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Johnson
29.09.2008, 19:27
"The Black Hole" ist eine beliebte Bar an einer der belebten Hauptstraße in der Nähe des Raumhafen Elysiums. Zu den meisten Besuchern zählen sich vorallem Menschen, aber auch andere Rassen besuchen das mit einer Bar, hohen Tischen, einer Tanzfläche und Videobildschirmen ausgestattet Lokal gerne.
Berühmt ist die Bar durch ihre starken alkoholischen Drinks, die so manchen Besucher schon aus den Socken gehauen haben.

Luca Porchiano
14.10.2008, 21:17
The Black Hole Bar >

11:03 Uhr


In der Bar angekommen, bot sich Luca ein vertrautes Bild. Eine Tanzfläche mit hübschen Mädchen, starke Drinks, ein verbaler Umgangston und nicht zu vergessen, eine etwas heiße und stickige Luft.

Hhhmm erinnert mich an Choras Nest.....nett sieht es hier aus, dachte er und nahm erst jetzt, erstmals seinen Pilotenhelm ab.
Er schritt auf einen kleinen runden Ecktisch zu, der sich links neben dem Haupteingang befand.
Luca setzte sich, legte seinen Helm auf den Tisch und sah auf die Tanzfläche.
Zu seinem überraschen, tanzten dort nicht nur Asari oder menschliche Frauen, sondern auch batarianische Frauen.

Ein wenig irritierte dies ihn schon ein wenig, batarianische Frauen waren absolut nicht sein Ding.
Einige Zeit später, kam eine menschliche blonde Frau auf Luca zu, "Hi" und blickte auf Lucas Helm und auf sein Schulterabzeichen. "Von der Allianz wie ich sehe.......was darf es denn sein???"
"Ja das ist richtig.......ähm ich hätte gern einen Elasa": entgegnete Luca lächelt.
Dann war die blonde Kellnerin auch schon unterwegs, um auf seine Bestellung einzugehen.

Sichtlich nervös, schaute sich Luca in der Bar um. Er hoffte, dass ihn niemand erkennen würde, wenn die Midway es doch geschafft hatte, eine Fandung heraus zu bringen.
Und dabei musste Luca auch wieder an Kyoko denken. Wie er sie geschlagen hat, um seine eigene Haut zu retten. Dies und andere Dinge, nagten sehr an Lucas Gewissen.


Der Lieutenant war so in seinen Gedanken vertieft, dass er nicht
einmal die Kellnerin bemerkte, die ihm sein Glas Elasa auf den Tisch stellte.

Marco Rosselini
18.10.2008, 22:33
Elysium


Marco stieg geschmeidig aus dem Taxi und zog seine weiße Uniform zu Recht, die durch die Fahrt etwas verrutscht war.
Dabei musste er an das bevorstehende Wiedersehen mit Luca denken, beide hatten sich seit gut 1 1/2 Jahren nicht gesehen.

Der Vigo schritt durch die Menge in Richtung Black Hole Bar, einige Leute schauten ihn wegen seiner edlen weißen Nebelparder Uniform nach.
Meist waren es Außerirdische, die ihn verachtet ansahen.
Ja schaut nur, ihr Tiere, ihr könnt gar nichts machen, spottete er in Gedanken und lief in die Bar.


The Black Hole Bar >

11:19 Uhr


In der Bar stehend, sah er fast gar nichts, da die größeren Gestalten seine Sicht beeinträchtigten. Er stellte sich deshalb auf seine Zehen und überblickte die Bar. Als er nach links schaute, sah er einen Allianz Piloten, der wie es aussah in Gedanken versunken war. Na sieh mal einer an, da ist ja mein kleiner Bruder, stellte er breit grinsend fest.
Mit etwas nun schnelleren Schritten, ging er auf Luca zu "Ciao fratello..... come stai? - (Hallo Bruder......Wie geht's dir?)" begrüßte Marco seinen Bruder Luca auf Italienisch.

Luca Porchiano
19.10.2008, 12:22
The Black Hole Bar >

11:19 Uhr

Noch in Gedanken versunken, starrte Luca auf sein halbvolles Glas Elasa, bis er plötzlich eine vertraute Sprache und dazu eine noch vertrautere Stimme hörte.
Der Lieutenant blickte auf und sah Marco lächelt vor dem Tisch stehen, Luca sprang sogleich freudig auf und umarmte seinen Bruder. "Mein Gott wie lange ist das her?.....Schön dich zu sehen Marco" begrüßte er ihn voller Freude.
Aber die Freude verflog schnell wieder, als Luca sich seiner gefährlichen Situation bewusst war. "Setzt dich Marco, wir müssen reden" sprach er mit neutraler Stimme.


Und zeigte mit seiner Hand auf den freien Stuhl.

Marco Rosselini
19.10.2008, 12:52
11:19 Uhr

Gänzlich überrascht, durch Lucas Umarmung hatte Marco eine leise Vorahnung was wohl gleich kommen würde,
Hhhmm schon komisch...als wir uns das letztes Mal sahen...hattest du mich nicht so fest gedrückt.

"Ich freue mich ebenfalls dich zu sehen, Luca" entgegnete Marco mit freundlicher Stimme. Dabei musterte er Lucas Gesichtszüge und ihm viel auf, das seinen Bruder etwas schwer belastete.
Als Marco dann noch die Worte 'Wir müssen reden' aus Lucas neutralem ungewöhnlichem Ton heraushörte, wusste er was los war,
da hatte ich Recht mit meiner Vermutung...DU hast ein Problem...Ohhhh jjeee.
Schließlich setzte sich Marco auf den freien Stuhl, der gegenüber von Luca stand.


"Was ist los Luca?" fing der Vigo an "Ich sehe doch, dass mit dir etwas nicht stimmt und außerdem setzt sich kein
Allianz-Pilot mit voller Kampfausrüstung in eine Bar...Also.....was ist passiert???"

Ali ibn Muhammed
19.10.2008, 13:20
The Black Hole
11.20

Ali, Fatima, Ibrahim und Arda betraten die Bar The Black Hole.
Ali und Fatima setzten sich an einen Tisch rechts neben dem Haupteingang, die anderen beiden gingen weiter nach hinten.
Der Informant ließ noch auf sich warten.
Ali hörte im Hintergrund 2 Männer reden, eine der Stimmen kam ihm bekannt vor, allerdings dachte er nicht weiter darüber nach.

Luca Porchiano
19.10.2008, 14:10
11:20 Uhr

Luca schluckte schwer, als Marco die Frage 'Was ist passiert?' stellte.
Der Lieutenant war sowieso schon nervös genug und rieb ständig seine verschwitzten Hände.

Er blickte zu Marco, dieser schaute ihn wissbegierig an, er ist mein Bruder, ihm kann ich das schon erzählen.....Hoffentlich reagiert er nicht über.

"Marco.....ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll. Aber…..ich bin auf der Flucht.....vor der Allianz. Ich hatte mich bei einem Frühstück mit einer Pilotin, über Raumkämpfe unterhalten.......und plötzlich habe ich deinen Namen genannt und das du Admiral der Nebelparder Flotte warst.....Das war ein dummer Fehler, ich habe mich in all den Jahren noch nie verplappert.....aber irgendwie war mir diese Frau sympathisch und dabei ist es passiert." beichtete er voller Demut seinem älteren Bruder.


Den Kopf leicht gehoben, sah Luca in Marcos wutentbranntes Gesicht.

Marco Rosselini
19.10.2008, 14:59
11:20 Uhr

Marco viel die Kinnlade herunter, als er dies von Luca erfuhr.
Sein Blick verfinsterte sich regelrecht, dann schlug er mit der Faust auf den Tisch.

Schließlich fing er in Italienisch an zu fluchen: "DU HAST WAS???.....All die Jahre sagte ich dir, pass auf das du dich nicht versprichst. UND JETZT ist es passiert...weißt du eigentlich was das für den Nebelpader Clan bedeutet...Wir haben unzählige Spionen in den Reihen der Allianz.....die Tarnung dieser Männer und Frauen ist jetzt gefährdet, Mama Mia.....wie soll ich das jetzt dem Zaren erklären."
Der Vigo war außer sich vor Wut, durch seine erhobene und laute Stimme schauten viele Leute zu Luca und Marco hinüber. Zum Glück fluchte er auf Italienisch, da sonst vielleicht irgendein Allianz Soldat diese Unterhaltung mitbekam.

Diesmal mit einer etwas leiseren, aber dennoch ärgerlichen Stimme, fragte er Luca:
"Sag mir bitte, dass du diese Pilotin getötet hast.....als du desertiert bist, hab ich Recht???.....Wie heißt die Frau eigendlich???"

Luca Porchiano
19.10.2008, 15:19
11:21 Uhr

Luca konnte seinen Bruder gut verstehen, der Nebelparder Clan riskierte viel, um des Vorgehen der Allianz zu überwachen.
Der Lieutenant hob seinen Kopf und blickte in die etwas zuckenden Augen seines Bruders, ohhh man der brodelt ja richtig.

"Sie heißt Kyoko Young, sie ist Staff Lieutenant.....und NEIN ich habe sie nicht getötet. Als ich in meinem Quartier war, um mich fertig zumachen...tauchte sie plötzlich auf. Sie wollte mich daran hindern abzuhauen......daraufhin gab es eine Rangelei und ich schlug ihr mit meinem Helm gegen den Kopf......Tot war sie nicht nur bewusstlos, ihre Nase ist wahrscheinlich gebrochen.....Danach rannte ich wie vom Teufel besessen ins Hangar und flog mit meinem Jäger alleine nach Elysium, da ich ja wusste, das du hier bist.": erklärte Luca dem Vigo.

Marco Rosselini
19.10.2008, 15:57
11:21 Uhr

Kyoko Young.....hhhhmmm....diesen Namen sollte ich mir merken, hackte Marco diesen Gedanken in seinem Kopf ab.

Marco wollte jetzt seinen Bruder nicht noch mehr auftragen, da er sah wie mitgenommen Luca aussah. Tja dann musst du zum Nebelparder Clan,
ob du willst oder nicht.....ha...ihm bleibt eigentlich nichts anderes übrig, dachte sich der Vigo mit einem kleinen Lächeln.

"Also gut...ich schlage vor, dass du dich um Punkt 12:00 Uhr zum Militärraumhafen begibst.....Dort steigst du in deinen Jäger und fliegst in den Orbit von Elysium.....2 Schiffe des Nebelpader Clans werden schon oben warten...du wirst auf dem kleinerem Schiff landen, es ist eine Fregatte. Ich werde mich jetzt zum Zivilraumhafen begeben und dort in meinem Shuttle, bis 12:00 Uhr warten. Achja...und tu mir einen gefallen, wenn du auf der Fregatte Hellios bist........leg dich mal schlafen, du siehst nämlich total beschissen aus. Also bis nachher.....und pass auf dich auf": sprach er mit einem Augenzwinkern zu seinem Bruder und verließ sogleich die Black Hole Bar.


< ----- Raumhafen Elysium

Luca Porchiano
19.10.2008, 16:53
The Black Hole Bar >

11:22 Uhr

Luca konnte gar nicht mehr antworten, so schnell war Marco wieder verschwunden.

Naja das Angebot oder vielmehr der Befehl ist nicht schlecht,
zur Allianz kann ich nicht mehr, dass steht fest....und wie wird's im Nebelparder Clan???....Hhhhmmm das wird sich schon noch zeigen,
grübelte er sichtlich besorgt und nahm einen kräftigen Schluck Elasa.

Dann wandte er Blick in den restlichen Teil der Bar. Direkt gegenüber auf der anderen Seite der Bar, saß Ali mit 3 anderen Personen an einem Tisch.
Hä warum ist der jetzt auch auf Elysium???, fragte sich Luca gedanklich und schaute einer batarianischen Tänzerin bei der Arbeit zu.

Der Lieutenant hielt aber immer ein Auge auf Ali und die anderen Personen, die bei ihm waren.

Ali ibn Muhammed
19.10.2008, 18:48
The Black Hole
11.22

Ali hörte grade Porchiano und einem anderen Mann zu, als ein unauffällig gekleideter Mann die Bar betrat.

Der Mann war wohl ebenfalls Araber, Türke oder ähnliches.
Er ging auf den Tisch zu, an dem Ali und Fatima saßen.
Der Mann sprach die beiden auf Arabisch, mit starkem syrischem Dialekt an, so dass Ali als Palästinenser ein wenig Probleme hatte, ihm zu verstehen:
"Salam alykum, ich nehme an, sie sind diejenigen, mit denen ich mich treffen soll?".
Fatima antwortete, diesmal auf Hocharabisch:
"Alykum salam, ich denke, sie haben die richtigen Leute gefunden.
Ich bin Fatima bint Mohammed, das sind Ali ibn Muhammed, Ibrahim ibn Uthman und Arda Sahin."
Informant: "Ich denke, wir gehen besser nach, draußen und besprechen das da."
Fatima: "Da sind zu viele Leute, ich denke das hier besprechen."
Ali bemerkte leise: "Die Masse ist Taub und sie ist blind, in der Masse ist man einsamer als man denkt."
Fatima war von diesem Satz, den Ali öfter sagte, anscheinend genervt.
Sie forderte den Informanten mit einem Handzeichen auf sich zu setzen.

Die nickte, setzte sich und sagte leise und immer noch im syrischen Dialekt:
"Euer Ziel, dieser Espinoza, ist nicht hier und man weiß auch nicht, wo er ist.
Aber sein Stellvertreter ist hier, auf Elysium."
Fatima: "Stellvertreter?"
Informant: "Ja, ich weiß nicht wie der Typ heißt, aber er ist eine Art Stellvertreter."
Fatima: "Wo genau ist der Kerl?"
Informant: "Irgendwo hier in den Slums, lebt wahrscheinlich eher unauffällig.
Aber der Kerl wurde auch schon öfter hier in der Bar und am Raumhafen gesehen.
Was ist mir meiner Bezahlung?"
Fatima: "Wir hatten doch 1.500 vereinbart."
Informant: "Ich will 2.000."
Fatima: "Ich denke nicht 1.500 und nicht einen mehr."
Informant: "Ich bestehe auf 2.000."
Plötzlich zog Ali den Informanten zu sich rann, hielt ihm seine Pistole an den Kopf und sprach leise aber bedrohlich:
"Ich denke mal, du überschätzt deine Möglichkeiten".
Der Informant blickte Ali panisch an und sprach schockiert:
"Ja, 1.500 sind gut."
Die andren Leute in der Bar reagierten anscheinend überhaupt nicht da sie durch die Musik und die anderen Geräusche abgeleckt waren.
Ali dachte: Ich sag's doch: "Die Masse ist Taub und sie ist blind, in der Masse ist man einsamer als man denkt."
Fatima blickte ALi kurz erstaunt an und sagte dann zu dem Informanten:
"Ich überweise ihnen die Credits, schönen Tag."
Der Informant beruhigte sich langsam und sagte ironisch:
"Danke, ihnen auch."

Danach verließ er die Bar.
Fatima sagte ruhig zu Ali:
"Man Ali, zu kannst unheimlich bedrohlich sein, du bist sehr nützlich.
Naja, jedenfalls solltest du diesen Stellvertreter erst mal ausfragen und in dann beseitigen."
Ali: "Keine Angst, ich töte nur, wenn es nicht anders geht."
Fatima: "Gut, ich dachte schon, du tötest mittlerweile emotionslos."
Ali: "Wie kommst du denn darauf?"
Fatima: "Weil ich viele kenne, die nach vielen Jahren töten so werden."
Ali: "Ich versuche, nicht so zu werden und nur dann zu töten, wenn es nötig ist."
Fatima: "Gut, der Ali, den ich zu meinen Freunden zähle, denkt so.
Ich muss los, ich habe noch was zu besprechen."
Ali: "Gut, dann bis später."
Fatima verließ mit den anderen beiden die Bar und Ali blieb noch ein wenig sitzen und achtete auf die Gespräche die hier vor sich gingen.
Er hoffte den Stellvertreter zu finden, in dem sich hier umhörte, irgendwo musste er ja anfangen.

Luca Porchiano
22.10.2008, 17:26
The Black Hole Bar >

12:00 Uhr


Da dem Lieutenant alle möglichen Probleme und Verantwortungen durch den Kopf flogen, bestellte er sein 3. Glas Elasa.
Luca konnte kaum noch klar sehen, er nahm nur noch die Kellnerin verschwommen wahr. Die ihm das alkoholische Getränk auf den Tisch stellte.

Tjaaaaaa vom Piiiillllloooten zum saufenden Aloholiker, dasss nneeeen iccccchhh malll Glickkk………auf eiiiinnnn neuesss, brabbelte er gedanklich vor sich hin.

Sogleich trank er das Glas Elasa, in einem Zug komplett leer.
In diesem Augenblick gingen bei Luca die Lichter aus. Den harten Aufschlag seines Kopfes auf den Tisch, bekam er aber nicht mehr mit.

Ali ibn Muhammed
24.10.2008, 20:37
The Black Hole

12.10

Ali saß schon lange in der Bar und wartete auf eine Spur von seinem Ziel.
So bemerkte er nur beiläufig, das ein Mann die Bar die Bar betrat, der dem aussehen nach Südeuropäer war.
Er trug alte, abgenutzte Kleidung und ging auf einen Tisch, der direkt hinter dem war, an dem Ali saß.
An dem Tisch saß bereits ein Mann, der dem Aussehen nach Asiat war.
Der Südeuropäer sprach den Asiaten auf Spanisch an:
"Der Lider will seinen Lohn!"
Der Asiat antwortete kühl:
"Morgen, heuten haben wir noch nicht genug."
Er bekam ein wölfisches Grinsen zu sehen und der andere Mann sagte ebenso kühl:
"Das will ich hoffen, für dich. Denn wenn ihr nicht zahlt, müssen wir es uns in einer anderen Währung holen."
Der Südeuropäer verließ daraufhin die Bar.
Ali war sich sicher eine Spur zu haben.
Er folgte den Mann.

12.20
Slums

Luca Porchiano
25.10.2008, 18:56
Ort: unbekannt

Uhrzeit: unbekannt


Luca umgab ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit. Als er schließlich seine Augen öffnete, blendete ihn ein heller Sonnenschein. Er legte seine Hand vor seine Augen und versuchte die Umgebung besser wahrzunehmen, anscheinend befand er sich in einem verzierten Holzpavillion, der sich inmitten eines grünen Gartens stand. Zu seiner Überraschung war er bis auf eine weiße Unterhose komplett nackt und lag in einem Bett mit weißem Lacken.
Als er auf die linke Seite des Bettes blickte erschrak er kurz, "Na mein Schatz...gut geschlafen?" fragte ihn Ilya lächelnd, die ebenfalls nackt im Bett lag.

So jetzt musst du mir einiges erklären, nahm er sich vor und anstatt Ilya zu antworten packte er sie am Hals und legte sich mit seinem vollen Gewicht auf ihren makellosen türkisfarbenen Körper.

Ilya reagierte daraufhin sehr überrascht und verwirrt "Luca....Luca was soll das denn?....Lass mich los....bitte Schatz" flehte sie.
"Komm mir bloß nicht mit Schatz" drohte er ihr mit wütender Stimme.
Schnell fuhr er weiter fort "Was treibst du eigentlich für ein Spiel mit mir? Erst kommst du ständig in meinen Träumen vor und dann ist deine Leiche spurlos verschwunden.........Sag mal.....bist du damals überhaupt in Choras Nest gestorben???" dabei lockerte er den Griff um Ilyas Hals.

Diese sah ihn bemitleidenswert an "Luca...ich bin eine Matriarchin und eine Geheimagentin im Dienste des asarischen Militärs.....Es tut mir Leid das ich dich belügen musste. In Choras Nest war ich getroffen worden..ja, allerdings hat sich nur mein Geist tot gestellt, nur so konnten mich, der Asari Geheimdienst rechtzeitig retten"
Jetzt verstand der Lieutenant die Welt nicht mehr, in den 4 Jahren in der er mit Ilya zusammen war, ist ihm nie etwas verdächtiges aufgefallen.
Mit einem immer noch fragwürdigen Blick hackte er nochmal scharf nach "Ha...kann ich dir überhaupt vertrauen? Und wenn du nicht tot bist, warum sehe ich dich immer nur in meinen Träumen???"
Bei dieser Frage musste Ilya breit grinsen "Als 920 Jahre alte Matriarchin...erlernt man so einiges im Leben. Jedes Mal wenn du schläfst, nehme ich Kontakt mit deiner Seele auf. Nur deshalb fühlen sich unsere Begegnungen in deinen Träumen so real an"
Das musste Luca erst einmal verdauen, daraufhin lies er von ihr ab und legte sich geradeswegs auf das Bett.
Um ihn zu trösten kroch Ilya zu ihm und legte ihren Kopf auf seine Brust "Also war ich für dich nichts weiter als ein Werkzeug??? Und die ganze Liebe, der Sex und den Urlaub den wir immer zusammen verbrachten, all das hat dir nichts bedeuten???" stellte Luca enttäuscht fest.
Ilya blickte zu ihm hoch und sah in mitfühlend an "Nein ich liebe dich wirklich, das alles war nicht gespielt. Ich brauchte dich wegen meiner Tarnung. Aber ich hab mich dabei in dich verliebt....das musst du mir glauben"

Luca sah dennoch unberührt auf die Decke des Pavillon, Ilya fügte dabei schnell hinzu "Es ging eigentlich nur um deinen Bruder Marco"
Mit dem Namen seines Bruders schlug Lucas Herz plötzlich schneller und schneller, er richtete sich auf und sah dabei Ilya ernst an "Was ist mit Marco? Was hat der Asari Geheimdienst mit ihm vor?"
Ilya richtete sich ebenfalls auf, kniete hinter Luca und legte ihre weichen zarten Hände auf Lucas Schultern. Sie flüsterte ihm ins Ohr "Dein Bruder und die Nebelparder sind im begriff, eine Katastrophe geschehen zulassen......Treffe mich in der Asari Botschaft im Regierungsviertel auf Elysium"

Dann überkam ihn schlagartig Dunkelheit.


The Black Hole Bar

12:40 Uhr

Mit einem stechenden Schmerz auf den Schultern und besonders im Kopf, erwachte Luca in der Black Hole Bar.
Er fasste sich an die Stirn und spürte eine kleine Beule, hat das etwa niemand gemerkt wie ich eingesackt bin?
Er griff sich mit beiden Händen in den Nacken und daraufhin schoss ihm ein einziger Satz durch den Kopf, "Treffe mich in der Asari Botschaft im Regierungsviertel auf Elysium".

Ohne weiteres, stand er auf nahm seinen Helm und rannte aus der Bar.
Noch ein wenig wackelig auf den Beinen versuchte Luca den Weg zum Regierungsviertel zu finden dabei musste der Lieutenant an Jasons Worte denken, "Sie denken, Ilya hat Ihnen verheimlicht, dass sie eine Matriarchin ist?".....mein Gott der Junge hatte Recht.


< ----- Regierungsviertel

Ali ibn Muhammed
31.10.2008, 21:23
The Black Hole
14.40

Ali betrat erneut die Bar The Black hole und setzte sich wieder an den Tisch, an dem er bereits zuvor gesessen hatte.
Nach ein paar Minuten kam Fatima, mit der er sich hier treffen wollte, mit Ismael und Arda im Gefolge, in der Bar an.
Die 3 setzen sich an den Tisch, an dem bereits Ali saß.
Ali erklärte daraufhin:
"Salam alykum. Ich hoffe, dass nichts Wichtiges wegen mir verpasst hast, aber es ist wichtig.
Ich habe den Stellvertreter gefunden und eliminiert, außerdem weiß ich wo Espinoza ist."
Fatima: "Erstaunlich, was du so alles in ein paar Stunden rausfinden kannst."
Ali: "Danke. Espinoza ist auf Elysium. Aber er will den Planeten heute Abend verlassen.
Hast du einen Plan, wie wir an ihn rankommen?"
Fatima: "Nein ich habe keine Ahnung.
Wir könnten ihm vor dem Raumhafen auflauern, aber wir wissen ja noch nicht mal wo sein Schiff genau ist, oder wie es aussieht
Sonst viele mir noch ein, sein Schiff zu stürmen, wenn er noch nicht da ist.
Aber wenn wir dabei erwischt werden, sind wir dran."
Ali: "Vielleicht sollten wir meine Informationsquelle fragen, eine ehemalige Sklavin des Stellvertreters von Espinoza, sie ist immer noch in dessen Haus."
Fatima: "Gut, ich komme mit dir mit.
Arda und Ismael, ihr kommt mit uns."
Die beiden nickten nur kurz, dann machte sich die Gruppe auf den Weg.

15.00 Uhr luxuriöse Wohngegend

Jack Foster
07.11.2008, 16:51
<----- Militärraumhafen

11:25 Uhr
Elyisum, Straßennetz Innenstadt

Erst wenige Minuten vergingen seit Jack’s Attentat. Mit gesenktem Kopf striff er durch die, danke der hellen Farbe, modern erscheinenden Straßen Elysiums. Und auch an diesem Tag stellte man wieder fest, dass besagter Planet nichtmal annähernd so perfekt war, wie er angeblich beschrieben wurde. Denn wiedermal wurden 2 Menschen von einem Mann getötet, der wahrscheinlich nie gefunden werden konnte.

Foster blickte kurzerhand auf seine silberne, metallene und gleichzeitig altmodische Uhr, die noch aus dem 21 Jahrhundert stammte. „11 Uhr 25“ nuschelte er daraufhin und hob seinen Kopf wieder. Man merkte sofort, dass es auf den Mittag zuging. Die Straßen waren gefüllt. Als Menschenkolonie war es nicht weiter verwunderlich, dass man hier verhältnismäßig wenig extraterristische Wesen entdeckte. Natürlich stellten diese auch auf Elyisum einen nicht unbedeutenden Anteil dar, waren jedoch im Gegensatz zu anderen Planeten sehr wenig, oder verbreitet – das war Ansichtssache.

Jack selbst kümmerte das alles jedoch nicht. Nur die ‚üblichen’ Gewissenbisse plagten seine Gedanken. Was hatte er den Freunden, Bekannten, ja vielleicht sogar Familien der Opfer angetan? Warum mussten sie sterben und vor allem: für wen war der Tod der Midway so wichtig?
All diese Fragen geisterten durch den eh schon niedergeschlagenen Kopf des 32-jährigen. Verdammt Jack! Fang endlich an zu leben! Fang an mit deinen Taten zu leben! redete sich der Auftragsmörder ein.

Foster ging einige Schritte durch das dichte Straßennetz, bis er den einzigen Park auf Elysium erreichte. Es war eine der wenigen gepflegten Grünflächen des Planeten. Und dafür war sie umso schöner. Dichte Bäume, ein großer See und sandige Wege prägten den blendend schönen Eindruck des Parks. Gerüchten zufolge nahm sich die Verwaltung den Central Park des irdischen New Yorks als Vorbild. Ob man die Gerüchte glauben wollte, war eine subjektive Einstellung. Jack selbst war nie auf der Erde und konnte somit keine Einschätzung dazu abgeben.

Nach einigen Metern durch diesen idyllischen Platz erspähte Jack eine kleine, altmodische Holzbank. Ohne lange zu überlegen beanspruchte er diese für sich und legte die Tasche zwischen seine Beine. Erst jetzt bemerkte er, dass das dauerhafte Tragen seiner Ausrüstung nicht unbedingt einfach war. Wortwörtlich fiel in diesem Moment eine Last von seinen Schultern. Sah man jedoch die wahre Bedeutung dieses irdischen Sprichworts, kam wieder eine neue dazu. Wieder starben 2 weitere Menschen durch die Hand des 32-jährigen Killers.
Seine Hände fuhren durch die mittellangen, braunen Haare und verharrten einige Augenblicke in dieser Position, bevor Foster blitzartig aufsprang, die Tasche erneut schulterte und schnellen Schrittes den Park verließ. Wird Zeit, mal wieder richtig zu entspannen…

----> „The Black Hole“

11:50 Uhr

Nach einem doch recht langem Weg erreichte Jack die Straße, die durch die wohl berühmteste Bar Elysiums verziert wurde: Das Black Hole hatte hier seinen Sitz und war seit Jahren nicht mehr wegzudenken.
Der Mensch atmete noch einmal tief durch, bevor er durch die automatisierte Tür die Bar betrat.
Diese war, aufgrund der ungewöhnlichen Zeit, beinahe komplett leer. Es war schon verwunderlich, dass sie überhaupt geöffnet war. Auffallend war nur ein trinkender Mann in Pilotenkombi und eine Gruppe osteuropäischer Menschen.
Jack selbst kümmerte dies jedoch nicht weiter. Langsam aber zielstrebig begab er sich zu den traditionellen Barhockern und schaute auf den großen Fernseher an der Wand.

Sie wollen mal wieder richtig informativ und gleichzeitig spaßig unterhalten werden? Dann ist „Citadel-News-TV“ genau das richtige für Sie. Hier wird Ihnen jede Woche das neuste aus dem Universum präsentiert – Grinsfaktor inklusive. Exklusiv im Extranet.

So sah sie aus, die Werbung. Mal gucken, wann sie den An… Jack schüttelte diesen Gedanken so schnell es ging wieder ab. Viel zu sehr schmerzten ihn die inneren Bilder seiner Opfer…

12:01 Uhr

Rhyn'Navras vas Saralesca
08.11.2008, 18:56
Leifs Anwesen (tr.ac.ely) >>>> The Black Hole

Uhrzeit: 12:04 Uhr

Ihre trockene, nach frischem und kalten Wasser dürstende Kehle und ihr hungriger, geräuschvoll vor sich hin knurrender Magen trieben Rhyns erschöpften Beine nach knapp einer ganzen Zeitstunde hastigen Fußmarsches durch üppig wuchernde Wälder, trostlose, staubtrockene Steinwüsten und künstlich herangezüchtete Blumenfelder in die von Menschen betriebene Bar The Black Hole, die sich anders als Fortunas Nest in einem sauberen, gepflegten Stadtviertel in einer der meist besuchten Hauptstraßen Elysiums befand.

'Hoffentlich bieten sie hier auch auf Quarianer zugeschnittenes Essen und Trinken an...'

Als die abtrünnige Quarianerin sich erschöpft durch die sich leise beiseite schiebende Tür schleppte und in den abgedunkelten, von stickiger und schwüler Luft durchzogenen Raum trat, erblickten ihre müden, azurblauen Augen zwei provokativ miteinander tanzende Asari auf der Tanzfläche, die in sinnlich-rotes Licht gehüllt das leidenschaftliche Spiel der beiden noch aufreizender wirken ließ, wandte sich aber, im Gegensatz zu den genussvoll zuschauenden, männlichen Gästen, nach wenigen Sekunden wieder desinteressiert von den beiden Tänzerinnen und ihren gänzlich in den Schatten gestellten Kolleginnen ab. Sie schlurfte mit metallisch auf dem schwarzen Fliesenboden schleifenden Stiefeln auf die Bartheke zu und erblickte auf einem der rustikalen Holzhockern einen Menschen, der deprimiert in sich zusammengesackt auf einen der grell leuchtenden Bildschirme starrte und sich seufzend durch das dunkelbraune, unordentlich nach hinten gekämmte Haar fuhr.

Er erinnerte sie an Finley.

'Finley...'

Instinktiv trat sie auf den fremden Mann zu, ließ die fest verschlossene, olivfarbene Reisetasche gleichgültig zu Boden fallen und kletterte mühelos auf den polierten, mit farblosem Lack überzogenen Tresenhocker zu seiner Rechten, ohne auch nur eine einzige Sekunde darüber nachzudenken, was sie da eigentlich tat.

Sie hatte sich tatsächlich freiwillig neben einen wildfremden Menschen gesetzt, eben weil er ein wildfremder Mensch war, der sie an den Mann erinnerte, den sie...den sie...

...sie wusste nicht, was sie für Finley empfand.

Er bedeutete ihr etwas. Sie sorgte sich um ihn. Sie vermisste ihn. Sie brauchte ihn.

Doch liebte sie ihn auch?

'Ich weiß es nicht...verdammt, was ist nur mit mir los?'

"Was darf es sein, Lady?", fragte der salarianische Barkeeper nonchalant, während er hektisch ein nasses Bierglas mit einem flauschigen Lappen abtrocknete, "wir bieten auf ganz Elysium die feinsten quarianischen Speisen und Getränke an."

"Nur eine simple Gemüsesuppe und ein alkoholfreies Quaana", erwiderte sie monoton, innerlich abgestumpft, wie betäubt.

"Kommt sofort."

Jack Foster
09.11.2008, 11:31
12:05 Uhr
The Black Hole, Elysium

Jack war noch immer in seine Gedanken vertieft, er machte einen nahezu verzweifelten Eindruck. Immernoch rasten die Bilder durch seinen Kopf, quälten sein Gewissen – ja, sein Gewissen war wohl das größte unter den Auftragsmördern. Immer wieder brauchte er einige Zeit, um sich seinen Taten zu stellen, sie hinzunehmen.
Doch plötzlich riss ihn ein dumpfes Geräusch in die Realität zurück. Sein Blick wanderte sofort zur Quelle: Eine olivfarbene Tasche, fest verschlossen. Neben ihr bewegten sich zwei dünne, von enger Kleidung verzierte Beine. Unauffällig musterte Jack die unbekannte Frau weiter, die wortlos neben ihm Platz nahm. Ein dünner, zierlicher Körper. Schmale, fast schon knochige Hände und Finger und Kein Kopf? stellte der von Gewissensbissen geplagte 32-jährige fest. Erst beim zweiten Hinsehen wurde klar, dass es sich bei der zierlichen Dame um eine Quarianerin handelte. Mit ihrer hellen, für Quarianerinnen typischen Stimme, bestellte sie "Nur eine simple Gemüsesuppe und ein alkoholfreies Quaana" Aber Foster wurde schnell klar, dass ihre Tonlage doch nicht der, der anderen Quarianerinnen entsprach – zumindest nicht komplett. Sie klang zu monoton, zu einseitig. Fast schon zu oberflächlich.

Jack zumindest beschloss nun, ein wenig Eigeninitiative zu ergreifen. Was nützte ihm die Verzweiflung, die Tatenlosigkeit und die Hoffnung auf ein Wiedersehen, obwohl er die Hoffnung schon fast aufgab? Garnichts wurde ihm sofort klar. Noch bevor sich der salarianische Kellner an die Bestellung der ‚kleinen’ Quarianerin machen konnte, fügte Foster selbst eine eigene Bestellung hinzu: „Für mich ein kleines Bier, bitte.“ Sprach er entschlossen, aber nicht so stark, wie er sich eigentlich erhofft hatte. Nachdem der immernoch entspannte Kellner Jacks Bestellung bestätigte und sich letztlich abwendete, schaute der 32-jährige der Quarianerin direkt in die Augen, oder zumindest dorthin, wo er sie vermutete. Er holte kurz Luft, bevor er langsam anfing zu sprechen:

“Hey. Sie klingen erschöpft. Darf ich fragen, ob es Ihnen gut geht?“ Jack bemühte sich sichtlich stark, um sein Gegenüber nicht mit Fragen zu verscheuchen. Mit freundlichem Blick wartete er auf eine, hoffentlich nicht allzu negative, Antwort.

12:07 Uhr

Rhyn'Navras vas Saralesca
09.11.2008, 14:50
The Black Hole

Uhrzeit: 12:05 Uhr

“Hey, Sie klingen erschöpft. Darf ich fragen, ob es Ihnen gut geht?“

Rhyn starrte den fremden Mann nur schweigend an.

Sie zeichnete mit kaltem, emotionslosem Blick zerstreut seine markanten Gesichtszüge nach, ertastete gedanklich mit ihren nackten Fingerkuppen erst den zurecht gestutzten, stoppeligen Vollbart, dann die nervös aufeinander gepressten, fleischfarbenen Lippen, die trocken und ungeduldig auf das erfrischend kalte Bier warteten, und arbeitete sich in ihrer Fantasie mit zittrigen, knochigen Fingern systematisch über die raue Haut seiner zerfurchten Wangen und die schlanke Nase zu den Augen hoch, die traurig und von Schmerz zerfressen vergeblich versuchten, freundlich und warm zu wirken.

Es war dieser düstere Schmerz gewesen, der Rhyn bei ihrer ersten Begegnung mit Finley auf eine befremdliche, krankhafte Art und Weise fasziniert, ja regelrecht körperlich erregt hatte.

Jetzt aber konnte sie diesen Anblick nicht mehr länger ertragen.

Innerlich ganz aufgewühlt, fasste sich die Quarianerin kopfschüttelnd an das verspiegelte, blaue Visier ihres Enviro-Schutzanzuges und stützte ihren von Gedanken zerrütteten, in ihre mageren Hände gebetteten Kopf seufzend auf ihre Ellbogen, die auf der harten Bartheke ruhten.

"Sie erinnern mich an jemanden, der mir sehr viel bedeutet."

Das Geständnis huschte resignierend über ihre sinnlichen Lippen.

'Ich bin so erbärmlich.'

Jack Foster
09.11.2008, 15:28
12:06 Uhr
The Black Hole, Elysium

Während der kurzen Stille, versuchte Jack sich auszumalen, wie die überraschende Gesprächspartnerin wohl hinter dem entspiegeltem, blauen Visier aussehen mochte. Trotz ausgiebiger Studien über die Rasse der Quarianer, war nichtmal 10 Prozent dessen bekannt, was diese Spezies auszeichnete. Es war verwirrend, aber gleichzeitig faszinierend. Nie zu wissen, wer hinter dem Enviro-Schutzanzug steckte. Nie zu wissen, wie die reine Stimme einer Quarianerin, ohne den leicht elektrischen Unterton klingen mochte. Verwirrend – aber trotzdem faszinierend.
Jacks Augen folgten stets den Bewegungen der Quarianerin. Dann ertönte die Stimme, die eben unter dem elektrischen Unterton zu leiden hatte. "Sie erinnern mich an jemanden, der mir sehr viel bedeutet." – hm… Obwohl der 32-jährige keine Ahnung hatte, mit wem er sich gerade unterhielt, musste er das Gespräch vertiefen. Viel zu sehr interessierte es ihn jetzt, wen sie meinte, was mit ihm passierte, wo er jetzt mochte…

Mit allem Mut fing er an: „Ich ähm…das klingt nicht gerade glücklich. W-was ist passiert?“ Jacks Stimme war plötzlich stark, aber todernst. War es vielleicht sogar möglich, dass dieser Quarianerin das gleiche Schicksal hatte, wie Foster vor rund 10 Jahren? War es möglich, dass auch sie eine wichtige Person verlor? Oh bitte nicht… huschte es Jack durch den Kopf und schüttelte den Gedanken ab, als der Kollege des salarianischen Barkeepers, ein kleiner Turianer, die beiden unterbrach: „Sir, Ihr Bier. Miss, ihre Bestellung kommt gleich. Bitte gedulden Sie sich noch 1, 2 Minuten.“ Hallte es professionell freundlich über seine Lippen – wenn Turianer denn Lippen hatten, wie man sie von Menschen gewohnt war. Jack antwortete knapp mit einem „Danke“, griff nach dem Glas und richtete sich wieder an die fremde Quarianerin: „Ich möchte Ihnen auf keinen Fall zu nahe treten…oder aufdringlich erscheinen…“ Und in diesem Moment wurde er von seinem Gegenüber unterbrochen.

Rhyn'Navras vas Saralesca
15.11.2008, 09:41
The Black Hole

Uhrzeit: 12:07

„Ich möchte Ihnen auf keinen Fall zu nahe treten…oder aufdringlich erscheinen…“, stotterte der fremde Mensch beschämt, offenkundig bemüht darum, seine wenige Minuten lang bekannte Gesprächspartnerin nicht wieder mit intimen und womöglich unangenehmen Fragen zu verscheuchen, und nippte flüchtig an seinem kühlen Bierkrug, an dessen glasiger, durchsichtiger Oberfläche ein dicker Tropfen der frischen, goldgelben Flüssigkeit langsam in Richtung Bartheke hinabperlte.

Rhyn lachte verbittert auf.

"Hören Sie, ich habe ihn in den vergangenen 24 Stunden näher an mich herangelassen als irgendwen in den vergangenen 6 Jahren. Ein paar persönliche Fragen werden mich da wohl kaum mehr aus der Fassung bringen."

Doch trotz dieser positiven Reaktion mochte die Quarianerin nicht über Finley sprechen und verharrte stumm und regungslos auf dem hölzernen Barhocker, den müden, leblosen Blick gleichgültig über die aufgeklebten Etiketten der alkoholreichen Flachen auf der gegenüberliegenden Glasvitrine huschend, in Gedanken an ihn.

"Ich habe ihn gestern Abend eher zufällig kennengelernt", begann sie mit ruhiger, gefasster Stimme zu erzählen, "in einer heruntergekommenen Bar auf Omega, als er sich unabsichtlich an meinen Tisch gesetzt hat. Kennen Sie das Verbrechersyndikat Alpha Chimera? Einer ihrer Tracer wollte mir an den Kragen, aber er, er heißt Finley, hat ihn getötet, mit seinem biotischen Abrakadabra - hat ihm den Hals zerquetscht. Unsere Wege haben sich dann auch wieder getrennt, bis...", unterbrach sie ihre Geschichte für einen kurzen Augenblick, sich das katzenhafte, hungrige Angesicht der Asari-Tracerin wiederholt vor Augen führend, "bis eine zweite Tracerin mich angeschossen hat und er mir mal wieder zufällig zur Hilfe geeilt ist. Wir sind auf der Flucht vor Alpha Chimera und batarianischen Sklavenjägern gemeinsam hierher nach Elysium gekommen, doch die Tracerin ist uns gefolgt und wir wurden überwältigt. Na ja, jedenfalls hat der Transporter, in dem sie mich weggeschafft haben, den Geist aufgegeben und ich konnte entkommen. Jetzt bin ich hier, ohne zu wissen, wo Finley ist oder was mit sie mit ihm gemacht haben."

Sie wandte sich wieder dem fremden Menschen zu, der aufmerksam ihrer kleinen Geschichte gelauscht hatte, und ignorierte die immer wieder aufwallende Frage, warum sie ihm dies alles berichtet hatte.

Doch es war ihr egal. Alles war ihr egal. Alles, außer Finley.

Jack Foster
18.11.2008, 15:49
The Black Hole
Elysium
12:07 Uhr

Hmm…sieht so aus, als hätte er ihr wirklich viel bedeutet bemerkte Jack gedanklich, nachdem die Quarianerin verbittert auflachte. Ein wenig verwundert nippte er erneut an dem verhältnismäßig kleinen Glas, woraufhin die kühlende Flüssigkeit seinen Mund spülte. Dennoch war er stets darauf bedacht, die Quarianerin, die sich in der Zwischenzeit zur Bar hinlehnte, nicht aus den Augen zu lassen. Kurz herrschte Stille. Kommt da noch was? Der 32-jährige hob abwartend seine rechte Augenbraue, bevor die Quarianerin plötzlich wieder ansetzte:

"Ich habe ihn gestern Abend eher zufällig kennengelernt. in einer heruntergekommenen Bar auf Omega, als er sich unabsichtlich an meinen Tisch gesetzt hat. Kennen Sie das Verbrechersyndikat Alpha Chimera? Einer ihrer Tracer wollte mir an den Kragen, aber er, er heißt Finley, hat ihn getötet, mit seinem biotischen Abrakadabra - hat ihm den Hals zerquetscht. Unsere Wege haben sich dann auch wieder getrennt, bis... bis eine zweite Tracerin mich angeschossen hat und er mir mal wieder zufällig zur Hilfe geeilt ist. Wir sind auf der Flucht vor Alpha Chimera und batarianischen Sklavenjägern gemeinsam hierher nach Elysium gekommen, doch die Tracerin ist uns gefolgt und wir wurden überwältigt. Na ja, jedenfalls hat der Transporter, in dem sie mich weggeschafft haben, den Geist aufgegeben und ich konnte entkommen. Jetzt bin ich hier, ohne zu wissen, wo Finley ist oder was mit sie mit ihm gemacht haben."

Das war sie also – die Geschichte der Unbekannten, unberechenbaren, undurchsichtigen Quarianerin, die in den letzten Stunden nur knapp dem Tode entkommen ist. Die Chimeras? Augenblicklich schossen verschiedene Bilder durch Jacks Kopf, der erst jetzt darüber stolperte. Er selbst hatte noch nie einen getroffen, aber die Bilder derer, die ihm davon erzählten, schienen immer verängstigt, bedrückt und verstört zu sein. Nie wollte Foster diesen Worten Glauben schenken. Er hielt nichts von Vorurteilen, Mundpropaganda oder einfachen Leuten, die meinten, sie hätten alles gewusst, erlebt oder waren selbst Teil davon.
Doch nun, als die Quarianerin ihm die Ereignisse schilderte, hatte er wieder eine Aussage mehr, die etwas als schlecht darstellen. Und so wie sie sprach, so aufrichtig, so ehrlich aber zugleich so erschüttert, schien es wieder eine Wahrheit mehr zu sein. Doch wieder war er nicht vollkommen davon überzeugt, dieser Aussage zu glauben – obwohl die Fakten klar waren.
Nur eines wusste Jack jetzt: diese Quarianerin brauchte Halt und er selbst eine ablenkende Beschäftigung – zumindest vorerst.

„Das ähm…kommt vielleicht ein wenig plötzlich…aber…“ stotterte der 32-jährige vor sich hin, zog den Anblick des dunkelgrauen, sauberen Bodens vor, hob dann aber schnell wieder den Kopf, atmete tief: „…also wenn Sie möchten...dann werde ich Ihnen helfen, Ihren Freund zu finden.“

Jack schaute der Quarianerin direkt auf das entspiegelte Visier; auf die Höhe, wo er die Augen vermutete. „Also? Was sagen Sie?“ Aufmunternd, Mut zusprechend, lächelte er sie an.


12:09 Uhr

Rhyn'Navras vas Saralesca
19.11.2008, 18:40
The Black Hole

Uhrzeit: 12:09 Uhr

„Das, ähm, kommt vielleicht ein wenig plötzlich, aber…“, stotterte der fremde Mensch daraufhin verunsichert, die grünen, glanzlosen Augen für einen flüchtigen Augenblick scheu zu Boden richtend, die kräftigen Hände fester um das frostige Bierglas klammernd, "also, wenn Sie möchten, dann werde ich Ihnen helfen, Ihren Freund zu finden.“

Rhyns schmale Augenbrauen furchten sich in Misstrauen tief in das anmutige Gesicht. Diese Antwort hatte sie nun wirklich nicht erwartet, obwohl Finley sie eines Besseren belehrt hatte, was die Menschheit betraf.

„Also? Was sagen Sie?“

"Warum sollten Sie das wollen?", sprach sie augenblicklich ihre skeptischen Gedanken aus, als die kleinwüchsige, turianische Küchenhilfe hektisch durch den unscheinbaren Hinterausgang der Bartheke stolperte und beinahe das polierte Metalltablett mit der bestellten Gemüsesuppe, einer berühmten, quarianischen Hausmannskost, und dem alkoholfreien Quaana fallen gelassen hätte, "Sie kennen mich doch überhaupt nicht. Warum wollen Sie mir dann aushelfen?"

"Ma'am, ich wünsche Ihnen guten Appetit."

Bemüht professionell und höflich verbeugte er sich, nachdem er der Quarianerin ihre erste warme Mahlzeit seit Tagen serviert und das runde Glas auf einem schlichten Bierdeckel abgestellt hatte, und verschwand mit raschen Schritten wieder durch den Hinterausgang.

Rhyn ignorierte die schmackhaft vor sich hin dampfende Suppe und das erfrischende Getränk eiskalt und starrte den Fremden neugierig an, gespannt auf seine Antwort.

Jack Foster
22.11.2008, 12:17
12:09 Uhr
The Black Hole
Elysium

Die Quarianerin schien vollkommen unbeirrt, als der, für ihre Rasse, ungewöhnlich kleine Turianer stolperte und das Essen beinahe zu Boden fallen lies. Jack schaltete schnell und stützte den peinlich berührten Mann, der der Quarianerin noch einen guten Appetit wünschte, bevor er wieder in die Küche des Black Hole verschwand. Warum sollte Sie das interessieren? meinte der 32-jährige gedanklich, bevor er das Glas vorsichtig auf dem Tresen abstellte und sich von diesem wegdrehte, wodurch sein Blick auf die großen Panoramafenster der Bar fiel. Draußen war immer noch das schöne Wetter, was schon seit Stunden anhielt. Foster holte tief Luft, bevor er entspannt, mit beruhigender Stimme antwortete:

„Wissen Sie…ich denke niemand kann alle seine Ziele alleine erreichen. Niemand kann durchgehend alleine durch die Galaxien streifen.“

Jack pausierte, fixierte seinen Blick auf die dicht befahrene Straße. Die Fahrzeuge waren immernoch vergleichbar mit den Irdischen aus dem frühen 21. Jahrhundert. Nur in einem kleinen, aber grundlegenden Aspekt unterscheiden sich die jetzigen Fahrzeuge von den des 21.- Jahrhunderts: Sie fuhren nicht mehr auf Rädern oder auf Kugeln wie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Mittlerweile schwebten sie über dem Boden. Zumindest war das restliche Design denen der alten Erde ähnlich.

„Wollen sie nichts essen?“ zwinkerte Jack der Quarianerin kurze Zeit später zu, versuchte die Stimmung wieder zu heben.

12:10 Uhr

Rhyn'Navras vas Saralesca
30.11.2008, 11:58
The Black Hole

Uhrzeit: 12:10 Uhr

"Wollen Sie nichts essen?"

Der fremde Mensch zwinkerte Rhyn neckisch zu, schenkte ihr ein aufmunterndes und warmherziges Lächeln, das nun so verabscheuungswürdig heuchlerisch, so falsch und verlogen wirkte, in Anbetracht seiner traurigen und verbitterten Worte, die sich für die Quarianerin wie ein blanker, wach rüttelnder Schlag ins Gesicht anfühlten.

'...niemand kann durchgehend alleine durch die Galaxien streifen...'

Hatte sie das nicht jahrelang getan?

Hatte sie die vergangenen sechs Jahre nicht damit verbracht, alleine durch eine ihr so widerliche, Ekel erregende Welt von unwürdigem, schmutzigem Abschaum und Gesindel zu streifen?

Und was hatte es ihr gebracht?

Nichts. Überhaupt gar nichts.

Ihres armseligen Lebens überdrüssig, in Selbstmitleid versunken, verharrte sie auf einem verfluchten Menschenplaneten an einer Bartheke und starrte mit glasigen, leblosen Augen ausdruckslos auf ein kühles Glas mit frischem, alkoholfreien Quaana, das nun wie ein schimmelnder, verdorbener Becher mit giftigem Abwasser auf sie wirkte, und einer appetitlich dampfenden Gemüsesuppe, die sie durch das gänzlich beschlagane, schwitzende Glas des versiegelten Behälters nicht mehr zu sehen vermochte.

Sie hasste sich.

Dafür, dass sie ihre Tochter nicht hatte retten können. Dafür, dass sie ihre Crew in den Tod geschickt hatte. Dafür, dass sie so viel für Finley empfand.

"Was darf es se-...hey, Schusswaffen sind hier verboten!", sprudelte es launisch über die trockenen, spröden Lippen des salarianischen Barkeepers, als dieser mit einem frisch abgespülten, tropfenden Teller und einem flaumigen Lappen bewaffnet zurück an die Theke getreten und einen frisch eingefundenen Gast bedienen wollte.

"Wirklich? Wer sagt das?"

Rhyn gefror das Blut in den Adern. Sie erkannte die Stimme sofort.

Es war die Asari-Tracerin.

"Na, i-", doch noch ehe der empörte, offenkundig übellaunige Barkeeper diesen Satz beenden konnte, wurde sein vor blanker, nackter Angst verzerrtes Gesicht von einer Salve Schrot zerschossen. Der leblose Körper stürzte ungebremst in die Glasregale, die von zahlreichen Alkoholflaschen geschmückt kreischend zerbarsten und in einem klirrenden Regen von scharfkantigen Glassplittern über das blutige Angesicht aus Knochen- und Fleischbrei niederprasselten.

"Jetzt nicht mehr."

Jack Foster
30.11.2008, 12:54
12:10 Uhr
The Black Hole
Elysium

Es war still geworden. Zumindest an der Theke. Die fremde Quarianerin starrte vermutlich durch das entspiegelt, nur ganz schwach durchsichtige Visier auf ihr bestelltes Essen. Bewegung oder gar ein Hinweis auf folgende Worte gab sie jedoch nicht von sich. Was sie wohl denkt? fragte Jack sich; hätte diesen Gedanken am liebsten ausgesprochen. Doch er wollte sie nicht noch weiter belästigen. Momentweise kam er sich sogar fehl am Platz vor. Er verstand ihr Problem. Er kannte es sogar. Doch so verschieden konnten die beiden nicht sein. Weder die zierliche Quarianerin, deren Name der 32-jährige noch immer nicht kannte, noch er selbst kamen über den Verlust einer wichtigen Person hinweg. Foster versuchte immer wieder nach vorne zu gucken - die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch spätestens in seiner Wohnung schossen ihm wieder die Erinnerungen durch den Kopf. Und auch die Hoffnung, Mel doch wieder zurückholen zu können.

"Ich ähm.." stotterte der Mensch zögernd, meidete den Anblick der Fremden, "werde dann"

Seine Worte wurden urplötzlich von einem brüllenden Barkeeper übertönt. Jack richtete blitzartig seinen Blick auf den Ursprüng dieses Schreis, der direkt neben der Quarianerin ertönte, und beobachtete das Blutbad, dass nach einem lauten Ton nur wenige Meter entfernt ausgelöst wurde. Die Ladung Schrot, die sich aus dem Lauf der Asarischützin kämpfte durchbohrte kreischend das Fleisch des Barkeepers, ehe dieser durch die Glastür des Getränkeregals krachte welches unter ohrenbetäubendem Klirren zersplitterte. Sofort schossen Foster Schuldgefühle durch den Kopf. Er hätte das bemerken müssen. Er hätte beobachten müssen, wie sich die Asari neben die förmlich vereiste Quarianerin stellte.

Ein kurzer Blick auf eben jene Quarianerin verriet sofort ihren Schock. Sie war wie versteinert. Bitte sag mir nicht, die ist wegen dir hier... Jack war eigentlich schon klar, dass er mit diesem Gedanke Recht hatte. Doch wirklich glauben wollte er das nicht. Nur musste er das realisieren, als neben dem zischenden Abkühlen der Flinte, eine ebenso zischende, weibliche Stimme ertönte:

"Glaubst du wirklich, dein Menschenfreund hat dir das Leben gerettet, Abschaum?!"

Noch immer zeigte das zierliche Wesen keine Reaktion. Es schien so, als wäre sie komplett abwesend - in einer anderen Welt; ja, vielleicht sogar bei diesem Finley...

Es lag nun also an Jack, eine Möglichkeit zu finden, um die beiden irgendwie lebend hier rauszukriegen. Möglichst unauffällig blickte er nach unten auf seine Tasche. Er wusste ganu, wohin er greifen musste, um seine Waffe zu ziehen. Doch so wie die Asari auftrat schien sie überaus proffesionell und aufmerksam zu sein. Die einzige Chance bestand darin, dass sie Jack nicht kannte und vermutlich nicht mit einem Konter eines Außenstehnden rechnete. Foster realisierte, dass es wirklich die einzige Chance war. Doch wenn es schief ging, waren beide tot: Die Quarianerin und Jack selbst. Ich muss es versuchen... beschloss er. Blitzschnell griff er nach seiner Tasche, öffnete diese und zog genau da, wo er ziehen musste. Unter einem dumpfen Knall fiel die Tasche wieder zu Boden.
Der Blick der Asari fiel augenblicklich auf den Menschen, der seine Waffe mit beiden Händen fest umklammerte. Die leicht verwirrte Schützin lehnte den Kopf kurz zur Seite:

"Haben wir uns schon wieder ein Menschlein geangelt?"

Diese noch so kurze Unaufmerksamkeit hätte Jack perfekt nutzen können, doch er tat es nicht. Er konnte vor wenigen Augenblicken noch so kaltblütig sein wie er wollte: Als er beobachtete, wie panisch die restlichen Gäste die Bar verließen, kamen wieder diese für ihn typischen Symptome auf: Das Zögern, weil er an mögliche Angehörige dachte, deren Leben er mit einem Schuss zerstören konnte. Doch tat die Asari nicht eben das Gleiche mit dem Barkeeper?

Foster wollte gerade abdrücken, als die Quarianerin wieder Lebenszeichen von sich gab...

12:11 Uhr

Rhyn'Navras vas Saralesca
30.11.2008, 16:14
The Black Hole

Uhrzeit: 12:11 Uhr

"Glaubst du wirklich, dein Menschenfreund hat dir das Leben gerettet, Abschaum?!", zischte die Asari hasserfüllt, die aschfahl rauchende Schrotflinte in ihrer blanken Wut noch immer auf die zerbrochene, in finstere Blutspritzer getränkte Glasvitrine richtend, den warmen Griff der Schusswaffe durch angenehm knarzendes, schwarzes Handschuhleder fest umklammernd, die ausgebleichten, stechend weißen Augen in kranker, wahnsinniger Bessessenheit ihrem Opfer zugewandt.

Doch Rhyn reagierte nicht.

Versteinert, die schlankwüchsige Brust wie von einem scharfkantigen, stacheligen Riemen bis auf das weiche Fleisch zugeschnürt, starrte sie mit weit aufgerissenen, schockierten Augen auf den bestialisch zugerichteten Salarianer hinab und rang verzweifelt nach frischem, belebendem Sauerstoff, nach klaren, rationalen Gedanken, die, schlagartig weggebrochen, mit dem ohrenzerreißenden Schuss nur eine gähnende, bedrückende Leere zurückgelassen hatten.

Eine Leere, die nach und nach von zerstreuten, aufwühlenden Erinnerungen zerfressen wurde.

'Dich werde ich dann wohl auch töten müssen, Mensch.'

Erinnerungen an das irre, krankhafte Grinsen des turianischen Tracers...



'Sprich dein letztes Gebet, Abschaum!'



Erinnerungen an die bestialisch stinkende Gasse, in der sie sterben sollte...



'Mama, du darfst nicht sterben.'



Erinnerungen an ihre wunderbare Tochter, die sie so sehr liebte...






'Nika...'

'Willkommen in meinem bescheidenen Heim.'






Erinnerungen an das warme, wohlige Gefühl, willkommen zu sein...



'Ich wünsche angenehme Träume.'



Erinnerungen an den Augenblick, in dem sie Finley das letzte Mal gesehen hatte.



'Finley...'

Doch noch ehe Rhyn tiefer in den hungrigen Sog der Vergangenheit gezogen werden, noch ehe sie sich in unheilvollen Gedanken und Erinnerungen verlieren konnte, legte sich in ihrem zerrütteten, unruhigen Inneren schlagartig ein Schalter um, der ihren Verstand endgültig ausschaltete, als ihre pochenden, schmerzenden Ohren die folgenden Worte vernahmen:

"Haben wir uns schon wieder ein Menschlein geangelt?"

Ein provokantes, abschätziges Grinsen umspielte die Lippen der Asari-Tracerin, als ihre hungrigen Raubkatzenaugen die auf sie gerichtete Pistole erblickten, die der fremde Mensch sicher und abschussbereit in den kräftigen Händen festhielt, allerdings mit unschlüssigem, zweifelndem Blick zögerte, auch wirklich von ihr Gebrauch zu machen.

Doch dazu hatte er auch nicht die Gelegenheit.

"Was weißt du denn schon?!", entfuhr es Rhyn plötzlich, das leichenblasse, blutleere Gesicht zu einer wutverzerrten Fratze entstellt, noch während sie nach dem feuchten Glas Quaana griff, gewaltsam das Schutzsiegel von seiner Oberfläche abriss und die frostige, mit Eiswürfeln angereicherte Flüssigkeit rasend vor Zorn in das katzenhafte Gesicht der Tracerin schleuderte, "du hast nicht das Recht, über mich zu urteilen!"

"Du Miststück!"

Fauchend versuchte sie, sich mit der linken Hand das klebrige und bitterlich brennende Getränk aus den Augen zu wischen, während sie mit der rechten orientierungslos die Schrotflinte auf die Quarianerin richten wollte.

Doch dazu kam es nicht mehr.

Rhyn, die in blinder Rage sichtbar zitterte und die hässlichen Narben ihrer Schusswunden pulsierend zu spüren glaubte, stürzte sich hastig auf die Asari und rammte die schleifend aufzischende, tödlich aufblitzende Klinge ihres hervorschnellenden Parierdolches in den schlanken, sehnigen Hals ihres Opfers, das noch einen letzten, markerschütternden Todesschrei ausstieß und in einem strömenden Regen aus schwarzem, wild aufspritzendem Blut tot zu Boden fiel.

Jack Foster
01.12.2008, 14:23
12:11 Uhr
The Black Hole
Elysium

Jack umfasste weiterhin angespannt seine Pistole, zögerte aber weiter. Doch viel Zeit blieb nicht mehr. Nochmal bewegte sich sein Finger in Richtung Abzug; nochmal zögerte er. Doch spätestens jetzt war es egal. "Du Miststück" schoss es aus dem Mund der Asari, die sofort darauf das bestellte Getränk der Quarianerin mitten ins Gesicht bekam. Vollkommen verwirrt, ließ sie ihr Opfer aus den Augen; versuchte erfolglos sich von der klebrigen Flüssigkeit zu befreien. Jetzt war die Gelegenheit da. Jetzt hätte der 32-jährige abdrücken können - wenn die, wie sich in diesem Augenblick herausstellte, schlagfertige Quarianerin nicht in Windeseile ein kleines Massaker fortsetzte. Vorsichtig schritt Jack einen kleinen Schritt zurück, als die Kehle der Asari eine schwarze Blutfontäne freigab, bevor sie nach Luft schnappend zu Boden fiel. Die Schrotflinte prallte von der Theke ab und tat es dem leblosen Körper der Asari gleich.
Erst jetzt bemerkte Jack, wie die kleine Quarianerin das alles fertigbrachte. Ein Parierdolch musste hervorgeschnellt sein, bevor sie sich auf die unvorbereitete Asari warf. Wow kommentierte er gedanklich, bevor er sich vorsichtig der Quarianerin, die sich langsam wieder aufrichtete, und der brutal zugerichteten Leiche der Asari näherte. Die Waffe immernoch fest umklammernd, streckte er sein Bein zur Schrotflinte, auf der noch einige Spuren des schwarzen - aber auch des roten Bluts des Salarianers hingen. Unter einer ruckartigen Bewegung rutschte das Gewehr über den abgenutzten Boden direkt auf Foster zu. Erst jetzt senkte er langsam die eigene Waffe, realisierte, dass die Gefahr wohl bewältigt war. "Alles ok?" flüsterte der Mensch, als er sich bedächtlich zur Flinte beugte, sie umklammerte und letztlich zu seiner Tasche warf.

Sein aufrichtiger, schätzender aber zugleich auch verwunderter, beeindruckter Blick wanderte nun auf die Quarianerin, die entweder komplett von der Rolle war, oder einfach nur stillschweigend an dem Barhocker lehnte. Was denkst du bloß? Und was zur Hölle wollte die? Der Blick seiner nachdenklichen, grünen Augen musterte die Quarianerin nochmals. Erst jetzt bemerkte er, dass die Atmung der zierlich, schmal gebauten Quarianerin schwer war. Vielleicht war es noch immer der Schockmoment? Vielleicht die Tatsache, dass sie diese Asari tötete? Oder vielleicht die körperliche Schwäche, von der sie anfangs erzählte?

Jack wusste es nicht. Er wusste nichtmal, was er selbst denken sollte. Er wusste nur, dass sie hier schnell verschwinden mussten. Bei der Panik, die aus dieser Situation hervorging, konnte es nicht lange dauern, bis der örtliche Sicherheitsdienst hier eintraf...

12:13 Uhr

Rhyn'Navras vas Saralesca
02.12.2008, 19:19
The Black Hole

Uhrzeit: 12:13 Uhr

Der ausgemergelte, schlankwüchsige Brustkorb wölbte sich unter unruhigen, nahezu kränklichen Atemzügen, und frostiger, scharfer Sauerstoff füllte die zusammengeschrumpften, fieberhaft arbeitenden Lungen, als Rhyn apathisch auf die tote Asari zu ihren in kaltes Metall gehüllten Füßen hinab starrte. Das azurblaue, von markanten, schwarzfarbenen Tigerstreifen geschmückte Angesicht der Tracerin war vor Schreck blutleer und aschfahl, die kreideweißen, ausgebleichten Katzenaugen entgeistert aufgerissen, der kahle, unbehaarte Kopf in eine finstere, das rötliche Licht widerspiegelnde Blutlache getränkt.

"Alles okay?", wisperte der fremde Mensch mit verkrampft zusammengebissenen Zähnen, als er sich bedächtig zu der klappernd auf den harten Fliesenboden aufgeschlagenen Schrotflinte beugte, um sie daraufhin gleichgültig zu seiner Tasche zu werfen, die einsam unter seinem hölzernen Barhocker ruhte.

"Nein."

Es war nicht ihr erster Mord gewesen.

Die exilierte Quarianerin starrte ausdruckslos auf ihre zittrigen, in schwarze, matte Lederhandschuhe gehüllten Handflächen hinab, an denen nicht nur das finstere und zähflüssige Blut der Asari-Tracerin klebte, sondern auch das einiger anderer unerwünschter Verfolger, die sie in den vergangenen vier Jahren ihres aufgezwängten Exildaseins in Notwehr getötet hatte.

Doch daran mochte Rhyn nun nicht denken.

'Verdammt, du musst dich endlich zusammenreißen!'

Mechanisch bückte sie sich nach der olivfarbenen, üppig befüllten Reisetasche, hievte sie mühselig über ihren knochendürren Torso und stolperte zaghaft auf wackeligen, zittrigen Beinen auf den Ausgang der menschenverlassenen Bar zu, bevor sie nach wenigen Schritten abrupt stehen blieb und einen raschen, flüchtigen Blick über die Schulter warf.

"Willst du dort drüben Wurzeln schlagen? Unser erstes Ziel ist das 'Ferres'."

Sie hielt für einen kurzen Augenblick inne.

"Mein Name ist übrigens Rhyn'Navras vas Saralesca."

>>>> Das Ferres

Jack Foster
03.12.2008, 19:05
12:13 Uhr
The Black Hole
Elysium

"Nein." entgegnete die Quarianerin neutral, fast schon gleichgültig. Jack merkte sofort, dass sie die Wahrheit sagte. Ihre schwere Atmung hatte sich noch immer nicht beruhigt. Ihr schlanker Brustkorb wölbte sich schnell und unregelmäßig. Auch ihre Hände blieben von der sichtabren Nervosität nicht verschont, was sich am Zittern bemerkbar machte, das die zierliche Quarianerin krampfhaft zu unterdrücken versuchte. Allerdings nicht... fügte Jack gedanklich hinzu.
Plötzlich erhob sich die Dame in dem, für Quarianer lebensnotwenidgen, Enviroschutzanzug, schulterte ihre olivfarbene Tasche und marschierte entschlossen in Richtung Ausgang. Plötzlich schien alles verflogen zu sein. Die Nervosität, die Tatsache, dass sie gerade jemanden getötet hatten. Aber hatten sie eine andere Wahl? Wäre es besser gewesen, wenn sie selbst gestorben wären? Foster wusste, dass dem nicht so war. Ein letzter Blick fiel auf die übel zugerichtete Asarischützin, über die der 32-jährige unbedingt mehr erfahren musste. Und so wie es schien, kannten sich die Quarianerin und eben jene, die sie töten wollte.

"Willst du dort drüben Wurzeln schlagen? Unser erstes Ziel ist das 'Ferres'." ertönte plötzlich die elektronisch leicht verzerrte, aber bekannte, Stimme. Jack warf ihr einen sichtlich verwunderten Blick zu, lehnte den Kopf zur Seite. Doch noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, fügte die Quarianerin noch einige Wörter hinzu. Sie stellte sich als Rhyn'Navras vas Saralesca vor. Viele hätten wohl nichtmal einen Bruchteil des Namens länger als vier Minuten im Gedächtnis behalten - wenn sie nicht das durchgemacht hätten, was gerade im mittlerweile leeren Black Hole vor sich ging. Und schon kam ihm wieder das in den Sinn, was er keine Minute vorher bemerkte. Sie mussten hier weg. Lange konnte es nicht mehr dauern, bevor der Sicherheitsdienst hier eintraf.

Wortlos trat Foster zu seiner einsamen Tasche, die von dem Gewicht der verschmierten Schrotflinte leicht eingedrückt wurde. Nachdenklich griff er nach eben jenem Gegenstand und verstaute es gleichgültig neben den Einzelteilen seines Scharfschützengewehrs. Wer wusste schon, ob es nicht noch nützlich werden konnte? Jack zumindest wusste schon, dass dieser Moment irgendwann kommen musste. Doch noch war er eben nicht gekommen. So verschloss er die längliche, grau-schwarze Tasche und schulterte diese. "Na dann los." Seine strahlenden augen verrieten sofort seinen Willen, seinen Enthusiasmus, den von Rhyn besagten Ort aufzusuchen. Er verbrachte sein ganzes Leben auf Elysium. Doch von diesem Ort hatte er vorher noch nie etwas gehört. Vielleicht war es also die Begeisterung für etwas neues. Oder doch nur eine Ablenkung von dem, was in den letzten Stunden passierte? Foster wusste es nicht sicher. Aber er wusste, dass er es bald herausfinden würde.
Eilig schritt er zu Rhyn. Ein wärmendes Lächeln zierte sein abgehärtetes Gesicht. "Jack Foster. Freut mich Sie kennen zu lernen." Freundlich streckte er ihr die Hand entgegen - unwissend, ob sie dieses Zeichen der Höflichkeit, dass üblicherweise bei Menschen verwendet wurde, überhaupt kannte oder nicht missverstand.

Doch nach kurzem Zögern fühlte Jack bereits den rauen Lederhandschuh, der die knochigen Finger der Quarianerin zierte, auf seiner nackten Hand. Eine nach außen hin unsichtbare Freude machte sich kurz darauf in ihm breit. Er lernte seit langem keine neuen Personen mehr kennen. Und noch länger keine unter solch merkwürdigen Situationen.

12:14 Uhr

Nach diesem kurzen, persönlichem Moment verließen Rhyn und Jack ohne weitere Worte das Black Hole und erreichten wieder die frische Luft Elysiums bei immernoch klarem Himmel. Jack atmete tief durch, seine Augen mussten sich erst wieder an das helle Licht gewöhnen. Doch nach dieser kurzen Sekunde der Eingewöhnungszeit ging er los, der Weg zum Ferres. Doch auf eben jenem Weg, musste Jack noch einmal nachfragen:

"Unser 'erstes' Ziel? Und was genau wollen wir da?" Die zweite Frage hatte er sich selbst schon während des Aussprechens beantwortet. Sie wollte wahrscheinlich erste anhaltspunkte für den verschollenen Finley finden...


----> Das Ferres

William Chaser
11.01.2009, 14:19
20:35 Uhr

Auf dem Weg in die "Black Hole" - Bar

William dachte an nichts spezielles während er die Straße entlang ging. Er hatte den ganzen Tag nichts besonderes getan und wollte nun nur etwas trinken um die Zeit zu vertreiben. Seitdem die Kommunikation aussetzte, konnte er weder Aufträge noch irgendwelche verschlüsselte Dateien mit Informationen von Omega empfangen.

Ich sitze hier fest... ,dachte sich Will als er in die nächste Straße einbog. Sofort fiel ihm ein kleiner Trupp Allianzsoldaten auf, der grade hier patrolierte.
Was machen die denn hier? Normalerweise trauen die sich doch garnicht hierher. William schüttelte kurz den Kopf und senkte wieder seinen Blick. Einige Sekunden später bog er auch schon in die Straße, in der die Bar sich befindet ein.

Ach ist doch egal warum die hier sind. Ich will nur was .... Was ist denn hier los? fragte er sich innerlich als er sah, dass einige Allianzsoldaten die Bar abgesperrt hatten und nun Wache hielten. William schaute sich kurz um. Einige Bürger gingen ohne zu schauen einfach vorbei, andere hielten kurz an und schauten kurz, bevor sie dann doch weitergingen. Ein junges Paar versuchte neugierig einen Blick in das Innere der Bar zu erhaschen.
William ging auf das Paar zu und fragte: "Entschuldigen Sie. Wissen Sie was mit der Bar los ist?"

"Ja. Angeblich hat irgendjemand eine fremde Asari und den Barkeeper getötet." Antwortete die junge Frau.
Ihr Freund fügte noch hinzu: "Wir wollten hier grade etwas trinken, da sahen wir das hier alles Abgesperrt ist."
So ein Mist, da will man ein bisschen trinken und dann erfahre ich, dass genau in meiner Lieblingsbar ein Blutbad stattgefunden hat, dachte William, während er versuchte in das Innere der Bar zu schauen.
Auf den ersten Blick konnte man eigentlich nichts auffälliges erkennen, nur ein bisschen getrocknetes Blut auf dem Boden.
"Hey, hier gibts nichts zu sehen!" rief ein Allianzsoldat der grade die Bar verließ und William einen bösen Blick zuwarf.
Will wante sich wieder dem jungen Paar zu: "Weiß man denn schon wer das getan hat?"

"Nein, wir sind auch erst seit ein paar Minuten hier." antwortete der Mann.
"Und das ausgerechnet Heute!" sagte Will leise während er wieder einen kurzen Blick zur Bar warf.
"Sonderbare Zeiten sind das. Erst ist die gesamte Kommunikation unterbrochen und das Extranet fällt aus, dann sowas!" bemerkte die Frau.

Will hörte sie kaum. Er war zu sehr in Gedanken vertieft.

Toll. Jetzt kann ich in irgendeine Drecksbar gehen! Wunderbar....

"Danke für die Infos." sagte William schnell und grinste ein wenig um freundlicher zu erscheinen.
"Auf Wiedersehen" Dann drehte er sich um und ging einige Schritte. "Gern geschehen." konnte er noch hinter sich hören. Ein paar Sekunden später blieb er nochmal kurz stehen und schaute sich um. Es war ein ruhiger Abend und nur wenig Leute waren unterwegs. Zumindest in dieser Gegend.
Er überlegte kurz, dann entschied er sich auf den Weg zu Huttaro's Imbiss zu machen.

Mann! Erst landet man auf Elysium und es ist wirklich GAR NICHTS los und dann dieser Scheiss....

Will schaute auf die Uhr. Es waren erst Acht Minuten vergangen.

Ich sollte mir ein Taxi suchen. Ich habe keine Lust bis zu den Slums zu laufen.

Er winkte sich ein Taxi heran und stieg ein.

"Wohin soll's denn gehn?" fragte der Taxifahrer.
"Bringen Sie mich zu Huttaro's Imbiss." sagte William während er sich ins Taxi setzte und die Tür schloss.

Uhrzeit: 20:43 Uhr
Black Hole >>>>>> Huttaro's Imbiss

Teeyla‘Nora nar Alkyon
13.06.2011, 15:20
Tag 5
9:46 Uhr

-> Die Raumhäfen (http://www.globalgameport.com/showthread.php?p=651591#post651591)

Ein dumpfer Bass, gedämpfte Beleuchtung und das unverständliche Geschwätz der Gäste erfühlten das The Black Hole. Die Belegschaft bestand größtenteils aus Menschen, nicht verwunderlich bei einer menschlichen Kolonie, aber auch nicht-menschliche Kundschaft lungerte an den Tischen oder an der Theke herum, besoff sich, nuschelten untereinander oder gafften die Stripperinen auf den Tanzflächen mit großen schon fast hungrigen Augen an. Teeyla kam es so vor als ob sie durch wahre Rauchschwaden in der dicken vermutlich stickigen Luft lief als sie auf die Bartheke zuhielt. Bei einem normalen Umweltanzug hätte allein schon ein Schritt auf hartem Untergrund charakteristisch und metallisch gescheppert doch da es die Quarianerin hasste schnell auf sich aufmerksam zu machen, trug sie unter ihren Fußsohlen eine Schicht Stoff die ihre Schritte dämpften, wodurch so gut wie niemand sie bemerkte. Außerdem glotzten die meisten Barbesucher eher den sich windenden Asari- oder auch menschlichen Stripperinen zu. Teeyla war zwar auch nicht unattraktiv, schon oft hatte sie solch bestimme Aufmerksamkeit bekommen um die sie aber nicht gebeten hatte, doch scherte sich so gut wie niemand um die kleine Quarianerin die sich gerade auf einen Barhocker an der Theke setzte.

Wenn es nach ihr gegangen wäre, säße sie nun schon in einem Schiff auf dem Weg zur Citadel, doch leider fielen die für sie erschwinglichen Flüge fürs erste aus. Unglücklicherweise gab es einige technische und logistische Probleme, zumindest hatte sie es so verstanden, wodurch die Flüge gestrichen wurden und sie dazu verdammte noch länger auf diesem Felsbrocken von einem Planeten zu bleiben. Es würde Stunden dauern bis der nächste Flug starten würde und sie hatte keine Lust gehabt solange sich am Flughafen die Beine in den Bauch zu stehen, also war sie eine Zeit lang durch die Straßen von Elysium gestreift bis sie schließlich Durst bekommen hatte. Normalerweise hätte ihr ein Schluck aus einem der Wasserbehälter die in ihrem Anzug integriert waren gereicht, doch hatte sie gehört im The Black Hole gab es auch für Quarianer verträgliche Getränke und immer nur Wasser zu trinken wurde allmählich fade.

Während sie so an der Theke saß ließ sie ihren Blick durch das Lokal schweifen. Der Name war überaus passend. Dunkel, heruntergekommen, ein Loch eben. Ein Loch in das sich die Säufer verkrochen um sich unter ihres gleichen zu besaufen oder irgendwelchen Weibern sabbernd dabei zu zusehen wie sich vor versammelte Menge erniedrigten. War vielleicht doch keine so gute Idee gewesen hierher zu gehen, aber wo bekäme man sonst auf einem offiziell menschlichen Planeten etwas das eine Quarianerin nicht umbrächte.
Sie hatte sich inzwischen entschieden demnächst auf die Citadel zu gehen. Gute Erinnerungen von ihrem letzten Aufenthalt dort veranlassten sie die Hauptstadt des Citadelsektors erneut zu besuchen, auch wenn sie bei ihrem letzten Besuch kurzzeitig im Knast gelandet war. Es war damals zu einer kleinen Meinungsverschiedenheit zwischen ihr und einem C-Sec-Officer gekommen, die damit endete das Teeyla wegen Beamtenbeleidigung und diverser anderer Anschuldigungen inhaftiert wurde. Der voreingenommene C-Sec-Officer schien aber auch ganz klar etwas gegen Quarianer zu haben und hatte es quasi darauf angelegt eine Ohrfeige zu kassieren. Zwar wusste sie nun wie unüberlegt es war, doch erinnerte sie sich mit Genuss daran, dass man ihren dreifingrigen Handabdruck auf dessen Backe genauestens erkennen konnte und sein Gesicht wohl noch lange geziert hatte. Glücklicherweise verging die Haftstrafe recht schnell, aber seit diesem Tag hatte die damals junge Pilgerin jeglichen, ohnehin schon wenigen Respekt vor Gesetzeshütern verloren. Der restliche Aufenthalt ist dann aber sehr viel ruhiger verlaufen und war den Abstecher mehr als wert, so konnte sich die Quarianerin gleich ein grobes Bild von außerhalb der Flottille machen. Obwohl man sich auf der Citadel Quarianern gegenüber genauso misstrauisch und oft auch rassistisch verhielt wie quasi überall, schienen dort zumindest in den wohlhabenderen Vierteln bessere Sitten und Manieren vorzuherrschen als im Rest der Galaxie.

Teeyla war schon viel herumgekommen in ihrer mittlerweile acht Jahre andauernden Pilgerreise. So war sie schon auf einigen Planeten und an einigen Orten, wie der Citadel, Illium, sogar Omega und nun auch Elysium gewesen, hatte Leute kennengelernt, sie bestohlen und ganz selten auch umgebracht. Nur nebensächlich hatte sie sich nach einem Geschenk für ihre Pilgerreise umgesehen, schließlich wollte sie noch lange nicht zurück zur Flotte, denn es gab noch so viel zu sehen und zu tun. Auf der Flotte war das Leben eingeschränkt und strikt geregelt gewesen, jeder kannte jeden auf den übervölkerten Schiffen und man musste die eigenen Bedürfnisse, Träume und Wünsche hinter dem Allgemeinwohl des gesamtem Volkes und der Familie stellen. Die Quarianerin lehnte diese Denkweise entschieden ab.
Sie hatte nicht vor ihr ganzes Leben nur für andere zu leben, zu arbeiten, sich zu fügen. Sie wollte lieber ihren eigenen Weg gehen, nicht immer an die anderen denken müssen sondern sich auch mal für den eigenen Vorteil einsetzen. Ihre Familie war da schon anders gewesen, die setzen sich immer noch für das Allgemeinwohl ein, waren die quasi willenslosen Automaten die ohne zu murren alles taten solang es angeblich für das Wohl des Volkes war. Aber was brachte es ihnen? Was würde es Teeyla bringen außer netten Worten? Oder was hatte es Solan gebracht?
Die Erinnerung an ihren besten Freund versetzte der Quarianerin einen herben Stich. Was hatte ihm sein selbstloses Opfer mit dem er angeblich die Leben der verunglückten Kundschafter und seiner restlichen Kameraden gerettet hatte gebracht? Anerkennung, Lob, postume Belobigungen. Innerlich schnaubte die Quarianerin verächtlich. Was brachte das alles wenn man Tod war? Tausendfach hatte sie die Kundschafter, die anderen Marines und die Raubtiere als Keelah verdammte Bosh’tets verflucht. Die Kundschafter für ihre Stümperhaftigkeit, wegen ihnen fing das ganze Desaster überhaupt an, die Marines für ihre Unfähigkeit ihrem Freund nicht geholfen haben zu können und die Raubtiere für all das was sie waren, nur seelenlose dumme Tiere zu sein.
Es ist einfach nur ein Graus, dachte sich die Quarianerin als sie sich wieder beruhigte. Sie sollte sich jetzt nicht aufregen ermahnte sie sich. Was geschehen ist, ist geschehen und lässt sich nicht mehr rückgängig machen, außerdem hätte Solan das sicher nicht gewollt und sie hatte ihn genug respektiert um das auch nach seinem Tod zu beherzigen.

Erneut sah sie sich im Lokal um. Nur wenige Personen saßen an der Theke, da die meisten lieber an den Tischen rumlungerten. Während sie sich so langsam fragte wann der Barmann sich endlich mal dazu herablassen würde doch tatsächlich mal den Bestellungen seiner Kundschaft nachzugehen oder sie zu erhalten fiel ihr Blick auf einen Menschen nicht weit von ihr, was wohl an seiner unüblichen Erscheinung lag.
Mit ausdrucklosem Blick saß der Mann an der Theke, in seiner linken gepanzerten Hand ein großes Glas, randvoll gefüllt mit einem ihr unbekannten Getränk, mit der anderen ebenfalls gepanzerten Hand stütze er sein Kinn, was den Eindruck erzeugte das er scharf nachdachte. Seine Augen blickten müde und glasig unter zwei dichten Augenbrauen und einer wettergegerbten Stirn hervor und um sie herum zeichneten sich Falten ab, die von Menschen „Lachfältchen“ genannt wurden. Sein nach hinten zurück gekämmtes Haar, wies graue Strähnen auf, die Behaarung an den Schläfen war angegraut und auch der Bart, der sich um den Mund herum zog, am Kinn zusammen wuchs und das Gesicht bis hin zu den Schläfen einrahmte wies ein paar graue Haare auf.
Sein Nacken war durch einen abgenutzt aussehenden und unlackierten Panzer geschützt, aber anstelle eines Brustpanzers trug er ein kurzärmeliges beiges Hemd das vermutlich einmal weiß gewesen war und darüber eine schwarze ebenfalls gebraucht aussehende Lederweste die wohl als eine Art Munitionsgurt fungierte, denn vorne jeweils seitlich an seiner Brust hingen ein paar Thermomagazine. Unterhalb seines Gürtels trug er eine Jeanshose in einem blauen Tarnschema, wobei seine Knie und alles unterhalb davon gepanzert waren.
Alles in allem, machte der Mensch einen heruntergekommenen, müden Eindruck. Er schien die musternden Blicke der Quarianerin nicht zu bemerken und nahm einen großzügigen Schluck seines Getränks. Er hatte breite Schultern und auf seinen kräftig aussehenden Armen zogen sich dicke schwarze Linien die irgendeine Kreatur darstellten. Diese Art der Selbstverschandelung nannte man wohl „Tattoo“.

Schon im nächsten Moment fragte Teeyla sich warum sie ihn eigentlich so genau musterte und wandte den Blick ab. Das wäre ganz sicher wieder ein flegelhafter Rassist also wollte sie nichts mit ihm zu tun haben.

Gerade überlegte sie sich was sie sich bestellen sollte, wenn der Barmann oder einer seiner Angestellten sie mal endlich bemerken würde als sich der Raum kurzeitig etwas erhellte. Die Tür hatte sich geöffnet und jemand war hinein getreten. An sich nichts ungewöhnliches doch ein kalter Schauer lief der Quarianerin den Rücken herunter und lies sie ungutes vermuten. Es war schon fast wie eine Art Frühwarnsystem, so gut waren ihre Instinkte mittlerweile und sie hatte gelernt auf ihre Intuition zu vertrauen. Ganz langsam drehte sie den Kopf damit sie gerade aus den Augenwinkeln heraus den oder die Neuankömmlinge sehen konnte.
Drei Menschen betraten sich anscheinend angeregt unterhaltend den Raum. Nein, auf den zweiten Blick sah es eher aus als ob sie über etwas diskutieren würden und dann das Lokal abzusuchen begangen. Während die anderen beiden hellhäutig waren war der Dritte von ihnen, ein wahrer Hüne von einem Menschen, dunkelhäutig und irgendwie kam er der Quarianerin bekannt vor, doch sie konnte es ihn nicht gleich einordnen. Alle drei waren breit gebaut, hatten diese brutalen Gesichtszüge, die Teeyla an manch einen menschlichen Schläger oder Söldner erinnerten, doch was ihr wirklich ins Auge stach und sie beunruhigte waren die einheitlichen Anzüge die sie anhatten. Dunkelbraun und eine blutrote Krawatte so wie die Wachposten des Kartells und nun wusste sie auch wieder warum der Riese unter ihnen ihr so bekannt vorkam: Das war der Wachposten der das Arbeitszimmer bewacht hatte. Zwei weitere Menschen in denselben Anzügen stellten sich vor die Tür, soweit die Quarianerin wusste der einzige Ausgang und verhinderten so, dass sich jemand unbemerkt davon stehlen könnte.

Unauffällig drehte sich die Quarianerin wieder um während ihr Fragen durch den Kopf schossen und sich ein mulmiges Gefühl in der Bauchregion breit machte. Was suchten die hier? Suchten die Menschen sie? War sie doch nicht so unauffällig in die Vila eingedrungen als sie dachte? Das konnte doch nicht sein…oder?

Nervös blickte sie sich um. Die Menschen schienen den Raum systematisch abzugrasen und es würde verflixt schwierig werden an ihnen ungesehen durchzukommen und dann müsste sie ja noch mit den beiden wachehaltenden Gorillas an der Tür fertig werden. Also kam sie zu dem Schluss es versuchen zu sollen in der Menge unterzutauchen bis die Menschen verschwinden würden, wofür sie aber außerordentlich schlecht saß. Zwar hatte sich ihre Aufmachung seit gestern Nacht stark verändert doch fiel sie im Moment ganz alleine und ohne etwas zu trinken an der Theke sicher auf. Sie sollte sich zu irgendjemanden gesellen ohne sich weit oder auffällig fortzubewegen, ein Gespräch anfangen, sich ein x-beliebiges Getränk holen und im Stillen beten.
Ihr Blick zuckte suchend umher und fiel auf den Menschen von vorhin. Er saß immer noch genauso wie vorher und alleine mit seinem Getränk also fiel ihre Wahl auf ihn. Sie war sich nicht ganz sicher über was sie mit ihm sprechen sollte und konnte nur hoffen das er nicht der rassistische Flegel war für den sie ihn zuerst hielt. Sie entschloss sich bereits ihm gegenüber die an ihm vielleicht interessierte, gesprächige aber auch vielleicht leicht schüchterne Pilgerin zu spielen, denn gerade diese Rolle beherrschte sie zum einen meisterhaft und zum anderem kauften die Nicht-Quarianer das oft nur zu gern von ihr ab.

Sich innerlich sammelnd und sich beruhigend ein- und ausatmend erhob sie sich von ihrem Barhocker und setzte sich elegant neben den seinen, schon beinahe so nahe als ob sie gute Freunde wären.
„Tschuldigung! Ist Dir schon aufgefallen, dass wir noch nichts zusammen getrunken haben?“, trällerte sie ihn kokett an.

Vermutlich etwas überrascht blinzelte der Mensch, warf ihr eine Augenbraue hochziehend einen abschätzenden Blick zu und aus dem Anflug eines leicht belustigten Lächelns konnte Teeyla schließen das er nicht abgeneigt schien.
Für ihn unsichtbar musterte die Quarianerin sein Gesicht erneut und nahm seine eher weichen Gesichtszüge, die stahlgrauen Augen die nun weniger müde und glasig wirkten, eine verheilte länglich unter dem rechten Auge verlaufende Narbe und die schmalen Lippen die nun zu einem schmissigem Lächeln geformt waren in sich auf. Anzeichen des Alters machten sich bei ihm bemerkbar, also war er um einiges älter als sie und von seiner breiten Statur her auch weit kräftiger.

„Vermutlich weil ich nicht mit Leuten trinke deren Namen ich nicht kenne aber für dich könnte ich eine Ausnahme machen, Kleine.“, erwiderte er als er fragend nun beide Augenbrauen anhob und so ohne es auszusprechen nach ihrem Namen fragte.

Es klang interessiert freundlich, also war er schon mal kein Rassist, eine nach Teeylas Erachten, nette Abwechslung wobei er allerdings mit einem Akzent sprach der ihr nicht bekannt vorkam, jedenfalls hatte sie ihn noch nie auf Elysium gehört und konnte sich auch nicht daran erinnern ihn sonst wo gehört zu haben.

„Also ich bin Teeyla'Nora nar Alkyon und du bist…?“
„Jack. Jack MacArran.“, antwortete er während er sich nun ganz zu ihr auf dem Barhocker umdrehte.
Die Quarianerin hatte bereits einige Male mit Menschen zu tun gehabt, genug um zu wissen das der Akzent und der Name viel über die Herkunft eines Menschen aussagte, doch wusste sie nun nicht ob dieser Name vielleicht irgendwas bedeutete oder einfach nur ein paar an einander gereihte Laute waren.

„Ja wenn das jetzt geklärt ist kannst du mich ja auf einen Drink einladen.“
Er musterte sie kurz von Kopf bis Fuß ehe er antwortete.
„Und was möchtest du für einen Drink?“
Innerlich stockte die Quarianerin, den sie trank eigentlich keinen Alkohol also wusste sie jetzt nicht was sie genau antworten sollte als ihr Blick kurz auf sein Glas fiel welches er nun beiläufig in der Hand hielt.
„Was hast du denn da im Glas?“, fragte sie ungeniert und spielerisch.
Der Mann warf einen flüchtigen Blick auf sein Glas während er antwortete und schwenkte den Inhalt leicht.
„Schottischer Single Malt Whiskey.“, führte der Mensch mit einem Grinsen aus. „Falls dir das etwas sagt.“
„Da fühl ich mich richtig zu Hause.“, fügte er hinzu.

Wie man etwas das man sich einfach in den Rachen goss einen so langen und komplizierten Namen geben konnte war der Quarianerin unbegreiflich und der Name oder Marke, was auch immer, sagten ihr nichts doch mit der schon fast bewundernden Betonung mit der dieser Jack es aussprach war zu schließen, dass er dieses Zeug wohl schon fast anbetete.

„Ach das. Ja es sagt mir was. Meine Lieblingssorte.“ ,erwiderte sie scheinbar wissend, während sie gleichzeitig einen der Schläger aus den Augenwinkeln beobachtete wie nicht weit entfernt vorbei ging und die Umgebung absuchte.
MacArran schien verblüfft aber angetan und lächelte charmant über beide Ohren.
„Wirklich?“

Als sie dann spielerisch nickte drehte er sich um und rief plötzlich irgendwo hinter die Theke worauf die Quarianerin zusammenzuckte und bette die Schläger würden es nicht gehört haben.
„Hey Farley!“
Ein genervt aussehender blasser Mensch kam hinter der Theke in einer unordentlichen Aufmachung angetrabt.
„Was willst du, Schluckspecht?“, fragte er gereizt den sich an die Theke lehnenden Menschen.
„Sehr witzig.“, raunte der „Schluckspecht“ beleidigt, wobei sich Teeyla fragte was das sein sollte. „Einen Scotch für die Lady hier. Rechtsdrehend und möglichst sauber. Aber von der guten Sorte.“

Der Barmann blickte, sich am Kopf kratzend, zu der „Lady“ und griff dann kopfschüttelnd unter die Theke.
Kurz darauf stellte der Barmann einen speziellen geschlossenen Behälter bei dem man durch einige durchsichtige Teile eine bernsteinfarbene Flüssigkeit sehen konnte, auf den Tisch ab der eindeutig für Teeyla bestimmt war. Solche Behälter konnten Quarianer mit einem speziellen Modul an ihrer Maske verbinden und sich so einen Schluck einverleiben ohne Gefahr zu laufen sich etwas einzufangen oder zumindest wurde die Gefahr deutlich verringert. Dieses Verfahren funktionierte mittels Hochdrucks doch die Mühe sich die Einzelheiten zu merken hatte Teeyla sich nie gemacht.

„Vielen Dank, Dschäkk.“, bedankte sich die Quarianerin während sie ihre dreifingrige Hand um den Behälter legte. Obwohl sie schon oft mit anderen Spezies zu tun hatte viel es ihr oft schwer Namen oder manche Begriffe in korrekter Weise auszusprechen, wobei sie auch dieses Mal hoffte es doch richtig ausgesprochen zu haben oder das es ihr Gegenüber nicht bemerkt hatte.

Eigentlich wollte sie lieber keinen Alkohol zu sich nehmen, schließlich war der Genus für den viele die unangenehmen Nebenwirkungen in Kauf nahmen, viel zu flüchtig um dafür am nächsten Tag mit grässlichen Kopfschmerzen und vielleicht sogar in einem fremden Bett nach Keelah-weiß-wie-vielen Taten die man ganz sicher bereuen wird aufzuwachen. Außerdem schien sie dem Alkohol gegenüber ziemlich anfällig zu sein und war schon nach vergleichsweise geringen Mengen bereits angeheitert und bald darauf betrunken und alleine auf einer Welt voller Rassisten die etwas gegen Quarianer hatten betrunken zu sein war alles andere als reizvoll, weshalb sie lieber auf alkoholische Getränke verzichtete.

Um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken und somit zu vermeiden dieses Gesöff nun doch trinken zu müssen wollte sie sich gerade an ein anderes Thema heran wagen als er ihr zuvor kam.
„Was macht den eine Quarianerin, wie du, auf diesem Planeten fern ab der Heimat? Noch auf der Pilgerreise?“

Die Pilgerin war angenehm überrascht. Nicht alle, eigentlich die wenigsten, Nicht-Quarianer wussten von der Pilgerreise oder deren Bedeutung, da es die meisten von ihnen einen Dreck scherte was Quarianer für Sitten und Gebräuche hatten und das es dieser Mensch nun wusste zeugte von Toleranz, was sie ihm hoch anrechnete.

„Ja bin ich. Gut geraten, Mensch.“, antwortete sie charmant. Da er nicht antwortete sondern nur weiterhin schmissig lächelte ging sie davon aus, dass er wollte das sie es genauer erläuterte.
„Bin hier nur auf der Durchreise. Mein nächstes Ziel ist die Citadel, doch leider wurde der Flug gestrichen und nun sitze ich hier erst mal fest.“, meinte die Quarianerin bedauernd. Zwar war das Gespräch nur Mittel zum Zweck nicht aufzufallen doch sah sie keinen Grund der dagegen sprach hiermit bei der Wahrheit zu bleiben.

„Die Citadel? Gute Wahl, ist schön dort. Aber wenn du hier festsitzt…Ich bin Frachterpilot und mein nächstes Ziel wäre ebenfalls die Citadel, Schätzchen. Ich könnte dich mitnehmen wenn du willst.“, schlug ihr der Mensch hilfsbereit vor.

Erstaunt zog die junge Quarianerin den Kopf zurück. So würde sie schneller von Elysium davon kommen und das könnte ihr wohl eine Menge Ärger ersparen aber das klang einfach zu gut. Da musste ein Hacken sein, es konnte gar nicht anders. Die wenigsten Menschen taten jemand anderem etwas Gutes wenn sie dabei keinen Vorteil für sich sahen. Außerdem, konnte sie so viel Glück haben und genau den Menschen in einer Kneipe ansprechen der selbst auf den Weg zur Citadel war und sie auch noch mitnehmen würde?

„Und was würde mich das kosten?“, fragte sie nun misstrauisch.
„Ach was! Das bisschen Treibstoff, das dann mehr verbraucht wird macht den Kohl auch nicht fett. Du kannst umsonst mit wenn ich eh bald fliegen muss und du auch zur Citadel willst.“

Teeyla hatte Probleme es genau zu verstehen. Waren manche Menschen nun doch selbstlos und edel und das sogar gegenüber Fremden? Und was hatte Kohl damit zu tun? Das war doch ein Gemüse der Menschen wenn sie sich recht erinnerte.

„Du würdest aber auch nicht während des Fluges deine Meinung ändern und verlangen, dass ich nun doch bezahle, womöglich in Naturalien?“, deutete die Quarianerin argwöhnisch an.
Der Mensch runzelte die Stirn und machte ein betroffenes Gesicht, wobei das Lächeln aber nicht verschwand.
„Gott bewahre, Nein! Hältst du mich etwa für so ein perverses Arschloch das sich an dem nächstbesten Mädchen vergreift?“

Die Pilgerin fixierte sein Gesicht eindringlich an und suchte nach verräterischen Anzeichen das er lügen würde fand aber keine. Entweder schien er die Wahrheit zu sagen oder sie konnte die Körpersprache der Menschen noch nicht so gut deuten wie es ihr lieb wäre. Das Angebot schien jedenfalls günstig zu sein und der Mensch machte ja eigentlich keinen schlechten Eindruck, trotzdem würde sie die Augen offen halten und wenn er doch wie angedeutet sich an ihr vergreifen wollte, würde er ganz schnell ihre versteckte Klinge zu spüren bekommen.

„Wenn du noch heute fliegst komme ich gerne mit aber sei dir bewusst, dass ich nicht so hilflos und naiv bin, wie so manch andere Pilgerin. “, belehrte sie ihn kühl.
„Dann haben wir einen Deal.“, entgegnete der Mensch freundlich grinsend und hob ihr seine ausgestreckte Hand hin.

Zuerst schielte Teeyla misstrauisch auf die gepanzerte Hand die er ihr nun entgegen streckte doch dann griff sie zögerlich danach und schüttelte sie. Diese menschliche Geste hatte etwas an sich. Das Menschen sich immer gleich gegenseitig anfassen mussten und das bei fast jedem Anlass, allein schon bei einer einfachen Begrüßung musste man sich die Hand geben. Wie unhygienisch das doch war. Krankheiten mussten sich unter Menschen dadurch doch wie ein Lauffeuer verbreiten wenn man sich schon allein bei der Begrüßung anfassen musste. Sein erwiderter Griff war kräftig und er schüttelte die dreifingrige Hand beherzt mit einem schon fast feierlichen Lächeln.

„Prost!“, sprach der Mensch, sein Glas hebend, feierlich aus. Es schien als ob er darauf warten würde das seine Gesprächspartnerin wohl ebenfalls ihr Getränk erheben würde also kam Teeyla dem zögerlich nach. MacArran führte das Gals an seine Lippen und nahm einen ordentlichen Schluck der fast das gesamte Glas leerte.
Zögerlich setzte die Quarianerin ihren Behälter an den vorgesehenen Adapter ihrer Maske und nahm auf die quarianische Weise einen vorsichtigen Schluck. Teeyla kam es so vor als ob sie sich gerade flüssiges Feuer einverleibte als ihr Tränen in die Augen schossen und sie unweigerlich prusten musste. Was war das den für ein widerliches Zeug? Wer sich so etwas gerne reinkippte musste ein Kroganer sein oder hatte wohl sämtliche Schmerz- und Geschmacksnerven im Mund für immer verloren.

Der Mensch hatte gerade sein gesamtes Glas geleert und sah die Quarianerin etwas verwundert aber immer noch charmant lächelnd an.
„Verschluckt?“

09:50 Uhr

Teeyla‘Nora nar Alkyon
14.06.2011, 15:43
Tag 5
09:50 Uhr

Teeyla versuchte noch immer schnaufend zu Atem zu kommen und dem lächelnden MacArran zu antworten als sie über das allgemeine Stimmengewirr einige Gesprächsfetzen vernahm, die sie aufmerksam machten. Und es klang verdammt schlecht.

„…die da.“, raunte eine raue menschliche Stimme.
„Sicher?“, brummte eine zweite ebenfalls menschliche Stimme in einem tiefen Ton.
„Nein, aber wie viele dieser Zigeuner treiben sich hier auf Elysium schon rum?“

Ein weiterer Vorteil eines Umweltanzuges war das verbesserte Gehör. Oft war es ein Graus jedes Tuscheln und Flüstern über sie mitzubekommen aber nun erwies es sich als Segen. Teeyla konnte mit ihrem Anzug besser hören als ohne und sie spürte regelrecht wie sich Blicke in ihren Rücken bohrten als ihr rasch klar wurde das man sich über sie unterhielt. Sie wusste schon instinktiv, dass man über sie sprach, ballte die Fäuste und wappnete sich auf das was gleich unweigerlich geschehen würde. Man hatte sie entdeckt. MacArran schien es nicht zu merken aber wie sollte dieser „Schluckspecht“ auch? Der hatte wohl schon mehr als nur ein Glas dieses Gesöffs getrunken und war nicht mit solch einem wunderbaren Umweltanzug gesegnet.

Die Quarianerin hörte wie sich schwere Schritte näherten und nun sah auch MacArran überrascht auf als sich zwei in den dunkelbraunen Anzügen des Kartells gekleidete Schlägertypen näherten. Einer der beiden legte der Quarianerin unsanft eine Hand auf die Schulter.

„Mitkommen, Miststück!“, befahl der Mensch drohend.

Langsam und kaum merklich wanderte Teeylas Hand zu ihrem Messer das in Stoff gewickelt an ihrer Hüfte hing. Sie hatte nicht vor irgendwohin mitzugehen und sich erst recht nicht einschüchtern zu lassen. Doch sie wusste dass sie ihre Gegner nicht töten sollte. Nicht aus Mitleid sondern weil die Polizei wohl kaum Verständnis für ihre Lage haben würde. Sie würden nur ein paar Leichen und die Täterin sehen was wohl ziemlich üble Konsequenzen für die Täterin, die wichtigste Person auf ganz Elysium, nämlich Teeyla haben würde.

„Hey, Jungs! Was soll denn das?“, warf MacArran plötzlich ein. Er erkannte anscheinend die drohende Gefahr, richtete sich auf und blickte den beiden finster dreinschauenden Neuankömmlingen herausfordernd entgegen.
„Halt dich raus, Säufer!“, blaffte einer der beiden bedrohlich. „Das geht dich nichts an.“

Beide Schläger funkelten den lässig dastehenden Menschen unheilvoll an während Teeyla spürte wie sich der Griff um ihre Schulter verstärkte. Für MacArran wäre es jetzt wohl das einfachste gewesen einfach umzudrehen und sich aus dem Staub zu machen aber er stand noch weiter da, mit seinem leeren Glas in der Hand und einem provokanten Gesichtsausdruck.

„Und wie mich das etwas angeht“, knurrte er mit einem herausfordernden Grinsen ehe er Teeyla anerkennend zunickte. „wenn ihr eine Dame mit einem so gutem Geschmack bedroht.“

Das kam unerwartet aber nicht unwillkommen.
Aus den Augenwinkeln sah Teeyla wie die Hand eines der Schläger runter zu seinem Gürtel wanderte und erkannte das er dort eine Pistole hängen hatte, doch bevor er sie ziehen konnte griff MacArran, in demselben Moment in dem die Musikbox das Lied änderte, an.

Es knackste übelerregend als MacArrans schweres Glas in das Gesicht des bewaffneten Schlägers krachte und das zu den Klängen eines hektisch schnellen Technosongs. Bevor der Kumpan des Getroffenen reagieren konnte sprang der Frachterpilot vor und verpasste ihm einen schmerzhaft aussehenden Schwinger mit seiner gepanzerten Faust in das vor Zorn verzerrte Gesicht.
Überraschte Schreie und bestürztes Aufkeuchen ertönten aus der Menge der Umstehenden als sie die sich anbahnende Schlägerei bemerkten und versuchten den Kontrahenten auszuweichen. Die wachehaltenden Schläger an der Tür kamen herbeigeeilt um ihren Kumpanen gegen den Menschen zu helfen, wurden aber durch die Masse der Schaulustigen verlangsamt. Der Wirt stöhnte entsetzt auf und wies seine Angestellten an, rasch alle zerbrechlichen Gegenstände einzusammeln während aus der Menge der Schaulustigen vereinzelte Personen die Kontrahenten anfeuerten oder beschimpften.

Der Mensch den das Glas ins Gesicht getroffen hatte, war gestolpert aber nun stand er wieder aufrecht, ebenso der andere Schläger. MacArran verpasste ersterem einen kräftigen Kinnhacken musste aber auch selbst Treffer einstecken. Entweder war er zu betrunken um zu kapieren wie schlecht es für ihn aussah oder der Kerl hatte richtig Mut, schließlich war er einer gegen vier von denen mindestens einer bewaffnet war. Teeyla schätze mal er war betrunken und dumm noch dazu aber kam sie nicht darum herum dem Frachterpiloten und Keelah im Stillen zu danken das dieser Trunkenbold die Schläger ablenkte.

„Du wirst Löcher haben wo früher dein Gesicht war!“, brüllte einer der Schläger wutschäumend als er einen weiteren Schwinger von MacArran einstecken musste.

Teeyla saß nun völlig unbehelligt an der Theke. Die Menschen schienen so in ihre Keilerei vertieft zu sein das sie die kleine Quarianerin, die sich nun verstohlen aus dem Staub machen wollte, gar nicht bemerkten. Langsam stand sie auf, ging rückwärts und entfernte sich von den sich prügelnden Menschen.
Sollten sie sich doch ruhig gegenseitig die Visagen polieren. Das ging Teeyla nichts an. Zwar hatte MacArran seine Hilfe angeboten aber die Quarianerin würde nicht so weit gehen und sich bei solch einer wüsten Handgreiflichkeit beteiligen. Letzten Endes war doch jeder sich selbst der Nächste. Sie würde auch eine andere Möglichkeit finden von diesem Felsen zu entkommen, sie brauchte diesen Frachterpiloten nicht, sie brauchte niemanden.

Die Quarianerin hatte sich kaum ein paar Schritte entfernt als sie rückwärtsgehend mit jemand zusammenstieß der sie plötzlich mit kräftigen Armen zu packen versuchte. Bevor dieser Jemand sie allerdings richtig packen konnte griff Teeyla nach dem rechten Arm, stieß den ihren nach hinten in die Magengrube ihres Angreifers und beugte sich schnell nach vorne während sie an dem Arm des Angreifers riss. Das alles geschah in einem Bruchteil einer Sekunde und bewirkte dass ihr unbekannter Angreifer erst schmerzerfühlt keuchte, über sie flog und dann geräuschvoll auf dem Rücken landete. Das war eine Grifftechnik die sie von dem einen Söldner vor ein paar Jahren gelernt hatte, eine sogenannte „Carate“-Technik. Durch den Schwung und die Hebelwirkung konnte sie so selbst jemanden der mehr als doppelt wie sie wog abwehren.

Bei dem Angreifer handelte es sich auch um einen Menschen der ebenfalls anhand seiner Aufmachung als ein Mitglied des Kartells zu erkennen war. Die Überraschung in seinem Gesicht als sich die vermeintlich wehrlose Quarianerin effektiv wehrte hielt nicht lange. Der am Boden Liegenende stand rasch wieder mit einem wilden Gesichtsausdruck auf und zog einen Schlagstock der irgendwo unter seinem Anzug gehangen hatte hervor.

„Du kleine…ich wird dich…“, zischte er zornig als er zum Schlag ausholte.
Anstatt wegzulaufen oder nach hinten ausweichen zu wollen sprang Teeyla vor leitete den Schlag nach links ab, versetze dem Menschen einen Ellenbogenstoß unter das Kinn und gleich darauf einen weiteren etwas tiefer der ihn zurück weichen ließ. Seine Abgelenktheit nutzend griff sie nach seinem Schlagstock und riss ihn aus seiner Hand. Der Mensch hatte gerade noch Zeit zu kapieren das ihm seine Waffe abhandengekommen war als die Quarianerin ihm den Schlagstock beidhändig in die Magengrube stieß. Er krümmte sich ruckartig und keuchend zusammen als die Quarianerin einen Schritt zur Seite machte und den Schlagstock erneut beidhändig runter auf seinen Hinterkopf schmetterte. Der Schläger krachte ungebremst auf den Boden und nach einem Tritt von Teeyla gegen seinen Kopf würde er wohl eine Weile lang nicht mehr aufstehen. Wenn der Helm nicht wäre hätte sie nun zu gerne auf ihren besiegten Gegner gespuckt der sich gerade unschön übergab. Dem Stoß in die Magengrube war es wohl zu verdanken, dass er seine letzte Mahlzeit nun auf den Boden verteilte als er in dieser Lache zusammenbrach.
Angeekelt verzog Teeyla das Gesicht während sie einen guten Schritt zurück trat um dieses Halbverdautes nicht auf ihre Stiefel zu lassen und wollte gerade Fersengeld geben als plötzlich ein ungewöhnlich lauter Schuss die Geräuschkulisse aus Buhrufen und Anfeuerungen durch schnitt. Entsetztes Schweigen herrschte vor bis es plötzlich von einer kreischenden Frau durchbrochen wurde. Verwundert blickte Teeyla in die Richtung wo der Schuss gefallen sein musste.

Vor Schmerzen stöhnend lagen die Schläger bis auf einem am Boden. Nur noch der dunkelhäutige Hüne stand aufrecht doch er schwankte. Vor ihm stand MacArran mit einer rauchenden antiquiert aussehenden Waffe. Den letzten Atem aushauchend kippte der stämmige Mensch nach hinten und landete geräuschvoll auf dem Boden. Jetzt stand nur noch der Frachterpilot und sah sich suchend um. Er hatte einiges abbekommen. Er blutete aus der Nase die seltsam verbogen aussah, das linke Auge schien geschwollen und wahrscheinlich hatte er noch etliche blaue Flecken. Als er Teeyla, die wie angewurzelt da stand, erblickte hellte sich sein geschundenes Gesicht etwas auf.
„Darf ich dir noch einen ausgeben?“

Ohne zu antworten drehte die Angesprochene sich zackig um und schritt in einem flotten Tempo davon. Die Menge teilte sich vor ihr während aufgeregt getuschelt wurde als ihr MacArran verwundert nachrief.
„Habe ich was Falsches gesagt?“, fragte er als MacArran sich eiligst in Bewegung setzte um ihr zu folgen.

Nein, er hatte nichts Falsches gesagt. Er hatte etwas Falsches getan was in Teeyla Wut hoch kochen ließ. Mit geballten Fäusten trat sie energisch aus der Kneipe, mit einem zornigen Ausdruck hinter ihrem Visier als ihr der Mensch kurz darauf aus dem Lokal folgte. Draußen war es viel heller was die Quarianerin kurz blendete aber nicht aufhielt. Einige wenige Passanten liefen umher und auf der Straße fuhren die Fortbewegungsmittel der Menschen.

„Was ist los?“, rief MacArran ihr verwundert nach als er sich bemühte die zornige Quarianerin einzuholen, die ihn nicht zu hören schien.
Der Mensch musste ein paar Zähne zu legen um die Quarianerin einzuholen und trabte ihr schnaufend nach. Teeyla ließ ihre Wut pulsieren, sie ließ sie wachsen und fokussierte sie. Sie fühlte diese wilde kalte Wut. Die Wut wenn jemand einen für sie folgenschweren Fehler begangen hatte.
„Warte doch mal!“, sagte er als er sie einholte und ihr eine Hand auf die Schulter legte.
Das war der Moment. Sie ließ ihre Wut explodieren und wirbelte sich zu dem überraschten Menschen um als sie seine Hand unsanft wegstieß.
„Bist du eigentlich bescheuert, Mensch!?!“, fuhr sie ihn zischend an. „Du hast ihn umgebracht!“
Der Mensch wich verwundert über diesen unerwarteten Ausbruch einen Schritt zurück, doch die Quarianerin trat energisch einen Schritt vor. Es war vielleicht nicht unbedingt klug so aggressiv mit einem ohne Zweifel kräftigen Menschen der gerade vier andere Schläger besiegt hatte und auch noch angetrunken sein musste umzuspringen, doch Teeylas Wut nahm ihr jegliche Vorsicht. Auch wenn er ihn nicht sehen konnte zeugte Teeylas Blick von kalter Verachtung während er fragend die Augenbrauen hob.
„Das hatte er doch…“
„…verdient? Ja! Er hatte es verdient! Aber wird die Polizei das auch so sehen?“
Sie bedachte ihn mit einem wütenden Blick und hielt kurz inne damit der angetrunkene Frachterpilot begreifen konnte. Als dann endlich die Erkenntnis über den Menschen kam huschte ein entschuldigender Ausdruck über sein mitgenommen aussehendes Gesicht.
„Genau! Und mich werden sie wohl als deine Komplizin ansehen.“, fauchte die Quarianerin. „Ich sag dir ich gehe nicht noch einmal in den Knast! Wo ist dein Schiff?“
„Mein Schiff? Steht im Handelshafen.“
„Ist es startklar?“
„Ja. Du warst schon mal im Knast?“, fragte er sichtlich überrascht.
„Erzähl ich dir wenn wir auf dem Weg zur Citadel sind.“, meinte Teeyla kühl als sie sich von ihm abwandte und gefolgt von dem Menschen los lief. Dieses Mal nicht in einem so flotten Schritt aber schnell genug um rasch zum Raumhafen zu kommen aber ohne großes Aufsehen zu erregen.

Nun war es wirklich allerhöchste Zeit von diesem Planeten zu verschwinden und für eine lange Zeit nicht mehr zurück zu kehren, aber das bedauerte Teeyla nicht. Es gab nichts Besonderes oder sonst etwas von Interesse auf diesem Felsbrocken. Sie hoffte nur dass der restliche Aufenthalt auf Elysium, egal wie kurz er nun auch noch sein würde, ruhiger verlaufen würde.

Tag 5
09:57

-> Die unendlichen Weiten der Galaxis, Raumfrachter „Cairngorm“ (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=44424)

Valerie Copeland
15.03.2013, 06:14
Elysium
Vor dem Black Hole – 15:02 Uhr

Das Shuttle setzte zur Landung an und die beiden Frauen hatten in den letzten Minuten weder Worte noch Blicke ausgetauscht gehabt.
Corey hatte sich stur auf das fliegen des Shuttles konzentriert, während Valerie sich bemühte nicht ihrer eigenen Neugierde nachzugehen und Details über ihre Pilotin heraus zu kitzeln. Stattdessen ließ sie ihren Blick einmal mehr gedankenverloren durch das Fenster hinaus gleiten, nahm dabei Elysium nur als Silhouette wahr. Sie fasste dabei keinen wirklichen Gedanken, es war mehr wie ein großes Cluster das sich vor ihrem inneren Auge erstreckte und viele einzelne Gedanken zu einer großen undurchsichtigen und mit Randnotizen versehen Masse wob.
Einerseits beschäftigte sie Corey, andererseits das noch ausstehende Treffen mit Zarlur. Dann war da natürlich noch die Infiltration von Corefield, sowie einige generelle Gedanken zum Zusammenleben der Menschheit und der galaktischen Gemeinschaft an und für sich. Das war schon immer ihr Problem gewesen. Obwohl ihr die anderen Menschen und Aliens so ziemlich Scheißegal waren, kümmerte sie sich doch um die Art wie sie dachten und handelten. Welche Ideen ihre Motive beeinflussten und welche Ziele sie damit verfolgten. Eigentlich unsinnig sich über solche Dinge Gedanken zu machen, aber sie tat es dennoch. Vermutlich einfach nur deswegen weil sie in der Lage war es zu tun oder weil tief in ihrem Inneren vielleicht doch so etwas wie Sorge um die Existenz ihrer Mitlebewesen herrschte. Ganz sicher war sie sich da selbst nicht.

Nachdem Corey das Shuttle nur unweit von der Bar zu Boden gebracht und die Flügeltüren entriegelt hatte, gab diese noch einen kurzen Funkspruch an ihre Zentrale ab. Valerie nutzte den kleinen Moment um sich stilsicher und elegant aus dem Gleiter zu erheben. Kaum aus dem stählernen Transporter entkommen blieb sie auch schon wieder stehen, legte den Kopf in den Nacken, nahm einen tiefen Atemzug der Luft Elysiums und schloss die Augen. Sie spürte wie die Sonnenstrahlen ihr Gesicht berührten, wie sich langsam wohlige Wärme von den Augenliedern über Nase, Wangen und letzten Endes über ihr gesamtes Gesicht legte. Und auch wenn die Luft gerade nach Industrie und Arbeit roch, so war sie sich doch sicher dass dieser Ort, auch wenn sie auf dem Mars geboren war, ihre Heimat war. Hier gehörte sie hin, hier wollte sie leben und eines Tages auch begraben werden. Es gab einfach keinen besseren Ort in der Galaxie als Elysium. Jedenfalls nicht in Valeries Galaxie.
Gerade als sie leise und nur für sich, so zu sagen in ihrem Schädel, begann Freude schöner Götterfunken zu summen, wurde sie an der linken Schulter berührt und je aus ihrer Tagträumerei gerissen – Es war Corey.

„Die Zentrale weiß Bescheid, ich werde hier mit dem Shuttle auf Sie warten bis Sie zurückkehren Miss Fade. Das Taxameter läuft selbstverständlich weiter.“
„Das ist kein Problem, Hauptsache Sie sind nachher noch da Corey.“
Valerie drehte sich um, bereit das Black Hole zu betreten. Sie war bereits an der Tür angekommen als sie sich noch einmal zu der Taxifahrerin umdrehte.
„Wenn Sie möchten können Sie ruhig auch mit hinein kommen, dann stehen sie hier draußen nicht untätig herum.“
„Na wenn das nicht mal ein großzügiges Angebot ist das ich gerne annehme. Ich schließe noch kurz den Wagen ab und komme dann nach.“
Die beiden Frauen nickten sich noch kurz bestätigend zu, und dann öffnete Valerie die Tür zu der Bar und trat ein.


The Black Hole 15:03 Uhr

Die Bar hatte sich seid Vals letztem Besuch kaum bis minimal verändert, einige Tische sahen neuer aus als andere, aber das war hier kein Wunder. Ständig ging etwas zu Bruch und Prügeleien gab es hier regelmäßig.
Trotz der Uhrzeit waren die Tische immerhin durchschnittlich gut besetzt und es herrschte eine rege Betriebsamkeit.

Die Hackerin genoss den dunklen Beat der im Hintergrund vor sich hin bebte und dem ganzen Raum einen von den Wänden wiederhallenden Puls gab, nachdem sich alle richteten. Bewegungen verwandelten sich dadurch zu einem vorantreibenden Tanz und Gespräche zu einem unklaren und gespenstischen Gesang. Sie liebte diese Bar einfach.
Bevor Zarlur hier angefangen hatte war es einfach nur eine billige Kaschemme für menschliche Piraten und Söldner, mit billigem Gesöff und Tänzerin. Nun gab es hier kaum noch Piraten, aber für Söldner war das hier immer noch ein Sammelbecken und auch die Tänzerinen waren geblieben. Aber jetzt hatte der Laden Stil und bot auch Alkohol der diesem Image entsprach. Und nichts war so wichtig wie Dinge mit einer ordentlichen Priese Stil zu tun.
Valerie lies auf dem Weg zur Bar den Blick kreisen, bemerkte einige kleine Söldnergruppen die lachend und grölend mehrere Tische zusammengeschoben hatten, mit denen sie bereits gerechnet hatte. Von wirklichem Interesse war hier jedoch niemand. Niemand, außer eben dem turianischen Barmann auf den sie so Schnurgerade wie nur irgendwie möglich zu steuerte. Auf ihrem Weg wich sie einer beschäftigten Asari mit vollbeladenem Tablett aus, die hier wohl kellnerte und setzte sich dann genau vor Zarlur auf einen Hocker an die Bar. Der Hocker war erstaunlich gemütlich, gemütlicher als jeder andere Barhocker auf dem sie je Platz genommen hatte und so glitt sie noch einmal von diesem herab und setzte sich zunächst auf den rechts von ihrem nun beanspruchten Hocker. Dasselbe wiederholte sie noch einmal, dieses Mal jedoch mit dem Sitz links ihres ursprünglichen Platzes, bevor sie sich wieder genau vor den Turianer setzte und entspannt die Beine über einander schlug.
„Die sind großartig nicht wahr?“ grinste ihr Zarlur entgegen.
„Oh ja, so wie alles hier. Wirklich sehr beeindruckend was du hier aufgebaut hast.“
„Danke Val, das bedeutet mir viel von dir zu hören. Ich hätte ja nie gedacht das ich mal wirklich so etwas wie sesshaft werde, aber das hier…“ Der Turianer schwieg für einen kleinen Moment und deutete auf einige Punkte in der Bar „Das hier ist einfach Klasse.“
Was folgte war ein beinahe schon andächtiger Moment des Schweigens, bevor sich wieder das sanfte brummen seiner turianischen Stimme erhob.
„Also, was bringt dich nach all der Zeit wieder nach Elysium?“
„Wie immer direkt zum Punkt. Ein wahrer Geschäftsmann durch und durch.“ Gab Valerie mit einem Augenzwinkern zurück. „Zwei Dinge. Erstens, bist du nach wie vor so gut über die Industrie hier informiert?“
Normalerweise würde sie niemals jemanden so direkt auf einen ihrer Aufträge ansprechen oder um Mithilfe bitten, aber dem Turianer konnte sie vertrauen, das wusste sie genau. Er war seit er Elysium arbeitete ihr Kontakt hier gewesen und die beiden hatten zusammen schon so einiges erlebt und so manche erfolgreiche Mission zusammen gefeiert. Wenn man so darüber nachdachte, war Zarlur wohl so ziemlich die einzige Person in der Galaxie die sie wirklich einen guten Freund nennen konnte, dem sie sich stets anvertrauen konnte.
„Und zweitens, hätte ich gerne was zu trinken. Am besten Bitter-Süß, mit Alkohol, aber nicht zu stark, ich muss heute noch arbeiten und es ist erst Mittag.“
„Ha! Ich bitte dich, natürlich kenne ich mich hier aus, muss ich doch wohl bei meinem Beruf. Und was zu trinken kann ich hier bestimmt auftreiben, wir haben angeblich ein Wasserloch im Garten.“
Zarlurs Humor war schon immer fragwürdig, nicht unlustig, aber irgendwie Pointen frei. Valerie mochte das aber an ihm, es hellte die Stimmung auf, machte ihn sympathisch, ohne dabei unseriös zu wirken.
„Darf ich dir einen meiner neusten Ideen anbieten? Es hat noch keinen Namen und aus einem Energy Drink den die Batarianer an ihre Soldaten verteilen, sowie einigen klassischen Zutaten für euch Menschen wie Erdbeerlikör und Kräutern. Dürfte genau das sein, was du suchst. Zumindest wenn man dem Computer glauben darf, du weißt ja, richtiges probieren fällt mir da immer etwas schwierig.“
„Klingt gut, mach mir einen davon.“ Bestätigte die Hackerin, während sie den geübten Griffen des Barmannes mit den Augen folgte. Man merkte ihm an das ihm die Arbeit Spaß machte. Seine ganze Körperhaltung gab das Preis.
„Kannst du mir sagen was du über Corefields Präsenz hier auf Elysium weißt?“
„Corefield? Was willst du denn von denen?“
Noch bevor Valerie antworten konnte, fiel der Blick der beiden auf die Türe, denn Corey trat ein und war offensichtlich bekannter als die Hackerin es angenommen und oder erwartet hatte.
„Heeeeeeeey unser Feuerengel ist wieder da!“ brüllte einer der Söldner in Richtung der jungen Frau.
„Halts Maul Steve, nur weil deine Frau dich vor ner Woche wegen nem Kroganer verlassen hat, braucht dir hier nicht gleich die Hose aufgehen.“, gab Corey trocken zurück.

Valerie Copeland
30.03.2013, 15:56
15:06 Uhr

Valerie kam nicht davon los Corey fassungslos anzustarren. Zumindest einige wenige Sekunden lang; dann war sie wieder ganz die alte. Gefasst und kühl.
Die Taxifahrerin war ganz augenscheinlich nicht nur eine schlichte Fahrerin sondern hatte ganz offensichtlich auch einen gewissen Ruf unter den Söldnern, denn keiner der angetrunkenen Menschen schenkte ihr auch nur noch einen Blick, geschweige denn Worte.
Dazu kam das sich ihr Outfit in zwei Punkten maßgebend verändert hatte, nämlich dem Waffengurt den sie nun locker um ihre Hüfte trug und den beiden Pistolen die sich links und rechts in Halftern befanden. Ein bisschen kam der Eindruck eines modernen Cowboys auf wenn man sie so sah.

Val wand sich wieder dem turianischen Barmann zu, während Corey sich noch kurz im offenen Bereich der Bar aufhielt und mit Leuten sprach die sie offenbar kannte.
„Kommt sie öfters her?“, fragte Val und deutete dabei auf die Fahrerin.
„Ja Regelmäßig. Bestellt immer das gleiche. Woher kennst du sie denn?“
„Sie hat das Taxi gefahren mit dem ich hier her gekommen bin, aber mich deucht das sie deutlich mehr ist als nur eine Fahrerin, korrekt?“
Zarlur lachte auf, „Ohja das ist sie, das Taxifahren macht sie soweit ich weiß nur um ihr Gehalt etwas aufzubessern, hauptberuflich ist sie Söldnerin.“
„Söldnerin?“
„Ja, hat mittlerweile einen ziemlichen Ruf hier auf Elysium, nachdem sie vor ein paar Jahren einen besetzten Forschungssatelliten mit falschen Koordinaten gefüttert hat, sodass dieser ziemlich spektakulär in der Atmosphäre verglühte.“
„Ach deswegen Feuerengel?“
„Ja den Namen hat sie mehr oder weniger von der Presse bekommen, aber ich kenne die genaueren Umstände nicht. Ich empfehle dir aber etwas Abstand von ihr zu halten… sie hat einen etwas zweifelhaften Ruf wenn es um…“
In diesem Moment war Corey bereits an der Bar angekommen, schwang sich auf einen der Hocker, genauerer den genau rechts von Val, und deutete auf den Turianer.
„Beende deinen Satz, Zarlur, soll Miss Fade ruhig wissen mit wem sie unterwegs ist.“ Und zwinkerte dabei Val zu. „Oder haben sie Angst vor mir, Valerie?“
Valerie schaute sie fassunglos an, „Äh Valerie? Nein nein mein Name ist…“
„Schon gut Miss Copeland, ich weiß wer sie sind und das sie hier Arbeiten. Ihr turianischer Freund hier meinte das sie auf dem Planeten wären und eventuell noch Unterstützung gebrauchen könnten, nicht wahr Zarlur?“
„Äh ja, ich dachte nur nicht das es so direkt….“
„Ja ja der gute wollte das etwas geheimer angehen, weil er sich Sorgen um sie macht und sie schützen will. Aber so wie sie aussehen können sie sehr gut auf sich selbst aufpassen und ich sehe keinen Grund ihnen etwas vorzumachen.“
„Das kommt jetzt unerwartet muss ich gestehen…“, sprach Valerie ehrlich, während der Turianer ihr den Drink hinstellte, ohne sie dabei anzusehen, „Zarlur? Du… machst dir Sorgen um mich?“
„Hey du bist quasi die einzige feste Konstante in meinem Leben, ich will dich einfach nur nicht verlieren. Und dein Beruf ist absolut nicht der sicherste…“
Die beiden blickten sich kurz in die Augen und es war klar, dass sie das zu einem anderen Zeitpunkt genauer besprechen werden müssten, nicht hier in der Bar, sondern privat.
„Hey ich unterbreche ja nur ungern diesen unglaublich rührenden Moment der Peinlichkeit, aber ich hätte gern auch was zu trinken.“, unterbrach Corey die Stille, „Forty Creek Confederation Oak Reserve, die ganze Flasche. Mein Proviant ist schon wieder leer.“
„…“ Der Turianer benötigte einen Moment bevor er wieder auf seinen Job konzentriert war, „Ja kommt sofort.“ Er verschwand vorerst unter der Theke und man konnte hören wie Flaschen zur Seite geschoben wurden.
„Also äh Corey, was genau hat Zarlur ihnen gesagt wofür ich sie brauchen könnte?“
„Er? Gar nichts, ich soll einfach nur auf sie aufpassen.“
„Okay, ich brauche aber keinen Leibwächter, ich komme sehr gut alleine zurecht, wie sie ja selbst bereits festgestellt haben.“
„Ich wurde dafür bezahlt, also werde ich das auch ausführen, daran gibt es kein Vorbeikommen. Ich erfülle meine Jobs. Immer.“

Mittlerweile war Zarlur wieder zurückgekehrt, und stellte die Flasche mit feinster goldener Flüssigkeit auf die Theke, genau vor die Söldnerin, „Du kennst ja den Preis pro Flasche.“
Corey nickte nur, griff nach der Flasche, öffnete sie mit schnellen Handgriffen und setzte direkt an. Ihr Verhalten war einfach abstoßend, Valerie konnte sehen wie aus ihren linken Mundwinkel der Whiskey wieder herausfloss, die Söldnerin scherte sie absolut nicht um ihr Auftreten, und noch weniger darum fraulich aufzutreten.
Nach einigen Schlucken setze sie die Flasche wieder ab, und wischte mit dem Arm die Flüssigkeit ab die sich noch um ihre Lippen herum befand und sprach dann „Das Zeug schmeckt echt beschissen, keine Ahnung warum die Leute so viel für Zahlen um es auch dann auch noch genussvoll zu trinken, es reicht gerade so um besoffen zu werden.“
„Sie betrinken sich Corey? Wie wollen sie dann noch weiterfahren?“
„Spielen sie nicht den Moralapostel, Valerie!“ Corey hatte sich zu ihr umgedreht und zeigte nun mit dem Finger auf sie, „Sie sind selbst mit Sicherheit kein Engel, nur weil sie hier mit ihrer Hochgeborenen Art auftauchen und meinen sie sind etwas Besseres, sind sie noch lange nicht in der Position hier irgendwem zu befehlen was er zu tun und zu lassen hat. Und schon gar nicht mir.“ Daraufhin wand sie sich wieder ab und widmete sich ihrer Flasche und ihren Gedanken.

Valerie wechselte nun den Sitzplatz um einen nach links, und sprach nun wieder den Barmann an. Corey war im Moment eher lästig, Val musste Informationen über Corefield sammeln. Sie lehnte sich etwas nach vorne um näher an dem Turianer zu sein, damit sie die Stimme senken konnte.
„Also um zu meinem Auftrag zurück zu kommen, was kannst du mir über Corefield sagen und wie schnell kannst du an weitere Informationen kommen?“
„Also was ich dir aus dem Stehgreif sagen kann ist das dort momentan gebaut wird. Das heißt reinkommen sollte kein Problem sein, sofern du mit den Sicherheitsmechs zurechtkommst. Genaue Zahlen habe ich leider keine, aber ich weiß dass es nur wenig lebendiges Personal dort gibt. Außerdem wird da heute noch ein Schiff der Firma landen. Vermutlich weiß das jemand Bescheid das du kommst.“
„Unwahrscheinlich, ich tippe eher auf einen Zufall oder das was ich suche auf dem Schiff ist. Aber das ist nicht deine Sorge. Was hast du noch?“
„Es gibt eine Menge Versorgungschächte die im Normalfall für Projekte genutzt werden, aber durch den Bau ungenutzt sind. Du solltest dich also ohne Probleme bewegen können. Ich kann dir nacher noch Pläne der Anlage zukommen lassen.“
„Gut, danke. Dann weiß ich schon wie ich das angehen werde.“ Valerie nickte ihm zu und lehnte sich dann wieder etwas zurück. „Und alles andere Besprechen wir zu einem besseren Zeitpunkt Zarlur.“

„Valerie? Ich glaube die wollen zu ihnen.“ Es war Corey die sich zu ihr gewandt hatte und in Richtung der Tür nickte. Eine ganze Gruppe Söldner hatte sich in der Bar versammelt, Eclipse der Rüstungen nach, vom flüchtigen Hinsehen konnte Valerie zwei Menschen, einer davon augenscheinlich der Anführer der mehrmals zu ihr zeigte, einen Salarianer und zwei Asari ausmachen.
„Ich glaube du solltest was anderes auflegen.“ (http://www.youtube.com/watch?v=yNAZu6UPLxU)Forderte die Hackerin den Barmann auf.
„Kommt sofort.“
„Valerie Copeland?“ sprach der Anführer der Eclipse sie direkt an, die Gruppe war inzwischen deutlich näher gekommen und hatte Positionen innerhalb der Bar bezogen.
„Das wäre dann wohl ich“ antwortete Valerie, und glitt dabei von ihrem Hocker um sich direkt vor den Söldner zu stellen. „Wie kann ich ihnen behilflich sein?“
„Wir geleiten sie zu einem Verhör wegen Betriebsspionage in mehreren Fällen.“
„Dann werde ich ihnen keinerlei Probleme machen, ich möchte gerade noch mein Getränk bezahlen. Dafür muss ich mein Universalwerkzeug benutzen.“
„Gut aber beeilen sie sich.“
Diese Entscheidung war unfassbar dumm von dem Söldner, Valerie tippte einige Befehle auf ihr Universalwerkzeug.
„Was bekommst du von mir Zarlur?“
„25 Credits.“

Just give it a Go! Tönte es aus den Boxen und genau in diesem Moment überlastete sie die Schilde des Söldneranführers, griff nach ihm und drehte seinen Verdutzen Körper um 180 Grad, presste ihm den linken Unterarm gegen den Hals um ihn als Menschlichen Schild zu benutzen. Noch in der Bewegung nahm sie ihm mit der rechten Hand die Pistole ab und gab einige Schüsse auf eine der Asari ab die stöhnend zu Boden ging.
„Die Schlampe wehrt sich, macht sie fertig!“ befahl die andere Asari.
Die restlichen Söldner eröffneten daraufhin das Feuer und trafen dabei jedoch nur ihren eigenen Chef. Valerie nutze den kurzen Moment in dem die Söldner ihren Fehler registrierten um die Leiche des Menschen mit einem Biotischen Stoß gegen die Wirbelsäule in Richtung seiner Kollegen zu schleudern und hechtete direkt im Anschluss hinter die Theke.
„Waffe!“ schrie sie in Richtung Zarlurs, der ihr eine Schrotflinte zu warf, eine Scimitar wenn sie sich nicht irrte.
Sie hatte damit gerechnet auch Corey hier in Deckung zu finden aber die Söldnerin war nicht zusehen. Die Position hinter der Theke erwies sich nun als Problematisch, das Feuer der Eclipse Söldner lies nicht viel Spielraum zu.
„Ich hab ne Idee!“ wandte sie sich an Zarlur, „Geb mir das hochprozentigste das du hast.“ Er zögerte nicht, dafür kannte er Val zu gut, und warf ihr eine Flasche entgegen. Die Hackerin fischte diese aus der Luft, riss ein Stück ihres Tops ab und stopfte ein Ende des Stoffes in die Flasche und zündete es mit ihrem Universalwerkzeug an. Sie ließ die Lunte einen Moment brennen, bevor sie die Flasche in hohem Bogen in die Bar warf.
Direkt im Anschluss erhob sie sich und blickte sich um. Der Brandsatz hatte gewirkt. Einer der Salarianer wand sich in Flammen stehend über den Boden, während eine Asari versuchte seinem Kollegen zu helfen. Valerie hatte Corey gefunden sie hatte sich auf den verbliebenen Menschen gestürzt und schoss im abwechselnd mit ihren Pistolen in den Oberkörper bis dieser nicht mehr zuckte.
Valerie näherte sich der verbliebenen Asari, „Wer hat euch engagiert? Wer?“ brüllte sie der Asari in Gesicht, „Ich habe doch keine Ahnung, ich bin noch ganz neu.“
„Lüg mich nicht an, ich seh dir an das du mehr weißt, oder willst du enden wie der da?“, Val drehte den Kopf der Asari gewaltvoll in Richtung des verbrannten Salarianers.
„Ich weiß es wirklich nicht…“, schluchzte diese, „Da… da war ein Anruf. Mehr weiß ich nicht. Bitte.“
Als nächstes durchzog nur noch das Geräusch eines Schusses, gefolgt von Blut das durch den Raum spritzte, die Bar. Corey hatte die Asari erschossen.
„Mehr kriegst du aus diesem heulenden Bündel Elend eh nicht mehr raus.“

15:21 Uhr

Valerie Copeland
03.04.2013, 10:10
„Corey?!“ stieß Val erschrocken hervor. Sie hatte zwar die Asari einschüchtern wollen, tot war ihr Nutzen aber gleich null, was eine eindeutige Verschwendung darstellte. Immerhin hatte ihr gerade jemand Söldner auf den Hals gehetzt der wusste wer sie war und wo sie sich aufhielt.
„Was zur Hölle hast du dir denn dabei bitte gedacht, ich will wissen woher Eclipse plötzlich kam.“ Valerie deute vorwurfsvoll in Richtung ihrer eigenwilligen Leibwächterin.
„Ach komm als ob die da...“, Corey bedeutete mit der Whiskeypulle in ihrer linken Hand in Richtung der Asari, „dir noch was nützliches erzählen hätte können. Asari sind in aufgelöstem Zustand am gefährlichsten, dann haben sie ihre Biotik nicht mehr unter Kontrolle.“
Valerie wusste das Corey recht hatte, würde dies in der jetzigen Situation aber sicherlich nicht zugeben, stattdessen nickte sie nur zustimmend und wand sich von der Szenerie ab.
„Tut mir Leid, ich wollte deinen Laden nicht so in Mitleidenschaft ziehen, aber ich lass mich nicht von so einem Haufen dahergelaufener Möchtegern Kopfgeldjägern hochnehmen.“ entschuldigte sie sich bei dem Turianer, der ihre Aussage nur abwinkte.
„Ach was, so etwas bin ich hier ja mittlerweile gewohnt. Nicht ein einziger Tag geht vorbei ohne das hier mindestens einmal rumgeballert wird.“ Zarlur zuckte teilnahmslos mit den Schultern, „Man könnte fast meinen wir sind hier auf Omega. Nur mit weniger Vorcha die in die Ecken scheißen.“

Corey kam nun wieder auf Valerie zu, holte bereits Luft um etwas zusagen, doch verwarf dann offensichtlich den Gedanken, um sich an seiner Stelle einen ordentlichen Schluck Whiskey zu gönnen. Dann versuchte sie einen weiteren Anlauf.
„Was gibt’s?“ Kam ihr die Hackerin zuvor und verwarf damit das Konzept das sich die Sölderin zu Recht gelegt hatte.
„Nun... also... oh komm schon, jetzt muss ich wieder von vorne anfangen.“ Corey legte dabei den Kopf genervt in den Nacken und schüttelte diesen leicht.
„Okay, jetzt habe ich es wieder.“, verkündete sie nur eine Sekunde später.
„Wann soll es weitergehen und noch besser wohin?“
Valerie musste kurz überlegen, ihre Überlegungen sortieren und die Informationen der letzten Minuten ordnen. Corey war im Kreis der Verdächtigen, die die Eclipse Truppen theoretisch hätte anheuern können, auf einem der vorderen Ränge. Das machte sie zu einer potenziellen Gefahr, der sich Val nur allzu ungern aussetzen wollte, besonders nicht dann, wenn sie noch über Optionen verfügte jederzeit frei dieser Gefahr weiter zu operieren. Gut, rein theoretisch war auch Zarlur im Kreis der Verdächtigen, sowie einige der Firmen hier auf Elysium, denen Valerie mittlerweile lästig war, aber das waren alle nur beweisfreie Mutmaßungen. Fakt war das sie zumindest momentan niemanden trauen konnte der ihren wirklichen Namen kannte, oder über die Ressourcen verfügte diesen in Erfahrung zu bringen.
„Ich bin von dem Angriff gerade noch ziemlich durcheinander, ich glaub ich gehe erst einmal raus etwas Luft schnappen und spazieren. Dann sehen wir weiter ob ich heute noch weitermache oder das auf einen späteren Zeitpunkt verschiebe.“
Valerie zückte ihr Universalwerkzeug und blickte abwechselnd mit einem fragenden Blick zu Corey und dem Turianer, „Also was bekommt ihr von mir?“

Nachdem sie die noch offenen Rechnungen bei den beiden bezahlt, und dem Barmann ein paar Ratschläge zum Geschmack seines Drinks gegeben hatte, verließ sie das Black Hole wieder. Zum einen um tiefer in ihrer eigenen Gedankenwelt vesinken zu können, zum anderen um tatsächlich etwas frische Luft bei einem Spaziergang zu sammeln. Und letztendlich auch um sich in Richtung der Corefield Anlagen zu begeben. Zarlurs Informationen waren zwar schon mal eine ganz solide Basis, aber sie würde das Gelände so gut es ging von außen ausspähen müssen. Da sie alleine arbeitete war die Kenntnis über ihr Einsatzgebiet essentiell und sie konnte nicht einfach da rein stürmen in der Hoffnung das sie die gesuchten Daten einfach irgendwo finden würde. Insgeheim hoffte Val auch darauf bald einen Informations haltigeren Anruf von ihrem Kontaktmann zu erhalten, was sie daran erinnerte den Kanal wieder frei zu geben, den sie morgens noch gesperrt hatte. Sie fischte nur ungern im Trüben, und großen Firmen wie Corefield lag verständlicherweise äußert viel daran das Wasser für mögliche Eindringlinge so unrein wie nur möglich zu halten.

15:30 Uhr
---------> Elysium, Industrie- und Gewerbekomplex