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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heute vor 25 Jahren: Die Ära des Personal Computers beginnt



Warbeast
12.08.2006, 10:16
An jedem Arbeitsplatz, an jedem heimischen Schreibtisch und sogar in vielen Kinderzimmern ist er längst ein gewohntes Bild - unser Freund, der Personal Computer, kurz PC. Vor 25 Jahren war dies noch ganz anders.

Selbst Experten aus der Technologie-Branche gaben damals den kleinen grauen Kisten, die wenige Jahre später die Haushalte im Sturm eroberten, keine Chance und erklärten eine solche Idee als lächerlich. Studien der Industrie ergaben, dass es für sowas kein Interesse in der Bevölkerung gäbe. Doch am 12. August 1981 sollte sich dies ändern - denn an diesem Tag erschien mit dem IBM 5150 der erste PC.

Noch wenige Jahre zuvor füllten vergleichbar leistungsfähige Maschinen ganze Lagerräume und benötigten rund 60 Techniker für Betrieb und Wartung. Und auch bis zu diesem Zeitpunkt kosteten Computer von IBM nicht selten bis zu neun Millionen Dollar. Und plötzlich erschien dann diese kleine, graue Kiste für nicht viel mehr als 1500 Dollar, die von einem Team um den IBM-Manager Bill Lowe innerhalb eines Jahres zur Marktreife gebracht wurde. Geplant war, im Zeitraum von drei Jahren eine halbe Million Computer absetzen - verkauft wurden mit zwei Millionen Stück das Vierfache.

Die Technik des IBM 5150 klingt heutzutage natürlich lächerlich, damals war sie aber revolutionär: Das System wurde angetrieben von einem 8088er Prozessor von Intel. Dieser hatte eine Taktrate von 4,77 Megahertz und die Größe einer Reiseschreibmaschine. Wahlweise konnte der Rechner mit einem Arbeitsspeicher von 16 oder 64 Kilobyte ausgeliefert werden und bis zu zwei Diskettenlaufwerke, ein Farbmonitor, ein Drucker und zusätzliche Software etwa für die Textverarbeitung gehörten zur optionalen Ausstattung. Die Rechner waren außerdem schon durch Steckkarten aufrüstbar und konnten sich dadurch wachsenden Anforderungen anpassen.

Der Erfolg wird aber vor alle auch der Tatsache zugesprochen, dass das bisher alles andere als flexibel geltende Unternehmen IBM erstmals Service und Vertrieb wie auch die Software-Entwicklung in fremde Hände gab: Bill Gates und dessen kleine Firma Microsoft wurde 1980 unter Vertrag genommen und legte mit seinem ersten Betriebssystem den Grundstein für eine bis heute beispiellose Geschäftskarriere. Dies war aber kurioserweise gleichzeitig der Grund, dass IBM in der Geschichte des PC nicht zu den großen Gewinnern zählt. Microsoft lizenzierte seine Software nämlich an andere Hardwarehersteller, die in kürzester Zeit ihre eigenen so genannten IBM-Klons oder IBM-kompatiblen PCs auf den Markt warfen.

"IBM hat damit den größten Unternehmens-Fehler auf Erden begangen.", meint dazu Larry Ellison, Gründer der Software-Schmiede Oracle, denn "Ich glaube, nicht viele von uns haben die Chance, einen 100-Milliarden-Dollar Fehler zu machen". Daher hat sich IBM auch im Lauf der Jahre von einem Hardware-Hersteller zu einem IT-Dienstleister gewandelt. Nach Milliarden-Verlusten verkaufte der Konzern schließlich seine verbliebene PC-Sparte im vergangenen Jahr an den chinesischen Hersteller Lenovo. Trotzdem wird ihnen zumindest immer der Ruf und das Wissen bleiben, den Grundstein für eine Revolution gelegt zu haben.

Unten seht Ihr Monitor und Rechner des IBM 5150 inklusive Systemplatine.

http://www.demonews.de/news/shortnews/5/9296.1.jpg
Quelle (http://www.demonews.de/kurznachrichten/index.php?shortnews=9296)

...tja 4,77 Megahertz CPU und 16 oder 64 Kilobyte RAM, hat sich ganz schön wa getan in 25 jahren, bin mal gespannt, was die teile so in weiteren 25 jahren drauf haben ;)!

zyklop
12.08.2006, 11:10
Jupp, es ist in der Tat erstaunlich, was sich auf dem Gebiet der Mikroprozessoren in den letzten 25 Jahren getan hat. Es kommt mir wie gestern vor, das ich an einem ZX81-Bausatz selber rumgelötet habe, um das Teil zum laufen zu bringen.
Das war in einem winzigen dorf in Dithmarschen/Schleswig-Holstein...

*sentimental werd und nach einem Taschentuch such*... ;)