugang zur Ebene Zwei werden ein oder zwei Wachen stehen. Vorbereitet sein! Und denkt daran, die Magazine aus den Waffen zu nehmen, wenn ihr die Ebene betretet. Ich nehme die Spitze. Scharfschützenlady die linke Seite, Vanessa die rechte. Kyoko sichert nach hinten und passt auf Cameron auf.“

Noé gab ihre Pistole wieder an Vanessa und blickte sich kurz in der Runde um. Die Pilotin folgte ihrem Beispiel und als sie Kyoko sah, versetzte sie sich wieder in Alarmbereitschaft, denn Kyoko schien auf irgendetwas zu zielen.
Erst nach genauerer Betrachtung bemerkte sie, dass die Hand der anderen Frau zitterte und sie überhaupt sehr irritiert wirkte. ‚Trucker, was ist los?’

Schnell ging Vanessa auf Kyoko zu und ignorierte dabei das Pochen, welches von ihrer Verletzung ausging und Schmerzwellen über den gesamten linken Arm sendete.
„Was macht Ihr denn? Verdammt noch mal, Bewegung!“ Jepkins wurde sichtlich unruhig und versuchte die anderen zum Weitermarschieren zu drängen. „Halt´s Maul!“, fauchte Noé zurück. „Ich geh sowieso vor, was willst du allein an der Spitze? Ich hab den Sucher, die Nachtsicht, die Reichweite und das Kaliber! Wenn noch Wachen da sind, knall ich sie ab!“

„Trucker, alles in Ordnung?“, fragte Vanessa besorgt nach als sie neben Kyoko stand. Die größere Frau wirkte sehr abwesend und ihre Antwort kam eher reflexartig, denn überlegt. „Natürlich!“ Da Vanessa sie nicht bedrängen wollte, wandte sie sich wieder ab und nahm die von Jepkins erwartete Position ein. „Aber danke der Nachfrage!“, fügte Kyoko noch hinzu. ‚Ich hoffe, du bist wieder bei uns. Und verdammt, ich glaube ich brauch bald Medigel!’

„Folgt mir einfach in zehn Me“, Noés Anweisung wurde durch das Peitschen eines Schusses unterbrochen. Vanessa konnte im trüben Licht nur sehen, wie das Mädchen zu Boden gerissen wurde. ‚Noé!’
„Deckung! Sofort in Deckung!“ ‚Sie lebt noch!’ Vanessa wich zur Seite aus, aber es war eigentlich keine richtige Deckung vorhanden. Einige weitere Schüsse fetzten durch den Tunnel und einmal leuchtete sogar Vanessas Schild kurz auf. Da es sich nur um einen Streifschuss handelte, wurde kein Schaden angerichtet, aber das Leuchten hatte ihre Position verraten.

Schnell lief Vanessa an die andere Seite des Tunnels um eventuelle auf sie gezielte Projektile zu entgehen. ‚Verdammt, Noé liegt irgendwo da vorne mitten im Schussfeld!’
„Noé?! Alles in Ordnung? Sag was!“, rutschte Vanessa raus und die Entwarnung kam gleich darauf: „Alles klar!“
Ein weiterer Schuss krachte durch den Gang und Noé meldete „Gebiet gesichert!“.

‚Diese Frau ist echt ihr Geld wert! Jetzt hat sie uns zum zweiten Mal die Haut gerettet!’

02:18

Antirumgon: Narshad - Zweite Ebene ------>

Kyoko Young
09.04.2009, 13:56
[Fahrzeugtunnel]

Kyoko blinzelte immer noch heftig und hatte nur langsam das Gefühl, dass ihre Sicht wieder klar wurde. ‚Oder ist hier nur der Wunsch, Vater des Gedanken? Hölle, sieht bestimmt so aus, als ob ich gleich losheule, so wie ich zwinkere…’ Vanessa sprach sie an: „Trucker, alles in Ordnung?“

„Natürlich“, gab die Pilotin barsch zurück um dann schnell ein versöhnliches: „Aber danke der Nachfrage!“ hinzuzufügen. ‚Sag ich doch, jetzt denkt bestimmt jeder, ich bin so eine Weißkragenpilotin mit polierten Fingernägeln, die beim ersten Bodeneinsatz gleich vollkommen aus der Fassung gerät, weil ihr einer von den Nägeln abgebrochen ist. Echt toll! Aber Vanessa kann ja schließlich nichts dafür.

Und verdammt noch mal, ich will nicht die Heulsuse im Team sein. Das ist ein Job für Cameron, wir anderen sind schließlich Profis: Profisöldnerin Noé, Profileibwächter Jepkins, Profiüberlebendskünstlerin Vanessa, wer eine Konfrontation mit Cerberus überlebt, verdient wohl diesen Titel und Profiallianzsoldatin Kyoko.

Auch wenn irgendwas nicht mehr mit mir stimmt, seit dieses Explosivgeschoss nur knapp Papas Liebling verfehlt hat, bin ich noch lange nicht der Teamschwächling… Vielleicht nicht die Hübscheste, aber bestimmt nicht die Schwächste! Dann hör gefälligst auch auf, rumzujammern. Waffe in Anschlag… Cool, da liegt ein Sturmgewehr…’

Kyoko hob die Waffe auf, die einer der glücklosen Angreifer verloren hatte. ‚Volles Magazin, damit kann ich jetzt viel mehr Metall verteilen, als mit dieser mickrigen Pistole… Verdammter Höllenmist! Es geht schon wieder los… Noé!’ Doch ehe sich die Pilotin aus ihrer rückwärtigen Sicherungs-, in eine akzeptable Schussposition gebracht hatte, hatte Noé die Situation schon bereinigt. ‚Hölle, die Kleine hat mehr Leben als eine Katze. Und gut, dass sie vorhin nicht wirklich die Seiten gewechselt hat… Irgendwie schulden wir ihr dadurch alle unser Leben…’

Ohne groß auf die beiden niedergestreckten Wachen zu achten, ging Kyoko weiter. Sie nahm das Magazin aus dem Sturmgewehr und befestigte beide Waffen an ihrer Rüstung. Dabei sah sie kurz zu Noé herüber. ‚Hmm, soll ich jetzt freundlich nicken: Gute Schüsse! Aber Profis erwarten schließlich, dass andere Profis ihren Job tun und lechzen nicht nach einer anerkennenden Hand, wie ein junger Welpe, der das erste Mal unfallfrei sein Geschäft im Garten verrichtet hat… Ekliges Beispiel, sehr ekliges Beispiel… Nein, kein Gut gemacht! von mir. Obwohl es so war. Okay, auch der Rest wirkt leidlich lebendig. Dann wollen wir mal!’

<--- Zweite Ebene


2.19 Uhr

André Gregorew
17.04.2009, 15:54
00:46

<----Antirumgon; Narshad – The Lost Souls

Antirumgon; Narshad – Dritte Ebene

„Ich wusste nicht, dass Informationen über die Midway mittlerweile schon so weit gekommen sind… Ja, ich habe von ihr gehört, aber ich denke ich weiß genauso viel über sie wie du? Wie kommst du jetzt auf diese Frage? Hat die OSD etwas damit zu tun?“

Alec reagierte ziemlich überrascht auf Andrés Frage, was wiederum André überraschte, denn er hätte nie gedacht, dass diese Midway wirklich ein Schiff von so großer Geheimhaltung ist. André kratze sich überlegend an den Hinterkopf, während er selber darüber spekulierte, was auf dieser OSD sein könnte.

Hm, eine gute Frage, was ist auf dieser OSD drauf? Wohl kaum ein Urlaubsvideo vom letzten Jahr, oder so. Aber warum lässt Loki mich diese Disk zu großen Boss bringen? Warum nicht einen seiner eigenen Leute? Oh mann, ich sollte weniger denken und mehr handeln, denn solange nicht da mein Rodesurteil drauf ist, kann mir das komplett egal sein...

"Öhm...Nunja...Ich habe selber keine Ahnung was da drauf ist, aber ich glaube irgendwas, was diesen Typsel interessiert. Aufjedenfall bekommt er diese blöde Disk von mir und dann schmeiß ich mich ins nächsbeste Bett und schlaf ne Runde. Dann muss ich irgendwie Sachen über dieses Schiff in Erfahrung bringen, denn wenn ich das hinkrieg, bin ich meine Schulden los und das ist das, was ich als erstes machen sollte. Meine scheiß Schulden loswerden."

Ein Gong ertönte in dem Personenaufzug, die Aufzugstüren gleiteten zur Seite und offenbarten den Blick auf Narshads dritte Ebene. Diese ebene unterschied sich gehörig von der ersten Ebene. Alles war einigermaßen edel ausgestattet, die Straßen waren nicht so voll von Kriminellen, Pennern und Dealern, was die Atmosphäre sehr friedlich, ruhig und harmonisch wirken ließ. Eine Bar wie das Lost Souls würde hier eher hereinpassen:

"Ey, du brauchst ne Erlaubnis um hier reinzukommen, wenn du keine hast, verzieh dich gleich wieder nach oben."

Die Stimme kam aus dem Mund einer Wache, du unmittelbar vor André stand und ziemlich unfreundlich dreinblickte. Sie streckte die Hand aus und forderte wieder mit aggressivem Tonfall, André die Erlaubnis herzeigen zu lassen. Mit einem "Ja, schon gut" kramte er den zerknitterten gelben Zettel, mit Lokis Erlaubnis und Unterschrift drauf, aus einer seiner Jackentaschen und knallte sie in die Hand der Wache:

"Kauf dir was schönes. Alec, wir müssen zu Block B04."

Ohne auf eine Antwort der verdutzten Wache zu erwarten, stieß der Kopfgeldjäger diese zur Seite und machte sich auf, besagten Block zu suchen. Die beiden schlenderten im Halbschlaf die Straße entlang und suchten die Eingänge nach der Kennzeichnung B04 ab, was sich aber einfacher als gedacht erwies, denn schon nach kurzen 2 Minuten fanden sie das teuer ausgeschmückte Haus in einer Seitenstraße. Der Russe trottete an die Eingangstür und klopfte langsam, aber dafür mit viel Gewalt an die teure, massive Echtholztür und wartete darauf, dass irgendjemand diese Tür öffnete.

Ach, kommt schon, macht doch diese verdammte Tür auf! Ich...will...schlafen!

Die Tür schwang auf und ein grimmiger, vernarbter und riesiger Kroganer stand vor ihm. Die massige Gestalt gab nur ein Knurren von sich und wies die beiden in das Foyer ein. Andrés Kinnlade klappte herunter, als er das ganze vergoldete SchnickSchnack sah. Man könnte meinen, dass der Besitzer einen Goldfetisch besitzt, denn das ganze Gefunkel und Geglitzer war komplett übertrieben und machte André einfach nur krank. Doch bevor André diesen Goldfetischisten mit russischen Flüchen bewerfen konnte, ergriff der Kroganer das Wort und ließ seine markerschütternde Bassstimme dröhnen:

"Mr. Gregorew, begeben sie sich in den Warteraum, Mr. Evans, sie können sich schon in ihr Zimmer im 1sten Stock begeben, es ist im linken Gang 2te Tür rechts."

Als er sich an André wandte zeigte er auf eine Tür direkt vor ihm und bei Alec zeigte er auf die Treppe.

Nun, dann werd ich mal dem Protzkopf die OSD geben, ich hoffe, das er die nicht auch dem Gold um Fraß vor wirft.

Er nickte Alec zu und trat dann in den, überraschenderweise, wieder fast komplett vergoldet...

André Gregorew
18.04.2009, 17:41
00:50

Antirumgon; Narshad – Dritte Ebene; Thors Anwesen

Nachdem er die edle Holztür hinter sich geschlossen hatte, befand er sich in einem kleine Raum, der mit vielem verschiedenen goldenem KrimsKrams ausgeschmückt ist. Er ließ sich auf einen roten Samtsessel fallen, der sich direkt neben der Tür befand, der dem Eingang gegenüber lag. Aus dem nächstgelegenem Raum konnte er zwei Stimmen hören, eine gehörte wahrscheinlich dem Goldfetischisten Thor:

"Mr. 1, ich möchte, dass sie sich um diesen Typen kümmern, Mr. 4 kann ich nicht schicken, weil er anderweitig beschäftig ist, deswegen müssen wir sie ihm hinterherschicken. Sie müssen darauf aufpassen, das er ja nix anstellt, was uns schaden könnte. Sie sind dafür zuständig, dass innerhalb der Kell Hounds nichts passiert, das ihr Job."

Hm, anscheinend hat der andere Typ überhaupt kein Bock zu haben. Tja, Pech, damit wird er leben müssen, jetzt geh gefälligst da raus du verdammter...WAS ZUM...?

Als die andere Stimme ertönte schrekte André hoch. Es war eine merkwürdige gedämpfte, mechanische Stimme, die manchmal durch ein merkwürdiges Rauschen unterbrochen wurde:

"Gut, ich werde mich darum kümmern, wie sie es wollen..."

Es ertönte das Geräusch, das kommt wenn man einen Stuhl zur Seite schiebt und Sekunden später öffnete sich die Tür, neben der André saß. Ein kleiner kahlköpfiger Mann lief an ihm vorbei, der alles andere als normal schien. Er war sehr mager und war schwarz und eng gekleidet, die Haut, die man von ihm sah, war komplett bleich und sein Gesicht wurde von einer Gasmaske bedeckt, die ihn wie ein Irrer aussehen ließ.

Mr. 1 würdigte André keines Blickes und verschwand so schnell aus dem kleinen Zwischenraum, wie er in ihn eingetreten war.

Meine Fresse, die Kell Hounds haben einen merkwürdigen Geschmack was Angestellte angeht. Uuuaah, ich hoff dem werd ich nicht wieder begegnen. Der Typ schaut aus...

Er stand aus dem weichen Sessel auf und öffnete die Tür, durch die gerade Mr. 1 eingetreten ist. Er fand sich in einem Büro wieder, das vom Design her genauso wie die letzten beiden Räume war. Hinter einem edlen Holzschreibtisch, der mit einigen Büroartikeln belastet war, saß ein Mann mittleren Alters in einem schicken Anzug und klopfte mit einem Finger auf den Tisch:

"Sie haben was für mich?"

Der Russe zögerte nicht lang, holte die OSD aus der Parkatasche und lag sie auf den Schreibtisch:

"Vielen Dank, sie können jetzt auf eines der Gästezimmer im 2ten Stock gehen, ruhen sie sich aus, sie sind sicherlich müde."

Unkompliziert und schnell, so mag ich das.

Er verschwand aus dem Büro, durchquerte den Warteraum und begab sich eilig in den 2ten Stock. Willkürlich suchte er sich ein Zimmer aus, das, das er sich aussuchte, war nicht so ausgestattet wie de anderen Räume, war aber trotzdem noch dem Wort "luxuriös" zuzuordnen, und machte sich so schnell wie möglich bettfertig. Er plumpste in das weich gepolsterte Bett und schlief innerhalb weniger Minuten tief, fest und schnarchend...

André Gregorew
19.04.2009, 11:32
--:--

Erde; Nordsibirisches Tiefland

"Hayabusa, ihr Ziel ist klar, sie gehen mit ihrem Begleiter in das Haus und kümmern sich um Iwan, er wird bewacht von ungefähr 5 Leuten, sie befinden sich allesamt im Haus. Kümmern sie sich schnell und effizient darum, töten sie alle Wachen, es darf keiner entkommen, das könnte riesige Probleme für mich geben. Ab jetzt herscht Funkstille, nehmen sie mit mir Kontakt auf wenn sie fertig sind und zwar NUR wenn sie fertig sind!"

André lag auf einem Schneehügel, ein Haus mitten in der Eiswüste beobachtend, der Wind peitschte um ihn herum, das Heulen ließ ihn mit seinem Begleiter, sein bester Freund Vladimir, kaum normal kommunizieren. Die beiden waren komplett angespannt und konzentriert, denn dieser Auftrag könnte über die Zukunft des Kopfgeldjäger-Duos entscheiden:

"Nun gut, packen wirs an, mein Freund."

Die Stimme knackte durch Andrés Funkgerät und die beiden standen aus dem kalten Schnee auf. André stieg in den Mech, der unmittelbar vor ihnen war und Vladimir aktivierte die Magnet-Schuhe und stellte sich auf den Mech.´:

"Fahr nicht zu schnell, sonst reißt es mich vom Mecha, also, wie wir es geplant haben, du rast auf das Haus zu und ich spring von hier oben in das Fenster vom 1ten Stock, du steigst aus dem Mech und kümmerst dich um die Wachen unten. Der Überraschungseffekt wird uns zu Gunsten kommen."

"Jasna."

"Dann...Auf gehts..."

André Gregorew
19.04.2009, 12:11
11:39

Antirumgon; Narshad – Dritte Ebene; Thors Anwesen

"Na los, es wird Zeit aufzustehen. Thor braucht dieses Zimmer. NA LOS AUFSTEHEN!"

Als der Kroganer durch den Raum brüllte, schreckte André hoch und fiel aus dem gemütlichem Bett, aus dem er gar nicht aufstehen wollte.

Ey, bleib mal ruhig. Meine Fresse, seh ich aus wie ein Weltenretter du Arsch?

Noch komplett verschlafen versuchte sich André aufzurichten, die Müdigkeit ließ ihn jedoch schlaff wieder auf den roten Teppich auf dem Boden fallen:

"Zieh dich an und treff dich wieder mit Thor. Er hat eine andere Aufgabe für dich, also, wenn du fertig bist, sofort runter gehen."

Ohne jegliches weiteres Wort verschwand der monströse Kroganer aus dem Zimmer und ließ André allein in Unterhose auf dem Boden liegen. Dieser brauchte einige Minuten, bis er komplett wach und bereit war, sich anzuziehen. Nachdem er sich angzeogen hatte, nahm er sein HeatPak und befestigte es wieder an seinem Platz über seinem Gesäß, dann kam der so bei dem Schneejäger unbeliebte Stich und danach die angenehme Wärme, die seinen Körper durchfuhr. Der Kopfgeldjäger schaute noch nach, ob der Kroganer nix von seinen Sachen mitgenommen hatte und ging dann aus der Tür.

Ob Alec noch pennt? Oder haben die den schon gewaltsam aus dem Bett gerissen...

"JETZT KOMM GEFÄLLIGST RUNTER! THOR WARTET SCHON!"

Die Stimme des Kroganers war noch zu laut bis hierher oben zu hören. André zuckte nur mit den Schultern und begab sich nach unten. Er durchquerte wieder den protzige Foyer und den Warteraum und trat in das Büro Thors ein:

"Ihr Schoßkroganer ist ziemlich unfreundlich, sie sollten dem mal Gastfreundschaft beibringen."

Der Kell Hound Leiter entgegnete dieses Kommentar völlg emotionslos und lehnte sich in seinen Protz-Sessel:

"Das ist Hellspawns Job, er ist dafür zuständig, dass alles nach meiner Pfeife tanzt. Also, ihnen wurde ja der Midway-Vorschlag gegeben. Ich habe mich nochmal umgehört und habe eine andere Aufgabe für sie. Natürlich bleibt die Belohnung gleich, nur die Aufgabe wird ein wenig geändert. Wir brauchen Informationen über die Geth, egal welche, egal wie und wo sie sie finden. Wir haben ihren Freund durchsucht, doch wir fanden nicht die Daten, die ihr angeblich gefunden habt. Aber egal, heute fängt ihre Aufgabe an und sie sollten sich jetzt langsam umhören...Und wenn sie jetzt fragen wollten, warum wir diese Informationen brauchen, dann werden sie keine Antwort bekommen."

Tz, als obs mich interessiert...

André zuckte nur mit den Schultern:

"Was ist denn jetzt mit Alec? Dürfen wir jetzt gehen?"

Ein schwaches Lächeln flog über das Gesicht Thors:

"Oh nein, ihre Wege werden sich jetzt trennen. Er ist von der Allianz und wir möchten kein Risiko eingehen. Keine Sorgen, wir werden ihm kein Haar krümmen."

Das heisst dann wohl Lebe Wohl, Alec. Mach keine Scheiße! Ich werde dich noch einmal sehen, das schwör ich dir!

"Und jetzt gehen sie, wenn sie wollen können sie ins Lost gehen, das, was sie bestellen geht aufs Haus."

Ich liebe dich!

Ohne irgendeine Antwort verschwand André aus dem Anwesen des Kell Hounds und fand sich wieder in der Seitenstraße. Langsamen Schrittes begab er sich dann zum Personenaufzug, während er in Gedanken versank.

Jetzt ließen die mir nicht mal ne Möglichkeit mich von Alec zu verabschieden. Schweine. Tja, kann man nix machen, der wird schon auf sich aufpassen können. Er hat Geld, das heisst, er wird sich schon ne Möglichkeit besorgen, von hier wegzukommen. André, weniger denken, mehr lenken, du hast Hunger, also vergiss ihn, er war von der Allianz! Was hat Vater immer gesagt? 'Die Allianz ist scheiße.'

Der Kopfgeldjäger stand nun mittem im Aufzug, drückte den Knopf für die erste Ebene und lehnte sich an die Aufzugswand. Er gähnte noch einmal herzhaft, bevor sich die Türen mit einem Dong öffneten und den Blick auf die belebten Straßen freigaben.

Die Leute hier schlafen anscheinend gar nicht....Opfer

11:57

André stand nun vor der Eingangstür zum Lost Souls. Er öffnete sie und ließ sein Blick über die Menge schweifen. Die Anzahl der Besucher ist deutlich gesunken, seit seinem letzten Besuch, doch das interessierte ihn wenig, denn er wollte jetzt einfach nur eines. Rauchen. Der Russe nahm Platz auf einem freien Tisch und zündete sich eine Zigarrette an. Er wollte grad seine Augen schließen und entspannen als er etwas entdeckte.

POW! Geiler Arsch...Babe!

Er konnte eine noch ziemlich junge, ziemlich eng gekleidete Jugendliche, die gerade mit zwei Getränken ins Séparée verschwand.

Hey, komm zurück! Am besten rückwärts! Wow, solche Geräte sieht man selten hier rumlaufen.

---->Antirumgon; Narshad - The Lost Souls

Zyon "Das Phantom" Galen
30.04.2009, 07:37
Dritte Ebene
Narshad

Zyon begab sich mit dem Menschen zu den Aufzügen um in die dritte Ebene hinabzufahren. Kurz vor den Aufzügen sprintete André plötzlich los um einen der Fahrstühle, der gerade aufgegangen war, zu bekommen. Als er aber die Tür genau vor sich zugehen sah, schaute der Mensch sich genervt um und brüllte einen seiner Spezies an.

Ey! Mach mal ruhig!

Etwas später im Aufzug wandte sich Zyons Begleitung an ihn und erklärte, dass es üblich sei, dass er ab und zu zu Ausrastern wie diesem neigen würde und schob das auf seine Biotik.

Sollten sich nicht gerade diese Leute besonders im Griff haben? Also ich möchte ja nicht zusehen müssen wenn er mal wieder ausflippt und mit seinen Fähigkeiten die Umgebung zerlegt...

Zyon dachte kurz nach und sagte dann: "Gut zu wissen. Im Grunde bin ich ja an solche Leute gewöhnt. Da wo ich herkomme gibt es eigentlich nur solche Typen und ich schließ mich da nicht aus. Sagen sie mal André, haben sie eine Ausbildung beim Militär gemacht oder wie sind sie an ihre Biotik-Implantate gekommen?"

Die beiden traten aus dem Aufzug und setzten sich in Bewegung...

André Gregorew
01.05.2009, 10:18
<----Antirumgon; Narshad - The Lost Souls

Antirumgon; Narshad – Dritte Ebene

"Gut zu wissen. Im Grunde bin ich ja an solche Leute gewöhnt. Da wo ich herkomme gibt es eigentlich nur solche Typen und ich schließ mich da nicht aus. Sagen sie mal André, haben sie eine Ausbildung beim Militär gemacht oder wie sind sie an ihre Biotik-Implantate gekommen?"

Ich bin kein Zar, du Pfosten, du kannst mit mir wie mit einem stinknormalen Typen reden! Sagen SIE mal...was denkt der sich eigentlich?

"Militär? Neee, ich bin Freischaffender, ich hab meine Implantate von Piraten bekommen, mein Vater war mal ein ganz großer von denen, wirst vielleicht schon mal von ihm gehört haben, Ivan Gregorew, ein Bild von ihm hängt übrigens im Lost. Eigentlich sollte ich in seine Fußstapfen als Piratenkommandeur treten, aber das war mir zuviel, hab mich für die Kopfjägerei entschieden, hat ihn aber auch zufrieden gestellt...Ähm, scheiße..."

Ratlos fand sich André auf einem ziemlich großen Platz wieder, der zwar nicht sehr belebt war, aber sehr teuer ausgestattet war. Ein großer verzierter Brunnen in der Mitte, auf dem zwei alte Frauen saßen und quatschten, hier und da ein paar Bänke, auf denen aber keiner der eiligen Passanten saß, da sie anscheinend keine Zeit dafür fanden.

Scheiße! Wo sind wir?

"Ich glaube wir sind falsch abgebogen..."

Zyon "Das Phantom" Galen
02.05.2009, 14:29
Dritte Ebene
Narshad

Zyon und André gingen durch die Gänge der dritten Ebene. Der Mensch führte und erzählte auf dem Weg von seinem Vater, der scheinbar ein berühmter Pirat gewesen war. Der Turianer lauschte aufmerksam. Nach einiger Zeit öffnete sich der Gang zu einem großflächigen Platz. Hier schien ein Ort der Zusammenkunft für die Menschen Narshads zu sein, Bänke luden zum Niedersetzen ein. André blieb auf einmal stehen und schaute sich etwas desorientiert um. „Ich glaub wir sind falsch…“ Zyon seinerseits drehte sich langsam um die eigene Achse und suchte nach einem Anhaltspunkt, irgendetwas, was ihm bekannt vorkam. Einige ältere Frauen unterhielten sich gespannt, zwei Kinder spielten Nachjagen, ein Turianer mit einem roten Z auf den Schulterpanzerplatten sprach mit einer vermummten Gestalt, ein Bettler lag in der dunklen Ecke rechts von Zyon…

Moment mal!

Ruckartig riss er den Kopf herum und erblickte den Turianer.

Das ist doch… Nein der ist doch mit Hawkeye… oder ist der Typ mit dem Mantel Hawk?

„Entschuldigen sie mich kurz“, sprach er kurz in Richtung André und lief auf die beiden Personen zu. Aufmerksam beobachtete er die beiden. Nur noch fünf Meter entfernt sah er dann auch die silberne Tätowierung im Nacken des Turianers. Turian Z und, es schien tatsächlich, Hawkeye zu sein, hatten ihm den Rücken zugewandt und so schlich sich Zyon die letzten Meter an sie ran bevor er beiden die Hände auf die Schultern legte und sagte: „Narshad Sicherheitspolizei! Leisten sie keinen Widerstand!“ Als er sah, dass beide zusammenzuckten, lachte er laut auf und fragte: „Leute was macht ihr denn noch hier?“ Mit einem Grinsen im Gesicht drehten sich die beiden Squadmitglieder um, da sie die Stimme ihres Captains erkannt hatten. „Mann Chef! Was machen sie denn hier?“ kam die flappsige Frage von Hawk zurück. Der Salarianer nahm sein Cape ab. „Moment erst mal meine Frage beantworten! Und was soll eigentlich diese Verkleidung?“ Turian setzte an: „Der Transporter ist nicht gekommen. Ist auf dem Weg hier hin abgeschossen worden. Und jetzt sitzen wir hier fest und Hawk hat die Sachen noch bei sich.“ Zyon schaute auf Hawkeye der sich kurz umschaute und langsam die linke Hälfte seines Mantels anhob. Das Phantom schaute auf ein kleines klobiges Paket, welches nach Z’s Ausführungen wohl die Bombe für die Minensprengung zu sein schien. „Sag mal seid ihr bescheuert? Wenn die euch damit erwischen seid ihr tot! Habt ihr auch noch die anderen Sachen bei euch?“ „Klar!“, gab Hawkeye zurück und hob die andere Umhangsseite. Turian Z hob zusätzlich eine Tasche hoch die neben ihnen stand. „Man ihr Vollidioten! Aber das könnte mir noch nützen. Passt auf! Wir treffen uns in einer Stunde oben im Stationshangar. Ihr bringt die Sachen mit und kommt zu nem Shuttle. Der Name des Shutlles ist Dashor. Da überlasst ihr mir die Sachen und seht zu das ihr mit nem anderen Schiff zum HQ zurückfliegt. Ich regle die Sache mit Lenara. Habt ihr das verstanden?“ „Ja. In Ordnung. Darf man fragen wofür sie das brauchen, Chief?“ „Nein darfst du nicht!“, lachte Zyon Hawkeye an. „Also in einer Stunde an der Dashor!“ Mit diesen Worten kehrte er um und lief auf André zu. Noch einmal drehte er sich kurz um und schaute auf die beiden Söldner. Turian Z nickte Hawkeye salutierte mit einem breiten Grinsen.

Spinner!

Zyon wandte sich um und sagte zu André: „Haben sie sich wieder orientiert? Ich hab da hinten zwei Freunde getroffen die sich um die Medikamente und einige andere Sachen kümmern und uns die in einer Stunde zur Dashor bringen. Also könnten wir uns nun in den Hangar begeben und dort warten...“

André Gregorew
03.05.2009, 18:36
12:47

Antirumgon; Narshad – Dritte Ebene

„Entschuldigen sie mich kurz“

Was? Äh, jaja, ist klar

André bemerkte nicht wirklich bewusst, wie sich der Turianer davon machte und sich zu zwei anderen Wesen begab, er versuchte in Gedanken nocheinmal die Wege, die er in der dritten Ebene gelaufen ist, zu rekonstruieren, scheiterte aber kläglich.

Was bauen die hier auch noch alles so scheiße zu? Hier blickt doch kein Mensch durch! Was anderes auch nicht! Der Architekt gehört verprügelt! Und warum gibt es hier keine Wegschilder und Straßennamen? Die wollen mich wohl komplett verarschen...

Ratlos auf den beruhigenden Brunnen blickend, kratzte er sich am Hinterkopf und bemerkte, wie sein Magen anfing zu rebellieren. Der Schneejäger spürte das Grummeln und fragte sich innerlich, wann er das letzte Mal gegessen hatte. Als der Russe sich gerade umdrehen und grob in die Richtung der Personaufzüge zu laufen, tauchte auf einmal wieder die turianische Gestalt auf, die er fast komplett vergessen hatte:

„Haben sie sich wieder orientiert? Ich hab da hinten zwei Freunde getroffen die sich um die Medikamente und einige andere Sachen kümmern und uns die in einer Stunde zur Dashor bringen. Also könnten wir uns nun in den Hangar begeben und dort warten...“

Wow, wie praktisch. Dann können wir ja hoch und essen!

"Sehr gut, dann gehen wir in den Hangar und holen uns gleich was zu essen, denn ich habe Mordshunger und ich brauch meine Tagesration an essen, ansonsten kipp ich um. Jaja, der Preis, den man für überdurchschnittliche Biotik zahlen muss..."

André steckte seine Hände in die Parkataschen und das seltsame Duo spazierte in Richtung der Passagieraufzüge, die, wie es sich herausstellte, im Moment alle komplett besetzt:

"Dann müssen wir halt warten...Naja, also, erzähl mal, was verschlägt dich auf so ein wunderbaren Planeten wie Antirumgon?"

12:51

Zyon "Das Phantom" Galen
03.05.2009, 20:58
Dritte Ebene
Narshad
Uhrzeit 12:51

André schien zufrieden mit dem Vorschlag Zyons und forderte darauf direkt sein Essen ein."...Jaja, der Preis, den man für überdurchschnittliche Biotik zahlen muss..."

Ah, gute Idee! Lange nichts mehr gehabt...

Zusammen liefen die beiden auf die Aufzüge zu. Aufgrund von Überfüllung waren sie jedoch gezwungen auf einen weiteren zu warten. "Dann müssen wir halt warten...Naja, also, erzähl mal, was verschlägt dich auf so ein wunderbaren Planeten wie Antirumgon?" "Hmm, wie sol ich es mal nennen? Fronturlaub triffts wohl am besten. Bin mit meinen Kollegen, das da gerade waren zwei von denen, in letzter Zeit durch die Cantinas der Galaxien gezogen und hab meine Einkünfte auf den Kopf gehauen. Tja und da Antirumgon das 'The Lost Souls' hat sind wir halt vorgestern hier hängen geblieben. Naja, also der dringlichere Grund war wohl eher, dass Antirumgon am nächsten zu den Auftragsorten meiner Begleiter lag und so konnten wir halt noch nen gemeinsamen Tag ranhängen. Und wie sieht es bei ihnen aus? Ich bin zwar kein Experte wenn es um die Kultur der Menschen geht, aber ihr Name klingt eurasisch. Suchen sie die Nähe zum Eis oder gibt es einen anderen Grund für ihren Aufenthalt?"

André Gregorew
05.05.2009, 18:03
12:53

Antirumgon; Narshad – Dritte Ebene

Als der Turianer von sich und seinen Gründen, die ihn veranlassten auf Narshad zu sein, erzählt hatte, lenkte er das Gespräch auf André:

"Und wie sieht es bei ihnen aus? Ich bin zwar kein Experte wenn es um die Kultur der Menschen geht, aber ihr Name klingt eurasisch. Suchen sie die Nähe zum Eis oder gibt es einen anderen Grund für ihren Aufenthalt?"

Nähe zum Eis, der is gut...

André blickte an die Decke aus Eis, die sich über die ganze Dritte Ebene erstreckte und fragte sich nebenbei, wie es wohl für Narshad aussehen würde, wenn dieser Himmelsersatz einstürzen würde. Etwas geistesabwesend und den Blick immernoch auf das Dach aus Eis fixiert, antwortete er Zyon in einem gewohnt ruhigen und lässigem Ton:

"Nunja, wie gesagt, ich bin ein Kopfgeldjäger, so kommt man halt ein wenig in der Galaxie rum und jetzt bin ich halt zufällig hier. Ich bin zwar kein richtiger Promi in der Szene, aber es geht langsam bergauf, vor allem, wenn wir diesen Geth-Auftrag fertig haben. Meinst du, die überlassen uns ein paar Daten?"

Kaum hatte der Russe seinen Satz beendet, sprang eine der nahen Aufzugstüren mit dem so bekanntem Gong-Ton auf und offenbarte den beiden den beiden eine leere Kabine. Die beiden betraten den Personenaufzug und eine weitere Person, ein glücklich grinsender Batarianer, kam herein. André warf dem Phantom einen "Erzähls-mir-später"-Blick zu und die drei Wesen fahran stillschweigend nach oben in den Raumhafen

---->Antirumgon; Narshad – Raumhafen

12:59

Ali ibn Muhammed
05.05.2009, 19:33
18.00
Dritte Ebene

Nach dem er sich auf der ersten Ebene vergeblich nach etwas nützlichem umgesehen hatte lief Ali zu Mustafas Haus auf der dritten Ebene.
Diese Ebene beeindruckte Ali sehr.
Er dachte: „So leben Sklavenhändler also, wirklich schick.
Aber egal wie freundlich sie wirken, sie sind verdorben und alles was sie antreibt ist Gier.“
Als er bei Mustafas Haus anklopfte war es 18.20.
Eine junge, nach Alis Meinung wunderschöne, orientalische aussehende Frau öffnete die Tür.
Ali begrüßte sie: „Salam alykum.“
Die Frau entgegnete: „Alykum Salam, sie sind doch der Freund von Mustafa oder?“
Ali nickte nur und dachte: „Ja, Mustafa, noch bin ich dein Freund, aber nur weil ich dich brauche und weil ich keine Waffen habe.“
Danach ging er rein und wurde von Mustafa in einer Art Empfangsraum begrüßt: „Hey Ali, ich und meine Frau wollte gleich was essen, willste auch was?“
Ali dachte: „Hoffentlich kocht seine Frau und nicht irgendein Sklave, Produkte von Sklavenarbeit würd ich ungern essen, aber ich hab einen verdammten Hunger...“ dann antwortete er: „Gern.“
Die beiden Männer gingen in einen Raum, der wohl als Esszimmer diente und eine Viertelstunde später brachte Mustafas Frau Essen auf den Tisch.
Ca. 1 ½ Stunden später waren die drei fertig.
Mustafa sagte: „Ich muss noch mal zu meinem Geschäft, ihr beiden könnt ja hier bleiben.“
2 Stunden später kam Mustafa wieder und um 24.00 legte sich Ali schlafen.
Um 12 Uhr Mittags wachte er wieder auf.

12.00 Uhr Dritte Ebene Mustafas Haus

Ali ibn Muhammed
06.05.2009, 14:27
12.00 Dritte Ebene Mustafas Haus

Ali ging sofort nach dem er aufgestanden war aus dem Haus.
Er ging ein wenig durch die Gegend.
Nach einer halben Stunde halben wurde er plötzlich von hinten angesprochen: „Hey Ali, wie gehst den so?“
Der Araber drehte sich um und hinter ihm stand sein Alter Freund Karim.
Ali antwortete überrascht: „Gut. Aber was machst du denn hier?“
Karim erklärte: „Soll mich hier mit nem Auftraggeber treffen. Ich wollte dir noch was erzählen… ach ja genau, so ne Asari soll noch Leute für Mission suchen.
Es geht um Infos über die Geth.“
Ali: „Weißte wie die heißt und wo ich die finden kann?“
Karim: „Ich hab die im Lost Souls gesehen, vor’n paar Minuten.
Aber bei den Containerwohnungen hab ich die auch schon.
Sie heißt Elena Yamashe.“
Danach beschrieb Karim Ali noch wie die Asari aussah und dieser tippte die Infos als Notiz in sein PDA.
Ali war verdammt froh, dass er so endlich weiter kommen würde, so lange er allein war würde wohl kaum was finden, aber mit einer ganzen Crew und er konnte die Infos ja immer noch ans Konkordat schicken.
Er machte sich auf zum Lost Souls

12.40
Lost Souls

Alec Evans
18.05.2009, 22:41
0:50 Uhr Antirumgon Narshad – Dritte Ebene

Als Alec und André im Hotel ankamen trennten die beiden sich, sie wollten sich am nächsten Morgen wiedersehen. André hatte wohl noch einiges zu klären, Alec war es recht, denn dieser wollte einfach nur noch schlafen. Bon Anfang an gefiel ihm dieses Hotel nicht besonders, es war zu prunkvoll eingerichtet, überall glänzten und glitzerten vergoldete Gegenstände, aber zum schlafen würde es wohl genügen.

Mit einem Satz lag Alec in „seinem“ Bett, von dort aus verteilte er seine Kleidung im Raum und schlief dann wie ein Baby ein. Er hatte schon lange keinen ruhigen Schlaf mehr gehabt, doch nun war er so erschöpft und das weiche Bett tat sein übriges…

3:09 Uhr

Gähnend strecke Alec sich als er aufwachte, langsam drehte er sich um und schaute in das grinsende Gesicht eines Kroganers, soweit man diese Grimasse als grinsend bezeichnen konnte. Erschrocken schrie Alec auf und riss die Decke über seinen halb nackten Körper um diesen vor der grinsenden Fratze zu verdecken.
„Ist das Prinzeschen also jetzt auch einmal wach geworden?“ ertönte es im tiefen Bass des Kroganers.
„Was zur Hölle haben sie in meinem Zimmer zu suchen?“ schrie Alec immer noch völlig überrumpelt von der massigen Gestalt des Kroganers.

„Keine Angst Menschlein, ich bin nur hier um sicher zu gehen das du die Nachricht der Kellhounds erhältst. Wir haben uns dafür entschieden, dass du kein guter Umgang für André bist.“ Als er das ausgesprochen hatte lachte der Kroganer laut auf. „Verstehste? Du als Allianz-Soldat bist kein guter Umgang!“ Der Kroganer brach in schallendes Gelächter aus, Alec konnte es nicht fassen in was für eine Freakshow war er hier eigentlich geraten? Schlimmer konnte es wohl nicht werden, er saß halbnackt in einem Hotelzimmer auf einem Eisglotz weit entfernt von seiner Heimat… und in seinem Zimmer steht ein fast vor Lachen weinender Kroganer. Alec saß fassungslos auf seinem Bett, erst jetzt hatte er verstanden was der Kroganer ihm mitgeteilt hatte. Als Alec sich angezogen hatte, erklärte der Kroganer ihm, dass André ohne ihn aufgebrochen ist und die beiden sich wohl nicht mehr sehen würden.
Obwohl er André noch nicht lange kannte machte sich ein wenig Traurigkeit in ihm breit, er vermisste irgendwie diese ruppige Art des Russen. Als Alec das Hotel verlassen hatte und sich Richtung Raumhafen aufmachte um eine neue Fluchtmöglichkeit von diesem Planeten auftreiben zu können, schlenderte er verlassen wie ein allein gelassenes Kind durch die Straßen.

„Ich hoffe es wird dir gut ergehen André…“

=> Antirumgon Raumhafen

Kate Devereaux
24.05.2009, 20:01
<----- Antirumgon: Narshad – Zweite Ebene

Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

‚Wo bin ich? Ahhh.. und diese Kopfschmerzen! Was ist passiert?’ Langsam kam Kate wieder zu sich. Doch irgendwie fühlte sie sich komisch. So als ob sie in Watte gepackt wäre. Ihr Körper und ihre Gedanken wirkten so, als wären sie in weiter Ferne und als würden sie nur sehr langsam auf sie hören. Die junge Frau wusste nicht wo sie war oder wie sie dahin gelangt war.

„Sie müsste jeden Moment wach werden.“
„Sehr gut. Wie lange hält die Wirkung?“
„Ungefähr fünfzehn Minuten, dann müssen wir sie auffrischen.“
„In Ordnung, kommen Sie rechtzeitig!“

‚Was passiert hier? Wer…’ Die Biotikerin öffnete die Augen – ein Prozess der sich über mehrere Sekunden erstreckte – und erblickte nur Dunkelheit. Sie lag auf dem Rücken in einem eigenartigen Stuhl, ihre Hände und Beine waren gefesselt und noch irgendetwas war komisch. Sie kam jedoch nicht dahinter, was es war. Plötzlich schob sich ein Kopf zwischen ihre Augen und der Zimmerdecke, aber ihr Blick war so verschwommen, dass sie nicht einmal erkennen konnte, ob es sich um einen Menschen oder ein Alien handelte.

„Schon munter?“, fragte der Kopf und die Stimme schien ein wenig ungeduldig. Als Kate nichts antwortete, wurde sie geohrfeigt. „So stark ist die Betäubung nicht gewesen!“
‚Was wollen die von mir? Betäubung?’ Erst jetzt fielen der Biotikerin die letzten Momente vor ihrem unfreiwilligen Schlaf ein. ‚Irgendjemand hat mich betäubt. Das war also der Stich im Nacken. Vermutlich irgendein Geschoss… Das heißt, der Mann im Lift… Arschloch! Ob Ron dahinter steckt? Bin ich etwa so hereingelegt worden? Hat er einen Grund gehabt? Aber die glauben ja nicht wirklich, dass mich ein paar Fesseln aufhalten werden…’

Langsam klärte sich ihr Blick ein wenig und sie erkannte, dass es sich bei dem Kopf um einen menschlichen Mann handelte. Er war rasiert und hatte auch relativ kurz geschnittene schwarze Haare. Kate schätzte sein Alter auf Mitte dreißig. Der nachhallende Schmerz der Ohrfeige erinnerte sie daran, etwas von sich zu geben. „Schon gut, ich bin so halbwegs da! Was wollen Sie von mir?“
Eigentlich wollte sie ihrer Stimme einen kräftigen, drohenden Unterton verpassen, aber ihr Körper war dazu nicht in der Lage. Also musste sie ihre Drohung verbal äußern. „Sie glauben nicht wirklich mich hier lange festzuhalten, oder?“

Diese Bemerkung veranlasste bei ihrem Gegenüber nur ein müdes Lächeln. „Für wie blöd halten Sie uns eigentlich, Biotik-Hexe?“ ‚Biotik-Hexe?! Ich werde es dir zeigen!’ Kate konzentrierte sich und schloss die Augen um alles nicht Notwendige auszublenden. Sie wollte den Mann langsam und qualvoll zerdrücken. Nach einigen Sekunden extremer Konzentration öffnete Kate ihre Augen wieder. Der Einsatz ihrer Fähigkeiten hatte sich zwar vollkommen anders angefühlt, als gewöhnlich, aber mit diesem Ergebnis hätte sie niemals gerechnet.

Anstatt sich vor Schmerzen zu winden lächelte der Mann Kate noch immer an. Ihm war nämlich nichts geschehen. „Wie schon gesagt, wir sind nicht blöd. Wir haben Ihre biotischen Fähigkeiten mit einer Droge unterdrückt. Jetzt sind Sie ein ganz normales kleines Mädchen, das einige Probleme hat, wenn es nicht redet.“ ‚Verdammtes Arschloch!’

„Wer sind Sie überhaupt und was zur Hölle wollen Sie von mir?“, Kates Tonfall war schon weitaus kraftvoller und gereizter. ‚Was glaubt er eigentlich wer er ist und was er mit mir machen kann?’

„Ich weiß, dass Sie einen Agenten gefangen nehmen wollten – ein absolut unmögliches Vorhaben – und mit ihm irgendwohin abhauen wollen. Ich will wissen, wer ihr Auftraggeber ist und mit wem sie auf Narshad zusammenarbeiten! Ich lasse Sie jetzt einige Minuten alleine darüber nachdenken. Wenn ich wiederkomme, erwarte ich eine vernünftige Antwort. Zumindest wäre dies besser für Sie.“ Der Mann verschwand aus Kates Sichtfeld und von einiger Entfernung sprach er nochmals kurz zu ihr. „Ach und versuchen Sie ruhig sich zu befreien. Es wird Ihnen nicht gelingen.“ ‚Das werden wir schon noch sehen…’

Die Biotikerin konzentrierte sich mehrmals und versuchte sich zuerst mit roher Gewalt loszureisen. Nachdem diese Versuche fehlschlugen, versuchte sie noch mittels Telekinese den Mechanismus der Fesseln zu überbrücken – auch vergebens.

‚Scheiße… Ich sollte mir wirklich eine gute Antwort einfallen lassen!’

09:07

Kate Devereaux
25.05.2009, 17:51
Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

Während Kate alleine gelassen wurde, übermannte sie immer wieder eine gewisse Müdigkeit, die wohl von den Drogen stammte, die ihr verabreicht wurden. Sie kam gar nicht dazu sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Sie hörte wie die Tür zu dem Raum wieder aufgerissen wurde und der schwarzhaarige Mann von vorhin kam wieder zu ihr. Er setzte sich auf einen Stuhl, der ihr mehr oder weniger gegenüber stand, schlug den einen Fuß über den anderen und lehnte sich mit verschränkten Armen nach hinten.

„Na dann erzählen Sie mal.“, forderte er die gefangene Biotikerin auf. ‚Ich erzähle dir sicherlich nichts… Darauf kannst du Gift nehmen.’ Sie starrte ihn unverwandt an und blinzelte kurz mit ihren braunen Augen, gab aber keinen Laut von sich. Einige Sekunden herrschte völlige Stille, dann eröffnete der Mann nochmals das Wort.
„Na schön. Wenn du nicht reden willst, dann muss ich dich wohl dazu zwingen.“ Sein Tonfall klang irgendwie falsch, als er weiter sprach. „Auch wenn ich das eigentlich gar nicht will…“ Langsam richtete er sich wieder auf und trat nahe zu Kate heran.

„Wie lautet dein Name? Wer schickt dich?“, fragte er forsch. ‚Fahr zur Hölle!’ Trotzig starrte sie den Mann weiterhin an aber sie öffnete den Mund nicht.
„Nun… wie du willst.“, sprach der Mann und rieb sich kurz die Hände. Anschließend holte er aus und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Ihr Kopf wurde durch die Wucht zur Seite gedrückt und ihre Wange schmerzte höllisch. ‚Verfluchter Dreckskerl… Aber ich tu dir die Genugtuung nicht… Und wenn du mich nochmals schlägst…’

Sie drehte ihren Kopf wieder so, dass sie ihn ansehen konnte, blieb aber weiterhin still. Ebenfalls versuchte sie ihre Wut zu verbergen.
„Wer schickt dich? Antworte mir!“, fragte er nochmals nach. Seine Stimme war schon sehr laut und er ärgerte sich über die ausbleibende Reaktion ihrerseits. Er wartete einige Augenblicke und setzte zu einem weiteren Schlag an. Aber in diesem Moment wurde die Tür erneut aufgerissen und sein Blick richtete sich zu dieser.

„Ich habe die nächste Biotikblockade vorbereitet. Sie sollte jetzt verabreicht werden, ich werde das gleich machen…“, sprach der Neuankömmling, aber er wirkte sehr unsicher und nervös. Offensichtlich gefiel ihm das Verhör auch nicht.

„Gibt’s irgendetwas dabei zu beachten oder muss das Zeug einfach nur rein?“, fragte jetzt Kates Peiniger. „Nein, nein… ist eine einfache Spritze. Das Mittel verteilt sich dann von alleine.“
„Sehr gut… Gib mir die Spritze, ich mach das.“
„Aber Sie haben…“
„Her mit der Spritze! Sorfort!“, fuhr er den anderen an.
Anschließend machte er einen Schritt aus Kates Sichtfeld, tauchte aber gleich wieder auf. Nun hielt er eine Spritze mit einer ungefähr drei Zentimeter langen Nadel vor Kates Augen. „Dieser Stoff macht dich schwach. Es raubt dir das einzige was du noch hast… Deine Biotik.“

Er nahm die Spritze wieder weg und ging einen Schritt zurück. „Rede endlich! “ ‚Du kannst mich mal!’ Nachdem sie wieder kein Wort von sich gab holte er mit der Spritze aus und rammte sie ihr in den Oberschenkel. „Ahhhhh….“, schrie Kate kurz auf, da die Spritze teuflisch brannte. ‚Wenn ich raus komme, bring ich dich um… Ich erwürge dich!’
„Na tut das weh?“, der Mann lächelte Kate jetzt an und zog die Spritze wieder unsanft aus ihrem Bein. „Wenn du jetzt nicht redest, dann geh ich ein Messer holen und werde deinen hübschen Körper ein wenig bearbeiten!“ ‚Scheiße, nein, ich werde nichts erzählen! Ich weiß ja nicht einmal etwas von Bedeutung.’

„Du glaubst wohl, du kannst widerstehen? Ich werde dir zeigen, dass jeder den Punkt hat, ab dem er spricht… Ich geh mal mein Spielzeug holen…“ ‚Und wenn du mich umbringst, von mir erfährst du kein Wort!’
Der Mann ging langsam aus dem Zimmer, vermutlich um ein Messer zu holen. Plötzlich tat sich etwas in Kates Körper. Ein wohlbekanntes Kribbeln durchfuhr ihre Gliedmaßen, ihre biotischen Fähigkeiten kehrten wieder zurück. Anscheinend hatte die Blockade ihre Wirkung verfehlt.

Die junge Frau zögerte keinen Augenblick und konzentrierte sich auf ihre Fesseln. Das solide Metall war kein Hindernis für die dunkle Energie und innerhalb weniger Sekunden bog es sich auf und Kate war frei. Sie sprang aus dem Stuhl und positionierte sich neben die Tür um den Mann sofort angreifen zu können. ‚Betritt den Raum und stirb!’

Die Sekunden verstrichen, in denen nichts geschah und die Biotikerin war schon versucht die Tür aufzureißen und rauszustürmen. Aber noch bevor sie die Entscheidung treffen konnte, wurde die Tür wieder geöffnet und ein wohlbekannter, schwarzhaariger Mann trat ein. Er war sichtlich überrascht als Kates Faust seine Magengegend traf und krümmte sich zusammen. Die Biotikerin setzte sofort nach und hieb mit ihren Knie in sein Gesicht. Seine Zähne klapperten zusammen. ‚Komm schon, schrei nach Hilfe du Missgeburt. Dann gibt es mehr Tote!’

Der verletzte Mann ließ sein Messer, welches mehr einem Säbel glich, fallen und fuhr sich mit beiden Händen ins Gesicht. „Ahhhh, verdammt!“, jammerte er vor sich hin. Kate gab ihm jedoch keine Zeit um sich zu erholen, sondern setzte jetzt mit einem Handkantenschlag gegen seinen Hals nach. Diese Aktion ließ ihn auf den Boden zusammenklappen, da er sich nicht mehr auf den Füßen halten konnte.
Die Biotikerin griff nach seinem Hals und drückte zu. Zuerst nur sanft, dann aber immer fester. Sie wollte sehen, wie er leidet, wie er vergebens um Luft japsen würde. Aber bevor seine Lage lebensbedrohlich wurde, hörte Kate außerhalb des Raums einige Schüsse und Schreie. ‚Was geht denn jetzt ab?’

Der Mann nutzte die Gelegenheit und stieß Kate von sich weg. Er machte einen Satz zu dem am Boden liegenden Messer, nahm es in die Hand und hielt es ausgestreckt in Kates Richtung, um ihre nächste Attacke abzuwehren. „Du Insekt glaubst ja nicht wirklich, dass dir das Messerchen hilft, oder?“, lachte Kate den verzweifelten Mann aus.
Sie konzentrierte sich erneut um den ganzen Spektakel ein Ende zu setzen. Blaue Blitze zuckten durch den Raum, als sich die biotische Energie in Kates Arm sammelte. Gerade, als sie die geballte Kraft auf ihren Gegner niederlassen wollte, kam Ron durch die offene Tür gerannt. Er hielt sein Sturmgewehr feuerbereit und machte einen vollkommen professionellen Eindruck. ‚Auf welcher Seite steht er?’

Als er die Biotikerin sah, wirkte er erleichtert. „Es geht dir gut. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht! Ich hol dich hier raus.“ „Einen Moment, ich bereite dem hier noch ein Ende!“, antwortete Kate ihm. Erst jetzt sah Ron den zweiten Mann, der am Boden lag. Plötzlich riss er sein Sturmgewehr herum und zielte auf ihn. „Töte ihn nicht! Er ist ein Agent der Kell Hounds!“ ‚Diese Kröte ein Agent?’ Sie ließ die angestaute dunkle Energie harmlos in den Raum verpuffen, bevor sie ihre Gedanken aussprach. „Das ist ein Agent? Mehr haben die nicht drauf?“

„Naja, er ist Mr. 6, glaube ich. Aber ungefährlich ist er sicher nicht.“, erklärte Ron. Der Mann am Boden lachte und in Kombination mit seinem blutverschmierten Gesicht machte dies einen psychopathischen Eindruck. „Ich bin doch kein Agent.“

09:26

Kate Devereaux
06.06.2009, 14:35
Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

„Drehen Sie sich auf den Bauch und strecken Sie die Hände auf den Rücken!“, befahl Ronald dem am Boden sitzenden Mann. Dieser berechnete kurz seine Chancen, folgte dann allerdings der Aufforderung. Schnell hatte Ron ihm Handfesseln angelegt und wieder aufgezogen. Mit der einen Hand hielt er den Agenten an den Fesseln, mit der anderen drückte er ihm das Sturmgewehr in den Rücken.
„Was machen wir jetzt mit ihm? Er wird sicherlich einen Terror veranstalten, wenn wir ihn so rausschaffen.“, fragte Kate nach. ‚Einmal mit der Waffe über die Schläfe ziehen und dann raus tragen wäre mir am liebsten. Damit ich mit ihm schnell verschwinden kann.’

„Wir bringen ihn zuerst zu Jenny. Dort wird ihn niemand vermuten und dann sehen wir weiter. Irgendwie müssen wir ihn schließlich in den Hangar schaffen…“, erklärte Ron „Und Sie machen keinen Mucks, sonst sind Sie tot“, drohte er noch dem Agenten.

Die Biotikerin folgte dem Mann und als sie durch den angrenzenden Raum traten, sah sie zwei Leichen am Boden liegen – Opfer von seinem Sturmgewehr. Im Freien stieß eine rothaarige Frau, ebenfalls als Wache ausgerüstet zu ihnen. „Alles klar! Der Weg ist frei.“, kommentierte sie die Lage. ‚Wie viele sind die eigentlich?’
Die rothaarige Frau zielte ebenfalls auf den Gefangenen in ihrer Mitte und so gingen sie zu Block A14. Ihr Ziel war nicht weit weg und glücklicherweise schienen sich die wenigen Passanten nicht für den Mann zu interessieren. Entweder weil es ihnen egal war, oder weil der Mann augenscheinlich von zwei Wachen abgeführt wurde. Die rothaarige Frau stellte sich unterwegs noch als Jenny vor, aber ansonsten schwiegen alle. Schon nach wenigen Minuten erreichten sie Block A14.

Von außen wirkte das Gebäude wie jedes andere in der dritten Ebene. Nicht wirklich heruntergekommen aber auch nicht neu oder sauber. Jenny öffnete die massive Eingangstür und einer nach dem anderen trat ein.

‚Was zur Hölle ist das?’ Anstelle einer Wohnung betraten sie nach einem kurzen Flur einen Kommandoraum. Einige Display zeigten Teile von Narshad, es gab Kommunikationsanlagen und auch hinter Gitter versperrte Waffen, sowie Rüstungen. Erst auf den zweiten Blick konnte man erkennen, dass die meisten Geräte schon alt waren und aus aller Welt stammten.
Die Frau übernahm den Agenten und ging mit ihm in einen weiteren Raum, während Ron sich setzte und Kate deutete, selbiges zu tun. Die Biotikerin nahm auf einem freien Stuhl platz und sah den Mann fragend an. ‚Ob er mir jetzt was erzählt, oder ob ich einfach den Agenten bekomme und rausgeschmissen werde…’

„Ich glaube, ich sollte Ihnen mal kurz erzählen, was hier geschehen ist.“, fing Ronald nun an. „Ich habe Jenny informiert, dass Sie kommen werden, aber nachdem Sie nicht aufgetaucht sind, hat sie mich gerufen und wir haben uns hier die Überwachungsvideos angesehen. Darauf war zu erkennen, dass Sie von dem Mann im Lift betäubt wurden und dass er Sie in das eine Haus geschleppt hatte. Außerdem wussten sie, dass Sie eine Biotikerin sind und haben Ihnen ein Mittel injiziert, welches die Verbindung mit Ihrem Implantat unterbrach.“ Er deutete dabei auf den Hinterkopf, ehe er fortfuhr.

„Der Arzt, der Ihnen dieses Mittel verabreicht hat, steht mit uns in Verbindung und beim zweiten Mal, nachdem wir ihn informiert hatten, hat er Ihnen nur eine Kochsalzlösung verabreicht. Somit hatten Sie wieder Zugriff auf Ihre biotischen Fähigkeiten.“ Ron machte eine kurze Pause. „Und den Rest kennen Sie ja selbst…“ ‚Ein Mittel, das Biotik unterdrückt… So etwas darf nicht in die falschen Hände kommen!’

„Danke!“, mehr brachte Kate nicht heraus, aber Ron winkte ab. „Kein Problem, Sie haben damit auch uns sehr geholfen. Übrigens, Jenny überprüft gerade, um wen es sich hierbei wirklich handelt, falls ich mich geirrt habe.“ ‚Ich hoffe doch sehr, dass es sich um einen Agenten handelt… Sonst kann ich nochmals so eine Aktion durchleben…’

Einige Zeit saßen die beiden schweigend da – bis Jenny wieder auftauchte. Sie hatte ein gewisses Lächeln im Gesicht. „Er ist ein Agent. Und zwar handelt es sich hierbei um Mr. 7“

09:47

Kate Devereaux
07.06.2009, 18:45
Antirumgon: Narshad - Dritte Ebene

„Sehr gut!“, antwortete Ron schnell. Kate konnte sich einen erfreuten Gesichtsausdruck nicht verkneifen. „Allerdings. Weil nochmals wollte ich diese Tortur nicht auf mich nehmen. Ich gebe meinem Auftraggeber Bescheid.“, sprach Kate und zückte ihren PDA.


An: Joshua Tahoku
Von: Kate Devereaux

Ich habe einen Kell Hounds Agenten, Mr. 7, festgesetzt und bin in wenigen Minuten abflugbereit. Wo sollte ich die Ware abliefern?

Kate Devereaux

Bevor die Biotikerin die Nachricht absendete, lauschte sie noch den Worten von Jenny. „Ich habe ihm ein Narkotikum verpasst, er sollte die nächsten zwölf Stunden tief und fest schlafen. Wir werden ihn als eine Lieferung unbemerkt in den Hangar schaffen und Ron wird dich nach oben begleiten und dafür sorgen, dass alles problemlos klappt.“

„Nochmals danke!“, gab Kate von sich und drückte auf den Senden Knopf. Ron stand auf und hielt ihr die Hand hin, um auch ihr beim Aufstehen zu helfen. ‚Wie charmant…’ Die junge Frau ergriff die Hand jedoch nicht und stand schwungvoll selbst auf. ‚…Aber völlig unnötig.’ „Wollen wir?“, fragte der Wachmann, unbeeindruckt von ihrem Verhalten. „Klar.“

Kate verabschiedete sich noch von Jenny und dann verließen sie und Ronald die Kommandozentrale und machten sich auf zum Lift, der die beiden in den Hangar bringen würde. Unterwegs vibrierte Kates PDA und verkündete damit einen Nachrichteneingang.


An: Kate Devereaux
Von: Joshua Tahoku

Sehr gut! Liefern Sie den Agenten auf Omega ab. Melden Sie sich, sobald Sie die Raumstation erreicht haben. Eine Kontaktperson wird Sie dann treffen.

Joshua T.

„Omega also…“, flüsterte die Biotikerin. „Wie bitte?“, fragte Ron sogleich nach, da er die Worte vermutlich nicht richtig verstanden hatte. „Ich muss nach Omega. Dort findet die Übergabe statt, denke ich zumindest“ ‚Warum erzähle ich ihm das? Es geht ihn im Grunde ja nichts an!’ „Omega… Da war ich schon sehr lange nicht mehr.“, entgegnete Ron ihr, aber Kate hörte gar nicht so richtig hin, da sie eine Nachricht an Jo verfasste.


An: Jolene Vasquez
Von: Kate Devereaux

Der Flug geht nach Omega. Abflug wird demnächst sein.

Kate Devereaux

Während sie die Nachricht abschickte, betraten die beiden den Lift, welcher zufällig gerade in der Dritten Ebene Halt gemacht hatte. Kate steckte den PDA weg und wandte ihren Blick auf die noch offene Tür des Aufzugs. Zwei Menschen schlenderten zum Lift und unterhielten sich dabei. Kurz davor hielten sie an und verabschiedeten sich voneinander. Einer ging weiter, der Andere trat ein.

Kate funkelte den Mann an und hieb auf den Türöffner Taster, damit der Aufzug nicht losfuhr. „Aussteigen! Sofort!“, drohte sie ihm. Er sah sie ein wenig perplex an, aber ihre Haltung und ihr Gesichtsausdruck waren für ihn Grund genug, um ohne Kommentar die Kabine zu verlassen. Nachdem sich die Tür schloss schaute Ron sie ein wenig verwirrt an. „Was war das eben?“ Noch immer ein wenig grimmig antwortete sie: „Der letzte unbekannte Mitfahrer hat mir in den Rücken geschossen.“

10:01

Narshad - Raumhafen ----->

Jacob Fisher
07.06.2009, 21:32
09:30 Uhr
Dritte Ebene, Jacob Fishers Apartment
Narshad


Die letzten abgekühlten Tropfen des Duschwassers perlten an dem trainierten Männerkörper herunter, der gerade das Bad verließ, um sich wieder anzuziehen. Sein Kleidungsstil war schon immer recht altmodisch – oder einfach irdisch. Eine dunkle Jeans, ein aquablaues Hemd. Darunter ein schlichtes, weißes T-Shirt. Das alles wurde von dem dazu passenden Schal abgerundet. Jacob wusste, dass er sich auch heute wieder überraschte, abwertende und interessierte Blicke einfangen würde. Aber was kümmerte ihn das? Er wollte sich nie mit dem neumodischen, interstellaren Stil abgeben, um so zu sein, wie eh alle waren. Es wäre sicherlich besser gewesen, wenn er sich der Masse anpassen würde. Immerhin hätte jeder noch so kleine Fehler zu einem Krieg gegen die Menschheit führen können. Fisher hatte einen Spectre getötet – einen turianischen Spectre. Und es gab einige in diesem Universum, die davon wussten. Jacob wollte gar nicht an das denken, was passieren könnte, wenn er aufgeflogen wäre.

Doch noch geschah es nicht. Und irgendwann würde ihn die Vergangenheit sicher in Ruhe lassen. Davon war der 25-jährige fest überzeugt. Darum hieß es auch an diesem Morgen wieder, das Übliche zu erledigen.

10:00 Uhr

Eine halbe Stunde später räumte Jacob auch den letzten Teller weg, auf dem sich über die letzten Tage ein kleiner Turm aufbaute. Nichts davon war jetzt noch zu sehen. Die Wohnung sah wieder aus, als hätte sie niemand betreten. Und genau so sollte es auch sein.

Der 25-jährige schaute auf das aquablaue Display seines PDAs. Es zeigte eine neue Nachricht an:

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Hey Jacob,
wann kommst du endlich wieder nach Hause? Wir vermissen dich hier. Melde dich doch mal wieder.

Bella.
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Fishers blaue Augen weiteten sich, sein Blick erstarrte. Scheiße! Das kann nicht sein! Er wusste ohne zu überlegen, was diese Nachricht bedeutete. Bella und er schufen diesen Code kurz vor seiner Abreise. Sollte irgendwas passieren, würde Bella diese Nachricht abschicken. Und dieser Moment schien nun gekommen. Plötzlich hieß es, keine Zeit mehr zu verlieren.

Jacob stürmte durch seine Wohnung, verstaute das Nötigste in der dunkelgrauen Umhängetasche. Diese Wichser! stieß er innerlich auf.
Einige Minuten später war das Wichtigste an Kleidung und Geräten eingepackt. Es fehlte ihm lediglich die Waffe. Die wenigen Gesetze, die es auf Narshad gab, untersagten es undwiderlegbar, Waffen jeder Art mit in die Siedlung zu nehmen. Sie wurden in den jeweiligen Lagern im Hafen aufbewahrt. Aber Jacob wusste, dass er nicht mehr die Zeit hatte, diese Waffe abzuholen. Er wusste nur eines: Wenn er nicht schnell aus Narshad verschwinden würde, wäre er ein toter Mann. Und dieses Mal wirklich…
Genauso wusste er aber auch, dass es nur einen einzigen Menschen auf dem Planeten gab, der ihn schnell und sicher von da wegbringen konnte: Jolene Vasquez. Die Portugiesin trieb sich erstaunlich oft im Lost rum, genau da, wo Jacob seit einem knappen Jahr als Handwerker arbeitete. Die beiden kannten sich gut. Sie vertrauten sich. Und nun war sie seine letzte Chance.
Ohne lange zu zögern zückte der 25-jährige sein PDA und öffnete schnell das Nachrichtenfenster.

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Von: Jacob Fisher
An: Jolene Vasquez
Betreff: Brauche Hilfe

Nachricht:
Hey Jo,
ich brauche dringend deine Hilfe. Du kennst doch noch Zac, oder? Mein Cousin auf der Omega. Er hatte heute Nacht einen Unfall. Er liegt im Koma und ich muss so schnell wie möglich zu ihm. Du bist meine einzige Hoffnung.
Ich bin schon fast auf dem Weg zum Hafen. Ich bitte dich: sei da.

J.
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Hastig bestätigte Fisher die Nachricht per Klick auf den „Senden“-Button des Touchscreens. Eine ebenso nervige wie kurze Melodie ertönte, als die Nachricht schließlich abgeschickt wurde.

Okay, Kopf unten halten und ab zum Hafen. dachte Jacob entschlossen und verließ mit übergezogener Kapuze sein Apartment in Richtung Fahrstuhl, der ihn schon bald zum Raumhafen führen sollte.


10:15 Uhr

----> Narshad - Raumhafen

Kain Thalia
20.03.2014, 23:57
Antirumgon –Dritte Ebene
Tunnelsystem
2:45 Uhr

Ein heller Lichtkegel durchbrach die tiefe Finsternis des Tunnels, welche bis auf vereinzelte Notfallleuchten ununterbrochen und omnipräsent in dem engen Schlauch aus marodem Gestein war. Dieses Licht tanzte sacht auf und ab, schlängelte sich über Wände und wies dem ungleichen Dreiergespann den Weg tiefer in den Planeten hinein. Bintho mochte den leuchtenden Freund am Gewehr des Piraten, der sie durch das unterirdische Labyrinth aus Schutt und Schrott führte. Selbst wenn der Salarianer es niemals zugeben würde, missfiel ihm diese Expedition durch die Schächte Antirumgons. Der ehemalige STG-Agent zuckte aus diesem Grunde auch zusammen als das Scheinwerferlicht auf einen Leichnam fiel, welcher an den Händen gefesselt von der Decke herabbaumelte. Ein hämisches Lachen hallte durch die gruselige Halle als der Salarianer reflexartig hinter einen Steinbrocken rollte um dort in Deckung zu gehen. „Kell Hound. Es kommt häufiger vor, dass sich die Spinner in unser Territorium verirren“, erklärte der Tosh-Anhänger als er sich von seinem Lachanfall beruhigte, „Wir waren so frei ihn als Wegmarkierung und Warnung aufzuhängen“ Mit dem Gewehrlauf klopfte der Mensch kurz zwei Mal auf den Brustkorb des sonderbaren Meilensteins ehe er unbekümmert seinen Weg fortführte.

Nereus, der seine Recoon Hood aufgezogen und die Nachtsicht aktiviert hatte, blickte einen kurzen Moment zu Bintho, der sich den Staub von der Rüstung klopfte. „Verliere nicht den Anschluss“, ermahnte der Drell seinen Freund mit einer Farbe in der Stimme, die geprägt von einem matten Grau an Teilnahmslosigkeit war. Danach folgte er dem Piraten, welcher bereits um eine Ecke herum aus dem Sichtfeld verschwunden war. Der Blick des Attentäters überflog die Umgebung und Kain stellte fest, dass diese Tunnel wohl doch größer waren, als er es anfänglich für möglich gehalten hätte. Ohne einen Führer wären Bintho und er mit Sicherheit hier unten verloren. Im nächsten Moment riss das Handzeichen eben jenes Fremdenführers Kain aus seinen Gedanken. Der Mensch hatte die geballte Faust gen Decke gerichtet, woraufhin das Dreiergespann zum Stehen kam. Gerade als der Salarianer Luft holte um sich der Gründe des Zwischenstopps zu erkundigen, drangen auch an dessen Ohren sonderbare Geräusche. Das Licht am Gewehr des Piraten erlosch, der Namenslose hatte es deaktiviert. Die Geräusche wurden lauter. Kamen auf die Gruppe zu.

Sein Brustkorb hob und senkte sich langsam als Thalia sich gegen die kalte Wand in seinem Rücken presste. Eine Klinge hatte bereits ihren Weg in die unverletzte Hand gefunden, jederzeit bereit geworfen zu werden. Jederzeit bereit den unwissenden Feind niederzustrecken, falls dieser die törichte Dummheit begehen würde sich dem Versteck des Drell zu nähern. Zum Glück verschwand dieser aber um die nächste Ecke und begab sich zum Lagerfeuer an dem sich mittlerweile 5 weitere Kell Hounds versammelt hatten, um dort im Schutze eines umgestürzten Tunnelfahrzeugs ihre Munition zu zählen und die Ausrüstung zu überprüfen. Das Messer zog sich genau so still wie sein Besitzer zurück, beide hatten genügend gesehen um Bintho und den Piraten über die Situation zu informieren. Leisen Schrittes huschte der Schatten durch die Dunkelheit des Tunnels ohne dabei auf sich aufmerksam zu machen. Die groben Schlächter, welche am warmen Feuer scherzten, würden niemals seine Anwesenheit bemerken. Ihre Sinne würden niemals solch ein feines Wesen erfassen. Ihre Augen waren blind, ihre Ohren taub für einen Schemen, den die Finsternis umschmeichelte. Diese Finsternis, die den Assassinen aufnahm, sich förmlich nach ihm verzehrte. Er gab sich ihrer lieblichen Umklammerung hin, schließlich war sie die einzige Geliebte des Drells, deren Existenz er mit seiner Hingabe nicht bedrohte. Ein Moment der Harmonie. Sanft streichelte sie sein Wesen, spendete ihm Schutz während er durch das unterirdische Labyrinth schlich. Und doch wurde er aus ihrer innigen Verbundenheit gerissen. Ein blauer Strahl zerriss das Band der Liebenden. Sah er wirklich einen Lichtblitz? Wieso schaltete die Recoon Hood nicht automatisch die Nachtsicht ab? Die Beine knickten dem Schuppenträger weg, er schlug mit den Beinen im Dreck auf. Es war ein Kampf bis seine zitternden Hände die Maske vom Kopf gerissen hatten. Es fühlte sich an wie die Entladung biotischer Zerstörung, die allmählich seinen Körper vergiftete. Das grelle Licht brannte stetig weiter auf seiner Netzhaut, machte ihn vollends blind. Selbst als sich die grünen Augenlider über seine schwarzen Diamanten schoben, verschwand die schmerzhafte Erscheinung nicht. „Ich habe dich vermisst“, flüsterte diese seltsame Frauenstimme in sein Ohr, „Du wirst mich nicht wieder verlassen“ Der Eishauch donnerte noch einige Augenblicke ehe Kain aus dem Klammergriff entlassen wurde und die Dunkelheit sich allmählich zurückkämpfte. Erst als der letzte dröhnende Basston verstummte, atmete Nereus auf. Zusammengekauert lag er im Dreck als sein Bewusstsein sich wieder mit der bedrohlichen Realität beschäftigte. Unsicher tasteten die müden Finger im Schutt nach der Recoon Hood, krallten sich in den Schrott, der dort verstreut umherlag um dann enttäuscht festzustellen, dass sie nicht fanden was sie eigentlich suchten.

Der Lauf des Gewehrs senkte sich als der ehemalige STG-Agent seinem Begleiter signalisierte, dass wohl der Drell vor der Tür stand. Einen Moment später öffnete der Pirat die Tür des kleinen Schutzraumes und zog den Drell an der Schulter direkt hinein um die Tür sofort wieder zu verschließen. Nereus stolperte daraufhin etwas unbeholfen auf den Salarianer zu. „Ist dir jemand gefolgt?“, erkundigte sich der Pirat. Bintho kommentierte diese Frage nur mit einem Lachen, welches wahrscheinlich die Retourkutsche für den Anfall von Heiterkeit bei der sonderbaren Wegmarkierung sein sollte. „Nein“, antwortete Kain kurz und knapp, „6 Personen, haben ein Feuer angezündet und kümmern sich um ihre Ausrüstung. Nicht sonderlich aufmerksam. Keine Patrouillen in den Tunneln“ „Sehr gut. Wir nehmen einen Tunnel unweit von hier. So können wir an ihnen vorbeischleichen, wenn wir leise sind“, entgegnete der Pirat, „ Ach und noch was. Es verirren sich in der letzten Zeit sehr selten Fremde nach Antirumgon. Daher würde mich interessieren, was ihr mit einem verfluchten Elcor, einem weiteren Menschen und einer Asari zu schaffen habt.“ Als der Mensch auf die blaue Alienschönheit zu sprechen kam, schaute Bintho vielsagend zu seinem Freund. „Auch wenn euch Amphibien einiges an Mimik fehlt, ich bin nicht blind“, warf der Pirat in den Raum und richtete die Waffe auf Bintho und Nereus, „Die drei haben eine Bar in der zweiten Ebene in Schutt und Asche gelegt. Insofern seid ihr mir wohl beide eine Erklärung schuldig. Ich meine, diese Station –ach was sage ich- der gesamte Planet ist ein Haufen Scheiße, aber er ist immer noch mein Haufen Scheiße und daher mag ich es nicht, wenn hier irgendwelche merkwürdigen Gestalten auftauchen und Ärger machen. Denn den gibt es hier nämlich schon zur Genüge“ „Äh äh äh ähm. Asari? Wie sahen die nochmal aus? Waren die bla“, antwortete der Salarianer ehe der Drell ihm das Wort abschnitt. „Wir sind auf der Suche nach der Asari“ fuhr Thalia fort, „ Sie ist meine Pilotin. Ihre Gesellschaft betreffend haben wir keinerlei Informationen“

Arseni Vigo
31.07.2014, 15:37
<<< Narshad, Zweite Ebene
>>> Narshad, Dritte Ebene


Arseni blickte zurück auf die anderen beiden, wie sie zu ihm kamen. Mit dem zweiten Blick herab, folgte prompt seine Frage: „Sollten wir nicht lieber zurück?“. Kleine Bedrängnis, viel Muffensausen. Der Gestank von Gewalt lag in der Luft; in solchen Momente bevorzugte es Arseni das Fenster zu lüften – und raus zuspringen, möglichst weit abzuhauen. Doch, eingehalten: Die Frage stellt sich kaum mehr, denn zu wenig Sprungkraft und Kletterkunst war in seinem Körper als dass er es zurück auf die Steintreppen geschafft hätte. Vielleicht wenn Calix ihn heben würde…?

Sie stapften die Feuertreppe vorsichtig herab, in keinem der Stöcke des Wohnheimes schien noch jemand zu wohnen. Noch gab es etwas zu klauen. Die ramponierte Nase presste sich ab und zu an die Fenster, um etwas zu erspähen. Um sicherzugehen, meinte Arseni, aber es war bloß ungesunde Neugier.

Um die Rotaugen und letztendlich Raxtar zu finden, nahmen sie ganz schön viel in Kauf, wurde Arseni nicht müde zu betonen. Und Ebene 3 stellte diesbezüglich nur den neuesten Höhepunkt dar. Unten angekommen, erstreckte sich eine lange Straße von Wohnhäusern und Siedlungen vor ihnen. Wie groß genau war schwer abzuschätzen, aber Arseni meinte zu glauben, dass Narshard sich erst hier unten wirklich preis gab und die zwei Ebenen über ihnen mehr ein öffentlicher Spielplatz war, während hier auf Ebene3 die Errungenschaften und Auswüchse von Tosh, den Kell Hounds und sonst noch allem in vollem Maße zur Schau gestellt wurden. „Moment“, hielt er die andere beiden an, und spähte um die Ecke.

Ein bewaffneter Trupp patrouillierte um die örtlichen Seitenstraßen herum. Er wollte schon Calix nach vorne beordern, aber gewissenhaft entschied er sich zur Gewaltvermeidung und blieb im Schatten, sodass der Trupp sie nicht erspähte. Doch die hatten ganz andere Sorgen als die drei Halunken um die Ecke: Der Trupp war gerade mitten dabei die Opfer der letzten Auseinandersetzung zusammenzutragen, um sie letztendlich gebührend zu verabschieden – zu spät. „Also, wohl gerade eine Waffenruhe im Gange…“, mutmaßte Arseni. „Wollen wir rübergehen, und ähm… hallo sagen?!“

Etwas krächzend klang seine Stimme. Arseni rügte ihn Gedanken die Belüftungssysteme, würde aber erst später herausfinden, dass die Irrungen des Bandenkrieges gerne die gesamte dritte Ebene brennen ließen.

Lyria Barian
13.08.2014, 10:46
<<<< Ebene 2

„Sollten wir nicht lieber zurück?“, fragte Arseni über die Schulter. Er stand am oberen Ende der Feuerleiter. Lyria nahm die Brille ab. Sie hatte nicht erwartet, dass Narschad hier unten so... geräumig war. Vor ihr erstreckte sich ein feuerrot erleuchtetes Gewirr aus Gassen und Gebäuden unter einer niedrigen, natürlichen Höhlendecke.
Arseni hatte sich inzwischen überwunden und war hinabgestiegen. Sie hob eine Hand.
"Warte bis ich unten bin, Großer.", meinte sie zu Calix. Ihre Stimme klang rau.
Wahrscheinlich die Zigaretten. Oder die Uhrzeit. Vermutlich beides. Sie setzte die Brille wieder auf, als sie unten war. Und musste feststellen, dass ihre Augen langsam nicht mehr wollten. Sie schüttelte kurz die Arme aus, um die Müdigkeit loszuwerden. Da drückte Arseni sich plötzlich vor ihr in die Schatten.
„Moment.“ Sie stand hinter ihm. Kampfbereit. Angespannt. Bis...
„Also, wohl gerade eine Waffenruhe im Gange…“, meinte der Mensch, „Wollen wir rübergehen, und ähm… hallo sagen?!“
"Entweder das oder auf eigene Faust runter auf die vierte Ebene.", sagte Lyria leise zurück. und lugte nun ihrerseits um die Ecke. Da wurde ein Leichenhaufen aufgeschichtet. Sie zählte fünf lebendige Bandenmitglieder. Sie lehnte sich gegen die Wand.
Sortier's noch Mal:
[I]Die... Kell Hounds haben Ärger mit Tosh angefangen. Verwechsel’ das bloß nicht noch Mal. Daher der Bandenkrieg. Und die Rotaugen versorgen die Hounds mit Waffen, vermutlich auch Tosh. Und werden von irgend so einer Schlampe angeführt... Hab den Namen vergessen. Eigentlich sollte ich doch mehr über die raus finden. Was mach ich dann hier?
Mehr über den Bandenkrieg raus bekommen, Süße. Wie steht es? Wer gewinnt? Was ist aus Tosh, dem Piratenanführer von Antirumgon geworden? Und vom Rumsitzen wirst du auch nicht klüger. Sie seufzte. Stieß sich von der Wand ab und trat auf die Straße.
Die Männer bemerkten sie nicht. Sie ging langsam auf sie zu und hob die Arme. Jetzt drehte einer der Kerle zufällig den Kopf in ihre Richtung.
Ein erschrockener Ruf. Hektische Reaktion. Waffen wurden entsichert. Auf sie gerichtet. Sie spürte ein leichtes Kribbeln am Körper. Und blieb stehen.
"N'Abend."
"Wer bist du?" Einer der Leute kam näher. Er zielte auf ihren Kopf. Lyria konnte fühlen, wie ihr Adrenalinpegel stieg.
Ganz ruhig jetzt.
"Gilette."
"Was is’n das für ein Name?" Sie stellte sich das verdutzte Gesicht des Mannes unter seinem Helm vor.
"Ein Deckname."
"Gehörste zu den Rotaugen?" Eine Chance.
"Fast. Bin noch neu. Gerade angekommen. Soll Verbindungen pflegen. Man schickt immer die Neuen zuerst runter."
"Ja, da haste Recht." Der Mann lies die Waffe sinken. Lyria warf einen verstohlenen Blick über die Schulter.
"Okay, jetzt flippt nicht gleich aus. Ich bin nicht allein. Da sind ein Elcor und ein Mensch. Kenne sie von früher. Ist ne lange Geschichte, aber niemand fängt an zu schießen, okay?" Ihr Gegenüber nickte.
"Also gut." "Ey Mann was soll das?" Einer der anderen packte ihn an der Schulter. Der Erste drehte sich genervt um.
"Hast du Bock auf noch ne Schießerei? Ich nicht. Und wenn sie uns über'n Haufen schießen wollten, hätten sie’s längst getan." Er machte eine Handbewegung in Lyrias Richtung.
"Sie könn’ herkommen." Dann legte er ihr den Arm auf die Schulter. Sie lies sich mitnehmen.
"Sag deiner Chefin, wenn du sie siehst, Danke für die letzte Lieferung." Sie erreichten den Leichenhaufen. Lyria unterdrückte ein Würgen.
"Also, was habt ihr für uns?" Ihr Führer lies von ihr ab, öffnete sein Visier Mensch und steckte sich eine Kippe an.

Arseni Vigo
16.08.2014, 21:56
„Ja, natürlich“, räusperte sich Arseni und er kam verstohlen hinter Calix hervor gekrochen. Die Frage der Kell Hounds spielte für den Moment keine Rolle mehr, als sie den Kampfpanzer entdeckten. Einer der Männer richtete nervös die Waffen auf Calix… Als ob das etwas brächte. „Immer mit der Ruhe“, wiederholte Arseni die mahnenden Worte. „Nur ein Schuft und ein… nun ja“. Zaghaftes Lächeln und ein Augenrollen Lyrias. Immer zu die ganze Aufmerksamkeit.
„Klar… was auch immer das Ding da sein soll, stimmt“, antwortete der Nervösling letztendlich und wandte sich zu Lyria: „Und das sind wirklich deine Kumpels?!“
„Na hör mal“, unterbrach Arseni und übernahm die Wortführerschaft: „Wenn sie uns damals nur wegen unserer Muskeln als Freunde ausgesucht hätte, dann wären wir ganz schön enttäuscht. Aber hey, für so etwas sind Freunde… nun mal da – oder so ähnlich.“ Das verschmitzte Lächeln seinerseits übertünchte das kokette, angedeutete Zwinkern Richtung Lyria. „… für was sind wir eigentlich genau hier?!“

Die Kell Hounds schauten sich kurz an, bis einer mit den Achseln zuckte. Wenn man hier für jeden Funken Misstrauen und jede ansatzweise verdächtige Frage, gleich ein Duell veranstalten würde, dann würden die Warteschlangen bis zum Raumhafen hinauf reichen. So blieb es dabei, dass niemand irgendwem traute, und sich das Leben hier unten in den letzten Tagen so rapide in einen Kriegszustand verschlechterte, dass für die wirklich unnötigen Fragen im Leben, wie wer waren die Typen überhaupt, keine Zeit mehr erübrigt werden konnte. Es war ja doch nur der ahnungslose Trottel von Nebenan. So sagte man sich.
„Blickt wohl selbst nicht durch bei euch Rotaugen. Kann man euch ja auch nicht verübeln. Während ihr in der Scheißsiedlung gemütlich euren okkulten Augenoperationen nachgeht und mal eben Rekordzahlen schreibt innerhalb weniger Tagen, bricht bei uns alles wild auseinander. Ebene Vier… ihr wisst schon. Solange Tosh dort unten ist und von… etwas beschützt wird, wird der Raumhafen nicht unser sein.“
„Verdammt“, unterbrach ihn anderer, der mal eben klammheimlich eine Zigarette bei Arseni erschnorrte. „Ich sag’s euch: Alles war hier top, bis die Midway Crew auftauchte. Seit dem Zeitpunkt, nur noch Schießereien… am laufenden Band. Innerhalb von ein paar Tagen ging alles den Bach runter. So ´nen Bandenkrieg habt ihr noch nicht gesehen. Und viel zu sehen gibt’s nicht mehr. Nichts mehr übrig.“
„Uhuh, und sobald eure Rotaugen erst mal auf Ebene 2 und 3 angelangt sind… brrr, will gar nicht dran denken, was die mit den Verbliebenden machen. Der Preis des Sieges sind solche Versprechungen, die unsere Anführer der Rotaugen-Bi… Chefin machen.“
„Ein schauriger Deal, aber wenn das die Möglichkeit darstellt auf Ebene 4 zu gelangen. Was bleibt uns anderes übrig?“
„Vergesst nicht“, sagte dann der Nervösling; “das ist keine Partnerschaft oder son Scheiß. Wir haben nur ähnliche Ziele mit den Rotaugen. Mittel zum Zweck. Ihr kennt ja die Leier. Also setzt uns nicht mit diesen Psychopathen gleich. Hey, du Asari, Rasierklinge – du sagtest du wärst neu. Nun, ganz ehrlich, was man so von der anderen Seite des Planeten hört: Steig‘ am besten gleich wieder aus, du willst nicht bei denen bleiben...“

Arseni Vigo
18.09.2014, 00:39
Klar, wer wollte auch schon bei solch Verrückten sein. Insbesondere, wenn demnächst ein Elcor-Panzer vor der Siedlung Halt machen würde, und alles mit ansatzweise roten Augen genüsslich ins Jenseits befördern würde, wie er es schon so häufig vollbracht hat. Arseni wusste wenigstens, er hatte keine Lust darauf. Trotzdem, die Frage war ja wohl noch gestattet.

"Siehst du, Gilette. Das sag' ich dir auch immer wieder", gab sich Arseni wichtigtuerisch. "Diese Rotaugen sind kein guter Umgang für dich." Leichtes Knurren von der blauesten Person in der Runde zu hören. Aber die Scharade hielt stand, als Arseni den Kell Hound nochmal fragte: "Was genau erzählt ihr euch den so?"
"Das übliche. Rotaugen Mineralabbaugesellschaft, oder friss' mir das Hirn weg, wie auch immer die nochmal genau heißen. Haben damals die zweite Siedlung übernommen, florierendes Minenunternehmen mit aggressiver Expansionspolitik."
"Mit anderen Worten?"
"Brutale Arschlöcher. Sklaven, Drogen... wahnsinnige Chefs, die jetzt schon mehr einem religiösen Scheißhaufen ähneln." Der Kell Hound bekreuzigte sich rasch. "Ich mein', kann sein, dass du Liebchen noch nicht so viel davon mitbekommen hast. Zumindest bei uns Kell Hounds ist es auch so, dass erst mal paar Monate ins Land ziehen bevor man überhaupt den Chef antrifft, aber hey - du musst doch zugeben, dass was nicht----"

Zugegeben, das waren seine letzten Worte. Ein lauter Schuss war alles was benötigt wurde und die Kugel saß perfekt. Das Blut spritzte direkt nach vorne, ins Arsenis Gesicht. Der trug noch sein Lächeln, zu perplex um zu realisieren was gerade passiert war. Doch da packte ihn schon Calix unter dem Arm. "Scharfschütze", schrie von irgendwoher wer. Von dort drüben, folgte ein zweiter Schuss. Knapp verfehlt, sagte man sich, aber Arseni war sich da nicht mehr so sicher. Blut über seiner Kleidung. Konnte genauso gut seines sein und so fing er an zu zittern, nur um von Calix rasch beruhigt zu werden.

"Ach du meine Güte", kreischte einer der Kell Hounds, neben Arseni in der Deckung. "Waffenstillstand gebrochen oder will uns hier wer auf den Arm nehmen?!"
"Was auch immer es ist", antwortete einer anderer, "kämpfen müssen wir so oder so", und mit diesen Worten drückt er Arseni eine Pistole in die Hand und verlangte vom Häufchen Menschenelend blind Deckungsfeuer zu geben. Zwei Schüsse kamen raus, da ertönte plötzlich ein ratterndes Feuerwerk neben ihm... Der Panzer ließ die Muskeln spielen und Arseni sah weiterhin nur rot - vom Blut.

Calix
15.10.2014, 17:02
Calix beschränkte sich aufs Zuhören. Sorgte vielleicht für eine Art einschüchternde Aura. Obwohl es die bei den runtergekommenen Gestalten vor ihnen nicht gebraucht hätte, sahen sie doch alle sehr müde und erschöpft aus, wie sie da ihre Kameraden stapelten.
Aber was sie zu sagen hatten war interessant. Die Rotaugen waren erst in den letzten Tagen hier angekommen und hatten ein Vermögen gescheffelt. Unter dem Deckmantel eines Bergbauunternehmens hatten die Rotaugen einen florierenden Markt für alles illegale erschaffen. Da war die T'risha aber fleißig. Zumindest ging er einfach davon aus, dass er auf sie treffen würde. Er konnte sich nicht vorstellen, dass noch andere so durchgeknallt wären sich Lampen in die Augen zu setzten. Nur war die Frage warum redeten alle nur von der Rotaugen-Bitch wie der Kell Hound vor ihnen sie liebevoll nennen wollte? Wo war Raxtar? Was wenn er gar nicht hier war? Oder was wenn ihn schon jemand vor Calix erledigt hatte? Kann nicht sein. Geht nicht. Ich will in seine verdammten Augen gucken wenn...
Der Kopf des Kell Hounds explodierte und bespritzte Arseni mit einem widerlich blutig-grauen Glibber Gemisch. Ein zweiter Schuss, welcher ein großes Stück Boden in der Umgebung verteilte. Die Kell Hounds wuselten durcheinander und gingen hinter dem Leichenberg in Deckung, Lyria duckte sich irgendwo hin und Arseni blieb einfach stehen und lächelte den Kopflosen vor ihm an, der langsam zusammen sackte. Der Mensch fing leicht an zu zittern. Calix schnappte sich ihn und schob und drückte ihn zu den anderen hinter den Toten. „Keine Sorge, du lebst noch“, war alles, was er an Worten übrig hatte, bevor er sich den Angreifern zu wandte.
Gewehrfeuer ratterte aus den Fenstern der Häuser die Straße runter. Ax scannte die Umbgebung und konnte sieben Angreifer gut verteilt in den Häusern ausmachen. Ein achter hockte hundert Meter die Straße runter im zweiten Stock. Als er mithilfe der Kameras in seiner Rüstung heranzoomte konnte er gut in die Mündung des Scharfschützengewehr erkennen. Und es war nicht nur irgendein Gewehr. Es war eine auf einen Ständer aufgebockte Widow. Er wunderte sich noch wie ein armer Gang Wichser an so ein Schätzchen drankam, als die Mündung donnernd aufblitzte. Und kurz danach wurde sein Rücken in Lava getaucht, als das Projektil die Schilde einfach ignorierte und in den Panzer ein- und ihn durchschlug.
Calix zischte schmerzhaft. Gut konnte er sehen wie der Scharfschütze selbstgefällig grinsend einen neuen Termoclip in sein Schätzchen legte. Calix betrachtete den toten Scharfschützen noch ein letztes Mal und lies kurz hintereinander drei Raketen auf das Haus los. Zwei waren auf den ersten Stock und eine direkt auf den Schützen gezielt.
Das Feuer der Söldner verebbte, als alle die Raketen beobachteten, wie sie gleichzeitig einschlugen. Das letzte, was Calix von dem Widowmann sah, waren seine in Panik weit aufgerissenen Augen. Dann verschwand das Haus in einer gewaltigen Detonation. Der umliegende Bereich wurde in gelles weißes Licht getaucht, dann fegte die Druckwelle über alles und jeden hinweg. Steine prasselten Auf Calix und alle anderen ein.
Als sich sein Visor – kurzzeitig von dem hellen Licht überlastet – wieder angepasst hatte, sah er das Haus wie es langsam, dafür aber mit einem mörderischen Getöse, zusammenkrachte und alles und jeden unter sich begrub. Ein Staublawine rauschte über sie weg. So endet das Mysterium um eine Widow, die hier nicht hingehört. Er grinste. Er war wieder der alte. Es war so viel besser, eine Explosion aus nächster Nähe ohne einen Wutschleier vor den Augen zu verursachen.
Wieder ertönten Schüsse. Zwei der verdutzten Söldner kippten aus dem Fenster. Einer sackte zusammen. Die Kell Hounds hatten sich zu erst berappelt.

Er machte einen Schritt auf Arseni zu, die Söldner ignorierend die ihn vorsichtig beeugten und leicht zurück wichen. Doch er kam nicht weit. Sein Rücken brannte wieder auf und brachte ihn abrupt zum Stoppen.
„Ach, scheiße, verdammt“, knurrte er für alle unhörbar in seinen Helm. „Ax, Diagnose.“
„Diagnose. Der Panzer wurde jeweils einmal in 3b und 4b durchstoßen. Nur eine oberflächliche Verletzung. Genesung nach Medigelinjektion: Drei Stunden“
Nochmal Glück gehabt. Ein glatter Durchschuss. Keine Sachen in seinem Körper, die da nicht hingehörten. Und dabei bin ich erst gerade eben wieder zusammengeflickt worden. Er schauderte. Hoffentlich wurde das kein zweites Omega.
„Halten Waffenstillstände hier immer so lange?“, fragte er ohne eine Antwort zu erwarten in die Runde. Er wandte sich den nun sehr blassen Arseni zu, hielt ihm eine Hand hin. „Auf mit dir!“

Lyria Barian
24.10.2014, 15:07
Lyria musste sich während des Gespräches mehr als einmal zusammenreißen. Es war seltsam, aber aus irgendeinem Grund nahm sie all die Vorwürfe und Seitenhiebe auf die Rotaugen persönlich.
Es muss an der Müdigkeit liegen... Unterm Strich war all das allerdings höchst interessant: Der religiöse Aspekt der Asari-Gruppierung, dass sie sich überhaupt die Mühe machten, sich als Bergbauunternehmen auszugeben oder dass Tosh noch am Leben war und offenbar dort Unten von... Irgendetwas beschützt wurde. Sie lenkte sich von all den Vorwürfen damit ab, im Kopf bereits ihren nächsten Bericht an Silent zusammenstellend. Besonders kritisch wurde es, als dieser schmierige Söldner sie 'Liebchen' nannte. Ihre Knochen knackten, als sie in der Tasche die Faust ballte. Abgesehen davon knirschte sie mit den Zähnen, nickte, lies einen elektrischen Schlag über sich ergehen und grübelte.
Kein einziges Wort von Kain. Entweder ist er doch nicht hier oder untergetaucht. Wird so oder so schwer, ihn wiederzufinden.
Warum sollte ich das überhaupt wollen?
Ich will ja erstmal nur wissen, dass es ihm gut geht. Mehr nicht.
Wirklich, Süße? Bist nicht auch noch hinter seinem süßen Arsch her? Oder diesem trainierten, vernarbten Körper…
NEIN! Und jetzt halt die Klappe!
Ein Knall. Schreie. Ein Regen aus Blut. Ein lauter Fluch in irgendeiner Sprache verließ Lyrias Lippen und sie warf sich hinter den Leichenhaufen. Ihre Waffe flog ihr in die Hand, während kleine Knochensplitter und mehr Blut auf sie hinabregneten.
Scharfschützen. Leichen. Fuck! Widerlich! Weg von mir. Blut! Blut! Überall!
REIß DICH ZUSAMMEN! Die dunkle Stimme hallte von den Innenwänden ihres Schädels wieder. Sie zwang sich, durchzuatmen. Und zitterte.
Muss hier weg. Eine andere Deckung, Weg von dem Blut, den Leichen. von Allem!
BARRIERE! Dann hinter die Häuserecke, keine drei Meter.
Ein Marathon.
Während es ihr noch irgendwie gelang, die Panik zurück zu drängen, fehlte ihr einfach die Konzentration, um unter diesen Umständen eine Barriere zu errichten. Dann gab es die Explosion.
Es regnete Trümmerstücke und Leichenteile, die Druckwelle lies Lyria sich mehrmals überschlagen. Und zwischen zwei Mülleimern zur Ruhe kommen. Oben und Unten vertauschten sich sekündlich, sie hatte keine Ahnung, wer wo stand oder was gerade passiert war. Erst die Schüsse der Kell Hounds holten sie wieder nach Antirumgon zurück. So berappelte sie sich, richtete sich zögerlich auf und wischte, ein Zittern unterdrückend, die Knochen- und Hautstückchen von ihrem Mantel. Dann stand sie vor Arseni, der gerade von Calix auf die Beine gezogen wurde. Er starrte sie an. Sie starrte zurück. Und verbarg rasch ihre Waffe.
Superleichte Pistole, turianisches Fabrikat. Standardseitenwaffe für deren Piloten. Den Hounds kann ich erzählen, ich hätte sie aus dem Rotaugen-Bestand, aber was sag ich diesem misstrauischen Pärchen?
Hoffe, sie haben nichts bemerkt.
Sie fummelte die Kippen aus ihrem Mantel und bot Arseni eine an. Ihre Hand zitterte kaum merklich. So klemmte sie sich auch eine zwischen die Zähne.
"Scheint, als seien die Hounds eine schlechte Wahl für den Weg nach Unten.", raunte sie, "Also, was jetzt?"

Arseni Vigo
02.12.2014, 23:18
"Shit", raunte Arseni und nahm trotzdem die Zigarette. "Ich brauch langsam Wasser, mein Hals ist das ärgste Paradies für einen Rauchfangkehrer..." Den fragenden Blick der Asari ignorierte er einfach, jetzt war wirklich nicht die Zeit zu erklären was ein Rauchfang... ach, egal. Passt gerade nur allzu gut zumganzen Staub, der ihm das Atmen so höllisch schwer machte.

Arseni kriegte mit wie der Scharfschütze Calix den Schuss verpasste. Wenig später folgte die kalkulierte Rechnung. Die Rakete mitten in die Fresse rein. Das Haus krachte zusammen, die Säulen weg, selbst von der Decke hagelten Steine, als das Gemäuer langsam zusammenbrach. Staublawine war noch das nette Wort dafür, Arseni drehte sich um und lugte aus seiner Deckung hervor. Autsch, dachte er sich, das ist also unsere Art von Gastgeschenk.

Die Kell Hounds konzentrierten sich ganz auf Calix. Einer der Idioten hielt die Waffe gegen ihn gerichtet, die anderen schwankten so zwischen Begeisterung und Schock-Schwere-Not. Willkommen in Arsenis Welt.

"Scheint, als seien die Hounds eine schlechte Wahl für den Weg nach Unten. Also, was jetzt?", wollte die Asari wissen.
"Naja", hustete er so, klopfte sich den Staub vom Trenchcoat. "Weg nach unten, Weg nach oben. Kriegsgebiet ist das doch, wir müssen das erst mal überleben. Deshalb: Was bleibt uns viel anderes übrig als uns den Weg freizuschießen? Jetzt wo die anderen schon das Feuer auf uns eröffnet haben, wie können wir nicht unseren neuen Waffenbrüdern zur Seite stehen?" Mit dem Daumen zeigte er über den Rücken auf die Hounds. Die anderen, das waren bestimmt Toshs Leute, aber herr je - er hatte den Überblick verloren. "Oder was sagst du, Großer? Meinst vermögen sich die Kell Hounds mal eben deine Söldnerdienste für einen spendablen Obolus... und natürlich, äh die meinen?" Und falls die Kell Hounds es nicht taten, nun - vielleicht war Tosh klüger. Nach einem solchen Auftritt konnte sich die Truppe dank Calix ihre Verbündeten selbst aussuchen, grinste Arseni wissend. Aber das Grinsen war nur von kurzer Dauer, dann fiel ihm wieder ein, dass er mal wieder lebensmüde sein Leben riskierte. Aber es war wenigstens besser dafür bezahlt zu werden.

Arseni Vigo
21.08.2015, 01:21
Calix murrte zufrieden. Ja, okay. Den großen Rubel konnte man hier gewiss nicht machen, aber wenigstens konnte man die Cents für nächste Mittagessen zusammenkratzen. Wenn man wollte. Und die Zeit zum Feilschen hatte. Aber denkste, über was redete er hier eigentlich.. und er musste sich dran erinnern, das war ein Kriegsgebiet. Herr je, Arseni, sei froh, wenn du lebend rauskommst. Dann würde das auch schon passen.

Hinter dem Elcor versteckte er sich, die Drei hatten sich bemüht in Deckung bleiben. Für ein Low-Profile war es sowieso schon zu spät; spätestens als die Rakete das Gemäuer wegriss und vollkundig von ihrer Ankunft posaunte, war eh schon alles verloren und jede Aufmerksamkeit sicher. Toshs Leute waren bestrebt die Neuankömmlinge unter Beschuss zu machen, als eine nette kleine Truppe um die Ecke drängte. Calix blickte aus der Deckung hervor, aber die Kell Hounds an der anderen Seite der Straße machten sich schon dran, das Problem zu lösen. Sie setzen Toshs Männer unter Beschuss. Die einzige Frau in der Gruppe konnte noch gerade rechtzeitig durch eine ehemalige Shop-Fassade springen. Das Glas war schon lange komplett zerschossen worden.

Ach.. hitzig war es hier unten. Temperatur, Stimmung, Feuersalven. Alles sorgte für Zunder unterm Hinter. Nicht gerade, das was man wollte, wenn man einen Eisplaneten besuchte. Dass man in ein loderndes Feuer blicken musste, das einem die Augen schmerzten. Einer von Tosh Leute sprang aus der Deckung; Flammenwerfer im Anschlag und losbrutzelte es. Zwei Kell Hounds erwischte es; einer starb zu schnell, um groß zu leiden, nur sein Schreien reichte aus. Der andere war im Fegefeuer gefangen, rannte wild herum und versuchte sich zu löschen, aber das Irren lachen seines Peinigers war bald von einem neuen Feuersturm begleitet. Wilde Vorcha fingen an aus dem Hintergrund auf die Gruppe herbei zu springen.

"Los, weg hier!" Die Devise war klar. Unter den Flammenwerfern duckend wegsprintend, hüpfte Arseni in eine nahe Gasse. Die Überzahl von Tosh machte sich langsam bemerkbar. Hinten hörte noch Calix Gatling-Guns für einen Moment, ehe auch der stämmige Elcor sich dazu entschied, die Kell Hounds das Problem alleine lösen zu lassen. "So viel... Söldnerdiensten..", seufzte Arseni erleichert, den brenzligen, brutzligen Moment überstandne zu haben. "Kommt, weiter!"

Lyria Barian
27.08.2015, 12:17
Das meinten Bodentruppen also, wenn sie von Gefechten sprachen. Lyria war zu gleichen Teilen dankbar für ihre Arbeit im privaten Sektor und für die Pilotenausbildung.
Wer entscheidet sich freiwillig für sowas?
Sie hielt den Kopf unten und eine Hand an der Waffe, von ihrer Biotik war nichts mehr zu spüren. Wahrscheinlich der Energieverlust. ZU lange ohne Essen oder Schlaf. Dazu die Kippen. Sie hustete.
Hielt sich knapp hinter Arseni, irgendwo hinter sich vernahm sie die stampfenden Schritte von Calix. Allerdings stolperte der Mensch nur durch die brennenden und zerstörten Gassen. Sie hielt immer wieder nach Markierungen nach Unten Ausschau, doch konnte sie hier nichts erkennen, also fluchte sie leise.
"Weißt du überhaupt, wo wir lang müssen?", raunte sie dem Menschen zu, doch der schaute nur genauso planlos von einer Straße zur nächsten wie sie. Dann bogen sie um die nächste Ecke und
Blind! Helles Licht. Höre das Entsichern von Waffen. Ein eigenartiges Sprachgewirr drang in ihre Gehörgänge, aus irgendeinem Grund funktionierte ihr Übersetzer nicht. Alles, was sie verstanden hatte, war das kroganische Wort für "Arsch" und ein alter, turianischer Fluch, der ihre Ahnen beleidigte. Sie riss auf gut Glück die Hände empor.
Gerade, als sich ihre Augen erholt hatten und sie sah, dass sie von 8 Männern eingekreist wurden, trat Calix hinzu. Sie und Arseni konnten sich nur noch zu Boden fallen lassen, als die Kugeln losgelassen wurden.

Arseni Vigo
01.09.2015, 00:58
Keine Ahnung wohin, dann war es also Lyria auch schon aufgefallen. "Wenn du willst, kannst du gerne die Vorhut machen... So 'nen Schuss von 'nem Sniper weichst du bestimmt mit Leichtigkeit aus?", nörgelte Arseni zurück und tastete sich an dem Mauerwerk voran. Level 3 war das reinste Kriegsgebiet und während sie noch vergleichsweise frisch und kräftig waren, sah man den meisten Kell Hounds und Tosh-Soldaten an, wie sehr geschlaucht sie von den letzten Tagen waren, seit das Allianzschiff Midway Antirumgon verlassen hatte.

"Mo--- Moment!" Lyria und er bogen falsch ab, er erstarrte für den Augenblick als das Licht ihm seiner Sinne beraubte. Irgendwie probierte er durch das Stimmengewirr durchzudringen, denen klar zu machen, sie wären auf ihrer Seite. Aber das half nichts. Durch den Entschluss der Angreifer war aber auch ihr eigenes Schicksal besiegelt; Arseni und Lyria vernahmen beide betend und erleichtert das Stampfen von Calix hinter ihnen und wie die Gatling Guns erneut aufgefahren wurden. Der reine Nacht wurden die Lichter der Gewehre ausgeschalten, die Soldaten von Tosh fielen zu Boden. Blutfontänen spritzen durch die Salven an die Wände der kargen Seitengasse.

Plötzlich ratterten zwar noch die Gatling Guns, aber die Munition war alle. Zwei Männer standen noch. Calix sprang mit einer ungeahnten Wucht über Arseni hinweg und rammte seine Klingen in je einen der Männer. In seinem Blutrausch brüllte er überraschend emotionsgeladen los.

Kein typischer Elcor, ganz und gar nicht.

Was als nächstes folgte, war aber auch für Calix brutal: Mit Kopf voraus, krachte er gegen die Wand und riss das brüchige Mauerwerk ein, von oben herab flogen die Ziegel- und Steinlawinen nun herab. Lyria und Arseni konnten nur rasch den Rückweg antreten, als sie es gerade noch schafften rechtzeitig aufzustehen. Das Gebrülle Calix im Haus vor ihnen war durch das gesamte Level jetzt zu hören; von überall her hörte man Rufe der Wachen und Kell Hounds gleichermaßen. Sie alle nährten sich. Schüsse aus der Distanz und ganz nahe Schreie. Was war bloß los. Arseni blieb entsetzt und wie angewurzelt stehen, bis er endlich einen klaren Kopf fassen konnte und die dümmste Idee äußerste: "Wir müssen da rein und Calix helfen!" Er wollte schon losrennen, da hielt ihn Lyria am Arm fest.

Lyria Barian
01.09.2015, 14:17
Aufstehen dauert zu lang! Lyrias Reflexe übernahmen, sie stieß sich ab, machte eine Rückwärtsrolle, stolperte und landete auf ihrem Hinterteil. Dann schluckte sie Staub.
Weg mit der Brille. Sie verstaute das verdreckte DIing in der Manteltasche. Da! Bewegung. Mantel. Arseni. Sie hörte, dass der Mensch was sagte, aber was...
Sie bekam seinen Mantel zu fassen. Er hielt, sie stand auf. Er schrie irgendwas, aber sie konnte ihn über das Wummern in ihrem Gehörgang nur teilweise verstehen.
"Helfen!", dann drehte er sich wieder um. Sie griff seinen Arm, verlagerte ihr Gewicht und ließ ihn zu ihr zurückstolpern.
"Er hat überlebt!", schrie sie viel lauter als nötig, "Denk an seine Rüstung! Wer hat denn eben von Snipern gesprochen?" Seine Miene zeigte Zweifel und Widerspruch. Egal. Such einen alternativen Weg.
Weg von den Straßen, Süße.
Schon klar, aber wie....
Durch die Gebäude. Ihr Blick fiel auf einige Fenster. Sie winkte Arseni heran und hielt darauf zu. Im Innern war es dunkel. Sie betätigte das Licht ihres Universalwerkzeugs und hob ihre Waffe.
Ähnelt dem Container, in dem ich oben übernachten wollte. Vor ihr lag ein wieterer Ausgang, doch gerade, als sie den öffnete, begann der Mensch schon wieder zu Nörgeln.

Arseni Vigo
02.09.2015, 00:02
Nun, sie mochte recht haben, insbesondere wenn Calix dann auch noch auf sie aufpassen musste. Oder sie im wilden Blutrausch nicht mehr zu halten war. Dann würde der abgehalftere Arseni und die störrische Asari ihm nicht weiterhelfen. Aber erzählte das mal einer einem seinem Pflichtbewusstsein. Einen Freund einfach in solch einer Situation zu enttäuschen und zurückzulassen. Vereinbare das mal mit dir selbst. Grübelnd und etwas von seinen Sinnen genarrt, folgte Arseni. Der Stress der letzten Stunden gipfelte nun unter den tosenden Raketen, dem Maschinenfeuer, der brachialen Zerstörungsgewalt des gesammelten dritten Levels.

Er folgte Lyria in den das dunkle Gebäude. Natürlich war kein Strom mehr an, die einzigen Funken Licht spendeten die Omni-Tools der beiden. "Nur ganz ruhig bleiben", flüsterte er zu Lyria, aber eigentlich war es mehr als Mantra für ihn selbst gedacht. Die Predator umklammerte er fest. Irgendwie war sie bei ihm geblieben durch den ganzen Tumult. Er lernte also doch noch im Alter dazu.

"Okay, okay... Calix kann sich selbst helfen, aber -- aber, dir ist bestimmt aufgefallen, dass ich mehr der quatschende Typ bin und wenig bis gar nichts zu unserem Überleben beigesteuert habe. Gleichzeitig habe ich von dir jetzt auch noch keine Wunderdinge gesehen, die mich laut staunen lassen. Also bitte... lass' uns clever bleiben, weil da sind wir gut drin; am besten wir warten doch auf Calix, ja? Bis er die Gegner erledigt hat, bestimmt..."

Arsenis Monolog der rettenden Verzweiflung war nicht viel Momentum vergönnt, von hinten hörten beide die nahenden Rufe unter dem Krawall des Levels. Woher kamen die denn jetzt plötzlich alle. Arseni ließ Lyria keine Zeit zu antworten, er lief als erstes los. Richtung Ausgang. Da meinte er zumindest einen zu erkennen, aber das stellte sich bald als Sackgasse heraus. Besser gesagt, Geröll blockierte den Ausgang. Der abwertende Blick der Asari sagte alles. "Ja ja, schon klar... das ist jetzt doch nicht meine Schuld, oder?", versuchte er sich zu rechtfertigen und suchte verzweifelt nach einem Ausweg, egal ob Versteck oder Flucht ins Freie.

Lyria Barian
03.09.2015, 00:49
Halt's Maul, du...
Du musst zugeben, Ausruhen und Warten klingt gar nicht so übel.
Das nicht, aber...
Komm schon, du bist auch müde und abgespannt. Und für den Einsturz kann er auch nichts!
Lyria schnaubte. Sie schaltete ihr Licht aus und drückte sich gegen die Wand, ihre Pistole in der Hand. Das Geschrei und der Lärm kam von Draußen.
"Der Elcor scheint 'ne richtige Party zu schmeißen, meinst du nicht?", flüsterte sie zu Arseni. Der starrte noch mit zweifelndem Gesichtsausdruck hin- und her. Sie stöhnte. "Mach dein Scheiß-Licht aus!"
Gut. Hier drin scheinen wir für's Erste allein zu sein. Aber wie soll's weiter gehen? Außer dem Einsturz scheint es keinen Weg zu geben, nicht mal nen Lüftungsschacht.
Sie wartete noch einige Minuten, ehe sie sich wieder traute, die niedrigste Lichtstufe einzuschalten. Sie musterte den Schutthaufen, während sie dem Menschen ein "Halt die Augen auf den letzten Raum." zuzischte. Aus dem HAufen aus Stein ragten verdrehte Stahlgestelle hervor wie gebrochene Rippen.
Wenn ich fit wäre, würde ich wohl ein Loch frei schieben können. Aber so... Ihr Magen knurrte leise. Biotik würde sie nur unnötig viel Energie kosten und wer wusste schon, wann sie hier das nächste MAl Essen und SCHlafen würde können? Aber vielleicht konnte sie ihnen auf konventionelle Weise einen Weg graben...
Plötzlich Hörte sie Schüsse hinter sich. Erschrocken löschte sie das Licht und fuhr herum.

Arseni Vigo
03.09.2015, 23:48
Ja ja, war schon klar. Er verkniff sich einen Kommentar für dieses Mal, nun war wirklich nicht die Zeit, um fundamentale Diskussionen über Schuld und Sühne zu halten. Arseni war schuld, ist okay. Sie hockten da im Dunkeln, hielten Ausschau. Die Hoffnung, nicht ertappt zu werden, beschlich ihn langsam.

Während Lyria noch nicht ganz aufgab, einen Ausweg durch den Geröllhaufen zu finden, beschlich ihren Partner in Crime bald die Vorahnung, dass sie in anderen Richtungen mehr Glück haben würden. Er legte sich schon die Worte zurecht im Kopf, die schlüssig klangen und sie überzeugten. Ja nicht die herrische Asari erzürnen! Und so biss er sich auf die Lippen die letzten Sekunden bis sich wieder ein Schuss löste. Und noch einer. Er fuhr erschrocken auf. Sein Finger am Abzug. Die Waffe mit drei Schüssen laut die Position freigebend. In Arsenis Gesicht war peinlich berührte Überraschung vor seiner eigenem Dilettantismus. "Oh, das war jetzt eher...". Lyria ohrfeigte ihn und beendete seine Ausrede jäh.

Zugegeben, er verdiente es. Vor lauter Anspannung, in Hocke sich versteckend. Die letzten dreißig Minuten oder so waren verdammt anstrengend, herr je die letzten Tage waren hart. Irgendwie taten ihm die Oberschenkel weh. Das konnte es sein, er war um keine Ausrede verlegen. Aber es blieb nun mal dabei, er umklammerte seine Predator zu hart und der Abzug löste sich. "Anfängerfehler?!", gab er verschmitzt zu Protokoll, sich nicht ganz sicher, das würde nun ausreichen.

Aber das war auch egal; Lichterpegel tanzten auf den Fenstern. Die ersten Rufe draußen, forderten nach Verstärkung und zeugten von Unsicherheit ob man den rein gehen sollte um dem Ursprung der Schüsse nachzugehen. Wenigstens jetzt machte sich Arseni nochmal nützlich, er deutete auf ein kaum erkennbares Loch in der Wand. Zu weit oben um es alleine zu erreichen, beinahe zu schmal um sich durchzuquetschen. Mit zwei Flinken Gesten deutete er eine Räuberleiter an und ohne groß Fragen zu stellen, posierte er unter dem Loch, befreit Lyria hochzuhieven.

Lyria Barian
16.09.2015, 12:21
"Du dämlicher Bosh'tet! Du..." Den Rest von Lyrias Fluch verstand sie selbst nicht. Jetzt aber auch egal! Während sie zischend Gift und Galle spuckte, rutschte ihr die Hand aus. Sie presste sich an die Wand, zog ihre Waffe. Sie spürte ein Kribbeln im Nacken, ihr Körper versuchte, ein biotischen Feld aufzubauen.
Energieverschwendung. Aber was für Optionen haben wir sonst? Sie spürte Schweiß an ihrem Gesicht hinab laufen. Es würde zu lange dauern, sich durch den Schutthaufen zu graben. Da erregte eine BEwegungim Augenwinkel ihre Aufmerksamkeit.
Was will der Mensch...? Erst, als Arseni in die Hocke ging, verstand sie seine Absicht. Sie nickte, die Pistole verschwand und schon hievte sie sich in das schmale Loch. Selbst in der Hocke musste sie aufpassen, sich nicht den Kopf zu stoßen. Sie streckte einen Arm aus.
"Komm schon!", flüsterte sie. Obwohl sie sich mit ihrem ganzem Gewicht nach hinten lehnte, fiel es ihr ungewöhnlich schwer, den Menschen hinaufzuziehen. Und kaum dass Arsenis Fuß in dem Loch verschwunden war konnten sie berstendes Glas hören. Lyria kroch tiefer in den Tunnel.
Okay, dieses Loch war so nicht in der Architektur vorgesehen, soviel steht fest. Es wurde bestnädig schmaler, mittlerweile musste sie auf dem Bauch kriechen und ihre Tasche vor sich herschieben.
"Autsch."
Arseni fragte irgendwas. Lyria rieb sich den Kopf. "Hier geht's nicht weiter. Es wird zu eng.", flüsterte sie. Der Mensch wurde sofort wieder sarkastisch. Die Asari ertappte sich dabei, wie sie sich nach Nereus' ruhiger Gesellschaft sehnte. Sie schnaubte und versuchte, sich zu drehen.
Erst auf die Seite, Schultern gegen die Wand und jetzt das Bein.
KRACK.
Sie sackte ab.
Und noch bevor sie fluchen konnte rauschten sie beide in einer Lawine aus Schutt nach unten.
Sie überschlug sich mehrmals, schluckte Staub und kleine Steine, irgendwann ging es schräg nach unten, irgendwie gelang er ihr, den finalen Aufschlag abzufangen.
Hustend und keuchend spuckte sie aus. Hielt ihre linke Schulter. Das rechte Knie protestierte.
Nur eine kreuzverfickte Pause. Nur eine! Sie kroch mit linkischen Bewegungen aus der Dreckwolke. Sie lagen auf einer Plattform, über ihnen, auf einer anderen, stand das Gebäude, nun mit einem verschütteten Loch in der ihnen zugewandten Wand. Vor ihnen erblickte sie weitere Plattformen, mit mehr Ruinen als intakten Gebäuden. Von irgendwo kam Mündungsfeuer, hier und da brannten Feuer.
"Ein wundervoller Ort.", seufzte sie. "Was meinst du?" Keine Antwort. "Arseni?" Sie schaute hinter sich.
"Oh Scheiße."
Ganz ruhig. Bei dem ganzen Dreck kann ihm genau so gut nichts passiert sein. Wahrscheinlich siehst du ihn einfach nicht. Sie zwang sich zum Durchatmen.
"Arseni?"

Arseni Vigo
19.09.2015, 11:11
Zum Glück ließ ihn Lyria nicht einfach hier zurück. Und wenigstens waren die stressigen Tage gütig, was sein Gewicht anging, so war es ihr möglich ihn raufzuziehen. Die Asari stöhnte zwar ordentlich danach, aber Arsenis Leben war für den Moment wieder in Sicherheit. Das heißt, kurz darauf meldeten sich die Verfolger und die zwei hatten ihre liebe Not in dem engerwerdenden Schacht.

Das übliche Gezetere zwischen Lyria und Arseni begann. Ihm ging es nicht schnell genug, sie meckerte über seine Kommentare. Dann krachte sie hinab und Arseni folgte ihr nach unten, als sich der Riss ausweitete, die Decke in sich zusammenbrach und von oben herab die nächste Gerölllawine nachgab, um nach unten zu platschen. Gerade noch rechtzeitig schaffte er es sich die Hände schützend vor den Schädel zu halten.

"Arseni?"

Irgendwo her hörte er noch die Asari murren, nach ihm fragen. Benommen lag er im Dunkeln. Langsam wollte er wieder ein Gefühl für seine Finger bekommen. Der Körper tat ihm weh, irgendetwas lag auf ihm der Fresse. Wie so ein Monster aus dem Moor zog er sich langsam aus dem Steinfeld heraus. Narshad war ein riesiger Geröllhaufen, der unter zu viel Schnee begraben lag, und heute Nacht krachte alles in einander.

"Puh!" Von einer Staubwolke begleitet, erhob er sich und schmiss die Styropor-Mantelung aus den Wänden weg. Die Dinger waren in den Wänden angebracht und hatten ihm vermutlich das Leben gerettet. Sonst läge sein Schädel irgendwo zerquetscht herum. Zweigeteilt oder bloß nur noch eine dreckige Masse. "Nochmal Glück gehabt", kommentierte er und kam nicht umhin, die Erleichterung in Lyrias Gesicht zu sehen. Oder so interpretierte er es wenigstens.

"Schnell, weiter", meinte er und stolperte halb aus dem Geröllhaufen, noch ganz benommen und die Orientierung suchend. Die Ruinen vor ihnen waren ein guter Rückzugspunkt, um sich zu sammeln und Arseni schlug vor, dass sie "doch etwas rasten könnten", aber der Blick in Lyrias Gesicht sagte ihm, dass die Asari auf keinen Fall jetzt hier stoppen möchte... zu nah waren ihr die unbekannten Hescher, das Mündungsfeuer. Und ganz ehrlich, sonderlich einladend waren die zerbombten und zerschossenen Ruinenplätze von Level 3 keinesfalls.

Lyria Barian
29.09.2015, 13:19
Puh, er hat's überstanden. Die Aussicht, sich allein weiter nach unten durchschlagen zu müssen, behagte ihr überhaupt nicht. Außerdem konnte dieser Arseni, wenn er sich nicht gerade in endloser Nörgelei erging, ganz gut mit Worten umgehen. Eine Eigenschaft, die ihr erwiesenermaßen fehlte. Als er jedoch vorschlug, in einem der zerbombten Gebäude Schutz zu suchen, schüttelte sie nur den Kopf und deutete stattdessen auf eine tiefer gelegene Plattform.
Wir sollten in Bewegung bleiben und so schnell wie möglich die tiefere Ebene erreichen.
Ohne ein weiteres Wort ging sie zu einer Leiter hinüber und stieg hinab. Es ging nur kurz hinab, dann stand sie auf einer anderen Plattform. Noch mehr Gebäude, noch mehr Schutt. Sie hustete und spuckte Dreck und Staub.
Lass mal sehen...
Keine Markierungen hier, Süße. Also müssen wir einfach weiter nach Unten. Hinter ihr sagte Arseni irgendwas.
"Schätze, wir müssen den langen Weg nach Unten nehmen." Sie rückte den Gurt ihrer Tasche zurecht und setzte sich in Bewegung. Die nächsten Minuten verstrichen überraschend ruhig, während sie über Mauerreste kletterten.
"Also.", meinte Lyria nach einer Weile, "Ihr seid hier, weil ihr die Rotaugen sucht. Um irgendeine alte Rechnung zu begleichen oder so. Aber das scheint nur den Elcor zu betreffen, wenn ich's richtig verstanden habe. Also, wie passt du da rein?"
Vielleicht nur ein weiteres Blatt im Sturm, das keine Kontrolle über sein Schicksal hat. Nur ein Spielzeug des Windes... Ärger stieg wieder in ihr auf.
Es hatte doch alles anders werden sollen. Ohne Nereus, ohne die Verfolger. Verflucht, ich arbeite jetzt für Silent. Sie stöhnte und rieb sich über die Stirn. Aber statt die Dinge unter Kontrolle zu bekommen, läuft alles nur noch mehr aus dem Ruder. Sie schaute Arseni an.

Arseni Vigo
06.10.2015, 01:04
Auf Arseni wirkte vieles hier so, als sei der Boden nach unten gerutscht, eine Etage tiefer. Als hätte ein Erdbeben weite Teile des Schacht- und Tunnelsystems an sich gerissen und eine neue Umgebung erschaffen. Nun kletterten sie über Mauerreste und Geröllhaufen, und es war schwer vorstellbar, welche Zerstörungsmaschinerie und Gewaltinbrunst dafür verantwortlich war. Wenigstens war es nun ruhiger. Teils ragte ihr Kopf an die Decke, dann wiederrum war nur ein breites Plateau über ihnen und man sah die Risse dort drinnen, und wie die Leute über ihnen kämpften und schrien und wegliefen. Aber großteils war der Lärm abgedämpft, es wirkte so, als wären sie weit weg. Durchaus ein willkommenes Gefühl für beide.

Arseni fiel gar nicht auf, dass sie für mehrere Minuten bloß umherstreiften, den Weg suchten. Geröll wegräumten ohne ein Wort zu sprechen. Dann fragte sie nach den Rotaugen, nach seinen Beweggründen. "Huh, gute Frage..." Sie hielten beide an. Arseni bot ihr eine Zigarette an und die Asari nahm sie an. Irgendwie taten beide nicht gut daran, in einem Krisengebiet eine Kippe nach der anderen zu verschlingen; andererseits war es eine der wenigen Möglichkeiten um mit der Situation umzugehen. Er zündete zuerst ihre an, dann die seine. "Ich schätze mal, ich hab' das Gefühl ich schulde ihm was, ja. Er hat mir in den letzten paar Tagen 2-3 mal das Leben gerettet. Häufiger noch, ich habe mich für mich entscheiden, es wäre besser gar nicht groß mitzuzählen."

Er verschwieg ihr den Teil mit dem Rauswurf aus dem Bund, dass er keinen anderen Platz mehr hatte derzeit als jenen an Calix Seite. Dass sein Shuttle Ax zumindest für den Moment den verheißungsvollen Gedanken eines Zuhauses präsentierte. Nun, paar Tage wenigstens. Gab eine Woche und Calix und er würden sich wohl schon an die Gurgel gehen, mit klarem Vorteil Elcor. Aber gerade jetzt war es vernünftig und richtig dem Elcor bei seiner Jagd nach Raxtar und den Rotaugen zu helfen. Mittlerwiele war es an der Zeit zurückzugeben.

Mit einem Bein auf einem Stein posierend und die Umgebung abschätzend, wandte er dann das Wort an die Asari selbst. "Ein Guide scheinst du mir jedenfalls nicht zu sein", riet er dann so ein wenig ins Blaue. Also ins Ungewisse, aber der Eindruck zeigte sich schon sehr deutlich. Wenn jemand mehr herumirrte wie Arseni, dannn war man sicherlich nicht von hier, kein 'Local'.
"... Also, hab' ich mir ein wenig Info mittlerweile verdient, mit all diesen Sprints, diesem Sperrfeuer auf mir. Dann könnten wir zumindest die Ziele besser aufeinander abstimmen. Mal so etwas wie einen Plan schmieden. Stell dir erst mal vor was für Augen Calix macht, wenn er uns erfolgreich zusammen arbeiten sieht... Darauf würd' er doch sein Leben lang nicht mehr klarkommen", und weil das vielleicht noch nicht genügend der Argumente waren, fügte er noch hinzu, augenzwinkernd. "Tosh und Kell Hounds wären dann sicherlich auch besser zu handhaben - solang sie nicht gemeinsame Sache machen wenn sie erst mal unsere intellektuelle Überlegenheit erkennen."

Lyria Barian
07.10.2015, 17:36
Lyria rang kurz mit sich, aber was soll eine mehr jetzt noch anrichten? Also nahm sie die Kippe an, rauchte und hörte zu.
Das wirft jetzt mehr Fragen auf, als es beantwortet. Wie habt ihr euch kennengelernt, was hast du getan, dass er dir so oft den Hintern retten musste...
Mach mal langsam Süße. Du erzählst ihm ja auch nicht alles. Sie schwieg.

Er lies seine Blicke über dieses Trümmerfeld streifen. Ein alter Minentunnel? Teile der Siedlung, die nach unten gerutscht sind? Oder ein alter Teil der Siedlung aus der Gründungszeit? Eins steht auf jeden Fall fest: Narschad ist am Arsch.
"Ein Guide scheinst du mir jedenfalls nicht zu sein" War das so offensichtlich? Sie hörte sich schweigend seine weiteren Ausführungen an, dann musste sie Grinsen.
"Intellektuelle Überlegenheit? Trifft wohl mehr auf dich als auf mich zu." Sie stieß einen langen Zug Rauch aus, während sie sich eine Antwort zurecht legte.
'Ich stamme von Oben, du Varren, nicht von hier unten...'
Das macht dich nur noch verdächtiger.
Ich könnte ihm den Kiefer brechen und ihn hier liegen lassen. Sie musterte ihn abschätzend. Den schaff ich.
Das würde alles nur komplizierter machen. Außerdem ist das mal so gar nicht dein Stil. Sie seufzte.
Versuch, mit Smalltalk Zeit zu gewinnen.
"Calix überraschen? Tolle Idee, wenn ich daran denke, was beim letzten Mal passiert ist, als ich ihn überrascht hab." Arseni grinste schief. Sie tat es ihm gleich.
Alles kann ich ihm nicht verraten, am Ende kennt er das Silent-Netzwerk. Oder Nereus. "Mmh." DAS ist ne Möglichkeit.

"Ich bin nicht von hier, oder zumindest war ich es nicht immer. Ich suche jemanden. Einen Drell." Sie rauchte weiter während sie überlegte, wie viel sie preisgeben sollte.
"Bevor du fragst: Es ist... kompliziert. 'Ne Beziehungskiste, zumindest glaube ich, dass es eine ist... Ach Scheiße." Das war nicht gespielt.
"Ich... Schätze, ich schulde ihm was, oder er mir, zum Henker. Ich werd' das Gefühl nicht los, dass er in Schwierigkeiten steckt und ich weiß, dass er hier auf Antirumgon sein müsste." Sie drückte die halb gerauchte Zigarette auf einem Stein aus. Schluss damit.
"Im Grunde durchkämm' ich alle Ebenen nach ihm, aber so wie es steht, ist Tosh meine beste Wahl. Und alles, was ich über den weiß, ist, dass er irgendwo ganz unten, fast schon im Kern des Planeten stecken muss."

Plötzlich gab es über ihnen einen Knall, Lyria zuckte zusammen und zog reflexartig ihre Waffe. Kiesel und Staub rieselten herab. Durch einen Spalt in der Decke fiel das Licht von Mündungsfeuer.
"Was die Rotaugen angeht..." Sie sprach, während sie sich, den Blick weiter auf die Decke gerichtet, vorsichtig im Kreis bewegte.
"... Die deinen Freund so aufgeregt haben: Von denen hab ich erst erfahren, als ich schon hier war. Muss zugeben, dass sie mich neugierig machen, aber das ist auch schon alles, was an Verbindung da ist."
Eine weitere Explosion donnerte über sie hinweg, die Wände zitterten leicht. Lyria steckte die Waffe wieder weg.
"Wir sollten machen, dass wir weiterkommen." Schon eilte sie den Gang entlang. Der wurde zunächst enger, bis er sich in eine größere Höhle ausweitete. Die Gebäude hier wirkten nicht zerbombt, sondern eher...
"Verfallen." Hach, ich liebe Narschad. Es bleibt seiner Linie immer treu.
DU hältst die Klappe.
Oh-oh, da dreht jemand langsam durch.
Zum Glück unterbrach Arseni ihren Monolog, bevor der wieder ausarten konnte.

Arseni Vigo
16.10.2015, 23:43
Arseni staunte nicht schlecht, dass eine Asari ihr Leben riskierte für eine lahme Beziehungskiste zu einem Drell. Mysteriöser Drell vermutlich, das waren sie nämlich immer. Wohl sogar ein Attentäter. Wie jeder Drell, der nicht auf Kahje vergammelte. Und dann auf Narshad noch, nicht direkt ein Schmugglerparadies, aber doch dreckig und korrupt und hässlich genug, um für das Morden eine ordentliche Stange Geld zu verlagen. Und nun will sie also über Tosh an ihn gelangen. "Uh", murkste Arseni kurz auf. "Bis jetzt hieß uns Tosh aber keineswegs willkommen." Seiner Ansicht nach waren die Kell Hounds das kleinere Übel. Wenigstens hatten sie noch nicht auf die Drei geschossen. Zumindest offiziell noch nicht.

Der Knall schreckte auch Arseni auf. Die Schüsse kamen wieder näher; leider, wo Arseni doch hoffte schon der Schlacht entkommen zu sein. Bald darauf dann eine zweite und der weise Vorschlag weiterzuziehen. Gesagt, getan. Aber die Umgebung machte es ihnen schwer, die Krise Narshads - dieser unwirkliche Bürgerkrieg im Mikrokosmos einer Siedlung, gebaut tief im Schnee - tobte zu wild. Er überhörte Lyrias Gedanke über die umliegenden Gebäude, entdeckte aber stattdessen einen Spalt am Boden.

"Schau dir das an!" Er leuchtete mit seinem Omni-Tool hinein und verstärkte das Licht, erweiterte den Kegel, sodass bald so etwas wie ein Boden zu sehen war. Tatsächlich war eine Spalt durch die Decke hindurch, der möglicherweise auf eine neue Ebene führen könnte. Hier waren die Bomben schlimm gefallen. "Mhm", rätselte Arseni über seine nächsten Vorschlag, stand dann aber auf. "Ist mir dann doch zu unsicher, da einfach runterzuspringen."

Gemeinsam gingen sie weiter. Zuerst schweigend. Dann wunderte ihn Arseni die Sache mit Tosh, so fragte er nochmal nach: "Hält Tosh deinen Freund gefangen, oder ist er einfach bloß über jeden hier in Narshad informiert? Eventuell wäre es dann clever auch ihn zu fragen, wegen Raxtar - Calix Ziel. Nun, vielleicht nicht direkt zu fragen, mehr sein Terminal zu hacken und die Information zu entwenden. Du musst wissen, ich bin ganz okay wenn es ums Hacken geht." Während dem Reden stiegen sie noch ein paar Stiegen nach oben und hielten sich bedeckt als sie einen Hang raufwanderten. Mit dem Blick zurück, sahen sie eine lange Schneise von zerbombten Häusern und fernen Gefechten. Irgendwie hatten sie es geschafft das Schlachtfeld zu unterwandern und waren nun wohl an der anderen Seite der dritten Ebene rausgekommen. Arseni genieß die Lichter hier, sie wirkten friedlich, ganz wider ihrer Natur und ihrem Ursprung. Nur Funken in der Dunkelheit waren sie hier und ratterndes Getöns die obskure Begleitung.

Arseni erinnerte sich an den ersten Lift, beziehungsweise eigentlich das ganze Liftsystem. "Wenn Tosh seiner Linie treu bleibt, sollte irgendwann mal ein Lift zur vierten Ebene führen. Wird noch schwierig werden den zu knacken."

Lyria Barian
05.11.2015, 00:11
"Das wär 'ne Möglichkeit.", antwortete Lyria auf Arsenis Fragen, "Soweit ich weiß war Tosh der 'Piratenkönig von Narshad' bevor hier alles das Wurmloch runter ging." Sie grübelte, während sie schweigend weiter gingen.
"Und ich versuch mein Glück lieber bei ihm als bei den ganzen Schießwütigen Möchtegern-Milizen da oben." Sie berührte mit einer Hand die niedrige Decke.
Ein Hacker? Dann wissen wir ja wenigstens, wie sie in die Siedlung gekommen sind. "Moment Mal."
Geht der zerstörte Aufzug oben etwa auch auf ihre Rechnung? Calix wär' das zuzutrauen.

Sie hatten wieder ihr Ausgangslevel erreicht. Sie lauschte Arsenis Ausführungen über den Lift. Und zuckte mit den Schultern.
"Gibt ja keinen Grund, warum es jetzt leichter werden sollte." Dann runzelte sie die Stirn.
"Moment. Warum wird hier nicht gekämpft?" Irgendwas passt hier nicht. Während Arseni sich irgendeine logische Erklärung dafür zusammenreimte, zog Lyria ihre Waffe und bewegte sich alarmiert die Reste einer alten Treppe hinab, auf einige halb zerstörte Gebäude zu, die starke Ähnlichkeit zu umgestürzten Frachtcontainern aufwiesen. Die Asari kniff die Augen zusammen, konnte aber in dem schummrigen, nur durch unregelmäßig aufblitzende Licher erhellten, Zwielicht kaum etwas erkennen. Zähneknirschend aktivierte sie die Lampe ihres Uniwerkzeugs.

"Komisch." Sie steckte die Waffe weg und leuchtete die sich durch die Zerstörung neu gebildeten Gassen aus.
Nicht dass hier niemand ist... Aber die Leichen... Sie trat an die Überreste eines Batarianers heran. Rollte ihn, mit einem angewidertem Gesichtsausdruck, mit dem Fuß herum.
Keine Rüstung, keine Waffe, keine Verletzung. Grüner Speichel? Das ist selbst für diese Bastarde nicht normal. Sie hob den Kopf. Um die herum waren bienenwabenartige Gebäude und Quartiere an der Höhlenwand emporgebaut, zahllose Treppen, kleinere Plattformen und Balkone waren teilweise eingestürzt, aber auch teilweise von Pflanzen überwuchert. Das wollte nicht ins Bild passen.

"Da." Sie leuchtete auf ein weißes Symbol auf einer Wand. "Das weist den Weg zum Lift." Sie schaute zu Arseni hinüber. Und riss entsetzt die Augen auf, als sie den roten Punkt auf seiner Stirn bemerkte.

Einen lauten, turianischen Fluch auf den Lippen warf sie sich gedankenschnell nach vorn und riss den Menschen zu Boden.
Kein Schuss. Keine Deckung.
"BewegbewegBeweg dich!" Sie stemmte die Füße in den Boden und stieß Aresni hinter eine eingefallene Gebäudeecke, sie selbst stolperte, fluchte und rollte hinterher. Verhakte ihre Pistole im Holster, es dauerte ewig, bis sie die Waffe endlich wieder in der Hand hielt.

Sie hatten immer noch kein Geräusch von ihrem Angreifer vernommen.

Arseni Vigo
29.12.2015, 00:02
Sie rettete ihm das Leben. Schon wieder? Schon wieder. Bestimmt. Doch durch die Unfähigkeit nach Luft zu schnappen, konnte er es sogar noch verlieren; bis sie ihn anschaute, ihn fixierte und er wieder langsam anfing zu atmen. Langsam wieder Vertrauen gewann. Dass er noch nicht tot war. Dass sie beide hier waren.

Nun kauerte er hier der Gebäudeecke und wusste nicht, was gerade los war, aber die Dramatik der Asari deutete an, als wäre es in letzter Sekunde gewesen. Für das Flair. Damit er ordentlich Staub schluckte. Den kurzen Moment des Adrenalins (Davon hatte er doch heute schon genügend gehabt). Und überhaupt: Genügend Erde und Rost war am Boden schon dort, vieles haftete davon gerne an Arsenis Mantel. Manches landete in seinem Gesicht als sie ihn umstieß.

"Was war los", schluckte er und jauchzte auf. Sie deutete mit den Finger auf ihre Stirn, das Entsichern ihrer Waffe erklärte den Rest. "Oje, danke. Und das so knapp vor unserem Lift... Eine Ahnung, wo der Schütze ist?" Seine Partnerin schüttelte wiederum den Kopf, Arseni hätte gute Lust darauf gehabt, blind rauszufeuern um traditionell Feuerdeckung zu geben, aber das war nicht drin. Nicht mit einer Predator. Nicht mit ihm als Schützen.

Was blieb sonst übrig. Das Symbol für den Lift deutete durch die Wucherungen durch; Höhlenpflanzen nannte man das wohl, Unkraut vergeht nicht. Der Leichenpfad pflasterte ihren Weg weiterhin. "Willst du weitergehen?"
"Ich sehe keine Schützen."
Tatsächlich war es schwer abzuschätzen, wo sich der Schütze versteckt hielt. Oder halten hätte sollen. Denn hohe Aussichtspunkte waren keine (mehr) vorhanden, das Dickicht und das Geröll zwar dunkel genug, um sich dort zu verstecken, aber keineswegs ideal um zu lauern, würde man doch von vielen Seiten überrascht werden und sogar in einen Nahkampf verwickelt werden können. Gebäudeecke hin oder her, lange würden sie hier nicht überwintern. Die Predator wieder gezückt, sah er sich. Der nächste Geröllhaufen war in der Nähe. "Lyria, ich beweg' mich da rüber..." Noch ehe sie groß Zeit hatten darüber eine Grundsatzdebatte zu führen, huschte er aus der Deckung raus und hoffte von hier einen besseren Überblick zu gewinnen. Es war weiterhin kein Schuss zu hören.