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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Citadel: Allianzandockbucht



Kyoko Young
03.09.2008, 21:01
Vor der Zugangsluke der MIDWAY ->

23.30 Uhr

Eine Gruppe von ungefähr zwanzig Personen, von denen man vielen ansah, dass sie zu einem raschen Aufstehen und Ankleiden gezwungen gewesen waren, befand sich auf dem Dockway. Vor dem Schiffszugang standen zwei combat-ready gekleidete Marines und ließen ihre Blicke über die Menge schweifen.

"Trucker?" First Lieutenant Chen zwängte sich zwischen dem Doc und dem LE durch. "Was'n los?" Die Augen der Copilotin waren vor Müdigkeit ganz klein.
Kyoko, die gerade ihre Geschichte zwei Chiefs zum Besten gab, unterbrach sich und begrüßte ihre Kollegin breit grinsend.
"So was hast du noch nicht gesehen! Ich sitze also friedlich da und versuche wach zu bleiben, was nun wirklich nicht einfach ist, denn was soll im Dock schon passieren..."
"Diesen Teil kennen wir schon, Mam!" warf ein narbengesichtiger Chief ein. "Nichts für ungut."
"Okay, ich sitze also da und ..." Das Schicksal schien es nicht zu wollen, das Kyoko ihren Bericht beenden konnte, denn nun ließ sich die trainierte Stimme des XO vernehmen.
"Okay Leute, INTEL checkt das Schiff. Grund und Dauer sind Top Secret!"
Unruhe erfasste die Gruppe. Kyoko schenkte den Umstehenden ein Schulterzucken und ein weiteres böses Grinsen. "Sobald wir Einzelheiten wissen, werden wir sie weitergeben. Bis dahin sollten alle in ihre Quartiere gehen und noch etwas schlafen. Das ist alles! Wegtreten!"
Ohne viele weitere Worte zogen die beiden Pilotinnen von dannen, die eine noch fast schlafend, die andere leise vor sich hinkichernd.

<- Crewquartiere

Luca Porchiano
22.09.2008, 22:26
Andockbucht >

05:45 Uhr

Als der Aufzug sich öffnete, war der Lieutenant äußerst überrascht. Außer ihm, war kein anderer hier, nur ein paar Techniker die noch letzte Reparaturen an der Außenhaut der Midway durchführten, waren anwesend. Luca schritt näher an die Midway heran und war zugleich erstaunt, kaum zu glauben das mein Jäger und ein Shuttle da drin platz finden.

Wieder sah er auf die Uhr, 05:45 Uhr. Naja 15 Minuten, dann sollte ich mir noch eine Zigarillo gönnen. Er griff ihn seine Innentasche und nahm eine kleine Kreditkartengroße Silberbox aus der Tasche. Luca öffnete sie und zog eine schwarze Zigarillo heraus und zündete sie sich mit einem alten Benzinfeuerzeug an. Auf den Schiffen selbst, ist das rauchen streng verboten. Diese Richtlinie wurde im Jahr 2140 von der Internationalen Raumflugkontrolle festgeschrieben.

Dieser Vanillegeschmack ist einfach der Beste, hhmmm wie lange
wird es wohl dauern, bis sich sowas auf der Citadel umsetzt?,
fragte er sich Gedanklich und lehnte sich an eine Kiste.

Halon
23.09.2008, 13:12
5:55 Uhr Allianz Andockbucht: Midway ->

Halon betrat den großen Hangar der für das Allianzmillitär bestimmt war und für Kleine und Große Schiffe genug Platz zum andocken zur verfügung stellte.
In der Nähe der Midway entdeckte er, eine Zigarette oder ähnliches im Mund, Luca Porchiano, der den Reperaturtechnikern bei ihren letzten Handgriffen an der Außenhaut der Midway zuschaute. Halon gesellte sich zu Luca mit einem Nicken seiner seits. Außer ihnen schien noch niemand anders da zu sein.

Luca Porchiano
23.09.2008, 14:55
Luca nickte Halon ebenfalls zu und fragte ihn:
"Hey wie gehts? Wie war ihr restlicher Aufenthalt auf der Citadel?".

Und reichte seinem gegenüber die Hand.

Halon
23.09.2008, 15:52
Halon reichte Luca ebenfalls seine Hand und sagte: "An sich eigentlich ganz nett, da ich ja wegen der Technikmesse hier war, allerdings bin ich in der zwischenzeit von meiner Firma beurlaubt worden, man könnte auch sagen, sie wollten mich los werden, aber naja was solls, da man mich jetzt für die Midway verpflichtet hat ist es nicht so schlimm wie es klingt.". Er lächelte Luca schief an und sprach dann weiter: "Geht es Ihnen eigentlich wieder besser? Sah ja ziemlich schlimm aus nach der Explosion.".

Luca Porchiano
23.09.2008, 16:09
Als Halon den Lieutenant nach der Explosion fragte, fasste sich Luca an den Kopf und sagte: "Ach das.....Nach ein paar Dosen Medigel ist alles wieder in Ordnung. Das mit der Explosion war schon echt der Hammer....". Luca fügte mit einem Lächeln hinzu: "Um genau so etwas zu entgehen, bin ich damals zur Flotte gegangen.....Wie war das bei ihnen?".

Ab und zu sah der Lieutenant zum Aufzug hinüber,
dabei zog er gelegendlich an seiner Zigarillo.

Halon
23.09.2008, 16:31
Den Lieutenant etwas verwundert anschauend und nicht richtig wissend wie die Frage gemeint sei, fragte er: "Ähh wie meinen Sie das jetzt? Wenn sie die verpflichtung zum Allianzmillitär geht, dann kann ich nur sagen das man mich gefragt hat, wahrscheinlich wegen meinen Fähigkeiten, ob ich mich dem Millitär anschließen wöllte mit der Chance auf einem der neusten Schiffe eingesetzt zu werden. Und sollte es um die Explosion gehen, dann sieht sah die Situation so aus, das ich erst ankam als es schon passiert war." Halon schaute sich ein wenig um, doch in dem Hangar war außer den Technikern niemand sonst unterwegs, auch von der Crew war niemand zu sehen.

Ali ibn Muhammed
23.09.2008, 18:35
Allianz Andockbucht: Fatimas Privatschiff

Als Ali bei der Andockbucht der Allianz ankam, ging er direkt zu Fatimas Privatschiff.
Fatima stand bei der Luke zum Schiff und sprach Ali an.

Fatima: "Schön dass du so schnell kommen konntest.
Ich habe wichtige neue Infos zu deinem Ziel:
Viele seine Handlanger sind im Sklylianischen Randsektor, ich denke wir sollten so schnell wie möglich nach Elysium, in die Hauptstadt des Sektors."
Ali: "Wir?"
Fatima: "Ja, ich muss ohnehin in den Sektor, also können wir zusammen meine Schiff nehmen.
Dann muss ich dir auch keine Shuttle bezahlen:"
Ali: "Verstehe, aus was für Leuten besteht eigentlich die Crew und wie heißt dein Schiff?"
Fatima: "Ich habe es Ar-Raad genannt.
Die Crew besteht aus Konkordatssoldaten."
Ali: "Gut dann, denke ich sollten wir an Bord gehen."
Fatima: "Okay, dann hoffe ich das dir mein Schiff gefällt."

Die beiden betraten.
6.00n durch die Luke das Schiff.


Ar-Raad

Kyoko Young
24.09.2008, 10:43
Die letzten Stunden waren für Kyoko recht hektisch gewesen. Nachdem sie am Pier angekommen war, mußte sie noch zwei geschlagene Stunden warten, bis die MIDWAY von Intel wieder freigegeben wurde. Zusammen mit dem XO und einigen Operateuren war sie dann an Bord gegangen, um alle Systeme des Schiffs zu checken und den Abflug vorzubereiten. Kurz vor 6 Uhr befahl der XO alle Crewmitglieder auf den Dockway.

Als Kyoko das Schiff verließ, holte sie ihren PDA heraus. 'Mal sehen, was es so Neues im Universum gibt. Hmpf nicht eine neue Nachricht, da müssten doch bestimmt zehn Spams da sein. Sollten sie über Nacht dieses jahrhundertealte Problem gelöst haben?'

Die Pilotin kicherte. Sie hatte sich ungezählte Tassen Kaffee einverleibt, um für den Abflug fit zu sein, aber der übermäßige Genuß dieses Getränkes ließ sie immer etwas albern werden. 'Wohl eher nicht. Verdammt, diese Explosion hat den Empfangsadapter lädiert. So...' Sie manipulierte an den feinen Kontakten herum. 'Na also. Spam, Spam, Spam. PHOENIX?'

Von: Gunnery Chief Jason Phoenix
An: Staff Lieutenant Kyoko P. Young

Betreff: Ist wichtig

Nachricht:

Staff Lieutenant Young,

ich muss dringend mit Ihnen reden. Alleine. Ort ist mir egal. aber es ist eilig. Bitte melden Sie sich so schnell Sie können. Ich bin gerade im Foyer der C-Sec.

Gunnery Chief Phoenix

Kyoko fühlte sich unbehaglich. Sie mochte diesen Marine zwar nicht besonders leiden, aber sie fühlte sich wenigstens verpflichtet, dem Mann zu antworten.

Von: Staff Lieutenant Kyoko P. Young
An: Gunnery Chief Jason Phoenix
Betreff: AW: Ist wichtig

Nachricht:

Chief,
mein PDA war defekt. Nachricht erst jetzt abgerufen. Meine Wache geht noch bis Acht!
S/LT Young

'Na toll, jetzt wird er mich bestimmt gleich noch besser leiden können! Wenn er mir denn überhaupt glaubt. Aber was sollte mich das eigentlich interessieren.' Während sie tippte, gelangte sie auf den Dockway, wo sie Lieutenant Porchiano und den Techniker Halon erblickte. Dann verdeckten ihr die anderen Crewmitglieder die Sicht.

5.58 Uhr

Luca Porchiano
24.09.2008, 12:43
Der Lieutenant blickte weiterhin durch die Andockbucht, um vielleicht doch noch jemanden den er kannte zu begrüßen. Und nach kurzer Zeit erhaschte er einen kurzen Blick auf Staff Lieutenant Kyoko Young.
Na wer ist den da, hhmm naja ich könnt's ja nochmal probieren. Mit einer typischen Handgeste gab er Halon zu verstehen, dass er mal kurz weg sei.

Danach schritt Luca gelassen durch die Menge der anderen Crewmitglieder, bis er vor dem Staff Lieutenant stand. Diese bemerkte Luca gar nicht, weil sie ihren Rücken zu ihm gewand hatte. Sie schien in ihren PDA vertieft zu sein. Ok diesmal alles nach Vorschrift, sofort salutierte er auch schon und sprach: "Guten Morgen, Staff Lieutenant Young". Leicht erschrocken drehte sich der Staff Lieutenant um, Luca bemerkte daraufhin mit ernstem Blick: "Mam, ich möchte mich für mein Verhalten am gestrigen Tage, in Appos Laden entschuldigen......Nur damit sie es wissen!......Ach ja, wie geht es ihnen eigentlich??? Die Explosion hat sie ja auch, richtig umgehauen".


Interessiert schaute er Kyoko Young in die Augen.

Kyoko Young
24.09.2008, 13:03
'Ach dieser Jägerpilot. Luca.' Kyoko erwiderte den Gruß. Sie wußte nicht genau, wie sie diesen Mann einordnen sollte. Zumindest schien er sich so zu verhalten, wie man es von einem Jäckerjockey erwarten konnte: Direkt und ohne groß über die Konsequenzen seines Tuns nachzudenken. Aber Kyoko gestand sich ein, daß die tiefe Abneigung zwischen Jägerpiloten und dem Rest des Pilotenkorps ihr Urteil trüben mochte.

"Wir standen alle unter Streß, schon in Ordnung." Sie zuckte mit ihren Achseln. "Sie schienen unter der Explosion aber mehr gelitten zu haben als ich." Kyoko erwiderte kurz seinen Blick, lang genug um nicht nervös zu wirken, aber auch nicht zu lang, um etwa mißverständlich zu sein. "Und wie ich schon sagte: Man nennt mich Trucker."

Luca Porchiano
24.09.2008, 13:21
Als Luca dies hörte, musste er lächeln und sagte knapp: "Wie sie meinen, Trucker...Wenn sie wollen, können sie mich auch Zero nennen. So nannten mich meine Freunde auf der Chimäre, die leider beim Angriff der Geth auf die Citadel, zerstört wurde". Und genau in diesem Augenblick hörte er die schreienden Funksprüche jener Kameraden, die auf der Chimäre starben.
Er schloss kurz die Augen und fasste sich schließlich wieder zusammen.
Um auf die Explosion zurück zukommen, antwortete er so als ob nichts geschehen sei: "Ach das...Wie ich schon Halon sagte, ein paar Dosen von Medigel und es war alles wieder in Ordnung".

Der Lieutenant schritt näher an Trucker heran und fragte sie mit einer etwas leiseren Stimme: "Trucker, haben sie eine Ahnung warum Gunnery Chief Jason Phoenix,
ihnen gegenüber so borniert war???...Ich meine das war ja nicht zu übersehen."

Kyoko Young
24.09.2008, 14:48
'Weil er ein selbstgerechtes A...' Diese Antwort lag Kyoko auf der Zunge. 'Und du würdest dich wundern Zero, plötzlich will er mit mir reden. Also ich weiß nicht, woran ich mit ihm oder dir bin. Deshalb: Bedeckt halten, Soldat!'

"Keine Ahnung, vielleicht weil er unschuldig neben zwei toten Salarianer aufgewacht ist." Kyoko beschloß diese anscheinend nun offizielle Lesart zu übernehmen, obwohl ihre Zweifel weiterhin bestanden. "Vielleicht hat er auch nur ein Problem mit einer vorgesetzten Offizierin." Und in Gedanken fügte sie hinzu: 'Und wen interessiert's.'

Luca Porchiano
24.09.2008, 15:03
"Gut möglich, aber ich denke eher er war mit den nerven fertig": entgegnete Luca mit kritischen Blick. Der Lieutenant griff in seine Tasche und
sah auf die Uhr, 05:58 Uhr. Ohh schon so spät, wo bleibt denn der Rest???


Dann, aus einer Laune heraus, fragte er den Staff Lieutenant schließlich:
"Wo kommen sie eigentlich her, Trucker??"

Kyoko Young
24.09.2008, 15:10
"Vielleich waren es auch die Nerven, wer weiß.", antwortete Kyoko leichthin. "Seattle, Washington State. Schön grün, kalt und naß dort. Und selbst?"

Luca Porchiano
24.09.2008, 15:22
"Schöne Gegend, ich selbst komme aus der Metropolis Latina-Rom...Ich sage ihnen...eine ehemalige Metropole, einfach mit 565 andere Städten zu verschmelzen...ist wirklich nicht gut. Na gut nach dem
3. Weltkrieg war das auch bitter nötig.....aber ..." dann unterbrach er den Satz und zog ein enttäuschtes Gesicht, als er an sein Heimatland denken musste.

Er fuhr aber schnell fort:"...aber Rom...hat dadurch, an Glanz verloren. Die Slums sind überfüllt und die einstigen antiken
römischen Stätte, werden fast gar nicht mehr gepflegt."

Kyoko Young
24.09.2008, 16:02
"War mal da. Im Jahr nach dem Highschoolabschluß. Die übliche Tour durch Good Old Europe und New Asia." Es war ein wirklich ereignisreicher Sommer gewesen und allein die Erinnerung zauberte ein romantisches Lächeln auf Kyokos Lippen.

"Naja lange her. Aber das mit den antiken Stätten ist mir damals auch aufgefallen. Eine echte Schande. Aber sonst, als Tourist, hat es mir gefallen. Nur zu trocken und zu heiß." Kyoko grinste leicht.

Luca Porchiano
24.09.2008, 16:44
"Genau, das trockene und heiße Klima!!!“: klingte sich Luca bei diesem Begriff wieder in das Gespräch ein. "Dies hat meine Eltern auch in den
Weltraum getrieben, naja bei einem Temperaturanstieg von 2°C, in 150 Jahren kein Wunder!": dabei zog er ein Gesicht das zu sagen schien,
tja hätte man damals den Klimawandel ernst genommen.


Er zog seine silberne Box aus seiner Jackentasche und zündete sich eine weitere Zigarillo an.
Luca hielt die kleine Box vor Truckers Gesicht und fragte: "Wollen sie auch eine, die sind aus Italien?"

Myuko Ono
24.09.2008, 16:54
6.03 Uhr
Myuko stellte erleichtert fest, dass der Kapitän noch nicht da war und die Besatzung der SSV Midway noch vor dem Schiff wartete. Vielleicht waren noch mehr noch nicht da?
Sie versuchte, ihren Atem zu beruhigen und möglichst gelassen zu wirken, während sie sich zu den anderen Soldaten gesellte. Ihr fiel ein Offizier auf, der wahrscheinlich ein letztes mal rauchte und sich mit einer hübschen Asiatin unterhielt. War sie vielleicht auch Japanerin? Myuko konnte sie ja später einmal fragen.

Kyoko Young
24.09.2008, 16:55
Kyokos Gesichtszüge entgleisten kurz und schienen zu sagen: 'Willst du mich etwa umbringen?' Doch sie bekam sie schnell wieder unter Kontrolle und antwortete mit all der ihr möglichen Höflichkeit: "Ehm eher nicht. Rauschmittel aller Art sind so gar nicht mein Ding. Schlecht für die Reflexe. Naja Kaffee oder Tee, aber die zählen nicht wirklich."

'Tolle Vorstellung Kyoko, du plapperst mal wieder los, ohne groß nachzudenken. Das wirst du wohl niemals lernen.'

Luca Porchiano
24.09.2008, 17:07
Na dann eben nicht, dachte sich Luca und steckte die Box wieder in seine Innentasche.

Als er sich ein wenig umsah, erblickte er eine weitere asiatische Frau.
Was… noch eine?!....Schick!, kicherte er innerlich und zwinkerte der Soldatin zu.

Jason Phoenix
24.09.2008, 17:12
<---- Die C-Sec

5:57 Uhr

Nach der 5 Minuten langen Fahrstuhlfahrt war Jason endlich an der Andockbucht angekommen. Doch bevor er sich zu den anderen gesellte, schaute er sich noch einmal um.

Im Hintergrund war die, wenn man sie so nennen konnte, Skyline der Bezirke. Hinter Jason selbst erleuchtete der unglaubliche hohe Fahrstuhlschacht die Ecke und mitten in dem ganzen stand sie: Die SSV Midway - Die Heimat der Auserwählten. Der Ort, an dem Jason möglicherweise die letzten Tage seines Lebens verbringen könnte.

Es war ein überwältigendes Gefühl, dass er bei diesem Anblick verspürte. Und nun wurde ihm auch wieder klar, welche Fehler er in den letzten Stunden getan hatte. Der Anblick erinnerte ihn an das, was er am vorherigen Abend zu Luca sagte. Die letzten Stunden auf der Citadel...und so mussten sie also enden.

Doch der Gunnery Chief kam garnicht erst dazu, diesen Gedanken weiter auszuführen. Denn plötzlich raste ein weiteres Crewmitglied an ihm vorbei. Es war eine der wenigen Frauen an Board, die etwas mit dem Begriff "Waffe" anfangen konnten. Ein Fieldoperatorin. Zudem eine Biotikierin und was für Jason die größte Bedeutung hatte: Sie war noch keine 30. Ein leichtes Lächeln machte sich auf Phoenix Gesicht breit. Dafür gab es vielerlei Gründe. Die zwei bedeutensten waren aber wohl eher, dass er nicht mehr das einzige 'Kind' an Board war. Zumindest nicht für die anderen. Denn offenbar schien es so, als wären alle Personen und 30 menschlichen Lebensjahre kleine Kinder. Und nun hatte es schon zwei davon gegeben. Der andere Grund war jedoch Myuko Ono selbst. Noch konnte er selbst nicht genau zuordnen, warum sie es war. Aber er wusste, dass sie es war.

Nachdem der Chief ihr hinterhergeschaut hatte, ging er stumm an den anderen vorbei zur Aussichtsplattform. Von der Skyline überwältigt, machten sich Trauergefühle in seinem Kopf breit. Und genau dieses Gefühl veranlasste ihn, das zu machen, was er nun tat: Er salutierte. Sein Körper war so angespannt wie selten zuvor. Und es war einer der wenigen Momente, in dem sein Salutieren zu 100 % aus Gefühlen bestand. Stramm starrte er in dieser Haltung in den künstlichen Sternenhimmel. Hey Chase...ich bring dir etwas mit. Ich versprech's dir...aber jetzt... "Lebe wohl" flüsterte Jason anschließend. Er entspannte seinen Körper wieder und stellte sich zu dem Rat, der noch letzte Anweisungen geben wollte.

6:10 Uhr


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OOC: So leute: Bis zu dieser Zeit darf hier noch gepostet werden. Danach folgt ein Storypost. Sobald dann die neuen Unterforen offen sind geht's los.

Myuko Ono
24.09.2008, 17:55
6.07 Uhr
Myuko war ziemlich verblüfft gewesen, als sie den Rat bemerkt hatte. Dass die Mission geheim war, wusste sie, aber anscheinend war sie um einiges wichtiger, als Myuko vermutet hatte. Sie redeten mit niemanden, warteten anscheinend auf dem Captain. Myuko sah sich nach jemanden um, den sie etwas fragen konnte. Leute waren genug da, aber die unterhielten sich oder starrten den Rat an, als hätten sie die drei noch nie zuvor gesehen. Ein paar Techniker überprüften abschließend noch ein paar Dinge an der Midway, und Myuko entdeckte einen, der mit seiner Arbeit fertig zu sein schien.
Sie ging auf Halon zu. "Entschuldigung, wissen Sie etwas genaueres über diese Mission? Ich meine, was der Rat hier tut? Ist das Geth-Problem auf Elysium so groß?", sprach sie ihn an. Er schien nicht gerade begeistert darüber zu sein, dass sie ihn gefragt hatte.

Halon
24.09.2008, 20:41
6 Uhr war nun schon durch und es tat sich immer noch nichts in Sachen Aufbruch. In der Zwischenzeit war die Pilotin der Midway erschienen die sich inzwischen mit Luca unterhielt. Außerdem War noch Jason aufgetaucht der die Aussicht betrachtete und eine Soldatin, Asiatin, wahrscheinlich Japanerin, wie Halon vermutete. Die Soldaten kam nach einem kurzen Blick, den sie über den Hangar hatte schweifen lassen, auf ihn zu und fragte was den der Rat hier wolle, der Halon bis dahin noch garnicht aufgefallen war. Mit leicht genervten Ton entgegnete er: "Keine Ahnung was die hier wollen, wahrscheinlich betonen sie noch mal wie geheim diese Mission bleiben muss, naja wer weiß." Halon ließ seinen Blick verstohlen über die Asiatin gleiten und musste feststellen das sie nicht mal unattraktiv war.

6:08 Uhr immer noch auf der Andockbucht.

Kyoko Young
24.09.2008, 22:23
Mittlerweile schien die Besatzung der MIDWAY sich vollständig versammelt zu haben. Kyoko betrachtete die Männer und Frauen um sich herum.

'Sechsunddreißig Seelen. Sechsunddreißig. Und wenn ich einen Fehler mache, sind sie alle ausgelöscht. Ein einziges falsches Manöver in einem Kampf, eine einzige falsche Sprungberechnung. Das würde schon reichen. Sechsunddreißig. Da der Captain. Seine erste eigene Mission und dann gleich diese. Mandschu, Ono, Halon, Zero, Phoenix. Und wie sie alle heißen.' Die Pilotin unterdrückte ein Frösteln.

'Und alle mit ihrer eigenen Geschichte, ihren Wünschen, Träumen und Sehnsüchten. Sechsunddreißig. Klingt nicht viel. Aber nimmt man die Partner, Eltern, Verwandten und Freunde hinzu und schon sind hunderte von Leben berührt. Und schon ist es ein gewaltige Zahl. Aber Sechsunddreißig. Nicht wirklich viel. Jedenfalls nicht, wenn es um das Schicksal der Galaxis geht. Gott, das klingt so unfaßbar. Das Schicksal der bekannten Galaxis.' Nur für einen kurzen Moment gestattete sich Kyoko diesen einen Gedanken an den Zweck ihrer Mission. Sie wollte diese drückende Bürde nicht viel näher an sich heranlassen.

'Aber wir sind ja nicht allein. Da draußen kreuzt die Normandy. Da draußen ist Shepard. Da sind die anderen Spectres, salarianische STGs, Asarijäger und was weiß ich noch. Nein, wir werden nicht allein sein. Nicht wirklich.'

Kyoko nahm ihren Platz in der Formation ein.

Avrey Johnsen
26.09.2008, 18:54
Avrey erreichte Andockbucht und glitt ohne viel Aufmerksamkeit durch die menge schließlich konnte er sie ohne Sichtbehinderung sehen sein Schiff das schönste das er je sah . Er war gespannt wann die ersten Crewmitglieder ihn bemerken würden .

6.08

Luca Porchiano
26.09.2008, 20:46
06:09 Uhr

Luca und Kyoko standen schon wie alle anderen Anwesenden, in einer typischen militärischen Formation vor dem Rat.
Da bemerkte Luca; einen großen schwarzen, muskulösen Mann, der sich neben dem Rat gesellte.


Dieser entpuppte sich, als der Capitain der Midway.
"Hatte ganz vergessen wie groß der ist!": bemerkte Luca zu Kyoko.

Kyoko Young
27.09.2008, 16:36
Kyoko schenkte Luca ein verstohlenes Grinsen. Sie öffnete den Mund, um einen kleinen Kommentar abzugeben, als sich der XO bemerkbar machte.

"Besatzung stillgestanden!" Ein Ruck ging durch die Männer und Frauen der Midway, begleitet von Stiefelscharren und dem leisen Klirren von Metall. "Richt euch! Augen gerade aus! Captain, Besatzung vollständig angetreten!"

6.10 Uhr

Halon
27.09.2008, 20:46
Halon, der nicht gern mit andern Leuten in Reih und Glied stand, musst plötzlich Gähnen, was ihm einen Bösen Blick vom XO einbrachte.

SpeechBubble
29.09.2008, 18:41
Storypost - "Abschied von der Citadel"

Unter dem dauerhaften Nachthimmel der Andockbuchten versammelte sich die Crew der Midway zusammen mit dem Citadel-Rat. Dieser erklärte nochmal den Grund für den verfrühten Aufbruch des Schiffs: Ein salarianisches STG-Team meldete einen möglichen batarianischen Angriff auf Elyisum. Die Midway wurde geschickt, um herauszufinden, in wie fern sich diese Meldung bestätigen ließ.

06:20 Uhr

Nach dem unplanmäßigen Briefing salutierte letztmals die gesamte Crew der Midway vor dem Rat und nach und nach betrat der Eine nach dem Anderen das Normandy-ähnliche Schiff. Der Citadelrat sprach dem Captain, Avrey Johnsen, noch ein letztes Mal Mut zu und wünschte viel Erfolg für die Mission. Nachdem alle an Board wahren wich der Rat zurück und im Inneren des Schiffs nahm die Crew ihre Plätze ein. Der Antriebskern begann zu arbeiten und die zuständigen Mitglieder tippten auf den verschiedensten Schaltern herum bis sich die SSV-Midway letztlich von der Verankerung löste und mit hoher Geschwindigkeit ins Orbit aufstieg.

Bail Skirata
10.04.2009, 21:39
GFL Andockbucht >


07:04 Uhr

Der Ex-Legionär verlies die Drunk Dancer mit einem leichten unguten Gefühl. Aber die empfangene Nachricht von Vanessa, hatte ihn mehr als gefreut und ihm neuen Lebensmut gegeben, ich wusste das sie in Ordnung ist...sie erinnert mich aber auch irgendwie an meine eigene Tochter. Tja, scheint wohl der Vaterinstinkt zu sein. Der alte Schmuggler wurde aber schnell wieder in die Gegenwart zurückgeworfen. Als er hinaus in die riesigen Stadtschluchten der Citadel blickte, kamen einige unangenehme Erinnerungen in ihm hoch. Ach was hab ich mir nur dabei gedacht, hier her zu kommen, fragte sich der alte Neuseeländer bemitleidend selbst.

Um ihn herum standen weitere Schiffe der GFL in der Andockbucht, eine Handvoll Techniker und Deckoffizieren gingen ihrer täglichen Arbeit nach. Der Lärm hallte durch den Kopf des 58-Jährigen, das war's wohl mit der Ruhe, aber nichts desto trotz riss er sich zusammen, so gut es eben ging. Sein unwohler und etwas müder Gesichtsausdruck verflog aber schnell wieder, als er in der Ferne, GFL-Commander Melina Cayannis und eine ihm noch unbekannte Menschen Frau erkennen konnte, die geradewegs auf Bail zuliefen. Ich hatte ja ganz vergessen wie schön Melina in der Realität sein kann, aber das andere Mädel ist auch nicht zu verachten, lies Skirata wieder seine Fantasie mit sich spielen.

Cayannis trug wie es die GFL Vorschrift verlangte, eine dunkelblaue Dienstuniform. Diese legte sich perfekt auf all ihre Konturen ihres Körpers, die dem Ex-Legionär sofort in die Augen fielen. Hingegen trug die andere Frau eine braune Uniform, statt Hosen, zeigte ein ebenfalls brauner Rock einen schönen Blick auf ihre nylonbestrumpften langen Beine. Dennoch konnte Skirata die Uniform sofort unterordnen, Militärpolizei wenn ich mich nicht irre...na jetzt bin ich mal gespannt.

"Hey Melina, wie geht’s dir denn?" begrüßte er die hochrangige Asari und schüttelte ihr freundlich die Hand. Der Ex-Legionär wusste, dass er sie 'Duzte', aber er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie es nicht so ernst nahm. Immerhin war Skirata nicht mehr in der Legion und sie kannten sich schon eine Ewigkeit. "Ich bin ziemlich im Arsch und dir?" beantwortete und fragte sie sogleich locker zurück und setzte ein Lächeln auf ihre Lippen.

"Ich bin müde. Also was mach ich hier?" fuhr Bail interessiert vort. "Das würde ich auch gern wisse, Sir." platzte die junge Frau herein und stellte sich mit einen gestellten Lächeln Skirata vor. "Sir ich bin Jennifer Mignola, ich bin Captain der Militärpolizei." Ohhh man...was ist denn das für eine? Ok, versuch sie einfach ein wenig von ihrem hohen und vorlauten Ross, runter zubringen. "Mignola, seh ich aus wie ein Sir…hhhhmmm?" setzte der alte Mann eins drauf. "Nicht unbedingt, Sir." konterte Mignola wieder unnatürlich lächelnd zurück. Hab ich ein Glück, jetzt hab ich noch ne Zicke am Hals, seufzte er vor sich hin. Aber bevor die Situation noch unangenehmer werden konnte, entspannte Cayannis die Lage. "Captain, bitte! Mignola ist unser bester betriebsinterner Ermittlungsoffizier auf der Citadel."

"Und da holst du dir einen externen ins Haus. Wie fühlt man sich bei sowas Jennifer?" stichelte Skirata weiter. Wenn ich es mir recht überlege, macht es einen riesen Spaß mit ihr so rum zuspringen, belustigte er sich innerlich. Und auch die Antwort kam so ehrlich wie der Ex-Legionär es vermutet hatte "Streitsüchtig und unkooperativ, Sir." Der Neuseeländer ließ daraufhin, ein amüsierendes "Fantastisch!!!" aus seinen Mundwinkeln gleiten. Der Asari wurde es langsam ein wenig zu viel, wie sich die beiden gegenseitig aufzogen, deshalb erzählte sie nun Bail, was er auf der Citadel genau zu suchen hatte. "Ok Bail, hör zu. Wegen einer Sturmwarnung hab ich alle Manöver im Trainingsgelände auf Thessia abgesagt, bis auf eins. Ein Legions-Team der 255. Scoutkorps, bestehend aus 6 Leuten und ihrem batarianischen Master Chief…Vermisst werden 3 und der Master Chief."

Das darf doch nicht wahr sein, irgendwie hab ich es geahnt, dachte er sich und fragte gleich gezielt hinterher. "Doch nicht Kalmar? Sag bitte, dass es nicht Kalmar ist." Sofort machte sich eine interessierte Mimik auf Mignolas Gesicht bemerkbar "Sie kennen Master Chief Kalmar, Sir?" Ahh jetzt wirst du neugierig Jennifer, na was soll’s...erzähls ihr doch. "Er war mal mein Master Chief." "Das war aber für sie eine große Ehre." "So könnte man es auch ausdrücken." antwortete der alte Mann nicht gerade erfreut, da er unter Kalmar selbst nicht vie zu lachen hatte.

Unbeirrt davon redete die Militärpolizistin weiter über den Batarianer "Master Chief Kalmar ist ein Profi, die Verkörperung der modernen Legion."
"Sie wissen doch, dass ich nicht mehr in der Legion bin." erinnerte Skirata sie, bevor die Frau noch weiter von Kalmar erzählte. "Sie sollten Gestern um 15:30 Uhr am Sammelpunkt sein." gab die Asari Commanderin ihm zu verstehen. "Das Problem ist also, dass 3 Männer fehlen." stellt Bail fest, leider erwies sich diese Feststellung nicht als ganz korrekt und sofort war Mignola zur Stelle, um den Neuseeländer 'wieder' zu korrigieren oder ihn gar zu nerven. "NEIN. Das Problem ist, einer von ihnen ist tot. Der andere hat eine zertrümmerte Hüfte und der Dritte will nicht reden. Und der hat sich mit dem, der jetzt tot ist ein Feuergefecht geliefert, als der Commander dort eintraf." "Und es ist anzunehmen, dass er deshalb jetzt tot ist." schlussfolgerte er daraus. Ahhh…geht’s sie mir auf die Nerven, redete Skirata sich in den Kopf. "Sergeant Antropos, erschossen, vor meinen Augen." bemerkte Cayannis zu dem Legionär, der jetzt tot sei.

Dem 58-Jährigen wurde allmälig klar, das dieses Ereignis größere Auswirkungen haben könnte, deshalb erinnerte er die Asari "Melina…wenn die Kommandozentrale rauskriegt das du einen Zivilisten einsetzt, mit einer so schillernden Vergangenheit, man die hängen dich doch glatt auf." Cayannis grinste dabei breit und meinte mit erhobenen Augenbraun "Genau deshalb bleibt deine Mitarbeit geheim, alles was du hier aufdeckst wird Mignola zugeschrieben."

Für was bin ich dann hier?, fragte er sich und zeigte mit dem Finger auf Captain Jennifer Mignola "Dann soll sie’s doch gleich selbst machen!" Die Frau blinzelte kurz auf, als ob sie falsch gehört hätte, angeblich war sie überrascht das Skirata ihr freiwillig das Feld überlassen wollte. "Ähm...Commander?! Das ist gar keine so üble Idee." Die Asari schaute ernst zu Mignola und ließ sie unmissverständlich sehen, dass sie den Mund halten solle "Captain!!! Entschuldigen sie uns bitte einen Moment."

Melina legt ihren Arm um die Schulter des 58-Jährigen und beide entfernen sich ca. 10 Meter von der Militärpolizistin. Dann flüsterte sie ihm zu "Mignolas Leistungen in allen Ehren, aber das hier ist ne Nummer zu groß. Der Junge den wir verhören, verlangt ausdrücklich einen Legionär, einen Mann den er nicht kennt, also dich." Bail konnte das nicht begreifen, dass sich Cayannis so gegen die Vorschriften hegte und Bail - einen Zivilsten - noch in die Sache mit einbezog. "Verdammte Scheiße Melina. Wenn er ein Fischerboot verlangt hätte, hättest du’s ihm dann auch gegeben? ...Ich kapier das nicht, hängen da Spitzel mit drin? …Alpha Chimera oder vielleicht Batarianer?

Die Asari lehnte sich an das Geländer der Andockbucht und starrte in die riesigen Stadtbezirke der Citadel. "Naja, nicht direkt." lies sie unsicher von sich. Sofort hackte der alte Mann nach "Was heißt das wieder?" Die GFL Commanderin senkte den Kopf und tat sich schwer Bail die Wahrheit zu sagen. "Es gab hier mal so ein paar Typen…und die…. Also es gab hier mal einige Leute die haben sich ziemlich weit aus dem Fenster gehängt. Also Geheimoperationen durchgeführt und äh…" Jetzt wurde auch der Ex-Legionär sehr neugierig und stocherte die Alienfrau an, weiter zu erzählen "Und was? Na los Melina, spucks aus."

"Die wurden Kriminell und abtrünnig sozusagen. Dann waren sie wie vom Erdboden verschluckt, verschwanden im batarianischen Drogenland und haben der Konkurrenz unglaublich zugesetzt und sich mit allen Mitteln Respekt verschafft. Kalmar hat ein paar von ihnen ausgebildet. Er hat sie gehasst, weil sie taten was sie taten und sie hassten Kalmar. Es könnte sein das es hier darum geht." Also das der alte Kalmar in so ne Scheiße drin steckte, hab ich ja nicht für möglich gehalten. Nicht desto trotz, wollte Skirata mehr wissen "Wer weiß davon?"

Melina schüttelte den Kopf und blickte in eine der Stadtschluchten, die sich unter den beiden erstreckten "Woher soll ich das wissen. Sie sind untergetaucht, verschwunden, es kann auch erfunden sein, es muss nicht alles wahr sein. Aber auf dem Arm, von dem Jungen der jetzt im Krankenhaus liegt…war ein Schakalkopf in die Haut eintätowiert und so hat sich diese kleine Truppe auch genannt 'Kell Hounds'.

< ---- HQ der GFL

07:15 Uhr

Kate Devereaux
30.04.2009, 21:56
<----- Die Citadel: Bezirke

Die Citadel: Allianzandockbuchten

Nachdem Kate am Raumhafen angekommen war, hatte sie schnell das Café wieder ausgemacht und dort in aller Ruhe einen weiteren Kaffee getrunken. Der Koffeinschub half ihr immer, wenn sie wieder einmal ihre biotischen Fähigkeiten einsetzen musste. Gleichzeitig hatte sie irgendeine Boulevardzeitung gelesen, aber außer dem einen oder anderen kleinen Artikel nichts wirklich Interessantes gefunden. Die meisten Berichte waren politischer Natur und Kate konnte sich absolut nicht für Politik begeistern.

Einige Minuten vor dem Treffpunkt hatte sie das Café wieder verlassen und marschierte, nach einer ergebnislosen Überprüfung durch C-Sec, auf den Liegeplatz 37c zu. Schon von weitern konnte sie den ramponierten Frachter erkennen, der dort angedockt hatte. Die Maschinen liefen bereits und Kate befürchtete das Schlimmste.

Und genau so war es auch, als sie vor der Zugangsluke des Frachters zu stehen kam. Ein wohlbekannter Mann mit einem braunen Rauledermantel trat hervor und blieb kurz erschrocken stehen. ‚Oje, gerade er… Also kein First Class Flug.’

„Du?“, entgegnete der Mann genauso erstaunt, aber dann winkte er ab. „Komm her Mädel. Captain Vic bringt dich nach Antirumgon. Scheinst reiche Freunde zu haben. Der hat mir sogar im Choras den Drink spendiert…“ ‚Wilkinson im Choras Nest?!’ „Wie heißt’n überhaupt Mädel?“, endete Vic die Begrüßung.

„Äh.. Kate Devereaux. Wann geht’s los?“
„Mein Schätzchen läuft wieder. Also können wir gleich los oder musst Du noch was besorgen, Mädel?“ ‚Nennt er mich ab sofort immer „Mädel“?’

„Nein, ich bin bereit. Und könntest du das Mädel weglassen?“, entgegnete Kate ihm. „Alles klar. Dann kommt an Bord. Ist nicht luxuriös, aber das alte Schätzchen macht’s noch. Wirst dich daran gewöhnen, Mä… äh... Kate“, grinste der Frachtercaptain verlegen.

Die Biotikerin folgte dem Mann und als sie den Frachter betrat, schlug ihr der Geruch eines exotischen Gewürzes entgegen. Vermutlich ein Überbleibsel der letzten Fracht. Vic ging in das Cockpit und Kate folgte ihm.

„So, da sind wir. Leider habe ich keinen abgetrennten Raum, also musst du wohl hier im Cockpit bleiben. Tut mir leid.“, erklärte er ihr und zeigte auf den zweiten Sitz im Cockpit. Die beiden ließen sich nieder und Vic holte die Startfreigabe ein. Anschließend flog er den Frachter aus dem Dock und gab den Kurs ein. Zu Kates freudigem Erstaunen sprach er dabei kein Wort mit ihr.

Erst kurz bevor sie das Mass Relay erreichten sprach er sie nochmals an. „Der Flug wird etwas länger dauern. Mein Schätzchen ist nicht das schnellste. Vermutlich werden wir so…“, er blickte auf die Uhr im Cockpit, „…um sieben Uhr morgens ankommen.“

„In Ordnung“, antwortete die Biotikerin. Sie würde die Zeit für einen ausgiebigen Schlaf nutzen, da es schon länger her war, dass sie sich ausschlafen könnte. Nach dem Sprung schloss sie die Augen und fiel in einem traumlosen Schlaf.

Antirumgon: Narshad - Raumhafen ----->

Bail Skirata
06.06.2009, 13:41
GFL - Andockbucht >


15:50 Uhr

Endlich. Nach knapp 8 Minuten ermüdender Lauferei und eines ebenfalls nicht gerade gesprächigen Begleiters, war der alte Mann und der junge Turianer an den GFL Andockbuchten angelangt. Die Bucht selbst hatte sich mittlerweile mit mehreren Legionsschiffen gefüllt. Kleine Fregatten, Zerstörer und ein paar Versorgungsschiffe waren zu sehen. Einige Raumer die Bail betrachtete, waren schon ca. 30 Jahre alt, allerdings wurden diese im laufe der Jahre immer wieder stark modifiziert. Alt oder nicht, die Dinger haben es immer noch drauf. Sie können gut einstecken und sogar das Doppelte austeilen, sprach Skirata in sich, als dieser sich an seine Dienstzeit in der Legion zurück erinnerte.

Hingegen sprach der Turianer immer noch nichts. Um seinen stummen Partner ein wenig näher kennen zu lernen, verwickelte der Ex-Legionär Vaardin in ein Gespräch. "Also Vaardin, erzählen sie doch ein wenig von sich... Warren sie in der Legion? ...Haben sie eine Familie oder Kinder?" fragte der Neuseeländer interessiert, dennoch hoffte er, dass der Alien nicht zuviel über sich berichtete, da der 58-Jährige unglaublich müde war, nicht desto trotz wollte er gegenüber seinem Begleiter nicht unhöfflich erscheinen. Der Alien wollte soeben den Mund öffnen, als Beide schließlich die Drunk Dancer erreichten. Optisch machte sein Frachter nicht gerade einen seriösen Eindruck, aber dafür war es zuverlässig. Dieses konnte man leider nur behaupten, wenn man das Schiff gut kannte und mit ihm geflogen ist.

Und genau das schien bei dem Turianer nicht der Fall zu sein, Bail entging nicht Vaardins Blick, als diesem sprichwörtlich die Kinnlade herunterfiel. "Tja... und das ist mein Baby, die Drunk Dancer. Denken sie jetzt nicht, dass dieses Schiff der reinste Schrotthaufen ist. Die alte Mühle hält mit allen anderen Schiffen der Galaxis in Sachen Überlichtgeschwindigkeit, in vollen Längen mit. Da ich persönlich ne ganze Menge Extras eingebaut habe." prallte und versuchte der alte Mann den Alien zu überzeugen. Dieser hatte sich aber, nach dem skeptischen Gesichtsausdruck abzulesen, schon seine eigenen Gedanken zur Drunk Dancer gemacht.

In der Tat, im Gegensatz zu den restlichen Raumern in der Bucht war Bails Frachter eher ein Museumsstück oder gar eine Antiquität. Mit einem aufgesetzten hämischen Lächeln, ließ der Ex-Legionär den schlechten Eindruck schnell aus der Welt schaffen. Hinter Vaardins Schulter, sahen die Augen des Neuseeländers in diesem Augenblick auch schon den ebenfalls kürzlich kennen gelernten Jungspunt, der in diesem Moment hinter dem Aufzugsschott der Andockbucht hervortrat.

Ahhh...unser Legions Top Gun ist auch schon da.


< ---- Vor der Drunk Dancer

15:52 Uhr

Vaardin Assurm
06.06.2009, 17:05
15:50 Uhr
GFL - Andockbuchten ->

Zusammen mit Bail Skirata, verließ Vaardin den Lift und ging an mehreren Schiffen der Legion vorbei.
Vaardin konnte nur schwer den Blick von dieser „Schrottmühle“ - wie die Menschen sagen würden – lassen als Sie davor standen, im vergleich zur Drunk Dancer war sein Transporter Purity in exzellentem Zustand.

"Tja... und das ist mein Baby, die Drunk Dancer. Denken sie jetzt nicht, dass dieses Schiff der reinste Schrotthaufen ist. Die alte Mühle hält mit allen anderen Schiffen der Galaxis in Sachen Überlichtgeschwindigkeit, in vollen Längen mit. Da ich persönlich ne ganze Menge Extras eingebaut habe." kam es von Bail. Vaardin kreuzte die Arme, „Und bleibt sie dabei in einem Stück?“ wandte er sich an den Menschen und machte eine kurze Pause. Statt eine Antwort zu geben lächelte Bail jedoch nur.

„Um auf ihre Frage zurückzukommen: Ich habe einen 4 Jährigen Sohn, seine Mutter starb bei dem Angriff der Geth auf die Citadel, ich ziehe ihn zusammen mit meinem Vater groß.“ Wieder machte der Turianer eine kurze Pause und sah wie der alte Mann in Gedanken zu sein schien. „Was ist mit ihnen? Haben sie Familie?“

15:52 Uhr
<-- vor der Drunk Dancer

Bail Skirata
07.06.2009, 17:17
GFL - Andockbucht >


15:52 Uhr

Langsam nährte sichJason der Drunk Dancer, allerdings dürfte dies noch eine Weile länger dauern, da Skiratas Schiff in der letzten Reihe, ganz hinten geparkt war. Um die Warterei zu verkürzen, ging Bail auf die Frage von Vaardin ein, ob er den eine Familie hätte "Sagen wir mal so..." fing der Neuseeländer nachdenkend an, da ihm die richtigen Worte für eine entzweite Familiegeschichte fehlten "... ich hatte eine Familie, ja. Ich und meine Frau haben uns vor langer Zeit getrennt. Der Grund war hauptsächlich, dass ich fast nie Daheim sein konnte. Trotzdem versuchte ich in jeder freien Sekunde für meine Tochter da zu sein."

Der 58-Jährige machte eine kleine Pause und starrte auf den metallischen Boden der Andockbucht. "Manchmal..." der Ex-Legionär hob den Kopf leicht und blickte dem Turianer direkt in die Augen. Bails Augen füllten sich dabei etwas mit Tränenflüssigkeit, wodurch seine Augen leicht glänzten. "...manchmal denke ich, ich habe nicht genug für mein Kind getan und ich..." Skirata konnte es selbst kaum glauben, er erzählte einem erst kürzlich kennengelernten - einer wild fremden Person seine persönliche Familiengeschichte. Über dieses Thema hat er bis jetzt mit niemand anders darüber geredet, nicht einmal mit seinem besten und langjährigen Freund Huttaro oder gar der lieblichen Vanessa.

Warum erzähle ich ihm das? ...Naja, immerhin hat er auch ein Kind, vielleicht versteht er mich, ging der alte Mann in sich und fuhr mit nachdenklichen Blick fort "...ich habe meiner Tochter eine normale Kindheit geschenkt …naja, wenigstens halbwegs normal. Wissen sie Vaardin, unsere Kinder sind das Wichtigste in der Galaxis, sie sind unsere Zukunft." Der alte Schmuggler drehte seinen Kopf zur Seite und wischte sich eine kleine Träne von der Wange und legte seinen rechten Arm auf die linke Schulter des Alien.

"Seien sie immer für ihr Kind da, Vaardin. Glauben sie mir, es wird ihnen eines Tages dafür danken." gab er ihm den Rat, von Vater zu Vater. Dem Turianer fiel diese Gefühlsschwankung von Skirata sicherlich auf, aber das war dem Ex-Legionär egal, diese Gefühle mussten endlich einmal raus. Zu lange waren sie in seinem Inneren gefangen, immer wieder hatte er sie unterdrückt, bis jetzt. Gespannt schaute er schließlich zurück auf die Plattform der Andockbucht, Jason war fast bei ihnen, als Bail plötzlich zwei ältere Gestalten aus dem Aufzugsschott kommen sah und sich mit schnellen Schritten nährten.

Aber das... Ohh nein, was macht den der Sarge und Buck hier???

Fragte sich der alte Mann verwundert und beobachtete die zwei ankommenden Neulinge, die beinahe den Legionär Jason eingeholt hatten.

15:53 Uhr

Jason Leonard Church
08.06.2009, 15:50
----> Sekundäres HQ der GFL

Citadel
GFL Andockbucht

15:53 Uhr

Gemächlich schlenderte Jason, nachdem er Skirata auf der Plattform entdeckt hatte, entgegen. Dieser hatte ihn anscheinend bereits entdeckt, allerdings sprach er nebenbei mit einem hoch aufragenden Turianer. Ob der wohl für die Wartung zuständig ist? überlegte Jason gerade als zwei Männer an ihm vorbeirauschten, die zielstrebig auf Skirata und dem Turianer zuhielten. Na, das sieht ja interessant aus, dachte sich Jason und beschleunigte seine Schritte, um nicht den Anschluss an den beiden zu verlieren. Seine Hand ruhte auf seiner Pistole.

Dem Blick von Skirata nach zu urteilen kannte er diese beiden Neuankömmlinge, allerdings ließ konnte man nicht aus dem Gesichtsausdruck schließen, ob die Bekanntschaft besonders positiv war. [i]Wer weiß, mit wem der alte Mann alles Probleme hatte oder sogar noch hat. Ich sollte lieber aufpassen, bevor hier noch irgendwer den Boden der Andockbucht mit seinen Innereien verschönert.

Jason nickte Bail als Begrüßung zu und wartete angespannt darauf, dass jemand das Wort ergriff.

15:54 Uhr

Vaardin Assurm
09.06.2009, 23:22
--->GFL – Andockbucht
15:53 Uhr

"Seien sie immer für ihr Kind da, Vaardin. Glauben sie mir, es wird ihnen eines Tages dafür danken." kam es vom Menschen, Vaardin sah ihn an sagte aber nichts sondern nickte nur, dann sah er wie Bail zur Plattform der Andockbucht, auf der sich ein anderer Mensch sich ihnen langsam näherte. Hinter dem Menschen waren noch zwei andere Personen, die auf Vaardin ebenfalls keinen guten Eindruck machten.
Als die 3 beim ihm und Bail angelangt waren musterte der Turianer die Neuankömmlinge noch einmal genau.

15:55 Uhr

Bail Skirata
10.06.2009, 17:49
GFL Andockbucht - Vor der Drunk Dancer >


15:55 Uhr

"Na, du hinterhältiges Schwein von einem Schwindler..." kam es äußerst provokant aus dem Mund eines der ankommenden Kollegen von Skirata. Hä, was is? "...hast wirklich Mut hier zu erscheinen, nach allem was du abgezogen hast." preschte der Sarge erneut dreist auf Bail ein. Die Atmosphäre füllte sich daraufhin mit dicker Luft, eine dunkle Ahnung überschattete den Neuseeländer. Buck Murdock, der links neben dem Sarge stand, schwieg und starrte lediglich den Turianer Vaardin scharf an. Gar nicht in der Lage zu realisieren, warum der Mann mit der Zigarre so wütend auf ihn war, hob der Ex-Legionär leicht seine Arme, zeigte mit den Fingern auf sich selbst und setzte einen Blick auf, der fragen wollte: 'Ich? Hab ich etwa was Schlimmes verbrochen?'

Mit einem flüchtigen Blick über die Schulter des Sarges, erblickte der 58-Jährige schließlich Jason, der die Situation höchst konzentriert verfolgte und seine Hand vorsichtshalber auf der Pistole ruhen ließ. Chuck! Was soll das?, fragte sich der alte Schmuggler selbst ungläubig und wollte gerade sprechen, als der Sarge langsam auf Bail zu kam. Dabei herrschte eine bedrückende Stille, jeder war aufs äußerste angespannt, da niemand wissen konnte was nun als nächstes geschehen würde. Der 1,90m große Chuck Connors, der seine blonden lichten Haare mit einer Art Gel zurückgekämmt hatte, stand nun keinen Meter von Skirata entfernt.

Der Ex-Legionär spannte seine Muskeln an, er rechnete mit einem Angriff.

Und da...

Aus dem Nichts heraus, schritt der Sarge in wenigen Sekundenbruchteilen blitzschnell zum Neuseeländer vor. Der alte Mann reagierte ebenfalls sofort und hob seine Fäuste zu einer Abwehrposition, aber da packte Chuck schon Skiratas Schultern und setzte ein überfreudiges Lächeln auf seine Wangen "Hey...ha ha ha, wie geht's dir den so du alter Pirat? Mensch...ist das ne Weile her wo wir uns das letzte Mal sahen....Man die Zeit vergeht, aber schön dich zu sehen Bail." kam es stolz und freundlich aus den Mundwinkeln des Sarges, dies beruhigte Skiratas Gemüht erheblich, da er anfangs dachte, das Chuck ihm ans Leder wolle. "Da haben wir dir ja einen Schrecken eingejagt, was? Hehehe." belustigte sich Buck, als er guter Laune fortsetzte "Du hättest Chuck sehen sollen, Bail. Seid wir die Nachricht bekommen haben, hat er sich die ganze Zeit überlegt, wie er dich am besten verarschen kann...hhmmm."

Noch etwas überrumpelt von Connors auftreten, fragte Bail interessiert und schritt ein Stück näher zum grün Uniformierten Buck "Nachricht? Was für eine Nachricht?" Auf die Frage des Ex-Legionärs hin, konnte sich der etwas kleiner gebaute Murdock keinen Reim machen und blickte stattdessen verdutzt zum Sarge. Dieser zog momentan an seiner Zigarre, hielt kurz inne, legte seine Hand auf die linke Schulter des Schmugglers und bemerkte etwas leiser "Hat Huttaro dir nicht bescheid gegeben? Wir sollen dir auf Antirumgon helfen, da du schon gute 10 Stunden Verspätung hast..." es herrschte eine kleine Pause, Vaardin und Jason fühlten sich etwas ausgegrenzt, was ihnen keiner verübeln konnte, aber wichtiger war, dass Jason seine Hand von der Waffe genommen hatte.

"...sag mal Bail, hat die Verzögerung was mit Cayannis und diesem aufgedeckten Drogendeal zu tun?" meinte der Sarge vorsichtig und wartete auf eine Reaktion seines Gegenübers. Mein Gott, was hat den Huttaro so angepisst, dass er gleich nach mir gucken lässt, regte sich der alte Mann innerlich auf und gab eine kurzbündige neutrale Antwort "Ja, dass mit Cayannis ist wahr..." unterbrach er sich und schaute hinüber zu Buck, diesem signalisierte er per Kopfbewegungen, Augenzwinkern und mit 2 gekreuzten Fingern, dass sich zwei nicht Angehörige der Schmuggler Allianz dieser Gruppe angehören. Ich muss Chuck und Murdock erstmal erklären was hier abläuft...ufff ich hoffe der hat jetzt mein Zeichen kapiert.

Zu Bails Erleichterung begriffen Buck und der Sarge schnell und improvisierten sogleich, "Ach wie unhöfflich von mir. Hi, ich bin Buck Murdock, ehemaliger Allianz Staff Commander der Alpha Beta Mondbasis." stellte dieser sich dem noch verwirrt aussehenden Turianer vor. Jason, der ebenfalls die ganze Zeit ruhig geblieben war, wurde nun vom Sarge kumpelhaft begrüßt "Chuck Connors, ehemaliger Sergeant der Legion. Aber nennen sie mich Sarge." und klopfte dem Legionären nach alter GFL-Manier feste auf die Schulter.

Der 58-Jährige war nun endgültig fertig mit den Nerven, da alles beinahe aufgeflogen wäre, na das kann ja was werden. Zum Glück wusste ich noch den Geheimcode...ach ja. Bail!!! Du wirst zu alt für diesen Scheiß.

15:57 Uhr

Vaardin Assurm
10.06.2009, 23:01
GFL- Andockbucht: vor der Drunk Dancer >

15:55 Uhr

Vaardin musterte die drei noch immer und blieb mit seinen Blicken einen moment lang auf der Pistole des GFL Offiziers kleben, fragend sah er ihn an sagte jedoch nichts und beobachtete die Situation weiter, ihm fiel auf wie einer der beiden ihn anstarrte und starrte mit dem selben Blick zurück.
Er wusste nicht was er von dieser situation halten sollte offenbar war der ältere von beiden auf Skirata wütend - warum auch immer.

Im nächsten moment änderte sich aber die Stimmung des Mannes und begrüßte Bail freudig. mhpf...Menschen ging es Vaardin durch den Kopf und rollte kaum merkbar mit den Augen entspannte sich jedoch langsam, der GFL-Mensch neben ihn schien sich ebenfalls zu entspannen da dieser seine Hand von der Pistole nahm.

Als sich einer der beiden bei Vaardin als Buck Murdock vorstellte blieb Vaardin vorerst stumm, er wusste immer noch nicht so recht was er von den beiden halten sollte. Vaardin hatte den leisen Verdacht das die beiden etwas mit Bails "Gemüselieferung" zu tun hatten, stellte sich dann jedoch ebenfalls vor "Vaardin Assurm."

15:57 Uhr

Jason Leonard Church
11.06.2009, 13:16
15:54 Uhr

Citadel
GFL Andockbucht

15:56 Uhr

Jason wusste nicht, was er von dieser abstrakten Situation halten sollte. Im einen Moment ging der eine noch bedrohlich auf Skirata zu, mit Beschuldigungen und zornigem Gesicht, im nächsten Moment lagen sich beide lachend in den Armen und begrüßten sich herzlich.

In Jasons Kopf ratterte es ununterbrochen, als er darüber philosophierte, was hier eigentlich gerade vor sich gegangen war. Und dann war da noch dieser Thurianer, bei dem es sich nun anscheinend doch nicht um einen Wartungstypen handelte. Bail scheint sich ja recht schnell Freunde zu machen. Den Rest der Unterhaltung von Bail und den anderen beiden Menschen bekam er nicht mit, denn er war damit beschäftigt, ernsthaft darüber nachzudenken, ob er nicht sein Heidentum ablegen sollte, denn das Schiff, was sich vor ihm befand, schien mit nicht mehr als Gottes Wille zusammengehalten zu werden.

Bevor er Bail fragen konnte, ob er ihn verarschen wolle, bekam er einen festen Schlag gegen die Schulter. Von diesem völlig überrascht machte er ein, zwei Schritte rückwärts. "Chuck Connors, ehemaliger Sergeant der Legion. Aber nennen sie mich Sarge“, sagte der Blonde Mensch mit den zurück gegelten Haaren an Jason gewand. Sarge… Dachte Jason und ein Stich der Trauer traf ihn. Aber er wollte sich nichts anmerken lassen, zwang sich zu einem Lächeln und sagte: „Einfach nur Jason.“ Nun wand sich Jason allerdings wieder an Bail: „Äh… könnten sie mir bitte erklären, was hier eigentlich gerade los ist?!“, dabei nickte er zum Thurianer und dem anderen Menschen, die sich gerade unterhielten.

15:57 Uhr

Bail Skirata
11.06.2009, 14:59
GFL Andockbucht - Vor der Drunk Dancer >


15:58 Uhr

Wie Bail es vermutet hatte, kam es den beiden Neulingen irgendwie merkwürdig vor. Gerade wie sich Buck und Chuck plötzlich verhielten, dann wollte Jason auch noch von Skirata wissen, was den hier gespielt werde. Zu diesen konnte der Ex-Legionär nur eines sagen und setzte ein breites Grinsen auf "Keine Sorge, dass sind alte Freunde von mir. Sie begleiten mich nach Antirumgon. Vertrauen sie mir Jason, die Zwei sind schwer in Ordnung..." "In Ordnung?..." kam es lachend vom Sarge, der auf einmal hinter dem Legionär erschien "Mein Junge, ich hab schon mehr als 30 Mal diesem alten Hund das leben retten müssen...Ich bin schwer in Ordnung, hehehe." kam es lachend aus Chuck heraus.

Der Neuseeländer neigte seinen Kopf zur Seite, hob das rechte Augenbraun an und korrigierte ihn prompt, mit einem Lächeln auf den Lippen "28 Mal!...Du hast mir 28 Mal das Leben gerettet. Die Sache auf Atreus Prime und Alma Ata...die zählen nicht." Chuck lächelte, zog an seiner Zigarre und protzte "Ja ja, der arme Booster war nie in Schwierigkeiten, hahaha." zugleich legte der Sarge seinen Arm kumpelhaft um Jason und zog ihn mit sich "Dann komm mal mit Junge, ich muss dir unbedingt ein paar GFL-Geschichten erzählen. Da ist mir so manches Missgeschick widerfahren, hehehe." überrumpelte er Jason und ging mit ihm an Bord der Drunk Dancer.

Währenddessen kam Buck auf Skirata zugelaufen, dieser meinte besorgt "Ein GFL Legionär und ein armer turianischer Hund sollen uns begleiten? Das ist nicht dein ernst. Was wenn die etw......" im selben Augenblick wurde er auch schon vom 58-Jährigen unterbrochen "Buck! Es wird nichts passieren, vertrau mir." besänftigte Bail seinen ungeduldigen Mitstreiter. "Na gut, ich hoffe du hast Recht." sprach der grün Uniformierte Mann und stieg ebenfalls in die Drunk Dancer.

"Vaardin!" nickte der alte Schmuggler dem Turianer zu, der immer noch an derselben Stelle stand wie vorher und skeptisch auf den Frachter starrte. "Machen sie sich keine Sorgen, dass Schiff ist in Topform. Und was meine zwei Freunde angeht, die sind ebenfalls sehr zuverlässig und hilfsbereit."

Der Ex-Legionär kam ein Stück näher an den Alien heran und bemerkte leise "Kein Wort über die Gemüselieferung, ok?"


16:00 Uhr

Vaardin Assurm
11.06.2009, 16:09
GFL Andockbucht – Vor der Drunk Dancer >

15:58 Uhr

Vaardin beobachtete die Situation weiter und versuchte aus den Freunden von Bail schlau zu werden. Während sich Chuck mit Jason ins innere der Drunk Dancer verzog und Buck wenig später folgte wandte sich Bail Skirata an Vaardin
"Machen sie sich keine Sorgen, dass Schiff ist in Topform. Und was meine zwei Freunde angeht, die sind ebenfalls sehr zuverlässig und hilfsbereit."

Was das Schiff anging war er noch skeptisch, ebenso was Bails Freunde anging. Dann wandte sich der alte Mann noch einmal an den Turianer "Kein Wort über die Gemüselieferung, ok?" Vaardin nickte dem Ex- Legionär grinsend zu und ging ein paar schritte auf die Dancer zu.
„Ich will ehrlich sein Bail, ihr Frachter macht mir auf gewisseweise Angst, ich würde mich wohler fühlen wenn wir mit meinem Transporter fliegen würden.“ Als antwort bekam er vom Ex - Legionär, welcher hinter ihm stand, nur ein amüsiertes lächeln und betrat nun ebenfalls den Frachter, der von innen vermutlich denselben eindruck auf Vaardin machte wie von Außen.


<---- Drunk Dancer

16:01 Uhr

Jason Leonard Church
12.06.2009, 15:40
----> GFL Andockbucht

Citadel
Drunk Dancer

16:04 Uhr

Einige Zeit lang erzählte Sarge Jason von seinen Erlebnissen bei der GFL, bis Bail, zusammen mit diesem Turianer, der sich ähnlich skeptisch wie Jason im Schiff umsah, an der Tür erschien.

„Ich muss mich eben mir Bail unterhalten“, sagte Jason kurz angebunden zu Sarge. Dieser nickte und meinte: „Von mir aus. Ich geh ins Cockpit und bereite alles für den Start vor.“ Er brummte leise vor sich hin, während er sich zurückzog. Jetzt will ich aber mal ein paar klare Antworten… Was wollen die ganzen Leute hier? Und vor allem dieser Turianer?!

Nachdem Jason Bail heran gewunken hatte, fragte er direkt: „Also noch mal von vorne… Was zum Teufel ist hier los? Was hat dieser Turianer hier zu suchen und wie kommt es, dass auf einmal diese beiden anderen aufgetaucht sind? Ich dachte, auf Antirumgon willst du einfach nur einen alten Freund besuchen?“ Er fragte das alles ohne einen vorwurfsvollen oder missbilligenden Unterton in der Stimme, denn er hatte bereits einen Hintergedanken, dass niemand, zumindest soweit Jason über Antirumgon Bescheid wusste, einfach nur auf diesen Planeten gehen würde um einen alten Freund zu besuchen. Es ging dort meist entweder ums Untertauchen oder um Geschäfte zu machen. Und Bail sah nicht nach einem Mann aus, der es nötig hätte, unterzutauchen. Und durch den Zuwachs des Turianers und der beiden Menschen hatte sich dieser Hintergedanke noch verstärkt. Zwar vertraute Jason dem alten Mann soweit, wie es in einer so kurzen Zeit möglich war, doch trotzdem wollte Jason wissen, was er zu erwarten hatte, zumindest ansatzweise.

16:06 Uhr

Juana Morales
08.03.2010, 22:36
Einstiegspost:

Die Citadel: Allianz-Andockbucht 12

Tag 3
21:40

Juana sah mit einer Mischung aus schwermut und wut der kleiner werdenden Punkten nach, die die gewaltigen Schubwerke der SSV Atlanta darstellte, bis sie schließlich im dichten Raumverkehr rund um die gigantische Raumstation schließlich nicht mehr auszumachen waren. Sie fühlte sich zurückgelassen."Mierda!" fluchte sie innerlich und überlegte, warum man sie als einzige ihres Squads hatte versetzten lassen. Luger, Smjolenka, Wibbes, sie alle befanden sich an Bord des Schiffes, dass in wenigen Minuten vermutlich eines der Massenportale wer weiß wohin nehmen würde. Juana hatte das Gefühl, die Situation wäre einfacher zu ertragen gewesen wenn sie wenigstens gewusst hätte wohin sie Versetzt werden sollte. Schlimm genug, dass sie seit dem Geth-Angriff aufgrund der Schäden der Atlanta auf der Citadel festsaß. Immerhin war es bis jetzt ganz lustig gewesen. Sie hatte zusammen mit ihren Kameraden den Zwangsurlaub genossen und ihren Sieg über die Geth ausgiebig gefeiert. Juana lächelte willkürlich als sie daran dachte, doch es verschwand sogleich als sie daran dachte, dass sie ihre Freunde womöglich nie wiedersehen würde. Sie hatten sich nichtmal ordentlich verabschieden können. Vor 8 Stunden hatten ihre Kameraden die Nachricht erhalten, dass die SSV Atlanta repariert waren und sie sich Abmarschbereit machen sollten. Juana hatte zur gleichen Zeit einen Versetzungsbefehl erhalten, ohne Angabe wohin sie versetzt werden würde.
Juana löste ihren Blick vom ewigen hin und her der Raumschiffe und wandte sich zum Luft. "Zurückgelassen, wie ein unschönes Gepäckstück, bei dem man nicht so recht weiß, was damit anzufangen sei" dachte Juana bei sich und entschied ihre Selbstzweifel im Flux bei irgendwas alkoholischen zu ertränken.

Die Citadel: Das Flux ----->

Elliott MacTavish
09.03.2010, 22:08
Citadel
Allianz-Andockbucht 16

18:48 Uhr

Voller ungeduld wartete Elliott vor der Allianz-Andockbucht 16 auf
den Piloten seines Shuttles. Da er weder über ein Raumschiff verfügte und ein mieserabler Pilot ist, hat ihm das Allianz-Geheimdienst den Piloten und Agenten Stanley Swanson
zur verfügung gestellt der ihn nach Omega fliegen sollte.

"Wo bleibt den der Typ?", fragte er sich und kratzte sich dabei am Kopf.
"Er sollte sich besser eine gute Ausrede einfallen lassen!"
Plötzlich sah er einen düren, blassen Mann mit zerzausten Haaren, der auf ihn zulief.
"Tut mir leid Chief!", sagte er. Der man holte tief Luft und hielt Elliott die Hand entgegen.
"Ich bin Stanley Swanson, aber Sie können mich Stan nennen."

Elliott sah Ihn an und dachte sich schon das es ein sehr langer Flug wird.
"Chief MacTavish.", entgegnete er und schüttelte ihm die Hand.
"Ich nehme an man hat Ihnen alles über die Mission berichtet?", fragte er.
"Ja Sir! Ich soll Sie nach Omega fliegen und Ihnen helfen den Informanten mit dem Decknamen Sisk schnappen und Ihn dann zur Citadel zurück bringen."
"Bringen Sie mich einfach nach Omega und ich erledige den Rest!", entgenete Elliott mit kalter Stimme und ging in das Shuttle. Stan seufzte stark und folgte ihm. Kurz darauf startete die Longeagle und flog ins All.

18:58 Uhr

---> Longeagle

Kathleen Benedict
24.03.2010, 19:12
<--- Shuttle der SSV Tokyo, 10:00

Ihre Augen brauchten einen Moment um sich an blendende Licht der Flamme aus dem Feuerzeug zu gewöhnen. Und mit dem ersten feinen, blauen Dunst der aufstieg nahm sie einen Zug. Tief und inhalierend. Mit einer geschickten Bewegung ließ sie das Feuerzeug wieder zuklappen und steckte es sich in die Hosentasche zurück. Klemmte sich die Zigarette zwischen dien linken Zeige- und Mittelfinger, führt den Glimmstängel von den Lippen weg. Für einen kurzen Moment fühlte sie noch wie das feine Papier an ihrer Haut kleben blieb.

Neska genoss das beißende Gefühl des Rauches in ihren Lungen. Hielt die Luft für einen Moment an und atmete dann die letzten Rest in die kühle Luft der Andockbucht aus. Unterdrückte ein Gähnen und legte schließlich den Kopf in den Nacken. Rollte mit den Schultern um das Gefühl der Verspannung zu lockern. "Wenn ich eines an intergalaktischen Flügen hasse, dann ist es das Rauchverbot."
"Ma'am?" Kathleen machte sich nicht die Mühe und hob den Kopf aus dem Nacken wieder hoch. Stattdessen öffnete sie die Augen, die sie wenige Augenblicke zuvor geschlossen hatte und ließ sie in den Augenwinkel gleiten. Betrachtete das junge Bürschchen das sie angesprochen hatte. Ein Lieutnant, ihr unbekannt und es kratzte sie auch nicht. Aber er schien hier zu dem Laden zu gehören.

Seine Schritte waren Selbstbewusst und er tat sie ohne große Aufmerksamkeit auf seinen Weg zu lenken. Er kannte sich also hier aus und fühlte sich wohl. "Hm?" war die einzige Antwort die er bekam. "Rauchen ist hier nicht gestattet." Die Frau hob als erneute Antwort diesmal nur die Augenbrauen und schniefte kurz. Leckte sich über die Lippen während sie ihn weiter musterte und einen erneuten Zug an der Zigarette nahm.
"Hm."
Der Offizier blieb neben ihr stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Versuchte seine Autorität mit einem starrenden Blick zu unterstreichen. "Zeigen sie mir Ihre Ausweispapiere." forderte er schließlich.

Natürlich. Zivilkleidung hatte auch ihre Nachteile. Neskas Antwort war ein amüsiertes Lächeln und sie nahm einen dritten Zug, den sie in die letzten Ecken ihrer Lunge beförderte und der Gier ihres Körpers Befriedigung verschaffte. Dann hob sie den Kopf wieder gerade vor, straffte ihre Haltung und lächelte. Ließ ihre Zigarette fallen und trat sie aus, nur um dann mit der gerade freigewordenen Hand ihren Rucksack auf zu heben.
Sie warf sich ihn über die Schulter und nahm in der ganzen Zeit den Blick nicht von dem anderen Soldaten. "Schon gut, Junge." sie tätschelte ihm mit der rechten Hand die Wange und atmete ihm dabei den Rauch ins Gesicht. "Ich hatte eh nicht vor, ewig hier zu stehen."

Dem Offizier fielen dabei praktisch als erstes die beiden Lederarmbänder auf die sie um das rechte Handgelenk gebunden trug. Dann der Rosenkranz aus rotem und schwarzen Holz, den sie neben den Bändern um das Handgelenk gewickelt hatte.
Noch bevor er sich erholt hatte von dieser unglaublichen Untergrabung seiner Autorität, hatte sie schon die ersten Schritte in Richtung des Ausganges gemacht. Der Junge schüttelte den Kopf und blinzelte. Im Geiste hörte er schon das Gelächter seiner Untergebenen beim nächsten Kaffee. "MOMENT!" brüllte er und setzte dann zu einigen schnellen Schritte an um die Frau einzuholen die nicht daran zu denken schien stehen zu bleiben.

"Hey!" Er holte sie schließlich ein. "Hören Sie schlecht?!" Er packte sie an der Schulter, zumindest versuchte er es. Aber ihre Schulter glitt unter seinem Griff nach unten weg und sie setzte ihren Weg fort, fingerte dabei geschickt ein Lederetui aus der hinteren Hosentasche. Klappte es auf und hielt es dem jungen Mann direkt unter die Nase. Sogar so nah das er den Kopf zurücknehmen musste um ihren Ausweis zu lesen.
Aus den Augenwinkeln erkannte sie beiläufig wie er die Augen zusammenkniff und die Lippen beim lesen bewegte.
"Ihnen ist klar das sie die Lippen beim lesen bewegen oder?" fragte sie direkt heraus und blieb stehen.
Was beiläufig dazu führte das er diesmal an ihr vorbei ging um dann ein paar Schritte zurück zu machen.

Neska kniff die Augen zusammen und simulierte sein Gesicht. Las seinen Namen von der Brust ab und bewegte dabei die Lippen. Dann sah sie wieder hoch. "Also B Punkt Edwin. Da Sie ja jetzt wissen, wer vor Ihnen steht. Wie wäre es mit einem kleinen Salut und einer kleinen Staubwolke."
Der junge Lieutnant schüttelte sich sichtlich und salutierte. Nur um dann verwirrt aus der Feinrippunterwäsche 'Marke Militär Extra Unbequem' zu kucken. "Ähhh."
"Ja sehr intelligenter Kommentar. Es fehlt die kleine Staubwolke." Sie sahen sich eine Weile direkt an. Und Neska merkte das er keine Ahnung hatte was sie von ihm erwartete. "Ich meinte damit Ihren Abgang im Eiltempo, hm?" Das Nicken an ihm vorbei unterstrich ihre Aufforderung.

Der Mann brauchte noch einen Moment und trabte dann wieder ab. Sie sah ihm noch einen Moment hinterher und schniefte mit der Nase. "Depp." Noch ein Kopfschütteln dann machte Kathleen sich auf den Weg aus der Andockbucht. Sie passierte die beiden Wachen. Ließ ihren Blick schweifen.

Kein Wagen. Weit und breit. "Toll." ein weiteres Umsehen, brachte dann auch keine besondere Überraschung. "Großartig." Sie seufzte und rückte ihren Rucksack zurecht. Nahm einen neue Zigarette aus der Schachtel. Zündete sie sich wieder an und inhalierte einen Moment. "Einfach großartig." An ihr schwirrte ein hibbeliger Salarianer vorbei, der vor sich hin murmelte. Und Neska wandte ihre Aufmerksamkeit das erstemal der gewaltigen Menge an Lebewesen zu. Es war das von ihr schon fast verdrängte wilde Getümmel. 'Jetzt weiß ich wieder was ich nicht vermisst habe. Laut sagte sie dann allerdings. "Bene. Dann wollen wir mal." Sie schnalzte mit der Zunge und ließ dann das Ende des Rosenkranzes, das zwischen ihren Fingern der rechten Hand lag, im Kreis rotieren.
Bescherte dem Sohn Gottes auf dem kleinen Metallkreuz eine wilde Volksfestfahrt.

Die Kippe noch zwischen den Fingern winkte sie sich an Shuttle heran und warf den Rucksack auf den Rücksitz. "Rauchen verboten." grummelte es vom Fahrersitz und Neska ließ die Schultern hängen, sowie die Zigarette noch draußen fallen. "Merda." grummelte sie und glitt auf die Ledersitze. Überschlug die Beine und sah über den Rückspiegel den Mann an.
"Zu den Märkten. Das Four-Seasons."
"Sicher doch."

---> Four-Season, die Obere Märkte, 10:11

Sarah Cathryn Farnsworth
02.04.2010, 18:37
Einstiegspost

Die Citadel: Allianzandockbucht
Tag 3; 19:15

Es gehörte zu den Privilegien als Captain eines Allianzraumschiffs auch mit privaten Personentransportern bei den zur Allianz gehörenden Andockbuchten landen zu dürfen. Sarah musste nochmals kurz grinsen. Der Pilot des Transporters hatte sie einfach zu ungläubig angesehen, als sie die Autorisierung für die Landung vom Allianztower einholte und sich dabei als Captain zu erkennen gab. Gut gelaunt zog sie ihren Trolley hinter sich her. Das Gepäcksstück war jetzt um einiges schwerer als bei ihrer Abreise, denn Sarah hatte eine kleine Überraschung mitgebracht.

Es war schon einige Monate her, dass sie zuletzt die Erde besucht hatte und wie immer ist in der Zeit viel geschehen. Paul Farnsworth, ihr Vater, hatte voller Stolz berichtet, dass er dieses Jahr die Moderation die neuseeländische Fernsehübertragung des Ironman-Wettbewerbs moderieren durfte, während ihre Mutter nur mit den Augen gerollt hatte. Vermutlich sprach er schon seit Wochen von nichts anderen mehr. Somit war Sarahs Besuch für Anna doppelt erfreulich, denn so kam Paul auch wieder auf andere Gedanken.

Als Sarah einmal in der Stadt besucht hatte, war sie an einer Auslage vorbei gekommen, dessen Laden maßstabgetreue Modelle zu verschiedensten Dingen angeboten hatte. Doch richtig ins Auge gesprungen war ihr ein 1:100 Modell der SR-1 Normandy. Sarah hatte den Bausatz und alles was man dazu benötigte, gekauft. Denn der XO der SSV Lyndanisse, Staff Commander Mario Logan, schwärmte schon seit er die Normandy beim Citadel Blitz gesehen hatte von der Fregatte. Und da Sarah beim letzten Kartenspiel gewaltig verloren hatte, war sie ihm noch etwas schuldig. Das war die Überraschung, die sie mit sich schleppte.

Sarah bog um eine Ecke und konnte wenige Meter vor sich auch den letzten Kontrollposten, der sie noch von der Lyndanisse trennte, erkennen. Mit gezielten Schritten hielt der Captain auf den Durchgang, der sowohl sie, als auch ihr Gepäckstück durchleuchten würde, zu. Zwei Allianzsoldaten standen daneben, bereit jeden aufzuhalten, der sich unbefugt Zutritt verschaffen wollte. Die beiden warfen sich kurz einen skeptischen Blick zu, als Sarah dahermarschiert kam. Das war der Nachteil, wenn man Jeans und eine weiße Bluse anstelle der Uniform trug. Doch sie hatte sich daran gewöhnt und die Vorteile überwogen für sie weit mehr. Ihre Uniform würde Sarah erst knapp in zehn Stunden zu Dienstbeginn wieder anziehen.

„Ma’am, weisen Sie sich bitte aus.“, befahl einer der beiden Soldaten und stellte sich ihr in den Weg. Seine Stimmlage war eiskalt und man konnte ihm ansehen, dass er damit rechnete, eine Zivilistin zu verjagen.
„Natürlich.“, entgegnete Sarah freundlich aber bestimmt. Sie holte mit ihrer Hand das Ausweistäschchen aus der Jeanshose und hielt die entsprechende Chipkarte dem Soldaten hin, der kurz mit seinem Omnitool den Ausweis auf Authentizität überprüfte. Man konnte sehen, wie ihm für einen Moment die Gesichtszüge entgleisten, doch er fing sich schnell wieder. Der Mann trat einen Schritt zur Seite und salutierte. „Sie dürfen passieren, Captain Farnsworth.“

Sarah steckte ihren Ausweis wieder ein und griff nach dem Trolley. „Vielen Dank.“, sprach sie zu dem Soldaten, der noch immer dastand, als hätte er einen Besen verschluckt. Dann ging sie weiter, innerlich amüsierte sie sich jedoch über den Kerl. In seiner Aufregung hatte er wohl vergessen, dass Offiziere in zivil nicht mit einer Ehrbezeigung begrüßt werden. Vor ihre teilte sich schließlich der Weg in mehrere Richtungen auf. Ein kurzer Blick auf die Anzeigetafel wies ihr dann den richtigen Weg.

Wenig später trat Sarah auf den Steg hinaus und sah die überholte Fregatte, die wie ein völlig neues Raumschiff glänzte. Sie stieß einen leisen, anerkennenden Blick aus und näherte sich der Luftschleuse. Kurz davor blieb sie stehen und tastete mit ihrer freien Hand die Außenhülle ab. Ihre Finger spürten das poröse Material der ablativen Armierung.
„Na, da haben sie dich wieder topfit gemacht, altes Mädchen.“, murmelte sie vor sich hin und betrat endlich die Fregatte. Die Dekontaminierung war rasch abgeschlossen und die letzte Tür öffnete sich.

Wenige Schritte später stand sie vor der Operationszentrale. Teile der Crew arbeiteten bereits unter Hochdruck, um die letzten Systeme zu checken oder um sich mit der neuen Software vertraut zu machen. Ein Mann, etwa vierzig Jahre alt, mit schwarzen Haaren und umstrittenen Dreitagebart blickte auf und erkannte sie. „Captain auf dem Deck!“, brüllte er dann, etwas lauter und etwas enthusiastischer als im Militär normal üblich. Die anderen anwesenden Leute der Crew fuhren erschreckt hoch und nahmen augenblicklich Haltung an, was dem schwarzhaarigen Mann zum Lachen brachte. „Hi Sarah.“, grüßte er sie dann locker und sein Lächeln wurde noch breiter.

„Hallo Mario.“, grüßte der Captain zurück und freute sich ebenfalls auf das Wiedersehen. Sie zog tief die Luft ein. Trotz der Überholung unverwechselbar, sie war wieder zuhause auf der SSV Lyndanisse. „Rührt euch, der Captain ist ja noch gar nicht im Dienst.“, gab der XO von sich und trat zu Sarah. Die beiden schüttelten die Hände und Mario griff sofort nach ihrem Torlley. „Nach Ihnen, Ma… Hast du Steine eingekauft?“

„Nein, aber etwas Großes.“, meinte Sarah lachend, während sie zu ihrem Quartier gingen. „Aber nicht für mich.“, fügte sie noch hinzu und zwinkerte dem XO kurz zu. Doch dann wurde ihr Ausdruck ernster. „Wie geht’s der Lady?“
„Wie immer. Sie amüsiert sich mit dem Sohnemann und verprasst meine hart verdienten Credits.“, entgegnete Mario, der jedoch genau wusste, dass Sarah nach der Fregatte gefragt hatte. Sie sah ihm mit einen nicht ernst gemeinten, qualvollen Blick an.

„Ach, der Lady.“, meinte er dann, wurde aber selbst ernster. „Ich würde sagen, so gut wie noch nie. Die haben in den paar Tagen echt alles auseinandergenommen und anders wieder zusammengebaut. Es gibt zwar noch ein Problem mit den Sensoren, aber das sollte bis zu unserem Abflug behoben sein.“
„Sollte es, ja.“, erwiderte Sarah. Sie vermutete, dass die Lyndanisse wieder auf Erkundungsreise geschickt werden würde und absolut präzise funktionierende Scanner waren dafür unabdinglich. „Sonst noch eine äußerst wichtige Modifikation, von der ich wissen muss?“

Mittlerweile waren sie bei ihrem Quartier angekommen, Sarah betätigte den Türöffner, ging hinein und deutete, dass Mario mitkommen sollte. „Der FTL-Antrieb hat neue Injektoren bekommen. Dreizehn Prozent weniger Wärmeentwicklung und eben genauso viele Prozent mehr Reichweite. Mehr dazu kann dir sicher Stent erzählen, sofern er irgendwann wieder einmal aus dem Maschinenraum rauskommt.“

Der XO parkte den Trolley vor dem Spind. „Das klingt gut. Sehr gut sogar.“, meinte Sarah anerkennend und öffnete ihr Gepäcksstück. „Schließ mal kurz deine Augen.“ Mario war von dem plötzlichen Themenwechsel überrumpelt, tat aber wie geheißen. Sarah zog die Schachtel des Normandy-Modellbausatzes, welche mindestens ein Drittel des Platzes eingenommen hatte, hervor und hielt sie vor sich. „Augen auf!“

Der schwarzhaarige Mann blinzelte kurz und riss dann die Augen weit auf. „Das…“, stammelte er. „…ist für dich.“, beendete Sarah seinen angefangen Satz und drückte dem verdutzten XO die Schachtel in die Hand. „Ich war dir nach unserer letzten Partie noch etwas schuldig.“ Sie zuckte leicht mit den Schultern. „Vielleicht sind noch ein paar Zinsen mit drin. Ich hoffe sie gefällt dir.“

„Das ist… unglaublich. Ich danke dir, Sarah.“ Er wollte sie kurz umarmen, doch die große Schachtel in seinen Händen hinderte ihn daran und somit gab er für einen Moment einen recht komischen Anblick ab. „Schon gut.“, lachte Sarah. „Ich werde mich mal auf den aktuellen Stand bringen. Komm einfach später vorbei, sagen wir in… fünfzehn Minuten. Vielleicht haben wir schon neue Befehle erhalten.“

Mario bedankte sich nochmals und verschwand dann aus dem Quartier. „Boah, Commander, was haben Sie…“, hörte Sarah noch eine weitere Stimme, bis sich die Tür hinter dem XO schloss. Dann lies sie sich auf ihren Stuhl sinken, aktivierte ihr Terminal und loggte sich ein. Es waren einige neue Nachrichten eingetroffen, doch eine fiel besonders auf. Sie war erst kürzlich eingetroffen, mit hoher Dringlichkeit gekennzeichnet und kam vom Allianzkommando. Sarah öffnete die Nachricht und gab nochmals einen Autorisierungscode ein.

Sarah Cathryn Farnsworth
02.04.2010, 20:45
Die Citadel: Allianzandockbucht
SSV Lyndanisse
19:27

Sarah las die Nachricht und ihre gute Laune war mit einem Schlag verflogen. Tatsächlich waren es neue Befehle, aber nicht für die SSV Lyndanisse, sondern für sie, Captain Farnsworth persönlich. Sie wurde auf ein anderes Raumschiff versetzt. Obendrein wirkte es so, als wäre der Befehl relativ hastig ausgestellt worden, denn die Nachricht beinhaltete nicht einmal die Bezeichnung des neuen Raumschiffs. Admiral Belikov bat umgehend um ein persönliches Gespräch, bei dem er ihr alles Weitere erklären würde.

Enttäuscht sprang Sarah vom Stuhl auf und ging ein paar Schritte auf und ab. Doch schnell schwang die Enttäuschung in Wut und Verwirrung um. Was glaubte das Allianzkommando oder Admiral Belikov überhaupt? Sie hatte sich in ihrer langjährigen Dienstzeit nie etwas zu schulden kommen lassen, also warum sollte sie von einen Moment auf den anderen versetzt werden? Warum sollte sie die Lyndanisse verlassen, wo sie doch gerade erst überholt wurde. Sarah fühlte sich unfair behandelt. Sehr unfair.

Und was machte dieser Oberschlaumeier von einem Admiral überhaupt auf der Citadel? Eigentlich sollte er ja auf der SSV Aconcagua sein und nicht hier. Sarah konnte sich keinen Reim darauf machen, doch Belikov würde etwas zu hören bekommen. Der einzige logische Schluss war, dass er sie als XO auf irgendeinen Kreuzer haben wollte, der ihm zugeteilt wurde. Doch sie hatte absolut kein Interesse daran irgendjemanden hinterher zu arbeiten. Nicht nachdem sie vier Jahre lang selbst eine Fregatte kommandierte. Überdies noch recht erfolgreich, wie ihr immer wieder mitgeteilt wurde.

Der Captain setzte sich wieder an den Schreibtisch. Die nächste Sache, die sie verwirrte, war, dass sie nicht einmal gegenüber ihrer Crew etwas über die Versetzung verlauten lassen durfte. Sarah fühlte sich, als hätte ihr irgendjemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Ein tiefer Atemzug beruhigte sie wieder ein wenig, dann wählte die das Allianz-Kommando und stellte eine Sprechverbindung her.

„Systems Alliance, Citadel Department.“, meldete sich eine junge weibliche Stimme. „Sie sprechen mit Lieut…“ „Ist Admiral Belikov hier?“, unterbrach Sarah den jungen Lieutenant. „Äh, wer will das wissen?“
„Captain Sarah Cathryn Farnsworth! Tango Alpha Sieben Vier Neun Charlie.“, entgegnete sie, da sie das weitere Spielchen bereits kannte. Es dauerte einen Moment, doch dann meldete sich der Lieutenant wieder. „Ja Ma’am. Er ist…“

„Gut, dann sagen Sie ihm, dass ich in dreißig Minuten im HQ sein werde.“, unterbrach Sarah nochmals. „Wenn er mich noch treffen will, sollte er auch da sein.“ Daraufhin vernahm Sarah einen leisen Seufzer vom anderen Ende. „Ja, Ma’am. Ich tue was ich kann.“
„Ich hoffe, das reicht.“, schloss sie das Gespräch mit kühlen Worten ab. Sarah hatte keine Lust, sich länger mit der Telefonkriegerin abzumühen.

Erneut stand sie auf und ging ein paar Schritte durch das Quartier. Dabei fiel ihr Blick auf das noch offene Gepäckstück. Beim Admiral konnte sie kaum in zivil erscheinen, also fischte sie eine Uniform heraus und zog sie an. Gerade als sie ihre Haare wieder bändigen wollte, klopfte es. Sie bat den Besucher, Commander Logan, herein.
„Uh, Probleme?“, fragte der XO sofort. Mario kannte Sarah gut genug, um zu erkennen, dass bei ihr etwas nicht in Ordnung war. Doch sie ignorierte seine Frage und stellte ihrerseits eine. „Was macht Belikov hier auf der Citadel?“

„Admiral Belikov?“, fragte Mario zur Sicherheit nach und sie nickte, nachdem sie ihre Haare wieder zusammengebunden hatte. „Ich fürchte, das weiß niemand so genau. Er ist gestern mit der Aconcagua angekommen. Hat ziemlich viel Aufsehen erregt, das Ganze. Er kam von Elysium glaube ich. Da gab es irgendwelche Schwierigkeiten.“
„Kaum bin ich ein paar Tage weg, spielen alle verrückt.“, murmelte Sarah. „Er will mich sprechen.“, sprach sie dann wieder laut, um den XO kurz aufzuklären. Mehr konnte oder besser gesagt, durfte sie ihm nicht mitteilen. „Klingt… interessant.“, meinte der Commander, doch Sarah schüttelte den Kopf.

„Alles klar, Schweigegelübde.“, erriet er sofort. Sarah ging auf ihn zu und klopfte ihm kurz auf die Schulter. „Halten Sie die Stellung bis ich wieder da bin, Commander.“ Sie verließ ihr Quartier und Mario folgte ihr bis zur Ops. „Aye, Ma’am!“ Kurz darauf verließ Captain Farnsworth die SSV Lyndanisse wieder und machte sich auf, um den Admiral persönlich zu treffen.

Die Citadel: Allianzkommando ----->

Sarah Cathryn Farnsworth
03.04.2010, 23:53
<----- Die Citadel: Allianzkommando

Die Citadel: Allianzandockbucht
SSV Lyndanisse
20:31

Als Sarah die Lyndanisse wieder betrat hatte sie sich soweit mit der Situation abgefunden. Dass es sie störte, daran konnte sie nichts ändern, aber sie würde versuchen das Beste daraus zu machen. Zumindest gab es eine gute Nachricht, denn Mario Logan würde befördert werden und Sarah hielt ihn für fähig genug, die Lyndanisse zu kommandieren. Mittlerweile war es auf der Ops relativ ruhig geworden, nur noch der Navigator war hier. Da die Fregatte noch nicht im Einsatz war, hatte der Großteil der Crew noch eine Nacht Dienstfrei.

Der XN grüßte Sarah und sie ging wieder in ihr Quartier. Wieder alleine und abgeschottet von der Umwelt ließ sie sich am Schreibtisch nieder und stützte die Arme mit den Ellebogen auf dem Tisch ab, während sie ihr Gesicht in den Handflächen verbarg. Natürlich würde Sarah dem Befehl mit vollem Einsatz nachkommen und natürlich würde sie Anderen – Fremden – gegenüber nie ein Wort verlieren, wie sehr es sie schmerzte ihre Crew zu verlassen. Sarah wusste immer schon, dass dieser Moment eines Tages kommen würde, aber sie war bisher der Meinung, dass sie bereits mehrere Tage oder sogar Wochen vorher darüber informiert werden würde.

Aber es kam wie üblich alles anders, als man dachte. Sarah gab sich einen Ruck und aktivierte ihr Terminal. Tatsächlich hatte Belikov ihr bereits den Zugang zu den Dossiers der Midway-Crew und auch zum Missionsprofil geschickt. Eine weitere Nachricht enthielt die Information, dass sie ihrer jetzigen Crew auch mitteilen durfte, dass sie auf die Midway versetzt wird – ohne jedoch irgendetwas über die Mission zu verraten.

Daraufhin kontaktierte sie ihren ersten Offizier, der sich in seinem Quartier aufhielt und bat ihn zu sich. Commander Logan trat kurz danach ein und Sarah deutete auf den Stuhl, welcher ihr gegenüber stand. „Und?“, meinte Mario zu ihr.
„Ich werde morgen auf die SSV Midway versetzt.“, eröffnete sie ihm direkt und sein Gesicht zeigte denselben Ausdruck der Überraschung und Verwirrtheit, die sie anfangs verspürt hatte. „Das ist ein Scherz, oder?“, fragte Mario.

„Ich wünschte es wäre so.“, seufzte Sarah. „Aber ich kann nichts dagegen machen.“ Etwas hilflos zuckte sie mit den Schultern. „Die Midway…“, murmelte der XO. „Das ist doch das Schwesterschiff der Normandy. Ein gutes Schiff. Besser als die Lyndanisse, selbst nach der Überholung. Du hast dir das verdient!“ Mario hatte die angenehme Gabe bei jeder Sache das Positive zu sehen.

Als Sarah nichts darauf erwiderte, fuhr er fort: „Weißt du schon was mit der Lyndanisse passieren wird?“ Sie sah ihn an und ein kurzes Lächeln zuckte über ihre Lippen. Zumindest eine wirklich gute Nachricht für den XO. „Ja, du wirst mein Nachfolger. Gratulation Captain in spe!“
„Oh?“, rutschte es Mario heraus, aber seine Miene hellte sich ein wenig auf. „Du hast dir das verdient.“, wiederholte Sarah seine Worte von vorhin. „Wirklich! Morgen wird das ganze offiziell. Darum bitte ich dich, dass du die gesamte Crew morgen um null neunhundert im Hangar versammelst.“ Der Hangar war der größte zusammenhängende Raum der Lyndanisse und so war es am Geschicktesten, die Crew dort zu versammeln.

„Aye.“, bestätigte Mario. „Du hast jetzt bestimmt viel zu tun, aber vielleicht hast du Zeit, dass wir mit einigen der Crew noch einen letzten Abend verbringen.“, fügte er noch hinzu. Sarah hatte schon darüber nachgedacht und konnte somit direkt antworten. „Ja, ich will mir noch ein paar Sachen ansehen, aber dann hätte ich Zeit. Sagen wir so um zehn. Ich will jedoch nicht, dass bereits jemand anders aus der Crew von meiner Versetzung erfährt. Die Mission der Midway ist ziemlich geheim und niemand sollte darüber spekuliert wird. Also nur wir zwei.“ Sarah machte eine kurze Pause. „Das ist vorerst alle. Wir sehen uns dann später.“

„In Ordnung. Also dann bis später“, verabschiedete sich der XO und nachdem er ihr Quartier verlassen hatte, zog sie sich um. Sie hatte momentan keinen Dienst, also gab es auch keinen Grund, die Uniform länger zu tragen. Anschließend setzte Sarah sich wieder an das Terminal und öffnete die Dossiers, die ihr Belikov zugesandt hatte. Vor allem interessierte sie sich für Curtis, Weber und Johnson, die drei, die der Admiral bereits beim Namen genannt hatte.

Sarah Cathryn Farnsworth
04.04.2010, 23:08
Die Citadel: Allianzandockbucht
SSV Lyndanisse
21:55

Es klopfte wieder an Sarahs Quartier und erst jetzt bemerkte sie, dass bereits eineinhalb Stunden vergangen waren. In der Zwischenzeit hatte sie sich durch fast alle Dossiers gearbeitet und auch das Missionsprofil der Midway grob angesehen. Sarah aktivierte den Zugriffsschutz für ihr Terminal und ging zur Tür, wo Mario auf sie wartete.

„Wohin willst du gehen?“, fragte der XO sie, nachdem die beiden die Fregatte verlassen hatten. Sarah überlegte einen kurzen Augenblick, bevor sie antwortete. „Ich denke das Flux wäre ein guter Anfang.“, meinte sie dann und er war mit der Wahl einverstanden. Um Zeit zu sparen organisierten sie ein Rapid Transit Taxi, welches sie fast direkt zum Eingang des Etablissements bringen würde.

Unterwegs plauderten und lachten sie viel über die gemeinsame Vergangenheit. Sarah fand heraus, dass sich Mario auch wirklich auf das Kommando freute, obwohl er natürlich gerne weiterhin mit Sarah zusammenarbeiten würde.

Es dauerte keine zehn Minuten, bis das Taxi anhielt. Sarah beglich die Rechnung und die beiden stiegen aus.

22:06

Die Citadel: Das Flux ----->

Calliope Morgan
21.04.2010, 15:20
Die Citadel: Allianzandockbucht
Anlegestelle der SSV Saratoga
SSV Saratoga
20:55 Uhr

Captain Saitou erwartete die junge Offizierin auf der Brücke der SSV Saratoga, wie immer in die sauberste ihrer Uniformen gekleidet, wie immer mit jenem Ausdruck von Freundlichkeit und Strenge auf dem Gesicht, der deutlicher als jedes Wort ihre Einstellung verriet.

Als die dunklen Augen des Captains Calliope Morgan erblickten, lächelte dieser kurz, obwohl es eher ein Schatten eines Lächeln war, denn Captain Saitou hielt nicht viel von überschwänglichen Gefühlsregungen – eine Eigenschaft, die Callie an ihrem Captain schätzte, hielt sie es doch ähnlich.

„Gut, dass Sie da sind, Lieutenant“, begann der Captain sofort ohne Umschweife, diese Direktheit war ebenfalls etwas, das Callie zu schätzen wusste. „Ich muss mit Ihnen etwas besprechen. Und ich fürchte, es wird Ihnen nicht gefallen.“

Captain Saitou machte eine bedeutungsschwere Pause, als wolle sie ihrem jungen Offizier dadurch auf das Unvermeidliche vorbereiten, ehe sie fortfuhr:

„Lieutenant – es fällt mir nicht leicht, Ihnen das zu sagen, aber vor kurzem kam ein Versetzungsbefehl für Sie. Sie werden von der SSV Saratoga abgezogen und einem anderen Schiff zugeteilt.“

Was? Für Sekunden weigerte sich Callies Verstand, diese schockierende Neuigkeit in vollem Umfang zu begreifen. Doch nach außen hin blieb die 31 Jährige ruhig. Ihre Stimme klang fest, als sie fragte:

„Wissen Sie, wohin man mich versetzt, Captain?“
„Nein. Man sollte Ihnen aber demnächst eine Nachricht zukommen lassen, in der sie alles Relevante erfahren.“
„Nun… dann vielen Dank, dass Sie es mir persönlich sagen.“ Dennoch stellte sich ihr unvermittelt die Frage, warum selbst ihr Captain nicht wusste, wohin sie versetzt wurde. Sie schürfte jedoch nicht nach.
Captain Saitou nickte knapp. „Man wird Sie hier vermissen, Morgan.“
„Vielen Dank, Captain.“

Calliope würde Captain Saitou ebenfalls vermissen. Genau wie die ganze Crew der Saratoga. Zwei Jahre ließen sich nun mal schlecht ungeschehen lassen und hatten ihre Spuren hinterlassen. Callie fühlte sich, als hätte man sie aus ihrer eigenen Wohnung geworfen, und gewisser Weise war dies auch so.

„Captain… wer übernimmt meinen Posten, nachdem ich versetzt wurde?“
„First Lieutenant Griffith sollte ausreichend qualifiziert für ihre Aufgabe sein.“
„Sind Sie sicher, dass Lieutenant Griffith das hinbekommt? Er besitzt nicht meine Erfahrung und meine Fähigkeiten.“
„Nein, aber er wird in die Aufgabe hineinwachsen“, beruhigte Captain Saitou sie.
Callie war sich da nicht so sicher, doch ihre Bedenken behielt sie für sich.
In dieser Sache hatte sie nicht mit zu entscheiden. Also ergab sie sich in ihr Schicksal. Enttäuscht war sie trotzdem.

21:00 Uhr

Calliope Morgan
21.04.2010, 17:33
Die Citadel: Allianzandockbucht
Anlegestelle der SSV Saratoga
SSV Saratoga
21:02 Uhr

Die Nachricht war längst eingegangen. Calliopes PDA meldete ihr das mit penetranten Schriftzug „Sie haben eine neue Nachricht!“ auf dem Display.

„Öffnen“, befahl die junge Frau der Sprachsteuerung des PDA und die neue Nachricht ergoss ihren Inhalt über den kleinen Bildschirm.


Sehr geehrter Staff Lieutenant Calliope Morgan,
als Belohnung für vorangegangene Leistungen werden sie von der SSV Saratoga auf ein Eliteschiff, die Fregatte SSV Midway, versetzt. Bei der Midway handelt es sich um das Schwesterschiff der SSV Normandy, weswegen der Dienst auf dieser Fregatte einer besonderen Auszeichnung gleichzusetzen ist.
Die Midway hatte in den letzten Tagen bedauerlicherweise einige Ausfälle zu beklagen, weswegen es dort derzeit an kompetentem Personal mangelt. Für die Crew der SSV Midway dürften ihre Fähigkeiten daher umso mehr eine Bereicherung darstellen.
Sie werden auf der Midway unter dem Kommando von Captain Sarah Kathryn Farnsworth dienen, einem verdienten und mehrfach ausgezeichneten Offizier der Allianz, und wir erwarten daher vollen Einsatz von Ihnen.
Über die Mission der Midway können wir Ihnen an dieser Stelle nicht mehr verraten, jedoch werden Sie zu gegebener Zeit darüber informiert werden.
Sie werden bis zur Ankunft der SSV Midway auf der Citadel – bei der es sich nur um einige Stunden, maximal ein bis zwei Tage, handeln dürfte – dienstfrei gestellt.
Sehen sie diese Versetzung als Chance.
Mit freundlichen Grüßen,
Admiral Belikov, Allianzoberkommando

Callie furchte die Stirn, las sich die Nachricht noch einmal durch, dann ein zweites Mal und kurz darauf ein drittes Mal. Aber wirklich viel konnte sie aus dem Schreiben nicht herausfiltern.

Die Midway wurde als das Schwesternschiff der Normandy bezeichnet, und welche Bedeutung die Normandy für die Allianz hatte, war der 31 Jährigen durchaus bewusst. Doch da schien das positive bereits zu enden.

Denn „einige Ausfälle“ und „über die Mission der Normandy können wir Ihnen an dieser Stelle nicht mehr verraten“ wertete Callie nicht unbedingt positiv. Es bedeutete, dass auf dieser offenkundig geheimen Mission bereits einiges schief gelaufen war. Ausfälle konnten nur bedeuten, dass es bereits Todes- oder zumindest schwere Verletzungsfälle auf der Midway gegeben hatte. Dazu offenkundig noch in den höheren Rängen.

Captain Farnsworth war bis vor kurzem kommandierender Offizier der SSV Lyndanisse gewesen – das wusste Callie, da die Lyndanisse unter dem Kommando Farnsworths ebenso wie die SSV Saratoga am Citadel-Blitzkrieg teilgenommen hatte, zudem war ihr der Name durchaus ein Begriff – und war jetzt anscheinend ebenfalls der Midway zugeteilt worden.

Was bedeuten musste, dass der vorherige Captain der SSV Midway entweder kritisch verletzt, erkrankt oder gestorben war. In allen drei Fällen erschien es beunruhigend.

Callie sagte der Gedanke nicht gerade zu, dass man sie auf ein solches Schiff – Eliteschiff hin oder her – versetzte. Das, was sie aus der Nachricht hatte erfahren können, verursachte in ihrer Magengegend ein mulmiges Gefühl.

Ich muss damit leben. Vielleicht… vielleicht ist das die Chance, auf die ich gewartet habe. In dieser Sache habe ich ohnehin nichts mit zu entscheiden. Man wird mich nicht auf Saratoga lassen, nur weil mir der Versetzungsbefehl nicht gefällt…

Sie würde ihrer neuen Vorgesetzen jedenfalls keinen Grund zur Unzufriedenheit geben. Captain Farnsworth würde in ihr die viel versprechende, junge Offizierin sehen, die aufgrund beachtlicher Leistungen versetzt worden war und keine unzufriedene, junge Frau, die „nach Hause“ wollte…

Callie griff sich ins Haar und löste den festen Knoten in ihrem Nacken, der die feinen blonden Strähnen aus ihrem Gesicht hielt, so dass ihr die Haare über die Schultern fielen. Sie hatte dienstfrei, und außer Dienst trug sie die Haare eigentlich immer offen.

Dienstfrei… die Frage schien jetzt zu lauten, was sie bis zur Ankunft der Midway tun sollte. Für Calliope, deren Beruf Lebensinhalt geworden war, war das eine wirklich schwere Frage.

21:08 Uhr

Calliope Morgan
21.04.2010, 18:34
Die Citadel: Allianzandockbucht
Anlegestelle der SSV Saratoga
SSV Saratoga
21:08 Uhr

„Lieutenant? Stimmt etwas nicht?“ Die Frage stammte von Gunnery Chief Maxime D’Horré – einer hochgewachsenen, kräftigen Frau von sechsundzwanzig Jahren, mit der sich die junge Offizierin das Quartier teilte.

Stirnrunzeln. Callie wandte der Kameradin ihren Blick zu. „Mir geht es gut, machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen.“
Maxime hob eine Braue. „Sind Sie sicher? Sie wirken nicht gerade vergnügt.“
Calliope zögerte, ehe sie ihre Antwort gab. „Man hat mich versetzt.“
Der Franzosin entgleisten die Gesichtszüge. „Wie bitte? Wohin?“
„Das ist geheim.“ Da selbst ihr Captain den Namen des Schiffes nicht kannte, ging Calliope völlig selbstverständlich davon aus, dass für sie in dieser Sache eine Geheimhaltepflicht galt.
„Ich fasse es nicht. Aber irgendwie war ja damit zu rechnen. Nach der Sache auf der Citadel war es ja nur noch eine Frage der Zeit, bis man Sie irgendwohin versetzt, wo Sie bessere Chancen als auf der Saratoga haben.“
„Tatsächlich?“, murmelte Callie.
Maxime bejahte dies mit einem energischen Nicken. „Sie haben sich das verdient. Für irgendetwas müssen diese Auszeichnungen und Beförderungen und Kompetenzeinstufungen ja gut sein.“
„Wie Sie meinen“, erwiderte Callie distanziert. Natürlich war Maxime begeistert. Der Gunnery Chief war leicht zu begeistern. Und wahrscheinlich war er sogar neidisch. Calliope jedoch sah all das nicht ganz so rosig.
„Was werden Sie jetzt tun? Haben Sie jetzt dienstfrei…?“
Callie bestätigte dies durch ein knappes Nicken.
„Warum machen Sie sich dann nicht ein paar schöne Stunden auf der Citadel? Sie könnten ja einen draufmachen, ihre Versetzung feiern. Und sehen Sie mich nicht so an, das ist definitiv ein Grund zum Feiern.“
Für Sie vielleicht, schoss es Callie durch den Kopf, doch sie behielt den Gedanken für sich. Die einzig sichtbare Reaktion bestand in einem Stirnrunzeln.

„Behalten Sie das mit der Versetzung erst einmal für sich“, sagte Callie nach einiger Zeit. „Ich glaube, der Captain wird das dem Rest der Crew noch einmal extra sagen.“
Maxime nickte. „Okay.“ Sie grinste schwach. „Sie sollten wirklich was mit sich anfangen, Lieutenant. Mensch, Sie können doch nicht die ganze Zeit auf der Saratoga herumsitzen und nichts tun. Das passt nicht zu Ihnen.“
„Sie haben Recht“ – Callie musste zugeben, das untätiges Herumsitzen keine Option war, vor allem, da die Saratoga in ein paar Stunden wieder ablegen würde und sie sich faktisch dann auf der Citadel aufhalten musste – „ich werde rausgehen und mich amüsieren.“ Doch die Art, wie sie das letzte Wort betonte, verriet, dass sie unter „einen draufmachen“ nicht zwingend Spaß verstand.
Chief D’Horré schien jedoch dahingehend zufrieden gestellt. „Sehen Sie… auch Sie haben mal etwas Spaß verdient. Ich meine, Sie sind noch jung und das ist vielleicht die Chance, auf die Sie gewartet haben.“
Callie erwiderte darauf nichts. Stattdessen stand sie auf, um die Uniform auszuziehen, die sie an Bord der Saratoga trug, wenn sie gerade nicht im Einsatz war, und gewöhnliche Zivilkleidung anzuziehen.
„Sieht das halbwegs tauglich aus?“
„Das fragen Sie mich?“ Der Gunnery Chief grinste. „Lieutenant, ich trage außer Dienst Schlabberhosen und Shirts in Größe 44. Es ist aber akzeptabel“, fügte die junge Frau schnell hinzu.
„Danke… ich gehe dann.“ Und amüsiere mich… Callie bezweifelte immer noch, das sie es konnte.

21:18 Uhr
>>> Die Citadel: Obere Märkte

Kathleen Benedict
11.08.2010, 14:45
---> Botschaften, 10:16

Der Wagen kam ruhig zum stehen und Kathleen blickte von dem Sarg auf, den sie die letzten Minuten angestarrt hatte. Sie war immer wieder einzelnen Erinnerung an Rebekka nach gehangen. Hatte versucht sich klar zu machen, ab welchem Punkt sie vielleicht versagt hatte. Zu verstehen versucht ob sie es hätte verhindern können, oder sollen an einem bestimmten Punkt.

Aber irgendwann war ihr klar geworden, das nichts. Aber auch gar nichts hätte tuen können. Und das frustrierte sie. Sehr.

Kathleen erhob sich und machte sich gerade daran die Türe des Wagens zu öffnen, als die Hecktür des Shuttles geöffnet wurde. Tim blickte sie kurz irritiert an und lächelte dann. Zumindest versuchte er es. Richtig gelingen wollte es ihm nicht. Dafür schien er zu sehr zu verstehen das gerade etwas furchtbar schief gelaufen war, in Kathleens Sinne. Er nickte dann nur und bot ihr seine Hand an, um ihr beim Aussteigen zu helfen.
Eine seltsame Geste die beim Militär für Verwunderung gesorgt hätte. Aber Kathleen war zu sehr Nachrichtendienstoffizier, als das sie darauf etwas gegeben hätte.

'Spionage braucht Privatsphäre und persönliche Kontakte.'

Hatte sie immer gepredigt. Also ergriff sie seine Hand und tat den tiefen Schritt von der Ladefläche herunter und atmete tief durch. Ließ ihren Blick über das Dock schweifen, in dem einige Allianzschiffe lagen. Sie erkannte die SSV Lyndanisse auf den ersten Blick. Sie selbst hatte einige Monate auf dem Schiff verbracht. Aber diese Zeit schien schon so lange zurück zu liegen das sie sich im Moment nur bruchstückhaft daran erinnern konnte. Kathleen fand das sehr schade. Es war eine interessante Zeit gewesen. Lehrreich für alle Beteiligten. Der Geheimdienst war damals noch recht frisch gewesen. Noch nicht etabliert und viele Mitarbeiter und Offiziere der Navy mussten sich noch an das - vor allem Kathleens - ungewöhnliches Vorgehen gewöhnen.
Sie lächelte leicht und senkte den Kopf um es etwas zu kaschieren, als sie an Sarah Farnsworth denken musste.

Damals war Sarah noch eine begabte junge Offizierin gewesen, der man angemerkt hatte das sie es weit bringen würde. Kathleen, noch etwas jünger, war allerdings auch schon eine mit allen Wassern gewaschene Nachrichtendiensterlin gewesen. Das sie sich die selbe Kabine hatten teilen müssen, hatte recht lustige Situationen ergeben. Für Sarah war vermutlich allerdings die einprägsamste Erfahrung und Lektion, nie mit einem Spion Poker zu spielen.
"Ma'am." rührte sich Tim hinter ihr. Er und sein Mann, warteten darauf das sie den Sarg aus dem Wagen holen konnten, oder sollten. Kathleen schüttelte noch den Kopf. Sie wollte nicht alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Denn zweifelsohne hätten alle Allianzler den Kopf zu dem Sarg gedreht. Die Erinnerungen an die Schlacht vor einem halben Jahr war bei vielen noch präsent. Lebhaft konnten sie sich sicherlich alle noch daran erinnern, wie viele dieser Särge man hatte nach dem Citadelblitz hatte füllen müssen.

"Noch einen Moment." befahl sie leise und nickte dann in Richtung des anderen Botschaftswagens der neben ihnen hielt. Es war Angela. Sie stieg aus und blickte sich ruhig, prüfend um. Nickte dann kurz und nahm Kathleens Rucksack von der Rückbank, während diese näher kam.
"Danke das du so schnell reagiert hast."
Angela antwortete nicht. Für sie war es selbstverständlich. Sie wusste wann Kathleen etwas so wichtig war das man sich am besten beeilte und wann nicht. Sie versuchte auch nicht zu lächeln, sondern wartete einfach nur ab.

"Rebekka von Tannberg wurde in der Wohnung von Alex erschossen." sagte Kathleen dann, als sie in ihrem Rucksack wühlte, den sich Angela abgenommen hatte.
"Scheiße." Angela war aufrichtig berührt und starrte zu dem Wagen hinüber, in dem sie den Sarg zu recht vermutete. "Die C-Sec?"
"Ja. Haben einfach die Wohnung gestürmt."
"Weißt du mehr?"
"Noch nicht. Wir müssen abwarten. Wir haben alle Beweismittel und wir haben die Leiche. Die Berichte werden wir noch bekommen."
Die beiden Frauen blickten in die selbe Richtung. Zum Wagen. Kathleen hatte einen schwarzen Seidenschal aus ihrem Rucksack gezerrt und warf den Beutel dann zurück auf den Rücksitz. Angela beobachtete ihre Vorgesetzte und seufzte.
"Scheiße." Angela und Rebekka hatte sich gekannt. Nicht so gut wie es Kathleen getan hatte. Aber immerhin gut genug das es Angela nahe ging. Neska beobachtete sie einen Moment. Legte den Kopf schief und dann der jüngeren Frau die Hand auf den Unterarm.

"Brauchst du einen Moment?"
"Nein. Geht schon." sagte sie, mehr tapfer als überzeugend, aber Kathleen ließ sie gewähren. Es hätte keinen Sinn gehabt sie jetzt auszuschließen. Sie nickte leicht und tätschelte ihr den Unterarm. Dann warf sie sich, mit einer weiten schwingenden Bewegung, die den Stoff frei aufflattern ließ, den Schal um die Schultern. Legte sich dabei die Enden über die Schultern herab auf die Brust und zog dann die lange Gerade die in ihrem Nacken ruhte über ihre Haare.
Trotz ihres unerschütterlichen Glaubens an die Arbeit des Geheimdienstes und seiner Prinzipien, war sie doch auch katholisch erzogen worden. Und sie folgte den Riten ihres religiösen Glaubens gerne. Für sie hatte es auch etwas mit dem Respekt gegenüber Rebekka zu tuen. Sie wand sich um und ging zurück zu dem Wagen bei dem Tim noch wartete.

Sie nickte ihm im gehen zu und winkte dann in Richtung der Zugangskontrolle, hinter der man zur Lyndanisse kam. Die beiden Männer zogen den Sarg aus dem Wagen und stellten ihn dann auf dem Gestell ab das unter ihm ausklappte sobald er kurz in der Luft hing.
Und sofort richteten sich die Blicke der Soldaten und Offiziere darauf. Kathleen ignorierte es und wartete bis ihre Männer zu ihr aufgeschlossen hatten. Sie legte eine Hand auf den Sarg und ging ruhig neben ihm her bis sie die Kontrolle erreicht hatten.
Der Marine der Wache hielt, schien verunsichert und trat ihnen sehr widerwillig entgegen.

"Guten Morgen. Darf..." begann er und schaffte es nicht mal weiter Luft zu holen, da ihm Kathleen ins Wort fiel.
"Ich bin Captain Benedict. Wir müssen etwas zur SSV Lyndanisse bringen." sagte sie in einem strengen Befehlston, der weder eine Widerrede, noch einen Zweifel an der Absicht ließ. Auch wenn Kathleen nicht über die strenge der Befehlsketten führte. So war sie doch mehr in der Lage genau das zu tuen. Vielleicht sogar mehr als es anderen konnten, oder viele es ihr zu trauten. Und noch während sie dem Mann ihren Ausweis reichte, starrte sie ihm in die Augen. Bohrte ihren Blick in den Mann und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, das er sich zu beeilen hatte.
Er machte einen unmerklichen Schritt zurück und nahm den Ausweis entgegen, der ihm dargeboten wurde. Kontrollierte ihn und zog ihn durch das Terminal. Das gab ein zustimmendes Geräusch von sich.

"Natürlich Ma'am." antwortete er und salutierte. Die Tatsache das ein Corporal der Marines vor einer in Zivil gekleideten Frau salutierte, verstärkte das Interesse der Menschen vor Ort an der kleinen Gruppe nur noch. Er öffnete mit einem Befehl die Schranke und ließ Kathleen mit ihren Leuten passieren.
Sie versuchte die Blicke zu ignorieren. Fühlte aber das, im Gegensatz zu Tim und seinem Kollegen, Angela das nicht konnte. Sie trat nach ein paar Schritten neben Kathleen, legte ihr eine Hand auf die Schulter, so das sie diese ansehen musste.

Angela schien inzwischen sichtlich mitgenommen. Sie rang mit den Tränen und schüttelte leicht den Kopf. Als würde sie sagen wollen 'Ich kann das nicht.' Und ließ sich dann zurück fallen. Kathleen versucht ein aufmunterndes Lächeln. Blickte dann aber wieder nach vorne. Die Fregatte ragte inzwischen deutlich vor ihr auf, und aus der Schleuse des Schiffes kam ihnen ein Mann in etwa ihrem Alter entgegen. Er hatte die braunen Haare und den Bart militärisch korrekt kurz geschnitten. Seine Haltung verriet ihr ein ansehnliches Maß an Selbstbewusstsein und Erfahrung. Seine Augen glitten über sie und ihre Leute. Aber er blieb ruhig und ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Oder seine Verwunderung.
Kathleen konnte ihn auf Anhieb gut leiden. Sie nickte ihm entgegen und blieb dann langsam stehen. Eine Hand immer noch auf dem Sarg.

"Captain Logan, schön sie anzutreffen. Gratulation zu ihrer Beförderung." jetzt hob er fragend eine Augenbraue und lächelte leicht, als würde er sich etwas amüsieren das ihn eine Zivilistin, in vollem Wissen das sich noch gar nicht soweit hatte rumsprechen können direkt ansprach.
"Mit wem, wenn ich fragen darf, habe ich die Ehre - da Sie sich ja meiner vollkommen bewusst zu sein scheinen?" er hatte eine angenehme Stimme. Gleichmäßig, eine sanfter Tenor mit einer attraktiven Menge an Timbre darin. Kathleen hatte schon immer eine schwäche für schöne Männerstimmen gehabt. Er hätte ihr unter anderen Umständen gut gefallen.

"Kathleen Benedict." antwortete sie und nickte nur leicht. Als würde das als Ehrerbietung reichen müssen im Moment.
"Ah." machte er und jetzt veränderte sich sein Ausdruck und auch seine Haltung. Er schien sich zu entspannen, da er recht genau zu wissen schien mit wem er es zu tuen hatte. "Alles klar." sagte er dann noch als wäre es die Antwort auf all seine Fragen.
"Ich nehme an Sarah hat ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert."
"Dies und das." er schmunzelte ob ihrer Formulierung. "Aber nur die guten Dinge."

Das ließ nun Kathleen schmunzeln. Sie legte den Kopf für einen Moment leicht schief, als wäre es eine Mischung aus Nicken und Kopfschütteln.
"Sie machen sich keine Vorstellung, Mario. Sie machen sich keine Vorstellung."
Darauf antwortete er nicht, sondern trat einen Schritt näher und reichte ihr die Hand. Als wäre es jetzt erst Zeit eine normale menschliche Höflichkeit zu zeigen. Er schien sich nicht unwohl zu fühlen. Aber Kathleen merkte das ihn ihr Auftritt und der Sarg beunruhigten. Sie ergriff die Hand und schüttelte sie ein mal mit einem festen Druck.
"Wie kann ich für Sie tuen, Commander?" fragte er.
Kathleen lächelte und sah ihn weiter unverwandt an, als er ihre Hand los ließ und an ihr vorbei ging um den Sarg zu begutachten. Sowie Tim, der etwas bedrohlich wirkte - fast wie eine Wache.
"Erst mal nennen Sie mich Kathleen oder - wenn Sie auf Titel bestehen wollen - Captain."
Logan drehte den Kopf und musterte sie und lächelte dann.
"Mario." erwiderte er, als wäre das seine Antwort auf all ihre Fragen. Es entstand eine kurze Pause.

Kathleen seufzte und streichelt mit ihrer anderen Hand, die immer noch auf dem Sarg lag, über diesen.
"Sie könnten mir einen persönlichen Gefallen tuen, Mario."
Das ließ ihn das erste mal Stutzen. Er zog die Stirn etwas kraus, verriet aber ansonsten mit keiner Mine seine Überraschung über ihre Wortwahl.
"Ich weiß das Sie jetzt zurück ins Sol-System fliegen." das sie über seine Route bescheid wusste, schien ihn hingegen wieder nicht zu überraschen. "Meine Bitte wäre. Nehmen Sie den hier mit." Sie tätschelte den Sarg.

Er hob den Blick, der während ihrer Handbewegung kurz zum Sarg gefallen war, wieder an und legte den Kopf schief. Schien zu überlegen, wo er da rein geraten konnte.
"Darf ich fragen, wen ich da an Board habe. Kathleen?" er schien weniger neugierig als einfach nur gründlich sein zu wollen.
Kathleen schluckte hart und starre einen Moment lang den Metallkörper an. Schloss dann die Augen. Sie überlegte und seufzte dann.

"Eine ehemalige Mitarbeiterin..." sie machte eine kurze Pause. "...eine Freundin." sagte sie dann schließlich und löste sich von dem Sarg. Nahm Mario ein paar Schritte zur Seite, in dem sie ihn vorsichtig am Unterarm berührte und dadurch etwas wegführte.
"Sie verstoßen gegen keine Vorschriften, außer das sie vielleicht ungenehmigt einen Leichnam transportieren." bevor er etwas sagen konnte - wobei ihr Eindruck eher war als wollte er sagen das ihn das nicht weiter störte - sprach sie weiter. "Aber, auch wenn Sie keine Mitarbeiterin der Allianz mehr war. So gehört Sie für mich, und ich versichere Ihnen, auch für viele Andere noch dazu." sie blickte sich um und sah zu dem Sarg.
Und dieses mal schmerzte der Anblick erheblich. Und sie wusste das man es ihr ansehen konnte.
"Ich und einige andere Leute des Geheimdienstes würden es als einen persönlichen Gefallen erachten, wenn Sie den Sarg von der Citadel und in Allianzraum bringen würden, ohne ein weiteres Wort zu verlieren."

Er lächelte und legte nun wiederum seine Hand auf ihren Unterarm.
"Ich brauche keine persönlichen Gefallen zu erbringen, Kathleen. Ich mache es auch so. Mir reicht das Sie, wer auch immer es ist, als wichtig genug erachten."
Kathleen musterte ihn kurz. Ein solches Entgegenkommen, ohne dabei etwas für die eigenen Karriere herausholen zu wollen, war selten. Ihr war jetzt klar warum Sarah ihn als ihren XO gewählt hatte. Sie lächelte und nickte dann.
"Sie war eine unserer Besten. Gehen Sie respektvoll mit ihr um Mario."
Logan lächelte und nickte.
"Das werde ich, Kathleen. Versprochen."

"Danke. Ich schulde Ihnen trotzdem was. Auch wenn Sie das nicht wollen." sie drehte sich um und ging zurück zu dem Sarg. Hielt kurz inne und betrachtete ihr Handgelenk. Betrachtete den Rosenkranz der dort baumelte. Vorsichtig fast ehrfürchtig nahm sie ihn ab. Wog ihn für einige Augenblicke in der Hand und atmete tief durch. Öffnete dann mit ihrer freien Hand den Sarg ein Stück weit und hob die leblose Hand von Bekka unter dem Leichentuch hervor.
Legte ihr den Rosenkranz in die Hand und verharrte dann einen Moment. Musterte die Handfläche in der nun die Holzperlen lagen. Versuchte sich ein letztes mal Rebekka und Details von ihr ins Gedächtnis zu rufen. Sie zögerte. Zuckte sogar ein wenig zusammen und schüttelte dann leicht den Kopf.

Zärtlich schloss sie die Hand der Frau um ihren Rosenkranz und legte sie dann vorsichtig ab. Legte ihre Hand dann auf die, durch das weiße Tuch, verborgene Stirn.
"Requiescat in pace." flüsterte sie leise und zog sich dann endgültig von dem Sarg zurück. Schloss den Deckel dabei leise und nickte Tim zu. Der erwiderte das Nicken und ging mit seinem Mann davon. Kathleen wartete noch einen Moment und nickte dann Logan zu, der inzwischen zwei seiner Marines hatte antanzen lassen. Die darauf hin begannen den Sarg vorsichtig in die Fregatte zu schieben.

Kathleen folgte ihm noch bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war.
"Danke."
"Nichts zu danken." erwiderte der Offizier und lächelte sanft.
Sie wandte sich herum und ging ein paar Schritte, bis sie die Frau bemerkte die ihr entgegen kam. Unweigerlich musste Neska lächeln. Wandte sich noch mal zu Logan herum und nickte. "Jemand wird Sie kontaktieren wo Sie abliefern können."
Dann konzentrierte sie sich aber auf die Person die vor ihr auf sie zu kam, zog dabei den Schal, der ihre Haare bedeckt hatte vom Kopf, so das er wieder um ihre Schultern zur Ruhe kam.

"Es ist lange her." begann sie und lächelte, auch wenn es ihr noch etwas schwer fiel, erfreut der alten Freundin entgegen.

10:32

Konrad_Richter
12.08.2010, 11:56
<--- Bezirke
10:35 Uhr

Konrad dirigierte den Streifenwagen gemächlich durch die Straßen der Citadel, in Richtung der Andockbuchten, wo im Laufe der nächsten Stunden die Fregatte SSV Midway andocken würde. Unterwegs hatte er noch einen kurzen Stopp beim Revier eingelegt und Kyara wieder aufgesammelt.

Er stellte den Wagen bei den Andockbuchten ab und schaltete den Motor aus.
Die zwei Sergeants kamen jetzt zu den restlichen C-Sec-Beamten, insgesamt 15 an der Zahl. Fünf der Polizisten gehörten der Abteilung für elektronische Verbrechen an, während der Rest aus Beamten der Präsenz- und Spezialeinsatzdivision bestand. Neben den Polizeibeamten waren auch Soldaten der Allianz vertreten. Verständlich, schließlich war es immer noch ein Allianzschiff, auch wenn der Rat in die Operation verwickelt war. Soweit konnte sich Konrad noch an die Informationen erinnern, die er sich auf dem Weg nur flüchtig angeeignet hatte.

Ein Offizier der Allianz kam auf die zwei Sergeants zu und nickte zur Begrüßung knapp zu. Der Mann schien schon etwas älter zu sein, als Konrad. Vielleicht Mitte Dreißig. Auf dem Revers des Offiziers war die Kennung für das Marineskommando, B6.
„Staff Commander Ryland“, er streckte ihnen die Hand hin und die beiden schlugen ein, „Sie unterstützen uns bei der Übergabe?“ Konrad nickte und stellte sich und Kyara vor. „Sehr gut. Das sollte ziemlich unspektakulär über die Bühne gebracht werden, das kriegen wir hin. Meine Männer werden ihnen dabei helfen, die Gebiete der Allianzandockbuchten abzuriegeln, die zivilen gehören gänzlich ihnen. Es werden mehrere Neuzugänge zur Crew erwartet, hier haben sie die Dossiers“, er verteilte mehrere Datenpads und Konrad betrachtete sie oberflächlich, während der Commander weitersprach. „Der Rat bestand darauf, dass die C-Sec am Empfang der Fregatte beteiligt sein sollte, um jegliche Gefahren, die durch den vorangegangen Einsatz von dem Schiff ausgehen könnten, besser erkennen zu können. Die Neuzugänge werden dann gemeinsam mit der alten Crew durch den Captain erfahren, was Sache ist. Sobald das geklärt wurde, können meine Jungs aus der zweiten Ingenieurskompanie anfangen, das Schätzchen auseinander zu nehmen und zu scannen. Haben sie Fragen?“
„Alles klar soweit“, stellte Konrad fest und Kyara nickte. Er wandte sich der Asari zu. „Trommel die Mannschaft zusammen.“

„Okay Leute“, rief Kyara wieder auf ihre gewohnt raue Art, schlug in die Hände und die Polizisten stellten sich auf, „wir sind hier als leitende Sergeants vor Ort, das heißt wir geben den Ton an. Das geht vor allem an euch von der Cyberdivision“, witzelte sie und deutete auf einen Salarianer. Die Abteilung für elektronische Kriminalität, die Networks Division, war berühmt dafür, den Anweisungen ihrer Vorgesetzten nicht immer zu hundert Prozent zu folgen. Ein Klischee, aber irgendwie machte es den Haufen doch auch wieder sympathisch, nicht nur, weil die „Geeks“ verdammt gute Arbeit leisteten. Ein leises Lachen kam auf, aber schnell waren wieder alle ernst, während Konrad die Dokumente flüchtig durchgelesen hatte.
„Das Schiff, die SSV Midway, ist anscheinend auf einer streng geheimen Mission, also müssen wir alle eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen“, der junge Streifenpolizist hob ein Datenpad hoch, „sollte jemand der Anwesenden hier Staatsgeheimnisse der Allianz an Dritte weitergeben, wird jeglicher Rechtsbeistand durch die C-Sec oder sonstige Citadel-Behörden, inklusive des Rats, ungültig und die betreffende Person wird der Exekutive der Systems Alliance übergeben, vertreten durch Staff Commander Ryland, der uns netterweise dabei unterstützen wird, diese Geschichte so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen. Also alle unterschreiben, damit wir das hier reibungslos hinter uns bringen können. Ihr erhaltet dann von Kyara die Dossiers, mit denen ihr euch sofort bei eurem Teamleiter meldet. Bewegung, ich will hier alles bereit haben, sobald die Fregatte anlegt! Meran, ihr zeigt Präsenz!“, wies Konrad schließlich noch einen Turianer an, der für das Abriegeln des Geländes verantwortlich war, „Verlegt den Sicherheitsperimeter auch etwas in die Zivilbuchten. Rylands Männer unterstützen euch in den Allianzdockbuchten, aber alles, was zivil ist, gehört uns alleine. Also zeigt eure Zähne!“ Der Turianer nickte und die Präsenzeinheit rückte aus. Immer, wenn die C-Sec irgendetwas abriegelte, sei es auch nur der Schauplatz eines harmlosen Einbruchs, waren innerhalb von Minuten neugierige Gaffer und schließlich auch lästige Reporter vor Ort. Kurz gesagt: Probleme. Und Konrad war hier, um das Auftauchen von Problemen zu verhindern.
Während die anderen noch damit beschäftigt waren, seinen Befehlen folge zu leisten, sah sich Konrad die Dossiers noch einmal genauer an. Die Fregatte hatte schwere Personalverluste hinnehmen müssen. Der Polizist runzelte die Stirn, als er sah, dass die Fregatte ohne CO kommen würde. Zum Vergleich zog er nochmal ein Dossier heran, welches den Lebenslauf einer Neuen beinhaltete: Captain Sarah Farnsworth. Er erinnerte sich wieder an das Gesicht! Diese Frau hatte er gestern im Flux gesehen. Als er mit Lisa dort war...
Frustriert warf Konrad wieder die Datenpads auf den Tisch vor ihm, als die Erinnerungen an die Nacht und diesen Morgen wieder da waren. Langsam fuhr er sich durch die Haare.
„Verdammte Scheiße“, murmelte er mit geschlossenen Augen. Irgendwann im Verlauf des heutigen Tages würde er ausrasten, das war ihm jetzt schon klar. Wer sich dann im Sprengradius der Atombombe Big-Boy Richter befand, würde sein blaues Wunder erleben.
Widerwillig widmete er sich wieder den Dossiers. Die Fregatte hatte außerdem noch mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Was genau die Mission der Midway war, wusste Konrad nicht und es interessierte ihn auch nicht. Es ging ihn schlicht und ergreifend nichts an, er war ja kein Mitglied des Allianzmilitärs. Dass die Crew jedoch mit Geth zu tun hatte, war für ihn glasklar. Und jetzt sollte das Schiff zu einer Überprüfung auf der Citadel andocken... nicht, ehe Richters Männer die komplette Schüssel erstmal gescannt haben, das stand für den jungen Polizisten fest. Das letzte, was man jetzt auf der Citadel brauchte, war eine topmoderne Stealth-Fregatte der Allianz unter Geth-Kontrolle.
„Commander Ryland?“, rief Konrad dem Offizier zu, welcher gerade zwei Soldaten Befehle erteilte, jedoch schnell zum improvisierten Schreibtisch des jungen Polizisten kam.
„Was gibt es, Sergeant?“
„Hätten sie etwas dagegen, wenn ich ein paar Kollegen der Networks Division die Midway scannen lassen würde? Die Fregatte hatte mit Geth zu tun und ich will für alle Eventualitäten vorgesorgt haben.“
Der Offizier überlegte für einen Moment. „Das ist streng geheime Technologie.“
„Ich weiß, das respektiere ich auch. Aber Sie müssen bedenken, dass ich für die Sicherheit aller Citadelbewohner zuständig bin. Und eine topmoderne Fregatte in der Hand eines Geth-Virus stellt in meinen Augen eine große Gefahr für ebendiese Sicherheit dar.“ Konrad ging natürlich vom worst case aus. Aber er war lieber zu sehr vorbereitet, als zu wenig. Die Ereignisse von vor sechs Monaten sollten sich nicht wiederholen, das würde er nicht zulassen.
Der Staff Commander überlegte, musterte Konrad. In den Augen des Allianzoffiziers musste es sehr ungewohnt sein, mit einem Sergeant der C-Sec zusammenzuarbeiten. Schließlich rief er einen Funker herbei und entschuldigte sich für einen Moment. Konrad achtete nicht genau darauf, was gesprochen wurde, aber der Militärjargon war nicht zu überhören. Ryland schien mit einem Vorgesetzten zu reden.
Nachdem das Gespräch beendet war, kam er wieder zu Konrad und nickte. „Okay, ihre Leute dürfen ran. Ich stelle ihnen aber einen meiner Männer zur Seite, der ihnen auf die Finger schaut.“ Konrad nickte und der Staff Commander entfernte sich wieder. Dass die Allianz nervös war, wenn es um ihre Hightech-Spielzeuge ging, war ihm klar. Er würde schließlich auch nicht zulassen, dass ein Marine vollkommen sorglos durch die Waffenkammer der C-Sec marschieren dürfte.

Genervt nahm Konrad die Personalakten über die Neuzugänge für die Fregatte in die Hand, ohne weitere Namen zu lesen, und gab sie weiter an die Beamten und Marines, die nur kurz kontrollieren sollten, ob auch wirklich die richten Soldaten zur Midway kamen.
Nach etwas weniger als einer halben Stunde waren die Vorbereitungen der C-Sec und der Allianzmarines beendet und Konrad warf einen Blick auf seine Uhr. Das Schiff musste jederzeit eintreffen. Erst dann würden die Polizisten der Präsenzeinheit von Konrad das Zeichen erhalten, die neuen, frisch versetzten Soldaten in die Allianzandockbuchten zu lassen. Die Anspannung in Konrads Körper war mittlerweile an einem neuen Höhepunkt angelangt. Ihm gefiel das hier nicht. Die ganze Sache stank zum Himmel nach Geth-Infiltration, aber er würde alles tun, dies zu verhindern.

11:00 Uhr, Andockbuchten der Allianz

Sarah Cathryn Farnsworth
25.08.2010, 10:15
<----- Die Citadel: Das Flux

Die Citadel: Die Allianzandockbuchten

Mittlerweile spürte Sarah den Alkohol recht deutlich, war aber von einem richtigen Rausch noch weit entfernt. Mario, der weniger getrunken hatte, kümmerte sich um den Rücktransport zu den Andockbuchten.
„Scheint, als hättest du die richtigen Leute in der neuen Crew.“, meinte er plötzlich und sah Sarah ernst an. Doch er konnte den Gesichtsausdruck nicht lange beibehalten und schon wenige Augenblicke später stahl sich ein Grinsen auf seine Lippen. „Die gehen mit dir schon trinken, bevor du offiziell ihr Captain bist.“

Sarah zuckte mit den Schultern. „Ist ein guter Anfang, ja. Trotzdem wünschte ich, ich hätte mehr Zeit um mich von euch zu verabschieden.“ Das war es, was sie am meisten schmerzte. Dass sie früher oder später ein neues Kommando bekommen würde, oder Leute aus ihrer Crew versetzt werden, davon ging sie schon immer aus, denn so etwas war normaler Militäralltag. Dass sie jedoch so plötzlich versetzt wurde, damit hatte sie niemals gerechnet. Ihre dunkleren Gedanken schien Mario zu bemerken und er ließ sie in Ruhe.

Schweigend erreichten die beiden die Andockbuchten und passierten die Sicherheitskontrollen. Nach dem letzten Durchgang wurde die Lyndanisse sichtbar und Sarah blieb stehen. Ihre Augen taxierten die Oberfläche der Fregatte, merkten sich jede Einzelheit, jedes Detail. Durch die erfolgte Überholung war das Raumschiff optisch makellos.
„Sie wird mir auch fehlen.“, seufzte Sarah.
„Es ist ja nicht für immer und ich werde auf dein Schätzchen schon aufpassen.“, erwiderte Mario, der ebenfalls stehen geblieben war. „Vielleicht bist du in drei Wochen wieder an Bord der Lyndanisse.“

Natürlich hoffte Sarah darauf, aber sie wusste ganz genau, wie unwahrscheinlich das war. Selbst wenn ihre Mission so schnell abgeschlossen sein würde - wovon sie nicht ausging - so würde die Lyndanisse sicherlich wieder in den Tiefen der Galaxie und somit ohne Rendezvousmöglichkeit ihre Mission ausüben. So wie die Dinge standen, würde Sarah diese Fregatte und ihre Crew frühestens in einigen Monaten wieder sehen. „Ich mache mir keine Illusionen, Mario. Aber ich weiß, dass die Lyndanisse bei dir gut aufgehoben ist.“
„Danke, ich hatte auch eine ausgezeichnete Lehrerin.“, entgegnete der frischgebackene Captain. Sarah boxte ihm daraufhin gegen den Oberarm. „Das will ich wohl meinen. Komm, lass uns reingehen.“ Mit diesen Worten setzten die beiden ihren Weg fort und betraten das Innere der Fregatte. Sie verabschiedeten sich voneinander und Sarah zog sich in ihr Quartier zurück.

Sie setzte sich auf ihr Bett und genoss für einen Moment die ungewöhnliche Stille. Normalerweise war immer das unterschwellige Brummen der Maschinen zu hören, da die Fregatte jedoch im Dock lag, blieb dieses Geräusch aus. Der Augenblick verstrich und Sarah stand wieder auf, um ihre Kleidung abzulegen und fein säuberlich in ihrem Spind zu verstauen. Anschließend legte sie sich nieder, stellte noch den Wecker und fiel in einen traumlosen Schlaf.

06:00

Das durchdringende Piepen des Weckers riss Sarah aus ihrem Schlaf. Aus ihrem viel zu kurzem Schlaf. Normalerweise waren sechseinhalb Stunden ausreichend, aber die erste Nacht nach dem Urlaub war immer zu kurz, egal wie lang sie war. Verschlafen rieb sich Sarah die Augen und schaltete anschließend, mit weiterhin getrübter Sicht, den Wecker aus. Ganz altmodisch, indem sie auf die entsprechende Taste drückte.
„Das wird heute ein Tag...“, murmelte sie vor sich hin während sie sich im Bett aufrichtete und anschließend die Füße unter der Decke hervorzog und aus dem Bett schwang. Sarah gähnte und stand schließlich auf. Aus ihrem Spind sammelte sie ihren Waschbeutel, Unterwäsche, sowie eine frische Uniform zusammen und zum Schluss noch einen Bademantel, den sie anzog. Mit einem kurzen Blick kontrollierte sie ob sie alles dabei hatte und öffnete dann die Tür zu ihrem Quartier.

Sie erreichte die sanitäre Einrichtung, ohne auf jemanden aus der Crew zu treffen und begab sich in eine Duschkabine. Das heiße Wasser wusch die letzten Müdigkeitsreste weg und erfrischte Sarah. Nach der Morgenhygiene zog sie sich ihre Uniform an, brachte ihre restlichen Sachen wieder zurück ins Quartier und ging in die Messe, um sich ein Frühstück zu gönnen. Unterwegs begrüßte sie Kelly und Samuel, zwei der Marines, die soeben aus ihrem Urlaub zurückgekehrt waren.

„Pünktlich wie eh und je.“, begrüßte Mario sie in der Messe, der dort schon wartete. „Guten Morgen Captain.“
Sarah warf einen Blick auf die Uhr: Sechs Uhr dreißig, wie üblich. „Guten Morgen!“, grüßte sie zurück und setzte nun in Begleitung ihres ehemaligen ersten Offiziers den Weg zum Frühstücksbuffet fort.
„Jeremy hat heute in der Früh einiges von der Citadel geholt und somit ein recht umfangreiches Frühstücksbuffet zusammenstellen können.“, erklärte Mario, der scheinbar schon etwas länger auf den Beinen war und zeigte auf die angebotenen Speisen. Normalerweise gab es an Bord der Lyndanisse nur Sandwiches im Allianzstandard zum Frühstück, da auf Langzeitmissionen die Ressourcen eher rar waren.
„Nicht schlecht.“, meinte Sarah und nahm sich zwei lecker aussehende Buttercroissants, eine Semmel und Wurst. Dazu Kaffee und Orangensaft. Das Frühstück war wirklich außergewöhnlich reichlich. Mario belud seinen Teller ähnlich, nahm jedoch zwei Semmeln anstelle eines zweiten Croissants.

„Bist du schon aufgeregt?“, fragte Sarah ihren Freund und Kollegen, als sie sich zum Tisch setzten. Nachdem er seinen Teller abgestellt hatte, blickte Mario auf und nickte. „Ein wenig schon, ja. Und selbst?“
„Sollte ich?“, erwiderte Sarah neckisch, fuhr dann aber ernster fort. „Ja. Ich bin froh, dass ich zumindest einige aus der neuen Crew schon gestern kennen lernen konnte. Das gibt der Crew direkt die Möglichkeit ein wenig über mich zu reden und dabei vielleicht mehr Wahrheiten als Gerüchte zu verbreiten.“
„Schau mal, unser neuer Captain ist ein Säufer...“ Mario grinste und biss dann herzhaft in seine Semmel. „So in etwa.“, lachte Sarah und trank zuerst einen Schluck Kaffee. Er war heiß und stark, so wie er sein musste.
„Die Frage ist jetzt...“, nuschelte Mario und schluckte hinunter. „Ob sie ihren geheimen Alkoholvorrat noch besser verstecken, damit ihr Captain nicht auf die Idee kommt, diesen zu konfiszieren und für sich selbst zu beschlagnahmen.“
„Was hast du gemacht, als du es erfahren hattest?“ Sarah sah ihm in die Augen. Ein leichtes Zucken seines Liedes verriet ihr, dass sie ihn überrascht hatte.
„Ich?“, fragte er ungläubig und beugte sich dann nach vor, um mit seinem Kopf näher zu Sarah zu kommen, als ob er ihr ein Geheimnis verraten würde. Sie spielte mit und lehnte sich ebenfalls vor.
„Ich überlegte damals, ob es vielleicht besser wäre, Antialkoholiker zu werden.“, flüsterte er und beide brachen in Gelächter ob der Lüge aus.

Während des Frühstücks führten sie den Small-Talk weiter und nachdem sie aufgegessen hatten, begab sich Sarah wieder in ihr Quartier, denn schließlich musste sie noch eine Rede vorbereiten. Da sie nicht viel auf einstudierte Vorträge hielt, war das mehr eine Sammlung von Dingen, die sie erwähnen wollte. Als sie ihr Terminal aktivierte, sah sie, dass eine neue Nachricht von Admiral Belikov für sie eingelangt war. Die Nachricht war kurz und beinhaltete keine Überraschung. Es ging nur darum, dass sie selbst Marios Beförderungszeremonie zum Captain durchführen sollte. Anscheinend war der Admiral schwer beschäftigt.

Nachdem Sarah sich soweit vorbereitet und auch die Captainsabzeichen für Mario organisiert hatte, nahm sie sich nochmals die Dossiers ihrer neuen Crew vor. Die Gesichter und Namen von der vorherigen Nacht erkannte sie sofort wieder, somit hatte sie diese und die dazugehörigen Ränge schnell auswendig gelernt. Daher konzentrierte sie sich nun mehr auf die noch unbekannten Crewmitglieder. Namen, Rang, Aussehen, Ausbildung, Spezialisierungen und vieles mehr. Alles würde sie sich natürlich nicht merken können, aber das würde auch nicht nötig sein.
Schließlich war es dann soweit. Drei Minuten vor neun Uhr. Mario hatte die Mannschaft bestimmt schon am Hangardeck versammelt, wie sie es ihm befohlen hatte. Sarah sah sich nochmals kurz im Spiegel an, rückte die Uniform zurecht, nahm das Etui mit den Abzeichen und begab sich zum Hangardeck.

„Captain auf dem Deck!“, erschallte es durch den Hangar, gefolgt von dem Zusammenschlagen der Stiefel. Sarah schritt an der in Formation stehenden Crew vorbei und blieb mit einem Abstand von ungefähr drei Metern vor ihr stehen, führte eine Vierteldrehung aus und erwiderte den militärischen Gruß. Vermutlich erwartete die Crew eine der Reden, die zu Beginn von Missionen gehalten wurden.
„Rührt euch!“, befahl Sarah, damit die Crew angenehmer stehen konnte. Es gab Captains, die ihre Crew während der ganzen Rede in Habt-Acht-Stellung ließen, aber sie hielt nichts davon.

„Ich hoffe ihr seid in den letzten drei Wochen, während die Lyndanisse überholt wurde, dazugekommen, euch ein wenig zu erholen.“, fing sie mit ihrer Rede an. Von Wort zu Wort fiel es ihr schwerer, doch sie ließ es sich nicht anmerken.
„Ich will es kurz machen. Mit heutigem Tage wurde ich von der SSV Lyndanisse auf die SSV Midway versetzt.“ Sarah machte eine kurze Pause, um der Crew Zeit zu geben, das Gesagte zu verarbeiten. In den Gesichtern der Mannschaft sah sie Verwunderung, Enttäuschung, Entsetzen und Verwirrung - die gleichen Gefühle, die sie ebenfalls plagten, seitdem sie bei Admiral Belikov war.

„Ich kann guten Gewissens sagen, dass die letzten vier Jahre als ihr Captain wundervoll waren und mich mit Stolz erfüllten. Es ist euer Verdienst, dass die Lyndanisse in dieser Zeit ihre Missionen immer erfolgreich abgeschlossen hatte.
Ihr habt das Schiff zu dem gemacht was es ist und mit euch habe ich viele unvergessliche Momente erlebt. Schwere Zeiten, wie der Citadel-Blitz aber auch viele fröhliche Zeiten. Besonders vermissen werde ich sicherlich die langen Pokerabende, die nicht nur bei mir am nächsten Tag zu Augenringen führten, oder die Geschichtsvorlesungen, wenn wir mal wieder wochenlang auf einer Mission fernab der Zivilisation waren.“
Ein kurzes und verhaltenes Lachen ging durch die Crew, aber Sarah fuhr fort: „Der Dienst an Bord war immer angenehm und ich konnte mich auf euch verlassen, dafür will ich euch allen danken! Ich hoffe, ihr macht das Leben eures neuen Captains genauso angenehm.“

Sarah hielt nochmals inne. Einige Blicke wanderten kurz zum Hangareingang, um zu sehen, wer dort möglicherweise als ihr Nachfolger hereinkommen würde. Da sie die Crew nicht länger auf die Folter spannen wollte, setzte sie fort. „Achtung! Staff Commander Logan, treten Sie bitte vor!“
Mario löste sich aus der Formation, während die anderen wieder in Habt-Acht-Stellung übergingen. Er schritt auf Sarah zu, die sich zur Seite drehte, sodass die Crew sowohl sie als auch Mario sehen konnten. Er blieb vor ihr stehen und salutierte. Dem Protokoll entsprechend führte Sarah den Salut ebenfalls aus und zog anschließend das Etui hervor.
„Staff Commander Logan, auf Befehl von Admiral Belikov ernenne ich Sie zu einem Captain der Systems Alliance.“
Sarah öffnete das Etui, nahm die Abzeichen heraus und steckte sie Logan an. „Meinen herzlichen Glückwunsch, Captain Logan!“ Mit einem kräftigen Händeschütteln und einem Applaus von der Crew beendeten sie das Ritual. „Danke Ma’am!“, entgegnete Mario, nun doch ein wenig berührt.
Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, ging es zum nächsten Ritus über. „Captain Logan, auf Befehl von Admiral Belikov übergebe ich Ihnen hiermit das Kommando sowie die Verantwortung über die SSV Lyndanisse!“
„Captain Farnsworth, hiermit löse ich Sie ab.“, beendete Mario den Kommandowechsel. Erneut applaudierte die Crew.

„Nicht weglaufen...“, flüsterte Mario ihr zu und beide drehten sich zur Crew um. Plötzlich gab Mario den Rühren-Befehl und ein Zeichen. Zwei Crewmitglieder aus der letzten Reihe holten hektisch irgendetwas. Erst als sie auf Sarah und Mario zukamen, erkannte Sarah, dass sie eine Magnumflasche Sekt, sowie ein Tablett voller Gläser brachten. Die beiden Unteroffiziere blieben vor den Captains stehen, öffneten die Sektflasche und schenkten zwei Gläser ein, die sie dann an Mario und Sarah übergaben. Anschließend begaben Sie sich wieder zur restlichen Crew und teilten weiter Sekt aus.

Nun war es Mario, der das Wort eröffnete. „Captain Sarah Farnsworth!“, sprach er laut und feierlich, „Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass es eine Ehre war, unter Ihnen zu dienen. Eine gute Crew bringt nichts ohne einen ebenso guten Captain und Sie sind ein solcher Captain. Ich hoffe, ich kann als Ihr Nachfolger auch nur annährend in Ihre Fußstapfen steigen. Prost!“
Er stieß mit Sarah an und die ganze Crew prostete Ihnen zu. Nach einem kleinen Schluck, eröffnete Mario nochmals kurz das Wort: „Wir werden Sie vermissen!“
Daraufhin umarmte er Sarah freundschaftlich. „Danke!“, flüsterte sie ihm zu. „Keine Ursache, du hast es dir verdient.“, entgegnete er. Sarah war sichtlich gerührt und auch eine Träne bahnte sich einen Weg über ihre Wange. So plötzlich der Kommandowechsel auch gekommen war, so unvergesslich hatte ihn Mario noch gemacht.

Sarah verbrachte noch einige Zeit mit ihren Kameraden, stieß mit dem einen oder anderen an, nahm Glück- und Beileidswünsche entgegen. Natürlich versuchten einige Soldaten Informationen über ihr neues Kommando herauszukitzeln, aber sie machte schnell klar, dass sie nichts sagen durfte und nichts sagen würde. Gleichzeitig versuchte Sarah herauszufinden, wie die Mannschaft auf Mario als Captain reagierte. Es war schon fast zehn Uhr, als sie schließlich mit Mario alleine im Besprechungsraum war.

„Jetzt ist es wohl offiziell.“, meine Mario, der sich neben Sarah an die Tischkante lehnte. „Ja.“, entgegnete Sarah. „Jetzt gehört sie dir.“
„Ein komisches Gefühl. Jetzt weiß ich, wie es dir erging, als Captain Stanford das Kommando übertrug.“
Sarah nickte. „Nur, dass ich nicht auf direkten Weg zu Cerberus laufe.“ Ihr war es noch immer unverständlich, wie ein renommierter und intelligenter Mann, wie Stanford es war, sich einer Terroristengruppe wie Cerberus anschließen konnte. Allerdings wollte sie mit den Gedanken nicht länger bei dem Thema bleiben.
„Ich habe mich vorhin ein wenig in der Crew umgehört, wie sie den Kommandowechsel aufnahmen und wie ihre Meinung zum neuen Captain der Lyndanisse lautet.“
„Und?“, fragte Mario neugierig. Im war natürlich klar, dass die nächsten Tage entscheidend waren, aber wenn die Grundstimmung positiv war, dann würde es für ihn sicherlich leichter werden.
„Die größte Befürchtung war, dass sie irgendjemand Fremden vorgesetzt bekommen. Da jedoch du das Kommando übernimmst, wurde sehr wohlwollend aufgenommen. Sie kennen dich und wissen, dass du immer fair und gerecht handelst.“

Mario atmete tief durch. „Ich hoffe ich kann so bleiben. XO oder Captain macht schon einen Unterschied. Klar, habe ich zeitweise die Schiffsführung übernommen, wenn du geschlafen hast, aber trotzdem warst du im Notfall immer in Kommreichweite. Ich will damit nicht sagen, dass ich mich nicht dafür bereit fühle, denn ich bin bereit. Aber ich kann nicht sagen, ob mich die Verantwortung ändern wird, oder nicht.“
„Sie wird dich verändern, Mario. Jeder größere Schritt in unserem Leben verändert uns, macht uns reicher an Erfahrung. Das ist normal. Aber Veränderung heißt nicht, dass es schlechter wird. Als Captain wirst du manchmal über dich hinaus wachsen.
Du wirst Entscheidungen treffen, über die du noch lange grübeln wirst, du wirst Entscheidungen treffen, die der Crew nicht gefallen werden. Aber die Crew weiß das und du bist ein Mann, der in erster Linie anderen dient und sich nicht nur um sich selbst kümmert. Das sind die Dinge, die einen guten Captain auszeichnen.“
Was Sarah erzählte, waren Dinge, die sie selbst gelernt hatte. Dinge, die sie oft erst im Rückblick als wertvolle Erfahrung angesehen hatte.
„Tja, dann werde ich mal meine Sachen packen, damit du in dein neues Quartier einziehen kannst.“, sagte sie nach einer kurzen Gedenkpause und stieß sich von der Tischplatte ab.
„Danke Sarah, danke für alles. Dann werde ich mich wohl mal um die neuesten Befehle kümmern.“, erwiderte Mario und setzte sich zum Terminal im Besprechungsraum.

Anstelle, dass sie ihre Sachen zusammenpacken konnte, erhielt Sarah eine Nachricht vom Allianzkommando, dass sie sich dorthin begeben sollte, da für den Kommandowechsel noch einige Papiere zu unterschreiben waren. Also machte sie sich auf den Weg.

10:01

Die Citadel: Allianzkommando ----->

Kathleen Benedict
25.08.2010, 12:31
Das erste was Kathleen auffiel war das Sarah offensichtlich in ihren eigenen Gedanken verstrickt war. Sie schien nicht unbedingt betrübt, aber beweget und offensichtlich, noch etwas in der Suche nach dem Anschluss an die Ereignisse die sie wohl überrannt hatten in den letzten Tagen.
Erneut hatten sie mehr gemeinsam, als ihnen beiden vermutlich klar war. Mehr oder weniger. Aber als Kathleen sie angesprochen hatte, vielleicht auch kurz zuvor, reagierte die Freundin auf Neska, die näher kam.

„Viel zu lange!“ entgegnete Sarah und lächelte. Sie schien aufrichtig erfreut und beschleunigte ihre Schritte um Kathleen, als sie sich gegenüberstanden, in den Arm zunehmen. Sie kurz, freundschaftlich, zu drücken. Dann löste sie sich wieder und blickte Kathleen direkt an.
„Freut mich dich zu sehen, Kathy. Was führt dich denn her?“
Es tat Kathleen ein wenig leid, das sie nicht die selbe Fröhlichkeit vollkommen empfinden konnte. Sie lächelte schwach und erwiderte den Blick.

"Keine angenehme Aufgabe. Leider." sie atmete tief durch und seufzte dabei unweigerlich. Sie wusste das sie Sarah nicht so behandeln konnte wie sie es gerne mit anderen tat, um einen Vorteil zu haben.
"Ich habe Captain Logan beten müssen, eine Freundin nach Hause zu bringen." sie deutete mit einem Nicken über ihre Schulter zu dem Sarg, der gerade noch in die Fregatte verfrachtet worden war. "Komplizierte Angelegenheit." sie schluckte schwer und raffte den Schal um ihre Schultern. Verschränkte die Arme vor der Brust, als wenn ihr kalt wäre und merkte mit einem irritierenden Gedanken, das ihr Rosenkranz fehlte. Nach all den Jahren, in den sie ihn immer getragen hatte wirkte ihr Handgelenk so leer und leicht plötzlich irgendwie deplaziert.

Dann wurde Neska bevor sie noch etwas weiteres sagen konnte von Tim unterbrochen der sich mit einigen geraden, schnellen Schritten näherte. Er zögerte einen Moment, und suchte den Blick von Kathleen. Die ihn dann mit einem Kopfnicken heran holte.
"Tim."
"Ma'am, Commander Ortiz, möchte den Captain darauf aufmerksam machen, das der Admiral heute Nachmittag auf der Citadel ankommen wird."
"Wieso so förmlich, Tim?"
Der Soldate blickte zu Sarah und nickte ihr kurz zu. "Captain."
"Ah." machte Kathleen und schmunzelte. "Verstehe. Danke Tim, sie können mit Angela zurück zur Station fahren. Ich komme dann nach." sie machte eine kurze Pause und nickte ihm zu. "Und bleiben Sie einfach bei Boss."
"Boss." er nickte und ging dann zurück zu Angela, die etwas abseits immer noch wartete. Sie schien sich wieder im Griff zu haben, aber trotzdem merkte man ihr die Belastung der letzten Stunden an.

"Entschuldige. Es geht gerade alles etwas drunter und drüber." sagte sie an Sarah gerichtete und blickte sie dann wieder direkt an. "Wie gesagt die Situation ist kompliziert." Sie machte aber nicht den Eindruck als wenn das ihre letzten Worte wären, falls Sarah genaueres wissen wollte. Kathleen senkte den Blick kurz Richtung Boden und atmete tief durch. Versuchte ihre Kraft wieder zusammeln und sich zu fokusieren. Dann straffte sie sich kurz. Spannte einzelnen Musekln der Reihe nach an und lockerte sie dann wieder.
"Gratulation zu dem Kommando über dein neues Schiff." Kathleen vermied bewusst den Namen des Schiffes und wirkte langsam wieder etwas ruhiger.

Sarah Cathryn Farnsworth
25.08.2010, 19:11
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Als Kathy den Grund für ihre Anwesenheit erklärte, verschwand Sarahs fröhlicher Gesichtsausdruck. Insgeheim fragte sie sich, wie gut Kathy mit der nun toten Person befreundet war, doch sie würde vorerst das Thema nicht ansprechen.
„Tut mir Leid.“, konnte Sarah noch sagen, bevor die beiden von einem Mann unterbrochen wurden. Aus dem kurzen Wortwechsel erfuhr sie, dass Kathleen mittlerweile auch zum Captain befördert wurde. Anschließend entschuldigte sich die Geheimdienstoffizierin für die Unterbrechung und gratulierte Sarah für ihr neues Kommando.

„Danke, die Neuigkeiten sprechen sich wohl schnell herum.“, meinte Sarah. „Vermutlich hast du ja schon vor mir gewusst, dass ich versetzt wurde. Aber habe ich das soeben richtig gehört, dir darf man zum Captainstitel gratulieren?“

Sarah machte eine einladende Geste in Richtung der Fregatte. „Aber komm doch mit rein, wenn du ein wenig Zeit hast, drinnen können wir ungestört reden und du kannst mir erzählen, was so alles passiert ist, wenn du willst.“, sagte sie und senkte dann ihre Stimme. „Außerdem hab ich noch nicht gepackt.“

10:34

Kathleen Benedict
25.08.2010, 19:40
„Danke, die Neuigkeiten sprechen sich wohl schnell herum. Vermutlich hast du ja schon vor mir gewusst, dass ich versetzt wurde. Aber habe ich das soeben richtig gehört, dir darf man zum Captainstitel gratulieren?“

Kathleen schmunzelte. Sie nahm einen tiefen Atemzug und überlegte einen Moment lang sich eine Zigarette anzuzünden. Ließ von ihrem Vorhaben dann aber ab. Als die Freundin mit einer Geste in Richtung des Schiffes signalisierte sie zu begleiten.
„Aber komm doch mit rein, wenn du ein wenig Zeit hast, drinnen können wir ungestört reden und du kannst mir erzählen, was so alles passiert ist, wenn du willst. Außerdem hab ich noch nicht gepackt.“
Neska nickte und hakte sich in bekannter Manier bei der anderen Frau unter. Gesellte sich so an ihre Seite und ging mit ihr die Schritte hinein in die Fregatte. Bevor sie antwortete wartete sie noch ein paar Augenblicke, bis sie das Schiff betreten hatten.

"Ich sollte wohl gestehen, das ich ihn lieber nicht hätte. Die Kosten waren einfach zu hoch um sich ehrlich zu freuen. Aber ich weiß deine Freude zu schätzen. Sehr sogar. Danke."

Sie beobachtete einen jüngeren Offizier, der erst stehen blieb um zu salutieren und dann stockte. Als er seinen vormaligen Captain mit einer anderen Frau am Arm entdeckte. Kathleen störte sich nicht daran, sondern hob nur eine Augenbraue und lächelte dann.
"Rühren Sie sich Lieutenant. Nur zwei Captains beim Klatsch tauschen."
Versetzte sie und blickte sich um. Hielt auf dem Weg zur Kabine von Sarah inne und blickte sich um. Es schien in einem anderen Leben gewesen zu sein als sie hier gestanden hatte. Auf dem Schiff hatte sie viele interessante Erfahrungen gemacht und schöne Momente erlebt. Sicher auch einiges kritisches. Aber viel ihres Charakters und viele ihrer kleinen miesen Tricks hatte sie sich hier unter anderem einfallen lassen. Es schien ewig her. Zu lange. Und auch schon die letzten Stunden schienen ein halbes Leben zurück. Neska seufzte nostalgisch und lächelte leicht.

"Kannst du dich noch an Commander Meyers erinnern." Kathleen drehte den Kopf und blickte Sarah über die Schulter an. "Sein Gesicht war unbezahlbar als du ihm den 20 jährigen Scotch abgenommen hast, weil er dachte ich hätte das Full House."

Sarah Cathryn Farnsworth
25.08.2010, 21:51
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Sarah musste kurz lachen, als sie an diese Pokerrunde dachte. „Allerdings.“, meinte sie dann. „Aber leider hatte ich ja nichts von dem Scotch.“, fügte sie noch hinzu und spielte damit auf eine weitere Runde an, die nur wenig später stattfand. Damals hatte sie zwar unverschämtes Kartenglück, aber Kathy hatte trotzdem das bessere Blatt und somit wechselte die Flasche Whiskey erneut den Besitzer.

Sarah öffnete ihren Spind und holte ihre Tasche heraus, die sie mit all ihren Habseeligkeiten zu füllen begann.
„Aber die alte Lyn haben sie hier ordentlich herausgeputzt. Alles neu, sogar der Captain.“, wechselte sie das Thema und klang dabei gequält genug, dass Kathy erkennen konnte, wie sehr ihr der Schiffwechsel missfiel. Doch dann lächelte sie. „Aber Mario wird sich schon gut um die Lady kümmern. Was war jetzt bei dir los?“

Kathleen Benedict
26.08.2010, 09:21
Kathleen musste lächeln und klimperte unschuldig mit den Wimpern.
"Och - daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich dachte du hättest den im Anschluss vernichtet..." flötete sie, wandte sich dabei wieder gänzlich Sarah zu und zwinkerte. Im hinteren Teil der Navigation erkannte sie Captain Logan, für einen Moment zögerte sie und nickte ihm dann zu. Irgendwo zwischen Anerkennung und Dankbarkeit. Nichts das sie je weiter ausgeführt hätte. Aber im Moment die einzige Reaktion die ihr angemessen schien.

Aber schließlich folgte sie Sarah. Sie blickte sich nicht wirklich in der Kabine um. Dafür kannte sie solche Kabinen zur genüge. Statt dessen ging sie direkt zu einem der Regale und zog ein kleines Buch heraus. Strich über den Einband und streichelte den alten Einband mit dem Daumen.
"Du hast diesen alten Schinken ja immer noch." stellte sie erstaunt, aber auch irgendwie erfreut fest. "Die Physik die dadrin beschrieben wird kann doch schon gar nicht mehr stimmen."
Kathleen wusste das sie vermutlich nicht recht hatte, aber es unterstrich einfach den Kontext ihrer Aussage. Und am Ende war sie auch keine Physikerin oder etwas in der Art. Ihre Welt war ein Andere.

Dann setzte sie sich mit einem kurzen Schwung auf den Schreibtisch und ließ die Beine baumeln, während sie Sarah zu hörte. Stemmte die Hände auf die Oberschenkel und betrachtete die Freundin. Sie hatte sich nicht viel verändert. Älter war sie geworden. Aber es hatte ihr nicht geschadet. Ganz im Gegenteil, es hatte sie reifen lassen, ließ sie etwas erhabener wirken und erfahrener. Aber auch freundlicher.
Sie musste nicht mehr um ihre Rolle Kämpfen, sie hatte sie gefunden - das merkte man.
"Er wird seine Sache gut machen." lächelte Kathleen. "Und auf dein Schiff gut aufpassen. Er ist viel zu pflichtbewusst, als das er sich auf irgendwelche dummen oder gefährlichen Dinge ein lassen würde um einen persönlichen Vorteil zu haben."

Zwischen den Worten reichte sie Sarah den kleinen Bilderrahmen der auf dem Schreibtisch gestanden hatte.
"Dir war immer bewusst das du nicht ewig auf der Lyn sein kannst. Vermutlich ist es so am besten. Schnell und klar - und die Aufgabe die vor dir liegt wird dich schnell auf andere Gedanken bringen." Kathleen versuchte nicht Sarah aufzumuntern, sie wusste zu gut, dass das nicht möglich war. Aber sie wusste zu gut, das die Andere ein logischer und rationaler Mensch war der offene Argumente einbeziehen konnte.

Dann stellte Sarah die Frage der Fragen. Kathleen seufzte und ließ den Kopf hängen. Griff in ihre Seitentasche und zog das kleine Störgerät hervor. Aktivierte es und stellte es auf den Schreibtisch, so das Sarah es auch sehen konnte. Kathleen lächelte entschuldigend. Es war kein Misstrauen, sonst würde sie gar nichts sagen. Nur Sorgfältigkeit, aber das war die Freundin ja von früher noch gewohnt.
"Ich weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll." sie seufzte und lehnte sich etwas zurück, so das sie sich mit den Händen nun auf der Schreibtischpaltte auflehnte.

"Ich bin ehrlich gesagt erst Gestern angekommen auf der Citadel. Oder war es Vorgestern?" Kathleen versuchte sich angestrengt zu erinnern, konnte aber beim besten Willen nicht mehr die Zeit zurück verfolgen. "Eigentlich hab ich die Nachrichtendienststation auf einem anderen Planeten aufgebaut und bin nur kurz zur Durchreise auf der Citadel hängen geblieben." sie stockte und lächelte dann.
"Und bevor ich auch nur mein Hotelzimmer beziehe, steht ein "Kollege" vor meiner Türe und frägt mich nach einer ehemaligen Mitarbeiterin." Kathleen verschwieg die Tatsache das Alex mit gezogener Waffe vor der Türe stand lieber. Sie wusste das Sarah keine riesiger Fan des Geheimdienstes war und solche Aktionen würden ihr Bild nicht gerade bessern - was der Nachrichtendienst tat und wie, blieb immer besser in den eigenen Reihen. Auch deutete sie mit Kollege an, das es jemand wichtiges war - aber auch hier wollte sie die wahre Position nicht offen aussprechen - auch wenn es für Sarah durch die Wortwahl klar war das Neska vom Stationsleiter der Citadel sprach.

"Angesprochene Mitarbeiterin, ist vor einen halben Jahr ausgeschieden - auf eigenen Wunsch... Sie..." Kathleen stockte und schloss die Augen. Biss sich auf die Wangeninnenseite als sie darüber nachdachte wie sie es sagen sollte. "...Sie.. Sie hat..", wieder ein kurze Pause. "Sie hat viel für uns geopfert. Sehr viel. Aber sie war auf der Citadel und sie hat offensichtlich 'gearbeitet' oder war auf einem Rachefeldzug.
Die Endkonsequenz ist, das ich jetzt eine noch unbestimmte Menge toter Nachrichtendienstleute habe, davon aber sicher zwei Offiziere. Drei Explosionen, eine davon direkt vor der Botschaft der Allianz. Eine von der C-Sec erschossene ehemalige Mitarbeiterin. Und mit ziemlicher Sicherheit in den nächsten Stunden eine daran angeschlossene Ermittlung der Sec.
Irgendwo in all diesen Ereignissen hab ich die Leitung über die Nachrichtendienststation hier übernommen."

Kathleen wirkte blass und ausgelaugt. Erschöpft und deprimiert. Ein Eindruck den bisher wohl noch niemand je an ihr gesehen hatte. Sie strich sich über das Gesicht und versuchte die Müdigkeit weg zu massieren.
"Ich bin hundemüde, weil ich seit drei Tage nicht ordentlich geschlafen habe, ich bin halb verhungert weil ich erst recht nicht ordentlich gegessen habe - und in..", sie blickte auf die Uhr. ".. ein paar Stunden kann ich dem Leiter des Nachrichtendienstes ein paar Ergebnisse präsentieren. Wenn er hier persönlich ankommt."
Sie schluckte schwer. Sicher das war alles wahr, was sie gesagt hatte. Aber ihre Niedergeschlagenheit kam, von einer ganz anderen Stelle. Und sie war sich das erste mal in ihrem Leben nicht sicher, ob sie verbergen konnte was sie bewegte.

Sarah Cathryn Farnsworth
26.08.2010, 17:18
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Kathleen machte es sich am Schreibtisch gemütlich und aktivierte einen Störsender, bevor sie Sarahs Frage beantwortete. Die Erklärung der kürzlichen Ereignissen fielen der etwas jüngeren Frau sichtlich schwer und als sie bei der Erwähnung der ehemaligen Mitarbeiterin kurz ins Stocken kam, ließ das nur einen Schluss zu. Diese Frau war jene Freundin, welche gestorben und auf den Weg zur Erde war. Sie musste ihr sehr viel bedeutet haben, denn ansonsten war die Geheimdienstoffizieren nicht so leicht aus der Bahn zu werfen.

Während der Erzählung hielt Sarah mit dem Packen ihrer Sachen inne und hörte aufmerksam zu. Nach und nach erinnerte sie sich an immer mehr Details ihrer Freundin und so fiel ihr jetzt auf, dass der Rosenkranz an ihrer Hand fehlte. Doch sie musste ihn bis vor kurzem noch getragen haben, denn ihre Haut war an der Stelle etwas heller. Bevor sie jedoch irgendetwas darauf sagen konnte, meldete das Terminal mit einem sanften Klang einen Nachrichteneingang.

„Entschuldigung, aber wie ich die Allianz kenne, ist es dringend.“, meinte Sarah und sah sich kurz die Botschaft an. Tatsächlich bekam sie die Information, dass die Midway um elf Uhr eintreffen wird, im Allianzkommando für elf-dreißig ein Besprechungsraum reserviert wurde und alle neuen Crewmitglieder darüber informiert werden, dass sie sich dort einzufinden haben. Anbei waren noch die Informationen, an welchem Dock die Midway landen würde und dass sie die entsprechenden Zugangsberechtigungen bekommen hatte.

„In zwanzig Minuten kommt die Midway.“, meinte Sarah dann zu Kathy. „Vielleicht kannst du dich ja unter den Vorwand, dass du bei der Ankunft dabei sein willst, ein wenig von deinen aktuellen Pflichten loseisen und mich begleiten. Vielleicht kommst du auf andere Gedanken und irgendetwas Essbares müssten wir unterwegs auch finden können.“, schlug sie vor.

Gleichzeitig überdachte sie nochmals das, was Kathy ihr mitgeteilt hatte. „Zumindest hat die Geheimdienstabteilung auf der Citadel jetzt eine ordentliche Führung. Dieser Bastard von Segev sollte ja eine ziemliche Zumutung gewesen sein. Das hat man sogar bei uns in der Flotte gehört.“

10:39

Kathleen Benedict
27.08.2010, 08:51
Kathleen beobachtete die Bewegungen von Sarah, als diese zum Terminal ging. Sie waren flüssig und geschmeidig. Nicht geprägt von der Trägheit die Neska plagte. Aber trotzdem musste sie lächeln, als sie die Körpersprache der anderen las.

"Klingt nach einer gute Idee." versuchte sie tapfer sich hoch zu raffen und glitt, etwas antriebslos von der Tischplatte herunter. Streckte sich dann wie eine übermüde Katze die von einer erfolglosen Jagd zurück gekommen war und jetzt am liebsten vor einem warmen Kamin mit einer Schale Sahne liegen wollte. "Also das mit dem Essen."
Dann schmunzelte sie und schloss kurz die Augen. Schob alle Gedanken der letzten Stunden zur Seite und verdrängte den Gedanken das sie versagt hatte. "Und das mit der Ablenkung auch." Ihre Haltung straffte sich und sie schien von irgendwo aus ihrerm Inneren eine neue Energie zu beziehen, die fast unheimlich wahr, da mit ihr eine Veränderung in der Ausstrahlung, der Haltung und der Stimmung von Kathleen mit sich brachte.

Als Sarah auf Alexander zu sprechen kam, zuckte Kathleen innerlich zusammen, ließ sich aber nichts anmerken. Sie blickte die Freundin länger an, und merkte damit erst das sie sich verriet. Ihr erster Gedanken war, woher Sarah wohl wusste das Alex umgekommen war.
Dann wurde ihr klar, das es die Freundin gar nicht wusste, sondern kombiniert hatte von dem Wissen aus das Kathleen die Leitung übernommen hatte und Alex damit abgelöst worden war.
'Shit.' Sie war offensichtlich nicht auf der Höhe. Unter normalen Umständen wäre ihr so ein Fehler nicht unterfahren. Sie zögerte und wackelte mit der Nase.

"Bastard ist noch untertrieben. Er war einer unserer Besten." und aus einem spontanen Gefühl sich Erleichterung verschaffen zu müssen, erzählte sie weiter. "Aber ich bin froh das Rebekka ihn zum Teufel gejagt hat." hauchte sie und grinste dann fast sadistisch zufrieden.
"Nur zu Schade, das er als im Dienst Gefallener noch ein entsprechendes Begräbnis bekommt."
Sie hielt inne und starrte Sarah länger an. Schluckte schwer und lehnte sich mit dem Hintern gegen die Tischkante. Leckte sich über die Lippen und fühlte wie ihre Energie wieder weg war.

"Ich habe versagt, Sarah." ihre Stimme überschlug sich. "Ich habe versagt." Kathleen ließ den Kopf hängen und mit ihm die Schultern. Sie starrte gebannt auf ihre leeres Handgelenk und versuchte ihre Atem zu kontrollieren. "Rebekka war wie eine Tochter für mich."

Sarah Cathryn Farnsworth
28.08.2010, 11:04
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Sarah hat es zwar als Möglichkeit in Betracht gezogen, dass der ehemalige Abteilungsleiter das Zeitliche gesegnet hatte, aber ebenso eine schlichte Versetzung als möglich erachtet. Aber mit jedem Detail, das sie erfuhr, erkannte Sarah mehr und mehr, dass hier in den letzten Tagen die Hölle los gewesen sein musste und Kathy schwer davon getroffen war.

„Ich habe versagt, Sarah. Ich habe versagt. Rebekka war wie eine Tochter für mich.“, sprach die Geheimdienstoffizieren plötzlich offen heraus und ließ dann den Kopf hängen. Die Last der letzten Tage schienen sich jetzt deutlich auf sie auszuwirken.
Sarah ging zu ihr hin und nahm ihre Freundin in den Arm. „Du hättest nichts machen können. Du bist ja gerade erst dazugekommen, trotzdem hast du sicherlich alles in deiner Macht stehende versucht. Du hast nicht versagt!“, versuchte sie Kathy zu trösten. Natürlich waren solche Worte viel leichter gesagt und natürlich kannte Sarah nicht alle Einzelheiten, aber soweit kannte sie ihre Freundin. Sie hatte bestimmt alle Hebel in Bewegung gesetzt, das zeigte auch ihr Zustand.

Nach einiger Zeit löste sie ihre Umarmung. „Komm, gehen wir mal was essen. Packen kann ich später auch noch.“, sagte Sarah und versuchte so vom Thema abzulenken, damit die Belastung nicht noch größer wurde.

Kathleen Benedict
30.08.2010, 09:53
Kathleen hätte es nie zu gegeben, aber die Zuwendung von Sarah und der Trost taten ihr gut. Sie seufzte und verdrängte die lastenden Schuldgefühle die sie nieder zu drücken drohten. Die Augen behielt sie so lange geschlossen wie Sarah sie drückte und ihr Kraft zu sprach.

"Danke." ihr Stimme war leise und tonlos. Und auch wenn Sarah, rein rational, recht hatte - so wusste Kathleen doch, das sie versagt hatte. Sie hätte Rebekka im Auge behalten müssen. Hätte ihr folgen müssen, oder dafür sorgen müssen, das man sie im Augen behielt. Sie hatte die junge Frau alleine gelassen und damit wohl auch dem zerstörerischen Drang nach Vergeltung den notwendigen Raum gelassen das es soweit kommen konnte.
In ihrem Bewusstsein, wusste Kathleen, dass sie dieses Urteil unmöglich schon treffen konnte. Sie kannte noch nicht alle Einzelheiten. Nicht die Hintergründe oder Spuren.

Langsam löste sie sich von der Tischkante und stellte sich gerade hin. Straffte ihre Haltung und verschränkte die Arme vor der Brust. Als würde sie das vor den weiteren Gedanken schützen.
"Was essen klingt gut." sie lächelte tapfer und steckte dann die Hände in die Hosentasche. "Außerdem brauche ich eine Zigarette." seufzte sie und folgte dann Sarah nach draußen.

Sarah Cathryn Farnsworth
30.08.2010, 20:43
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Kathy bedankte sich leise bei Sarah und schien sich zumindest wieder ein klein wenig besser fühlen. Schließlich willigte sie ein, etwas essen zu gehen und folgte Sarah nach draußen. Unterwegs trafen sie kurz Mario, der geschäftig Statusberichte einforderte.
„Captain“, meinte Sarah zu ihm, „ich hab meine ganzen Sachen noch hier, also nicht einfach davonfliegen.“
„Nein, keine Sorge.“, entgegnete der ehemalige XO. „Wir fliegen frühestens am Abend ab.“
Dann ging Sarah weiter. „Das würde mir gerade noch fehlen, wenn ich ohne irgendetwas dastehe.“, meinte Sarah grinsend zu Kathy und verließ die Fregatte durch die Luftschleuse.

Auch vor dem Raumschiff war starker Betrieb, da die letzten Versorgungsgüter eingeladen, Checklisten überprüft und Übergabeprotokolle unterschrieben wurden. Sarah hielt sich nie gern in diesem Trubel auf, denn gewisse Soldaten, die für die Versorgung zuständig waren und keinen Plan hatten, fragten grundsätzlich den ranghöchsten Offizier, den sie finden konnten. Nur dass dieser oft nicht weiterhelfen konnte, da er mit dem Be- und Entladen selten etwas zu tun hatte.
Darum versuchte sie die Andockbucht so schnell es ging zu verlassen. Kathleen hatte den absoluten Vorteil, dass sie zivil gekleidet war und somit nicht auf der Liste der potentiellen Frage-Opfer aufschien.

Sarah erinnerte sich daran, dass sie vor der Andockbucht einen Imbissstand gesehen hatte. Wer auch immer diesen Stand betrieb, hatte vermutlich ein gutes Händchen bei der Platzauswahl - und genügend Beziehungen, um den Platz auch zu bekommen.
„Gleich ein Stück weiter vorne ist eine Imbissbude. Oder hast du deine Essgewohnheiten radikal geändert?“, lachte Sarah und sah Kathy fragend an.

10:43

Calliope Morgan
30.08.2010, 22:54
<<< Die Citadel: Bezirke
Die Citadel: Allianzandockbucht
Andockbucht der SSV Saragota
6:39 Uhr

Die Saratoga sah genauso aus wie am Tag zuvor. Friedlich lag die schlanke Fregatte in der Bucht, von den Andockstutzen gehalten, und sah aus, als würde sie Calliope erwarten. Es schien sich gar nichts geändert zu haben – ein Trugschluss, wie sie sehr wohl wusste.

Die Saratoga würde weiter tun, was sie in den letzten Jahren getan hatte, unter demselben Captain wie früher, und sie würde es gut tun. Aber sie würde es ohne Calliope Morgan tun. Denn diese würde jetzt wahrscheinlich zum letzten Mal dieses Schiff betreten, dass ihr zwei Jahre lang so etwas wie eine Heimat gewesen war.

Gib dir einen Ruck, Calliope. Du bist doch sonst auch nicht so sentimental.

Callie atmete tief durch und betrat die Luftschleuse. Sie erlaubte es sich nicht, sich umzusehen und in Erinnerungen zu versinken. All dies würde sie hinter sich lassen, für sehr lange Zeit vermutlich, und es war besser, wenn sie sich mit dem Gedanken anfreundete als ihn zu hassen. Wenn sie es sich jetzt erlaubte, zu verharren und zu brüten, machte sie sich das Leben nur unnötig schwer.

Eine Chance. Der Dienst auf der Midway ist eine Chance. Ich könnte befördert werden. Gutes Geld verdienen, mehr als jetzt. Wirklich etwas Nützliches tun. Es ist eine Chance, eine einmalige vielleicht, und ich habe sie mir verdient.

Schlafwandlerisch sicher fand sie den Weg zu ihrem Quartier und öffnete die Tür. Es war verlassen. Natürlich, Weckdienst war um 6 Uhr, um diese Uhrzeit hielt sich niemand mehr in seinen Quartieren auf. Wahrscheinlich war es auch am besten so, dass das Quartier leer war. So musste sie sich nicht mit Maxime auseinandersetzen und konnte in Ruhe packen.

Schweigend sammelte sie ihren Siebensachen zusammen und packte sie ein. Sie beeilte sich, wollte nicht mehr Zeit als unbedingt nötig darauf verwenden. Die Saratoga strotzte vor Erinnerungen an zwei Jahre Dienst.

Callie packte das letzte Teil ein und wandte sich ab, verließ schnurstracks die Kabine, die sie nun für ihren Nachfolger oder ihre Nachfolgerin räumte, und strebte der Luftschleuse entgegen…

„Lieutenant?“

Callie blieb stehen und wandte sich in Richtung desjenigen, der da gesprochen war. Mittelgroß, schlank, Bartschatten, tief in den Höhlen liegende Augen und ein gewisses Schmunzeln um die Mundwinkel. Grittith.

„Was gibt es?“ Callie sah den Mann abwartend an. Kevin Grittith war zwei Jahre älter sie, aber rangniedriger. Es bereitete ihr Bauchschmerzen, dass er ihren Posten übernehmen würde. Nicht, dass er inkompetent gewesen wäre, aber sie kannte ihn. Er nahm vieles einfach viel zu leicht. Es fehlte ihm einfach an der nötigen Ernsthaftigkeit. Sie konnte nur hoffen, dass er – wie Captain Saitou sagte – in die Rolle hineinwachsen würde.

„Darf ich Sie etwas fragen, Lieutenant?“

„Sprechen Sie.“ Callie ahnte die Frage bereits, aber sie nahm sich die Zeit. Eine Erklärung war sie ihrer Crew – ehemaliger Crew – wenigstens schuldig. Oder zumindest eine Antwort.

„Stimmt es? Wurden Sie wirklich versetzt?“

„Ja, es stimmt.“ Sie hob eine Hand und erstickte damit jede mögliche, weitere Frage im Keim. „Keine weiteren Fragen mehr, ich kann Ihnen nicht verraten, wohin man mich versetzt hat.“

„Verstehe, Befehle.“ Lieutenant Griffith versuchte sich an einem Grinsen. „Naja, da kann man nichts dran ändern, stimmt’s? Sie gehen und ich darf mich mit Ihrer Verantwortung rumschlagen. Nur befördern will man mich nicht. So ist das eben.“

„Ja“, Callie nickte knapp, „so ist das eben.“

Lieutenant Griffith räusperte sich, etwas verlegen. „Ich weiß, Sie halten nichts von dem ganzen… Gesülze… aber Sie haben einen guten Job gemacht und wir werden Sie vermissen.“ Er murmelte noch etwas, das wohl nicht vor Callies Ohren bestimmt war, allerdings entging es ihr nicht vollständig: „… Stock im Arsch…“

„Ich hoffe, Sie sind gegenüber anderen Ranghöheren nicht ähnlich respektlos, Lieutenant“, meinte sie trocken.

„Ähm...“ Griffith wirkte verlegen. „Tut mir leid, Ma’am. Ich bin ein furchtbarer Mensch.“

Callie blickte ihm scharf in die tiefliegenden Augen. „Solange sie meinen Job gewissenhaft ausführen, wird man Ihnen das verzeihen.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich verlasse mich darauf, dass sie das tun. Captain Saitou glaubt, Sie schaffen es, und ich kann nur hoffen, dass sie Recht behält.“

„Ich werde mein bestes geben, Ma’am.“ Griffith wurde wieder ernst. „Nun, ich schätze, Sie müssen jetzt langsam mal los, oder? Wohin auch immer.“

Callie nickte knapp. „Ja… entschuldigen Sie mich bitte, Lieutenant.“ Sie trat an ihm vorbei, wandte sich aber, kurz vor der Luftschleuse, noch einmal zu ihm um. „Machen Sie es gut, Lieutenant. Alles Gute.“

„War schön, noch mal mit Ihnen zu sprechen“, rief Griffith. Callie nickte ihm zu und verließ die Saratoga durch die Luftschleuse.

6:44 Uhr

Galen Kent
01.09.2010, 14:57
Allianz-Shuttle-Bucht


Das kleine Shuttle, das vom Truppentransporter SSV Portland aus gestartet war, setzte sanft in der Andockbucht auf. Der Transporter dümpelte irgendwo etwas abseits dieses riesigen Konstruktes einzigartiger Alientechnik, dass sich Citadel nannte, herum. Galen hatte die Reise von der Erde hierher darauf verbracht und nur wenig Ahnung, was ihn nun erwarten würde. Es hatte ihn schon Mühe gekostet seine Nase nicht auf der Scheibe des Schuttles platt zu drücken, als er das Konstrukt der Citadel gesehen hatte. Mit wenigen anderen Absolventen der Allianzoffiziersakademie hüpfte er aus dem Shuttle, die Tasche mit seinen wenigen Habseligkeiten, Wechseluniform und dem in Einzelteile zerlegten Kampfanzug hatte er geschultert, das blaue Barett saß etwas keck, leicht schief auf seinem Kopf.
„Herhören!“, die Neuankömmlinge standen stramm, während der Staff Lieutenant, der sie von der SSV Portland aus begleitet hatte, seine Ansprache hielt „Ihre Sachen werden vorerst im Lager der Andockbucht untergebracht. Sie haben Gelegenheit das ausgefallene Frühstück in der Kantine des Allianzkommandos auf Illium nachzuholen und sich danach asap, spätestens 0800 in der Kommandozentrale einzufinden, um Ihre weiteren Befehle zu erhalten! Hiermit beginnt der Ernst des Allianzlebens für Sie. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!“
Wie ein Mann salutierten die jungen Offiziere und schlugen die Hacken zusammen.
„Sie kennen Ihre Aufgabe. Wegtreten!“, befahl der Staff Lieutenant.
Mit diesen Worten salutierte er zum Abschied noch einmal und bestieg dann wieder das Shuttle, das ihn zurück zur SSV Portland bringen würde, während Galen und die handvoll anderer Jungoffiziere in einer Zweierreihe zum Büro der Andockbucht, wo die Taschen in einem Nebenraum in ein großes Regal geschoben wurden.
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein Frühstück hinunter kriege...“, meinte Galen mit einem leichten Grinsen zu einer Offizierskollegin, „...ich bin aufgeregt und viel zu gespannt.“
„Ach was, ihr Jungs habt doch immer Hunger.“, erwiderte die junge Frau mit einem Schmunzeln und stieß ihn leicht mit dem Ellbogen an.
„Auch wieder wahr...“, Galen zwinkerte.
Gemeinsam machten sich die Neulinge auf den Weg zum Allianzkommando, um dort der Kantine zunächst einen Besuch abzustatten.

07:00 Uhr

Allianzkommando -->

Kathleen Benedict
02.09.2010, 10:14
Kathleen packte ihr ECM Gerät wieder ein, folgte Sarah ein paar Schritte und hielt nur einen kurzen Moment vor der Türe der Captains Kabine inne. Sammelte sich und schob ihre Emotionen bei Seite. Ihre Gedanken und Vorwürfe. Sie konnte sich keine Schwäche außerhalb dieses Raumes leisten. Sie konzentrierte sich auf ihre Aufgaben und ballte ein paar mal die Fäuste. Setzte ein entspanntes Lächeln auf, das am Anfang für ein paar Sekunden sehr aufgesetzt wirkte, dann aber schnell immer stabiler wurde und schließlich sich festsetzte.
Ihrem Gesicht wieder die entspannte Überlegeheit verschuf die sie sonst immer ausstrahlte und die vorhin praktisch zerbrochen war.
Neska atmete durch und fokusierte sich auf ein paar Gedanken.
'Zigarette, Essen. Midway und Hintergründe. Laufende Operationen und Station. Analyse, Aktionen und der Admiral. Eines nach dem Anderen. Langsam ernährt sich der Pinguin.' Plötzlich lächelte sie und schmunzelte fast in sich hinein.

'"Was bitte hast du gerade zu mir gesagt?" rüffelte Rebekka und starrte ihre Vorgesetzte an.
Kathleen grinste, und blickte nicht von ihren Unterlagen auf. Unterschrieb statt dessen zwei Akten, die vor ihr auf dem Tisch lagen, mit einer weit ausholenden, wenig eleganten Unterschrift - die, nur so nebenbei gemerkt, nicht ihre war, sonder die des Leiters für logistische Versorgungen des zentralen Lagers des Geheimdienstes auf Jump Zero - und pustete dann die Tinte trocken.
"Könntest du wiederholen, was du gerade gesagt hast?" Bekka hatte die Arme vor der Brust verschränkt und tippe, gespielt, genervt mit dem Fuß auf dem Boden.
Kathleen wartete noch einen Moment und legte die beiden Akten ab. Stempelte sie und versah sie dann für das System mit der sprechenden Kennung die sie authentifizierte. Dann verschränkte sie die Hände und legte sie auf den Schreibtisch. Blickte zu ihrer Mitarbeiterin und hob eine Augenbraue.
"Wie heißt das Zauberwort mit den zwei Ts?"
"Flott."
"Bitte - meinte ich eigentlich."
"Neska."
Sie kicherte schließlich und ließ Rebekka vom Haken.
"Ich sagte: 'Ich muss noch kurz telefonieren und dann fahren wir gemeinsam was Essen - du kannst ja noch kurz für kleine Pinguine gehen.'"
Rebekka grummelte und drehte sich um, riss die Türe auf. Hielt dann inne, blickte sich über die Schulter zu Kathleen um.
"Wieso Pinguine?"
"Die Königstiger zu nenne, hätte deinem Ego nicht gut getan."
"Ist ein Kompliment nicht aufbauend, für's Ego?"
"Eben. Dein's ist schon groß genug."'

Als sie auf dem Weg dem neuen Captain begegneten und Sarah kurz mit ihm feixte, blieb Kathleen ruhig. Lächelt leicht vor sich hin und stupste die Freundin dann kurz an.
"Abgesehen davon kann er mit deinen Klamotten eh nichts anfangen...", sie stockte - absichtlich - und sah zu Mario, musterte ihn wie eine Frau einen Mann mit unverholenem Interesse mustern konnte, zog eine Augenbraue hoch und schnalzte wie ein italienischer Mann bei einer schönen Frau mit der Zunge. "...wobei ihm deine Galauniform sicher stehen würde. Er müsste sich natürlich die Beine rasieren - oder Wachsen."
Dann räusperte sie sich übertrieben. "Hab ich das gerade laut gesagt?" Da war er wieder, der feixend Tonfall. Kathleen schien zurück zu finden in ihre Rolle, und sie selbst gefiel sich so auch besser.

Neksa folgte den schnellen Schritten, mit denen Sarah verhindern wollte, dummen Fragen auszuweichen - was ihr offensichtlich gut gelang. Sie schien ein wenig Übung in den letzten Jahren bekommen zu haben. Kein Mikromanagement. Kathleen gefiel das.
"Das klingt so abwertend meinen Essensvorlieben gegenüber." lächelte sie und grinste dann. "Ich bevorzuge einfach gutes... ach vergiss es. Hauptsache man kann es beißen und schlucken. Der Hunger treibst schon rein. Auch wenn es Salat ist." Kathleen betonte das letzte Wort, als wäre das dazugehörige Objekt ein hoch strahlendes Material, das wie ein Geschoss eines Schiffsgeschützes einen pulverisieren konnte.

Sie ging neben Sarah her und sah sich ruhig um. Als würde sie die Umgebung einfach nur neugierig betrachten, weil sie diese nicht kannte. In Realität blickte sie sich um. Wurden sie beobachtete, oder verfolgt? Kathleen stockte zwar nicht in ihren Schritte, aber sie schloss einen Moment die Augen und lächelte dann leise.
"Ich kann einfach nicht fassen das sie tot ist." flüsterte sie und verfiel einen Moment in den selben Ausdruck wie zuvor in der Kabine. Fing sich dieses mal aber schnell und umfassend wieder.
"Entschuldige. Themenwechsel. Turmspringen?"

Calliope Morgan
02.09.2010, 10:50
Die Citadel: Allianzandockbucht
Andockbucht der SSV Saragota
6:44 Uhr

Callie zwang sich, nicht noch einen letzten Blick auf die Saratoga zu werfen – sie würde das nicht ertragen, und das wusste sie genau – und machte sich auf den Weg zu den Fahrstühlen. Bei jedem Schritt zwang sie sich, an alles Mögliche zu denken, bloß nicht an die Saratoga und deren Crew.

Sie musste sich auf die Ankunft der Midway vorbereiten. Vielleicht erhielt sie ja noch weitere Informationen. Eigentlich erschien es nicht so unwahrscheinlich, dass man ihr als Offizier, der vielleicht bald sogar eine wichtige Position einnehmen konnte – was allerdings eher weniger wahrscheinlich war, es sei denn, unter den Ausfällen der Midway befanden sich auch hochrangige Offiziere – die Dossiers ihrer neuen Crew schicken würde.

Der Lift öffnete sich und Callie stieg hinein.

6:45 Uhr
>>> Die Citadel: Präsidium

Sarah Cathryn Farnsworth
03.09.2010, 09:00
Die Citadel: Allianzandockbuchten

„Ich wusste es!“, meinte Sarah zu Kathy, als diese bestätigte, dass sich an ihren Essgewohnheiten nichts geändert hatte. „Abwertend war es nicht gemeint.“, erklärte sie sich dann noch. „Außerdem siehst du noch immer so aus, als ob dir das ganze Zeugs gewichtsmäßig sowieso nichts anhaben kann.“
Sarah musterte absichtlich und auffällig Kathleens schlanke Gestalt. Sie stand ihr indes um nichts nach, allerdings musste Sarah durchaus darauf achten, was sie alles aß. „Warte nur bis du mal so alt bist wie ich, dann sieht das schon anders aus. Diätfrühstück, kein Mittagessen und abends Obst oder Gemüse.“, scherzte sie und musste wirklich Lachen, da Kathy nur zwei Jahre jünger war.

Nach einigen weiteren Metern fiel Neska wieder in ihre Trauer, doch genauso schnell wie sie kam, verschwand sie auch wieder. Die Geheimdienstoffizierin hatte sich wieder im Griff.
„Entschuldige. Themenwechsel. Turmspringen?“, kommentierte sie den Gefühlswechsel und für einen kurzen Moment war Sarah überrumpelt.
„Kein Grund dich zu entschuldigen.“, entgegnete Sarah und die beiden verließen die Andockbucht der Lyndanisse. Sie grinste. „Aber vielleicht kannst du ja von der Kroganerstatue in den Teich des Präsidiums springen. Das wäre sicherlich spannend, außerdem findest du dort vielleicht einen Fisch, den wir dann grillen könnten.“

Etwas weiter vorne war der Imbissstand zu sehen und man konnte den Geruch des Fastfood-Essens bis hierher riechen. Sarah musste zugeben, dass es wirklich gut roch, doch nach dem ausgedehnten Frühstück, das noch zu einem Sektfrühstück wurde, hatte sie wirklich keinen Hunger. Außerdem würde es vermutlich nicht so gut wirken, wenn sie mampfend zur Midway kommen würde.

10:44

Kathleen Benedict
03.09.2010, 17:14
Kathleen grinste vor sich hin.
"Nein, Kalorien prallen an mir ab. Ich bin sozusagen Kalorien sicher." scherzte sie und knuffte die Freundin in die Seite. Musterte dann die Andere und schnalzte mit der Zunge. "Für dein Alter, und diese Mangelernährung siehst du aber noch ganz gesund aus. Wobei. Hm." sie tat überkritisch und zupfte am Ärmel von Sarah.
"Ein bisschen mehr Gewicht hier oder da... vielleicht." Dann zwinkerte sie und schnupperte in der Luft. Sie konnte jetzt schon die Imbissbude riechen. Und wusste fast schon ganz genau was sie wollte. Sie hatte die Augen geschlossen und folgte alleine dem Geruch ein paar Metern.

"Okay, das riecht als wäre der Laden jeden Credit wert." dann blickte sie Sarah skeptisch an. "Lieber nicht. Die Miss Wet T-Shirt Citadel werde ich sowieso nicht, also lass ich wohl so Badeausflüge gleich besser bleiben." dann grinste sie. "Außerdem gibt es keine Fische im Wasser der Becken." dabei grinste sie verschwörerisch und blickte wieder gerade aus.
Als sie endlich den Imbissstand erreichten, seufzte Neska zufrieden wie ein bald satte Katze und stellte sich direkt vor die Theke. Sie schien nicht mal sonderlich überlegen zu müssen.
"Hi, zwei Hot Dogs, mit Ketchup und Senf. Ehm Essiggurken und Röstzwiebeln. Und eines von den Bieren." sie sah Sarah an und hob eine Augenbraue. "Du auch was?"

Sarah Cathryn Farnsworth
06.09.2010, 12:54
Die Citadel: Allianzandockbuchten

„Woher auch immer du das weißt.“, murmelte Sarah, auf Kathys Aussage, dass es keine Fische im Präsidiumsteich gab. Anschließend machte die Geheimdienstoffizierin ihre Bestellung, welche recht umfangreich war und von einem Bier abgerundet wurde und fragte, ob Sarah auch etwas wollte. Der Geruch war wirklich verlockend, aber sie widerstand der Verführung.
„Nein, danke.“, meinte sie also. So laut, dass es auch der von der Imbissbude verstand. „Ich habe heute schon ein ausgezeichnetes Frühstück bekommen.“

Der Mann, der das Essen zubereitete, arbeitete flott und hielt schon kurz darauf das bestellte Essen und das Getränk bereit. „Lass es dir schmecken.“, meinte Sarah zu ihrer Freundin und versuchte die noch immer aufkeimende Lust auf einen Imbiss weiter zu unterdrücken.

Kathleen Benedict
06.09.2010, 17:03
Kathleen lachte laut und nahm das ziemlich fettige Essen von dem Angestellten entgegen. Bezahlten dann mit einer einfachen Creditüberweisung.
"Das würde dich jetzt interessieren, oder?" feixte sie und trug ihr Essen zu einem kleinen Stehtisch rüber. "Frag mich das noch mal wenn wir nur unter uns sind - und ich eine Stillschweigenvereinbarung dabei hab'."

Sie zögerte im Anschluss nicht mal einen Moment sondern versenkten den ersten Hot Dog ohne größere Umwege direkt in ihrem Mund. Mehr ein gieriges Tier als eine erwachsene Frau verschlang sie den Hot Dog in wenigen Sekunden. Sarah hätte nicht mal sagen können ob Neska überhaupt kaute.
"Ausgezeichnetes Frühstück? Ich fürchte.." sie wurde durch weiteres Mampfen unterbrochen. "..unser beider Vorstellung von einem ausgezeichneten Frühstück gehen weit auseinander." sagte sie zu der Freundin, während sie ihr Feuerzeug aus den Untiefen ihrer Tasche hervorzauberte.

Sie schnappte sich die Flasche mit salarianischem Pils und zielte mit dem Kronkorken von Sarah weg in Richtung des Mülleimer, während sie den Verschluss mit dem Feuerzeug aufhebelte. Mit einem lauten Geräusch zischte der Korken herunter und direkt in den Eimer. "Und das ganz ohne Zielwasser." Sie nahm einen großen Schluck und seufzte zufrieden. Dann machte sie sich an den zweiten Hot Dog. Dies mal aber mit viel mehr Ruhe.
"Ich hab vor drei oder vier Jahren mal eine Stelle zu besetzen gehabt." begann sie und lächelte leicht während sie vor sich hin sinierte. "Hab den besten Bewerber für eine kleine Runde um den Block mitgenommen, weil was zu erledigen an stand. Ihn..." Neska biss von dem Hot Dog und kaute ein paar mal bevor sie schluckte. "...dann im Anschluss auf einen Hot Dog eingeladen. Und du glaubst nicht was er macht."

Ein weitere Schluck von dem Bier. "Er bestellt ein Sojawürtschen im Bioroggenbrötchen mit Öko-Ketchup ohne Senf, ohne Essiggurken und ohne Röstzwiebeln. Dazu wollte er dann einen Weizengraßsaft." Sie verzog vollkommen angewiedert das Gesicht.
"Wie soll ich jemand vertrauen der nicht mal einen guten New Yorker Hot Dog zu schätzen weiß?" Ein letzter Bissen und die zweite Würstchen-Semmel Kombination war verschwunden. Und wurde dann im Anschluss mit Bier runter gespült.
"Sag mir das mal bitte. Gutes Personal ist wirklich schwer zu finden heute."

Jetzt sah sie deutlich zufriedener und entspannter aus als zuvor. Ihr Gesicht hatte wieder Farbe. Es war offensichtlich eine gute Idee gewesen etwas zu Essen. Kathleen rollte leicht mit der Schulter und begann dann ihre Tasche nach den Zigaretten abzuklopfen. Fand sie dann in der Gesäßtasche ihrer Jeans und zog sie hervor.
"Jetzt fühle ich mich langsam wieder wie ein Mensch. Danke."

Dabei kam ihr das erste mal in den Sinn, das sie ihre Klamotten schon seit über zwei Tagen an hatte. Und obwohl sie sich hätte dreckig und verschmutz vorkommen müssen, hielt sich das Gefühl in Grenzen. Förderte aber ihr Verlangen nach einer heißen Dusche. Während Neska wehmütig an einen Strahl dampfenden Wassers dachte, zündetete sich sich eine der Zigaretten an und inhalierte den beißenden Rauch tief. Blancierte dabei die Kippe für einen Moment zwischen ihren Lippen, während sie sich die Hände noch mal an der Serviette abwischte, die bei den Hot Dogs dabei gewesen war, und die Schachtel mit den Zigaretten wieder weg steckte.
Schließlich hielt sie den Glimmstengel mit der rechten Hand, zwischen Zeigefinger und Mittelfinger, während sie mit der linken Hand das Papiertuch in den Abfalleimer warf.
"Ich würde dich ja jetzt normaler weise Fragen, was du so die letzten Jahre gemacht hast, wenn ich es nicht schon wüsste. Im großen und ganzen." Dabei nickte sie in Richtung der Dockbuchten zurück, um zu signalisieren das sie zurück gehen konnten.

"Nichtsdestotrotz." murmelte sie zwischen zwei Zügen an der Zigarette. "Wie geht es der Familie?"

Sarah Cathryn Farnsworth
06.09.2010, 18:09
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Kathleen inhalierte ihren ersten Hotdog und auch beim zweiten war sie relativ flott. Zwischendrin pausierte sie gerade so lange, dass sie ihr Essen mit dem Bier hinunterspülen und eine kleine Anekdote über die Mitarbeiteranwerbung erzählen konnte. Im Geiste fragte sich Sarah, wie wohl ein Bewertungsbogen von Kathleen über ihre Untergebenen von aussehen mochte. ‚Isst nur Öko-Fraß. Nennt mich nicht Boss. Denkt zu langsam. Und so weiter.’ Das Anforderungsprofil für neue Mitarbeiter war bestimmt ähnlich ausgelegt.

„Ich bin ja schon gespannt, wie meine neue Meute wird.“, meinte Sarah. „Ein paar durfte ich gestern Abend im Flux schon kennen lernen und sie machen bisher den Eindruck normaler Menschen. Vermutlich bekommst du ihre Akten sowieso noch zu lesen. Und Admiral Belikov hat durch die Blume verlauten lassen, dass der bisherige COMD ein Chauvinist ist, aber militärisch hingegen sollte er ja ausgezeichnet sein. Wird sicherlich nicht langweilig.“

Nachdem Kathy mit ihrem Essen fertig war, was nicht wirklich lange dauerte, fragte sie nach Sarahs Familie. „Der geht’s großartig. Ich war die letzten Wochen ja bei ihnen.“, erwiderte sie. „Dad moderiert dieses Jahr den Ironman und ist schon ganz aus dem Häuschen und Mum war einfach froh, mich mal wieder zu sehen. Ansonsten ist alles beim alten und das Haus steht auch noch. Der Urlaub auf der Erde war wirklich toll und hätte von mir aus auch noch länger dauern können, dann hätte ich vielleicht auch Henry getroffen.“
Sarah zuckte kurz mit den Schultern. Natürlich hätte sie ihren Bruder liebend gerne mal wieder gesehen, aber es wollte eben nicht sein und daran konnte sie jetzt auch nichts mehr ändern.

Mittlerweile waren die beiden Frauen bei der Andockbucht der Midway angekommen. Ein Aufmarsch an C-Sec Beamten markierte die Stelle und so wie sie ankamen, wurde sie auch schon von einem Beamten aufgehalten.
„Bitte weisen Sie sich aus, Captain.“, sprach er zu Sarah und ignorierte Kathleen zuerst vollkommen, da sie keine Uniform trug und er davon ausging, dass nur Sarah die Andockbucht selbst betreten würde.

„Captain Sarah Farnsworth, CO der SSV Midway.”, erwiderte sie und hielt die Chipkarte zur Überprüfung hin. Gleichzeitig wollte sie sich auch um Kathleens Zugang kümmern. Zwar war sie sicher, dass die Geheimdienstoffizierin sich selbst sehr schnell darum kümmern konnte, aber auf Sarahs Art lief es sicherlich entspannter ab.
„Meine Kollegin ist Captain Benedict-Pera und als CO autorisiere ich ihren Zutritt.“, fügte sie hinzu und der C-Sec Beamte nickte vorsichtig.

„Alles in Ordnung, Sie haben Zutritt, aber bitte melden sie Ihren Besuch bei meinem Vorgesetzten noch an.“, meinte der Beamte und deutete auf einen Mann, der mit den Rücken zu ihnen stand und scheinbar in irgendwelche Dokumente vertieft war.
„Danke.“, entgegnete Sarah, ging auf den entsprechenden Mann zu und sprach ihn an: „Officer.“

11:00

Konrad_Richter
06.09.2010, 18:46
11:00 Uhr, Andockbuchten der Allianz, Bucht der Midway

„Alles klar“, antwortete Konrad auf einen Funkspruch der Dockaufsicht, in dem es hieß, die Midway würde sich um fünf Minuten verspäten. Na klasse...
Zwar waren die paar Augenblicke auch keine Katastrophe, aber Konrad wollte so schnell wie möglich hier weg. Es war ein sehr ereignisreicher Tag heute gewesen, schließlich hatte Konrad den Tod einer Frau zu verantworten, mit der er gestern noch geflirtet hatte. Unentschlossen und um sich etwas abzulenken, nahm Konrad wahllos ein Dossier in die Hand und studierte es, jedoch nur oberflächlich. Es war die Akte des Kapitäns, einer Dame, die sich ungefähr im Alter der Geheimdienstmitarbeiterin befinden musste, die den Polizisten gestern angesprochen hatte. Wie hieß sie noch gleich? Benedict, nicht? Während er so den Werdegang der Offizierin durchlas, kamen Erinnerungen von seiner Zeit beim Militär wieder hoch. Es war eigentlich gar nicht so übel, aber wäre da nicht dieser eine verdammte Vorfall auf Torfan gewesen…

„Richter, was stehen sie so schlapp in der Gegend rum? Keiner meiner Rekruten steht schlapp in der Gegend rum, Haltung annehmen! Stehen sie gefälligst stramm, egal was gerade passiert und selbst wenn es Fotzen regnet!“ Konrad musste sich anstrengen, nicht loszulachen, während der Drillsergeant den frisch gelandeten Private vor versammelter Mannschaft zusammenschrie. Konrads Einheit war gerade auf Torfan gelandet, die Triebwerke des Transporters waren noch heiß, und jetzt mussten sie sich auf dem Hauptstützpunkt der Allianz bei einem Zug melden.
„Sie sind wohl eines dieser Muttersöhnchen, die sich beim ersten Gewehrschuss in die Hose kacken, was?“ Konrad antwortete nicht darauf, war er sich doch sicher gewesen, dass der Sergeant keine Antwort hören wollte. Was für ein Irrtum.
„Was ist, haben sie keine Eier im Sack?!“ Der Kopf des doppelt so alten Mannes lief rot an und er wurde noch roter, je länger er Konrad zur Sau machte. „Oder bin ich ihnen für eine Antwort nicht gut genug, Private? Kriege ich eine Antwort, ja? Bitte…“ Das letzte Wort brachte der Sergeant gespielt flehend über die Lippen.
„Sir, nein, ich bin kein Muttersöhnchen, Sir!“, rief ihm Konrad als Antwort entgegen, ohne dabei den Sergeant jedoch anzusehen. Er hatte den Blick stets ziellos auf einen geparkten Lastwagen gerichtet.
„Bullshit, ein Klugscheißer sind sie also auch noch? Sie kommen zu den Fernaufklärern!“ Konrad schluckte. Die Fernaufklärer war ein Verbund regulärer Marines und N6-Spezialeinheiten, die an vorderster Front eingesetzt wurden, um dort als erste Linie des Verbandes eingesetzt zu werden. Dementsprechend waren die Überlebenschancen. „Worauf warten sie noch, Abmarsch!“
Konrad setzte sich mit seiner Ausrüstung hastig in Bewegung, nur um sich dem Blickfeld des Sergeants zu entziehen, hatte er doch keine Ahnung, wo er hin musste. Schließlich sprach er einfach irgendeinen Soldaten an, der Konrad aufgrund seines N6-Abzeichens wohl wissen musste, wo es langginge.
„Entschuldigen Sie, Chief, können sie mir sagen, wie ich zu den Fernaufklärern komme?“
Der hoch gewachsene, breitschultrige Kerl, von dem Konrad den Eindruck hatte, er wäre vollkommen richtig bei den Spezialeinheiten aufgehoben, drehte sich langsam zu ihm um, wobei sein massives Maschinengewehr zum Vorschein kam. Konrad staunte nicht schlecht. Doch dann erst wurde ihm klar, dass er vollkommen vergessen hatte, zu salutieren, was er hastig nachholte.
„Tut mir Leid, Gunnery Chief…“, Konrad versuchte, das Namensschild zu identifizieren, was ihm aber bei dem dunklen Licht, bedingt durch den bewölkten Himmel Torfans nicht so schnell gelang, „Gunnery Chief Gray.“

Konrad schreckte aus seiner Erinnerung hoch, als ihn eine Frauenstimme ansprach.
„Ja?“ Der Polizist drehte sich um und sah, wie der Captain, die Frau, deren Dossier er gerade in der Hand hielt, vor ihm stand. „Ah, Captain Farnsworth“, stellte er fest, doch sie war nicht alleine. Neben ihr kam Kathleen Benedict zum Vorschein. Die Frau, deren Freundin, Schülerin, ja fast schon Tochter er getötet hatte. Auch wenn Kathleen sich gut genug unter Kontrolle hatte, so konnte der Polizist doch erkennen, wie ihre eigentlich recht gelassene, entspannte und gut gelaunte Miene überschlug in etwas, das aussah wie Ernst. Tödlicher Ernst. Konrad nickte ihr kurz zu. „Ma’am.“ Innerlich betete er, sie würde den Vorfall des heutigen Morgens nicht jetzt gleich erwähnen, sondern damit warten bis sich der Captain verzogen hatte. Farnsworth gegenüber verhielt sich Konrad jedoch absolut ruhig, ließ sich nichts anmerken.
„Sergeant Konrad Richter“, stellte er sich vor und hielt Captain Farnsworth die Hand hin, „es tut mir Leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber Ihr Schiff hat ein klein wenig Verspätung.“
Hatte er sie nicht gestern mit anderen Frauen an der Bar im Flux gesehen? Konrad entschied sich dazu, erstmal nichts zu sagen, schließlich ging Miss Benedict auch davon aus, er hätte ihren Rat, Lisa für den Abend in Ruhe zu lassen und „seiner Hand eine Chance zu geben“ auch befolgt...

Kathleen Benedict
08.09.2010, 09:38
Kathleen folgte Sarah ruhig und hörte ihr zu. Wie immer war Kathleen überrascht über die Lässigkeit mit der sich Sarah ihren Untergebenen zu wand. Etwas das sie durchaus gemeinsam hatten. Aber es gab einen feinen, aber entscheidenden Unterschied. Neska hielt ihre Leute auf Abstand, selbst wenn sie ihnen so nahe war. Die vertraulichkeiten der persönlichen Kommunikation, waren für Führungsinstrumente und Motivationshilfen. Wege über die sie Lob und Kritik anbringen konnte. Zuckerbrot und Peitsche. Über all die Jahre hinweg hatte Kathleen sich die besten Wege gesucht um Menschen zu führen, zu verführen, zu manipulieren.
Und es war ein unbestreitbarer Fakt, das Sympathie ein entscheidender Faktor war. Neska war sich dessen bewusst und mehr als willens ihr Charisma und ihre Ausdruckskraft darauf auszurichten, neben Selbstbewusstsein über dieses Mittel zu führen.

Sie hatte, auch trotz der letzten Stunden, keinen Grund zum Selbstzweifel. Nie notwendig gewesen, oder eine Veranlassung dazu gehabt, sich mit solchen Überlegungen zu plagen. Kathleen hatte ihr Leben wie an einem roten Faden entlang gelebt. Ohne je eine ernsthafte Niederlage hinnehmen zu müssen. Schulaufgaben und Hausarbeiten, Führerschein, Jagdschein, Zertifizierungen, Tests und Übungen in der Ausbildung, Beziehungen und Ehen. Alles was sie je angefasst hatte, war immer nach ihrer Vorstellung gelaufen. Sicher. Andere Menschen hatten andere Vorstellungen. Und hätten viel von dem was sie getan hatte, oder geplant hatte, als eine Niederlage verstanden.
Nicht so Neska. So lange sie eine Entscheidung bewusst treffen konnte. Die Fäden in der Hand hielt und das Ergebniss ihrer Vorstellung entsprach, gab es keinen Grund für Zweifel.

Wie sich die Ereignisse der letzten Stunden und der nächsten Tage, Wochen vielleicht Monate auswirken würden. Das würde man sehen. Sie war bereit - und sie hatte Zeit für die Konsolidierung ihrer Kräfte.
Lässig hob sie die Zigarette wieder an die Lippen und inhalierte tief. Füllte ihre Lunge mit dem beissenden Rauch. Der brennenden Hitze von warmer Luft die ihre Sinne schärfte und ihre Konzentration zurück in die Gegenwart holte.

Hielt sie deswegen die Art von Sarah, das sie ihre Mannschaft in der Freizeit als normale Menschen erachtete - sogar Freundschaften aufbaute - für gut. Mit nichten. Auch wenn sie selbst davon profitiert hatte. Eines Tages würde es ihr schaden. Sie davon abhalten eine Entscheidung schnell und rational zu treffen. Klar und umfassend zu handeln. Das gesamte Bild im Kopf zu behalten. Nicht nur ein Einzelteil. Es würde verhindern das sie womöglich jemand in den Tod schickte.

"Wir sind alle irgendwie Chauvinisten." lächelte Kathleen dann. Und stupste Sarah sachte an. "Du kannst schließlich auch zugeben, das es dir gefällt wenn eine Berg von einem Mann oder ein besonders hübsches Stück vor dir Salutieren muss."

Endlich bließ sie den Rauch wieder aus. Aber davon war nicht mehr viel übrig, nachdem sie ihn über Sekunden in ihrer Lunge gelassen hatte. Nur ein winziges kleines Wölkchen blauen Dunstes kam über ihre Lippen. Sie schmunzelte und nahm noch einen Zug. Inhalierte ihn nicht so tief, aber dafür länger in der Konzentration der Menge.
"Ich bewundere deinen Vater.", merkte sie dann an, während sie den Rauch von Sarah weg ausbliess, "Diesem Automasochismus kann ich nicht viel abgewinnen, wie du weißt. Aber in seinem Alter dann bei sowas noch aktiv mit mischen und moderieren. Bewunderswert." Sie lächelte und blieb kurz stehen um die Zigarette an ihrer Schuhsohle auszudrücken. Verstaute sie dann in einer leeren Zigarettenschachtel, nur um sich sofort eine neue anzuzünden.
"Tut mir leid das du Henry nicht getroffen hast. Aber ich nehme an das es ihm auch gut geht. Und ich hoffe du richtest ihnen beim nächsten mal meine Grüße aus. Vor allem deiner Mama."

Schließlich erreichten sie die Kontrolle zum entsprechenden Dock. Und Kathleen runzelte innerlich die Stirn. Sagte aber nichts weiter - oder ließ sich gar etwas anmerken.
Aber sie war überrascht die C-Sec hier zu finden. Die Midway war voller geheimer Technologie. Der Auftrag mehr oder minder Top Secret.
Mehr oder Minder. Alle sozialen Wesen waren Tratschtanten. Das war nicht zu verhindern und um so wichtiger Leute wurden um so mehr tratschten sie gerne, um zu beweißen das sie wichtig waren und viele 'tolle' Dinge wussten. Ergo, es gab nie etwas das vollkommen geheim war.
'Ich kann Ihnen versichern, dass egal wie viel Mühe Sie haben werden, ein Geheimnis aufzudecken. Die Gegenseite wird viel mehr Arbeit damit haben es als ein Geheimnis zu halten.
Ein Geheimnis zu halten ist viel schwerer, als eines offenbaren..'
Hörte sie sich selbst zu einer Runde von Schülern sagen. Und musste dabei lächeln.

"Interessant." mehr sagte sie nicht als sie die Kontrolle passiert hatten. Ihr Gesicht blieb die unaussagekräftige, freundliche Maske, die sie auch gerne mal beim Pokerspiel auf hatte. Sie wusste das Sarah das wusste und war sich dessen auf vollkommen bewusst.
In ihrem Kopf begannen bereits die ersten Gedankenspiele. Welche Rolle wohl die Sec hier spielte und warum die Allianz diese Kontrolle hinnahm. Woher das plötzlich Interesse von so vielen an diesem Schiff und seinem Auftrag.

Neska nahm noch einen Zug von ihrer Zigarette und entdeckte dabei, fast beiläufig Konrad Richter. Innerlich, zuckte sie erst zusammen und erinnerte sich daran, das sie ihn gar nicht kontaktiert hatte wegen Rebekka. Sie hatte ihn vollkommen vergessen. Sie verfluchte sich innerlich, und merkte dann erst, diese Entscheidung bewusst getroffen zu haben. Konrad hatte in diesen letzten Stunden nicht die Priorität gehabt. Er war für Kathleen ein zukünftiger Mitarbeiter - und sie war wieder überrascht über die Deutlichkeit mit der ihr dieser Gedanken kam. Aber das hatte für sie auch geheißen, ihn aussen vor zu lassen bis die Sache geklärt und in trockenen Tüchern war.
Oder anders herum gesprochen.
Kathleen hatte ihn, absichtlich, im dunklen gelassen über den Verbleib von Rebekka und die Auswirkungen die ihre Handlungen haben konnten - würden, korrigierte sie sich, schließlich würde sie dafür sorgen - für Konrad. Wenn sie ihn wollte, musste sie dafür sorgen das er zu ihr kam. Ablösefrei, sozusagen.

Sie blieb neben Sarah und sagte erst mal nichts weiter. Richter drehte sich um und begrüßte Sarah freundlich, aber bestimmt. Auf seine ihm eigene Art. Dann merkte sie wie er sie ausmachte. Sie realisiere. Und vollkommen überrascht schien.
Kathleen musterte ihn, während er noch mit Sarah beschäftigt war. Er sah furchtbar aus. Blass und ausgemergelt. Gezeichnet und seine leicht hängende, fast unmerklich veränderte Körperhaltung, verriet Kathleen was geschehen war. Rebekka hatte ihn angeschossen. Ihn wirklich angeschossen. Und so wie es wirkte, schwer verletzt. Das überraschte Kathleen.
Sie blieb regungslos stehen und verengte ihre Augen.
'Kein Ton, Freundchen.', war was ihre Augen sagten.
Sie starrte ihn mit bitterem, tödlichen Ernst an. Was geschehen war, war geschehen, und er konnte ruhig wissen, dass sie längst im Bilde war. Aber er sollte auch wissen, dass es jetzt keine Rolle spielte. Nachher. Nachher war die zentrale Aussage. Diese Veränderung dauerte weniger als eine Sekunde, aber lange genug das Konrad es sehen konnte.

Das er hier stand, angeschossen, verletzt, verwundet und geschunden wie ein Straßenköter der mal ein stolzer Schäferhund gewesen war. All das verriet Kathleen mehr, als ihm klar war.
Wenn Rebekka es als eine echte Konfrontation gesehen hätte, wirklich auf ihn geschossen hätte, dann wäre er nicht mehr hier. Kathleen hatte Rebekka ausgebildet. Sie hatte sie selbst trainiert und trainieren lassen.
'Zwei Kugeln in die Brust und eine in den Kopf. Immer. Wenn sie sicher sein müssen, noch eine in den Hals. Im Zweifelsfall. Leeren sie das Magazin!'
Tausende male hatte Neska dieses Mantra wiederholt.
Aber vorallem, verriet es ihr auch so einiges über ihn. Und das war sicherlich mehr als ihm recht war. Denn es bekräftigte ihren Drang nur noch ihn für den Geheimdienst gewinnen zu wollen.

Als er sie begrüßte, lächelte Kathleen wieder, als wäre nichts gewesen.
"Konrad. Schön Sie wieder zu sehen. Wie geht es ihrer asarischen Freundin?"

Sarah Cathryn Farnsworth
08.09.2010, 19:34
Die Citadel: Allianzandockbuchten

In dem Moment, als sich der C-Sec Officer umdrehte, dachte Sarah nochmals an das, was Kathy soeben gesagt hatte. Irgendwo hatte ihre Freundin durchaus Recht, es gab gewisse Soldaten, wo es durchaus dem eigenen Empfinden schmeichelte, wenn sie vor einem kuschten. Aber Sarah würde nicht daran denken, ihre Position irgendwie auszunutzen. Das war nicht ihre Art.

Der Officer stellte sich als Sergeant Konrad Richter vor und Sarah glaubte, dass er der Mann war, der sie gestern im Flux gegrüßt hatte - bevor er von seiner Asari Begleitung wieder in Beschlag genommen wurde. Er sah etwas mitgenommen aus und wenn der Verband am Hals nicht wäre, hätte Sarah einfach auf eine durchzechte Nacht getippt.
Sie ergriff seine angebotene Hand. „Captain Sarah Farnsworth. Sehr erfreut.“, stellte sie sich nun ebenfalls vor und konnte ein leichtes Schmunzeln nicht ganz verbergen. „Und machen Sie sich wegen der Midway keine Sorgen, vermutlich ist nur mal wieder etwas viel Verkehr rund um die Citadel.“
Kathleens Gruß zeigte deutlich, dass die beiden sich schon kannten. Es war wirklich verwunderlich, wie oft man die gleichen Gesichter sah, obwohl die Citadel Millionen an Einwohnern und täglich tausende Reisende hatte.

„Ihr Kollege hat gemeint, dass ich meine Freundin noch bei Ihnen anmelden sollte.“, erklärte Sarah. „Aber da Sie sich ja schon zu kennen scheinen, dürfte das ja kein Problem sein.“

Konrad_Richter
08.09.2010, 19:56
Dass die Frau sich mit ihrem Namen vorstellte war eine reine Sache der Höflichkeit, schließlich wusste Konrad bereits, wer da vor ihm stand, hatte er doch noch immer das Dossier in der Hand. Und während sich auf das Gesicht seines Gegenübers ein leichtes Lächeln zauberte, so blieb Konrads Miene vollkommen ernst, auch als er nickend ihrem Versuch, etwas Small Talk zu betreiben, worauf Konrad jedoch bewusst nicht einging, zuhörte und zur Kenntnis nahm, dass Captain Farnsworth lediglich ihren Besuch bei ihm anmelden sollte.
„Zur Kenntnis genommen“, stellte er knapp fest und nickte erneut. Unter anderen Umständen hätte er sich sogar zu ein paar Scherzen, Himmel, vielleicht sogar zu dem ein oder anderen Flirt verführen lassen –ihm war keineswegs entgangen, wie gut sich Miss Farnsworth für ihr Alter gehalten hatte–, doch im Moment waren Konrads Gedanken beruflicher Natur und das zu einhundert Prozent.
Wegen Captains Farnsworths Blick, aber auch wegen Miss Benedicts, vermutete er, dass er wohl fürchterlich aussehen musste. Bleiche Haut, Augenringe, schlaffe Körperhaltung, ja, Konrad war von den letzten Ereignissen gezeichnet. Mehr als es ihm Recht war. „Miss Benedict dürfte die nötige Sicherheitsfreigabe besitzen, um mit Informationen über die Midway betraut zu werden“, fuhr Konrad fort und drehte sich schließlich in Richtung des Staff Commanders um, der wohl erneut irgendein wichtiges Telefonat führte, wobei er tunlichst darauf achtete, seine gestriegelte Uniform faltenfrei zu halten. „Sie sollten auch mit Commander Ryland sprechen, Ma’am, er ist ihr Allianzkontakt hier.“

Captain Farnsworth nickte und ging sogleich weiter zum Commander, der sofort stramm stand und salutierte. Es hatte eine gewisse Ironie, dass Ryland, welcher wohl mehrere Jahre älter war als Konrad, vor dieser Frau salutieren musste, während ihm das Privileg zuteilwurde, sogar ihre Hand schütteln zu dürfen. Ein gedankenverlorenes Schmunzeln, dessen Hauch fröhlicher Natur jedoch niemals Konrads Augen erreichte, zeigte sich auf seinen Lippen und nach ein paar kurzen Momenten drehte er sich wieder zu Miss Benedict. Die Geheimdienstangestellte strahlte eine derart eiskalte Aura aus, dass anderen vermutlich sogar wirklich ein Schauer über den Rücken gelaufen wäre. Jedoch nicht Konrad. Er atmete tief ein und brachte so wieder etwas Spannung in seinen Körper, während er ihrem Blick standhielt. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass es eine Persönlichkeit wie Miss Benedict gebraucht hatte, um wieder Standfestigkeit in den Polizisten einkehren zu lassen. Wie ein Muskel, der ohne einen entsprechenden Antagonisten wertlos war.
„Was passiert jetzt mit ihr?“, durchbrach Konrad die eisige Stille, welche für ein paar Sekunden zwischen den beiden geherrscht hatte, mit der einzigen Frage, die ihm gerade auf der Seele brannte.

Kathleen Benedict
08.09.2010, 22:09
Kathleen verfolgte den kurzen Wortwechsel zwischen Sarah und Konrad aufmerksam. Es war deutlich das der Polizist auf seine Aufgabe fixiert war. Es schien untypisch für ihn. Die freundliche, entspannte Art mit der sie ihm das erste mal begegnet war. Und sie konnte nicht sagen, ob es an dem Vorfall lag, oder ob es seine natürlich Einstellung zu der Aufgabe war die er zu erfüllen hatte.
Sie verfolgte als Sarah ihr einen kurzen beiläufigen Blick zu warf. Ein 'Ich geh mal kurz dem Commander bescheid sagen' Blick. Vielleicht auch ein hauch 'Ich lass euch mal kurz reden.' Blick. Sarah war einer der intelligentesten Menschen, einer der cleversten Menschen die Kathleen untergekommen waren. Es war vollkommen möglich das ihr die Spannung nicht entgangen war. Es wäre sogar fast typisch. Neska nickte kurz und rauchte ihre Zigarette zu ende. Drückte sie erneut am der Schuhsohle aus, in dem sie den Fuß auf ihr anderes Knie legte und steckte den Filter dann wieder in die leere Schachtel.

Ließ Konrad beginnen. Es schien als würde er sich wieder spannen. Fangen, vielleicht. Zurück zu finden zu seiner Art. Der Energie die er brauchte. Sie lächelte leicht und zog sich eine neue Zigarette aus der Schachtel. Zündete sie sich mit einem Sturmfeuerzeug an. Inhalierte den ersten Zug und seufzte dann. Sie blickte Konrad an und lächelte sanft.
Fast als wollte sie sagen. 'Du hast keinen Grund jetzt dich damit zu beschäftigen.' Sie senkte leicht den Blick und balancierte elegant ihre Kippe zwischen den Fingern. Rollte sie leicht dazwischen hin und her. Betrachtete die glühende Spitze.

"Das kann ich Ihnen im Moment noch nicht sagen Konrad.", sie neigte leicht den Kopf, als wollte sie ihre Aussage unterstreichen, ohne abwertend klingen zu wollen, "Aber Sie sind immer noch bei der C-Sec. Die nächsten Stunden und Tage werden hart genug für Sie, ohne das Sie mit ihrem Gewissen vereinbaren müssen, Informationen gegenüber Ihrem Arbeitgeber zurück zu halten, oder einer für Sie fremden Frau einen letzten Gefallen zu verweigern. Verzeihen Sie mir also, wenn ich Ihnen das noch nicht sagen kann - zumindest nicht in der nächsten Zeit."

Sie nahm noch einen Zug von der Zigarette. Steckte sich eine Hand in die Hosentasche und ließ ihren Blick über das weite offene Dock schweifen. Über die Halterungen die bald die Fregatte greifen würden, um sie an die Citadel anzudocken. Über die Sterne die hinter dem fast unangenehm grellen Leuchten der Citadel vorbei nur noch leicht auszumachen waren.

"Ich bedauere, dass es so hat kommen müssen. Und ich weiß, was passiert ist." Kathleen hauchte den Rauch aus und sah Konrad wieder direkt an. Nickte leicht. "Ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Und ich würde mich freuen, wenn Sie später Zeit finden würden, dann reden wir. Es gibt Dinge, die Sie wissen sollten über Rebekka. Und über das was geschehen ist."
Und das erste mal sah sie ihn auf eine Art und Weise an, als wäre er etwas besonderes. Etwas wertvolles. Jemand der wichtig war. Sie legte ihm vorsichtig die Finger, in denen sie die Zigarette hielt, auf den Unterarm - eine beiläufige Berührung, die nichts hätte sagen können, aber in Realität, etwas Vertrautes, Menschliches hatte, etwas Mitfühlendes.
"Und über das was höchst wahrscheinlich geschehen wird."

Konrad_Richter
08.09.2010, 22:34
„Das kann ich Ihnen im Moment noch nicht sagen, Konrad.“ Die Worte hallten in seinem Kopf wieder und er nickte, resignierend, aber verständnisvoll, während die Agentin weitersprach. Sein Blick wanderte, er verlor sich in der Ferne und schließlich strich sich der Polizist mit der Handfläche über die Backen. Es war nicht die Antwort, die er gerne hören wollte, aber er konnte nichts daran ändern. Nicht jetzt. Vielleicht würde Miss Benedict ihm irgendwann erzählen, was mit ihrem Leichnam geschehen ist, vielleicht, aber bis dahin musste er sich gedulden.
„Ich bedauere, dass es so hat kommen müssen. Und ich weiß, was passiert ist.“ Konrad schluckte und sah zu Boden. Man konnte ihm ansehen, wie schuldig sich der Polizist fühlte, wie er mit sich kämpfen musste, um den Worten der Geheimdienstangestellten Gehör schenken zu können und sie nicht bei erstbester Gelegenheit als Unfug abzutun, als Schwachsinn. Von außen musste es wohl merkwürdig aussehen, wie er, der mehr als einen Kopf größer war, als die Frau mit den fuchsroten Haaren, fast schon wie ein geschlagener Hund den Kopf hängen ließ, und irgendwie war es auch so. Von Konrads anfänglicher Sicherheit war wenig übrig geblieben, nachdem Miss Benedict mit den Vorfällen um Rebekka angefangen hatte. Sie hauchte den Rauch aus und sah Konrad wieder direkt an. „Ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Und ich würde mich freuen, wenn Sie später Zeit finden würden, dann reden wir. Es gibt Dinge, die Sie wissen sollten über Rebekka. Und über das was geschehen ist.“ Der rationale Teil in ihm wusste, wie ihn das eigentlich erleichtern müsste, zumindest teilweise. Aber im Gegenteil, es wurde nur noch schlimmer. Langsam schloss er die Augen und die Bilder kamen wieder vor seinem inneren Auge auf, wie er abdrückte und die Kugeln Rebekkas Leib durchlöcherten, sie wie einen leblosen Sack zusammenfallen ließen. Er wollte schreien, die Kisten, die als sein Schreibtisch dienten, durch die Gegend schleudern und dem nächstbesten Private die Fresse polieren, doch er wusste, dass das nichts ändern würde. Rebekka bliebe noch immer tot.
Eine Berührung ließ den Polizisten wieder die Augen öffnen, es war nur ein leichtes Streicheln über seinen Unterarm, der in die Hüfte gestemmt war, doch als er in Miss Benedicts Augen sah, da erkannte er , wie diese Berührung gemeint war: sie wollte ihm Trost spenden. Alles hatte Konrad erwartet, aber nicht das. Und auch ihre nächsten Worte minderten seine Überraschung nicht.
„Und über das, was höchst wahrscheinlich geschehen wird.“
„Ich bin doch nur ein einfacher Sergeant der C-Sec“, antwortete Konrad darauf und wandte seinen Körper so, dass Miss Benedict ihn im Profil sehen konnte, „was noch geschehen wird, wird sich fernab von mir ereignen, das ist Ihre Welt, Miss Benedict.“ Er hatte die ganze Zeit über den Blick über die ankommenden Schiffe gleiten lassen, ziellos, fast so, als suche er eine Ablenkung für seine Augen, damit sich der Rest des Körpers entspannen konnte. Egal, was sich hier, auf festem Boden, für Tragödien ereigneten, das Leben dort draußen ging weiter seinen Lauf.
„Was übrigens meine asarische Freundin angeht: der geht es gut, schätze ich“, sagte Konrad dann schließlich nach ein paar Sekunden Stille, begleitet von einem zynischen Lachen, „sie füllt wahrscheinlich im Moment die Unterlagen für eine einstweilige Verfügung gegen mich aus, das muss ein herrliches Gefühl sein.“

Kathleen Benedict
08.09.2010, 23:11
„Ich bin doch nur ein einfacher Sergeant der C-Sec was noch geschehen wird, wird sich fernab von mir ereignen, das ist Ihre Welt, Miss Benedict.“

Kathleen lächelte und betrachtete sein Profil. Sie merkte wie deutlich eingesunken er war. Wie gegenteilig ihre Worte bei ihm gewirkt hatten. Wie sichtbar er an Ausstrahlung er verloren hatte. Fast als hätte sie ihn weiter geprügelt. Sie wartete bis er sich halbwegs gefangen hatte. Die Erinnerungen wieder dort hin gepackt hatte, wo sie hin gehörten. Gab ihn die Sekunden die er brauchte. Bemerkte wohl das spiel der Muskulatur unter seiner Haut, unter der letzten Speckschicht die er in seinem Alter noch nicht abgelegt hatte - oder vielleicht auch schon wieder besaß, weil er gutes deftiges Essen mochte. Sie war überrascht wie kräftig diese Bewegung ausgeprägt war - und fragte sie wir stark er wohl sein mochte. Offensichtlich war an ihm mehr dran als man wahrnehmen mochte.

Innerlich grinste sie und schüttelte den Kopf. Rebekka, Rebekka. Immer nur am besten interessiert.

Neska seufzte und zog ihre Hand langsam zurück, nickte leicht, als wollte sie ihm zustimmen. Nur um dann mit einem weiteren Kopf schütteln ihm zu wieder sprechen.
"Ja, Konrad. Sie mögen nur ein Sergeant sein. Aber Sie sind in etwas hineingeraten. Und...", sie lächelte so sanft, als würde sie einem Kind das Ein mal Eins erklären, "...dem ist es leider vollkommen egal, welchen Rang sie haben." Sie machte einen weiteren tiefen Zug, der die Zigarette - zu ihrem eigenen Leidwesen - schon wieder zum Ende brachte. Etwas entnervt, drückte sie die Kippe erneut an ihrem Schuh aus und verstaute sie auf die gleichweise wie zuvor.

"Sie täuschen sich also. Meine Welt ist es nicht, es ist Ihre Welt über die wir reden müssen. Denn Ihre Welt ist die Welt, die einen bleibenden Eindruck von der Kollision mit meiner davon getragen hat. Und auch wenn die Bürokratie der Citadel langsam mahlt. Sie wird mahlen, Konrad. Sie wird." Vorsichtig fingerte sie eine weitere Zigarette aus der Schachtel die sie inzwischen in der Gesäßtasche trug.
"So wenig wie Sie das wahr haben wollen, so bitter wird es sich Ihnen aufdrängen.", sie zog die Stirn kraus, als würde ihr jetzt auffallen, dass er sie vielleicht missverstanden hatte, "Und das ist es was mir leid tut. In den nächsten Stunden könnten Sie zu einem Opfer werden. Einem Opfer der internen Politik und der Bürokratie."

Als sie zu Ende gesprochen hatte, ließ sie seinen letzten Satz - die Antwort auf ihre Eingangsfrage - noch mal Revue passieren. Sie würde eine Unterlassungsklage einreichen? Innerlich lächelte Neska. Denn so ein Satz ließ nur die Schlussfolgerung zu, dass er nicht den Abstand eingehalten hatte, dem Sie ihm empfohlen hatte. Er war an einem bestimmten Punkt also auch nur ein Mann.
Das war sehr beruhigend. Und gleichzeitig wahnsinnig erheiternd. Trotz ihrer schlechten Stimmung und der Trauer die über allem immer noch Omnipräsent schien. So war diese Tatsache doch sehr, sehr erheiternd. Auch der zynische Humor mit dem er es vorbrachte - preisgab das er ihren Rat nicht befolgt hatte, auch wenn ihm das noch nicht klar war.
Kathleen beschloss das es Zeit war für eine erste kleine Lehrstunde.

Sie zündete sich eine weitere Zigarette an, betrachtete danach noch einen längeren Moment die kleine Flamme die von dem Sturmfeuereug aufloderte. Folgtem mit dem Blick ihrer tanzenden Bewegung. Dann lächelte sie und ließ das Feuerzeug zu schnappen - fast als würde sie ihren nächsten Satz unterstreichen. "Sie waren gewarnt Konrad. Sie hätten Ihrer Hand eine Chance geben sollen."

Sarah Cathryn Farnsworth
08.09.2010, 23:12
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Sarah warf Kathy noch kurz einen Blick zu und ging anschließend zu dem Allianz-Offizier. Sie hatte das Gefühl, dass der Sergeant und sie miteinander reden wollten; und nicht unbedingt über die Asari von gestern Abend.
Als der Commander bemerkte, dass sie näher kam, salutierte er sofort.
„Staff Commander Riley, Ma’am!“, stellte er sich vor und klang dabei so, als hätte er gerade die Grundausbildung abgeschlossen. Möglicherweise hatte er nur die Wichtigkeit seiner Aufgabe mitbekommen, betrachtete sie als Sprungbrett für seine Karriere und wollte darum möglichst korrekt erscheinen. Da sich Sarah sicher war, dass er ihren Namen kannte, erwiderte sie den Salut und grüßte mit einem einfachen „Commander.“

„Captain, wir sind bereit. Sobald die SSV Midway eintrifft, werden wir sie auseinander nehmen, alle Schäden reparieren und wieder zusammenbauen. Wir geben unser Bestes.“, erklärte er und blieb dabei in Habtachtstellung.
„Gewiss.“, entgegnete Sarah freundlich. „Rühren Sie sich und lassen Sie sich von mir nicht von Ihrer Arbeit abhalten.“
„Ja Ma’am. Danke.“

„Sarah!“, vernahm sie plötzlich ihren Namen und als sie in die entsprechende Richtung blickte, sah sie einen General auf sich zukommen. Es dauerte einen Moment, bis sie ihn erkannte. Doch dann erinnerte Sarah sich wieder.
„General Chang!“, grüßte sie ihn. Erneut wurden Ehrbezeigungen ausgetauscht. „Es ist lange her.“
„Allerdings.“, meinte der General und schüttelte dabei Sarahs Hand. Sie kannte ihn von ihrer Zeit auf der Cairo, wo sie beide eine Zeit lang gleichzeitig gedient hatten. Sie hatte ihn als freundlichen Mann in Erinnerung und er hatte sich bis auf seine Haarfarbe, die mittlerweile schon mehr grau als alles andere zeigte, wenig verändert.
„Wurden Sie in letzter Sekunde zu uns versetzt?“, fragte sie ihn, mit einem halb heiteren und halb mitleidigen Tonfall. Doch Chang hob seine Hände und lachte kurz.
„Nein, nein. Ich bin aus einem anderen Grund hier. Sie brauchen mich eigentlich gar nicht beachten.“, erklärte er.
„Alles klar.“, entgegnete Sarah und man konnte heraushören, dass ihr eigentlich gar nichts klar war. Doch Chang führte seine Anwesenheit nicht weiter aus. „Ich werde weiter hinten warten. Mach’s gut, Sarah.“, verabschiedete er sich sogleich wieder.
„Danke, ebenfalls. Wobei auch immer.“
Chang grinste.

Die Begegnung war wirklich rätselhaft, aber der General würde schon wissen, was er tat, darum machte sie sich keine weiteren Gedanken darüber. Sie beschloss Kathleen und Konrad wieder zu beehren, solange sie auf die Midway warteten. Wenige Schritte später war sie auch schon bei den beiden.
„Waren Sie beim Abflug der Midway ebenfalls…“ Sarah brach ab. Das was Kathleen so eben gesagt hatte, klang nach einem interessanten Thema. Sie konnte nur ahnen, über was die beiden sprachen, aber wenn man eins und eins zusammenzählte, gab es nur eine logische Schlussfolgerung. Sie wandte sich Kathy zu. „Die Asari war hübsch und duldete keine Konkurrenz.“

Konrad_Richter
08.09.2010, 23:49
Konrad zog erstaunt eine Augenbraue nach oben, als er Miss Benedicts Ausführungen zuhörte. „Sie meinen also, mein Leben wäre in Gefahr.“ Blitzschnell sausten seine Gedanken zu jener Nacht zurück, in der er von zwei Gangstern niedergestreckt worden war, in seinen eigenen vier Wänden. Wusste die Geheimdienstangestellte, die da seelenruhig einen Glimmstängel nach dem anderen vernichtete, etwa mehr?
„So wie Sie da reden, klingt das ganz danach, als hätten Sie schon einen Plan…“ Konrad klang wenig überzeugt. Für ihn hatten die letzten Tage, dieser neue Fall und vor allem Rebekkas Involvierung schon genug Überraschungen für ihn bereitgehalten, er brauchte so schnell nicht noch mehr davon.

Die Agentin ritt auf ihrem Satz des letzten Abends herum und Konrad musste lächeln. Es war das Lächeln eines Siegers, der wusste, dass er im Recht war. Es schien ihm unangebracht, aber er konnte nicht anders.
Er lachte. „Irgendwann werde ich sagen, die Nacht sei es mir wert gewesen“, Konrad senkte wieder seinen Kopf und ließ sich nun doch dazu hinreißen eine eigene Zigarette anzuzünden. Gerade als er dabei war, sein Feuerzeug hervorzuholen, merkte er, wie Miss Benedict ihr Sturmfeuerzeug bereits angezündet hatte und ihm es wie eine Aufforderung hinhielt. Es schien sie nicht im geringsten zu stören, dass da ein C-Sec-Beamter vor ihr im Dienst rauchte. Dankend nickend nahm er das Angebot an und entzündete die Kippe. Tief inhalierte er den Rauch und der Geschmack des Nikotins vertrieb den Stress der letzten Stunden zumindest für ein paar Augenblicke, ehe Konrad den blauen Dunst wieder ausblies. „aber…“, er nahm einen weiteren Zug und starrte ziellos auf die weiten Fassaden der Bezirksarme, die sich vor den zwei Menschen ausbreiteten, „aber ich denke, ich wollte mehr, wissen Sie? Aber in meinem Leben kollidieren regelmäßig Welten und…“, er lachte kurz auf, blickte zu Boden und schüttelte dann den Kopf, fast, als würde er wieder zu Sinnen kommen wollen, „und manchmal fordert das seine Opfer.“ Was zum Teufel redest du da? Innerlich schimpfte sich Konrad dafür, plötzlich aus dem Nähkästchen zu plaudern. Er war gefährlich nah dran gewesen, dieser Frau gerade auf die Tränendrüse drücken zu wollen, aber Captain Farnsworth kam dazwischen und machte so die doch sehr persönliche Atmosphäre wieder dienstlicher.
„Die Asari war hübsch und duldete keine Konkurrenz.“
„Oh ja, das war sie“, Konrad lächelte und erneut verlor sich sein Blick ins leere, „das war sie…“
Er sah wieder auf und fing sich, schließlich wollte er nicht, dass es vor dem Captain so wirkte, dass hier ein menschliches Wrack für die Sicherheit der Midway und der Citadel verantwortlich war. Moment, aber so ist es do- egal…
Zum Glück konnte nur Miss Benedict den Wandel in seinem Auftreten, seiner Körperhaltung und seiner Mimik erkennen, aber bei ihr war es ohnehin schon egal. Sie wusste Bescheid und Konrad musste keine Show mehr abziehen. Anders jedoch bei Captain Farnsworth.
„Sie sehen aber recht fit aus, dafür, dass Sie gestern munter Kurze gekippt haben“, stellte er mit einem Nicken in ihre Richtung fest und nahm einen weiteren Zug von der Zigarette. Verdammt, ich hab ganz vergessen, wie gut diese Dinger einem eigentlich tun.

Kathleen Benedict
09.09.2010, 08:15
Kathleen lächelte und zog ihr Feuerzeug als Konrad in seiner kleinen Erklärung, warum er ihren Rat ignoriert hatte, nach einer Zigarette fischte. Entzündete es und hielt es ihm hin, bevor er ähnlich lange nach einem eigenen Feuerzeug suche musste.
Für sie war es eine natürlich Handlung, beiläufig, aber doch irgendwie bewusst elegant und geübt. Neska nahm selbst einen Zug von ihrer Zigarette und inhalierte den Rauch. Ließ ihn ihre Lungen ausfüllen und wartete bis Sarah zurück gekommen warn. Der Nachrichtendienstoffizierein war das näher kommen der Freundin nicht entgangen. Auch nicht das sie mit jemand gesprochen hatte, der Sterne auf der Schulter trug. Aber da sie auf Konrad fixiert gewesen war, hatte sie nicht klar aus machen können wer es gewesen war.

Sie würde Sarah nachher fragen. Fragen müssen. Die Neugier wäre nicht ertragbar. Ruhig lächelte in sich hinein, als Sarah ihre Schlüsse zog und Kathleen direkt ansprach.
Die Italienerin in ihr lächelte milde und schüttelte leicht den Kopf. Während Konrad fast sehnsüchtig antwortete und in die Ferne starrte. Kathleen wartete noch einen kleinen Moment bis er sich wieder gefangen hatte und setzte die Zigarette von ihrem Lippen ab. Schnalzte leicht mit der Zunge.
"Ja, hübsch war sie schon, aber so genau kann ich das nicht sagen - als ich sie das letzte mal gesehen hab, war sie sehr überstürzt auf dem Weg zu den Toiletten.", sie lächelte spitzbübisch und kess, "Der Wein hat ihr vermutlich auf den Magen geschlagen."

Kathleen zuckte mit den Schultern, als würde sie sagen wollen, 'Kann vorkommen.' Und machte ein Gesicht als wäre das jedem schon mal passiert. Dann deutet sie mit der brennenden Spitze der Zigarette in ihrer Hand auf Konrad, sprach aber mit Sarah.
"Der eigentlich Punkt ist, dass unser junge Freund hier, meinen Rat ignoriert hat sich nicht weiter auf die Damen einzulassen, sondern nach Hause zu gehen für eine kalte Dusche und...", jetzt lächelte sie diebisch, "...Eigenbeschäftigung."
Ruhig führte sie die Zigarette wieder an die Lippen, sog mit hohlen Wangen an dem Glimmstengel und rollte den Rauch dann über ihre Unterlippe beim Ausatmen. Es war als würde sie Luft holen für eine Standpauke.
"Sehen Sie, Konrad, beim ersten mal denken wir das alle über unsere kleinen Erfahrungen mit einer Asari. Aber spätestens beim vierten oder fünften mal stellt sich dann raus - es ist auch nur Sex. In der Regel ist es den Aufwand und den möglichen Ärger nicht wert."

Es wirkte einen Moment als würde sie ihre eigenen Worte überdenken. Kurz in Erinnerungen schwelgen - sich ein paar Bilder und Gefühle zurück ins Gedächtnis rufen, die sie etwas seltsam lächeln ließen. "Zumindest die folgenden male. Das erste mal ist.." Sie unterbrach sich selbst und kratzte sich auf der Nasenspitze.
"Aber bei den zahlreichen Milliarden Asari, Konrad, hätten sie die Chance definitiv ein ander mal wieder bekommen. Zu besseren Konditionen."

Dann wandte sie sich an Sarah.
"Waren wir auch so, als wir noch jung waren, Sarah?"

Sarah Cathryn Farnsworth
09.09.2010, 09:29
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Konrad erwähnte nochmals den gestrigen Abend, vielleicht um ein wenig von sich abzulenken. „So schlimm war es nicht.“, entgegnete Sarah auf die Anspielung des Alkohols. „Außerdem habe ich das heute mit einem schönen Sektfrühstück abgerundet.“

Im Gegensatz zu Sarah ließ Kathy den C-Sec Officer nicht so leicht davonkommen und griff das Thema Asari wieder auf. Bei ihren gekonnten verbalen Spitzen musste Sarah mehrmals schmunzeln und ihr tat der Mann schon fast leid, da er sich mit jemanden dieses Kalibers anlegen musste. Aber er hielt sich gut und zeigte keine Schwäche. Vermutlich war er selbst nicht auf den Kopf gefallen.

„Als wir jung waren…“, wiederholte Sarah und richtete ihren inneren Blick auf die Vergangenheit. In der Zeit, als sie ihre Offiziersausbildung an der Akademie machte, war sie in der Freizeit auch viel unterwegs, wenn sie gerade nicht lernen musste. Es gab da durchaus einige Abenteuer und ein paar wenige sollten vielleicht hier und jetzt nicht erwähnt werden, aber im Großen und Ganzen war nichts Schlimmes passiert. Nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung war sie oft auf Raumschiffen unterwegs und dort war alles etwas anders. Man hatte immer die gleichen Leute um sich, Aliens waren normalerweise nicht dabei und Fehltritte durfte man sich nicht erlauben.

„…da waren wir auf Raumschiffen eingesperrt und hatten 16-Stunden Dienste. Für Privatleben war keine Zeit.“ Sarah zog eine Grimasse und ließ somit durchblicken, dass sie nicht wirklich die Wahrheit sagte. „Jedenfalls habe ich bisher noch keine Asari verführt oder umgekehrt. Hast du hier andere Erfahrungen, Kathy?“

11:03

Konrad_Richter
09.09.2010, 15:59
Konrads Augen verengten sich zu hauchdünnen Schlitzen, als Miss Benedict scheinheilig davon sprach, der Wein hätte Lisa gestern auf den Magen geschlagen und nicht ihre Pillen.
„Ja, mit Wein muss man aufpassen“, raunte er fast verschwörerisch in ihre Richtung und nahm noch einen Zug von seiner Zigarette, „das kann schnell schiefgehen.“
Sein Blick lockerte sich aber wieder, es kam sogar ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht, als die Geheimagentin wieder davon anfing, er hätte doch lieber auf ihren Rat gehört. Er kam sich wie ein sechzehnjähriger Junge vor, der sich vor seiner Mutter dafür rechtfertigen musste, mit seiner Freundin am Tag zuvor ins Kino gegangen zu sein.
„Miss Benedict, Ihr Spionagetalent ist in diese Richtung eindeutig noch ausbaufähig, sie sind auf dem Holzweg“, jetzt war er es, der ein spitzbübisches Lächeln aufsetzte, was aber sofort wieder verschwand, als er etwas ernster fortfuhr, „sagen wir einfach, man sollte Fallakten eindeutig nicht zuhause lagern, wenn man ein Date mit der Kronzeugin hat…“

Schließlich schnippte Konrad seine Zigarette in hohem Bogen davon –irgendein Putzroboter wird den Stumpen schon entfernen–, doch als die beiden Frauen dann anfingen, von ihrer Jugend zu schwärmen, da steckte er sich sofort eine neue an, diesmal mit seinem eigenen Feuerzeug. Alles klar, Frauengespräche. Mit diesem Gedanken klinkte sich Konrad aus, begleitet von einem leise gemurmeltem „Ich brauch' jetzt ein Bier…“

Während er sich leicht von den zwei Damen abwendete und genüsslich die zweite Zigarette vernichtete, schweifte sein Blick über die ankommenden und ablegenden Schiffe. Im Gegensatz zu den zivilen Andockbuchten herrschte hier in den Allianzandockbuchten eher ruhiger Betrieb. Zwar dockten auch hier viele Schiffe an oder ab, aber da die Citadel kein Allianzstützpunkt war, kamen auch dementsprechend wenige Schiffe hierher. Unter anderen Umständen würde das gleiche auch für die Midway gelten, schließlich verhinderte lediglich die Mitfinanzierung des Rats, dass die Fregatte in irgendeinem Weltraumhafen im Erdorbit auseinander genommen wurde.
„Meine Damen, ich möchte Sie nur ungern unterbrechen“, sagte Konrad mit Blick auf das Panorama vor ihm, „aber Ihr neues Schiff ist hier, Captain Farnsworth.“ Der Polizist drehte sich um und ging mit festem Schritt zum Kopf der Technikeinheit, die von der Networks Division der C-Sec abbestellt wurden. Er war –wie hätte es anders sein können– ein Salarianer mittleren Alters, der gerade sein Omnitool bereit machte. „Es geht los“, raunte er dem Alien zu und stellte sich selbst in die Nähe der Stelle, wo gleich die Luftschleuse und damit der Ausgang der Midway zum Stehen kommen würde, so weit entfernt, dass er den Betrieb nicht störte, aber nah genug, dass ihn aussteigende Soldaten zur Kenntnis nahmen. Konrad stellte fest, wie seine rechte Hand unbewusst zu seinem Hüftholster wanderte und dort auf der Dienstwaffe zur Ruhe kam, jederzeit bereit, sie zu ziehen.
„Alle Männer sind bereit“, sagte Kyara, die sich neben Konrad aufstellte, leise, „der Augenblick der Wahrheit, huh?“
„Hm“, brummte er zustimmend, aber abgelenkt. Seine ganze Aufmerksamkeit galt jetzt dem Schiff. Konzentriert huschten seine Augen über die Hülle der Fregatte, fast so, als ob er auf diese Weise feststellen konnte, ob das Schiff nun einen wirklichen Schaden hatte oder nicht. Solange Konrad Richter lebte, schwor er sich, dass es nie wieder ein Geth auf die Citadel schaffen würde, und wenn er bei dem Versuch, sie aufzuhalten, sein Leben lassen müsste. Er würde alles in seiner Macht stehende tun, die Ereignisse, die sich hier vor sechs Monaten abgespielt haben, nicht ein zweites Mal geschehen zu lassen.

11:05 Uhr, Ankunft der SSV Midway

Kathleen Benedict
12.09.2010, 19:41
Kathleen schnalzte mit der Zunge und legte den Kopf leicht schief. Lies Konrads Antwort an sich abprallen, als sie einfach nur wissend das Lächeln anfing. Denn sein Kommentar war der beste Beweis das sie ihr Handwerk mehr als genug beherrschte.
Vor wenigen Augenblicken hatte sie gar nichts gehabt. Oder zumindest nur Vermutungen. Jetzt hatte sie echte Informationen.

Konrad hatte die Asari mit zu sich genommen. Sie hatten Sex gehabt. Es hatte ärger gegeben. Sie war eine Kronzeugin. Er hatte die Akte zu Hause gehabt.

Das waren zahlreiche brauchbare Informationen. Die eine Menge über ihn sagte, über die Asari, auch über seine Arbeitsweise. Es gab Raum für jede Menge Interpretationen. Aber Kathleen antwortete nicht sondern nickte nur leicht. Fast anerkennend. Auch wenn sie sich nicht getäuscht hatte, und er ihrem Rat nicht gefolgt war mit der Asari nicht zu schlafen, schien er ihre Aussagen anders zu verstehen. Aber um so besser war das natürlich für Kathleen gelaufen. Sie konnte und wollte sich darüber nicht beschweren.
Sie wand ihre Aufmerksamkeit für einen Moment zu Sarah und lauschte ihren Worten. Dachte zurück an ihre eigene Vergangenheit. An die Anfänge beim Geheimdienst.

'"Verraten Sie mir eines Kathleen. Was lässt Sie glauben, das Sie alleine wären?" "Die Tatsache das wir alleine sind, Boss?" "Hm." sie zögerte und strich sich durch die roten Locken. Drehte sie zwischen den Fingern und schob sie sich damit wieder hinter die Ohren. "Okay." "Hm." sie seufzte. Sie würde keine Antwort darauf bekommen. Obwohl sie erst ein paar Tage zusammen waren. Sie erst seit ein paar wenigen Stunden dabei war von ihm zu lernen, hatte sie vor allem eines begriffen. Wenn sie einen Fehler machte. Dann machte er Hm. Und sie würde so lange keine Antwort bekommen bis sie selber darauf gekommen war. Ohne dem Drang mit den Augen zu rollen nach zu geben, blickte sie sich um. "HmHrm." Sie zog den Mund schief und ließ die Schultern hängen. Okay. Das war's. Sie mochte talentiert sein, aber offensichtlich zu doof. Genervt war sie gerade dabei hin zu schmeißen. Er hatte sie klein bekommen. Ohne zu brüllen oder zu mosern. Aber offensichtlich war das sein Ziel gewesen. Aber noch bevor sie etwas sagen konnte, oder gar einfach aufstehen, legte er ihr eine Hand auf den Unterarm.
"Da wir nun endlich soweit sind, können wir ja wirklich Anfangen." Sie starrte ihn verwirrt an. "Was meinen Sie, Henry?"

Er lächelte, auf eine charmante Art und Weise. Auf eine 'Sei mir nicht böse, aber...' weise. Eine entwaffnende Art und Weise. Mit der freien Hand griff er sich den Scotch mit den Eiswürfeln darin, schwenkte ihn einen Moment und trank dann einen Schluck. "Du bist fast an die Unverschämtheit grenzend Selbstbewusst. Wenn man dich zu etwas fragt, kannst du ohne es studiert zu haben, Stunden lang darüber reden. Fundiert diskutieren. Du bist unerträglich Selbstbewusst und noch schlimmer du weißt das." er stellte das Glas wieder weg. "Und da wir diesen Panzer nun abgelegt haben, können wir uns ja mit den wirklichen Dingen beschäftigen, nicht?"
Kathleen starrte ihn an und verlagerte ihr Gewicht wieder auf den Sitz. Sie blickte ihn ungläubig an. Er hatte sich inzwischen mit seinen Unterarme auf dem Tisch aufgelehnt, ein wenig vor gebeugt und lächelte sanft. Etwas war plötzlich anders.

"Sagen Sie mir, Kathleen, der Mann auf der anderen Straflenseite, Gefahr oder Harmlos?" Kathleen blinzelte ihn an und schob den Kopf vor. Er lächelte und tippte ihr mit dem Finger gegen die Stirn. Schob ihren Kopf so zurück. "Regel Nummer Eins. Lassen Sie nie jemand wissen was in ihnen vorgeht. Ein Spion ist nur so gut wie er Oscars bekommen könnte.
Das bringt uns zu Regel Nummer zwei. Ich wiederhole mich nicht. Sie sind talentiert, sie sind intelligent und gebildet. Sie sind bereit zu tuen was man tuen muss. Deshalb sind sie hier. Aber jetzt geht es um alles. Die Welt in der wir leben ist keine einfach und sie wird mit jedem Tag und mit jedem Alien das Kontakt mit uns hat komplizierter. Ich wiederhole mich nicht. Merken Sie sich was ich tuen. Merken Sie sich was ich sage. Handeln Sie so. Eines Tages wird ihr Leben davon abhängen, im besten Fall. Oder ihre Karriere, im schlimmsten."
"Verstanden." sie nickte und wurde wieder ernst. Innerlich jubelte sie und fühlte alle Energie zurückkehren die sie gerade noch frustriert zur Seite geschoben hatte.
"Regel Nummer Drei: Lassen Sie sich nie frustrieren. Spionage ist ein Geduldsspiel. Der mit dem längeren Atem, gewinnt." Wieder nickte Kathleen und sah ihn weiter an. Blickte sich dann nach der Bedienung um und hob den Arm. Als wollte sie etwas bestellen und warf dabei einen Blick durch das Fenster auf die andere Straflenseite. Versuchte den Mann einzuschätzen und blickte dann wieder zurück, als die Bedienung sie gesehen hatte.
"Nett." sagte ihre Mentor und lächelte freundlich.
"Nett ist die kleine Schwester von Scheiße." seufzte Kathleen.
"Korrekt."
Die Bedienung kam und Kathleen bestellte ein Wasser zu ihrem Kaffe, der er schon vor ihr stand.
"Ihr Fehler?" aber bevor sie antworten konnte, sprach er schon weiter. "Sie haben etwas bestellt, obwohl noch etwas vor ihnen stand. In diesem Fall kein Problem. Zumindest nicht die Bestellung. Aber was wenn jetzt der Mann weggeht und Sie ihm folgen müssen? Sie müssten auf das Wasser warten oder auf die Rechnung. Zahlen Sie immer gleich und vermeiden Sie Dinge zu bestellen die länger dauern. Regel Nummer Vier: Zeit ist Geld.
Nächster Punkt. Sie musste sich bewegen. Regel Nummer Fünf: Bewegung erzeugt Aufmerksamkeit. Und noch etwas. Wenn Sie jemand direkt ansehen. Merkt der das. Und sie haben in einer natürlichen Bewegung wie der Ihren, nie gengu Zeit alle Menschen ausreichen einzuschätzen."
"Wie haben SIe ihn dann bemerkt."
Er lächelte und tippte mit seinem silbernen Feuerzeug auf den Tisch zwischen ihnen. "Regel Nummer Sechs: Haben Sie immer Kaugummis, Zigaretten und ein Feuerzeug dabei." Jetzt erst realisierte Kathleen, das er über die spiegelnde Oberfläche des Feuerzeuges den Raum beobachten konnte. Ohne das er sich selbst auffällig verhielt. Nur ein Mann der mit seinem Feuerzeug spielte.
"Sie müssen lernen, Dinge zu beobachten, zu bewerten und sich zu merken, ohne zu Denken."
"Ohne zu Denken?"
"Das ist wie Atmen. Sie atmen doch, oder?"'

Sie kehrte aus den Gedanken zurück und lächelte sanft. Gab Sarah keine Antwort auf die Asarifrage. Was vermutlich reichte um der Freundin die Antwort zu geben.
"Du hattest Schichten? Ich erinnere mich nur, dass Freizeit nur dann war, wenn gar nichts anderes an stand." sie kicherte leise und realisierte dann das die Midway einflog. Ihr entging auch nicht das Gebaren von Konrad, die Art wie seine Hand, ihm fast unbewusst, auf den Halfter glitt. Ließ Neska vorsichtig werden, und eindeutig beschließen das sie später die Einsatzberichte alle vorliegen haben wollte. Auf der Mission musste etwas gründlich schief gegangen sein. Sonst wäre die Sec zum einen nicht hier und dann nicht noch extra gründlich. Nicht so auf die Spitze konzentriert und bereit. Kathleen behielt ihr Lächeln auf und rauchte ihre Zigarette ruhig zu ende. Beobachtete einfach nur.

11:05 Uhr, Ankunft der SSV Midway

Sarah Cathryn Farnsworth
12.09.2010, 21:34
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Das Schweigen ihrer Freundin als Antwort war Bestätigung genug und Sarah konnte nicht umhin, ein wenig zu schmunzeln. Zugegebenermaßen, ein nein hätte sie durchaus verwundert. Vielleicht würde sie zu gegebener Zeit und unter vier Augen das Thema fortsetzen, aber jetzt war weder der richtige Zeitpunkt, noch die Gelegenheit dazu, denn die Midway flog soeben in das Sichtfeld.
Mit einem deutlich hörbaren Klatschen durchdrang das Raumschiff das Eindämmfeld, welches dafür sorgte, dass die Atmosphäre in den Andockbuchten blieb und setzte zu Landung an. Die Bewegung und der Hitzespeicher der Midway sorgten dafür, dass ein leichter Wind über die anwesenden Personen wehte.

Die Offiziere von C-Sec, als auch die Allianz-Soldaten gingen eifrig ihrer Arbeit nach, während Sarah jetzt nur noch darauf warten konnte, dass die ersten Crewmitglieder aus dem Raumschiff aussteigen würden.

11:05

John Weber
13.09.2010, 23:30
<---------- SSV Midway: Die Mannschaftsquartiere

Die Citadel: Allianzandockbucht
11:06

Das Andockmanöver der Midway auf der Citadel wurde von geordneter Betriebsamkeit begleitet. Während John mit einer Gruppe der Midway-Crew bereits das Schiff verließ, waren einige andere Crewmitglieder noch damit beschäftigt sämtliche Schiffssysteme herunterzufahren, ehe sie ihre Posten verlassen würden um anschließend den Technik-Mannschaften der Citadel das Feld zu überlassen.

Als der Agent hinter den Chiefs Galler und Payne die Andockbucht der Allianz betrat, nahm er sich einen kurzen Augenblick Zeit um sich umzusehen. Seit seinem letzten Aufenthalt, auf der größten Raumstation der Galaxie, waren einige Monate vergangen und es hatte sich einiges verändert. John war nach seinem Übertritt zum Geheimdienst auf der Citadel stationiert worden. Die Abteilung 5, zu er John bis vor wenigen Tagen offiziell gehört hatte, unterhielt nur ein sehr kleines Kontingent, da die Angelegenheiten auf der Citadel eher in den Aufgabenbereich der Abteilungen 1, 2 und natürlich der A.S.O.R., dem 'Schwert der 2er' wie sie gelegentlich in anderen Abteilungen genannt wurden, fielen. Während seiner Zeit auf der Citadel, nach dem Angriff der Geth, hatte John, wann immer er nicht auf einer Mission gewesen war, miterlebt wie sich das Leben auf der Raumstation gewandelt hatte. Die Reparaturarbeiten, die Aufstockung der menschlichen Präsenz in der Rats-Flotte und in den Reihen von C-Sec und viele andere Veränderungen, mit denen vor einem Jahr noch niemand gerechnet hätte. Die Citadel würde trotz der wachsenden Allianz-Presänz für John immer ein exotischer Ort bleiben und doch war das Standard Quartier der Allianz, in dem er in den letzten Monaten gelebt hatte, wann immer Zeit auf der großen Raumstation verbracht hatte, der Ort geworden, der für John einem Zuhause am nächsten kam, nachdem er die Waterloo verlassen hatte.

Während seine Gedanken kurz zu seinem ehemaligen Schiff wanderten, versammelten sich nach und nach die Crewmitglieder auf der freien Fläche vor der Allianz-Fregatte, auf der sich bereits mehrere Techniker, sowie einige C-Sec und Allianz-Angehörige, aufhielten die ihrer Arbeit nachgingen. Bei seinem beiläufigen Rundumblick waren John drei Menschen ins Auge gefallen, deren Interesse an der Midway sich von dem der anderen zu Unterscheiden schien. Der erste war ein durchtrainierter männlicher C-Sec- Angehöriger, der ziemlich angespannt den Eingangsbereich, sowie die Crew der Midway musterte und aussah als hätte er einen harten Tag hinter sich.
Die anderen waren zwei Frauen, Beide mit westlichen Wurzeln, die eine brünett und der Uniform nach ein Allianz-Captain, machte einen symphytischen Eindruck, die andere rothaarig, mit wachsamen Augen und in Zivil gekleidet hatte eine Zigarette in der Hand. John fragte sich einen Augenblick lang wer die Rothaarige wohl sein mochte, dass sie einfach so in der Gegenwart eines Allianz-Generals, von denen die meisten sehr viel Wert auf die Kleidungsvorschriften legten, in Zivil herumlaufen konnte ohne sich eine Rüge oder Missbilligende Blicke einzufangen.

Der Agent schob diesen Gedanken zur Seite und fragte sich wie lange das ‚Empfangskomitee‘ die Midway-Crew wohl noch wortlos beobachten würden ehe es zu irgendeiner Interaktion kam. Da Diaz der Crew lediglich aufgetragen hatte sich vor dem Schiff zu versammeln, sah auch John keinen Grund von sich aus aktiv zu werden und wartete darauf, dass entweder der Captain der Midway erschien, oder dass jemand von den anderen Allianz-Angehörigen beziehungsweise einer der C-Secs die Initiative ergriff.

Myuko Ono
17.09.2010, 15:41
11:10 Uhr

Auch die letzten Soldaten verließen nun ihr Schiff, um sich vor der Andockplattform aufzustellen. Die gesamte Crew, bis auf einige wenige Techniker der Fregatte, die leise letzte Informationen mit den eben eingetroffenen wechselten, formierte sich vorbildlich korrekt und wartete schweigend. Myuko stand neben Karen Langeley.

Neben den Soldaten und den Technikern der Midway befanden sich in dem großen Abschnitt des Hafens einige andere Militärs und Zivilisten, menschliche und nichtmenschliche Techniker, C-Sicherheitsbeamte und Allianz-Soldaten.
Am besten konnte man die Gestalten der C-Sicherheit-Leute und der menschlichen Soldaten, dei denen sich auch eine zivil gekleidete Frau aufhielt, ausmachen.
Nicht, dass es in der hohen Halle zu dunkel gewesen wäre, um eine Person richtig zu erkennen; es war mehr ein diffuses Licht, das dadurch entstand, dass die Dunkelheit des Alls, die hinter der Silhouette des Schiffs in den Hafen drang, das Licht der taghellen Leuchten im Hafen schluckte und den Eindruck von bläulichen Schatten erzeugte. Myuko konnte nur Uniformen und Zivilkleidung unterscheiden und die Gestalten der anwesenden Personen erkennen, aber über die Köpfe der vor ihr stehenden Marines niemand bestimmtes ausmachen.

Aidan Li
19.09.2010, 15:24
Mannschaftsquartiere 11:00 Uhr

Logischerweise hatte der Chief einige Aufgaben für Wolf und ihn auftreiben können, Aidan räumte den ganzen Morgen schon hinter einem Techniker her. Er wusste zwar nicht was der Chief dem Captain oder sonst wem erzählt hatte, aber diese überaus langweilige Aufgabe nicht als Bestrafung zu sehen viel ihm sichtlich schwer. Er wusste nicht einmal mehr den Namen des Technikers, er hatte ihn schlichtweg einfach vergessen. Aber bis jetzt hatte er es gut verschleiern können.

Chief Langley hatte ihn und Wolf dann darüber informiert, dass die Midway bald an der Citadel andocken würde und man bis dahin noch einiges an Arbeit zu tun hatte. Also hatte sie ihn und Wolf jeweils einem Techniker zugeteilt um die „schwere“ Arbeit zu übernehmen. So hatte Aidan den ganzen Morgen damit verbracht irgendwelche Kisten herumzutragen, dort Werte anhand von Vorgaben zu überprüfen und so weiter und so fort. Er hatte sich gefühlt wie ein Trottel, er war Frontkämpfer und kein kleiner Technikheini, er musste dem Tech definitiv mit seiner Fragerei auf den Senkel gegangen sein, allerdings hatte dieser es verstanden es zu verheimlichen sollte es ihn gestört haben.

Nachdem die Arbeit erledigt war, hatte Aidan sich wieder in sein Quartier begeben und sich vor das Fenster gesetzt, er erstaunte ihn immer wieder welch prächtiges Farbenspiel ein Schiff umgab, wenn es durch eines der gewaltigen Massenportale geschleudert wurde.
Der Serpent-Nebel erstaunte in ihn immer wieder aufs Neue, das blaue Schimmern der Stationslichter und dann der Anblick der gewaltigen Citadel. Ob es in ein paar hundert Jahren möglich ist, dass die Menschheit auch so eine gewaltige Station errichtet? Mit großen Augen starrte er aus dem Fenster als Chief Langley in das Quartier trat und ihn aufforderte aus der Midway zu steigen.

Kurz nachdem die Midway an der Citadel angedockt war stieg er zusammen mit dem Großteil der Crew aus.

Die Citadel - Allianzandockbuchten 11:06 Uhr

Kenneth Diaz
21.09.2010, 13:41
Midway - Briefingraum >>>

Cape verließ die Midway und lief an der angetretenen Crew vorbei. Er ahnte, was die Uhr geschlagen hatte, als ihn ein leibhaftiger General am Ende des Kais im Empfang nahm. Der Captain der Midway grüßte respektvoll, so wie es unter Waffenbrüdern üblich war. „Lange nicht gesehen, General!“

Der ältere Offizier, drahtig und mit grauem Haar, seinen Gesichtszügen nach asiatischer Abstammung, reichte Cape die Hand, die vom Lieutenant Commander etwas reserviert geschüttelt wurde. „Zu lange, wenn Sie mich fragen“, antwortete der General blickte sich um. „Wir müssen uns unterhalten. Aber nicht hier.“

Cape wies auf den Eingang eines kleinen Lagerraums, aus dem ein paar Crewmänner gerade einige Ersatzteile herausholten.

Der General lächelte verhalten. „Das sollte gehen. Folgen Sie mir!“ Mit ein paar energischen Gesten verscheuchte er dann die Matrosen, die sich, scheinbar hocherfreut über die Unterbrechung ihrer schweren Arbeit, sofort zu einer Rauchpause zusammenfanden.

„Also Cape“, begann der General.

„Ich werde die Midway verlieren“, unterbrach ihn der Lieutenant Commander. „Entschuldigen Sie bitte die Unterbrechung“, fügte er dann ziemlich unaufrichtig hinzu.

„Kein Problem“, sagte der General freundlich. „Ich werde Ihnen jetzt einen kurzen Vortrag halten. Werden Sie in der Lage sein, ihn sich erst vollständig anzuhören, ehe Sie sich über die vermeintlichen oder tatsächlichen Ungerechtigkeiten des Militärlebens aufregen werden?“ Der General zog seine Augenbrauen fragend in die Höhe.

„Sir! Natürlich, Sir! Zuerst zuhören, danach erst aufregen“, antwortete Cape. „Das bekomme ich hin. Sir!“

„Also Cape“, begann der General erneut. „Die gesamte Midwaygeschichte schlägt hier hohe Wellen. Admiräle sind plötzlich aufgetaucht, von denen selbst ich noch nie etwas gehört habe und glauben Sie mir, ich hatte schon mit einer Menge von diesen Politikern in Uniform zu tun. Kurz und knapp: Die Flotte will Einen der Ihren, oder im konkreten Fall, Eine der Ihren auf dem Kommandoposten. Sinnvoll durchaus, denn schließlich ist die Midway das einzige aktive Tarnschiff, die Ain Jalut ist noch lange nicht fertig, und ein erfahrener Captain kann viel aus den Einsätzen lernen und dieses Wissen später der ganzen Flotte zur Verfügung stellen. Und Sie Cape, Sie sind kein erfahrener Captain.“

Cape starrte wortlos über die Schulter des Generals hinweg auf einen imaginären Punkt an der Wand des Lagerraums.

„Wie auch immer“, fuhr der General ungerührt fort. „Gewonnen haben die Fregattenadmiräle, nur zur Info. Es wäre nun durchaus sinnvoll, Sie Ihren alten Job machen zu lassen. Diese Idee erzeugte aber unter den konferierenden Admirälen leichtes Unbehagen. Die Midway war Ihr Schiff, wenn auch nur für einige Stunden, aber Sie haben in dieser Zeit einiges durchgemacht.“

Capes nickte und eine Flut von Bildern tauchte vor seinem inneren Auge auf: Sein erster Blick auf die Midway. Elysium. Die Leichen des Captains und des Docs. Seine Kommandoübernahme. Antirumgon. Die Gethschiffe. Die Gesichter seiner, nein nicht mehr seiner, die Gesichter der Crew.

„Niemanden fällt es nach solchen Erlebnissen leicht, wieder in die zweite Reihe zurückzutreten. Und es wäre auch nicht fair gegenüber dem neuen Captain, wenn die Crew im Zweifelsfall zuerst immer auf Sie blickt, ehe sie daran denkt, dass es da einen neuen Boss an Bord gibt. Kurz und gut, es gefiel niemanden in der Runde so richtig und hier kamen dann auch noch unsere Freunde vom Geheimdienst ins Spiel.“

Es war nun an Cape die Augenbrauen fragend in die Höhe zu ziehen.

„Lange Geschichte, aber nicht mehr Ihr Problem. Auf jeden Fall wollte Sie niemand direkt über die Klinge springen lassen, also stellte sich die Frage, was mit einem verdienten N7-Offizier tun.“

Cape hatte sichtlich Mühe, den Mund zu halten.

„Ja, Sie haben vollkommen Recht, an dieser Stelle kam ich ins Spiel. Ich hatte ja schon damals gesagt, dass es eine Verschwendung ist, Sie an Bord der Midway zu schicken. Nicht, dass Sie den Job nicht gut gemacht hätten, soweit es die Umstände zuließen, aber ich will Sie noch immer für den Job, den ich Ihnen damals schon versucht habe, schmackhaft zu machen.“

Der General lächelte selbstzufrieden. „Nun kriegen Sie noch eine zweite Chance: Sie werden als XO der Midway abgelöst, bekommen eine ausgezeichnete Beurteilung und der Punkt Dienst-in-der-Flotte wird in Ihrer Personalakte abgehakt. Sie würden heute noch nach Jump Zero abfliegen, genau genommen in dreißig Minuten, dort Ihre ASOR-Squadron übernehmen und schon in ein paar Tagen wieder tun, was Sie so gut können: Leute jagen!“

Der General verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. „Ich bin übrigens fertig.“

Cape schluckte einmal. „Ich werde die Crew informieren“, war seine einzige Antwort.

Der General nickt gut gelaunt. „Sicher.“

Der Lieutenant Commander drehte sich um, verließ den Lagerraum und stellte sich vor den Männern und Frauen auf, die sich vor dem Schiff versammelt hatten. Jemand wollte gerade „Achtung!“ rufen, aber Cape winkte nur ab und blickte jedem einzelnen in die Augen, ehe er mit ruhiger Stimme zu sprechen begann: „Dieses Schiff ist ein gutes Schiff! Es hat eine starke Panzerung, zuverlässige Maschinen, treffsichere Waffen und ein unvergleichliches Tarnsystem. Und dieses Schiff hat uns damit sicher durch eine Reihe von Geschehnissen gebracht, in denen weniger gute Schiffe gescheitert wären. Aber was die Midway wirklich zu einem ausgezeichneten, zu einem unvergleichlichen Schiff macht, das ist ihre Crew. Das seid Ihr alle. Ihr seid allen Herausforderungen dieser kurzen ersten Fahrt entschlossen entgegengetreten und gemeinsam als Einheit von Crew, Schiff und Captain haben wir all diese Schwierigkeiten erfolgreich überwunden.“

Capes Blick glitt wieder über die Gesichter der Besatzung. „Ihr könnt und sollt stolz auf Euch sein! Ihr habt von der Flotte nur ein Schiff bekommen, aber Ihr habt daraus eine Waffe geschmiedet! Eine Waffe, die dabei helfen wird, all den Menschen und Außerirdischen, die da draußen in den Weiten der Galaxis auf der Suche nach ihrem ureigenstem Glück sind, den Schutz zu geben, den sie von der Allianz, von uns, erwarten!“

Cape ging in Hab-Acht-Stellung. „Denn wir sind die Soldaten und Zivilisten im Dienste der Allianz! Wir bilden die dünne Linie, die das Chaos von der Ordnung trennt. Wir sind es, die Ihr Leben und Ihre Gesundheit für andere in die Wagschale werfen. Wir tun dies jederzeit und bereitwillig, denn wir wissen, dass es getan werden muss, und dass es niemand sonst für uns tun wird!“

Die Stimme des Lieutenant Commander wurde weicher. „Haltet darum immer das Andenken jener in Ehren, die diesen stolzen Moment nicht mit uns gemeinsam verleben durften! Vergesst sie nicht!“

Ein letzter Blick über die Gesichter. „Männer und Frauen der Midway! Schärft diese Waffe weiter oder erfüllt Eure Pflicht dort, wohin Euch Eure Befehle auch immer hinführen. So wie ich es ab jetzt als Commander einer ASOR-Squadron tun werde. Macht Euren neuen Captain genauso stolz auf Schiff und Crew, wie Ihr mich gemacht habt!“

Cape salutierte. „Es war mir eine Ehre, mit Euch gedient zu haben!“

Der ehemalige Captain der Midway drehte sich um und verließ zusammen mit dem älteren Offizier das Dock. Erst weit weg von der Crew warf er einen undefinierbaren letzten Blick auf das Schiff zurück. Auf das Schiff, das nun nicht mehr das Seinige war. „Allzeit gute Fahrt, altes Mädchen“, murmelte er und lief danach wort- und grußlos an einem weiblichen Captain vorbei.

11.12 Uhr

<<< Wohin auch immer Capes Weg ihn führen wird…

Jetzt wissen wir es!
Die unendlichen Weiten der Galaxis - Linienshuttle ONYX

Calliope Morgan
22.09.2010, 11:41
<<< Die Citadel: C-Sec
Die Citadel: Allianzandockbucht
Andockbucht der SR-2 SSV Midway
11:05 Uhr

Callie hatte sich vor einigen Minuten in die Reihen der wartenden eingereiht und dabei unbewusst Haltung angenommen. Nun beobachtete sie, nicht gerade von den billigen Plätzen aus, wie sich die schlanke Fregatte, auf deren Rumpf der Schriftzug SR-2 SSV Midway schimmerte, elegant von den Andockstutzen fixieren ließ, um hiernach die Luftschleusen zu öffnen, damit die Crew die Midway verlassen konnte.

Männer und Frauen verließen die aerodynamische Allianzfregatte, darunter auch ein Mann mit dem Abzeichen eines Lieutenant Commanders, der vor seinem Abschied noch einige bewegende Worte an die Crew richtete. Daraus ging hervor, dass er bis vor kurzem das Kommando innegehabt hatte und es jetzt abgeben musste.

Der Commander endete mit „Es war mir eine Ehre, mit Euch gedient zu haben“ und verließ dann die Ansammlung, ging ohne ein Wort, ohne Notiz zu nehmen, an Sarah Cathryn Farnsworth vorbei und verschwand bald außer Sicht.

Callies Augen folgten dem Mann noch ein Stückchen, ehe sie ihre Aufmerksamkeit erneut der Midway zuwandte. Es war ein schönes Schiff, schlank, elegant. Sein Aufbau ähnelte der SSV Normandy sehr stark. Vielleicht würde die Midway es zu ebensolchem Ruhm bringen wie das Schiff, dass bei der Rettung der Citadel eine solche tragende Rolle gespielt hatte. In jedem Fall erfüllte es Calliope mit Stolz, auf der Midway dienen zu dürfen.

Es war tatsächlich eine Chance.

11:12 Uhr

Sarah Cathryn Farnsworth
22.09.2010, 15:25
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Nach und nach verließen die Crewmitglieder die Fregatte und stellten sich der Reihe nach vor dem Raumschiff auf. Sarah erkannte die meisten aufgrund der Dossiers, die sie durchgearbeitet hatte, vereinzelt wollte ihr dann der Name zu den Gesichtern doch nicht einfallen. Sie war darüber nicht besorgt, schließlich würde sie die Namen in nächster Zeit oft genug lesen und hören, sodass sie auch diese noch erlernen würde.

Genral Chang war auch wieder aufgetaucht, nur um kurz darauf mit dem bisherigen Kommandanten der Midway wieder zu verschwinden. Sarah schaute den beiden nach, aber als sie nur in einem kleinen Lagerraum verschwanden, war sie sich sicher, dass er nochmals zurückkehren würde. In der Zwischenzeit musterte sie die einzelnen Crewmitglieder und bemerkte natürlich auch die teils fragenden Blicke, die ihr zugeworfen wurden. Es vergingen nur wenige Minuten bis Commander Diaz wieder auftauche und mit einer Rede, welche Sarah um wenige Stunden zurückversetzte, seinen Abschied kundtat. In der Zwischenzeit tauchte auch Staff Lieutenant Morgan auf. Scheinbar hatte sie irgendwie von der Ankunft der Midway Wind bekommen.

Während Diaz sprach, spürte sie, wie sehr die Crew in den wenigen Tagen zusammengeschweißt war. Ein Umstand, der sicherlich den Ereignissen dieser Tage geschuldet war. Als er sich schließlich verabschiedete, bedauerte Sarah, dass sie diesen Mann nicht besser kennen lernen würde. Seine letzten Worte waren mit Bedacht gewählt und würden es ihr leichter machen, sein Kommando zu übernehmen. Wortlos ging er an ihr vorbei und räumte das Feld.

Ohne zu zögern, und somit die Crew weiterhin im Ungewissen zu lassen, trat Sarah vor und nahm den bisherigen Platz von Diaz ein. Mit selbstbewusster und lauter Stimme richtete sie ihr Wort an die Soldaten vor ihr.
„Willkommen auf der Citadel! Ich bin Captain Sarah Farnsworth und mit sofortiger Wirkung CO der Midway. Ich weiß, dass der Kommandowechsel unerwartet kam und bei Ihnen sicherlich auch einige Fragen aufgeworfen hat. Aus diesem Grunde ist für elfhundertdreißig eine Konferenz im Besprechungsraum Drei im Allianz-Kommando einberufen. Dort bekommen Sie alle wichtigen Informationen und können mich auch alles fragen, was Ihnen auf der Zunge liegt.
Sollten Sie noch Ausrüstung oder persönliche Gegenstände auf der Midway haben, so nehmen Sie diese bitte mit. Sie können all Ihre Sachen im Allianz-Kommando deponieren.“

Fast hätte Sarah vergessen die C-Sec zu erwähnen, doch es fiel ihr glücklicherweise noch vor den Abschlussworten ein. Es wäre ihr ziemlich peinlich gewesen, wenn sie sich bei der ersten Ansprache verhaspeln würde.
„Aufgrund des Geth-Kontakts der Midway wurde die C-Sec damit betraut, eventuelle unentdeckte Gefahren zu eliminieren und somit die Citadel zu schützen. Bitte kooperieren Sie mit den C-Sec Officers.
Ich freue mich auf unsere gemeinsame Zusammenarbeit. Wir sehen und in fünfzehn Minuten. Wegtreten.“

Sarah blieb noch einen Moment stehen und wartete, bis sich alle in Bewegung setzten. Dann ging sie mit schnellen Schritten auf Konrad Richter zu. „Officer, tun Sie, was Sie tun müssen, aber bitte halten Sie die Soldaten nicht länger als unbedingt nötig auf.“

11:15

John Weber
23.09.2010, 22:40
Die Citadel: Allianzandockbucht

Während sich vor der Midway nach und nach die gesamte Crew der Fregatte versammelte, beobachtete John das rege Treiben auf dem Landungssteg. Schließlich verließ auch Captain Diaz das Tarnschiff und als er die Reihe seiner Crew abschritt, die umgehend Haltung annahm, kam ihm der General, den John schon vorhin bemerkt hatte, entgegen. Den Agenten beschlich ein ungutes Gefühl, als der General Diaz in einen kleinen Lagerraum etwas abseits führte und die darin arbeitenden Soldaten wegschickte.

Der Blick des Agenten wanderte zu dem dunkelhaarigen Allianz-Captain, die neben dem General die ranghöchste Vertreterin der Allianz in den Andockbuchten war und bemerkte wie diese ebenfalls den Lagerraum beobachtete ehe sie ihren Blick der Midwaycrew zuwandte. "Warum sich dieser General wohl den Captain zur Seite genommen hat..." murmelte Alice Galler vor sich hin und noch ehe John etwas sagen konnte antwortete ihr schon Jack Payne der neben ihr stand: "Ich vermute mal er überbringt ihm schlechte Nachrichten, denn wenn es gute wären könnte er auch vor uns reden..." John stimmte dem ASOR Soldaten stumm zu und angesichts des Allianz-Captains, die sich bis jetzt diskret zurückhielt, ahnte der Agent auch schon worum es wahrscheinlich ging. Doch John hielt sich mit einer Wortmeldung zurück, da Diaz soeben den Lagerraum verließ und auf seine Crew zuschritt. Aus den Augenwinkeln sah John wie Lieutenant Stiller die Männer und Frauen zur Ordnung rufen wollte, aber Diaz winkte ab.

Die Rede des, wie sich herausstellte, nun ehemaligen Captains war nicht besonders lang aber gut und John bezweifelte dass ihm in so einer Situation ähnlich passende Worte eingefallen wären. „Es war mir eine Ehre, mit Euch gedient zu haben!“ beendete Diaz seine Ansprache und als er salutierte erwiderte die Crew geschlossen die Ehrerbietung. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, oder sich umzusehen ging Cape Diaz davon und obwohl John den ehemaligen Captain kaum gekannt hatte, wünschte er ihm in Gedanken mehr Glück für sein zukünftiges Kommando, als er es auf der Midway gehabt hatte.


Während John und ein Großteil der restlichen Crew dem davon schreitenden Cape Diaz noch nachschauten, trat die dunkelhaarige Frau vor die versammelte Crew und stellte sich ihnen als Captain Sarah Farnsworth vor. Sie würde von nun an das Kommando über die Midway übernehmen und kündigte ein Briefing in einer knappen viertel Stunde im Allianzkommando an. Ehe sie die Männer und Frauen, die ab sofort unter ihrem Kommando standen, entließ teilte sie ihnen noch mit, dass die Mitarbeiter von C-Sec die Midway Aufgrund ihres Kontaktes mit den Geth untersuchen würden und dass die Midwaycrew mit den Sicherheitsbehörden der Citadel kooperieren sollte.

Nach dieser zweiten wichtigen Ankündigung verharrte die Crew einige Sekunden lang ehe sie sich in kleinere Gruppen auflöste die entweder noch Gepäck von der Midway holten oder sich gemächlich in Richtung des Alianzkommandos aufmachten. John hingegen blieb noch stehen und dachte über das eben Geschehene nach. Man hatte Diaz ersetzt, was angesichts der Ereignisse der letzten Tage nicht verwunderlich war. Captain Farnsworth machte einen guten ersten Eindruck, obwohl dieser natürlich täuschen konnte, doch John ging davon aus dass das Oberkommando jemand kompetenten an der Spitze der Midway haben wollte. Doch egal wie gut ein Captain war, wenn seine Crew unter jemand anderem gut zusammengearbeitet hatte und man ihnen diesen einfach wegnahm brachte das meist Schwierigkeiten mit sich. Vermutlich wird man nicht nur die leeren Stellen neu besetzen sondern auch einige der momentanen Crewmitglieder austauschen... überlegte der Agent und fragte sich wen es wohl treffen könnte. Da es aber so gut wie jeden treffen konnte machte es keinen Sinn herumzuraten und John beschloss einfach das Briefing abzuwarten.

Der Landesteg war inzwischen deutlich leerer geworden und neben John standen nur noch eine Handvoll anderer Crewmitglieder auf dem Sammelplatz. John blickte in Richtung der C-Sec Beamten und fragte sich ob diese wohl noch jemanden von der Crew aufhalten würden, wenn nicht konnte sich auch der Rest der Midway-Angehörigen auf den Weg zum Briefing machen.

11.16

Konrad_Richter
26.09.2010, 12:07
Nach und nach tröpfelten die Crewmitglieder der Fregatte durch die Luftschleuse nach draußen, auf den Landesteg der Allianzandockbuchten, wo sie sich alle in Reih und Glied aufstellten, um die Ansprache ihres bisherigen Captains abzuwarten, der sich, allen Anschein nach, von seinen Männern und Frauen verabschiedete, vielleicht auch etwas unfreiwillig. Während Konrad der Ansprache des Commanders so halb zuhörte, musste er an seinen Sergeant auf Torfan denken, wie er kurz vor ihrem Ausfall der Einheit Mut zugesprochen hatte.


„Männer“, bellte der Anfang Dreißigjährige von seinem Erdhügel, einer leicht erhöhten Position, von der aus er seinen Blick über alle vor ihm versammelten Marines schweifen lassen konnte, und wobei er das gegnerische Sperrfeuer herzlich ignorierte, „wir haben in den letzten Stunden unglaubliches geleistet. Dank uns steht der Siebzehnten jetzt Artillerieunterstützung zur Verfügung, Dank uns konnte für die rechte Flanke ein Lazarett eingerichtet werden und Dank uns weiß jetzt das Oberkommando, dass diese batarianischen Bastarde anfangen zu zittern!“ Als Konrad so den Worten des Sergeants zuhörte, erfüllte ihn ein ungeheurer Stolz darüber, in dieser Einheit zu sein. Zuerst hatte er Angst gehabt, war er doch direkt an der Front stationiert, doch mittlerweile, nach mehreren Stunden Einsatz, da war ihm das egal, er hatte hier wunderbare Kameraden und, um es mit den Worten des Sergeants zu sagen, sie hatten hier wirklich unglaubliches geleistet. Doch mittlerweile hatte sich die Lage zugespitzt: die Batarianer hatten ihr Feuer mittlerweile immens verstärkt und dabei konzentrierten sie sich auf den Verhau der Fernspäher, Konrads Einheit. Ewig konnte der kleine Haufen aus Marines und den N6-SpecFor nicht ewig standhalten und so war der Kommandant der Einheit vor eine schwere Wahl gestellt worden: Rückzug, was für die Gesamtoperation einen herben Rückschlag bedeutet hätte, seinen Männern aber das Leben gerettet hätte, oder Vorstoß, was wiederum vielen das Leben kosten würde. Man entschied sich für letzteres. Viele Soldaten hätten jetzt gemurrt, doch hier bei den Fernspähern, da war man mit sich im Reinen. Konrad hatte gewusst, worauf er sich bei der Allianz eingelassen hatte und er war bereit, sein Leben im Dienst zu lassen. Nein, niemand zweifelte die Entscheidung an.
Schließlich kam der Sergeant zum Ende seiner Rede. „Wir sind die Speerspitze, wir sind die, die als erstes in die gegnerischen Linien preschen und wir werden die letzten sein, die diesen Mond verlassen werden, ob lebendig oder in einer Kiste! Aber egal, wer wie diese Schlacht verlässt, ob lebendig, ob tot, lasst mich sagen, dass ich auf jeden einzelnen von euch stolz bin wie ein Vater, der seinem Sohn gerade das Radfahren beigebracht hat“, der Sergeant machte eine kurze, wohlbedachte Pause, ehe er fortfuhr, „Ich habe nie mit besseren gedient. Dieser Einsatz erfüllt mich mit Ehre und es war mir auch eine Ehre, mit euch gedient zu haben.“ Ein letztes Mal ließ er den Blick über die „Seinen“ streifen, ehe er mit kräftigen Bewegungen sein Gewehr durchlud und entsicherte. „Und jetzt lasst uns über diesen Schweinen die Hölle hereinbrechen lassen!“


Ehe Konrad sich jetzt noch an den einstimmigen Kampfschrei, den die Einheit im Zuge dieses Satzes ausgestoßen hatte, erinnern konnte, riss ihn die laute, selbstsichere Stimme von Captain Farnsworth aus den Gedanken und Konrad ertappte sich dabei, wie er wohl recht gedankenlos an der Hülle der Midway hängen geblieben sein musste. Der alte Commander hatte sich verabschiedet und war verschwunden, jetzt war die recht attraktive Dame an der Reihe, ihre Ansprache zu halten.
Als auch sie fertig war, wandte sie sich direkt an Konrad mit der Bitte, die Crewmitglieder nicht zu lange aufzuhalten, was der Polizist aber eigentlich auch nicht vorhatte. Eine Sache wollte er aber dennoch loswerden.
„Ladies and Gentlemen, eine Sache noch“, rief er mit lauter Stimme über die Crewmitglieder hinweg, die sich zum Teil schon wieder zu entfernen drohten, und er baute sich neben Captain Fanrsworth auf. „Bitte denken Sie daran, persönliche elektronische Geräte an Bord der Midway entweder auszuschalten oder gleich mitzunehmen, für eventuelle Schäden, die durch einen Magnetresonanzscan verursacht werden könnten, haftet weder die C-Sec, noch die Allianz. Und behalten Sie im Kopf, dass sich jeder bei dem netten Deputy dort hinten an- und abmelden muss, sollte er diese Andockbucht betreten oder verlassen wollen. Halten Sie also Ausweise bereit.“ Konrad machte eine kurze Pause und sah sich die Crewmitglieder an, die alle, teilweise sogar ein wenig überrascht, dass dieser C-Sec-Beamte da doch noch was sagen würde, zu ihm sahen. Dabei fiel ihm eine Frau ins Auge, die irgendwie einen recht exotischen Haarschnitt hatte. Ob man diese Mengen Gel mit dem engen Zeitplan, den ein Soldat für die Morgenwäsche hatte, vereinbaren konnte?
„Falls Sie noch irgendwelche Fragen haben, dann stehen ich oder Staff Commander Ryland Ihnen zur Verfügung“, rief der Polizist schließlich und entließ so die Crew endgültig, jedoch nicht, ohne nochmal einen verwunderten Blick auf diese, mit Gel durchsetzte, Frisur zu werfen.
Konrad schaffte es dann aber doch noch, sich von dem Anblick loszureißen und sich wieder Captain Farnsworth zuzuwenden. „Das wärs dann.“
Der junge Polizist winkte den Salarianer, welcher der Kopf der Networks Division war, herbei und sofort kam auch das grünhäutige Alien herbeigewatschelt.
„Gib den Crewmitgliedern noch fünf Minuten, ihre Quartiere leerzuräumen und dann legt los.“ Gerade, als sich der Salarianer dann mit einem Nicken entfernen wollte, hielt Konrad ihn noch ein letztes Mal fest. „Aber zieh das volle Programm ab. Firewalls, Portlocks, Himmel, zieh einen Berkeley-Käfig drum herum, Hauptsache, das Ding kann nicht auf die Citadel-Systeme.“ Konrad fiel auf, wie er von der Fregatte sprach, als wäre schon sicher, dass sich darauf eine Gefahr in Form eines Geth-Virus befinde, aber er verzichtete darauf, sich zu korrigieren.
„Konrad, ich verstehe meinen Job schon“, antwortete der Salarianer mit einem Lächeln, das aber einem grimmigen Gesichtsausdruck wich, während er sich nach hinten zum Rest seiner Truppe drehte, die gerade mit ein paar Allianzpionieren plauderte. „Ganz im Gegensatz zu diesem Lynell, garstiger Techniker. Viel zu langsam, viel zu neu, kein Wissen. Ich kann-“
„Ganz ruhig, du machst das schon“, unterbrach Konrad den sich anbahnenden Redeschwall des Salarianers und schließlich entfernte sich das Alien auch wieder.

„Brauchen Sie noch etwas?“, fragte Konrad Captain Farnsworth, die noch immer neben ihm stand, „Ansonsten würde ich jetzt zu meinem… Büro gehen und ein paar Akten durchgehen.“ Konrad wusste nicht recht, ob die Bezeichnung Büro für den kleinen Schreibtisch, den man ihm mitten auf den Andocksteg gestellt hatte, wirklich passte, aber im Moment war er an diesen Tisch gefesselt. Er hatte vorher durch einen Funkspruch erfahren, dass er für heute hier bleiben solle und die ganze Geschichte überwachen solle. Zumindest hatte er ein Terminal, also konnte er schauen, ob er für seinen eigenen Fall nicht etwas stöbern konnte…

11:16 Uhr

Ray Newburn
26.09.2010, 20:32
Allianzandockbucht

Als die SSV Miami sich der Citadel langsam näherte,öffnete Ray die Augen. Er hatte für einen kurzen Moment seine Augen geschlossen,da er sich praktisch dazu zwingen musste,an seine nächste Aufgabe zu denken. Auf längeren Raumflügen kam es vor,dass er zuviel nachdachte und seine Vergangenheit wieder aufleben ließ. Er sah manchmal Jins Unfall beim Turnier und sich selber seinen Fehler immer und immer wieder machen. "Wieso musste ich gerade in diesem Moment einen Fehler begehen?!" fragte er sich bestimmt zum tausendsten Mal. Er wusste aber mittlerweile dass er eigentlich nichts für Jins Koma und anschließendem Tod konnte. Denn nicht er hatte den tödlichen Tritt ausgeführt, der Jin gegen einen Pfeiler geschleudert und seinen Schädel gebrochen hatte. Ohne es zu merken rieb er sich die Schulter, auf die er sich Jins Namen tätowieren lassen hatte. Der Namenszug wurde noch durch einen Springenden Bengal-Tiger verschönert der sich darunter befand und einen Teil seines rückens schmückte. Es war das Logo seiner damaligen Kampfschule Hidden Tiger gewesen, mit der Jin und Ray damals soviel gewonnen hatten. " Du musst nach vorne blicken,verdammt! Jin würde es auch so wollen." machte er sich selber Mut.

"Konzentrier dich!" sagte er zu sich selber und blickte aus einem der Bordfenster. In diesen Momenten merkter Ray wieviel ihm sein bester Freund eigentlich bedeutet hatte und was er mit dessen Verlust eigentlich verloren hatte. Doch das Leben ging weiter.. Ray war vom Allianzoberkommando für die Versetzung auf die SSV Midway vorgesehen worden. Er freute sich sehr die Citadel mit all ihren verschiedenen Facetten zu sehen,denn er war noch nie vorher dort gewesen. Auch brannte er darauf die Crewmitglieder der SSV Midway kennenzulernen.

Nachdem die Andockprozedur endlich abgeschlossen war, drängelte er sich regelrecht nach vorn um als einer der ersten nach draußen zu kommen. Als er draußen angekommen war, atmete Ray auf. Endlich durfte er seinen Dienst antreten. Vorher erhielt er aber von Captain James Sullivan, wie alle anderen Akademieabsolventen,den Befehl sich beim Allianzoberkommando zu melden. Als sie wegtreten durfte,fiel Ray auf dass die Midway sich wohl schon in der Citadel befand. Einem Gefühl nach folgend dass er nicht mehr viel Zeit hatte bis sich die Crew der Midway einfand,machte er sich schnell auf den Weg zum Oberkommando,den Wegweisern folgend.

11:16

Allianzkommando -->

Amanda Phoenix
26.09.2010, 20:48
<-------- Midway

11:12 Uhr
Allianzandockbucht, Citadel


Amanda Phoenix war Wissenschaftlerin. Amanda Phoenix gehörte nicht zum Militär. Aber sie gehörte zur Crew der SR-2 SSV Midway, dem Nachfolgemodell der SSV Normandy. Jenen Schiffes, dass, angeführt von Commander Shepard, die Citadel rettete. Amanda war also Teil einer Crew, die möglicherweise ebenso noble Taten vollbringen würde. Aber vor allem war sie Teil dieser Crew. Und genau das war es, das sie dazu brachte, zusammen mit dem Rest der Mannschaft vor der Midway anzutreten. Doch es dauerte nicht lange, bis sich ein mulmiges, unbehagliches Gefühl in ihrer Magengrube breit machte. Captain Kenneth Diaz verließ seine Besatzung mit einem asiatischen, vermutlich noch höherrangigem Menschen und entzog sich dem Blick- und Hörfeld der restlichen Anwesenden. Was die wohl besprechen? Neue Befehle? Nein, die könnten sie auch vor uns bekannt geben. Aber was sonst? Vielleicht dauern die Arbeiten ja länger. Und warum mache ich mir überhaupt solche Sorgen? In ein paar Momenten kommt er wieder zu uns. Und dann ist alles in Butter.

Und so kam es auch. Zumindest teilweise. Mit dem, was Captain Diaz der Crew nun mitteilen würde, hätte vor einer Stunde bestimmt noch niemand gerechnet. Und wahrscheinlich auch vor wenigen Augenblicken nur ein ganz kleiner Teil. Der Teil, der diesen militärischen Kram schon seit Jahren kannte und wusste, wie es hinter den Kulissen zuging. So waren die Worte des Captains die letzten, die er dieser Crew als oberster Befehlshaber jemals sagen würde. Er gab noch einen letzten Befehl – inoffiziell natürlich. Und trotz dieses eher traurigen Hintergrundes, schaffte Cape es, vermutlich nicht nur bei Amanda wieder neue Motivation zu wecken, dranzubleiben. An dem Kampf gegen die Geth. An dem Kampf gegen den Feind. Aber vor allem an dem Kampf für den Fortbestand des organischen Lebens.

Es war dennoch ein komisches Gefühl für Amanda, Diaz letzte Schritte zu beobachten, nachdem er sich verabschiedete. Mit diesem Mann genoss sie ihr erstes Frühstück auf einem Militärschiff. Sie wollte sich nichts vormachen, aber ein Teil von ihr meinte zu glauben, dass sie ihn tatsächlich kannte. Den Mann, der jederzeit äußerst bodenständig wirkte. Den Mann, für den seine Kinder vermutlich das wichtigste im Universum waren. Den Mann, der Amanda trotz ihrer Rolle als Zivilisten so integrierte, wie es kaum jemand hätte besser machen können. Für sie würde dieser Mann nicht als ihr erster, sondern als der Captain in Erinnerung bleiben. Als Captain Kenneth Diaz.

Die Aufmerksamkeit zog einige Augenblicke später aber eine Frau auf sich. Brünett, mittelgroß, auf jeden Fall westlicher Abstammung. Unfähig, das Alter der Frau zu schätzen, beschloss Amanda, sich mal wieder auf die Logik zu verlassen. Ein Captain ging. Was fehlte nun? Ein Captain. Diese äußerst simple Logik sah sich schließlich von der Frau, die sich als Captain Sarah Farnsworth vorstellte, bestätigt. Sie hieß sämtliche Crewmitglieder auf der Citadel willkommen und informierte sie über den Stand der Dinge. Briefing um 11:30. Die Wissenschaftlerin biss sich leicht auf die Unterlippe, um das Verlangen zu unterdrücken, auf die Uhr zu sehen, während ihre neue Vorgesetzte auch mit ihr sprach. Zum Schluss wies sie noch in Zusammenarbeit mit einem Officer auf die erhöhte Vorsicht der C-Sicherheit hin und entließ schließlich ihre neue Crew, einschließlich Amanda Phoenix.

Sofort kehrte wieder Leben in die Besatzung. Die einen fanden sich in kleinen Gruppen zusammen und verarbeiteten zusammen das gerade Geschehene, die anderen bewegten sich geradewegs auf das Allianzkommando zu. Und wieder andere nutzten die letzte Möglichkeit, wichtige Dinge aus der Midway zu holen. Amanda ordnete sich keiner dieser Gruppen zu. Jedenfalls nicht sofort. Sie zog es vor, die ersten Momente nach diesem unerwarteten Wechsel alleine zu verbringen. Zumindest gedanklich. Für einen Moment blendete sie das ganze Drumherum aus, erinnerte sich an die letzten Sekunden, die letzten Stunden und ihre neuen Erkenntnisse – und mit einem tiefen Atemzug auch an das, was vor sechs Monaten geschah. An die schrecklichen Bilder, die sich noch wochenlang durch die Raumstation fraßen, wie das sengende Feuer in den Wäldern der Erde. Sie hinterließen nicht als Zerstörung, Schmerz, Tod. Trotzdem war die Citadel weiter ihr Zuhause. Auch wenn ihre Heimat immer noch auf der Erde lag. Inmitten der spanischen Metropole Madrid.

Amanda lenkte ihre Aufmerksamkeit nach einigen Sekunden wieder auf das Hier und Jetzt, starrte für einen Augenblick noch auf die Außenhülle der Midway und setzte sich schließlich als eine der wenigen Verbliebenen in Bewegung. Fast schon unterbewusst hatte sie mitbekommen, wie der dunkelhaarige, junge C-Sec-Officer sich abseits des Geschehens postiert hatte. Die brünette Wissenschaftlerin bewegte sich zielstrebig auf die eindeutig provisorische Andeutung eines Arbeitsplatzes zu, die scheinbar dem Officer zugeteilt war.
Amanda war noch ein ganzes Stück von ihm entfernt, da erkannte sie bereits den recht konzentrierten Blick, der eher dem Terminal gewidmet war als dem Rest der Andockbucht. Sie bremste sich etwas aus. Hoffentlich störe ich ihn jetzt nicht bei irgendwas. „Entschuldigen Sie.“, sprach die den dunkelhaarigen Mann aus zwei Metern Entfernung an, bevor sie schließlich direkt vor dem Terminal hielt und tatsächlich beim ersten Versuch die Aufmerksamkeit des Officers für sich gewinnen konnte. „Hi. Amanda Phoenix. Ich gehöre zur Midway.“ Das weiß er wahrscheinlich sowieso… „Ich weiß nicht, wie Ihr neuester Stand ist. Deswegen informiere ich Sie lieber im Voraus. Wir haben im Lagerraum ein Gerät stehen. Es stammt von den Geth-“ Amandas Redefluss wurde für einen Moment unterbrochen, als ihr sitzendes Gegenüber fast schon spürbar aufhorchte. Sein interessiert scheinender Blick war nun ausschließlich der Wissenschaftlerin gewidmet. „Ähm, jedenfalls beinhaltet es Informationen höchster Wichtigkeit. Ich weiß, dass Sie nach jeder möglichen Gefahrenquelle suchen werden. Aber ich versichere Ihnen: Von dieser Gerätschaft geht keinerlei Gefahr aus...“


11:16 Uhr

Konrad_Richter
26.09.2010, 21:32
Captain Farnsworth verneinte auf die Frage Konrads und entfernte sich, genau wie er, der sich an seinen Schreibtisch, der eigentlich nur aus ein paar Kisten, einem halbherzigen Stuhl und einem kleinen, tragbaren Terminal bestand. Er öffnete nach einer –für seinen Geschmack ewigen Zeit– wieder die Akte der Regierungsbeamten, die laut Rebekkas Info in den Fall verwickelt sein sollte. Es war eine Asari, Cheira T’lomi, die bisher noch nie aufgefallen war, kein Parkticket, kein Alkohol am Steuer, keine rote Ampel. Gar nichts. Wo lag die Verbindung zu dem Geth-Skellet, welches im Keller der C-Sec lag? Wie konnte eine so unschuldige, blütenreine Asari wie T’lomi etwas mit Geth-Schmuggel, was Hochverrat und Gefährdung des galaktischen Friedens entsprach, zu tun haben?

Konrad war derart in seine Recherchen vertieft, dass er gar nicht mitbekam, wie sich eine junge Frau seinem Tischlein näherte. Eine Frau, die sich als Amanda Phoenix, Mitglied der Crew vorstellte. Der Name sagte Konrad etwas, er glaubte, sie war irgendeine Wissenschaftlerin, die als ziviles Begleitpersonal auf der Midway gewesen war.
„Richter“, raunte er geistesabwesend, während der junge Polizist auf seiner Suche etwas eintippte, „wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich weiß nicht, wie Ihr neuester Stand ist. Deswegen informiere ich Sie lieber im Voraus.“
„Uhu“, war das einzige, was Konrad grunzend als Antwort gab.
„Wir haben im Lagerraum ein Gerät stehen.“
„Hm.“
„Es stammt von den Geth.“ Sofort hielten seine Finger auf der Tastatur inne und sein Blick versteifte sich auf das Display vor ihm, das irgendeine Strafakte zeigte. Nach einem kurzen Moment schließlich drehte er sich zu Miss Phoenix und faltete die Hände, wobei er sich mit den Unterarmen auf dem Tisch abstützte. Von einer Sekunde auf die andere war seine gesamte Aufmerksamkeit bei der Wissenschaftlerin, die etwas älter war, als er, aber doch recht hübsch war. Eine gesunde Bräune machte Frauen immens attraktiv. Durch seine plötzliche Aufmerksamkeit schien sie etwas aus dem Konzept geraten zu sein, was sie jedoch schnell wieder überspielte, indem sie fortfuhr.
„Ähm, jedenfalls beinhaltet es Informationen höchster Wichtigkeit. Ich weiß, dass Sie nach jeder möglichen Gefahrenquelle suchen werden. Aber ich versichere Ihnen: Von dieser Gerätschaft geht keinerlei Gefahr aus...“
Für einen Moment ließ er die Worte der jungen Wissenschaftlerin auf sich wirken, mit einem Mal waren all seine Gedanken über die Attraktivität der Dame verflogen und er malte sich in seinen wildesten Gedankengängen aus, wie diese Gerätschaft, von der sie da sprach, wohl aussehen möge.
Verdammte Scheiße, hätte er das im Voraus gewusst, hätte er den Zoll die verdammte Fregatte abknallen lassen…
„Von was für einer Gerätschaft reden wir hier?“, fragte Konrad ernst und bestimmt, während er mit seinem Blick fest das Gesicht von Miss Phoenix fixierte.

Kathleen Benedict
27.09.2010, 07:51
Kathleen fühlte sich fast abwesend als sie ihren Blick ruhig fast zentrisch in der Mitte aller Bewegungen ruhen ließ. Sie musterte nichts und realisierte doch die meisten Handlungen und Aktionen die die Menschen um sie herum unternahmen. Im Unterbewusstsein passte ihr es gar nicht das ein paar Mitarbeiter der C-Sec keine Menschen waren - oder zumindest keine Turianer, die hatten schließlich die Technik mit entwickelte auf der die Midway basierte. Die Geheimdienstlerin in ihr war davon wenig angetan. Aber sie ignorierte es. Sie konnte es im Moment weder verhindern, noch beurteilen ob es gerechtfertigt war. Oder nicht so gar besser. Sie versuchte sich also keinen Kopf zu machen.
Während der kurzzeitige Captain seine kurze, offensichtlich sehr emotionale, Ansprache hielt und Sarah ihm kurz auf folgte. Ließ Kathleen ihren Blick über die Gesichter der Männer und Frauen gleiten. Sie beobachtete ruhig die Leute und ihre Gesichtszüge. Die Gestik und Mimik der Leute. Wie sie auf die Nachrichten reagierten und sie verarbeiteten, oder sie auch in irgendeiner anderen Art aufnahmen. Es schien ihr keine Besonderheiten zu geben. Aber später würde sie ihre Gedanken und Erinnerungen durchforsten, wenn sie mehr Zeit hatte. Die kleinen Ansprachen waren der übliche Zirkus um Pflicht, Vorfreude, Begeisterung und Komplimenten. Typisches Militärgewäsch für das Neska noch nie viel übrig gehabt hatte. Sie bevorzugte eine direktere Kommunikation, eine etwas ehrlichere. Wenn auch die gesagten Worte alle ehrlich gemeint war. So war es doch trotzdem auch nie die ganze Wahrheit, es würde immer Abweichungen in den Ankündigungen und in den gesagten Phrasen geben, denn nie galt alles für alle.
Neska seufzte und griff nach ihrem Com. Wählte die Nummer von Angela und wartete einen Moment bis die Verbindung mehrfach verschlüsselt und abgeschirmt war.
"Boss?"
"Ich brauche Dossiers über die Besatzung der Midway."
"Ehm. Chef?"
"Ja, ich weiß Geheimhaltungsgewäsch."
"Ja."
"Die stehen alle vor mir, Himmelarschundwolkenbruch."
"An mir soll's ja nicht liegen.. Aber."
"Okay, okay. Verstanden. Schau was du machen kannst. Aber dann sag mir wer unser Mann auf dem Schiff war."
"Du meinst wir hatten da jemand drauf?"

Kathleen schwieg einen Moment und seufzte. Fuhr sich mit der Hand flach über das Gesicht und atmete tief ein und dann wieder aus. Nach solchen Spielchen stand ihr gar nicht der Kopf.
"Ja." Sie hörte etwas tippen im Hintergrund, ein paar Unterbrechungen. Ein paar gepiepte Antworten des Terminals und dann schließlich ein leises Rattern, als die Ausgabe des Ergebnisses erfolgte. Angela hustete.
"Ein gewisser John Weber, kennst du ihn?"
"Nein." Kathleen musste nicht überlegen. Sie kannte den Mann nicht. Und würde das jetzt schnell ändern. Sofern er noch unter den Lebenden war.
"Beschreibung?"
"Einsachtzig, sechsundsiebzig Kilo, brauen Haare, grüne Augen, trainierte Kerl, 32 Jahre. Deutscher. Sieht gar nicht so schlecht aus. Hilft dir das?"

Nein tat es nicht richtig. Persönliche Bemerkungen waren selten Hilfreich wenn man genau Daten brauchte. Aber immerhin, hatte Kathleen eine Vorstellung davon was Angela gefiel.
"Danke." Kathleen legte auf und ließ den Blick wandern. Sie brauchte nicht lange um den Agenten zu entdecken. Er schien fast einen Hauch gelangweilt zwischen den Anderen. Da Kathleen es aber durchaus besser wusste, sortierte sie seine Haltung, seine Wortlosigkeit in der Menge der anderen Crewmitglieder und seinen Gesichtsausdruck als eine ruhige Professionalität ein. Sie nahm sich einen Moment und zündete sich eine letzte Zigarette an. Ab jetzt würde sie für eine Weile keine Mehr bekommen. Kathleen wog einige Momente ihre Optionen ab und beschloss dann das es vollkommen unmöglich war sich Weber zu greifen ohne Aufsehen zu erregen.

Neska war nicht Rebekka mit ihren beneidenswerten Fähigkeiten sich selbst durch die größte Menge unsichtbar zu bewegen. Sicher, sie hatte auch ausreichend Erfahrung und Möglichkeiten. Aber ihr Fachgebiet war einfach ein anderes.

Also setzte sie sich in Bewegung. Glitt durch die Leute der Crew und arbeitete sich Schritt für Schritt auf Weber zu. Aus dem Augenwinkel verfolgte sie wie eine junge Dame auf Richter zuhielt. Sie wechselte ein paar Worte mit ihm. Und dem anfänglichen Gesichtsausdruck der ziemlich dramatisch einen gänzlich anderen Ausdruck annahm im Gesicht des C-Sec Officers, war Neska klar, dass er so etwas - wie das was ihm gerade gesagt worden war - nicht hatte hören wollen. Kathleen fluchte innerlich, ohne es sich ansehen zu lassen. Was auch immer ihm gesagt worden war, würde, wenn es mit der Midway zu tuen hat, auch hoffentlich sie bald wissen. Wenn nicht, war es vorerst nicht von Interesse, denn auf der Geschichte mit Rebekka hatte Kathleen noch die Hand drauf.

Sie erreichte die kleine Gruppe von Menschen die sich um Weber versammelt hatte. Trat ohne zu Zögern an den Kreis hinzu und lächelte freundlich. Fand irgendwo in sich die unerschöpfliche Menge an Höflichkeit und Charme.
"Guten Morgen." begrüßte sie alle bevor sie sich and Weber wandte.
"Mr. Weber, ich bin Kathleen Benedict, und ich hätte Sie gerne mal gesprochen." bedeutete sie ihm und signalisierte ihm mit einem Winken des Zeigefingers dann ihr zu folgen. Sie hatte sich eine kleine Nische zwischen ein paar Ladungsboxen ausgesucht.

11:18

Myuko Ono
27.09.2010, 19:05
Myuko, mit ihrer sauber verstauten Ausrüstung und ihren wenigen privaten Gegenständen in zwei Koffern, schob sich durch die restliche Besatzung der Midway, deren größter noch in der sich noch in der Andockbucht aufhaltender Teil gerade durch die Schleuse ins Freie – wobei man die Halle nicht unbedingt mit „dem Freien“ identifizieren musste, das war Geschmackssache – ging.
Die hohen Offiziere waren bereits verschwunden. Myuko spürte leises Bedauern darüber, dass Diaz versetzt worden war.
Auf Elysium war er ein guter Teamleader. Vielleicht wäre er ein guter Kapitän geworden. Vielleicht aber auch nicht…
Der neue Captain war sachlich und knapp. Nun, auch gut.
Seine Abschiedsrede war emotional. Fast, als würde er an diesem Schiff hängen.
Aber das war eine Rede. Reden sind doch immer emotional.
Myuko lächelte sarkastisch. Sie blieb stehen, drehte sich um und betrachtete die Midway, die, ohne alle aktivierten Systeme, stumm in ihrer Verankerung hing.
Wie kann eine Person an einem Gegenstand hängen? An einem Schiff? Oder an irgendetwas, das nicht lebt?
Die Außenhülle der Fregatte schimmerte geheimnisvoll im bläulichen Licht. Ihr Rumpf, die Form – das Schiff war elegant. Hatte einen gewissen Stil.
Schön und gut.

Die Soldatin schüttelte verständnislos den Kopf.
Eine Beziehung zu einem Schiff.

Und, in einem Winkel ihres Bewusstseins, dachte Myuko, während sie ihren Koffer wieder nahm, an die, die erst vor kurzem diese Fregatte betreten hatten, zum ersten und zum letzten Mal in ihrem Leben. Sie ließ ihre Gesichter noch einmal in ihrer Vorstellung vorbeiziehen, rief ihre Stimmen noch einmal aus der Erinnerung. Es war ihre Art, Abschied zu nehmen, von Menschen, die sie nicht gekannt hatte und die sie doch nicht grußlos verschwinden lassen wollte.

Dann ging sie ruhig und zielstrebig weiter, auch wenn seit Javys Nachricht eine gewisse Unruhe in ihr war, an dem Tisch eines Officers, der sich im Gespräch mit einer Amanda befand (und, mit Schreibtisch und behelfsmäßiger Büroausstattung inklusive, recht deplatziert aussah,) vorbei, zum Ausgang des Raumhafens.

11.18 Uhr

-----------> Allianzkommando

John Weber
27.09.2010, 22:12
Die Citadel: Allianzandockbucht

Die Ankündigung des menschlichen C-Sec Beamten, dass man einen Magnetscan über die Midway laufen lassen würde, ließ John aufhorchen. Bei einem Magnetscan konnten aktive elektronische Geräte leicht Schaden nehmen und die Gedanken des Agenten wanderten zu dem beschädigten Geth-Langstreckenkommunikationsmodul, welches noch immer im Hangar der Midway stand. Dieses Artefakt war für die Allianz wichtig und wenn es von einem Scanner geröstet werden würde, wäre das gar nicht gut. Doch dann fiel dem Agenten ein, dass Leutnant Skirata das Modul, nachdem sie die Daten heruntergeladen hatten, sofort wieder vom Netz genommen hatte und somit keine Gefahr bestand. Allerdings mussten sie das Artefakt noch vom Schiff zum Allianzkommando bringen. Die C-Secs möchte ich nicht unbedingt einweihen, da der Fund ja vorerst noch Allianzintern ist... Hoffentlich verplappert sich niemand, ein Streit um die Befugnis wo die momentane Befehlskette instabil ist wäre unangenehm...

Gerade als der Agent überlegte wie er den Transport am besten organisieren sollte als er bemerkte, dass Amanda an den Schreibtisch des C-Sec beamten getreten war, der anscheinend hier die Leitung hatte. Was macht sie da? Sie wird ihm doch nicht... verdammt so wie er dreinschaut hat sie doch... Moment, beruhige dich John. Amanda ist klug sie wird ihm sicher nur erzählen da sich ein ungefährliches Stück Geht-Technologie auf dem Schiff befindet und nicht was wir darin gefunden haben... John beschloss erst einmal nicht einzuschreiten und der Wissenschaftlerin zu vertrauen, da eine sofortige Intervention vermutlich nur für noch mehr Misstrauen bei dem C-Sec gesorgt hätte. Ich bleib am besten in der Nähe und wenn die Sache schief geht, halte ich die C-Secs solange mit einem Verweis auf die Zuständigkeit des Geheimdienstes hin bis Direktor Vance oder sonst wer beim Oberkommando C-Sec lange genug mit bürokratischen Hürden aufhält, dass wir das Artefakt heimlich abtransportieren können... John gefiel dieser Plan und beobachtete unauffällig das Gespräch zwischen Amanda und dem C-Sec Beamten.

Um ein Haar wäre ihm die rothaarige Frau in Zivil entgangen, die direkt auf John und die bei ihm stehenden Allianz-Soldaten zukam. "Guten Morgen." begrüßte sie die Gruppe und wandte sich direkt an John: "Mr. Weber, ich bin Kathleen Benedict, und ich hätte Sie gerne mal gesprochen." bedeutete sie ihm und signalisierte ihm mit einem Winken des Zeigefingers dann ihr zu folgen. John und die Angehörigen der Midway-Crew waren von der lockeren Art wie diese Frau mit Soldaten sprach etwas überrascht, aber dadurch erhärtete sich auch der erste Eindruck des Agenten, dass diese Frau den Umgang mit Militärs gewohnt war. Er war auch ein bisschen neugierige wer diese Frau wohl sein mochte, aber da war immer noch der C-Sec Beamte der vielleicht zu einem Problem werden konnte. "Chief…" wandte sich John mit gesenkter Stimme an Jack Payne, der sich mit seinem Team immer noch in der Andockbucht aufhielt: "behalten sie den C-Sec, der mit Miss Phoenix spricht im Auge und wenn er Anstalten macht unseren Fund von Antirumgon mitzunehmen holen sie mich, verstanden?" Der ASOR nickte knapp und John kannte Payne mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er sich auf ihn verlassen konnte.

Da dieses Problem geklärt war schickte sich John an Kathleen Benedict zu folgen, die ihn zu einer Nische zwischen zwei Landungsboxen führte. Da ihm sein Gegenüber noch keine Hinweise über ihre Absichten gegeben hatte verhielt sich John abwartend und überließ es Kathleen Benedict das Gespräch zu eröffnen.

11:18

Barney Gray
27.09.2010, 22:48
EINGANGSPOST

Tag 4, 18:00 Uhr, Kreuzer SSV Harare, Lagerhallen

Eine Granate explodierte neben Barney und die Druckwelle schleuderte ihn etwas heftiger, als beabsichtigt, gegen den Stahlcontainer, den der Support Gunner als Deckung nutzte. Mit geübten Handgriffen lud der Texaner sein schweres MG durch und kam wieder hinter dem Container hervor, um das Feuer auf mehrere Geth zu eröffnen, die zwei seiner Kameraden festgenagelt hatten. Das bekannte Rattern seines Gewehrs übertönte sämtliche Kampfgeräusche, während die Roboter von den Kugeln durchlöchert wurden und einzelne Teile verloren.
Noch immer im Dauerfeuer ging Barney geradeaus weiter, kam auf eine weite Fläche im Lager des Schiffs, wo Marines damit beschäftigt waren, panzerbrechende Waffen herbeizuschaffen, um den Geth-Walker, der sich gerade aufgebaut hatte, niederzustrecken.
Barney schwenkte sein Gewehr nach Links, wo gerade ein Geth-Squad aus einem angedockten Enterschiff strömte. Gegen die Hartkerngeschosse aus Wolfram hatte keine der Drohnen auch nur den Hauch einer Chance. Innerhalb von Sekunden gab der Schild nach und die Roboter wurden zu Altmetall verarbeitet.
Plötzlich krachte etwas und das gesamte Schiff wackelte. Ein neues Enterschiff hatte die Hülle durchbrochen und war gerade dabei, die Befestigungshaken in den Stahl des Kreuzers zu bohren. Barney schulterte sein Gewehr, sprintete zu den noch geschlossenen Türen des Geth-Schiffs und kramte dabei eine Ladung Sprengstoff hervor. Innerhalb von Sekunden klebte das Gemisch aus C4, Semtex und RDX scharf und bereit, gesprengt zu werden am Enterschiff, das seinen Andockprozess bereits beendet hatte. Mit weiten Schritten entfernte sich Barney wieder, nahm den üblichen Sicherheitsabstand ein und zündete das Gemisch.
Die Stahlmaske hielt der Hitze, die durch die Explosion dem Soldaten entgegengeschleudert wurde, stand, doch hinter den Türen kamen keine ausgeschalteten Geth zum Vorschein, sondern ein unendlicher, weißer Raum. Langsam, aber immer schneller werdend, löste sich die Umgebung, einschließlich der Geth oder der Allianzsoldaten in Nullen und Einsen auf und Barney seufzte.
„Trainingseinheit durch externe Eingabe beendet“, verkündete die weibliche VI, als sich Barney schließlich alleine in dem weißen Raum, zu dem sich das Lager des Kreuzers mittlerweile verändert hatte, wieder fand, „terminiere Holositzung.“

18:07, Kreuzer SSV Harare, Virtual Training facility

Barney nahm die Holobrille von seinen Augen und richtete sich in dem Sitz, in dem er die ganze Zeit gelegen hatte, auf.
„Ich hab doch gerade erst angefangen“, sagte er in den Raum hinein, „warum wurde die Einheit beendet?“
„Operations Chief Gray ist hier draußen, Sir. Sie möchte Sie sprechen. Persönlich.“, hallte die Stimme des Corporals, der für die Aufsicht des virtuellen Trainings verantwortlich war, durch den Raum und Barney stand jetzt vollends auf.
„Ich hoffe, das ist wichtig, Cel“, murmelte er und verließ durch die einzige Tür den Raum, in dem noch vier weitere Stühle standen.

Er kam in einen Raum, der voll mit Computern, Datenterminals und Bildschirmen gepackt war. Durch ein breites Fenster konnte man hinunter auf den Sessel sehen, auf welchem sich Barney gerade noch befunden hatte. Der Corporal saß hinter einer großen Konsole mit allerhand Anzeigen, mehreren Tastaturen und Bildschirmen, während Cel, Barneys Zwillingsschwester, hinter dem Soldaten in Habachtstellung stand. Die blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, lediglich eine vereinzelte Strähne hing ihr im Gesicht.
„Was gibt es?“, fragte er direkt, wie er es immer tat. Seine Schwester hütete sich sonst, ihn bei seinen Trainingssitzungen zu unterbrechen, es musste also wirklich etwas wichtiges sein.


Barney sah auf, als ihn ein Allianzsoldat beim Verlassen der SSV Harare anrempelte, während der Texaner noch einmal die letzte halbe Stunde in seinem Kopf rekapitulierte. Seine Zwillingsschwester hatte ihm die Neuigkeit überbracht, dass die gesamte Crew des Kreuzers auf unbestimmte Zeit an Land gehen konnte, da man zurzeit ohne Mission unterwegs war und die Vorräte auch wieder aufgestockt werden mussten. Schließlich ging es weiter und die Crew konnte weiter aus dem Kreuzer ausströmen, direkt auf die Allianzandockbuchten, wo sich die üblichen Menschentrauben um wartende Angehörige bildeten. Es war immer das gleiche, man fiel sich in die Arme als sei man gerade vom Krieg nach Hause gekommen. Barney schmunzelte. Dabei hatten sie für seinen Geschmack die letzten Wochen viel zu wenig Action gehabt.
Der Texaner blieb stehen, nachdem er sich ein paar Meter von dem Ausstiegssteg des Kreuzers entfernt hatte, um etwas Luft einzuatmen. Während sich seine Lungen mit frisch gefilterter Citadel-Luft füllten, die kaum anders als das sterile Zeug auf den Schiffen der Allianz war, sah sich der hochgewachsene Support Gunner um, ließ seine hellblauen Augen über die Marines schweifen, die nach und nach aus dem Kreuzer kamen. Er konnte einen etwas älteren Operations Chief ausmachen, der gerade seinen knapp zwei Jahre alten Sohn in die Arme schloss, wobei er den Tränen nahe sein musste, dem Gesichtsausdruck nach. Und während Barney seinen Blick auf den überglücklichen Vorgesetzten fixiert hielt, wäre er fast in eine junge Frau, ja beinahe noch ein Mädchen, gelaufen, die tränenüberströmt einen Private in die Arme schloss, mit dem Barney einmal im gleichen Team war, doch er konnte sich nicht mehr an den Namen des Jungen erinnern. Jedenfalls sah es so aus, als würde sie ihn so schnell nicht mehr loslassen und der Private schien alle Mühe zu haben, sich aus dem Klammergriff des Mädchens, vermutlich seine Schwester oder die Freundin, zu befreien. Nach ein paar Sekunden wandte sich Barney schließlich ab und suchte seine Schwester, die er kurz darauf zwischen zwei Familien, zumindest machten die zwei Grüppchen den Eindruck familiären Zusammenhalts, ausmachte. Auch sie hatte ihn gesehen und als Barney bei ihr war, gingen die zwei gleich weiter, entfernten sich von der Masse der Zivilisten und Soldaten.
„Pff… als wären wir frisch vom Blitz zurück“, raunte er, während er neben ihr her ging und den Seesack mit dem Logo der Spezialeinheiten, in dem sich seine Habseligkeiten befanden, wieder lässig über seinen Rücken warf. Auf ihrem Weg zu einem der Shuttlepoints, die die ankommenden Soldaten schnell zu einem Ziel ihrer Wahl transportieren sollte, musterte er seine Schwester. Sie war groß für eine Frau, aber noch immer kleiner als er, der selbst für einen Mann sehr groß war. Auf dem blonden Haar ruhte das braune Barett der Ranger, einer ausgedienten Eliteeinheit der Army, und ihre grünen Augen waren durch die großen, verspiegelten Gläser einer Fliegerbrille verdeckt.
„Ich halte das für keine gute Idee“, stellte er mit einem Nicken in Richtung ihrer braunen Cowboystiefel, aber auch der eng anliegenden Jeans, die die trainierten Schenkel seiner Schwester stark betonten, fest „die behindern dich, wenn du schnell kampfbereit sein und in deine Onyx musst.“

Kathleen Benedict
27.09.2010, 22:59
Neska ging die wenigen Schritte die sie ausser Hörweite der Anderen Leute brachte voran und merkte das Weber scheinbar noch ein paar Sachen zu klären hatte. Sie hörte nicht darauf, sondern konzentrierte sich auf ihre eigenen Beobachtungen. Hielt ständig ein Auge auf Richter und der fremden Frau, die ihm scheinbar Informationen zu trug die ihm wenig in den Kram passten. Es irritierte sie das er so angespannt wirkte, als hätte er gute Lust ein Schiff aus dem Orbit zu schießen. Ihr Instinkt verriet ihr das es leider die Midway gewesen wäre.

Sie schnaubte und hoffte um den Willen, von wem auch immer ihr Quer kommen würden, das Weber die Antworten hatte. Für einen Moment überlegte sie ob sie ihn einfach mit nehmen sollten wenn sie der Sache auf de Grund ging. Entschied sich dann aber dagegen. Es hätte keinen Sinn. Sie wäre nicht vorbereitet und Weber in einer sinnlosen Lage. Kathleen wartete bis er vor ihr stand.

Zufrieden registrierte sie das er nicht übermäßig dabei war sie zu mustern. Er schien tatsächlich vom Fach zu sein. Eine Seltenheit in diesen Tagen und etwas das Kathleen zu schätzen wusste. Sofern er jetzt auch dabei bleiben würde und sich nicht schwerwiegende Dummheiten herausstellen würden. Kathleen blickte Weber entgegen und als er endlich vor ihr stand, klemmte sie sich die Zigarette zwischen die Lippen, während ihre linke Hand das ECM Gerät aktivierte und die rechte den kleinen Ausweis hervorzog den sie Weber reichte. Dabei verfiel sie so leicht ins Deutsche, als wäre es für sie fast ihre Muttersprache.

"Nun dann, Herr Weber. Noch mal das ganze vor vorne. Ich bin Kathleen Benedict. Captain. Und im Moment leite ich die nachrichtendienstliche Station der Allianz auf der Citadel. In diesem Zusammenhang bin ich gerade kopfüber in diese Nummer hier gestolpert, während vor unserer Botschaft immer noch der Dienstwagen eines anderen Mitarbeiters des Geheimdienstes abfackelt. Ich wäre Ihnen also für eine Zusammenfassung der wichtigsten Dinge dankbar, bevor ich es nachher mit den Korintenkackern der Navy zu tuen bekomme - oder C-Sec."

Kathleen versuchte die Geschwindigkeit ihrer Worte zu kontrollieren, aber so recht wollte ihr es nicht gelingen.

11:19

Celeste Gray
28.09.2010, 11:55
Einstiegspost
Tag 3, 18:00 Uhr, Kreuzer SSV Harare

'Rumour sprendin' a-'round in that Texas town. 'bout that shack outside La Grange. And you know what I'm talkin' about. Just let me know if you wanna go to that home out on the range. They gotta lotta nice girls.'
Ihre Lippen bewegten sich tonlos zu den Wörtern die ihr durch die kleinen Kopfhörer in die Ohren dröhnte. Ihr rechter Fuß wippte im Takt mit der Fußspitze auf und ab - tippten dabei leise, aber hörbar auf den Metallboden der Luftschleuse der Harare. Hinter ihr hatte sie bereits eine Gruppe von Soldaten und Offizieren versammelt. Nicht das die Offiziere nicht das Recht des Vorrangs gehabt hätten.

Aber im Lauf der letzten Wochen und Monate hatten alle an Bord eines gelernt. Ches geht zu erst.

Sie hatte bei ihren, oder den Missionen in denen der Einsatz der Zwillinge notwendig gewesen war, gemäß dem Motto der alten Rangers - in dessen Erbe sie sich durchaus sah - darauf bestanden zuerst zu gehen. Bei den ersten Einsätzen hatte sie das regelmäßig in kleine Diskussionen mit dem leitenden Strategen und Missionsleiter gebracht. Celeste hatte darauf bestanden das es besser wäre sie den ersten Schritt machen zu lassen, war dabei aber immer höflich und bestimmt geblieben.
Der Captain hatte sich die Diskussion einige Minuten immer mit einem Schmunzeln angehört und dann irgendwann mit einem amüsierten 'Well, god damn it then, Chief Gray, lead the way.' Celeste den Vorzug beim Absprung gegeben. Ein Schmunzeln tauchte auf ihren Lippen auf, während ihre langen Finger über den Verband ihres linken Oberarmes strichen. Es würde eine weitere Narbe werden - ein vergleichsweise kleiner Preis in der Entscheidung ob einem der Arm abgerissen, in dem Fall eher abgebissen, oder es nur eine Schnittwunden werden würde. In all den Jahren hatte sich Cel daran gewöhnt. Und mit der Zeit fragte sie sich ob es überhaupt einen Planeten gab der für die Allianz von Interesse war auf dem sie noch nicht mit Blut die Botanik gefüttert hatte.

Sie fühlte ihren Kopf instinktiv mit nicken, während ihr Fuß dem Takt weiterhin folgte.
'Have mercy. A haw, haw, haw, haw, a haw. A haw, haw, haw.'

Mit einem lauten Zischen erwachte die Dekompression der Schleuse zum Leben, während sich die hydraulischen Bolzen der Schiffsluke anfingen zu drehen. Tausende von malen hatte sie diese Geräusche gehört, gesehen wie die Lichter aufflackerten und die Geräte ihre Dinge taten die sie taten. Celeste hatte eine recht genaue Ahnung davon was in diesen Momenten passierte und was die Sensoren und ihre elektronischen Sklaven taten, aber sie interessierte sich schlichtweg nicht dafür.
CC wartete einfach ruhig und griff derweil schon mal nach ihrer Sonnenbrille, die sie in den Ausschnitt des Tanktops gehängt hatte. Es hatte sie sehr viel Zeit gekostet und eine ansehnliche Menge Geld um an eine original Aviator zu gelangen. Aber jedes Mal wenn sie das schmale vergoldete Gestänge in den Fingern fühlte um sie sich dann auf die Nase zu setzen. Die Bügel hinter den Ohren zu verhaken, wusste sie das es den Aufwand wert gewesen war.

Die Texanerin setzte sich die Fliegerbrille auf, tat das mit einer fast mantrischen, zeremonischen Bewegung mit der sie sich am Schluss die Brille am Bügel zwischen den verspiegelten Gläsern hoch auf die Nase schob. Keinen Moment zu spät öffnete sich fast wie auf Kommando die Türe der Harare und das grelle Neonlicht der Citadel fluteten den Raum. Blendete den ein oder anderen der vergessen hatte das es im Schiff deutlich düsterer war als auf der Weltraumstation.
Celeste beugte sich etwas und hob den Armeerucksack auf, der gerade noch neben ihrem Bein gestanden hatte. Warf ihn sich über die Schulter, tarierte sein Gewicht für einen Moment aus, in dem sich die Luke vollständig öffnete. Sie wartete noch einen kurzen Augenblick und trat dann hinaus. Macht einen weiten Schritt und setzte ihn mit der Ferse der Cowboystiefel zu erst auf die Citadel. Zog sich dabei gleichzeitig das hellbraune Barett aus der Gesäßtasche der dunkelblauen Jeans. Schlug es einmal gegen ihren Oberschenkel um es zu entfalten und es dann aufzusetzen. Sie zog es fest auf die Stirn und richtete es dann aus.

Sie machte ein paar schnelle Schritte um dem Rest der Crew aus dem Weg zu gehen, wenn sie vom Schiff wollten. Celeste bewegte sich gleichmäßig und geschmeidig über den kleinen freien Platz. Stellte dann ihren Rucksack wieder ab um auf ihren Bruder zu warten.
Um sie herum brach allerdings die typische Wiedersehensfreude aus. Menschen die sich in die Arme fielen oder sich auf die Wangen küssten. Einige waren auch etwas direkter und leidenschaftlicher. Von ihrer Höhe aus hatte sie das meiste gut im Blick und entdeckte den Corporal der direkt auf sie zu hielt sofort. Celeste verzog keine Mine als er mit seiner Freundin an der Hand vor ihr auftauchte. Er strahlte über das ganze Gesicht. Seine Tussi schien da weniger sicher, ihr Gesicht zeigte Unsicherheit und Unwohlsein. Sie starrte zu Celeste hoch und schluckte. Der Blick des Mädchens glitt über Celestes Arme und die schwarzen Tätowierungen, blieb dabei am rechten Unterarm eine Spur länger an den kleinen Metallkugeln der Microdermals hängen die dort in die Haut eingesetzt waren.

Es war offensichtlich das sie Celeste für alle mögliche hielt - wobei die Texanerin am ehesten noch auf Conan die Barbarin tippte - aber sich nicht für eine Elitesoldatin die ihrem Freund das leben gerettet hatte.
"Chief!" rief der Junge freudig und lächelte. "Ich wollte ihnen meine Freundin vorstellen."
"Hallo."
"Howdy."
Celeste machte sich nicht mal die Mühe die Ohrstöpsel aus denen noch die zweite Strophe von La Grange dröhnte aus selbigen zu nehmen. Es schien ihr den Aufwand nicht wert.
"Tiff, das ist Chief Gray. Sie hat mir das Leben gerettet." erzählte er ganz Stolz und Celeste fragte sich ob er mit dieser Tatsache angeben wollte, prahlen wollte wie gefährlich sein Job war um dann beim nächsten Abflug ein paar extra "Behandlungen" zu bekommen - sie könnten sich ja nie wieder sehen. Sie musterte die Beiden von oben herab und hob, obwohl ihr der Sinn danach stand, nicht die Augenbraue. Stattdessen ob sie die linke Hand und spreizte den Zeigefinger und den Ringfinger ausgestreckt.
"Zweimal." kommentierte sie trocken.
Der Corporal nickte eifrig und verabschiedete sich bei ihr mit einem - sie hoffte für ihn - kollegialem Zwinkern. Schleppte sein Weib hinter sich her wie ein Affe und Cel rang mit sich ihm nicht mit ihrer Dienstwaffe ein Cabrio aus seinem Schädel zu machen.

Sie knurrte leise und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne, während neben ihr tauchte ein anderer Soldat auf. Einer der ASOR Truppe der ihr einen kameradschaftlichen Klaps auf die Schulter gab.
"Chief." versetzte er kurz angebunden und nickte ihr zu, während er vorbei ging. Cel zog den rechten Mundwinkel zu einem schmalen Lächeln hoch und erwiderte seinen Gruß.
"Gunny." Für ein paar Augenblicke glitten ihre Gedanken zurück zu dem letzten Einsatz.

'"Chief, was zum Teufel ist das für ein Geräusch."
Celeste rollte mit den Augen und ignorierte die nervige Stimme des kommandierenden Einsatzoffiziers, der die Operation leiten sollte. Er war immer noch offensichtlich angepisst das der Captain - mal wieder - ihr den Vorzug gegeben hatte. Mit einem Griff zu ihrem Hals versiegelte sie den Helm ihres Kampfanzuges mit einem lauten Zischen. Es dauerte einen Moment, aber dann erwachte das HUD in der Innenseite des Visiers zum leben. Lieferte ihr eine angepasste Menge an Daten über Luftdruck, Atmosphäre außerhalb, die Menge an Energie und Sauerstoff. Mit einem kleinen Blick in die rechte unter Ecke prüfte sie den Status ihrer Waffe und der Munition. Dann erst konzentrierte sie sich wieder auf das breite Hangarschott direkt vor ihr, an dessen rechter Seite eine orange Warnleuchte blinkte. Die Verriegelung war schon gelöst worden.
"Chief!"
"Velcro Fly."
Einen Moment war Pause im Funk, und Celeste konnte in ihrer Anzeige verfolgen wie die Luft anteilig aus dem Hangar gepumpt wurde. "Sie machen einen HALO Sprung."
Sie seufzte resigniert. "Danke für die Info Commander. Ich hatte es schon wieder vergessen." kommentierte sie emotionslos und wusste das ihn das erst Recht auf die Palme brachte.
"Ich wollte wissen was das für ein Lärm ist in der Funkverbindung."
"Velcro Fly."
"Was soll das sein!"
"Musik.", sie machte eine kurze Pause, einfach nur weil er es verdient an die Decke zu gehen, "Commander."

Um sie herum gingen die Lichter des Hangardecks aus auf dem sie stand. Ihr rechter Fuß wippte im Takt, während sie sich mit der rechten Hand an einer der zahlreichen Stangen an der Säule neben ihr fest hielt. Dann sprang das Licht auf rot und die orange Lampe erlosch. Mit einen fauchenden, giftigen Geräusch glitt das Hangartor nach vorne weg, während die Luft fast sichtbar hinaus in das Weltall gesaugt wurde.
Sie schloss einen Moment die Augen um nicht geblendet zu werden von der Sonne die sich in der Atmosphäre und dem Meer des Planeten unter dem Schiff, auf den sie nun blickte, spiegelte. Celeste lächelte ein geheimnisvolles Lächeln das keiner sehen konnte und atmete tief durch. Es hatte etwas berauschendes.
Sie fühlte das Adrenalin in ihre Blutbahn preschen. Fühlte wie es sich mit jedem Schlag ihres Herzens in ihrem Körper ausbreitete. Jede ihrer Zellen, jeden Nervenstrang, jeden Muskel flutetet. Sie tatsächlich berauschte. Cel konnte jeden Herzschlag in ihrer Brust fühlen. Das fast übermächtig laute Pochen, das ihre Lungen vibrieren ließ.

Die Luft die an ihr vorbei zischten zerrte an ihrem Körper und zog sie ein paar Meter nach vorne, aber die magnetisierten Stiefel und ihr Griff an der Stange hielten dem Sog stand. Dann war es vorbei und um sie herum im Hangar war die unendliche Stille des Weltraumes.
"Der Weltraum. Unendliche Weiten." kommentierte sie tonlos und schloss noch mal die Augen. Lauschte den Tönen der Musik. Ignorierte die hirnlose Nachfrage per Funk was sie gerade gesagt hatte - ebenso die Schimpftriade die folgte als sie keine Antwort gab.

In diesem Moment gab es nur sie, den Sprung und ZZ Top.

Ein letztes mal ging sie die Checkliste im Kopf durch. Sie hatte alles mehrfach geprüft. Alles getestet und gereinigt. Alle Vorbereitungen waren getroffen. Celeste öffnete die Augen.
"Chief." das war der Captain.
"Sir."
"Viel Glück."
"Mhm."
Sie aktivierte die Ionisierung des Visiers, welches sich daraufhin dunkel färbte und Außen verspiegelte. Dann ließ sie die Stange los und löste die Magnetisierung an den Sohlen ihrer Kampfstiefel. Machte ein paar Schritte in Richtung der Rampe die sich aus dem Tor gebildet hatte und jetzt unter dem Schiff hinaus in die Schwärze des Alls ragte. Es hatte etwas episches. Etwas mythisches aus dieser Höhe abzuspringen. Noch den Planeten sehen zu können, die Krümmung dieser kleinen Kugel aus Gestein die eine Quelle von Leben war. Das Grün, Grau, Braun und Blau. Und all die anderen Töne die von Leben signalisierten. Sie war bei weitem keine Philosophin. Aber etwas Soldatenbegeisterung durfte sein.

"Well then rangers. Lead the way." murmelte sie und wartete noch einen Moment auf den zweiten Teil des Liedes. Auf den Auftakt des Gitarrensolos. Sie lächelte mit grimmiger Entschlossenheit und wippte mit der Ferse, während sie auf den richtigen Moment wartete. Versetzte sich aus dieser kleinen Bewegung heraus in ein rhythmisches lockeres Wippen aus den Fersen. Dann begann das fixe, elegante Solo auf der Gibson SG von Billy Gibbons. Celeste schoss vorwärts, rannte nach vorne gelehnt, ohne auch nur einen Hauch zu zögern, direkt auf die Kante zu, nach der es vierzigtausend Meter in den Abgrund ging. Sie überbrückte die Distanz zum Abgrund und ihrem Startpunkt mit wenigen, weiten Schritte.

Ihr letzter Schritt berührte die Kante. Die Fußsohle rollte über diese hinweg, so das ihre Zehenspitzen schon nach unten zeigten. Hinab zeigten auf den Planeten und das blau des Meeres über das das Schiff gerade flog. Sie schob die Arme nach vorne, holte damit noch etwas mehr Schwung um mit dem Sprung so schnell es ging soweit wie möglich von dem Schiff und seinen Antrieben weg zu kommen, bevor der Pilot es wieder nach oben aus den höchsten Schichten der Sphären des Planeten zog.

Dann, als ihr Oberkörper schräg über dem Nichts war, und sie direkt hinab sehen konnte. Sprang sie ab.

Für einige wenige Bruchteile einer Sekunde glitt sie schwerelos durch das endlose Schwarz unter dem Schiff, das nur gestört wurde durch die Sonnenstrahlen die hinter dem Planeten auftauchten und dem Schiff über ihr. In ihrem Helm verklang das Lied nach dem Solo und sie konnte für einen Moment die Stimmen aus der Kampfinformationszentrale über Funk hören.
"Mann muss echt schon ziemlich einen an der Waffel haben um da zu hüpfen."
Dann begann, durch die Repeatfunktion, das Lied von vorne. Und mit dem Lied übernahm die Anziehungskraft des Planeten ihren Job. Sie zerrte Celeste runter. Direkt auf sich zu.
Die Texanerin, legte die Arme an den Körper, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Beine. Schoss wie ein Pfeil Richtung Oberfläche des Planeten.
Ein kurzer Kontrollblick zu den Anzeigen in der die Höhenangabe mit rasanter Eile abnahm und die Geschwindigkeitsanzeige dramatisch zu.

Sie konnte den zunehmenden Luftstrom fühlen. Das Rauschen wurde alles übertönend laut und der Druck auf ihren Körper stieg immens an. Sie steuerte mit leichten Handbewegungen ihren Fall vorwärts von dem Wasser des Meeres weg. Hin zum Land und dem Dschungel darauf.
Schneller als gedacht, konnte sie bereits optisch die Luftkrümmung vor ihrem Visier aus machen als sie sich mit ihrer Fallgeschwindigkeit der Schallmauer näherte. In ihrem Kampfanzug liefen einige Subroutinen an, die den Druckausgleich durchführten der notwendig werden würde wenn sie die Schallmauer durchstieß. Rechts neben ihr, im Augenwinkel zogen sich einige Sterne und Lichter zu langgezogenen hellen Streifen. Das Vibrieren das durch ihren Körper fuhr, sie schüttelte und an ihr zerrte, als der Widerstand weiter zu nahm, war fast hypnotisch für Celeste.
Dann riss der Schallkegel vor ihrem Kopf und der laute Knall dröhnte in ihren Lungen, ließ die Luft darin wirbeln wie einen kleinen Tornado. Und sie war dankbar für die akustischen Kompensatoren in ihrem Helm, die verhinderten das ihr das Trommelfell ins Hirn schoss.

Aufmerksam beobachtete sie die verbliebene Höhe und die Geschwindigkeitsanzeige. Sie hatte vorher die Grenzwerte ausgerechnet die sie hatte um sich vor einem unangenehmen Aufschlag zu bewahren. Dann hatte sie diese Werte in die Anzeige programmiert und als das erste Licht anging, lehnte sie sich langsam zurück.
Jetzt hatte sie die Sensorglocke hinter sich gelassen, die über dem Ziel die Überwachung des Luftraumes sicher stellte. Unter ihr war längst alles von einem intensiven dunkelgrün. Sie hatte das Zielgebiet fast erreicht. Es war immer bedauerlich das man während des Sprunges keine Zeit hatte sich wirklich auf die Landschaft zu konzentrieren, auch dass das Bildmaterial einem nie zur Verfügung gestellt wurde war ein Jammer.
Vorsichtig und behutsam, um nicht auf einmal zu viel Widerstand zu bieten, breitete sie die Arme und Füße aus. Erhöhte ihren Luftwiderstand, veränderte damit ihre Reibung und verlangsamte zügig die Fallgeschwindigkeit. In einigen Augenblicken war sie wieder unter der Schallmauer.

Langsam fühlte sie den Nebel hinter ihrer Stirn, der vom Rausch der Geschwindigkeit kam und der hohen körperlichen Anstrengung. Morgen würde sich ihr Körper ausgemergelt und matt anfühlen. Auch würde sie Unmengen an Wasser brauchen und zusätzlichen Mineralstoffen um sich zügig wieder Fit zu fühlen. Noch während sie daran dachte ging das nächste Licht an. Sie prüfte ihre Koordinaten und die Zielkoordinaten. Dann begann sie mit der Korrektur ihres Falles.
Steuerte sich mit Handbewegungen und Gewichtsverlagerungen im Luftstrom auf den richtigen Kurs. Bremste dabei aber weiter ihre Geschwindigkeit ein, die immer noch enorm war und einen ungeübte Springer umgebracht hätte. Sie tauchte mit dem letzten Abschnitt ihres Falles dann in die Nachtzone des Planeten ein, in dem die Dunkelheit ihren schwarzen Fallschirm verbergen würde, den sie bald ziehen musste.

Es dauerte aber noch ein paar Minuten bis sie endlich das Signal hatte, und nach einer kurzen Kontrolle von Koordinaten und Geschwindigkeit den Fallschirm zog. Sie hatte die Fallgeschwindigkeit soweit schon gedrosselt gehabt das es ihr nicht das Rückgrad zerreißen würde, wenn sie den Schirm öffnete.
Der Ruck war heftig und ließ ihren Kopf einige male wild hin und her zucken, ihren Körper ebenso stark pendeln, bevor sie ruhig unter dem großen Schirm hing, der ihren Fall weiter bremste. Celeste griff sich die beiden Steuerseile und dirigierte sich näher an die Koordinaten heran. Deaktivierte dann die Ionisierung des Visiers um sich nicht durch eine Reflektion zu verraten und betätigte die Nachtsicht des Helms. Überblickte den näher kommenden Dschungel und wartete auf das letzte Signal.

Es kam wenige Meter über den Baumkronen und Celeste zog ohne eine Sekunde zu verlieren die Öffnung des Fallschirms, der ihr durch den Fallwind vom Rücken gerissen wurde und sie für einige Sekundenbruchteile der erbarmungslosen Schwerkraft preis gab.
Sie sackte durch die obersten Teile der Baumkrone. Hielt die Arme dabei aber vor der Brustverschränkt. Den Kopf mit dem Kinn ebenfalls gegen diese gepresst und die Füße fest geschlossen. Einige kleine Ästchen schlugen gegen ihren Körper, ohne einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Als sie durch die Blätterdecke des Waldes gestoßen war, aktivierte sich das Jumppack auf ihrem Rücken automatisch als der Höhenmesser die minimale Höhe erreicht hatte. Der kräftige Schub der Düsen an dem schmalen Rucksack fing sie auf und bremsten ihren freien Fall auf fast null, nur um sie dann einem kontrollierten Absacken zu überlassen, das sie schräg vorwärts führte und ihr die Chance gab die letzte Energie des Falles mit einer Rolle vorwärts über den weichen Boden des Waldes abzufangen.

Sie blieb einen langen Moment einfach auf dem Rücken liegen und atmete mehrmals tief durch. Wartete auf einsetzende Schmerzen und bewegte jeden ihrer Muskeln, in dem sie ihn anspannte und dann wieder lockerte.
"Prima." flüsterte sie. Sie hatte sich wohl nichts weiter getan. Langsam richtete sie sich auf. Blieb aber noch einen weiteren Moment sitzen um ihrem Kreislauf die Chance zu geben wieder auf Touren zu kommen, nach der Marter der sie ihn ausgesetzt hatte. Aber dann richtete sie sich auf und löste mit zwei Griffen das Jumppack, warf es in das nächste Gebüsch. Griff nach ihrer Barracuda und aktivierte diese. Das mattschwarze Gewehr begann sich auszuklappen, jedes Mal wieder fasziniert beobachtete Celeste wie sich der Lauf in die Länge schob und das Magazin nach unten gedrückt wurde, während sich der Kolben der Waffe hinten ausformte. Dann erst deaktivierte sie den Musikplayer und lauschte in die Weiten des Dschungels hinein, während sie sich einen ersten Überblick verschaffte.'

Sie wurde von dem drängenden Gefühl eines Blickes zurück geholt aus ihren Gedanken. Celeste musste sich nicht weiter umsehen um Barney in der Menge auszumachen. Er stach aus der Menschenmenge heraus wie ein Koloss aus dem Meer. Seine massige Gestalt hätte sie überall wieder erkannt. Sie lächelte leicht und fuhr mit der Zunge über den Verschluss des Piercings unter ihrer Unterlippe. Wackelte damit ein paar Augenblicke, während sie den Rucksack wieder über die Schulter warf um dann in den Weg an Barneys rechter Seite einzuschwenken.
'Well, I hear it's fine if you got the time and the ten to get yourself in. A hmm, hmm. And I hear it's tight most ev'ry night, but now I might be mistaken. Hmm, hmm, hmm, hmm.
Have mercy.'

Fast zu spät bemerkte sie, dass sie immer noch Musik hörte und so gingen seine geraunten Worte über die Freude der anderen Soldaten noch in den letzten Zeilen des Liedes unter. Aber Celeste konnte an seinem Gesicht gut erkenne was er wohl gesagt hatte.
"Lass ihnen die kleine Freude. Für die Jungs und Mädels war das anstrengend." sie wollte ihn nicht an ihr Gespräch erinnern, in dem sie versucht hatten zu diskutieren ob man die eigenen Maßstäbe auch bei anderen anlegen konnte oder sollte. Celeste hatte ihm fast gebetsmühlenartig ins Gewissen gesprochen das er das nicht tuen sollte. Ob sie zu ihm durch gedrungen war und er das wirklich beherzigen würde, würde nur die Zeit zeigen.

Sie musterte die Bewegung des Muskelberges von Mann, der sicherlich auch als eine rosa, haarige Teenagervariante eines Kroganers hätte durch gehen können. Betrachtete die Bewegung der Muskulatur unter seiner Haut, die sich mit jedem Schritt deutlich abzeichnete. Ihr Bruder war sicherlich eine der beeindruckensten Ausprägungen des Raubtieres im Menschen - reduziert auf fast ausschließlich Instinkt und seine Fähigkeiten, war er mit seinem Körper an sich schon eine Waffe. Kein Messer, keine elegante Waffe eines Gentlemans bei einem Duell oder einer Messerstecherei. Eher die brutale, gnadenlose Streitaxt auf einem Schlachtfeld die einem Gegner den Schädel spaltete.
Celeste legte ihm eine Hand auf den massiven Unterarm. Sie lächelte ob seines letzten Kommentars und legte den Kopf leicht schräg um ihn zu beruhigen. Es war weniger die Tatsache das die Stiefel wirklich länger zum ausziehen brauchten, sondern mehr die Tatsache das ihm nicht passte, das andere sie angaffen würden. Oder auf die Idee kamen etwas von ihr zu wollen. Celeste entschied sich für einen diplomatischen Weg.
"Das wird auf der Citadel wohl nicht nötig werden. Aber für die möglichen Konflikte hier, habe ich dann lieber stabiles Schuhwerk mit einer ordentlichen Spitze."

Sie nickte zu dem Shuttlepoint vor dem sie gerade zum stehen kamen und überließ ihm die Wahl des Ziels. "Du weißt ja, ich bin sehr akkurat und sorgfältig wenn ich anderen die Hoden prelle."

Barney Gray
28.09.2010, 16:39
„Hm“, brummte Barney, während er so Cels Ausführungen zuhörte und seine Schwester ihn wieder einmal durchschaut hatte. Auch wenn er es natürlich nie zugeben würde, so steckte doch ein wenig der Beschützerinstinkt, den er als –wenn auch nur vier Minuten– älterer Bruder ihr gegenüber empfand, hinter seinen Bedenken gegenüber Cels Kleidungsstil. Ein Erbe seines Vaters, sozusagen, denn dieser war es, der ihm immer wieder eingebläut hatte, er solle auf seine Schwester, die der Schatz der Eltern war, das Nesthäkchen, neben dem Barney doch immer zweitrangig war, was dem Jungen in frühen Jahren natürlich gar nicht gefallen hatte, aber nach und nach, mit der Volljährigkeit, gewöhnte er sich daran, aufpassen, eine Aufgabe, die Barney mit Stolz erfüllte, denn es bedeutete, dass sein Vater ihm vertraute.
Plötzlich dachte der Texaner wieder daran, wie ihn sein Vater zur Seite genommen hatte, als die beiden Zwillinge ein paar Wochen nach ihrer Einschreibung von ihren Eltern Abschied nahmen.


Der Handschlag seines Vaters war fest, selbstsicher und irgendwie auch autoritär. Es war mehr der Handschlag zwischen Offizier und Unteroffizier, statt zwischen Vater und Sohn. Allein durch die Art, die Hand zu schütteln, ließ er seinem Sohn, Barney Jackson Gray, eigentlich keine andere Chance, als aufzublicken und so den Blick zu erwidern, mit dem der Colonel seinen, durch diese Tat leicht verunsicherten, Sohn durchdrang. „Barney, versprich mir eins: pass auf deine Schwester auf. Sie ist ein besonderer Mensch, also achte darauf, dass es ihr immer gut geht, hörst du?“
„Dad“, erwiderte der damals achtzehnjährige Barney in leicht genervtem, aber auch entrüstetem Tonfall, da ja der Vater vielmehr auf das Wohlergehen Cels, als auf das Wohlergehen beider fixiert war, doch er kam nicht weit, wurde er doch gleich von einem harschen Fingerzeig des Colonels unterbrochen.
„Versprich es mir!“
Barney schluckte. Noch nie hatte sein Vater eine so bestimmende Wirkung auf ihn gehabt, nicht einmal, als er ihn als kleinen Jungen dafür geschimpft hatte, den Football direkt durchs Wohnzimmerfenster geschmissen zu haben.
„Ja, Sir“, erwiderte er etwas leiser, doch gehorsam und sein Vater nickte, um ihn anschließend fest zu umarmen. Eine Umarmung, die Barney wegen seiner Verwunderung um die doch recht merkwürdige Bitte des Colonels nicht so stark erwiderte, wie sein Vater...


„Du weißt ja, ich bin sehr akkurat und sorgfältig wenn ich anderen die Hoden prelle.“ Das Lächeln auf Celestes Lippen, das ihre penibel gepflegten, weiß glänzenden Zähne zum Vorschein brachte, ließ die Worte des Vaters in seinem Kopf noch ein letztes Mal widerhallen, ehe sich auch ein leichtes Schmunzeln auf sein Gesicht schlich, während er daran dachte, wie genau diese Erkenntnis auf äußerst schmerzvolle Weise einem aufmüpfigen Kroganer vor etwas mehr als einer Woche klar wurde. Celeste hatte alle vier getroffen, dem Alien blieb nichts anderes übrig, als ohnmächtig zu Boden zu gehen.
Schließlich blieben die zwei direkt beim Shuttlehub stehen und Barney glotzte stillschweigend auf die Karte, welche zeigte, wohin man von hier aus konnte.
„Also, ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich will jetzt erstmal in die Quartiere, das ganze Zeug hier loswerden.“ Ob Barney mit dieser Äußerung den Seesack auf seinem Rücken oder die ganzen anderen, „normalen“ Marines um ihn herum meinte, musste Cel jetzt selbst rausfinden, doch er wusste, dass sie ein kluges Mädchen war. Das war sie schon immer gewesen, auch schon in der High School. Damals war schon klar geworden, dass sie mit Leichtigkeit auf ein College hätte gehen können, was sie später dann auch tat, allerdings nur halbherzig, was er schade fand. Sie verschwendete sich, obwohl sie mehr aus sich machen könnte.
Bei Barney dagegen war von Anfang an klar gewesen, dass er nach der Schule eine Ausbildung anfangen sollte, am besten als Fachkraft für Sicherheit, oder einfach nur „als Security“, wenn man auf die Floskeln des Arbeitsmarktes verzichten wollte. Zumindest wenn es nach seinen Lehrern ging. Er entschied sich jedoch für einen anderen Weg: zur Army. Sie war seit der High School sein Leben gewesen, sie war es im Moment und sie wird es auch immer sein, das stand fest. Egal, ob es jetzt die US Army der Erde oder „die Army“ der Allianz war, bei beiden fand sich der Texaner wunderbar zurecht, auch ohne Ausbildung.
„Wie lange, glaubst du, bleiben wir hier?“, fragte er seine Schwester, während das Shuttle herbeigeflogen kam und die Türen sich zischend öffneten, „ich hoffe, nicht allzu lange…“ Unzählige Marines quetschten sich in das kleine weiße Ding hinein, schließlich waren die Allianzquartiere für viele der erste, logische Schritt nach den Andockbuchten, sodass Barney dann teilweise doch etwas die Ellbogen einsetzen musste, wenn seine Statur nicht reichte, um für ihn und Cel für genug Platz zu sorgen.

18:19 Uhr
--> Allianzquartiere

John Weber
28.09.2010, 20:27
Allianzandockbucht
11:18

John musste nicht lange warten, aber noch bevor sein Gegenüber ein Wort sprach, holte diese ein kleines Gerät hervor, welches der Agent als ECM erkannte. Gleichzeitig überreichte Kathleen John einen Ausweiß der ihm verriet mit wem er es zu tun hatte. Als die Agentin John auf Deutsch ansprach, konnte dieser ein kurzes Zucken seiner Augen nicht unterdrücken. Es war schon Jahre her, dass ihn jemand in seiner Muttersprache angesprochen hatte, aber John ließ sich durch diese Nebensächlichkeit nicht von dem Inhalt der Worte, der Führungsoffizierin ablenken. Kathleen Benedict hatte offensichtlich eine Menge um die Ohren und doch wies kaum etwas in ihrem Verhalten , abgesehen von der beschleunigten Sprechweise darauf hin. Ein dezenter Blick verriet John, dass die rothaarige Frau ihre Körpersprache perfekt unter Kontrolle hatte. Auch ihre Position war ein Zeichen zur Vorsicht. Führungsoffizier auf der Citadel wurde man nicht ohne weiteres, dafür war der Posten zu wichtig. Diese Art von möglicher Gefahrenerkennung hatte sich tief in Johns Bewusstsein gegraben und lief in wenigen Augenblicken in seinem Kopf ab da sie für einen Außenagenten überlebensnotwendig sein konnte.

Kathleen Benedict mochte für die, die ihr Ärger machte ein gefährliches Raubtier sein, aber John sah keinen Grund sich von der Agentin bedroht zu fühlen. Im Gegenteil, sie konnte sogar eine wichtige Ansprechpartnerin sein, wenn die C-Sec wegen des Geth-Artefaktes Ärger machte, weshalb der Europäer umgehend zu einer wahrheitsgemäßen Antwort ansetzte und dabei in seiner Muttersprache blieb: „Freut mich sie kennen zu lernen. Agent John Weber. Ich wurde vor knapp drei Tagen von der Abteilung 5, auf Befehl von Assistent Direktor Helen Vance des Nachrichtendienstes in die Abteilung 2 versetzt und auf der Midway stationiert um dort als Verbindungsoffizier zu fungieren. Im Gagarin-System haben wir nach Geth-Artefakten gesucht und sind fündig geworden. Die Midway hat mit der SSV-Seoul einen Geth-Stützpunkt entdeckt und ein Landeteam hat auf Antirumgon ein Artefakt gefunden, welches sich an Bord der Midway befindet und möglicherweise wichtige Informationen enthält. Zwecks genaueren Analyse und einiger personeller Ausfälle wurde die Midway auf die Citadel zurückberufen um für den weiteren Einsatz ausgerüstet zu werden.“ John sprach mit klarer aber leicht gesenkter Stimme, was eher ein antrainierter Reflex im Umgang mit vertraulichen Informationen war, als eine gewollte Aktion. Der Agent hätte den Bericht natürlich noch weiter ausführen können. Er hätte von dem Bandenkrieg auf Antirumgon sprechen können, in den zwei Agenten der Abteilung 2 verwickelt waren oder von dem bürokratischen Fehler der letztendlich Alexander Graf das Leben gekostet hatte und auch noch von anderen Dingen, aber diese waren für die momentane Situation nicht dringend erwähnenswert und es würden in Kürze Berichte über diese Ereignisse vorliegen.

Nach kurzem zögern fiel John noch eine Sache eine möglicherweise bereits bekannte Information ein aber er beschloss sie doch trotzdem zu erwähnen. „Mam, wegen der Daten in dem Geth-Artefakt haben Admiral Belikov und Direktor Vance beschlossen eine Sonderbesprechung abzuhalten. Als Chef des hiesigen Geheimdienststützpunktes wird man sie wahrscheinlich hinzuziehen, wenn man das nicht schon getan hat… Das wäre die kürzeste Zusammenfassung der letzten Tage.“ Beendete John seinen Bericht, während sein Blick der versuchte die Gefühlsregungen seines Gegenübers abzuschätzen, was alles andere als leicht war, kurz über den Landungssteg schweifte ohne nach etwas oder jemand Bestimmten zu suchen.

Amanda Phoenix
28.09.2010, 21:35
11:17 Uhr
Allianzandockbucht
Citadel


Richters eindringlicher, ja fast schon penetranter Blick galt schon seit einigen Momenten einzig und allein Amanda Phoenix. Es sollte in Anbetracht der Umstände der vergangenen sechs Monate nicht wirklich verwunderlich gewesen sein, dass jeder einzelne Citadel-Bewohner, der das Wort ‚Geth‘ vernahm, kurz aufschreckte oder misstrauisch drein blickte. Aber eine so bewusste Konzentration auf diese Aussage, hatte die Wissenschaftlerin nur selten gesehen.
Immer noch etwas verwirrt, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen, bevor sie mit Informationen, Spekulationen und Thesen so wild um sich warf, dass selbst einem Salarianer beeindruckt die Kinnlade herunterklappen würde. Okay, was weißt du sicher? Fragte sie sich, um einen Ausgangspunkt zu schaffen. Wir haben es in Narshad geborgen. Wir können es gefahrenlos an- und abschalten. Wir haben es übersetzt und konnten zwei Bilder retten, die uns früher oder später zu einem Reaper führen werden. Reaper. Wer weiß alles von den Reapern? Die C-Sec? Ja, wahrscheinlich. Die 29-jährige machte eine kurze Gedankenpause, als sie realisierte, dass sie nun schon viel zu lange still geblieben war.

„Wir haben selbst noch nicht alles aus dem Gerät rausgeholt und wissen auch nicht, was wir erwarten können.“ Amanda pausierte für einen Moment und warf einen kurzen Blick über die Schulte. Sie erblickte John, wie er gerade der Frau, die einige Minuten zuvor völlig unscheinbar neben Farnsworth postiert war, hinter die Landungsboxen folgte. Sie wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Sie hatte nicht mal das Recht, etwas davon zu halten. Und noch weniger hatte sie die Zeit, sich jetzt über so etwas Gedanken zu machen.
„Wir wissen aber, dass es sich dabei um einen Teil eines Langstreckenkomms handeln muss. Und, bei allem Respekt für Ihre Arbeit, Officer, der Rest unterliegt bislang der höchsten Geheimhaltungsstufe.“ Die Wissenschaftlerin bemerkte noch im selben Augenblick, wie sich die konzentriert-interessierten Gesichtszüge des jungen Officers der Verbitterung geschlagen geben mussten. Dieses Mal ließ sich Amanda jedoch nicht durch so einen Wandel beirren und blieb ruhig. „Um jedenfalls auf mein Anliegen zurückzukommen: Ich weiß, dass Sie Ihren Job gründlich machen. Deswegen bitte ich darum, bei dieser Gerätschaft mit Vorsicht vorzugehen. Wir wissen bislang weder, wie alt, noch, wie stabil sie ist. Und vor allem wissen wir nicht, was wir dadurch noch in Erfahrung bringen können.“

Konrad_Richter
28.09.2010, 23:23
Während Konrad auf eine Antwort seitens der Wissenschaftlerin wartete, wobei er sie mit seinem Blick zu erdolchen drohte, fiel dem Polizisten auf, dass gefühlt die halbe Andockbucht zu ihm herübergaffte. Sehr gut.
Für einen kurzen Augenblick sah er zur Seite, nur eine Sekunde, aber sie reichte Konrad aus, um festzustellen, dass sich auch Kathleen Benedict unter den Gaffern befand. Im Moment sprach sie mit einem Mann, etwas älter, auch er hatte einen verschwörerischen Blick zu diesem Schreibtisch hier geworfen, vielleicht einer ihrer Lakaien, der sich auf dem Schiff befand. Jedenfalls nahm Konrad zufrieden zur Kenntnis, dass man ihn hier bemerkte. Das bedeutete, dass er es immer noch drauf hatte, wenn es darum ging, seinen Körperbau und seine Körpersprache richtig einzusetzen. Das konnte in manchen Situationen hilfreich sein, wenn es jemanden einzuschüchtern galt. Nicht, dass sich Konrad mit der gesamten Allianz anlegen wollte, wobei der Gedanke ihm in seinem Rambo-Modus, in dem er sich gerade befand, recht gefiel, doch galt es jetzt Durchhaltevermögen zu zeigen.
Schließlich, nach einer, für Konrads Geschmack viel zu langen, Pause, antwortete Miss Phoenix auf seine Frage, worum es sich hierbei handle.
„Wir haben selbst noch nicht alles aus dem Gerät rausgeholt und wissen auch nicht, was wir erwarten können.“ Und dann kam noch eine Pause, in der Konrad am liebsten ungeduldig mit den Fingern auf seinem Tisch getrommelt hätte, aber er bemerkte noch rechtzeitig den Blick der Frau, den sie John Weber zuwarf. Es hatte fast schon etwas von einem Hilferuf.

Wie, war‘s das? Ihr wisst also praktisch gar nichts?

„Wir wissen aber, dass es sich dabei um einen Teil eines Langstreckenkomms handeln muss. Und, bei allem Respekt für Ihre Arbeit, Officer, der Rest unterliegt bislang der höchsten Geheimhaltungsstufe.“ Beim letzten Wort knirschte Konrad mit den Zähnen und seine Hände drückten plötzlich so hart gegeneinander, dass die Knöchel weiß hervortraten. Mit genau dieser Nummer hatten sie ihn am Arsch. Er war Beamter der C-Sec und die Midway rein theoretisch Hoheitsgebiet der Allianz, also hatte er nichts darauf verloren. Verdammte Bürokraten!
„Um jedenfalls auf mein Anliegen zurückzukommen: Ich weiß, dass Sie Ihren Job gründlich machen. Deswegen bitte ich darum, bei dieser Gerätschaft mit Vorsicht vorzugehen. Wir wissen bislang weder, wie alt, noch, wie stabil sie ist. Und vor allem wissen wir nicht, was wir dadurch noch in Erfahrung bringen können.“
Konrad schwieg ein paar Sekunden, während es in seinem Gehirn arbeitete, dass er sich wunderte, warum Miss Phoenix nichts von dem Rattern hören konnte.
„Gran, Midway sofort abschotten, kein Funksignal darf raus oder rein“, funkte Konrad schließlich zum Kopf der Networks Division vor Ort und noch während Miss Phoenix Luft holte, um zu protestieren, hob er die Hand, eine Geste, die sie zum Schweigen brachte beziehungsweise schweigend ließ. „Miss Phoenix“, fuhr er nach einer kurzen Pause fort, „an Bord dieses Schiffes befindet sich also ein Gerät, welches rein theoretisch Funksignale, und damit Informationen, bis weit außerhalb dieses Systems senden könnte?“ Es war eine rhetorische Frage, um das zu kapieren, war die Dame vor ihm schlau genug, also stand Konrad noch während er sie zu Ende formulierte auf und nahm den Schlagstock, den er der Bequemlichkeit halber auf dem Tisch abgelegt hatte, um ihn in der vorgesehenen Schlaufe seines Koppels zu verstauen. „Das grenzt für mich an Hochverrat.“

Zügigen Schrittes machte sich Konrad direkt auf den Weg zur Luftschleuse der Midway, wo noch immer ein paar Crewmitglieder herumstanden, allerdings auch ein paar Beamte der C-Sec schon mit Vorbereitungen begonnen. Eine Stimme in Konrad warnte ihn davor, dass er gerade einen schweren Fehler beginge, aber er blendete diese Stimme einfach aus, genauso wie er die Stimme von Miss Phoenix im Moment ausblendete.
Ein Soldat in Konrads Größe, etwas kleiner, baute sich breitbeinig vor dem Eingang auf, signalisierte dem Polizisten so, dass er hier nichts verloren habe, eine provokante Geste, die den jungen Mann von Terra Nova, der ohnehin schon auf Hundertachtzig war, nur noch mehr zur Weißglut trieb.

„Zur Seite“, raunte Konrad, doch der Soldat wich nicht, im Gegenteil, er verschränkte sogar noch die Arme vor der Brust und ein leichtes Schmunzeln kam auf dem Gesicht des Mannes auf.
„Vergiss es.“
Konrad legte seinen Kopf leicht schief, sah dem Mann direkt in die Augen (die schweren Militärstiefel glichen den minimalen Größenunterschied aus) und musterte ihn neugierig, wie ein Professor des MIT, der gerade eine äußerst schwer zu knackende Quantenformel vor sich an der Tafel stehen hatte.
„Haben wir hier ein Problem, Chief?“
„Du hast gleich eins“, kam es provokant und selbstbewusst zurück, „das ist Allianzterritorium.“
Konrad kam dem Gesicht des Mannes bis auf wenige Zentimeter nahe, wobei er die blauen Augen keine Sekunde lang aus den Augen ließ. „Zur. Seite.“
Der Soldat hielt seinem Blick stand, doch ehe er etwas erwidern konnte, ertönte auch schon die alarmierte Stimme Rylands.
„Was ist hier los?“ Spätestens jetzt lag die Aufmerksamkeit der kompletten Andockbucht bei Konrad und dem anderen Kerl.
Er entfernte sich etwas vom Gesicht des Soldaten, den er mittlerweile als Operations Chief Payne identifiziert hatte.
„Ihr Mann hier verweigert mir den Zutritt zu ihrer Fregatte und das, obwohl sich laut Miss Phoenix ein Geth-Artefakt in den Laderäumen befindet. Bevor ich nicht weiß, dass ich dieses Ding nicht einschmelzen lassen muss, damit es keine Gefahr darstellt, fängt die C-Sec mit keiner Untersuchung an, Commander.“
„Officer, das ist höchst geheime Allianztechnologie, Sie-“
„Ist Ihnen diese Technologie die Leben von 13 Millionen, inklusive des Rates, wert?“
„Sie übertreiben. Wir sind auf alles vorbereitet und außerdem ist dieses Artefakt außer Betrieb, es stellt keine Gefahr dar.“
Konrad, der bisher die ganze Zeit Payne mit seinem Blick festgenagelt hatte und ihn selbst dann nicht von ihm wandte, wenn er mit dem Commander sprach, drehte sich jetzt erst zu Ryland und baute sich kräftig vor ihm auf. Sein Blutdruck musste mittlerweile vom Citadel-Turm Bungee-Jumping machen.
„Hören Sie, Commander, wir können das hier auf zwei Arten lösen: entweder Sie lassen mich jetzt auf das Schiff, dann schaue ich mir mit Miss Phoenix, meinen und Ihren Jungs die ganze Sache an und wir können heute alle zuhause zu Abend essen.“ Konrad machte eine bedeutende Pause, in der sich Kyara und Gran neben ihn stellten, sodass sich mittlerweile eine kleine Traube vor der Luftschleuse gebildet hatte, „Oder ich hole mir eine sondergerichtliche Anordnung, unterzeichnet von Ratsherr Anderson persönlich, dass ich auf dieses Schiff darf, und nebenbei hänge ich ihrem Chief noch ein Ordnungsverfahren an den Hals, denn das Duzen von Beamten der Citadel-Sicherheit ist ordnungswidrig.“ Konrad war sich durchaus seines Drahtseilaktes bewusst, aber jetzt einen Rückzieher zu machen, würde nur seine Autorität untergraben. Er hatte sich mit seinem verdammten Temperament in diese Situation geritten, also stünde er das jetzt auch durch. Kyara schien das ähnlich zu sehen, denn sie warf ihm einen unauffälligen, aber vielsagenden Blick zu, was zum Teufel er da gerade mache. „Eines kann ich ihnen jedoch versichern“, fuhr Konrad fort, „zuhause isst im zweiten Fall keiner von uns.“

Der Commander schwieg, sah Konrad in die Augen, während er überlegen zu schien. Schließlich nickte der Payne zu, welcher seine verschränkten Arme sinken ließ und sichtlich widerwillig zur Seite ging. Konrad warf ihm noch einmal einen Blick zu, fast als würde er ihm so sagen wollen, dass er jetzt bloß die Klappe halten solle, sonst würde er nicht mehr so ruhig reagieren.
„Gran, mitkommen. Phoenix, wenn Sie wollen, auch.“

>>>>> Citadel | SSV Midway

Zielgerichtet, ja beinahe schon aggressiv schritt Konrad die Gänge des Schiffes entlang, ohne dabei wirklich auf die Umgebung zu achten. Er ignorierte die Anzeigen, die Ausstattung des Schiffs, er ignorierte alles, was nicht mit diesem verdammten Artefakt zu tun hatte. Was fällt denen auch ein, sich mit so etwas auch nur in die Nähe der Citadel zu wagen…
Schließlich blieb die kleine Truppe vor einem Lager stehen und Ryland öffnete mit ein paar Tastendrücken die Tür. Konrad, der schon die ganze Zeit seine Hand bereit an seiner Pistole liegen hatte, knirschte mit den Zähnen und er spürte, wie alle seine Muskeln sich anspannten, jederzeit loszulegen, sollte ihnen da ein Schwadron Geth entgegenkommen. Es war jedoch nichts dergleichen der Fall, lediglich Kisten kamen zum Vorschein, voll mit jeglichem Kram, den man auf einem Schiff eben brauchte, doch in der Mitte war es dann, das Langstreckenrelais. Wie auf einem Altar präsentierte es sich vor ihnen und Konrad schluckte.
„Sag mir, dass das Ding keine Gefahr darstellt.“
Gran, der Salarianer, hatte gerade wieder sein Omnitool nach einer kurzen, aber –dafür kannte er Gran zu gut– gründlichen Diagnose ausgeschaltet und er war wieder aufgestanden.
„Es ist nicht aktiv“, erwiderte der Grüne.
„Das ist keine Antwort auf meine Frage.“
„Ich denke, es ist inaktiv. Damit stellt es keine Gefahr dar.“
„Du denkst?“
„Ich bin mir ziemlich sicher. Aber es fühlt sich trotzdem falsch an, Konrad.“
Der Mensch nickte. Er verstand, was Gran meinte. Er bat den Salarianer darum, die Abschirmung aufzuheben, um so die Basis anfunken zu können.
„Hier ist Richter, wir haben hier einen Siebenundzwanzig-Vierzehn,kommen, over.“
„Roger, Sergeant“, kam die Antwort aus der Zentrale, wenn auch etwas unsicher, schließlich hatte Konrad gerade Geth-Kontakt gemeldet, „wo sind Sie?“
„Ich befinde mich in den Andockbuchten der Allianz, die Midway hat einen inaktiven Geth-Sender dabei. Bitte um Erlaubnis, die Fregatte trockenlegen zu dürfen, over.“ Ein Fachausdruck der Sec, was im Grunde genommen bedeutete, ein Schiff komplett unter Quarantäne zu stellen und auf einem luftleeren Planeten, einer Außenstelle, zu zerlegen. Normalerweise ein Vorgang, der etwa bei chemischen Unfällen durchgeführt wurde.
„Äh, Roger… einen Moment“, Konrad wartete, während der Officer in der Zentrale gerade mit einem Ranghöheren sprach, ehe er sich wieder meldete, „negativ, Sergeant, fahren Sie fort wie geplant, over.“
Konrad hätte am liebsten widersprochen, aber im Hintergrund war die Stimme von Lieutenant Tetan zu hören, was bedeutete, dass die Order fest stand.
„Okay, ich habe genug gesehen“, stellte Konrad fest und drehte sich um. Mit ebenso festem Schritt, mit dem er die Midway betreten hatte, verließ er das Schiff wieder.

>>>>> Citadel | Allianz-Andockbuchten

„Sie können weitermachen“, sagte Konrad zu Ryland, „aber eines noch Commander: das nächste Mal sagen Sie mir so etwas bevor das Schiff hier anlegt“, der Polizist ging weiter durch die Luftschleuse, durch die er wieder auf den Andocksteg kam, „dann lasse ich den Blechhaufen wirklich abknallen.“ Den zweiten Teil des Satzes raunte Konrad eher, doch genug Soldaten konnten es doch hören, vermutlich auch Ryland selbst, aber das war Konrad im Moment egal. Im Gegenteil, er hoffte, dass möglichst viele diesen Satz gehört hatten, denn es ging ihm immer wieder auf den Zeiger, wie die Allianz die Citadel-Sicherheit behandelte als wäre es eine bloße Dorfpolizei, die nichts Besseres zu tun hatte als Blitzer aufzustellen und den Verkehr zu dirigieren. Vielen dieser Allianztypen schadete es nicht, mal zu sehen, dass die Armee der Citadel durchaus ihre Zähne zeigen konnte. Und das hatte Konrad gerade unter Beweis gestellt, Payne sah ihm zwar immer noch böse hinterher, aber von seiner anfänglichen Selbstsicherheit war nichts mehr übrig geblieben.
Gerade wollte er zu seinem Schreibtisch zurückgehen, da stand ihm auch schon Captain Farnsworth im Weg, die Arme vor der Brust verschränkt. Der Blick auf dem Gesicht der Frau sagte mehr als tausend Worte, sie schien ganz und gar nicht darüber erfreut zu sein, was sich da gerade ereignet hatte.
„Nehmen Sie’s nicht persönlich“, meinte Konrad zynisch zu ihr in Bezug auf seinen letzten Kommentar, „ich hab’s einfach nicht so mit den Geth.“

Sarah Cathryn Farnsworth
29.09.2010, 10:48
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Nachdem Sarah die kurze Unterhaltung mit Richter beendet hatte, wollte sie zurück zu Kathy, doch die etwas jüngere Frau hielt bereits zielstrebig auf Lieutenant Weber zu. Ein kurzes Lächeln umspielte Sarahs Lippen bei der Vorstellung, was diesem jetzt wohlmöglich bevorstand. Und den nächsten Schock würde er bei der Besprechung in wenigen Minuten erhalten.
Sarah selbst hielt sich relativ zentral des Geschehens auf, allerdings achtete sie darauf, niemand im Wege zu stehen. Sie beobachtete die Soldaten und war für jeden, der sie ansprechen wollte, bereit, doch niemand näherte sich ihr. Jeder wusste ganz genau, was zu tun war.

Plötzlich erregte Richter Sarahs Aufmerksamkeit, als er auf die Midway losstürmte. Zuvor hatte er sich noch kurz mit einer Frau, laut den Unterlagen musste es sich dabei um Amanda Phoenix handeln, unterhalten. Überraschenderweise wollte sich der junge C-Sec Officer Zugang zur Midway verschaffen. Der kurze Wortwechsel vor der Fregatte war laut und sehr direkt. Als Commander Ryland den Weg freigab, war Sarah sehr erstaunt, denn es war deutlich zu sehen, dass die Allianz lediglich widerwillig mit der C-Sec kooperierte. Aufgrund der hohen Geheimhaltung war das auch völlig verständlich. Sarah war sich sicher, dass Richter eigentlich keinen Zutritt haben dürfte, solange die Allianz-Soldaten die Fregatte nicht leer geräumt hatten. Sie selbst hätte ihm den Zugang verwehrt, vor allem nach dem impulsiven Dialog.

Sie überlegte kurz, ob sie Richter und Ryland folgen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Es war in Rylands Ermessen und der Commander würde sich dafür auch verantworten müssen. Jedoch nicht vor Sarah und darum mischte sie sich nicht direkt in seine Angelegenheiten ein. Sie entschied sich aber dafür, Richter nach seiner Visite auf das Fehlverhalten aufmerksam zu machen und näherte sich dem Zugang zur Fregatte.

„Captain. Operations Chief Payne.“, grüßte der Soldat, der vorhin den Eingang versperrt hatte. „Chief.“, erwiderte sie die Begrüßung und stellte sich neben ihn. Sie würde hier warten, bis Ryland und Richter wieder aus der Fregatte rauskommen würden.
„Der Officer hat heute wohl eine schlechten Tag…“, meinte Payne und grinste dabei. Es war ihm anzusehen, dass er ihn viel lieber von der Fregatte ferngehalten, als vorbeigelassen hätte.
„Gut möglich. Trotzdem kein Grund seine Kompetenzen zu überschreiten.“
„Meine Rede. Wir sind ja nicht völlig doof und außerdem ist Miss Phoenix eine Geth Spezialistin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser aufgeblasene C-Sec Officer mehr drauf hat als sie.“, entgegnete er. „Entschuldigen Sie die Ausdrucksweise.“
Sarah winkte ab, denn sie schätzte diese Offenheit. Zwar glaubte sie, dass Richter auch nur seinen Job machen wollte und deshalb würde sie ihn nicht direkt als aufgeblasen bezeichnen, aber das war kein Grund Chief Payne dafür zu tadeln.

„Wissen Sie um was genau es hier geht?“, wollte Sarah von ihm wissen.
„Um ein Geth Artefakt, welches wir von Antirumgon haben. Der Officer glaubt wohl, dass dieses Artefakt lebendig werden könnte und seine Citadel erobern will. Vermutlich hält er uns alle für Geth Spione.“
Sarah lachte höflich und wartete die restliche Zeit schweigend ab. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Richter wieder aus der Fregatte kam.
„Sie können weitermachen, aber eines noch Commander: das nächste Mal sagen Sie mir so etwas bevor das Schiff hier anlegt, dann lasse ich den Blechhaufen wirklich abknallen.“, sagte er zu Ryland, der kurz Sarah ansah und anschließend das Weite suchte.

Der Captain stellte sich Richter, bevor dieser auch weggehen konnte, in den Weg, die Hände vor der Brust verschränkt. Sie wusste, dass sie ihn mit dieser Haltung provozierte, aber sie wollte sichergehen, dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte.
„Nehmen Sie’s nicht persönlich, ich hab’s einfach nicht so mit den Geth.“, meinte dieser.
„Das ist kein persönliches Problem, Officer.“, antwortete Sarah ganz ruhig. „Allerdings haben Sie sich ohne echter Genehmigung Zutritt zu höchst geheimen Allianz-Eigentum verschafft. Glauben Sie mir, auch in der Allianz arbeiten kompetente Männer und Frauen, deren Ziel es ist, das Leben aller zu schützen - auch das derer, die auf der Citadel leben. Für die Mission der Midway sind durchgehend Spezialisten ausgewählt worden. Spezialisten, die auch mit der Geth Hardware, welche sie auf die Midway mitgenommen haben, umgehen können.“
Es war eine logische Konsequenz. Wäre das Geth Artefakt gefährlich, wäre es gar nicht erst auf die Midway gekommen.
„Sie sollten dafür Sorge tragen, dass nichts potentiell Gefährliches auf die Citadel mitgenommen wird und dass niemand unbefugt das Gelände betreten kann. Dabei sollten Sie mit der Allianz kooperieren und keine Regeln zu brechen. Mit ihrer derzeitigen Einstellung werden Sie nichts als Ärger erreichen.“

Konrad_Richter
29.09.2010, 15:32
Während Captain Farnsworth den üblichen Quatsch loswurde, sah Konrad lächelnd zu Boden, um anschließend zur Seite, in die Weite des Alls zu sehen. Erst als der Captain mit dem kleinen Vortrag fertig war, sah er sie wieder an, wobei er direkten Augenkontakt suchte.
„Ist das so?“, fragte er, ohne dabei wirklich eine Antwort zu erwarten, in Bezug auf ihre Äußerung, jeder auf der Midway wisse, wie er mit Geth-Artefakten umzugehen habe, „dann frage ich mich eins: Wieso…“, mit diesem Wort ging Konrad los, was Captain Farnsworth praktisch dazu zwang, mit ihm mitzugehen, wobei er jedoch schneller war. Es sah von außen also beinahe so aus, als wäre sie seine Sekretärin, die dem diktierendem Chef hinterherdackeln musste, „…muss eine Fregatte nach der Bergung eines Geth-Relais aufgrund technischer Schwierigkeiten und immensen Personalausfalls zurück zur Citadel, wo doch so viele Spezialisten an Bord sind? Und warum wird mir davon erst nach der Landung des Schiffs berichtet?“ Konrad war mittlerweile an seinem Schreibtisch angekommen, um dort Platz zu nehmen und sich in seinem Stuhl weit zurückzulehnen. Er wusste haargenau, dass er sich im Moment wie ein Arschloch aufführte, aber er gab darauf herzlich wenig. „Mir wurden essentielle Informationen vorenthalten, Ma’am. Würden Sie das Kooperation nennen?“
„Und außerdem hatte ich sehr wohl die Genehmigung auf das Schiff zu gehen. Ein Geth-Artefakt in den Andockbuchten, das hört sich nach Gefahr im Verzug an.“ Er kniff die Augen zusammen und lehnte sich nach vorne, wobei er sich wieder mit den Unterarmen auf dem Schreibtisch abstützte. „Sie können sich ja gerne beschweren, aber dann müssen Sie die Fracht ihres kleinen Schiffchens öffentlich machen. Und was würde das wohl für ein Licht auf die Allianz werfen, wenn man herausfinden würde, dass durch eines ihrer Schiffe potentiell gefährliche Geth-Technologie zur Citadel gebracht wird. Hm?“ Nach einer kurzen Pause lehnte sich wieder zurück. „Nein, wer hier auf Ärger aus ist, ist die Allianz, nicht ich.“

Sarah Cathryn Farnsworth
29.09.2010, 17:11
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Sarah folgte Richter, als er zu seinem Arbeitsplatz in den Andockbuchten zurückhastete, allerdings ging sie dabei normal und ohne jegliche Eile. Der Officer sprach laut genug, sodass sie ihn trotzdem verstehen konnte. Anschließend setzte er sich, während Sarah vor ihm stehen blieb.
„Tatsächlich können Sie es als Kooperation betrachten, dass die C-Sec überhaupt in der Andockbucht ihrer Arbeit nachgehen darf, Sergeant.“, erwiderte Sarah und ihre Stimme nahm einen etwas kühleren Ton an, nicht unfreundlich aber bestimmt.
„Außerdem können Sie auch Ihren Unterlagen bestimmt entnehmen, dass die technischen Mängel der Midway bereits Stunden vor der Aufnahme des Artefakts aufgetreten sind und der Personalausfall hat wohlmöglich etwas mit der Schwierigkeit der Einsätze zu tun.“

Sie funkelte den Officer an und war kurz davor zu erwähnen, dass die C-Sec auch herbe Verluste einstecken musste, als die Geth die Citadel angegriffen hatten. Doch der Kommentar würde nur für böses Blut sorgen, also ließ sie es bleiben.

„Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass die Offiziere der Midway nicht in der Lage sind fähig und verantwortungsbewusst zu handeln, so sollten Sie darüber Meldung machen und nicht die Dinge selbst in die Hand nehmen. Es gibt Dienstwege, die einzuhalten sind.“
Im Grunde hatte sich Richter bei seinem Gespräch mit Ryland selbst verraten, dass er eigentlich gar nicht über die nötige Autorität besaß, einfach in die Fregatte einzudringen. Im Grunde hatte Ryland für ihn den Kopf hingehalten.

Der letzte Teil von Richters Rede war in Sarahs Augen jedoch lächerlich. Wenn sie eine Beschwerde einlegen wollen würde, so würde das die Mission und auch die Fracht der Midway noch lange nicht öffentlich machen. Im Gegenteil, jegliches Vorgehen würde äußerst diskret passieren. Bevor Sarah noch etwas sagen konnte, näherte sich Miss Phoenix wieder. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, die Geth Expertin nach einer Gefahreneinschätzung zu fragen, entschied sich dann jedoch dagegen. Ihrer Meinung nach war das rein eine Angelegenheit der Allianz.

Konrad_Richter
29.09.2010, 18:26
„Tatsächlich können Sie es als Kooperation betrachten, dass die C-Sec überhaupt in der Andockbucht ihrer Arbeit nachgehen darf, Sergeant.“
Bei dieser Bemerkung unterdrückte Konrad ein erheitertes Auflachen. „Ich vertrete hier die Exekutive des Citadel-Rats, Captain, auf dessen Mandat hin dieser Einsatz gebilligt ist. Vergessen Sie das nicht, Ma‘am.“
„Außerdem können Sie auch Ihren Unterlagen bestimmt entnehmen, dass die technischen Mängel der Midway bereits Stunden vor der Aufnahme des Artefakts aufgetreten sind und der Personalausfall hat wohlmöglich etwas mit der Schwierigkeit der Einsätze zu tun.“
„Wir sprechen hier von einem Geth-Langstreckenrelais“, erwiderte Konrad eindringlich, „ich bin kein Spezialist, so wie Ihre Leute, aber ich weiß, was für eine Reichweite diese Dinger haben.“ Den Rest seiner These, nämlich, dass der Sender keinesfalls an Bord sein musste, um Schäden anzurichten, ließ der Polizist unausgesprochen. Captain Farnsworth war clever genug, diesen Schluss selbst zu ziehen, da war sich Konrad sicher. „Und ich bin mir der Gefährlichkeit dieses Auftrages durchaus bewusst, aber viele Zeichen deuten hier auf Sabotage und Spionage hin.“

Die Dame legte aber noch nach. „Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass die Offiziere der Midway nicht in der Lage sind fähig und verantwortungsbewusst zu handeln, so sollten Sie darüber Meldung machen und nicht die Dinge selbst in die Hand nehmen. Es gibt Dienstwege, die einzuhalten sind.“
„Madam, Sie übertreiben. Das sind bestimmt alles fähige Leute, aber Sie müssen auch meine Position verstehen: ich sah mich durch die Tatsache, dass sich an Bord dieses Schiffes Geth-Technologie befindet, mit einer unmittelbaren Gefahr für die Citadel konfrontiert, es liegt also der Tatbestand der Gefahr im Verzug vor, womit mein Eindringen gerechtfertigt wäre. Wie gesagt, Sie dürfen gerne eine Beschwerde einreichen.“ Er musterte Captain Farnsworth noch einmal eindringlich, ehe er nach der kurzen Kunstpause fortfuhr: „Aber ich habe so das Gefühl, Sie sind noch nicht alles losgeworden, was Sie mir sagen wollten.“

Kathleen Benedict
29.09.2010, 19:54
Kathleen blickte Weber aufmerksam an und ignorierte alles um sie herum. Prägte sich seine Worte genau ein. Sie ordnete ein was er ihr sagte und verzog keine Mine. Ihr Pokerface war lückenlos nicht mal als der Deutsche Helen Vance erwähnte.
Neska kannte Helen - natürlich, sie waren beide langen genug bei dem Verein, sie hätten sich praktisch nicht nicht über den Weg laufen können - allerdings hatten sie durchaus unterschiedliche Arten, die zum Teil sehr grundsätzlich unterschiedlich sein konnten. Es war nicht so das Neska etwas gegen Helen hatte. Aber sie waren sich nie sympathisch gewesen. Vor allem nicht wegen ihrem jeweiligen Netzwerk und ihren Sponsoren mit denen sie sich die Karriereleiter hoch gearbeitet hatten. Auch wenn Helen den höheren Rang erreicht hatte, so war sie sich ständig sicher das sie Kathleen nicht höher gestellt war.
Es war eine gesunde Rivalität zwischen ihnen, die allerdings bis jetzt noch nicht umgeschlagen war. Sehr zur Freude von vielen.

Sie hörte sich alles bis zum Schluss an und neigte nur leicht den Kopf. Schloss die Augen und dachte einen Moment nach. Aber bevor sie antworten konnte, brach vor der Midway eine handfeste Diskussion zwischen Richter und einigen Leuten der Allianz aus. Der Officer der C-Sec war ausser sich vor Wut und Kathleen bereute das erste mal das sie ihn nicht aus dem Verkehr hatte gezogen als sie die Chance hatte. Der Mann gehörte in ein Bar und dann auf eine Frau, aber sich nicht in den Dienst. Sie schnaubte und rührte sich keinen Millimeter als er in das Schiff stürmte.
Es hatte keinen Sinn ihn jetzt abhalten zu wollen. Das hätte zwangsweise ein Eskalation herbeigeführt, außerdem sie in die unangenehme Lage gebracht ihm zu erklären was sie hier zu suchen hatte, beziehungsweise die prekäre Lage die sie hatten wegen Rebekka an den Tag gezerrt. Und da sie immer noch interessiert an ihm, als einem Mitarbeiter war, schob sie ihre Bedenken und ihr Bedürfnis etwas zu machen bei Seite. Es war klar Sarahs Job hier die Initiative zu übernehmen.

Und während sie den Blick noch immer auf der Midway hatte sprach sie mit Weber.
"Ich kenne Helen. Sie wird gute Gründe gehabt haben, Sie auf die Midway zu versetzen.", dann schwieg sie einen Moment.
"Wenn ich annehme, dass personelle Ausfälle eine ganz miesen Beigeschmack haben, liege ich wohl richtig. Das sollten sie das nächste mal deutlicher sagen.", es war keine Rüge, auch wenn es möglicherweise angebracht war, den Kathleen hatte kein Interesse an Sachlichkeiten, sie brauchte valide Informationen was gerade kochte, und wenn Leute der Allianz hops gegangen waren bei der Bergung eines Gehtartefaktes oder vielleicht sogar danach - hatte das klar Priorität bei einer Meldung. Sie schätze es nur. Aber wenn es anders wäre, wäre nicht die Sec hier - geschweige denn würde Richter so einen Aufstand proben.

Kathleen nahm einen Zug ihrer Zigarette und inhalierte den Rauch tief. Hob dann den linken Arm über ihren Kopf, um sich von oben herab am Hinterkopf zu kratzen - es sah seltsam aus und eigentlich eine unnötige Verrenkung wenn man es auch einfacher haben konnte. Aber es hatte nie jemand behauptet das Kathleen einfach wäre. Ganz im Gegenteil. Dann atmete sie den verbliebenen Rauch aus und fuhr sich mit den Fingern der Hand in der sie die Kippe balancierte über die Lippen.
"Wenn ich davon ausgehe, dass die Tussi die gerade mit Officer Richter gesprochen hat, ihn ebenfalls über das Artefakt informiert hat, auf der Midway arbeitet, liege ich wohl auch richtig."

Obwohl sie keine Ahnung hatte wer die Frau war. Neska wusste jetzt schon das sie ihr nachher den Kopf waschen würde. Denn so wie sich die Männer vor der Midway gegenüber Richter gegeben hatten, musste Kathleen davon ausgehen, das die Frau ihm Informationen gegeben hatte die er noch nicht hatte und jetzt große Bambule machte. Und wenn Kathleen eines nicht leiden konnte, dann wenn Informationen weiter gegeben wurden, außerhalb der Befehlskette - und im Moment gab es nur drei Leute die diese Information hätten weiter geben dürfen.
Der ehemalige Captain, der General und Sarah.

Kathleen schnaubte dann und nickte leicht. "Ich werde an dieser Besprechung teilnehmen. Da unsere Situation mit der C-Sec eh schon heikel genug ist, macht das da da drüben die Nummer nicht einfacher."
Allein beim Gedanken das Richter einen Bericht schreiben würde, in dem drin stand das die Allianz 'gefährliche' Gethtechnologie auf die Citadel geschmuggelt hat, ließ ihr die Galle hochsteigen. Nachdem sie vorhin schon ganz offen der Sec auf die Füße gepisst hatte, würde das womöglich das Fass zum überlaufen bringen.
"Puttanata. Okay. Danke John. Ich darf sie doch John nennen?", sie hatte ihn immer noch nicht angesehen sondern behielt die Midway und die Situation im Augen, während sie im Kopf schon ihre Optionen durchging, was jetzt am besten zu tuen war, "Tuen Sie mir einen Gefallen, und lassen Sie ochetta marmocchia weglocken wenn Sie das Schiff wieder verlässt. Diskret und machen Sie es nicht selber John, Richter würde es riechen das Sie es in meinem Namen tuen und eine Verschleierung vermuten. Der Officer darf davon nichts mitbekommen - unsere Position gegenüber der C-Sec ist instabil genug und wir sollten die Hand so lange auf Allianzdingen halten wie wir können."

Dann sah sie ihn an und ließ ihn mit ihrem Blick wissen, dass das was sie ihm jetzt dabei war zu sagen, absolut vertraulich war. Nur für seine Ohren, und damit er besser verstand was los war.
"Wir haben heute in der Früh einen hohen Offizier des Geheimdienstes verloren. Das brennenden Auto, Sie erinnern sich. Darin war wohl jemand aus unserer Vergangenheit verwickelt - und Richter.", sie nickte in Richtung des Schiffes, "Er kannte die Person und ist im selben Zuge angeschossen worden. Das ist nur ein paar Stunden her. Ich hab es bisher unter Kontrolle, aber wenn die Situation hier jetzt eskaliert... Der Mann ist gerade ein wilder Stier in einer spanischen Arena - wir sollten ihm keine roten Tücher mehr bieten." Sie nickte leicht und musterte Weber. Lächelte dann leicht und hielt die Augen halb geschlossen. Sie war müde.

"Können Sie das für mich tuen, John?" just in diesem Moment klingelte ihr Com. Kathleen runzelte die Stirn und fischte es aus den Untiefen ihre Tasche. Sie blickte darauf und hob einen Finger, mit dem sie signalisierte das sie einen Moment brauchte und er für den Moment entlassen war.
"Angela?" fragte sie als sie den Anruf beantwortete.
"Boss. Die Verdun müsste in ein paar Minuten anlegen."
"Die Verdun?"
"Ja, Sean kommt mit ihr an."
"Gut. Schick mir das Dock. Ich werde dorten sein und ihn persönlich kurz informieren was zu tuen ist. Dann schicke ich ihn zu euch."
"Verstanden. Und Boss?"
"Ja?"
"Die Zwillinge sind hier."
"CC und Jack?"
"Ja."
"Prima. Lass jemanden den Beiden ein abhörsicheres Com bringen."

Kathleen blickte zu der Midway aus der in dem Moment Richter wieder kam und von Sarah gestoppt wurde. Sie schien mit ihm zu sprechen, ruhig und gleichmäßig. Schien als hätte sie die Sache unter Kontrolle - gutes Mädchen. Neska musterte die Freundin einen Moment länger und sah dann zu Weber. Dachte an seine Worte und an ihre Analyse seiner Aussage. Dann wanderte ihr Blick zurück zu Sarah.
"Ich werde die beiden brauchen."

John Weber
30.09.2010, 18:41
Citadel: Andockbuchten

Nachdem John seinen kurzen Bericht beendet hatte schwieg Kathleen einen Augenblick, aber bevor sie zu einer Antwort ansetzten konnte erklangen von der Midway laute Stimmen. Anscheinend erlag der C-Sec Beamte mit dem Amanda gesprochen hatte gerade einem Wutanfall, als Cief Payne ihn nicht auf das Schiff lassen wollte. John überlegte einen Augenblick, ob er Einschreiten sollte und warf der Leiterin des Nachrichtendienstes der Citadel einen kurzen Blick zu, den aber diese ignorierte. Noch bevor sich der Mitteleuropäer entschieden hatte, trat schien ein Mann im Rang eines Commanders sich der Sache anzunehmen und da war ja auch noch Captain Farnsworth die hoffentlich einschreiten würde, da es ja immerhin um ihr Schiff ging.

Auch Kathleen schien sich nicht in diesen Streit einmischen zu wollen denn sie begann, ohne dabei den Blick von der Midway zu wenden John zu erklären das sie Helen Vance kannte und auch das John in die Sache mit den personellen Ausfällen ruhig genauer ausführen konnte. Der Agent nahm diese Bemerkung mit einem nicken zur Kenntnis und antwortete Knapp: "'Die Ausfälle hatten bestenfalls indirekt mit dem Artefakt zu tun, Ma´am. Zu den Ausfällen kam es im Zuge eines Attentates und eines Bandenkrieges auf Antirumgon..." Die Agentin nahm diese Information schweigend zur Kenntnis, machte einen weiteren Zug an ihrer Zigarette und kratzte sich in einer etwas seltsam anmutenden Haltung am Hinterkopf.

"Wenn ich davon ausgehe, dass die Tussi die gerade mit Officer Richter gesprochen hat, ihn ebenfalls über das Artefakt informiert hat, auf der Midway arbeitet, liege ich wohl auch richtig." vermutete Kathleen und John konnte ein leichtes zucken seiner Mundwinkel nicht unterdrücken. Auch wenn er es nur ungern zugab musste er der Agentin recht geben, Amanda war vermutlich zum Teil der verantwortlich für diesen Streit. Andererseits wäre C-Sec sobald man mit der Wartung und Untersuchung der Midway begonnen hätte ohnehin auf das Artefakt gestoßen und da der gegelte Choleriker die Leitung hatte ,wäre es dann halt etwas später zu seinem Wutanfall gekommen. Der Hinweis, dass die Lage zwischen C-Sec und der Allianz angespannt war machte John hellhörig und er stellte sich mental schon auf einigen Ärger während seines Aufenthaltes auf der Citadel ein. Während sie sprach ging Kathleen dazu über John beim Vornamen anzureden, was diesen nicht störte, da sie es nicht tat um ihn herunterzuputzen und er kein Mensch war der es unbedingt nötig hatte, dass man ihn mit Rang und Titel ansprach. In ihrer weiteren Ausführung benutzte die Agentin einige Worte die sich in Johns Ohren spanisch oder italienisch anhörten. Obwohl er letzteres nicht beherrschte wusste er doch, dass Menschen dazu neigten in ihre Muttersprache zurückzufallen wenn sie entweder sehr Verärgert oder Überglücklich waren. In der momentanen Situation ging John davon aus, dass Kathleen sich über Amanda ärgerte und haben wollte das John sie von diesem Richter verhielt ohne dabei aufzufallen. Als sie John dann auch noch erklärte warum Richter sich wie ein tollwütiger Hund aufführte, begann der Agent zu verstehen womit die neue Führungsoffizierin zu kämpfen hatte.

„Ich werde mein bestes tun um Miss Phoenix von Richter fernzuhalten…“ antwortete John auf Kathleens Frage, ob sie sich auf ihn verlassen konnte. Ein Kommanruf unterbrach das Gespräch und die Chefin der Abteilung 2 auf der Citadel bedeutete John, dass er für den Moment entlassen war. Der Agent nickte knapp und entfernte sich ein paar Schritte um Kathleen die gewünschte Privatsphäre bei ihrem Telefonat zu gewähren.

John schritt langsam auf das Geländer der Andockbucht zu und beobachtete die Umgebung. Kathleen telefonierte mit irgendjemanden, Richter diskutierte mit Captain Farnsworth, wobei die Frau um ein vielfaches gefasster blieb als der C-Sec Beamte und zum Eingangsbereich der Midway, wo ein Teil der Crew sowie einige Allianz-Soldaten standen, die sich entweder leise miteinander Unterhielten oder Richter mit misstrauischen Minen beobachteten. Der Agent hielt nach Amanda ausschau und überlegte ob er lieber versuchen sollte sie aus der Andockbucht zu schaffen oder ob er Captain Farnsworth bei ihrer Diskussion beistehen sollte. Immerhin wusste er dank Amanda einiges über das Artefakt, allerdings glaubte er nicht, dass man Richter mit logischen Argumenten beikommen konnte. Unentschlossen verharrte John am Geländer und überlegte was er nun tun sollte.

John Weber
05.10.2010, 19:26
Citadel: Andockbuchten

Man könnte es eigentlich für einen schlechten Witz halten... schoss es John durch den Kopf, als er die Szenerie auf dem Anlegeplatz der SSV Midway betrachtete Sowohl C-Sec als auch die Allianz wollen eigentlich nichts anderes als im Interesse der allgemeinen Sicherheit zu handeln und doch gibt es immer Etappenhengste die alles verkomplizieren müssen... Der Agent konnte das Theater, welches der dunkelhaarige C-Sec Beamte gegenüber der Midway-Crew veranstaltete nicht verstehen. Es war natürlich klar, dass die Sicherheitstruppe der Citadel über potentielles Gefahrengut informiert werden musste, was Amanda ja zweifelsfrei getan hatte, aber nur Richter ging wegen des Artefaktes buchstäblich die Decke hoch.

Die 'Opfer' seines Zorns hielten sich zwar gut aber nicht alle waren gleichermaßen durch den Schutz des Allianzrechtes gedeckt. Richter würde bald einsehen, dass er gegen Personen wie Captain Farnsworth den Kürzeren zog, aber andere wie Halon oder Amanda waren, obwohl sie per Vertrag für die Allianz arbeiteten, letztendlich doch Zivilisten. Sie boten C-Sec mehr juristische Angriffsfläche, wesshalb man sie dem Griff von Eiferern wie Richter entziehen sollte. Die wichtigste Frage war nun wie John es schaffen sollte die Gethwissenschaftlerin, welche sich gerade wieder Richters Schreibtisch nährte, an dem dieser mit dem neuen Captain der Midway diskutierte, unauffällig wegzulocken.
Der Plan, der dem Agenten auf die schnelle einfiel war zwar nicht gerade der Kreativste, aber er würde hoffentlich seinen Zweck erfüllen. John holte sein PDA hervor und verfasste auf diesem hastig ein paar Sätze.


Betreff: Datenauswertung

Amanda,
entschuldige bitte diese kleine Täuschung, aber ich musste mir etwas einfallen
lassen wie ich dich von dem C-Sec Beamten wegbringen kann. Er könnte mit
seinem Verhalten Probleme verursachen und da du nicht Teil des Allianz-
Militärs bist könnte er dich möglicherweise als Druckmittel einsetzten. Halte
dich bitte von ihm fern bis wir mit dem Admiral oder meinen Vorgesetzten
gesprochen haben.

John

Der Agent legte die Nachricht auf die geschlossene Nachricht auf die Benutzeroberfläche und versah sie mit einem vorgeschriebenen Makro, welches dafür sorgte, dass die Nachricht nach einmaligem öffnen und schließen gelöscht wurde. Dann sah sich John um und bedeutete Chief Galler, die mit einigen anderen, in der Nähe der Midway stand näher zu kommen. "Chief, ich möchte das sie etwas für mich tun." sprach John die Marine leise an: "Ich gehe gleich zu dem wütenden C-Sec und unserem neuen Captain. Wenn ich mit ihnen rede übergeben sie Miss Phoenix bitte diese PDA, sagen ihr sie hätten die gewünschte Datenauswertung von Elysium und führen sie von uns weg. Sie wird wissen worum es geht sobald sie die Nachricht gelesen hat... und bleiben sie bitte wenn möglich in ihrer Nähe, Verstanden?" Die hellheutige Soldatin wirkte etwas verdutzt, nickte aber pflichtbewusst und John wandte sich, nachdem er der Frau sein PDA übergeben hatte, um und marschierte auf Richters Schreibtisch zu.

Als er sich den drei Menschen die dort standen nährte sprach gerade Richter mit eindringlicher Stimme: "...unmittelbaren Gefahr für die Citadel konfrontiert, es liegt also der Tatbestand der Gefahr im Verzug vor, womit mein Eindringen gerechtfertigt wäre. Wie gesagt, Sie dürfen gerne eine Beschwerde einreichen.“ Der dunkelhaarige Beamte machte eine bedeutungsvolle Pause, in der er den Captain der Midway musterte ehe er nachsetzte: „Aber ich habe so das Gefühl, Sie sind noch nicht alles losgeworden, was Sie mir sagen wollten.“ John nutzte die sich ihm bietende Gesprächspause und räusperte sich kurz: "Entschuldigung, Captain Farnsworth... Sir... 2nd Leutnant John Weber. Ich konnte nicht überhören das die Citadel-Security anscheinend Anstoß an einem der Fundstücke der Midway nimmt und als Sicherheitschef der Midway kann ich versichern das von dem Objekt keinerlei Gefahr ausgeht." Der Agent gab sich höflich, aber auch selbstsicher und bestimmt um keinerlei Zweifel an seiner Kompetenz bei Richter aufkommen zu lassen: "Sollten sie konkrete Fragen haben werde ich, soweit es die Geheimhaltung erlaubt, mein Möglichstes tun um ihre Bedenken zu zerstreuen." Während John sprach war Chief Galler an Amanda herangetreten murmelte ihr etwas über 'Bericht' und 'Elysium' zu, überreichte ihr das PDA und als der Agent geendet hatte hatten sich die Beiden Frauen schon einige Schritte entfernt. "Was man ihnen bis jetzt möglicherweise noch nicht mitgeteilt hat ist, dass wir nicht beabsichtigen das Artefakt von der Midway zu schaffen und es kommt auch nicht mit irgendwelchen Geräten auf der Citadel in Kontakt..." fügte John noch hinzu und versuchte so Richter jedwede Begründung zu rauben, mit der dieser erwirken konnte das C-Sec versuchte das Artefakt zu beschlagnahmen.

Sarah Cathryn Farnsworth
05.10.2010, 20:07
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Anstelle von Miss Phoenix kam jedoch Lieutenant Weber zu Sarah und Richter. Nach einer kurzen Vorstellung, gab er ebenfalls seine Meinung zum Geth-Artefakt ab und bestätigte somit Sarahs Standpunkt. Obendrein machte er den Vorschlag, Richter über alles Notwendige aufzuklären, doch nach einem Blick auf die Uhr, entschied sich Sarah dafür, die Diskussion zu Ende zu bringen.
„Officer, Sie kennen die Vorschriften sicherlich genauso gut wie ich. Da Commander Ryland Ihnen den Zutritt gewährt hat, wird es auch keinerlei Folgen geben.“ ‚Zumindest für Sie…’ „Trotzdem fordere ich Sie dazu auf, zukünftig in dieser Angelegenheit den korrekten Weg einzuschlagen.“

Sarah war verwundert, warum C-Sec gerade Richter an diese Position gestellt hatte. Wusste man von seiner Art, oder war es nur eine Ausnahme? Wollte man vielleicht absichtlich provozieren, weil die Allianz und nicht C-Sec den Auftrag der Geth-Verfolgung bekommen hatte? Aber das war Unsinn. Zwar operierte die C-Sec durchaus auch außerhalb der Citadel, aber eigentlich nur in Ausnahmefällen außerhalb des Citadel-Sektors. Der logische Schluss war, dass Konrad Richter einfach einen schlechten Tag hatte. Darum schenkte sie den Sergeant ein freundliches Lächeln.

„Das wäre dann alles.“, meint Sarah zum Abschluss, bevor sie sich an Weber wandte. „Lieutenant, begleiten Sie mich zum Allianz-Kommando?“ Sie stellte die Frage so, dass auch deutlich wurde, dass sie Weber die Wahl überließ und ihm nicht einen höflich formulierten Befehl erteilt hatte. Sarah hielt nebenbei Ausschau nach Kathy, da sie sich noch von ihrer Freundin verabschieden wollte.

Konrad_Richter
05.10.2010, 20:26
Noch ehe Captain Farnsworth auf Konrads Frage antworten konnte, platzte ein Kerl, der Uniform nach vom Geheimdienst, in die Unterhaltung, der sich als John Weber, Second Lieutenant, Chef der Sicherheit an Bord der Midway, ausgab. Der Spion im Feldeinsatz beschwichtigte Konrad, wobei Weber selbstsicher blieb, das Artefakt bleibe garantiert auf der Midway und würde sich auch nicht mit der Citadel in irgendeiner Weise verbinden, sodass man –erneut– die Kontrolle über die Hauptsysteme verlieren würde. Die Art, mit der Weber auftrat, machte irgendwie auf den Polizisten einen sympathischen Eindruck. Der Mann gab sich selbstbewusst, aufrichtig und kompetent. Dinge, die Konrad schätzte.
Ihm war jedoch keinesfalls entgangen, wie Weber mit einem anderen Soldaten gesprochen hatte, der dann rein zufällig gerade jetzt unter irgendeinem Vorwand Amanda Phoenix davon abhielt, wieder zu Konrads Schreibtisch zu kommen. Merkwürdig, aber natürlich nichts Handfestes.

Schließlich schaltete sich Captain Farnsworth wieder ein. „Officer, Sie kennen die Vorschriften sicherlich genauso gut wie ich. Da Commander Ryland Ihnen den Zutritt gewährt hat, wird es auch keinerlei Folgen geben.“ Der Gute wird mit einem kleinen Rüffel schon zurechtkommen, meine Liebe, da bin ich mir sicher… „Trotzdem fordere ich Sie dazu auf, zukünftig in dieser Angelegenheit den korrekten Weg einzuschlagen.“
„Aber selbstverständlich“, antwortete Konrad mit einem breiten Lächeln und übertrieben freundlich, sodass dem Captain, wie auch Weber klar sein musste, dass Konrad auch weiterhin die Vorschriften und Paragraphen zu seinen Gunsten auslegen würde, wenn es darum ging, schnell zu handeln.

Deiner Freundin Kathy würde das gefallen.

Das – nach Konrads Auffassung ehrlich gemeinte – Lächeln, das ihm der Captain dann erwiderte, verwirrte den Polizisten etwas, doch er sah sich schließlich in seiner Vermutung bestätigt, es hier mit einem von Natur aus sehr freundlichen, vielleicht sogar etwas gutmenschlich veranlagten Menschen zu tun zu haben.
„Bevor Sie sich in irgendeine Besprechung retten, würde ich von Ihnen, Second Lieutenant Weber, gerne wissen, wie Sie denn überhaupt in Besitz des Geth-Artefakts gekommen sind“, warf Konrad ein, nachdem Captain Farnsworth den Feldagenten fragte, ob er sie begleiten wolle. „Natürlich nur, wenn es die Geheimhaltung erlaubt, versteht sich“, ergänzte der Polizist dann noch, dessen noch immer gereizter Zustand sich mittlerweile etwas gebessert hatte.

Kathleen Benedict
06.10.2010, 09:56
Kathleen verfolgte mit ihren Augen die Bewegungen von Weber und die Szene um Richter herum. Es schien als würde der Agent ihrem Wunsch nachkommen. Als er sich dann selbst in die Schussposition für Konrad Richter manövrierte, war Neska nicht glücklich. Gar nicht.
Aber sie vertraut der Professionalität von Weber, er hatte einen Kompetenten Eindruck gemacht, und sie vertraut dem Urteil von Helen - auch wenn ihr das schwerer fiel, als ihr recht war, oder auch nicht - das sie ihn auf diese Stelle gesetzt hatte. Noch. Kathy hätte es nicht zu diesem Punkt geschafft, wenn sie nicht sie wäre.

Vorsichtig. Sie überlegte sich ob sie eine neue Zigarette anzünden sollte, während noch Sarah noch mit Richter sprach und sich Weber gerade einmischte. Ihr fiel auch der Soldat auf der dem Weibsstück ein PDA gab und Kathleen konnte nur hoffen das darauf Webers Anweisungen ausgeführt standen, damit sich die Frau von Richter entfernte. Neska knirschte mit den Zähnen. Wenn es nach ihr ging konnte man die letzten Stunden bequem aus dem Kalender diesen Jahres streichen. Vermutlich aus ihrem ganzen Leben. Sie atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen, als im selben Moment hinter ihr, und über der Midway hinweg weitere Schiffstriebwerke, fauchend, ein anderes Schiff in das Dock schoben. Kathleen verfolge mit den Augen wie die Verdun, eine ältere, sehr schlanke Fregatte die mehr ein Jagdschiff als ein Kampfschiff war, mit unheimlicher Präsenz die Andockbuchten langsam entlang steuerte um dann ein eine Andockbucht von der Midway, und außerhalb des abgesperrten Bereiches anzudocken. Das Schiff hatte eine dunkle Lackierung, die matt wie sie war nicht im Licht der zahlreichen Neonlichter der Citadel schimmerte. Sie wirkte etwas vermodert und überaltet. Aber das war vollkommen bewusst so gehalten. Die Verdun war ein Schiff das vollständig im Dienst des Geheimdienstes stand. Sie hatte zwar nicht die Tarngeräte der Midway oder der Normandy, aber sie hatte ausgesprochen starke Sensoren und verfügte über einige andere Möglichkeiten ihre Identität zu verschleiern.

Nach einem kurzen Blick auf ihre alte Armbanduhr, und einem Kontrollblick zu der kleinen Gruppe an Menschen die am Arbeitstisch von Richter standen, entschied sie, dass sie ein paar Minuten hatte um Sean einzuweisen, bevor sie sich von Sarah verabschieden musste.
Wobei ihr nicht ganz klar war, ob sie das tuen würde, oder ihr in das Allianzkommando folgen würde. Sie würde das später Spontan entscheiden. Also machte sie sich mit schnelle, weitausholenden Schritte auf den Weg aus dem abgesicherten Bereich heraus. Passierte die Einlasskontrolle, zeigte dem Allianzmann ihren Ausweis und nickte dem C-Sec Wachmann zu der mit aufmerksamen Blick die Leute beobachtete die diese Dockbuch verließen.

Kathleen schob sich an dem C-Sec Wachmann vorbei und tätschelte ihm die Schulter. "Nicht wegrennen. Ich komme gleich wieder." ihr Ton war freundlich, aber bestimmt. Der Mann seufzte erst und lächelte dann doch gegen seinen eigentlichen Willen amüsiert. Neska zwinkerte ihm zu und beschleunigte ihre Schritte während sie auf die Verdun zu hielt, deren Schleuse sich gerade öffnete. Wie gehabt stieg erst eine Gruppe von Technikern aus um die Andockvorrichtung zu prüfen, bevor mögliche Passagiere das Schiff verlassen konnten. Kathleen hatte den halben Weg hinter sich als Sean aus dem Schiff trat.
Sich eine Sonnenbrille mit riesigen, Fliegenaugen, großen Gläsern auf die Nase setzte. Der goldene Rahmen der Brille funkelte im künstlichen Licht der Beleuchtung. Neska schüttelte den Kopf. Während sich ihr Chef-Analyst das Halstuch zu recht zupfte das aus dem Kragen seines weißen Hemdes ragte. "Tunte." hauchte sie amüsiert. Aber bevor sie das Schiff und Sean erreichen konnte. Sprang neben ihm ein kleines Mädchen, von vielleicht fünf oder sechs Jahren, aus dem Schiff. Sie blieb neben dem Mann stehen und zupfte ihm am Hosenbein, als wollte sie sagen 'Und nun?' Kathleen blieb stehen.
Die Kleine trug ein rotes Kleidchen mit weißen Punkte darauf und schleppte hinter sich, in der rechten Hand, einen zerknuddelten hellbraunen Hasen her, dessen gewaltige Schlappohren ebenso auf dem Boden schleiften wie die Beine und das Hinterteil mit dem weißen Puschelschwanz. Sie wirkte verschlafen und rieb sich dann auch mit der freien Hand, mit der sie gerade noch an Sean gezupft hatte, ein Auge. Gähnte dabei wirkungsvoll und ohne auch nur daran zu denken sich die Hand vor zu halten.
Kathleen ging wieder los. Beeilte sich, so das sie fast rannte. Sean wandte seinen Blick herum zu der Kleinen, zu ihr hinunter und blickte sofort wieder hoch, als er die Bewegung realisierte die auf ihn zu kam. Mit einem breiten Grinsen empfing der seine Chefin, die ihn vollkommen ignorierte.

Neska ging leicht in die Knie um das Mädchen besser unter den Achseln greifen zu können, sie zärtlich hoch zu heben und auf ihren Arm zu setzen. Die Kleine zuckte zusammen und quiekte fast ängstlich, ob der plötzlichen Bewegung. Aus den verschlafenen Augen heraus blinzelte sie ihren 'Angreifer' an und zog eine Schnute. Kathleen ignorierte das und drückte das Mädchen nur fest an sich.
"Princessa." hauchte sie und hielt ihre Tochter fest in den Armen, während sie die Augen geschlossen hielt.
"Mami..." sie war offensichtlich erstaunt und begann sich erst langsam zu entspannen. Aber nach ein paar Augenblicke warf sie dann aber schließlich ihre Arme um so erleichterter und freudiger um Kathleens Hals, wobei der Hase ihrer Mutter mit einem weiten Schwingen in den Rücken schlug. Neska seufzte und schluckte schwer. Sie brauchte all ihre Willenskraft um nicht in Tränen auszubrechen. Die letzten Stunden hatten sie mitgenommen, hatten ihr einen wichtigen Menschen genommen, hatten so vieles verändert. Ihr eigene Tochter jetzt in den Armen zu halten war - überwältigend.

Dann aber realisierte sie, die Kleinigkeit von Ungereimtheit an der Sache.
"Henrietta." hauchte sie, während sie das Mädchen etwas von sich hob um ihr ins Gesicht zu sehen. "Was machst du hier?" fragte sie ihre Tochter und strich ihr dabei durch die lockigen rotblonden Haare, die von ein paar roten Haarspangen gehalten wurden. Henrietta zog daraufhin eine Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und blies die Backen zu einem Schmollen auf. Kathleen kannte ihre Tochter gut genug um zu wissen, dass sie sich wieder mit dem Kindermädchen oder der Lehrerin angelegt hatte. Für sie war längst alles klar, als ihre Tochter endlich genug Luft geholt hatte für die kleine Triade. "Frau Gelia hat wieder..." also das Kindermädchen.
Kathleen war informiert.
"Du kannst von Glück sagen, das ich noch in der Botschaft war.", machte sich Sean bemerkbar, "Boss." Neska blickte ihn an ihrer Tochter vorbei an und nickte ihm dann erst zu.
"Wie?" fragte sie einfach nur, dass Protestklopfen auf ihrer Schulter ignorierend das von der kleine Hand kam, die zum Ausdruck brachte das man doch gefälligst der Stimme zuhören sollte, zu der die Hand gehört.
"Es scheint, als hätte Prinzessin, beschlossen das Sie das Kindermädchen doof findet. Ist auf die Straße gegangen, hat sich ein Shuttle zur Botschaft der Allianz bestellt." er holte kurz Luft um seine Aussage mit einem weiten Armschwingen zu unter malen. "Stellte sich dort dann an den Empfang. Wobei sie an der Warteschlange einfach vorbei spaziert ist - sehr zur Freude der Wartenden, und der Erheiterung der Mitarbeiter. Um dort dann erst mal das Shuttle zahlen zu lassen, nachdem sie mit geteilt hat, ihre Mutter würde hier arbeiten. Man hat sie zu mir gebracht und sie hat darauf bestanden das sie nicht mehr zurück gehen würde. Sonder sie wolle zu dir." "Genau!" kam von der Seite auf Kathleens Arm. Daraufhin blickte sie ihre Tochter an und schüttelte leicht den Kopf - signalisierte ihrer Tochter das sich gerade zwei Erwachsene unterhielten. Sie würde gleich reden können.
"Sie hat sich davon nicht abbringen lassen. Die kleine Kröte hat mich erpresst. Sie meinte, wenn ich Sie zurück bringe und nicht mitnehme, dann läuft Sie wieder weg und dann wäre das meine Schuld." Neska starrte ihre Tochter an, die nun plötzlich das eine Schlappohr ihres Hasen viel interessanter fand und damit zwischen ihren kleinen Fingern spielte. Kathleen hob eine Augenbraue und schüttelte leicht den Kopf. Sah dann aber wieder zu Sean.

Er zog eine Rechnung aus seiner Hosentasche. "Ich bekomme von dir 25 Credits für das Shuttle und einen Appletini dafür das ich deine Tochter während des Fluges bespaßt habe."
"Sollst du haben. Danke." seufzte sie und schüttelte immer noch ungläubig den Kopf. "Und wir zwei, junge Dame, reden da nachher darüber." "Hm?" Henrietta blickte vollkommen unschuldig, mit den größten Kulleraugen der Welt auf und kniff dann ihr rechtes Auge zu. Betrachtete ihre Mutter mit dem anderen, dunkelgrünen, Auge. Grinste dann breit, als hätte sie nichts verbrochen. Der reinste Engel.
"Ja du, junge Dame."
"Nöööö?!"
Neska seufzte und balancierte Henrietta neu auf ihrem Arm aus. "Du machst mich noch wahnsinnig Kind." Als Antwort kam nur ein Kichern. Sie schüttelte wieder leicht den Kopf, wobei es mehr ein resigniertes und doch amüsiertes Schütteln war. Sie konnte ihr nicht richtig böse sein. Noch nicht. Sie wandte sich an Sean.

"Kannst du in die Station? Ich brauche deine Händchen dort." "Sicher. Sofort?" "Sonst hätte ich nicht gefragt." Er seufzte theatralisch und legte die Hand mit dem Rücken an die Stirn. Ein Ausdruck des 'Welt vergehen in Schmerz.' "Gut. Aber was ist mit meinem Gepäck?" Just in diesem Moment, schoben zwei Marines, mit einem unglaublich angesäuerten Gesicht, zwei riesige, alte englische Lederkoffer aus dem Schiff. Sie waren offensichtlich nicht begeistert davon Kofferboys zu sein. Ebenso wenig der dritte, der auf einer kleinen Hubplattform, einen gewaltigen, schweren, düsteren Ledersessel transportierte. Der Graf Dracula der Ledersessel. Die Fessel - wie Kathleen ihn zu nennen pflegte. "Das Ding lässt du dir am besten gleich in die Station bringen." witzelte sie.
"Nenn meinen Liebling nicht 'Ding', Boss."
"Gepäck zur Botschaft. Die sollen dir eine Wohnung besorgen in den Blöcken neben der Botschaft. Ich brauch dich in Greif-Reichweite." "Oh La La." "Geh zu Angela. Lass dich ins Bild setzen und mach dich an die Arbeit, bei dem was dir am sinnvollsten erscheint."
"Jetzt?"
"Jetzt."
"Appletini?"
Kathleen starrte ihn an. Ihr Blick hätte ihn fast ausgepeitscht. Vollkommen untypisch für Sean, wurde er ruhig und ernsthaft. Er hob eine Augenbraue und schien einen Moment zu überlegen. Musterte seine Chefin, und versuchte abzuschätzen ob es tatsächlich so ernst war, wie es wirkte. "Okay. Ich mach mich auf den Weg." er winkte die Marines zu sich und sah Kathleen dann noch mal an. "Und du Boss?"
"Ich muss mich hier noch um was kümmern. Später." sagte sie und machte sich mit ihrer Tochter auf dem Arm auf den Weg zurück zur Midway. Henrietta hatte ihren Kopf auf die Schulter von Neska gelegt, und säuselte leise schlummernd vor sich hin. Der Hasen wippte ihr immer wieder im Rücken gegen die Schulterblätter, aber das störte sie nicht. Es war schön die Kleine bei sich zu haben. Auch wenn es ihre Planung nicht hergab, sich auch noch um ihr Mädchen zu kümmern. Sie hinten und vorne keine Zeit hatte.
Während sie zurück zu der Andockbucht der Midway schlenderte, verschränkte sie die Hände vor dem Bauch um das Gewicht von Henrietta besser auf beide Arme zu verteilen. Betrachtete ihre Tochter, die in zwschen wieder fest schlief. Lächelte. Küsste den Scheitel des Mädchens und inhalierte den Geruch ihrer Haare.
Neska konnte sich noch gut an den Duft von Henrietta als Baby erinnern. Es war dieser weiche, unschuldige Geruch der allen Babies eigen war. Und der sich mit der Zeit und mit dem Alter langsam veränderte. Im Moment war noch ein wenig davon erhalten. Aber Kathleen wusste das es nicht mehr lange halten würde. Die Umwelt in der sie sich bewegten würde ihn früher oder später endgültig auslöschen und ihn ersetzten mit dem neuen, eigenen Körpergeruch und dem Geruch von Parfüms. Sie bedauerte es sehr.

So wie sie jeden Moment bedauerte den sie nicht mit ihrer Tochter verbringen konnte. Oft war ihr das nicht klar, aber die letzten Stunden hatten ihr einiges wieder klar in Erinnerung gerufen. Henrietta war einzigartig. So wie es diese Rebekka gewesen war.

John Weber
06.10.2010, 20:28
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Nachdem John seine kurze Ansprache beendet hatte, herrschte einen Augenblick lang Stille. Der C-Sec Beamte schien sich allmählich wieder zu beruhigen, da er keine weiteren Forderungen oder Ansprüche kundtat. Sarah Farnsworth schien die Gelegenheit nutzen zu wollen um endlich einen Schlussstrich unter diese Diskussion zu setzten. Sie wählte eine sehr diplomatische Auslegung der Geschehnisse, die Richter zugute kam erinnerte ihn aber auch an die Spielregeln.

„Das wäre dann alles.“, beendete der Captain der Midway ihre Unterhaltung mit Richter, bevor sie sich an Weber wandte. „Lieutenant, begleiten Sie mich zum Allianz-Kommando?“ Der Ton überraschte John etwas, denn Sarah Farnsworths Frage klang in keiner Weise rhetorisch, so wie es Vorgesetzte oft zu tun pflegten. Sowohl diese Frage, als auch Sarahs Verhalten gegenüber Richter, weckten Johns Neugier und er begann der Zusammenarbeit mit Diazs Nachfolgerin etwas positiver entgegen zu sehen. "Gerne Ma´m" beantwortete der Agent die Frage mit einem leichten Kopfnicken und gerade als er sich von Richter verabschieden wollte, stellte dieser noch eine letzte Frage: „Bevor Sie sich in irgendeine Besprechung retten, würde ich von Ihnen, Second Lieutenant Weber, gerne wissen, wie Sie denn überhaupt in Besitz des Geth-Artefakts gekommen sind. Natürlich nur, wenn es die Geheimhaltung erlaubt, versteht sich." John bedachte den Agenten kurz mit einem forschenden Blick und antwortete dann mit einem ehrlich klingenden, entschuldigenden Unterton: "Im Moment kann ich ihnen nur sagen, dass wir das Artefakt den Geth nicht direkt abgenommen haben... Alles weitere ist, zumindest im Moment noch vertraulich, Mister Richter." Da sich das Verhalten des C-Sec Beamten anscheinend wieder normalisiert hatte, fiel es John nicht schwer freundlich zu bleiben, vor allem da Richter auch keine Anstalten machte neue Schwierigkeiten zu verursachen. "Wenn sie uns jetzt Entschuldigen, wir müssen zu einer Besprechung..." verabschiedete sich John und schickte sich an mit dem Captain der Midway in Richtung der Ausgänge aufzubrechen.

Konrad_Richter
06.10.2010, 22:21
Eine ähnliche Antwort, wie die von Weber, hatte Konrad erwartet. Es war diese typische Geheimdiensttaktik: gerade so viel Brocken hinschmeißen, damit der neugierige Köter die Schnauze hält, aber gerade so wenig, dass man im Nachhinein alles zu seinen Gunsten hindrehen könnte. Der Polizist nickte schließlich, um dem Agenten zu bedeuten, er habe verstanden und als dieser sich dann wegen der Besprechung entschuldigte, ließ Konrad die zwei Allianzsoldaten wissen, dass sie entlassen waren, indem er mit der Hand in Richtung des Ausgangs deutete.
„Natürlich, ich wünsche Ihnen viel Erfolg.“ Nicht, dass er sich damit für sein Verhalten, was in seinen Augen noch immer richtig war, entschuldigen wollte, aber trotz allem gebot es sich doch noch, diesen Leuten Respekt zu erweisen. Trotz alledem warf er Amanda einen misstrauischen Blick zu. Weber wollte sie absichtlich von dem Polizisten fernhalten, Konrad war schließlich nicht komplett dumm, das Gespräch mit der Soldatin und die gerade zum rechten Zeitpunkt eintreffende Nachricht für bloße Zufälle zu halten. Vielleicht würde er sich später mit Miss Phoenix noch einmal unterhalten, wenn sie ungestört waren und kein Allianzler ihm dazwischenfunken könnte.

Gerade als sich Konrad wieder der weiteren Recherche bezüglich T’Lomi widmen wollte, er hatte den Blick schon auf den Bildschirm gerichtet, konnte jedoch in der Bewegung Kathleen ausmachen, mit einem kleinen Kind auf dem Arm. Absolut richtig gelesen: mit einem Kind auf dem Arm.
Konrads rechte Augenbraue wanderte langsam nach oben in Richtung seines Haaransatzes, während sein Blick an der rothaarigen Geheimagentin kleben blieb und sie dabei beobachtete, wie sie an der Absperrung entlangmarschierte, wobei der überdimensionale Plüschhase des Mädchens auf und ab wippte. Ob das ihre Tochter war? Nein, dass dieser Nikotinstumpen auf zwei Beinen auch nur im Ansatz etwas wie eine Tochter in die Welt setzen konnte, das entzog sich Konrads Vorstellungskraft. Je näher der Geheimdienst-Captain der Einlasskontrolle zur Bucht der Midway kam, umso mehr Aufmerksamkeit bekam Mutter und Tochter, zumindest vermutete Konrad, dass es die Tochter war, diese Haarfarbe passte einfach zu gut, von dem Polizisten. Das kleine Mädchen schien auf der Schulter der Mutter eingeschlafen zu sein, doch beim Eingang zur Andockbucht, in der gerade wohl das topmodernste Schiff, neben der Normandy, der Allianz angedockt war, wo Miss Benedict stehenblieb, wachte das kleine Mädchen wieder auf, um sich gleich darauf schlaftrunken die Augen zu reiben. Neugierig suchte sie die sich veränderte Umgebung ab und als der Blick der kleinen Miss Benedict bei Konrad hängen blieb, da zauberte sich ein kleines Schmunzeln auf sein Gesicht und er winkte ihr leicht angedeutet zu, was der Kleinen ebenfalls ein Lächeln entlockte. Konrad hatte eigentlich nicht viel mit Kindern zu tun, aber das war das schönste Kinderlächeln, das er seit langem gesehen hatte. Die Zahnlücke des Mädchens konnte er sogar von seinem Schreibtisch aus sehen und spätestens da brach sein anfängliches Schmunzeln um in ein ausgewachsenes Grinsen, das sich über sein gesamtes Gesicht erstreckte. Schüchtern, vielleicht auch um sich deshalb zu verstecken, drehte sich die Kleine schließlich weg von Konrad und vergrub ihr Gesicht im Hals der Mutter, weshalb Konrad dann lächelnd und mit dem Kopf schüttelnd wieder auf sein Terminal sah.

Miss Benedict hat also ein Kind… was kommt als nächstes, kroganische Liebesgedichte?

Sarah Cathryn Farnsworth
06.10.2010, 22:59
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Nachdem die Unterhaltung mit Richter endgültig abgeschlossen war und sie sich bei dem Officer verabschiedet hatte und anschließend noch Lieutenant Weber zugestimmt hatte, sie zu begleiten, konnte Sarah auch Kathy ausmachen. Fast hätte sie ihre Freundin auf die Entfernung nicht erkannt, denn das Kind, welches sie am Arm trug, war eine absolute Überraschung. Doch Sarah zog keine voreiligen Schlüsse, ob das Kathys Kind war - was sie sich nicht wirklich vorstellen konnte - oder wem das Kind sonst gehören konnte. Sie würde es noch früh genug erfahren. Vorerst hatte sie Lieutenant Weber, ihren zukünftigen XO, einen Moment für sich.

„Haben Sie schon öfters Erfahrung mit Dienst auf Raumschiffen machen können, Lieutenant?“, fragte Sarah ihn ganz unbeschwert, während sie auf Kathy zuging. Zwar kannte sie seine Dienstakte, aber inwiefern diese vom Geheimdienst korrekt angegeben wurde, konnte sie nicht sagen. Außerdem waren in einem lockeren Gespräch weitaus mehr Informationen herauszuholen. Bisher machte Weber durch seine Dienstakte und seinem Auftreten bei Richter auf sie einen kompetenten Eindruck und Sarah hoffte, dass dies auch im Bezug auf Schiffsführung zutraf.

John Weber
07.10.2010, 18:42
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Als John und der Captain der Midway sich von Richters Schreibtisch entfernten, glaubte der Agent die Blicke der wenigen, noch auf dem Landungssteg verbliebenen Crewmitglieder, auf sich zu spüren. Zweifellos hatten sie alle den Ausgang des Machtkampfes zwischen Allianz und C-Sec abgewartet und nun da es nichts mehr zu sehen gab, zogen auch die letzten Nachzügler in Richtung des Allianzkommandos ab. Eher Beiläufig suchte John den Landungssteg nach Kathleen Benedict ab und fragte sich ob die Führungsoffizierin seinen doch sehr improvisierten Auftritt beobachtet hatte. Wie er erwartet hatte war Kathleen noch da nur hatte sie jetzt ein kleines Mädchen auf dem Arm.

Dem Agenten blieb keine Zeit sich den Kopf darüber zu zerbrechen wie das Kind in einen Sicherheitsbereich der Allianz gekommen war, denn Sarah Farnsworth, welche ihre Schritte nun in Richtung der Führungsoffizierin des Nachrichtendienstes lenkte, erkundigte sich unvermittelt ob John bereits Erfahrung auf Raumschiffen der Allianz gesammelt hatte. "Ja, ein wenig..." antwortete John mit einem leichten Schulterzucken: "Ich war von 72 bis 80 auf der SSV Waterloo. Danach war ich war ich bis zum Geth-Angriff überwiegend auf der Citadel. Ich gehörte zu einer Einheit die sich auf Kleingruppentaktiken spezialisiert hatte. Danach war ich nur noch einmal länger auf einem Schiff, der SSV Osaka. Der Kreuzer wurde damals als Schulschiff verwendet und ich habe für drei Monate Biotiker für den Sicherheitsdienst auf Kriegsschiffen ausgebildet... Nach meinem Beitritt zum Geheimdienst war ich zwar auch auf Allianz-Schiffen, aber die Midway war das erste Schiff in deren Register ich wieder als 'Crewmitglied' angeführt worden bin." Kurz stahl sich ein wehmütiges Lächeln auf die Gesichtszüge des Agenten, als er an seine Einsätze mit seinen früheren Partnern dachte. Einige von ihnen waren nicht mehr am Leben und von einem Großteil der Anderen hatte er längere Zeit nichts gehört. Das ist einer der Nachteile wenn man als Außenagent arbeitet... man kann kaum seine privaten Kontakte pflegen... Nach den Monaten der Halbschattenarbeit tat es irgendwie gut sich nicht dauernd verstellen zu müssen. Natürlich war da ständig die Stimme in Johns Hinterkopf die ihn ermahnte aufzupassen was er sagte, aber im Moment sprach er ja lediglich über Dinge die seine Vorgesetzte jederzeit entweder in seiner Personalakte abrufen, oder mit ein bisschen Recherche herausfinden konnte. Außerdem kann es ja nicht schaden wenn man seinen neuen Captain etwas kennen lernt...

Sarah Cathryn Farnsworth
10.10.2010, 18:49
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Sarah war erleichtert, als Weber ihr erzählte, dass er bereits mehrere Jahre auf Raumschiffen gedient hatte. Egal welchen Posten man auf Raumschiffen hat, aufgrund des wenigen Personals bekommt man immer auch etwas von der Schiffsführung mit. Sie überlegte kurz, ob sie Kathy darum bitten sollte, mehr über Weber herauszufinden, entschied sich jedoch dagegen. Sollte jemand von ihrer Bitte erfahren, würde das nur Misstrauen säen.
„Es freut mich, Sie dabei zu haben, Lieutenant.“, entgegnete Sarah ihm. Ob er auch von der Crew als XO akzeptiert werden würde, konnte sie natürlich noch nicht sagen, aber bisher machte es nicht den Anschein, als spräche etwas entgegen.

Mittlerweile waren sie auch bei Kathy und dem oder ihrem Kind, sowie dem dazugehörigen großen Plüschhasen angelangt.
„Hallo!“, grüßte Sarah die beiden und fuhr dem Mädchen, welches aber scheinbar schlief, kurz durch die Haare und lächelte. „Wer bist denn du?“, fragte sie, wobei sie die Frage mehr an Kathy richtete. Sarah hatte zwar nicht daran gedacht, selbst eine Familie zu gründen - zumindest nicht in absehbarer Zeit - aber sie mochte Kinder. Doch jetzt brannte sie darauf zu erfahren, in welchen Bezug dieses Mädchen zu Kathleen stand.

Kathleen Benedict
11.10.2010, 22:17
Kathleen erreichte die Einlasskontrolle, nickte wie selbstverständlich dem Mann der C-Sec zu ignorierte den Soldaten der Allianz und trat zwischen beiden durch. Sie schienen beide vollkommen perplex und überrascht von der Tatsache das sie mit einem Kind wieder hinein marschierte.
Der C-Sec Beamte schien sich fast gefangen zu haben, bis sein Blick auf den Plüschhasen fiel. Dann war's vorbei mit seiner Energie die Frau zu stoppen. Der Mann von der Allianz war da schon penetranter. Er setzte Kathleen und Henrietta nach und versuchte sich vor Kathleen zu stellen, die ihn mit einem Seitschritt zwang neben ihr her zu gehen.

"Machen Sie sich keinen Kopf Corporal, die Dame ist im Dienst."
"Bitte?"
"Wussten Sie nicht das der Geheimdienst neue Agenten rekrutiert - und zwar aus allen Bereichen? Kindergärten sind die neusten Arbeitsgebiete."
"Bitte?"
"Kindergärten. Dort gibt es die wichtigsten Informationen. Kinder werden vollkommen unterschätzt."
"Bitte?"
"Kinder. Die hören alles was ihre Eltern sagen. Und wir müssen auf die Geheimnisse der hohen Allianzleute achten und somit auf ihre Kinder."
"Bitte?"
Kathleen seufzte und blieb stehen. Sah den Mann an und schüttelte Mitleidig den Kopf.
"Sie ist nur ein Kind, Himmelarsch."

Dann ging sie davon, ließ den Mann verwirrt zurück und hielt auf Sarah. Sie schmunzelte ob er Blicke. Die sie durch aus fühlte. Und im Gegensatz zu sonst, zog sie Henrietta auch nicht unter den Händen von Sarah weg. Sie vertraute der Freundin soweit.
Kathleen wusste das Henrietta ein Sicherheitsrisiko sein konnte - vermutlich sogar war. Und jetzt hier in der Öffentlichkeit bei sich zu haben, das de facto Eingeständnis, das Sie ihre Tochter war, konnte eine Menge Schwierigkeiten machen. Neska wusste das. Aber sie ging das Risiko auch nicht bewusst ein - sie hatte immer gewusst das der Tag kommen würde, an dem sich Henrietta darüber hinwegsetzen würde versteckt zu werden. Er war früher da als gedacht. Aber das war Kathleen im Moment egal. Dafür gab es dann Sicherheitsleute, die sich darum kümmern würden. Sie würde Tim fragen müssen, ob er jemand hatte. Doch ganz am Ende würde sie sich darum selber kümmern müssen.

Henrietta war ihre Tochter, und das hieß das sie nicht einfach war. Kathleen lächelte und rückte die Kleine auf ihrem Arm etwas zu recht, was darin resultierte das der Hase dem schlafenden Händchen entkam und zu Boden fiel. Neska blickte über ihre Schulter und sah zu dem Hasen.
"Prima. John, könnten Sie? Bitte?"
Sie lächelte lieb und nickte dann in Richtung des Hasen. Dann sah sie Sarah an.
"Die schlafende Schönheit ist Henrietta."

John Weber
12.10.2010, 23:32
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Sarah Farnsworth schien mit Johns Antwort zufrieden zu sein. Vermutlich wollte sie einfach nur sicher gehen, dass ihr Verbindungsmann zum Geheimdienst auch mit den Abläufen auf einem Kriegsschiff vertraut war. Es war klar, dass der Geheimdienst über John Einfluss auf den weiteren Verlauf der Mission nehmen wollte und das Farnsworth das Bindeglied dieses Faktors überprüfen wollte sprach für sie.

Mittlerweile hatten die beiden Offiziere Kathleen Benedict in deren Armen ein junges Mädchen, welches einen Plüschhasen umklammert hielt, schlief. Der neue Captain der Midway schien von dem Mädchen sehr angetan zu sein. Auch die Führungsoffizierin des Geheimdienstes schien plötzlich eine völlig andere Ausstrahlung zu haben. Schon seltsam welchen Effekt Kinder auf uns haben... ging es John durch den Kopf der selbst keine Kinder hatte. In seiner kurzen Ehe war dieses Thema zwar zur Sprache gekommen, aber die Beziehung war zu plötzlich in die Brüche gegangen. Nachdenklich musterte der Agent das kleine Mädchen und meinte eine gewisse Ähnlichkeit mit Kathleen Benedict zu entdecken. Diese wandte sich plötzlich zu ihm um:"Prima. John, könnten Sie? Bitte?" Etwas verwirrt folgte John dem Blick seines Gegenübers und erkannte, dass dem schlafenden Mädchen der Plüschhase entglitten war. "Natürlich..." murmelte John mit einem schwachen Lächeln und bückte sich nach dem Hasen.

Dabei verrutschte ihm seine Tasche, in der er sein Gepäck hatte und nachdem er sie wieder zurecht gerückt hatte stand der Agent etwas unschlüssig mit dem Plüschtier in der Hand da. Der schlafenden Henrietta konnte er den Hasen nicht geben und Kathleen hielt das Mädchen im Augenblick mit beiden Händen. Da ihm niemand den Plüschhasen abnehmen wollte würde John ihn wohl verwahren müssen, solange bis Mutter oder Tochter ihn wieder einfordern würden.

Sarah Cathryn Farnsworth
14.10.2010, 12:58
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Kathy stellte das Mädchen als Henrietta vor und bat Weber den Hasen, der soeben aus den Fingern des schlafenden Mädchens gerutscht war, aufzuheben. Dabei bemerkte Sarah die Änderung, die ihre Freundin in den letzten Minuten durchlaufen hatte. Ihre Ausstrahlung, die Sarah dienstlich und privat kannte, wechselte von der selbstbewussten Frau zu der einer fürsorglichen Mutter. Sie konnte nicht genau sagen, woran sie das ausmachte, aber der Gesamteindruck war nun eindeutig. Henrietta war Kathys Tochter.
Tausend Fragen gingen durch Sarahs Kopf. Wie alt war Henrietta, wer war der Vater, warum hatte sie nie etwas erzählt und noch viel mehr. Alles was eine Freundin eben so wissen wollte. Doch Sarah verkniff sich die Fragen im Beisein von Lieutenant Weber, da sie nicht wusste, inwiefern Kathy die Antworten in die weite Welt hinausposaunen wollte. So wie Sarah ihre Freundin kannte, vermutlich gar nicht.

„Wir müssen jetzt leider zum Meeting.“, meinte Sarah etwas wehmütig. Sie hätte gern noch einige Zeit mit Kathleen verbracht, doch es war jetzt nicht möglich. „Kommst du noch mit zum Kommando?“

Kathleen Benedict
14.10.2010, 22:36
Neska musterte John eine Weile und überlegte ihn den Hasen bis zum Kommando tragen zu lassen. Sie hob eine Augenbraue und ließ ihn deutlich wissen das sie mit dem Gedanken zum Spaß ein wenig spielte. Verlagerte dann aber Henriettas Gewicht auf ihren linken Arm, streckte ihren Rechten dann aus und bot John die freie Hand an, damit er ihr den Hasen geben konnte.
Sie fasste ihn an den Ohren und, verschränkte dann wieder ihre Hände unter ihrer Tochter. Ging dabei auf eine beeindruckend Weise sehr behutsam mit ihr um, keine ruckartige Bewegung, keine Überflüssigen Anstrengungen, so dass das Mädchen ruhig weiter schlafen konnte. Kathleen beobachte sie einen Moment und küsste dann, wieder ihrem Bedürfnis den Scheitel der Kleine. Was soll's. Sollten sie es doch wissen. Henrietta war ihr größter Erfolg. Auch wenn sie so lange ein Geheimnis war.

Eines Tages, das war ja klar gewesen, hätte sie es nicht mehr verbergen können. Wieso nicht also jetzt. Wenn sie den Rang hier behielt, waren ihre wilden Tage sowieso rum. Dann konnte sie auch genau so gut ihre Rolle als Mutter wirklich wahrnehmen. Die kleine Princessa würde sich freuen.
"Danke, John."
Dann sah sie Sarah an. Lächelte leicht und neigte den Kopf, fast als würde sie sich entschuldigen. Das hatte Seltenheitswert, vermutlich hatte Sarah noch nie gesehen das sich Neska entschuldigte - die Wahrscheinlichkeit war zumindest sehr hoch, auch wenn Kathleen es nicht mehr sicher wusste. Weber konnte sich glücklich schätzen.

'"Entschuldigen Sie sich nie, Kathleen. Das ist ein Zeichen von Schwäche."'
Eine der vielen Regeln die Henry ihr beigebracht hatte. Sie fragte sich was er wohl im Moment tuen mochte. Der alte Mann, war ein seltsamer Kautz und einer der Besten des Geheimdienstes. Er hatte es nie zu einer leitenden Position gebracht. Aber er war wichtiger als viele der leitenden Köpfe und sicherlich auch fähiger. Sie war für seine Hilfe, seine Seniorität, die ihr als seine Schülerin zu gute kam, immer dankbar gewesen. Große Teile ihres Wissens und ihres Könnens, leiteten sich direkt von Henry ab. Was er wohl zu Henrietta sagen würde.
Ihr Blick blieb bei Sarah und mit einem leisen Lächeln, sagte sie es. Es fühlte sich merkwürdig befreiend an.

"Meine Tochter." sie fühlte ihren eigenen Stolz und fühlte ihre Pokerface daran zerbrechen. Es war ihr nicht Möglich zu verbergen wie Glücklich sie darüber war.
"Ich würde euch noch begleiten, zum einen will ich von dem offen Platz runter und zum anderen, muss ich eh warten bis mein Wagen kommt." sie nickte leicht vom Dock weg, blieb dabei aber freundlich und ungenau was sie genau meinte. Sie hatte auch wieder mit einem Schlag ihr Pokerface auf. Keine echte Information war mehr zu gewinnen.
"Wir haben ja auch noch einiges zu besprechen."

--> Allianzkommando

John Weber
15.10.2010, 22:48
Die Citadel: Allianzandockbuchten


Johns leichte Ratlosigkeit darüber, was er nun mit dem Plüschhasen der kleinen Henrietta machen sollte blieb nicht unbemerkt. Kathleens blickte den Agenten mit hochgezogener Augenbraue eine Weile amüsiert an und John fragte sich ob der Anblick eines ehemaligen Marines auf Landgang, der einen großen Plüschhasen trug, wirklich so erheiternd war. Naja, wäre zumindest ein seltener Anblick wenn ich mit dem Hasen den Beiden durch die Citadel hinterherlaufe… noch ein paar übergroße Einkaufstüten und das Bild wäre perfekt... Noch während John sich dieses zugegebener Maßen interessante Bild vorstellte verlagerte Kathleen behutsam das Gewicht ihrer schlafenden Tochter und streckte ihren rechten Arm nach dem Hasen aus.
Nachdem John der Führungsoffizierin den Hasen übergeben hatte fasste sie Henrietta wieder mit beiden Händen und schien für einen kurzen Augenblick in eine andere Welt abzugleiten, in der es nur Mutter und Tochter gab. John war angesichts dieses Familienglücks fast ein wenig neidisch, ließ sich aber nichts anmerkten und als sich Kathleen bei ihm bedankte erwiderte er diese Geste mit einem freundlichen Nicken.

Als Sarah bemerkte, dass es langsam Zeit wurde in Richtung des Allianzkommandos aufzubrechen und als sie sich erkundigte ob Kathleen mitkommen, wollte schien diese innerlich wieder auf Arbeitsmodus umzuschalten und nahm das Angebot mit dem Hinweis an, dass sie die Andockbuchten gerne verlassen wollte. John ließ den beiden Damen den Vortritt und gemeinsam schickte sich die Gruppe an den Landesteg auf dem die Midway lag zu verlassen. Als sein neuer Captain das Meeting erwähnt hatte kehrten auch Johns Gedanken wieder zu den beruflichen Problemen zurück. Die mit ziemlicher Sicherheit anstehenden weiteren Personalwechsel auf der Midway waren da noch seine geringste Sorge. Er hatte die Tatsache, dass er nun direkt Helen Vance unterstellt war noch immer nicht ganz verdaut und dann war da noch das vermeidliche Schwesterschiff der Sovereign. John hoffte, dass sich Belikov und Vance auf eine Vorgehensweise einigen würden, denn jede Meinungsverschiedenheit zwischen Militär und dem Geheimdienst würde die vermutlich ohnehin schon sehr riskante Mission der Midway nur noch komplizierter machen. Das wird ein langer Tag... Aber jetzt werden wir erst einmal sehen wie viel von der alten Crew noch ausgewechselt werden und ob die 'Neuen' einen einigermaßen kompetenten Eindruck machen...

Die Citadel: Das Allianzkommando ----->

Sarah Cathryn Farnsworth
16.10.2010, 15:17
Die Citadel: Allianzandockbuchten

Kathy meinte, dass sie auch mitkommen würde, also gingen sie zu dritt, respektive zu viert zum Allianzkommando. Da sie dazu den Allianz-Bereich auf der Citadel gar nicht erst verlassen mussten, gab es auch kein Ausweis-Hickhack mehr, sondern sie konnten den Weg unbehelligt zurücklegen.
‚Henrietta ist also wirklich Kathleens Tochter… Wie alt sie wohl ist? Sechs?’ Sarah musste sich wirklich zusammenreißen, um Kathy nicht auf der Stelle auszufragen. Doch mit jedem Schritt, mit dem sie sich dem Allianz-Kommando näherten, konzentrierte sie sich mehr darauf, was sie der Crew mitteilen musste und überlegte, wie die Personalrochade aufgenommen werden würde. Den bisherigen Eindruck nach zu schließen, dürfte es aber zu keinen Problemen kommen.

Nachdem sie das Gebäude betreten hatten, sprach Sarah die beiden Offiziere an. „Ich muss noch schnell etwas holen gehen. Lieutenant“, meinte sie dann nur zu Weber, „am besten, Sie suchen sich einen Platz in den ersten Reihen aus.“ Sie warf ihm noch ein vieldeutiges Lächeln zu und machte sich dann auf den Weg zur Materialausgabe. Mit schnellen Schritten folgte sie dem Gang, bis sie an der richtigen Tür angekommen war, klopfte an und trat ein. Der für die Bekleidungsausgabe zuständige Mann stand auf und salutierte.

Sarah holte ihren PDA aus der Dienstuniform und zeigte dem Soldaten eine Liste darauf. „Ich bräuchte bitte folgende Abzeichen und Auszeichnungen.“
„Kommt sofort.“ Der Mann ging ins Magazin und kam nach einer guten Minute wieder. Vermutlich war schon alles vorbereitet gewesen. Sarah unterschrieb das Übernahmeprotokoll, steckte die beiden Schatullen ein und verabschiedete sich. Genauso schnell wie zuvor ging sie zurück und anschließend zum Besprechungsraum Drei. Vor der Tür atmete sie nochmals tief durch und trat ein.

Die Plätze waren schon gut gefüllt und Sarah ging ohne Umschweife auf das Podium zu. Obwohl sie sich selbst schon um eine Minute verspätete hatte, wartete sie noch, falls noch weitere Personen kamen. Immerhin war der Termin sehr knapp einberufen worden. Sie ließ den Blick schweifen und erkannte einige Gesichter sofort vom gestrigen Abend und von der kürzlichen Ansprache wieder. Das allgemeine Raunen und Gemurmel war zuerst verstummt, aber als Sarah nicht den Anschein machte, dass sie sofort loslegen würde, erklang es wieder.

11:31

Die Citadel: Das Allianzkommando ----->

Konrad_Richter
17.10.2010, 21:27
Das Lächeln verschwand jedoch schnell wieder von Konrads Lippen, je länger er sich in seinen Fall stürzte, umso schneller war wieder der tödliche Ernst da, der seiner Meinung auch um einiges angebrachter wäre, angesichts der Ereignisse des Tages.
Seufzend lehnte sich der Polizist in seinem Stuhl zurück und fuhr über das rasierte Gesicht. Sein Blick wanderte kurz zu Miss Benedict, die mit dem Captain und Weber irgendwohin verschwand. Was hatte er nur getan?

Er stand auf und holte eine weitere Zigarette hervor, die er sich sogleich anzündete, während er gedankenversessen über die weiten Areale der Andocksektion sah. Es verstrich keine Sekunde, in der nicht irgendwo ein Schiff an- oder abdockte, es kehrte niemals Stille ein in das Herz der galaktischen Vielvölkergemeinschaft, das wie ein richtiges Herz den Motor bildete für die Wirtschaft, für das gesellschaftliche Zusammenleben und für die Politik. Alles spielte sich auf der Citadel ab, sämtliche wichtigen Entscheidungen wurden hier gefällt. Und mitten darin: ein Mord, eine tote Frau und ein Polizist, der nicht wusste, wohin mit ihm. Und die verfuckte Citadel kümmert es einen Scheißdreck!
Noch während er langsam den Rauch ausstieß, der mit seinem Nikotin die befreiende Wirkung ausstrahlte, die Konrad gerade brauchte, massierte dieser sich die Schläfen und schloss die Augen. Um ihn herum wirkte alles wie in Zeitraffer, lediglich er selbst schien in einer Art Blase von der erhöhten Geschwindigkeit, mit der hier alles ablief, verschont zu bleiben.
„Hey.“ Die flüsternde Stimme, die mit diesem einfachen Wort, das aber doch mehr ausdrückte als alles andere, was im Moment gesagt werden konnte, in Konrads unscheinbare, unsichtbare Blase eindrang und ihn damit wieder auf die gleiche Zeitschiene führte, ließ ihn die Augen öffnen und er stellte, zwar nicht enttäuscht, aber verzweifelt fest, dass die Welt noch immer dieselbe war und sich nichts verändert hatte. Lisa hatte ihn noch immer zurückgelassen. Rebekka war noch immer tot. Und die fucking Citadel interessierte es noch immer einen Scheißdreck.
Eine Hand fuhr über seinen Rücken und die sanfte Berührung tat Konrad gut, so gut, dass er beinahe den Körper, zu dem die Hand gehörte, fest umschlossen und gedrückt hätte. Doch er tat nichts. Stand unverändert da und zog an seiner Zigarette.
„Ist alles okay bei dir?“, fragte Kyara, der Asari-Sergeant, schließlich und sie bekam ein stummes Nicken als Antwort, „ehrlich?“
„Na klar“, erwiderte er und setzte ein Lächeln auf, dessen maskenhafter, vorgespielter Charakter wohl so manchen Schauspieler anerkennend und vielleicht sogar etwas neidisch die Augenbrauen nach oben ziehen lassen dürfte. Vorausgesetzt er hätte denn welche.
„Gut“, erwiderte sie nun ebenfalls lächelnd, „ich wollte dir nur sagen, dass ich jetzt verschwinde. Die Zentrale hat sich gerade gemeldet, ich soll wieder aufs Revier.“
„Okay.“ Keine Spur von dem Unbehagen, das sich in Konrad breit machte. Er hatte keine Ahnung wieso, aber ihm war gerade extrem unwohl bei dem Gedanken, von seiner besten Freundin allein gelassen zu werden, wobei ihm natürlich vollkommen bewusst war, dass sie nichts dafür konnte. Er machte ihr auch keine Vorwürfe. Als ob er das könnte...
„Okay. Wir… wir sehen uns“, sagte sie und verabschiedete sich mit einem letzten Klopfen auf seinen Rücken. „Äh, Konrad?“, sie drehte sich im Weggehen noch einmal um und ging ein paar Schritte rückwärts, „wir gehen die Tage auch mal wieder ein Bier trinken, ok?“ Er nickte und sie verschwand durch die Eingangskontrolle geradewegs in Richtung Revier, während Konrad mit seiner Zigarette, die sich langsam ihrem Ende näherte, weiterhin auf dem Landesteg stand und, nachdem er Kyara noch ein paar Momente hinterhergesehen hatte, weiter hinaus in die geschäftigen Andockbuchten starrte, die sich vor ihm erstreckten. Und während er den Frachter einer ausgegliederten Allianzfirma dabei beobachtete, wie er gerade an der Citadel andockte, um seine Waren, vermutlich Munition, Thermoclips oder ähnliches, an das lokale Arsenal der Allianz schicken zu können, da entschloss sich Konrad dazu, seinem Fall auf seine ganz persönliche Art weiterzuhelfen. Eine Recherche am Terminal reichte wohl nicht mehr aus, er musste sich einen besseren Überblick verschaffen…

Bevor er jedoch die Idee weiter verfolgen konnte, riss ihn eine männliche Stimme aus den Gedanken. Sie klang menschlich.
„Sir?“
Er drehte sich um und erblickte einen Mann, dezent gekleidet in einen Designeranzug, schwarz. Musste wohl von diesem schrecklich teuren Asaridesigner sein. Auch die feinsäuberlich gestriegelten Lederschuhe, deren tadelloses Aussehen für die Qualität sprach, waren sicherlich keine Noname-Produkte, sondern Ausstattung allererster Sahne.
„Kann ich ihnen helfen?“, fragte Konrad und auf das Gesicht des anderen zauberte sich ein zufriedenes Lächeln.
„In der Tat, das können Sie. Sie arbeiten doch im Moment an einem Fall, der sich mit dem Schmuggel von Geth-Artefakten beschäftigt, richtig?“
„Könnte ich bitte Ihren Ausweis sehen, Sir?“
„Selbstverständlich“, antwortete der Mann und öffnete die zwei Knöpfe, die sein tiefschwarzes Sakko zusammenhielten, um dann, vorbei an der ebenso schwarzen Krawatte, die auf einem weißen Hemd ruhte, in die Innentasche zu greifen und ein kleines, ledernes Dienstausweisetui hervorzuholen. Es handelte sich um einen Ermittler der Dienstaufsicht.
„Danke, Sir. Es ist korrekt, dass ich in einem solchen Fall ermittle, aber wieso interessiert das die Dienstaufsicht? Und wieso dürfen Sie überhaupt hier rein?“
„Mister Richter, meine Vorgesetzten-“
„Sergeant“, unterbrach ihn Konrad.
„Wie bitte?“, antwortete dieser etwas verdutzt.
„Sergeant Richter.“
„Natürlich, Sergeant. Meine Vorgesetzten sehen Ihre Ermittlung als Verschwendung von Steuergeldern an und man bat mich, Ihnen nahe zu legen, die Arbeit einzustellen. Vor allem in Anbetracht Ihrer Dienstakte sollten Sie sich dieses Angebot zu Herzen nehmen.“
„Verschwendung von Steuergeldern? Bin ich denn der einzige, der sieht, wie knapp wir davor stehen, dass wir wieder auf Citadel-Boden gegen die Geth kämpfen müssen? Sind Ihre Vorgesetzten wirklich so blind?“
„Sergeant, bitte. Wir alle wissen, was für ein schrecklicher Tag das war, für uns alle, und besonders für Sie. Ich habe den Bericht über Senior Deputy Jab-“
„Lassen Sie Kyle aus dem Spiel“, fauchte Konrad, „Sie haben keine Ahnung, was wir beide durchgemacht haben! Ihre Vorgesetzten und deren Steuergelder können mich mal am Arsch lecken, das können Sie denen so sagen.“
Ein herablassendes, arrogant wirkendes Lächeln erschien wieder auf dem Gesicht des Mannes, der sich jetzt die Sonnenbrille, die die ganze Zeit seine Augen bedeckt hatte, herunter nahm und Konrad direkt mit seinen dunkelblauen Augen, die einen merkwürdigen Kontrast zu den braunen Haaren bildeten, anstarrte.
„Ich befürchte, Sie haben mich nicht ganz verstanden. Wir lassen Ihnen diesbezüglich keine Wahl, Sergeant.“
Konrad blinzelte und legte seinen Kopf etwas schief. Er schnippte die Zigarette davon und ging ein paar Schritte auf den Kerl zu, sodass er nur noch ein paar handbreit von ihm entfernt stand. „Drohen Sie mir?“
„Drohen… das ist so ein negativ besetztes Wort, Sergeant. Wir helfen Ihnen bei Ihrer Entscheidung lediglich etwas auf die Sprünge, das ist alles.“
„Hauen Sie ab“, knurrte der Polizist, doch der Mann blieb stehen, er kam Konrad sogar noch etwas näher.
„Denken Sie daran, mit wem Sie sich anlegen. Denn irgendwann kann es sein, dass plötzlich Unfälle geschehen. Unfälle, die Leute involvieren, die sie schätzen, mögen“, er machte eine bedeutende Pause, „lieben. Wollen Sie das, Sergeant?“
„Verpissen Sie sich oder ich breche Ihnen jeden Knochen einzelnd.“
„Das würden Sie nicht, Sergeant, aber ich muss ohnehin gehen. Behalten Sie meine Worte gut im Gedächtnis, Sie werden beobachtet.“ Damit verzog sich der Mann in Schwarz wieder und ließ den Sergeant alleine an seinem Schreibtisch zurück.

„Bastard“, raunte er und nahm sofort vor seinem Terminal Platz, um die Personaldatenbank der C-Sec nach dem Typen zu durchsuchen. Konrad schwor, dass er einen Besen fressen würde, wenn diese Gestalt wirklich für die Dienstaufsicht arbeiten würde. Mit Salz.
„War ja klar“, raunte er, nachdem kein Suchergebnis nach der Dienstnummer oder dem Namen auf dem Ausweis auftauchte. Ein Klon, ein Fake, wie auch immer man es bezeichnen wollte, der Kerl war auf jeden Fall kein Angestellter der C-Sec gewesen.

Wütend holte Konrad sein Com hervor und wählte schnell die Nummer, von der er wusste, dass das der Kopf hinter der ganzen Sache war. Nach drei Mal Klingeln nahm die andere Person ab.
„Sie sollten Ihre Lakaien neu einkleiden, Ma‘am“, eröffnete er das Gespräch mit Miss Benedict zynisch, „diese Men-in-Black-Nummer ist sowas von ausgelutscht…“

11:31 Uhr

Konrad_Richter
18.10.2010, 23:52
„Konrad. Ich bin überrascht von Ihnen zu hören. Noch dazu wo ich keine Ahnung habe wovon Sie gerade sprechen.“

Ein Grinsen kam auf sein Gesicht, und es war keineswegs ein fröhliches Grinsen, nein, es war vielmehr das Blecken der Zähne, bevor sich der wildgewordene Pitbull schließlich auf seine Beute stürzen sollte.
„Natürlich nicht. Hören Sie, wenn Sie nicht wollen, dass ich in meinem Fall weiter ermittle, dann sagen Sie es mir wenigstens anständig ins Gesicht und verzichten Sie darauf, so einen Lackaffen vorbeizuschicken, der sich dann noch mit einem falschen Ausweis unter meine Augen traut. Sie hatten Glück, dass ich mich hier unter mehreren Dutzend Marines und Polizisten befinde, sonst hätten Sie ihren Mann aus der Intensivstation holen können.“

Konrad schnaubte verächtlich und wechselte die Hand, mit der er das Com hielt, von links auf rechts, wobei er seinen Blick zur Midway lenkte.
„Unterschätzen Sie mich nicht, Miss Benedict. Sollte mich noch einmal einer Ihrer Mitarbeiter einschüchtern wollen, dann werde ich dementsprechend Antworten.“ Hätte Konrad das noch vor einem halben Jahr gesagt, dann hätte er sich unendlich lächerlich gemacht, doch Miss Benedict war schlau genug, die Gefahr, die ein Mann, der nichts zu verlieren hatte, ausstrahlte, zu erkennen, weshalb er sich sicher war, dass seine Drohung nicht wirkungslos blieb.

Konrad_Richter
19.10.2010, 00:35
Geduldig und mit einem typischen „Jaja“-Blick auf dem Gesicht, begleitet von eben jenem Grinsen, das sich auf seinem Gesicht gebildet hatte, lauschte er den Worten von Kathleen, die am anderen Ende der Leitung davon sprach, dass es keiner ihrer Männer war.
Dann kam sie auf Rebekka zu sprechen und er hielt sofort inne. Ließ sich jedoch nichts anmerken, blieb weiterhin stumm, bis sie ihren Satz zu Ende gesprochen hatte. Er wollte gerade zu einer zünftigen Antwort ansetzen, doch Miss Benedict sprach sofort weiter. Und ihre letzten Worte nahmen Konrad schließlich all den Wind aus den Segeln, mit dem er gerade noch orkanartig in die Bennedict’sche Bucht gerast war.
„Ich verspreche Ihnen, es war niemand meiner Leute.“
Konrad erkannte es, wenn Leute ihn anlogen. Er hatte dafür ein Gefühl. Ein Gefühl, das jedes Mal wie der Geigerzähler in Hiroshima ausschlug, wenn ihm einer ins Gesicht log und Halbwahrheiten oder Lügen auftischte. Das Gefühl blieb völlig aus.
Konrad hätte sich eigentlich darüber freuen müssen, aber irgendwie war er eher beunruhigt.

„Seien Sie gewarnt“, brummte er innerlich kochend, „ich bin keine Variable in Ihrem gottverdammten Masterplan und Ihre Spielchen ziehen bei mir nicht. Denken Sie nicht, Sie können mich so manipulieren wie Sie das vielleicht mit ihren Schoßhündchen in der Botschaft hinkriegen.“
„Bene, dann können wir das abhaken, oder?“
Er schnaubte, was Miss Benedict wohl Antwort genug sein musste. Innerlich kamen ihm leise Zweifel auf, denn gewissermaßen hatte sie schon auch Recht. Aber wer sonst hätte hinter all dem Stecken sollen? Der Typ hatte geradezu ‚Geheimdienst, Geheimdienst!‘ geschrien, da war etwas faul…
„Miss Benedict?“, ergänzte er noch in letzter Sekunde, wodurch er die Geheimdienstagentin wohl gerade davon abhielt, aufzulegen, „ich präge mir Ihre Worte gut ein, verlassen Sie sich drauf.“
Erst dann legte er auf und steckte das Com wieder weg. Okay, das war jetzt nicht so gelaufen wie er sich das vorgestellt hatte. Anstatt ihn mit der gleichen herablassenden Art zu behandeln wie es bereits der Mann in Schwarz getan hatte, was ihm wenigstens die Sicherheit gegeben hatte, gegen wen er hier ankämpfte, pflanzte diese rothaarige Geheimdiensthexe nur noch mehr die Saat des Zweifels in den Kopf des Polizisten, der sich nun endgültig wie zwischen den Fronten fühlte und innerlich beschloss, die nächsten Tage mal wieder eine geschmeidige Partie Gravity Rumble zu spielen.

Um sich etwas abzulenken, nahm er an seinem Schreibtisch Platz und durchwühlte weiterhin die Akten, die sich in der Zwischenzeit angesammelt hatten. Zwischenergebnisse was die Midway betraf, Berichte über eine Ballerei, wobei ein ganzer Kiosk in die Luft gejagt wurde, der Autopsiebericht und die ersten Befunde im Fall Tim Albrecht, den Konrad mittlerweile zweifelsfrei mit Rebekka in Verbindung brachte, ebenso wie die erstgenannte Schießerei, Berichte über die Explosionen, die wie eine Feuerspur hinter Rebekkas Rachefeldzug herfauchten und schließlich in der Explosion der Autobombe vor den Botschaften gipfelte. Es passte alles so gut zusammen, jetzt wo er alles vor sich liegen hatte. Und wusste dass Rebekka der Whistleblower ist. Nein. Sie war es...

Konrad vergaß völlig die Zeit, die er, wenn er nicht gerade vor dem Terminal saß, mit Rauchen und gedankenlosen Blicken über die Andockbuchten totschlug. Jedenfalls riss ihn die Ablösung, die ihm Schulterklopfend zu erkennen gab, dass er jetzt nach Hause gehen durfte, aus Gedanken, die den Polizisten die letzten Stunden ungewöhnlich oft heimsuchten. Er hatte über seine Zeit bei der Allianz nachgedacht, über die Akademie, die Dienstzeit, den Einsatz auf Torfan… mit einem Kopfschütteln verjagte er diese Gedanken wieder und verabschiedete sich von den Kollegen vor Ort, um dann nach Hause aufzubrechen.

20:00 Uhr
---> Citadel-Bezirke

Malik Buono
16.11.2010, 21:49
10:03

<<<<<<<< Die Citadel: Das Flux
>>>>>>>> Die Citadel: Allianzandockbucht

Je näher sie der speziell der Allianz zu gesicherten Andockbucht kamen, desto weniger Leute kamen ihnen entgegen, der Großteil waren selbstverständlich Menschen. Einige hetzten, schleppten Malik wage bekanntes Material durch die Gegend, hier und da sah man auch einen Offizier gemessenen Schritts vorbeigehen, die meisten grüßten höflich, obwohl sie ihm in seinem Arbeitskittel manchmal neugierige, manchmal besorgte, häufig aber auch gar keine Blicke schenkten.
Auf Grund ihrer strategischen Bedeutung waren, die Andockbuchten recht schnell repariert, doch hier und da fiel ihm eine Stelle auf, die noch nicht von den Keepern nachbearbeitet wurde. Als er Galen darauf hinwies, meinte dieser noch keinen dieser so genannten Keepern gesehen zu haben, zumindest nicht real. Er habe bisher nur Gerüchte darüber gehört die Keeper, wären die Erbauer der Citadel, oder noch verrückter: sie wären für den Gethangriff verantwortlich gewesen.
Da weder er noch Malik selbst zu dieser Zeit auf der Citadel waren, entspann sich eine rege Diskussion über den Ablauf des Angriffs, das gigantische Gethschiff , die Hintergründe und zuletzt auch über die Rolle der C-Sec während des Citadel-Blitzes.

Auf diese Art in ihr Gespräch vertieft, bemerkten sie den C-Sec-Officer, erst als fast in ihn hineinliefen und dieser sich vernehmlich räusperte.
„Ihre kritische Haltung zu meinem Arbeitgeber bin ich noch bereit zu tolerieren, keinesfalls aber den Eintritt in diese Andockbucht. Höchste Sicherheitsstufe, tut mir Leid meine Herren.“, das Gesicht des Turianers vorzog sich zu etwas, das nach den Maßstäben des Afrikaners, wohl am ehesten mit einem überlegenen Grinsen zu deuten war.
„Da bin ich aber froh, dass ich der Schiffsarzt bin.“, versetzte Malik und lächelte übertrieben freundlich.
„Sicher, und ich bin Ratsherr Anderson. Und selbst der müsste sich ausweisen.“, er streckte demonstrativ die Hand aus.
„Ich fürchte, Sie müssen mir einfach vertrauen.“, doch sein turianischer Gegenüber verzog bloß spöttisch den Mund, „Naja, alternativ könnten Sie auf die Crewliste schauen; Malik Buono.“
„Soso, dann weisen Sie sich mal aus.“, er wedelte jetzt förmlich mit seinen drei Fingern vor seinem Gesicht herum.
Mit überdeutlichen Gesten rückte er sich das Namensschild auf seinem Anzug zurecht. Der Officer besah es sich kurz, mit geheucheltem Eifer, doch dann meinte er: „Nun, ich fürchte das wird leider nicht reichen, sie könnten es ja sonst woher haben. Aber wir wollen mal sehen...“, er holte ein kleines Gerät hervor, „Wenn Sie bitte so freundlich wären ihre beiden kurzen Finger darauf zu legen; ein menschlicher Kollege hat mir glaubhaft versichert, dass man euch damit einwandfrei identifizieren kann.
Also tat Malik wie ihm geheißen, dabei meinte er ein fast tonloses „Aber mit unseren Hörnern geht es noch besser...“ gehört zu haben, es hätte aber genauso gut irgendein unflätiger Fluch sein können, den sein Übersetzer nicht verstanden hatte.
Schließlich begann das Gerät leise zu summen, um nach über zwei Minuten seine Identität zu bestätigen. Das triumphierende Grinsen bekam einen Dämpfer, aber nur für einen Lidschlag, denn der Turianer setzte bereits zu seiner nächsten Schikane an. „Gut Sie sind Sie,“, Malik konnte es sich nicht verkneifen in gespielter Überraschung seine Augenbraue hochzuziehen, doch der C-Secler ging gar nicht darauf ein, „dass heißt aber noch lange nicht, dass Sie auf's Schiff dürfen, wenn Sie sich kurz gedulden würden.“

Der Turianer entfernte sich ein paar Schritte, warf ihnen einen Blick zu der wohl signalisieren sollte er habe sie trotzdem im Auge, dann drehte er sich halb von ihnen weg und begann in sein Kom zu sprechen.
„So ein Wichtigtuer!“, zischte ihm Galen zu, „Zur Hölle mit diesen Schreibtischhengsten!“ antwortete er ihm ebenfalls zischend.
Als sich das Gespräch mittlerweile schon über fünf Minuten gezogen hatte, versuchte Malik sich ein Bild über den Fortschritt zu machen und lauschte konzentriert.
Ihn traf fast der Schlag, als er aus den Satzfetzen schließen musste, dass sich das Gespräch um das belanglose Privatleben dieses Idioten drehte. Er kniff die Lippen zusammen, um nicht die Beherrschung zu verlieren und dem Officer im Dienst auch noch einen Grund zu geben ihn wegschicken zu können, stattdessen machte er Galen auf seine Entdeckung aufmerksam, der ihm wenig später beipflichten musste.
Malik bemerkte, dass es hinter der Stirn seines Begleiters arbeitete, bis seine Augen schließlich noch vor seinem Mund den Entschluss verrieten, „Ich hätte das Schiff gern gesehen, aber wenn sich das noch weiter so zieht, und danach sieht es ja leider aus, ist es mir dann doch nicht wert, auf der Citadel gibt es ja bestimmt noch was anderes als die C-Sec. Vielleicht sehen wir uns ja noch mal.“.
Sie verabschiedten sich per Handschlag, er wünschte dem jungen Offizier viel Glück.

Es war fast eine weitere Viertelstunde vergangen bis, der Turianer verkündete, er komme so nicht an die Crewliste heran, 'Das glaube ich gern.', er solle der nächsten C-Sec-Stelle einen Besuch abstatten und mit einer offiziel bestätigen Liste zurückkommen, überflüssigerweise erklärte ihm auch noch den Weg dorthin. Malik hörte schon gar nicht mehr hin, sondern bestieg etwas später den Aufzug zur C-Sec.

10:46

<<<<<<<<< Die Citadel: Allianzandockbucht
>>>>>>>>> Die Citadel: C-Sec

Barney Gray
05.03.2011, 22:53
<--- Allianzquartiere
07:58 Uhr

Unmittelbar nachdem das Shuttle abgehoben hatte, aktivierte sich einer der eingebauten Holobildschirme und Kazumis Gesicht erschien.
„Barney, Celeste. Guten Morgen, Grays“, begrüßte sie die beiden Agenten und führte dann einen Pappbecher, in dem vermutlich Kaffee war, an ihre Lippen. Barney zog erstaunt die Augenbrauen nach oben.
„Kazumi? Ich dachte, du wärst für diesen Black-Sabbath-Fall eingeteilt?“
„Nicht mehr“, erwiderte die Japanerin, nachdem sie geschluckt hatte, wurde jedoch von Cel unterbrochen, ehe sie weitersprechen konnte.
„Black Sabbath?“
„Später.“
„Captain Benedict wollte mich an diesem Fall haben, schließlich haben wir drei bereits öfter zusammengearbeitet.“
„Sind die nicht schon längst tot?“, schaltete sich Cel wieder ein und erntete einen leicht genervten Blick ihres Bruders.
„Ich sagte später, Cel“, raunte er, ehe er sich wieder Kazumi widmete, „das heißt, du wirst unser Handler sein?“ Die Japanerin nickte und Barney atmete zufrieden aus. Kazumi war mehr als fähig, um auf dieser Mission für den richtigen Informationsfluss zu sorgen. Immerhin ein Punkt, um den sich die Zwillinge dann nicht sorgen mussten.
„Bisher konnte nur wenig Informationen ausfindig machen, die euch noch nicht zugekommen sind. Über der ganzen Sache herrscht strengste Geheimhaltung. Die Midway hat auf ihrer Mission irgendeine Beobachtung machen können, die ein paar Leute in der Chefetage in helle Aufregung versetzt haben. Euer CO wird Captain Sarah Farnsworth sein, ein verdienter Offizier der Allianz. Sie gilt als ihren Crewmitgliedern gegenüber offen eingestellt und hat eigentlich immer ein Ohr für die Probleme ihrer Untergebenen.“
Synchron stießen die Zwillinge ein genervtes Seufzen aus. Cel ergriff das Wort. „Wir haben einen Kummerbär zum Vorgesetzten?“
„Sie hat an diversen Antipiraterieeinsätzen und dem Citadelblitz teilgenommen, also keine Sorge. Die Frau hat Erfahrung mit längerer Isolation und Missionen ohne Rückendeckung.“ Ganz beruhigen konnte Kazumi die Zwillinge dadurch nicht, jedoch entschied sich keiner der beiden dazu, ein weiteres Wort zu sagen. „Wie auch immer. Der XO ist John Weber, ein Agent des Geheimdienstes. Der Captain hat zwar in hohen Tönen von ihm gesprochen, aber die Anweisung lautet klar und deutlich, dass ihr zwei Farnsworth unterstellt seid. Und nur Farnsworth. Sie konnte herausboxen, dass sämtliche Kommunikation direkt über ihre Person läuft, das heißt wir werden nur indirekt in Kontakt stehen.“ Barney zeigte nach außen keine Regung, doch innerlich murrte er gereizt. Das war zu viel Bürokratenkram für eine Mission wie die Midway sie vor sich zu haben schien. Außerdem gefiel es ihm nicht, dass die Navy das alleinige Kontrollrecht über sämtliche Kommunikation im Schiff besaß. „Assistant Director Vance, wie auch Captain Benedict haben verlauten lassen, dass diese Linie eingehalten werden soll, also versucht nicht, am CO vorbei zu kommunizieren.“ Die Zwillinge nickten, jedoch war sich Barney sicher, dass seine Schwester ähnlich dachte. „Ihr werdet da draußen auf euch allein gestellt sein und hier wird das Risiko des Einsatz als sehr gefährlich eingestuft, also passt auf euch auf. Ihr habt keinen Shepard an Bord.“
„Keine Sorge, Kaz, ich bring Barney schon in einem Stück wieder“, scherzte CC und klopfte ihrem Bruder auf die Schulter. Barn sagte nichts, aber auf Kazumis Gesicht zeigte sich die kleine Andeutung eines Lächelns.
„Alles klar. Ich melde mich später nochmal bei euch.“ Damit war die Verbindung gekappt und der Bildschirm schaltete sich aus.
„Immerhin ein Posten, der nicht von einem Totalversager besetzt ist“, meinte Cel, „bleiben nur noch Fünfzig andere übrig.“
„Einundfünfzig“, korrigierte Barney seine Schwester, wobei er von einer ähnlichen Besatzungsstärke wie bei der Normandy, dem Schwesterschiff, ausging. Mehr als ein genervtes Gemurmel seiner Schwester bekam er nicht als Antwort.

Über eine Zufahrt zu den Allianzandockbuchten lenkte der Fahrer das Shuttle direkt ein und Barney konnte aus dem Fenster die Harare sehen, wie sie fest verankert im Dock lag. Ein gutes Schiff mit einer einsatzfähigen Crew, aber es entsprach nicht gerade dem üblichen Einsatzprofil der Zwillinge. Die Midway hingegen schon, jedoch konnte Barney nirgends eine Fregatte der Normandy-Klasse ausmachen. Vermutlich war der Weg von der Zufahrtskontrolle, an der das Shuttle während Barneys Beobachtungen durchsucht wurde, zur Fregatte doch etwas weiter.
„Sir, dürfte ich bitte Ihren Ausweis sehen?“, fragte der Corporal, der mit seinem Omnitool das Wageninnere nach gefährlichen Stoffen durchsucht hatte, „eine reine Vorsichtsmaßnahme. Falls Sie die Nachrichten heute früh gesehen haben…“
„Ich war vor Ort, Corporal“, erwiderte Barney und händigte dem Wachsoldaten seine ID aus. Der blonde Corporal zog die Augenbrauen hoch, während er den in den Kunststoff integrierten Datenchip scannte.
„Muss ein ziemliches Durcheinander gewesen sein, Sir?“, meinte er, doch Barney nahm lediglich den Ausweis entgegen.
„Das liegt oberhalb Ihrer Freigabestufe, Soldat“, meinte der Texaner schließlich, als er die Seitentür zuzog und das Shuttle wieder an Fahrt gewann. „Ich schätze, das wars mit R&R, Schwester“, fuhr er dann im Wagen fort, „wir sind wieder im Spiel.“
„Was meinst du damit, du warst vor Ort?“, fragte seine Schwester verdutzt und erst jetzt fiel Barney ein, dass er ihr noch gar nichts von der Aktion gestern erzählt hatte.
„Ist eine lange Geschichte. Erzähle ich dir, wenn wir unser Quartier zugewiesen bekommen haben.“ Der Shuttlepilot lenkte ein und schließlich kam der Landesteg der Midway zum Vorschein. Glänzend und makellos lag sie vor Anker, wobei Techniker der Instandsetzungstruppe sie noch letzten Tests unterzogen und andere Soldaten Vorräte an Bord schafften. Ein kleiner Teil der Truppe war bereits vor Ort, doch schienen die Zwillinge vom Geheimdienst bisher noch nichts verpasst zu haben.
„Wir sind da, Agents“, meinte der Beifahrer, „viel Glück.“

Im Schwebeflug näherte sich das Shuttle bis auf circa zehn Metern den restlichen Crewmitgliedern, wo es einen halben Meter über dem Boden verharrte. Zischend öffnete sich die Seitentür und Barney sprang aus dem Fahrzeug heraus, gefolgt von seiner Schwester. Der Texaner warf sich den Seesack über den Rücken und hielt mit der linken Hand die Cap fest, um zu verhindern, dass sie durch den Verursachten Auftrieb des Shuttles davongeschleudert wurde, während er in der anderen Hand das Sturmfeuerzeug hatte, mit dem er sich die Zigarette, die bereits seit dem Ausstieg in seinem Mund hing, anzündete. Unmittelbar nachdem die zwei SOD-Soldaten ausgestiegen waren, hob das Shuttle mit lautem Getöse wieder ab und verschwand auf demselben Weg, über den es gekommen war. Die Crew, die bereits vor Ort war, warf den Zwillingen einen verwunderten Blick zu und Cel schien es sogar ein wenig zu genießen, die Aufmerksamkeit des gesamten Landestegs auf sich zu wissen, während Barney die Blicke ignorierte und mit einem entspannten Gang zur Anlegestelle der Midway ging. Früher oder später wäre das ungleiche Einsneunzigpaar ohnehin aufgefallen. Die aufgehende Sonne, wenn man das im Falle der Raumstation überhaupt so nennen konnte, tauchte die Andockbuchten in ein warmes Licht, das – bedingt durch den Serpent-Nebel – einen leichten Stich von Rosa hatte. Als die Zwillinge die Quartiere verlassen hatten, war es noch dunkel gewesen, aber jetzt reflektierten die Sonnenstrahlen auf der glänzenden Oberfläche der Midway, die wie ein silberner Dartpfeil in den Andockankern lag, und eine beinahe sommerliche Wärme umgab Barney. Auf dem Weg zu ein paar Kisten, die die Zwei in stiller Übereinkunft als einen möglichen Rückzugsort ausgewählt hatten, bemerkte Barney, dass Robert Elle, der Lieutenant, den der Texaner während des nächtlichen Einsatzes kennengelernt hatte, ebenfalls anwesend war. Weber und die Zwillinge schienen also doch nicht die einzigen vom Geheimdienst zu sein. Barney nickte ihm zu und deutete einen flüchtigen Salut an, ehe er wieder gerade aus sah und mit Cel bei den Kisten stehen blieb. Innerlich hoffte Barney, dass der Fall von Friendly Fire, über den die zwei Männer gesprochen haben, ehe sie sich getrennt hatten, sich nicht auf die Mission auswirken würde. Das letzte, was Barney im Einsatz gebrauchen konnte, war ein übereifriger Bürokrat der Dienstaufsicht, der meinte, Ermittlungen gegen einen aktiven Agenten aufnehmen zu müssen.

Auf einer der Kisten, die Barney bis zur Hüfte reichten, legte der Soldat die Dienstjacke und seinen Seesack ab.
„Wo bleibt denn der Captain?“, raunte Cel, die sich an eine höhere Kiste gelehnt hatte, während Barney mit verschränkten Armen neben ihr Stand und seine Augen hinter den verspiegelten Gläsern der Sonnenbrille über den Steg huschen ließ. Die Zwillinge standen demonstrativ etwas abseits der normalen Crew, sodass niemand ihre Gespräche hören konnte.
„Wegen mir braucht sie sich nicht zu beeilen“, erwiderte Barney, der die Zigarette schließlich in hohem Bogen davonsegeln ließ, „das Bording wird ohnehin länger dauern als geplant.“

07:58 Uhr
Allianz-Andockbuchten, Anlegesteg der SSV Midway

Robert Elle
06.03.2011, 01:08
<--- Die Citadel: Die Alliantquartiere

Mittlerweile hatten sich schon einige Mitglieder der Crew eingefunden. Eigentlich wollte Robert sich von den Leuten entfernen, hat sich dann aber doch umentschieden, weil es aus seiner Sicht, hochnäsig wirken würde. Er trug die Uniform der Allianz. Nichts wies darauf hin, dass er dem Geheimdienst angehörte. Aus diesem Grund würde das sich-von-den-anderen-Crewmitgliedern-entfernen als arrogant wirken. Er war einer von ihnen. Wenn auch nur äußerlich. Robert blieb beharrlich stehen und erwiderte die Grüße der anderen freundlich.
Einige Minuten später landete kurz vor der Traube Menschen ein großer, schwarzer SUV. Zunächst hielt Robert das Gefährt für das Transportmittel des Captains, doch als nur zwei Leute ausstiegen war er leicht enttäuscht. Seine Enttäuschung verflog allerdings recht schnell, als er eine der Personen als Barney Gray identifizierte. ,Noch mehr Geheimdienst. Diese Mission wird ja immer interessanter. Die Leute scheinen ja was wirklich Großes gefunden zu haben. Aber ein guter Waffenarm, wie Barney ihn besitzt, kann ja nie schaden.' Robert nickte leicht und grinste. Auch er deutete einen kurzen Salut an. Er musste an die vergangene Nacht denken. An den toten Echo Alpha Rot. Den Mann, der durch Gray's Hand gestorben war. Genauer gesagt, durch die Kugel, die sich „versehentlich“ aus seiner Pistole gelöst hatte. ,Ich hoffe, Murrad hat das Problem gelöst.' Die weibliche Begleitung des Gunny kannte Robert nicht aber sie schien sehr vertraut mit dem SOD-Agenten zu sein. ,Deine Partnerin, hä?' Beide verzogen sich in eine etwas abgelegene Ecke des Landungsstegs. Wahrscheinlich nur, um ihren Sonderstatus zu frönen. Robert fiel die Maske auf, die am Seesack des Mannes baumelte. ,Ein waschechter Krieger, was? Bei Osiris. So ein Ding hab ich seit der Schule nicht mehr gesehen. Erinnert mich sehr an die Totenmaske von Tut Anch Amun.' Diese Maske war bestimmt immer das erste, worauf er angesprochen wurde und so wie das Ding ausschaute, schien sie schon so manchen Einsatz mitgemacht zu haben. Ein Lächeln huschte über Roberts Lippen. ,Ich werde den Teufel tun, dich darauf anzusprechen. Vielleicht nach dem letzten Einsatz aber nicht vorher.' Jeder Soldat hatte seine eigenen Angewohnheiten. Einige schrieben sich ihre Spitznamen auf die Helme. Andere trugen bescheuerte Masken. Wieder andere taten so, als wären sie Unsterblich. Und wieder andere trugen die Uhr, die ihrem Vater, von ihrer Mutter zum fünfzehnten Hochzeitstag geschenkt wurde. Eine Woche bevor die Eltern beim ersten Kontakt starben.
Unbewusst schaute Robert wieder zur Uhr, „Gleich Acht. Wird wohl etwas länger dauern als geplant war, wie?“ murmelte er.

7:58 Uhr

Celeste Gray
06.03.2011, 12:19
Celeste rückte die Sonnenbrille, ihre Aviator, mit dem Mittelfinger ihrer rechten Hand auf der Nase zu Recht. Schnalzte mit der Zunge und fingerte aus dem dreieckigen Rucksack, den sie sich quer umgeschnallt hatte, die Kopfhörer zu ihrem Musikspieler. Stopfte sie sich in die Ohren und während sie den letzten, den linken, noch im Gehörgang justierte, drückte sie auf 'Play'. Wodurch ihr umgehend ZZ Top erneut ins Ohr dröhnte, ihre Art der Vorbereitung und der Langeweile Bekämpfung. Ansonsten stand sie neben Barney ruhig und entspannt abseits der Wartenden und behielt die gesamte Situation im Blick. Mit einem kontrollierenden Blick richtete sie die schwarz, weiß und grau gemusterte Kufiya, die sie um den Hals geschlungen hatte bevor sie aufgebrochen waren. Es war nicht Rebellion, das sie die strikte Kleidung der Allianz aufbrechen wollte, sondern mehr ein Zeichen der Abgrenzung innerhalb der Allianz. Wenn man eine andere Aufgabe hatte, und andere Dingen von einem erwartet wurden, dann war es manchmal sinnvoll das durch Abgrenzung zu zeigen - und Celeste mochte ein gewisses Maß an Individualität. Sie war ihr immer zugestanden worden und sie hatte nicht vor sich von Anfang an gleich selbst dieser Freiheit zu beschneiden. Wenn es der Captain wünschen sollte, würde sie sich zurücknehmen, aber bisher dachte sie nicht dran.
Ebenso hätte sie nicht in diesem Leben auf das Barett oder ihre Cowboystiefel verzichtet. Sie waren Teil ihrer Person - genau wie die Unmengen an Tattoos. Da sie die Ärmel ihrer Jacke hochgerollt trug, waren die Tätowierungen auf beiden, rechts wie links zu sehen. Während das rechte eindeutig ein Maoritattoo war, das auf der Innenseite des Armes durch fünf microdermal Piercings vervollständigt wurde, zog sich über den linken Arm ein stilisiertes Tribaltattoo das man im besten Fall vielleicht als Katzenschwanz hätte bezeichnen können.

Sie verschränkte die Arme und kontrollierte dabei vollkommen unauffällig den Sitz ihrer Pistole die sie in einem Halfter unter der linken Achsel trug, sowie des Messer das unter der rechten Achsel hing. Dann warf sie einen Blick zu Barney. "Glaub ich nicht. Schätze das es ziemlich schnell gehen wird. Benedict hat sich recht deutlich ausgedrückt. Was die Brisanz angeht." hauchte sie leise und mit nur ihm zugewandten Gesicht.

'"Cel." Celeste war überrascht die Stimme von Kathleen Benedict zu hören. Sie hatte Gestern erfahren das sie aufgestiegen war und jetzt hier die Station auf der Citadel leitete, und die Blondine hatte das seltsame Gefühl das wieder mehr im Hintergrund ablief, als sie wusste und wissen wollte. Innerlich zuckte sie mit den Schulter da rüber, während sie sich ein wenig freute, denn eine Anruf von Neska hieß, das es bald was zu tuen gab. Und Barney konnte das nur recht sein. "Guten Morgen, Boss."
"Ich einen neuen Marschbefehl für euch Beide." Na wer sagte es denn.
"Ja." "Um 0800 legt die Midway ab, das Schwesterschiff der Normandy. Es geht um einen dieser bestimmten Einsätze, von denen Ihr ja wisst wie sie laufen." "Hm."
"Ich möchte folgendes das ihr tut." eine kurze Pause entstand. In der sie ihrem Bruder signalisierte ruhig ins Bad zu gehen. "Ich habe euch auf die Midway versetzt. Ihr untersteht exklusiv dem Befehl von Captain Farnsworth. Sie ist eine Freundin, und ich will das sie nicht das selbe Schicksal wir ihr Vorgänger teilt." Kathleen sagte natürlich nicht welches das gewesen sein mochte, aber Cel konnte es sich denken, bei der Wortwahl. "Habt ein Auge auf sie und achtet darauf das ihr nichts passiert. Und noch mal. Ihr hört nur auf ihre Befehle. Der leitende Agent des Geheimdienstes - ein Kraut mit dem Namen Weber - mag meinen das er allein das sagen hat, und er mag das auch mit der verliehenen Autorität von Director Vance meinen zu tuen, ich will das ihr das ignoriert. Verweist ruhig auf die temporäre Versetzung zur Navy oder auf meinen Befehl. Soll er sich ruhig über die offiziellen Kanäle beschweren." "Verstanden."
"Gut. Macht euch auf den Weg. Euer Handler wird euch noch kontaktieren."
"Alles klar, Boss." "Viel Glück."
"Danke."'

"Meinst du der Captain wird sich gefallen lassen das wir ihr ein wenig auf den Fersen hängen werden? Schließlich sollen wir ein bisschen Wachhund spielen."
Dann richtete sie den Blick wieder nach vorne auf das Schiff und die Leute die sich versammelten. CC versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, einzuschätzen mit wem sie es zu tuen bekam. Eine interessante Truppe. Aber ob es Profis waren würde sich erst dann zeigen, wenn es soweit war. Aktion war immer etwas anderes als Theorie und Training. Innerlich lächelte sie ein sanftes Lächeln. Und fragte sich ob es auch hier einen Chef Strategen geben würde, der wieder mit ihr diskutierte wer als erstes seinen Fuss auf feindliches Territorium setzen würde. Sie hoffte es fast ein wenig. Nichts ging über eine gute Diskussion.
Beiläufig wippte sie mit dem rechten Fuss und kontrollierte das Gewicht des Seesacks zwischen ihren Beinen, immer noch dort wo sie ihn abgestellt hatte. Das war gut, denn schließlich hatte sie einen ansehnlichen Teil ihrer wirklich wichtigen Ausrüstung dort drinnen. Sie traute den Transport-Muggeln nie so ganz, nicht wenn es um ihre Ausrüstung ging. Sie löste eine Hand aus der Verschränkung ihrer Arme und spielte mit der Kuppe ihres Daumens an dem Labret-Piercing, das als kleiner silberner Knopf unter ihrer Unterlippe hervor stand.
"Was meinst du?" fragte sie dann Barney ohne ihn anzusehen über die Menschen die sich versammelten.

'"Hey Baby, du hast die schönsten Augen der Welt." noch während der Primitivling sie ansprach, war Cel schon jede Laune auf Party vergangen. Barney war weit und breit nicht zu sehen, was sie just beruhigte, weil er dem Typen umgehend für den Spruch den Kiefer gebrochen hätte. Und irgendwie war auch ihr danach. Sie war hier nicht in den Club gegangen um blöde angemacht zu werden.
Sie nahm ihren Tomatensaft entgegen und hob eine Augenbraue, während sie den Kerl musterte. Taxierte ihn und rümpfte dann die Nase "Mach die Fliege." entgegnete sie und nickte von der Bar weg. "Hey, du gehst an deinem Glück vorbei." "Und du nicht, in dem du jetzt gehst."
"He?"
Okay, komplizierte Sätze waren schon nicht mehr möglich. Vermutlich hatte der Kollege schon ein paar sitzen. Dann kam er näher und hauchte sie an. Ein paar deutlich mehrere. War schon eine Weile her das ihr vom Atem von jemanden schlecht wurde. Sie zog den Kopf zurück und hob die Hand mit der Innenfläche nach oben. "Ich sagte, geh. Bitte." antwortete sie wieder, in der ernsthaften Bemühung de-eskalierend zu wirken. Schließlich hatte sie auch dafür mal ein Seminar besucht, nebst dem für Sensibilisierung - das sie sich wegen einem, etwas mitleidlosen Kommentar, gegenüber einer anderen Soldaten eingefangen hatte, der sich bei einer Übung verletzt hatte und weinend dann rum hing, und sich später dann beschwert hatte sie hätte ihn unangebracht beleidigt und diskriminiert.
Aber auch das war schon längst bei dem Typen unmöglich. Er war zu begeistert von der großen, schlanken, blonden Frau vor sich, deren Tattoos wohl 'Ich mach alles' für ihn zu sagen schienen. Cel seufzte innerlich und wusste das der Abend gelaufen war. Seine Hand klatschte auf ihren Oberschenkel und griff fest zu. "Komm Baby." "Du hast genau eine Chance jetzt die Hand wegzunehmen und zu gehen." knurrte sie und fokussierte den Typen. Jeder Andere hätte jetzt seine Beine unter die Arme genommen, aber nicht Mister Alkohol, der ihr gegenüber saß. Sein Blick war so trübe das sein Gehirn wohl nicht mehr in der Lage war, die Gefahr zu erkennen in die er gerade lief. Celeste stellt ihr Glas ab, von dessen Inhalt sie nicht mal genippt hatte und sah ihn wieder an. Seine zweite Hand kam in dem Moment hoch um sich ihr um die Schultern zu legen.

Cel ließ ihre rechte Schulter sinken und riss ihren Arm hinter seinem hoch. Wickelte ihn um seinen und schob ihn somit vor sich. Packte ihn im Nacken, während sie ihr Körpergewicht nach hinten schob und so vom Stuhl glitt, ihre freie linke Hand klatschte auf seine rechte Hand auf ihrem Oberschenkel. Packte diese fest und unnachgiebig. Sie hakte ihren rechten Fuss mit dem Spann in seinen ein und zog an, während ihre rechter Arm seinen Oberkörper nach Vorne beförderte.
Der Mann schlug wie eine hilflose Marionette mit dem Kopf gegen die Theke. Cel ließ ihn los und somit schwer benommen zu Boden sinken. Drehte sich um und machte sich auf dem Weg aus dem Club, bevor die Türsteher kommen konnte um die Situation zu regeln. Für sie war der Abend gelaufen.'

Danach war sie nur noch laufen gegangen und hatte ein paar Stunden im Fitnesscenter gepumpt. Sich einen kleinen Übungskampf mit einem ASOR Soldaten geliefert und war ins Bett gekrochen, also nichts überwältigendes. Jetzt stand sie hier und wartete auf ihre neue Chefin.

Barney Gray
06.03.2011, 13:15
Dass es ziemlich schnell gehen wird… Barney schnaubte amüsiert.
„Zwei Minuten vor Bording ist die halbe Crew abwesend und auch der Captain ist weit und breit nicht zu sehen. Ziemlich schnell gehen sieht für mich anders aus.“ Er dachte zurück an den Tag, als die Zwillinge auf die Harare versetzt worden waren. Es geschah unter ähnlichen Umständen und während damals die Marines noch damit beschäftigt waren, sich von ihren Liebsten zu verabschieden, hatte Barney bereits seinen Seesack auf das Bett gewuchtet. Im Gegensatz zu Cel verstaute er nicht seine gesamte Ausrüstung im Handgepäck, obwohl ihm das manchmal sogar Recht gewesen wäre, doch verboten es die Vorschriften ihm, sein schweres Raptor-MG mit sich zu führen, wenn er nicht im Einsatz war. So geschah es, dass der Texaner stets nur sein Messer, die Pistole und ein wenig Werkzeug neben diversen Habseligkeiten in seinem Seesack transportierte. Kurzerhand entschloss sich Barney dazu, den Sack zu öffnen und einen Proteinriegel herauszunehmen. Er hatte außer Kaffee kein Frühstück gehabt und bis zur nächsten Essensausgabe würde allem Anschein nach noch etwas Zeit verstreichen. „Ob der Captain etwas dagegen hat oder nicht kann uns egal sein. Wir haben unsere Befehle und die gilt es auszuführen“, kommentierte Barney die Überlegungen seiner Schwester, während er die Verpackung des Riegels aufriss. Cel schnalzte mit der Zunge und kontrollierte ihre Ausrüstung. Ein wenig paranoid, zum Bording einer Fregatte mit Knarre und Messer im Holster anzutanzen, aber angesichts der Geschehnisse von letzter Nacht und vor der Botschaft konnte man es eigentlich niemandem mit zwei Augen und Haaren auf dem Kopf verdenken. Außerdem handelte es sich noch immer um seine Schwester. Sie ging nirgends hin, ohne sich vorher zu bewaffnen. Verdammt, manchmal glaubte Barney, dass Cel sogar zum Duschen eine Schrotflinte mitnahm.

„Der Lieutenant gegenüber von uns ist von Echo Alpha“, erwiderte er kauend auf CCs Frage und startete damit eine Analyse der Crew, „hab gestern kurz mit ihm zusammengearbeitet. Relativ kompetent, aber ich schätze, nicht so sehr auf Feldeinsätze ausgelegt wie wir.“ Seine Augen glitten weiter unauffällig über die Crew, allesamt Marines, die sich in irgendeiner Weise ausgezeichnet haben müssen, um auf die Midway versetzt worden zu sein. Während er über Elle gesprochen hatte, hatte Barney den Blick fest auf Celeste gerichtet, um so dem Lieutenant die Möglichkeit zu nehmen, seine Lippen lesen zu können. Er musste nicht unbedingt wissen, dass die Zwillinge ihn gerade unter die Lupe nahmen. „der Rest? Hm. Auf den ersten Blick würde ich sagen, reguläre Marines, nichts Besonderes. Es wird seinen Grund haben, warum wir hier sind. Viele Idealisten, Gutmenschen möglicherweise. Könnte sein, dass wir mit unseren Vorgehensweisen auf Widerstand stoßen könnten“, der Texaner machte eine Pause, ehe er seinen Blick erneut auf Celeste richtete und einen weiteren Bissen von dem Riegel nahm. „Hoffen wir mal, dass der Captain auf unserer Seite stehen wird. Benedict gibt uns zwar Rückendeckung, aber wir werden fernab der Citadel im Einsatz sein“, sein Blick verfinsterte sich um eine Nuance, „notfalls müssen wir unsere eigenen Direktiven aufstellen.“ Barney war kein Mensch, der Befehlsketten umging oder missachtete, aber er war oft genug in Situationen geraten, in denen sich die Order ihres Geheimdienstvorgesetzten als erfolgreicher herausgestellt hatte, als das Gekläffe eines Navy-Commanders. Das letzte Wort in dieser Sache würde er jedoch seiner Schwester überlassen, schließlich war sie es, die sich regelmäßig mit Taktikern und leitenden Offizieren anlegte. Außerdem war sie seine Vorgesetzte, eine Tatsache, der die beiden zwar nie Beachtung schenkten, auf die er aber im Zweifelsfall immer pochen konnte.

Sarah Cathryn Farnsworth
20.03.2011, 11:23
<----- Die Citadel: Allianzquartiere

Die Citadel: Allianzandockbucht

Kurz nach sieben Uhr dreißig morgens verließ Sarah ihr temporäres Apartment und war mit Sack und Pack und in Uniform unterwegs zur SSV Midway. Unterwegs hinterlegte sie die Zugangskarte zu dem Apartment. Vor dem Landesteg musste sich ausweisen, denn außer der Crew der Midway und wenigen anderen Personen, hatte niemand Zutritt.
Als sie den Bereich vor dem Raumschiff betrat erkannte sie, dass sehr zu ihrem Missfallen weiterhin Leute von der C-Sec anwesend waren. Zumindest Sergeant Richter war nirgends zu sehen. Der Officer, der das Sagen hatte, kam gleich auf sie zu und grüßte.
„Captain Farnsworth, ich übergebe Ihnen und der Allianz nun die Sicherheit dieses Raumschiffs. Es hat keinen Vorfall gegeben. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug.“
Sarah bedankte sich und der Officer zog mit all den anderen Angestellten der C-Sec ab. Somit war der Bereich verwaist.

„Guten Morgen, Captain!“ Der Mann, der sie gerufen hatte, stand in der Luftschleuse. Sarah erkannte ihn als den Chief of the Boat. Ohne zu zögern ging sie weiter und blieb vor dem Operations Chief stehen. Er salutierte und sie erwiderte den Gruß.
„Guten Morgen Chief! Ist alles klar?“
„Ja Ma’am. Wir bekommen noch eine Lieferung Vorräte und dann fehlt nur noch die Crew. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihrem Quartier.“
Sarah folgte dem COB und betrat zum ersten Mal die Fregatte. Gedämpftes orangenes Licht beleuchtete die Innenausstattung des modernen Stealthschiffs. Es war gespenstisch still, da der Antrieb noch nicht lief und der Großteil der Crew natürlich auch noch nicht anwesend war.

„Die Wartungsarbeiten sind alle abgeschlossen und die entsprechenden Protokolle sind im Logbuch vermerkt. Der Chief Engineer ist auch schon da und hat die Protokolle abgenommen. Wenn Sie wissen möchten, was alles gemacht wurde, dann kann ich ihn bitten, dass er sich bei Ihnen meldet.“
„Vielen Dank Chief, ich werde ihn später selbst aufsuchen.“, entgegnete der Captain. „Haben Sie schon einen Quartierplan erstellt, denn ich werde die Crew so schnell es geht an Bord holen.“
„Ja Ma’am, es ist alles vorbereitet. Ich die Crew den Quartieren zuweisen, wenn sie an Bord kommt.“
„Sehr gut.“
„So, hier wären wir.“, meinte der Chief und betätigte den Taster, der die Tür zum Quartier des Captains öffnete. „Ma’am, sie sollen sich bitte mit Admiral Belikov in Verbindung setzen.“
„Danke, Chief, ich werde das gleich machen. Erstellen Sie mir bitte in der Zwischenzeit einen genauen Bericht darüber, welche Vorräte und Ausrüstungen wir an Bord haben und fügen Sie bitte den aktuellen Quartierbelegungsplan dazu.“
Es war eine Angewohntheit, die noch von den Aufklärungsmissionen stammte. Sie wusste gerne von Beginn an selbst bescheid, welche Ressourcen ihr zur Verfügung standen und wie lang sie damit auskommen würden.
„Wird gemacht. Sonst noch etwas?“
„Nein danke, Chief. Wegtreten.“

Sarah parkte ihren Trolley und nahm das Geschenk für Henrietta heraus. Sie hoffte, dass Kathleen noch rechtzeitig hier auftauchte. Wenn nicht, dann würde jemand anders das Geschenk übergeben müssen. Dass die Midway so schnell wieder in Schuss sein würde, damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sarah aktivierte das Kommunikationsterminal in ihrem Quartier, wählte das Flottenhauptquartier an und verlangte Admiral Belikov zu sprechen

„Admiral“, grüßte sie ihn, als sein Gesicht auf dem Display erschien. Er sah so aus, als hätte er die ganze Nacht durchgearbeitet. Von der autoritären Präsenz, die ihn normalerweise umgab, war nichts zu sehen.
„Guten Morgen Captain. Ich wollte nur nachfragen ob bei Ihnen alles klar ist. In Kürze sollte die gesamte Crew eintreffen und ich habe die Wartungsarbeiten selbst überprüft.“, antwortete der Admiral. „Ich wollte sichergehen, dass vom Geheimdienst keine zusätzliche Kommunikationsanlage oder Sonstiges installiert wird.“
„Ja, bei mir ist alles in Ordnung. Danke, der Nachfrage. Gibt es noch etwas, dass ich wissen müsste?“
Der Admiral überlegte einen Moment. „Die Midway hat ab null achthundert Startfreigabe, zwei Korvetten stehen bereit, um sie bis zum Sprungportal zu eskortieren. Bezüglich der Mission oder den Befehlen hat es keine Änderung gegeben. Gibt es ihrerseits noch irgendwelche Fragen?“
Sarah überlegte selbst einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf.
„Nein.“
„Dann wünsche ich Ihnen alle Gute, Captain.“
„Vielen Dank Admiral.“

Das Terminal wurde schwarz und einen Moment später war das Allianz-Logo zu sehen. Mittlerweile war es auch schon fast acht Uhr. Sarah stand auf, zog sich ihre Uniform straff und verließ ihr Quartier. Um Punkt acht öffnete sie die Luftschleuse der Midway und trat vor die versammelte Mannschaft.
„Achtung!“, rief der COB laut, der sich mittlerweile selbst eingereiht hatte.

„Guten Morgen!“, grüßte Sarah die Crew und ließ ihren Blick über die einzelnen Soldaten schweifen. „Die Midway ist wieder einsatzbereit. Es ging schneller, als die meisten - mich eingeschlossen - erwartet haben. Bitte begebt euch an Bord. Der COB wird euch den Quartieren zuordnen. Sobald wir unterwegs sind, werde ich Briefings ansetzen. Willkommen an Bord!“
Mit diesen Worten trat Sarah zur Seite und ließ die Crew eintreten.

08:01

Robert Elle
20.03.2011, 14:49
Auch wenn sich Barney von ihm weg zu seiner Partnerin gedreht hatte, entging Robert die Musterung nicht. Alle Anwesenden wurden von den Geheimdienstlern eingehend begutachtet. ,Was ist eure Aufgabe hier? Sollt ihr mich kontrollieren? Erst der XO, jetzt das SOD. Das wird ja immer besser.' Genau wie die beiden Geheimdienstler hatte auch Robert seinen Seesack bei sich. Sein ganzer weltlicher Besitz befand sich in der Tasche am Boden. Nie würde es ihm in den Sinn kommen, diese von irgendwelchen Privates durch die Gegend schleppen zu lassen. Dafür war sie ihm einfach zu wichtig. Robert amüsierte sich über die Versuche, ihn einschätzen zu wollen. Wahrscheinlich ließen sich die anderen durch die adrette Uniform, die er trug, blenden aber Barney hatte ihn im Kampf erlebt. Er war bislang der einzige hier, dem er so schnell nichts vormachen konnte.
Seine geschulten Blicke wanderten abermals über die Anwesenden. Einige sahen sehr kompetent aus und andere sahen aus, als ob dies ihr erster Einsatz wäre. Nichtsdestotrotz war er sich sicher, dass diese Leute hier, alle ihr Bestes geben würden. ,Fragt sich nur, auf wessen Seite ihr steht.' Robert schmunzelte leicht und wippte auf den Füßen hin und her. Sein Blick fiel wieder auf die Midway. Auch wenn es ihm nicht gefiel, dass das Schiff teils von Turianern mitentwickelt wurde, konnte er die Schönheit und Anmut seines Aufbaus nicht von der Hand weisen.
Das zischen der Luftschleuse riss ihn aus seinen Überlegungen. Die letzten Wartungstechniker haben das Schiff vor ungefähr fünf Minuten verlassen. Die konnten es also nicht sein. Der COB hatte mit ihnen das Schiff verlassen und gesellte sich zu den anderen Crewmitgliedern. Es konnte eigentlich nur eine Person sein.
„Achtung!“, rief der Chief of the Boat. Alles nahm Habachtstellung an und salutierte kurz. Es war Captain Farnsworth. Robert lächelte kurz. ,Eine logische Schlussfolgerung. Wenn man den Captain kurz vor der Abreise nicht unter der Crew am Landungssteg ausfindig machen konnte, war er schon an Bord. Alles andere wäre Peinlich und der Autorität der Person alles andere als zutragend.'
Nach der kurzen Ansprache des Captains machte sich der COB auf und übernahm die Führung der Truppe. Robert schulterte seinen Seesack und wartete solange, bis alle anderen an Bord waren. Er wollte als letzter dieses Schiff betreten.
„Guten Morgen, Captain.“, Robert salutierte kurz. „Melde: Alle Mann an Bord.“ Er konnte sich das Lächeln nicht verkneifen. „Das wollte ich schon immer mal sagen.“
Robert folgte dem Rest der Crew auf die Quartiersebene um vom COB sein Bett zugeteilt zu bekommen. Letztendlich hätte ihm auch eine dunkle Ecke im Frachtraum ausgereicht aber wenn man schon mal die Möglichkeit hat. ,Warum nicht?“

08:04 Uhr

---> Die SSV Midway: Die Mannschaftsquartiere

Celeste Gray
21.03.2011, 12:14
Cel hörte Barney nur mit einem Ohr zu, da ihr im anderen Ohr immer noch ZZ Top ins Ohr hämmerte. Ignorierte seine latente Maulerei über die Tatsache das Schnell anders sei - und unterdrückte den Reflex ihm zu sagen, das die Marines nicht die Rangers waren, noch das SOD, geschweige denn die Zwillinge. Aber sie grinste und tätschelte ihm die Schulter. Er hatte nicht unrecht. Als er den Mann Echo Alpha nannte neigte Cel den Kopf um an Barneys massiger Figur vorbei schauen zu können. Natürlich hätte sie versuchen können es zu kaschieren und es zu überspielen, aber vermutlich hätte der andere Geheimdienstler es gemerkt oder zumindest geahnt, ergo unterließ sie es und sah den Mann direkt an.

Zog die Sonnenbrille runter um ihn wirklich, für ihn sichtbar zu, taxieren. Hob eine Augenbraue und kräuselte den rechten Mundwinkel mit einem Lächeln. Der Mann wirkte wie der Typ den man im sozialen Sinne in eine Gruppe warf und wusste das er alles tun würde um sich zu integrieren und so seinen Auftrag auszuführen. Der Gedanke erheiterte Celeste auf einen nicht ganz unspezifische Art. Dann schob sie sich die Aviator mit dem Mittelfinger am Bügel über der Nase wieder hoch vor die Augen. Sah Barney an und dann zu den Marines und der Crew. Ja, wenn man sich die Truppe so ansah, konnte man davon ausgehen, das einige zwar den Mut hatten sich in die Gefahr zu stürzen, aber ob sie zu den Dingen in der Lage waren, oder die moralische Flexibilität hatten, das war fraglich. Zumindest hoffte CC das für die Leute. Es gab keinen Grund für einen anderen Wunsch.
In ihrem Ohr wechselte die Musik von ZZ Top zu Elvis. His Latest Flame.
"Du weißt ja, das wir irgendwann in 50% Fälle immer eigene Direktiven entwickeln müssen." seufte sie, und schnalzte erneut mit der Zunge. "Aber wir wollen mal nicht so tuen, als wenn wir das nicht mögen würden, oder?"

"ACHTUNG!" Celeste zuckte ebenso wenig wie Barney als jemand von der Fregatte her brüllte. Es war der typische Habacht Tonfall eines Officers der Allianz, wenn ein höherer Offizier anwesend war der was zu sagen hatte. Die Soldatin drehte sich entspannt herum und tat es ihrem Bruder gleich, spannte den Körper etwas und sah hinüber. Aber Stramm stehen, als wäre sie auf dem Exerzierplatz war nicht gerade das was ihr in den Sinn kam. Als ihr neuer Boss - CO - dann die paar Begrüßungsworte sprach, sah Cel zu Barney hoch.
"Verkneif dir den Spruch über schnell."
Ihr Bruder blickte zu ihr runter, hob eine Augenbraue, zuckte mit der rechten Schulter und blickte gerade heraus zurück als wollte er sagen 'Warum sollte ich dafür Energie verschwenden?'
Cel lachte einmal lautlos, zuckte mit den Schultern, rollte leicht mit den Augen und schüttelte den Kopf. Er war ein Rätsel. Ein großes, breites Rätsel. Aber ein Rätsel. Ohne darüber zu sprechen blieben beide ruhig stehen und ließ erst mal das Getümmel in das Schiff drücken, auch wenn es keine hunderte von Menschen waren, so war es doch die vollständige Crew und mit der hatte der COB schon mehr als genug zu tun. Ohne das sich gleich alle hineindrücken mussten. Cel ließ den Blick schweifen und entdeckte etwas abseits von dem Vorgang Benedict. Sie stand mit einem jungen Mädchen auf dem Arm am vorderen Ende der Fregatte und schien alles zu beobachten. Sie stieß ihren Bruder in die Seite, mit dem Ellbogen und nickte dann in die Richtung.

"Tochter?" knurrte er.
"Offensichtlich."
"Unverantwortlich."
"Eine zu haben oder hier zu haben?"
"Beides." schnaubte Barney und ließ offen ob er es darauf bezog, das Kathleen Benedict mehr Zigaretten konsumierte als Barney oder darauf das sie einen gefährlichen Job hatte, oder weil sie Liberal war und diese Art von Menschen sich gar nicht vermehren durften - nach seiner Ansicht. Cel wandte den Blick zurück und griff nach ihrem Seesack und warf ihn sich über die Schulter, während die letzten Leute in das Schiff entschwanden. Unter ihnen auch Echo Alpha.
"Na dann wollen wir mal Großer."

08:04

John Weber
23.03.2011, 22:06
<-----------Citadel; Bezirke

Citadel; Allianzandockbuchten

7:39

Als John die Andockbuchten der Allianz erreichte herrschte dort wie üblich reges Treiben. Versorgungsschiffe wurden be- und entladen, Kriegsschiffe die für den Schutz der Citadel zuständig waren oder in angrenzenden Sektoren patrollieren würden wurden gewartet und auf ihre Einsätze vorbereitet.

Das Ziel des Agenten war das Arsenal, einem Knotenpunkt über den nicht nur Waffen und Ausrüstung für die Schiffe liefen, sondern sämtliche Ein- und Ausgänge für die Verwaltung erfasst wurden. John steuerte ein kleines Büro in der Nähe einer der Lagerräume an in dem ein älterer Sergeant saß, der den Agenten sofort zu erkennen schien. "Ah, Lieutenant Weber. Ich wollte gerade veranlassen das man ihre Bestellung auf die Midway bringt." empfing Sergeant Sapkowski John mit einembeiläufigen Nicken und stand auf: "Ich nehme an sie wollen sich die Sachen noch einmal selbst ansehen. Kommen sie die Kiste steht gleich nebenan." Der Agent folgte dem älteren Mann, der schon seit Jahren dafür verantwortlich war das Feldagenten die auf der Citadel stationiert waren ihre Ausrüstung bekamen, wenn sie die Station verließen und hatte es, soweit John wusste, immer geschafft so ziemlich alles in Rekordzeit zu organisieren.

Im Nebenraum angekommen deutete der Sergant auf eine von mehreren silbernen Kisten und als John diese öffnete und den Inhalt erblickte nickte er zufrieden. "'Es ist alles da was auf der Liste gestanden hat." bemerkte Sapkowski mit einem Hauch von Stolz und zählte aus dem Gedächtnis heraus auf: "Eine leichte Kommando-Kampfrüstung ohne Allianz-Markierungen, ein modifiziertes Sturmgewehr, eine neue Sturmschrotflinte, sowie eine modulare Pistole und ein brandneues Omni-Tool." "Danke, dass sie das so schnell beschaffen konnten Sarge." bedankte sich John während er die Rüstung und die Waffen überprüfte. Während seiner Zeit als Undercover-Agent hatte John sich oft mit zweit- oder drittklassiger Ausrüstung begnügen müssen um nicht aufzufallen, aber bei dieser Mission wollte er nicht auf für seinen Kampfstil zugeschnittene Ausrüstung und Waffen verzichten. Aufgrund seiner Vorliebe für biotisch unterstützten Nahkampf war eine ausgewogene Kombination aus Schutz und Mobilität unerlässlich, sowie entsprechende Feuerkraft.

Nachdem seine Überprüfung beendet hatte schloss er die Kiste wieder und bedankte sich bei Sergant Sapkowski der anschließend einen Private zu sich rief und diesem Auftrug Johns Kiste zu der letzten Ladung von Ausrüstung zu bringen die auf die Midway sollten. John begleitete den jungen Soldaten und schloss sich dem kleinen Tross an der schließlich im Hangar der Stelth-Fregatte verschwand. John hingegen begab sich zur Andockschläuse wo sich die Crew der Midway versammelt hatte. Der neue XO nutzte die folgenden Minuten um sich die neuen Gesichter anzusehen und wechselte ein paar Worte mit einigen der 'Alteingesessenen'. Schließlich öffnete sich der Eingang zur Schläuse und Captain Sarah Farnsworth hieß ihre Crew an Bord willkommen. Die Männer und Frauen betraten nacheinander das Schiff, aber John hielt sich noch ein wenig zurück, da Sarah vielleicht noch mit ihm sprechen wollte ehe sie das erste Mal gemeinsam die Brücke betraten.

8:03

Juana Morales
07.04.2011, 23:45
<----- Die Citadel: Allianz-Quartiere

Die Citadel: Allianz-Andockbuchten

Juana drehte sich nicht um, ein Luger hatte immer davon geredet, dass beschwöre das Unheil herauf. Juana gab auf solch einen Mist eigentlich nicht viel, aber nun ging sie Stur geradeaus das Salz von Amylas Tränen auf ihren Lippen schmeckend. Als Sie schließlich auf dem Landesteg stand und die beeindruckende Midway vor sich hatte hielt Sie einen Augenblick inne und atmete einmal tief ein und aus. Dann trocknete Sie ihre feuchten Augen und ging mit entschlossenem Schritt auf die Crewmitglieder zu die sich bereits vor der Fregatte versammelt hatten.

Gerade als ein "ACHTUNG!" die Anwesenheit eines kommandierenden Offiziers ankündigte hatte Juana die ihre neue Crew erreicht und reihte sich, ebenfalls in Habachtstellung gehend ein.
Zu ihrer missbilligung stellte Juana fest, dass die beiden Soldaten direkt vor ihr sich gerademal dazu herabließen in Richtung ihres neuen CO zu schauen. Mit noch größerer missbilligung nahm Sie zur Kentniss, dass die Soldatin weiterhin Musik hörte. Juana wusste, dass Veteranen das Protokoll meist etwas lässiger sahen, aber mit nem Stöpsel im Ohr vor seinem CO anzutreten war ihrer Meinung nach in höchsten Maßen respektlos und vor unprofessionell. Na toll, zwei Veteranen, die sich wohl für was besseres als den Rest halten und auch keinen Hehl daraus machen. Fehlt nur noch, dass die restlichen Mitglieder der Original-Crew uns als 'Eindringlinge' in ihre verschworene Gemeinschaft sehen und in zwei Tagen sind wir wieder auf der Citadel oder treiben als gefrorene Kohlenstoff-Klumpen im All.
Juana ließ sich ihr Quartier vom Bootsman zuteilen und machte sich sogleich auf den Weg dorthin, um ihr sperriges Gepäck loszuwerden.

0805
SSV Midway: Mannschaftsquartiere ----->

Barney Gray
08.04.2011, 17:32
Die Tochter zum Bording mitnehmen, das war typisch für die New Yorkerin. Barney warf einen letzten Blick zu den zweien, ehe seine Schwester ihn anstupste und ihren Seesack schulterte.
„Na dann wollen wir mal, Großer“, murmelte sie und ging voraus, während er ihr folgte, den Seesack jedoch nicht geschultert, sondern neben dem Körper tragend. Die Sonnenbrille, die er während der Ansprache des Captains abgenommen hatte, zog er nun wieder auf und warf einen kurzen Blick zu der Hispano-Frau, die gerade mit leichter Verspätung zum Team gestoßen war. Augenscheinlich war sie ein Corporal, machte einen sehr versierten Eindruck, aber ihm waren natürlich die Blicke nicht entgangen, die das junge Ding ihnen zugeworfen hatte. Die Augen des Corporals waren noch immer feucht, Abschiedstränen, vermutete er. Eine Beziehung? Beziehungen als Soldat, das waren für Barney zwei Welten, die aufeinandertrafen. Nicht, dass er sich generell etwas wie eine Beziehung vorstellen konnte, aber besonders in diesem Fall fiel es ihm schwer, Verständnis dafür zu zeigen. Abgesehen davon, dass ein Soldat der Allianz selten an einem Fleck der Galaxis für längere Zeit verweilte, was, so schätzte Barney, in einer Beziehung nicht gerade für Erfüllung sorgte, behinderte eine intime Partnerschaft offensichtlich auch die Arbeit eines Soldaten.

Langsam stieg er, hinter seiner Schwester, die Stufen zum Eingang der Midway hinauf. Der junge Corporal war bereits vor ihnen in das Schiff gestiegen, während Robert Elle noch hinter ihnen wartete.
„Ma’am.“ Er nickte dem Captain zu und salutierte vorschriftsgemäß im Vorbeigehen, ehe er sich leicht ducken musste, um sich an der Luftschleuse nicht den Kopf anzustoßen. Für seine Körpergröße waren Fregatten nicht ausgelegt gewesen, doch hatte er damit bisher selten Probleme gehabt. Einzig bei den Kojen konnte es Schwierigkeiten geben, doch Barney war schlimmeres gewohnt. Nachdem man in Schützengräben, Trümmerteilen und sonstigen Erdlöchern geschlafen hatte, waren um einige Zentimeter zu kurze Betten auch kein Problem mehr.
Der Chief of Boat, der älteste Unteroffizier an Bord der Midway, dessen Haar bereits leicht ergraute und dadurch seiner Aura noch mehr Autorität verlieh als es ohnehin bei diesem „Dienstgrad“ schon der Fall war, teilte gerade die Zimmer der Fregatte ein und nickte den Zwillingen sogleich zu, nachdem sie bei ihm angelangt waren. „Gray und Gray, mit Morales in Quartier Neun!“
Wie bei jedem Bording auch sonst herrschte reges Treiben auf der Fregatte, das die ohnehin schon begrenzten Gänge noch voller und enger erscheinen ließ, sodass Barney froh war, endlich bei dem Quartier angekommen zu sein, das bereits von Morales, der Hispano-Soldatin, bezogen worden war. Wieder musste er seinen Kopf einziehen, während er seiner Schwester in das Zimmer folgte.
„Operations Chief Celeste Gray“, stellte sie sich vor, „das Ungetüm ist mein Bruder Barney.“ Er nickte der neuen Zimmergenossin zu, begleitet von einem gebrummten „Corporal“, um dann seinen Seesack auf eines der Betten fallen zu lassen. Gut, dass er ohnehin nicht viel persönliches dabei hatte, so würde die ganze Aktion wesentlich schneller und effektiver über die Bühne laufen. Er schnürte den Sack auf und räumte die wesentlichen Dinge zuerst in einen der Spinds, gefolgt von einem weiteren Powerriegel, den er aß, während er seine Zigaretten und das Messer auf eine kleine Ablagefläche neben dem Bett ablegte. Zuletzt zog er noch eine Mundharmonika aus dem Sack, die er für einige Sekunden überprüfte und einen kurzen Pfiff durch die Kammern schickte, um zu sehen, ob noch alles in Ordnung war, ehe er sie auch zu den anderen Sachen auf die Ablage legte und den Football, den er noch in dem Seesack verstaut hatte, hervorholte. Für eine Sekunde huschte ein Lächeln über sein Gesicht, ein kaum sichtbares Schmunzeln, und der Texaner nahm auf dem Bett Platz, den Ball in der Hand wiegend. Im Hangar eines Trägers, auf dem Barney mal stationiert gewesen war, konnte ein Spiel mit der Mannschaft organisiert werden, aber er war sich sicher, dass das hier nicht der Fall sein würde. Zum einen fehlte der Platz, andererseits war die Mission auch eine ganz andere. Nichtsdestotrotz hatte sich Barney dazu entschlossen, das Leder mitzunehmen, als Accessoire, wenn man so wollte.

-------> Midway, Mannschaftsquartiere

Sarah Cathryn Farnsworth
10.04.2011, 10:08
Die Citadel: Allianzandockbucht

Sarah ging zur Seite um der eintretenden Crew Platz zu machen. So wie sich die Menschenmenge verkleinerte, sah sie, dass auch Kathleen mit ihrer Tochter erschienen war. Sie deutete ihrer Freundin, dass sie gleich noch zu ihr kommen würde, aber zuvor musste sie noch etwas anderes erledigen. Sarah ging zu Lieutenant Weber, der noch vor der Fregatte wartete.

„Guten Morgen, Lieutenant.“, grüßte sie ihn. „Ich muss noch ein paar Worte mit Captain Benedict wechseln. Bereiten Sie derweil einen Sprung in den Pferdekopf-Nebel vor. Nav Eins soll die Daten anschließend direkt an Lieutenant Chen ins Cockpit übermitteln. Danke.“

Nachdem der XO bestätigt hatte und die Midway betrat, war Lieutenant Elle das letzte Crewmitglied. „Guten Morgen, Captain. Melde: Alle Mann an Bord. Das wollte ich schon immer mal sagen.“, meldete er mit einem Lächeln. „Danke Lieutenant. Lassen Sie es sich bloß nicht zur Gewohnheit werden, immer als Letzter zu sein.“, erwiderte Sarah ebenfalls mit einem amüsierten Lächeln und ging schließlich zu Kathleen.
Sie grüßte ihre Freundin und wünschte Henrietta alles Gute zum Geburtstag. Sie wechselten noch einige Worte, bevor sie sich gebührend verabschiedeten. Sarah bat die beiden, dass sie noch mit bis zur Luftschleuse kamen, da Sarah Henrietta noch ihr Geschenk überreichen wollte.

„Captain, es sind alle an Bord und jeder ist seinem Quartier zugewiesen“, meldete auch der COB, der innen an der Luftschleuse wartete.
„Danke, Chief. Könnten Sie mir bitte noch einen Gefallen tun.“, erwiderte Sarah.
„Natürlich, Ma’am.“
„Ich habe in meinem Quartier ein Geschenk für Henrietta“, sie deutete auf das Mädchen. „Könnten Sie es mir bitte holen.“
Der Chief of the Boat nickte und verschwand. Währenddessen plauderten die beiden Freundinnen noch ein wenig miteinander. Als er mit dem Geschenk zurückkehrte er es Sarah, die es wiederum an Henrietta weiter gab.
„Alles Gute!“, meinte sie dabei und wuschelte der Kleinen, die sich bedankte, durch die Haare.

Dann war es soweit. Sarah betrat erneut die SSV Midway, schloss und verriegelte die Luftschleuse hinter sich. Gleichzeitig hörte sie, wie sich die APUs aktivierten, damit die autonome Versorgung des Raumschiffs funktionierte und es vom Netz der Citadel getrennt werden konnte. Sie machte sich auf den kurzen Weg ins CIC, wo sie Lieutenant Weber vermutete.

SSV Midway: CIC ----->

John Weber
10.04.2011, 12:30
Citadel; Allianzandockbuchten

8:03

John hatte sich neben die Luftschleuse der Midway gestellt um die vorüberkommenden Crewmitgliedern nicht im Weg zu stehen und wartete auf Sarah. Als diese ihn bemerkte kam sie zu ihm herüber und begrüßte ihn und wies ihren XO an auf der Brücke alles für die Reise in den Pferdekopf-Nebel vorzubereiten. Sie selbst wollte noch ein paar Worte mit Kathleen wechseln und würde bald nachkommen. John quittierte den Befehl mit einem "Aye, Captain" und schickte sich an die Midway zu betreten.

Der COB begrüßte den Agenten freundlich und teilte ihm mit welches Quartier ihm zugeteilt worden war. John bedankte sich und überlegte ob er erst seine Taschen verstauen sollte entscheid sich dann jedoch dagegen und sprach einen jungen Private an und bat diesen seinen Taschen in sein Quartier zu bringen. Der junge Mann der bereits auf dem ersten Trip der Midway dabei gewesen war antwortete, dass er sich sofort darum kümmern würde und nahm dem XO die beiden Taschen ab. Nachdem er dem Private gedankt hatte machte sich John auf den Weg ins CIC um die Vorbereitungen die für den Start der Fregatte getroffen wurden zu überwachen.

SSV Midway: CIC ----->

Aidan Li
15.04.2011, 22:22
Die Citadel – Allianzandockbuchten => Kantine der Midway

Aidan hatte die Zeit auf der Citadel sichtlich genossen, seine Freizeit hatte er in einigen der Bars und Clubs verbracht welche hier und dort auf der riesigen Raumstation zu finden waren. Die Citadel gefiel Aidan, alles war hell und sauber, nur die Keeper irritierten ihn ein wenig, fleißig wie Ameisen huschten sie auf der Station herum und gingen ihren Arbeiten nach. Diese Abneigung entprang allerdings persönlicher Natur, die Keeper kommunizierten nicht, naja jedenfalls nicht so wie Aidan. Er hätte sie gerne einmal gefragt wie ihr Tag so war, oder was sie am Wochenende getrieben haben. Aber eine Kommunikation mit den Keepern war nicht möglich.

Also suchte er sich woanders Spaß, er wollte tanzten und wenn er schon hier war, vielleicht auch eine Begleitung für den Abend finden. Aidan hatte bis spät in die Nacht hinein getanzt ehe er sich wieder zurück zu seinem Apartment aufgemacht hatte. Er hätte sicherlich ein zwei Damen und vielleicht die eine oder andere Asari mit ins Bett nehmen können, doch Aidan war die Lust vergangen. Das ging ihm allerdings alles zu leicht, zu schnell und das Wichtigste es war nicht echt. Ein kurzes Vergnügen, mehr nicht. Ohne Umschweife hatte er sich in sein Bett fallen lassen und schlief gedankenverloren ein.

Thomas Forester
11.05.2011, 22:27
<--------- Allianz Kommando
10:20

Thomas schritt durch die große Eingangstür der Dockbucht und sah seinen neuen Arbeitsplatz. Das Schiff war ein etwas älteres Modell, aber wirkte, zumindest von Außen, einwandfrei und voll funktionstüchtig.

'Etwas klein, aber keine Rostflecken oder Einschusslöcher. Vermutlich ein gutes Zeichen.'

Vor der Luftschleuse standen zwei bewaffnete Männer, die wohl als „Türsteher“ dienten.

'Zivilist zu sein, hat so seine Vorteile. Ich muss nicht stundenlang blöd in der Gegend rumstehen. Was die wohl machen würden wenn ich beim vorbeigehen 'Haha' sagen würde?'
Thomas kratze sich kurz am Hinterkopf und verwarf die Idee zwei gelangweilte, in voller Kampfmontur rumstehende Marines auszulachen.
'Wäre wohl nicht so toll für meinen Arbeitsplatz... und meine Gesundheit vermutlich auch.'

Während Tom auf die linke der beiden Wachen zusteuerte zückte er seinen Allianz-PDA und suchte schon die Erlaubnis heraus, um den Prozess des „an Bord Gehens“ möglichst rasch abzuhandeln.

„Halt! Erlaubnis?“ schrie einer der beiden Marines während er einige Schritte auf Thomas zuging.
Etwas erschrocken vom Tonfall des Soldaten zuckte Tom ein kleines Stück zusammen und streckte den PDA nach vorne.
Der Mann, der Thomas nun gegenüberstand, war noch ein wenig größer als er selbst, weshalb er den Kopf etwas heben musste um ihm ins Gesicht zu sehen.
„Sieht gut aus. Willkommen an Bord der SSV Marathon. Ihr neuer Boss wartet schon im Maschinenraum auf Sie.“
„Vielen Dank. Einen schönen Tag noch.“, schloss Tom das Gespräch ab und nahm den PDA wieder an sich.
Gerade als er den Schalter für die Luftschleuse drücken wollte, um das Schiff zu betreten, fiel Thomas ein, dass er keine Ahnung hatte wo der Maschinenraum eigentlich zu finden war, weshalb er sich noch einmal umdrehte und mit einer möglichst höflichen Stimme nachfragte.

Diesmal antwortete der andere Soldat: „Zum Maschinenraum geht’s gleich nach der Luftschleuse rechts den Gang entlang bis Sie an eine Tür kommen über der groß Maschinenraum steht.“
Während er das Wort „Maschinenraum“ aussprach machte er mit beiden Händen eine Art Bogen in die Luft, als wollte er Tom nochmals auf die Größe der Schrift hinweisen.
Sowohl der Tonfall als auch die Gestik, die der Marine dem letzten Teil seines Satzes beifügte, ließen die Schlussfolgerung zu, dass er das neue Crewmitglied auf den Arm nehmen wollte.

'Nichtmal mehr nach dem Weg fragen kann man ohne blöde Antwort.'
„Vielen Dank für die Wegbeschreibung. Die Beschriftung der Tür wurde wohl wegen Ihnen angebracht oder? Ich meine es kann für manche Menschen schon schwer sein sich auf so einem großen Schiff zurecht zu finden.“ konterte Tom und vergewisserte sich noch einmal über die Größe des Schiffes.

'Hoffentlich ist er hell genug, die Beleidigung zu verstehen.'

„Uh... das war bitter Biro.“, meinte der rechte Soldat zu seinem Kollegen mit einem kaum zu überhörenden neckischen Unterton.

„Ach, halts Maul Gothberg.“, rief der linke, der offensichtlich Biro hieß, dem rechten, welcher ebenso offensichtlich Gothberg hieß, zu, begleitet von einer Handbewegung die offensichtlich die Geringschätzung des akustischen Beitrags Gothbergs unterstreichen sollte.

Thomas drehte sich wieder der Tür zu und drückte den Türöffner, woraufhin sich die schwere Luftschleuse mit einem zischenden Geräusch öffnete. Er hörte hinter sich noch die beiden Soldaten laut diskutieren, beachtete es allerdings nicht und begab sich auf den Weg zum Maschinenraum.

----------> SSV Marathon [Maschinenraum]

Milijan Sacobic
25.07.2012, 20:41
Allianzquartiere (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18154-Die-Citadel-Allianzquartiere&p=785061&viewfull=1#post785061)---------------->

Das logistische Transportzentrum nahm gut und gerne die Hälfte der Fläche der gesamten Allianzandockfläche ein und war der Hauptumschlagplatz für alle Allianzgüter die auf der Citadel beladen, entladen und nur zwischengelagert wurden. Es gab hier Bereiche die dermaßen abgesichert waren, dass selbst die ARIA Außenstelle hier aussah wie ein Laufhaus.
Er wies sich am Eingang mit seinem Dienstausweis aus und zeigte seine Transportpapiere. Der Mannschaftssoldat machte einige Eingaben an seiner Konsole und gab ihm dann einen kleinen Ausdruck mit der Hallennummer.
Mit einem kleinen Transportfahrzeug ging es dann weiter. Sein Fahrer, ein junger Privat, hatte offensichtlich ein großes Mitteilungsbedürfnis.
„…und dann kam ich hier an und dachte mir nur `Wow! Wie fett ist das denn! Ich meine die Citadel, voll krass, die ganzen Aliens und so. Auch sonst machts hier richtig viel Bock man sieht ein Haufen abgefahrenes Allianzzeug und man hat immer Zeitdruck. `Bam…bam…bam´ so geht’s hier zu und alles muss punktgenau abgefertigt sein und am besten soll man immer drei Sachen auf einmal machen….“
„Privat!“ herrschte er den Soldaten an und brachte ihn zum Schweigen „Das interessiert mich einen Dreck also halten sie ihr Schandmaul und fahren sie einfach!“ Der Privat riss zuerst erstaunt die Augen auf und wurde dann sauer und fuhr weiter ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
Der Wagen kam an der besagten Halle zu stehen. Milijan befahl dem Privat zu warten und schwang sich dann aus dem Gefährt und betrat die Halle.
Einige große Regale standen in der Halle und waren gefüllt mit Gitterboxen, Transportkisten verschiedener Größen und verschnürte Paletten voller Verbrauchsgut. Wütendes Hundegebell war zu hören, Milijans Stimmung erhellte sich.
Einem wartendem Corporal, dem man die Null-Bock Stimmung bereits von weitem ansehen konnte zeigte er die Transportpapiere. Der Soldat verglich sie mit seinen Unterlagen und bedeutete ihm mit einer Kopfbewegung ihm zu folgen.
Durch eine Schwungtür ging es von der Halle mit den Regalen in einen kleineren Raum, der ebenso von Regalen dominiert wurde. Das laute Gebell kam aus diesem Raum, genauer gesagt aus einem der Zwinger die ebenerdig in den Regalen standen. Es waren nur wenige Zwinger, so viele Hundeführer hatte die Allianz nicht und nur einer war derzeit besetzt. Ein weiterer Mannschaftssoldat stand im Raum, soweit vom Zwinger entfernt wie nur möglich und war sichtlich erleichtert endlich nicht mehr allein mit dem Hund zu sein. Der Hund knurrte und bellte als ob es kein Morgen gäbe und hin und wieder erzitterte der Zwinger.
„Holen sie den Hund?“ fragte der andere Soldat vorsichtig und als er die Stimme erhob wurde das Gebell noch eine Stufe wilder. Milijan nickte nur und nahm den Schlüssel für den Zwinger entgegen.
„Dann viel Glück mit dem Vieh ich würde ja…“ „Ruhe! Was sie würden ist mir egal! Sie beide gehen jetzt!“ unterbrach er den Soldat. Der Corporal zuckte mit den Schultern und verschwand durch die Tür, dicht gefolgt von dem jüngeren Soldat der dem älteren dicht auf den Fersen blieb.
Milijan zündete sich eine Zigarette an und ging auf den Zwinger zu. Das Gebell hatte sich, nun da die anderen weg waren, verändert. Es war nun ein aufgeregtes, freudiges bellen.
Rauchend stellte er sich vor den Zwinger und ging in die Hocke. Dragan, sein belgischer Schäferhund, stand aufrecht im Zwinger mit wedelndem Schwanz und bellte aufgeregt, wobei er in seinem Käfig hin und her ging. Milijan öffnete den Zwinger und prompt sprang ihm der Hund in die Arme.
Dragan leckte ihm übers Gesicht, drängte seinen Kopf in seine Hände ging um ihn herum, zwängte seinen Kopf durch seinen Arm und blieb dann schließlich vor ihm stehen und bellte erneut.
Milijan streichelte ihn über den Kopf und entnahm der Kiste die am Zwinger angebracht war ein Maulkorb, Halsband und Hundeleine.
Er ging vor dem Hund in die Knie und umfasste seinen Kopf. „Dragan“ flüsterte er und gab dem Hund ein kleines Stück geräuchertes Rindfleisch. Sein Gesicht blieb reglos aber in seinem Innern fühlte er sich gut, beinahe glücklich. Dragan selbst setzte sich in und leckte sich über die Schnauze. Milijan genoss diesen Moment ohne zu wissen, dass das Schicksal wieder einmal vorhatte sein Leben in den nächsten Stunden in eine völlig andere Richtung zu ändern.
Er legte dem Hund das Halsband an und stülpte ihm den Maulkorb über was der Hund mit einem unglücklichen Brummen quittierte. Zu guter Letzt befestigte er die Leine am Halsband.
Die Zigarette im Mundwinkel begab er sich zum Ausgang und gab Dragan mit einem Pfeifen zu verstehen, dass es nun an der Zeit war zu gehen. Dragan roch noch an einem der Regale und markierte es, dann eilte er auch schon zu Milija.
Während der Fahrt zurück war der Privat ungewöhnlich still und unruhig was wohl daran liegen konnte, dass Dragan, der auf Milijas Schoß saß, den jungen Soldat ständig anstarrte. Drohfixieren war der Fachausdruck. Wann immer der Soldat Lenkbewegungen machte knurrte Dragan drohend und hätte Milija Dragan nicht am Halsband festgehalten hätte sich der belgische Schäferhund längst auf den Soldaten gestützt.
Draußen angekommen sah Milijan auf die Uhr. Es wurde Zeit für seinen nächsten Termin, die Vorstellung bei seinem neuen Führungsoffizier. Milijan hatte größte Lust einfach den Termin zu schwänzen aber so oder so würde er nicht darum herumkommen.
Der Weg zur Allianzniederlassung war für Dragan beschwerlicher als für Milija. Die Anwesenheit so vieler Leute machte den Hund nervös aus diesem Grund war es umso wichtiger, dass Milija Ruhe und Gelassenheit ausstrahlte an der sich Dragan orientieren konnte.

------------------>Allianzkommando, ARIA Zentrale (http://www.globalgameport.com/showthread.php?35321-Die-Citadel-Das-Allianzkommando&p=785056#post785056)

Sarah Cathryn Farnsworth
01.04.2013, 23:07
SSV Midway, Hangar (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18488-SSV-Midway-Hangardeck-Lagerraum&p=851022&viewfull=1#post851022)-------------->

Sie verzichtete auf den formellen Ablauf. Sobald die Crew aber auf dem Pier angetreten war stellte sie sich vor die Besatzung.
In Hufeisenformation war die Crew angetreten und abseits standen einige Familienangehörige der Crew. Sarah war erstaunt hatte sie doch nicht damit gerechnet, dass man in so kurzer Zeit die Angehörigen zusammentrommeln konnte. Sie konzentrierte sich wieder auf die Crew.
„Wir haben nicht viel Zeit und ich wünschte ich könnte langer zu ihnen sprechen. Lassen sie mich nur eines sagen:
Egal was man ihnen erzählen wird, seien sie sich sicher, dass sie einen guten Job gemacht haben. Sie dürfen allesamt auf sich stolz sein. Ich bin stolz auf sie.“
Sie ließ die Wort kurz wirken
„Zu ihrer Information. Operations Chief Gray wurde ins Allianzkrankenhaus verbracht und wird dort weiterbehandelt und wir konnten unsere `Ware´ abliefern!
Im Anschluss werden mich die Führungsoffiziere ins Allianzkommando begleiten. Die Angehörigen des Geheimdienstes werden in Kürze neue Anweisungen erhalten. Bis dahin können sie ihre persönliche Ausrüstung auf der Midway lassen. Der COB hat die Befehle für den Rest der Besatzung.“ Ihr Blick fiel auf Weber. Der Offizier war inzwischen wohl wieder erwacht und sah recht munter aus.
„Einige Angehörige haben sich hier eingefunden. Chief oft he Boat!“
„Aye Ma´m!“
„Sorgen sie mir dafür, dass die Crew nur so lange wie möglich gebunden ist!“
„Aye Aye Ma´m!“
„Es war mir eine Ehre!“ rief sie und Salutierte der Crew
„Führungsoffiziere austreten; COB übernehmen!“

Mit den Führungsoffizieren verließ sie schließlich die Szenerie in Richtung des Allianzkommandos.

-------------->Allianzkommando (http://www.globalgameport.com/showthread.php?35321-Die-Citadel-Das-Allianzkommando&p=851021&viewfull=1#post851021)

Lukas Armbruster
04.04.2013, 00:20
SSV Midway, Kantine (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18477-SSV-Midway-Die-Kantine&p=851488&viewfull=1#post851488)---------------->

Wie befohlen trat die Besatzung in Hufeisenformation auf dem Pier an. Bereits beim Verlassen des Schiffs konnte er eine ganze Reihe Familienangehörigen ausmachen die mit Transparenten und selbst gezeichneten Plakaten auf ihre Soldaten warteten. Lukas ging mit einem kleinen Rucksack bewaffnet in dem er das nötigste gepackt hatte zum Antreten und stellte ihn währenddessen hinter der Formation ab.

Die Ansprache des Captains war kurz, ungewöhnlich kurz und etwas verstörend. Das Ganze musste wohl doch weiterreichen als er es sich gedacht hatte. Er konnte nur hoffen, dass sein Arsch nicht mit in die Schlinge gezogen wurde.
Farnsworth entließ schließlich alle bis auf die Führungsoffiziere. Da er „nur“ Pilot war konnte er endlich gehen.
Er nahm seinen Rucksack auf und wandte sich den Angehörigen zu und musste auch nicht lange suchen.

„PAPAAAAAAAA!“ hörte man es quer über den Pier und Lukas ging tief in die Knie und breitete seine Arme aus. Seine drei Töchter rannten auf ihn zu und mit einem breiten, ehrlichen Lächeln schloss er seine Brut in die Arme.
Mirijam, seine Älteste trug ihr blondes, Schulterlanges Haar offen hatte aber zwei Zöpfe die ihr von den Schläfen runterhingen und ihr Gesicht einrahmten. Zwei Kreisrunde Ohrringe hatte sie sich an die Ohrläppchen geklemmt und sie war die einzige von den dreien, die kein Kleid trug. Stattdessen trug sie eine Jeans mit aufgebügelten Blumenstickereien, ein weißes T-Shirt und eine hellbraune Lederjacke.
Dann kam schon die siebenjährige Ramona, seine Mittlere. Sie trug eine beiges, ärmelloses Kleid und darunter einen dunkelgrünen Rolli und braune Leggins. An den Knien und Ellenbogen waren schon wieder neue Flicken dran. Sie rannte immer mit einem Tornister auf dem Rücken herum, indem sie ihr Spielzeug mitnahm. Ihr Strohblondes Haar war recht kurzgeschnitten und reichte ihr gerade so bis zum Nacken. „Na da hat aber jemand eine neue Zahnlücke!“ witzelte Lukas und drückte seiner Mittleren einen Kuss auf die Stirn.
Seine jüngste, die vierjährige Hannah, hatte ein Rosa Kleid an und hatte, wie immer, ihr Lieblingsstofftier im Arm. Ein Einhorn mit Regenbogenstreifen.
Er nahm seine jüngste auf den Arm und setzte ihr seine Navy-Basecap mit dem aufgestickten Wg Cdr, Wing Commander, auf.
Mit immer klebrigen Fingern kraxelte sie auf ihm herum bis sie, mit ein wenig Unterstützung, auf seinen Schultern saß und sich an seiner Stirn festhielt.
Während er auf seine Frau zuging fingen seine Kinder gleichzeitig an auf ihn einzureden. Sie erzählten was sie so alles gemacht hatten und was ihnen besonders gefallen hatte. Er verstand kaum ein Wort und ließ sich einfach nichts anmerken
Um nicht aufzufallen sagte er hin und wieder etwas wie:
„Wow, wirklch?“
„Das klingt ja richtig spannend!“
„Unglaublich! Muss super gewesen sein!“

„…aber Rusty dürften wir nicht mitnehmen…“ hörte er noch heraus. Lukas riss die Augen auf
„Mirijam!“ sprach er seine Älteste an.
„Wer ist Rusty?“ fragte er eindringlich

„Rusty ist ein West Highland White Terrier!“ Lukas sah auf. Susanna, seine Ehefrau und heimliche Chefin schob ihre Sonnenbrille in ihr Blondes Haar, das durch einen schwarzen Haarreif in Form gehalten wurde.

Sie trug eine einfache Jeans und einen Rollkragenpullover auf Strickwolle. Darüber trug sie ein einfaches Jackett und über der Schulter hatte sie eine große Tasche hängen.

Lukas wollte schon seinem Ärger Luft machen als seine Frau ihm auch schon mit einem leidenschaftlichen Kuss den Wind aus den Segeln nahm.
„Bäh! Eklig!“ kommentierte seine älteste den Kuss.
Lukas Wut war wie weggeblasen, stattdessen merkte er, dass er schon seit einiger Zeit von seiner Frau getrennt war und war enttäuscht als sich seine Frau von ihm löste.
„Na warte!“ drohte er gespielt seiner Tochter und setzte seine Jüngste ab „Du wirst jetzt auch geküsst!“ er packte seine älteste und drückte ihr einen Schmatzer auf die Wange was ihr sichtlich peinlich war und sich mit einem breiten Lächeln etwas wandt um sich dann übertrieben die Wange zu reiben.

Erst jetzt vielen ihm die Männer auf die neben seiner Frau standen. Ein Corporal offensichtlich von der Familienbetreuungsstelle stand etwas verloren neben seiner Frau. Wahrscheinlich war er vom Aktionismus seiner Frau dermaßen überfahren worden, dass er inzwischen nur noch darauf wartete neue Anweisungen von ihr zu erhalten.
„Corporal!“ wandte sich seine Frau an den Mann „Tun uns schon mal den Gefallen und holen den Wagen, ja?“
„Jawohl Ma´m!“ Der Mann schlug schon fast die Hacken zusammen und verschwand dann irgendwo im hinteren Bereich der Andockbuchten.
Der andere Mann war ein älterer Militär aber nicht von der Allianz. Blick und Haltung des Mannes waren hart wie Stahl und stoisch sah er in die Menge der Besatzungsmitglieder als schien auf irgendetwas zu warten.
„Colonel Gray?“ sprach seine Frau den Mann mit den grauen, kurzgeschnittenen Haaren an.
„Mrs Armbruster!“ antwortete er und sah auf
„Keine Sorge! Ihre Tochter ist jetzt in guten Händen!“
Der Mann schwieg
„Colonel!“ sprach Lukas ihn an
„Lukas Armbruster“ stellte er sich vor und reichte dem Mann die Hand. Der Colonel zögerte einen Moment bevor er die Hand ergriff und einmal schüttelte wobei seine Hand wie ein Schraubstock sich um die von Lukas legte.
„Ihre Tochter ist eine Kämpferin! Sie wird es schaffen!“ sprach er dem Mann Mut zu obwohl er sich plötzlich nicht mehr sich war ob er das überhaupt nötig hatte.

Seine Frau, die inzwischen die jüngste auf dem Arm hatte sah ungeduldig auf ihre Uhr. „Wo bleibt der Typ nur!“ grummelte sie und sah in die Richtung in der der Corporal verschwunden war.
„Hier!“ sagte sie und drückte Lukas zuerst die kleine Hannah in den Arm und legte ihm die große Umhängetasche um.
„Ich geh mal nach unserem Taxi schaun!“ die drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen und ließ ihren Mann dann stehen.

Etwas verloren stand Lukas nun da. Seine Jüngste auf dem Arm, auf dem Rücken sein Rucksack, um die Schulter die schwere Tasche. Seine Mittlete stellte sich auf seine Füße und hielt sich an seinen Armen fest und begann sich immer wieder von links nach rechts zu schwenken wobei sie zur Decke starrte während seine Älteste anfing ihn vollzutexten wie toll doch Rusty sei.

Lukas seufzte.

------------------------>Allianzkommando (http://www.globalgameport.com/showthread.php?35321-Die-Citadel-Das-Allianzkommando&p=858893&viewfull=1#post858893)

Barney Gray
05.04.2013, 20:16
<--- SSV Midway – Kantine

Es war die Hölle los. Barney stand, gekleidet in einen sauberen, navyblauen Feldanzug und mit seinem Seesack über der Schulter, im Gang der Fregatte und sah zu, wie rechts und links von ihm die Leute hinauseilten auf das Pier, wo Captain Farnsworth ein letztes Antreten durchführen wollte. Jeder wollte nur noch so schnell es ging von dem Schiff herunter und zu ihren Familien, um sich endlich die wohlverdiente Auszeit zu nehmen. Barney war nicht anders – gleichwohl er ziemlich geschluckt hatte, als er von der Familiensache erfahren hatte, bedeutete das doch, dass auch seine Eltern vermutlich dort sein würden. Er hatte nicht damit gerechnet, sie schon so früh zu sehen. Irgendwie hatte er Angst davor, ihnen unter die Augen zu treten.
Ein Trupp Sanitäter polterte lauthals an allen vorbei, mit im Schlepptau eine Liege, auf der seine Schwester lag: noch immer mit geschlossenen Augen und diesem friedlichen Gesichtsausdruck, der ihn fast vergessen ließ, dass sie eigentlich im Koma lag. Er ballte für einen Moment die Fäuste, ehe er im Laufschritt zu einem Schwarzafrikaner aufschloss, der in dem Trupp das Sagen zu haben schien.
„Wann wird es ihr wieder besser gehen?“, fragte Barney leise, aber bestimmt, doch der Sanitäter blickte ihn nicht einmal an, als er ernüchtert antwortete.
„Ich weiß nicht einmal, ob es ihr mal wieder besser gehen wird“, waren seine trockenen und routinierten Worte, „in ein paar Stunden wissen wir mehr, aber für mich sieht das schwer nach Pflegefall aus.“
Barney verlangsamte seinen Schritt und starrte den Typen fassungslos an. Zwei andere Soldaten, die wohl die Konversation mitgehört haben mussten, beschleunigten indes ihren Schritt, begleitet von einem leisen „Aaalter…“, was den Sani aufblicken ließ. Erst jetzt schien der Dunkelhäutige zu realisieren, mit wem er hier sprach, doch bis auf ein paar Muskelzuckungen seiner Augenbrauen und Wangenmuskeln, die Barney nicht so wirklich deuten konnte, war in seinem Gesicht keinerlei Reaktion zu sehen. Ohne große Worte widmete er sich gleich wieder seinem Arzttrupp, der – so kam es Barney vor – seinen Schritt beschleunigte. Ob sie sich einfach nur von dem bevorstehenden Antreten verpissen wollten oder außerhalb Barneys Reichweite kommen wollten, wusste der Texaner nicht. Erst als die letzten Crewmitglieder aus der Midway geströmt kamen, erwachte der Gunny aus seiner Lethargie und ging langsam zu einem Punkt, wo jeder sein Gepäck abgelegt hatte, ehe man in Formation getreten war. Sein Blick schweifte dabei über die anwesenden Familien und – wie könnte es anders sein – sofort traf sich sein Blick mit dem seines Vaters. Gleichwohl er bereits in Pension war, das Militär hatte ihn nie wirklich losgelassen: ein raues, fast schon zerfurchtes Gesicht mit eisblauen Augen, deren klarer Blick einen jeden zu durchstechen schien, gepaart mit einer Körperhaltung, die auch trotz des Alters keinen Zweifel daran ließ, dass dieser karge Mensch vor nicht allzu langer Zeit noch Teil einer kämpfenden Einheit war. Zumindest, bis die Kinder eingeschult wurden. Barney erwiderte den Blick gefasst und auch wenn sich beide Männer mit dergleichen stoischen Ruhe ansahen, so sagte das für sie beide schon mehr als tausend Worte. Das mulmige Gefühl, mit dem er seinen Seesack bereits abgestellt hatte, verstärkte sich mit der Anwesenheit seines Vaters auch noch und Barney bemühte sich, sich beim Eintreten in die Formation nichts anmerken zu lassen. Gemeinsam mit den anderen Marines und sonstigem kämpfenden Personal, das einen Flügel der U-Form bildete, blickte er stur geradeaus, als Captain Farnsworth vor die Front trat, dabei sichtlich gestresst und vielleicht sogar entnervt den Chief of Boat mit einer nebensächlichen Handbewegung eintreten ließ, als dieser sich gerade darauf vorbereitete, ihr die angetretene Crew zu melden. Barney hörte ihr entgegen seiner Art gar nicht wirklich zu, sondern beschäftigte sich mehr mit den Gedanken, die quer durch seinen Kopf schossen. Hatte er auch Mum mitgebracht? Was sollte er sagen? Wie würde es jetzt weitergehen, wenn Cel wirklich zum Pflegefall werden würde? Wer sollte sich um sie kümmern? Wie würde das alles finanziert werden? Dem Texaner trat der kalte Schweiß auf die Stirn und eine unsichtbare Faust rammte sich in seinen Magen, als er daran dachte, Cel für immer verloren zu haben. Sie nicht mehr erreichen zu können.
„Führungsoffiziere austreten, COB übernehmen!“, waren Farnsworths letzten Worte, mit denen sie auch das Antreten beendete. Wohl eher schlichte Worte und ein ungewohntes Gefühl, da doch bei vielen irgendwie die Befürchtung grassierte, sie das letzte Mal als CO zu sehen, doch Barney interessierte das gerade herzlich wenig. Weber, der Teileinheitsführer der Marines, trat aus, nickte Barney knapp zu, was angesichts der Umstände genug der warmen Worte sein musste, und der Chief of Boat trat vor die Front.
„Der Captain hat es bereits angesprochen: ihr könnt wirklich verdammt stolz auf euch sein“, knüpfte der dienstälteste Unteroffizier an Farnsworths kurze Rede an, „leider müssen wir aber auch von einem Kameraden Abschied nehmen.“
In den Gesichtern der Angetretenen war die Betroffenheit deutlich zu erkennen, als der COB nach einer kurzen Pause fortfuhr.
„Ich werde es dem Captain überlassen, dazu die richtigen Worte zu finden, aber ich spreche sicher für alle, wenn ich den Angehörigen unser Beileid ausdrücke. Die Sargübergabe findet noch heute statt, da war das Kommando ziemlich flott, und wird vermutlich hier in den Andockbuchten durchgeführt. Wer dort die Gelegenheit zum Abschied nutzen möchte, ist seitens der Angehörigen ausdrücklich eingeladen. Ob der Captain teilnehmen kann, ist jetzt davon abhängig, wie das Kommando weiter verfährt, aber ich bin mir sicher, sie wird es versuchen. Befohlener Anzug hierfür ist der Dienstanzug; wann und wo das ganze stattfindet, werde ich über die Comms bekannt geben.“
Der COB atmete durch, steckte die kleinen Notizen, von denen er vorgelesen hatte, in einer Tasche seiner Uniform weg und blickte nach einer weiteren Pause in die Gesichter der angetretenen Truppe.
„Ich kann aber auch nicht sagen, wann es weitergeht und der Landgang beendet ist, also bitte ich noch einmal alle, die Comms auch wirklich aktiviert zu lassen, damit ich neue Kommandierungen, Marschbefehle und dergleichen gleich weitergeben kann und sich keiner verspätet oder die ganze Sache verschläft. Falls es dann keine weiteren Fragen mehr gibt…“, er sah fragend in die Runde, doch niemand meldete sich, „… dann: zu den Familienangehörigen – wegtreten!“
Aus alter Gewohnheit heraus schlug Barney seine Hacken knapp zusammen, ehe er sich langsam umdrehte und zu seinem Seesack ging. Sein Blick war nachdenklich und auf nichts so wirklich fokussiert, doch er wusste, dass er mit jedem Schritt seinem Vater näherkommen würde und er dann eine Sache definitiv erklären musste: was zur Hölle da draußen passiert war. Mit einem leichten Zittern in den Händen ging er schließlich auf seinen Vater zu, der mit in die Hüften gestemmten Händen bereits auf ihn wartete. Direkt daneben drückte Armbruster seine jüngste Tochter gerade eng an seine Brust und vergrub sein Gesicht in den kindlichen Locken, die unter einer Allianzcap hervorsahen. Man konnte ihm die Erleichterung und Freude über das Wiedersehen deutlich ansehen und mit jedem Atemzug, den der Pilot nahm, merkte ein jeder, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Barney hatte gesehen, wie Armbrusters Frau und auch der Pilot knappe Worte mit seinem Vater gewechselt hatten. Vermutlich aufmunternde, Mut zusprechende, hoffnungsvolle Worte, doch all das war jetzt nebensächlich. Barney war vor seinen Vater getreten, der mit seinem einzigen Sohn auf Augenhöhe stand und ihn eindringlich musterte. Es war, als würde das gesamte Deck um sie herum in absoluter Stille versinken. Die glockenhellen Stimmen von Armbrusters Töchtern, die tröstenden Worte von Morales‘ asarischer Lebensgefährtin, das Gelächter vom COB und Dolly beim Betreten eines Busses für Crewmitglieder, die alleine heimfahren würden – der ganze Lärm des Piers eben. All das trat in den Hintergrund, als sich die beiden Männer gegenüberstanden und stillschweigend ansahen. Es waren nur ein paar Augenblicke, doch dauerten diese für Barney eine Ewigkeit, ehe sein Vater wortlos auf ihn zuging und den Gunny in die Arme schloss. Der jüngere Gray erwiderte die Geste, wobei der Seesack unbeachtet zu Boden fiel, und für eine weitere Ewigkeit standen sie beide einfach nur da und umarmten sich.
„Es tut mir Leid“, murmelte Barney mit geschlossenen Augen und merkte, wie sein Vater dabei den Griff um seinen Sohn für einen kurzen Moment verstärkte, eher er ihn wieder lockerte und sich schließlich gänzlich von ihm löste.
„Es ist gut, dass du wieder da bist“, erwiderte der Ältere ungeachtet der Worte Barneys mit seiner nicht so wirklich tiefen, aber dafür äußerst scharfen Stimme, „und dass es dir gut geht.“
Der Gunny verzog bei diesen Worten gequält das Gesicht, als er den Seesack wieder aufhob und seinem Vater ins Gesicht zu blicken versuchte, es jedoch nicht schaffte.
„Dad, ich kann dir nicht sagen, wie es mir Leid tut“, setzte er neu an und tat sich dabei sichtlich schwer, ob seiner Trauer die richtigen Worte zu finden, „ich weiß nicht wie das passieren konnte… sie war erst noch da und… und…“
„Wir fahren jetzt erst einmal. Über deine Schwester sprechen wir später.“
„Wie kannst du nur so gelassen sein?“, fragte Barney seinen Vater ungläubig, als dieser ihm den Seesack abnehmen wollte, „ich habe versagt, ich habe dich enttäuscht und alles-“
„Ich, ich, ich!“, zischte sein Vater und funkelte seinen Sohn urplötzlich an, wobei auf ein neues der Seesack zu Boden fiel, „was du getan hast, ist im Moment nichtig. Es geht hier nicht um dich, sondern um deine Schwester, also spar dir das.“
Barney schluckte. Mit seinem plötzlichen Ausbruch hatte sein Vater ihn unverzüglich zum Schweigen gebracht und das Resultat jahrelanger, von väterlicher Autorität geprägter Erziehung war es, dass der gestandene Gunnery Chief den Atem anhielt.
Sein Vater atmete leise durch und fuhr schließlich etwas ruhiger, jedoch genauso eindringlich und gestochen scharf fort: „deine Mutter fährt gerade mit dem Wagen vor und du wirst dich ihr gegenüber zusammenreißen, wie es sich gehört.“
„…ja, Sir.“
Barneys Vater sah ihn noch einen Moment eindringlich an, ehe er den Seesack aufhob und mit einer Leichtigkeit schulterte, die man ihm auf den ersten Blick wahrscheinlich gar nicht zugemutet hätte, während der hochgewachsene Gunny neben ihm zu einem dunkelrot-weiß lackierten SUV ging, das gerade geparkt wurde. Von Armbruster, Morales und anderen Kameraden hatte sich Barney bereits an Bord verabschiedet und man hatte sich geeinigt, nach dem üblichen „Ankommen“ zu telefonieren.
Kaum war der Motor des Shuttles abgestellt, wurde sofort die Fahrertür aufgerissen und eine etwas kleiner gewachsene, jedoch für eine Frau immer noch große, Gray kam herausgestürmt. Die grobgestrickte Mischung aus Wollpullover und Kapuzenjacke wehte regelrecht, als Barneys Mutter um die Motorhaube eilte und ihrem Sohn um den Hals fiel.
„Um Gottes Willen, bin ich froh dich zu sehen, Junge“, stieß sie hervor und übersähte Barney mit unzähligen Küssen, „geht es dir gut? Ist dir irgendetwas passiert, Barn? Oh Gott, lass dich ansehen.“
Sie betrachtete sein Gesicht, das sie mit beiden Händen hielt, sah an seinem Körper hinunter und umarmte ihn auf ein neues. Barney erkannte sofort, dass sie geweint hatte, fürchterlich geweint. Auch jetzt kullerten ihr noch Tränen die Backe hinunter.
„Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht, aber jetzt bist du ja wieder hier. Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin.“
„Ich habe dich auch vermisst, Mom“, brummte Barney und erwiderte die Umarmung, jedoch nicht so intensiv wie seine Mutter.
„Na los, steig ein“, sagte sie schließlich, wobei sie sich Mühe gab, das Schluchzen in ihrer Stimme zu kaschieren und sich eine Träne aus den Augen wischte, „wir bringen erst einmal deine Sachen weg und dann fahren wir ins Kr… zu deiner Schwester.“
„Wir sind in einem Motel in den Bezirken“, erklärte Barneys Vater und schloss den Kofferraum mit Barneys Seesack darin. Der Tonfall seines Vaters ließ bis auf die gewohnte Strenge nichts bemerken, doch der Blick, den er hinter Barneys Mutter seinem Sohn zuwarf, war eindeutig genug, um ihn wissen zu lassen, dass er sich zusammenreißen sollte und sie beide vor ihr keinen Klartext reden würden. Barney nickte kaum merklich. Das mit dem Klartext würde sich Dad für ein ruhiges Minütchen zwischen Vater und Sohn aufheben…

Barney Gray
19.04.2013, 20:46
<--- Militärkrankenhaus

In tadellosem Dienstanzug stand Barney auf einem Anlegesteg der Allianz, von welchem normalerweise kleine Fregatten ablegten und welcher für die nächsten Stunden jedoch gesperrt sein sollte. Es hatten sich eine ganze Menge anderer Leute versammelt, nicht alle von der Allianz, doch das ein oder andere bekannte Gesicht machte der Texaner unter den Anwesenden aus. Im Gegensatz zur Masse der anwesenden Soldaten trug er den Anzug „nackt“, also ohne jegliche Auszeichnungen darauf. Obgleich er das immer so tat, gerade jetzt kam ihm alles andere pietätslos vor. Sämtliche zivilen Anwesenden trugen gedeckte Kleidung, viele hatten einen schwarzen Anzug an, andere jedoch trugen ganz normale zivile Kleidung, selbstverständlich auch schwarz. Eine kühle Stille herrschte über ihnen allen, nur vereinzelt waren geflüsterte Gespräche zu vernehmen.

Es war die Sargübergabe für Corporal Tyrol. Da viele Angehörige der Allianz aus verschiedensten Ecken der Galaxis stammten, teilweise sogar auf Schiffen geboren waren, waren militärische Beerdigungen eher die Ausnahme, da der Koordinierungsaufwand – auch für die Angehörigen – immens hoch war und damit auch die Kosten stiegen. Stattdessen fanden feierliche Übergaben der Särge statt, meistens auf der Citadel, die in ihrem Ritual einer Beerdigung glichen, jedoch ohne wirkliche Beisetzung des Leichnams durchgeführt wurden. Um Kameraden, Freunden und Familie dennoch die Möglichkeit zu geben, gemeinsam Abschied zu nehmen, hatte die Allianz diese Prozedur eingeführt, die jedoch das militärische Begräbnis nicht ersetzte, sondern vielmehr ergänzte. So war es üblich, einen Militärseelsorger sprechen zu lassen, was auch dieses Mal der Fall war. Barney kannte ihn nur flüchtig, da er auf der Citadel nur selten zur Seelsorge gegangen war. Es war ein groß gewachsener Mann, in etwa auf Augenhöhe mit Barney, jedoch von wesentlich schmächtigerer Statur. Sein Anzug war schlicht, einzig ein Anstecker an seinem Revers und gesonderte Dienstgradschlaufen ließen Rückschlüsse auf seine Konfession zu. Tyrol war wohl evangelischer Christ gewesen. Barney war etwas zu spät gekommen, weshalb er die Predigt des Pfarrers nur noch in groben Zügen mitbekam, doch dafür war er ohnehin nicht hier gewesen. Er wollte Abschied von einem Kameraden nehmen, mit dem er zwar bis auf einen kleinen Plausch in der Kantine (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18477-SSV-Midway-Die-Kantine&p=666433#post666433) nicht wirklich viel außerdienstlich zu tun gehabt hatte, aber der ihm im Laufe des Dienstes doch irgendwie sympathisch geworden war. Ein Bild von ihm stand eingerahmt und mit einem schwarzen Band über einer Ecke auf einem Tisch, der umrahmt von Blumen war. Rechts daneben befand sich der Sarg, bedeckt von einer Allianzflagge und flankiert von jeweils drei Soldaten in Hab-Acht-Stellung. Barney war schon das ein oder andere Mal auf Beerdigungen und Sargübergaben gewesen, doch noch lange nicht oft genug, um der besonderen Aura dieses Ereignisses gegenüber abgestumpft zu sein. Zwar ergriff es ihn nicht so stark wie einige der Anwesenden, einer der den Sarg flankierenden Soldaten eingeschlossen, dem unzählige Tränen über das ansonsten regungslose Gesicht liefen, jedoch lag dies auch daran, dass er den Corporal nicht so gut gekannt hatte, wie die meisten Anwesenden. Dennoch fühlte sich Barneys Magen plötzlich unglaublich leer an und seine Gesichtszüge verfinsterten sich, ohne, dass er etwas dagegen tun konnte.

„Lasset uns beten“, schloss der Pfarrer schließlich seine Predigt und einige der Anwesenden bekreuzigten sich; Barney eingeschlossen, der seine militärische Kopfbedeckung abnahm und die Hände faltete. Nur auf einem Ohr hörte er dabei dem Gebet des Geistlichen zu, da er vielmehr damit beschäftigt war, über sein eigenes Leben nachzudenken und wie es wohl wäre, wenn er in diesem Sarg liegen würde. Viel hatte auf dem Reaper nicht gefehlt, dass er oder sogar Cel darin gelandet wären. Er schluckte. Es war einer der Momente, in denen ihm klar wurde, was sein Beruf von ihm verlangte. Es beängstigte ihn nicht, aber es frischte den Respekt auf, den man vor der ganzen Sache haben musste. Gleichwohl es kein freudiger Anlass war, so waren solche „Erdungen“ immer wieder gut, erst Recht, wenn man nach Sieg um Sieg in den Trugschluss der Unverwundbarkeit zu trudeln drohte. Barney kannte genug Unteroffiziere, die sich selbst für die größten Krieger hielten und sich auch nicht scheuten, dies kundzutun. Leider waren sie, zumindest in einigen Truppenteilen, nicht die Minderheit…
„Amen“, schloss der Pfarrer das Gebet und nickte einem blutjungen Soldaten zu, ein Private von gerade einmal 19 Jahren, wenn es hinkäme, der mit einer Trompete ausgestattet war und die Uniform des Wachbataillons der Allianzbotschaft auf der Citadel trug. Der Trompeter erwiderte die Geste und stimmte ein weithin bekanntes Lied (https://www.youtube.com/watch?v=S-Xrlf3taEo) an, woraufhin die den Sarg flankierenden Soldaten diesen auf ihre Schultern hoben und langsam an der trauernden Menge vorbeischritten. Mit Beginn des Liedes hatten sämtliche anwesenden Soldaten Haltung angenommen und die Hand zum militärischen Gruß erhoben, einschließlich Barney. Der Texaner zuckte kaum merklich mit den Augenbrauen. Die Sargträger waren allesamt jüngere Soldaten, er schätzte sie allesamt auf Ende Zwanzig, und auch viele der anwesenden Soldaten waren bei weitem jünger als er. Die Vorgesetzten natürlich ausgenommen.

Das Lied verstummte und die Sargträger waren beim Eingang des vor Anker liegenden Schiffs angekommen, wo der Sarg auf eine Lafette gelegt wurde und mit den letzten Takten des Trompeters in der schwarzen Tiefe des Privatschiffs verschwand. Erst jetzt senkten die Soldaten ihre Hände wieder und langsam kam Bewegung in die Masse der Anwesenden. Man reihte sich vor dem aufgebauten Portrait auf, um den Namen in das dargelegte Kondolenzbuch einzutragen und den Angehörigen sein Beileid auszudrücken, wobei die anwesenden Soldaten ein Namensband – bestickte Klettstreifen, die man sich an den Feldanzug heften konnte – hervorholten. Zusätzlich zu den Worten im Kondolenzbuch drückten die Soldaten so ihre Verbundenheit aus, doch Barney verzichtete gänzlich auf eine Eintragung im Buch, sondern legte nur sein Band dazu. Zur eigentlichen Beerdigung würden sie dann gemeinsam mit dem Sarg vergraben oder verbrannt werden, doch dann würde Barney schon längst wieder im Einsatz sein.
Er kam zu den Angehörigen: die Mutter, der Vater, der Bruder und ein Mädchen, die – so hatte Barney gehört – die Freundin des Corporals war und extra von Terra Nova angereist war, um an der Sargübergabe teilhaben zu können. Barney reichte jedem von ihnen die Hand, begleitet von einem „Mein Beileid“ und machte sich dann daran, nicht nur die Angehörigen, sondern auch die gesamte Veranstaltung relativ schnell hinter sich zu lassen.

Zügigen Schrittes erreichte er eine Traube von Soldaten, allesamt Raucher, die sich am Zugang zum Pier eine angesteckt hatten. Keiner Sprach ein Wort. Barney gesellte sich zu ihnen und holte ebenfalls Zigaretten hervor. Es war eine viel zu bedrückende Stimmung, um in großen Gesprächen zu versinken, was Barney jedoch auch gut fand. Ihm war nun wirklich nicht nach reden. Immer und immer wieder blitzten vor seinem inneren Auge die Bilder von Cel auf, wie sie noch Scherze mit ihm und dem Corporal gerissen hatte, wie sie auf dem Reaper von dem riesigen Geth durch die Luft geschleudert wurde und wie sie schließlich Regungslos auf dem Krankenbett lag, umsorgt von ihrer Mutter. Dass sie nun in die Obhut von BinHex übergeben wurde und damit wesentlich besserer Behandlung ausgesetzt wird, als dies bei General Flexer der Fall gewesen wäre, war dabei zwar von Trost, aber nur ein schwacher. Barneys Speichel wurde sauer und der Gunnery Chief spuckte aus. Es war wohl nur purer Zufall, dass es dort nicht Barney und seine Eltern waren, die Beileidsbekundungen entgegennahmen.
Die Stimme eines jungen Mädchens, das lauthals in Tränen ausbrach, ließ ihn aufhorchen. Er sah zur Seite und erblickte die Freundin des Corporals, die – nachdem sie den nächsten in der Reihe der Beileidsbekundungen gesehen hatte – beinahe unmittelbar in Tränen ausgebrochen war und demjenigen auch sogleich um den Hals fiel. Barney hatte keine Ahnung, was da los war, wer der wesentlich ältere Mann war und wieso sie so reagierte, doch es sollte das Bild sein, welches ihm am lebhaftesten von dieser Zeremonie in Erinnerung bleiben sollte.

Aus der Masse der Anwesenden schälten sich nun auch der COB der Midway, sowie Staff Lieutenant Weber und Captain Farnsworth. Vor allem der CO sah extrem mitgenommen aus. Barney erkannte, dass es nicht nur die Sargübergabe war, die Farnsworth so fertig gemacht hatte, sondern wohl auch das, was in der Zwischenzeit im Kommando abgelaufen sein musste. Er entschied sich, nichts zu sagen, sondern sich dem Trio stumm anzuschließen, wie es auch die restlichen Soldaten der Midway-Crew, die anwesend waren, taten. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, ging der Trott langsam zum Dock der Midway, das sich nicht unweit dieses Piers befand und bereits aus der Ferne konnte Barney erkennen, wie man sich dort bereits zu einem Antreten formierte.

---> SSV Midway - Kantine

Juana Morales
20.04.2013, 03:50
<--- SSV: Midway: Mannschaftsquartiere

Juana konnte das Ende der kurzen Ansprache des Captains kaum abwarten, denn in der Menge der Angehörigen hatte sie Amyla ausgemacht und das Mädchen mit dem furchtbar orangenen Haarschopf konnte nur ihr kleine Halbschwester sein. Vermutlich war ihr Halbbruder, ihr Vater und seine Frau auch hier, nur stachen sie nicht so aus der Menge heraus. Beim Ausstieg aus der Midway hatte Barney ihr mit dem Gepäck geholfen, doch der war nun schon mit steinerner Miene verschwunden und Juana stand etwas hilflos mit ihren Krücken zwischen den Soldaten die Familienangehörige und Geliebte in die Arme schlossen. Juana sah sich um auf der Suche nach einem anderen Soldaten der ihr helfen könnte, da entdeckte sie Amyla, die sich durch die Menge zu ihr vorarbeitete. Dabei zog sie den Blick des ein oder anderen auf sich, und dass obwohl sie sich nichtmal zurecht gemacht hatte. Sie trug lediglich eine Blue Jeans und ein etwas abgegriffenes graues „Special Forces“-Shirt. Doch wirklich viel Zeit sich über das Aussehen ihrer Freundin Gedanken zu machen hatte Juana nicht, denn ehe sie sich versah war ihr Amyla um den Hals gefallen und sie küssten sich leidenschaftlich. Ein Marine einen anzüglichen Pfiff ausstieß und ein anderer Anfing zu johlen lösten sie sich wieder voneinander, wobei Amyla Juana wölfisch angrinste: „Und ich dachte schon du vermisst mich nicht.“
Juana antwortete mit einem kurzen Kuss und grinste ebenfalls:
„Du hast mich wohl ziemlich vermisst, du trägst meine Sachen.“
„Du hast ja auch was von mir, dass kannst du ja zum Ausgleich anziehen.“, schlug Amyla neckisch vor und damit viel es Juana wie Schuppen von den Augen. Das Kleid, Amylas Kleid, ihr Kleid und jetzt Roberts Kleid. Das war der Grund warum sie so wütend auf den Mann vom Geheimdienst war. Sie hatte in ihrem Vollsuff Amylas Geschenk beim Pokern gesetzt und natürlich prompt verloren. An Robert und der Pendejo hatte das als Köder benutzt. Juana hatte einiges Versucht um das Kleid wiederzubekommen. Sie hatte versucht es im Poker zurück zu erobern und etliche Credits verloren, hatte ihn bedroht, ihn angebettelt und sogar etwas mit rumgemacht. Jetzt fühlte sie sich wieder Schlecht und hatte große Lust erstmal zu Kotzen und dann einem gewissen Staff Lieutenant die Scheiße aus dem Leib zu prügeln. Vor Scham und Wut röteten sich Juanas Wangen und sie fing an mit dem Kiefer zu malen. Amyla zählte eins und eins zusammen:
„Was ist mit dem Kleid, ist es...?“
„Später. Meine Familie ist auch da oder?“, unterbrach Juana ihre Freundin und ging auf eine Krücke gestützt zu ihrem Seesack. Amyla akzeptierte und ging auf den Themenwechsel ein:
„Ja, dein Vater, Ayleen und Eric sind da. Katarina bereitet das Essen vor, warte ich nehm das.“
Amyla hiefte sich den Seesack auf die Schultern und sie beiden gingen zum Ende des Piers wo die anderen warteten.
„Was ist eigentlich mit deinem Bein passiert?“
Juana zuckte die Schultern:
„Ein Flammenwerfer, ein Sturz. Hätte schlim....“
Sie brach ab. Vor ihr hatten sich zwei Männer in schwarzen Anzügen und offiziell wirkenden Mienen aufgebaut. Fuck, Geheimdienst?
„Corporal Juana Morales? Allianz-Geheimdienst, Abteilung 4, Innere Sicherheit. Wenn Sie bitte mitkommen würden. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen.“
„Und wenn ich Ihrer Bitte nicht nachkomme?“
„Wir würden es vorziehen, die Angelegenheit ohne viel Aufhebens zu regeln Corporal.“.
Erst jetzt bemerkte Juana vier weitere Männer, die etwas Abseits neben einem schwarzen Van mit verdunkelten Scheiben standen. Juana nickte. Ob sie mit diesen Männern mitgehen würde stand außer Frage. Das Wie, blieb ihr überlassen. Sie nickte den Männern zu und gab sich geschlagen. Ein wenig Furcht machte sich in ihr breit. Mierda! Abteilung 4, Innere Sicherheit. What the fuck!
Sie humpelte auf den Van zu, während einer der Männer der verdutzten Amyla Juanas Seesack abnahm.

---> Citadel: Allianz-HQ

ME-NPC 6
19.05.2013, 19:04
Allianzkommando (http://www.globalgameport.com/showthread.php?35321-Die-Citadel-Das-Allianzkommando&p=850898&viewfull=1#post850898)--------------------->
Name: Jack Callahan
Zugehörigkeit: Allianz Navy
Spezies: Mensch

Leise wummernd drehte sich der wuchtige Tantalus Antriebskern langsam im Maschinenraum der Midway. Callahans Augen schwenkten immer wieder zwischen dem PDA in seiner Hand und dem nervösen Chefingenieur des Schiffs.

Er hatte sich an Bord sofort zurechtgefunden. Als die Normandy-Klasse in Dienst gestellt wurde gehörte er zu einigen anderen Captains die in die engere Auswahl für ein Kommando in Frage kamen. Damals hatte er sich Nächtelang mit dem Schiffstyp vertraut gemacht um einem etwaigen Kommando auch gerecht zu werden
Der Maschinenraum war die zweite Station die er, gemeinsam mit Captain Farnsworth überprüfte und übernahm. Die Übernahme musste verkürzt stattfinden. Normalerweise nahm man sich, je nach Schiffstyp bis zu drei Monaten Zeit für eine ordentliche Übernahme. Sie hatten lediglich einige Stunden Zeit und es hätte wesentlich schneller vonstattengehen können. Es war nichts vorbereitet, alles musste mühsam zusammengesucht werden und die schlampige Buchführung machte es nicht gerade einfacher.
Ungeduldig trommelte Callahan mit seinen Fingern auf dem PDA und sah der Maschinenraumbesatzung zu wie sie verschiedene Gegenstände zusammensuchten. Man konnte deutlich erkennen, dass die Dinge, die nur selten benötigt wurden nur mit Mühe überhaupt gefunden wurden. Das lief tief blicken.
Er atmete tief durch und drehte sich zu dem Techniker um, der seinen Blick zu ignorieren versuchte und so tat als ob er sich auf seine Leute konzentrierte. Callahan wartete noch gefühlte fünf Minuten in denen nichts Geschah dann drehte er sich zu Sarah um.
„Ich beende jetzt diese Farce!“ rief er laut und erbost in den Raum sodass sich jeder zu ihm umdrehte und sich die Besatzungsmitglieder unsicher ansahen.
„Ich übernehme jetzt das Schiff!“ er machte einige Eingaben auf seinem PDA und wandte sich dann an Sarah „Ich schreibe ins Übernahmeprotokoll, dass keine Vollzähligkeit gemacht werden konnte und du wirst mir das Bestätigen!“. Sarah riss überrascht die Augen auf, sie war erfahren genug um zu wissen was das zu bedeuten hatte.
Für alle vermeidbaren Fehlteile oder Schäden die in der nahen Zukunft am Material des Schiffs festgestellt wurde blieb Sarah die Verantwortliche. Das hieß nicht unbedingt, dass Sarah dann bezahlen durfte aber sie musste dann diese Fälle bearbeiten und das konnte extrem belastend sein.
Für einen Moment zögerte Sarah doch dann nahm sie das PDA entgegen und machte ihre Unterschriften. Auch Callahan machte seine Unterschriften und somit war die Übernahme auf dem Papier vollzogen.
Mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck drehte er sich zu der Handvoll Besatzungsmitgliedern um. Er hatte hier viel Arbeit vor sich.
In der kurzen Zeit die er an Bord der Midway verbrachte, hatte er den Eindruck gewonnen, dass die Crew sich für absolute Spezialisten hielt und es nicht mehr für nötig hielt zu üben oder sich an formelle vorschriftsmäßige Abläufe zu halten. Das Schiff war zu lange dem Geheimdienst unterstanden, dass ließ einen faul werden.
Aber eine gute Sache hatte die ganze Angelegenheit auch. Belikov hatte ihm völlig frei Hand gelassen was Personalfragen angeht, er hatte völlig freie Hand gehabt.
Callahan war, begleitet durch den COB, Sarah und einigen anderen Offizieren auf dem Weg zur Brücke als er Vertraute Stimmen hörte.
Auf der Brücke standen neben einigen Angehörigen der Allianzwartung der Citadel und ein paar Besatzungsmitgliedern zwei Navy Soldaten in Paradeuniform. Ein Lieutenant Commander und ein Corporal.
„Captain! Lietenant Commander Andrews melde mich mit dem Corporal Levi wie befohlen!“
LC Andrews und der Corporal Levi waren zwei alte Bekannte des irischen Captains. Andrews war sein Navigationsoffizier während seiner Zeit als Corsar und würde der neue XO der Midway werden. Levi war seit 8 Jahren bei der Navy und stand seit je her unter Callahans Kommando. Der Junge Israeli wirkte im Gegensatz zu Andrews ein wenig verhärmt und introvertiert und zeigte ein bemerkenswertes Talent für Papierarbeit jeder Art. Seit dem Callahan ihn kannte setzte er ihn immer dafür ein die Papierlage seiner Schiffe in Ordnung zu halten.
„Rührn Lietenant Commander! Hatten sie Zeit und Gelegenheit sich mit den Schiffsspezifikationen auseinanderzusetzen?“
„Aye Captain! Erlaubnis offen zu sprechen?“
„Erteilt Lieutenant Commander! Corporal lassen sie mich und den Lieutenant Commander für den Moment allein!“ Der Corporal schlug die Hacken zusammen und verschwand dann mit einer Kehrtwendung.
„Captain, so wie ich das bisher verstanden habe gehen wir gleich direkt in den Einsatz ohne die Möglichkeit vorher geübt zu haben das ist doch Wahnsinn!“
„Ich teile ihre Befürchtungen. Aus diesem Grund ist es auch umso wichtiger hier und jetzt professionell zu handeln. Deshalb habe ich sie auch hier an Bord geholt – also zeigen sie Zuversicht!“
„Aye Captain!“
„Corporal!“
„Aye Captain!“ meldete sich der Corporal und kam wieder näher
„Corporal für sie wird es mal wieder viel zu tun geben. Nehmen sie Verbindung mit dem COB auf, dieser wird sie dann genau einweisen!“
„Aye Aye Captain und nichts anderes hätte ich erwartet. Zumindest bin ich froh das es die Midway ist Sir!“
Callahan zog eine Augenbraue hoch „Warum sind sie froh über die Midway? Ich dachte immer sie wären kein Freund von Fregatten!“
„Richtig Captain aber die Midway hat Privat Dolly!“
„Kennen sie den Privat privat?“
„Nein Sir aber sie ist weit und breit bekannt!“ der Corporal aktivierte sein Omnitool und zeigte dem Captain das Cover einer Ausgabe des Fornax Magazins.
Ohne eine Regung zu Zeigen las er die wenigen aber aufschlussreichen Schlagzeilen darauf. „Schalten sie das ab Corporal und machen sie sich fertig für die Übergabe!“
Einige Zeit später war es dann soweit. Jack und Belikov standen abseits der Formation außer Sicht der angetretenen Besatzung der Midway und hörten zu wie Sarah die Besatzung antreten ließ.
Auf ein unsichtbares Zeichen hin gingen Belikov und Callahan dann zum Antreten.
Sarah meldete dem Admiral die Besatzung und die Bereitschaft zur Kommandoübergabe. Belikov bedeutete Sarah neben ihm stehen zu bleiben während Callahan auf der anderen Seite des Admirals stand und seinen Blick über alle Anwesenden streifen ließ.
Belikov hielt eine kurze Rede in der er die Herausforderungen die die Midway bisher meistern musste hervorhob und sich sicher war, dass die Besatzung auch die kommenden Aufgaben bewältigen würde.
„Captain Farnsworth melden sie mir die SSV Midway zur Kommandoübergabe!“
Sarah trat einen Schritt nach vorn.
„SSV Midwy STILLGESTANDEN! Wimpelträger vortreten!“ befahl Sarah und Staff Lieutenant Weber trat mit dem Wimpel des Schiffs vor Farnsworth und übergab ihn bevor er sich etwas Abseits hinstellte.
Sarah übergab traditionell den Wimpel an Belikov
„Captain Farnsworth hiermit entbinde ich sie von dem Kommando über die SSV Midway und danke ihnen im Namen der Allianz für die geleisteten Dienste!“ Belikov drehte sich zu Callahan und übergab ihm den Wimpel
„Captain Callahan hiermit übertrage ich ihnen das Kommando über die SSV Midway mit allen Pflichten und Rechten. Im Namen der Allianz wünsche ich ihnen alles Gute!“
Callahan drehte sich, den Wimpel in den Händen haltend zu Formation „Wimpelträger vortreten!“ befahl er und übergab den Wimpel wieder an Weber der damit auch wieder eintrat.
„Captain Callahan, melden sie mir die Kommandoübergabe!“ befahl der Admiral
„Aye Admiral! Kommandoübergabe melden! SSV Midway hört auf mein Kommando, SSV Midway STILLGESTANDEN! Zur Meldung an den Admiral die Augen links!“
Er drehte sich zu Belikov und hob die Hand zum Gruß „Admiral, ich melde ihnen die Übernahme des Kommandos über die SSV Midway!“
Belikov schüttelte ihm die Hand und verließ dann das Antreten. Sarah schüttelte auch kurz seine Hand. In einer kurzen Bewegung tauschten sie ihre Schirmmützen bevor auch Sarah dem Admiral folgte.
„Augen gerade aus – Rührn!“ befahl er seiner Crew
„Lange Zeit waren sie es gewohnt verdeckte Operationen für den Geheimdienst zu erledigen. Das ist nun vorbei! Ab sofort werden wir uns wieder den Kernaufgaben der Navy widmen. Für den ein oder anderen unter ihnen wird das eine Umstellung seines gewohnten Dienstes bedeuten und auch sonst wird es am Anfang für uns alle herausfordernd sein. Noch sind wir nicht zu 100% aufgestellt und einige Kameraden werden wir noch verabschieden.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es am Anfang eines neuen Kommandos es einige Anlaufschwierigkeiten gibt. Stellen sie sich also auf viele arbeitsreiche Wochen ein.
Im Anschluss rücken alle Offiziere in die Messe ein. Der Rest wird durch den Chief oft he Boat übernommen und besetzt alle Stationen und stellt die Abmarschbereitschaft her!“
Er ließ die Wort für einen Moment wirken.
„Staff Lieutenant Weber!“
„Hier Captain!“
„Vortreten!“
Weber trat aus der Formation und meldete sich bei ihm und stellte sich dann vor die Formation
„Staff Lieutenant Weber wird uns mit Abschluss des Antretens Verlassen und zurück zum ASOR gehen! SL Weber ich wünsche ihnen alles Gute!“ er schüttelte dem Mann die Hand, ließ ihn aber noch vor der Formation stehen.
„Zum Abschluss gibt es noch etwas Erfreuliches. Gunnery Chief Gray!“
„Hier Captain!“
„Vortreten!“
Der riesige Unteroffizier kam direkt auf Callahan zu und blieb drei Schritt vor ihm stehen
„Captain! Gunnery Chief Gray melde mich wie befohlen!“
Callahan erwiderte den Gruß „Rührn – Front zur Besatzung!“ Gray stellte sich neben Callahan
„SSV Midway Stillgestanden!“ befahl Jack und die Besatzung ging geschlossen in Grundstellung
„Im Namen der Allianz ernenne ich Gunnery Chief Barney Jackson Gray zum Operations Chief! SSv Midway Rührt euch! COB!“ befahl er den Führer des Unteroffizerscorps nach vorn zu sich.
Callahan stellte sich vor Gray und erwiederte die Grußmeldung des COBs ohne hinzusehen. Der COB stellte sich neben Jack und gab ihm die Dienstgradschlaufen eines Operations Chief.
Jack und der COB begannen nun jeweils links und rechts die Gunnery Chief Schlaufen rabiat abzunehmen um sie dem SODler in den Kragen zu stopfen bevor sie die neuen Schlaufen aufzogen.
„So Mr Gray, ab sofort werden sie als Ops Chief gemessen. Werden sie dem gerecht und herzlichen Glückwunsch!“ murmelte er dem Mann zu während er ihn beförderte.
Er stellte sich wieder vor die Front „COB hat das Schiff einen eigenen Schalchtruf?“
„Ähh… nein Captain“ antwortete der Mann leicht unsicher
„Das ist schwach!“ kommentierte Jack knapp und wandte sich an die Besatzung
„Da das Schiff keinen eigenen Schlachtruf hat werden wir meinen alten Schlachtruf verwenden. Das Ankündigungskommando lautet: Ein kräftiges – und das Ausführungskommando ist dann er eigentliche Ruf: Duty – Honor – Country.
SSV Midway STILLGESTANDEN! Auf den zu verabschiedenden und den beförderten Kameraden ein kräftiges: DUTY – HONOR – COUNTRY!“ Der Schlachtruf klang laut und deutlich über das Dock als die Crew geschlossen ihre Stimme erhob.
„Eintreten!“ befahl er den beiden vorgetretenen und nachdem Weber beide abgemeldet hatte und beide wieder eingetreten waren sprach Jack wieder.
„Offiziere austreten und in die Messe einrücken, COB den Rest übernehmen und anborden lassen!“

------------->SSV Midway (http://www.globalgameport.com/showthread.php?18477-SSV-Midway-Die-Kantine&p=867229&viewfull=1#post867229)

Robyn Lynn
09.09.2014, 11:43
Einstiegspost

Citadel – Allianz Andockbucht

So ging also eine Ära zu Ende. Es war ihr so vorgekommen als ob sie in ihrem Leben nie etwas anderes getan hatte als für die Allianz an Bord der SSV Ellis Island zu dienen. Und nun stand sie hier in den Andockbuchten, wie ein Schluck Wasser in der Kurve, mit ihrem Seesack über der Schulter und einer Sporttasche samt Allianzaufdruck in der Hand, darauf wartent das ihr Geist ihren Körper und dieser daraufhin ihr Leben einholte.
Die bittere Realität war das ihre Eltern und ihr Bruder hier, auf dieser Raumstation gestorben waren, einem vermeintlich ach so strahlendem Beispiel für die Galaktische Gesellschaft. Doch ihre Familie war nicht einfach gestorben, sie waren ermordet worden. Jemand hatte ihr Skycar sabotiert, oder vermutlich viel eher sabotieren lassen, zum abstürzen gebracht und darüber hinaus irgendeinen Schweinehund bei C-Sicherheit gekauft, welcher daraufhin den ganzen Vorfall als Unfall verschleiert und unter den Tisch gekehrt hatte.

In den letzten Wochen hatte Robyn auf der Ellis Island ihren Nachfolger eingewiesen und mit dem Schiff vertraut gemacht, doch einen Großteil ihrer Zeit hatte sie damit verbracht sich nach ähnlichen Fällen auf der Citadel zu erkundigen und war dabei darauf gestoßen das der ganze protheanische Schrotthaufen eine einzige Lüge war. Verbrechen regierte in den meisten Vierteln. In den Ärmeren offensichtlicher, in den Reichen subtiler und deutlich feinfühliger aber nicht minder wirksam. Der ganze verdammte Verwaltungsapparat war korrupt. Mit jedem Tag war dabei ihre Wut auf die Täter gewachsen, ihr Verlangen nach Rache und Genugtuung bis ins Unermessliche gestiegen und letzten Endes hatte sie ihr eiserner Wille zu einer Entscheidung gebracht zu der nicht jeder Mensch in der Lage gewesen wäre. Sie würde ihr altes Leben aufgeben. Mit einem Teil des Erbes ihrer Eltern hatte sie eine kleine Werkstatt in den Bezirken gekauft, nach außen sollte sie ein braves, gut bürgerliches Leben führen. Tatsächlich war sie jedoch keinesfalls nur Mechanikerin. Viel mehr würde sie zur Jägerin umschulen, um letzten Endes jedem den Gar aus zu machen der sich das Leid anderer zu seinem eigenen Gewinn zu nutzen machte. Bei ihrem Beitritt zur Allianz hatte sie geschworen ihr Leben im Zweifel zum Schutze der Allgemeinheit zu geben, sie hatte in ihrem Leben gelernt das ein einzelnes Leben im Vergleich zum Wohle des großen Ganzen ein angemesssen Opfer darstellte und sie war bereit ihr Leben zu opfern, wenn es bedeutete das in Zukunft Typen wie die, die ihre Familie ausgelöscht hatten aufgehalten werden bevor sie Leben zerstören können. Sie würde dem Untergrund der Citadel einem nach dem anderen das Fürchten lehren, jeder von ihnen war auf eine oder andere Weise mit Schuld an dem was ihr wiederfahren war und ebenso würde sie nun jedem die Quittung ausstellen.

„Lieutenant Lynn?“ sprach sie ein junger Mann salutierend von der Seite an. Sie brauchte einen Moment um seine dunkelbraunen Haare, die grau-grünen Augen und das markante Gesicht als Techniker Garfield zu erkennen, einen der jüngeren Soldaten die unter ihrem Befehl im Maschinenraum der Ellis Island gearbeitet hatte.
„Garfield? Schenken sie sich das Salutieren, ich bin kein Soldat mehr.“, fuhr sie ihn ungewollt hart an, bevor sie lächelnd und mit einem Augenzwinkern abwinkte, „Ach wobei, sie waren ja eh nie der Typ der auf seine Vorgesetzten hört. Was treiben sie hier draußen?“
Der Techniker musste lachen, „Nachdem ich erfahren hatte das sie den Dienst quittieren habe ich um Versetzung auf ein anderes Schiff gebeten und habe nun einige Tage Landurlaub bevor ich meine neue Stelle antrete.“ Um seine Worte zu unterstreichen klopfte er mit seiner freien Hand auf den Seesack, den er neben sich auf dem festen Boden der Citadel abgestellt hatte.
„Auch wenn Sie sich vielleicht nicht daran erinnern, aber ich wurde von Ihnen eingelernt. Auf der alten Elli ohne sie weiterzureiten würde sich einfach... nennen wir es befremdlich anfühlen und ihrer Arbeit nicht gerecht werden.“ Er blickte ihr direkt in die Augen und lächelte dabei. Sie erinnerte sich das dies nicht das erste Mal war das er ihr gegenüber eine sehr aufgeschlossene Haltung einnahm und obwohl sie ihm bereits mindestens genauso oft klargemacht hatte das zwischen den beiden niemals etwas laufen würde, hatte er wohl nie so recht die Hofffnung aufgegeben gehabt.
„Verzeihen Sie die Frage, aber was machen Sie hier draußen angewurzelt im Nirgendwo?“ durchbrach der Soldat die unangenehme Stille die für wenige Sekunden geherrscht hatte.
„Ich glaube Sie ehren mich damit mehr als mir zusteht Garfield aber dennoch danke für die Blumen. Ich warte auf mein Taxi, und bevor sie fragen, nein sie können nicht mit fahren und erst Recht nicht mit in mein Apartment kommen. Ich gebe ihnen einen guten Rat Garfield. Sie sind ein junger und kluger Kerl, gehen sie da raus, suchen sie sich ein Mädchen in ihrem Alter, machen weiterhin ihre Arbeit so gut wie ich sie auf der Ellis Island einschätzen durfte und leben sie ihr Leben. Bei mir ernten sie nur eine weiter Abfuhr nach der nächsten.“
Robyn nickte ihm abschließend zu und setzte sich in Bewegung. Diesesmal war es der Techniker der nicht so Recht wusste wohin mit sich und angewurzelt stehen blieb, nicht so Recht wissend wohin mit sich und seinen Gefühlen.

Ihr Ziel war nur zunächst einmal die Andockbuchten zu verlassen, sich dann tatsächlich ein Taxi zu nehmen und daraufhin ihr Apartment in den Bezirken zu beziehen, eine Dusche zu nehmen und wenn es die Zeit erlaubte ihre neu erworbene Werkstatt zu inspizieren. Später am Abend stand dann ein Treffen mit einem Kontaktmann an, der ihr glaubhaft versprochen hatte ihr nähere Infos über den Mistkerl geben zu können der den Fall ihrer Eltern bei C-Sec unter den Tisch gekehrt hatte.