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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Valve, Lenin und die Borg...



zyklop
08.11.2008, 10:57
Sozialismus funktioniert nicht!

Wenn wir eins nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen in der ehemaligen Sowjetunion gelernt haben dann das: Sozialismus mag in der Theorie klasse sein, in der Praxis ist er totaler Schrott. Wer hart arbeitet und sein Geld vedient, der möchte sich dafür auch Dinge kaufen, die ihm Freude machen. Zum Beispiel einen Gameserver. Ein eigener Gameserver bietet die Möglichkeit, mit Freunden oder im Clan gemeinsam ein Koop-Game zu zocken - und zwar genau auf der Hardware, für die man teuer bezahlt hat. Doch diese "kapitalistische" Denkweise scheint Valve ein Dorn im Auge zu sein, was umso mehr erstaunt, als man in der Vergangenheit mittels Steam nun wirklich keine Gelegenheit ausgelassen hat, fleissig die Cash-Kuh zu melken. Doch bei Left4Dead scheint alles anders zu sein: Zwar will man weiterhin das Spiel selber den Kunden teuer verkaufen, wenn es aber darum geht, diesen dann auch zu ermöglichen, das Spiel so zu nutzen, wie man das möchte, nämlich im Koop-Modus auf einem eigenen Gameserver, dann ist plötzlich Schluss mit freier Marktwirtschaft. Statt dessen plant Valve, jeden Gameserver weltweit, der von Privatleuten für Left4Dead installiert wird, zwangsweise in einen gemeinsamen Pool zu werfen. Valve entscheidet dann willkürlich, wer auf welchem Server Left4Dead spielen darf - völlig egal, welchen Server man sein eigen nennt und bezahlt!
Klingt verrückt und unglaublich? Tja - dumm gelaufen, das ist leider kein verspäteter Aprilscherz. Auch ich habe zuerst nicht glauben wollen, mit welcher Dreistigkeit Valve versucht, Kunden (nichts anderes sind ehrliche Käufer einer Gamesoftware) zu zwingen, ihrer neuentdeckten, sozialistischen Traumwelt beizutreten. Erste Infos darüber behandelte ich mit Vorsicht und wartete mit einer eigenen Stellungnahme, da ich davon ausging, das es sich um ein Mißverständnis handeln müsse. Aber die Demo, die seit gestern verfügbar ist, hat die schlimmsten Befürchtungen wahr werden lassen. Abgesehen davon, das Left4Dead offensichtlich längst noch nicht Marktreif ist und vor allem im Koop nur so vor Bugs strotzt, ist vor allem das Server-Sharing-Prinzip eine einzige Katastrophe. In der Tat hat kein Spieler, der sich einloggt, Kontrolle darüber, auf welchem Server er letztlich spielt. Es gibt auch keine Möglichkeit, manuell den eigenen Server anzuwählen, zu kontrollieren, Freunde für eine Left4Dead-Runde auf den eigenen Server einzuladen oder Fremde zu kicken. Auch der eilig hinterhergeschobene Patch, der mit etwas Fachwissen zumindest ermöglicht, statt der automatischen Zuteilung eine Liste der verfügbaren Server anzuzeigen, um so gezielt einen anzuwählen, nützt in der Praxis gar nichts. Statt dessen bekommt man zumeist Fehlermeldungen oder das Spiel friert ein. Es nützt nicht mal was, den eigenen Server per Passwort zu schützen, da dieses nutzlos ist. Versucht man, den Server manuell zu rebooten, um sich danach direkt einzuloggen, muss man frustriert feststellen, das Valve in der Zwischenzeit bereits über das eigene System dort wildfremde Spieler abgeladen hat - trotz Passwort-Sperre!
Angeblich hat Valve in der Zwischenzeit einen weiteren Patch zurechtgemurkst, der es mit viel Handarbeit und Tricks ermöglichen soll, doch noch private Server zu erstellen und so die Demo irgendwie spielbar zu machen - man wird sehen, was davon zu halten ist.
Sollte Valve bei dem jetzigen System bleiben, das es Besitzern von Gameservern nicht erlaubt, diese auch gezielt selber zu nutzen, dann kann man keinem Spieler empfehlen, einen Left4Dead Gameserver auf eigener bzw. gemieteter Hardware laufen zu lassen. Gängelung, Drangsalierung und die zwangsweise Kollektivierung mag bei den Borg funktionieren - aber sicher nicht bei Valve-Kunden. Insofern ist Widerstand durchaus nicht zwecklos!

Quelle: www.left4dead.de

HobbySoldat
08.11.2008, 21:57
Hm, also wenn das wirklich so ist wird wohl Serverknappheit herrschen. Wer kauft sich schon einen teuren Gameserver um dann auf irgendeinem x-beliebigen immer noch durch die Spielwelt zu ruckeln.

Ich denke aber mal das es bis zum Start einen Patch geben wird wo dann eine Private Funktion für die Server aktiviert werden kann. Ich persönlich hätte nix dagegen das mein Server aus der Lobby heraus von irgendwelchen Spielern genutzt werden kann, doch wenn ich dann selber mit meinen Kumpels spielen will, dann auch auf meinen Server. Also den Server quasi Privat und Öffentlich schalten.

Außerdem stellt sich dann immer noch die Frage wie man Custommaps spielen soll? Soll der Server die dann erst von den Spielern runterladen! Ich glaube kaum und halte das Ganze bei längerem Überlegen für einen großangelegten Hoax. Habt ihr da eigentlich eine Quelle für die News? Also außer left4dead.de.

HobbySoldat

zyklop
09.11.2008, 09:33
@HobbySoldat
Ja, das ist auch meine Hoffnung. Also das Valve zur Vernunft kommt und einsieht, das ein Gameserver eine Investition darstellt, über die allein der Besitzer verfügen darf. Wenn er sich dann entschliesst, diesen auch für die Allgemeinheit freizugeben, dann ist das doch ok. Aber solange man gezwungen wird, das zu tun, wird niemand freiwillig private GS für Left4Dead aufsetzen.

Weitere Quellen:
http://arstechnica.com/news.ars/post/20081107-server-socialism-valves-fumbles-mar-left-4-dead-demo.html
http://www.left4dead411.com/news/2008/11/whoa-whoa-server/
http://www.rockpapershotgun.com/2008/11/06/left-4-dead-early-access-demo/

f1delity
09.11.2008, 12:50
Server kann man schon ganz normal suchen oder den Konsolenmurks, einfach Console auf openserverbrowser und es ist wie bei jedem Valve Game.

Bei der Demo ist das trotz PW vllt. noch so, beim Final sollte das schon geändert sein, sonst ist der Großteil aller Server unspielbar.


Außerdem stellt sich dann immer noch die Frage wie man Custommaps spielen soll?
Wie immer, Server muss die Map haben, sind ja sogar schon Maps und Mods für Left 4 Dead in der Mache ;)

zyklop
09.11.2008, 13:39
Server kann man schon ganz normal suchen oder den Konsolenmurks, einfach Console auf openserverbrowser und es ist wie bei jedem Valve Game.

Das Problem liegt darin, das man den eigenen Server nach derzeitigem Stand der Technik von Valve zwangsweise für den Pool freigeben muss. Und das Valve ungefragt fremde User dort raufpackt. Sodas man zwar ggf. den eigenen Server anwählen kann, der dann aber leider schon voll ist - nur eben nicht mit den Spielern, die ihn bezahlen. ;)

f1delity
09.11.2008, 17:29
Mal Release abwarten, kann mir kaum vorstellen, dass das so bleibt.