Warbeast
16.08.2006, 12:05
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der SPD-Vorsitzende Kurt Beck und Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) müssen auf einem Geheimtreffen außerhalb Berlins an diesem Mittwoch noch Überzeugungsarbeit leisten: Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber sowie die mächtige CSU-Landesgruppe als Teil der gemeinsamen Unionsfraktion lehnen eine Beteiligung deutscher Kampftruppen an der UN-Mission strikt ab. "Für mich ist die Zustimmung zu einer Beteiligung deutscher Soldaten an einer kämpfenden Truppe nicht denkbar", sagte CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer. Das ist auch Stoibers von der CDU mit einiger Verwunderung registrierte kategorische Position.
Es deutete sich am Dienstag in Berlin an, dass deutsche Soldaten auf gar keinen Fall in eine Situation gebracht werden sollen, die in eine direkte Konfrontation mit israelischen Militärs münden könnte. Ein Mandat, was dies - und sei es auch nur theoretisch - möglich machen würde, fände wohl nur schwerlich eine Mehrheit im Bundestag. Kenntnisreiche Mitglieder der Koalition machen keinen Hehl daraus, dass der Bundeswehr - in welcher Form auch immer - der wahrscheinlich schwierigste Auftrag seit ihrer Gründung ins Haus steht. Als sicher gilt, dass er auch weit über den August 2007 hinaus gehen wird.
Die Blicke richten sich auf die Marine
Was bleibt als Alternative und was kann die Bundeswehr? Das Augenmerk der Militärexperten richtete sich sofort auf die deutsche Marine. Sie kreuzt bereits mit mehreren Schiffen innerhalb der NATO-Mission "Active Endeavour" im Mittelmeer. Diese Einheiten könnten relativ schnell ergänzt oder erweitert werden, um Waffenlieferungen über das Meer an die radikal-islamische Hisbollah-Miliz oder andere Störenfriede der Waffenruhe zu verhindern. Dabei wird im Zweifelsfall mit großkalibriger Munition auf Schiffe anderer Nationen geschossen werden müssen.
Möglicherweise wird zunächst eine Fregatte aus Wilhelmshaven Richtung Nahost auslaufen. Je nach Zuordnung in Schiffsklassen haben die Fregatten eine Besatzung von zwischen 204 und 255 Soldaten. Die Bewaffnung reicht von Torpedos über Harpoon-Raketen bis zu mächtigen 22-Millimeter-Geschützen. Die Schiffe haben eine Wasserverdrängung zwischen knapp 3800 und 5600 Tonnen. An Bord sind in der Regel auch zwei Hubschrauber. Sie könnten das Einsatzgebiet in 12 bis 14 Tagen erreichen.
Denkbar ist auch die Beteiligung von wendigen Schnellbooten, deren Geschwader sich hauptsächlich in Warnemünde befinden. Diese Schiffe haben eine Besatzung von zwischen 30 und 40 Seeleuten und verfügen über weit reichende Überwachungsradarsysteme. Die Marine könnte als Ergänzung auch Seeüberwachungsflugzeuge vom Typ der betagten "Breguet Atlantic" einsetzen, die über sensible Magnetsonden für Unterwasserortung und Akustikanlagen verfügen.
"Robustes Mandat"
Schwieriger wird es bei einem möglichen Einsatz von Pionieren im Rahmen des gewünschten "robusten Mandats". Dies heißt letztlich nichts anderes als: Es darf - im Zweifelsfall muss - auf den Waffenstillstand nicht respektierende Gegner geschossen werden. So ein Fall könnte nach Überzeugung von Militärexperten eintreten, wenn beispielsweise zerstörte Brücken wieder passierbar gemacht werden. Außerdem würde der Transport von schwerem Pioniergerät - 45 Tonnen schwere Brückenlegepanzer oder 55 Tonnen schwere Bergepanzer - womöglich Wochen dauern.
Aber noch ist nichts entschieden: Es gibt noch keine präzise Definition der UN-Mission und noch keine genauen Wünsche für einen deutschen Beitrag.
Quelle (http://www.n24.de/politik/ausland/?a2006081519282606756)
...ein thema, das auf der ganzen welt für diskussionen sorgen dürfte, oder?
Es deutete sich am Dienstag in Berlin an, dass deutsche Soldaten auf gar keinen Fall in eine Situation gebracht werden sollen, die in eine direkte Konfrontation mit israelischen Militärs münden könnte. Ein Mandat, was dies - und sei es auch nur theoretisch - möglich machen würde, fände wohl nur schwerlich eine Mehrheit im Bundestag. Kenntnisreiche Mitglieder der Koalition machen keinen Hehl daraus, dass der Bundeswehr - in welcher Form auch immer - der wahrscheinlich schwierigste Auftrag seit ihrer Gründung ins Haus steht. Als sicher gilt, dass er auch weit über den August 2007 hinaus gehen wird.
Die Blicke richten sich auf die Marine
Was bleibt als Alternative und was kann die Bundeswehr? Das Augenmerk der Militärexperten richtete sich sofort auf die deutsche Marine. Sie kreuzt bereits mit mehreren Schiffen innerhalb der NATO-Mission "Active Endeavour" im Mittelmeer. Diese Einheiten könnten relativ schnell ergänzt oder erweitert werden, um Waffenlieferungen über das Meer an die radikal-islamische Hisbollah-Miliz oder andere Störenfriede der Waffenruhe zu verhindern. Dabei wird im Zweifelsfall mit großkalibriger Munition auf Schiffe anderer Nationen geschossen werden müssen.
Möglicherweise wird zunächst eine Fregatte aus Wilhelmshaven Richtung Nahost auslaufen. Je nach Zuordnung in Schiffsklassen haben die Fregatten eine Besatzung von zwischen 204 und 255 Soldaten. Die Bewaffnung reicht von Torpedos über Harpoon-Raketen bis zu mächtigen 22-Millimeter-Geschützen. Die Schiffe haben eine Wasserverdrängung zwischen knapp 3800 und 5600 Tonnen. An Bord sind in der Regel auch zwei Hubschrauber. Sie könnten das Einsatzgebiet in 12 bis 14 Tagen erreichen.
Denkbar ist auch die Beteiligung von wendigen Schnellbooten, deren Geschwader sich hauptsächlich in Warnemünde befinden. Diese Schiffe haben eine Besatzung von zwischen 30 und 40 Seeleuten und verfügen über weit reichende Überwachungsradarsysteme. Die Marine könnte als Ergänzung auch Seeüberwachungsflugzeuge vom Typ der betagten "Breguet Atlantic" einsetzen, die über sensible Magnetsonden für Unterwasserortung und Akustikanlagen verfügen.
"Robustes Mandat"
Schwieriger wird es bei einem möglichen Einsatz von Pionieren im Rahmen des gewünschten "robusten Mandats". Dies heißt letztlich nichts anderes als: Es darf - im Zweifelsfall muss - auf den Waffenstillstand nicht respektierende Gegner geschossen werden. So ein Fall könnte nach Überzeugung von Militärexperten eintreten, wenn beispielsweise zerstörte Brücken wieder passierbar gemacht werden. Außerdem würde der Transport von schwerem Pioniergerät - 45 Tonnen schwere Brückenlegepanzer oder 55 Tonnen schwere Bergepanzer - womöglich Wochen dauern.
Aber noch ist nichts entschieden: Es gibt noch keine präzise Definition der UN-Mission und noch keine genauen Wünsche für einen deutschen Beitrag.
Quelle (http://www.n24.de/politik/ausland/?a2006081519282606756)
...ein thema, das auf der ganzen welt für diskussionen sorgen dürfte, oder?