PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wohnmodule



Finley Petersen
31.08.2008, 16:49
Die Wohnmodule auf Omega sind größtenteils minderwertige Baracken mit der nötigsten Ausstattung. Fließendes Wasser ist kein allgemeiner Standard und die Sicherheit in solchen Gebäuden ist nicht sonderlich hoch.
Doch solange bezahlt wird fragt keiner nach einem Namen, und oft werden solche Wohnungen auch nur stündlich vermietet.

Rhyn'Navras vas Saralesca
02.09.2008, 23:03
Die Märkte >>>> Wohnmodule

19:37 Uhr, Ortszeit

Mit unruhigen, geradezu hastigen Schritten betrat die Quarianerin eine finstere, verlassene Seitengasse, die beidseitig von schäbigen und vollkommen verwahrlosten Wohnbaracken umgrenzt war. Das felsige Asteroidgestein unter ihren silberfarbenen Metallstiefeln war durchtränkt von übel riechenden und befremdlich schäumenden Abwässern, die unbehelligt aus dem verrosteten Abflussrohr des rechten Wohnblocks herausquollen. Zudem durchzog ein bestialischer Gestank die Luft, der sich wie ein undurchdringbarer Gasteppich niederlegte und nach beißendem Urin und verrotteten Lebensmitteln roch.

Angewidert rümpfte Rhyn ihre empfindliche Stupsnase.

Es war ein unerträglicher Gestank, ihr Magen verdrehte sich vor Übelkeit, doch sie hatte keine andere Wahl, als hier zu verweilen.

Minutenlang war sie vorher planlos durch die verwinkelten Marktstraßen Omegas geirrt, die vorzugsweise zu frühen Abendstunden von interessierten und üblicherweise dubiosen Käufern besucht wurden, und hatte wiederholt versucht, in dem chaotischen Gedränge und Getümmele des Marktgeschehens unterzutauchen

Doch es war vergeblich gewesen.

Die zwielichtige Asari, die sie vor Fortunas Nest auffällig mit ihren grellgrauen Tigeraugen beobachtet hatte, war ihr wie vermutet gefolgt und hatte sich hartnäckig an ihre quarianischen Fersen geheftet. Trotz einer großzügigen Distanz und dem trügerischen Schutz der Käufermassen war es Rhyn aber unmöglich gewesen, ihre unheilvolle Verfolgerin für längere Zeit abzuschütteln, sodass sie sich widerwillig dazu entschlossen hatte, einen verlassenen Ort aufzusuchen, um der unvermeidbaren Konfrontation endlich in das schaurige Gesicht zu blicken.

Als sie plötzlich ein Rascheln hinter ihrem Rücken hörte, griff sie instinktiv nach ihrer Schusswaffe und warf nervös einen raschen Blick über ihre linke Schulter, doch außer ein paar willkürlich zerissenen Müllsäcken und einem dreibeinigen Stuhl aus hässlich-pinkem Kunststoff konnte sie nichts und vor allem niemanden an der Gassenmündung erspähen.

'Muss wohl eine Ratte gewesen sein.'

Sie ließ sich tiefer in die Dunkelheit dieses ekelerregenden Ortes saugen und musste beunruhigt feststellen, dass ihr fast gänzlich erblindetes Auge in dieser düsteren Umgebung nichts weiter erkennen konnte als reine Schwärze. Rhyn konnte weder schemenhafte Silhouetten noch Schatten erkennen.

'Ich hoffe inständig, dass sie nichts von meinem Handicap weiß. Ansonsten könnte sie gezielt versuchen, mich von der rechten Seite anzugreifen...und das könnte tödlich für mich enden.'

Und dann brach es jäh über sie herein.

Schlagartig erwachte die kinetische Barriere ihres Enviro-Schutzanzuges zum Leben und wehrte drei auf ihren schlankwüchsigen Torso abgefeuerte Pistolenschüsse ab, die pfeifend zurückprallten und mit einem metallischen Klirren auf dem Felsboden aufschlugen. Rhyn erwachte binnen dem Bruchteil einer Sekunde aus ihren Gedanken und warf sich blitzartig hinter einen kolossalen Müllcontainer auf der rechten Gassenseite, noch ehe sie auch nur einen kurzen Blick auf ihre Angreiferin erhaschen konnte.

'Verdammt! Und schon sitze ich mit dem rechten Auge zum Containerrand! Wie soll ich sie jetzt sehen, ohne meine Deckung zu verlassen?!', fluchte sie innerlich, während sie einen hastigen Blick auf das eingelegte kinetische Powerpack warf, 'was? Die Barriere ist runter auf 47%? Was zum Teufel sind das für Kugeln?!'

Rhyn spürte augenblicklich, wie das Adrenalin in ihrem Körper das Herz in ihrer schmalen Brust mit gefühlter Überlichtgeschwindigkeit trommeln ließ und wie das Zittern ihrer verschwitzten Hände sich abschwächte. Ihr Überlebenstrieb rüttelte auf jene Weise ihren trägen Körper wach und erinnerte sie etwas verspätet daran, dass ihr Leben auf dem Spiel stand.

"Sag mir auf der Stelle, was mit Remus geschehen ist!", ertönte die unerwartet kratzige Stimme der Asari-Tracerin, die sich mit lautlosen Schritten an den vor Papierabfall überquellenden Müllcontainer heranpirschte und eine handliche Pistole fest in ihren Händen umklammert hielt.

"Wenn du damit den durchgeknallten Turianer meinst: Der ist so ziemlich sehr tot, würde ich sagen."

Provokation in einer solchen Situation auszuüben war ein sehr gefährliches und womöglich tödliches Spiel - das war der Quarianerin durchaus bewusst; jedoch lösten starke Emotionen wie Wut bekanntlich in jeder humanoiden Spezies irrationales Denken und Handeln aus, was Rhyn zu ihrem Vorteil ausnutzen wollte.

Und es wirkte.

Wutentbrannt trat die Asari gegen das andere Ende des Containers, und das mit einer solch heftigen Wucht, dass Rhyn unsanft nach vorne gestoßen wurde und beinahe kopfüber mit dem Körper auf dem harten Gesteinsboden aufgeschlagen wäre, hätte sie sich nicht rechtzeitig an dem gebogenen Metallgriff über ihrem Kopf festgehalten.

"Na, na, da wird doch wohl nicht jemand sauer sein?"

Kaum hatte sie mit ihren empfindlichen Ohren die tiefen, aufgebrachten Atemzüge der azurblauen Schönheit näher auf sich zukommen hören, krallte sie, mit dem zierlichen Rücken zur Containerseite gewandt, ihre beiden Hände in der schmalen Spalte zwischen dem Metalldeckel und dem Containerrand fest und schwang ihren leichten Frauenkörper grazil in einer Rückwärtsrolle über den kolossalen Müllbehälter hinweg auf die andere Seite.

Ihre vor Rage kochende Angreiferin registrierte diesen vollkommen unerwarteten Schachzug erst nach wenigen Sekunden, in denen Rhyn noch in der Luft schwebend ihre Pistole auf die Asari richten und mehrfach abdrücken konnte. Das erbarmungslose Dauerfeuer der kleinen Feuerwaffe bombardierte den kinetischen Schutzschild ihrer Gegnerin wie ein tosender Regensturm, doch den schrill pfeifenden Kugeln gelang es nicht, die bläulich schimmernde Barriere zu durchbrechen.

Rhyn hatte sich überschätzt. Die Asari hatte zwei Powerpacks installiert.

"Dafür wirst du büßen, du Dreckstück!"

Und dann ging alles so schnell.

Ein dumpfer, harter Schmerz durchzuckte ihren schmächtigen Leib, als sie ungebremst auf dem Felsboden aufschlug. Der Aufprall quetschte ihre Lungen gegen die starren Rippen; sie konnte nicht mehr atmen, ihr Brustkorb war wie zugeschnürt.

Dann sah sie nur noch die Pistolenmündung.

Die ersten beiden Schüsse prallten zischend an der kinetischen Barriere ab und schnellten blitzartig zurück. Dem dritten und vierten Schuss jedoch konnte sie nicht mehr standhalten.

Zuerst penetrierte ein ohrenbetäubendes Schrillen Rhyns Trommelfell.
Dann spürte sie, wie das runde Metall durch die leichte Panzerung brach und sich mit knochenbrechender Wucht erst durch den dünnen Stoff ihres Schutzanzuges bohrte, und sich schließlich in das weiche Fleisch ihrer rechten Schulter und ihres Unterleibs fraß.

Sie stieß einen markerschütternden Schmerzensschrei aus.

"Sprich dein letztes Gebet, Abschaum!"

Finley Petersen
03.09.2008, 12:09
Die Märkte > Wohnmodule

19:35

Die Wohnmodule von Omega waren kein Ort, an dem sich jemand freiwillig aufhielt. Jeder der hier wohnte war entweder zu arm oder auf der Flucht oder wollte aus anderen Gründen nicht gefunden werden.
Dem entsprechend gab es in diesem Teil von Omega noch öfter und regelmäßiger sinnlose Hinrichtungen, noch sinnlosere Morde und unfaire Kämpfe als irgentwo sonst.
Sich allein durch diese Straßen zu bewegen war zu jeder Zeit gefährlich, zumal die Zeit auf Omega sowieso nurnoch eine symbolische Bedeutung hatte.
Der Himmel blieb immer dunkel.
Über das plätschern der von Unrat verseuchten Sturzbäche in den offenen Kanälen hörte Finley entfernte Schüsse, das Rascheln der Ratten und nichtirdischen Allesfresser und manchmal für kurze Zeit das Schreien eines Säuglings.
Kein Mensch sollte in dieser Umgebung sein Leben beginnen. Es wird vermutlich sowieso nicht allzu lang sein.
Nachdem was Finley heute getan hatte, hätte er sich fast schon wieder zu einem Drink hinreißen lassen.
Oder zwei.
Doch die stärkste Wirkung des Alkohols klang langsam ab und da er zum einen schon wieder Hausverbot in einer der umliegenden Kneipen bekommen hatte und er sich zum andern vornahm, mit dem Trinken aufzuhören,
oder es zumindest einzuschränken,
entschloss er sich, für den Rest des Tages abstinent zu sein.
Das knistern einer kinetischen Barriere riß ihn aus seinen Gedanken.
Eine kurze Schußfolge, scheinbar aus nur einer Waffe, schien in den Schild
einzuschlagen, durchschlug ihn jedoch nicht, was wie Finley klar wurde, bedeuten konnte, dass der Beschossene ein gut ausgestatteter Killer eines der zahlreichen Verbrechersyndikate sein konnte, die hier auf Omega am Werk waren. Einer der wohlhabenden Händler, welche normalerweise ebenfalls viel Wert auf ihre Sicherheit legten, war in diesem Teil von Omega fast auszuschließen.
Während Finley das dachte, machte er sich vorsichtig auf in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren.
Seine Hand wanderte unbewusst zur Anzugkontrolle an seiner Hüfte, doch ihm fiel wieder ein, dass die Powerpacks seines Anzugs bei seiner Verhaftung entfernt worden waren.
Sich illegal auch nur ein Powerpack zu leisten war Finley unmöglich, schließlich konnte ein kinetischer Schild den Unterschied zwischen Leben und tot bedeuten und war auf einer Station wie Omega mit Geld kaum aufzuwiegen.
Finley vertraute also darauf, das die bloße Möglichkeit, ein Powerpack zu besitzen, potenzielle Angreifer davon abhielt ihn direkt aus dem Hinterhalt abzuknallen. Außerdem was es ja nicht so, dass er sich nicht zu wehren gewusst hätte.
Während Finley sich dem vermeintlichen Ziel der Schüsse näherte, ertönten zwei weitere. Heller diesmal, und zischend, folgte ihnen direkt darauf ein Einschlag in den kinetischen Schild. Sie wurden also aus nächster Nähe abgegeben. Dann blieb das Knistern aus und wurde ersetzt durch einen satten Knall, als würde man ein Stück Fleisch von einem Haus werfen.
Oder als würde ein großes Projektil in einen Körper eindringen.
Scheint als habe der Killer sein Opfer gefunden.
Mit einer Hand zog Finley seine Schrotflinte, ging in die Knie und späte um die Hausecke, hinter der die Schießerei stattgefunden haben musste.

Das Bild das ihm bot wirkte bizarr aber in dieser Umgebung seltsam alltäglich.
Halb verdeckt durch einen rostigen Müllcontainer kniete eine Asari auf dem Boden, in einen Hautengen dunklen Anzug gehüllt, ähnlich denen, die Tänzerinnen in einschlägigen Etablissements trugen.
Doch der sinnliche Anblick wurde durch die Szenerie zunichte gemacht, die ihn umgab.
Die Asari kniete über einem schlaff darliegenden Körper und presste ihre kurzläufige Pistole in dessen Unterleib.
Mit einem Grinsen voll grimmiger Zufriedenheit betätigte sie den Abzug erneut und eine Welle mitleidserregender Zuckungen durchfuhr den Körper, gefolgt von einem Schmerzenschrei.
Einem unglaublichen Schrei.
Er machte einem Gänsehaut und ließ es einem kalt den Rücken herrunter laufen, er ließ Finley Glieder verkrampfen und eliminierte sämtliche Gedanken.
Der Schrei hatte ihn zutiefst erschüttert, aber ihm war dennoch aufgefallen, das der Schrei seltsam gedämpft geklungen hatte, wie durch einen versiegelten Helm hindurch. Und auch die Stimme, wenngleich von Qualen verzerrt, hatte vertraut geklungen.
Vorsichtig richtete Finley sich auf, und nun sah er das quarianische Visier, dem er in "Fortunas Nest" zum ersten mal begegnet war.
Die Quarianerin war die einzige Person, mit der er in den letzten 24 Stunden gesprochen hatte, und die ihn nicht beleidigt hatte oder versucht hatte ihn zu töten. Und scheinbar würde sie es zunächst auch bleiben.
Aber er fühlte sich verpflichtet etwas zu tun obwohl er nicht wusste warum, er empfand eine Art aus Verzeiflung geborene Verbundenheit.
Und außerdem war es nicht rechtens, dass jede Person die ihren gegenüber hier nicht umbrachte umgebracht wurde, das was das Problem dieser ganzen kranken Station.
Er merkte wie er wütend wurde, doch er wollte kein Blutbad.
Nicht schon wieder.
Er verabreichte sich eine Dosis des Antipsychotikums und trat hinter der Häuserecke hervor.
"Hey! Was geht hier vor sich?"
Finley versuchte seiner Stimme einen gebieterischen Klang zu verleihen, doch als seine Augen den kranken Blick der Asari trafen, zuckte er innerlich zusammen. Doch dank des Medikaments schaffte er es, mehr oder minder unberührt zu wirken.
"Hör zu, verzieh dich von hier oder ich stanz dir ein Sieb in die Stirn!"
Er entsicherte sein Schrotgewehr, das sich mit einem hohen Fiepen lud und legte auf ihren Kopf an. Er würde nicht daneben schießen.
Nahezu unmerklich blickte die Asari an sich hinab, Finley vermutete das sie den Zustand ihrer Barriere überprüfte.
Die Salve der Quarianerin dürfte nicht ohne Folgen an ihrem Schild vorbeigegangen sein. Die Überprüfung dauerte nur einen Augenblick, dann hielt die Asari wieder Blickkontakt. Ihre Stimme war die einer kettenrauchenden 60jährigen Frau, doch ihre Augen offenbarten den erfahrenen kalten Killer.
"Niemand, sagt mir, was ich zu tun habe!
Ich hoffe wir sehen uns wieder, Mensch! Ich werde mich darauf freuhen, dir einen langsamen Tod zu bereiten!"
Mit dem unschuldigen Lächeln einer fröhlichen achtjährigen Sprang die Asari in die schatten jenseits des Müllcontainers und war verschwunden. Für einen Moment glaubte er, Schritte zu hören, leise und grazil, welche sich schnell entfernten.
Dann eilte er zu der Quarianern und kam schlitternd zum stehen.
Zwei Kugeln hatten ihren Anzug an Schulter und Bauch durchschlagen und Blut quoll aus den Löchern hervor.
Da die Wirbelsäule scheinabr nicht beschädigt war, riskierte Finley es, ihren Rücken zu befühlen. Die Kugeln hatten, da aus kleiner Distanz abgegeben, den Körper durchschlagen und waren in den Felsboden eingedrungen. Als Finley ein Projektil in blutigen Händen hielt, stellte er erleichtert fest, dass das Projektil weder chemisch noch toxisch behandelt gewesen war und auch keine hohle Spitze besaß, dafür jedoch übermäßig dick war.
Phasenmunition. Ich Schild muss zerfetzt worden sein wie Papier.
Es bestand also noch Hoffung.
Jedenfalls hätte Finley einem Menschen eine Chance gegeben.
Wenn er genug Medigel dabei gehabt hätte.
Doch hier lag eine Quarianerin, in einer hoch kontaminierten Umgebung, aus zwei Wunden blutend und er hatte nurchoch eine Notration Medigel dabei.
Einen Spontanen Entschluss fassend, trug Finley seinen letzten Rest Gel auf die Wunde Bauch auf. Hatte die quarianische Anatomie Ähnlichkeit mit der menschlichen, bestand die Gefahr einer Verbutung nach innen, ein enormes Risiko. Außerdem konnten geschädigte Verdauungsorgane für eine Infizierung der Wunde sorgen, und die galt es zu vermeiden.
"Hallo? Können sie mich verstehen?" Die Quarianerin antwortete nicht, weshalb Finley gegen das verspiegelte Visier klopfte.
Eine Antwort blieb aus, sodass Finley sich zunächst daran machte, die Brustwunde mit einem herkömmlichen Verband zu verbinden.
Er konnte nur hoffen, das die Quarianerin aufwachte; Puls hatte sie noch, da unablässig Blut aus den Verletzungen floss.
Und er hoffte, dass sie Medigel bei sich hatte.
Und das sie Wusste, was zu tun war.
Schließlich trugen Quarianer ihre Anzüge nicht zum Spaß!

___________
Sry das das hier auch so viel ist, ich wollte nur helfen :P

Rhyn'Navras vas Saralesca
03.09.2008, 20:01
Wohnmodule

Uhrzeit: unbekannt

- - - - - - - - - - -

"Mamaaa, was liest du daaa?"

Rhyns leicht frierender Körper zuckte erschrocken zusammen, als die lebhafte Kinderstimme sie unsanft aus ihrer Gedankenverlorenheit riss. Als sie sich nach wenigen Sekunden wieder von dem Schreck erholt hatte, warf sie einen scheltenden Blick über den Rand ihres zerfledderten Papierbuches, in das sie von der ersten vergilbten Seite an vertieft gewesen war wie noch in keines zuvor.

"Musst du mich denn so erschrecken, Nika? Mir wär beinahe das Herz stehen geblieben", fügte sie kopfschüttelnd hinzu, doch bei dem zuckersüßen Lächeln, das ihre Tochter ihr mit so unschuldigem Knopfaugenblick entgegnete, konnte sie ihr schon in der nächsten Minute nicht mehr böse sein, "warum trägst du deinen Schutzanzug denn nicht? Du sollst ihn-"

"doch nach dem Duschen wieder anziehen, ich weiß, Mama. Aber es ist sooo viel schöner, die Sachen mit nackigen Fingern anzufassen."

Kichernd umschloss sie den weichen, purpurfarbenen Stoffvorhang, der die gemütlich eingerichtete Wohnkabine ihrer Familie von dem kalten Schiffskorridor abtrennte, und ertastete mit geradezu hungrigen Bewegungen die dicht verwobenen Fasern.
Es war so viel angenehmer, so viel lebendiger, die verschiedensten Gegenstände aus den unterschiedlichsten Materialien mit den eigenen Fingerkuppen zu erfühlen, als durch den sterilen und unangenehm rauen Handschuh ihres Enviro-Schutzanzuges.

Immerhin war sie ein lebendes, fühlendes Geschöpf und keine tote Maschine.

"Wenn dein Vater dich so sieht, wird er dich nur wieder ausschimpfen",
seufzte Rhyn schließlich resignierend, denn wenn ihre unverbesserlich sture Tochter sich erst einmal etwas in ihren verträumten Kindeskopf gesetzt hatte, konnte man es ihr so schnell nicht wieder austreiben, "komm her, ich lese dir etwas vor, wenn du magst."

"Au ja!"

Mit einem erwartungsvollen, aufgeregten Leuchten in den großen, azurblauen Augen hüpfte das quarianische Mädchen zum anderen Ende der nur wenige Quadratmeter kleinen Wohnkabine und kuschelte sich in die schützenden Arme seiner Mutter, die trotz des ihr verhassten Enviro-Schutzanzuges eine unaustauschbare Wärme und Geborgenheit boten.

Rhyn liebte ihre süße Tochter über alles.

Ihre unstillbare Neugier, mit der sie nicht nur die verwinkelsten Orte auf der Saralesca aufsuchte, sondern auch die verschlossenen Herzen ihrer Mitquarianer erforschte; ihre immerwährende Frohmut, mit der sie sogar ihrem grimmigen Vater hin und wieder ein sanftes Lächeln auf die Lippen zauberte; ihre kindliche Aufrichtigkeit, mit der sie in ihren jungen Jahren verbissen Tatsachen kritisierte, die ihr überhaupt nicht zusagten; ihre lebendigen, strahlenden Augen, die wie ihr honigsüßes Lächeln das Herz eines jeden Schiffsbewohners in nur einer Sekunde zum Schmelzen bringen konnte.

Und sie genoss Augenblicke wie diesen mehr als alles andere auf dieser Welt.

"Mama, du darfst nicht sterben."

Irritiert wandte die Quarianerin den Blick von der angerissenen Buchseite ab und sah Nika an, die mit tränenfeuchten, ja bitterlichen Augen ihre Mutter anstarrte.

Rhyn schluckte hart. Die Kleine sah so unendlich traurig aus.

"Du darfst nicht sterben. Niemals. Ich hab dich doch so lieb."

Das kleine Mädchen krallte ihre dürren Fingerchen in den weißen Stoff des Enviro-Schutzanzuges fest und grub ihr tränenübersätes Gesicht tiefer in die wärmende Brust ihrer Mutter.

"Nika..."

"Versprich mir das...Mama..."

- - - - - - - - - - -

"Ni...ka..."

Rhyns Stimme war nur ein trockenes, leises Röcheln.

Als sie langsam ihre Augen öffnete, die sich so unendlich schwer und träge wie Blei anfühlten, erblickte sie tief über ihren Torso gebeugt eine schemenhafte Gestalt, deren kräftige Hände sich augenblicklich um ihren Kopf schlossen und ihn bedächtig zu sich drehten.

"Nika...", entfuhr es ihr erneut, doch ihr trockener Hals brannte so unerträglich, dass sie kaum mehr zu sprechen vermochte.

Was war geschehen? Sie wusste es nicht mehr.

Nur noch der bittere, metallische Geschmack von getrocknetem Blut in ihrem Mund und das taube, geradezu lähmende Gefühl in ihrem zerfetzten Unterleib und ihrem zerschmetterten Schulterknochen erinnerte schmerzhaft daran, dass sie von der Asari-Tracerin angeschossen worden war.

Die Quarianerin wollte sich aufrichten, doch sofort durchzuckte ein qualvoller, stechender Schmerz ihren schmächtigen Frauenkörper und zwang sie zurück auf den feuchten Felsboden. Da vernahmen ihre dumpfen Ohren eine dunkle Stimme, die ihr so unheimlich vertraut vorkam, doch sie konnte kaum die Worte verstehen, die über die Lippen der verschwommenen Gestalt traten.

Hatte sie 'Medigel', 'Desinfektion', 'sterben' gehört?

"Mama, du darfst nicht sterben."

'Nika...'

Stumm verdrängte der nächste Lidschlag ihrer Augen die salzigen Tränen, die sich in Gedanken an ihrer süße Tochter gebildet hatten. Sie wollte sterben. Sie wollte endlich wieder ihre Tochter in ihre Arme schließen.

Denn Nika war tot. Weil sie als Mutter versagt hatte.

"Gib ihm das Medigel."

'Nein...'

Sie sah, wie Nika sie sanftmütig mit ihren lebendigen, strahlenden Augen anblickte, die wie ihr honigsüßes Lächeln das Herz eines jeden Schiffsbewohners in nur einer Sekunde zum Schmelzen gebracht hatten, und mit ihrer kindlichen Aufrichtigkeit, mit der sie in ihren jungen Jahren verbissen Tatsachen kritisiert hatte, die ihr überhaupt nicht zugesagt hatten, führte sie die kraftlose Hand ihrer Mutter zu den beiden Rationen Medigel, die in einer kleinen Ledertasche an ihrem Gürtel verstaut waren.

Widerstandslos holte Rhyn sie hervor, doch erschöpft wie sie war ließ sie den Arm auch schon wieder auf den Boden aufschlagen.
______________
Die Facetten, die Rhyn an Nika so liebt, wurden absichtlich zweimal erwähnt.

Finley Petersen
04.09.2008, 20:33
Er wusste nicht mehr genau, wie spät es war.
Über 20 Minuten hatte Finley gebraucht, um die Quarianerin von der Gasse, in der sie beinahe gestorben war, zu seiner Wohnung zu bringen.
Sie war bewusstlos gewesen und er hatte sie tragen müssen, doch trotz ihres Schutzanzugs war sie ungewöhnlich leicht gewesen.
Und warm.
Er wusste zwar nichts über die quarianische Physiologie, aber es war anzunehmen, dass der Körper in ermangelung von Abwehrzellen seine Durchschnittstemperatur erhöht hatte, um Fremdkörper und Eindringlinge abzutöten.
Mit einem Wort, sie hatte Fieber,
und das konnte tödlich sein.
Einmal war sie zwischendurch wach geworden und hatte ihm, vermutlich in einer unglaublichen Aufbietung von Willensstärke, eine in ihren Taschen versteckte Ration Medigel geben können, mit dem er ihre immernoch blutende Brustwunde hatte versorgen können.
Doch als er fertig gewesen war, war sie schon in einen fiebrigen Teifschlaf verfallen, in welchem sie ein Wort ständig wiederholt hatte.
Nika
Es war vermutlich der Name eines Verwandten, doch Finley hatte keine Zeit, sich darüber gedanken zu machen.
Durch verwinkelte und dunkle Seitenstraßen hatte er es letztendlich geschafft seine Wohnung zu erreichen, ohne das sie jemand gesehen hatte.
Zwar hatte Finley in seiner Grundausbildung einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert, doch hatten die letzten Monate, in denen er sich nur zu oft hatte selbst versorgen müssen, ihm mehr an praktischer Erfahrung beschert als ihm lieb sein konnte.
Im Wohnmodul angekommen bettete Finley die Quarianerin auf sein Bett.
Er traute sich nicht ihr den Helm abzunehmen, doch in anbetracht der zwei klaffenden Wunden in ihrem Torso erschien das beinahe lächerlich.
Doch er hatte Angst ihre Atemwege einer Kontamination auszusetzen und vielleicht...
Oh Gott, wieso gestehst du dir nicht ein das du Angst davor hast ihr Gesicht zu sehen!
Das stimmte. Ihm erschien es wie eine Verletzung der Privatsphäre ihr jetzt den Helm abzunehmen und außerdem wusste er wirklich nicht ob es ihr nicht vielleicht doch noch schaden konnte.
Er wandte sich von der unruhig auf seinem Bett liegenden Quarianerin
Rhyn, Rhyn war ihr Name gewesen
ab und öffnete eine Flasche des zum trinken aufbereiteten Wassers.
Besser als die Brühe die aus den zentralen Reservoirs hier ausgegeben wird, aber noch lange nicht sauber genug, nichtmal für einen Menschen.
Er stellte einen Topf auf den tragbaren chem-kocher und füllte das Wasser hinein um es aufzukochen.
Vielleicht würde er es noch brauchen um ihre Wunden zu versorgen.
Mit einem mitleidsvollen und nachdenklich Blick betrachtete er die Quarianerin, die auf seinem Bett vielleicht ihren letzten Atemzug machen würde.

Finley Petersen
07.09.2008, 12:09
Unbekannte Uhrzeit


Medigel ist im großen und ganzen nichts anderes als eine Art biologischer Glibber, dem durch genetische Veränderungen heilende Eigenschaften auf eukariotische Lebenwesen verpasst wurden.
Jedenfalls hatte Finley das so in Erinnerung.
Obwohl theoretisch eine verbotene Substanz hatte die hohe Wirksamkeit das Medigel bisher vor einem Verbot geschützt.
Er wusste nicht wie lange er neben der Quarianerin gewacht hatte, sein Zeitgefühl hatte er verloren.
Finley begutachtete die Wunden der Quarianerin, die Überreste des Schutzanzugs hatte bereits von ihrem Oberkörper entfernt, er erfüllte keinen Zweck mehr und einzelne Fasern könnten die Wunden nurnoch zusätzlich verunreinigen. Vor mangelnder Diskretion bewahrte Finley jetzt nurnoch das leichte Untergewandt, welches Rhyn unter dem Schutzanzug getragen hatte.
Das Medigel war mittlerweile ausgehärtet und hatte einen halbtransparenten Film über ihren Verletzungen gebildet, in seinem jetzigen Zusand schützte es die Wunde vor Erregern und Rhyn vor einem noch größeren Blutverlust, und ließ das Fleisch darunter wieder heilen.
Jedenfalls wenn alles gut ging.
Finley überprüfte Rhyns Fieber, welches sie noch vor wenigen Minuten in einem zittrigen Halbschlaf gehalten hatte.
Um ihren Organismus vor einer Denaturierung der Proteine und Organversagen zu bewahren hatte Finley ein paar Tücher mit kaltem Wasser durchträngt und ihr um Nacken und Arme gelegt um das Blut an den großen Blutgefäßen herunterzukühlen.
Die ganze Zeit über hatte er ihren Körper behandelt als wäre es ein menschlicher und er hoffte das ihm damit kein Fehler unterlaufen war.
Jedenfalls hatten sich die Gerüchte, wonach die Quarianer kybernetisch sein sollten, bisher nicht bestätigt.
Warum tue ich das eigendlich? Ich sehe hier andauernd Leute sterben, durch andere, Erschöpfung oder Krankheiten, warum helfe ich also einer mir völlig fremden Quarianerin?
Ohne es sich wirklich eingestehen zu wollen kam ihm ein Gedanke in den Sinn.
Weil sie mir etwas bedeutet. Weil sie der einzige ist der mich in den letzten Stunden nicht umbringen wollte. Und weil's mir so vorkommt als hätten wir was gemeinsam.
Finley ärgerte sich über sich selbst für diesen Anflug von Melancholie.

Zum Glück war das Fieber gesunken. Vielleicht war es nur momentan, aber ihr Zustand schien stabil und ihr Atem hatte sich beruhigt als würde sie schlafen.
Finley überlegte noch, ob er versuchen sollte sie aufwecken um zu fragen ob sie wusste was mit ihr zu tun war, insbesondere nach einem Kontakt mit der Außenwelt, alser sich einer Unruhe außerhalb seiner Wohnung gewahr wurde.
Irgendetwas stimmte nicht.
"Tut mir leid, aber es sieht so aus als könntest du nichtmehr alzu lange schlafen."

Rhyn'Navras vas Saralesca
07.09.2008, 14:40
Wohnmodule

Uhrzeit: unbekannt

Mit einem leisen, schlaftrunkenen Seufzer erwachte Rhyn aus ihrem unruhigen Tiefschlaf.

Als sie benommen ihre schweren Augenlider hob und orientierungslos durch das blau getönte Visier ihres Schutzhelmes starrte, fraß sich ein pochender, geradezu lebendiger Schmerz durch ihren Kopf, der nach wenigen Augenblicken wie die vergilbte Farbe der Zimmerdecke Stück für Stück zersplitterte und sie wie betäubt zurückließ. Ihr Blick schweifte zittrig entlang des kalten Betons, über eine zerbrochene Deckenlampe aus milchigem Glas hinweg bis hin zu einer schäbig tapezierten Wand, die neben ihrem erschöpften, ohnmächtig daliegenden Körper hinter dem metallischen Bettgestell verschwand.

'Wo...wo bin ich...?'

Sie versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, was ihr eigentlich widerfahren und wie sie überhaupt erst an diesen verwahrlosten Ort gekommen war, doch in ihrem Kopf herrschte eine schwarze, gefräßige Leere, die ihr jegliche Erinnerung an den Schusswechsel mit der Asari-Tracerin geraubt hatte.

Allmählich kroch Panik in ihr hoch. Sie fühlte sich so hilflos, so verloren.

Beunruhigt krallten sich ihre knochigen, nackten Finger in dem weichen Bettlaken fest, dessen fein verwobene Fasern sich ungewohnt, aber angenehm unter ihren empfindlichen Fingerkuppen anfühlten. Als sie jedoch wenige Sekunden später realisierte, was dieses sanfte, sinnliche Gefühl an ihrer entblößten Haut bedeutete, weiteten sich ihre stechend blauen Augen vor Entsetzen.

Man hatte sie entkleidet. Sie schutzlos der Außenwelt ausgesetzt. Entblößt.

Theoretisch war es der quarianischen Spezies nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der heimischen Migrantenflotte möglich, mit Ausnahme des luftfilternden Schutzhelmes ohne ihren Enviro-Schutzanzug zu überleben. Die potenzielle Gefahr einer womöglich tödlichen Infektion durch minimalste Kratz- oder Schnittwunden oder bakteriell verunreinigten Flüssigkeiten und Cremes, die von der Haut aufgenommen werden konnten, ließ die Quarianer jedoch selbst auf ihren isolierten und sterilen Mutterschiffen Vorsicht walten, sodass ein Leben ohne Schutzanzüge praktisch betrachtet nicht mehr existent war.

Aus diesem Grund schoss der Blick ihrer zuvor noch schläfrigen Augen panisch zu ihrer nackten Hand, die das graue Bettlaken weiterhin zittrig umklammerte, nur um anschließend zu bemerken, dass sich im selben Augenblick jemand bedächtig neben der Quarianerin auf der Bettkante niedergelassen hatte.

Und dann sah sie ihn. Den Fremden. Wie seine sonst so traurigen, blaugrünen Augen sie besorgt anblickten.

Augenblicklich beruhigten sich die fieberhaften Atemzüge, unter denen sich ihr schlankwüchsiger Torso hektisch gehoben und gesenkt hatte, und ihre krampfhaft zitternde Hand löste den klammernden Griff um das zerknitterte Stück Stoff und lehnte sich entspannt zurück auf die unscheinbar quietschende Bettmatratze.

Es war seltsam, fast schon verstörend, welch sanftmütige, beschwichtigende Wirkung dieser Mensch mit nur einem Blick auf sie ausübte. Dabei kannte sie noch nicht einmal seinen Namen.

"Was...", krächzte Rhyn mit trockener, brennender Kehle, "was ist passiert?"

Finley Petersen
07.09.2008, 19:04
"Vorsichtig, beweg dich lieber nicht!
Ich weiß nicht wie stark du verletzt worden bist, aber besser übertreiben wir's nich."
Endlich war sie aufgewacht! Finley hatte sich in den vergangenen Minuten ständig vorgeworfen etwas flasch gemacht zu haben, schließlich hatte er nur unzureichende medizinische Hilfsmittel zur Verfügung gehabt und so gut wie keine Ahnung von Quarianern im Allgemeinen und ihrer Physiologie im speziellen.
Doch jetzt war sie wach und schien geistig klar zu sein, den Umständen entsprechend verwirrt.
"Was passiert ist... Nunja ich hatte gehofft das du mir bei dieser Frage helfen könntest. Gefunden hab ich dich in ner Seitenstraße paar Meter von hier, mit ner wahnsinnigen Asari über dir die dich mit ihrer Pistole zu Hackfleisch machen wollte. Ziemlich gut ausgerüstet, zu gut für nen Tagedieb oder ne mittellose Söldnerin.
Scheint als hättest du hier irgentjemanden ziemlich wütend gemacht.
Aber das du hier bist weiß momentan keiner, ich maße mir mal an zu behaupten das du hier relativ sicher bist, jedenfalls sicherer als irgentwo anders auf dieser gottverdammten Station."
Nun da sie wach war, strahlte Rhyn, trotz ihrer offenkundigen Verletzungen, eine autoritäre Distanziertheit aus, sie wie sie es bei ihrer ersten Begegnung getan hatte. Auch ohne ihr Gesicht zu sehen, oder gerade deshalb, erweckte sie den Anschein stets auf der Hut zu sein.
Als habe das Leben ihr beigebracht sich auf nichts und niemanden einzulassen.
Na dann willkommen im Club.
"Du hast ziemlich was abbekommen, dieses blaue..."
im letzten Moment wurde er sich des Geschlechts seines Gegenübers gewahr
"diese Verrückte hat dich aus nächster Nähe in Brust und Bauch geschossen, wie du sich er siehst.
Glatte Durchschüsse, die Gefahr einer Infektion ist damit geringer aber natürlich vorhanden. Ich hab die Wunden mit allem an Medigel behandelt was ich zur Verfügung hatte. Falls du noch irgendwas brauchst sags mir bitte, aber Medigel selbst is leider alle.
Naja, wenn du jetzt keinen dringenden Termin hast würde ich dir empfehlen erstmal liegen zu bleiben, es ist wohl gerade etwas unruhig da draußen und mit deinen Verletzungen kannst du froh sein das du noch lebst.
Also..."
Er blickte sich in dem Raum um. Einst hatte eine fremdartig gemaserte Tapete die nackten Betonwände der einräumigen Wohnung bedeckt, nun war sie vergilbt und hatte sich an vielen Stellen bereits gelöst. In einer Ecke des Raumes hatte Wasser einen dunklen Fleck gebildet, dessen haariger Bewuchs in alle Richtungen metastasierte.
Das Aluminiumverbund-Gestell des Bettes war verbogen und die darauf liegende Schaumstoffmatratze durchgelegen. Das Laken war grau un löchrig.
"...Willkommen in meinem bescheidenen Heim."

Balak Hod'or
07.09.2008, 19:58
20.40 Uhr

Balak und seine Schergen hatten nur 5 min gebraucht. Kein Wunder, Balak hatte seine Kollegen immer wieder angestachelt, schneller zu rennen, hatte sie immer mehr gegen die Menschen aufgehetzt, Hass in ihnen aufgebaut.
Balak blieb vor den ersten Eingängen einiger Wohnmodule stehn.
"Jeder vor eine Tür! Rächt Grok'a'gar!", schrie er den anderen zu.
Balak zog seine Waffe, eine Stiletto VII, geklaut und aus dem Waffenlager der Ranger. Dann lehnter er sich an den Türrahmen.
"Heute Nacht meine Freunde, wird Gerechtigkeit die Omega durchziehn! ANGRIFF!"
Mit einem lauten Knall traten die fünf Batarianer jeweils eine Tür verschiedener Wohnungen ein, zerschossen das schloss und einige wenige stabile Türen gingen auch unter dem Druck kleinerer Sprengladungen zu Grunde. In der Nähe konnte man weitere Explosionen und Schüsse hören, wahrscheinlich Charn oder ein anderer Rangertrupp.
Balak konnte die vor ihm liegende Tür mit reiner Körperkraft zertreten, sie war scheinbar irgendwann stark beschädigt worden, ein großes Loch nur notdürftig geflickt. Der Batarianer wurde begrüßt von den Schreien einer menschlichen Frau, die Tränen überflossen in der Ecke der schäbigen Wohnung stand. Typisch für diese Module waren die Wände gezeichnet von nacktem Beton, hier und da fetzen längst zerfallener Tapeten. Außer einer Matraze, die auf dem kahlen Boden lag und einem Stuhl, war nur noch ein Haufen Müll in dem Zimmer, dicht gedrängt in eine der Ecken.
Ein batarianisches Augenpaar richete sich auf die am Boden zusammengekauerte Frau.
Mit dem anderen nahm Balak blitzschnell etwas wichtigeres wahr.
Hinter der Tür hatte sich der Partner der Frau mit einer Eisenstange positioniert, scheinbat gewarnt von Balaks Befehlen, die er zuvor lautstark vor der Tür gebrüllt hatte.
Doch dem Menschen half sein Position nichts. Mit einer schnellen Bewegung drehte sich Balak zu seinem Angreifer und setze zwei gezielte Schüsse in dessen Brust. Der Mann sank sofort zu Boden, worauf die Frau laut zu schreien.
Ha, zwei Augenpaare für nichts...törrichter Mensch....
Balak ging lansam auf die verstörte Frau zu, die Waffe gesenkt.
"Hey Kleines, niemand will dir was tun, glaub mir, die Sache mit deinem Freund, war rein geschäftlich."
Dann grinste er und steckte die Waffe ihn die Halterung an seinem Anzug.
"Siehs du, keinen Grund zur Sorge. Wir sehn uns."
Mit diesen Worten verließ Balak das Zimmer, langsam, einen Blick auf den Toten am Boden werfend.
"Oh, ich will kein Unmensch sein... hier nimm das!", sagte Balak grinsend, während er in der Tür stand, und einen kleinen Gegnstand aus seiner Tasche zog, die er der Frau vor die Füße warf.
Mit diesen Worten verließ er das Modul.
Keine 5 Sekunden später explodierte das Zimmer, trümmer flogen durch die Gegend, und beschädigten einige andere Module. Balak stand einige Meter davor und genoss den Anblick, dann folgten weitere Explosionen.
"Weiter machen Männer, mein Gefühl sagt mir, dass wir noch nicht den richtigen gefunden haben.", rief er den anderen Ranger zu, die von überall aus den umliegenden Modulen kamen, oder gerade dabei waren, diese anzuzünden.
Balak ging lansam weiter, die Module betrachtend, die leuchtend den Nachthimmel erhellten.
Ein lächeln konnte er sich dabei nicht verkneifen.

Rhyn'Navras vas Saralesca
08.09.2008, 14:57
Wohnmodule

Uhrzeit: unbekannt

"...Willkommen in meinem bescheidenen Heim."

Die Quarianerin verharrte regungslos auf dem schäbigen und abgenutzten Bett und starrte den Fremden nur mit stummen, leblosen Augen an, als ein beschämtes Lächeln seine Mundwinkel kreuzte und er sich mit seiner rechten Hand ein wenig unbeholfen durch das kurze, dunkelblonde Haar fuhr.

Sollte sie ihm etwas erwidern? Sie wusste es nicht.

Mit solchen Worten hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

Seit ihr eigenes Volk sie aus der heimischen Flotilla ins lebenslängliche Exil verbannt und sie für vier galaktische Standard-Jahre lang ein einsames Dasein auf Omega gefristet hatte, hatte Rhyn bis auf ihre geschäftlichen Beziehungen als Informationshändlerin keinen Kontakt zu anderen Individuen gepflegt.
Sie verabscheute die anderen Spezies, die wie ein krankhaftes Krebsgeschwür in dieser Galaxis wucherten und sie unter ihren widerwärtigen Schandtaten erstickten; Rhyn hasste sie abgrundtief, weil ausgerechnet dieser Abschaum sich die Frechheit nahm, sie als diebischen, plündernden Parasiten oder Zigeuner zu behandeln, den man wie ihr nomadisches Volk einfach nur so schnell wie möglich vertreiben wollte.

Doch er hatte sie willkommen geheißen. Sie bei sich aufgenommen. Und gesund gepflegt.

Mit einem einzigen, unbarmherzigen Faustschlag hatte er, ein unwürdiger, verabscheuenswerter Mensch, ihr unerschütterlich geglaubtes Weltbild wie eine Glasscheibe angeschlagen, deren feine Splitterrisse sich nun allmählich knisternd und knarzend wie ein Wurzelwerk über die gesamte Glasoberfläche ausbreiteten.

Diese Erkenntnis schnürte ihr regelrecht die Kehle zu.

Sie wandte den zittrigen Blick verstört von seinen blaugrünen Augen ab, die unruhig über das blau getönte Visier ihres Schutzhelmes schweiften, und versuchte all diese befremdlichen Gedanken in ihrer Aufgewühltheit zu verdrängen, sich von ihnen emotional zu distanzieren, den Fremden wieder fremdartig zu machen.

Doch es wollte ihr einfach nicht gelingen.

Stattdessen nahm ein Gedanke, der Rhyn seit ihrer geradezu schicksalhaften Begegnung mit dem Menschen beschäftigt hatte, in Form von gebrechlichen, unmerklich hörbaren Worten Gestalt an und trat über ihre trockenen Lippen:

"Wie lautet...dein Name?"

Da durchbrachen eine ohrenbetäubende Explosion und verzweifelte, markerschütternde Schreie die Stille.

Balak Hod'or
08.09.2008, 15:26
Balak schlenderte mit gemütlichem Gang die von Trümmern und getöteten Menschen blockierte Gasse entlang. Er genoss es, zu sehen wie seine Kameraden die Menschen aus ihren Wohnungen zogen, um sie anschließend un Ketten zu legen oder gar hinzurichten.
Einigen Rangern hat Balak einen unmissverständlichen Blick zugeworfen, nachdem sie einem Menschen Fesseln anlegen wollten, oder zögerten was zu tun war. Ein Blick von Balak genügte, und derjenige Ranger zog seine Waffe, uns setzte sie an sein Opfer. Dann folgten ein Schuss.
Es war nicht die Furcht vor Balak oder vor dessen Zorn, der die Ranger dazu Zwang, zuhandeln, sonder der schaurige Blick des Batarianers, der sie unmissverständlich vor die Wahl stellte: Du oder der Mensch.
Oft träumte Balak davon, die Ranger zu etwas größerem zu machen, keine einfache Gemeinschaft von Sklavenjägern. Und genau in diesem Moment sah er einen ersten Schritt in die Errichtung einer Organisation, die den Menschen die Stirn bieten würde, sich gegen sie erheben, und für immer aus der Geshichte verbannen würde.
Balak grinste, wurde aber von einem Menschen aus den Gedanken gerissen, der scheinbar schwer verletzt einigen Ranger entkommen war und nun auf ihn zustolperte. Balak wandte sich in seine richtung, zog die Pistole aus seiner Halterung.
"Du hast 10 Sekunden..:", grinste der Batarianer.
Der Mensch brach unter seinen Verletzungen zusammen, fiel zu Boden. Mit letzer Kraft wandte er seinen Blick zu Balak.
"Bitte...ich weiß wen ihr sucht.... ich sags euch... aber bitte verschont mich...", keuchte der Mann, etwas Blut spuckend.
Balak begann zu lachen.
"Ihr Menschen seit alle gleich! Ihr verratet euch selber, nur um euer eigenes Leben zu retten. Einfach widerlich"
Balak richtete sein Pistole auf den am Bodenliegenden.
"Weißt du, kurz vor eurem Tode, zeigt ihr Menschen erst euren waren Charakter... und du mein Freund... bist das Beste Beispiel, ein armseliger Verräter!"
Balak blickte dem Mann tiefer in die Augen.
"Nettes Angebot, aber wenn ich jetzt wüsste, wo der Schuldige ist, dann würden einige hier vielleicht aufhören, deine Freunde und Familie, und alle anderen Menschen zu töten, weil wir den Täter haben. Aber weißt du, es geht hier nicht darum, den einen zu finden, es geht darum, sie alle zu finden."
Balak grinste und sah das Entsetzen in den Augen des Verwundeten.
"Falls du familie hast, ich schick sie gelich nach."
Dann drückte er ab und steckte die Pistole in die Halterung.
Balaks Augen blickte sich um. Überall Tod, Feuer, Verwüstung, zwischendurch Ranger und andere Kriminelle, die versuchten, im Chaos irgendetwas brauchbares zu ergattern.... die Ranger töten jeden Plünderer den sie sahen, und so ging ihre Zahl immer mehr zurück.
Balak ging weiter, sich sicher, dass er seinem Traum am nächsten morgen einen Schritt näher wäre.

Finley Petersen
09.09.2008, 16:12
Die Explosion riss Finley aus seinen Gedanken.
In einem lange antrainierten Reflex fuhr seine linke Hand an den Schaft des Schrotgewehrs während er sich in einer flüssigen Bewegung gegen die Wand fallen ließ.
Sollte nun jemand durch die Tür treten, würde er zunächst eine kahle Wand zu Gesicht bekommen, an welcher sich die Reste der schmutzig gelben Tapete langsam der Schwerkraft ergaben.
Zur rechten der Tür befand sich ein kleiner Tisch aus Aluminium, auf dem noch immer der verbeulte Topf voll Wasser vor sich hin kochte. Dahinter war Finley in Deckung gegangen.
Einst hatte er das Zimmer genau unter den Gesichtspunkten einer Verteidigung gegen mehrere Angreifer umgeräumt,
man konnte ja nie wissen,
allerdings sah sein dafür zurechtgelegter Plan vor, sich hinter der Tür, also links des Eingangs, zu verstecken. Jedoch lag dort die immer noch geschwächte Quarianerin auf seinem Bett, und von ihr musste er möglichst ablenken.
Er lauschte.
Seine von der Explosion nahezu tauben Ohren erreichten nur langsam ihr übliches Niveau, doch er meinte über die undefinierbaren Schreie und Schüsse in einiger Entfernung hinweg Schritte zu hören, welche sich seiner Türe näherten.
"Unter dem Bett ist eine Kiste." Er flüsterte um die Angreifer außerhalb der Wohnung nicht auf ihn Aufmerksam zu machen. "Darin liegt deine Pistole. Wenn sie hier reinkommen ist es in jedem Fall wichtig das du dich verteidigen kannst, wenn sie mich ausschalten schlachten sie dich sonst ab wie ein Tier.“
Er ging alles nocheinmal durch.
Rhyn war hinter der Tür außerhalb der Aufmerksamkeit.
Seine Waffen waren geladen und...
Klick
...entsichert.
Die Tür war verriegelt.
Aber irgendwas war da noch.
Achja. "Mein Name ist übrigens F..." Die nächste Explosion ließ die Wohnung erbeben. Die leichte Tür zerbarst unter einer Sprengladung, Bretter und Splitter schossen durch den Raum und prallten an der gegenüberliegenden Wand ab um in der Mitte des Raumes liegenzubleiben.
Die durch die Explosion hervorgerufene Staubwolke wurde unter der Zugluft des ersten Eindringlings verwirbelt, als dessen massiger Körper die Wohnung betrat.
Es war ein Batarianer.
Ein riesiger Koloss von einem Batarianer, seine gelben Zähne kamen in einem wahnsinnigen Grinsen zum Vorschein, die Augen huschten wild umher, auf der Suche nach wehrlosen Opfern.
Eine Ladung Kugeln durchstieß seinen Schild, zerfledderte seine Stirn zwischen dem oberen Augenpaar und drang hinten wieder heraus um in die Betonwand einzuschlagen.
Blut benetzte die Decke und bildete eine Lache auf dem Boden.
Doch hinter dem Ersten war ein zweiter Batarianer durch die Türe getreten.
Durch den Schuß gewarnt, stürzte er sich direkt nachdem er durch die Türöffnung getreten war auf Finley, ein Messer blitzte in seiner Hand.
Finleys Schrotgewehr drang in seine kinetische Barriere ein und der Schuss teilte den batarianischen Brustkorb in zwei Hälften.
In einer kurzen Pause hatte er die Zeit seine Angreifer zu identifizieren.
Die beiden Batarianer trugen Rüstungen, die sie eindeutig als Sklavenjäger identifizierten.
Hmm, dann begeh ich hier ja wohl gerade ne gute Tat.
Doch es waren nicht die Rüstungen einfacher Jäger, diese hier waren nicht bunt zusammengewürfelt und handgeflickt sondern wiesen eine ganze Reihe Gemeinsamkeiten auf. Sehr viele Gemeinsamkeiten.
Dann fiel ihm etwas ins Auge.
Die verkrampfte batarianische Hand, die Finley auch nach dem Tode des Besitzers das Messer in einer Art morbidem Standbild entgegengestreckt hielt, war versehrt mir einem darin eingebrannten "R".
Und dann wurde es Finley klar.
Verdammt nochmal! Dieser überflüssige kranke Sklavenhändler von vorhin gehörte zu den Rangern, diesen scheiß Freaks und Wahnsinnigen!
Und jetzt sind sie gekommen um ... ja was eigentlich? Wenn sie sich an mir rächen wollen wieso dann der Aufstand da draußen?
Noch bevor er diesen Gedanken beenden konnte stürmte ein weiterer Ranger in die Wohnung und dieser war auf einen bewaffneten Gegner vorbereitet.
Als Finley sein Gewehr erneut abfeuerte, prallten die Kugeln an dem kinetischen Schild seines Gegenübers ab, welcher sich sorgsam auf Distanz hielt.
In dem Sekundenbruchteil den Finley brauchte um das Schrotgewehr wieder auszurichten hatte sein Gegenüber den Abstand zwischen ihnen verringert.
Stahl blitzte auf als der Batarianer seine Waffe zog.
Finley konnte den Hieb mit seiner Schrotflinte nur schwer parieren. Die Wucht des Aufpralls riss ihm seine Waffe aus der Hand.
Nun stand er unbewaffnet vor dem Batarianer, der einen meterlangen Dolch in beiden Händen hielt.
Gerade riss der Ranger seine Arme in die Höhe, um Finley mit einem Schlag in Jenseits zu befördern, als dieser nach dem immer noch auf dem Tisch stehenden Topf griff.
Kochend heißes Wasser ergoss sich über das Gesicht des Batarianers und während seine Hände sich schützend zu seinen Augen erhoben, hatte Finley ihn schon mit mehreren Schüssen aus seiner Pistole durchsiebt.
Dann war es plötzlich ruhig.
Kein weiterer Batarianer sprang über die Türschwelle, keine Schüsse schlugen in das Innere der Wohnung.
Es war merkwürdig still geworden.

Finley erkannte das sirrende Geräusch noch bevor er seinen Ursprung sah.
Eine diskusförmige Granate flog in einer abfallenden Kurve durch den Eingang des Gebäudes und blieb zitternd am Boden haften.
Sein Verstand reagierte blitzartig. Der Haftgrund der Granate hatte den Boden nicht berührt sondern sich an den zahllosen Splittern auf dem Holzboden festgesetzt.
Finley hechtete auf den Diskus zu und schleuderte ihn aus der Türe, eine Sekunde später konnte der Knall die Schmerzens- und Schreckensschreie mehrere Batarianer nicht überschallen.
Jetzt oder nie, Überraschung oder Untergang.
Auf einem Knie lugte Finley zwischen den Überresten der Tür hervor.
Auf den ersten Blick zählte er drei Batarianer die verwundet am Boden lagen, einer offenbar dem Tode nahe, die anderen nur leicht verletzt.
Zwei weitere waren hinter umher stehenden Kisten in Deckung gegangen, sich nicht ganz darüber im Klaren was gerade passiert war.
Mit der freien Hand griff Finley sich seine Schrotflinte, sprang auf und stürmte auf den Platz.
Die infolge der Granatenexplosion unbrauchbaren Barrieren der drei Verwundeten boten ihnen keinen Schutz mehr, drei gezielte Schüsse verspritzten ihre Gesichter über den Platz.
Noch bevor ihre Gliedmaßen erschlafft waren, hatte Finley schon in einem benachbarten Häusergang Schutz gesucht. Die Wohnung in der er sich befand war in aller Eile geplündert worden, Einrichtungsgegenstände lagen verstreut am Boden.
Das ist es also?! Ein kleiner Genozit als Rache für den getöteten Sklavenhändler? Wolln sich mich in ihrer kranken Logik auch noch dafür verantwortlich machen?
Na diese Schweine können was erleben!
Finley spähte aus dem Häusereingang.
Ein weiterer Kumpane hatte sich zu den beiden verbliebenen Batarianern gesellt, zusammen nahmen sie die Türöffnung aufs Korn, hinter der Finley sich befand. Da es innerhalb des Zimmers jedoch dunklel war, konnten sie ihn noch nicht erkennen.
Ich könnte ihre Deckung mit einem Wink zur Seite fegen, aber die Typen haben was Schöneres verdient! Jedenfalls schöner für mich!
Im Adrenalin rausch huschte ein sadistisches Lächeln über sein Gesicht.
„Halt wartet! Ich bin der den ihr sucht! Nicht schießen, ich komme raus!“
Als Finley mit erhobenen Armen aus der Wohnung kam, konnte er an den Gesichtern seiner Gegenüber schon erkennen, dass sie ihn nicht am Leben lassen würden. Für das was er angerichtet hatte würden sie sich wohl eher an dem Leid erfreuen, das sie ihm vor seinem Tod zufügen würden.
Aber soweit sollte es gar nicht kommen!
Nun hatte Finley endlich freies Sichtfeld!
Ein blauer Schimmer begann um die Hälse der Batarianer zu pulsieren.
Langsam! Lass sie es genießen!
Die Gesichter der Ranger verkrampften sich, ihre Hände griffen zu ihren Kehlen.
Ihr denkt ich will euch erwürgen? Nicht doch!
Langsam, ganz langsam neigten sich die Köpfe der Batarianer nach hinten.
Ihre Wirbelsäule streckte sich in die Länge und bog sich dann in einem Bogen nach hinten.
Etwas kanckte.
Ein Ranger fiel schlaff zu Boden.
„Hoppala!“
Die Wirbelsäulen der anderen bildeten nun ein verkehrtes „U“, ihre Köpfe berührten den Boden.
„Und jetzt seht mich an!“
Die Füße, welche durch Masseneffektfelder am Boden gehalten wurden, öffneten sich einen Spalt weit, und mit einem Ruck schossen die Köpfe der Batarianer durch die entstehende Lücke.
Es knirschte fürchterlich.
Dann fielen die Körper in sich zusammen.
Und dann sag nochmal einer Yoga sei gesund!
Ein Lachen entfuhr seiner Kehle, dann besann er sich und rannte zu seiner Wohnung.
Drinnen begrüßte ihn die gewohnt verbrauchte, verstaubte Luft.
„Ich glaube wir sollten langsam gehen, sonst wird das hier noch etwas ungemütlich. Die Ranger haben wohl wieder Warenknappheit.
Achja, mein Name ist Finley. Und deiner war Rhyn wenn ich mich nicht irre?
Also dann Rhyn, tut mir Leid dich da reingezogen zu haben, aber hast du eine Ahnung wie wir hier schnellstmöglich untertauchen können?“


_______________
Sry für die Menge, aber wenn dann hau ich ma richtig rein^^

Balak Hod'or
09.09.2008, 20:02
Balak stand auf auf einem von Trümmern und Toten übersähten Platz irgendwo im Sektor der Wohnmodule. In alle Richtungen waren schmale Gänge zu sehen, die durch die eng anliegenden Wohmodule gebildet wurden. Schüsse der Ranger, von Schmerzen verzerte Schreie ihrer Opfer, ohrenbetäubende Explosionen und das Krachen herabfallender Tische und anderer Gegenstände, all das konnte man im Sekunden Takt erklingend hören. Für manche eine Inbegriff von Grausamkeit und Brutalität, für Balak war es jedoch das Paradies. Der Batarianer stand, vor sich hin grinsend, auf dem von Schrecken gekennzeichent Platz, seelenruhig, als wäre nichts passiert, alle vier Augen Geschlossen, sich an den umliegenden Geräuschen des Todes ergötzend.Hört es dir an Balak.... dein Traum... dein Lebenziel..alles für was du kämpfst... so nahe in diesem einen Moment...und doch sofern im Anbetracht der Zeit...
Dann riss ihn eine Stimme aus seinen Träumen.
„Balak! Setz dem ein Ende!“
Balak drehte sich langsam, die Augen weiterhin verschlossen, in die Richtung, aus der die vertraute Stimme erklang. Langsam öffneten sich die Augen des Batarianers, einzel, jedes nach einander.
Charn du Narr....
Balak erblickte niemand anderes als seinen Kollegen.. falls man es so nennen konnte. Denn die Situation sah anders aus: Charn stand in verkampfter und nervöser Haltung vor Balak, seine Pistole in dessen Gesicht erhoben, die Hand leicht zitternd. Der Kopf des Ranger war gezeichnet von Ruß, kleineren Wunden aus denen Blut floss, das schon nach kurzem herablaufen an der Schläfe zu trocknen begann.
Fast hätte Balak Furcht empfunden, durch den Anblick eines Bewaffneten, dessen Silouette von hell brennenden Wohmodulen gezeichnet worde. Doch der verzweifelte Anlbick Charna sprach eine andere Sprache.
„Beende diesen Wahnsinn Balak! Einige der Ranger haben sich bereits zurück gezogen, in einigen Modulen war der Widerstand größer als angenommen....“
Charn holte tief Luft, sein Pistole gegann in der angespannten Hand zu zittern.
„Es war von Anfang falsch! Diese Aktion.... erkennst du nicht was wir getan haben? Wie unkontrollierte Tiere haben wir hunderte Abgeschlachtet, die Gassen sind mit Leichen überfüllt! Sieh dich um Balak!“
Charn schniefte, eine Träne rann seine Wange entlang, prallte auf dem von Blut befleckten Asphalt.
... Und ... und... was ist mit dem Ranger? Hast du dir überlegt wie wir auf der Omega darstehn? Der ganze Ruf der Organsitaion.. in einer Nacht zerstört? Wer wird jetzt noch mit uns handeln wollen? Alle Banden haben einen Grund uns als Feinde zu sehen, werden gegen uns vorgehen, oder was versichert ihnen, dass sie nicht die nnächsten opfer der Ranger sind? WAS Balak? WAS?“
Charns Finger drückte den Abzug einige Millimeter in Richtung seines Körpers.
„Du hast alles zerstört... in dein Menshenhass ist in Wahnsinn ausgeartet... du willst die ganze Macht der Oranisation.. glaubst ich hatte nie bemerkt, wie u die Hand nach einer Führungsposition ausgestreckts hast?.......... Aber nun.....nun werde ich es beenden... mit einem einzigen Schuss.“
Balak begann leise zu lachen, sich bewusst, dass es Charn nur provozieren würde.
„Charn.... mein Freund....wir wussten beide das es irgendwann so mit uns enden würde.. unsere Interessen waren zu verschieden, verstehst du? Während du ein Sklavenjäger aus Geldmangel war, dem sein Gewissen den verstand zerriss.... wollte ich etwas größeres.“
Charn begann zu schreien.
„HÖR AUF DAMIT! Es endet hier.. tut mir Leid...“
Eine Explosion einer wohl größeren Sprengladung in der Nähe ließ den Boden erzittern, Charn englitt die Waffe aus der verkrampften Hand. Sofort zog Balak sein Messer aus einer Scheide am Anzug, stürtze sich auf seinen ehemaligen Kollegen und riß diesen zu Boden. Die Klinge an den warmen Hals Charns gedrückt flüsterte er:
„Was war dein Plan? Die Schilde mit einem Schuss zu durchbrechen, oder wolltes du eine Salve feuern... ?“
Balak grinste.
„Ich sehe in deine Augen das, was ich in all den getöten Menschen sah. Sieh es ein, du bist weich geworden, hast mit ihnen sympatisiert... bis schwach geworden wie sie.. und nun stirbst du wie sie, dein wahres Inneres mit dem Tod eröffnend.“
Das kalte Metall durchdrang den Brustkorb des Batarianers... dann wurde es für Sekunden still.
Balak erhob sich, entfernte das Blut der Schneide mit Charns Anzug.
Machs gut, alter Freund....aber wir wussten alle wie es endet...du oder ich,hieß es seit wir das Mahl der Ranger bekamen.... und ich kannte die Antwort von Anbeginn...
„Es gibt Probleme bei den nördlichen Modulen, brauchen Unterstützung..scheint als wäre hier ein Biotiker am Werk....“, rauschte es durch Balaks Funkgerät.
Der Batarianer verschwand allmählich in einer dunklen Gasse, die nach Norden führte.

Rhyn'Navras vas Saralesca
10.09.2008, 17:47
Wohnmodule

Uhrzeit: unbekannt

Aschgraue Rauchschwaden, die mit aufgewirbeltem Staub vermengt nach verbranntem Menschenfleisch und geschmolzenem Metall rochen, durchzogen die einst stickige, nun aber fühlbar erkaltete Luft in dem verwahrlosten Ein-Zimmer-Apartment des Menschen.
Die altmodisch aus Eichenholz gezimmerte Eingangstür lag in verkohlte Trümmer zerschmettert verstreut auf dem abgenutzten Faserteppich, der sich durstig, ja geradezu gierig mit batarianischem Blut betrank, welches sich in dickflüssigen, finsteren Lachen unter den grausam zugerichteten Leichen ansammelte.

Einer der drei leblosen Körper ruhte mit bis zur Unkenntlichkeit zerschossenem Gesicht und halb zertrümmertem Schädel unmittelbar im Eingangsbereich, ein weiterer nur wenige Fußschritte entfernt im Herzen des verwüsteten Raumes; sein schlankwüchsiger Torso war von einer knochenzerberstenden Salve Schrot in einen fein gemürbten Brei aus zersplitterten Knochen, zerfetztem Organfleisch und dickem Blut verarbeitet worden. Die dritte und letzte batarianische Leiche lag von Pistolenkugeln durchsiebt zu Füßen eines rustikalen Aluminiumtisches, das ovale, vieräugige Gesicht aus dickhäutigem Leder wie von kochend heißem Brühwasser bis auf das Fleisch versengt, jedoch nicht annähernd so bestialisch verstümmelt wie das seiner Artgenossen.

Dieser erschreckende, wenn auch in gewissem Maße erleichternde Anblick ließ Rhyn die pulsierenden Schmerzen vergessen, die sich wie eine hungrige Schlange durch die Schusswunden in ihrer rechten Schulter und ihrem Unterleib fraßen, während sie zusammengekauert auf dem abgenutzten Bett lag.
Als die Granatexplosion durch die Tür gebrochen war und die zerschürften Betonwände bedrohlich zum Zittern gebracht hatte, hatte die Quarianerin reflexartig die schlanken Arme über den Kopf geworfen und die halb nackten Beine so dicht wie nur möglich angezogen, um ihren entblößten Körper vor der verheerenden Wucht zu schützen.
Dass diese ruckartige, instinktive Bewegung ihren noch nicht annähernd verheilten Wunden Schmerzen zufügen würde, hatte sie in jenem Augenblick jedoch nicht bedacht.

Da vernahmen ihre fast taub geschlagenen Ohren ein leises Räuspern.

Wie benommen richtete Rhyn ihre vor Schmerzen verschwommen blickenden Augen auf den Menschen, der sie nur wenige Meter entfernt verunsichert begutachtete.

'Finley', erinnerte sich ihr noch immer aufgewühlter Verstand an seinen Namen, 'richtig, wir müssen von hier verschwinden.'

"Auf dieser gottverlassenen Station sind wir nirgendwo sicher“, erwiderte sie ihm schließlich mit schwacher Stimme, noch während sie sich mit tiefen, peinigenden Atemzügen behutsam auf den Rücken drehte, “wenn uns dieses batarianische Ungeziefer nicht findet, dann tun es die Tracer von Alpha Chimera. Beide haben genug Credits, um jeden, der uns Unterschlupf bietet, mit Bestechungsgeldern zu kaufen."

Finleys unheilvolle Worte über den Schusswechsel in der Seitengasse hatten die schlummernden, verloren geglaubten Erinnerungen an die zwielichtige Asari-Tracerin tief im Inneren ihres Verstandes wieder wachgerüttelt.

"Die Asari, die mich angeschossen hat, war nämlich eine Tracerin der Alpha Chimera, ebenso wie dieser psychopathische Turianer in Fortunas Nest, den du umgebracht hast. Ich glaube, dass beide mich beseitigen wollen, weil ich dem anderen Turianer Informationen über den Sklavenhandel des Syndikats hier auf Omega verkaufen wollte. Und jetzt, wo sie auf diesem Gebiet eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Terminus Ranger geworden sind, könnten heiße Informationen wie diese in den falschen Händen gewaltigen Schaden anrichten. Tja, und damit das auf keinen Fall passiert, wollen sie meinen Kopf rollen sehen."

Die unangenehme Abendkälte, die unscheinbar durch den völlig zerstörten Apartmenteingang in das Zimmer kroch, ließ ihren leicht bekleideten Frauenkörper ungewollt erschaudern. Für einen kurzen Augenblick lang starrte sie das dünn gewobene Unterkleid an, das ihre femininen Rundungen mehr schlecht als recht verhüllte.

Erst da wurde ihr wirklich bewusst, dass Finley sie halbnackt sah.

"Wir, äh...wir sollten erst mal...zu meinem Apartment gehen“, stotterte sie daraufhin beschämt los, ihm in ungewohnter Geniertheit den Rücken zuwendend, "ich brauche einen neuen Schutzanzug...Außerdem können wir dort unsere Powerpack- und Medigel-Vorräte auffüllen. Ich zeige dir den Weg."

Ihr Körper zitterte vor Kälte. Doch ihr Gesicht brannte vor Schamesröte.

Finley Petersen
11.09.2008, 19:12
Auch wenn ihr Gesicht verdeckt war, so war die Scham in Rhyns Bewegungen so offen zu lesen als hätte sie es sich auf die Brust geschrieben.
Finley vermutete, dass eine Person, welche ihr gesamtes Leben außerhalb ihrer Familie in vollständiger Verhüllung lebte, selbst bei einer so geringfügigen Andeutung ihrer Körperformen schon eine große Beschämung empfinden musste.
Ohne ihr auf eine Art zu nahe zu kommen, welche sie vielleicht hätte missdeuten können, kniete er sich vor seinem Bett nieder.
Als seine Hände den weichen Teppich berührten zuckte er beinahe zurück, das flauschige, heimelige Gefühl stand in scharfem Kontrast zum gerade erlebten.
Die verbeulte Kiste, ehemals mit einer olivgrünen Tarnfarbe lackiert, die nun an vielen Stellen abblätterte, stand noch immer unberührt unter dem Bettgestell, scheinbar hatte Rhyn in Folge des plötzlichen Angriffs vergessen ihre Pistole herauszunehmen.
Mit einem scharfen Klicken schnappten die Schlösser auf, Finley griff in die Kiste und holte eine ausgeblichene Decke heraus.
„Hier, nimm die Decke, deinen Anzug musst ich leider etwas demolieren als ich mich um diene Wunden gekümmert hab.“
Er legte die Decke auf das Bett und stand auf, die Kiste in Händen.
Schnell räumte er seinen tragbaren Kocher und den Topf herein, er hatte schon wieder eine Delle mehr bekommen.
Kurz ging er seine privaten Sachen durch. Sein Granatenvorrat ging langsam zur Neige, der zylindrische Transportbehälter, in dem sich einst zwanzig Granaten befunden hatten, war schon knapp zu Hälfte leer. Sicherheitshalber steckte Finley sich noch zwei weitere in die Taschen, seine Situation schien ihm gerade durchaus angemessen dafür.
Munitionsblöcke besaß er noch genug, wenn es eins auf Omega gab, dass man leicht bekommen konnte, neben Sklaven und Drogen, dann war es billige Munition.
Sorgsam gefaltet lag in einer Ecke noch seine alte Uniform, die Berührung des Stoffs weckte traurige Erinnerungen.
Eine Vergangenheit, zu der es kein Zurück mehr gibt.
Auch ansonsten war alles noch so wie er es zuletzt gesehen hatte. Eine zerknitterte Zigarettenschachtel, in welcher er neben zweien dieser Stäbchen auch noch seine Personalia aufbewahrte, lag unter einer zweiten Pistole und dem gelgefüllten Behälter für seinen Bioverstärker.
Ein Ultraschallstrahler zur Medigel Bestrahlung befand sich auch noch darin, ansonsten nurnoch allerlei nützlicher Krimskrams.
Private Dinge aus seiner Kindheit besaß er keine, damals in der Anstalt hatten sie ihm noch nicht einmal ein Foto gelassen.
Mit einem merkwürdigen Gefühl der Melancholie schloss Finley den Deckel der Kiste, enthakte den Tragegurt an ihrer Unterseite und hängte sie sich auf den Rücken.
Dann trat er ans Bett und streckte Rhyn ihre Pistole entgegen.
Der schmale Körper unterhalb des verspielten Visiers, das bei genauerer Betrachtung in gutem Licht nun mehrere Kratzer und Schrammen erkennen ließ, war völlig entkräftet und schien vor Kälte oder Krankheit zu zittern.
Nachdenklich fuhr er sich durchs Haar.
„Ich glaube es ist am besten wenn ich dich trage, so kommen wir am schnellsten voran.
Dir bleibt dann allerdings die Aufgabe überlassen mir Deckung zu geben, ich kann dich ja bei heranstürmenden Feinden nicht jedes Mal fallen lassen.
Ansonsten würde ich sagen machen wir uns sofort auf den Weg.“
Er kniete sich herunter um sie hochzunehmen.

Balak Hod'or
12.09.2008, 19:38
Geruch von verbranntem Fleisch und rauchenden Trümmern erfüllte Balaks Nase. Der Duft rief Erinnerungen aus älteren Überfällen auf menschliche Kolonien ih ihm auf, bei dessen Gedanken er zu grinsen begann.
Vor ihm offenbarte sich eine finstere Gasse, von Rauchschwaden der brennenden Wohnmodule verdunkelt, die nach Norden führte, aus dem der Funkspruch und Ruf nach Verstärkung kam.
Ein Biotiker also.... Mutanten.. Abschaum....
Balak hielt nicht viel von biotsch veranlagten Wesen, er sah ihre Fähigkeit nich als Talent, eher als Mutation, ein Fluch, der jemanden belegt, denjenigen zum Ausgestoßenen macht und ihn einen unehrenhaften Kampf führen lässt, versteckt hinter Barrieren und mit feigen Methoden agierend.
Für Balak hatten sie weder Würde noch Ehre, waren einfach nur Abschaum.
Vielleicht ein Tracer der Alpha Chimera ? In dem Fall hätten sie den Köder früher als erwarted geschluckt, oder er war nur zufällig in der Nähe.....
Als Balak diese Gedanken durch den Kopf schossen, tauchten plötzlich zwei Silouetten von Körpern in den vor ihm liegenden Rauchschwaden auf. Der Batarianer zog die Pistole aus seiner Haltung, bereit zu schießen.
„Hod'or! Dein Weg endet hier!“
Erst jetzt erkannte Balak die vor ihm auftauchenden Personen. Es waren zwei Batarianer, Ranger, er kannte einen aus einigen Missionen.
Gorgan?
Die beiden Ranger gingen langsam auf Balak zu, der eine mit erhobenen Sturmgewehr, der andere mit einer Schrotflinte bewaffnet.
„Gorgan, was treibt sich hier hin... wohl kaum dein Menschenhass, hab ich recht?“, bemerkte Balak grinsend, die Waffe erhoben.


Gorgan war einer dieser Batarianer, die den Hass auf die Menschen nur bedingt teilten. Gleichzeitig gehörte er zu den Rangern, die aus Profit handelten, jedoch Schicksale und Persönlichkeit ihrer Ware beachteten und nachvollzogen. Ebenso war er einer der Ranger, die auf der Omega versuchten, für Frieden zu sorgen, um die schwankende Wirtschaft und so die Zukunft der Terminus Ranger zu retten. Ein Mann der Worte, nicht der Taten.


„In der Tat mein Freund... es ist nicht der Menschenhass.. es ist dein kleiner Aufstand, der unsere wochenlangen Verhandlungen mit den anderen Banden zu nichte macht, in dem die Ranger unter deiner Führung ohne Rücksicht Mitglieder einzelner Organisationen im Chaos töten. Dein Aufstand ist eine Kriegserklärung gegen die gesamte Station, vorallem aber gegen Alpha Chimera, die nur darauf warten, uns aus dem Sklavenhandel zu drängen. Und was machst du? Du provozierst einen offenen Krieg und forderst sie raus!“
Balak begann leise zu lachen.
„Was glaubst du Narr, wodrum es in diesem Aufstand geht? Rache für Grok'a'gar? Der Alte hatte seinen besten Tage hinter sich und hat mir mit seinem Tod die Chancefür die Erfüllung meines Plans gegeben!“
Balak richtete seine Waffe auf Gorgan.
„Seit Jahren hindern uns Diplomatiesüchtige Ranger, wie du, daran, die Terminus Ranger zu einer Organisation zu machen, die nicht die Terminus Systeme als Jagdgebiet nutzt, sondern diese beherrscht. Hätten wir schon füher Krieg gegen die einzelne Organisationen geführt und diese zerstört, statt sie zu dulden und mit ihnen zu verhandlen, hätten wir längst die ganze Macht, und keine Alpha Chimera würde versuchen, und aus dem Geschäft zu werfen! Menschenfreundliche Politik, wie du und deine Freunde sie betreiben, haben uns nach außen den respekt gekostet... sieh dir die Ranger an.. auf öffentlichen Plätzen werden wir weggebombt, von niemand anderem als den Menschen selbst. Dieser Abschaum greift nach der Hand, wo du ihnen den Finger reichst, sie nutzen dich aus, bverraten dich... töten unsere Leute. Sieh es ein.. Leute wie du haben die Ranger an den Rand der Vernichtung gebracht!“
Gorgan zielte weiterhin auf Balak.
„Du bist wahnsinnig! Dein Hass macht dich blind. Wir können unmöglich Krieg gegen die ganze Station führen! Die radikalen Ranger, wie du, sind es, die uns in die Vernichtung treiben. Aber dein kleiner Aufstand kann unsere Mühen nicht zerstören. Die Ranger werden sich mit den Alpha Chimera zusammenschließen und unter ihrem Namen eine Sklavenjägerabteilung bilden, die Verhandlungen laufen... Wir werden alle radikalen Ranger, die sich widersetzen töten.“
Balak traf diese Mitteilung wie einen Schlag, für kurze Zeit war er wie gelähmt.
Vereinigen mit Alpha Chimera, die Ranger auflösen, unter jemanden stellen, Würde und Ehre abgeben?
Im nächsten Moment überlegte Balak, ob er Gorgan sofort töten, oder die Diskussion weiterführen sollte.

Balak Hod'or
13.09.2008, 18:26
Balak konnte seine Wut nur schwer zurückhalten, in ihm kochte der Hass auf Gorgan und alle Range, die es als Lösung sahen, sich mit Alpha Chimera zusammenzuschließen.
„Ihr wollt eure Freiheit unter Alpha Chimera aufgeben und nach ihrem Willen handeln, nur um einen Krieg zu verhindern und weil ihr glaubt, es wäre das beste für die Ranger? Ihr seid zu dem Abschaum geworden mit dem ihr verhandelt habt!“, schrie Balak wütend.
„Gibs auf Balak, niemand steht mehr hinter deinen veraltetemn Weltbild, kein Ranger wird dein Ideal teilen und sich ganz Alpha Chimera zum Feind machen.“, versuchte Gorgan ihn zu überzeugen.
„Ich werden sehn, welcher Teil der Ranger nach dieser Nacht bereit sein wird, sich unter die Herrschaft von Alpha Chimera zu stellen.
Diese Worte endeten mit mit einer Schusssalve, die Grogans Schild und schließlich seinen Oberkörper durchbohrte, während Balak zugleich hinter einen rauchenden Trümmerhaufen sprang.
Der andere Batarianer eröffnete das Feuer, doch dem Schrotgewehr fehlte es an Genauigkeit, die selbst der große Streuwinkel nicht aufholen konnte. Dann folgte Stille.
Balak spähte vorsichtig hinter dem Trümmerhaufen hervor, Gorgans Leiche erblickend. Der andere Ranger versuchte offensichtlich, seinem toten Kollegen zu helfen.
Gorgans Anhang.. nicht grad die geborenen Krieger...
Mit einer schnellen Bewegung sprang Balak aus seiner Deckung und versetzte dem an der Leiche knienden Batarianer zwei Schüsse in den Kopf.
Keine Schilde... Diplomaten... eine Schande für die Ranger....
Balak steckte die Pistole wieder in die dafür vorgesehen Halterung, und trat näher an die leblosen Körper seiner ehemaligen Kollegen.
Der Tumor im Herzen der Organisation.... es wird Zeit, die Ranger zu spalten, und die Verräter auszusortieren...
Dies waren seine Gedanke, als er Gorgans toten Körper betrachtete.
Mit einem schnellen Griff in seine Tasche zog Balak eine Granate hervor. Er betätigte den Zünder, legten sie neben die beiden Leichen, und lief die Gasse Richtung Norden hoch, begleitet von dem vertrauten Geräusch einer kleinen Explosion hinter ihm.


Nach einem kurzen Sprint erreichte Balak die nördlichen Module, doch wider erwarten war es ruhig, niemand zu sehen. Leichen von mehrern Ranger, Menschen und brennende Gebäude überall, aber kein Zeichen von seinen Kollegen, von denen der Funkspruch ausging.
Plötzlich bemerkte Balaks scheifender Blick etwas: In der Nähe eines aufgebrochenen Moduls, das als einziges nicht in Flammen stand, lagen die leichen einiger Ranger, von denen einige aussahen, als hätte ihnen ein Riese das Rückrad gebrochen, als wären die Körper aus Gummi.
Der Biotiker.....
Schoss es Balak durch den Kopf, als er abermals seine Pistole zog, und langsam Richtung des offenen Wohnmoduls ging, welches nicht brannte.

Rhyn'Navras vas Saralesca
14.09.2008, 15:05
Wohnmodule

Uhrzeit: unbekannt

Nachdem Finley die sorgfältig zusammengefaltete Baumwolldecke aus der demolierten und an den Scharnieren völlig verrosteten Metallkiste hervorgeholt hatte, streckte Rhyn ihren linken Arm nach dem verbeulten Bettgestell aus, um ihren kraftlosen Frauenkörper daran hochzuziehen. Während sie sich mit der anderen Hand unter keuchenden Atemzügen auf der abgenutzten Matratze abstützte, umfassten ihre unbeholfen zitternden Finger verkrampft das brennend kalte Metall, bis sich ihre Handknöchel weiß unter ihrer dünnen Haut abzeichneten.

Als die Quarianerin nach diesem anstrengenden Kraftakt endlich aufrecht saß, versuchte sie die stechenden Schmerzen ihrer Schusswunden mit tiefen, gleichmäßigen Atemzügen, unter denen sich ihr gazellenhafter Torso schwerfällig hebte und senkte, irgendwie erträglicher zu machen. Als sich das brennende Gefühl unter der gehärteten Medigelschicht schließlich nach wenigen Sekunden in ein taubes Pochen verwandelt hatte, griff sie nach der ausgeblichenen Decke neben sich und wickelte den flauschigen Stoff bedächtig um ihren unangenehm entblößten, frierenden Körper.

Sie fühlte sich augenblicklich wohler.

Da trat Finley mit auf dem Rücken geschnallter Metallkiste auf sie zu und streckte Rhyn schweigend ihre handliche Schusswaffe entgegen, die sie nach erstem Zögern mit ihrer linken Hand annahm und wortlos unter der Baumwolldecke verschwinden ließ.

„Ich glaube, es ist am besten, wenn ich dich trage, so kommen wir am schnellsten voran. Dir bleibt dann allerdings die Aufgabe überlassen, mir Deckung zu geben, ich kann dich ja bei heranstürmenden Feinden nicht jedes Mal fallen lassen", erklärte der Mensch mit ruhiger, fester Stimme, während er sich nachdenklich durch das kurze Haar fuhr, "ansonsten würde ich sagen, machen wir uns sofort auf den Weg.“

Sich seiner Worte bewusst, nickte sie stumm, doch als er sich neben das schäbige Bett niederkniete und sie mit ausgestreckten Armen wortlos dazu aufforderte, sich von ihm hochheben zu lassen, verkrampften sich ihre Muskeln sofort.

'Ich kann auch alleine gehen', redete sie sich starrköpfig ein, als ihr unter schrillenden Alarmglocken bewusst wurde, dass Finley seine Arme um ihre schlanken Schenkel und ihre schmächtige Brust schlingen würde, 'ich brauche deine Hilfe nicht.'

Der rational denkende Teil ihres Verstandes ohrfeigte sie für diese trotzige und vor allem törichte Reaktion auf eine den Umständen entsprechend vernünftige Entscheidung, denn ihr völlig entkräfteter Körper würde ohne Zweifel unter der Last weniger Schritte erschöpft zusammenbrechen und sie außer dem Boden nirgendwohin bringen.

Doch der Gedanke daran, dass ein fremder Mann sie anfassen, sie ihm körperlich nahe sein würde, löste tiefes Unbehagen in der Quarianerin aus.

Auch wenn ihr schon in jungen Jahren die Männer reihenweise zu Füßen gelegen hatten, war Nikas Vater bisher der einzige Mann in ihrem Leben gewesen, der sich nicht nur ihres lästigen Schutzanzuges, sondern auch ihrer restlichen Kleider entledigt hatte.
Und obwohl zwischen Finley und ihr dank der Decke kein Hautkontakt zustande kommen würde, ganz zu schweigen von zärtlichen bis hin zu sexuellen Berührungen, fühlte sie sich auf eine den Menschen vermutlich vollkommen unbekannte Art und Weise entblößt und schutzlos ohne ihren Enviro-Schutzanzug, der ihr eine gewisse Privatssphäre und Distanz zu allen anderen Lebewesen bot.

Rhyn fühlte sich nackt. Doch sie musste jetzt die Zähne zusammenbeißen.

Nur widerwillig ließ sie sich von dem ungeduldig wartenden Menschen hochheben und schlang den rechten Arm um seinen kräftigen Nacken, um besseren Halt zu finden; in der anderen Hand hielt sie weiterhin die Pistole schussbereit umklammert.

"Mein Apartment befindet sich außerhalb der Wohnmodule in der Nähe der Märkte. Wir sollten also zuerst so schnell wie möglich aus diesem Viertel raus."

Finley nickte ihr schweigend zu und schlich sich entlang des Bettes in Richtung Apartmenteingang, der aufgrund der Granatenexplosion nun ein freies Sicht- und Schussfeld auf das Innere der heruntergekommenen Wohnung bot. Die Quarianerin spürte, wie sich die Hände um ihren zierlichen Oberschenkel und ihren linken Rippenbogen allmählich anspannten, je näher sie dem zertrümmerten Türrahmen kamen, und richtete die Pistole so stabil es ihre zittrigen Hände vermochten auf den verlassenen Eingang, durch den jeden Augenblick ein weiterer blutrünstiger Batarianer stürmen konnte.

Doch noch ehe sie dort ankamen, blieb Finley abrupt stehen.

"Was ist?", flüsterte Rhyn ihm verwirrt zu, woraufhin der Mensch wortlos in Richtung eines unscheinbaren, halb zerbrochenen Spiegels schräg neben ihnen nickte, der trotz seiner zahlreichen Risse und Lücken einen direkten Blick auf den finsteren Platz vor dem Wohnblock gewährte. Ob Finley jenen Spiegel nur zufällig oder aber strategisch dort positioniert hatte, vermochte die Quarianerin nicht mit Sicherheit zu sagen, allerdings bestätigte das verzerrte Bild eines bewaffneten und psychopathisch grinsenden Batarianers, der zielgerichtet auf sie zuschritt, seinen Nutzen.

"Verdammt! Was machen wir jetzt? Das hier ist der einzige Ausgang!"

Finley Petersen
19.09.2008, 18:54
Schon bevor sich mehrere unfreundliche Individuen an seiner Haustür zu schaffen gemacht hatten, war der alte Spiegel gesprungen und angelaufen.
Irgendein kultureller Exzess irgendeiner Spezies vor hoffendlich vielen vielen Jahren hatte den Spiegelrand mit diversen Ornamenten versehen, die entfernt an Gesichter und Körper erinnerten, welche ineinander verschlungen eine unerkennbare Geschichte bildeten.
Kitschiger Schrott eben.
Aber es war der einzige größere Spiegel gewesen, den Finley in seiner Zeit auf Omega hatte finden können, und nun erfüllte er seinen Zweck.
Seine Funktion hatte theoretisch darin bestanden,im Falle einer Überraschung einen durch die Tür tretenden Angreifer von Bett aus sehen und identifizieren zu können, von daher wurde er seiner Aufgabe nun mher oder weniger gerecht.
Der einsame Batarianer, welcher sich mit gezogener Pistole Finleys Wohnung näherte, hätte einen durchaus gepflegten Eindruck gemacht, hätten nicht Blut und Ruß seine Kleidung bedeckt.
Ein Grinsen, dem jegliche gesunde Emotion abhanden gekommen zu sein schien, lag in seinem Gesicht.
Doch durch die Dunkelheit im Wohnmodul hatte der Batarianer Finley nochnicht erkannt.
Zumindest hoffe ich das.
Eine Überrumpelung war unmöglich.
Ich selbst könnte ihn vielleicht ein paar mal treffen, aber bevor ich Rhyn jetzt auf dem Boden abgelegt habe, hat er uns schon gehört und schießt vielleicht nur zur Sicherheit ein paarmal in die dunkle Türöffnung.
Und sollte Rhyn ihn in ihrem Zustand auch nur einmal treffen, wären wir tot, bevor sein Schild auch nur annähernd beschädigt wird, ich selbst habe ja nurnoch Notreserven, sie trägt nochnichteinmal ihren Anzug.
Langsam schloß Finley seine Augen.
Er spürte, das es ihn größere Kraft kostete, die belebende und betäubende Wirkung des Adrenalin blieb aus und er hatte schließlich auch seit Tagen kaum etwas anständiges gegessen.
Doch das gewohnte blaue Glimmen um seine Handgelenke erschien wie gewohnt.
Langsam löste Finley seine Hände vom Rücken der Quarianerin, wie in einer Zaubershow schwebte sie ihm Raum.
Gleichzeitig hob sich die Matratze des Klappbettes langsam von ihrem Rost.
Der gequetschte Schaumstoff waberte in der Luft wie Watte, während die Matratze sich langsam aufrecht stellte und vor die Tür schob.
Mit einer kurzen Bewegung des Handgelenks schnellte der Schaumquader durch die Türöffnung auf den Batarianer zu.
Dieser warf sich zu Boden, grelle Mündungsblitze durchzuckten das Halbdunkel des Platzes, Projektile zerfledderten die Matratze.
Doch zur gleichen Zeit hatte Finley die Wohnung bereits verlassen, Rhyn schob er wie ein Hoverboard vor sich her.
Die nächste Gasse war schon fast erreicht, doch der Batarianer war zu schnell.
Keine zehn Schritte von den sicheren Häuserwänden entfernt schlugen die ersten Kugeln in die Wände über Finleys Kopf ein, grauer Mörtelstaub schlug ihm in die Nase, mehrmals hörte er das Sirren der Geschosse, so knapp verfehlten sie ihn.
Dann war er um die Ecke. Jeder seiner Atemzüge dröhnte ihm in den Ohren, die Erschöpfung durch die biotischen Aktivitäten setzte ihm spürbar zu. Im Lauf nahm er den Körper der Quarianerin wieder in die Hände.
"Wo lang müssen wir jetzt?"
Sie deutete nach links, er lief um die nächste Ecke, hinter sich hörte er den Einschlag weiterer Projektile.
Sie waren auf einen kleinen Platz gelangt, Rhyn deutete nach rechts.
Er wandte sich der dunklen Gasse zu, in welcher sich ein kleines Rinnsal brauner Flüssigkeit zu einer stinkenden Pfütze sammelte.
Hinter sich hörte er Fußgetrappel, der Ranger hatte offenbar Verstärkung bekommen. Zeitgleich kam eine weitere Gruppe Batarianer aus der linken Abzweigung, doch sie waren zu überrascht um direkt auf ihn zu feuern, sodass Finley sich noch um die nächste Ecke retten konnte.
Er rannte ohne sich umzudrehen, zu keiner Seite gab es Deckung.
"Das ist hier wie auf ner Treibjagt, aber wir sind das Wild verdammt!"
Hinter sich ertönten zahlreiche Rufe in batarianischer Sprache, die ersten Geschosse wühlten den Schlamm zu Finley Füßen auf.
Sich umdrehend streckte Finley die Hände aus.
Es kostete ihn enorme Mühe, doch nach einer Sekunde war eine hellblaue Wand zwischen ihnen und den Batarianern entstanden.
Sie war nicht stark, eine reine Geste der Verzweiflung aber etwas anderes konnte Finley nicht tun.
Schon während er seinen Lauf fortsetzte höre Finley, wie der Waffenlärm in seinem Rücken lauter wurde.
Er riskierte einen Blick über die Schulter.
Doch die gleißenden Salven aus diversen Sturmgewehren blieben aus.
Die Batarianischen Ranger hatten damit bekonnen, auf sich selbst zu feuern.
Eine Trupp, angeführt durch den wahnsinnigen Batarianer dem Finley die Matratze an den Kopf geworfen hatte, hatte damit begonnen, die anderen Ranger abzuschlachten, sie hatten momentan wohl etwas wichtigeres zu tun als Menschen zu jagen.
"Hmm, das ist eher ne interne Angelegenheit."
Etwas langsamer als zuvor trug Finley Rhyn um die nächste Ecke. Nun, da er nicht mehr unter Druck stand, spürte er, wie stark ihn die biotischen Aktionen ausgezehrt hatten.
Du hast echt lange nichts mehr gegessen Junge!
Endlich waren sie an Rhyns Wohnmodul angelangt. Sie öffnete das mit einem Zahlencode verriegelte Schloss, und Finley trat ein.
Er war zu erschöpft um Einzelheiten seiner Umgebung wahrzunehmen, doch es war hell und warm, und das war besser als seine eigene Wohnung gewesen war.
Vollkommen erschöpft legte Finley Rhyn auf ihr Bett und ließ sich auf einen nahestehenden Stuhl fallen.
Nur kurz ausruhen, es war ein langer Tag.
Da wird man schon mal müde...

Nur ein kurzes Nickerchen...


Dann fiel Finley in einen bewusstlosen Tiefschlaf.

Balak Hod'or
20.09.2008, 18:27
Balak ging langsam auf das Wohnmodul zu, in welchem der den Biotiker vermutete.
Mutanten zieht es immer in die heruntergekommensten Gegenden....
Noch bevor ein Girnsen diesen Gedanken begleiten konnte, sah Balak eine alte Matratze aus dem Türrahmen des Moduls auf ihn zufliegen, von blauen Schimmern umgeben.
Der Batarianer sprang sofort zur Seite uns eröffnete eine Salve, die Matratze wurde von den Geschossen förmlich zerfetzt.
Im ersten Moment wusste Balak nicht, was er von dem ungewöhnlichem Geschoss halten sollte, dann jedoch realisierte er, dass der Biotiker ein verzweifeltes Ablenkungsmanöver gestartet hatte. Sein Blick erfasste den Menschen, der versuchte, die nächstliegende Gasse zu erreichen.
Was zum ...?
Kam es Balak in den Sinn, als er sah, wie der Biotiker mit seiner Fähigkeit eine Quarianerin vor sich hin schob, die bebnfalls von blauem Schimmer umgeben wurde.
Der nächste Gedanke blieb aus, Balak eröffnete sofort das Feuer auf beide, verfehlte sie jeodch immer wieder nur knapp. Dann nahm er die Verfolgung auf. Schon nach einigen Fehltreffern und wenigen Abiegungen stoss ein weitere Trupp Ranger auf Balak, er kannte sie, weitere Radikale.
„Los bewegt euren Arsch, schnappt den Biotiker !“, schrie er seine Kameraden an, die nach einem kurzen Blick zu Balak ebenfalls die Verfolgung aufnahmen.
Plötzlich tauchte eine weitere gruppe Batarianer auf, ebenfalls Ranger. Doch Balak erkannte sofort deren Identität. Verweichlichte Ranger, viele davon Freunde von Gorgan und jene, die seine Meinung vertraten.
„Tötet die Wahnsinnigen, bringt mir Balak Kopf!“, schrie einer der Freunde Gorgans.
Showtime... grinste Balak.
„Zeit den Verrätern zu zeigen, was es heißt, ein Ranger zu sein!“, stachelte Balak seine Männer an.
Die ersten Schüssen fielen. Mit einem seiner vier Augen sah Balak, wie der Biotiker seinen Fluchtweg mit einem biotischen Schild sicherte, dann verschwand er hinter der nächten Abzweigung.
Wir sehen uns wieder, füher als es dir lieb sein wird, Mutant... dachte er, während einer seiner Schüsse erst den Schild und schließlich den Brustkorb eines Batararianers durchdrang.

Yayla Dalinari
20.09.2008, 19:43
Die Märkte >

21.41 Uhr

Schon ein gutes Stück bevor sie die brennenden Wohnmodule erreicht hatte konnte sie Rufe und Schüsse hören. An ihrem Ziel angekommen schlug ihr sofort der Gestank einiger verkohlter Leichen und der Wohnmodule entgegen. So gut wie alle Gebäude standen in Flammen, einige waren von Explosionen größtenteils auseinandergerissen worden. Yayla war den Anblick solcher Schlachtfelder inzwischen gewohnt, nicht selten war sie selbst an ihrer Entstehung beteiligt gewesen. Sie zog ihr Sturmgewehr und ging kurz hinter einer der brennenden Baracken in Deckung. Sie vergewisserte sich, dass zwischen ihr und dem Gebäuderesten an der nächsten Ecke des Platzes niemand war, dann rannte sie dorthin und ging wieder in Deckung. Sie wollte hier lieber vorsichtig sein, da die vielen Trümmer ein gutes Versteck für eventuelle Angreifer war. Sie hatte zwar keine Ahnung, worum es bei der ganzen Sache überhaupt ging, aber eine Asari mit gezogenem Sturmgewehr wirkte auf die Batarianer oder wen auch immer sicher nicht besonders beruhigend. Yayla ließ ihren Blick gerade über die vor ihr liegenden Wohnmodule schweifen, als plötzlich jemand hinter einem der Wohnmodule hervorstürzte. Es war offensichtlich ein Mensch und er rannte vor irgendetwas davon. Zwei Sekunden später ertönte das Rattern einens Sturmgewehrs und der Mann stürzte auf den Boden. Dann kamen die beiden Batarianer zum Vorschein, die hinter ihm hergewesen waren. "Sieh nach, ob er tot ist", befahl einer der Batarianer. "Der Idiot hätte abhaun sollen anstatt sich so lange zu verstecken, aber was soll man von einem Menschen schon erwarten." "Tot", antwortete der zweite knapp. "Wir sollten zu den anderen zurück, vielleicht haben die ja inzwischen ein paar von diesen dreckigen Verrätern aufgetrieben." Jetzt wusste Yayla zwar, dass es unter diesen Batarianern irgendwelche Verräter gab, aber sonderlich weiter brachte sie das nicht. Die beiden würden jetzt wohl kaum noch etwas informatives von sich geben und sie waren gerade so herrlich unaufmerksam. Yayla feuerte eine Salve hinter ihrer Deckung hervor. Der erste Batarianer war sofort erledigt, seine Schilde mussten schon unten gewesen sein. Der zweite wurde zweimal getroffen und fiel mit einem überraschten Schrei zu Boden. Yayla hatte jetzt keine frei Sicht mehr auf ihn, aber er war getroffen und Yaylas Schilde noch oben, also konnte ihr nicht viel passieren. Sie verließ die Deckung und rannte ein Stück nach vorne. Als sie den Batarianer wieder sehen konnte, zielte dieser gerade mit seiner Pistole auf sie, was ihm aber nicht mehr sehr viel brachte. Yayla tötete ihn mit einem gezielten Feuerstoß, dann ging sie zu seiner Leiche. Vermutlich hätte er ihr sowieso nicht mehr viel darüber erzählen können, was hier los war, vielleicht wusste Jade ja mehr, vielleicht auch nicht, es brauchte sie ja eigentlich gar nicht zu interessieren. Obwohl sie inzwischen doch neugierig war. Yayla wollte gerade weitergehen als ihr etwas an dem Toten auffiel. Sie kniete sich neben ihn und wischte etwas Blut von seinem Handgelenk, wodurch das rote "R" der Terminus Ranger wieder gut zu sehen war. Warum bringen die Terminus Ranger die Menschen denn um, das sind doch Sklavenjager? Plötzlich ertönten ganz in ihrer Nähe Schüsse und rissen Yayla aus ihren Gedanken. Sie musste weiter und endlich zu Jade und ihren Leuten stoßen. Wird vielleicht doch noch eine unterhaltsame Nacht, ging es ihr durch den Kopf bevor sie weiterlief.

Rhyn'Navras vas Saralesca
22.09.2008, 18:57
Wohnmodule

Uhrzeit: 21:44 Uhr

Rhyn starrte schweigend die zerkratzte Digitaluhr an, die neben einer verstaubten, unbenutzten Nachttischlampe ohne Glühbirne auf einem Metallschränkchen am Kopfende ihres Bettes stand, während Finley seufzend auf den Lederchefsessel zutaumelte, der unmittelbar neben dem Bett vor ihrem sperrigen Arbeitsschreibtisch thronte. Sie sah aus den Augenwinkeln heraus, wie der Mensch sich erschöpft auf die bequeme Sitzgelegenheit fallen ließ, die Arme auf den breiten Armlehnen aus schwarzem Kunststoff niederließ und geradezu resignierend seine Augen schloss, als die erste Minutenziffer der Digitaluhr geräuschlos umschlug.

Es war 21:45 Uhr.

Das wiedererlangte Zeitgefühl und die vertraute Umgebung übten eine beruhigende Wirkung auf die Quarianerin aus, die ihren müden Blick nun gemächlich zu der regungslosen Gestalt Finleys schweifen ließ, und gaben ihr nach den unerwartet turbulenten Ereignissen an diesem Abend endlich wieder das Gefühl der Sicherheit - zumindest vorübergehend, denn es stand für Rhyn außer Frage, dass die zwielichtige Asari-Tracerin zu der hartnäckigen und rachsüchtigen Sorte gehörte und schon bald wieder zuschlagen würde.

Wann dieser Zeitpunkt allerdings eintreffen würde, stand einzig und allein in den Sternen Omegas, doch mit Finley an ihrer Seite war Rhyn trotz ihrer schweren Schussverletzung zuversichtlich, eine weitere Konfrontation unversehrt zu überstehen.

'Er scheint eingeschlafen zu sein', kreuzte es daraufhin ihre Gedanken, denn bis auf die sich unter schweren, gleichmäßigen Atemzügen hebende Brust verblieb der junge Mann vollkommen regungslos, 'nach all dem Kraftaufwand kann man ihm das auch nicht verübeln. Das ganze biotische Gezaubere hat ihn völlig verausgabt.'

Sie lächelte sanft.

'Du Dummkopf musst endlich mehr auf dich Acht geben.'

Ihre unterkühlten Hände streiften instinktiv die ausgeblichene Decke von ihren Schultern und legten sie bedächtigt über den tief schlummernden Menschen, damit sein ausgezehrter, entkräfteter Körper nicht frierte, bevor sie die eigene flauschige Bettdecke beiseite schob, sich vorsichtig niederlegte und anschließend selbst zudeckte.

Augenblicklich fühlten sich die Lider ihrer ohnehin schon müden Augen träge und bleiern an, und die glänzend silberne Metallzimmerdecke verschwamm nach nur wenigen Sekunden unter ihrem starren Blick zu einer trüben Masse.

Sie war so müde. Und nach wenigen Minuten schlief sie tief und fest.

Yayla Dalinari
23.09.2008, 19:38
21.58 Uhr

Hier müsste es doch eigentlich sein. Yayla ließ ihren Blick über die Gebäude am Rande der Wohnmodule wandern. Zumindest müsste ich sie hören können... Yayla zuckte zusammeen und ließ sich instinktiv hinter einen Müllcontainer neben ihr fallen, als plötzlich Schüsse ertönten. "Jagt sie hoch!", brüllte irgendjemand. Dann konnte Yayla eine Explosion hören und anschließende Stille. Sie blickte hinter ihrer Deckung hervor. Vor einem der Gebäude hatte sich eine Staubwolke gebildet, offensichtlich eine Folge der Explosion, die Yayla soeben gehört hatte. Sie sprang auf und näherte sich langsam der Stelle, das Sturmgewehr schussbereit in ihren Händen. Hinter der Staubwolke war das Gebäude nun wieder zu erkennen, ebenso wie die Leichen einiger Batarianer. Yayla wollte gerade nach ihrer Auftraggeberin rufen und sich zu erkennen geben, als ein Schuss aus einer Schrotflinte sie nur um Haaresbreite verfehlte. "Da ist noch so'n scheiß Batarianer!" Was war das denn für ein Schwachkopf?! "Ich bin kein Batarianer!", brüllte Yayla. Jade Donahue hat mich herbestellt!" Der Kerl, der immernoch im Eingang stand und seine Waffe auf sie gerichtet hatte, schien nachzudenken. "Dann komm rein, hast dir ja Zeit gelassen, wir dachten schon, mehr kommen nicht." "Was ist hier eigentlich los?", fragte Yayla den Menschen, der sie ins Innere des Gebäudes begleitete. "Die Batarianer sind vor'n paar Stunden gekommen und haben alles dem Erdboden gleichgemacht! Am Anfang haben sie sich ja noch auf die Wohnmodule beschränkt, aber dann sind sie irgendwie auf die Idee gekommen dieses Lagerhaus oder wozu auch immer die das hier benutzen anzuzünden. Die hatten mich bezahlt, hier Wache zu halten, ich dachte da gerat ich nicht in größere Konflikte und verdien mir ganz gut was, aber denkste." "Furchtbar tragische Geschichte, Kleiner", ertönte die tiefe Stimme eines Kroganers nebe ihnen. Er war anscheinend aus einem Raum zu ihrer linken gekommen und offensichtlich war er schon einige Zeit hier: seine Rüstung war an mehreren Stellen beschädigt, einige der Wunden waren mit Medigel behandelt worden, bei manch anderen hatte er es wohl nicht für nötig gehalten. "Du kannst mir helfen, ein paar Sprengladungen am Eingang anzubringen, die Cheffin will, dass das erledigt ist, bevor die Verstärkung für die Batarianer kommt." Der Kroganer packte den Menschen an der Schulter und stieß ihn wieder Richtung Eingang. Dann wendte er sich kurz an Yayla. "Geh da rein, die hat sicher genug Arbeit für dich." Yayla nickte ihm zu, dann betrat sie den Raum. Jade Donahue lief im hinteren Teil des Raums auf und ab und diskutierte via Com mit irgendjemandem, ansonsten waren nur die beiden Turianer aus dem Lagerhaus und ein weiterer Mensch anwesend. Mit einem verärgerten knurren trennte Donahue die Verbindung. "Auch endlich da? Wie war das mit 10 Minuten?", fragte sie mit kaum unterdrückter Wut in der Stimme. "Ich bin unterwegs ein paar Batarianern begegnet", erklärte Yayla schnell. "Tja, du wirst heute noch einigen mehr begegnen, das kann ich dir jetzt schon sagen."

Balak Hod'or
25.09.2008, 14:53
22.15 Uhr


Der Kampf war nur von kurzer Dauer, es herrschte Stille. Balak stand an der Abbiegung einer der vielen Gassen der Wohmodule, die Waffe gesenkt, tief ein und ausatmend.
Schwach...wie es jeder , den seine Schwäche dazu treibt, seine eigenen Männer zu verraten...
Balaks blick schweifte umher. Überall lagen die Leichen von Batarianern, Grogans Leute, aber auch die Körper der Radikalen, alle von Schüssen durchbohrt, einige von Granaten zerfetzt. Schaute man von außen als Unwissender Beobachter auf die Toten, so konnte man nicht erkennen, wer zu wem gehörte, den alle waren sie als eine Organisation, als Ranger durch das „R“ gekennzeichnet, doch in Wahrheit waren es erbitterte Feinde, Kollegen und Freunde, die nun gegeneinander kämpften und versuchten, ihre Weltansicht und ihren Sinn der Ranger dem anderen zu vermitteln, und das allein durch rohe Gewalt. Währenddessen der Geruch von Blut und verbranntem Fleisch überall, mittlerweile nichts außergewöhnliches mehr an diesem Abend.
Außer Balak hatten noch 4 weitere Radikale Ranger überlebt, teils leicht verletzt, vier wurden getötet. Von Gorgans Leuten fanden schließlich 12 den Tod auf den dreckigen Gassen der Omega, durch ihre diplomatischen Auffassung weniger gut im Kampf geschult wie ihre Radikalen Exkollegen.
„Was nun, Balak? Die Wohmodule stehen in Flammen, kaum jemand hat überlebt, unsere Männer treiben die restlichen Flüchtlinge zusammen.“, fragte einer der Radikalen Überlebenden.
Balak drehte sich zu dem Batarianer und grinste.
„Die Ranger sind gespalten, wir sind der letzte der Rest einer einst stolzen Organisation... Wir haben eine Entscheidung getroffen, die richtige, und es gibt kein zurück mehr... wer umkehrt, und sich zu den Verrätern wendet, dem ist der Tod sicher. Denn von heute an werden wir keinen Tag ruhen, bis dass wir nicht die Köpfe aller Verräter und Mitglieder dieser verdammten Alpha Chimera auf einem großen Haufen versammelt haben, als Erinnerung daran, was denen wiederfährt, die sich gegen die Ranger stellen, um die Seuche der Galaxis, die Menschheit, nicht an ihrer widerwärtigen Expansion zu hindern.“
Die Radikalen Ranger hoben ihre Sturmgewehre, Pistolen und Schrotflinten in die Luft und brüllten laut, ein Geräusch, das durch Mark und Bein ging.
„Ich sage euch was als nächstes passiert: Unser Kampf in den Modulen ist beendet, wir sind siegreich! Unsere Feinde sind Tod oder liegen im Sterben. Aber der eigentliche Kampf hat erst begonnen. Unsere Brüder sind verstreut, wir werden uns zusammenraffen, um eine starke Einheit zu bilden. Denn schon bald werden die Verräter und Alpha Chimera weitere Männer schicken, um uns zu vernichten. Zahlenmäßig mögen sie uns überlegen sein, aber nicht an Stärke und Willen. Wir werden uns aufteilen, um die die anderen zu finden... tötet auf dem Weg jeden Verräter und Menschen den ihr seht!“. Wenn man Balak sah, wie er seine Rede vor einigen wenigen hielt, war dies fast ein völliger Kontrast zu seinem Charakter, doch der Batarianer wusste um die macht der Worte, die er jedoch nur selten nutzte.
Was sollen wir den anderen sagen? Wo werden wir uns treffen?“, warf einer der Ranger ein.
Balak drehte seinen Kopf zu ihm.
„Wir werden den Funk nicht nutzen, niemand von euch, da wir nicht wissen, welcher der Ranger auf unserer Seite steht, und wer nicht Die Wohmodule sind ebenfalls nicht mehr sicher, bald wird es hier von Tracern und weiterem Abschaum nur so wimmeln.“ Dann schoss Balak ein Name durch den Kopf....
Grok'a'bar.....
„Ihr allem kennt Grok'a'bar, und ihr alle kennt sein Anwesen hier auf Omega. Ich bin mir sicher das er unser Vorhaben unterstützt, da auch er sich entscheiden muss. Wir treffen uns dort, ich werde alle weiteren Vorkehrungen treffen!“, erklärte Balak, der fast schon normal wirkte, wenn er diese Anweisungen gab, und von seinem kranken Geist wenig zu erkennen war. Grok'a'bar war derjenige menschenhassende Stalker, der den Angriff auf die Wohmodule auf Gorgans Anfrage hin bestätigt hatte, und nun Balaks Hoffnung auf Unterstützung.
Die Ranger teilten sich nach einem weiterem kurzem Austausch auf, um die übrigen zu sammeln. Balak stand noch einen Moment an der gleichen Stelle, in Gedanken versunken.

Yayla Dalinari
25.09.2008, 18:46
22.10 Uhr

Yayla saß mit dem Rücken zur Wand in einem der schwer beschädigten Wohnmodule gegenüber des zu verteidigenden Gebäudes, das Sturmgewehr griffbereit neben ihr. Donahue hatte ihr den simplen Befehl gegeben auf jeden Batarianer zu schießen, den sie zu sehen bekam, sollte einer den Eingang des Hauses erreichen würde es ihn zerfetzen. Wenn die Sprengladungen bereits hochgegangen waren und es noch jemand ins Haus schaffte warteten Jade und die drei anderen, die bei Yaylas Ankunft im Raum gewesen waren bereits auf sie. Yayla hatte noch zwei andere aus dem Gebäude kommen sehen, nachdem sie sich auf ihren Posten begeben hatte, dann wurden die Bewegungsmelder der Sprengladungen aktiviert. Den Kroganer hatte sie nicht mehr gesehen, aber vermutlich war er hier auch irgendwo, vielleicht gab es auch noch mehr Söldner, die nach der Explosion vorhin gleich in ihren Verstecken geblieben waren, anstatt sich wieder bei Donahue zu melden. Wahrscheinlich kommen gar keine mehr und ich darf mir hier stundenlang den Arsch absitzen,... wär ja nicht das erste mal.
Yayla saß noch etwa zwei Minuten da, bevor die Batarianer auftauchten. Yayla wusste nicht genau, warum die anscheinend nicht müde wurden hier anzugreifen, den batarianischen Leichen nach hatten es schon ein paar mehr versucht. Vielleicht wollten sie irgendwas bestimmte, der Typ von vorhin hatte ja gesagt, dass es möglicherweise ein Lagerhaus war, vielleicht wollten sie aber auch nur ihre toten Kollegen rächen oder sich nicht geschlagen geben. Sie hatte genausowenig eine Ahnung, ob die hier zu diesen "Verrätern" gehörten oder nicht, aber eines wurde ziemlich schnell klar: Die Batarianer hatten keine Chance.
Yayla war nicht die erste, die sie sah, sie hörte bereits Schüsse bevor die Ranger in ihr Sichtfeld kamen, gut für sie. Yayla packte ihr Sturmgewehr und richtete es durch das zerbrochene Fenster des Wohnmoduls auf die Stelle, an der die Batarianer gleich auftauchen mussten. Die ersten beiden Vieraugen würden von Salven aus drei unterschiedlichen Richtungen zerfetzt, eine davon Yaylas. Irgendein Batarianer weiter hinten brüllte etwas von Rückzug, aber der Ruf wurde von einigen Explosionen überdeckt. Yayla hielt die Sache für erledigt und ließ ihr Sturmgewehr sinken. Das war ja gar nichts. Als plötzlich ein Varren um eine der Ecken stürmte, hob sie das Gewehr wieder, aber das Tier wurde sofort von jemandem unter Beschuss genommen und löste auf seiner Flucht eine der Sprengladungen aus.
Yayla wartete kurz dann stellte sie mit dem Com in ihrem Anzug eine Verbindung zu den anderen außerhalb des Gebäudes her. "Noch irgendwelche Befehle?", fragte sie. "Wir sollen auf unseren Posten bleiben, Donahue will sichergehen, dass keine mehr kommen." "Ich hoffe bloß die scheiß Tusse bezahlt uns auch anständig für die ganze Scheiße hier", mischte sich ein Turianer ein. Yayla trennte die Verbindung wieder, die würden jetzt wohl erstmal nichts brauchbares von sich geben. Und jetzt wieder warten für nichts und wieder nichts...

Yayla Dalinari
26.09.2008, 16:20
23.46 Uhr

Yayla kam es vor wie eine halbe Ewigkeit, die sie in dem Wohnmodul verbracht hatte. Seit über einer Stunde war nichts großartiges passiert, sie hatte sich mit irgendwelchen Spielen auf ihrem Com die Zeit vertrieben und sich über Funk mit den anderen unterhalten. Sie hätten zwar eigentlich aufpassen sollen, aber niemand hatte noch ernsthaft mit einem Angriff gerechnet. Yayla wurde langsam müde, sie hatte schon lange nicht mehr geschlafen und hier passierte ja nichts spannendes. Plötzlich explodieren alle restlichen Sprengladungen an der Tür. Yayla sprang auf und richtete ihr Sturmgewehr auf den Gebäudeeingang. "Seid ihr aufgewacht?!", rief Jade Donahue, die kurz darauf im Türrahmen zu sehen war. "Wir sind hier fertig, die tauchen heute nicht mehr hier auf!"
Innerhalb einer Minute war auch der letzte Söldner im Gebäude angekommen, sie waren wieder in dem Raum, in dem Yayla Jade bei ihrer Ankunft vorgefunden hatte. "Ihr bekommt jeder 8000 Credits. Der Auftrag, den ihr eigentlich ausführen solltet findet nicht statt, im Moment haben meine Chefs andere Prioritäten." "Das ist alles?", beschwerte sich der Turianer, der vor einiger Zeit schon verkündet hatte, dass er gefälligst eine gute Bezahlung wollte. "Und warum haben wir dieses Drecksteil überhaupt verteidigt, hier drin ist doch gar nichts!" "Jetzt ist hier drin gar nichts mehr, aber genaueres braucht euch nicht zu interessieren. Entweder ihr nehmt die Bezahlung, oder nicht, ich lasse nicht mit mir verhandeln", antwortete Jade scharf. Mehr oder weniger zufrieden holte sich jeder seine Bezahlung, dann verließen sie das Gebäude.
Yayla wusste nicht ganz, was sie von Jade oder ihren Auftraggebern halten sollte, aber wie Donahue bereits gesagt hatte brauchte sie das nicht zu interessieren. Sie hatte ein paar Credits verdient und musste sich morgen eben wieder auf die Suche nach einem Job machen, aber im Moment wollte sie nur noch ins Bett. Deutlich weniger vorsichtig als beim letzten Mal machte sie sich auf den Weg durch die verwüsteten Wohnmodule...

> Märkte

Balak Hod'or
26.09.2008, 16:50
Balal dachte noch eine Weile nach. Grok'a'bar konnte er nicht per Funk konatktieren, das Risiko war zu groß. Doch dessen Anwesen, wenn man es den so nennen konnte, war nicht gerade in der nähe, es stand inmitten einer der vielen Industrieanlagen, die auf der Omega überall verstreut immer wieder kleine Industrieparks bildeten, und war eher ein renoviertes Lagerhaus, als ein Anwesen. Von dort aus agierte Gro'a'bar meisten, nur die Ranger wussten jedoch von seinem Standort, um Anschläge anderer Banden auf Stalker zu vermeiden. Doch diese Schutz der Aufenthalsgeheimhaltung war nun erloschen. Balak und die anderen müssten sich beeilen, da Grok'a'bar schon früher radikl und menschenhassend agierte und deshalb wohl eines der ersten Ziele für Alpha Chimera und deren neuen Verbündete ist.
Ich hoffe der Alte hat seinen letztenAtemzug noch nicht getan... dachte Balak, und ohne es zu wollen, musste er dabei grinsen. Dann machte er sich jedoch scleunigst auf den Weg zu den Industrieanlagen im Westen.

22.21 Uhr >>>> Industrieanlagen West

Finley Petersen
01.10.2008, 21:19
Langsam tauchte Finley aus den dunklen Nebeln des Schlafs auf.
Nur mühsam gelang es ihm, gegen das übermäßig heftige Verlangen anzukämpfen, sich direkt wieder der wohligen Dunkelheit zu übergeben.
Um eine Endscheidung zu treffen packte er das Leder der Sessellehnen und richtete sich mit einem Ruck auf.
Sein Kreislauf dankte es ihm mit einem heftigen Schwnidelgefühl, sodass er beinahe in den Sessel zurückgesunken wäre.
Er kannte das Gefühl.
Nicht umsonst bekommt man im Allianzmilitär als Biotiker immer noch ne Extraportion...
Er hatte sich schlichtweg überanstrengt.
Während er sich sammelte ließ Finley seinen Blick durch das Wohnmodul schweifen, in dem er sich jetzt befand.
Die Farbe an den Wänden unterschied sich um wenige Noucen von der in seinem eigenen, ansonsten wies das Zimmer jedoch einige persönliche Gegenstände mehr auf, als Finley selbst besessen hatte. Der recht gemütliche Ledersessel, der zwar schon seine besten Tage hinter sich hatte aber immernoch ansehnlich war, war nur einer davon.
Die Einrichtung wirkte zwar etwas gebraucht, was auf Omega ja kaum verwunderlich war, erzeugte jedoch ein stimmiges Gesamtbild, das es einem fast heimelig werden ließ.
Meint man das wenn man von der "Hand einer Frau" spricht, die man in einem Haus sehen kann?
Auf dem Bett in der Ecke lag Rhyn, genau wie er sie zurückgelassen hatte. Sie schien zu schlafen, in anbetracht der Umstände überkamen Finley Furcht und Ärger darüber das er sich erlaubt hatte zu schlafen, während vor der Tür Horden von Batarianern wahlos alles und jeden abschlachteten. Doch hier war offenbar niemand gewesen.
Mühsam und vorsichtig erhob sich Finley aus dem Ledersessel, teils um seinen überanstrengten Körper nicht nochmehr zu beanspruchen, aber auch weil er darauf bedacht war, Rhyn nicht durch ein lautes Knarzen des Leders aufzuwecken.
Er bückte sich zu seiner Kiste, entriegelte das Schloss und öffnete den Deckel. Zur Standardnotration eines jeden Biotikers im Dienst der Allianz gehörte eine Ration "Powerriegel", vollgestopft mit wichtigen Mineralien, Spurenelementen, Ballaststoffen... und vor allem Zucker.
Da Finley nun aber leider nicht mehr im Dienst der Allianz stand, hatte er sich schon vor längerer Zeit mit geringerwertigeren Alternativen begnügen müssen. Nach kurzer Zeit hatte er eine Hand voll Riegel unterschiedlichster Farbe und Form hervorgekramt und damit begonnen die ersten zu vertilgen. Die meißten erinnerten in ihrer Farbe an Schokoladen- oder Müsliriegel, doch nur die wenigsten scheckten auch so. Aber Zucker enthielten sie alle, und für Menschen waren sie mehr oder weniger genießbar, darauf hatte Finley geachtet.
Nach kurzer Zeit hatte er alle Riegel die er hatte finden können aufgegessen die vollwertige Mahlzeit mit allem was ein Mensch braucht und war die Verpackungsreste zurück in seine Kiste, bevor er sie wieder sorgfältig verschloss. Das Schwindelgefühl des Nährstoffmangels ließ langsam nach. Finley erhob sich und wandte sich dem Bett zu. Die Quarianerin schien während er gegessen hatte aufgewacht zu sein, durch ihr Visier wirkte sie so emotionslos wie eh und je, aber imemrhin hatte sie sich in ihrem Bett selbstständig aufrichten können.
"Guten Morgen. Oder Abend, ich weiß nicht genau wie spät es is, aber das spielt hier ja sowieso keine Rolle. Allem Anschein nach machen die batarianischen-scheiß-Ranger jetzt nicht nur Jagd auf Menschen sondern auf alles was sich bewegt und anstatt ihre Ware erst zu verkaufen und zu foltern schlachten sie direkt alles fröhlich nieder. Aber nach dem was in Fortunas Nest und der Seitengasse letztens passiert ist hattest du schon vorher ein paar lebensgefährliche Problemchen." Finley ließ sich wieder auf den Sessel sinken, doch er war wieder wach, der wohlig-warme Nebel überkam ihn nichtmehr. "Ich glaube, wir beide verfolgen in etwa die gleichen Ziele, und die sind zumindest für mich gerade nichts anderes aus runter von dieser Gott oder Sonstwas verlassenenen Station, bevor sich hier jeder gegenseitig umbringt. Weiß zwar nicht wies für dich aussieht, aber auf meiner Flucht vor dem Allianzmilitär hab ich einige Zeit auf Elysium verbracht, so ein staubiger Erdball nur ein paar Stunden entfernt, jedenfalls mit dem richtigen Schiff. Wenn wir da sind hätten wir erstma Ruhe, aber mit einem Schiff kann ich leider nich dienen. Und da kämst dann du ins Spiel."
Hinter dieser rationalen Erklärung verbarg sich auch etwas anderes. Natürlich hatte Finley kein Schiff, aber in seiner Vergangenheit hatte er sich schon oft genug einen Platz auf irgendeinem Frachter organisieren können, daran würde es nicht scheitern. Aber Rhyn war die einzige Person auf Omega, die, ja, das er irgendwie mochte. Es wäre übertrieben gewesen dieses Gefühl Freundschaft zu nennen, doch er fühlte wenn er in ihrer Nähe war eine gewisse Verbundenheit. Vielleicht eine Seelenverwandtschaft?

In jedem Falle ein gewisses Maß an Faszination. Er versuchte zu lächeln. "Also, wie siehts aus? Zwei Tickets nach Elysium? Ohne Rückflug?"

Rhyn'Navras vas Saralesca
01.10.2008, 23:37
Wohnmodule

Uhrzeit: 06:13 Uhr

Rhyn, die nun aufrecht, aber noch immer schlaftrunken auf ihrem kuscheligen Bett saß, starrte den Menschen für einen kurzen Augenblick lang schweigend an, während ihr benommen arbeitender Verstand Finleys unerwartete Einladung zu einer gemeinsamen Flucht von Omega zu registrieren versuchte. Sie spürte das Verlangen, sich die Müdigkeit aus den halb geöffneten Augen zu reiben, doch noch ehe ihre nackten Finger das Visier ihres Schutzhelmes ertasteten, hielt sie inne und schüttelte in Anbetracht ihrer eigenen Dummheit schmunzelnd den Kopf.

'Also, wie siehts aus? Zwei Tickets nach Elysium? Ohne Rückflug?'

Noch immer ruhte das unbeholfene Lächeln auf Finleys Lippen, das jene Worte begleitet hatte, und seine blaugrünen Augen, die sie bei ihrer ersten Begegnung in Fortunas Nest auf eine befremdliche Art und Weise berührt hatten, schienen für einen kurzen Moment lang frei von all dem Schmerz zu sein, der ihn stetig begleitete; vielleicht aber bildete Rhyn sich dies in ihrer Schläfrigkeit auch nur ein.
Als er fragend und scheinbar die Geduld verlierend eine Augenbraue hochzog, richtete sich die Quarianerin wie von selbst mit bedächtigen Bewegungen von der quietschenden Matratze auf und durchquerte das kleine Zimmer, das von einer angenehm gelblich scheinenden Deckenlampe erhellt wurde, bis sie einen Tür breiten Kleiderschrank erreichte, hinter dessen metallischer Schiebetür sich ein weiterer Enviro-Schutzanzug verbarg.

'Was zum Teufel tust du da?', fragte ihre innere Stimme empört, als sie das leicht gepanzerte Kleidungsstück und ein frisches Untergewand hervorholte, 'du willst doch nicht etwa mit ihm mitgehen? Er ist dir wildfremd! Und zudem ein Mensch! Ein Mörder! Er ist eine von vielen wuchernden Zellen dieses verdammten Krebsgeschwürs, das dein Volk umherscheucht wie Ungeziefer!'

Sie konnte nicht anders.

'Alpha Chimera will mich tot sehen. Wenn ich noch länger auf dieser Station bleibe, bin ich schneller tot, als ich "Tracer" sagen kann.'

'So ein Unsinn. Sie werden dich überall finden. Du zögerst das Unausweichliche nur hinaus.'

'Er kann mich schützen, bis ich einen Weg aus diesem Schlamassel gefunden habe. Wenn ich ihn ausnutze, kann ich überleben.'

'Wir wissen beide, dass das eine Lüge ist!'

Ja, sie belog sich selbst. Doch sie wollte es sich nicht eingestehen.

'Er bedeutet dir etwas.'

'Ein totes Herz kann nichts fühlen!'

Verstört stolperte Rhyn von dem Metallschrank weg.

Sie wollte sich nicht mit diesen Gedanken auseinandersetzen, die ihre sinnwidrige Faszination für Finley zu etwas deklarierten, das unmöglich der Wahrheit entsprechen konnte; sie hatte keine Zeit und keine Kraft für solch einen Unfug, solange ihr Leben auf dem Spiel stand; sie wollte nichts fühlen.

"Ich kenne einen Schmuggler, der uns für den richtigen Preis an den schweren Sicherheitsvorkehrungen der Allianz ohne ID-Check nach Elysium bringen kann. Er fliegt regelmäßig rüber, wenn wir Glück haben, auch heute", wandte sie sich schließlich an den Verursacher ihres Gefühlschaos', um all diese unangenehmen Gedanken vorerst zu verdrängen, "ich desinfiziere mich noch und ziehe mich an, dann können wir zu den Andockbuchten aufbrechen. Im Nachtschrank findest du Medigel und kinetische Powerpacks, die werden wir brauchen."

Noch bevor Finley etwas erwidern konnte, huschte sie ins Badezimmer, das sie in eine aufwendig gestaltete Desinfektionskammer umfunktioniert hatte, in der sie sich ohne den Enviro-Schutzanzug und ohne den Luft filternden Helm frei bewegen und waschen konnte. Nachdem sie frisch geduscht, von all den Keimen befreit und endlich wieder in den schützenden Anzug gekleidet hinaustrat, stand Finley aufbruchsbereit mit der verbeulten Metallkiste auf den Rücken geschnallt neben ihrem Bett und streckte der Quarianerin ihre handliche Pistole und ihre Schrotflinte entgegen, die er scheinbar neben dem Nachtschrank unter dem Bett aufgefunden hatte.

"Los geht's."

>>>> Die Andockbuchten

Vynnron Tetros
02.07.2009, 21:00
Märkte ---->

Wohnmodule; 23:15


Es stank. Es war ganz allgemein nicht sauber, was Vynnron erneut bemerkte, als er über einen Dreckhaufen stieg. Er gewöhnte sich nicht daran, obwohl er hier doch auch ein Modul gemietet hatte. Er hatte seine Pistole gezogen, denn in der Ferne hatte er Schüße und auch einen Knall wie von einer Explosion gehört. Vermutlich irgendein Bandenkrieg oder ein Überfall. Als er einen Schritt machen wollte, spürte er einen Schmerz im Knie und lehnte sich an eine Wand, um das Knie zu entlasten. Verdammtes Knie! Irgendwann werde ich nach Palaven müssen, damit sie die Gelenke richten...aber das so spät wie möglich. Denn er wusste, sobald er in Palaven auftauchen würde, würden die Ärzte und Techniker über ihn herfallen. Dann würden sie nicht nur die Gelenke ersetzen, sondern auch gleich seine ganzen Gliedmaßen...er hatte während der Ausbreitung der Geth mehrere Nachrichten vom Oberkommando erhalten, sich in Palaven einzufinden und sich einer "Untersuchung" zu unterziehen. Aber dann würde er vermutlich nie mehr von dort wegkommen, denn dann würden sie ihn zu einem turianischen Geth machen. Vynnron hatte nach der Ersetzung seines Armes herausgefunden, dass man nicht nur den Arm ersetzt, sondern seinen ganzen Körper untersucht hatte. Es war von Anfang an geplant gewesen, seinen ganzen Körper in eine Kampfmaschine zu verwandeln. Doch das wollte er nicht. Diese Gefühllosigkeit, man spürt nur die Haut, aber keine Muskeln...

Aber früher oder später würde er nach Palaven zurückkehren müssen, da führte kein Weg dran vorbei. Oder doch, falls er in einem Kampf starb. Aus Gewohnheit tastete er nach dem kleinen Sender, den er stets bei sich trug. Wenn man ihn mit einem PDA oder einem Terminal verband, konnte man eine verschlüsselte Verbindung zum Oberkommando des turianischen Militärs herstellen und Nachrichten senden und empfangen. Merhmals hatten sie versucht, ihn dazu zu bringen, nach Palaven zu gehen. Aber er hatte es bis jetzt immer geschafft, sich herauszureden.

In düstere Gedanken versunken, ging Vynnron weiter. Nach einer Weile kam ihm eine Gruppe entgegen, die sich - genau wie Vynnron selbst - im Dunkeln hielt. Er konnte zwei Salarianer erkennen, der Rest blieb im Dunkeln, eine der Gestalten trug eine reglose Dritte. Vynnron konnte nur leises Gemurmel verstehen. "Irrer....auf dem Dach...einfach geschossen..", konnte er verstehen. Kopfschüttelnd ging Vynnron weiter.

Nach einer Weile erreichte er die Seitenstraße, in der Sy's Wohnmodul lag. Und blieb stehen, zog sein Sturmgewehr und starrte auf das zerfetzte Gebäude. Offenbar eine Granate. Und etwas abseits lag Sy, den Oberkörper durchsiebt, sah nach einer Schrotflinte aus. Mist! Warum musste DAS denn jetzt sein?!, dachte sich Vynnron. Er suchte das alte Funkgerät heraus, das jeder der Crew bei sich trug. Die Dinger hatten keine große Reichweite, aber vielleicht war ja jemand innerhalb der Distanz. "Hey, Leute....jemand da?", sagte Vynnron. "Was gibt's, verdammt?", grollte Roghax' Antwort. Wunderbar, der Captain höchstselbst... "Hey, Boss....Sy ist tot. Und nein, ich war's nicht." Roghax' Antwort war knapp, Vynnron sollte vor Ort bleiben und auf ihn warten. Also suchte sich der Turianer ein geschütztes Plätzchen, lehnte das Sturmgewehr an die Schulter, was eine Angewohnheit von ihm war, und wartete.


23:40

Vynnron Tetros
14.07.2009, 21:54
Omega
Wohnmodule
00:01


Verdutzt setzte sich Vynnron auf und hielt sich den Kopf. Verdammte Kopfschmerzen!, dachte er sich. Sein Sturmgewehr lag neben ihm, aber wieso lag er überhaupt auf dem Boden? Roghax hatte gesagt, er solle warten, also hatte er sich hingesetzt… und dann…Wumm! Irgendjemand hatte ihm irgendwas über den Schädel gezogen. Hat wohl gedacht, ich wäre tot, sonst wären meine Waffen nicht mehr hier…oder der Kerl meinte, ich wäre lange genug bewusstlos. Vynnron schüttelte heftig den Kopf, versuchte, den Schmerz wegzubekommen. Dann ein leise Knirschen, wie von Schritten und Stimmen. „Muss das denn sein?! Wer auch immer das Schicksal lenkt, er hat das mieseste Timing der Welt!“, murmelte der Turianer, dann versuchte er, in Deckung zu gehen. „He! He! Dageblieben und die Hände über die Ohren!“, ertönte es jedoch, und damit war seine Flucht beendet.

Zwei Salarianer waren gerade aus der kleinen Gasse neben Sy’s beschädigtem Modul getreten. Sie sahen ihn nicht gerade freundlich an. „Der hält mehr aus als ich erwartet hatte. Ich dachte, seine Birne wäre gebrochen. Egal, nimm ihm die Waffen ab und dann sehen wir weiter.“, sagte einer der beiden zum anderen. Seufzend hob der Turianer die Arme, während der Salarianer auf ihn zukam. „Her mit dem Ding!“ Der Salarianer griff nach Vynnrons Sturmgewehr, was dieser ihm auch gab. „Bitte sehr!“ Dann ging alles ganz schnell. Vynnron packte den Salarianer mit der linken Hand an der Kehle und hob ihn vor sich. Mit der rechten Hand zog er seine Pistole und eröffnete das Feuer auf den zweiten Salarianer. Er wusste, dass er mächtig im Arsch war, wenn noch mehr Gegner in der Gegend wären, aber er wollte nicht kampflos untergehen. Während der Salarianer in seinem Griff zappelte und die Schüsse des anderen Salarianers abfing, ließen die Schilde des feuernden Gegners nach. Schließlich konnte Vynnron den Gegner mit einem Kopfschuss töten. „Na bitte, ging doch ganz gut. Und jetzt zu uns zwei…“, brummte der Turianer und hielt den ersten Salarianer so, dass er ihm ins Gesicht schauen konnte. „Ach Mist!...“ Die Schilde des Kerls hatten auch nicht gehalten, und er war leider nicht mehr ansprechbar. Grummelnd warf Vynnron die Leiche weg und nahm sein Sturmgewehr wieder an sich. Sy’s Leiche war verschwunden, und von Roghax war auch nichts zu sehen. Toll, wunderbar…jetzt brauch ich nen Schluck…und vielleicht noch mehr., dachte Vynnron sich und stapfte davon. Die anderen konnten ihm in seiner momentanen Stimmung den Buckel runter rutschen.

00:10

----> Das Accarbar

Jacob Fisher
20.07.2009, 00:04
10:09 Uhr
Die Wohnmodule
Omega


Noch bevor Kimaya dem 25-jährigen antworten konnte, fuhr Kate mit einem Vorschlag dazwischen, den Jacob jedoch ohne zu zögern ablehnte: „Ich habe dir versprochen, dass ich dir helfe. Und was eben passiert ist, reicht lange nicht, um mich dazu zu bringen, das Versprechen zu brechen.“ Versicherte er ihr und hörte den letzten Worten nur noch beiläufig zu. Viel zu sehr vertiefte er sich in eigenen Gedanken: Was zur Hölle habe ich da gerade eigentlich gemacht? Und warum? Habe ich das überhaupt ernst gemeint? Und was denkt sie jetzt von mir? Wahrscheinlich hält sie mich jetzt doch für einen dieser Spacejockeys, der sich gerade wie der opferbereite, strahlende Held aus irgendeinem Film verhält… Keine dieser Fragen wagte er wirklich ernsthaft zu beantworten. Er hatte einfach selbst keine Rechtfertigung für das, was er tat, seitdem der Kroganer tot war.
Oder wollte sein Verstand gar keine Antworten für all das finden? Selbst das wusste Fisher nicht. Er wusste nicht mal, ob er es jemals herausfinden würde.

Gleichzeitig bemerkte er aber auch, dass Kimaya, die junge Quarianerin, die sie nur durch Zufall dabei hatten, weiterhin niedergeschlagen, fast schon deprimiert wirkte. Mit gesenktem Kopf und völliger Stille folgte sie der Situation einfach nur, als wirklich ein Teil davon zu sein. Da brachten offensichtlich auch die aufmunternden Worte des Menschen nichts, die unbemerkt an dem blutroten Visier abgeprallt sein mussten. Was für ein beschissener Start für die Pilgerreise das sein muss. Seit ihrer Landung war sie die ganze Zeit in Lebensgefahr, hat vermutlich – nein, ganz bestimmt das allererste Mal jemanden umgebracht. fasste er den Verlauf der Dinge zusammen und erinnerte sich an die Situation zurück, in der er zum ersten Mal aufgefordert wurde, zu töten.

Es war ursprünglich ein Auftrag wie jeder andere. Der damals 20-jährige Tony Forth wurde gerade erst zum Geheimdienst versetzt, wurde mit einigen anderen Neulingen auf jene Mission geschickt. Rein, die benötigten Beweise sicher stellen und wieder verschwinden. Das alles sollte komplett ohne Komplikationen ablaufen. Doch einem der anderen Neulinge unterlief auf den letzten Metern ein Fehler, der Forth zum ersten Mal in echte Gefahr brachte.
Durch irgendeinen unbeachteten Schritt muss ein stiller Alarm ausgelöst worden sein, denn nur wenige Augenblicke später bemerkten sie, wie die, glücklicherweise nur wenigen, Wachen sich näherten und das Feuer eröffneten. Während zwei der drei anderen ohne zu zögern das Feuer erwiderten, hielt der Dritte, der Verantwortliche für diese Situation, inne. Geplagt von unendlichen Selbstvorwürfen kauerte er sich regungslos hinter der Deckung zusammen.

Das meiste war bereits überstanden, da lag es zum ersten Mal nur an Jacob, dem Team das Leben zu retten. Er war der Einzige, der den Mann – es war ein Turianer – bemerkte, der über die rechte Flanke kam. Gleichzeitig war er der Einzige, der überhaupt ein freies Schussfeld hatte. Gleichzeitig hatte er aber auch nur diese eine Chance. Sein gesamter Körper spannte sich an, Atmung und Puls rasten. Salziger Schweiß entwich den Poren. Ein Gefühl des Skrupels übernahm seinen Körper.

Am Ende war es nur noch der Reflex, der ihn abdrücken ließ und den Turianer tötete. Der Auftrag wurde erfolgreich erfüllt, keiner aus dem Team wurde verletzt. Doch das Gesicht des Turianers ließ den ehemaligen Tony Forth noch einige Zeit danach nicht mehr los. Schlechter oder teilweise gar kein Schlaf war nur eine der Folgen, die sich nicht unterdrücken ließen. Immer wieder erzählten seine Partner ihm, dass es oft keine andere Möglichkeit gab als abzudrücken. Und Jacob wusste, dass sie Recht hatten. Und er meldete sich freiwillig für das Militär. Doch nie hätte er gedacht, dass das Töten so viel Überwindung kostete…


Jacob wusste also ganz genau, wie es der Quarianerin ergehen musste, wenn er Recht behalten sollte. Er hatte es selbst bereits durchgemacht. Doch von dem, was er damals war, dem strahlenden Tony Forth, war nicht mehr viel übrig. Jacob Fisher war, wenn etwas persönlich wurde, stets skrupellos. Wenn es nicht persönlich war, empfand er es als die einzige Chance, das eigene Leben zu sichern. Und genau damit rechtfertigte er es jedes Mal, wenn er jemanden tötete.
Doch gab es immer wieder Situationen, in denen er wieder zu dem stets gut gelaunten Tony Forth wurde. Eine dieser Situationen lag nur rund zwölf Stunden zurück – und er verbrachte sie mit Kate: Einer jungen Frau, die ihn so sehr an Bella Bates erinnerte, aber dennoch vollkommen anders war. Alles war anders an ihr. Kate nahm das Leben auf eine völlig andere Art und Weise da. Doch auch sie hatte zwei Seiten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können – genau wie Jacob selbst. Vielleicht war das einer der vielen ungeklärten Gründe, warum er sie nicht alleine lassen konnte.

Den Weg zu der Adresse des Salarianers erlebte Jacob durch seine Erinnerungen nur beiläufig. Zudem wurde er immer wieder von den stechenden Schmerzen seiner Rippen abgelenkt, die bei jedem zu schnellen Schritt stärker wurden. So musste er sein optimales Tempo finden und ebenso einen komplett neuen Atemrythmus suchen. Ein zu tiefes Einatmen hätte das Stechen nur verstärkt, zu hektisch zu werden kostete hingegen zu viel Kraft und Energie. Keine leichte Aufgabe. Stellte Jacob bemüht fest, wurde dann aber von einem überraschenden Anblick abgelenkt.

Sind wir da? Kam es ihm als erstes in den Sinn, während er das recht große und vor allem ungewöhnlich gut erhaltene Gebäude ansah. Umzäunt von einer hüfthohen Mauer, offenbarte sich der Anblick eines Gebäudes, das noch sehr neu gewesen sein musste. Um einiges interessanter war es jedoch, dass in einem der sichtbaren Fenster Licht brannte. „Sieht aus als hätten wir mal Glück.“ teilte er den beiden Frauen mit und deutete auf jenes Fenster. „Also dann, keine Zeit mehr verschwenden.“ Schlug Jacob abschließend vor und machte den ersten entschlossenen Schritt zur Haustür.


10:10 Uhr

Kate Devereaux
20.07.2009, 15:15
<----- Die Andockbuchten

Die Wohnmodule

Kate ging mit ihren Partnern im Schlepptau zu den Wohnmodulen, nur diesmal legte sie ein gemächlicheres Tempo an den Tag. Einerseits wegen Jacobs Verletzungen, andererseits wegen Kimaya. Sie hatte keine Ahnung, wie ausdauernd oder fit Quarianer im Allgemeinen waren bzw. Kimaya im Speziellen. Bei der Schießerei vorhin beziehungsweise bei der Flucht hatte sie sich ja locker mitgehalten, aber da könnte auch Panik der Auslöser gewesen sein.

‚Was zur Hölle ist denn da passiert?’ Als Kate den ersten Bereich der Wohnmodule erreichte, sah sie ein verlassenes Schlachtfeld vor. Die halben Module waren zerstört oder verbrannt, vertrocknetes Blut, eindeutig mehr als selbst für Omega gewöhnlich, Schrott und andere Dinge lagen hier rum. Hier und da war die Zerstörung nicht ganz so allumfassend. ‚Zumindest hat jemand die Leihen entsorgt, sonst würde es hier noch mehr stinken, als es eh schon tut… Ich hoffe nur, dass Squib nicht umgebracht wurde oder verschwunden ist.’

Glücklicherweise führte die Anschrift zu einem Teil der Wohnanlagen, der nahezu unversehrt war. In diesem Areal waren hauptsächlich Nichtmenschen unterwegs. Turianer, Asari, Kroganer, Volus, Batarianer und eben auch Salarianer. Einige warfen dem ungewöhnlichen Trio feindliche Blicke zu, aber die meisten ignorierten die zwei Menschen und gingen ihrer Tätigkeit nach.

„So, hier muss es irgendwo sein…“, murmelte Kate, mehr zu sich selbst und ließ ihren Blick wandern. Ein scharfer Knall und ein Aufschrei erregten kurz ihre Aufmerksamkeit. Ein Batarianer hatte eine Asari geohrfeigt und diese stand jetzt mit gesenktem Haupt vor ihm. An ihrer Wange waren noch, leicht verfärbt, die Fingerabdrücke des größeren Aliens zu erkennen. Die Biotikerin kommentierte die Aktion mit einem gedanklichen Schulterzucken und setzte die Suche nach dem gewünschten Ziel fort.

Endlich hatte sie das Modul, das am entsprechenden Platz stand, gefunden und schritt darauf zu. Als sich die Tür nicht automatisch öffnete, hieb Kate auf den dazugehörigen Taster – vergebens. ‚Verdammt, der ist wohl nicht da… Aber einen Blick werde ich wohl hineinwerfen müssen. Vielleicht finde ich mit Kimayas Hilfe die nötigen Informationen.’

„Wollen Sie zu mir?“, fragte plötzlich eine schnell sprechende Stimme und unterbrach somit Kates Gedankengang. „Ich bin Squib und mir gehört dieses Modul.“ Kate wandte sich um und sah den Salarianer, der sie angesprochen hatte.

„Ja genau. Ich und meine Kollegen…“, die Biotikerin deutete auf Kimaya und Jacob. „…hätten ein paar Fragen an Sie.“

„Natürlich, natürlich. Wenn Sie zahlen…“, entgegnete Squib, dann wanderte sein Blick zu Kimaya. „Wie ich sehe, eine Quarianerin. Ich hatte unlängst die Gesellschaft mit jemanden ihrer Rasse.“ Alle ansprechend fuhr er dann fort. „Aber kommen Sie doch erst mal rein.“

Der Schmuggler öffnete die Tür und ließ die drei Besucher eintreten.

10:13

Kimaya'Baato nar Saralesca
20.07.2009, 19:28
Omega, Die Andockbuchten >>>> Omega, Wohnmodule

Uhrzeit: 10:13 Uhr

Squibs unscheinbares Apartment mochte zwar ein wenig spärlich eingerichtet sein, doch die warmen, königsgelben Lichtquellen, die flauschige Couchgarnitur sowie die in dezenten und milden Farben komponierten Landschaftsgemälde schufen eine sehr gemütliche Atmosphäre, die Kibas deprimierte Gemütslage schlagartig besänftigte.

'Hier kann man sich richtig wohlig fühlen, ganz anders als draußen. Na ja, ich schätze, dass das auch beabsichtigt ist.'

Dennoch wirkte es ein wenig merkwürdig, dass ausgerechnet ein salarianischer Schmuggler wie Squib dieses beschauliche Heim bewohnte, wo die salarianische Spezies doch hauptsächlich für ihren fischblütigen Intellekt sowie ihren analytischen Rationalismus bekannt war, die sich nur bedingt mit einem ästhetisch-künstlerischen Verständnis vereinbaren lassen konnten, wenn es nach Kibas eher beschränktem Sinn für Ästhetik und Kunst ging.

„Bitte, setzen Sie sich doch“, bemerkte Squib nun freundlich und das ungleiche Trio, das von Squibs höflicher Art sichtbar irritiert war, pflanzte sich ein wenig zaghaft auf die cremefarbene Ledercouch, die von einer flauschigen Baumwolldecke bedeckt war.

„I-Ich-“, stotterte Kiba plötzlich, „...die Quarianerin, die Ihr erwähntet...kennt Ihr ihren Namen?“, fragte das aufgewühlte Mädchen ungeduldig, was Squib ein sanftes Lächeln auf die schmalen Lippen zauberte.

„Für den richtigen Preis könnte ich mich gewiss daran erinnern, junge Dame.“

Kiba blickte die ovalen, obsidianfarbenen Augen des Salarianers einige Sekunden lang hoffnungsvoll an, doch als ihr bewusst wurde, dass Squib keine Scherze machte, seufzte das quarianische Mädchen stumm in ihren hermetisch verriegelten Helm.

'Ich habe doch keine Credits bei mir...Kate hingegen...'

Sie blickte in die kalten, nüchternen Augen der Menschenfrau, die sich scheinbar für die knallharten Verhandlungen eingestellt hatte und sich nun lässig zurücklehnte, und beschloss, die geschäftliche Konversation vorerst abzuwarten, um danach mehr Informationen über diese unbekannte Quarianerin in Erfahrung zu bringen.

'Es könnte sich schließlich um Rhyn handeln.'

„Nun, weswegen suchen Sie mich auf?“

Uhrzeit: 10:15 Uhr

Kate Devereaux
20.07.2009, 22:28
Die Wohnmodule

Squib führte das Team in seine beschauliche Wohnung und bat Kimaya, Jacob und Kate sich zu setzen. Das Trio nahm dankend an und setzte sich auf ein mit einer Decke überzogenes Sofa. Der Salarianer selbst ließ sich auf einem Hocker gegenüber nieder. Kate lehnte sich sofort zurück, einerseits um wirklich das wohlige Gefühl, welches die Couch verursachte auszukosten, andererseits um einen gelassenen Eindruck zu hinterlassen. Mit ihren braunen Augen hingegen taxierte sie den Schmuggler, der jedoch keinerlei Anzeichen von Nervosität zeigte. Ihr Sturmgewehr hatte sie lässig über die Beine gelegt, so dass es bei Bedarf schnell einsatzbereit war, aber nicht wirklich bedrohlich wirkte.

Zu dem Erstaunen der Biotikerin eröffnete Kimaya mehr oder weniger das Wort und fragte nach der Quarianerin, die Squib getroffen hatte. „Für den richtigen Preis könnte ich mich gewiss daran erinnern, junge Dame.“, entgegnete der Salarianer erwartungsgemäß. Die Quarianerin hatte aber anscheinend nicht mit dieser Reaktion gerechnet und sah kurz hoffnungsvoll zu Kate herüber. ‚Du hast mir geholfen, also werde ich dir helfen, diese Information zu bekommen… Wenn wir hier fertig sind, wird er uns sicherlich alles sagen, was wir wissen wollen.’ Da Kimaya aber nichts mehr darauf erwiderte fuhr Squib mit der typischen Ungeduld seiner Spezies fort. „Nun, weswegen suchen Sie mich auf?“

Jetzt lehnte sich Kate wieder vor und stützte ihre Arme mit den Ellebogen auf dem Sturmgewehr und verschränkte ihre Fingern. „Ich werde Ihnen jetzt ein paar Namen und Begriffe nennen und Sie sagen mir, was Sie dafür haben wollen, damit Sie mir alles darüber erzählen, das Sie wissen!“

Der Schmuggler wirkte für einen winzigen Augenblick überrascht, blinzelte und nickte dann aber. „Natürlich! Fahren Sie fort.“

„Neue Implantate von Conatix, Fernandez Costa, Biotik hemmender Wirkstoff, Josh Cassia. Was wissen Sie?“ Die sowieso schon großen Augen des Salarianers wurden noch ein klein wenig größer und er zögerte kurz bevor er antwortete. „Nein, nein, das sind sehr gute Kunden von mir, ich kann darüber nichts erzählen, es würde mich teuer zu stehen kommen!“

„Nennen Sie einen Preis, der hoch genug ist, um das auszugleichen.“ Kate vermutete, dass er einfach nur den Preis von vornherein sehr hoch ansetzen wollte und nach einen guten Grund dafür suchte. Jedoch hatte sie sich dabei gründlich getäuscht.

„Sie verstehen nicht…“, entgegnete Squib und setzte ein breites Froschgrinsen auf. „Ich habe ein Image zu verlieren. Ich bin nicht groß geworden indem ich meine Kunden betrogen und weiterverkauft habe.“ ‚Das ich nicht lache… Du bist vermutlich ‚groß’ geworden, indem du deine Kunden betrogen hast. Um Credits… um sehr viel Credits. Aber irgendetwas muss an der Sache dran sein, dass er überhaupt keinen Preis nennen will. Vielleicht steckt er ja tiefer mit drin.’
Plötzlich blickte der Salarianer zu Kimaya. „Sie wollten doch den Namen dieser Quarianerin wissen. Dafür würde ich…“ Der Schmuggler stockte und schwenkte seinen Kopf nachdenklich zu Jacob und sein Gesichtsausdruck änderte sich augenblicklich. Er zeigte mit einem Finger auf Jacob. „Die Reinigung des Überzugs zahlen Sie mir, Sie sind ja völlig…“

„Jetzt hören Sie mir zu!“, herrschte Kate ihn an und erlangte somit wieder seine volle Aufmerksamkeit. „Ich bin hier um über den Biotik hemmenden Wirkstoff zu sprechen. Ich will den Namen und die Adresse des Wissenschaftlers, der diesen Schund…“
„Nein! Ich sagte Ihnen…“
„Zuhören! Kennen Sie Josh Cassia? Der Typ, der die Implantate verkauft?“

Squibs Gesichtsausdruck wechselte erneut und man sah ihm an, dass er keine Ahnung hatte, worauf Kate hinaus wollte. „Äh.. flüchtig.“

„Gut! Wir haben ihn heute auch einen Besuch abgestattet. Nachdem er mir genauso viel, wie Sie soeben, sagen wollte, hat er unfreiwillig beschlossen seinen Laden zu schließen.“ Der fragende Blick wurde jetzt noch deutlicher zu erkennen. „Vermutlich fängt er jetzt am Boden seines Ladens bereits zum Stinken an.“, erklärte Kate.

Plötzlich wurde Squib klar, was sie damit andeuten wollte und er wurde zornig aufgrund der indirekten Drohung. Er sprang auf und zeigte auf die Ausgangstür seines Wohnmoduls. „Raus! Sofort!“ ‚Manche kapieren es einfach nicht…’ Im gleichen Augenblick sprang auch Kate auf und hatte ihr Gewehr sofort im Anschlag. „Ich zähle bis fünf. Wenn ich keine Antwort erhalte, war dies Ihre letzte Unterhaltung! Eins… Zwei…“

„Stopp!“, schrie Squib nun ein wenig verzweifelt und ließ seinen Arm wieder sinken während sein kahler Kopf ein wenig zu glänzen anfing. „Ist gut, ich erzähle es!“ Seine eigene Stimme zu hören schien ihn ein wenig zu beruhigen und somit hatte er sich schnell wieder im Griff. „Zwanzigtausend will ich dafür.“ ‚Das ist wirklich schon günstig… Lassen wir es mal durchgehen.’ „Zwanzigtausend.“, bestätigte Kate. „Wenn die Information das wirklich wert ist.“

Der Salarianer setzte sich wieder, ließ dabei die auf ihn gerichtete Waffe nicht aus den Augen. „Jaja, das ist sie. Also ich bringe eigentlich nur den Wirkstoff zu ausgewählten Testpersonen. Das Mittel hat mir bis jetzt immer Fernandez Costa überreicht, da er so etwas wie die Projektleitung innehat.“ Der Schmuggler griff sich mit einer Hand an sein Kinn. „Denke ich zumindest. Und da gibt’s dann noch einen Salarianer… Ich glaube der gehört zum Forscherteam… Aber ich kenne weder seinen Namen noch seine Adresse.“ ‚Toll, mit der Information fange ich rein gar nichts an…’ „Und weiter…“, soufflierte die Biotikerin.

Ein resignierendes Seufzen war zu hören. „Eigentlich hätte ich mich mit Costa treffen sollen, er wollte mir weitere Proben mitgeben, aber er hat vor kurzem gesagt, dass er Schwierigkeiten hätte und einen neuen Termin mit mir ausmachen wolle. Aber ich weiß noch nicht wann oder wo, das hat er mir noch nicht gesagt. Und ich glaube jetzt zu wissen, welche Schwierigkeiten er hatte…“

Zufriedener ließ sich jetzt auch Kate wieder auf der Couch nieder, hielt das Sturmgewehr trotzdem jederzeit bereit. „Ich glaube, dann werden wir einfach mal hier warten, bis sich Costa bei Ihnen meldet. Und keine Tricks! Über Costa brauchen Sie sich dann keine Sorgen mehr machen, werden wir uns um ihn schon kümmern. Sie kassieren die Zwanzigtausend, bringen uns zu dem Treffpunkt und sind dann aus dem Schneider.“

Squib, den das Verhör sichtlich anstrengte, nickte nur noch. Erfreut setzte Kate ein geschäftliches Lächeln auf. „Während wir hier warten, können Sie ja die Fragen meiner Partnerin beantworten. Und ich denke das ist im Preis inbegriffen… Alleine schon für den Wirbel, den Sie hier veranstaltet haben…“ Zuerst wollte der Schmuggler protestieren, aber nachdem Kates Waffe noch immer auf ihn gerichtet war, seufzte er abermals.

„Rhyn. Rhyn'Navras vas Saralesca ist der Name der Quarianerin.“

10:18

Kimaya'Baato nar Saralesca
21.07.2009, 12:31
Omega, Wohnmodule

Uhrzeit: 10:18 Uhr

„Rhyn. Rhyn'Navras vas Saralesca ist der Name der Quarianerin.“

Kiba wiegte den Kopf ungläubig beiseite und blinzelte überrascht, als Squib diese Worte resigniert über die Lippen seufzte. Nach wenigen Sekunden aber zauberte sich ein freudiges Grinsen in ihr zuvor trauriges und deprimiertes Gesicht.

'Ich habe endlich eine Spur!'

Ihre knochigen Finger ergriffen unbewusst die spiralförmigen Fransen der Couchdecke und spielten nervös daran herum, da platzte plötzlich Jacobs kalte Stimme durch die Stille:

„Darf ich Ihre Toilette benutzen?“

Die stahlblauen Augen blickten stoisch zu Squib, die Hände fuhren beiläufig durch den dunkelblonden Haarschopf, bis die Echse stumm nickte und dann kurz erklärte, wo das Badezimmer zu finden sei.

„Entschuldigt mich kurz“, bemerkte Jacob dann wortkarg und marschierte dann in Richtung Toilette, was Kiba zunächst ein wenig verwunderte, bis das quarianische Mädchen beschämt erkannte, dass Menschen natürlich normale Toiletten benutzen konnten, ganz im Gegensatz zu hermetisch abgeriegelten Quarianern, die keineswegs einfach so aus ihren Schutzanzügen schlüpfen durften.

Kiba atmete kurz tief durch, dann durchbrach ihre elektronisch verzerrte Stimme die unbehagliche Stille erneut:

„Wisst Ihr, wo Rhyn sich aufhält?“

Squib lächelte nur schief. Er fuhr sich resigniert über das faltige, froschartige Gesicht und richtete dabei die schwarzen Augen verbittert gen Teppichboden.

Kibas sehnige Muskeln verkrampften sich. Sie spürte, dass Squibs Reaktion nichts Gutes bedeuten konnte.

„Ja, das kann ich dir sagen“, erwiderte Squib dann ruhig, „und mir scheint, dass du Rhyn gut kennst, allerdings muss ich dir bedauerlicherweise mitteilen, dass Rhyn'Navras vas Saralesca tot ist. Eine sehr zuverlässige Quelle sagte mir, dass eine Intrige ihr Leben im explodierten Allianz-Hauptquartier von Elysium gefordert hat.“

Eine Lüge. Es musste eine Lüge sein. Rhyn...tot?

„Ihr lügt!“, herrschte Kiba ihn daraufhin zornig an und sprang auf, doch Squib schüttelte nur stumm den Kopf und lächelte das quarianische Mädchen traurig an.

'...Vater...tot...?'

Kiba stolperte apathisch durch das dämmrige Apartment. Sie spürte, wie sich salzige Tränen durch ihre glasigen Augäpfel brannten und dann langsam über ihre Wange perlten.

'Rhyn, du Verräterin! Du Mörderin!'

Sie schlurfte blindlings durch den düsteren Korridor, rempelte dann ein kleines Schränkchen an. Doch die ersten Schmerzen wandelten sich in ein taubes Pochen, ebenso wie sich Kates irritierte Stimme nur noch dumpf durch ihre Ohren fraß und dann verstummte. Auch das nervige Piepsen von Squibs PDA erreichte Kiba nur ganz leise.

'Rhyn muss sterben. Ich werde eigenhändig dafür sorgen!'

Die metallische Schiebetür surrte beiseite und die schwüle, faule Luft hüllte Kibas zittrige Gestalt erneut ein. Sie trottete einige Schritte nach links, dann rutschte ihr ausgemergelter Körper kraftlos die dreckige Hauswand hinab.

'Ich wollte Rhyn vor mir wimmern sehen.'

Uhrzeit: 10:22 Uhr

Kate Devereaux
21.07.2009, 16:42
Die Wohnmodule

‚Saralesca… Das ist doch das gleiche Raumschiff, wie bei Kimaya, wenn ich mich jetzt nicht täusche…’

Kate folgte leicht erstaunt Jacob, wie er den Bereich verließ, um die sanitäre Anlage aufzusuchen. Dann wandte sie sich wieder Squib zu, damit er auch wirklich Kimayas Fragen beantworten würde.

„Wisst Ihr, wo Rhyn sich aufhält?
„Ja, das kann ich dir sagen und mir scheint, dass du Rhyn gut kennst, allerdings muss ich dir bedauerlicherweise mitteilen, dass Rhyn'Navras vas Saralesca tot ist. Eine sehr zuverlässige Quelle sagte mir, dass eine Intrige ihr Leben im explodierten Allianz-Hauptquartier von Elysium gefordert hat.“

„Ihr lügt!“, war die aufgebrachte Antwort, die Kimaya nach der Erklärung herauspresste und dabei sprang sie, wie schon zuvor Kate, vom Sofa auf. Die Biotikerin hob ein wenig das Sturmgewehr, damit der Salarianer auf keine falschen Gedanken kam, aber dieser schüttelte nur den Kopf, diesmal sichtlich unbeeindruckt, so das sie davon ausging, dass er die Wahrheit sagte. Zumindest so weit er sie kannte.

Erneut schaute Kate erstaunt einer Person hinterher, die den Raum verließ, denn die junge Quarianerin torkelte abwesend bei der Tür hinaus. Bevor sie jedoch irgendwie reagieren konnte piepte Squibs PDA und er las die Nachricht ohne Umschweife laut vor: „Neuer Treffpunkt: Wie abgemacht bei den zerstörten Wohnanlagen, nur erst um 11:30!“
‚Das müsste so knapp in einer Stunde sein… Ich hab aber keine Lust eine Stunde mit dem Typen da rum zu sitzen und zu warten wie die Zeit vergeht…’

„Squib!“ „Ja?“ „Sie werden niemanden und schon gar nicht Costa davon erzählen, dass Sie nicht alleine kommen werden. Ich könnte natürlich hier bleiben und darauf aufpassen, dass Sie keinen Unsinn machen, aber ich habe wirklich besseres zu tun…“ ‚Was eigentlich? Egal…’ „Wenn irgendetwas bei dem Treffen schief geht, zum Beispiel mehr Wachen oder irgendetwas anderes, dann werde ich publik machen, dass ich die Informationen von Ihnen habe und dann wird sich sicherlich Conatix um Sie kümmern…“ Der Salarianer schluckte, denn er Verstand die Drohung.
„Wenn Sie hingegen schön still sind, wird Ihnen anschließend niemand mehr was antun können und sie haben dann die Belohnung von zwanzigtausend verdient…“

„Ja, ich habe verstanden und ich werde mich daran halten.“, entgegnete der Schmuggler und nickte dabei. „Gut!“, kommentierte Kate seine Zustimmung. „Ich werde jetzt einen Sprung vor die Tür sehen, wenn mein Kollege bis dahin aus dem Bad kommt, dann schicken Sie ihn bitte raus zu mir…“

Ihren Worten nachkommend stand Kate auf und verließ das Wohnmodul. Ein paar Schritte weiter links, sah sie die Quarianerin an der Containerwand angelehnt am Boden hocken und ihre ganze Haltung schrie förmlich nach Verzweiflung. ‚Was mit ihr wohl los ist… Trauert sie der anderen Quarianerin nach? Wenn sie wirklich vom gleichen Raumschiff stammen. Warum mach ich mir überhaupt Gedanken über sie? Sie hat mir geholfen und dabei ist sie auf die Information gestoßen, die sie anscheinend haben wollte.’ Kate seufzte innerlich. ‚Aber sie kann verdammt gut mit Computern, elektronischen Schlössern und ähnlichem umgehen, vielleicht wäre es klug sie weiter dabei zu haben. Und wenn das wirklich ihr erster Tag auf der Pilgerreise ist… ach was soll’s, tut ja nicht weh…’

Kate ging die paar Schritte zu ihr hinüber und hockte sich ebenfalls auf den Boden. „Hey Kimaya…“, meinte sie. „Hast du Rhyn gekannt, war sie eine Freundin, oder was bedrückt dich so?“ ‚Jacob könnte das jetzt sicherlich viel besser…’

10:22

Jacob Fisher
21.07.2009, 21:04
10:18 Uhr
Die Wohnmodule, Squibs Haus
Omega


Jacob folgte der höflichen aber ebenso gleichgültigen, wegweisenden Geste umgehend und verließ den Raum mit bemüht schnellen und großen Schritten, bis er die richtige Tür, die sich in hellem Gewand vor ihm erstreckte, öffnete und im Bad verschwand.
Man merkte schnell, wie viel Geld Squib gehabt haben musste. Alles war hell, gut ausgeleuchtet und wahnsinnig sauber. Die strahlend silbernen Armaturen des Waschbeckens vor dem riesigen Wandspiegel sprachen bereits eindeutige Bände und auch der Rest der sanitären Einrichtung konnte sich durchweg sehen lassen.

Für Jacob ging es allerdings vorerst einzig und allein um den Spiegel, in dem er sich sofort betrachtete. „Oh scheiße…“ seufzte er leise. „Was ist denn mit dir passiert? Der Salarianer hatte Recht. Ich sehe ja schrecklich aus.“ Wisperte er seinem Spiegelbild zu. Doch es gab etwas, das ihn noch mehr beschäftigte. Der eigentliche Grund, warum er überhaupt das Badezimmer aufsuchen musste. Die Schmerzen in der Seite nahmen die letzten Minuten über wieder deutlich zu, ließen sich nur noch schwer verdrängen. Ich muss es wissen.

Schnell, aber vorsichtig, trennte er die verdreckte Kleidung, die er lässig über die Kante der Badewanne hängte, von dem gestählten Oberkörper, um sich selbst ein Bild von der Verletzung machen zu können. Sofort fixierten die stahlblauen Augen das Hämatom an der rechten Seite im Bereich der unteren, letzten Rippen.
Völlig resigniert senkte Jacob den Kopf. Mittlerweile war er sich selbst fast sicher, dass sie gebrochen war. Oder wenn ich richtig Glück habe, sogar mehr als nur die eine… bemerkte er voller Selbstironie, während er seine linke Hand langsam an jene Verletzung führte und sie vorsichtig abtastete. Angefangen mit viel Distanz, näherte er sich immer weiter dem eigentlichen Zentrum und musste dann mit ansehen, wie sein Körper reflexartig und eigenständig wegzuckte. Ein Anzeichen des Selbstschutzes, das dem 25-jährigen erneut kein gutes Gefühl einbrachte. Wenn das hier vorbei ist, will ich auf jeden Fall meine Ruhe!

Langsam trat der Südafrikaner an das Waschbecken, drehte den Wasserhahn auf, um der kühlen – und überraschenderweise fließenden – Flüssigkeit freien Lauf zu lassen. Erst tastete er noch mit zwei Fingern zaghaft die Temperatur ab, dann nahm er beide Hände, formte sie zu einer Schüssel und fing das kristallklare Wasser darin auf. Nachdem sich genug angesammelt hatte, klatsche Fisher sich eben jene Flüssigkeit ins Gesicht, rieb darin ein wenig herum, nur um wenige Augenbliche später wieder davon abzulassen und in den Spiegel zu schauen.

Unter den herunterperlenden Wassertropfen war wieder eine aufgefrischte, saubere und recht gebräunte Haut zu erkennen, die einen wesentlich freundlichen Eindruck machte, als das Gesicht, das eben noch voller Kampfspuren gewesen war.

Doch während äußerlich wieder alles in Ordnung schien, tobte in seinem Inneren eine echte Schlacht. Sein Körper hatte den Schmerzen einen Krieg erklärt, den er ohne Unterstützung nie gewinnen konnte. Doch vorerst gab es kein Zurück mehr. Zähne zusammenbeißen! Du hast schon viel schlimmeres abbekommen. erklärte Jacobs innere Stimme und wies den Körper an, nach der Kleidung zu greifen, die noch immer am selben Ort verharrte, an dem sie auch sein sollte.

Stück für Stück zog der 25-jährige die Sachen wieder an, steckte bereits den ersten Arm wieder in die Jacke, da vernahmen die geschärften Ohren plötzlich unregelmäßige, stolpernde Schritte auf dem Flur, die aber genauso schnell wieder verstummten und eine merkwürdige Stille mit sich zogen, die Jacob einige Sekunden erstarren ließ. Was zur Hölle war das? misstrauisch blickte er zur Tür. Squib? Abgehauen? Der misstrauische Gesichtsausdruck verblieb, doch Fisher schüttelte schnell den Kopf. Nein, so weit wäre er gar nicht gekommen…

Nach dieser Unterbrechung steckte er nun auch den anderen Arm in die dunkle Jacke und öffnete vorsichtig die Tür. Doch es war nichts Verdächtiges auszumachen. Die Haustür war geschlossen, der Korridor leer.

Unbesorgt schritt Jacob also durch den Flur und erreichte wieder das Wohnzimmer, das ihn sichtlich überraschte. „Wo…?“ fragte Fisher zögerlich und blickte den Salarianer fragend an, der ruhig, mit fast schon gleichgültigem Blick, in seinem Sessel saß und den 25-jährigen im Satz unterbrach: „Die Quarianerin ist plötzlich nach draußen verschwunden. Ich weiß nicht, warum. Wirklich nicht. Jedenfalls ist die Frau ihr dann hinterher.“ Erklärte der Salarianer schnell. Nachdenklich wollte Jacob sich schon wieder umdrehen, da fiel ihm noch etwas ein: „Sagen Sie: Sie haben nicht zufällig Kontakte in der Medizin? Wunderwirkende Schmerzmittel oder sowas?“ „Ich glaube nicht an Wunder. Alles andere finden Sie schon von alleine in den Märkten.“ Entgegnete der Schmuggler wie aus der Pistole geschossen. Sofort erkannte der 25-jährige, dass ihm die Wahrheit gesagt wurde – zumindest eine Wahrheit, mit der er leben musste. „Na schön, dann nehme ich an, ich sehe Sie später wieder?“ Zustimmend nickte der Salarianer und schaute Jacob hinterher, wie auch er das Modul verließ.

Zuerst ging sein Blick direkt voraus in die Ferne, doch dann bemerkte er im Augenwinkel Regungen zweier vertrauter, weiblicher Körper. Noch im selben Augenblick trat Jacob zu der zusammengekauerten Kimaya und der besorgt erscheinenden Kate. Auch Fisher hockte sich hin und fragte mit besänftigender aber ebenso besorgter Stimme: „Hey…was ist denn passiert?“ Wenn Kate sich schon so verhält, muss es ja irgendwas Dramatisches sein. schlussfolgerte sein Verstand, ließ sich davon aber nicht beirren.


10:23 Uhr

Kate Devereaux
21.07.2009, 22:00
Die Wohnmodule
„Freundin...?“, entgegnete Kimaya und lachte verbittert auf. „Nein, keine Freundin. Sie war eine Verräterin.“ ‚Und warum dann das Drama. Verräterin tot, alles gut, oder?’ Kate wartete darauf, dass die Quarianerin weiter sprach aber erst nach einigen Sekunden fuhr sie dann fort, die Hände zu Fäusten geballt und vor unterschwelliger Wut zitternd. "Ich möchte darüber nicht sprechen. Lasst uns gehen." ‚Wie auch immer…’

Erst jetzt bemerkte Kate, dass sich Jacob zu ihnen gesellt hatte und sich soeben, mit einem schmerzhaften Gesichtsausdruck, den er vergeblich zu verbergen versuchte, ebenfalls nieder hockte. „Hey…was ist denn passiert?“ Kate stand wieder auf, zuckte mit den Schultern und versuchte so das ganze ein wenig herabzuspielen, da sie selbst nicht wusste, warum Kimaya so deprimiert war und diese es auch nicht sagen wollte.
„Nichts Schlimmes. Du siehst jetzt zwar wieder besser aus, aber ich glaube wir sollten in der Zeit, die uns bleibt einen Arzt für dich aufsuchen.“ Die Biotikerin zögerte kurz und setzte dann ein leichtes Lächeln auf. „Und sag jetzt nicht, dass das nicht notwendig sei, sonst sorg ich dafür, dass du dich wirklich so fühlst, dass du zum Arzt willst.“

Dann aber seufzte Kate kurz. „Squib wird still halten, sonst zieht ihn Conatix die grüne Haut ab… Also wenn wir bis kurz vor elf dreißig wieder hier sind müsste es passen. Vielleicht hat der eine Typ von den Märkten für dich auch so ein Wundermittel…“

Dann reichte sie Kimaya noch die Hand zum Aufstehen.

10:23

Fortunas Nest [Bar]-----> (über Die Märkte)

Kate Devereaux
26.07.2009, 00:39
<----- Fortunas Nest [Bar]

Die Wohnmodule

Kate nickte Jacob dankend zu, als er die Rechnung übernahm und gemeinsam mit ihm und Kimaya verließen sie das laute Fortunas Nest wieder. ‚Immer wieder erstaunlich, wie die hellen Lichter und die laute Musik in den Hintergrund wandern, wenn man einmal an einem Tisch sitzt.’

Der Weg zurück zu den Wohnmodulen verlief wie schon so oft schweigend. Kate hatte nicht das Bedürfnis während des Marsches zu sprechen und auch ihre Begleiter dürften derselben Ansicht sein. Ihre Gedanken drehten sich schon vollkommen um das anstehende Treffen. Sie wusste, dass dies mehr oder weniger die einzige Chance war, wirklich alle Informationen herauszubekommen. Wenn sie das vermasseln würde, könnte Fernandez Costa, ohne eine Spur zu hinterlassen, von Omega verschwinden.

‚Eigentlich ist er sowieso sehr mutig. Wir haben schon einige seiner Söldner außer Gefecht gesetzt und trotzdem wickelt er dieses Treffen ab. Oder… oder wir geraten direkt in einen Hinterhalt.
Wie wichtig ist ihm dieser salarianische Schmuggler eigentlich? Wenn er so oder so entbehrlich ist, dann könnte das die perfekte Falle für uns werden. Andererseits will er sicherlich möglichst wenige Leute einweihen und wenn Squib umkommt, dann muss er sich einen neuen Schmuggler suchen…

Und selbst wenn das eine Falle ist, ich habe einen Menschen und eine Quarianerin mit, die mich schon irgendwie rausziehen würden… Ein komisches Gefühl, wenn man mit Partnern, die sich wirklich für einen einsetzen, zusammenarbeitet. Sonst waren alle immer nur auf die Credits aus, der Rest war ihnen egal… und mir auch. Aber diesmal geht’s um mehr als nur Credits.

Verflucht, wenn die Scheiße auf den Markt kommt, muss ich mir eines dieser neuen Implantate leisten und das hält sicherlich nicht mit dem L2 mit... Das L3 ist ja schon komplett entschärft. Und an diese Implantate ranzukommen ist anfangs sicherlich ein Ding der Unmöglichkeit. Ich hasse das!’

Wütend kickte Kate eine leere Aluminiumdose, die sich am Wegesrand befand weg und kommentierte dann das laute Scheppern mit einem Schulterzucken. ‚Verfluchte Dreckskerle, die so was machen!’

Einige Minuten später bog das Trio wieder zu den Wohnmodulen ein und kam kurz darauf zu dem vereinbarten Treffpunkt. Auch Squib war bereits hier und hatte diesmal jedoch einen Turianer und einen Menschen als Begleitschutz mit. Beide machten einen professionellen Eindruck und Kate ging davon aus, dass der Schmuggler bei der Auswahl keine Kosten gescheut hat. Als er die drei Neuankömmlinge sah, nickte er ihnen kurz zu, beachtete sie dann nicht weiter. Vermutlich befürchtete er überwacht zu werden.

11:26

Jacob machte den Vorschlag sich in den teilweise ausgebrannten, aber noch stehenden Wohnmodulen nahe dem Treffpunkt zu verstecken, damit sie das Gespräch zwischen Costa und Squib verfolgen konnten und weil die metallischen Wände der Module im Notfall auch für Deckung sorgten. Kate erklärte sich damit einverstanden, da sie selbst keine bessere Idee hatte und so wählten die drei einen Container, dessen Eingang im Schatten lag, der aber nahe genug bei Squib war, als Schutz aus.

‚Ist Squib mit seinen zwei Leibwächtern dann auf unserer Seite? Vielleicht hätten wir nicht so lange im Fortunas bleiben sollen, sondern mit ihm kurz die Sache durch besprechen. Egal, jetzt ist es eh zu spät. Ich will eigentlich nur an diesen Mistkerl Costa ran und die ‚Ware’ vernichten!
Wenn Jacob und Kiba mir Feuerschutz geben, müsste ich das locker schaffen… Hab ich erstmal Costa als Geisel, wird mir keiner was tun. Scheiße, wenn ich nur raus sehen könnte, aber die Gefahr, dass uns jemand entdeckt, wäre einfach zu groß.’

11:30

„Hallo! Auf die Minute genau, wie immer.“, vernahm Kate plötzlich Squib und wurde hellhörig.
„Wer sind denn die beiden da?“, entgegnete eine tiefe menschliche Stimme mit einem forschen Ton.
„Äh, nachdem Sie von Schwierigkeiten berichtet haben, wollte ich nur sicher gehen, dass niemand stört.“
„Gut! Auf dem PDA hier sind der Zielort und die nötigen Kontaktdaten verzeichnet. Alles andere befindet sich im Behälter. Die Bezahlung erfolgt wie immer nach Auslieferung. Auf Wiedersehen!“
‚Nein! Nicht abhauen! Keine Informationen, nichts? Einfach nur übergeben und das war’s?’

„Auf Wiedersehen…“
‚Nein! Nicht so schnell… Jetzt oder nie!’

„Gebt mir Deckung!“ Kate entsicherte ihr Sturmgewehr und war auch schon bei der Tür raus, bevor ihr jemand widersprechen konnte. Sie erfasste fünf Personen: Squib mit seinen beiden Leibwächtern, Costa und eine weitere Person, vermutlich für seinen Schutz. Die Biotikerin nutzte den Überraschungseffekt und feuerte als erstes einige Salven auf diesen Mann, der kurz darauf zusammenbrach. Gleichzeitig konzentrierte sie sich auf Costa, Squib und den Behälter und ließ ein großes Masseneffektfeld entstehen. Sie wollte Costa jedoch nicht töten, sondern nur außer Gefecht setzen. Was mit Squib geschah war ihr eigentlich relativ egal, solange sich seine zwei Söldner nicht einmischten.

Die Ansammlung biotischer Energie wirbelte einiges an Dreck auf und Blitze zuckten umher, beleuchteten immer wieder für Augenblicke die Umgebung. Squib schien bereits das Weite zu suchen und nahm sogar seine beiden Leibwächter mit. Somit blieb nur noch Costa übrig, der zu Kates großem Erstaunen an Ort und Stelle stand, hinter einer biotischen Barriere. ‚Scheiße! Auch ein Biotiker!’

Kate wusste nicht ob Jacob und Kiba auf ihn schossen oder nicht, denn der Lärm der verdrängten und jetzt wieder zurückströmenden Luft und das Aufblitzen der Entladungen verhinderten, dass sie das erkennen konnte. Costa hatte eine ungewöhnlich aussehende Waffe gezogen und stellte an der etwas herum, während Kate auf ihn zulief. „Deine Biotik nützt dir gleich nichts mehr!“, brüllte Costa und feuerte die Waffe ab. Kate versuchte kurz vorher noch eine kleine Barriere zu erstellen, jedoch war es schon zu spät. Ein höllischer Schmerz durchfuhr ihren linken Oberschenkel.

Mit einer letzten Anstrengung feuerte sie das Sturmgewehr auf den Spanier ab. Die Projektile zerfetzten seine schon geschwächte Barriere und drangen anschließend in seinen Körper ein. Gefolgt von Blutspritzern brachen sie auf der anderen Seite des Mannes wieder aus. Mehre Treffer in den Rumpf und wenige in den Kopf töteten den Menschen.
Dann wurden die Qualen in ihrem Oberschenkel größer und weiteten sich wie tastende Finger aus. Heiße Linien krochen nach oben über ihren Bauch, ihren Rücken und schließlich bis zu ihrem Kopf.

Dort explodierten sie zu einem gewaltigen Schmerz und rissen die junge Frau zu Boden. Erneut wallte unbeschreibliche Hitze in ihr auf, gefolgt von eisiger Kälte. Kate lag zitternd und vor Schmerz krümmend am Boden und konnte nichts dagegen unternehmen. Tausende Stimmen schrieen in ihrem Kopf und langsam drängte sich Dunkelheit in ihr Sichtfeld. Plötzlich war alles still. Nur noch ihr flacher Atem war zu vernehmen.

11:32

Kimaya'Baato nar Saralesca
26.07.2009, 20:35
Omega, Fortunas Nest >>>> Omega, Wohnmodule

Uhrzeit: 11:30 Uhr

„K-Kate! Warte!“, wisperte Kiba irritiert.

Sie streckte den kybernetischen Arm nach ihr aus und stolperte Kate über den ausgebrannten, aschestaubigen Teppich hinweg nach. Die Menschenfrau hastete da aber bereits waghalsig durch den Apartmenteingang hinaus, ohne Kibas Worte zu bemerken.

'Was tut Kate da nur?! Und was...'

„Was machen wir je-“, wollte die besorgte Quarianerin gerade laut fragen, da erblickten ihre eisblauen Augen draußen zwei verdächtige Gestalten.

'Wer bei den Ahnen ist das?'

Ein zwergenhafter, menschlicher Fleischberg in dreckigen Stoffklamotten sowie eine schlaksige, azurblaue Asari in hautengen Lederfetzen, die recht wenig von ihren üppigen Kurven verbargen, pirschten sich gerade an der zerbeulten Apartmenttür vorbei und schienen beide bis an die Zähne bewaffnet zu sein. Kiba erkannte ein erstklassiges Granatenrepertoire sowie zwei qualitativ kostspielige Schrotgewehre, was einen kalten Angstschauer über ihren Rücken kriechen ließ.

'Kate! Wir müssen-'

Sofort schnallte Kiba die klapperige Schrotflinte ihres Vaters ab und drückte das Erbstück wortlos in Jacobs Hände, ehe ihr quarianischer Parierdolch, ein traditionelles Geschenk des Saralesca-Captains für die Pilgerreise, den Weg in ihre gesunde Hand fand, um ihr wenigstens ein wenig das Gefühl zu geben, sich selbst im Ernstfall verteidigen zu können.

„Wir müssen die beiden stoppen!“, flüsterte die Quarianerin nervös und hörte dann, wie die ersten Schüsse aus Kates Sturmgewehr durch die schwüle und faule Luft peitschten.

Jacob nickte stumm, löste die eingerastete Sicherung des Schrotgewehrs und huschte dann geräuschlos durch den verkohlten und zerstörten Innenraum, bis die beiden gemeinsam durch den Eingang schlüpften und sich dann vorsichtig ihren Opfern näherten.

„Keine Bewegung!“, rief Kiba selbstbewusst und das ertappte Duo erstarrte sofort.

„Waffen weg! Legt die Hände über den Kopf und dreht euch ganz langsam um!“

Man merkte, dass Kiba daheim zu häufig klischeehafte Actionfilme gesehen hatte, doch die simplen Befehle zeigten ihre effektive Wirkung, denn beide taten wie verlangt und blickten ihre Widersacher nun gehässig an.

„Deine Biotik nützt dir gleich nichts mehr!“, ertönte plötzlich eine herbe, maskuline Stimme, die gewiss von Costa stammen musste.

Kiba beobachtete daraufhin schockiert, wie Kate zuerst noch zielstrebig auf einen sonnengebräunten, hünenhaften Mann mit schwarzen, wuscheligen Haaren zurannte, dann aber merklich strauchelte, als sich ein einziger Schuss aus Costas Waffe löste und sich in den schlanken Oberschenkel der Menschenfrau fraß.
Kate aber schleppte sich noch einige Schritte nach vorne und feuerte ihr Sturmgewehr ab, bis die salvenartigen Kugeln die azurblaue Biotikbarriere des Mannes zerschmetterten und Costas Brustkorb blutig zerfetzten.

Danach sackte die junge Frau schlapp in sich zusammen.

„Kate!“, schrie Kibas heisere Stimme noch erschrocken, dann rannte das quarianische Mädchen hastig hinüber und warf sich panisch neben Kate auf die knochigen Knie.

Sie krampfte und kauerte ihren zittrigen Körper zusammen, doch nach nur wenigen Sekunden erstarrte ihr Leib gänzlich. Nur noch ihr Brustkorb bewegte sich unter flachen Atemzügen.

„Kate, kannst du mich hören?“

Uhrzeit: 11:32 Uhr

Vynnron Tetros
26.07.2009, 21:00
Omega
die Wohnmodule
10:24

das Accarbar--->

Gähnend arbeitete sich Vynnron unter der Decke hervor und stand auf. Gemütlich streckte er sich. Wieviel Uhr ist es denn? , dachte er sich und starrte auf den Chronographen an der Wand. Ui, da hatte er ja recht lange geschlafen, eigentlich kam mit wenig Schlaf aus. Eine Angewohnheit, die er sich in zahllosen Kämpfen zugelegt hatte. Auch wenn er anfangs vor Wut nicht hatte einschlafen können, weil er bemerkt hatte, dass in sein Modul eingebrochen worden war. Zwar fehlte nichts, er hatte ja auch nichts Wertvolles gelagert, aber dennoch war es kein gutes Gefühl. Mit einem undefinierbaren Brummen hängte er seine Waffen in die vorgesehenen Halterungen, dann betätigte er den Druckschalter und die Tür des Moduls öffnete sich. Anstatt frischer Luft wehte ihm der Gestank der Gasse entgegen. Der Duft der großen weiten Welt! Und als Kind dachte ich, es würde gut riechen…lächerlich., dachte sich der Turianer, während er bereits durch die mit Unrat bedeckte Gasse ging. Es war nicht viel los in den Gassen zwischen den Modulen. Hin und wieder kam ihm jemand entgegen, aber es war wie fast immer: jeder war anonym. Alles Unbekannte.
Vynnron stieg über einen Abfallhaufen, der – dem Geruch nach – aus Essensresten bestand und wurde plötzlich angesprochen.

„Entschuldigung, aber wissen Sie, wie ich zu den Märkten komme?“
Eine Asari undefinierbaren Alters stand vor dem Turianer.
„Was?“, mehr brachte Vynnron nicht heraus.
„Wie komme ich zu den Märkten? Bitte, es ist sehr wichtig für mich!“, sagte die blaue Frau mit weinerlichem Gesichtsausdruck. Vynnron wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, die Situation hatte etwas sinnlos Skurriles.
„Die Gasse runter, dann rechts. Dauert aber ne Weile.“, sagte er schließlich. Die Asari strahlte.
„Vielen Dank, Sie haben mir sehr geholfen.“
Und dann umarmte sie ihn vollkommen überraschend.

Starr wie eine Statue stand Vynn da, vollkommen überrumpelt. Öhm…Aua!
Plötzlich verspürte er einen scharfen Stich im Nacken. Die Asari trat zurück und lächelte.
„Keine Sorge, Lieutnant, Sie sind in den besten Händen.“
Woher weiß die meinen Rang? Erst verstand Vynnron nicht, doch dann spürte er, wie seine Beine nachgaben. Die Asari fing ihn mit überraschender Kraft auf, bevor er mit dem Gesicht den Boden wischte. Dabei bemerkte Vynn die kleine Spritze, die die Asari in der Hand hielt.
„Was zur Hölle…?“, brachte er undeutlich hervor. Aus einer Nebengasse traten mehrere Gestalten. „Helft mir mal Tragen, er ist schwerer als ich dachte.“ Vynnron wurde an den Schultern gepackt und so getragen, wie man einen Betrunkenen stützt, wenn man ihn heimführt. „Wir nehmen den Wartungsschacht zum Labor, das ist kürzer als der normale Weg.“, konnte Vynn noch hören, dann wurde es dunkel um ihn.


10:50

--------> Geheimlabor

Jacob Fisher
26.07.2009, 22:41
<----- Fortunas Nest

11:32 Uhr
Wohnmodule
Omega


Verdammt! Kate! schrie Jacob innerlich auf, der Kibas Schrotflinte mit knallhartem Gesichtsausdruck auf die beiden Söldner richtete, die sich schneller ergaben, als der 25-jährige dachte. Anfangs dachte er jedoch nicht mal daran, sich zu Kate zu wenden. Die Gefahr war zu groß, dass sich einer der beiden selbstständig machen würde. Scheiße! Was ist da passiert? Er konnte den Sorgen jedoch nicht widerstehen und drehte seinen Kopf nur für einen kurze Augenblick zu Kate und Kiba – Kate lag regungslos am Boden, während die junge Quarianerin sich um sie kümmerte.

Plötzlich stieß der kleine, dicke Mensch ein kurzes Lachen aus und erlangte sofort den wutentbrannten Ausdruck des 25-jährigen. „Er hat sie also erwischt.“ Kommentierte er die Situation amüsiert. Jacob riss das Schrotgewehr noch im selben Augenblick auf Kopfhöhe, den Finger bereits ganz nah am Abzug. Mit hasserfüllter Stimme brüllte er den Zwerg an: „Du verdammter Hurensohn! Bete lieber, dass ihr nichts passiert, oder ich verspreche dir, dass du so schnell keinen Job mehr finden wirst – ständig in der Angst, dass ich dich verfolge. Und ich verspreche dir: Wenn ihr irgendwas passiert, werde ich dir ganz schnell zeigen, dass es wesentlich schlimmere Dinge gibt als den Tod!“ Nachdem er geendet hatte, zielte er abwechselnd auf den Mensch und die recht spärlich bekleidete Asari. Seine Stimme wurde leiser, erschien aber noch weitaus gefährlicher als sie es eben schon war: „Okay, was hat sie erwischt?“ Keiner der beiden antwortete. Erneut brüllte der 25-jährige, wiederholte seine Frage: „Mit welcher Scheiße hat er sie erwischt?“ Weiterhin herrschte Stille. Verdammt, so bringt das nichts. erkannte er wenig später.

Für eine lange Zeit blickten die stahlblauen Augen in die des menschlichen Gegenübers. Bis dann alles ganz schnell ging. Ohne weiter zu zögern richtete Jacob die Schrotflinte auf die Beine des Zwergs und drückte ab. Der Mensch schrie lautstark voller Schmerz auf, als sich sein linkes Schienbein samt Fuß schier in Luft auflöste und lediglich Gewebe- und Knochenfetzen zurückließ. „Na wie gefällt dir das?“ Brüllte der Südafrikaner den zu Boden gegangen Mann an, schaute ihm dabei direkt in die glasigen, von Tränen gefüllten Augen des Menschen.

Einen Augenblick später zielte er wieder auf den Kopf der Asari, deren bläulicher, wohl geformter Körper nur von einigen Lederfetzen bedeckt wurde. „Einer von euch beiden wird mir jetzt sagen, welches verdammte Spiel gerade gespielt wurde!“ flüsterte er den beiden zu, wandte sich dabei aber hauptsächlich an das schockierte Gesicht der Asari, deren Blick sich stur auf das zerfetze Bein des Menschen fixierte. Doch sie blieb stumm. „Okay, dann spielen wir jetzt mein Spiel. Nach meinen Regeln.“ Verdammt Kiba, wie siehts bei euch aus? fragte sich der 25-jährige insgeheim, konnte diese Frage aber nicht laut stellen. Hätten jetzt die Sorgen und Ängste die Überhand genommen, hätten die beiden gewusst, dass er verletzlich und angreifbar war. Doch gleichzeitig wusste er auf einmal, dass es genau diese Ängste und Sorgen überhaupt gab. Die Gefühle, deren Existenz er im Fortunas noch so vehement abstritt. Und diese Gefühl äußersten sich nun in kompromissloser Gewaltbereitschaft. Diese übermannte ihn sogar so sehr, dass die wieder aufgetretenen Schmerzen in den Rippen völlig überspielt wurden.

„Los, an die Wand!“ wies er die Asari bedrohlich wispernd an und deutete mit der Schrotflinte auf die von Einschusslöchern durchbohrte Wand. Vielleicht einen Meter entfernt von ihm. Sie folgte den Anweisungen. Vermutlich war sie zumindest so intelligent, sich nicht weiter zu widersetzen. „Was liegt dir an ihm?“ fragte Fisher schließlich und blickte für eine Sekunde zu dem direkt vor ihm liegenden Mann. Es gab keine direkte Antwort. Doch der weiterhin schockierte Ausdruck der Asari sprach Bände.
Druck aufbauen, dann fragen… erinnerte Fisher sich an die Grundprinzipien des Verhörens – wie er sie interpretierte. Ganz nach diesen Gedanken trat der 25-jährige mit aller Kraft auf das zerfetzte Bein des dicken Mannes, der einen schier endlosen Schrei von sich gab. Mit kaltem, unberührtem und emotionslosem Blick schaute er zu der Asari. Ihr Körper verkrampfte sich. Ihre kleinen Hände krallten sich in das Mauerstück. Ihr Gesicht wurde nun von ihrer Hilflosigkeit übermannt. Dann, endlich, ließ Fisher wieder von dem Bein ab und ignorierte das kaum hörbare Winseln. „Was ist so besonders, dass Sie ihn das durchmachen lassen? Was?!“ hakte der 25-jährige erneut nach. Einerseits zu seiner Überraschung, andererseits aber auch zu seiner Erleichterung setzte die Asari an. Es geht doch. „Der…der Pfeil.“ „Was ist mit dem Pfeil?“ wollte er wissen. „He- hemmt… Biotik.“ Scheiße, nein! „Der Prototyp der neuen Version.“

Der 25-jährige riss die Augen weit auf. Neue Version? Ein Teil seines Körpers war geschockt, erschrocken, der andere kochte vor Wut. Wut auf sich selbst. Hätte er Kate zurück gehalten, hätte das gar nicht passieren können. Doch er musste sich fangen. Wenn er jetzt erneut Mist bauen würde, hätte das niemandem geholfen. „Was für eine neue Version?“ fragte er weiter und hoffte, vielleicht irgendwelche Informationen zu bekommen, die ihnen helfen konnten. „F-Feintuning.“ Sie hatte sich noch immer nicht beruhigt, „Längere Wirkungsdauer. Noch mehr Effekt.“ Aber trotzdem geht es ja wieder weg…Irgendwo muss hier noch ein Haken sein. resümierte Jacob die letzten Aussagen und warf dem Mann einen abfälligen, angewiderten Blick zu. „Euer Boss ist tot. Was habt ihr davon, dass sie getroffen wurde?“

Trotz der immensen Schmerzen lachte der Mann unter ihm erneut. „Halt sofort die verdammte Fresse oder ich reiße sie dir so weit auseinander, dass du sie gar nicht mehr aufmachen musst.“ Drohte der 25-jährige und bemerkte sofort, wie der Mann unter ihm zwar wieder ruhiger wurde, aber weiterhin vor Schmerzen zitterte, sich immer wieder verkrampfte.

„Ich warte…“ sprach Fisher schließlich wieder zu der Asari. „Mit den Verbesserungen gab es auch…neue Nebenwirkungen.“ Und? „Was habt ihr davon?“ fragte Jacob wieder bedrohlich flüsternd. „Es ist tödlich.“ Was zur…?! Der 25-jährige musste sich nun absolut zusammenreißen, um nicht vollkommen die Selbstbeherrschung zu verlieren. „Jedes der Testobjekte starb an der neuen Version.“

Jacobs Körper spannte sich augenblicklich an. Tödlich? Sein Blick galt für einige Momente, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein schien, der immer noch am Boden liegenden Kate. Das kann nicht sein. schüttelte er gedanklich den Kopf. Doch es gab keinen Grund, warum einer der beiden lügen sollte. Es lag nun an ihm, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Und als er das tat, fasste er ohne zu zögern einen Entschluss.

Erneut, dieses Mal mit noch mehr Kraft, trat er auf das zerschossene Bein, richtete Kibas Schrotflinte nun einhändig auf den Kopf des Menschen. „Fahr zur Hölle!“ kommentierte er den eigenen gefühlstoten Blick, als er abdrückte und mit ansah, wie hunderte der kleinen Schrotkügelchen das eben noch von Todesangst geplagte Gesicht des Mannes in Fetzen rissen.

Ohne sich weiter darum zu kümmern, zielte er nun wieder auf die Asari, die komplett verängstigt schien. „Ich werde gnädig sein, wenn du mir sagst, wie viel Zeit uns bleibt.“ Mit zitternder Stimme und zu Boden gerichtetem Blick antwortete sie: „Maximal zwei Stunden. Bei manchen dauerte es aber nicht mal eine Halbe.“ „Sonst noch was?“ „Nein, keine Ahnung…mehr weiß ich nicht. Wirklich. Ich war nur hier, um aufzupassen.“Scheiße! Und jetzt? Zwei Stunden? Wie zur Hölle sollen wir das in zwei Stunden aufhalten. Wir haben nichts!“ stellte Jacob fest, während er die schnelle, fast schon panische Atmung der Asari bemerkte.

Plötzlich senkte er die Schrotflinte. „Tut mir leid…“ sprach er mit leiser Stimme und drehte sich einfach so um. Doch als er sah, dass Kate noch immer nicht auf den Beinen war, schaltete sein Verstand total ab. Blitzschnell wandte er sich mit angehobener Waffe wieder um, drückte ab. Die Asari hinterließ eine breite Blutspur an der Wand hinter sich, als sie zu Boden ging. Der 25-jährige kommentierte es völlig unberührt: „…Aber Gnade ist heute einfach nicht mein Ding.“ Und vollendete so seine anfängliche Entschuldigung.

Nicht mal mehr eine weitere Sekunde ruhte sein Blick auf dem verunstalteten Frauenkörper, da beschloss er letztlich so schnell wie möglich zu Kiba und Kate zu stoßen. Was er eben tat, ob er es später rechtfertigen konnte oder nicht – all das verlor auf den letzten Metern jegliche Bedeutung. Jetzt zählte es nur noch, ein Leben zu retten, das ihm vermutlich mehr bedeutete als er sich zu diesem Zeitpunkt eingestehen wollte.


11:35 Uhr

Kate Devereaux
26.07.2009, 22:53
Die Wohnmodule

Die Stille war genauso unheimlich, wie die Schreie und die Krämpfe zuvor. Kate spürte jetzt keinen Schmerz und ihr Bewusstsein war wie in Watte gepackt. Sie fühlte sich plötzlich leicht, so leicht, als könnte sie jeden Moment abheben und durch die Raumstation schweben. Gleichzeitig versuchte ihr Verstand eine Erklärung für diesen Zustand zu finden.
‚Die künstliche Gravitation verringert sich! Habe ich die Plattierung zerstört? Und was sollen plötzlich die Sterne da? Wenn ich die Sterne sehen kann, dann muss die Außenhülle beschädigt sein und wenn die beschädigt haben wir gleich keine Luft mehr zum Atmen! Aber wo ist der Sturm, den die entweichende Atmosphäre erzeugt? Bilde ich mir das alles nur ein? Scheiße, ich sollte aufstehen, ich lieg ja noch immer im Dreck!’

Erst jetzt realisierte die Biotikerin, dass ihre Lieder noch immer geschlossen waren, also öffnete sie die Augen. Im gleichen Moment stellte sie auch fest, dass ihre Verbindung zum L2 Implantat unterbrochen war, denn es fühlte sich so wie in Narshad an. Als wäre ein Teil ihres Kopfes einfach leer. Komischerweise beunruhigte sie dieser Zustand nicht. Im Gegenteil, sie fühlte sich richtig gut, so als ob sie sich einige Stunden richtig ausgeschlafen hätte. ‚Zwanzig Minuten wirkt das Mittel. Zwanzig Minuten, dann ist alles wieder beim alten!’

Die Stille und Unnahbarkeit, die soeben noch vorherrschten waren wie weggeblasen. Sie vernahm mit großer Intensität die gedämpften Geräusche der Station, der Gestank vom Boden fuhr ihr in die Nase und ließ sie kurz die Luft anhalten. Selbst das schwache Licht der zum größten Teil kaputten Beleuchtung schien sie nahezu blenden. ‚Ich sollte aufstehen…’

„Kate, kannst du mich hören?“

‚Ah… verdammt, nicht so laut! Mir geht’s ganz gut…’ Langsam versuchte die Biotikerin ihren Kopf zu Kimaya, die jetzt neben ihr kniete, drehen, stoppte aber augenblicklich wieder. ‚Mir ist nur schwindlig… und heiß. Teufel, was ist das für ein Zeugs… Gut das ich beim letzten Mal, als ich das abbekommen habe, bewusstlos war.’

„Kate?“

‚Was? Ach ja, Kiba…’ „Ja…“, krächzte die 22 Jährige und stützte sich dann mit den Händen ab. Langsam brachte sie sich selbst in eine sitzende Position und dann sah sie die Quarianerin an. „Es geht schon… Ich fühle mich soweit ganz gut.“ Mit der Hand griff sie nach dem noch immer in ihrem Oberschenkel steckenden Pfeil und riss ihn heraus. „Ah… Scheiße!“
Sie betrachtete den kleinen metallischen Gegenstand. „Dieses Mistzeugs…“ Dann wandte Kate sich wieder an Kimaya. „Tut mir leid. Also mir geht’s eigentlich gut… Irgendwo muss ja das Zeug liegen, das Squib bekommen sollte. Vielleicht erfahren wir so mehr…“ ‚Schön blöd, dass ich die einzige Informationsquelle umgelegt habe. Aber verdammt nochmal, er hat’s verdient. Verflucht und warum ist es hier so heiß?’

„Äh, ist wirklich alles okay? Ich meine, dieses Geschoss da...es muss doch gewiss einen...Wirkstoff...“, meinte Kimaya fürsorglich. ‚Danke… Aber es geht schon.’ Die Biotikerin machte Anstalten aufzustehen, aber Kiba reagierte nochmals. „Kate, du solltest sitzen bleiben!“ Trotzdem stand Kate auf. „Vielleicht war dieser Pfeil...vergiftet. Jede Bewegung könnte...Bei den Ahnen, was wenn du wirklich vergiftet bist?! Jacob!“ Ihre Sorge war deutlich zu hören und wuchs von Wort zu Wort.

„Danke, aber mir geht es wirklich…“ Plötzlich verlor sie erneut die Kontrolle über ihre Beine. Gerade noch so im Fallen konnte sie nach Jacob greifen und sich zu ihm ziehen, damit sie nicht erneut im Dreck landete. ‚…beschissen. Und diese verfluchte Hitze!’ In Gedanken vollendete sie ihren Satz. Auch Jacob hatte reagiert und hielt die Biotikerin fest.

Ihre Innere Hitze wuchs noch weiter an und irgendwie erregte sie diese enge Berührung. Plötzlich kreisten ihre Gedanken nur noch um ihn und sie verfluchte sich selbst, dass sie in der Nacht zuvor im Shuttle nicht weitergegangen war. Sie wollte ihn und am liebsten jetzt und auf der Stelle. Doch plötzlich fielen ihr die Worte, die Kimaya nur Augenblicke zuvor gesagt hatte wieder ein. ‚Gift! Oh nein… Natürlich, die Hitze, der Lärm, der Geruch… Übersensibilisierung! Macht mich das jetzt für die nächsten Minuten rattig? Nicht das auch noch…’

Vorsichtig versuchte sie nochmals auf die Beine zu kommen und diesmal konnte sie sich wirklich halten. Mit hochrotem Kopf stand sie jetzt vor Jacob und schaute ihm ungeniert in seine blauen Augen. ‚Aber irgendwas an ihm… Kate! Abkühlung, ich brauch dringend eine Abkühlung.’

11:35

Kimaya'Baato nar Saralesca
27.07.2009, 17:50
Omega, Wohnmodule

Uhrzeit: 11:35 Uhr

Kate konnte sich unmöglich gut fühlen, denn wackelige Puddingbeine, blutrote Wangen und hektische Atemzüge sprachen in Kibas Augen ganz gewiss nicht für ein gesundes Wohlbefinden, ebenso wenig wie plötzliche Schweißausbrüche, die in kalten, salzigen Perlen Kates sonnengebräunte Haut benetzten.

'Warum dann diese Lüge, du Sturkopf?', wollte das besorgte Mädchen zuerst fragen, doch nur ein tiefes, resigniertes Seufzen huschte über ihre Lippen.

„Jacob, pass bitte kurz alleine auf Kate auf, ich möchte mir den Behälter anschauen.“

Sie marschierte daraufhin hinüber und betrachtete die silberne Metallkiste für einige Sekunden lang, ehe sie das multifunktionale Omni-Tool aktivierte und sich sofort ein improvisiertes Hackprogramm besorgte, welches das komplexe Sicherheitsschloss bereitwillig knackte.

'Ampullen...ob sich darin dieser Biotikhemmstoff befindet, den Kate erwähnte? Richtig, dann dürfte der Pfeil kein Gift, sondern diesen Wirkstoff hier enthalten haben...', überlegte die Quarianerin grüblerisch und erblickte dann neben den Glasampullen noch ein ausgeschaltetes PDA, 'da finden sich gewiss noch einige Informationen.'

Sie schaltete das Gerät an, das über eine simple Passworterkennung verfügte, und knackte die beiden Sicherheitseingaben, die sich ihr in den Weg stellten. Doch dann scheiterte Kiba an sprachlichen Barrieren, da sämtliche Informationen in einer menschlichen Sprache notiert wurden, die das quarianische Mädchen aber nicht aufschlüsseln konnte.

'Warum benutzen diese Menschen kein Galaktisch oder eine gängigere Sprache, die ich lesen kann? Ich meine, Squib beherrscht das doch auch nicht, oder?...I-In...Instruc...tions...B-Bio-tic...In-hi-bi-tor...nein, das funktioniert so nie.'

Sie legte die Stirn irritiert in Falten und schlurfte dann zu ihren menschlichen Begleitern zurück, die das linguistische Rätsel gewiss lösen konnten.

„Jacob, ich habe dort Ampullen und ein PDA gefunden, das ich aber nicht lesen kann.“

Uhrzeit: 11:37 Uhr

Jacob Fisher
27.07.2009, 20:26
11:35 Uhr
Wohnmodule
Omega


Sofort ließ Jacob Kibas Schrotflinte in den staubigen, ascheartigen Boden fallen, um die auf ihn zu stolpernde Kate aufzufangen. Doch als er ihr den benötigten Halt geben konnte, lagen ihre ungewöhnlich warmen Hände schon um seinen Hals, ihr fast schon fieberhafter Kopf stützte sich auf seiner kräftigen Schulter. Unter seiner fast regungslosen Brust fing das Herz plötzlich zu rasen an, als sie sich wider erwarten nicht sofort wieder aufrichtete. Doch nichts anderes war zu spüren. Seine Atmung stand still. Doch dann kehrten die schrecklichen Gedanken wieder zurück, fraßen ihn von innen förmlich auf. In den für Kate nicht sichtbaren stahlblauen Augen zeichnete sich plötzlich große Besorgnis ab. Die eigenen kräftigen Hände umschlossen, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, den schlanken Körper der 22-jährigen, ruhten sanft auf ihrem Rücken. Ich lasse dich nicht sterben…wir werden das schon hinbekommen. wollte er der noch ahnungslosen Devereaux sagen. Doch irgendwas beraubte ihn seiner Stimme. Waren es wirklich die Sorgen um die junge Frau? War es der Kloß im Hals und das Bisschen salzige Tränenflüssigkeit in den glasigen Augen? Oder war er es vielleicht selber, weil er es nicht glauben konnte?

Plötzlich lösten sich die beiden wieder voneinander. Während Kate mit hochrotem Kopf wieder vor ihm stand, konnte Jacob seinen deutlich betrübten Gesichtsausdruck nicht verbergen. „Jacob, pass bitte kurz alleine auf Kate auf, ich möchte mir den Behälter anschauen.“ Vernahm der 25-jährige Kimayas Stimme nur beiläufig und ließ seinen Blick nach einem kurzen Nicken zu Boden gehen. Schon in wenigen Minuten musste er jeden Augenblick damit rechnen, Kate sterben zu sehen, wenn sie nicht schleunigst etwas unternehmen konnten. Alleine diese Vorstellung hinderte ihn auch daran, Kiba zu sagen, dass er bereits Bescheid wusste. Möglicherweise raubte dieser Fehler seinerseits bereits wertvolle Sekunden.

Die nächsten Augenblicke vergingen wie im Flug. Sie waren still, rasten aber förmlich an ihnen vorbei. Die Zeit spielte gegen die drei. Gegen Jacob. Aber vor allem gegen Kates Leben.

„Jacob, ich habe dort Ampullen und ein PDA gefunden, das ich aber nicht lesen kann.“ Augenblicklich riss Fisher den Kopf wieder hoch und blickte der Quarianerin in das azurblaue Schimmern ihrer Augen hinter dem blutroten Plexiglas. „Gut.“ Entgegnete er im ersten Moment euphorisch, wurde dann aber wieder besonnener: „Gut. Danke.“

Sofort ließ er sich das PDA überreichen, doch bevor er es sich näher anschaute, wies er Kiba an: „Kannst du mir eine der Ampullen bringen? Schnell, bitte.“ Der kleine Zusatz grenzte schon fast an den Rand der Hilflosigkeit, der Verzweiflung. Noch nie war der 25-jährige so verwirrt. Verwirrt über die Situation. Verwirrt aber auch vor allem über sich selbst. Setzte er wirklich seine ganze Kraft für sie ein, nur weil er es ihr schuldig war? Nein, irgendwas bedeutete sie ihm. Sonst wäre es dem Südafrikaner egal gewesen. Er hätte wahrscheinlich einfach nur versucht zu helfen. Doch die ihm völlig unbekannte Gefühlslage machte es ihm sofort unmöglich, einfach nur halbherzig dabei zu sein.

Kimaya war gerade wieder verschwunden, da warf Jacob auch schon die ersten Blicke auf das Display. Es dauerte nicht lange, bis er auch schon letzte Testberichte und Informationen gefunden hatte. Festgestellte Nebenwirkungen…Körper und Geist in Rauschzustand…Übersensibilisierung der Sinne…Starke Erregung…Überheblichkeit…Mangelnde Einfühlsamkeit…Vermindertes Schlafbedürfnis…Erhöhter Rededrang…Dauerhaftes Verlangen, etwas zu tun… Hob Jacob einen Großteil der Symptome hervor, bei denen die meisten mit anderen zusammen hingen. Doch die schlimmste Nachricht, die er bereits kannte, sollte erst noch folgen: …Bisher war jeder Einsatz des neuen Hemmstoffs tödlich.

Er würde sie alle umbringen, dachte sich der 25-jährige, als er es erneut erfuhr. Es geschah also genau das, wovor er Kate beschützen wollte: Die Angelegenheit wurde verdammt persönlich. Wie bestialisch die Tests und das Mittel selbst waren, war für ihn nur zweitrangig. Es zählte nur, Kate am Leben zu halten und danach alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Einen nach dem anderen. Stück für Stück.

Dann war es die junge Quarianerin, die Jacob wieder zurück in die Realität holte und ihm eine der kleinen Ampullen hinhielt. „Danke.“ Nickte der 25-jährige aufrichtig und warf sofort einen Blick auf das Etikett. „Talon Plastics.“ Las Jacob leise, hauptsächlich für sich selbst, vor. Das könnte uns weiterhelfen. Dachte er bereits weiter in die Zukunft, vergaß förmlich, dass die beiden anderen überhaupt nichts wussten.

„Was steht dort?“ fragte plötzlich eine interessierte, helle Stimme, die nur von Kiba stammen konnte. Jacob zögerte lange. Wie sollte er es sagen? Er machte vieles durch, doch jemandem zu sagen, dass er dabei war, zu sterben, erreichte eine vollkommen neue Ebene. Mittlerweile wusste auch der 25-jährige, dass sein Zögern kein gutes Gefühl geben konnte. Doch er musste es sagen.

„In den Ampullen befindet sich der Hemmstoff. Kate, du wurdest davon getroffen.“ Bis hierhin war alles nicht schlimm. Vermutlich dachte die 22-jährige jetzt, dass in ein paar Minuten eh wieder alles normal werden würde. Jacob hasste sich dafür, ihr diese Illusion nehmen zu müssen. „Aber das hier ist eine neue Version.“ Er zeigte den beiden den Glasbehälter. „Es wirkt nun länger und noch stärker. Aber…“ erneut geriet er ins Zögern. Scheiße! Ich hasse dieses Wort! fluchte er. „Aber es gibt jetzt neue Nebenwirkungen. Also, wir dürfen uns nicht wundern, wenn du, Kate, anfängst dich merkwürdig zu benehmen. Das liegt an dem Zeug.“ Ihm war klar, dass er wesentlich bedrückter aussah, als seine bisherigen Worte rechtfertigten. „Aber es gibt da noch etwas…“

Nach einer kurzen Pause machte Jacob einige Schritte auf Kate zu, bis nur noch einige Zentimeter zwischen ihnen lagen. „Kate…“ fing er an, bewusst, dass er den Tränen nahe war, „…jeder, der dieses Mittel bisher verabreicht bekam, ist nach spätestens zwei Stunden daran…“ Verdammt! Fick dich Jacob! verfluchte er sich selbst hasserfüllt. „…gestorben.“

Er konnte die schokobraunen Augen der 22-jährigen nicht länger ansehen. Resigniert wandte er sich ab. Er wusste, dass er wahrscheinlich für sie da gewesen sein sollte. Doch er konnte. Er wusste nicht mehr weiter. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Über all die Jahre hinweg empfand er es als eine seiner Stärken, über Probleme zu reden. Doch dieses Mal wurde er von ihnen überrannt. Von der Tatsache, dass er einer beinahe Totgeweihten gegenüber stand. Und weil er selbst nicht mehr wusste, warum es ihm wirklich so nahe ging. Er ließ sie einfach dort stehen. Er ließ sie das Problem einfach alleine verarbeiten. Und umso mehr wusste er, dass er in diesen Sekunden das größte Arschloch des Universums gewesen sein musste.


11:41 Uhr

Kate Devereaux
27.07.2009, 21:45
Die Wohnmodule

Die Gedanken rasten in Kate nur so hin und her. Ständig kamen neue Emotionen hoch, die dann aber durch einen halbwegs logischen, aber flüchtigen Gedanken zerstreut wurden. Innerlich tobte es in ihr, äußerlich schien sie zu keiner Regung fähig.
Sie bemerkte gar nicht wirklich, wie Kiba von ihrer Seite wich, um die ‚Ware’ zu überprüfen. Kates Blick war noch immer unverwandt auf Jacob gerichtet und sie fing am ganzen Körper zu zittern an. Die Hitze, die sie soeben noch spürte, war verflogen und aufgrund ihrer vom Schweiß befeuchteten Haut fröstelte sie fast. Sie wusste nicht, wie lange sie einfach so dastand und kein Wort sagte, aber es war sicherlich einige Zeit. Bis sich Kimaya mit dem Fund meldete.

Die zierliche Quarianerin übergab Fisher einen PDA und er fragte noch nach einer der Ampullen. So langsam begann Kates Verstand wieder zu funktionieren, aber sie wartete einfach ab. Ihre Augen fokussierten dann bei dem zerstörten Wohnmodul und den zwei teilweise zerfledderten Leichen. In Gedanken ging sie mögliche Szenarien durch, aber sie entschied sich einfach abzuwarten, bis ihr jemand erklären würde, was da geschehen sein mag. Am liebsten würde sie überhaupt die gesamte Zeit abwarten, bis all ihre Körperkräfte, inklusive der Biotik, zurückkehrten. ‚Zwanzig Minuten… Zwanzig beschissene Minuten!’
Die 22 Jährige fühlte sich so hilflos und unsicher. Bei jeder Sache, die sie machen würde, wusste sie nicht, ob es wirklich sie war, die so agieren würde, oder ob der Rausch, den der Wirkstoff erzeugte, Schuld an ihrem Handeln tragen würde.

„Talon Plastics.“ Die Worte von Jacob brachten die junge Biotikerin wieder in die Wirklichkeit zurück. „Was steht dort?“, fragte dann auch Kimaya nach. ‚Genau, was steht in dem PDA? Ich sollte mich konzentrieren und keinen Blödsinn machen oder denken!’ Der 25 jährige Mann zögerte einige Momente, bevor er sprach. ‚Sag’s schon, ich weiß, dass das Mittel mir meine biotischen Fähigkeiten nimmt und anscheinend noch anders auf meine Psyche wirkt.’

„In den Ampullen befindet sich der Hemmstoff. Kate, du wurdest davon getroffen.“, erklärte Jacob ihnen dann endlich und Kate brachte ein kleines Nicken zusammen. „Aber das hier ist eine neue Version.“ ‚Oh nein, das wirkt sicher länger… Und die Nebenwirkungen sind dann auch neu, deshalb habe ich das in Narshad nicht bemerkt…’ „Es wirkt nun länger und noch stärker. Aber…“ ‚Was aber?’ Der Tonfall seiner Stimme und das erneute Zögern ließen Spuren der Verzweiflung in Kate aufsteigen.

„Aber es gibt jetzt neue Nebenwirkungen. Also, wir dürfen uns nicht wundern, wenn du, Kate, anfängst dich merkwürdig zu benehmen. Das liegt an dem Zeug.“ ‚Okay, das habe ich auch schon bemerkt. Ich werde mich für die Wirkungszeit am besten irgendwo hinlegen, vielleicht ins Shuttle, wenn Jo noch da ist. Ein wenig Ruhe dürfte nicht schaden und Großartiges bewirken kann ich momentan auch nicht…’ Doch Jacobs Gesichtsausdruck blieb weiterhin bedeckt und ein eisiges Gefühl stellte sich in Kates Magengegend ein. ‚Jacob, was ist?’ Am liebsten hätte sie die Worte heraus geschrieen, aber sie bekam keinen Mucks über die Lippen. „Aber es gibt da noch etwas…“ ‚Was? Sag es mir! Werde ich für immer einen Schaden davontragen? Wirkt es über mehrere Tage?’

Plötzlich kam Fisher näher zu ihr heran und das klamme Gefühl im Bauch wurde noch schlimmer. „Kate… jeder, der dieses Mittel bisher verabreicht bekam, ist nach spätestens zwei Stunden daran… gestorben.“ ‚Nein! Nein, das ist nicht möglich! Das kann nicht möglich sein…’ Mit offenem Mund und großen Augen stand sie wenige Zentimeter von dem Mann entfernt, der ihr den ganzen Tag lange geholfen hatte, der für sie ihr Leben riskiert und schwere Verletzungen in Betracht genommen hatte. Die erste Person, die sie seit Jahren als Freund bezeichnen würde. Und er musste ihr mitteilen, dass sie allerhöchstens noch zwei Stunden zu Leben hatte.

‚Zwei Stunden! Maximal…’ Erst jetzt realisierte sie die Tragweite des Geschehenem. Obwohl die junge Frau nahezu täglich ihr Leben riskierte und oft weit über die Grenzen der Vernunft hinausging, hing sie an ihrem Leben. Die Kämpfe und die Risiken waren alles Wahrscheinlichkeiten, die nicht eintreffen mussten, aber diese zwei Stunden waren so absolut, so endgültig. Das sonst so starke Mädchen war plötzlich völlig hilflos und ihrem Schicksal überlassen. Ihr natürlicher Schild aus einer Mischung von Arroganz und Unnahbarkeit war plötzlich wie weggeblasen. Tränen stiegen ihr in die Augen und langsam taumelte sie zwei, drei Schritte rückwärts.

Erst als sie gut einen Meter Abstand sowohl zu Jacob, als auch zu Kimaya hatte, blieb sie stehen und sah zuerst die Quarianerin und dann den Menschen an. Sie schluckte und sprach leise mit bedrückter Stimme. „Danke! Danke euch beiden für all das, was ihr für mich getan habt.“ Sie zuckte schwach mit den Schultern und ein ebenso schwaches, ironisches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Leider sieht’s so aus, als könnte ich das nicht mehr zurückgeben… Das war’s dann wohl, zwei Stunden noch…“

Ihr Geist sagte ihr, dass sie dagegen ankämpfen sollte, dass sie etwas tun musste, aber die Einfachheit des Wissens um den sicheren Tod brachte all die inneren Stimmen zum Schweigen.

11:43

Kimaya'Baato nar Saralesca
27.07.2009, 23:11
Omega, Wohnmodule

Uhrzeit: 11:41 Uhr

'Kate muss...sterben...?'

Die Glasampulle glitt durch ihre kalten und tauben Fingerkuppen. Surrte durch die faule Luft wie eine lästige Fliege, die es zu zerquetschen galt.

'Nein, was für ein alberner Gedanke', grinste Kiba schief, 'Kate kann doch nicht einfach so sterben. Eine Freundin stirbt dir nicht weg.'

Zuerst ein glasklares Klirren, dann zerschellte das Glas in hunderte Splitter, die sich über das staubige, terrakottarote Gestein verteilten.

'Warum nur fühle ich mich dann so elendig?'

Kiba senkte ihren glasigen Blick und betrachtete die milchig-blaue Flüssigkeit, die über ihre Lederstiefel spritzte. Sie dachte daran, dass diese surreale Lösung gerade durch Kates zähflüssiges Blut floss, sich damit vermengte, sich tief durch ihren gesamten Leib fraß wie ein lästiger Parasit.

Pures, tödliches Gift.

'In nur zwei Stunden frisst es Kate von innen auf. Sie muss sterben', flüsterte ihre innere Stimme nüchtern, 'Kate...tot...wie die Asari. Ich rieche ihr schales Blut...'

Kate stolperte verstört einige Schritte rückwärts. Ihr Gesicht war ganz bleich, die schokobraunen Augen milchig und leblos. Sie sah zuerst Kiba an, bewegte sich dabei stumpf wie eine hölzerne Marionette, dann taumelte ihr apathischer Blick über Jacobs zerfurchtes, starres Gesicht. Sie bedankte sich, doch Kiba konnte ihre Worte nicht begreifen.

Sie wusste nur, dass Kate einfach aufgab.

'Nein...'

Das quarianische Mädchen schüttelte energisch den Kopf.

'Das kann unmöglich das Ende sein. Es muss doch einen Weg geben!', schrie ihre innere Stimme verzweifelt und plötzlich marschierte die Quarianerin in forschen Schritten auf Kate zu, erfasste ihre schlapp zusammen gesackten Schultern und rüttelte die Menschenfrau wach.

„Wir dürfen nicht aufgeben, Kate! Es muss doch einen Weg geben! Jacob! Wir können Kate doch nicht einfach so sterben lassen! Wir müssen etwas dagegen tun!“

Es spielte keine Rolle, dass Kiba die beiden Menschen nur wenige Stunden kannte. Fortunas Nest hatte deutlich gezeigt, dass das Glück auch an ihrer einsamen Tür klopfen konnte, und Kiba würde diese Güte des Schicksals nicht einfach so zwischen ihren knochigen Fingern zerlaufen lassen.

Sie würde mit all ihren Kräften daran festhalten.

„Ich lasse nicht zu, dass mir eine Freundin wegstirbt.“

Uhrzeit: 11:44 Uhr

Jacob Fisher
28.07.2009, 00:08
11:44 Uhr
Wohnmodule
Omega


Die gesamte Zeit über kämpfte Jacob gegen sich selbst. Gegen sein Verlangen, seinen Sorgen einfach freien Lauf zu lassen. Ehrliche Tränen, die davon zeugten, wie sehr ihm all das leid tat, wollte er vergießen. Doch er tat es nicht. Hätte ich sie aufgehalten… warf er seinem von Verzweiflung und Selbstzweifeln geplagten Selbst vor. Hätte sein Eingreifen all das verhindern können? Vermutlich, ja. Doch er tat es nicht und dafür fand er keine Entschuldigung. Es gab keine Entschuldigung. Aber wie sollte er nach ihrem Tod damit klar kommen? Sollte er wirklich einen zweiten, großen Fehler begangen haben? Sollte er mit dem Blut einer Frau, die ihm irgendwas, das er nicht kannte, bedeutete, an seinen Händen weiterleben? Hatte er überhaupt das Recht dazu?

„Wir dürfen nicht aufgeben, Kate! Es muss doch einen Weg geben! Jacob! Wir können Kate doch nicht einfach so sterben lassen! Wir müssen etwas dagegen tun!“ ertönte plötzlich Kibas verzweifelte Stimme, deren Emotionen der 25-jährige nur zu gut nachvollziehen konnte. Nach einigen Augenblicken schaute Jacob wieder zu Kate, blickte ihr in die ausdruckslosen, sonst so wunderschönen Augen. Doch reden konnte er nicht. Alles, was in seinem Kopf vor sich ging, hinderte ihn daran. „Ich lasse nicht zu, dass mir eine Freundin wegstirbt.“ Endete Kiba nun entschlossener.

Fisher strich sich mit der rechten Hand einmal quer durchs Gesicht, versuchte sich irgendwie wieder zu fassen, bevor er mit unverändertem Gemüt wieder näher an die beiden heran trat. „Kate…“ ein durchdringender Blick seiner stahlblauen Augen traf auf die 22-jährige. „Kiba hat Recht. Wenn wir jetzt aufgeben…“ er stockte, „Wenn du jetzt aufgibst, wenn du das alles hier aufgibst, wenn du uns aufgibst und wenn du vor allem dich aufgibst, haben wir die ganze Scheiße hier umsonst gemacht. Wenn du dich selbst aufgibst, wirst du wesentlich angreifbarer, empfänglicher für den Tod.“ Jacob pausierte für einen Augenblick, warf einen kurzen Blick zu Kiba, fuhr dann aber fort: „Wir haben noch nicht verloren. Du hast noch nicht verloren. Sieh Kiba an. Sie kämpft um dich. Sie kämpft für dich. Sie wird dich nicht aufgeben – niemals.“ Die Stimme des 25-jährigen wurde leiser, „Und ich auch nicht.“ Sprach er mit gefühlvoller Glaubwürdigkeit, bevor er wieder zu normaler Lautstärke zurückkehrte: „ Wir bekommen das hin. Wir können dich retten. Du bist verdammt stark, Kate. Das hast du Costa bewiesen, das hast du uns bewiesen. Jetzt ist es an der Zeit, es dir selbst zu beweisen. Wer weiß, in welchem Zustand die bisherigen Opfer waren? Ich weiß nur, dass du besser bist…solange du an dich glaubst. Hör zu: Wenn du an deine Stärke glaubst, bringt uns das wertvolle Zeit, den Tod zu besiegen.“

Erneut pausierte er. Natürlich war ein Großteil der Worte an Kate gerichtet. Doch gleichzeitig wollte sich der 25-jährige selbst beweisen, dass noch nicht alles verloren war. Es gab noch einen Funken Hoffnung. Den mussten sie erkennen. Den mussten sie nutzen.

„Sie will dich nicht verlieren. Ich…“ Jacob seufzte. Warum tat er das? Warum sagte er das, was er sagen würde? „Ich will dich nicht verlieren.“ Er wusste es nicht. Vielleicht würde er es nie erfahren. „Es liegt jetzt an dir, Kate. Willst du dich selbst verlieren? Willst du uns verlassen? Dann leg dich hin und warte darauf, dass dich das Zeug umbringt. Oder willst du - und zur Hölle, ich weiß, dass du das willst – dich für das, was wir, was Kiba für dich getan hat, revanchieren und ihr als Freundin erhalten bleiben?“

Für einen kurzen Augenblick wandte sich Jacob erneut von den beiden ab, ließ seine Worte wirken. Doch der Grund lag direkt vor ihm auf dem Boden: Kibas Schrotflinte, die sich nur eine Sekunde später in den kräftigen Händen des Menschen befand und zusammen mit ihm wieder zu Kate und Kimaya schritt.

Das Gewehr mit beiden Händen fest umklammernd wollte Jacob seine kleine Rede beenden: „Dann glaube an dich, gib uns die Zeit, die wir brauchen, um dich zu retten.“ Eine letzte kurze Pause folgte, bevor er ihr die abschließende Frage stellte: „Also? Hier sitzen oder diesen Scheißern kräftig in den Arsch treten?“ Unmissverständlich deutete er auf die Schrotflinte, machte beiden klar, dass er bereit war, alles zu tun, um es aufzuhalten. Um Kate zu retten – um sie nicht zu verlieren.


11:46 Uhr

Kate Devereaux
28.07.2009, 01:07
Die Wohnmodule

Kimaya kam plötzlich auf Kate zu und packte sie an den Schultern. „Wir dürfen nicht aufgeben, Kate! Es muss doch einen Weg geben! Jacob! Wir können Kate doch nicht einfach so sterben lassen! Wir müssen etwas dagegen tun!“ ‚Aber es ist vorbei… Zwei Stunden. Und ich werde das Beste aus dieser Zeit machen… Du hattest gleich Recht, sie haben mich vergiftet. Was kann man da noch machen. Und für wen? Meine Eltern interessiert es so oder so nicht ob ich lebe oder nicht…’

„Ich lasse nicht zu, dass mir eine Freundin wegstirbt.“ ‚Freundin? Ich? Sie macht sich wirklich Sorgen um mich? Sie will, dass ich lebe?’ Dieser kleine Satz veränderte Kates Einstellung zu ihrem Tod. Plötzlich realisierte sie, dass es doch jemanden, vermutlich zwei Personen, kümmerte, ob sie am Leben war oder nicht. Und außerdem wollte sie ja selbst nicht sterben.

Auch Jacob hielt eine bewegende Ansprache, die aus seinem tiefsten Inneren zu kommen schien. „Wir haben noch nicht verloren. Du hast noch nicht verloren.“ ‚Gibt es denn noch Hoffnung? Was kann man tun?’ „Sieh Kiba an. Sie kämpft um dich. Sie kämpft für dich. Sie wird dich nicht aufgeben – niemals. Und ich auch nicht.“ Diese und die nachfolgenden Worte berührten Kate, sie gaben ihr neue Kraft, neue Hoffnung.

„Sie will dich nicht verlieren. Ich… Ich will dich nicht verlieren.“ ‚Und ich euch nicht!’ Mit jedem Wort wurde ihr Wille zu überleben stärker. „Es liegt jetzt an dir, Kate. Willst du dich selbst verlieren? Willst du uns verlassen?“ ‚Nein, will ich nicht!’

„Also? Hier sitzen oder diesen Scheißern kräftig in den Arsch treten?“ Die letzten Worte waren es, die Kate wieder zu neuem Leben verhalfen. Sie machte wieder einen Schritt vor und nahm das am Boden liegen gebliebene Sturmgewehr auf. Dann richtete sie abermals den Blick auf ihre zwei Begleiter. „Eigentlich habe ich keine Lust zu sterben und ich danke euch, dass ihr mich wieder auf den richtigen Weg gebracht habt! Aber wie auch immer es ausgeht…“ Kate zögerte einen Moment, fasste dann aber einen Entschluss.
„Wir haben zwei Stunden um die zu finden, die für das verantwortlich sind! Haben wir irgendwelche Informationen? Und kann mir jemand die Zeit sagen?“

11:46

Jacob Fisher
30.07.2009, 13:20
11:46 Uhr
Wohnmodule
Omega


Stahlblaue Augen blickten auf das analoge Ziffernblatt der vom silbernen Armband gesicherten Uhr. „11 Uhr 46.“ Jacob erstarrte für einen Moment. Wie lange hatte er die beiden Söldner verhört? Wie viel Zeit verging davor? Wie viel danach? Er wusste auf jeden Fall, dass es bereits zu viel war. Zehn Minuten? Viertel Stunde? Verdammt! „Wir sollten uns beeilen. Zehn Minuten haben wir mindestens schon verloren.“ Hatte er damit schon wieder ein bisschen Hoffnung genommen? Hatte er sich damit selbst ins Knie geschossen? Er wusste als einziger, dass es jetzt schon jede Minute passieren konnte.“ Manche nicht mal eine halbe Stunde… kreisten die Gedanken um das Bisschen Hoffnung, wie ein Raubtier seine Beute umkreiste, um sie irgendwann anzugreifen.

Ein leerer Blick musterte das von leichtem, kühlem Wind durchzogene Schlachtfeld. Die Augen stets auf der Suche nach irgendwelchen Anhaltspunkten, die helfen konnten, neue Hinweise zu finden. Aber sie hatten nichts. Nichts außer ‚Talon Plastics‘. Aber wo befand sich das? Es bestand sogar die Möglichkeit, dass es gar nicht auf Omega war. Doch sie hatten keine Zeit, die ganze Galaxie nach diesem Hersteller abzusuchen. Es musste eine andere Lösung her. Eine wesentlich Kürzere.

„Hey!“ Ertönte eine unerwartete aber durchaus bekannte Stimme hinter eine der Mauern. Reaktionslos verfolgte Fisher, was sich ergab – und erkannte den salarianischen Kontaktmann, der vorsichtig aus seiner provisorischen Deckung hervortrat und mit zunehmend sichereren Schritten auf das Trio zuging. „Sie haben was Sie wollten.“ Bitte? fragte sich Jacob ungläubig den Kopf schüttelnd. „Jetzt ist die Bezahlung dran. 20.000.“ Selbstsicher trat der 25-jährige direkt vor Squib. „Wir haben nichts. Ihre -“ Er deutete auf Kiba, „Freundin hat sich gerade etwas eingefangen, das sie innerhalb von zwei Stunden umbringt.“ Der eben noch sehr geschäftliche Ausdruck des Salarianers ernüchterte augenblicklich.

Und dann kam Jacob die Idee, die sie vielleicht weiterbringen konnte: „Hören Sie zu, Squib.“ Fing Jacob an und fuhr leiser fort: „Wir beide wissen doch ganz genau, dass Sie ein durchaus kluger Geschäftsmann sind. Ich mache Ihnen jetzt ein einmaliges Angebot. Ich erhöhe Ihre Belohnung auf 30.000 Credits.“ Die sowieso schon riesigen Augen des Salarianers weiteten sich interessiert. Jetzt hab ich dich. dachte Jacob daraufhin zufrieden. „Sie müssen nur eine einzige Kleinigkeit erledigen. Es wird Sie nicht mal in Gefahr bringen. Was sagen Sie?“ Einverstanden nickte der Salarianer: „30.000. Was gibt es?“ Erst jetzt fiel Jacob plötzlich auf, wie viel Geld er gerade in die Sache steckte. Doch er wusste jetzt, wie wichtig es ihm war. Ein Warum konnte er sich nicht leisten. Und darüber nachdenken schon gar nicht.

„Also…“ fing Jacob an zu erklären, „Der Hemmstoff wurde in Ampullen gefüllt, die von Talon Plastics hergestellt wurden. Sie müssen jetzt für uns herausfinden, wohin Talon die Ampullen geschickt hat. Am besten von hier. Das schaffen Sie doch, oder?“ Um die abschließende Frage zu untermalen, deutete der 25-jährige mit ernstem Blick auf die Schrotflinte in seinen Händen. Ohne zu zögern bejahte Squib das. „Ich mache mich sofort an die Arbeit.“ „Beeilen Sie sich…“ Bitte! fügte Jacob innerlich hinzu und beobachtete den Salarianer während der Arbeit.

Die besorgten Gedanken befassten sich jedoch hauptsächlich damit, wie es weitergehen sollte, sobald sie die Ergebnisse hatten. Gab es überhaupt eine Möglichkeit es aufzuhalten? Jacob bejahte sich das eindeutig und erinnerte sich daran, was Kate in Costas Shuttle herausfand: Conatix arbeitet schon an dem entgegenwirkenden Implantat. Also muss es auch ein Gegenmittel geben…oder irgendwas. Einfach irgendwas! Gegen Ende wurde das klare Denken wieder mehr zum Flehen, irgendeinen Weg finden zu können. Und wenn er noch so hart geworden wäre…

„Kiba, Kate,“ fing Jacob leise an und ließ die stahlblauen Augen den entsprechenden Personen folgen, „Wir schaffen das.“


11:47 Uhr

Kate Devereaux
30.07.2009, 21:16
Die Wohnmodule

Plötzlich tauchte Squib wieder auf, aber da Jacob sich mit ihm auseinandersetzte, beobachtete Kate das Gespräch nicht wirklich. Sie empfand es nur als Zeitverschwendung, wollte dies Jacob jedoch nicht sagen. Etwas ganz anderes erregte nach einiger Zeit ihre Aufmerksamkeit, der Behälter mit den restlichen Ampullen. ‚Dieses Zeugs gehört einfach nur vernichtet!’

Die junge Frau schritt darauf zu und angelte eine weitere Ampulle aus der Halterung. Sie beobachtete für einen Moment durch das dünne Glas die bläuliche Flüssigkeit und verzog angewidert das Gesicht, bevor sie die Ampulle einsteckte. Anschließend zog sie das Sturmgewehr heran und gab mehrere Salven auf den Behälter ab, so dass sich der gesamte noch vorhandene Wirkstoff harmlos über den Boden verteilte. ‚Kein Biotiker sollte das abbekommen…’

Nach dieser Tat fühlte sich Kate ein wenig besser und drehte sich dann wieder zu Kimaya, Jacob und Squib um. Der Salarianer wollte gerade etwas von seinem PDA vorlesen, als er durch die Schüsse unterbrochen wurde und die Biotikerin erschreckt anstarrte. Die Quarianerin zeigte keine sichtbare Reaktion, während Jacob ihr zustimmend zunickte.

„Äh…“, fing dann Squib an und seine Augen fixierten wieder den PDA. „Ich habe zwei Adressen auf Omega. Beide sind in der Industrieanlage West.“ Er hielt den PDA einem nach dem anderen hin, damit jeder die Daten ablesen konnte. „Also das wär’s dann für mich. Dreißigtausend.“ ‚Dreißigtausend? Zwanzig… Ach Jacob hat vorhin ja was von Dreißigtausend gemeint…’ „Okay…“, sagte Kate nur und zog ihren eigenen PDA. Wenige Sekunden später war der Transfer abgeschlossen und der Schmuggler bedankte sich noch, bevor er erneut das Weite suchte.

Plötzlich hatte Kate wieder das Gefühl, dass etwas in ihrem Kopf explodierte und ihr wurde erneut schwindlig. Sie machte einen Schritt zur Seite, damit sie nicht umfiel und benötigte ein paar Atemzüge um sich wieder zu fangen. Ihr Herz raste und das wohlbekannte Hitzegefühl stellte sich wieder ein. Mit einem Schlag wurde sie auch des Wartens überdrüssig und blaffte ihre beiden Begleiter an: „Gehen wir endlich!“ ‚Bevor ich die zwei Stunden hier herumstehe, kann ich auch besseres machen…’

11:51

Tanya Schäfer
16.08.2009, 08:38
Omega – Wohnmodule


Von: Izanami
An: WalkingGhost
Datum: Heute, 09:16 Uhr

Betreff: Good job

Nais done, zugegeben, ich bin nen bisschen neidisch! Aber hey, ich schreib diese Message um Licht in deine dunkle Welt zu bringen, also zieh dir meine Weissagungen.

Erstens: Die Army und das Gedöns, das dazu gehört, haben keine Ahnung wo du bist. Nur selbst wenn sie´s wüssten wär´s egal, der große weite Weltraum ist nicht ihr Zuständigkeitsbereich und die werden never die Alliance um Hilfe bitten.

Zweitens: Dein Bike ist da, ohne einen Kratzer, wie wir´s versprochen haben. Du kannst es an den Buchten abholen, wie du dahin kommst findest du ja sicher alleine raus.(12-C)

Drittens: GalaxyBurger bietet die Chicken Wings Süß Sauer wieder für 3 Creds an!

Desweiteren haben wir dir ein kleines Present mitgeschickt, dass sollte dir bei deinem Aufenthalt auf Omega nützlich sein und vielleicht arbeiten wir irgendwann ja nochmal zusammen.

Bis später und wir melden uns!

Tonlos verschwand die violette Holographie über Tanyas rechtem Arm, wenige Sekunden saß die Frau regungslos auf der schnoddrigen Couch, den Rücken nach vorne gekrümmt und jeder ihrer Atemzüge wäre in der Leere ihrer Unterkunft deutlich zu hören gewesen. Diese Anspannung, die sich in jeder Muskelfaser der Ex-Marine gesammelt hatte wandelte sich jetzt jedoch in pure Erleichterung, ganz langsam verzog sich ihr Gesicht, ihre Lippen formten ein selbstgefälliges, selbstsicheres Lächeln, das immer breiter wurde.

Oh yeah..

Ein noch tieferer Atemzug durchzog den Raum, dicht gefolgt von einem leisen Lachen. „Oh yeah!“ Im nächsten Augenblick brach ihre Euphorie vollkommen los und die 27 jährige riss triumphierend die Hände in die Luft und lies sich mit einem lauten „Ich bin so geil!“ in die dreckige Rückenlehne plumpsen. „Wuhu, yes!“

Das war´s Leute, selber Schuld.. haha! Ich hab euch platt gemacht! „Platt gemacht..“ hauchte sie leise über ihre Lippen und starrte grinsend auf die rostbraune Metalldecke ihres versifften Wohnmoduls. Dies hatte sie unter dem Namen ‚Maria Rivera‘ gemietet, einer puerto-ricanischen GoGo-Tänzerin, die auf Omega ihr großes Coming Out starten will. Die Hackerin war sich zwar nicht so recht sicher, dass der Vermieter ihr das abkaufen würde, aber scheinbar hatten Außerirdische nicht wirklich Ahnung von den verschiedenen Völkern auf der Erde, oder es war dem Kerl einfach nur scheiß egal, im Nachhinein war Tanya sich auch in dieser Entscheidung unsicher.

Ich hab´s geschafft, dabei sah der Plan anders aus.. Sie schüttelte die Gedanken an ihr ursprünglich geplantes Vorgehen ab und erhob sich stattdessen von dem Sofa. „Dabei war der doch so brilliant.. Licht!“ Tanya starrte genervt in die Dunkelheit, als nichts passierte. „Licht verdammt nochmal! ... … Moah! ... unterpriviligiertes Scheißkaff hier!“

Ein kurzes antippen ihres Omni-Tools brachte erneut das klare, violette Display zum Vorschein, auf welchem die Frau wiederum eine schnelle Eingabe tätigte, um den Leuchtschutz abzuschalten, umgehend stärkte sich die Helligkeit der Anzeige und ermöglichte es so, wenigstens zu erahnen, wo in dem stockdunklem Appartement sich was befand. „So eine Scheiße hier. Was brauch ich überhaupt?“ Ein erneuter unnützer Blick durch ihre ‚Wohnung‘, gepaart mit den Überlegungen, ob sie überhaupt irgendwas hier abgelegt hatte folgten, bis sie nach wenigen Sekunden per Ausschlussverfahren sicher sein konnte, dass sie auch wirklich nichts irgendwo hingelegt hatte. Eigentlich lag ich ja auch nur auf dieser wunderschönen Couch und hab friedlich geschlummert.. ein richtiger Wellness-Urlaub.

Ganze drei Schritte brauchte die Ex-Marine, bis sie an der Ausgangstür ankam, bevor sie diese öffnete bewunderte sie nochmals, wie bei ihrem ersten Eintreten, die hübschen Durchschusslöcher und das festgetrocknete Blut drum herum, das langsam in Streifen gen Boden führte und sich dort mit anderen getrockneten Körpersäften paarte. Da stellt sich uns doch die Frage ‚Was hat der Künstler sich dabei gedacht?‘ bemerkte sie innerlich, bevor sie ihre Unterkunft verließ. Umgehend schlug ihr der Gestank, Lärm und Anblick der Raumstation entgegen, zumindest noch stärker als in ihrer Wohnung.

Oh wow! Ich kann es kaum erwarten diese wunderschöne Gegend zu erkunden, sieh nur, wie sich die engen Bauten aneinanderschmiegen und allem so einen gemütlichen Touch verleihen! ... … so eine Scheiße..

Tanya tat den letzten Schritt nach draußen und fand sich dadurch auf einem Metallgerüst wieder, dass mindestens genauso alt und rostig war, wie die Module die es über zwei Etagen miteinander verband. „Entzückend!“ Waghalsig verpasste sie dem Geländer einen einzigen Tritt, woraufhin eine der rostigen Haltestangen rausbrach und scheppernd gen Boden stürzte. „Da fühlt man sich doch direkt geborgen und sicher. Und die Buchten sin..“ Ein knapper Schrei und darauf folgendes Fluchen einer Frauenstimme verriet Tanya, dass sie mit dem raustretten der Stange soeben ihre erste mutmassliche Körperverletzung auf Omega begangen hatte.

"Jaja, ruhig. Wo ist die Andockbucht.." murmelte die deutschstämmige Amerikanerin desinteressiert und lehnte sich an die Außenwand ihrer Unterkunft, voller innerer Furcht, dass diese Wand nicht standhalten und sie durchbrechen würde. Erst nachdem sie ein paar misstrauische Blicke zu ihrer Lehne geworfen hatte schenkte sie ihre Aufmerksamkeit ihrem Omni-Tool, dessen violetter Schein unter all den anderen bunten Lichtern, die von den umliegenden Amüsierbetrieben und Läden stammten, unterging. 12-C..wo bitte ist 12-C? So eine ver..

Ein lautes Grunzen riss die 27 jährige aus ihrer Arbeit und abrupt drückte sie sich an die Außenwand ihrer vorläufigen Unterkunft, um so dem großen, breitschultrigem Alien, dessen Rücken aus einem dicken Panzer zu bestehen schien, Platz zu machen. Der hat bestimmt dutzend Angebote als Darsteller in ‚Die Schöne und das Biest‘ Das Biest jedoch warf ihr nur einen drohenden Blick zu, als es vorbeistapfte.

Hübscher Buckel. entschied die Ex-Marine im geheimen für sich, dann suchte sie weiter entnervt nach Bucht 12-C, fand diese dann plötzlich auch auf Anhieb und ließ sich die Route anzeigen.Oh, wie toll! Genau auf der entgegengesetzten Seite dieser wunderbaren scheiß Raumstation! Ein schwernötiges Seufzen war zu hören, dann setzte die Hackerin einen Fuß vor den anderen. Ich hasse mein Leben.

>>>> Omega – Andockbuchten

Vanessa Sorax
04.09.2009, 10:44
<----- Omega: Fortunas Nest

Omega: Wohnmodule

Noch immer geschockt folgte Vanessa dem jungen Batarianer mit der Waffe anstandslos. Der prompte Mord an der blonden Frau hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Außerdem wusste sie noch immer nicht, wer hinter ihr war und sie traute sich auch nicht umzudrehen. Geschickt bahnte der Batarianer sich den Weg und stieß hin und wieder eine Person, die ihm zu nahe kam, zur Seite. Er erntete dafür öfters ein Knurren, Jammern oder Drohungen aber beim Blick auf die gehobene Waffe schwiegen die meisten Passanten sofort wieder.

Vanessa hoffte darauf, dass sich irgendwie die Gelegenheit ergab und sie in einer Menge untertauchen konnte, während ihr Peiniger gerade wieder jemanden aus dem Weg schubste, aber die Möglichkeit ergab sich nicht. Schon nach wenigen hundert Metern verließen sie den Hauptweg und setzten in dunklen Seitengassen fort. ‚Was haben die jetzt mit mir vor?’ Bei den verfügbaren Antworten schauderte die Pilotin und wurde fast panisch. Immer wieder blickte sie hin und her um irgendetwas zu finden, dass ihr die Flucht ermöglichen konnte.

„Mach keinen Unsinn!“, vernahm sie daraufhin wieder die Stimme in ihren Rücken. Eingeschüchtert nickte Vanessa und folgte weiterhin den Batarianer, der abermals an einer Verzweigung abbog. Doch diesmal gingen sie nicht mehr weit, sondern blieben vor einer soliden Tür stehen. Erst jetzt kam der zweite Entführer um Vanessa herum, so dass sie ihn sehen konnte. Hierbei handelte es sich ebenfalls um einen Batarianer, der allerdings viel größer und auch etwas älter als der andere war. Seine vier Augen waren unverwandt auf Vanessa gerichtet und auch er hielt ein Schrotgewehr in der Hand, welches ebenfalls auf die Pilotin gerichtet war.

In der Zwischenzeit hatte der Jüngere die Tür geöffnet und betrat das Innere. „Ihm nach!“, befahl der andere und Vanessa blieb nichts anderes über als die Anweisung zu befolgen. Doch diesmal brachte sie den Mut auf eine Frage zu stellen. „Was passiert jetzt mit mir?“ Der Batarianer lachte kurz. „Das wirst du schon noch rechtzeitig erfahren.“ Nachdem sie eingetreten war, erkannte Vanessa, dass sie sich in einem gefängnisartigen Gebäude befand. Die einzelnen Zellen, vier an jeder Seite, waren mit dicken Metallstangen voneinander und vom Gang getrennt. Zwei der Zellen waren belegt. In einer saß eine zierliche Asari, die am Boden hockte und ihr Gesicht in den Händen verbarg, in der anderen war bereits eine menschliche Frau, die jedoch ziemlich geschunden aussah.

Der junge Batarianer öffnete eine dritte Zelle und Vanessa wurde unsanft hineingestoßen. Hinter ihr wurde die Tür sofort wieder verschlossen. „Hey! Was jetzt?“, rief die Pilotin empört auf, was den Blick aller anwesenden auf sie zog. „Wir kommen wieder.“, entgegnete der ältere Batarianer und drehte sich auf dem Absatz um. Dann verpasste er der gegenüberliegenden Zelle einen Tritt, so dass die Asari, welche sich in dieser befand und erstaunt Vanessa ansah, wieder zusammenzuckte und sich erneut zusammenkauerte. Dieses Verhalten belustigte die beiden Aliens und lachend verließen sie das Gefängnis wieder.

„Wisst ihr, was hier mit uns passiert?“, fragte die Pilotin anschließend ihre Mitgefangenen.

02:03

Vanessa Sorax
04.09.2009, 21:40
Omega: Wohnmodule

Erneut blickte die Asari hoch und starrte Vanessa an. Ihre Augen waren geweitet und sie zitterte am ganzen Körper. Eine Nebenwirkung irgendwelcher Drogen, vermutete die Pilotin. Das würde auch ihren aufgewühlten Zustand erklären. Ihre dunkelblaue, fast violette Haut wurde nur von einem knappen, weißen Leinenkleid verdeckt, welches ihr nicht einmal bis zu den Knien reichte. Aber die Asari brachte kein Wort heraus, es war die andere Frau, die auf ihre Frage antwortete.

„Es sind Sklavenjäger und Händler. Ich bin übrigens Melanie oder kurz Mel.“, stellte sich die Frau vor. Sie war mit einfachen Jeans und einem T-Shirt bekleidet. Ihr hübsches Gesicht wurde von schwarzem, zerzaustem Haar umrahmt und an einigen Stellen wies die Haut gerötete Stellen auf und zeugte somit von Gewalteinwirkungen. „Vanessa.“, stellte sich auch die Pilotin vor.
„Ich bin selbst erst einigen Stunden hier und um mich hat sich noch keiner gekümmert. Linnéa hingegen…“, Melanie deutete auf die Asari, „…haben sie schon einmal abgeholt. Danach kam sie mit diesem Leinenkleid und unter Drogeneinfluss zurück. Seitdem hat sie nicht mehr mit mir gesprochen. Ich habe keine Ahnung, was sie sonst mit ihr gemacht habe könnten, aber ich kann…“

„Versteigerung…“, murmelte plötzlich die Asari und Mel, die in der Zelle nebenan war, wandte sich fürsorglich zu Linnéa. „Geht’s dir wieder so halbwegs? Lässt die Wirkung endlich nach?“ Die Asari schüttelte energisch den Kopf. „Versteigerung!“ Melanie zuckte mit den Schultern und sah wieder Vanessa an. „Wahrscheinlich wollen die uns versteigern und nicht einfach nur irgendwo verkaufen oder so.“ ‚Versteigern? Verkaufen? Warum war ich so blöd und bin auf Omega alleine weg gegangen? Und dann auch noch ohne Waffen. Echt dumm! Ob die anderen nach mir suchen? Bestimmt… Noé wird sicherlich… Hoffentlich bringt sie sich nicht auch in Gefahr. Aber sie ist nicht so blöd, dass sie ihre Waffen wo liegen lässt.’

„Wenn wir verkauft werden… Vielleicht können wir dort irgendwie abhauen. Also nicht bei der Versteigerung, sondern bei den… den Käufern.“, entgegnete Vanessa. ‚Das müsste doch funktionieren, die können ja nicht immer auf uns aufpassen!’ „Ich glaube nicht.“, zerstreute Melanie sogleich ihre Hoffnungen. „Die setzen uns unter Drogen oder wir sind weitab irgendwelcher Zivilisation und somit bringt uns das auch nichts.“ Die Frau seufzte. „Ich komme eh nur mehr von einer Scheiße in die nächste. Zuerst wurde unser Raumschiff zerschossen und unsere angeblichen Retter entpuppten sich als Kriminelle, die uns hier nach Omega schafften. Da konnten wir ihnen zwar entkommen, aber ich lief direkt einen dieser miesen Vieraugen in die Hände. Tja und dann bin ich hier gelandet.“

„Schießerei in den Wohnmodulen vor ein paar Tagen… Ich war dann allein und dann… Batarianer haben mich mitgenommen. Zuerst bei den Märkten und dann hier… Jetzt verkauft. Versteigert.“, stammelte Linnéa und erklärte somit wie sie hergekommen war. Nun lagen die Blicke wieder auf Vanessa und sie fühlte sich verpflichtet auch kurz zu erzählen wie sie hergekommen war. „Ich hab kurz das Fortunas Nest verlassen und blöderweise die Waffen bei meiner Freundin gelassen. Und dann haben die beiden Batarianer mich und noch eine Frau bedroht. Die andere Frau versuchte zu flüchten und…“, die Pilotin schluckte kurz bei dem Gedanken an den malträtierten Körper, „…sie haben ihr in den Rücken geschossen. Ich traute mich dann nicht mehr zur Wehr zu setzen.“

„Vermutlich war das auch besser so, also dass du dich nicht gewehrt hast.“ Mel schob den Ärmel an ihren rechten Arm hoch und entblößte eine Reihe dunkelblauer Blutergüsse. „Sie zogen mich nicht ganz so sanft mit, als ich mich zuerst geweigert hatte, zu folgen. So gesehen hatte ich ja noch Glück, dass sie mich nicht auch gleich erschossen…“ Die Eingangstür flog erneut auf und unterbrach Mel. Der Vanessa schon bekannte, jüngere Batarianer und ein Turianer, beide bewaffnet, betraten das Gefängnis. Der Batarianer zeigte zuerst auf Melanie, dann auf Vanessa. „Ihr beide kommt mit!“

Anschließend öffnete er zuerst Mels Zelle und der Turianer legte der Frau Handschellen an. Selbiges passierte dann auch mit Vanessa. Zu viert traten sie wieder hinaus in die schlecht beleuchtete Gasse.

02:10

Vanessa Sorax
06.09.2009, 01:29
Omega: Wohnmodule

Scheinbar gehörte der Batarianer noch zu der freundlicheren Sorte von Sklavenjäger, denn er trieb Vanessa nur mit Worten und der Waffe an. Der Turianer hingegen hatte Melanie unsanft bei den Handschellen gepackt, ihr die Waffe ins Kreuz gedrückt und schob sie vor sich hin. Diesmal mussten sie aber nicht mehr so weit gehen, denn ihr Ziel war ein größerer Container die Straße aufwärts. ‚Was das jetzt hier wird?’

Kurz bevor sie ankamen ging die Tür auf und ein Kroganer kam mit einer Asari heraus. Sie trug das gleiche weiße Leinenkleid wie Linnéa, zeigte jedoch einiges an Widerspenstigkeit. „Du hast Glück, dass du durch Verletzungen an Wert verlierst. Sonst würde ich dir noch benehmen beibringen.“, fuhr der Kroganer sie mit dunkler Stimme an. „Ihr Arschlöcher, lasst mich in Ruhe!“ „Halts Maul! Sonst überleg ich mir das noch und zahl die Differenz selbst drauf!“ Diese Worte wirkten, denn plötzlich wurde die Asari wieder ruhiger, was den Kroganer zu einem übertriebenen Kopfschütteln veranlasste. „Wenn die Drogen nur schneller wirken würden…“

Erschrocken von dem Schauspiel blieb Vanessa stehen, doch nun packte der Batarianer auch sie bei den Handschellen und drückte ihr die Arme schmerzhaft nach oben. „Autsch!“, entfuhr es der Pilotin und sie stolperte ein paar Schritte weiter. „Rein da!“, kommentierte der Batarianer hinter ihr und dirigierte sie den anderen beiden hinterher in den Container. Der Raum, den sie betraten, war relativ sauber und auch hell beleuchtet und anhand der Gegenstände und Einrichtung konnte Vanessa schon erahnen, was das hier sollte. Neben Melanie, den beiden Sklavenjägern und Vanessa waren noch ein menschlicher Mann so um die Vierzig und ein Salarianer anwesend. Der Mann war in einem Anzug gekleidet und hatte an einem Schreibtisch, von dem er den ganzen Raum überblicken konnte, Platz genommen. Auf seinem Tisch lagen neben einigen Papieren eine Pistole, ein paar Stifte und ein Eingabegerät für das Terminal.

Es war deutlich ersichtlich, dass dieser Mann hier das Sagen hatte. Der Salarianer hingegen war vermutlich so etwas wie ein Assistent und schien auf den nächsten Befehl zu warten. „Das sind also die beiden Frauen, die ihr gefangen habt.“, eröffnete der Mensch im Anzug das Wort. „Sehen ganz brauchbar aus…“ ‚Brauchbar?’ Nun wandte er sich an den Salarianer, nachdem er einen kurzen Blick auf seine protzige Armbanduhr geworfen hatte. „Mach beide fertig, die gehen mit der nächsten Runde raus.“

Trotz ihrer innerlichen Ängste wurde Vanessa bei diesen Worten zornig. Sie waren Lebewesen und kein Dinge. „Hören Sie mal, Sie…“, weiter kam sie nicht, denn der Batarianer hinter ihr knallte den Lauf seiner Waffe gegen ihre Rückenpanzerung, so dass ihr für einen Augenblick die Luft wegblieb. Der kurze Ausbruch zauberte ein schmales Lächeln auf die Lippen des Mannes, bevor er mit einer abfälligen Handbewegung fortfuhr. „Arakh, nimm’ ihr die Handschellen ab, ihr fängt mir ihr an.“ Gleichzeitig griff er nach der am Tisch liegenden Pistole und nahm sie in die Hand. „Liebes, versuch es gar nicht erst!“ ‚Ich könnte es ja darauf ankommen lassen!’ Vanessas inner Wut steigerte sich immer mehr, aber sie blieb soweit rational, dass sie erkannte, wie gering ihre Chance war. ‚Außerdem könnte Mel dabei verletzt werden… Ich hoffe nur, dass mich jemand findet, bevor es zu spät ist.’

Plötzlich ließ der Druck an ihren Händen nach und sie waren von den Fesseln befreit. Nun trat der Salarianer zu ihr vor und zeigte auf eine Nische, die Vanessa bisher noch gar nicht bemerkt hatte. Die Nische war verfließt und der Boden ein wenig abgesenkt. An der Decke war ein Duschkopf montiert und an der Seite befanden sich Armaturen. ‚Ich muss doch nicht…’ „Ausziehen und duschen!“, meinte der Salarianer knapp. ‚Ich werde mich hier sicherlich nicht ausziehen! Das können sie von mir nicht verlangen!’ Einige Sekunden verstrichen, in denen niemand etwas sagte und in denen Vanessa keine Anstalten machte, dem Befehl folge zu leisten. Ein kurzer Blick zu Melanie zeigte ihr, dass sie ebenso entsetzt war, wie sie selbst.

„Entweder du machst das jetzt selbst, oder ich werde dich waschen!“, meinte dann Arakh in die Stille hinein. Seine Worte wurden von einem gehässigen Lachen des Menschen begleitet. „So stolz und in wenigen Tagen machen sie alles, was man von ihnen verlangt. So als würden sie es gern tun… Sie sind ja so schwach.“
Die Pilotin hörte zwar seine Worte, aber sie drangen nicht wirklich zu ihr durch. Immer wieder schweiften ihre Gedanken von der Dusche, zu dem Umstand, dass sie sich ausziehen musste und der Waffe des Batarianers. Tränen aus Wut und Verzweiflung standen ihr in den Augen, aber sie sah keinen Ausweg. „Wird’s bald!“, drohte Arakh nochmals und machte wieder einen Schritt auf sie zu.

‚Ich werde das durchstehen! Ich muss das durchstehen.’ Vanessa wandte sich der Dusche zu und legte als erstes ihre Rüstung ab. Mit zittrigen Händen zog sie zuerst den Oberteil und dann den Unterteil aus. Der Salarianer nahm ihr die Rüstungsteile sofort aus der Hand und stellte sie weg. Schamesröte stieg ihr in das Gesicht und sie wandte ihren Blick nicht von der Nische ab, denn sie wollte niemanden sehen. Langsam schlüpfte sie auch aus der Funktionsunterwäsche, die sie immer unter der Rüstung trug und ließ sie auf den Boden fallen. Auch diesmal griff der Salarianer danach und räumte sie weg.

Nur noch mit dem BH und Slip bekleidet wollte sie nun die offene Dusche betreten, um sich nicht vollständig ausziehen zu müssen. Sei würde lieber mit nasser Unterwäsche herumlaufen als sich hier völlig nackt zu zeigen. Doch abermals hatte sie keine Chance. „Ganz ausziehen!“, meinte der Salarianer hinter ihr. ‚Verfluchtes Dreckspack!’ Mittlerweile schien sich auch Mel wieder gefasst zu haben, denn Vanessa vernahm ihre Stimme. „Das ist doch nicht notwendig, sie kann…“ „Sie wird tun, was wir von ihr verlangen! Genauso wie du nach ihr.“, fuhr sie der Mann jedoch sofort an. „Und jetzt weitermachen, wir haben nicht ewig Zeit!“

Resignierend öffnete Vanessa ihren BH und warf ihn etwas weiter nach hinten, damit der Salarianer nicht so nahe an sie herantreten musste. Das gleiche machte sie auch mit ihrem Slip und betrat dann mit einem großen Schritt die Duschnische. Mit dem einzigen Hebel drehte sie das Wasser auf und zu ihrem Glück war die Temperatur so halbwegs in einem erträglichen Bereich. Als sie den Kopf unter das fließende Wasser hielt, ließ sie ihren Tränen freien Lauf, denn jetzt konnte es niemand sehen. Doch einfach nur unter dem Wasser zu stehen war den Sklavenhändlern nicht genug. „Waschen, nicht einschlafen!“

Alleine aufgrund ihrer Nacktheit fühlte sich Vanessa nicht im Stande auch nur in Gedanken dagegen anzukämpfen und so rieb sie sich mit den Händen ab, jedoch weiterhin ohne sich umzudrehen. Nach wenigen Minuten, ihr kam es wie eine Ewigkeit vor, kam der nächste Befehl. „Genug!“ Die Pilotin drehte das Wasser wieder ab, tat aber sonst nichts. Von ihren langen, schwarzen Haaren fielen weiterhin Tropfen zu Boden und sammelte sich im Ausguss. „Hier.“, sprach sie der Salarianer an und als sie über die Schulter blickte, konnte sie erkennen, dass er ihr ein Handtuch reichte. Vanessa griff danach und trocknete sich rudimentär ab. Ihre Haare drückte sie nur kurz mit der Hand aus, da sie das Handtuch vor ihrem Körper hielt, um sich zu bedecken. ‚Was kommt jetzt wohl? Gebt mir etwas zum Anziehen!’

Doch die stumme Bitte der Pilotin wurde nicht erhört. „So und jetzt wieder raus da, wir haben noch ein paar Sachen zu erledigen.“, sprach der echsenähnliche Alien zu ihr und griff auch noch nach ihrer freien Hand. Erschrocken zog sie die Hand jedoch sofort wieder zurück, aber ihr blieb nichts anderes über, als dem Befehl erneut zu gehorchen. Mit ihrer rechten Hand hielt sie das Handtuch weiterhin vor ihren Körper und trat aus der Dusche. Sie sah, dass der Turianer noch immer auf Melanie aufpasste und Arakh ebenfalls noch die Waffe auf sie gerichtet hielt. Der Mensch hingegen war mit irgendeinem Schreibkram auf dem Tisch beschäftigt, die Waffe hatte allerdings noch immer griffbereit, während der Salarianer sie zu sich winkte.

Vor ihm befanden sich eine Waage und ein Gerät um den Körper zu vermessen. Er deutete Vanessa sich darauf zu stellen. „Gib das Handtuch wieder her!“, fuhr er sie dann an. ‚Nein!’ Als sie nicht reagierte, blickte er verärgert zu dem Batarianer, der daraufhin einen Schritt auf Vanessa zu machte und den Mund öffnete, um etwas zu sagen. „Schon gut.“, gab sie nach und reichte dem Salarianer das Handtuch. ‚Durchhalten, durchhalten!’ „Gut so! Einfach hier ruhig stehen bleiben.“ Der Alien tippte kurz etwas auf dem Gerät und aktivierte es.

„So, jetzt zu dir.“, sprach er dann zu Melanie und trat aus Vanessas Blickfeld. Die andere Frau schien sich nicht so zu weigern, denn schon nach kurzer Zeit war das Rauschen des fließenden Wassers zu vernehmen. Mit einem kurzen Piepton kündigte das Gerät die Fertigstellung der Vermessung an, was dazu führte, dass der Mann vom Schreibtisch aufblickte. Anschließend tippte er kurz etwas auf der Tastatur, vermutlich um ihre Daten abzurufen und dann sah er sie wieder an. „Du bist ab jetzt Nummer Vier aus Gruppe Siebzehn, bis ein Käufer dir einen neuen Namen gibt.“, erklärte er ihr. ‚Nummer Vier? Sind wir hier nur noch Zahlen?’ Er zeigte auf den Boden, knapp einen Meter vor dem Schreibtisch. „Stell dich dort zu mir gewandt hin.“

Vanessa biss die Zähne zusammen und tat wie von ihr verlangt. Dabei konnte sie einen kurzen Blick auf Melanie werfen, die sich gerade das linke Bein wusch. An ihrem Rücken war ein langer, roter Strich zu erkennen, ein Überbleibsel einer erst kürzlich mit Medigel behandelten Schnittwunde.
Vanessa spürte regelrecht, wie der Mann sie musterte, aber sie wagte es nicht ihn direkt anzusehen. Stattdessen starrte sie auf die Wand hinter ihm und hielt die Luft an. Einige Augenblicke vergingen und in der Zwischenzeit war Mel auch mit der Dusche fertig.

„Umdrehen, Vier!“, sprach der Mensch scharf. Anstelle der Wand hinter dem Mann, sah Vanessa jetzt den Batarianer und den Turianer, jeder auf seine Gefangene achtend. Abermals verging einige Zeit und der Salarianer brachte Mel währenddessen zur Vermessung. „Okay Vier. Wieder umdrehen… Außer der Narbe am rechten Oberarm und der verheilenden Verletzung am linken Unterarm einwandfrei.“ „Adrod, fahr mit dem Bluttest fort.“ ‚Bluttest? Hat es denn kein Ende? Gebt mir endlich etwas zum Anziehen!’

„Hier ruhig stehen bleiben.“, erklärte der Salarianer noch Mel die Prozedur mit der Vermessung. „Ja, ich mach den Bluttest gleich.“, wandte er sich dann an seinen Boss. Zu Vanessas Erstaunen hielt er ihr kurz darauf auch eines dieser Leinenkleider vor die Nase. „Nur das?“, kam es ihr über die Lippen. ‚Was ist mit meiner Unterwäsche?’ Bevor jedoch jemand etwas erwidern konnte, nahm sie das Kleid und zog es sich über. Es passte ihr so halbwegs und ging ihr ebenfalls nicht ganz bi zu den Knien. Jedoch fühlte sie sich zumindest schon wieder etwas besser. „Leg ihr die Handschellen wieder an, nicht dass sie auf dumme Gedanken kommt.“, meinte dann Adrod zu Arakh.

Der junge Batarianer zögerte nicht und kurz darauf hatte Vanessa die Hände wieder auf den Rücken gefesselt. Adrod hatte in der Zwischenzeit ein injektorähnliches Gerät hervorgezogen, mit dem er Vanessa Blut abnahm. Das Gerät war so programmiert, dass es sofort eine Auswertung der Probe erstellte. „Einwandfrei.“, teilte der Salarianer das Ergebnis mit. „Keine Krankheiten.“ „Gut. Vier wird einen hohen Preis erzielen. Hoffentlich ist mit der anderen auch alles in Ordnung.“ Danach wies der Mann Vanessa noch an, weiter hinten zu warten, während er die Beobachtungsprozedur mit Melanie durchführte und ihr erklärte, dass sie ab sofort Nummer Fünf war. Sie bekam ebenfalls ein Leinenkleid ab und der Bluttest verlief bei ihr auch zufrieden stellend.

Obendrein musste Vanessa feststellen, dass Mel seit der Dusche tatsächlich besser aussah. Der leichte Schmutz aus ihrem Gesicht war verschwunden und ihre zerzausten Haare bildeten nur noch kleine Locken und sahen schon viel gepflegter aus. ‚Wie lange sie wohl keine Dusche gesehen hatte? Und in den letzten Stunden hat sie ja echt viel mitgemacht.’ „Dann wäre das ja geschafft.“, schloss der Mann ab. „Arakh und Clayt, schafft Vier und Fünf rüber zum Treffpunkt, ich komme dann nach. Die Vorbereitungen müssten ja bald abgeschlossen sein.“

02:32

Vanessa Sorax
06.09.2009, 12:27
Omega: Wohnmodule

Vanessa, Melanie und ihre beiden Begleiter, Arakh, der Batarianer sowie Clayt der Turianer waren bereits einige Minuten quer durch Omega unterwegs und Vanessa stellte dabei immer wieder fest, wie gleichgültig es den anderen Leuten war. Anscheinend war es hier üblich, dass Sklavenjäger und Sklavenhändler mit ihrer „Ware“ durch die Raumstation spazierten, denn niemand machte den Eindruck irgendwie erstaunt oder verwundert zu sein.

Je weiter sie kamen, desto eigenartiger fühlte sich die Pilotin. Sie starrte nur noch gerade vor sich hin und setzte einen Fuß nach den anderen. Sie beachtete nicht die bunten Lichter, die an ihr vorbeizogen oder die Beschilderung der Wohncontainer, Geschäfte oder was auch immer sie waren, obwohl es sicherlich sehr hilfreich für eine mögliche Flucht gewesen wäre. Komischerweise dachte sie auch gar nicht mehr über eine Flucht nach, es wäre ihrer Meinung nach so oder so sinnlos gewesen. Sie folgte nur Clayt, der mit Melanie voraus ging.

Plötzlich endete ihr Weg in einer Seitengasse, nur unwesentlich von einem der Hauptwege entfernt, vor einer schlichten Tür, die von zwei Kroganern bewacht wurde. „Da seid ihr ja endlich.“, grollte einer der großen Aliens. „Der Boss hat euch schon vor einigen Minuten angekündigt.“
Clayt warf daraufhin einen vorwurfsvollen Blick auf Melanie und Vanessa. „Vier und Fünf gehen so langsam.“ „Menschen… Die werden ja nur wegen ihres Aussehens verkauft, leisten können sie ja eh nichts.“, murmelte der Kroganer abfällig und öffnete die Tür. „Egal, jetzt kommt schon rein.“

Das Gebäude wirkte hochwertiger, als es von außen den Anschein gemacht hatte. Die Wände des Gangs waren bis zur Schulterhöhe mit einem dunkelblauen Stoff verkleidet, der sich auch über den Boden fortsetzte. Der obere Teil der Wand war hingegen, wie die Decke, weiß ausgemalt und in einem Abstand von einem Meter waren ob in der Mitte kleine Spots eingebaut, die den Gang aufhellten. Vanessa vernahm das Gemurmel, dass durch eine offene Tür schallte. Nach einigen Metern erreichten sie die offene, hölzerne Tür und betraten einen Vorraum zu einem großen Saal.

In dem Vorraum befanden sich einige Sitzgelegenheiten und eine Menge verschiedenster Wesen, hauptsächlich Batarianer, Turianer und Kroganer, die alle bewaffnet waren. Neben diesen waren auch noch einige weitere Sklaven anwesend. Empfangen wurden sie diesmal von einem Turianer, der kurz ein paar Fragen an Clayt richtete, die Vanessa nicht verstand. „Vier und Fünf aus Gruppe Siebzehn.“, vernahm sie dann allerdings die Antwort. „Ja, die Sedierung wirkt bei beiden.“, folgte nach einer weiteren Frage. Anschließend nickte er noch und trieb dann Mel und Vanessa zu einer Dreiergruppe menschlicher, weiblicher Sklaven.
Dort konnte sie sich wenigsten setzten, aber jetzt hieß es Abwarten. Durch das Beruhigungsmittel, dass man Vanessa und Melanie injiziert hatte, als sie den Bluttest machten, war es ihnen völlig egal, sie brachten keinen Widerstand auf.

Vanessa Sorax
09.09.2009, 12:05
Omega: Wohnmodule

Außer dem leisen Gemurmel einiger Sklavenjäger und zwischendurch einem Auflachen dieser, war es ziemlich ruhig in dem Vorraum. Die Anspannung und teilweise auch Verzweiflung, die von den Sklaven ausging war deutlich spürbar und die Atmosphäre glich dem Warteraum einer Arztpraxis. Melanie versuchte kurz ein Gespräch anzufangen, aber ein böses Knurren von Clayt brachte sie wieder zum Schweigen. ‚Warum musste mir so was passieren? Wäre ich bloß im Fortunas… Verdammt!’

Mit dem Schließen der Türen, die in den Saal führten, verstummten die Gespräche. Aber die Ruhe hielt nicht ewig und schon bald fingen die einzelnen, leisen Unterhaltungen wieder an. Plötzlich trat der Mann, den Vanessa schon von der „Untersuchung“ her kannte ein. „Gruppe Fünfzehn?“ Eine Asari mit eiskaltem Blick meldete sich. Sie und ihr menschlicher Sklavenhändlerkollege bewachten zwei Menschen und zwei Turianer. Alle vier waren männlich und sehr kräftig gebaut. „Sinara, eure Gruppe ist die ersten. Komm mit einem nach dem anderen rein, nachdem ich euch aufgerufen habe.“ Die angesprochene Asari nickte.

Der Mann eröffnete dann nochmals das Wort an alle. „Nach Gruppe Fünfzehn kommt zuerst Siebzehn, denn bei Sechzehn fehlt noch eine. Sechzehn kommt dann zum Schluss.“ Anschließend trat er vom Vorraum in den Saal. Bevor sich die Tür hinter ihm schloss, konnte Vanessa noch die ersten Worte, die er an die Käufer richtete hören. „Willkommen werte Gäste! Heute können wir mit ganz besonderen…“

Währenddessen hatte Sinara und ihr Kollege die vier Sklaven in einer Reihe aufgestellt und sie wartete mit dem ersten für die Erlaubnis den Saal zu betreten. Es dauerte nicht lange und über ein Lautsprecherbündel kam das Signal. Sie packte den ersten mit ihrer linken Hand und hielt in der rechten ihre Waffe bereit. Der menschliche Sklave wehrte sich jedoch nicht und so betraten die beiden, er mit gesenktem Blick, sie mit stolzem Schritt, den Saal.

Noé Chambers
12.09.2009, 13:55
Fortunas Nest -> Wohnmodule

"So was denken sie? Wo suchen wir als erstes? Ich kann sie nämlich nirgends erkennen..." Keine Ahnung,, Noé drängelte und quetschte sich hastig immer weiter durch die Menge und versuchte dabei Vanessa irgendwo zu sehen. Vanessa, wo bist du?!

"Nein! Wirklich nirgends zu sehen."

Sei still… wo ist sie?! Die 19 jährige sah sich hektisch um und schubste fast beiläufig eine Gestallt zur Seite, die dann stolpernd in der Menge verschwand. Hier finde ich sie nie… Je mehr die Jugendliche sich umschaute und je weiter sie die Straße entlangwanderte, desto sicherer wurde sie sich, dass die Pilotin in dieser Masse unauffindbar war.

Mach das nicht.. jetzt sag mir endlich wo du bist?! Unerwartet blieb die 19 jährige an Ort und Stelle stehen und ihr Kopf wand sich verzweifelt in alle Richtungen. „Wo bist du denn, Van..“ huschte ihr leise über die Lippen, doch als sie sich die umliegenden Gestallten ansah, schaute sie nur in dunkle, harte und vor allem teilnahmslose Gesichter, die sich kaum von den verdreckten Gebäuden abhoben, die die Straße umrandeten. Es ist unmöglich sie zu übersehen.. Noé biss sich auf die Unterlippe und blickte weiter umher.

Vanessas Gesicht ist so nett und sauber.. und sie lächelt… sie ist viel zu lieb, um so wie die hier auszusehen… Jetzt ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Und viel zu toll um von ein paar Sklavenjäger verkauft zu werden.. aber wie soll ich sie hier finden…?

Wieder schaute sie hilflos um sich und diesmal fiel ihr auf, dass die bunten Lichter und dazugehörigen Clubs deutlich weniger geworden waren, statt ihrer drängten sich jetzt immer öfter Wohncontainer wild an- und übereinander. Vielleicht weiß Zyon was… Noés Körper zuckte zur Seite, brach die Bewegung dann aber sofort ab und schnellte zurück. Nein! Ich brauch seine Hilfe nicht, selbst wenn Vanessa denkt ich hab nichts drauf… ich werd´s ihr schon.. “Geh mir aus dem weg!“ fluchte plötzlich eine weibliche, gehetzte Stimme.

„Wow!“ Noé stolperte und versuchte sich irgendwo festzuhalten, fand jedoch nichts und knallte ungebremst auf dem versifften Boden der Straße auf. „Was geht´n..“ im selben Augenblick folgte eine Patronensalve, die nur aus einem Sturmgewehr stammen konnte. Dieser wiederum folgte ein gequälter Schrei und nur einen Meter neben der 19 jährigen küsste eine hellblaue Asari ebenfalls den Boden.

Die Jugendliche blickte in die aufgerissenen Alienaugen und bemerkte dabei das Blut, das aus dem Mund der dazugehörigen Alienfrau lief. Für die war´s das.. „Ich mag…. das… wenn sie… weglaufen..“ hechelte eine Stimme direkt neben Noé, die klang als hätte sie akute Atemnot.

„Was?“ Noch immer lag sie auf dem Bauch, stützte sich nun aber auf ihre Arme und schaute auf, wobei sie nicht so hoch schauen musste, wie sie dachte. „Und… wenn… sie dann so… zappeln.. he.. hehe..“ offenbar wollte die fette, schwarze Kugel mit der aufgeklebten Gasmaske und dem Sturmgewehr in den Pfoten lachen, versagte dabei jedoch jämmerlich und musste stattdessen mehrmals tief atmen, was jedes mal ein komisches Röcheln verursachte.

„Du bist der fetteste, geisteskrankste Volus denn diese Scheißstation je gesehen hat und jetzt komm, wir müssen wenigsten die hier abliefern.“ Gesellte sich eine zweite neue, weibliche, Stimme hinzu und als Noé nun, weiterhin leicht irritiert, in dessen Richtung blickte, sah sie eine junge, menschliche Frau, die in beiden Händen je eine Pistole hielt, eine davon drückte sie in den Hinterkopf einer zweiten, auch hellblauen, Asari.

„Sollen wir das Mädel da mitnehmen?“ bei diesem Satz zeigt sie mit ihrer zweiten Pistole auf Noé. Hä? Mich.. ehm.. was ist los? „Nein… sie… hat viele Waffen… zu viel… Ärger..“ Hä? „Hmpf, dann beweg dich.“ Die Sklavenjägerin setzte sich mitsamt ihrer Beute, der Asari die nur noch schockiert grade aus starrte, in Bewegung, der Volus dagegen betrachtete nochmal kurz Noé, dann die zappelnde Asarileiche und dann wieder Noé. „Hehe… hehe… Asari sterben… so schön… ihre Schreie… Menschenfrauen… können das auch… mach´s gut… Menschenfrau… “

Der kleine Alien machte nun ebenfalls kehrt und bemerkte so nicht, dass Noé Vanessas Sturmgewehr in Anschlag gebracht hatte.Halt Noé! Die zwei Jäger und ihre Gefangene entfernten sich langsam und was sie sprachen, ging in dem allgemeinem Lärm der Umgebung unter, trotzdem erkannte die Kriminelle, dass diese zwei ihre heißeste Spur waren. Und das ohne seine Hilfe… Glück gehabt..

Sie setzte sich auf und während der Asarikörper neben ihr weiter zuckte und vielleicht sogar flüsterleise röchelte, sprach sie eher zu sich selbst, als zu ihrer turianischen Begleitung. „Sieht so aus, als wäre das ne Spur.. dann mal auf..“

Aber diese Psychokugel wird Vanessa nichts getan haben.. bestimmt nicht… Bevor Noé in ängstliche Panik ausbrechen konnte, atmete sie durch und diesmal sprach sie Zyon direkt an. „Dieses Ding da.. war aber nicht einer von den zweien, die Vanessa mitgenommen haben.. oder?“

Uhrzeit: 02:22

Zyon "Das Phantom" Galen
13.09.2009, 12:54
Und da läuft sie auch schon wieder...

Zyon folgte der jungen Frau durch die dicht gedrängte Masse aller Art von Spezien, welche die Straßen füllte. Ein Elcor trat in Zyons Weg und er musste von Noé abreißen lassen.

Beweg dich!

Das Phantom richtete sich auf um seine Begleitung wenigstens mit den Augen verfolgen zu können. Die kleine Person bewegte sich rabiat durch die Entgegenkommenden, stieß ab und zu auch mit unerwarteter Kraft Hindernisse aus dem Weg. Eine Häuserecke später sah Zyon plötzlich wie Noé am Boden lag. Neben ihr Blut, das aber nachdem zweiten Blick zu einer Asari gehörte, welche daneben lag. Instinktiv ging der Grif zum Sturmgewehr, welches er nun auf einen winzigen Volus anlegte, der röchelnd vor Noé stand. Zyon hielt sich hinter einem Schild versteckt und legte auf den Alien an. Eine weitere Frau tauchte auf. Zyon konnte die beiden diskutieren hören. Irgendwie entschieden sich die beiden Noé dann aber doch an einem Stück zu lassen und schritten weg. Zyon erhob sich und kauerte sich neben der sterbenden Asari nieder. Er nahm ihre Hand und drückte sie. Ihr Winden wurde schwacher, die Augen schlossen sich und Zyon löste seinen Griff. Noé rappelte sich auf und sprach ihn darauf an: "Dieses Ding da.. war aber nicht einer von den zweien, die Vanessa mitgenommen haben.. oder?“ "Nein definitiv nicht. Die Frau wars auch nicht." Zyon schaute das Mädchen an und erhob sich ebenfalls. Das Gewehr hatte er unterdessen bereits wieder auf seinen Rücken gespannt. "Scheint als würden die dahinten irgendwo reingehen." Er überragte Noé um eine Kopf und konnte dementsprechend die kleine Gruppe besser beobachten. Um ihr die grobe Richtung zu zeigen hob er seinen Arm und deutete dementsprechend auf eine etwas weiter entfernte Nebengasse. "Bist du... Sind sie okay? Hat er sie irgendwie erwischt?"

Natürlich nicht!

"Okay... Los jetzt! Folgen sie mir!" Zyon drängte sich durch die entgegenkommenden Leute, die sich überhaupt nicht für das ben geschehene zu interessieren schienen. Hinter ihm konnte er Noé hören, die ihm folgte. An der Gasse angekommen spähte er kurz hinein. Er fand sie seltsam verlassen vor. Hinten sah er noch den Volus durch eine Tür treten, die dieser darauf lautstark zuschlug. Zyon zog sein Scharfschützengewehr und gab Noé ein weiteres Zeichen ihr zu folgen. Am Unterschlupf der Sklavenjäger angekommen drückte sich Zyon unter einem Fenster an die Wand. Wie schon im Lager der Sektenspinner auf Antirumgon hob er das Gewehr über seinen Kopf und aktivierte die Kamera. Auf seiner Brille erschien ein Abbild des Raumes, vor dem die beiden hockten. Vorsichtig bewegte er den Lauf, um einige Blicke auf das Interieur werfen zu können. "Ein kahler Raum. Kaum Deckungsmöglichkeiten. Vermutlich auch noch weitere Zivilisten, die gefangen wurden." Zyon ließ seine Waffe sinken und griff in eine der Taschen. Ein kleines Päckchen Kontaktlinsen kam zum Vorschein, das er Noé hinhielt. "Hier NSLs! Setzen sie sich die in die Augen. Wenn wir reingehen schieß ich die Lampen aus und schon sind die blind aber wir können sie noch sehen. Ich denke, das ist momentan die beste Lösung, wie wir die überwältigen können." Zyon machte sein Visier bereit indem er es auf Restlichtverstärkung stellte. Ein leises Knistern deutete die Aktivierung der Photozellen an und schon hellte sich die Umgebung stark auf.

Okay funktioniert.

Sein Arm fuhr zum Gewehr, welches er vom Boden hob und anlegte. Fünf schnelle Schritte später stand er neben der Tür und trat diese mit einer wuchtigen Bewegung auf. Schreie ertönten, die die Überraschung der Feinde verdeutlichten. Zwei Schüsse später waren die Lichter gelöscht. Zyons Gewehr vibrierte leicht, als er sich wieder an die Hauswand lehnte um den Cooldown abzuwarten. "Sie sind dran", gab er mit ruhiger Stimme an Noé.

Noé Chambers
19.09.2009, 09:47
Omega – Wohnmodule

"Hier NSLs! Setzen Sie sich die in die Augen. Wenn wir reingehen schieß ich die Lampen aus und schon sind die blind aber wir können sie noch sehen. Ich denke, das ist momentan die beste Lösung, wie wir die überwältigen können."

Ehm? Was soll das sein? Noé inspizierte die zwei kleinen scheibenähnlichen Dinger, die aus dem übergebenem Päckchen rutschten. Ich soll mir komisches Zeug in die Augen stecken? Ich steck mir komisches Zeug nicht mal in den Mund, und das machen viele, Salat oder sowas.. - Die 19 jährige schauderte bei dem Gedanken an Grünzeug oberflächlich und ließ im nächsten Moment Zyons Nachtsichtlinsen in ihrer Hosentasche verschwinden. - Ich steck mir jedenfalls kein komisches Zeug in die Augen.. erst Recht nicht von dem.. was macht der da?

Der gemeinte Turianer hatte plötzlich die letzten Meter zu der vermutlichen Eingangstür des Unterschlupfs hinter sich gebracht. Ich hol Vanessa raus, nicht du! Noch während die Kriminelle Galen nachsetzte, trat dieser donnernd die Tür ein und feuerte zwei mal hintereinander in die unbekannten Räume. Und wenn der scheiß Psychoball grade auf Van eindrischt?!

„Sie sind dran“ Noé schenkte der Anweisung keine Beachtung, sie tat einfach nur, was ihr als erstes einfiel: Alles und jeden umzulegen und so Vanessa zu retten.

In gewohnter Manier warf sie sich an die freie Seite des Zugangs und zielte von dort aus in den Raum vor ihr. In diesem konnte man dank der zerschossenen Leuchten nur noch Umrisse erahnen, und dies auch nur, weil ein paar spärliche Lichtstrahlen von der Gasse aus eindrangen. Da sind zwei!
Die zwei, die das Mädchen drei Meter vor sich ausmachte standen keine 2 Sekunden mehr, stattdessen fielen die Schatten unter schockierten Schreien und dem Rattern von Vanessas Sturmgewehr zu Boden. Noé selbst stürmte ohne irgendeine Sicherheit in das Gebäude vor und als sie bei den zwei niedergeballerten Personen ankam, die sich nicht rührten, hörte sie ein keuchendes Lachen irgendwo aus der Dunkelheit neben ihr. „Sterbende… Schreie… sehr… schön….“

Lass sie in Ruhe, ich bring dich um! Die Drohung machte die 19 jährige wahr, als sie sich in die Richtung des Lachens drehte, das Gewehr auf Hüfthöhe hielt und einfach wieder abdrückte. Das blaue Mündungsfeuer zuckte in der Dunkelheit auf und sie konnte schwach erkennen, wie in einer Zelle vor ihr der kleine runde Alien vor einem regungslosem weiblichem Körper hockte, als hätte er noch gar nicht realisiert dass er angegriffen wurde. Spätestens als die ersten Kugeln seinen Schild und kurz darauf die unheimliche schwarze Rüstung durchschlugen schien er es allerdings erkannt zu haben. Der Volus sprang kreischend auf, nur um einen Augenblick später wieder halb auf dem Boden und halb auf dem leblosen, von Patronen ebenso zersiebtem, Körper vor ihm zu landen.

„Nein!“ Schlagartig spürte Noé puren Angstschweiß überall auf ihrem Körper und ihre Atmung raste. „Nein..“ Was hab ich gemacht.. was wenn.. was wenn… „Vanessa..“ wollte sie sagen, brachte es jedoch nicht mal laut genug hervor, um es selber hören zu können, irgendetwas verstopfte ihr die Kehle. „Vanessa…? .. Licht… „ - Dann endlich war sie den Kloss los – „Licht, sofort!“

Uhrzeit: 02:27

Zyon "Das Phantom" Galen
19.09.2009, 16:23
Unglaublich! Was macht sie denn?

Zyon war erstaunt, als er die junge Frau neben sich wild losschießen sah. Ihre Bewegungen sahen ungewöhnlich unkoordiniert aus. Der Turianer sah die Schüsse ihre Ziele deutlich verfehlen. Er ahnte, dass sie die Kontaktlinsen verworfen hatte und stattdessen lieber auf die breit gefächert Streuschusstechnik zurückgriff.

Wie ein Anfänger...

Er schüttelte den Kopf und war gleichsam jedoch auch erstaunt, wie Noé mit ihrem instinktiven Schießen die Leute im Raum traf. Sein Gewehr war abgekühlt, die Personen alle am Boden. Prüfend schaute er sich noch einmal um und trat in die Räumlichkeit, ohne jedoch die Waffe sinken zu lassen. Vor sich sah er seine Begleitung stehen, die irgendwas wimmerte. "Licht, sofort!“, war der harsche Kommentar, den sie ihm entegegenwarf.
Missmutig ob ihres Befehlstons drückte er auf seinem metallenen Arm rum und aktivierte das Licht des Omni-Tools. Langsam ließ er es über den Boden gleiten, sodass Noé die Möglichkeit hatte alles zu inspizieren. Dabei trat er selber weiter in den Raum, auf dessen Boden die Personen lagen. Es schienen auch unbewaffnete umgekommen zu sein.
"Hören sie Chambers! Was fällt ihnen eigentlich ein, meinen Vorschlag komplett zu ignorieren? Wir haben genug Glück gehabt, dass die Typen Miss Sorax hier nicht festgehalten haben. Sie hätten sie auch töten können! Haben wir beide ein Problem miteinander, oder warum widersetzen sie sich mir?" Wütend lief er am Volus vorbei und verpasst dem bereits toten Alien einen Tritt in die Seite.
Ein kurzes abgehacktes Krächzen ließ ihn jedoch herumfahren. Mit dem Schein des Lichtstrahlers suchte er nach der Quelle des Geräuschs. Sein Blick blieb auf dem Körper der menschlichen Frau hägen, welcher sich leicht krümmte. Um Noé einen besseren Blick darauf zu ermöglichen, deutete er mit dem Lichtkegel in diese Richtung und trat einige Schritte näher.

Noé Chambers
19.09.2009, 18:05
Omega – Wohnmodule

Noé verfolgte den Lichtkegel, der von Galen ausging, mit dem Kopf und ihrem Blick so aufmerksam, wie eine Katze eine Maus beobachten würde. Ihre Arme zitterten dabei kaum erkennbar und ihre Atemzüge wurden immer dann tiefer, wenn der Lichtkreis eine der Personen berührte.

Die erste war ein Alien, eine hellblaue Asari, eher gesagt genau die, die sie vor ein paar Minuten noch auf der Straße gesehen hatte. Die Beine waren eingeknickt und der Oberkörper lag auf einem weiteren Körper, nämlich der der menschlichen Sklavenjägerin. Keine Vanessa!
Langsam überflog der Lichtschein die tote Asari und ihre scheinbar ebenso tote Häscherin, beide waren oberflächlich mit Blut bedeckt und die toten, glänzenden Augen der Alienfrau blickten müde an die Decke, während das Gesicht der Sklavenjägerin nicht zu erkennen war, da diese auf dem Bauch lag.

Das nächste Paar von Toten bildeten, zu Noés Erleichterung, der Psychovolus und eine weitere Asari, deren Kehle jedoch großzügig aufgeschlitzt war, so dass die Kriminelle schnell zu dem Schluss kam, dass sie zumindest diese Tote nicht auf ihre Kappe nehmen musste.

Da ist keine Vanessa bei! Wie konntest du so bescheuert sein?! Bist du total hirngefickt oder was?! … und du hast die Gefangene auch noch umgelegt! Noé biss sich feste auf die Unterlippe, zwar gab es für die 19 jährige keine Unschuldigen auf der Welt, oder eher im Universum, trotzdem gab es Unbeteiligte, und auf die schoss sie eigentlich ungern.

"Hören Sie Chambers!“ – Was willst du denn?! - „Was fällt Ihnen eigentlich ein, meinen Vorschlag komplett zu ignorieren? Wir haben genug Glück gehabt, dass die Typen Miss Sorax hier nicht festgehalten haben. Sie hätten sie auch töten können!“ – Ich weiß… lass mich in Ruhe verdammt! - Haben wir beide ein Problem miteinander, oder warum widersetzen sie sich mir?" Wer zur Hölle bist du denn, dass ich mich dir nicht widersetzen sollte?!

„D..“ Noé wurde daran gehindert, ihrem spontanen, aber erneuten Wutausbruch Luft zu machen, als ein leises Stöhnen sowohl ihre als auch Zyons Aufmerksamkeit einforderte. Die lebt noch! realisierte die Kriminelle schließlich, als der Schein von Zyons Lampe sich wieder auf der erste Opferpaar, fast neben Noé, legte, wo die menschliche Jägerin grad die Asarileiche von sich schob und sich dabei auf den Rücken drehte.

Die weiß wo Van ist.. Das Mädchen reagierte schneller, als sie es selber gedacht hätte. Sie machte den fehlenden Meter zu der Überlebenden mit einem Satz gut, half dieser, indem sie die Asarileiche wegschubste und rammte ihr dann das Knie in den Brustkorb, als sie sich auf sie hockte und den Lauf des Sturmgewehrs vor ihrem linken Auge platzierte.
In derselben Zeit hatte sich Noés turianischer Partner näher an das Schauspiel gesellt, was sie an dem etwas kleinerem Lichtkegel erkannte, der die gefangene Jägerin dennoch dazu brachte, leicht zu blinzeln.

„Bewegung tot!“ schlug die 19 jährige der kaum ältere Frau unter sich verbal entgegen und bediente sich dabei des typischen Gangstertons, den sie Straßen von Los Angeles gelernt hatte. Offensichtlich hatte diese die stark komprimierte Aussage verstanden, denn sie rührte sich nichtmehr, außer wenn sie tief atmete, was ihr durch Noés Knie in der Brust jedoch ein Stück schwerer fiel.

„Wo ist Vanessa?!“

„Hä? Welche Vanessa? Nehm mir nur die Waffe aus dem Gesicht, okay? Ich mach schon keinen Scheiß!“ Als Beweis ihrer Aussage schob sie langsam die Hände nach oben, weg von ihren Waffen, die am Gürtel hingen und hoch, jeweils neben ihr Gesicht. Erst dabei bemerkte Noé, dass es sich um eine Asiatin handelte, an der linken Wange hatte sie einen knappen Streifschuss, ansonsten war es aber unbeschädigt und wurde einzeln von Strähnen pechschwarzer Haare verziert. Die´s null verunsichert… und gar nicht verwundet..

„So groß wie ich, selbe Haarfarbe, aber mit einem Zopf hinten und..“ Noé wollte ihre Beschreibung vertiefen, spürte dann aber wie ihre Gedanken von der Situation abschweifen wollten und brach ab, gleichzeitig verschärfte sie ihren Ton wieder. „.. wieso bist du nicht tot?“

Die Kriminelle vermutete, dass ihr eigener Gesichtsausdruck ähnlich irritiert sein musste, wie der der Sklavenjägerin, die ein paar Sekunden für ihre Antwort brauchte. Gleichzeitig realisierte Noé, dass die junge Frau über ihrer eigentlichen Rüstung noch eine Schutzweste trug, fast die Selbe die sie selber an hatte.

„Ich hab ernsthaft keine Ahnung wen du meinst, aber wenn wir´s dabei belassen können, mich nicht tot zu machen, dann weiß ich wo du das Mädel finden kannst… okay?“ Gut Noé, komm mal wieder klar. Wieso nicht? Die hat Van nicht gestohlen, also wieso nicht? Und Sklavenjäger ist auch nur´n Job.. du bist ja kaum besser.. „Okay. Wo?“

Das Gesicht ihres Gegenübers zeigte kurz ein erleichtertes Lächeln und sie holte so tief Luft, als hätte sie die ganzen letzten Sekunden den Atem angehalten. „Bestimmt Verkaufspunkt Sierra.. das ist auch hier im Viertel, pass auf, ich geb dir mein Omni-Tool, da steht sie drin, dafür hältst du mich aus deinem privaten alles-vernichten-Rachefeldzug raus, wie abgemacht, in Ordnung?!“

Privater alles-vernichten-Rachefeldzug..? Mit einem „In Ordnung.“ ging Noé letztendlich aber zum zweiten mal auf das Angebot ein und ihre Gefangene löste langsam mit einer Hand das Gerät von ihrem Handgelenk und hielt es leicht hoch, woraufhin Noé es mit einer raschen Bewegung ergriff. Verkaufspunkt Sierra.. da finde ich Vanessa… also brauch ich die da nicht mehr..

Eine zweite hastige Bewegung erfolgte, zusammen mit einem dumpfen Aufstöhnen, als Noé der Asiatin mit dem Schulterstück ihres Gewehrs einen festen Schlag gegen den Kopf verpasste, der sie umgehend ausknockte.

„Jetzt hol ich Van..“ flüsterte sie leise, als sie aufstand und sich das fremde Omni Tool anlegte, kurz darauf hatte sie eine Karte der Umgebung vor sich, in der allerlei eingespeicherte Orte angezeigt wurden, ein paar waren unterstrichen und noch weniger waren in fetter Schrift vermerkt. ‚Verkaufspunkt Sierra‘ hatte beides und so gelang es ihr, den Ort vergleichsweise schnell zu finden.

„Okay weiter geht´s!“ rief Noé plötzlich, mit einer Mischung aus Nervosität und Freude, und eilte an Zyon vorbei. Da find ich sie, ganz sicher..

Uhrzeit: 02:32

Noé Chambers
20.09.2009, 12:41
Omega – Wohnmodule

Uuuuund… schubsen! Polternd warf Noé sich gegen einen, ihr entgegenkommenden, Batarianer, der dann fluchend stürzte und im Gewühl verschwand. Win! Macht Platz! … auh.. meine Schulter.. automatisch rieb sie sich mit dem linken Arm ihre rechte Schulter und fing vorsorglich damit an, dem restlichen Gegenverkehr auszuweichen, statt sich ihm entgegen zu schmeißen. Noch 90..

Das Mädchen wechselte ihre Blicke stetig zwischen dem dicht begangenem Metallsteg, über denn sie sich, mit Zyon im Schlepptau, quetschte und dem neongrün leuchtendem Holodisplay des Omni-Tools, dass die unbekannte asiatische Sklavenjägerin ihr netterweise geschenkt hatte.
Der Kartenausschnitt, der dargestellt wurde, zoomte mit jedem ihrer Schritte ein Stück näher heran und inzwischen war das Zielgebäude, ‚Verkaufspunkt Sierra‘ genannt, gut einschätzbar.
Da gibt´s zwei… nein drei Eingänge.. oder zwei? Da steht ‚Notausgang‘… naja dann ist es ja ein Ausgang, oder nicht… aber durch Ausgänge kommt man auch rein.. glaub ich..

Die 19 jährige duckte sich seitlich weg, als ein Kroganer sich seinen Weg an ihr vorbeibahnte und konzentrierte sich dann wieder auf das Hologramm und ihre Schritte. Noch 50… hey, das sieht wie´n … ehm.. Dingens aus… so Dinger mit Sälen.. Saalhaus vielleicht, oder so.. „Auch egal.. wo ist´s?“
Als die Kriminelle sich umsah, erkannte sie, dass sie den breiten Steg, der über eine Wohnmodul-Schlucht führte, passiert hatten und sie sich nun an einer mehr oder weniger großen Kreuzung befanden, die ziemlich genau mit dem übereinstimmte, was die Holokarte ihr prophezeite.

„Okay.. das große Teil da drüben.. wir nehmen den Notausgang im zweiten Stock.. hinter dem Gebäude, da müsste eine Gasse sein..“ murmelte sie dem Turianer knapp zu und hob die Hand samt ausgestrecktem Zeigefinger etwas an, um ihm die Aussage zu verdeutlichen. Das angepeilte Gebäude war von Außen genauso unauffällig wie der Rest der Gegend, es gab keine Wachen oder irgendetwas anderes, was den Ort als was besonderes hervorheben hätte können.

Klauen wir uns Van zurück, Noé! mit diesen innerlichen Worten setzte sie anschließend ihren Weg fort, als sie dann jedoch in die Gasse neben dem Gebäude einbog, spürte sie plötzlich eine grobe Hand an ihrem Oberarm, die sie zurückzog. Was?!

Uhrzeit: 02:37

Zyon "Das Phantom" Galen
20.09.2009, 13:32
Wohnmodule
Omega
Uhrzeit: 2:37

Noé nahm sich der Frau an. Gemurmel zwischen den beiden, dem Zyon nicht folgte, der stattdessen den Raum etwas näher betrachtete. Plötzlich stand Noé auf, gab dem Menschen eine mit dem Kolben ihrer Waffe und wandte sich kurz an Zyon: „Okay weiter geht´s!“ Der Turianer machte sich bereit ihr nachzusetzen, ahnend, dass sie wieder davonstürmen würde.

Eine kurze Zeit drängten sich die beiden durch die Massen in den Straßen und erreichten schließlich eine Straßenkreuzung, die nicht minder überfüllt war.
Zyon schaute auf das Mädchen, welches eine Karte studierte und ihm dann entgegenwarf: "Okay.. das große Teil da drüben.. wir nehmen den Notausgang im zweiten Stock.. hinter dem Gebäude, da müsste eine Gasse sein..“

Sie taten einige Schritte auf das Gebäude zu. Noé war immer noch vor ihm. Zyon entschied sich sie erneut aufzuhalten und griff entschieden nach ihrem Oberarm. Die kleine Person schien erstaunt. "Warten sie! Wir wissen nicht, was uns dadrin erwartet. Lassen sie mich erstmal machen, bevor wieder alles umgemäht wird! Wir können es uns momentan wirklich nicht leisten, die Mission zu gefährden!"

Noé Chambers
20.09.2009, 13:51
Omega – Wohnmodule

"Warten Sie!“ – Nain! Muss Van holen! Zyon sprach dennoch weiter, während Noé mit einem kräftigem Zug ihren Arm aus seinem Handgriff riss, um dann trotz allem stehen zu bleiben und sich seine Probleme anzuhören. – „Wir wissen nicht, was uns da drin erwartet.“ – Doch, Vanessa.. - „Lassen sie mich erst mal machen, bevor wieder alles umgemäht wird!“ - Ich hab gar nicht alles umgemäht.. sondern nur fast alles.. - „Wir können es uns momentan wirklich nicht leisten, die Mission zu gefährden!"

Das Mädchen zögerte mit der Antwort und biss sich auf der Lippe herum, während sie sich die letzten Sätze durch den Kopf gingen ließ, dann wurden ihr die letzten paar Worte bewusst. „Mission..? Vanessa zu retten ist keine beschissene ‚Mission‘..“ murmelte die 19 jährige nun bestimmt, wobei sie leise blieb. „Und wenn da drin wieder alles verreckt, ist mir das egal solange ich sie da rausholen kann...“ Und dich hat nie jemand gebeten mitzukommen, ich kann Vanessa ganz allein retten!

Ein knappes Schweigen folgte und nachdem Noé ein, zwei Mal Luft holen konnte, sprach sie weiter. „Von mir aus.. was willst du denn ‚erst mal machen’?“

Uhrzeit: 02:38

Zyon "Das Phantom" Galen
20.09.2009, 14:03
Wohnmodule
Omega
Uhrzeit: 2:38

„Mission..? Vanessa zu retten ist keine beschissene ‚Mission‘... Und wenn da drin wieder alles verreckt, ist mir das egal solange ich sie da rausholen kann...“
Sie zögerte und setzte jedoch sofort wieder an: "Von mir aus.. was willst du denn ‚erst mal machen’?“
Zyon verzog entnervt das Gesicht: "Verdammt! Ich sprech nicht von dieser Mission. Es geht mir um die Behemoth! Was hilft es uns, wenn einer von uns verletzt wird, stirbt oder wir auch noch gefangen werden? Es muss doch wohl möglich sein das hier alles gut geplant über die Bühne zu bekommen anstatt wie ein Berserker Kopf und Kragen zu riskieren. Wenn da drin Typen sind, die sich vielleicht mal entscheiden zurückzuschießen, kann das sehr übel enden und Sorax ist somit auch nicht geholfen! Verstehen sie? Wir haben bis jetzt Glück gehabt, aber wir stehen auch in der Verantwortung für einen möglichst reibungslosen Ablauf der Mission, die uns Captain Yamashe erteilt hat! Also reißen sie sich verdammt nochmal zusammen und halten sich etwas mehr bedeckt!"

Noé Chambers
20.09.2009, 15:05
Omega – Wohnmodule

"Verdammt! Ich sprech nicht von dieser Mission.“ – Was! – „Es geht mir um die Behemoth! Was hilft es uns,“ – Geht! –„wenn einer von uns verletzt wird, stirbt oder wir auch noch gefangen werden?“ – Mit! – „Es muss doch wohl möglich sein das hier alles gut geplant über die Bühne zu bekommen anstatt“- Dir! - „wie ein Berserker Kopf und Kragen zu riskieren. Wenn da drin Typen“ – ab!? – „sind, die sich vielleicht mal entscheiden zurückzuschießen, kann das sehr übel enden und Sorax ist somit auch nicht geholfen!“ – Doch! – „Verstehen sie?“ – Nein! - „Wir haben bis jetzt Glück gehabt, aber wir stehen auch in der Verantwortung für einen möglichst reibungslosen Ablauf der Mission, die uns Captain Yamashe erteilt hat!“

„I..“

„Also reißen sie sich verdammt nochmal zusammen und halten sich etwas mehr bedeckt!"

Noé war während der ganzen drohenden Ansprache über perplex, da sie einen solchen verbalen Überfall alles andere als erwartet hatte, dann jedoch wurde ihr blitzschnell klar, wie der Echsenalien vor ihr grad mit ihr gesprochen hatte.

„Willst du mich bedrohen oder was?!“ – Achtung! Er hat Waffen! Noé festigte den Griff um das geliehene Sturmgewehr, um es im Fall der Fälle einfach nur noch leicht drehen zu müssen. –„Das die Van geklaut haben ist was persönliches! Die Behemoth und ihre Mission sind mir pauschal, erstmal scheiß egal! Wenn du Schiss hast, dann hau ab und erfüll deine ‚Mission‘ oder such dir neue Leute, oder beides! Keiner hat dich gezwungen mir nachzurennen! Ich jedenfalls hole sie da raus, und das nicht weil irgendeine blaue Alientussie mir einen scheiß Auftrag gegeben hat, für den ich sie brauche! Wenn dir das nicht passt, dann geh! Ich hab keine Zeit hier mit.." - einer zu groß geratenen Scheißechse! - "..dir rumzustressen, okay?!“

Uhrzeit: 02:38

Zyon "Das Phantom" Galen
26.09.2009, 18:33
„Willst du mich bedrohen oder was?! Dass die Van geklaut haben ist was persönliches! Die Behemoth und ihre Mission sind mir pauschal, erstmal scheiß egal! Wenn du Schiss hast, dann hau ab und erfüll deine ‚Mission‘ oder such dir neue Leute, oder beides! Keiner hat dich gezwungen mir nachzurennen! Ich jedenfalls hole sie da raus, und das nicht weil irgendeine blaue Alientussie mir einen scheiß Auftrag gegeben hat, für den ich sie brauche! Wenn dir das nicht passt, dann geh! Ich hab keine Zeit hier mit dir rumzustressen, okay?!“

Zyon musste unwillkürlich lachen. Diese Antwort, so ernst wie sie auch gemeint war, amüsierte ihn.

Sie hat Biss.

"Und ich dachte sie würden mich ignorieren!" Zyon hielt ihr die Hand entgegen. "Halten sie mich nicht für eine Person, die allen Befehlen gehorcht. Mir ist es genau so wichtig Sorax da rauszuhauen. Ich will nur, dass sie auf sich aufpassen. Und nennen sie mich Zyon, nicht du!" Der Turianer war auf die folgende Antwort seiner Begleiterin gespannt.

Noé Chambers
26.09.2009, 19:10
Omega – Wohnmodule

„Und ich dachte Sie würden mich ignorieren!“ brachte der Turianer hervor, nachdem er aufgehört hatte zu lachen. Du kannst mich mal! Noé starrte die ausgestreckte Hand des Turianers an, der unterdessen einfach weiterredete. „Halten Sie mich nicht für eine Person, die allen Befehlen gehorcht. Mir ist es genau so wichtig Sorax da rauszuhauen. Ich will nur, dass Sie auf sich aufpassen. Und nennen Sie mich Zyon, nicht du!"

Willst du mich verarschen? Die 19 jährige zog ihren Blick von Zyons Hand und schaute ihm stattdessen, mit verdunkelter Miene, wieder ins Gesicht. Dir ist es hundert pro nicht mal ansatzweise ‚ganz so wichtig‘, du hast keine scheiß Ahnung.. „Vergiss es..“ murmelte sie schließlich kaum hörbar, entspannte ihre Hände, in denen sie das Sturmgewehr hielt und drehte sich zu dem Gebäude neben ihnen, in dem Vanessa darauf wartete gerettet zu werden.

Erst als sie an der mitgenommenen Häuserwand hochblickte und den gesuchten Notausgang im zweiten Stock, der über eine nicht grad vertrauenserweckende Leiter mit dem Erdboden verbunden war, entdeckte, sprach sie deutlicher und beantwortete Zyons letzte Ansprache. „Ich weiß was ich tue.“ Gleichzeitig ging sie auf die Leiter zu und griff mit der Hand nach der erstbesten Sprosse. Ich hol jetzt Vanessa.

Uhrzeit: 02:39

Zyon "Das Phantom" Galen
26.09.2009, 19:44
„Vergiss es... Ich weiß was ich tue.“ Und schon war sie an der Leiter, die an der Hauswand hochführte.

Meine Fresse!

Zyon ließ seine Hand sinken und strich sich eher beiläufig über den Oberschenkel. Ein leichtes Schulterzucken.

Im Grunde... Nein.

Missmutig starte er ihr hinterher, griff ebenfalls das Ende der Leiter. Langsam zog er sich hinauf. Oben angekommen trat er an ihr vorbei durch eine metallene Tür in das Gebäude. Zyon fand sich in einem größeren, mehrstöckigen Raum wieder, aus dessen untere Etage er Stimmen vernahm. "Zum ersten, zum zweiten..."

Eine Versteigerung? Sklaven!

Das Phantom trat näher an das Geländer vor ihm. Der Saal war nicht sonderlich gut gefüllt, wahrscheinlich war das Ganze schon fast vorbei.

Wenn wir Pech haben, ist sie bereits weg.

Er zog sein Gewehr und lief zu einer Treppe, die in den Logenbereich führte. In einer dieser lehnte er sich an das kleine Mäuerchen vor ihm und machte eine Schallgranate bereit, welcher er in die Menge unter ihm warf. Ein Kreischen der Leute deutete die Wirkung des Sprengsatzes an. Zyon beugte sich über die Brüstung und sah haufenweise Käufer gekrümmt auf ihren Stühlen sitzen und die Hände auf den Ohren haltend. Ein schneller Blick durch das Zielrohr zeigte zudem einige Opfer, denen Blut aus den Ohren lief.

Gutes Ding...

Zyons Stimmung heiterte sich auf. Er nahm den Typen am Podest ins Visier und schoss ihm in die Brust.

Gametime...

"Chambers falls sie da sind: Links und rechts stehen zwei Bewaffnete! Ich krieg die nicht von hier!"

Noé Chambers
27.09.2009, 14:01
Omega – Wohnmodule

Das ist doch total.. Unbeholfen versuchte Noé sich auf das Gitterblech, welches eine Art kleine Plattform vor dem Notausgang bildete, zu ziehen. .. beschissen.. ah! .. nein.. vorsichtig… ah verdammt!

Die 19 jährige schnappte hörbar nach Luft, als sie beinahe von der Leiter abrutschte. „Ieks!“ Mist verdammter! Im nächsten Augenblick drang ein leises Scheppern durch die Gasse und Vanessas Sturmgewehr schlitterte über eben die Plattform, auf die Noé sich nun, endlich mit zwei freie Händen, hochzog.

„Puh..“ erleichtert hob sie die Waffe wieder auf und atmete dann mehrmals durch, während sie über das rostige Geländer lugte. Fast wärst du platt gewesen.. Noé los jetzt! Innerhalb von wenigen Sekunden befand sie sich wieder in der Realität. Hör auf rumzualbern!
Zyon hatte inzwischen die schwere Metalltür eingetreten und war in dem Gebäude verschwunden, Noé folgte ihm und während sie sich noch forschend in dem kreisrunden Raum umsah, gab es denn ersten Knall, gefolgt von Geschrei und einem Schuss. "Chambers falls sie da sind: Links und rechts stehen zwei Bewaffnete! Ich krieg die nicht von hier!"

Los! Die Kriminelle rannte ein paar Meter bis zu einem soliden Holzgeländer und erst jetzt hatte sie einen freien Blick in die unteren Etagen des Raumes. Das kenn ich aus alten Filmen! Hektisch betrachtete sie die Personen zwei Ebenen unter sich, ein paar der Käufer im Saal krümmten und windeten sich auf- und zwischen ihren Sitzen, während auf einer Art Bühne bereits der erste Sklavenhändler am Boden lag.

Wo ist sie..? Zu beiden Seiten der niedergeschossenen Person befanden sich die von Galen angesprochenen Feinde, der eine war ein großer, hässlicher Batarianer, der, oder eher die, zweite war eine große, fies aussehende Asari.
Noé schenkte beiden jedoch erst ihre Aufmerksamkeit, als sie merkte dass Vanessa nirgendswo in dem Saal zu erkennen war. Die erste Feuersalve, die das Mädchen abgab, zerschellte am Schild des Batarianers, der ihre Handlung sofort mit einer Schrotladung erwiderte und sie zwang, sich unter das Geländer zu ducken. Schneller Noé!

Der Batarianer setzte sein Feuer fort, bis die 19 jährige plötzlich schmerzhaft aufschrie. „Ah Fuck!“ Sie rollte sich von dem Geländer weg und schützte ihren Kopf mit ihren Händen. Kurz darauf donnerten weitere Schrottladungen in die hölzerne Deckung und kleine, feine Splitter regneten erneut in die Richtung der Kriminellen. Jetzt blute ich schon wieder!

„Das tut weh!“ Schneller, sonst tun sie ihr was.. Noé kroch wieder auf ihre vorherige Position zurück, wobei ihr für den Bruchteil einer Sekunde das Bild des Volus vor den Augen erschien, wie er vor der malträtierten Asarileiche hockte. Ich muss da runter..

Sie wartete noch einen Schuss ab, dann sprang sie auf und erwiderte das Feuer, erneut wehrte der Schild des Aliens die ersten Patronen ab und die Asari nutzte die Ablenkung, um sich ihrerseits in den Raum hinter der Bühne zu verdrücken. Da muss sie drin sein!

Zu Noés Glück schien sich der Batarianer nicht sicher zu sein, dass sein Schild den Beschuss lange aushalten würde, denn im nächsten Moment verschwand er hinter dem Podest und gab ihr damit ein paar Sekunden Luft, um einen Weg nach unten zu finden. Du bist so blöd Noé! Direkt unter dir..

„Ich geh runter!“ rief sie kurz ziellos in den Raum, da sie nicht wirklich wusste, wo Galen war. Ohne auf eine Antwort zu warten schwang sie sich über das demolierte Holzgeländer und ließ sich eine ganze Etage tiefer fallen, wo sie auf einer Art Balkon landete, auf welchem sich neben ihr jedoch nur ein paar verstaubte, alte Sitze befanden. Jisch! Noch eine!

Als sie schließlich ein zweites Mal runtersprang, erschien auch der Batarianer wieder aus seiner Deckung, feuerte allerdings gute 5 Meter zu hoch, auf die Stelle, an der er das Mädchen wohl noch immer vermutete. Dieses jedoch landete mitten zwischen dem Publikum, welches entweder jammernd am Boden kauerte oder sich panisch in Richtung der Ausgänge stürzte.

„Macht Platz!“ Die 19 jährige unterstrich ihr Kommando mit einer anhaltenden Salve aus Vanessas Sturmgewehr, wodurch sie mehrere vorbeihetzende Gestallten erwischte, bis die Schussbahn auf den Batarianer wieder frei war.
„Verrecke..“ flüsterte sie drohend, als die Kugeln endlich den Alien erreichten, der ihre neue Position erst jetzt bemerkte. Mit einem nicht hörbaren Plumpsen brach die Kreatur zusammen und presste sich die Arme auf den durchlöcherten Bauch.

Noé dagegen ignorierte seinen darauffolgenden Todeskampf und stürmte blind die Bühne hoch und der Asari hinterher, wobei sie mehr als einmal merkte, wie diverse Kugeln an ihr vorbeirauschten. Gleich da! Jisch.. mein Arm tut weh..

Uhrzeit: 02:46

Zyon "Das Phantom" Galen
27.09.2009, 15:04
Im Stockwerk über ihm hörte er einige Schüsse. Noé warnicht zu sehen, Zyon konnte aber die ihren ungefähren Aufenthaltsort anhand der im Holz einschlagenden Projektile feststellen.
Auf skurile Weise wurde der Raum mit einem Durcheinander von Stimmen und Schussgeräuschen erfüllt, die für Zyon einen bizarren Mix ergaben. Gerade in solchen Räumlichkeiten, wo sonst möglicherweise Vorführungen berühmter Künstler stattfanden, welche Geschichten aus vergangenen Tagen erzählten, wurden die Zuschauer unfreiwillig selber Teil einer solchen Abhandlung. Zyon stellte fest, dass es die Ironie des Schicksals war, dass die Helden diesmal nicht auf der Bühne standen, sondern von den Emporen auf die Zuschauer runterschossen.

Aber sind wir denn Helden? Sicherlich halten viele der Leute Sklaven und kaufen bzw. verkaufen unschuldige Menschen wie auch angehörige anderer Rassen. Wir handeln richtig.

Zyon packte einen Entschluss und richtete sein Feuer auf die Ansammlung an Käufern.

Sterbt ihr Bastarde!

Es machte ihm sichlerich keinen Spaß Unbewaffnete zu morden, war es ja sonst auch nicht nötig. Aber das Phantom empfand eine tiefe Befriedigung angesichts der, in seinen Augen, schlechten und fehlgeleiteten Menschen, die dort unten starben. Aus dem Augenwinkel sah er die junge Frau in die Menge springen und verriss sofort den Lauf seiner Waffe.

Das war knapp...

Er folgte kurz ihren Bewegungen durch die Menge und schaute in die Richtung, in welche ihr Gewehrlauf deutete. Der Batarianer fiel. Den zweitene Typen, einen Turianer ignorierete sie jedoch. Zyon legte auf ihn an murmelte "Gute Nacht" und versetzte ihm einen Schuss durch den Schädel. Als er Noé für halbwegs sicher befand, wandte er sich wieder den Leuten unter ihm zu, welche ihren Mut wiedergefunden hatten und nun Richtung AUsgang drängten. Zyon ließ zum Abschied noch eine Splittergranate in den Raum kullern, welche auch die letzten beiden der Käufer vollends sterben ließ. Ein geschickter Sprung über sein Geländer und er landete neben einigen Leichen auf der unteren Etage des Saales. Prüfend verbrachte er kurze Zeit damit, durch die leblosen Körper zu stacksen und hier und da dem ein oder anderen einen Schlag zu verpassen. Dann schaute er in Richtung Podest und Bühne, auf der er Noé jedoch nicht mehr ausmachen konnte.

Ich hoffe sie hat Vanessa gefunden. Und ich hoffe die lebt...

Vanessa Sorax
28.09.2009, 16:38
Omega: Wohnmodule

Es vergingen nur wenige Minuten als plötzlich die begeisterten und enttäuschten Rufe der Versteigerung von stockendem Gewehrfeuer unterbrochen wurde. Eine Sekunde später gesellten sich auch Schreckens- sowie Schmerzensschreie dazu. Es klang als würde eine Armee das Gebäude stürmen.

Im ersten Augenblick zuckte Vanessa zusammen und Adrenalin wurde in ihr Blut gepumpt. Das körpereigene Aufputschmittel kämpfte erfolgreich gegen die Sedierungsdroge an und somit wurde Vanessas Verstand wieder klarer. Schnell kundschaftete sie den Vorraum aus, um irgendwo Deckung zu suchen, aber außer ein paar Tischen und Stühlen war nichts Passendes zu finden. Als ihr Blick auf ihre beiden Wachen traf, formte sich jedoch ein Plan in ihren Kopf.

„Mel?“, rief sie vorsichtig, um die Aufmerksamkeit ihrer Mitgefangenen zu erregen. Die schwarzhaarige Frau schaute sie daraufhin erschreckt und fragend an. Vanessa deutete mit dem Kopf auf Arakh und Clayt, welche mit ihren Waffen auf die Tür zum Saal zielten und somit ihre Gefangenen nicht mehr beachteten. Auch die anderen Sklavenjäger im Vorraum schenkten dem Lärm mehr Beachtung als ihren Gefangen.
„Wir können sie überwältigen.“, raunte sie noch Mel zu. Aber die Droge schien bei ihr mehr wirken, als bei Vanessa, denn sie zeigte keine Reaktion auf diese Worte. Oder sie hatte Angst vor einer Rache ihrer Peiniger. ‚Schaff ich es alleine? Vermutlich nicht, schon gar nicht mit gefesselten Händen. Aber es ist meine einzige Chance! Besser bei dem Versuch sterben, als das restliche Leben in Sklaverei zu verbringen!’

Vanessa lief los und erwartete schon den Schuss, der sie umlegen würde, aber er kam nicht. Sie erreichte ihr Ziel und sprang. Mit den Füßen voraus traf sie Clayt, den Turianer, in den Rücken. Durch die Wucht des Aufpralls wurde dieser umgerissen und er verlor seine Waffe. Vanessa landete ebenso hart am Boden und im ersten Moment wurde ihr sämtliche Luft aus den Lungen gepresst. Aber sie rappelte sich wieder auf – schneller als Clayt – und trat seine Waffe außer Reichweite. Ein kurzer Blick zu Arakh zeigte ihr, dass dieser den Angriff gar nicht bemerkt hatte. Er war zu sehr auf die Tür zum Saal konzentriert.

Jedoch kam auch Clayt wieder hoch und dieser schrie den Batarianer jetzt an. Der vieräugige Alien wirbelte herum und sah, dass etwas nicht in Ordnung war. Er zielte mit seinem Schrotgewehr auf Vanessa und betätigte den Abzug. Genau im gleichen Moment war allerdings auch Mel aus ihrer Starre erwacht und griff Arakh an. Somit ging sein Schuss knapp neben Vanessa vorbei und vereinzelte Projektile trafen noch Clayt. Jetzt wurden auch die anderen Sklavenjäger auf sie aufmerksam, aber ebenso die Sklaven. Einige verdrückten sich, andere griffen ebenfalls ihre Wachen an und im Vorraum bildete sich eine wilde Schlägerei, in der hauptsächlich Sklaven ihr Leben verloren.

Vanessa und Mel liefen nebeneinander zur Tür, die zum Saal führte. ‚Verdammt, wie sollen wir die aufbekommen?’ Die Pilotin überlegte schon, wie sie mit dem Rücken zur Tür den Griff mit den gefesselten Händen runterdrücken sollte, als diese plötzlich aufflog. Sie sah wie ein Mädchen mit einem Sturmgewehr in der Hand hereinkam – mit ihrem Sturmgewehr. ‚Noé!’

02:46

Noé Chambers
28.09.2009, 19:56
Omega – Wohnmodule

„Noé!“ „Vanessa!“ Schlagartig blieb die 19 jährige stehen und blickte in das überraschte und gleichzeitig gehetzte Gesicht der Pilotin. Vanessa.. Van! Für den Bruchteil eines Augenblicks spürte das Mädchen einen schweren Kloß im Hals, der alles unterdrückte, was sie hätte sagen können. Allerdings nur bis zu dem Moment, in dem sie die zwei bewaffneten Sklavenjäger hinter Vanessa und einer weiteren schwarzhaarigen Frau erkannte. Nein!

„Weg da!“ Fast schon rücksichtslos stürmte Noé mit der Waffe nach vorn und erneut realisierte sie bruchteilhaft einige unangenehm ziehende Schmerzen an ihrem Arm und der Wange, statt jedoch darauf einzugehen, drängte sie sich zwischen Vanessa und der Unbekannten hindurch.
Kurz darauf war das Sturmgewehr hochgerissen und unter den Lärm der Schlägerei, zu dem eh schon Schüsse und panische Schreie gehörten, mischte sich eine weitere Waffe. Lasst Sie in Ruhe und verreckt!

Während der Batarianer von Noés Dauerfeuer überrascht und letztendlich zersiebt wurde, schaffte es der unbewaffnete Turianer, sich irgendwo in der Hektik des Sklavenaufstandes zu verdrücken, oder eher zu fliehen. Erst nach dem die 19 jährige weitere Salven mitten in den Tumult jagte, einfach weil sie hoffte den Echsenalien, der Van angreifen wollte, doch noch umlegen zu können. Letztendlich brach sie ihren Angriff aber ab und drehte sich hastig wieder zur Pilotin um, um sie fast schon quengelnd anzusprechen.

„Vaaan! Lass uns hier abhauen, okay?!“

Uhrzeit: 02:47

Vanessa Sorax
30.09.2009, 01:49
Omega: Wohnmodule

„Noé!“, rief Vanessa nun den Gedanken laut heraus und wollte am liebsten das Mädchen nach deren freudiger Begrüßung umarmen. ‚Du bist es wirklich! Du bist meinetwegen hier!’ Aber nicht nur die vielen Sklavenjäger, auch die Fesseln hinderten Vanessa daran. Noé stürmte dann mit der Waffe vorbei und erledigte Arakh, der in einen Matsch aus Blut und Körperteilen am Boden liegen blieb. Dann feuerte sie noch Clayt hinterher, aber Vanessa war sich nicht ganz sicher, ob sie ihn getroffen hatte. Durch die Drogen konnte sie nicht alle Details der Szene erkennen.

Plötzlich stand das Mädchen wieder vor ihr. „Vaaan! Lass uns hier abhauen, okay?!“ ‚Ja! Weg von hier!’ „Ja! Die Fesseln… der Batarianer hat die Schlüssel zu meinen Handschellen. Danke, dass du gekommen bist!“ Vanessa zögerte kurz, bevor sie mit dem Kopf zu Mel deutete. „Und vielleicht könnten wir Melanie noch mit raus nehmen.“ ‚Wo kommen wir überhaupt raus? Durch den Hintereingang oder durch den Saal? Und ist Noé alleine da oder hat sie noch jemanden mitgenommen?’ „In diesem Raum ist eine Tür, die führt durch einen Gang raus. Wie bist du rein gekommen, wo sollten wir raus?“, sprudelte es aus Vanessas Mund. ‚Sie ist echt wegen mir hier!’

02:47

Noé Chambers
30.09.2009, 21:36
Omega – Wohnmodule

„Ja! Die Fesseln… der Batarianer hat“ – Ist doch egal! Wir müssen weg! – „die Schlüssel zu meinen Handschellen." - Eh.. - "Danke, dass du gekommen bist!“ Noés Aufmerksamkeit wechselte im Sekundentakt zwischen Vanessa und den umliegenden Kämpfen, die letzten Worte allerdings lösten in dem Mädchen einen weiteren Hauch von Euphorie aus, denn sie jedoch gequält unterdrückte. ’Danke, dass du..’ .. Noé, dafür haben wir keine Zeit!

Die 19 jährige biss sich unentschlossen auf der Unterlippe herum, während sie die Pilotin musterte, diese sprach dann plötzlich weiter. „Und vielleicht könnten wir Melanie noch mit raus nehmen.“ - Wer ist Melanie..? - „In diesem Raum ist eine Tür, die führt durch einen Gang raus. Wie bist du rein gekommen, wo sollten wir raus?“ Ähm.. hä? Was? Was soll ich denn.. – Ein lauter Schuss und darauf folgende Schreie von einer der Auseinandersetzungen in dem Vorraum ließ Noé zusammenzucken. – .. alles wissen… du bist doch die Kluge..

„Ähm.. über diesen Gang… warte mal!“ Die Kriminelle rannte umgehend auf die batarianischen Überreste zu und hockte sich dann daneben. Eklig.. überall Blut.. – Erneut donnerten Schüsse zwischen den Schreien und Ausfluchungen der Sklaven und Sklavenhändler hindurch, wobei ein lauter Frauenschrei Noé einen Liedschlag lang schockte. – Van! Ist Van okay?!

Panisch riss sie den Kopf hoch, sowohl mit Vanessa als auch mit ihrer Begleitung war jedoch offensichtlich alles in Ordnung und so konzentrierte sie sich wieder darauf, den Schlüssel für die Handschellen zu finden. Was ihr wenige Sekunden später, wenn auch mit vollkommen blutbeschmierten Fingern und linkem Arm, gelang. Okay, jetzt weg! Bring Vanessa in Sicherheit!

Nach einem kurzen Sprint landete die Jugendliche bereits wieder vor ihrer Freundin und wedelte mit dem Schlüssel vor deren Nase. „Also, wenn du nicht grad auf Fesseln stehst, könnt ich sie jetzt öffnen!“

Uhrzeit: 02:49

Vanessa Sorax
30.09.2009, 23:11
Omega: Wohnmodule

„Mach die Fesseln bloß ab…“, entgegnete Vanessa und drehte sich mit dem Rücken zu Noé, damit diese die Handschellen öffnen konnte. In den wenigen Sekunden, die Noé benötigte, sah die Pilotin das Ausmaß des kurzen aber heftigen Kampfes zwischen den Sklaven und ihren Wächtern. Leichen jeglicher Spezies lagen auf dem Boden, teilweise als Ganzes, teilweise nur noch Körperteile. Blut und andere Körperflüssigkeiten breiteten sich aus und verströmten einen unangenehmen Geruch. ‚Wie widerwärtig…’

„Danke!“, sprach Vanessa nochmals zu Noé, nachdem sie endlich ihre Hände nicht mehr gefesselt hatte. ‚Und jetzt raus da… Durch den Gang’ Sie stolperte ein paar Schritte in die Richtung des Ausgangs, blieb dann aber nochmals stehen. ‚Mel!’ Sie drehte sich erneut um und erblickte Melanie, als sie gerade durch die Tür zum Saal lief. Ein Sklavenjäger war ihr direkt hinterher. Vanessa erkannte, dass sie für die andere Frau nichts mehr tun konnte und hoffte, dass sie einen anderen Weg aus dem Gebäude finden würde. Als eine Ladung Schrot nur eine Handbreit vor Vanessa im Boden einschlug, stürmte sie wieder los.

Bis zu der Tür, die in den Gang führte, waren es nur noch wenige Schritte. Noé und Vanessa schafften es entgegen aller Erwartungen ohne gröberer Probleme den Vorraum zu verlassen und liefen weiter. Unterwegs stieg in Vanessa ein beunruhigendes Gefühl auf. Irgendetwas war bei dem Ausgang, etwas, das eine Flucht möglicherweise verhindern könnte. Aber es wollte ihr nicht mehr einfallen.

Als sie schlussendlich am Ausgang ankamen rissen sie die Tür auf und gelangten ins Freie. Doch sie hielten erst an, als sie von ihrem Fluchtweg aus nicht mehr sichtbar waren. ‚Kroganer! Zwei Kroganer haben den Eingang bewacht… Sie müssen wohl rein gegangen sein, als der Tumult anfing. Was für ein Glück!’

Aber sie hatten es geschafft! Sie hatten das Gemetzel hinter sich gelassen und sind nur mit leichten Verletzungen entkommen. Tränen aus Freude und Erleichterung stahlen sich in Vanessas Augen und sie fing zu zittern an, da die Anspannung nachließ. Trotzdem legte sie ihre Arme um Noés Hals und drückte das Mädchen an sich. „Danke Noé! Danke das du mich gesucht und gefunden hast!“, raunte sie ihrer Freundin ins Ohr.

02:51

Zyon "Das Phantom" Galen
01.10.2009, 09:51
Im Saal kehrte Ruhe ein. Zyon atmete durch. Das ganze hatte ihm erstaunlich viel Kraft gekostet. Der Turianer bahnte sich seinen Weg durch die von Körpern bedeckten Stuhlreihen, hin zum
Podest, auf dem der Auktionär gestanden hatte. Ein Tritt in das Gesicht seiner Leiche folgte.

Bastard...

Plötzlich brach hinter ihm im angeschlossenen Raum ein Höllenlärm aus.

Verdammt... Was?

Zyon wagte es nicht einen Blick in den Raum zu werfen. Wie angewurzelt stand er mit erhobenem Scharfschützengewehr auf der Bühne und horchte auf die Schlägerei, die aus den Räumlichkeiten zu vernehmen war.
Schüße mischten sich unter die Geräuschkulisse.

Wie viele sind denn da noch?

Die Tür krachte gegen die Wand, als sie mit aller Gewalt aufgeschlagen wurde. Eine junge Frau stürzte durch sie hindurch und stürmte in Zyons Richtung.

Vorsicht! Was macht sie denn?

Zyon legte auf sie an. Keine Sekunde vergang, da sah er auch schon einen Bewaffneten hinter ihr durch die Tür treten. "Bleib stehen du miese Schlampe!" Projektile prasselten durch die Luft, die Frau fiel zu Boden. Ein panisches Schreien begleitete ihre Bemühungen von der Wache fortzukrabbeln.
Diese schien Zyon nicht bemerkt zu haben, der sich inzwischen vor der Bühne hingehockt hatte. Er hörte, wie die schweren Schritte auf dem Holzboden näher kamen. "Glaubst wohl da kannst einfach wegrennen was? Glaubst du bist schneller als ich was?" Tapp, Tapp! Zyon versuchte die Entfernung zwischen ihm und dem Typen abzuschätzen.
"Weißt du, ohne Beine ist man nicht so schnell!" Ein Lachen ertönte. Zyon sah den Batarianer zwei Meter neben sich stehen. Er drehte das Gewehr um und hielt es wie eine Keule seitlich neben seinem Kopf. "Na mach schon! Kriech weiter! Ich knall dich ab du Miststück." "Ich glaube nicht!" Noch während das Phantom dies sagte, war er aufgesprungen und stand neben ihm.
Das letzte, was Zyon erkennen konnte war ein ebenso überraschter wie auch verängstigter junger Batarianer, dem im nächsten Moment mit einem grauenhaften Knacken der Kopf abartig weit nach hinten wegknickte und aus dem Blut hervorplatzte.
"Baah!" Der Körper sackte leblos zusammen. "Nein! Wah! Bitte!" Die Frau bebte vor Angst. Tränen flossen ihr über das Gesicht. Zyon hängte das Gewehr auf seiner Schulter ein. "Ruhig! Ruhig! Es ist vorbei! Er ist tot!" Zyon packte ihre Arme und versuchte sie zu beruhigen. Jedoch gelang es ihm nicht. Die Frau wand sich as seinem Griff und schlug nach ihm. Zyon ließ von ihr ab und schaute auf sie.
"Alle sind tot. Sie haben alle umgebracht!"

Nein! Chambers! Sorax!

"Wie Vieh haben sie uns totgeschlagen. Jeden einzelnen!"

Das kann doch nicht sein.

Zyon warf einen Blick in Richtung der Türöffnung.

Sie können nicht... Das geht nicht...

Sein Blick wandte sich wieder der Frau zu. Sie hyperventilierte. "Was ist mit Sorax und dem anderen Mädchen, dass grad zu euch rein ist?" "Tot! Alle tot! Wie Vieh..." Sie kollabierte.

Scheiße!

Zyon beugte sich hinunter und legte die Arme um die in Ohnmacht gefallene Person. Mit einem Ruck hob er sie vom Boden auf und lief Richtung des Ausgangs, den die entflohenen Käufer benutzt hatten.
Traurig bahnte er sich einen Weg durch die Berge leblosen Fleischs. Er betrachtete die Sklavin, die in seinen Armen lag.

Ich konnte sie nicht retten! Es war mein AUftrag und ich konnte sie nicht beschützen...

Draußen lief er zu einer schmuddeligen Bank. Er legte die Frau auf ihr ab und setzte sich an die Seite ihres Kopfes, welchen er auf seine Beine legte.

Warum hab ich mich dieser Wut hingegeben? Ich hätte sie beschützen können! Warum habe ich all diese Menschen getötet?

Eine Träne ran dem sonst so stolzen Turianer über die Gesichtsplatte. Er schaute auf die Sklavin und ließ den Kopf hängen. Seit langem fühlte er sich ratlos und saß auf der Bank, ohne an irgendwas zu denken...

Noé Chambers
01.10.2009, 21:59
Omega – Wohnmodule

Noé warf einen flüchtigen Blick zurück und erst als sie sich sicher war, dass ihnen wirklich niemand gefolgt war, drehte sie sich Vanessa zu. Van? .. wieso weinst du?! Die 19 jährige wollte ihren Gedanken grade aussprechen, als Vanessa ihr die Arme um den Hals schlang und sie an sich drückte.

„Danke Noé! Danke das du mich gesucht und gefunden hast!“ Für einen Augenblick war das Mädchen vollkommen perplex, dann begann auch sie, langsam die Situation zu realisieren und ein glückliches, dennoch flüchtiges, Lächeln machte sich in ihrem Gesicht bemerkbar. Ich hab Vanessa zurückgeklaut… diese Mistkerle sind alle tot.. und Vanessa ist da.. lebend… sie lebt.. Für den Bruchteil einer Sekunde musste Noé damit kämpfen, nicht selbst anzufangen zu heulen und sie schluckte schwer. Was war denn das jetzt…

Es gingen noch ein paar Sekunden um, in denen Noé dastand, die Waffe an ihrer Seite baumelt und Vanessa dicht davor, wie sie das Mädchen an sich drückte. Dann jedoch brach ein nahes Scheppern die Stille, da die 19 jährige nun einfach das Sturmgewehr auf den Boden hatte fallen lassen und wiederum ihre Arme um Vanessa schlang und diese dann ohne irgendwelche Scheu fest an sich drückte. Muss ich jetzt was sagen..? Eh.. ich weiß aber nicht was…

Für den Moment genoss sie einfach nur die Nähe ihrer Freundin, um dessen Wohlergehen sie sich in der letzten Stunde ungewohnt stark gesorgt hatte und fällte dabei einen Entschluss. Ist doch egal.. wir haben Van wieder gefunden.. Sie ist toll..

Uhrzeit: 02:54

Vanessa Sorax
02.10.2009, 14:09
Omega: Wohnmodule

Das Klappern des zu Boden gefallenen Gewehrs ließ Vanessa kurz zusammenzucken, aber sie entspannte sich gleich wieder. Nun schlang auch Noé ihre Arme um Vanessa und so standen die beide eine Weile da, froh sich wieder zu haben. ‚Wenn Noé nicht gewesen wäre… Ob ich ihr auch mehr bedeute?’ Sie hätte gerne eine Antwort auf diese Frage gewusst, wollte aber den Moment nicht stören oder Noé gar durch die Frage abschrecken. Deshalb verschob sie diesen Gedanken auf später.

Erst nach einiger Zeit lösten sich die beiden wieder voneinander. Vanessa hatte dabei nicht bemerkt, dass ein wenig Blut von Noés Kratzer an der Wange durch die Umarmung auch in ihrem Gesicht war. Jedoch sah sie jetzt bewusst die Verletzung des Mädchens und fühlte sich ein wenig schuldig. ‚Oh Noé, was hast du wegen mir durchmachen müssen? Am besten wir gehen zur Behemoth zurück… Dort können wir die Verletzung behandeln.’ Sie selbst war auch müde, eine Nachwirkung von zu wenig Schlaf und der Sedierungsdroge. Außerdem taten ihr die Glieder von dem Zusammenstoß mit dem Turianer ein wenig weh.

„Wir sollten zur Behemoth zurückgehen, was meinst du? Ich bin saumüde.“, meinte Vanessa schließlich. Doch kurz drängte sich das Bild von Melanie, wie sie vor dem batarianischen Sklavenjäger flüchtete, in ihre Gedanken. „Hoffentlich hat es Mel durch den anderen Ausgang geschafft… Waren draußen noch weitere Sklavenjäger?“

02:55

Noé Chambers
03.10.2009, 15:41
Omega – Wohnmodule

Nachdem Vanessa die Umarmung löste, machte Noé einen kleinen Schritt zurück, wobei sie erneut schwer schluckte, um aufkeimende weiche Gefühle wieder zu unterdrücken. Anschließend blickte sie unsicher gen Boden, oder tat so, als würde sie für die Umgebung etwas im Auge behalten um so direkten Blickkontakt zu der Pilotin vermeiden zu können.

Du heulst ja gleich, Noé! … Nein, tu ich nicht!

Störrisch schüttelte das Mädchen den gesenkten Kopf und ein Biss auf ihre Zunge, zusammen damit, dass sie nun endlich die unzähligen kleinen Stich- und Schnittwunden an ihrem linken Arm und der Wange bemerkte, schaffte sie es schnell, wieder gänzlich die Fassung zu finden.

Offenbar genau rechtzeitig, denn Vanessa begann die drückende Stille zu unterbrechen. „Wir sollten zur Behemoth zurückgehen..“ – Diese dumme Behemoth.. was ist das überhaupt für ein Name? – „..was meinst du?“ – Ähm.. – „Ich bin saumüde.“ Dann musst du schlaaaaafen! Noé wollte grad die Spitze ihres Zeigefingers auf Vanessas Nase setzen und ihr in ihrem gespielt weisem Ton vollkünden, dass gegen Müdigkeit Schlaf hilft. Doch bevor sie dazu kam, sprach die Pilotin bereits weiter. „Hoffentlich hat es Mel durch den anderen Ausgang geschafft… waren draußen noch weitere Sklavenjäger?“ Der andere Ausgang.. was war da..

„Der Turianer sitzt da ja noch rum..“ murmelte die 19 jährige schließlich unbewusst, dann wurde ihr die Lage und die Frage ihrer Partnerin klar. „Keine Ahnung, ob da noch irgendwer lebt, aber ich glaube ich sollte Galen mal verticken, dass wir raus sind.. vielleicht hat er diese Mel ja getroffen..“

Wortwörtlich, wäre ja jammerschade... wer ist die überhaupt?! Die brauchst du nicht, ich hab dich doch gerettet! huschte es der Kriminellen im nächsten Moment sarkastisch durch die Gedanken, woraufhin sie kurz das Gesicht etwas verzog und letztendlich ihr Com aktivierte, welches noch immer auf ihr Team während des Diebstahls der Behemoth eingestellt war und folglich auch den Turianer erreichen müsste.

„Ahm.. Galen? Wir sind draußen, ich hab Vanessa.. dir ist nicht zufällig eine ‚Mel‘ in die Arme gelaufen?“ Oder in die Schussbahn..?

Uhrzeit: 02:55

Zyon "Das Phantom" Galen
05.10.2009, 14:59
„Ahm.. Galen? Wir sind draußen, ich hab Vanessa.. dir ist nicht zufällig eine ‚Mel‘ in die Arme gelaufen?“

Wer? Ich höre Stimmen...

Der Kommlink knisterte, als die Übertragung beendet war.

Nein ich träume nicht! Chambers! Sie lebt. Und Sorax auch.

Zyon richtete sich auf der Bank auf. "Chambers, ich dachte... Ihnen beiden gehts gut?" Auf die bewusstlose Frau vor ihm schauend, setzte er noch fort: "Eine Mel. Ich weiß nicht. Hier bei mir ist eine Sklavin. Sie hat nen Kreislaufkollaps und ist im Moment nicht ganz auf dieser verdreckten Station." Zyon musterte sie.
"Also wo sies jetzt sagen... Sie sieht irgendwie nach einer Mel aus. Am besten sie vergewissern sich selbst. Ich sitz hier vor dem Besuchereingang und pass auf sie auf."

Noé Chambers
05.10.2009, 18:20
Omega – Wohnmodule

"Chambers, ich dachte... Ihnen beiden gehts gut?" Hä? Er dachte uns geht´s gut..? Ähm.. uns geht´s doch auch gut.. oder nicht? Noé warf bei diesem Gedanken einen Teils verwirrten und Teils prüfenden Blick auf Vanessa. Nachdem sie sich sicher war, dass die Pilotin insgesamt recht fit wirkte, wollte sie dem Turianer antworten, dieser kam dem Mädchen jedoch zuvor, indem er unerwarteter Weise weiter sprach.

"Eine Mel. Ich weiß nicht. Hier bei mir ist eine Sklavin. Sie hat nen Kreislaufkollaps und ist im Moment nicht ganz auf dieser verdreckten Station." Gut, dann ist ‚Mel’ also tot, kein Grund sich weiter mit ihr aufzuhalten. Komm mit Vanessa! Erneut kam Galen der 19 jährigen dazwischen, als diese nämlich ihrer Partnerin grad die Hand entgegenstrecken wollte, um sie mit sich zu ziehen, redete er wieder los.

"Also wo sies jetzt sagen...“ – Ich hab doch gar nichts gesagt! – „Sie sieht irgendwie nach einer Mel aus. Am besten sie vergewissern sich selbst. Ich sitz hier vor dem Besuchereingang und pass auf sie auf.“ Noé schwieg ein paar Sekunden und seufzte innerlich, dann nickte sie jedoch fast unmerklich und mit einem Blick zu Vanessa.

„Okay, wir kommen mal vorbei.“ Beantwortete sie die Durchsagen des Turianers, dann schaltete sie ihr Com stumm und schenkte der älteren Frau wieder ihre ganze Aufmerksamkeit. „Also zum Dingenseingang? .. und wer ist Mel..?“

Uhrzeit: 02:56

Vanessa Sorax
05.10.2009, 20:48
Omega: Wohnmodule

‚Zurück zu dem Eingang? Wo wir gerade hergekommen sind? Nein, Noé ist clever genug, dass sie dort nicht zurückgehen würde…’ Die Frage nach Mel wirkte jedoch ein wenig untypisch für Noé und irgendwie ließ dieser Umstand Vanessas Herz für einen kurzen Moment schneller schlagen. ‚Sie wird doch nicht etwa eifer… Mach dir doch nichts vor!’
„Okay, also zum Eingang.“, echote Vanessa. Noé nahm daraufhin das Gewehr wieder von Boden auf und erwartete scheinbar noch die Antwort von Vanessa.

Während die beiden losgingen, fing die Pilotin zu erzählen an. „Mel war in einer der Zellen. Sie wurde dann mit mir gleichzeitig zu der… der Versteigerung gebracht. Sie hatte auch schon viel durchgemacht. Ihr Raumschiff war kaputt und die, die sie gerettet haben, waren Kriminelle. So ist sie hierher gekommen. Sie konnte fliehen, wurde aber von den Sklavenjägern gefasst. Sie hat auch einige Verletzungen erlitten und ich dachte, dass wir ihr vielleicht weiterhelfen könnten.“ ‚Irgendjemand wird mir sicherlich sagen, dass wir nicht auf einem Wohlfahrtskommando sind…’ „Möglicherweise können wir irgendwas von ihr im Austausch erhalten. Geld, Kontakte oder Informationen.“ Vanessa zuckte mit den Schultern.

02:58

Noé Chambers
06.10.2009, 18:49
Omega – Wohnmodule

„Möglicherweise können wir irgendwas von ihr im Austausch erhalten. Geld, Kontakte oder Informationen.“ Fügte Vanessa ihren vorherigen Ausführungen beiläufig hinzu. Noé biss sich dabei ununterbrochen auf der Unterlippe herum, vertuschte ihr möglicherweise verdächtiges Verhalten aber damit, dass sie ihr ‚geliehenes’ Omni-Tool aktivierte und sich erneut die Umgebungskarte anzeigen ließ. Anschließend suchte für sich und ihre Begleitung einen kleinen, sichereren, Umweg zu dem Treffpunkt, denn Galen angegeben hatte.

„Da lang..“ murmelte Noé dann und verschwand dann auch schon wieder in ihrer Gedankenwelt. Sie sollte versteigert werden..? Sie warf einen Blick zur Seite und betrachtete Vanessas Profil für einige Schritte, bis sie merkte, dass es wohl ein paar Sekunden zuviel des Betrachtens waren und verlegen den Kopf wegdrehte, um weiter der Karte zu folgen.

Van wird nicht versteigert, wir haben sie gerettet! summte eine leise, fröhliche Stimme in Noés Kopf, die sie dann jedoch mit einem Kopfschütteln bei Seite wischte, um in der derzeitig ernsten Realität zu bleiben.

Und die Eine da ist ne Sklavin.. mehr nicht.. wieso interessiert´s dich überhaupt..? Noé biss sich erneut auf die Unterlippe. – Einfach so halt..

„Okay..“ – begann sie leise, festigte dann aber ihre Stimme. – „Also das mit der Sklavin… eh..“ – Noé schaute sich kurz um und dann wieder auf ihre Karte. – „Die nächste Abzweigung müsste auf die Straße führen, wo Galen rumgammelt..“

Uhrzeit: 02:59

Vanessa Sorax
07.10.2009, 11:08
Omega: Wohnmodule

Noé und Vanessa bogen in die Straße ab und tatsächlich war Zyon mit Mel dort zu sehen. Er saß auf einer Bank und die schwarzhaarige Frau lag bewusstlos neben ihm. Als Vanessa das nicht mehr ganz so weiße Kleid sah, fiel ihr ein, dass sie selbst noch ein solches Trug und ihre Rüstung irgendwo in diesem Untersuchungsraum lag. ‚Vielleicht könnten wir bei zurückgehen dort vorbei… Nur wo genau war das?’

„Hallo!“, grüßte Vanessa Zyon. „Danke für deine Hilfe und dass du auf Melanie aufgepasst hast. Wie geht es ihr?“ Bei ihren letzten Worten ging Vanessa zu der Frau und fühlte ihren Puls am Handgelenk. Der Herzschlag war vorhanden und wirkte relativ normal, also sollte sie in Kürze wieder erwachen.

03:00

Zyon "Das Phantom" Galen
10.10.2009, 15:31
Zyon hob kurz die Hand und antwortete: "Sie ist in Ordnung. Hat hier und da einige böse Schrammen und an ihrer Wade...", der Turianer zeigte auf eine fleischige rote Stelle, "hat der Arsch sie angeschossen. Hab etwas Medigel aufgelegt aber sie sollte eine professionellere Behandlung bekommen."

Kurz schaute er auf die Frau, die sich immer noch nicht regte. Jetzt erst registrierte er, dass er immer noch seinen Helm trug und nahm ihn vom Kopf. "Sie hat geschrien. Alle seien tot. Ich dachte es hätte sie beide ebenfalls erwischt. Hat... noch jemand überlebt? Und...", verlegen schaute er zu Boden, "Chambers es tut mir Leid, dass ich sie vorhin so angemacht habe!"

---> Unteres Deck: Quartiere; PSY Behemoth

Noé Chambers
10.10.2009, 16:33
Omega – Wohnmodule

Zyon beschrieb umgehend den Zustand der aufgelesenen Sklavin, wie Vanessa es gefordert hatte. Noé dagegen hörte dem Turianer dabei überhaupt nicht zu sondern vergab ihre Aufmerksamkeit eher an die Kleidung der Fremden, als an ihren Gesundheitszustand.

Komisches Nuttenkleid.. irgendwie.. äh.. Moment mal! Während der Turianer sich den Schutzhelm von Kopf zog, huschte Noés Blick zu Vanessa, die seitlich neben ihr stand. Wieso trägt Vanessa so ein Teil..? Die 19 jährige kratzte sich nachdenklich an der Schläfe und schielte weiterhin zu der Pilotin, bis Galen erneut das Wort erhob.

"Sie hat geschrien.“ - Das ist aber ziemlich knapp.. - „Alle seien tot. Ich dachte“ – Und der Ausschnitt… - “es hätte sie beide ebenfalls erwischt.“ - Wieso hat Van sowas an, Noé…? – „Hat... noch jemand überlebt?“ – Ich hab´s! – „Und...“ – Man hat sie gezwungen! „Chambers“ – Was?! Die Jugendliche riss irritiert ihren Blick von Vanessa und richtete ihn direkt und gezeichnet von störrischer Abneigung auf Galen. – „es tut mir Leid, dass ich sie vorhin so angemacht habe!"

Mir egal, ich wollte Van zurückklauen und das hab ich gemacht.. Nach einem kurzen Augenblick der Stille zuckte sie schließlich mit den Schultern und murmelte erst nur ein knappes „Passt.“, sprach dann jedoch weiter. „Ich sagte doch, dass ich Vanessa raushole..“ Ein zweites Schulterzucken beendete dann jedoch ihr Statement und sie schaute erneut zu der Pilotin rüber. Wenn sie so rumläuft, schaut jeder sie an..

„Nen Moment mal, Galen… Vanessa! Komm mal her!“ entschlossen griff das Mädchen nach der Hand der 26 jährigen und zog sie ein paar Meter mit sich den Straßenrand entlang, bis sie wieder etwas abseits der verschiedenen Beleuchtungen standen. „Wie läufst du eigentlich rum?!“ Bei dieser Frage zeigte sie ungeniert mit dem Zeigefinger auf Vanessas Dekolleté und schaute sie fast schon vorwurfsvoll an. Während die Pilotin noch vollkommen perplex wegen Noés Reaktion schien, zog diese sich die Schutzweste aus hielt sie der Frau vor die Nase. „Anziehen!“

Uhrzeit: 03:00

Vanessa Sorax
10.10.2009, 21:28
Omega: Wohnmodule

„Ich sagte doch, dass ich Vanessa raushole..“, sprach Noé und Vanessa wurde bei diesem Satz hellhörig. ‚Irgendwas muss ihr wirklich an mir liegen!’ „Nen Moment mal, Galen… Vanessa! Komm mal her!“ Plötzlich packte das Mädchen Vanessa an der Hand und zog sie ein paar Meter weiter in eine ruhigere, dunklere Ecke. ‚Was ist jetzt? Was hast du vor?’

Die Pilotin war zwar leicht verwundert, ließ sich allerdings mitzerren. „Wie läufst du eigentlich rum?!“, fragte Noé dann, wobei sie mit dem Finger deutlich auf die eher dürftige Bekleidung rund um Vanessas Dekolleté deutete. Diese Reaktion verstärkte die Verwunderung der älteren Frau immens und sie wusste nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Aber in ihr wurde eine Stimme lauter, obwohl Vanessa sie früher als Wunschdenken abgestempelt hat. ‚Wenn sie sich schon Sorgen darüber macht, wie ich angezogen bin, oder ob man zuviel sieht… Das ist schon sehr ungewöhnlich für Noé. Vielleicht hat sie ja doch… mehr Interesse.’

Doch Noé hörte nicht auf, sondern verhielt sich weiterhin äußerst sonderbar, denn sie zog ihre Schutzweste aus. ‚Noé, was machst du da?’ Vanessa spürte wie ihre Wangen sich erwärmten und hoffte dabei inständig, dass man ihr das nicht ansah. „Anziehen!“, befahl Noé und hielt jetzt die Schutzweste vor Vanessas Augen. ‚Nicht nachfragen… Tu es einfach…’ Die Pilotin nickte und nahm die Schutzweste und zog sie an. In der Zwischenzeit fing sie sich wieder ein wenig und als sie fertig war lächelte sie Noé an. „Besser?“

Noé Chambers
10.10.2009, 21:55
Omega – Wohnmodule

Jetzt sieht sie auch wieder etwas mehr nach Van aus… nur was kümmert mich das überhaupt…? Noé begutachtete Vanessa, die soeben in ihre Weste schlüpfte. Einfach so halt.. glaub ich.. Nachdem die Pilotin das Kleidungstück übergezogen hatte, meldete diese sich auch schon direkt zu Wort. „Besser?“

Das Mädchen nickte deutlich und untermauerte ihre Meinung mit einem unbewusst verlegenem. „Jah..“ Du bist komisch, Noé! … Ach, lass mich in Ruhe.. Hastig lenkte sich die Kriminelle von ihrer innerlichen Verwirrung ab, in dem sie es hinbekam, Vanessa eine sogar sinnvolle Frage zu stellen. „Ähm, wo ist denn überhaupt dein Zeug hin..?“

Vanessa Sorax
10.10.2009, 22:17
Omega: Wohnmodule

„Mein Sachen…“, wiederholte Vanessa, während die beiden bereits zu Zyon zurück gingen. „Die sind wohl irgendwo in einem Gebäude. Nicht so weit weg, aber ich weiß nicht, ob ich da noch einmal hinfinde.“ Sie zucke mit den Schultern. ‚Und dorthin will ich auch nicht noch einmal… Naja, Noé würde aufpassen und auch Zyon wäre da…’

Gerade als die beiden zu dem Turianer zurückkehrten, erwachte auch Mel wieder. „Wo… was…“ „Schon in Ordnung Mel!“, antwortete Vanessa sofort. „Du bist in Sicherheit, das sind Freunde von mir.“
„Freunde…? Vanessa?“
„Ja, ich bin es. Wir gehen jetzt zur Behemoth. Dort kümmern wir uns um deine Verletzungen und dort bist du auch sicher.“

Nach und nach wurde der Blick der dunkelhaarigen Frau klarer und sie sah zuerst Zyon, der neben ihr war, und dann Noé an. „Äh, ja. Danke…“, murmelte sie dann.

Noé Chambers
11.10.2009, 19:35
Omega – Wohnmodule

Nachdem Vanessa ein kurzes, aber beruhigendes Gespräch mit der Fremden geführt und diese sich wiederum unsicher bei ihren beiden Rettern bedankt hatte, wendete Noé ihre Aufmerksamkeit von der Gruppe ab.

Vanessa will also wieder zurück zum Schiff… und ich wette Galen grinst sich innerlich wie blöd einen ab.. Missmutig schaute Noé die Menschen- und Alienleere Straße erst hoch und dann runter. Bis auf ein paar, für solche Gegenden einfach typischen, defekten Lichter und unbekanntem Kleinvieh, dass in irgendwelchen Nischen rumfleuchte, konnte sie jedoch keinerlei Bewegungen ausmachen, allerdings fand sie etwas anderes interessantes.

Das schwarze oder das dunkelblaue..? „Passt mal kurz auf, okay..?“ Ohne eine Antwort abzuwarten und fast schon in Gedanken bei ihrer nächsten Tat, drückte sie Vanessa das Sturmgewehr in die Hände und schlenderte unscheinbar den Bürgersteig herab. Schwarz… blau.. schwarz.. blau... ehh… ich krieg gleich Kopfschmerzen… wir nehmen schwarz, Noé.. okay..

Als die 19 jährige neben dem schwarzen, ziemlich protzig und edel aussehendem Wagen zum stehen kam, der womöglich einem der Kunden während der Sklavenversteigerung gehört hatte, blickte sie sich erneut nochmal verstohlen um. So eine Karre steht hier einfach unbewacht rum..? … haben wir echt alles da drin in die Hölle geschickt?

Nach anfänglichem, misstrauischem zögern, entschloss sich Noé jedoch zu tun, weshalb sie überhaut zu dem Fahrzeug gegangen war. Sie öffnete ihre vordere Gürteltasche und holte den PDA heraus, einen Augenblick bewunderte sie noch wie neu und toll er aussah – Das du dir den geholt hast ist erst… ehm.. keine Ahnung… zwei oder drei Tage her.. – dann hockte sie sich auf den schmutzigen Boden und suchte unter der Fahrertür nach einer kleinen Schnittstelle, die sie Sekunden später dann auch fand. Okay… jetzt klauen wir Autos!

Noé verband das Gerät mit dem Fahrzeug, öffnete die aktuelle Version von CarCracker und ließ den Rest der Arbeit das Programm übernehmen. Vanessa kann sowas bestimmt ohne so´n Tool.. Vanessa ist ja auch klug. Du, Noé, bist dumm! Bevor sie sich in einen aussichtslosen Streit mit sich selber stürzen konnte, zeigte eine unscheinbares grünes Leuchtsignal, dass dem Autoklau nichts mehr im Weg stand.

Erneut suchte ihr Blick die Umgebung flüchtig ab, dann sprang sie auf, riss die Fahrertür heftig auf und warf sich euphorisch in das Fahrzeug. „Ich fahre!“ rief sie, ohne sich dabei ganz im Klaren zu sein, dass sie ja sowieso die einzige an dem Wagen war und es somit so oder so keinen Konkurrenten für die Fahrerposition gab. Du bist soooo dumm! tadelte Noés innere Stimme sie erneut, während sie die edle, als auch geräumige, Innenausstattung des Wagen bestaunte und ihn dann endlich anwarf. Anschließend fuhr sie bis zu Galen, Vanessa und Mel vor und öffnete eines der getönten Fenster zur Hälfte.

„Auto fahren!“ warf sie der Pilotin dann verbal und enthusiastisch an den Kopf, diese, als auch die anderen Zwei, waren mit der Idee offensichtlich einverstanden, oder einfach nur davon überrascht. Im Endeffekt stiegen alle Drei ein, Vanessa sogar noch auf dem Vordersitz neben Noé.

„Zur Behemoth also..“ Die Finger der 19 jährigen tippelten am Navi des Fahrzeugs herum, bis sie eine Route zu den Andockbuchten fand, an welcher sie sich orientieren konnte. Ich frag mich, wofür man so einen bescheuerten Führerschein brauchen soll.. ich kann doch auch gut ohne fahren.. Bei diesem Gedanken gab Noé Vollgas und nach einer knappen Schockreaktion des Motors donnerte sie in ihrer frisch geklauten Bonzenkarre auch schon los.

„Das nenn ich mal ein Ghettomobil..“ brachte das Mädchen dann zufrieden hervor, als sie in die erste Kurve schlitterte und dadurch auf einer Straße landete, auf der sogar noch andere Autos rumfuhren, weshalb Noé immer wieder drängeln, abdrängen und Vorfahren nehmen musste, um effektiv voran zu kommen. Hier kann ich überhaupt kein Gas geben.. blöde Strecke.. hey, da ist ein Restaurant!

Genau in diesem Moment wurde der Kriminellen eine wichtige und bedeutende Sache klar, die durch ein spürbares Knurren ihres Magens verdeutlicht wurde. Hunger.. Das Restaurant war allerdings schon wieder verschwunden und sie riss im vorletzten Moment das Lenkrad nach links, um die passende Abzweigung zu erwischen. Genau, Vanessa wollte mir Essen geben..

Fest entschlossen, auf ihr Recht nach Essen zu beharren wandte sie sich der Pilotin zu, die sich aus irgendeinem Grund sogar angeschnallt hatte, und tippte dieser auf die Schulter, bevor sie sich leise zu Wort meldete. „Du wolltest mit mir noch Essen gehen, nicht vergessen, jah?“

Gleichzeitig bemerkte sie aus dem Augenwinkel, dass der Raumhafen nur noch knappe 100 Meter entfernt lag und man diverse, einzeln liegende freie Flächen bereits erkennen konnte. Auf denen standen größtenteils Container, Kisten oder andere Fahrzeuge, meistens wohl für den Abtransport eben jener Kisten, rum. „Ach und da sind wir auch.“

Uhrzeit: 03:13
>>>> Andockbuchten

Vanessa Sorax
13.10.2009, 15:47
Omega: Wohnmodule

Während der turbulenten Fahrt hielt sich Vanessa an den Haltegriffen fest, denn trotz des Sicherheitsgurtes würde sie sonst hin und her geschleudert werden. Im Gegensatz zu Noé teilte sie nicht den Enthusiasmus über die Fahrt und das Fahrzeug. Vanessa war viel lieber mit Fluggeräten unterwegs, vor allem dann, wenn sie selbst das Steuer übernehmen konnte.

„Du wolltest mit mir noch Essen gehen, nicht vergessen, jah?“, meinte das Mädchen plötzlich. „Ach und da sind wir auch.“ ‚Endlich komm ich zum Schlafen…’
„Klar gehen wir noch was essen, aber zuerst würde ich mich einfach gerne mal hinlegen und ein wenig schlafen.“ ‚Noé sollte sich auch nicht alleine draußen herum treiben.’ „Wenn ich nach dieser wilden Fahrt überhaupt einschlafen kann“, fügte sie dann noch lächelnd hinzu.

Kurz darauf konnten sie bereits die Behemoth erkennen und Vanessa blickte kurz zu Mel zurück. „Da vorne ist schon die Behemoth.“ Nachdem sie stehen geblieben waren, löste sie den Sicherheitsgurt und stieg aus. Zyon half in der Zwischenzeit Mel aus dem Auto. „Vielleicht solltest du dich auch nochmals hinlegen…“, meinte Vanessa zu Noé.

03:14

Omega: Die Andockbuchten ----->

Noé Chambers
01.11.2009, 17:17
Omega - Die Straßen von Omega >>>>

Omega – Wohnmodule

„Wenn wir diesen Ort betreten, werde ich das Reden übernehmen. In dieser Zeit wirst du meine Augen und Ohren sein und eins mit der Umgebung werden. Auf diese Art und Weise wird uns nicht widerfahren.“

Noé blickte überrascht zu dem Turianer hoch, als er sie plötzlich ansprach und ihr einen Befehl zu geben schien. Der Ausdruck in ihrem Gesicht wandelte sich von Verwunderung jedoch schnell zu Ratlosigkeit. Was meint er mit ‚eins mit der Umgebung werden‘…? Soll ich mich verstecken..? „Äh…“ Moment mal.. das sind alles meine Infos.. wieso sollte ich dir jetzt den Hauptteil überlassen? Hältst du mich für bescheuert? Noé! Denk doch mal nach..

Die 19 jährige schüttelte die Verwunderung als auch die Ratlosigkeit mit einem Mal ab und stattdessen schienen ihre Blicke nachdenklich im Jenseits zu verschwinden. Ich lass ihm den Vortritt, entweder er wird sofort abgeknallt und kassiert damit die Kugel, die ich womöglich bekommen würde, oder er labert mit den Typen, falls da überhaupt welche sind, rum und bringt uns vielleicht weiter… und mir die Infos für Van näher.. ehm.. Sekunde...

Unbewusst tippelte sie mit den Fingern ihrer linken Hand an ihrem Oberschenkel und philosophierte weiter.

Na klar! Das muss es sein... so wie der spricht, sind sie bestimmt dann total verpeilt und wir können sie einfach platt machen, ohne das sie wissen was los ist… - Die 19 jährige hatte kurz das Gefühl, dass ihr der Atem bei diesem Geistesblitz weg blieb. - ..deshalb redet er also so komisch… er... er tötet Menschen! Mit seiner Stimme!

Noé hing noch eine gefühlte Ewigkeit an diesem ehrfurchtgebietendem Gedanken fest, doch als ihr verlorener Blick eher zufällig auf die bohrenden, funkelroten Augen Ravens trafen, war sie mit einem Ruck wieder voll da. Der muss dich echt für dumm halten, spätestens jetzt. Sogar Vanessa würde dich jetzt für dumm halten.. würde sie nicht! Würde sie wohl! Nein! Doch! Dumme Noé! Unmerklich kniff sie sich selbst mit der Rechten in den Oberarm, erstickte ihre geistigen Spinnereien damit und nickte dann dem Turianer zu.

„In Ordnung, also ich bleibe einfach hinter dir und bin still, richtig? Von mir aus kann´s losgehen..“ Oder soll ich mich jetzt doch verstecken…? Hä..?

Uhrzeit: 09:30

"Raven"
02.11.2009, 15:03
Die Aufforderung oder eher gesagt der Befehl, den Raven an seine Begleiterin gerichtet hatte, schien sie erst einmal ins Grübeln und zum Zögern zu bringen. Der Turianer wartete geduldig, bis das Mädchen ihre inneren Zweifel beseitigt zu haben schien.

„In Ordnung, also ich bleibe einfach hinter dir und bin still, richtig? Von mir aus kann´s losgehen..“

Überrascht, aber zufrieden, dass Noé seinem Befehl ohne weitere Diskussion gehorchte, deutete er nur ein leichtes Nicken an, begleitet von einem tiefen Brummen, dann klopfte er mit der geschlossen Faust und drei kräftigen Schlägen an die marode Tür der Baracke. Es war ein Wunder, dass sie nicht direkt in sich zusammenfiel.

Es waren hektische Schritte im Inneren zu vernehmen, ein Rumpeln, dann ertönte jedoch eine Stimme, nicht gerade laut, aber deutlich.

„Falsche Tür, verschwindet!“

„Öffne einfach die Tür.“, entgegnete Raven mit kalter Stimme.

„.... Bist du blöd oder was? Für wen zum Teufel hältst du dich!?“, man hörte deutlich das Klicken einer Pistole, die entsichert wurde, wenn man sich mit Waffen ein wenig aus kannte. Raven tat es nicht, aber es hätte auch nichts an seiner Reaktion geändert.

„Zahlende Kundschaft, nicht mehr und nicht weniger.“, warf er trocken gegen die immer noch verschlossene Tür.

Nach einigen Sekunden, in denen drinnen noch zwei weitere Stimmen zu vernehmen waren, deren Aussprache aber zu undeutlich war, öffnete sich die Tür mit einem Knarren ungefähr zur Hälfte, begleitet von der Aufforderung, einzutreten. Ohne zu zögern trat das ungleiche Paar hinein.

„Setzt euch dahin.... verdammt, Kog'ar, räum den Scheiß da von dem Tisch....“

Die Baracke hatte lediglich zwei Zimmer. Einen großen, sofern man dieses Wort nutzen wollte, Raum, in dem sich Noé und Raven nun befanden und eine kleine Tür, die wohl zu einer Art Sanitäranlagen führen würde. Oder zumindest zu etwas, dass für diesen Zweck gedacht war.
An der nun wieder verschlossenen Tür stand ein Turianer, kleiner als Raven und auch von der Statur weniger kräftig, an seinem rechten Bein hing eine Halterung mit wohl jener Pistole, die eben noch entsichert wurde. Neben allen möglichem Müll, Dreck, Essensresten und sonstigem, nicht genauer zu definierenden Schrott, konnte man mit etwas mühe ein von Ungeziefer zerfressenes Sofa mit einem voll gelagerten Tisch erkennen, an dem ein benommen wirkender Batarianer saß. Von einer dritten Person fehlte jedoch jede Spur.

„Reg dich ab man...“, antwortete der Batarianer trocken und desinteressiert, kramte ein paar Tüten zwischen dem Müll auf dem Tisch zusammen und steckte sie in seine Tasche. Selbst Raven, ohne praktische Erfahrung in diesem Bereich, erkannte leicht, dass es sich um Drogen handeln musste. Vielleicht roter Sand. Mit einem kräftigen Stoß schubste das Vierauge die restlichen Gegenstände vom Tisch und erhob sich vom Sofa.

„Bitte schön...“, warf er sarkastisch mit einem Blick auf Raven und Noé in den Raum und stellte sich danach in eine Ecke des Raumes, in der er die Umgebung, oder besser gesagt, die Müllhalde im Blick haben würde.

Langsam schritt Raven auf das faulige Sofa zu und setzte sich auf das marode Möbelstück, Noé schien jedoch zu zögern und die Geduld des anderen Turianers zu strapazieren.

„Hey! Bist du taub? Das gilt auch für dich!“, fauchte er, die rechte Hand Richtung Bein wandernd.

„Sie wird dort stehen bleiben. Dein „Freund“ kann sie im Auge behalten, von mir hast du nichts zu befürchten, ich bin unbewaffnet... Und nun lass uns reden.“, brummte Raven mit tiefer Stimme, die Augen starr auf seinen Artgenossen gerichtet.

Erst schien dieser wie aus Reflex antworten zu wollen, doch dann blieb sein Blick auf dem roten Funkeln hängen. Nach mehreren Sekunden der Stille, in den Raven instinktiv gemustert wurde und der Turianer auch Noé zu beobachten schien, durchbrach der Batarianer lässig an die Wand gelehnt schließlich die Stille.

„Soll ich... ?“

„Lass nur, behalt die Kleine im Auge! Ich glaub unser Freund hier gibt ein bisschen viel auf seine Muskeln... Brauchst wohl keine Waffen, was? Oder hast dir die kleine gleich als Beschützerin mit noch außerdienstlichen Aktivitäten besorgt, hä?“, der Turianer begann von seinem Humor wohl selbst beeindruckt laut zu lachen, blickte seinen Kollegen an der Wand auffordernd an.
Der Batarianer wandte seine Augen aus der Tagträumerei, schaute verwundert auf seinen Freund und zögerte:
„Öhm...“, mit der Rechten rümpfte er die Nase und schnäutzte,“, Versteh ich nicht...“

Sofort unterbrach der Turianer sein einsames Lachen, warf seinem Kamerad einen kritischen Blick zu und murmelte etwas vor sich hin, dann trat er einige Schritte auf Raven zu.

„Ok, jetzt mal Klartext. Sag mir was du willst, woher du die Adresse hast und wir können vielleicht reden.“

„Die Adresse stammt von dem Flüstern Omegas... Das einzige, was ich begehre, sind weitere Informationen.“

„Flüstern Ome... Hast du nen Schuss oder was? Oder bist du auf dem gleichen Trip wie Kog'ar?“

Das Vierauge blickte bei der Erwähnung seines Namens auf.

„Ich bin hier....“

Der kleine Turianer blickte seinen Kameraden abermals kritisch an, doch dieser schien es erst gar nicht wahr zu nehmen.

„Komm endlich auf den Punkt, welche Infos willst du und was bietest du?“ wandte er sich schließlich wieder an Raven.

„Ich suche Fragmente der Geth und alles, was mit ihnen und ihrem Handeln zusammen hängt.“

Der kleine Turianer stockte, es schien, als ginge ihm ein Licht auf und als wäre im etwas in den Sinn gekommen, das ihn gleich viel offener agieren ließ.

„Hehe... Jetzt verstehe ich, bist an heißer Ware dran... ich kann dir vielleicht weiter helfen, aber nur vielleicht.“

Raven hob den Kopf und blickte dem Stehenden in die Augen.

„Jeder hier hat seinen Preis, nenne mir deinen.“

Ein Funkeln spiegelte sich in den Augen des kleinen Turianers wieder.

„Oho, Geld spielt keine Rolle, was ? Wohl einer dieser Forscher, die in ihrer Bürowelt leben, nur wirres Zeug reden und dann ohne Geleitschutz nicht raus kommen... aber was interessiert es mich.“

Er aktivierte das Omnitool auf seinem linken Arm und begann etwas zu tippen.

„Pass auf, du gibst mir die Daten deines Omnitools, PDA oder was auch immer... Dann bestätigst du die Überweisung und ich schick dir im gleichen Moment die Daten einer brisanten Adresse.“

Raven zögerte einen Moment und blickte auf das Grinsen seines Artgenossen, dann auf das Display, das dieser ihm hin hielt. Einerseits schienen diese Junkies oder was sie waren, nicht gerade seriös und man konnte sich wundern, woher sie solche heißen Informationen haben könnten, andererseits war die Summe nicht gerade hoch. Das ließ schließen, dass die Typen wohl irgendwie hinterrücks durch einen Zufall an die Informationen kamen, sich ihrem vollem Wert nicht ganz sicher waren und nun einfach schnell die Sache an den Mann bringen wollten, um sich ihren nächsten Schuss leisten zu können. Vielleicht verkauften sie die Info auch mehrmals und Raven und Noé waren nicht ihre ersten Kunden.

„Ich besitze derartige Technik nicht“, Raven blickte auf Noé, fixierte sie mit seinem Blick und wies so in ihre Richtung.

„Öhm, klar, normal... Hey Kleine, dann komm du eben her.“

Irgendwas schien den kleinen Turianer zur Eile zu drängen, aber Raven spürte das sie auf dem richtigen Weg waren und gleichzeitig auf dem einzigen, den sie hatten.

Uhrzeit: 09:42

Noé Chambers
03.11.2009, 21:52
Omega - Wohnmodule

„Öhm... versteh ich nicht...“ meinte der eindeutig zu gedröhnte Batarianer und zog dabei irgendwelchen Rotz die Nase hoch. Ehm.. Noé selbst wechselte einen raschen Blick zwischen ihm und den beiden Turianern, die sie jedoch nicht großartig zu beachten schienen. Ich auch nicht..

Dem darauf folgenden Dialog zwischen ihrem Begleiter und seinem Artgenossen ging Noé nur begrenzt nach, zum einem hatte Raven ihr gesagt, sie solle ihm das Reden überlassen, was für sie ein Freifahrschein zu ‚Ich muss da nicht zuhören!’ war und zum anderem hütete sie sich vor der Wirkung seiner Stimme. Wer weiß war der Typ vor hat.. aber wenn er jetzt hier wieder Infos kauft.. dann.. In Noé keimte mit einem Schlag ein unwohles, mulmiges Gefühl auf, dass sich rasant zu voreiligen Vermutungen weiterentwickelte.

Er will mich mit seiner Stimme umbringen, genau wie die Typen hier, nach dem sie gesagt haben, was er wissen will.. deshalb sollst du dich auch im Hintergrund halten, damit wir mehr zuhören müssen.. Noé ballte unbewusst ihre Hände lose zu Fäusten und bemerkte dabei auch erst, dass diese langsam Schweißig wurden. Will der mich also echt verraten..? Wieso sollte er auch nicht.. er taucht plötzlich auf und redet viel komisches Zeug..

Das Mädchen seufzte leise, was aber unter den Verhandlungen der beiden Turianern und dem sinnlosen, murmelndem Gebrabbel des Batarianers unterging. Aber jetzt ist es zu spät.. ich brauche diese Infos ja auch, um die Sachen für Vanessa zu finden.. und eine Wahl habe ich sowieso nicht mehr.. entweder legt er mich gleich um.. – Der Gedanke an diese Möglichkeit und en gleichzeitig aufflammendes geistiges Bild von Vanessa, die sich Sorgen machte, erzeugte bei der 19 jährigen einen ungewöhnlich schweren Kloß im Hals, denn sie aber schnell und entschlossen runterschluckte. – … oder ich ihn und dann besorg ich Vanessa dieses Gethzeug..

Noé wollte sich noch weiter mit ihren Chancen und den möglichen baldigen Szenarien beschäftigen, doch ein plötzliches – und offen an sie gerichtetes – „Öhm, klar, normal... Hey Kleine, dann komm du eben her.“ Äh.. Sie zögerte und warf ein, zwei misstrauische Blicke auf die Echsenaliens, was bei dem eine direkte Aggression auszulösen schien. „Ey, ich glaub du bist echt taub! Jetzt beweg deinen Arsch mal hier rüber, oder schleppt der Kerl dich als Deko mit sich rum?!“

Jetzt ist alles wieder wie vor einer Woche.. nur das Slavik sich ein Alienkostüm angezogen hat.. Sie verschwendete keine weiteren, scheinbar für den Turianer wertvollen, Sekunden und verwischte die Erinnerungen an ihr derzeitiges altes Leben schnell wieder, um dann mit einigen gelassenen näher zu kommen. „Was denn..?“

Die Frage schien dem Alien, der ihr jetzt genau gegenüberstand, beinahe den Rest zu geben, allerdings konnte Noé die Mimik dieser komischen Echsen immer noch nicht besonders gut deuten und bekam so zwangsläufig nichts von seinem genervt verzogenem Gesicht mit. „Du sollst die Überweisung bestätigen, sonst bekommt ihr gar nichts von uns, klar?“ Eh, achso.. in Ordnung.. Noé, langsam wird’s heiß..

„Okay..“ Noch mehr Credits weg.. vielleicht nimmt sie das als Wiedergutmachung für die kaputte Dashor an.. die Dashor..? Oder das Dashor.. oder der..? Ehm.. „Ey Kleine, verdammt du bist auch zu, oder?!“ Noé schreckte unmerklich auf, zischte ein unhörbares „Halt´s Maul, ich mach ja schon..“ und zog ihren PDA hervor.

Ein paar Augenblicke hatte der Turianer ihr Geld, welches nun allerdings nicht mehr ihres war. Ein kurzer überprüfender Blick des Händlers reichte, um ihm wieder ein schmales Grinsen, zumindest hielt Noé es für eines, auf die Lippen zu zaubern.

„Sehr gut.“ – bei diesen Worten wendete er sich wieder an Raven – „Du weißt ja, wie das läuft… kein Wort nach außen oder so.. was du wissen wolltest, habe ich deiner kleinen Sklavin hier auf ihr Spielzeug gesendet..“ Der Turianer wollte wohl noch etwas sagen, doch sein Partner, der die ganze Zeit über ruhig und mit sich allein beschäftigt am Rand gestanden hatte, mischte sich jetzt dumpf ein.

„Sklavin..? He.. hehe.. sag mal, wieso krallen wir uns die Göre da nicht und verkaufen sie an irgendwen..?“ Der Batarianer hatte seinen Blick eindeutig auf Noé gerichtet und trotzdem wirkte er irgendwie leer und ging durch sie durch, ganz so wie sie es bereits von anderen Drogenjunkies kannte, Dennoch erwiderte die 19 jährige seine holen Blicke mit wachsendem Argwohn und Misstrauen, gleichzeitig ließ sie vorsichtig die rechte Hand in Richtung Pistolenholster wandern.

„Und den anderen Kerl da können wir doch auch gleich mitverscherbeln..“

„Verdammt Kog'ar, das ist Kundschaft, hast du dir jetzt komplett das Hirn weggeblasen?“ Doch der Batarianer schien schon wieder in einer ganz anderen Welt zu sein und so widmete sich sein Kollege wieder Raven. „Oder hast du vor, sie abzugeben? Ist ja nicht so, dass wir uns nur auf ein Geschäft beschränken müssen.“

Ähm.. Mist.. wer zur Hölle hat gesagt, ich wäre sein Eigentum?! In ihrem Körper spannten sich bereits die ersten Muskelfasern an und sie bereitete sich darauf vor, nicht nur mit einem Verrat durch Raven, sondern auch mit einem Übergriff durch die zwei anderen Kriminellen fertig werden zu müssen.

Uhrzeit: 09:45

"Raven"
04.11.2009, 15:38
Omega - Wohnmodule

„Oder hast du vor, sie abzugeben? Ist ja nicht so, dass wir uns nur auf ein Geschäft beschränken müssen.“ , eröffnete der kleine Turianer nun das eben noch als absurd abgestempelte Angebot seines Kollegen erneut.

Noé schien angespannt. Raven war sich sicher, dass ihr Vertrauen in ihn immer noch niedrig, falls überhaupt über eine Geschäftsbeziehung hinaus gehend, war. Und er verstand es, jedoch auf seine eigene Art, die weniger mit Verständnis untereinander zu tun hatte, als mit seiner persönlichen Lebensphilosophie, was Vertrauen anging.

Als Raven das Schweigen vorerst Antwort genug sein ließ, schien der Turianer nochmal nachzulegen:

„Weißt du es gibt ein Sprichwort“, lächelte er, hin und wieder auf Noé blickend, „Egal wie viel Geld, Macht oder Besitz man hat, man wir immer noch glücklicher, wenn man mehr davon bekommt!“

Wie von einem Geistesblitz getroffen, sprang der Batarianer einige wenige Zentimeter von der Wand.

„Hey, den hab ich verstanden! Guter ...“

„Halt endlich die Klappe verdammt nochmal“, fauchte der Turianer seinen Kollegen an, der wohl in seinem Rausch nicht ganz verstand, wann er einsetzen musste, um die Kommentare seines Partners wirkungsvoll zu unterstreichen, „Nun, wie siehts aus, ich gebe dir, sagen wir... die Hälfte von dem wieder, was du bezahlt hast... 50% Rabatt praktisch, nicht schlecht, oder ?“

Raven blickte starr auf den dreckigen Tisch, der vor ihm stand. Mit einer langsamen Kofdrehung und den Worten seines Gegenübers in Gedanken, wandte er sich an ihn:

„Glück ist nichts weiter als ein illusorischer Zustand, ein sich verzweifletes Anklammern an Vergängliches.“, sprach er ruhig und kalt.

Dem kleinen Turianer verging das Grinsen plötzlich.

„Ähm.. scheiße, was labberst du da?“, er drehte sich um, ging auf und ab, „Warum müssen die Freaks immer zu mir kommen, wenn sie Infos wollen?“, er blieb ruckartig stehen, blickte Raven direkt an, „Weißt du was was? Ich sollte dich kranken Basterd direkt abknallen! In unseren Händen wäre die kleine sicher noch besser aufgehoben als bei dir Psycho...“, er griff sich an die Halterung seiner Pistole, grinste, „Aber ich machs nicht...“, und mit einem mal zog er seine Hand wieder zurück.

„Und weißt du warum? Weil es auf der Omega für jedes Geschäft eine wichtige Regel gibt, die überlebenswichtig sein kann: Töte nie deinen Geschäftspartner, solange du nicht weißt, wer er ist und wer hinter ihm steht.“, er öffnete die Tür der Baracke, „ Wie du unschwer erkennst, bin ich der, der hier denkt und deshalb halt mich an die Regel!.... Und jetzt nimm deine billige Hure und verpiss dich aus meiner Wohnung!“

Ohne ein weiteres Wort erhob sich Raven, blickte Noé auffordernd in die Augen und begab sich Richtung Tür. Für ihn war hier alles getan, alles nötige gesagt.

Als er bereits vor der Tür stand, legte der kleine Turianer drinnen nochmal nach:

„Auch du verdammt!“, richtete sich sein Gebrüll nun gegen Noé.

Uhrzeit: 09:50

Noé Chambers
06.11.2009, 10:55
Omega – Wohnmodule

Noé spürte immer noch, wie das Blut durch ihre Adern pumpte und die Unruhe in ihr langsam abzuklingen schien. Hat er grad das Angebot abgelehnt..? Das wären 50% und drei gegen eine gewesen.. Dem Gespräch der Turianer, oder eher dem Monolog der von dem kleinerem der Beiden geführt wurde, hörte sie nur oberflächlich zu, während sie versuchte das eben geschehene zu durchblicken.

Leichter hätte er mich doch garnicht loswerden können.. und dafür auch noch Creds bekommen… dem kann man nicht trauen, jeder ehrliche Gangster hätte mich jetzt verscherbelt.. naja.. Vanessa nicht.. Vanessa ist auch kein Gangster, Noé! Vanessa ist nett und freundlich und hilft dir immer! Die 19 jährige verlagerte langsam ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, sie erwischte sich dabei wie sie sich wieder irgendwelchen Erinnerungen und Vorstellungen zu Vanessa hingeben wollte, in denen es durchweg darum ging, wie die Pilotin sich unwirklicher weise um sie sorgte. Ich will wissen wieso..

Einer der beiden turianischen Verhandelnden wurde plötzlich laut und Noé erkannte an seinem aggressiven Ton direkt, dass es wohl nicht Raven war. „.. halt ich mich an die Regeln!“ – Eine kurze Pause setzte ein, in der es das Mädchen schaffte wieder ganz im Jetzt zu sein und die bedrohliche Lage, in der sie sich befand, wieder voll zu erfassen. So ein Mist.. – „Und jetzt nimm deine billige Hure..“ Was?! Er redet mit Raven, nur ich hier, es ging um mich.. er muss mich meinen..

Ihr Herzschlag wurde mit einem Mal deutlich schneller und von einer Sekunde auf die Nächste schien sie fast blind für alles andere außer diesem Turianer und der eben ausgespuckten Beleidigung zu sein. Ich bin keine Hure, ich bin nicht meine Mum und ich hab mit ihr auch nichts zu tun!

„Auch du verdammt!“ schrie der Echsenalien sie diesmal direkt und auffordernd an, allerdings reagierte sie nicht darauf. Vor Noés innerem Auge spiegelten sich alte Bilder ab, wie sie ihrer Mutter den Todesschuss verpasste und weniger alte Bilder, in denen sie das ganze verarbeiten konnte. Dinge von denen sie damals glaubte, dass sie daran zerbrechen würde.

„Wird´s bald du Flittchen! Hau ab!“ Der Alien machte nun große Schritte auf sie zu, auch wenn er im Vergleich zu Raven klein war, war er immer noch mindestens zwei Köpfe größer als Noé. „Oder du wechselst den Besitzer schneller als dir lieb ist.“ Höhnte er dann, als er fast bei ihr war. Und ich bin auch keine Sklavin.. du verdammter Wichser.. du würdet mir Vanessa auch wegnehmen!

Die 19 jährige reagierte schneller, als sie es selbst für Möglich gehalten hätte. Die Echse jaulte überrascht und schmerzhaft auf und ging im nächsten Augenblick stöhnend zu Boden. Noé verlor dabei keine Zeit, sie setzte einen entschlossenen Tritt in seine Magengegend, oder zumindest die Stelle bei denen Menschen einen Magen gehabt hätten, nach, was ihm einen weiteren Schrei ausstoßen ließ. Bastard! Das hast du davon! Sie drehte sich auf der Stelle und hörte nur noch den wütenden Schrei des Turianers hinter sich, der langsam versuchte aufzustehen. „Scheiße! Kog'ar, krall dir die Schlampe!“

„Eh..? Krallen? Ich hab doch keine Krallen.. oder?“ Der Batarianer musterte jetzt prüfend seine Hände und entdeckte dabei wohl eine Faszination für sie, denn entgegen des Befehls seines Partners, achtete er überhaupt nicht auf die Schlampe, die an ihm vorbei durch die Tür verschwand.

Noé, du hast ein Gewaltproblem.. er hat angefangen! Und wenn er könnte, würde er sie stehlen.. niemand darf sie stehlen.. ich will nicht, dass jemand sie stiehlt.. dann musst du auf sie aufpassen! Das Mädchen war, ohne es recht zu merken, in einer Gasse unweit von dem Modul, in dem die Informationshändler hausten, zum stehen gekommen. Erst jetzt ließ der klammernde Griff um ihr, inzwischen lieb gewonnenes, Kampfmesser nach, die Unterseite des Griffs war ein wenig mit Blut beschmiert, welchem sie allerdings keine Aufmerksamkeit schenkte, sondern die Waffe wieder sicher verstaute. Sie verfolgen mich nicht..? Und wo ist Raven..? - Noé verspürte plötzlich das tiefe verlangen, sich selbst zu ohrfeigen. – Bist du bescheuert..? Du hast dem Typen da eine verpasst! Er hat hier Kontakte, du, Noé, hast hier keine Kontakte.. Ein schwerer Seufzer flog ihr über die Lippen, dann schüttelte sie unmerklich den Kopf und flüsterte mehr, als sie dachte. „Jetzt ist´s eh zu spät.. also was soll´s… ich hole Vanessa diese Sachen trotzdem…. dann freut sie sich..“

Grad als die Kleinkriminelle das Omni-Tool einschalten wollte, um sich die Dinge anzusehen, die der Händler ihr vor der Eskalation rübergeschickt hatte, schreckte sie etwas auf. Zuerst war es eine einfache Bewegung, dann allerdings zeichnete sich eine große Gestallt nur einen Meter neben ihr, am Eingang zur Gasse, ab.

Omega – Wohnmodule
Uhrzeit: 09:54

>>>> Omega – Die Straßen von Omega

"Raven"
06.11.2009, 16:45
Omega – Wohnmodule

Langsam schritt Raven aus dem Dunkel direkt am Eingang der Gasse auf Noé zu, nachdem sie in einer Art Reflexreaktion den kleinen Turianer in seiner Wohnung attackiert hatte, nur um im nächsten Moment dann die Flucht zu ergreifen.
Sein Gang wurde begleitet von einem leisen, ryhtmischen und durch die Gasse bedingt schallenden Klatschen. Ein Klatschen, dass durch die Anatomie der turianischen Hände fremd klang und für einen Menschen wohl seltsam wirkte, doch die symbolische Wirkung blieb erhalten.
Raven trat auf diese Weise so dicht an Noé heran, dass er sie fast direkt berührte. Aber eben auch nur fast. Das Klatschen verstummte, während sich der Kopf des Turianers senkte und die rot leuchtenden Augen die junge, im Vergleich zierlich wirkende Gestalt fixierten.

„So wandelt sie durch die Welt, langsam, ziellos und unsicher mit einem Körper und Geist, der nirgend hin als ins Grab taugt."

Dieser Satz sollte Ravens einziges Kommentar für den Moment sein. Die junge Frau hatte mit ihrer Leichtfertigkeit das Leben beider riskiert, aus einem Grund, der für Raven erst gar nicht existierte und somit auf eine totale Sinnlosigkeit zurück führte. Keine Spur von Schmeicheleien, von Täuschung und Hintergedanken lagen mehr in seiner Stimme, sie hatte einen anderen Kurs gegenüber der jungen Frau eingeschlagen, genau wie Raven selbst.

Starr blickte der Turianer weiterhin auf sein Gegenüber...

Omega – Wohnmodule
Uhrzeit: 09:55

>>>> Omega – Die Straßen von Omega

Noé Chambers
17.01.2010, 09:59
Omega - Die Straßen von Omega >>>>

Omega – Die Wohnmodule[Pärs Appartement]

„Jaja, das ist mir klar, aber..“ Noé öffnete einen Spalt weit die Augen und erkannte auf Anhieb nur die verschwommenen Konturen eines großen Monitors, auf dem irgendwelche bunten Bilder flackerten. „.. ja, jetzt beruhig dich, ich treib´s schon auf..“ Ein leises Murren presste sich über ihre Lippen, als sie sich müde zusammenrollte und ihren Kopf dabei unweigerlich unter der warmen Wolldecke verschwinden ließ. Schlaaaaaafen…. „Ja, ich habe da eine Idee...“ Wieder versankt die 19 jährige in ihrem Halbschlaf und bekam daher große Teile des Telefongesprächs nicht mit, sondern musste sich mit ein paar Fetzen zufrieden geben, die sie allerdings auch nicht wirklich interessierten. Will schlafen.. „.. wirklich ein glücklicher Zufall.. aber kommt mir gelegen..“ - die nächsten paar Worte waren in einer schleimigen und schmeichelnden Art betont, die die Jugendliche sofort erkennen ließ, wer da sprach. – „In zweierlei Hinsicht, verstehst du? Jaja, ich bleib beim Thema, also wie gesagt..“ He.. das ist Pär.. egal! Kuscheldecke.. schlafen… „Was? Nein, sie weiß nichts davon..“ – Ruhe.. schlafen ist toll.. - „Name? Ja, klar hat sie einen, ihr Name ist...“ Mit Vanessa…? Mh.. hä? Was? Schlafen! Mit Vanessa! Was?!

Plötzlich war Noé nicht nur hellwach, sie realisierte auch, wie sich ihr Körper grad aufführte. Von der Krankheit und dem Elend, dass sie heimgesucht hatte, bevor sie ohnmächtig wurde, war keine Spur mehr zu fühlen. Eigentlich fühlte sie sich sogar unerwartet fit, allerdings sorgte etwas anderes dafür, dass sie erschrocken die Augen aufschlug und dann in die Dunkelheit unter ihrer Kuscheldecke starrte. Noé! Ich fühl mich so komisch.. was hab ich da eben gedacht? Mit Vanessa schlafen?! Mit einer Hitze, die ihr langsam in den Kopf stieg, dachte die 19 jährige ein paar Sekunden zurück, als sie genau an die Kombination aus ‚Schlafen’ und ‚mit Vanessa’ dachte und gleichzeitig an die imaginäre Szene der beiden Frauen, die sich dabei automatisch vor ihrem innerem Auge abgespielt hatte.

Wiepeinlichwiepeinlichwiepeinlichwiepeinlichwiepei nlich! Noé rollte sich sofort noch mehr zusammen und zog dabei mit den Händen die Decke weiter und tiefer über ihren Kopf, der vor Scham inzwischen tiefrot angelaufen sein musste. An was für Dinge denk ich da bloß… was soll das?! Geht weg! Schmutzige Dinge! Weg! Weg! Ich hab noch nie schmutzige Dinge gedacht! Zumindest bei so was! Ich töte Menschen und Aliens einfach so und kümmere mich fast nur um mich selbst, das leugne ich auch nie! Aber so was tut eine Noé nicht! Sie denkt nicht mal dran! Ich hab das doch noch nie getan.. oder gedacht.. Nein, weg!

Für den Moment schien diese entschiedene Gegenwehr zu funktionieren, aber kaum schaltete sie in ihrer mentalen Abwehr einen Gang zurück, donnerte ein Aber Vanessa ist so.. durch ihren Verstand, dicht gefolgt von einem Wiepeinlichwiepeinlich.. „Hey Noé! Bist du etwa schon wach?“ Die 19 jährige merkte, wie ein einzelner Finger durch die Decke mehrmals an ihren Körper tippte. Ieks! Nicht anfassen! Empfindlich.. sehr empfindlich! Peinlichpeinlichpeinlich..

Im letzten Moment bemerkte sie, dass Pär die Decke etwas zurückziehen wollte, vermutlich um dem Mädchen ins Gesicht blicken zu können, diese verhinderte dies jedoch, in dem sie ihrerseits die Decke festhielt und so gelassen wie möglich murrte. „Jah.. wach.. lass mich.. will schlafen..“ Du willst doch grad was ganz anderes als schlafen.. na los, sag es! Nein! Doch! Nein! Du – Nein! – willst – Hör auf! – S – Ne - e – i – x - n! - Sex! Die 19 jährige biss sich feste auf die Lippe und hoffte inständig, dass Pär sich keinen Spaß erlaubte, in dem er einfach die Decke wegzog. Zwar glaubte sie, dass äußerlich wohl kaum zu erkennen war, was in ihrem Kopf grad abging - auch wenn sie selbst es an ihrem Körper eindeutig spürte - allerdings würde ihr knallroter Kopf vielleicht auch schon reichen, außerdem war das ganze denken an Vanessa und ‚Mit ihr schlafen’ sowieso schon peinlich genug, wenn nur sie selbst davon wusste.

„Das lässt sich bestimmt einrichten, also eigentlich ist es ja schon eingerichtet, du schläfst ja schon seit geraumer Zeit, aber mach ruhig weiter, ich hab dich ja nicht von der Straße geholt, damit du dich dann trotzdem nicht erholen kannst. Vielleicht solltest du aber mal drüber nachdenken, das ganze mit einem kleinen Dinner wieder gut zu machen, ich bin zwar noch nicht lange hier, aber ein paar kuschelige Restaurants scheint es wohl zu geben.“ Noé schob während Pärs Vorschlag langsam und vorsichtig den Kopf unter der Decke hervor und zwar grade soweit, dass sie ihn ansehen konnte. Ein Dinner mit Pär..? Also eigentlich sieht er ja auch gar nicht schlecht aus.. und hilfsbereit war er ja auch immer.. er ist bestimmt ganz nett… wie oft er wohl schon..? Ob er mit mir wollen würde…? Na klar würde er.. vielleicht… naja, er ist schon hübsch.. Noé! Hör sofort auf weiter in diese Richtung zu denken! … denk ich halt wieder an Vanessa…

Bevor sie sich allerdings unfreiwillig wieder mit dem Thema beschäftigen konnte, beugte sich ihr schwedischer Retter, der am Rand der Couch zu stehen schien, auf welcher sie lag, dicht nach vorne und blickte ihr tief in die Augen. „Na Noé? Wie geht´s dir denn?“ Wenn er wüsste.. „Ehm.. gut.. etwas feucht“ – Oh Gott Noé! –„es! .. Ah, also was zu trinken, meine ich.. wäre voll cool…“ Der Mann lächelte ihr mit dem üblichen schmeichelnden Grinsen entgegen, während sie ihre Antwort durch die Decke nuschelte, dann richtete er sich auf. „Für meine bezaubernde Noé in Not tue ich doch alles!“ Siehst du, wie freundlich er ist? Wie Vanessa.. oh, ich halt das nicht mehr aus!

„Pär!“ Der Schwede hatte sich bereits weggedreht und war aus ihrem direkten Blickfeld verschwunden, als Noé jedoch lautstark seinen Namen rief, dauerte es keine Sekunde, bis er wieder vor ihr stand und sie fragend ansah. „Ja, wünscht meine kleine Söldner-Prinzessin noch etwas?“ der eigentlich billige Spruch war wie üblich in diesem Pär-typischen charismatischen und schmeichelnden Ton gehalten und klang daher auch gar nicht so billig. „Eh.. j.. ja..“ - Tu´s! Die 19 jährige richtete sich bei ihrem Gestammel auf, so dass sie grade auf der Couch saß, achtete jedoch darauf das die Decke sie genauso vor neugierigen Blicken schützte wie zuvor. – „.. ehm.. danke.. für die Hilfe.. also dafür wollte ich mich bedanken.. u..und…“ – Was sag ich jetzt..? Sopeinlich! Schweif einfach die Decke ab – was trag ich überhaupt..? – dann versteht er´s schon! Wie im Film! Nach dem der Held das Mädchen gerettet hat, gibt es Sex! Ist doch immer so! „Ach Noé, kein Problem, als könnte ich eine so süße Blume wie dich an einem so schmutzigem Ort verenden lassen! Wir sollte mal zusammen Urlaub auf einem tropischem Planeten machen, du weißt schon, mit Sonne, Sandstrand, Spaß“ Sex.. Noé! Tu´s!

„Pär..“ – Zwar war die Erwähnung des Namens nicht so kraftvoll wie beim ersten Mal, dafür war der Ton, in welchem Noé ihn aussprach genug, um den Mann zum Schweigen und gleichzeitig zum Zuhören zu bringen. Tu´s! Nein! Das ist Pär! Nicht Vanessa, der ist nur nett weil er genau das will! – „.. wo ist das Bad..? Ich stinke eklig, ich will duschen!“ Und allein sein..

Der Schwede war noch einen Augenblick irritiert, dann grinste er jedoch – Noé vermutete, dass er sich sie unter der Dusche vorstellte, was dann dazu führte dass sie sich selbst unter der Dusche vorstellte, ein paar Vorstellungen später war sie dort dann nicht mehr allein, sondern zusammen mit Vanessa.
Pär verriet ihr in dieser Zeit, wo sie das Bad finden würde, bevor er seinerseits in der Küche verschwand, um etwas zu Trinken zu suchen, jedoch nicht um vorher ihren hochroten Kopf anzusprechen. „Geht´s dir wirklich wieder gut? Du siehst aus als würdest du brennen..“ – Mhm! – „aber das Fieber müsste weg sein, Mum kauft nur die Besten Medikamente.. die sich mich dann zwingt zur Sicherheit mitzunehmen..“ – Der Schwede kratzte sich bei der Bemerkung offensichtlich verlegen am Hinterkopf und formte seine Lippen zu einem verschmitzten Lächeln um. – „Aber diesmal hat es sich..“ – Wie Vanessa wohl Nackt aussieht..? Bestimmt schön.. – „..ja echt gelohnt, wir sollten..“ – Oder wie oft sie wohl schon..? - „meiner Mum bei Gelegenheit danken..“ – Ob sie schon mal unter der Dusche..? – „..am besten wenn wir ihr von unseren Familienträumen erzählen!“

Noé verbrachte noch ein wenig Zeit in ihren Gedanken und – ungewöhnlicherweise – neugierigen Überlegungen über Vanessas Privat- und Liebesleben, wobei Pär aus dem Zimmer verschwand, ohne auf eine Antwort der Jugendlichen bezüglich der Familienträume zu warten. Nach einer Ewigkeit dann atmete sie tief durch und stand auf, die Decke fest um sich gewickelt und mit beschämten Blick gen Boden. An was für Themen denke ich da nur.. was soll das auf einmal? Wir gehen jetzt einfach eiskalt duschen, Noé! Bei der Aussage ihrer inneren Stimme nickte sie entschlossen und nahm sich dann endlich die Zeit, sich ihre Umgebung und sonstige Verfassung genauer anzusehen.

Sie stand in einem durchaus ordentlichen Appartement, welches sich mit dem, was sie bisher von Omega gesehen hatte, nicht einmal vergleichen ließ. Es war sauber, relativ ordentlich und es schien in einer der ruhigeren Gegend der Raumstation liegen zu müssen, denn man hörte weder panische Schreie, noch Schüsse, noch den dumpfen Bass der vielen billigen Lokale und Etablissements, die es sonst fast an jeder Ecke gab. Pär ist ja auch reich! Erinnerst du dich?! Kein Wunder, dass er sich sowas hier leisten kann.. Moment Noé… er ist reich, hübsch und nett.. vielleicht doch.. neinneineineinnein! Hektisch verbarg die 19 jährige ihr Gesicht in ihren Händen und verzweifelte dabei fast, als ihr erneut bewusst wurde wie peinlich und schmutzig diese ganzen Dinge waren, die sich spontan und ständig in ihren Verstand fraßen. W.. wo sind eigentlich meine Sachen..?

Fast schon schockiert riss sie den Kopf hoch und starrte für einen Moment völlig perplex ins Nichts, beziehungsweise auf den Fernseher, der noch immer bunte Bilder zeigte, jedoch keinen Mucks von sich gab, da er auf Lautlos stand. Ob er etwa.. ja.. muss er ja, wer sonst..? Noé öffnete schüchtern die Decke und blickte dann zaghaft an sich herab, tatsächlich hatte Pär ihr die Weste, das Shirt und die Stiefel, samt Socken, ausgezogen, was bedeutete, dass sie nun ‚nur‘ noch in Hose und BH dastand. Hey, Moment.. das ist halb so wild… da ist nichts besonderes bei.. oder…? Ehm.. äh… keine Ahnung.. ob Van mir die Sachen auch ausgezogen hätte..? Stören würde es mich ja ni.. Noé! Duschen! Eiskalt!

Erneut widersetzte sie sich dieser Anweisung, diesmal jedoch nicht wegen irgendwelcher unartigen Gedanken, sondern weil ihr bewusst klar wurde, dass sie sich überhaupt nicht mehr krank oder schwach fühlte. Er hat ja meinen Arm verbunden.. richtig professionell.. und es tut kaum noch we-auh! Nicht draufdrücken, dumme Noé! Wo ist mein Shirt..?

Das gesuchte, schwarze Top fand sie problemlos, da es zusammen mit der durchlöcherten Schutzweste auf der Lehne eines eleganten Sessels lag. Nach knapper Überlegung entschied sie, die Weste liegen zu lassen und krallte sich daher nur das eigentliche Kleidungsstück, bevor sie schnurstracks in Richtung Bad marschierte.

Hoffentlich kann man das abschließen.. ich fühl mich so beobachtet… was denkst du auch an solche Dinge? Stell dir vor Vanessa würde wissen, dass du mit ihr unter der Dusche… S… na, du weißt schon was! Das fände sie bestimmt komisch oder krank.. ob sie überhaupt mit Frauen..? Ob ich überhaupt mit Frauen?! Offensichtlich ja! Oh nein.. Diesmal zog Noé sich einen Teil der Decke etwas über das Gesicht und verbarg es dann darin. Ich wache nicht nur auf und denke plötzlich an Sex, ich wache auch noch auf und denke plötzlich an Sex mit einer anderen Frau… das ist so schrecklich peinlich.. das ist alles Vans Schuld…

Als Noé endlich das Badezimmer des Appartements betrat, stellte sie erleichternd fest, dass man es tatsächlich von innen verriegeln konnte und tat sich dann auch keinen Zwang an, diese Verriegelung umgehend zu aktivieren. Ist das dieses Gefühl..? Wieso alle es unbedingt ständig wollen..? Ich habe 19 Jahre nie über sowas nachgedacht und jetzt.. was soll das? Wieso..? Ich will das nicht, das ist unheimlich.. Nur beiläufig ließ sie die Decke an sich herabgleiten und befreite sich dann Stück für Stück aus ihren verbleidenden Kleidungsstücken, welche unmittelbar in einem kleinem Reinigungsbehälter landeten.

W.. will ich Vanessa nicht..? .. mh... keine Ahnung.. glaube doch.. a.. aber nicht so… i.. ich mag Vanessa doch… ich will einfach bei ihr sein… aber warum? Das passt so überhaupt gar nicht zu mir.. Schlagartig erinnerte Noé sich an die Situation im Frachter zurück, in welcher schon mal über sich und ‚Vanessa mögen‘ nachgedacht hatte und nun feststellte, dass sie sich dabei irgendwie im Kreis drehte. Es.. es geht ja gar nicht mal um Sex… ich will nur bei ihr sein, das hatten wir eben, Noé.. aber wenn ich ihr das sage, dann dreht sie bestimmt durch, oder ekelt sich vor mir.. oder lacht mich aus… oder? Bisher war sie doch auch nett.. heißt das dann.. ah, ich krieg Kopfschmerzen.. die Gedanken grad waren schöner! Denk sowas nicht! Doch!

Die Jugendliche verschwand in der großen Duschkabine und während sie zum einem daran dachte, dass hier auch noch genug Platz für Vanessa wäre und zum anderem an die vorgestellten Szenen und Bilder, die sie vorhin noch von sich und ihr unter der Dusche hatte, drehte sie den Regler für heißes Wasser fast voll auf.

Uhrzeit: Unbekannt

Noé Chambers
23.01.2010, 17:49
Omega – Die Wohnmodule[Pärs Appartement]

Was Vanessa wohl überhaupt grade tut..? Ob sie manchmal auch an mich denkt..? Ich glaube nicht.. wieso sollte sie auch? Naja Noé, sie könnte sich Sorgen machen, sie macht sich mehr Sorgen um dich, als die meisten anderen Leute.. das heißt aber nicht, dass sie es mit dir machen würde, also hör auf so was zu denken! Ich wette sie wäre voll schockiert.. Noé senkte bei der Vermutung beschämt den Kopf, was zur Folge hatte, dass die heißen Wassertropfen ihr nun auf den Hinterkopf trommelten und teilweise über ihren Nacken, teilweise aber auch über ihr Gesicht herabperlten.

Ich bin´s doch auch.. ich will das nicht! Ich bin Noé! Chambers! Ich mach und tu und denk und fühl nur was ich will! Das war schon immer so, vergessen?! Die Jugendliche kaute sich wieder einmal auf der Lippe herum und beobachtete, wie das Wasser am Boden sich verwirbelte und dann für immer im Abfluss verschwand. Aber das sind schöne Gedanken.. wenn sie jetzt hier wäre und wir.. Ein zittriges schweres Seufzen flog ihr über die Lippen, als sie den Kopf wieder ein wenig anhob und die Arme vor der Brust verschränkte. Das ist peinlich.. ich bin hart, ich denk so was nicht, dass war mir immer egal! Ich will, dass es mir egal bleibt! Weg weg weg weg weg! Wie soll ich ihr sonst je wieder in die Augen schauen..? Hmm.. Vanessa hat schöne Augen.. glaube ich.. irgendwie habe ich da drauf nie geachtet… aber im nachhinein.. und ihr Gesicht ist auch hübsch.. viel hübscher als ich.. sie ist ja auch eine richtige Frau, Noé! Du bist nur ein wertloses Straßenkind!

Die 19 jährige verbarg ihr Gesicht kurz in ihren Händen und rieb sich so den zäheren Schmutz und Schweiß von der Haut, das selbe tat sie auch mit dem Rest ihres Körpers und schlug sich dabei immer wieder mit den ‚Vanessa-verherrlichenden’-Gedanken und den ‚Ich will so was nicht denken!’-Gedanken’ herum. Grade als Noés vollkommen neu aufgetauchte, peinliche Seite erneut die Oberhand gewann, in dem sie das Mädchen dazu brachte, sich wieder vorzustellen wie sie und Vanessa sich unter dieser Dusche hätten näher kommen können, fasste sie einen alten Entschluss neu auf und handelte, bevor sie es überhaupt wirklich realisiert hatte.

Game Over, notgeile Noé!! Mit einer Handbewegung war das Warmwasser abgestellt und im Gegenzug prasselte die Dusche jetzt mit eiskaltem Wasser auf sie herab, was sie im ersten Augenblick nicht nur dazu brachte aufzuschreien, sondern sie auch noch einen eher unbeholfenen Sprung zurück und machen ließ, welcher wiederum darin endete, dass sie lautstark gegen die Tür der Duschkabine knallte, die der Wucht jedoch glücklicherweise stand hielt.

Kalt! Kalt! Kalt! Noé das ist kalt! Ja! Kalt ist toll! Kalt macht schmutzige Noés sauber und rein! Und das für ohne Bezahlung! Mit deutlich zittrigen Lippen stellte die 19 jährige sich schließlich wieder in den Regen und biss dabei mehrmals die Zähne fest zusammen. So ist´s! Genau! Ich mach was ich will und ich bin ein Gangster! Ich hab voll viele Leute umgelegt, so was doofes wie Sex macht mich nicht kaputt! Ich habe ja Waffen, die sind viel besser! Erst nach dem sie die Temperatur wieder auf ein normales Maß eingestellt hatte, atmete tief und zufrieden aus. Zwar war sie immer noch der Meinung, dass diese komische Pilotin, die sie grad mal gut zwei Tage kannte, eine ganz besondere Person war, gleichzeitig waren aber all die ungewöhnlichen Fantasien ganz plötzlich weggewischt.

Ich glaube ich habe vergessen, wer ich bin.. geht so was? Vor mir haben daheim alle Respekt.. aber da bin ich auch eine Bloods.. hier draußen bin ich gar nichts, nur irgendein dummes Gossenkind, dass durch die Gegend stolpert und schon ein dutzend Mal tot gewesen wäre, wenn nicht irgendwer im letzten Augenblick immer aufgetaucht wäre.. Noé erinnerte sich unweigerlich an die Zeit, die grade mal ein paar Wochen zurück lag. Sie hatte es in ihrer Gang soweit gebracht, dass man sie immer dabei haben wollte, wenn es um brenzligere Geschäfte am Rand irgendwelcher kleinen Kolonien ging. Trotzdem verbrachte sie viel Zeit in Los Angeles – Neu-Watts, wenn man es genauer wissen wollte.

Die Gegend war das Hoheitsgebiet ihrer Leute. In ungefähr diesem Viertel, oder zumindest in der Stadt Los Angeles, soll die Gang sogar ihren einstigen Ursprung haben, der allerdings schon eine halbe Ewigkeit zurücklag – angeblich fast zweihundert Jahre, wenn man denn etwas helleren Mitgliedern glauben schenken durfte.
Einer behauptete mal, dass die ‚Bloods’, was die Abkürzung für ‚Blood Alliance’ ist, damals aus mehreren kleinen Jugendbanden entstanden sind, welche sich zusammen geschlossen haben, um sich gegen irgendeine aufstrebende, einflussreiche Verbrecherorganisation im amerikanischem Raum durchsetzen zu können, letztendlich hat sich dieses Bündnis wohl durchgesetzt und sich dann im Laufe der Zeit zu dem Entwickelt, was es heute sind: Ein Verbrechersyndikat mit einem guten Monopol für Waffen- und Drogenhandel auf der Erde und in Teilen des menschlichen Hoheitsgebiets.

Sie hatte keine Ahnung, ob sie diese ganze Geschichte wirklich wahr war, sie wusste aber, dass es früher wohl wirklich schon mal eine Gang gab, die sich Bloods - oder eben Blood Alliance - nannte, dass hatte sie im Extranet erfahren. Ob das ganze nicht aber eher nur Zufall war, wusste sie nicht, im Endeffekt war es ihr aber auch immer egal gewesen, denn wenn sie anfing darüber nach zu denken, bekam sie Kopfschmerzen. Ich gehör einfach so dazu… egal ob´s irgendwelche alten Wurzeln gibt, oder nicht… Geschichte ist sowieso langweilig.. ich schwöre, die haben bestimmt grad alle ihren Spaß. Mason ist breit, Jo feiert, Marie lässt sich vögeln und Slavik schlägt persönlich jemanden zusammen… oder er ist der, der Marie vögelt.. irgendwann sollte ich mich mal melden…. Oh man, jetzt hab ich auch noch Heimweh.. super.. ich werde viel zu se.. sen.. s.. dingens.. - ach, scheiß Fachbegriffe! - Ich werde viel zu schwuchtlig.. so! ... sie würden alle lachen, wenn sie wüssten wie ich mich grad anstelle.. hätte ich wenigstens mein Bandana, dass wäre schon cool.. dann hätte ich was..

Ein leises, fast schon wehleidiges Seufzen entglitt ihr, dann verjagte sie die aufkeimenden Sehnsüchte jedoch schnell, in dem sie die Dusche abstellte und den Kopf schüttelte, was dutzende kleiner Wassertropfen in alle Richtungen jagte. Nachdem Noé sich von der warmen Luft hatte trocknen lassen, die automatisch in die Kabine gepustet wurde, holte sie ihre Kleidung aus dem Reinigungskasten und zog sich wieder an, wobei ihr erneut klar wurde, dass ihr rechter Arm und die Hand ja verbunden waren. Das ist sogar Mega-Hightech-Verband… der ist durchs Duschen nicht mal verrutscht oder hinüber oder so..[i] – Wie zuvor begann sie, mit einer Weise die sich am besten als ‚dumme, kindliche Neugier’ bezeichnen ließ, durch den Verband auf ihren Verletzungen herumzudrücken, bis sie erneut die empfindlichste Stelle fand, vor Schmerz aufjapste und dann leise jammerte.

„Schmerz ist doch Mist..“ [i]Und da sind wir wieder beim Thema: Hier draußen will mich jeder töten.. Die Jugendliche verzog das Gesicht und nach dem sie sich die letzten Minuten effektiv von Vanessa ablenken konnte, tauchte nun doch wieder das Bild der jungen Frau vor ihrem Auge auf. Außer Van.. ich mag Van.. einfach nur mögen… und mehr.. und so.. egal, Noé! Vergiss nicht, in welcher Lage du bist.. jah.. okay, irgendwie Vanessa finden und sie überreden, hier zu verschwinden.. genau so machen wir´s.. und du brauchst Ausrüstung, du hast schon wieder alles kaputt gemacht.. Kurz verzogen sich ihre Lippen zu einem bitteren Lächeln. Jetzt versteh ich auch, wieso ich immer so wenig Credits von Slavik bekommen habe.. ich mach ja ständig mein Zeug kaputt und er hat mir neues besorgt..

Noé warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und betrachtete ihr eigenes Gesicht. Ihre schwarzen Haare waren immer noch ein eher ungewohnter Anblick, aber bei genauerer Überlegung musste sie zugeben, dass sie eigentlich ganz hübsch waren. Das sieht mehr nach einem natürlichem Chaos aus, als nach einer Frisur.. aber ich hab ja auch nichts hier, um sie zu stylen.. und außerdem ist das ja sowieso egal.. müssen ja Van finden.. Die 19 jährige stellte noch schnell zufrieden fest, dass die Schnittwunden auf ihrer Wange, die sie sich während der Rettung ihrer Freundin zugezogen hatte, spurlos verschwunden waren, dann drehte sie sich schwungvoll um und verließ das Badezimmer.

Uhrzeit: Unbekannt

Noé Chambers
04.02.2010, 20:38
Omega – Die Wohnmodule[Pärs Appartement]

Als Noé das vermeintliche Wohnzimmer des Appartements betrat, saß Pär bereits in einem der zwei modernen Ledersessel und verfolgte so interessiert eine Art lokaler Nachrichtenshow, dass er nicht einmal bemerkte, wie sein Gast den Raum betrat. Was ist´n daran so toll..? Die Jugendliche warf dem Fernseher einen kurzen Blick zu, doch noch bevor sie richtig erfassen konnte, worum es in dem Bericht ging, verlor sie auch schon wieder das Interesse und entschied sich, den Schweden direkt anzusprechen. „Hey Pär, bin wieder da..“

Offenbar hatte sie den Mann kalt erwischt, dennoch blickte er sie nur kurz an, lächelte freundlich und hob dann gebieterisch die Hand – wohl um ihr zu symbolisieren, dass sie sich noch ein wenig Gedulden musste, wenn sie seine Aufmerksamkeit wollte – anschließend verfolgte er den Bericht weiter. Eh.. ey! Er findet so blödes, langweiliges Nachrichtenzeugs interessanter als mich.. Die ersten paar Sekunden schmollte Noé noch über diese Gegebenheit, dann zuckte sie aber mit den Schultern und marschierte zielgrade auf die weiße Ledercouch zu. Mich interessiert er ja auch nicht besonders.. also was soll´s.. ist ja egal.. aber eigentlich ist er doch hinter allem her, was weiblich ist… und.. eh, Sekunde.. dann bin ich vielleicht nicht weiblich? Du bist so dumm Noé, schau doch mal an dir runter, natürlich bist du weiblich.. nur vielleicht nicht weiblich genug..? Ist doch auch egal, wie sehr ich das bin, interessanter als News ist es immer.. Bei dem genaueren Gedanken an langweilige Nachrichten fiel Noé erst auf, wie ungewöhnlich es für sie eigentlich war, dass es auf Omega eine Möglichkeit gab, lokale News über Verbrechen öffentlich zu verbreiten. Diese Station ist viel größer als ich dachte.. Watts ist nichts im Vergleich dazu.. das hier ist quasi wie Watts in groß.. oder so als wäre Los Angeles eine riesige Gangsterstadt und keiner kümmert sich nen Scheiß drum, seine Verbrechen irgendwie geheim zu halten..

Die 19 jährige hatte sich derweil wieder auf der Couch niedergelassen und die Füße dicht an ihren Körper angezogen, eindeutig desinteressiert an dem, was den Schweden wiederum zu interessieren schien, starrte sie auf das Glas mit klarem, sprudelndem Wasser, dass vor ihr auf dem Tisch stand. Ih.. Mineralwasser.. wie eklig.. wieso denn keine Cola..? Cola schmeckt toll und macht fit, Mineralwasser schmeckt nach Klowasser und macht.. gar nichts, Noé! Es ist ja nur dummes Wasser, es kann ja gar nichts machen, wenn es nur Wasser ist, in Cola ist viel mehr tolles Zeug drin! Mit einem grimmigem Nicken schloss die Jugendliche diese Debatte ab und entschied gleichzeitig, ihren Durst einfach solange zu ertragen, bis sie sich eine gesunde, leckere und deutlich cooler als Wasser seiende Cola kaufen konnte.

Wir brauchen mehr als nur Cola, wenn wir nicht wieder in den Dreck geprügelt werden wollen. Mit einem Mal verzog sie das Gesicht, aus den Augenwinkeln sah sie nur noch, wie ihr Gastgeber über sein OmniTool irgendetwas sehr engagiert zu erledigen schien, dann wandelte sich ihr Blickfeld in ein schwarzes Nichts, da sie den Kopf zwischen ihren Ellbogen versteckte und die Augen schloss. Raven. Dieser komische Typ, mit seinen noch komischeren Sprüchen.. irgendwas über mich.. eigentlich hab ich kein Wort verstanden.. so ein Mist. Ist doch sowieso auch egal, der ganze Aufwand war eh umsonst.. fast wäre es ein Game Over geworden.. und dabei gab es nicht mal was, für dass sich die ganze Scheiße gelohnt hat.. trotzdem.. fast tot.. zum dreihunderttausendmilliardensten Mal.. Sofort spürte Noé, wie ihr bei den Gedanken heiß wurde, eine Mischung aus Wut und Angst bündelte sich und ließ sie dann hektisch mit den Fingern trommeln. Das ist doch unfaire Scheiße.. nur wegen Biotik, ich hasse Biotiker, die sind viel zu übertrieben stark.. ich will nicht durch so einen Dreck irgendwann verrecken.. Noé! Es gibt bestimmt irgendwas gegen sie, so wie gegen eklige Krabbelviecher, die kann man mit Insektenspray killen! Man kann alles killen! Wir brauchen nur Biotikerspray, dann sprayen wir die Typen alle tot.. und dann krepieren sie wie so Kakerlaken oder so. so extrem am rumzucken und bescheuert rumrollen und.. ihh..! Und dann zappeln die Viecher auch noch so krank mit den Beinen.. Mit einem Mal durchfuhr die Jugendliche eine Welle von Schauer und sie schüttelte sich angewidert, als in ihr kurz ein paar Kindheitserinnerungen aufwachten, in welchen sie sah, wie sie als kleines Mädchen mit ein paar gleichaltrigen Kids llerlei Ungeziefer mit Insektenvernichter malträtiert und ausgerottet hatte.

Wir waren echt kranke Blagen, glaub ich… naja egal, ich brauche Waffen, richtig gute.. ich will nicht noch mal Game Over sein.. – Der Schauer hatte sich schnell gelegt und nun erfüllte eine sture Entschlossenheit ihren Kopf. – Ab jetzt nie wieder Game Over! Entweder ich bring die Wichser um, die mich anmachen, oder ich krepier bei dem Versuch, ich will nicht noch mal verlieren.. ich hab die Schnauze voll, ich gehör zu Bloods und ich hab früher nie verloren..

„Noé!“ „Wa..“ Die Jugendliche schaffte es nur noch, den Kopf zu heben, dann wurde sie von Pär überrumpelt. – „Jetzt hab ich Zeit für dich, meine Hübsche, tut mir wirklich Leid, dass du warten musstest, ich hatte grad etwas wichtiges zu erledigen, nicht dass du unwichtig bist! Natürlich nicht, du bist hier auf Omega eines der wichtigsten Dinge für mich, ich bin so froh, dass ich dich wiedersehen kann, ich habe mir ehrlich Sorgen gemacht, was wohl aus dir werden würde, wir hatten doch noch soviel zusammen vor!“ – Nein! Hilfe, ich will nicht! Nein! Die Wortlawine traf die Jugendliche nahezu unvorbereitet und so blieb keine andere Möglichkeit, als sich dem verbalen Angriff einfach zu ergeben und ihn über sich ergehen zu lassen. Sie verbrachte eine halbe Ewigkeit damit, sich anzuhören was für eine wunderbare Rose sie doch in diesem dunklem Drecksloch sei und dass es eine Schande wäre, eine solche einfach verwelken zu lassen, letztendlich stellte Pär dann jedoch die Frage, die wohl am normalsten schien. - „..aber erzähl, wieso bist du hier? Oder was ist mit dir passiert? Du brauchst Hilfe, stimmt’s? Hey, ich brauch auch welche und du könntest mir da wirklich weiterhelfen, wie wär´s? Ich helfe dir, du mir und das ganze Beenden wir dann mit einem romantischem Dinner zu zweit und einer sehr langen Nacht, mit sehr wenig Schlaf..“ Der Schwede setzte sofort ein schmeichelndes Lächeln auf und fixierte das Gesicht seiner Gegenüber dabei noch deutlicher, als zuvor. Eh? Was? Hilfe? Ich? Dir helfen? Hä?
Noé wollte dem Mann grad eine Ladung von ‚Geht dich nichts an!’ und ‚Lass mich in Ruhe!’ an den Kopf schleudern, als ihr die Verbände an ihrem Arm wieder klar wurden. Es stimmt sogar.. ich brauchte schon Hilfe von ihm.. und naja.. eigentlich kann ich die immer noch gebrauchen.. und wenn er dafür ne Gegenleistung will, passt´s auch.. das andere Zeug geht ihn trotzdem nichts an.. und ein Dinner kriegt er auch nicht, genauso wenig wie die Nacht..

Die 19 jährige biss sich unruhig auf der Unterlippe herum, während Pär sie aufmerksam anschaute und beobachtete. „Ehm.. lange Story.. hab keine Lust, weiter dran zu denken, okay?“ – Unmerklich holte sie nun ein wenig Luft und erwiderte Pärs Blick dann direkt. „Aber du könntest mir helfen, jah..“

>>>> Omega - Die Straßen von Omega

ME-NPC 1
09.02.2010, 20:38
Name: Akyra Bliss (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=427601&postcount=35)
Zugehörigkeit: Citadel Security
Spezies: Asari
----------------

<----- Das Accarbar

Die Wohnmodule

Diesmal hatte Akyra nicht vor, irgendjemanden sich einmischen zu lassen. Sie machte ein paar schnelle Schritte, damit sie als erstes bei dem richtigen Wohnmodul ankam und bereitete ihr Sturmgewehr vor. „Beobachtet die Umgebung!“, befahl sie den anderen drei und war sich fast sicher, dass außer Sooth niemand dem Befehl nachkommen würde.

Dann konzentrierte sie sich, aktivierte ihr Biotikimplantat und baute eine Barriere um sich herum auf. Egal was sie in diesem Modul erwarten würde, nichts könnte sie schnell genug verletzen. Im Laufschritt näherte sie sich dem Zugang und fokussierte erneut die dunkle Energie, um sie kraftvoll gegen die Tür zu schmettern.

Das Material hielt dem Druck nicht stand und brach nach innen auf. Einen Augenblick später war die Asari im Inneren des Moduls und analysierte den kleinen Raum. Niemand war zu sehen, doch eine weitere Tür führte zum angrenzenden Bereich des Moduls. Mit weiterhin aktivierter Barriere öffnete sie die Tür, doch außer einem kleinen Sanitärbereich fand sie nichts vor. Keine überraschte menschliche Frau. Doch dann hörte sie etwas hinter sich.

Akyra drehte sich nach rechts um und brachte gleichzeitig das Sturmgewehr in Schussposition. Doch hinter ihr war kein Angreifer, sondern Mark Kant, der ihren vorherigen Befehl missachtet hatte. „Verdammt noch Mal!“, brüllte sie den Staff Commander an, nahm aber ihre Waffe nicht runter, sondern machte noch einen Schritt auf den Mann zu.
„Denken Sie eigentlich irgendwann einmal nach, bevor sie etwas unternehmen?“ Sie blieb stehen, mit dem Lauf des Sturmgewehrs einen halben Meter vor Mark und noch immer durch die biotische Barriere blau leuchtend. „Ich hätte sie erschießen können, denn nachdem hier außer mir niemand war…“ Akyra machte eine kurze Pause, damit er die Botschaft in ihren Worten erfassen konnte, „würde eine Person in meinem Rücken nichts gutes Bedeuten.“ ‚Dieser verdammte Trottel! Und bei der Göttin, wo steckt DeLaurant schon wieder? ’ Die Asari seufzte kurz. „Dann hol mal die anderen und gib ihnen Bescheid.“

Erst jetzt steckte sie ihr Sturmgewehr weg und löste die Barriere. Bei ihrem Eindringen hatte sie ein Computerterminal entdeckt, welches sie nun aktivierte. Das Terminal war nur mit einem normalen Passwortschutz gesichert, welcher jedoch kein wirkliches Hindernis für die Detektivin darstellte. Im nu hatte sie Zugang zu allen Daten, die jedoch weit spärlicher ausfielen, als sie erwartete. Eigentlich waren außer drei Nachrichten überhaupt nichts Interessantes zu finden.

Die erste Nachricht enthielt Zeit und Ort des Treffpunkts, der jedoch verschoben wurde. Die zweite Nachricht beinhaltete einen neuen Treffpunkt, welcher schon hilfreicher war. Um Mitternacht sollte DeLaurant sich mit dem Kontakt, dort wo sie ihn kennenlernte – wo auch immer das sein würde. Aber die dritte Nachricht hatte es in sich.


An: Yvonne DeLaurant
Von: unbekannt

Yvonne, tauch irgendwo unter! Ich habe gerade erfahren, dass Omega angegriffen wird. Oh mein Gott, unsere Leute planen einen Gegenschlag und ich muss daran teilnehmen. Aber du hast die Daten, also versteck dich.

Du wirst bestimmt bemerken, wenn es vorüber ist, kontaktiere mich dann über die üblichen Kanäle. Sollte der Fall eintreten, dass ich nicht… du weiß schon, ich will jetzt nicht darüber nachdenken… Es wird dann bei uns andere Leute geben, die dir das abkaufen.

Machs gut, bis dann!

Akyra starrte einen Moment lang auf die Nachricht. Wenn das stimmte, was da stand, dann würde es in einem Chaos enden. Ein Chaos, welches ihren Auftrag extrem erschweren würde. Aber nun hatte sie auch eine Erklärung für die plötzliche Unruhe auf der Raumstation. „Lest das einmal…“, murmelte sie zu ihren Begleitern, ohne zu wissen, ob sie schon alle hier waren, oder nicht. ‚Wir müssen den Absender ausfindig machen und an ihm dranbleiben. Das ist die sicherste Methode! Also als erstes herausfinden, welche Grupperungen bei der Verteidigung dabei sind…’

18:41

Ludwik Mieroslawski
09.02.2010, 22:15
<----- Das Accarbar

Die Wohnmodule

„Beobachtet die Umgebung!“

Ludwik hob eine Braue und lachte leise. "Natürlich, Lady." Statt sich jedoch umzusehen lehnte er sich an die nächste Wand und zündete sich eine weitere Zigarette an. Langsam lies er seinen Blick durch die Wohnmodule schweifen, immer ein Auge auf Sooth gerichtet. "Special Forces, hm?"

Ehe Ludwik weitersprechen konnte hörte man bereits das Geschrei der Asari aus der Wohnung kommen. "Die Damen sind gar nicht so erhaben wie sie uns weismachen wollen." Schmunzelnd schüttelte er den Kopf ehe Mark bereits herauskam und Ludwik sowie den Turianer hereinholte. "Na? Ärger von der blauen Lady bekommen?" Er folgte Mark und blickte sich kurz in dem soeben betretenen Wohnmodul um.

„Lest das einmal…“

Ludwik warf die kaum gerauchte Zigarette aus der Wohnungstür hinaus und linste der Asari über die Schulter. Er las die Nachricht und untermalte sie mit einem lauten, lang gezogenen Pfeifen. 'Ungut.' "Naja, ich würde sagen das geht uns nicht's an." Miero setzte sich auf eine Couch, lehnte sich zurück und legte seinen Arm über die Lehne, spielte mit seinem Sturmfeuerzeug indem er es immer wieder öffnete und schloss. "Wir sollten schnellst möglich diese DeLaurant tö...", er räusperte sich, "...fassen und von hier abhauen."

18:41

Sooth Kyrik'in
10.02.2010, 19:49
<----- Das Accarbar

Die Wohnmodule

„Beobachtet die Umgebung!“

Sooth scannte mit aufmerksamen Blick die Gegend, fast schon in seiner eigenen Welt versunken war er, so dass er die anderen Beiden nicht mehr wahr nahm. Allerdings dachte sich Sooth, dass diese sowieso nicht den Anweisungen nachgehen würden, was auch kein Wunder wäre.

Plötzlich wurde er von einem lauten Geschrei gestört, eigentlich darf dass nicht passieren, aber diese Stimme konnte nur Akyra gehören. Er drehte sich um und sah dass Mark weg war und Ludwik die Stimme ebenfalls vernommen hatte.
'Was hat er jetzt schon wieder gemacht!? Einmal, oh bitte nur einmal möchte ich erleben, dass er sich an die Regeln hält!'
"Die Damen sind gar nicht so erhaben wie sie uns weismachen wollen."
Das konnte Sooth nicht tollerieren.
"Wenn es bei Ihnen so üblich ist, sich nicht an die Regeln zu halten, könnte man es durchaus so bezeichnen. Jetzt wundert mich die hohe Sterberate bei der Allianz nicht, wenn jeder so agiert. Ein Grund warum er sich nicht an die Regeln halten kann? Verdammt, ich seh's noch kommen, das er sich eine Kugel von einem von uns fängt, weil er wieder so ne Nummer abgezogen hat. Das nicht mal absichtlich."

Schlußendlich trat Sooth hinter Ludwik in das Wohnmodul.

„Lest das einmal…“

"Mal sehen was es gibt.", brummte Sooth. Sooth las die Naricht des dort befindlichem PDA's und es fehltem ihm zuerst die Worte. "Scheiße! Ist klar, es läuft schon alles schief heir und jetzt noch das! Sooth drehte sich um und kickte mit voller Wucht den hinter ihm liegenden umgestürtzten Stuhl in die andere Ecke des Raumes.
"
So ein Scheißdreck, man! Wieso kann nicht jeder einfach machen was er muss und was ihm vorgegeben wird! Würden bestimmte Leute hier so bei den Special Forces arbeiten, wären sie schon längst geflogen! Das ist inaktzebtabel! 'Sooth beruhig dich. Wir müssen hier gemeinsam lebend rauskommen!' Als er sich etwas beruhigt hatte, fuhr Sooth fort: "So, Ich möchte hier lebend rauskommen! Wer das auch will, sollte jetzt verdammt nochmal sich an die Regeln halten! Alles klar soweit? Detectiv Bliss hat hier das sagen, ich bitte darum, dass sich keiner quer stellt, auch nicht Hr. Mieroslawski. Also Teamwork?"

18:43

Mark Kant 'Zoom'
10.02.2010, 20:51
18:42

„Natürlich, hätten die Disk nicht beschaffen sollen. Sie haben ja auch viel erreicht.“ Oh, hätte ich mal die Disk im Accarbar nicht erwähnt.
"So, Ich möchte hier lebend raus kommen! Wer das auch will, sollte jetzt verdammt nochmal sich an die Regeln halten! Alles klar soweit? Detectiv Bliss hat hier das sagen, ich bitte darum, dass sich keiner quer stellt, auch nicht Hr. Mieroslawski. Also Teamwork?"
„Natürlich, mit einem Turianer und einer Asari.“ Mark warf einen Blick auf das Terminal. „Was soll eigentlich schief laufen? Wir sind mit der Disk schneller hier her gekommen als Sie es jemals geschafft hätten und das DeLaurant weg ist, lag bestimmt daran, das Sie meinen ersten Plan versaut haben.“

Auf dem Weg zu DeLaurants Apartment hat Mark seinem Vorgesetzten eine Nachricht geschickt. In der Nachricht ging es darum, das er im Besitz einer Disk ist, die vermutlich um einiges wertvoller war, als das eigentliche Ziel. Nun erhielt er eine Nachricht auf seinem PDA. „Oh.“ Er nahm ihn aus seiner Tasche. „Da hab ich ja Post bekommen.“
'Sicherstellung der Daten hat höchste Priorität. Brechen Sie Ihre derzeitige Mission ab und bringen Sie sie sofort zu uns.' „Tja, ich habe eine schöne Nachricht für Sie: Ich soll ein Paket abliefern.“
„Und Miero, ich werde Sie erwähnen.“

Während der Mission hatte sich eins gezeigt: Mark war nicht in der Lage mit Nichtmenschen zu arbeiten. Nun hatte er aber eine Möglichkeit bekommen die Mission abzubrechen, denn er hatte eine Disk, die seine Vorgesetzten unbedingt haben wollten.

Mark verließ das Apartment und lies die Zeit verstreichen, bis er endlich von Omega runter kam. Von diesem Zeitpunkt an, arbeitete er nie wieder mit Turianer und Asari.

ME-NPC 1
11.02.2010, 21:20
Name: Akyra Bliss (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=427601&postcount=35)
Zugehörigkeit: Citadel Security
Spezies: Asari
----------------

Die Wohnmodule

Auf die unerwartete Neuigkeit reagierte jeder auf seine eigene Art und Weise. Akyra ließ einen Moment verstreichen, bis sich alle wieder beruhigt haben. Direkt darauf kam die nächste Überraschung.

„Tja, ich habe eine schöne Nachricht für Sie: Ich soll ein Paket abliefern. Und Miero, ich werde Sie erwähnen.“, gab Mark von sich und verschwand aus dem Wohnmodul. Eine Überraschung, die Akyra relativ neutral sah, denn irgendwie war sie froh, den Kerl loszuwerden. Er war einfach zu unberechenbar.

„Also dann…“, fing sie kurz darauf an. „Mr. Mieroslawski, nachdem unser aller Freund von dannen gezogen ist, denke ich, wir sollten noch mal einen Neuanfang probieren.“ Die Asari reichte dem Mann ihre Hand – eine übliche Geste unter Menschen. „Vielleicht darf ich mich nochmals vorstellen. Detective Akyra Bliss, C-Sec Investigation. Ich kenne ihren Auftrag nicht, aber meine lautet Yvonne DeLaurant zu fassen und das werde ich auch tun. Wenn ihre Ziele damit übereinstimmen können wir bestimmt zusammenarbeiten.“

18:44

Ludwik Mieroslawski
12.02.2010, 00:27
Irritiert blickte er Mark hinterher. "Kleiner, mieser..." Laut seufzend massierte er sich die Schläfen. "Das kann doch nicht wahr sein. Jetzt sitz ich hier." 'Mit einer Asari und einem Turianer.'

Plötzlich sprach ihn Akyra an. „Mr. Mieroslawski, nachdem unser aller Freund von dannen gezogen ist, denke ich, wir sollten noch mal einen Neuanfang probieren. Vielleicht darf ich mich nochmals vorstellen. Detective Akyra Bliss, C-Sec Investigation. Ich kenne ihren Auftrag nicht, aber meine lautet Yvonne DeLaurant zu fassen und das werde ich auch tun. Wenn ihre Ziele damit übereinstimmen können wir bestimmt zusammenarbeiten.“

Miero zog beide Augenbrauen hoch und sah die Asari verwundert an, erwiderte ihren Händedruck. "Ihr Asari seid wirklich wunderlich. Euer Gemüt kann ständig umschlagen, oder seid ihr da eine Ausnahme?"

Er machte eine Pause und zündete sich schmunzelnd eine weitere Zigarette an. "Ehrlich gesagt bin ich nicht mal abgeneigt. Aber ob meine Ziele damit übereinstimmen ist ein wichtiger Punkt. Wissen sie, es soll Leute geben die anderen helfen ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. In Anbetracht dessen das ich beim Versuch ihnen zu helfen wahrscheinlich mein Leben riskiere wäre das doch ziemlich dumm als auch naiv, da geben sie mir doch sicher Recht, oder?"

Er bließ den Rauch der Zigarette aus seinen Lungen während er mit der Hand unter seine Jacke schlüpfte und nach seiner Pistole griff um sie zu überprüfen. "Sie denken sich jetzt bestimmt, "Wie eingebildet, wir brauchen seine Hilfe nicht". Hier ist bald die Hölle los und glauben sie mir, sie werden jede Hilfe gebrauchen die sie bekommen können."

Er steckte seine Pistole wieder weg und blickte kurz die Asari an ehe er fortfuhr. "Denken sie die C-Sec würde mich bezahlen? Gibt es ein Kopfgeld auf DeLaurant? Oder könnten sie mir vielleicht eine Einstellung bei C-Sec beschaffen? Sodass ich von diesem Drecksloch endlich wegkomme? Suchen sie sich etwas aus."

Er lehnte sich zurück und blickte Akyra abwartend ab.

18:45

ME-NPC 1
12.02.2010, 12:33
Name: Akyra Bliss (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=427601&postcount=35)
Zugehörigkeit: Citadel Security
Spezies: Asari
----------------

Die Wohnmodule

„Ich sah keine andere Möglichkeit mehr, um Mr. Kant von seinen Dummheiten abzubringen.“, erklärte Akyra ihren Gemütszustandswechsel, während Ludwik sich wieder eine Zigarette anzündete. ‚Ob er immer soviel raucht, oder ob das seine Art ist, mit dem Gestank von Omega fertig zu werden… einfach sämtliche Nerven, die mit dem Geruchssinn in Verbindung stehen, abzutöten.’ Danach hörte sie Aufmerksam seinem Angebot zu.

„Nun, ich kann Ihnen versprechen von hier wegzukommen, aber mehr kann ich leider auch nicht garantieren. Jedoch habe ich für die Mission Zugang zu einigen Geldreserven. Sollte alles gut laufen und diese Reserven nicht aufgebraucht werden, dann könnte ich Ihnen auch eine kleine Provision bezahlen.“, erwiderte die Asari daraufhin. Das war wirklich alles, was sie anbieten konnte, auch wenn es ihr überhaupt nicht gefiel, gegebenenfalls Ludwik mit Geldern der C-Sec zu bezahlen.

18:45

Die Andockbuchten ----->

Ludwik Mieroslawski
12.02.2010, 16:19
„Nun, ich kann Ihnen versprechen von hier wegzukommen, aber mehr kann ich leider auch nicht garantieren. Jedoch habe ich für die Mission Zugang zu einigen Geldreserven. Sollte alles gut laufen und diese Reserven nicht aufgebraucht werden, dann könnte ich Ihnen auch eine kleine Provision bezahlen.“

Ludwik grinste sichtlich zufrieden und wischte sich den Scheitel zur Seite.
"Das ist mehr als ich bisher erwarten konnte. Wir haben einen Deal, Miss. Ich hoffe nur für sie das Mark's Daten die C-Sec nicht belasten. Darüber sollten sie nachdenken. Eigentlich wollte dieser kleine Mistkerl mich hineinblicken lassen, aber gut, soll er zur Hölle fahren. Vorrausgesetzt er schafft es von diesem Drecksloch herunter."

Ehe er die Zigarette auf der Couch auf der er saß ausdrückte fügte er noch hinzu. "Ich hoffe der Turianer ist mit mir einverstanden, oder wird er Probleme machen?"

Er richtete sich direkt an ihn. "Na was meinst du, Geschuppter? Lass uns Freunde sein." Mit einem breiten Grinsen stand er auf und strich seine Hose glatt. "Von mir aus können wir weiter."

18:46
Die Andockbuchten ----->

Sooth Kyrik'in
12.02.2010, 20:54
Omega: Die Wohnmodule

„Natürlich, mit einem Turianer und einer Asari. Was soll eigentlich schief laufen? Wir sind mit der Disk schneller hier her gekommen als Sie es jemals geschafft hätten und das DeLaurant weg ist, lag bestimmt daran, das Sie meinen ersten Plan versaut haben.“

'Mein Gott!! Er lernt es einfach nicht. Soll er doch selber hier rauskommen!'

Fast schon kurz darauf kam Mark mit einer Naricht: „Tja, ich habe eine schöne Nachricht für Sie: Ich soll ein Paket abliefern. Und Miero, ich werde Sie erwähnen.“
"Dann sind wir ihn ednlcih los, soll er doch versuchen hiervon runterzukommen!"
Sooth war froh, da dieser komische, chaotische, unberechenbarer Eigenbrödler nun endlich von dannen gezogen war.

„Also dann…“, fing sie kurz darauf an. „Mr. Mieroslawski, nachdem unser aller Freund von dannen gezogen ist, denke ich, wir sollten noch mal einen Neuanfang probieren.“ Hm, ob das was bringt, bis jetzt war er mir nicht wirklich sympatisch. Akyra bot Mieroslawski an, mit den Beiden zusammen zu arbeiten, da sie ja eigentlich das gleiche Ziel hatten. Sooth hörte gar nicht richtig zu, er überlegte sich lieber, warum er eigentlich nach Omega gekommen war. 'Oh man bin ich froh, wenn das hier vorbei ist! Ich kann es nur immer wieder sagen, bei der Special Force ist es einfach am schönsten, so makaber das klingen mag.'
Er bemerkte nur, dass Ludwik einen Deal mit Akyra abschloss, welchen genau und welche Details dabei eine Rolle spielten, wusste er nicht.

Aber, Sooth hatte wohl ein Gehör für Sätze, in denen "der Turianer" vorkam. Es war schon eine Art von Alergie. "Ich hoffe der Turianer ist mit mir einverstanden, oder wird er Probleme machen?" Ludwik richtete sich direkt an ihn. "Na was meinst du, Geschuppter? Lass uns Freunde sein." Mit einem breiten Grinsen stand er auf und strich seine Hose glatt. "Von mir aus können wir weiter." 'Kann ich das ernst nehmen? Naja was solls, wie heisst es so schön, man trennt Persönliches vom Beruflichem. "Von meiner Seite aus können wir gerne Freunde sein, aber nennen Sie mich bitte nicht Geschuppter, da könnte ich unangenehm werden." Sooth wies Miero nett daraufhin, um weiteren Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. "Dann wollen wir doch mal!"

18:47
---------> Die Andockbuchten

Antonio Polic
18.02.2010, 01:34
Tag 4
21:30

<------ Andockbuchten (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=484863&postcount=304)



Tony kam gerade in den Wohnungsmodulen an und es viel ihm sofort auf das es hier etwas erträglicher vom Aussehen und Geruch war als in den Andockbuchten. Dennoch wollte er keine Zeit verlieren und machte sich auf zu seiner Wohnung. Dank des Omnitools fand er diese auch schnell. Bezahlt hatte er sie schon online auf dem Weg hierher. Er öffnete die Wohnungstür und bekam das was er erwartet hatte: Ein kleines Zimmer wo in der Ecke so etwas wie ein Bett stand und auf der anderen Seite ein kleiner Tisch mit einem wackligen Sessel. Aber der erste Eindruck täuschte: nach näherem Begutachten fand er heraus das er sogar ein kleines Bad mit Dusche und WC hatte. Er war froh das er sich überhaupt was leisten konnte und wollte wirklich nicht meckern. Vor allem roch es hier gar nicht so stark das man sich übergeben musste. Nach dieser anstrengenden Reise wollte er sich eigentlich sofort hinlegen und stellte die Tasche auf den Tisch, welche aber unter dem Gewicht sofort zusammenbrach. Als Techniker konnte er das nicht auf sich sitzen lassen und machte sich an die Reparatur. Bei solch einer Kleinigkeit brauchte er nicht lange, stellte den Tisch inklusive Tasche wieder auf und legte sich dann endlich nieder.


Tag 5
10:00

So langsam wachte Tony dann auf und musste erst einmal wieder feststellen wo er war. Aber kaum hatte er sich aufgesetzt wusste er das er auf seiner kleinen Absteige auf Omega war. Er rieb sich erstmal die Augen und stand dann auf um ins Bad zu gehen. Er duschte sich schnell, zog sich was über und setzte sich an seinen Tisch. Er hatte vollkommen vergessen etwas zum Essen einzukaufen und schmiss schon mal sein Omnitool an. Er wüsste echt nicht was er ohne es tun würde. Egal wo er war es hatte immer die passenden Antworten parat und half ihm schon aus so mancher Patsche. Er musste nur Lebensmittel eingeben und schon spuckte das Gerät ihm eine Adresse aus mit der er was anfangen konnte. Nur ein Problem gab es noch: Er hatte keine Credits mehr. Die letzten hatte er für sein Domizil ausgegeben. Also griff er abermals zum Omnitool und schickte Angebote für Reparaturen und Technische Beratung raus. Als er damit fertig war machte er was er am besten konnte: Basteln. Er nahm seine kleine Sphäre heraus und putzte sie erstmal bis sie glänzte. An diesem Teil bastelt er schon sein ganzes Leben lang. Die Bauteile hatte er sich noch auf der Station auf der er geboren wurde zusammen gesucht und im laufe der Jahre immer wieder upgegradet. Auch auf Illium war sie ein wahrer Segen. In den engen und stickigen Räumen hatte er sie immer vorgeschickt um zu checken wo das Problem lag und ob er es nicht gleich aus der ferne löschen konnte ohne in den Raum zu gehen. Er schraubte noch mal hier und dort und schaltete sie dann ein. Sie fing sofort an zu schweben und begrüßte ihn auch. Er hatte der Sphäre eine begrenzte KI gegeben damit er sich mit ihr unterhalten konnte. Außerdem kann sie so auch alleine Probleme lösen und notfalls improvisieren. Nach dem üblichen Begrüßen schickte er sie auch gleich los auf Erkundungstour durch den Omega Markt während er noch wartet das man auf seine Angebote antwortete. Dank einer kleinen Kamera konnte er immer sehen auch das sehen was seine Sphäre sah. Er gab ihr auch immer den Auftrag nach alten Teilen zu suchen. Als Bastler konnte er nie genug davon haben und konnte auch aus dem schlimmsten Schrott noch was halbwegs nützliches basteln. Als er noch in Erinnerungen schwebte fing sein Omnitool an zu läuten was im signalisierte das jemand auf sein Angebot geantwortet hatte. Eine Frau hier aus in dem Wohnungsmodulen brauchte Hilfe bei ihrem Computer und ihrer Heizung. Als Bezahlung gab Sie zwar nur wenige Credits an aber bei seinem jetzigen Kontostand konnte er nicht wählerisch sein.

12:30

Tony hatte gerade seine Arbeit erledigt und seine 25 Credits eingesteckt. Es war zwar nicht viel aber dafür konnte er sich jetzt was zu essen kaufen. Er rief seine Sphäre zurück und diese berichtete ihm über einen billigen Lebensmittelstand ganz in der nähe dessen Produkte auch nicht zu verfault aussahen. Aber anstatt auf direktem Weg dorthin zugehen machte er immer wieder einen kleinen Umweg um ein paar Schrottteile, welche seine Sphäre für ihn ausfindig gemacht hatte, einzusammeln. Am Stand schließlich angekommen kaufte er sich ein paar schwer verderbliche Sachen und um seinen ersten Job zu feiern einen Apfel, für 5 Credits. Nach getanen Einkauf machte er sich wieder auf den Weg in seine Wohnung.

13:15

Zuhause angekommen wollte er seine Lebensmittel verstauen, aber es fiel ihm sofort auf das er nichts hatte worin er seine Lebensmittel aufbewahren konnte. Er dachte kurz nach ob er sich was kaufen sollte aber dann beschloss er einfach sich etwas zu bauen, genug Teile hatte er jetzt ja. Er stellte die Sachen vorerst auf den Boden und machte sich sofort daran einen kleinen Schrank zu bauen. Mithilfe seine kleinen Sphäre und dem richtigen Werkzeug ging es relativ schnell und konnte dank einem kleinen Filter und einem Ventilator sogar dafür sorgen das es im Schrank trocken und einigermaßen kühl war. Er stellte den Schrank in die nähe von seinem Bett und lagerte seinen Einkauf auch sofort ein. Danach dachte er nach was er noch brauchen könnte und mit den vorhandenen Ressourcen bauen konnte. Er entschied sich für eine Truhe für sein Gewand und sonstige Sachen damit es in der dreckigen Wohnung nicht noch mehr aussah. Als er bastelte verflog die Zeit wie im Fluge. Wenn er erstmal richtig in fahrt war konnte ihn so schnell nicht mehr stoppen. Außer vielleicht der Ton seines Omnitools. Er sah das er erneut eine Antwort auf sein Angebot bekam und das es bereits nach 16:30 war. Er sollte diesmal in Fortunas Nest kommen und die Soundanlage als auch das Kühlsystem überprüfen da es ein wenig spinnt. Die Bezahlung stimmte diesmal auch und er konnte froh sein das er so ein tolles Angebot erhielt. Er packte schnell seine Werkzeuge zusammen und verließ seine Wohnung um sich zu der Bar zu begeben.


------> Fortunas Nest [Bar] (http://www.globalgameport.com/showpost.php?p=485611&postcount=75)

Cédric Volokin
14.03.2010, 16:55
Omega Wohnmodule
Zeit: unbekannt
Als Cédric Volokin wieder zu sich kam lag er, nur mit Unterhose und T-Shirt bekleidet, vor seinem Bett auf dem Boden. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er 2 Stunden bewusstlos gewesen war.
Cédric kroch wie eine Raube vorwärts und setzte sich mit dem Rücken zum Bett auf.
Er blickte an sich herab, sein Blick fiel auf seine Arme, die von violetten Einstichen gezeichnet ihm vollkommen fremd erschienen. Langsam massierte er sich den rechten Unterarm, spürte die Haut, hart wie Leder darunter die drahtigen Muskeln.
Er stieß ein kurzes unheimliches Lachen aus. Du bist nicht gerade in Hochfrom, Volo dachte er.

5 Tage ohne Stoff. Er hatte das klassische schwarze Loch durchgemacht. Das volle Programm, Brechanfälle, Schmerzen, Schweißausbrüche und Schüttelfrost und noch weitere Symptome.
Die letzten Tage waren ein ewiges Pendeln zwischen schwitzen und frieren. Von den Augen bis zu den Zehen
hatte er diesen gleblichen Teint gehabt und seit heute war auch sein Urin nicht mehr rot.
Cédric kannte alle Entzugserscheinungen von Heroin, war es ja nicht sein erster Entzug. Volokin schlang die Arme um die angezogenen
Knie und versuchte das Zittern zu unterdrücken als ein neuer Schüttelfrost einsetzte.
Hoffnung stieg in ihm hoch. Diesmal würde er es schaffen. Diesmal war es eine Gewissheit die wie ein glühendes Eisen sein Gehirn verbrannte: Nie wieder!

Ein neuer Gedanke überkam ihn, Eine heiße Dusche dann einen Kaffee und dann weiterüberleben.
Als hätte dieser erste feste Gedanke seit Tagen ihm alle Kraft gekostet überkam Cédric eine bleierne Müdigkeit

Cédric fuhr hoch, nochmal ein blick auf die Uhr. Ganze fünf Stunden hatte er geschlafen. Volokin fühlte sich merkwürdig erholt. Vorsichtig stand Cédric auf und näherte sich mit wakeligen schritten
der Dusche. Duschen umziehen und dann nur noch runter von Omega. Irgendwohin nur weg!

Zwanzig Minuten später stand Cédric vor dem fleckigen Spiegel und betrachtete sich. Die Haare mit etwas Gel in Form gebracht, seine Rasur war mies, genauso wie seine Klamotten.
Sandfarbene Stiefel, hellbraune Hose, ein weißes T-Shirt und seine Olive Jacke.
Seinen restlichen Besitz trug er in einem alten Armeerucksack auf dem Rücken.
Rundum schäbig, wäre da nicht dieses Funkeln in seinen Augen das von einem unbeirrbaren Lebenswillen zeugte der ihn die ganzen Jahre über am Leben gehalten hat.

Volkin zog eine Zigarette aus seiner Jacke hervor, zündete sie an. Tief inhalierte er den Rauch, das Schlimmste hatte er jetzt hinter sich, seine Zukunft lag aber vor ihm.
Ein letzte mal zwinkerte er seiner Vergangenheit zu, dann machte er sich auf den weg zu den Andockbuchten

-----------> Andockbuchten

Julian Frook
25.03.2010, 15:28
Tag 5, Omega, Wohnmodule
Zeit: 17:21 Uhr

Julian lauschte Maven interresiert. Seine Geschichte war tragisch. Beide Eltern bei einem Überfall verloren. Und dann 6 Jahre lang ein Sklavendasein. Schrecklich. Um die Stimmung etwas aufzulockern klopfte er Maven auf die Schultern und sagte:"Wilkommen in der Luxus Villa Frook. Betreten auf eigene gefahr." Maven zeigte leider keinerlei freude.

Als Sie eintraten, setzte sich Julian auf die Couch. Er zündete sich eine Zigarette an und sagte:"Also da wärn wir. Setz dich. Also meine Geschichte ist nicht ganz so dramatisch. Ich wurde als Waise auf der Erde geboren. In den Gossen von New York. Ich hab dort viel gesehen und gelernt, das man mit ein bisschen Köpfen und einem starkem Willen alles schaft. Tja ansonsten...." Julian zog an seiner Zigarette :"Ich bin mit 19 hierhergekommen. Und hab nun nach 12 Jahren genug von dieser Scheiße hier. Ich will irgendwo hin wo die Sonne scheint. Ich werd mich morgen nach einem Shuttle erkundigen. Wohin weiß ich nich nicht. Wenn du willst kannst du mich begleiten. Ich könnte einen Gefährten gut gebrauchen. Aber ich schweife ab. Dort hinten ist die Küche. Ich hab noch ein bisschen Turianer Nahrung und Nährpaste da." Maven nickte kurz und ging rüber zur Küche.

17:40 Uhr

Maven Tartarius
25.03.2010, 22:35
Tag 5, Omega, Wohnmodule
Zeit: 17:40 Uhr

Julian ist nett, doch meint er das alles wirklich ernst? Er kennt mich nicht, ich kenne ihn nicht. Der kann sonst was vorhaben. Hoffentlich wache ich nicht mit einem Loch im Schädel auf. Während Julian sich vorstellte blickte Maven ihn unentwegt an. In der kurzen Zeit in der sie unterwegs waren hatte Julian schon die dritte Zigarette gequalmt. Der Rauch welcher scheinbar etwas gegen Maven hatte, da er stets in seine Richtung zog, war ihm unangenehm und kratzte in seinem Hals und ließ seine Augen tränen. Als sie Julians Wohnung betraten hatte er ihm, wahrscheinlich aus Versehen, eine Ladung Qualm ins Gesicht geblasen. Seine gut gemeinte Aufmunterung verfehlte somit seine Wirkung. Er fragte sich ob mit seinem „Betreten auf eigene Gefahr„ gemeint war dass er aufpassen sollte nicht zu ersticken.

Julian ließ sich auf seine Couch fallen. Nach einigem zögern nahm auch Maven platz. Er erzählte ihm auch seine Lebensgeschichte. Er hatte nie seine Eltern kennen gelernt und wuchs auf der Straße auf. Wille und Köpfchen meinte er würde ausreichen um im Leben zu bestehen. Er hatte es zweifelsohne auch nicht leicht gehabt, doch Maven fragte er sich ob er auch noch derselben Meinung gewesen wäre wenn er sechs Jahre lang einen Wärter gehabt hätte der es offen zugab gerne mal einen gehäuteten Turianer sehen zu wollen. Nach einem weiteren tiefen Zug an seinem Glimmstängel berichtete er hinter seiner Wolke aus blauem Dunst wie er nach Omega kam und Türsteher wurde. 12 Jahre lang eine Tür zu bewachen kam ihm reichlich langweilig vor, doch betrachtete man die Umstände hier auf Omega war er sich sicher dass sein Job auch nicht immer einfach gewesen sein muss. „Und hab nun nach 12 Jahren genug von dieser Scheiße hier. Ich will irgendwo hin wo die Sonne scheint. Ich werd mich morgen nach einem Shuttle erkundigen. Wohin weiß ich noch nicht. Wenn du willst kannst du mich begleiten. Ich könnte einen Gefährten gut gebrauchen.“ Aus diesem Loch zu verschwinden erschien ihm nicht die schlechteste Idee, doch noch immer traute er ihm nicht. Maven, du bist paranoid, er will dir doch auch nur helfen. Er war es nicht gewohnt freundlich behandelt zu werden.

„Dort hinten ist die Küche. Nimm dir was du willst. Oder was du essen kannst.“ Das könnte problematisch werden. Er ging in die Küche und sah sich nach etwas Essbarem um. In den Kühlschrank brauchte er gar nicht zu schauen, menschliche Nahrung konnte für ihn, so wie für alle Turianer, tödlich sein. Doch dann sah er einen ganz besonderen Leckerbissen. Er erinnerte sich nicht mehr an den Namen, doch diese überaus lecker aussehende Pflanze kannte er noch von Palaven. Welch Zufall dass er so eine hier stehen hat, und auch noch in der Erde, hm, ganz frisch. Im Hintergrund hörte er Julian erzählen, doch er war mit seiner Pflanze beschäftigt und hörte ihm gar nicht zu. Er schnitt die Pflanze mit seinem Taschenmesser kurz über der Erde ab und verspeiste genüsslich die Grünen Blätter. Sie schmeckten süß und etwas säuerlich. Dies war viel besser als dieser Brei den die Piraten den turianischen Sklaven zu essen gegeben hatten. Sie wollten schließlich nicht dass ihre neuen Arbeiter gleich am ersten Tag am Essen starben. Deshalb hatten sie irgendeine Pampe besorgt, die bestand aus Dextro-Aminosäuren, schmeckte scheußlich, doch es hielt sie am Leben.

„Ich hab das hier gefunden, die wuchsen auch auf Palaven. Wie schön dass du sie in der Erde gelassen hast, so bleibt sie schön frisch und saftig.“ Julian sah ihn irgendwie verständnislos an, konnte sich aber nicht erklären warum, schließlich sollte er sich nehmen was er brauchte, hatte er selbst gesagt…

Er erinnerte sich an Julians Worte die Station zu verlassen, da er sowieso den Faden verloren hatte konnte er auch genauso gut dort wieder ansetzen. „Wie sollen wir eigentlich das Geld für ein Shuttle auftreiben? Ich hoffe du hast nicht vor mir das auch noch zu spendieren. Das könnte ich nicht annehmen.“, unterbrach er Julian.

18:12 Uhr

Julian Frook
25.03.2010, 23:17
Tag 5, Omega, Wohnmodule
Zeit: 18:12 Uhr

Julian sah fasziniert zu, wie sich Maven über die Pflanze. Dies war wahrscheinlich seit seiner Gefangennahme seine erste gute Mahlzeit. "Also wie gesagt, ich will von diesem Kuff hier runter. Und wenn ich dabei noch jemaden mit retten kann, werde ich das gerne machen. Und um das Geld mach dir mal keine Sorgen. Ich hab mir all die Jahre immer was zurückgelegt. Inzwischen sinds schon 20.000 Chredits."

Dann stand Julian auf und kramte zwei alte Seesäcke herraus, die ihre besten Tage schon hinter sich hatten. "Hey Maven. Du musst nicht alles auf einmal wegputzen. Pack dir noch ein bisschen was ein." Julian warf Maven einen der Beiden Säcke zu. "Vielleicht bin ich etwas zu voreilig, aber ich hoffe das du mich begleitest. Dann wäre es nähmlich nicht so langweilig. Und du musst mir die Kohle nicht zurückzahlen, ich bin froh das ich dir helfen kann. Ach ja wo wir gerade dabei sind."

Julian verschand kurz im Schlafzimmer, und suchte dort ein paar Klamotten von einem damaligen Turianischen Freund, ein Butterfly Messer und eine M-3 Predator Kanone herraus. Die Kleidung war mehr ein Anzug, der anscheinend nocht billig gewesen war. Dieser gamellte nun schon 3 Jahre in Julians Schrank herrum. Den als sein Freund das letzte mal hier war, hatte er ein paar Tage bei ihm übernachtet und den Anzug hier vergessen. Er roch normal, war nur ein bisschen zerknittert. Das Messer war zwar schon älter, aber noch eins der schärfsten die er da hatte. Die M-3 hatte er bis vor ein paar Monaten noch selbst benutzt.

Als er wieder zu Maven kam, war dieser gerade dabei Julians Wohnung zu inspizeren. "Hey ich hab dir mal ein bisschen was raus gesucht. Ich hoffe es ist dein Geschmack." Julian lachte kurz. Er freute sich, nach Monaten wieder mit jemaden freundschaft zu schließen. Nicht fiele hätten ihm einfach so gefolgt. Die meisten dachten, das er sie in seiner Wohnung ausrauben würde. Was auch bei seinem aussehen irgendwie verständlich war. Julian ging zur Küche rüber, und schenkte sich einen Whyski ein. Er drehte sich zu Maven herrum und fragte: "Und was hälst du von der Idee von hier aubzuhauen. Ich meine ich kann dich nicht zwingen."

18:30

Maven Tartarius
26.03.2010, 14:34
Tag 5, Omega, Wohnmodule
Zeit: 18:13 Uhr

„Das kann ich nicht annehmen, und das werde ich auch nicht. Ich werde schon irgendeine Möglichkeit finden, aber ich möchte nicht dass du mir das bezahlst. Ich bin dir sehr dankbar für dein Angebot, aber das kann ich nicht annehmen. Ich weiß gar nicht wie ich das zurückzahlen soll.“
Er dachte über das Angebot nach. Er fand es wirklich sehr nett von Julian dass er alles für ihn bezahlen wollte, nur um nicht alleine reisen zu müssen.

Julian kramte in seiner Wohnung herum und warf ihm schließlich einen Seesack zu. Und was soll ich da jetzt bitte rein tun? „"Vielleicht bin ich etwas zu voreilig, aber ich hoffe dass du mich begleitest. Dann wäre es nämlich nicht so langweilig. Und du musst mir die Kohle nicht zurückzahlen, ich bin froh das ich dir helfen kann.“ Maven lächelte. Er fand es schon beinahe witzig wie Julian sich um ihn kümmern wollte. Er war ihm dankbar dafür, doch er wollte dieses Mitleid nicht. „Ich hab’s dir schon gesagt, das kann ich nicht annehmen. Hör mal du kennst mich doch kaum und ich kenne dich kaum. Ich freue mich dass du das alles für mich machen willst, doch das ist zu viel der Güte. Wir werden morgen sehen wie es läuft. Ich kann mir den Aufenthalt an Bord ja vielleicht auch verdienen. Ich hab ein bisschen Ahnung von Technik, vielleicht hilft mir das ja dabei.“

Falls Julian ihn überhaupt gehört hatte ließ er sich das nicht anmerken, er pflügte noch immer durch seine Wohnung. Währenddessen sah er sich ein wenig im Zimmer um. Es war einfach eingerichtet, gemütlich aber einfach. Die Couch war schon ziemlich durchgelegen und hatte einige Brandlöcher, eindeutig von Zigaretten. Ansonsten sah die Wohnung, zumindest vor Julians Umräumaktion, recht gepflegt aus. Der Eindruck kann täuschen. Er sah sich gerade das Bild einer Stadt an. Er erkannte sie nicht, vielleicht war es eine terranische Stadt, dieses New York vielleicht, wo Julian aufgewachsen war.

Schließlich kam Julian wieder ins Zimmer mit dem Arm voller Sachen. "Hey ich hab dir mal ein bisschen was raus gesucht. Ich hoffe es ist dein Geschmack." Er warf ihm die Sachen auf die Couch. Es war ein blauer Anzug, überraschenderweise für Turianer geschneidert. Wieso hat er Klamotten für Turianer im Schrank? Der wird doch wohl nicht…? Er roch daran, sie waren nicht gerade frisch gewaschen, doch sie waren sauber. Doch bevor er sie anlegen konnte musste er sich waschen. Seine letzte Dusche war zwar erst einem Monat her, doch die Reise und das wühlen im Müll hatten seine Spuren an ihm zurückgelassen. Daneben lag auch eine Pistole. Nun war er sich sicher dass Julian nicht vorhatte ihm irgendwie zu schaden, sonst hätte er ihm wohl kaum eine Möglichkeit zur Verteidigung gegeben. Sie war sogar geladen und sah funktionstüchtig aus.

Nun sah er Julian in einem anderen Licht. Seit seiner Kindheit war er auch allein, auf den Straßen aufgewachsen. Dann 12 Jahre hier auf dieser Station. Er suchte auch nur einen Freund. Maven sah Julian in die Augen, das hatte er die ganze Zeit noch nicht getan. Er konnte schon immer gut Mimik deuten, und Julians Augen drückten nur eins aus, Freude. Er begann Julian zu vertrauen. Er würde zwar vorsichtig sein, doch seine Befürchtungen schienen unbegründet zu sein. Nun freute er sich über seine Hilfe und lächelte ihn an.

"Und was hältst du von der Idee von hier abzuhauen? Ich meine ich kann dich nicht zwingen."
Unter anderem Umständen wäre Maven direkt wieder auf den Frachter zurückgegangen und hätte gehofft irgendwo anders zu landen. Letztendlich war doch recht froh, geblieben zu sein, wer weiß ob er anderswo auch so freundlich aufgenommen worden wäre.
„Ich hab nichts dagegen. Ich bin zwar erst ein paar Stunden hier, habe allerdings jetzt schon genug von der Station hier.“

So war es also beschlossen. Am nächsten Tag würden sie versuchen einen Weg von der Station runter zu finden.

Die beiden unterhielten sich noch den ganzen Abend. Maven erzählte von seiner Zeit als Sklave, wobei es da eigentlich nicht viel zu erzählen gab. Schlafen, Arbeiten, Schmerzen ertragen. Julian erzählte einiges über sich und seine zeit auf Omega. Er hatte recht damit gehabt, dass sein Job nicht immer einfach war. Je mehr Julian über Omega erzählte desto schneller wollte er von hier weg. Gangs die die Straßen beherrschten, Söldnertrupps und ständige Schießereien, er konnte sich weitaus bessere Orte zum Leben vorstellen.

Schließlich, als auch Julian müde wurde legten sie sich beide schlafen. Maven machte es sich auf der Couch gemütlich, welche unangenehm nach Rauch stank. Während ihrer Unterhaltung hatte Julian seinen Aschenbecher voll gemacht. Er konnte sich nicht erklären wie das ein Mensch aushalten konnte und das ganze dann auch noch genoss.
Er starrte noch eine Weile die Decke an und dachte über seine Situation nach. Es hätte schlimmer kommen können. Er hatte seine Freiheit endlich zurück und einen Freund gefunden. Morgen würden beide einen Weg von der Station suchen. Die Aussichten waren gut.

Die dumpfen Geräusche und die kaum spürbaren Beben störten ihn nicht weiter. Er fragte sich zwar wo die auf einmal herkamen, doch schließlich schlief Maven zufrieden ein.

21:28 Uhr

Julian Frook
26.03.2010, 15:25
Tag 6, Omega, Wohnmodule
Zeit: 7:00 Uhr

Julian hatte die gestriege Unterhaltung mit Maven sehr genossen. Nach und nach wurde Maven auch lockerer, und schien sich endlich etwas zu entspannen.

Als Julian aufwachte war es bereits 7:00 Uhr. Er stand auf und fragte sich was der gestriege Lärm zu bedeuten hatte. Es hatte sich nach einer art Kamof im Raum von Omega angehört. Ein Grund mehr von hier abzuhauen. Julian stand auf, und öffnete seinen Schrank.

Für den Fall, das er heute gleich ein Shuttle fände, packte er schon mal seine Sachen. 2 schwarze Tank Tops, 3 T-Shirts, 2 Jeans, ein paar Stiefel und noch eine Kampfweste die er für besondere Tage beim Afterlife hatte. Nachdem er sich angezogen hatte, suchte er noch ein paar Messer, und ein Foto von New York herraus. Zufrieden zog er den Seesack zu.

Als Julian aus dem Schlafzimmer kam, sah er Maven der auf der Couch saß. Es war sofort zu bemerken das er geduscht hatte, da sein starker Geruch auf einmal gänzlich verschunden war. "Guten Morgen. Ich hoffe du hast auf meiner versifften Couch einigermaßen gut schlafen können." Dann zog Julian etwas aus der Tasche. Es war ein eingerahmtes Bild von Palven, was Julian von einer damaligen Freundin bekommen hatte. Da Maven nach wie vor kaum etwas besaß, wollte Julian so viel wie möglich für ihn tun.

Als Julian Maven das Bild gab, war dieser fassungslos, und bedankte sich fast 10 mal. Nach ein paar Minuten, in der sich Julian und Maven unterhielten, sagte Julian."Na dann lass uns mal sehen ob wir ein Shuttle finden. Der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm"

Da Julian nun alles was ihm etwas bedeutete mitgenommen hatte, konnte er sich guten Gewissens von der Wohnung trennen. Zwar hatte er hier viel erlebt, doch war ihm Omega nach all den Jahren zu viel geworden. Man konnte hier nicht viel ohne kriminelle Handlung erreichen und das war nichts für ihn. Das einzige was er noch einpackte, waren 3 große Packungen Zigaretten. Als Maven und er durch die Tür gingen, sah Julian kurz auf seinen Arm.

Da er nur ein weißes T-Shirt anhatte, sah man einen Teil von seinem Tatto. Mh ... eine der wenigen Erinnerung an die Erde. Er hatte es sich mit 16 machen lassen, da Julian schon immer einen Fabel für so etwas hatte. Damals hatte er auch kaum Freunde gehabt, da alle Kinder in seinem alter Angst vor ihm hatten. Seine Jugend verbrachte er zum großen Teil in einer alten Industriehalle. Dort machte er das einzige in dem er Trost fand. Sport. Er hatte so gut wie alle Traningsmethoden ausprobiert.

Als er 14 Jahre alt wurde, hatte er einen etwas älteren Mann kennengelernt. Seine Name war Groof Frech. Ein alter Kriegsveteran, der Mitleid mit Julian hatte und ihm das Lesen, Schreiben und Rechnen beibrachte. Groof war wohl damals sein einziger richtiger Freund. Groof zeigte ihm außerdem eine Kampfsportart die sich Karv-Maga nannte. Diese gab es schon seit über hundert Jahren, doch war sie immer noch sehr effektiv. Man konnte sie eigentlich auf alle Spezien außer Kroganer übertragen.

Vielleicht war das auch der Grund, warum Julian Maven aus der Patsche half. Vielleicht wollte er selber einmal so eine gute Tat wie Groof damals für ihn vollführen. Als Julian 17 wurde, kam Groof auf einmal nicht mehr zu Julian. Ihm war anscheinend irgendwas passiert. Hätte Julian gewusst wo er wohnte, hätte er ihn bestimmt gesucht. Aber ohne Adresse hatte das in New York keinen Sinn. Dann bemerkte Julian das Maven und er bei den Andockbuchten angekommen waren.

--------> Die Andockbuchten

8:00 Uhr

Brok T'Hara
22.01.2011, 21:29
Tag 5 - 21:30 Uhr

Die Türen schlossen sich hinter Brok und ein Türsteher musterte ihn grimmig. Er hatte das Afterlife verlassen und ging nun an der Schlange vorbei, die immer noch gewaltig war. Die Tänzerin ging vor ungefähr einer halben Stunde, Brok wollte ihr nicht sofort folgen, dies wäre eventuell auffällig gewesen. Er machte noch einen kurzen Abstecher und ging in eine Nebengasse, dieselbe in der er vorhin den Überfall beobachtet hatte. Aber es gab nicht viel zu sehen. Ein paar Flecke mit rötlichem Blut, es war wohl ein Mensch oder Quarianer der hier zum Opfer wurde. Da sonst nichts weiter da lag, wollten sie vielleicht nur seine Habseligkeiten… oder er hatte Pech und ihm wurde wirklich alles genommen.

Bevor er zur genannten Adresse ging, sah er noch kurz bei seinem Shuttle vorbei, da er nämlich nicht mehr in den Club musste, konnte er seine Waffen wieder holen… das war auch besser so auf Omega. Danach konnte er seinen Weg zu den Wohnquartieren aufnehmen.

Es dauerte auch gar nicht lange. Die Wohneinheit lag nämlich nicht sonderlich weit vom Afterlife entfernt. Das lag daran, dass dies hauptsächlich Wohnungen von Arbeitern des Clubs waren. Damit man schnell auf Abruf bereit stand und schnell von der Straße weg war, wenn man nach Hause ging.

Er sah wie entfernt vor dem Eingang zwei Turianer und ein Mensch standen und sich angeregt unterhielten… ein Bilderbuchbeispiel für Integration. Als sie den Kroganer kommen sahen, strafften sie ihre Schultern und stellten sich aufrecht in Pose. Kurz vor dem Aufeinandertreffen überlegte er, was er nun sagen sollte, knapp 10 Minuten nachdem die Asari ging, fiel ihm ein, dass er weder Namen noch Zimmernummer von ihr hatte… das könnte also noch interessant werden.
„Das muss ja dann wohl Zirynas „Gast“ sein!“, kaute der Mensch Brok vor und grinste wie ein Hirnloser.
„Möglich“, antwortete er knapp ohne etwas von sich preiszugeben.
„Sie sagt, also Ziryna, sie sagte: Sie kriegt heute noch Besuch… „Besuch“ du verstehst…?“, … „na toll“, dachte sich Brok mit ausdrucksloser Miene, das war so eine typische Laberbacke die sich unheimlich gerne reden hört. Aber wenn man auf solchen Missionen ist, muss man so was ertragen. Es wäre contraproduktiv ihm den Hals zuzudrücken und ihn als Arsch zu beschimpfen.
„…ja du verstehst mich. Sie sagte ein Kroganer mit schon fast nuklear leuchtenden, grünen Augen! Das bist ja wohl du… ich kenne sonst keinen Kroganer mit so strahlend, grünen Augen… ich kenne überhaupt keine Kroganer mit grünen Augen!“

Brok nickte nur: „Ja. Das bin ich“.
„Dachte ich mir! Na dann rein… und: Viel Spaß! Weißte?“ Er stupste seinen Mitwächter an und lachte dreckig. Brok schüttelte den Kopf und ging. Dann hielt er aber an und war dabei sich umzudrehen. Einer der Turianer hörte das wohl und wusste was dies bedeutet und redete ohne sich umzudrehen:
„Linkes Gebäude. Zweiter Stock. Zimmer 206“
„Danke“, knurrte Brok und ging weiter.

Die „Häuser“ sahen für Omega Verhältnisse recht ordentlich aus. Eventuell verdient man im Afterlife etwas besser. Das fiel ihm auch in den Fluren auf. Es gab viel weniger Türen, das hieß wohl, dass die Zimmer deutlich größer waren. Zimmer 206 war am Ende des Flures und er ging direkt darauf zu. Die Tür öffnete sich kurz bevor er überhaupt in der Nähe war.

Brok war immer noch nicht überzeugt, dass die Tänzerin keine Feindin war. Sie könnte für Karuus arbeiten. Sie könnte hinter der Tür lauern und eine Waffe in der Hand haben oder ein Messer oder die lässt mit einem biotischen Schock seinen Kopf zerspringen… vielleicht übereilt, aber er musste wachsam sein. Er durchschritt die Tür und merkte wie sie gleich geschlossen wurde. Er drehte sich schnell um, um zu sehen ob die Asari bewaffnet war. Jedoch war es nicht so. Sie war wohl in etwas Bequemeres geschlüpft und man hätte wohl jede Waffe gesehen die irgendwo versteckt war.

Ziryna sah noch kurz auf die Türüberwachung und wandte sich sofort an Brok. Sie lächelte knapp und fragte ob er was trinken möchte. Er verneinte das, denn er wollte seine Sinne im Moment nicht benebeln… obwohl es echt schwer ist bei Sinnen zu bleiben wenn eine grazile Asari in einem viel zu luftigen Abendgewand durch ein Zimmer gleitet. Sie schnappte sich etwas zu trinken und schwang sich in einen Sessel.

„Gut. Was willst du von Karuus?“
„Ich will ihn treffen!“
„Ach, seid ihr alte Freunde?“
„Ich will ihm mit meiner Knarre treffen!“, das war viel zu subtil für Brok, aber er musste augenblicklich seinen Standpunkt festlegen.
„Aha… nun wenn du ihn fertigmachen willst. Helfe ich dir!“
„Ich würde ja gerne danke sagen, aber: Warum willst du mir helfen?“
„Du traust mir nicht, was?“
„Es ist nichts Persönliches. Es ist Omega!“
„Ich verstehe… ich sollte wohl schon überrascht sein, dass du hier bist ohne mir eine Waffe an den Kopf zu halten! Klar, ich könnte ja auch eine Attentäterin sein, du denkst wohl ich will dich erschießen, oder mit Biotik deinen Kopf zerspringen lassen!“
Brok rieb sich den Hinterkopf und wollte sie beruhigen:
„Hör zu ich könnte dir ja vertrauen, aber du musst mir schon sagen, warum du mir nun mal helfen willst!“

Ziryna trank einen Schluck und setzte sich anders hin.
„Er ist sehr reich, ich vermute jetzt einfach mal es geht um das Geld, oder?“, sie sah Brok an um etwas aus seiner Mimik herauszulesen, aber er guckte nur starr auf sie, „und setz dich endlich. Du machst mich nervös!“, forderte sie. Brok kam dem nach.
„Er kam vor etwa einem Jahr zum ersten Mal in den Club, seitdem ist er jede Woche da. Er kommt, säuft, tanzt und dann schnappt er sich ein oder zwei von uns Tänzerinnen und zieht schließlich mit einer davon ab!“, sie pausierte kurz um das Glas abzustellen.
„Er gibt sehr viel Geld aus… wovon er wirklich eine Menge zu haben scheint!“, diese Wiederholung hat sie nur gesagt, um eine Reaktion bei Brok zu erzeugen… wieder nichts.
Doch er ergriff schnell das Wort: „Wenn er „so“ viel Geld für euch ausgibt… warum willst du dann diesen spendablen Kunden verraten?“

Ziryna guckte zu Boden und sprach etwas leiser:
„Weil er ein Drecksschwein ist, okay! Er ist…“, ihre Stimme zitterte, „ja es geht ums Geld: Die meisten Tänzerinnen, Prostituierte und so weiter Asari sind nur hier um ihre jungfräuliche Phase auszuleben. Irgendwann soll es weitergehen… dafür braucht man Geld“, sie umklammerte ihr Seidengewand, „aber es gibt Grenzen, was man für Geld erträgt!“
Broks Blick wurde weicher: „Schlägt er die Mädchen?“
„Schläge?“, sie kicherte verzweifelt, „Das ist nicht mal das schlimmste! Er ist ein manipulatives Genie. Ein Sadist! Wie er einen behandelt, wie er mit dir redet… was er verlangt!“, ihr Gesicht verzog sich.
„Der Höhepunkt ist für nicht Asari ja ehr passiv… aber bis dahin…! Er! …vor knapp sechs Wochen… Amira. Sie hatte sich die Büste vergrößern lassen… das hat sich für sie finanziell echt gelohnt. Karuus gefiel das auch. Er hat jeden Abend nur sie mitgenommen. Jede wusste was dieser Turianer mit einem anstellt… also kümmerte ich mich um sie!“, sie pausierte und sah Brok traurig an.
„Sie war nicht mehr dieselbe. Sie kam oft zu spät… vergaß sich zu schminken. Einmal ging ich in ihre Wohnung… ihre Fische waren tot, es war nicht aufgeräumt… und sie… sie saß weinend in der Ecke!“
Brok ahnte schon was kommen würde. Er kannte Karuus. Er war ein Genie… in allerlei Hinsicht und ein Sadist sowieso.
„Eines Tages, kam sie gar nicht zur Arbeit… ich sah nach ihr. Sie nahm eine Überdosis von so einer scheiß Droge und starb. Es gab nie einen Beweis… aber sie konnte es wohl nicht mehr ertragen, und…“, sie schluckte und ihre Augen schienen etwas glasig zu werden.
„Ich wette einige wissen um Karuus… aber es wird wohl wegen seines Geldes geduldet… oder es weiß keiner… ich habe keine Ahnung! Es gibt hier wenig Freunde… Arbeitskollegen und Kunden… aber echte Freunde? Amira war eine Freundin… und jetzt ist sie tot“

Ihr Blick wurde hart und sie starrte Brok an:
„Du willst wissen warum ich dir helfe? Geld ist wichtig… aber es gibt viel wichtigeres! Freundschaft… eventuell sogar Moral! Wenn du ihn fertigmachen willst, werde ich alles in meiner Macht stehende tun um das zu unterstützen!“

Brok versuchte objektiv zu bleiben. Sie schien nicht zu lügen… doch er wollte ihr auch nicht zu schnell vertrauen. Er versuchte sanft zu gucken und mitfühlend zu reden, was schwer ist, mit einem kroganischen Kehlkopf:
„Das mit deiner Freudnin tut mir Leid… ich sorge dafür, dass so etwas nicht wieder passiert! Wenn ich ihn gefunden habe… wird er nicht mehr lange leben!“
Ziryna schaute etwas verwirrt: „Aber warum? Geht es nun um das Geld? Ist es deins?“
Brok schüttelte den Kopf: „Nicht nur! Es geht in erster Linie darum ihn zu finden!“
„Ich will wissen warum du ihn fertig machen willst! Ich habe es dir doch auch erzählt!“
„Ich traue dir nicht richtig… und wir sind auf Omega. Wieso traust du mir?“
„Ich weiß nicht. Es ist einfach… oh man! Ich hoffe ich täusche mich nicht in dir“, hauchte sie aus, „Er kommt jeden Abend außer Mittwoch und Sonntag, immer gegen halb elf. Er bleibt dann knapp drei Stunden und dann geht er mit einer von uns“

Jetzt war Brok überrascht. Sie hatte ihm grade alles erzählt was er wissen musste.

„Und jetzt erzähl mir, was dieser Kerl angestellt hat? Wo kommt dieses ganze Geld her, mit denen er seine Vergewaltigungen bezahlt?“
Brok zog wieder seine nichtvorhandene Augenbraue hoch: „Du bist nicht gut im pokern, oder? Du hast grade deinen besten Trumpf ausgespielt!“
Sie lächelte sanft: „Ich will dir beweisen, dass du dich in mir täuschst… und ich hoffe ich täusche mich nicht in dir! Ich denke du bist… ein guter Kerl! Wenn er eh stirbt…“

Brok nickte: „Gut… okay ich erzähle dir alles… aber dafür brauche ich doch etwas zu trinken… etwas sehr starkes!“
Ziryna stand etwas verwirrt auf und holte ihm ein seltsam geformtes Gefäß und goss eine rötliche Flüssigkeit hinein. Sie gab es Brok und setzte sich auf einen Sitz, ihm direkt gegenüber.

Brok nahm das Glas und starrte in den Inhalt. Er hasste es diese Geschichte zu erzählen, es machte ihn irgendwie fertig. Doch damit dieses Asarimädchen mitmacht und hoffentlich loyal bleibt, musste er alles preisgeben… und das war schwer.

Brok T'Hara
23.01.2011, 17:37
Wohnmodule - 22:30Uhr

Brok lehnte sich in seine Beine und guckte streng. Der Inhalt in seinem Glas wurde hin und her geschwenkt. Er sah kurz zu Ziryna und blickte schnell wieder weg. Dann fing er an zu reden:

„Ich war mal freiwilliger Helfer bei einer Polizeistaffel auf einer Kolonie im Ratssektor. So eine typische Nachrichten, Politik, „wie vertragen uns alle im Universum“ Kolonie. Alle Völker wurden weitgehend geduldet und mussten mehr oder minder zusammenarbeiten. Irgendwie gefiel es mir da… denn dieses System klappte irgendwie.
Wie auch immer: Ich bekam eine Benachrichtigung, dass vor etwa fünf Minuten ein Notruf reinkam. Ein Mann meldete sich und wurde wahrscheinlich sofort erschossen. Wir sollten uns alle bereit halten, denn es gab weder Anzeichen noch Beweise, was, wo passiert war?
Nach einer Dreiviertelstunde kam dann endlich das Signal:
Jemand rief bei der Polizei durch… total fertig mit den Nerven. Er sagte seine Firma wurde überfallen. Der Täter hatte sofort alle erschossen die ein Com-Terminal oder etwas ähnliches benutzten… dann jagte er einige Leute weg.
Es war so eine Zweigstelle im Industriegelände… Neubaugebiet… keine Seele weit und breit… die Fahrzeuge lahmgelegt. Da sind die weggejagten losgerannt um Telefone zu finden…
Ich war in der Nähe und fuhr schnell hin, ich sah von weite schon einen Pulk von Leuten vor dem Gebäude stehen, im gemäßen Abstand. Ein Batarianer kam total verzweifelt auf mich zu… er gab mir einen Komunikator, er sollte das Teil dem ersten Polizisten geben… so ein Einweg Teil, Kommunikation nur in eine Richtung.
Die Stimme war verzerrt und die Aussage eindeutig, währenddessen kamen auch andere von der Zentrale:
Der Täter sagte er hätte 78 Geiseln, die Eingänge mit Sprengfallen gesichert und er hat schon sechs Leute getötet!“

Ziryna sprang ein: „Warum hat er das erzählt? War das nicht ein Geständnis?“
Brok nickte anerkennend: „Genau das war es! Er gab zu ein mehrfacher Mörder zu sein. Also konnte man davon ausgehen, dass er alles riskiert und egal was er tut, mehr als die Todesstrafe ging nicht… er würde nicht zögern alle zu töten.
Die Fenster waren eingefärbt… wohl mit Farbbomben. Er wollte sofort mit dem Kolonieleiter sprechen, dem gab er seine Forderungen… Geld!“
„Wie Viel?“, fragte Ziryna zögerlich.
„Unmengen“, hauchte Brok.
„Aber wie viel genau?“, harkte sie nach.
„Sagen wir es so: Würde er Kinder haben, könnten auch die sorglos weiter euch Tänzerinnen fertigmachen!“

Ziryna schluckte und starrte den Kroganer an: „Warum sollte man ihm soviel Geld geben… ich weiß es war eine Geiselnahme…“
Brok fiel ihr ins Wort: „Nicht nur eine Geiselnahme. Das war bis ins Letzte geplant. Eine Vorzeigekolonie. Gefangene aller möglichen Rassen. Das war Politik… nichts weiter!
Es wurde aber noch schlimmer. In der Firma war so eine Art „Tag der offenen Tür“… ein Familientag“.
Die Augen der Asari weiteten sich.
„Draußen standen nur alleinstehende Männer, alte und Witwen… drinnen waren nur Kinder, Babys, Frauen und Schwangere… und es konnte auch keinen Geiselaustausch geben. Alle oder gar niemand!“
„Aber warum?“
„Politik! Was wäre wenn eine Turianerin freigelassen worden wäre? Da hätten alle sagen können: ‚Natürlich! Ein Volk des Rates’, oder eine Quarianerin: ‚Na klasse! Nur damit man gut dasteht vor der Flotte!’…“

Brok schaute in sein Glas: „Er sagte, dass jede Stunde, de das Geld nicht überwiesen wird, der Preis ansteigen wird. Der Rat schaltete sich mit ein. Asari Sondereinheiten kamen, Söldner und so weiter. Es gab keine Verhandlungen nur Entscheidungen. Man versuchte die Sprengsätze zu orten, die Stimme zu erkennen, das Gebäude zu scannen… aber nichts!
Der Täter hatte so unglaublich moderne Technik… selbst spitzen Hacker bekamen nichts auf die Reihe. Sieben Tage dauerte es…“
„Und Essen, Trinken?“, fragte Ziryna, „hat er denn alle hungern lassen?“
„Auch der Standort war geplant! Ein Nahrungsmittelkonzerngebäude! Futterentwicklung… aller Rassen! Niemand sollte rein, egal warum!“

Brok sah die Asari nun an, er guckte bedrückt: „Als die Familien ihr Geld sammelten… nach zahlreichen Spenden und Ratsgeld, war die Summe beisammen und wurde überwiesen. Auf 12 externe Konten… nun mussten wir nur noch 13 Stunden warten!“
„Warum das?“, fragte Sie verwirrt.
„Weißt du was ein Credit-Saver ist?“
„So was wie ein Sicherheitsupgrade für Einzahlungen, damit man sein Geld zurückfordern kann?“
„Genau! So etwas Ähnliches haben Ratsüberweisungen. Sie können das Geld jederzeit zu 100% zurückholen und zurückverfolgen. Aber wenn es auf viele verschiedene Konten überwiesen wird und vom Empfänger weiter und weiter überwiesen wird. Ist es nach 13 Stunden auch für den besten Hacker nicht mehr zurückzuholen!“
„Clever!“
„Leider ja! Das Geld war überwiesen, die 13 Stunden vorbei und… nichts! Kein Kontakt mehr. Keine Forderungen… nichts! Was sollte man nun tun? Den Laden stürmen? Dann würde man fragen, warum dies nicht früher passierte! Publicity! Darum ging es seit Anfang!“

Der Kroganer schaute wieder in die rote Flüssigkeit und dann wieder angestrengt zu Ziryna:
„Der Polizeichef übernahm alle Verantwortung und 12 Stunden später kam der Zugriff! Asari Kommandoeinheiten sollten die Geiseln mit Barrieren Schützen und auch mit Schilden etwaige Explosionen abmindern. Bezahlte Kroganer sollten den groben Teil übernehmen. Ich war bei den Kroganern dabei und ging als zweites Team rein.
Die Türen wurden geöffnet und… nichts. Keine Explosion… keine Bomben gar nichts. Alle Zimmer leer“

Brok nahm nun das Glas und trank es mit einem Schluck leer. Ziryna sah das und griff hart in das Sesselpolster.

„Dann öffneten wir die Kellertüren, ich war der Erste… und da war dieser bestialische Gestank… unerträglich und überall…“
„Was?“, die Asari stotterte, „was war das für ein Geruch?“
Broks Augen wurden leer: „Tod! 78facher Tod!“
Zirynas Kiefer klappte nach unten und ihre Augen waren zum spannen geweitet: „Alle… tot?“
„Kein Überlebender! Der spätere Bericht des Untersuchungsteams war eindeutig… alle standen in dem Keller… und er schoss alle von der Treppe aus nieder… ein Sturmgewehr… 236 Schüsse… bis alle tot waren!“

Die Asari war total schockiert.
„Langsam ergab sich ein Bild! Wir fanden überall absolutes High Tech Werkzeug… Störsender, Schallverstärker, Wellenemitter, Farbbomben mit Zeitzünder… alles in allem mindestens 200.000 Credits wert! Es musste einfach für den Täter klappen… er hatte wohl alles in diese Gerätschaften investiert was er hatte!“

Ziryna stammelte gedankenlos: „Was habt ihr dann mit dem Kerl gemacht?“
Brok stellte das Glas weg: „Die Gerichtsmediziner stellten den Todeszeitpunkt der Opfer fest! Dienstag, 13.46Uhr… sieben Minuten nachdem der abgehackte Anruf in der Zentrale einging… Sie waren alle tot noch bevor auch nur ein Polizist am Tatort war!“ Brok presste die Faust zusammen… und der Zeitzünder der Bomben… auf 13.55Uhr gestellt… nach fünf Tagen entschlüsselte man den Wellenemitter… die Gespräche kamen von ganz woanders…
Er war weg… bevor auch nur ein Polizist am Tatort war!“

Zirynas Haut wurde blasser und ihre Lippen bebten.
Brok starrte sie wieder bestimmt an: „53 Familien verloren an diesem Tag alles! Frauen, Kinder… alles Geld, sogar ihre Arbeit… nach dieser Geiselnahme machte der Laden zu. Der Rat verschwieg das… erklärte er lag tot bei den Geiseln, nachdem sie sich selbstständig befreien wollten… eben das kleiner Übel…“

„Die Familien kamen auf mich zu“, erzählte Brok weiter, „Sie wollten, dass der Kerl geschnappt wird… sicherlich auch aus Rache… doch hauptsächlich, damit nie wieder so etwas passiert! Das er nicht so davon kommt und ein unrechtes Leben in Saus und Braus lebt! Denn wer konnte schon ausschließen, dass er so etwas abgeändert wieder tut… wenn das Geld mal alle werden würde… was aber ehr unwahrscheinlich ist!“

„Ich habe ihn gesucht…“
Ziryna schnellte vor: „Aber wie… du hattest keine Anhaltspunkte!“
„Einfache Polizeiarbeit: Phantombilder, Sichtbeweise, Kameraaufnahmen… es gab nur sehr wenig. Der Typ war schlau, die Bänder gelöscht… doch einige Infos bekam ich! Eine Kameraaufnahme von einer neuinstallierten Außenkamera… ein Mitarbeiter, sah den Täter als er den Laden betrat und das Visier von seinem Hel noch nicht ganz geschlossen war…
Es waren ein paar gute Merkmale: Rote Stammesfarbe, eine Narbe…
Ich holte mir für enormes Geld Sonderbesuchsrechte für eine Raumstation Nähe Palavan um Informationen über die Gesichtsbemalungen zu bekommen… dann nur noch mit diesen Leuten in Kontakt treten und nach einem knappen Jahr bekam ich den Namen!“

„Karuus!“, sagte Ziryna mit Ekel in der Stimme.
„Ja… das war der Täter! Und mit einem Namen findet man alles schneller… seit knapp sieben Wochen weiß ich wo er ist… deswegen bin ich hier!“

Erst sagte Ziryna nichts, dann schüttelte sie langsam mit dem Kopf: „So ein Wichser! Und du sollst ihn für sie Familien umbringen?“
„Kann man so sagen… aber ich will auch das Geld!“
Sie guckte kurz verwirrt: „Das hätte ich nicht erwartet… ich dachte du…“
„Nicht für mich“, unterbrach er sie, „für die Familien. Ich habe für viel Geld ein paar enorm sichere Konten eingerichtet. Wenn ich das Geld habe überweise ich es und die Familien haben es!“
„Klar wollen sie das Geld wieder!“
„Das haben sie nicht verlangt, ihnen geht es nur darum, dass Karuus bekommt was er verdient. Die Familien sind so voller Trauer… sie bemerken gar nicht wie schlecht es ihnen geht.
Klar bekamen sie eine ‚Entschädigungssumme’… und eine Art Rente… aber jetzt sind sie arm. Nagen am Hungertuch. Und jeden Tag, an dem ich ihn nicht finde, sind diese Leute einen weiteren Tag dazu verdammt im Dreck zu leben!“

Ziryna nickte.
Brok guckte nun zur gegenüberliegenden Wand: „Darum geht’s! Ich muss ich so schnell wie möglich finden… ihm das Geld abnehmen und… ihn langsam sterben lassen“, die letzten Worten drücken ungeahnten Zorn aus.

„Alles klar“, Ziryna wischte sich eine kleine Träne weg, „tut mit Leid, dass du das alles noch mal erzählen musstest! Was soll ich tun?“
„Ich habe da einen Plan: Du gehst morgen in den Club und kontaktierst mich wenn er mit einer Tänzerin das Afterlife verlässt. Hast du hier Leute den du voll vertrauen kannst?“
„Wenige, aber ja!“
„Du sagst mir wer die Tänzerin ist, wo sie wohnt und… kann mich eine die nicht arbeitet in das Zimmer von der ‚gemieteten’ bringen?“
„Ja das geht! Das wäre kein Problem!“
„Gut! Ich würde im bad warten… haben die Zimmer den gleichen Grundriss?“
„Ja… nur eben spiegelverkehrt auf der anderen Gangseite!“
„Gut! Ich wartete dann da… sag dem Mädchen ich warte bis er nackt ist, das heißt sie muss leider alles bis dahin ertragen!“
„Warum nackt?“
„Waffen, Sender… ich will jeden Vorteil ausnutzen. Aber wem du es auch erzählst… sag nichts über das Geld… egal wie sehr du jemanden vertraust…“
„Ist klar… mach dir keine Sorgen!“
„Wenn du es willst… das soll jetzt nicht unverschämt klingen, bezahle ich dich auch dafür… wegen deinem Wegkommen von hier… und so“

Ziryna stand auf und ging zu Brok: „Ich dachte schon es gibt ‚gute Kerle’ gar nicht mehr… ich helfe dir… und keine Angst. Die anderen wollen den Kerl genauso Tod sehen… auch wenn es ums Geld geht… aber er ging zu weit!“
Brok nickte.
Ziryna sprach weiter: „Aber du solltest hier bleiben… wir wissen nicht was passieren kann… wenn die Leute aufmerksam werden. Aber Leibwächter hat er wohl keine, ich habe nie welche gesehen“
„Das heißt dann entweder er ist größenwahnsinnig oder aber er hat die gefährlichsten aller Leibwächter… die die du erst zu spät siehst!“
„Dann solltest du umso mehr hier beleiben!“
„Ich werde die Sache im Keller erledigen und dann ganz schnell verschwinden… ich will euch nicht in Gefahr bringen!“

Brok stand auf und streckte seinen Nacken, das erzählen hatte ich echt geschlaucht. Ziryna berührte seine Schulter: „Danke!“
Brok guckte kurz verwirrt: „Das ist für die Familien, nicht für…“
Brok sah auf ihre Schulter… streifte das Nachthemd etwas zur Seite und sah eine dunkle Beule.
Ziryna bemerkte das: „Ich sagte zwar die Schläge sind nicht das Schlimmste… aber schmerzhaft sind sie alle Male!“
„Ich kassiere den Kerl!“
„Es kommt sicher bald ein neuer Arsch… aber gut zu wissen, dass der König der Mistkerle erst mal weg ist!“

Brok stimmte zu und sah sie an, er wollte es nicht, aber es ging nicht anders. Sie erinnerte ihn an alte Zeiten, glückliche Zeiten… lange war es her. Sie bemerkte seine Blicke und erwiderte sie.

Mit einem leichten Schulterzucken und wenig Handeinsatz, glitt das Nachthemd von ihr auf den Boden. Sie schmiegte sich an ihn und küsste sein Gesicht.

Brok kämpfte nicht dagegen an. Er konnte es nicht und wollte es nicht.

Und seit einer ganzen Weile ging er nicht allein ins Bett.

Erwin der Rabe
27.03.2011, 04:12
Wohnmodule - 01.00 Uhr
Endlich hatte er die leerstehende Wohnung gefunden, in der er gewöhnlich schlief. Es war nie einfach, sich in den Wohnmodule zu Recht zu finden. Vor allem, wenn ständig Lichtblitze durch das Sichtfeld huschten und man dröhnende Kopfschmerze hatte.

Was auch immer ich mir diesmal reingezogen habe, es war nicht das Zeug, das ich normalerweise nehme.

Und wie die viele Male zuvor bereute Erwin es, sich mal wieder sinnlos betrunken zu haben. Es mag vielleicht helfen, zu vergessen, doch war es wegen der anschließenden Geldknappheit einfach keine gute Idee.
Erwin schob die Tür der Wohnung zu. Die Fehlfunktion der Türmechanik dürfte einer der Gründe gewesen sein, warum man diese Wohnung aufgeben hatte. Der andere dürfte der miese Zustand der Wohnung sein. Erwin ging in den hinteren Bereich der Wohnung und tastete den Boden ab, bis er die versteckte Luke gefunden hatte. Zufrieden stellte Erwin fest, dass sein Vorrat an Trockenrationen unangetastet war. Er schloss wieder die Luke und legte sich auf das Bett, auf dem eine schmutzige Matratze lag, und schlief ein.

Erwin der Rabe
30.03.2011, 14:02
Wohnmodule – 12.00 Uhr
Erwin schlug die Augen auf und starrte die verschmutzte Decke der Wohnung an. Er brachte einen Moment, bevor er wieder wusste, wo er war.

Neuer Tag, neues Glück… hoffentlich.

dachte Erwin und stand dann vorsichtig auf. Zur seiner Überraschung erwartete ihn nicht ein monströser Kater. Tatsächlich waren seine Muskeln nur etwas versteift. Ein paar Dehnübungen später war auch dies kein Problem mehr.

Was ein paar Stunden Schlaf doch bewirken können.

Erwin öffnete die geheime Luke und nahm eine der Trockenrationen, die er als Frühstück verspeiste. Das Zeug schmeckte fad, doch daran hatte sich Erwin schon lange gewöhnt. Man hatte auch wohl kaum eine andere Wahl, wenn man jahrelang sich nur dies leiten konnte. Frisch ausgeschlafen, ausreichend genährt und tatsächlich ein klein bisschen optimistisch machte sich Erwin auf den Weg zu den Märkten.

Vielleicht erwische ich heute etwas. Dies wäre dringend notwendig.

dachte Erwin, wenn er an seinen Mangel an Credits dachte.

--> die Märkte

Brok T'Hara
02.04.2011, 02:00
10:30 Wohnmodule

Brok erwachte. Er blickte zur Seite und sah Ziryna, die noch tief zu schlafen schien. Seine Augen und der ganze Rest seines Gesichtes drückten unaussprechlichen Frieden aus, wie dieses wundervolle Wesen da neben ihm ruhte… aber das war eine Illusion. Das war nicht seine Frau… er riss sich von alle dem los und stand rasch aus dem Bett auf.

Noch etwas wackelig auf den Beinen steuerte er in die Küche. Überall lagen Teile seiner Rüstung herum… „die wieder aufzusammeln“ scherzte er. Brok ging an den Kühlschrank, fand auch gleich einen Kanister, mit für ihn geeignetem Wasser. Er schlang alles mit mehreren Schlucken herunter. Unweigerlich dacht er doch wieder an die Vergangenheit…
Seine Familie… die ausgezehrten Liebesnächte… das wirkte wie ein längst entschwundener Traum. Jetzt ist das Universum ein düsterer Ort.

Aber er konnte nicht leugnen, dass er die letzten Stunden genossen hatte… nur Schlaf hatte er nicht allzu viel bekommen. Er suchte seine Rüstungsteile und Klamotten zusammen und zog sich etwas an. Als er seinen Unterarmschoner neben dem Bett aufhob, wachte Ziryna auf und sah sich den überraschten Kroganer an:
„Willst du weg… das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet“, witzelte Sie.
„Nein“… „Ich wollte nur nicht den ganzen Tag nackt umherlaufen!“
„Würde mich nicht stören“, lächelte sie kokett zurück, „das war eine wunderbare Nacht, du bist…“
„Schluss jetzt“, unterbrach Brok Sie rüde, „nicht weiter reden, bitte.“

Der Gesichtsausdruck der Asari änderte sich schlagartig. Sie verhüllte sich mit ihrer decke und stand rasch auf.
Brok… der immer so harmoniebedürftig ist, wollte das nicht so im Raum stehen lassen:
„Das war nicht so gemeint… das hat mich nur an… das sind Erinnerungen die ich nicht will!“

Die Asari blickte Brok über die Schulter ganz sanft an: „Ich verstehe das… ich habe mir wohl auch selbst was vorgemacht! Das was ich eben gesagt habe war rüde… „

Brok schaute fragend: „Du verstehst das? Du musst echt ein dickes Fell haben!“
„Das ja… und du redest im Schlaf… tut mit Leid wegen deiner Frau“

Der Kroganer setzte sich schweigend aufs Bett und verlor sich in seinen Gedanken, während er darauf wartete, dass Ziryna sich fertig gemacht hatte. Er fingerte wieder unbewusst an seinem Etui und wollte zwangsweise an andere Dinge denken.

Die Tänzerin kam fein rausgeputzt in das Schlafzimmer, ihr Blick war nicht zu deuten: „was wirst du bis heute Abend machen?“
„Mich vorbereiten… ich werde wohl noch etwas Ausrüstung brauchen, jetzt, da ich weiß, das es Karuus heute an den Kragen geht!“

Ziryna nickte: „Ich gebe dir meine zweite Schlüsselkarte. Ich sage auch den Wachleuten bescheid, das du eventuell wiederkommst“

Brok stand auf und sah die Asari noch einmal kurz an: „Danke noch mal… schon mal; meine ich. Heute werde ich diesen Mistkerl endlich kassieren!“

Die Asari zögerte kurz, bewegte sich aber dann schnell auf Brok zu und umarmte in:
„Pass auf dich auf. Ja?“

Der Kroganer lächelte, aber er ahnte was hier passierte… und das wollte er nicht. Er nickte nur knapp, nahm die Karte und ging zur Tür.

„Wir sehen uns kurz vor deiner Schicht wieder hier…und: Pass auch auf dich auf“

Die Tänzerin nickte knapp und dann schloss der Kroganer die Tür hinter sich. Er musste noch einiges besorgen für diese Nacht.

12 Uhr --> Die Märkte

Brok T'Hara
05.04.2011, 16:59
Märkte -->
14 Uhr Wohnmodule

Brok schulterte immer noch den Bewusstlosen... dessen Namen er immer noch nicht kannte. Bardan lief zum Teil nebenher und zum Teil kurz vorraus, er kannte wohl den Weg.

Die Strecke dorthin haben sie nur wenige Worte bis gar keine gewechselt.
Dann erreichten Sie endlich die Module... am Eingang standen wieder drei Wachen, aber andere als gestern. Ein Batarianer und zwei Menschen.
Sie sahen die zwei... drei auf Sie zukommen:
"Ziryna sagte bereits, dass ihr kommt... ich hoffe ihr bezahlt Sie gut!", grinste der Mensch frech und breit.

Brok und Bardan gingen an ihnen vorbei, Bardan schaute die Wächter an, vielleicht kannte er sie ja... oder er wollte sehen ob er sie kennt.

Von nun an lief sein Begleiter hinter ihm her, er konnte ja nicht wissen wo Ziyrna wohnt, er schaute sich alle Zimmer genau an, er taxierte die Gegend wie ein Profi. Kurz bevor sie das Zimmer erreichten, ging die Tür auch schon auf und beide... alle drei, traten ein.

Die Asari hatte eine Heimrobe von Thessia an... okay das war Spezialwissen... alle anderen hätten gesagt: Dieses seltsame Asarikleid.

"Hallo Brok", sagt Sie, hielt diesmal aber beeindruckende Distanz, "der Arzt ist in... Bardan?"
Brok drehte sich verdutzt um, um zu sehen wie dieser schaute. Keine Zweifel, die beiden kannten sich. Nur woher? Afterlife oder... oder mehr? und am seltsamsten war das Gefühl, was so langsam mitschwang, er konnte es aber nicht einsortieren.

Ziryna ging zu Bardan und umarmte ihn knapp.
"Der Arzt ist im Schlafzimmer", sagte Sie.
Wollte sie mich loswerden um... schon wieder dieses Gefühl.
Brok trug den Verletzten ins Schlafzimmer, dort wartete eine Salarianerin. Mit einer viel zu hastigen Stimme, bat sie den Patienten aufs Bett zu legen.

Brok kam dem nach. Die Ärztin sah sofort nach ihm. Nach nicht mal drei Minuten sah sie zu Brok auf: "Das ist schon eine ziemlich üble Kopfwunde, aber er wird es ohne Folgeschäden überstehen. Ich behandle ihn jetzt", sie pausierte, weil Brok Schwierigkeiten hatte zu folgen und das merkte Sie, "Ich versorge seinen Kopf und er bekommt ein paar Beruhigungsmittel. Er wird schlafen und alles wird wieder gut... aber ich brauche jetzt auch Ruhe"
"Oh... ja klar ich warte dann im Wohnzimmer!"
"Bei Ziryna? Sie hat mir von dir erzählt. Was ist das zwischen eu..."
"Nicht!", knurrte er ganz entschieden. Er wusste es war anders, aber er wollte es nicht... nie wieder zu starke Gefühle für jemanden.

Als er die Tür schloss und ins Wohnzimmer zurückkehrte, umarmte Ziryna Bardan schon wieder. Brok bekam die letzten Gesprächsfetzen mit:

"Sie ist tot, Bardan. Man hat sie heute früh gefunden, ich weiß es auch noch nicht lange", sie sah zu Brok, "Vielleicht wissen wir sogar wer es war!"
Ihrem Blick zu Folge dachte Sie an Karuus, so wie Brok auch.

Bardan schaute verstört drein. Es ging wohl um eine Asari die er kannte.
Als Brok sah, wie Ziyrna ihn tröstete kam wieder dieses Gefühl hoch...
Scheiße, dachte er... ich bin eifersüchtig!

Er wollte das nicht er schüttelte die Gedanken ab. Am liebsten wollte er ins Bad gehen und seine Nüstern mit Roten Sand füllen. Doch er sah wie die beiden die Umarmung lösten.

Dann setzte sich Brok und sah Bardan eindringlicher an als er es eigentlich wollte: "Die Ärztin kümmert sich um... wie auch immer er heißt. Er wird wieder. Schläft dann etwas... keine Folgeschäden", er machte eine Pause und fuhr dann fort:
"Jetzt haben wir Zeit. Auf den Weg hierher habe ich nachgedacht! Ist er nun ein Freund von dir? ich meine, warum solltest du ansonsten mit hierher kommen? Du hättest auch in Ruhe woanders hingehen können!"

Ziryna ging in die Küche: "Wir sollten uns vielleicht alle setzen und reden. Ich hole etwas zu trinken...", dann sah Sie zu Bardan, "aber lasst euch nicht zu viel Zeit", Sie sah zu Brok, "Wir haben heute noch viel zu tun!"

Erwin der Rabe
05.04.2011, 18:50
„Du kannst mir nicht entkommen!“ Die Stimme schien von überall herzukommen. Erwin lag auf dem Boden, nachdem er kurz zusammengebrochen war. Nun rappelte er sich auf und stellte fest, dass er ganz alleine war. Die Verletzten, der Kroganer und auch der Söldner waren verschwunden. „Das gefällt mir gar nicht.“, sagte Erwin laut. Dann hörte er jemand hinter sich. Erwin drehte sich um… und bekam ein Schlag ins Gesicht. Er taumelte nach hinten und fiel auf dem Rücken. Bevor Erwin wieder aufstehen konnte, wurde ein Fuß mit aller Kraft in seine Brust gerammt. Erwin sah hoch und starrte Dr. Juusik in die Augen. Dieser lächelte und ließe eine Spritze in seiner Hand rotieren. „Keine Sorge, es wird nur ganz stark weh tun.“, sagte er mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht.

Erwin schlug sein Auge auf und sah eine Salarianerin neben sich stehen, die gerade ihn eine Spritze geben wollte. Mit einem Aufschrei schlug er mit seinem Arm nach ihrer Hand und schleuderte so die Spritze aus ihrer Hand. Die Salarianerin schreckte zurück und sah ihn mit weit geöffneten Augen an. Erwin hob den Oberkörper und erst jetzt erkannte er sie.
„Sie… sie sind doch die Ärztin des Afterlive.“, sagte er. Erwin hatte sie im Afterlive mal bei einer Behandlung einer Stichwunde beobachten könne. Damals gab es Probleme mit einem Gast, der gegen die Hausordnung verstieß. Als die Aufpasser ihn rausschmeißen wollten, zückte dieser ein Messer und stach zu. Dafür zahlte er mit dem Leben. Und die Ärztin behandelte professionell die Stichwunde des Aufpasser, der vom der Gast angestochen wurde.
„Ja… ja, die bin ich.“, gab die Salarianerin stammelnd zu. Erwin blickte um sich. Dies musste einer der Wohnungen auf Omega sein, ein Labor war es jedenfalls nicht. „Wie bin ich hier her gekommen?“, fragte er. „Ein Kroganer brachte dich hierher, in die Wohnung von Ziryna, einer Tänzerin des Afterlives. Ich soll dich behandeln. Nachdem ich die Kopfwunde behandelt hatte,…“ Erst jetzt bemerkte Erwin den Verband um seinen Kopf. „… wollte ich dir ein Beruhigungsmittel verabreichen, um sicher zu gehen, dass du einen erholsamen Schlaf hast, als du plötzlich so… ruckartig aufwachte.“ Obwohl sie immer noch leicht zitterte, sprach die Salarianerin wie ein Wasserfall, sodass Erwin ihr nur schwer folgen konnte. Ihn wurde nun klar, dass der Kroganer entweder nichts wusste vom Kopfgeld oder vielleicht auch gar nicht interessiert war. Zumindest aber war er für ein Kroganer ziemlich gutherzig.
„Verzeih mir das bitte diese kleine Szene,“, entschuldigte er sich bei der Salarianerin, „Ich hatte einen Albtraum und… nun ja in der letzte Stunde habe ich ziemlich viel Unglaubliches erlebt, da liegen die Nerven blank.“ Die Salarianerin winkte ab: „Ist ja nichts passiert.“ Sie sah zu den Scherben der Spritze, die nun am Boden lagen, und der Fleck an der Wand, die das Beruhigungsmittel hinterlassen hatte. „Abgesehen von der Wand.“

Bardan Carter
05.04.2011, 19:40
-> Die Märkte (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=17786&page=19)

14:00 Uhr Wohnmodule

Bardan folgte Brok, der die Zielperson trug, zu den Wohnmodulen. Sie redeten so gut wie nichts auf dem Weg dorthin worauf Bardan die Zeit nutzte um sich die Gegend genau einzuprägen. Er kannte zwar den Weg dorthin gut und auch die Wohnmodule aber seine Instinkte rieten ihn dazu. Es könnten ja vielleicht weitere verzweifelte Gauner versuchen das Kopfgeld einzuheimsen. Da er nicht wusste wer das Gerücht in Umlauf gebracht hatte konnte er nicht genau sagen wie schnell es sich verbreiten würde aber wenn schon so ein Abschaum es mitbekam war Vorsicht geraten.
Sehr zu Bardans Erleichterung ereignete sich kein Überfall. An den Wohnmodulen angekommen musterte er die dortigen Wachen genau. Es war reine Vorsicht, auch wenn er nicht erwarten würde dass sie Probleme machen würden. Eine der Wachen, ein Mensch den Bardan wegen seines saudummen Humors in Erinnerung hatte grinste.

"Ziryna sagte bereits, dass ihr kommt... ich hoffe ihr bezahlt Sie gut!"
Pass bloß auf über wenn du hier Witze machst.

Der Kopfgeldjäger überlegte sich ihm seine Witze mit einem netten Warp auszutreiben aber beließ es bei dem Gedanken. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Ziryna! Dieser Einfallspinsel hatte Ziryna genannt.

Während er dem Kroganer den Verletzten tragend durch den Gang zu Zirynas Wohnung folgte musterte er weiter die Gegend. Falls es zu einem Kampf kommen sollte, warum auch immer, würde er die Kenntnis der Umgebung einen Vorteil verschaffen, außerdem wollte er sicher stellen das niemand folgte.

Der Kopfgeldjäger kannte Ziryna seit einiger Zeit. Er hatte vor einer Weile ihre…besonderen Dienstleistungen… in Anspruch genommen. Seit dem hatte er sie hin und wieder im Afterlife gesehen, freundlich gegrüßt, hin und wieder geplaudert und ihr manchmal einen Drink spendiert. Aber vor allem kannte sie auch Thena. Wenn die Sache mit Thenas verfrühten Dahinscheiden ans Licht gekommen war und Bardan, trotz Vorsicht, Beweise hinterlassen hatte konnte er sich schon vorstellen wie der Kroganer reagierte.

Als sich die Tür zu ihrer Wohnung öffnete schlug Bardan ein Hauch von Parfüm entgegen. Sie benutze immer noch dasselbe. Ziryna hatte geöffnet und stand da nun in dem seltsamen Asarikleid von dem sie irgendwann mal geschwärmt hatte.

Oder war das Thena gewesen?

"Hallo Brok. Der Arzt ist in... Bardan?"

Äußerlich lächelte Bardan und nickte ihr begrüßend zu. Innerlich verkrampfe er sich. Er zuckte zusammen als sie näher trat und ihn kurz umarmte.

Beruhig dich, Mann! Sie weiß von nichts, sonst würde sie dich jetzt nicht umarmen!

"Der Arzt ist im Schlafzimmer", sagte sie zu Brok. Dieser setzte sich dann in Bewegung obwohl er ein etwas seltsamer Gesichtsausruck über ihn kam. Es war schwer zu deuten bei einem Kroganer.

Irgendetwas Trauriges lag im Blick der Asari.

„Das ist vielleicht nicht der beste Augenblick, aber du solltest es so schnell wie möglich hören.“

Hoffentlich jammert sie nicht wieder wegen diesem Arsch von Karuus rum.

Obwohl… ihr Blick hatte auch etwas Mitleidiges, als ob etwas Schlimmes geschehen war, aber nicht ihr. Das Mitleid galt ihrem gegenüber. Verwirrt sah er ihr ins Gesicht und suchte nach weiteren Anhaltspunkten. Mittlerweile war Brok mit der Zielperson im Bad verschwunden.

„Ich wollte dich anrufen aber du bist nicht rangegangen.“
„Was?“, hauchte er.
„Komm lieber rein und setz dich.“, entgegnete sie sanft aber traurig.
Bardan tat was sie sagte und ließ sich langsam auf die Couch sinken. Er hatte schon eine Vermutung was sie sagen würde, spielte aber weiterhin den Ahnungslosen.
„Thena ist tot.“, ihre Stimme war traurig aber ruhig, als wolle sie Trost spenden. „Sie wurde ermordet. Von irgendeinem kranken Bastard erwürgt und dann in eine dunkle Ecke geworfen.“

In Gedanken atmete er erleichtert aus. Zumindest hielt sie nicht ihn für den Mörder.
Fassungslos starrte er die Asari an. Gespielt, aber gut gespielt.
Ich hätte Schauspieler werden sollen.

Mit entsetzten Gesichtsausruck und ebenso entsetzten Tonfall hauchte er: „Wer?“

Ob sie sich fragte was er eine Panzerung tragend, mit einem Kroganer und einem Ohnmächtigen zu schaffen hatte interessierte sie im Moment wohl weniger, was Bardan sowieso eher in sein Schmierentheater passte.

„Sie ist…“, begann Bardan mit zittriger Stimme. Er zögerte.
Eine Träne rauszudrücken wäre jetzt wohl zu viel des Guten.

Ziryna umarmte Bardan tröstend.

"Sie ist tot, Bardan. Man hat sie heute früh gefunden, ich weiß es auch noch nicht lange", sie sah zu Brok, "Vielleicht wissen wir sogar wer es war!" Die Echse war gerade in den Raum zurückgekehrt. Dieser Blickkontakt zwischen den Beiden hatte irgendwas zu bedeuten.

Die beiden wissen was, was ich nicht weiß.

Ziryna löste sich von Bardan. Er bemerkte wie die Echse ihn eindringlich anstarrte. Da er sich nicht so gut mir Kroganern auskannte war Bardan sich nicht ganz sicher was das bedeute.

Ist das etwa Eifersucht? Hat die Echse etwas mit Ziryna am Laufen?

Ein boshafter Gedanke kam ihm: Oh, interessant! Stehst wohl auf blaue Mädels, was Broki? Hoffentlich kommst du mir nicht in die Quere, das könnte Folgen für die arme Ziryna haben.

Der den aufgelöst, entsetzten Freund spielende Kopfgeldjäger hätte keinerlei Bedenken diesen Gedanken in die Tat um zu setzen.

Es geht immerhin um´ne Menge Geld. Für so viel Geld würde ich meinen eigen Vater in den Rücken stechen und…Nein halt das könnte ich nicht…
… Habe ich nämlich leider schon ohne Bezahlung gemacht.

Der Kroganer meldete sich nun immer noch mit diesem Gesichtsausdruck zu Wort:
"Die Ärztin kümmert sich um... wie auch immer er heißt. Er wird wieder. Schläft dann etwas... keine Folgeschäden", er machte eine Pause und fuhr dann fort:
"Jetzt haben wir Zeit. Auf den Weg hierher habe ich nachgedacht! Ist er nun ein Freund von dir? ich meine, warum solltest du ansonsten mit hierher kommen? Du hättest auch in Ruhe woanders hingehen können!"

Ziryna ging in die Küche: "Wir sollten uns vielleicht alle setzen und reden. Ich hole etwas zu trinken...", dann sah Sie zu Bardan, "aber lasst euch nicht zu viel Zeit", Sie sah zu Brok, "Wir haben heute noch viel zu tun!"

Bardan starrte immer noch gerade aus. Nicht absichtlich, obwohl es zu seinem Schmierentheater passte, sondern eher weil die Frage des Kroganers gut war. Verdammt gut.

Verdammt was erzähl ich dem Riesenvieh jetzt? Vielleicht sollte ich auf das Thema auf Thena schwenken. Sie war ja immerhin meine Freundin, mehr oder weniger, wen würd’s denn nicht interessieren wenn jemand seine Freundin erwürgt hatte. Ich würde doch wissen wollen, wer!...Glaub ich.

Plötzlich hörte er im Zimmer neben an, einen Aufschrei und wie etwas klirrte.

„Was ist da los?“, fragte Ziryna verwundert.

Bardan warf einen Blick in die Richtung des Bades. Langsam, wie benommen und immer noch mit entsetztem Gesichtsausdruck, aber dankbar für die kleine Ablenkung (ohne das man es ihm ansah).

„Wer hat Thena das angetan?“, flüsterte er nach dem er den Blick wieder nach vorne richtete.

Brok T'Hara
05.04.2011, 20:20
Damit würden Broks Fragen wohl noch warten müssen.
Irgendetwas hatte Krach in der Wohnung gemacht.
Statt an Attentäter und andere solche Dinge, dachte er tatsächlich an den Patienten.

Der wird doch nicht...

Brok erinnerte sich: Er sah wie der Mensch nicht sofort zusammenbrach als er von einer Metallstange getroffen wurde... und noch mehr, er verteidigte sich und befragte sogar seine Angreifer.

Brok sah zu Bardan, dieser stellte Ziryna grade eine Frage... es ging um eine Thena... wohl das eben erwähnte Opfer... doch im Moment musste Brok sich um seine "Bürde" kümmern.

Er kennt sowas... persönlich. Wie oft erwachte er schon nichts ahnend, nach einem Gefecht in einem Krankenbett und schlug wild um sich... noch im Wahn.

"Bin gleich wieder da", er blickte zu dem Menschen und der Asari und schlich sich ein bisschen genervt davon.

Beim Arzt und dem Menschen angekommen, sah er den zu Behandelnden aufrecht sitzend, mit einem Verband um den Kopf... schnelle Sache. Aber wer zwischen Tänzern, Säufern und Gewatltätern arbeitet ist eben schnell.

Brok lächelte fast zu viel, aber er war etwas froh, das der Mensch wach war:
"Schon wieder auf den Beinen! Du solltest dich ausruhen... bist immerhin kein Kroganer!"
Ein kleines Witzchen, nur um das Eis zu brechen, wenn es überhaupt welches gab.

"Ich bin Brok... hör auf den Arzt... was auch immer sie dir geraten hat", er sah einen Fleck und eine zerbrochene Kanüle an der Wand: "Und benimm dich... die Wohnung gehört mir nicht"

Brok nickte leicht und ging wieder ins Wohnzimmer... Bardan saß immer noch etwas zu ruhig, wie er ihn jednefalls bisher kannte, da.

"Wie gesagt: Ich würde gerne wissen..."
"Was war denn los?", fragte Ziryna.
"Oh, der Mensch ist aufgewacht... harter Hund was?"

Brok nickte der Asari zu und setzte sich wieder... näher an Bardan heran.
"Gut wo waren wir? Ich wollte eigentlich nur wissen..."
"Brok? Trink doch erst mal etwas!", wieder unterbrach das Mädchen ihn.

"Ziryna! Bitte ich möchte nur kurz was bereden!"
"Geht das nicht auch später... ich meine"
"Ist ja nur eine Frage, es kommt mir nur etwas seltsam..."
"Er hat grade seine Freundin verloren!", Sie schien wütend, "guck ihn dir doch mal an"

Die zeigte auf Bardan, der wirklich schwer geschafft und bedrückt wirkte.

"Mach dein Frage Antwort Spiel wann anders... wie würdest du dich denn fühlen?"
"Wenn er nicht antowrten will, dann kann er ja selber..."
"Als deine Familie starb wolltest du sicher auch nicht gleich einen heiteren Plausch mit den Polizisten führen!"

Brok erstarrte in seiner Bewegung. Wut kochte in ihm hoch. Er wollte hochgehen, brüllen. Was sie sich erlaube! Er erdachte sogar sie zu schlagen oder zu würgen! Niemand hat das recht über seine Frau und seine Tochter zu reden! Niemand!!!

Brok stand auf und blickte Ziryna so wütend an, dass er sich fast selbst erschrak:
"Rede nie wieder"
"Es tut mir leid", sie unterbrach ihn entschuldigend, doch Brok ließ das nicht zu:
"Nie wieder!!! Über meine Familie! Dazu hast du kein Recht! Dazu hat niemand ein Recht!"

Er wollte etwas zerschmeißen, etwas zerstören. Tuchankas Blut kochte hoch in ihm! Obwohl er fast nichts über Kroganer wusste, spührte er diese wohlige Wut, diesen wonnenen Hass!

Doch seine Vernunft siegte... er schritt zum Sofa zurück. Setzte sich, starrte Ziryna aber weiterhin an... diese war total schockiert.

Brok blickte zu Boden: "Antworte wenn es dir passt!"
Dann sah er ihn aber an: "Aber eventuell, hat die Asari recht!", er sagte bewusst nicht ihren Namen, "Kann sein, daas wir den Mörder kennen! Wenn du willst helfe ich dir... wenn es der Gleiche ist, haben wir dasselbe Ziel!"

Brok spielte seine Wut runter, er beruhigte sich in dem er mal wieder Wohltätigkeit wie Bonbons verschenkte... verdammte Wut!

"Der Kerl heißt Karuus! Den REst kann Sie dir erzählen... wenn es der Typ überhaupt ist!"

Ziryna war trauri, ängstlich und den Tränen nahe... Brok war das egal.

Erwin der Rabe
05.04.2011, 21:28
Erwin starrte ungläubig Brok hinterher, als dieser wieder ins Wohnzimmer ging. Der Kroganer war immer freundlich, trotz der kleinen Szene hier.

Ob dem überhaupt etwas aus der Ruhe bringen kann?

fragte sich Erwin in Gedanke. Dieser Brok war völlig anders, als man von einem Kroganer erwarten würde. Erwin kannte zwar keinen persönlich, doch nach dem, was Erwin so alles gehört hatte, hätte er zumindest ein grobes Anschnauzen erwartet.

„Ich kann dir immer noch eine Beruhigungsspritze geben, wenn du befürchtest, Probleme beim Einschlafen zu haben.“, bietet die Salarianerin an. Doch Erwin schüttelte den Kopf: „Ich kann nicht hier einfach rumliegen.“ Er wollte aufstehen, doch die Ärztin versuchte ihn zurückzuhalten: „Du darfst jetzt nicht aufstehen. Bei so einer Kopfwunde brauchst du Schlaf.“ Erwin schob sie sanft aber bestimmt von sich: „Ich weiß. Das Problem ist leider, dass man nicht ruhig schlafen kann, wenn man gejagt wird.“ Die Salarianerin sah ihn an und konnte erst Verwunderung, dann Mitleid erkennen. „Ich verstehe. Gut das Brok, der Kroganer, dich zuerst gefunden hat. Ziryna kennt ihn erst seit ein paar Tagen, doch sie spricht jetzt schon nur in höchsten Töne von ihm. Er scheint ein guter Kerl zu sein.“ Sie wandte sich von Erwin und suchte etwas in ihrer medizinische Ausrüstung. Sie kramte ein paar Tabletten hervor und drückte sie Erwin in die Hand. „Nimm immer wieder eine von denen, wenn es schlimm wird. Sie sollten die Schmerzen lindern und deine Konzentration steigern. Nimm aber niemals mehr als eine. Deine Leber könnte es sonst nicht verkraften.“, erläuterte sie. Erwin schluckte, dann aber nickte er und nahm schon mal eine. Die Ärztin hatte nicht zu viel versprochen. Erwin konnte problemlos aufstehen und seine Sicht blieb klar.

"Rede nie wieder", ertönte auf einmal laut die Stimme von Brok aus dem Wohnzimmer. "Es tut mir leid", antworte eine deutlich höhere Stimme.

Das ist wohl Ziryna.

"Nie wieder!!! Über meine Familie! Dazu hast du kein Recht! Dazu hat niemand ein Recht!", schnitt Brok ihr das Wort ab. Erwin wurde es flau, als er den Kroganer so hörte. Im Geiste machte er die Notiz, nie in der Nähe von Brok über Familie zu sprechen. Sollte aber kein Problem sein, Erwin hatte schließlich keine.

Zeit, dass ich ihn fragen, warum er mir geholfen hat.

Er wollte gerade das Zimmer verlassen, als die Salarianerin fragte: „Warum wirst du gejagt?“ Erwin drehte sich um und antwortete: „Nur so viel. Es gibt Leute auf Omega, die glauben, sie hätten das Recht, an jemanden herum zu schnippeln.“ Man sah der Ärztin ihren Abscheu an: „Dann viel Glück, sodass du nicht in die Fänge solcher Personen gerätst.“ Erwin nickte und sagte: „Danke für alles.“
Dann ging er ins Wohnzimmer. Dort zeigte ihn ein seltsames Bild. Dort saß ein eindeutig wütender Kroganer, der versuchte, sich zusammen zu reißen, eine Asari mit Tränen in den Augen und ein Söldner, der einen bedrückten Eindruck machte. Brok, der Erwin noch nicht bemerkt hatte, sagte zu dem Söldner: "Der Kerl heißt Karuus! Den Rest kann Sie dir erzählen... wenn es der Typ überhaupt ist!"

Karuus! Dieser Drecksack hat also nicht nur mir Schaden zugefügt.

„Ich kenne diesen Drecksack!“, sagte er leicht wütend ins Wohnzimmer hinein.

Bardan Carter
06.04.2011, 14:27
„Ich kenne diesen Drecksack!“, ertönte es aus dem Schlafzimmer.

Die Zielperson stand wieder aufrecht und hatte einen Verband um den Kopf. Sein körperlicher Zustand schien sich zu bessern, jedenfalls ging es ihm gut genug um sich in die Unterhaltung einzumischen.

Mit immer noch bedrückten Gesichtsausdruck sah Bardan zu Erwin rüber, dann aber wieder zu dem sich langsam fassenden Kroganer. Bardan hätte ihm nicht zugetraut so an die Decke zu gehen. Kurz hatte er befürchtet er würde der Asari den Kopf abreißen und ihm gleich danach auch. Es hatte denkbar harmlos angefangen, wie ein Beziehungsstreit den Bardan amüsiert gelauscht hätte. Aber dann war der Kroganer so wütend geworden, dass Bardan eine Gänsehaut bekommen hatte.

Bist wohl doch nicht so´n Weichei.

Der Kopfgeldjäger kannte diesen Karuus auch. Zwar hatte er nicht wirklich eine Rechnung mit ihm offen aber da würde ihm schon was einfallen, eine Ausrede mit der er Erwin auf den Fersen bleiben könnte falls dieser sich dazu entschied bei dem Kroganer zu bleiben. Erwin schien eine Vorgeschichte mit dem Turianer zu haben, sonst hätte wohl kaum diesen leicht wütenden Tonfall benutzt. Vielleicht wollte er aber auch nur nicht einfach wieder auf die Straße wo weiß-Gott-wie-viele dieser Gauner das Gerücht gehört hatten, er sei eine Menge Credits wert und dachte sich deshalb so was aus. Die Idee dass dieser Karuus Thena erwürgt hatte und das Bardan, der traumatisierte Freund der Asari nun auf Rache sinnte würde wunderbar passen. Da würde er mitspielen.

Aber zuvor sollte sich der Kroganer beruhigen. Also sollte er lieber seine Fragen beantworten.

Bardan stand auf, nahm einen ernsteren Gesichtsausdruck an als ob er sich gerade gefasst hatte und legte Ziryna beruhigend eine Hand auf die Schulter. Kurz darauf war er sich nicht so sicher ob das schlau gewesen war. Der Kroganer war ohnehin wütend und eventuell war er ja eifersüchtig. Aber bevor er seine Hand zurückziehen konnte griff Ziryna danach und drückte sie fest. Sie schluchzte kurz.

Beruhig dich, verdammt!

Er sagte nichts aber als ob sie seine Gedanken gelesen hatte fasste sie sich etwas. Mit gespielt traurigen Augen sah er dann zu den anderen Beiden. An Erwin gerichtet sagte er:

„Gut, dass es dir schon wieder besser geht.“, er lächelte leicht um den Eindruck zu erwecken das ihm das Schicksal dieses Herumtreibers nicht egal war, aber nicht so sehr als ob er die Trauer schon überwunden hätte. „Mein Name ist übrigens Bardan Carter.“

Dann wand er sich dem Kroganer zu:
„Wie bei dir auch wird das jetzt komisch klingen, aber ich wollte unseren Verletzten hier nicht einfach von dem Mob massakrieren lassen, nur weil er sich nicht in Sklaverei verkaufen lassen wollte. Nur weil er seine Meinung vertreten hatte. Es hatte mich zu sehr an jemanden erinnert den ich verloren hatte. Vor langer Zeit.“, die letzten Worte sprach er langsam und er ließ sie Raum im stehen und gab sich nachdenklich, als ob er an etwas längst Vergangenes dachte das alte vielleicht schmerzhafte Erinnerung wachrufen würde. In Wirklichkeit dachte er angestrengt nach.

„Ja, von jemand der auf Omega lebt klingt das komisch, aber eigentlich bin ich nicht von hier. Ursprünglich komme ich von einer kleinen Kolonie.“, fügte er hinzu.
Bardan betrachte wie sich die Wut langsam aus dem Gesicht des Kroganers schlich und er zuhörte.

„Ich war noch ein Kind als man mir meinen Vater nahm. Batarianische Sklavenjäger hatten die Kolonie überfallen und sammelten gerade einen nach dem anderen ein. Als ob wir Vieh wären.“

Der Kopfgeldjäger gab sich bedrückt und beobachtete genau ihre Reaktionen. Die Zielperson schien mehr angesprochen zu sein als Brok. Offenbar hatte er wohl selbst mal ziemliche Probleme mit Sklavenhändlern gehabt.
„Als sie mich und meine Mutter einsammeln wollten stellte sich mein Vater schützend vor uns. Trotzig wich er keinen Schritt, trotz der Drohungen. Er sagte er würde es nicht zulassen, dass sie uns etwas antaten. Als sie uns dann drohten einfach zu erschießen schrie er fast wie du“, er deutete auf Erwin, „“Niemals“. Er schlug den einen nieder aber sein Erfolg war nur kurz. Sie rissen ihn in Stücke und verschleppten uns dann doch. Ich hatte ohnmächtig zusehen müssen wie mein Vater starb und konnte ihm einfach nicht helfen.“ Er schwieg einen Moment um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen.

Ziryna hatte aufgehört zu schluchzen und hörte gebannt zu. Er ignorierte sie um den Kroganer ja nicht wieder zu reizen. Den anderen Menschen schien es auch eher zu berühren aber bei dem Kroganer war sich Bardan wieder nicht sicher. Er senkte kurz den Kopf als bedauerte er was damals in dieser Lügengeschichte erlebt hatte und ob er es wirklich glauben würde. In Wahrheit hatte er fast genau diese Geschichte vor einer Weile in einem Schmachtfetzen von einem Video, im Extra-net gesehen.

Hoffentlich hat hier niemand den Film gesehen.
Dann sah er zu Erwin.

„Du hast mich so sehr an diesen Moment erinnert. Es kam mir vor als ob ich in der Zeit zurück versetzt gewesen war, als ob ich diesen verfluchte Geschichte rückgängig machen könnte, als ob ich noch eine Chance bekommen hätte.“

Nicht nur ein Schauspieler, nein, sondern auch ein Autor ist an mir verloren gegangen.
Hoffentlich schlucken sie diesen sentimentalen Müll.

Erwin der Rabe
06.04.2011, 14:36
Erwin steckte ein Kloß im Hals, als er die Geschichte von Bardans Vater hörte.

Er ist genauso wie ich ein ehemaliger Sklave. Und er hat mir geholfen, weil er weiß, wie schmerzhaft es ist, seine Freiheit zu verlieren. Und er hat sogar noch mehr als ich verloren.

Erwin begann zu sprechen und sah dabei Bardan an: „Ich weiß, dass ist ein schwacher Trost, doch wenigstens kanntest du deinen Vater. Ich selbst habe keine Erinnerung an meine Familie. Schon in meiner frühsten Kindheit war ich ein Sklave auf Omega. Eine Ware, die man hier auf Omega weiterverkaufte, verschenkte oder auslieh. Erst mit Fünfzehn konnte ich diesem Dasein entkommen. Und glaub mir: Selbst das Leben eines Kleinkrimineller auf Omega ist besser als das eines Sklaven.“
Er sah auf seine rechte Hand, wo immer noch das Blut des Turianers klebte. Er merkte, dass er langsam in Selbstmitleid zerfloss, also riss er sich zusammen und sagte: "Doch genug von der Vergangenheit. Ich wollte mich bei euch beiden bedanken. Wäre ihr nicht gewesen, läge ich jetzt zerfetzt in irgendeiner Gasse."

Brok T'Hara
06.04.2011, 18:19
Brok saß das... wie eine meditierende Asari suchte er eine unfindbare Mitte. Einen schwerelosen Schwerpunkt. Etwas was die stoische Ruhe in ihm hervorruft, die er so genoss.

Brok konzentrierte sich so darauf nicht wütender zu werden oder gar bitterlich zu weinen, dass er kaum seine Umgebung war nahm. Doch langsam wurde er ruhiger.
Er hatte dieses verhasste Bild von Ziryna im Kopf... er mochte Sie... fast zu sehr, ob er das jetzt noch konnte wusste er nicht. Er wollte es tief in sich auch nicht. Nun sind sie einfache Geschäftspartner... so sollte es sein. Er würde den Auftrag abschließen und diese Asari verlassen... um wieder alleine durchs All zu streifen.

Wieder einmal dachte er daran nach Tuchanka zu fliegen...
lange her, dass er das ersann... so wütent und todesehnsüchtig war er lange nicht mehr.

Langsam aber sicher hörte er sogar wieder was um ihn herum geschah. Er bemerkte den nicht mehr so Verletzten, der aufrecht im Zimmer stand und Bardan der sprach. Brok strengte sich an zuzuhören. es war wohl Bardans Lebensgeschichte...

er konnte verstehen, wie sein Leben durch Sklavenhändler vernichtet wurde... was auch der Grund war warum er dem Menschen half. Außerdem flogen fetzen der früheren gespräche in seinem Geiste herum... die er aufnahm aber nicht verarbeitet hatte...
beide kannten Karuus. Das konnte man fast als Glück bezeichnen... nur hoffte er, dass Sie nicht allzu vile von seinem Geld wussten... das war für die Familien deren Leben er zerstört hatte.

Er hörte wie Bardan zu Ende sprach. Sollte jetzt Brok erzählen... vielleicht hätte er das sogar getan, aber im monet war diese Geschichte wie Gift in seinem Herzen...
und Ziryna, die nur Gesprächsfetzen aus seinem Schlaf mitbekam, dachte Sie wüsste alles über ihn und dürfte sich alles erlauben.

Brok atmete ganz tief und langsam durch. Sah Bardan verständisvoll an und dankte ihm... er wollte nicht mehr wütend wirken.

"Danke. Muss schwer sein, dass alles zu erzählen", er dachte doch kurz darüber nach seine Geschichte zu erzählen, sah dann aber zu dem nun gesund scheinenden Opfer:

Du brauchst wohl doch keinen Schlaf. Wie heißt du eigentlich
wollte er grade fragen, aber er fing schon an.
Er beduarter Bardans Geschichte und Brok erfuhr, dass auch er ein Sklave war... verdammtes Omega!

Dann dankte er seinen rettern: "Doch genug von der Vergangenheit. Ich wollte mich bei euch beiden bedanken. Wäre ihr nicht gewesen, läge ich jetzt zerfetzt in irgendeiner Gasse."

Brok hörte das, nickte ihm zu und sprach... sehr... etwas zu gelassen:
"Kein Problem... ich hasse es solche Dinge mit anzusehen! Wie heißt du eigentlich?", und er starrte entäuscht und sauer zu der Asari, "da wir eh grad alles von einander erzählen! Und zufällig suche ich auch Karuus... könnt fast, Glück sein. Ich wäre für jede Hilfe dankbar!"

Erwin der Rabe
06.04.2011, 19:04
Erwin wandte sich Brok zu, der ihn von hinten angesprochen hatte. Der Kroganer hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck. Erwin dachte zuerst, Brok würde sich mit aller Kraft zusammen reißen, doch nun hatte er den Eindruck, dass der Kroganer in einer Art Meditation versunken war, soweit Erwin es urteilen konnte. Natürlich konnte er sich irren. Schließlich hatte er weder Ahnung von Kroganer noch von Meditationsformen. Vielleicht hatte der Kroganer auch einfach nur etwas genommen, um ruhig zu bleiben.
Statt weiter über den Zustand von Brok weiter zu grübeln, zog Erwin vor, die ihm gestellte Frage zu beantworten: „Ich heiße Erwin. Man nennt mich auch den „Rabe“. Doch Erwin reicht.“ Er deutete auf seine Augenbinde. „Und wegen Karuus… Den habe ich das hier zu verdanken.“ Erwin verschwieg bewusst, dass der Turianer einen Diebstahl auf diese Art und Weise verhindert hat.

Man muss ja nicht immer alles erzählen.

dachte Erwin und redete weiter: „Wenn du eine Rechnung mit ihm zu begleichen hast, dann werde ich dir dabei zu gut ich kann dabei helfen…“

Auch wenn ich nicht gerade sehr nützlich sein werde.

„… Als Dank für Rettung sozusagen.“

Und damit ich in deiner schützende Nähe bleibe.

Dann fiel Erwin ein, dass er noch gar nicht den Name seines zweiten Retters kannte, weshalb er den Kroganer fragte: „Und dein Name ist…?“

Brok T'Hara
07.04.2011, 00:02
Brok hörte Erwin zu... dessen Name er nun endlich erfahren hatte.

Er vernahm auch, dass er Karuus den Verlust seines Auges verdankte.
Karuus kannte er! Er muss noch verkommener geworden sein.

Erwin... oder, der "Rabe" wie er sich nannte sagte sogar seine Hilfe zu, bei der Suche nach ihm.

Brok dachte unweigerlich an dieses ganze Geiselmassaker, was dieser Turianer verursacht hatte.

Der Mensch dankte ihm... Brok dachte kurz nach warum... er war wirklich grade woanders.

„Und dein Name ist…?“... und wieder wurde er in die Realität zurückgerissen.

"Brok, Brok T'Hara", den Zusatz über die Warnung keine Witze über seinen Familienname zu machen, hatte er vergessen... er sollte sich langsam mal Zusammenreißen.

Brok schluckte und ergriff das Wort:
"Okay... ich will's erst mal kurz machen... meinetwegen später auch ausführlicher. Die Asari und Ich hatten schon einen Plan... als das Vertrauen noch 100%ig war", dass hatte Ziryna nicht verdient, nun wirklich nicht und man sah ihr auch an, dass sie am liebsten auf die Knie gefallen wäre oder angefangen hätte loszuweinen.... doch Sie stand nur zittrig und starrr da, "Ich weiß nicht in welchen Rahmen ihr Karuus noch so kennt. Aber ich muss ihn unbedingt lebend kriegen. Er hat etwas, was ich dringend... sehr dringend brauche! Ich weiß viel über ihn... aber nicht ob er Wachen hat und unter welchem Schutz er steht!"

Setzende Pause: "Keine Ahnung wem man mit der Aktion auf den Schlips tritt... ich verlasse Omega danach... wenn ihr beide hier lebt.... ich weiß es nicht, vielleicht habt ihr ja eine Ahnung ob Karuus hier wichtige Freunde hat, dann könnte es für Beteiligte höllisch werden! Er ist heute im Afterlife!"

Brok dachte kurz nach, den Plan von Ziryna darzulegen... doch er war so gekränkt, es nervte ihn fast selber... verdammtes weiches Herz und gleich mehrer davon...

"Das wird nicht leicht! Wenn einer austeigen will... soll er es jetzt tun!" er starrte alle im Raum eindriglich und funkled an, "und er muss sich für Verschwigendheit entscheiden!"

Erwin der Rabe
07.04.2011, 07:05
Was könnte das sein? Ein Familienerbstück? Aber wozu bräuchte er dann Karuus dann lebendig? Na ja, vielleicht wird der Kerl woanders wegen irgendwelche Verbrechen gesucht. Es gibt schließlich viele Gerüchte darüber, wie er an diese Menge Geld gekommen ist.

Erwin dachte weiter nach.

Na ja, eigentlich ist auch egal, warum Brok ihn ans Leder will. Das Wichtige ist, dass er dieses Drecksstadion danach verlassen will.

Also räusperte Erwin sich und sagte: „Ich bleibe dabei.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu. „Ich weiß, ich habe kein Recht Bedingungen zu stellen, nach dem alles. Doch ich muss um die Garantie bitten, dass du mich mitnimmst, Brok. Denn selbst wenn ich bei deiner Aktion mir keine neuen Feinde mache, bin ich immer noch in großer Gefahr, wenn ich auf diese Stadion bleibe. Mir wäre auch egal, wohin du mich bringst. Jeder andere Ort wäre besser als Omega.“
Erwin holte tief Luft und wartete auf die Reaktion des Kroganers.

Bardan Carter
07.04.2011, 15:23
Diesem Pfadfinder von einem Riesenreptil, geht es wohl nicht um Karuus Geld. Das ist irgendwas Persönliches. Vielleicht hat es mit seiner Familie zu tun, so wie er vorhin ausgetickt war. Aber so lange ich an Karuus Geld käme wäre mir das herzlich egal.

Bardan warf einen kurzen Blick zu Ziryna. Sie zitterte und es sah so aus als ob sie gleich los heulen würde. Sie hatte einige bissige Bemerkungen des Kroganers zu hören bekommen und ihr hatte seine beeindruckende Wut gegolten. Aber dennoch konnte sie die Tränen zurück halten.

Tapferes Mädchen, dachte sich Bardan, wiederwillig respektvoll. Als was für ein Freund würde ich jetzt rüber kommen wenn ich sie nicht irgendwie trösten wollte? Aber errege ich dann nicht Broks Eifersucht?

Er entschloss sich dann doch ihre wieder tröstlich eine Hand auf die Schulter zu legen. Sie zuckte etwas zusammen und sah ihn dann dankbar aber kopfschüttelnd an. Ein leises Schluchzen gab sie von sich. Bardan lächelte mitfühlend und zog seine Hand wieder sanft zurück.

Verdammt! Werde ich langsam weich?

Währenddessen machte Erwin klar, dass er keinen Rückzieher machen würde. Er wollte Brok mit Karuus helfen. Er meinte vorher so zusagen als Bezahlung für seine Rettung aber Bardan glaubte das nicht.

Diebe und Gesindel, wie du, sind nicht edel. Du willst doch etwas dafür. Weiterhin unter dem Schutz des Kroganers stehen, zum Beispiel?

Der Kopfgeldjäger lauschte dem Einäugigen. Er bat darum von Omega weg zu kommen.

„Jeder andere Ort wäre besser als Omega.“, endete er.

Dachte ich´s mir doch das du etwas dafür willst. Aber du wirst nirgendwo hingehen. Der Doc würde dich sehr vermissen.

Erwin wartete anscheinend auf eine Antwort des Kroganers. Bevor er aber antworten konnte meldete sich Bardan zu Wort:

„Ich will dass jemand dafür bezahlt was mit Thena geschehen ist.“, er ließ frustrierte Wut in seiner Stimme schwingen und machte einen rachsüchtigen Gesichtsausruck. „Ihr sagt Karuus könnte es gewesen sein also will ich das er leidet!“

„Ich werde alles in meiner Macht stehende tun. Ich komme zu jeder Zeit in jeden Bereich des Afterlifes und kenne eine sehr fähige Informationsmaklerin die uns über Karuus informieren könnte. Über meine Kampffähigkeiten muss ich euch ja nichts mehr erzählen.“, fügte er hinzu.

Er konnte sich vorstellen das Ziryna über den letzten Satz etwas verwundert war. Sie wusste nichts von seiner Biotik oder das sie mit einem skrupellosen Kopfgeldjäger befreundet war. Sie kannte ihn immer nur als den netten Bardan, der der gern einen für sie ausgab oder gern mit ihr redete und der die Rüstung nur hatte um härter zu wirken. Ebenfalls eine Lüge die er ihr vor einer Weile aufgebunden hatte.

Er sah entschlossen zu Brok und Erwin um zu zeigen, dass er ein „Nein“ nicht akzeptieren würde.

Brok T'Hara
07.04.2011, 16:40
Mitnehmen?
...ja, das sagte Erwin. Brok dachte kurz nach. Er wollte Omega sowieso soweit wie möglich den Rücken kehren, sobald die Sache mit Karuus und seinem Geld geregelt ist.

Warum eigentlich nicht? Ist ja nicht so, dass sie als beste Kumpel durch die Galaxie streifen würden. Er würde Erwin irgendwo im Ratssektor absetzen... oder irgendwo anders, wie er dann eben möchte.

„Ich will dass jemand dafür bezahlt was mit Thena geschehen ist.“... Bardan meldete sich zu Wort und Broks Aufmerkdamkeit galt ihm.

„Ich werde alles in meiner Macht stehende tun. Ich komme zu jeder Zeit in jeden Bereich des Afterlifes und kenne eine sehr fähige Informationsmaklerin die uns über Karuus informieren könnte. Über meine Kampffähigkeiten muss ich euch ja nichts mehr erzählen.“

Klare Wort. Auch Brok wollte das der Turianer leidet... und noch mehr, und die Tatsache, dass er, wenn er die Wahrheit sagt, immer und wie er will ins Afterlife kommt, würde helfen... und Sie könnten fast Ziryna aus dem Plan raushalten...

...doch mal im Ernst: Wie weit konnte er zwei Fremden trauen.. hier geht es um eine ganze Menge... sollte er wirklich... aber was waren seine Alternativen?

Brok setzte sich aufrecht hin: "Er wird leiden, keine Angst! Das war immer mein Plan! Und sterben soll er sowieso... nachdem ich habe was ich will! ...und zwar so schnell wie möglich!"

Dann sah er zu Erwin: "Ich kenne dich nicht wirklich! Wir sind auf Omega... wer weiß ob du nicht ein Verbrecher bist, der gejagt wurde... dieses Szenario glaube das nicht wriklich, aber es ist leider eine Möglichkeit!"

Er pausierte kurz: "Aber, ihr helft mir... wir helfen uns gegenseitig bei Karuus. Ich bin einverstanden! Ich schaffe dich von dieser Station... ich setze dich dann irgendwo ab... nimm's mir nicht übel, aber ich kenne dich nicht. Ich bringe dich zu einem Ort deiner Wahl und dann trennen sich unsere Wege!"

Brok atmete durch und sah zu Bardan: "Wenn du hier auch weg willst, geht das klar, aber unter den gleichen Bedingungen...", falls er das überhaupt will

"Wir brauchen trotzdem einen Plan! Ich weiß einiges über den Kerl... aber nicht ob und wie viele Männer er unter sich hat... und wie gesgat: Wer ihn eventuell schützt!"

"Aber es sollte schnell gehen... ich stehe in gewisser Maßen unter Zeitdruck!"

Erwin der Rabe
07.04.2011, 17:25
Erwin lächelte, als er die Zusage von Brok bekam.

Über das Wohin zerbreche ich mir später den Kopf. Jetzt erst mal muss ich ihn dabei helfen, seine Sache mit Karuus zu erledigen.

Also fragte Erwin: „Schon eine Idee, wie wir das ganze angehen?“

Brok T'Hara
07.04.2011, 20:30
Brok nickte dem lächelnden Menschen zu... er bejahte damit wohl sein "Angebot".

Brok sah zu Bardan, der sagte noch nichts.

"Okay... hört erst Mal zu. Ziryna wollte eigentlich eine Nachricht schicken, wenn Karuus mit einer Tänzerin hierher kommt... dann würden wir ihn hier überraschen... das wäre sehr einfach, nur die Frage mit seinen "Wachleuten" ist noch nicht geklärt. Es bringt nichts ihn hier zu töten, wenn dann vor den Modulen 100 schwerbewaffnete Killer warten."

Brok stoppte kurz: "Also... wir sollten zuerst in den Club gehen und ihn observieren... mein Gesicht kennt er nicht... und ich bezweifle, dass er sich an meine Stimme erinnert, es waren nur zwei Worte, und das vor mehr als einem Jahr"

Er wollte einen Schluck trinken... dann erinnerte er sich, dass Ziryna gar nicht dazu kam Getränke zu holen: "Er wird wohl in der Nähe der Tänzerinnen bleiben... also sollten wir in Zirynas Nähe... und dem Rest bleiben!"

Brok ließ diese Worte sacken... es war nur sein erster Einfall. Langsam setzte sich sein Zorn und er wollte sich bei dem Mädchen entschuldigen.... aber Nein. Das war noch zu früh... und nicht mit zwei Zuschauern. Vielleicht sollte er einfach gar nicht mehr mit ihr reden und schnellstmöglich Omega verlassen.

...doch vorher... muss sein Auftrag beendet werden.

Bardan Carter
07.04.2011, 21:39
Der vorgeschlagene Plan und die Bedenken des Kroganers klangen vernünftig.

„Dein Plan klingt vernünftig aber ich habe von einem Gerücht erfahren, das Erwin für jemanden eine Menge Geld wert ist. Bei all den Aasgeiern hier auf Omega könnte uns das im Weg stehen.“, gab Bardan zu bedenken. Er glaubte nicht das Brok es deshalb auch auf Erwin abgesehen haben könnte. Die Echse war nicht der Typ der jemanden wegen Geldes verkaufte. Viel zu weich. Zumindest schätze Bardan das. Außerdem standen die Echse angeblich unter Zeitdruck und würde sich dann doch nicht wegen dem Kopfgeld aufhalten lassen. Hoffentlich.
Es war schon lange her, dass er eine Einsatzbesprechung beiwohnen musste. Normalerweise arbeitete er lieber allein.

Er blickte zu Erwin.
„Ich habe einen der Schläger die dich schnappen wollten kurz nach dem du ohnmächtig warst befragt. Wenn sich dieses Gerücht verbreitet…Dann kannst du nicht einfach ins Afterlife marschieren. Da sind zu viele die es auf das Geld abgesehen haben könnten.“

Zu viele die mir meine Beute streitig machen würden.

Er versuchte den Eindruck zu erwecken er hätte kein Interesse an dem Geld.
„Ich schwöre dir bei meinem Grab, das ich es nicht auf das Geld abgesehen habe.“ Er überdachte kurz seine Worte. „Das klingt jetzt vielleicht nicht unbedingt überzeugend aber wenn es nicht so wäre hätte ich doch schon längst zugeschlagen.“

Ein todernster Gesichtsausdruck war auf Bardans Gesicht zu sehen.
„Du solltest etwas anderes anziehen, dich rasieren und eventuell die Haare anders tragen. Jemand der dich finden wollte, würde dich zwar doch noch finden…“, er warf einen bedeutungsvollen Blick auf Erwins sonderbare Hand und sein Auge.“…aber den Großteil der Gauner könnten wir so austricksen. Kleidung und einen Rasierer kann ich dir borgen, die müssten irgendwo in meinem Apartment rumliegen.“
Der Kopfgeldjäger bemerkte wie sich die Zielperson etwas versteifte.

Traust du mir etwa nicht? Erstaunlich schlau für einen wie dich.

„Falls du mir nicht voll vertraust musst du gar nicht zu mir mitkommen.“, er ließ einen leicht entrüsteten Ton mitschwingen. “Ich kann dir die Sachen auch bringen.“

Das letzte was ich will ist ein dreckiger Dieb in meiner Wohnung.

Dann wandte er sich wieder an Brok.
„Ich…Wir müssen wissen was du von Karuus willst oder zumindest ob wir auf etwas bestimmtes achten müssen wenn wir ihn sehen oder warum brauchst du ihn dann lebend? Das könnte sonst Komplikation hervorrufen.“

Mach´s kurz.

Erwin der Rabe
07.04.2011, 22:02
Erwin dachte über das nach, was Bardan gesagt hat.

Das stimmt, was er sagt. Zwar würde es sich niemand trauen, mich im Afterlive anzugreifen. Soviel musste man Avia lassen, sie konnte Ordnung halten in ihren Club. Aber sobald ich den Club verlasse, klebt ein ganzer Mob an meiner Fersen.

Erwin lächelt schon wieder.

Außerdem komme ich so zu einer kostenlose Rasur und neuer Kleidung. Das allein ist schon was Gutes.

Also sagte er: "Das ist eine gute Idee. Denkt bitte an Handschuhe. Wenn wir den rechten richtig ausstopfen, können wir so zumindest meine fehlende Fingern verbergen.

Brok T'Hara
07.04.2011, 22:40
Brok lauschte aufmerksam Bardans Worten... tatsächlich war es so, dass Erwin ein recht auffälliges Aussehen hatte... verkleiden war notwendig... und der Panzerung von Carter zu urteilen, hatte er vielleicht auch Munition in seinem Apartement
...und dann kam es:

Er wollte wissen... sie wollten wissen, was er von Karuus wollte. Er wollte auf keinen Fall von dem Geld erzählen... vielleicht wussten die beiden das auch bereits. Aber er durfte es nicht klar darlegen. Nur wenige wussten wie viel Credits Karuus genau an der Geiselnahme verdient hatte, Brok war einer davon... für diese Summen würde jeder zum Verräter werden.

Also erzählte er einen Teil der Wahrheit: "Karuus war der Drahtzieher und alleiniger Durchführer einer Geiselnahme. Falls ihr es im Extranet gehört habt: Es war die "Große" Geiselnahme von der Paradise Colony... 78 Tote... Frauen, Kinder... 53 Familien unweigerlich zerstört! Falls ihr davon gehört habt... alles ist wahr. Nur der Ausgang nicht. Der Täter lag nicht tot bei den Geiseln... Karuus entkam"

Er pausierte und verzog angewidert das Gesicht, als er an das Bild dachte, dass er sah, als er den Keller mit den Leichen geöffnet hatte.
"Ich jage ihn für die Familien! Und brauche etwas, was er ihnen gestohlen hat... ansonsten werden diese Familien nicht mehr lange leben!", sie müssen nicht erfahren, dass es um Geld geht... aber vermutlich ahnen sie es.

Brok erhob sich: "Ich werde ihn schnappen! Mir die Informationen für die Familien holen! Ich an einen Stuhl fesseln und so lange es die Medizin und sein Körper es zulässt, ihn foltern!"

Er erinnerte sich an Sharga... ihn folterte er fast ein Jahr... bei Karuus würde es schneller gehen, weil Brok es eillig hatte... Dieser Glückspilz.

"Und ich werde es auf Datenträgern aufnehmen... und den Familien schicken... für die, die es sehen wollen. Sie wollten nur das er tot ist und nie wieder jemanden so etwas antun kann. Doch es wird einigen psychologisch helfen, wenn Sie wissen, das er qualvoll aus dem Leben schied!"

Er presste die Faust zusammen... und er wusste, dass es hässlich werden würde. Und auch wenn Karuus für die Wut, die er gegenüber Ziryna empfund nichts konnte... auch dafür würde er leiden... und für die Asari... für alles...
"Karuus.... wird grausam sterben!"

Er sah abwechselnd zu allen: "Wir gehen in dein Apartement Bardan! Erwin muss sich verkleiden, das ist wahr! Ich hoffe bei dir gibt es Munition... ich brauche ein bisschen!"

Brok spührte eine kroganische Wärme in sich, als er an die nahende Folter dachte.

...aber erst wenn ich das Geld habe..., beruhigte er sich.

Bardan Carter
08.04.2011, 17:12
14:22 Uhr

Bardans Apartment lag in einer der sichereren Gegenden von Omega, einem wohlhabenden Viertel. In dieser Gegend lebte ein Teil der gesellschaftlichen Elite von Omega und wurde von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht. Die Ausstattung der Wohnungen lag weit über dem Standard der normalen Wohnmodule und dank des Sicherheitsdienstes war es hier meistens ruhig und friedlich. Zumindest kam kein neuer Ärger herein.

Die Wachen am Eingang erkannten Bardan nach einem Blick in ihre Universalwerkzeuge wieder und ließen ihn mit den beiden anderen im Schlepptau eintreten. Sie beäugten den anderen Menschen und den Kroganer zwar misstrauisch aber nach dem Bardan versichert hatte das sie keinen Ärger bedeuteten ließen die Wachen, seine Begleiter unbehelligt.

Ziryna war erst mal zurückgeblieben aber Bardan hatte ihr versprochen sie zu informieren. Das Trio hatte auf dem Weg zu Bardans Apartment wenige Worte gesprochen.
Das Apartment war etwas größer als Zirnyas und sehr aufgeräumt. Es bestand aus einem Wohnzimmer, sowie Küche, Bad und Schlafzimmer. Das Wohnzimmer in dem sie sich gerade befanden war ein rechteckiger großer Raum. In der Mitte stand ein Glastisch und um ihn herum eine schwarze Ledercouch und zwei dunkelgraue Sessel. Ein großes Panoramafenster an der Wand mit einem Ausblick auf Omega flutete den Raum mit Licht. Einige Regale mit Büchern standen hier und da an den Wänden mit jeweils einer mehr oder weniger vernachlässigten Topfpflanze. Hinter einem der Regale stand verdeckt ein gesicherter Waffenschrank mit Munition. Die Möbel waren zwar etwas abgenutzt aber sie erfüllten immer noch ihren Zweck.

Bardan ging voraus und schleuderte seinen Helm lässig auf einen der Sessel.
„Wenn ihr Durst habt bedient euch ruhig. In der Küche müsste noch etwas zu finden sein.“

Er ging an den Waffenschrank nach dem er das Regal beiseitegeschoben hatte und gab seinen Code ein. Zischend öffnete er sich und offenbarte mehrere Kisten mit tauglicher Munition und zwei ältere Handfeuerwaffen. Die richtig gute Munition und ein paar neuere Waffen lagen in einer versteckten und gesicherten Kiste in seinem Schlafzimmer. Diese wollte er aber für sich selbst.

Im Weitergehen wandte er sich zuerst an Brok und dann an Erwin.
„Bediene dich.“, er deute auf die Munition.

„Der Rasierer liegt im Bad, die erste Tür rechts.“ Der genannte Rasierer war das ältere Model das Bardan sowieso loswerden wollte. Er lief an besagter Tür vorbei ins Schlafzimmer um dort einige entbehrliche Kleidung für Erwin zusammen zu suchen.

Da habe ich mir ja etwas aufgeladen. Aber Karuus ist fette Beute, für so viel Geld würd ich weit mehr tun.

Das Schlafzimmer war kleiner als das Wohnzimmer und weniger hell beleuchtet. Der Kopfgeldjäger ging rüber zu dem in die Wand gebauten Kleiderschrank und kramte einige Sachen hervor. Ein schwarzes Jackett, ein weißes Hemd und eine schwarze Stoffhose. Bardan sah sie sich kurz an und überlegte ob sie Erwin passen würden. Dann entschied er sich doch für eine andere gleichfarbige Hose. Er stapelte sie auf dem Bett und holte zusätzlich zwei schwarze Lederhandschuhe hervor.

Plötzlich blinkte ein Licht auf dem Monitor des in der Ecke stehenden Computers auf und zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Eingehende Nachricht.
Bardan schloss lautlos die Tür und setzte sein Headset auf um die Nachricht zu empfangen.

„Sie lassen auf sich warten, Carter.“, Es war Juusik. Seine Stimme klang gereizt und ungeduldig.
Verdammt, den hatte ich beinahe vergessen.
„Hören sie! Es gab Komplikationen. Die Sache wird wohl etwas länger dauern.“, flüsterte Bardan energisch.
„Meine Experimente…“ begann der Salarianer wütend schnaubend.
„Was auch immer sie mit ihm vorhaben, sie bekommen ihn schon noch, keine Sorge. Aber seien sie verdammt noch mal ruhig!“ unterbrach Bardan zischend.
Der Salarianer schnaubte empört.
„Bei der Verzögerung handelt es sich schlimmstenfalls nur um einen Tag plus ein paar Stunden.“
„Das ist INAKTZEPTABEL!“, zischte der Doc zurück. Bei dem letzten Wort betonte er jede Silbe einzeln.
„Entweder sie akzeptieren es oder suchen sich ein anderes Versuchskaninchen.“, entgegnete Bardan entschlossen.
Der Salarianer schnaubte wütend und unterbrach die Verbindung.

Ich muss mich beeilen. Die Sache mit Karuus muss schnell geschehen.

Er schaltete den Computer schnell ab und schnappte sich ein paar x-beliebige Schuhe für Erwin. Diese warf er zusammen mit der Kleidung im Vorbeigehen vor das Bad und lief ins Wohnzimmer. Dort war Brok gerade damit beschäftigt die Munition zu begutachten und seine Waffe zu laden.
Mit entschlossener Miene und wieder einmal perfekt gespielter Rachsucht in der Stimme fragte er: „Wann soll es los gehen?“

Erwin der Rabe
08.04.2011, 17:55
Erwin sah wie Bardan ein paar Kleidungsstücke ins Bad packte und dann mit einer Kopfbewegung reindeutete. Erwin nickte und ging ins Bad, während Bardan mit Brok das weitere Vorgehen besprach. Das Bad hatte ein Waschbecken, eine Toilette und sogar eine Dusche.

Wann habe ich zum letzten Mal eine Dusche gesehen? Dass muss vor zehn Jahre gewesen sein, bevor ich Dr. Juusik entkommen bin.

Leider war die Zeit knapp, weshalb Erwin sich schnell auszog und sich für ein paar Minuten unter die Dusche stellte. So konnte er wenigsten den groben Schmutz entfernen.
Nach der Dusche und nachdem er sich mit einem Handtuch abgetrocknet hatte, sah er in den Spiegel des Bades.

Mein Gott, ich sehe noch scheußlicher aus, als ich dachte.

Die Haare waren ein einziges Chaos, der Bart verfilzt und das verletzte Auge lag frei, weil Erwin die Binde abgelegt hatte. Das blinde Auge sah schrecklich aus, weshalb Erwin lieber sofort die schwarze Augenklappe überzog, die ihm die Ärztin vorhin noch zugesteckt hatte. Erwin betrachtete sich noch einmal und stellte fest, dass die saubere, schwarze Augenklappe deutlich besser aussah als die schon stark abgenutzte Binde.
Nun nahm Erwin den Rasierapparat, um dem Vollbart zu Leibe zu rücken. Und auch wenn es das erste Mal war, dass Erwin einen Rasierapparat in der Hand hielt, lief es dank der Komfortfunktionen des Gerätes wie von selbst. In wenigen Minuten war der Bart verschwunden und an seiner Stelle befand sich nur noch ein Dreitagebart.
Danach suchte und fand Erwin einen Kamm, mit dem er seine Haare zurechtkämmte, was sich als ziemlich schmerzhafte Angelegenheit erwies. Schließlich war es auch das erste Mal, dass Erwin sie kämmte.
Zu guter Letzt kam das Anziehen der neuen Kleidung. Die schwarze Stoffhose, das weiße Hemd und das wiederum schwarze Jackett passten ihm wie angegossen und waren von guter Qualität. Danach zog Erwin ein Paar feiner Lederschuhe an.
Als Letztes kamen die schwarzen Lederhandschuhe dran. Erwin stopfte den Mittelfinger und den Ringfinger des rechten Handschuhs mit ein paar Fetzen seiner alten Kleidung. Als er sie dann anzog, stellte er zufrieden fest, dass man nicht mehr sofort sehen konnte, dass ihm zwei Fingern fehlten.
Am Ende begutachtete er sich im Spiegel: Die neue Kleidung und die Körperpflege haben ihn zu einem neuen Menschen gemacht. Vollends zufrieden, verstaute er seine Ausrüstung, auch den alten, rechten Handschuh mit den Klingen. Für bestimmte Situationen war ein Klingenhandschuh einfach nützlicher. Nachdem alles erledigt war, ging Erwin aus dem Bad.

Brok T'Hara
08.04.2011, 21:03
Brok war immer noch in sich gekehrt.
Als Ziryna ihn ansah, als er die Wohnung verließ entschuldigte sie sich erneut...

Brok sagte gar nichts... Sie verdiente es nicht kein Tschüss, kein Wiedersehen...

Der Weg zu Bardans Apartement war länger als erwartet, er führte in die gehobene Gegend von Omega... hier war er das letzte mal vor 20 Jahren... ein Auftrag, ewig her.
Die drei sagten so gut wie gar nichts und Brok trottete immer hinterher.

Die Wachen sahen auch besser gerüstet aus, sowieso war alles heller. Die Flure waren sauberer... Bardan scheinte doch etwas besser gestellt zu sein... sollte er sich wegen dem Geld von Karuus anvertreuen?

Und dann die Wohnung: Sah fast aus wie Illium... nur menschlicher.
Bardan rückte ein Möbelstück weg und arbeitete an einem geheimen Safe... darin war genau das, was Brok erwartet hatte.

„Bediene dich", sagte Bardan. Das war gut, Brok musste sich vorbereiten... da der Marktbesuch etwas komisch verlief.

Er ging zu dem Waffen"arsenal" und untersuchte es... er sah das Bardan Erwin etwas sagte... er war aber zu konzentriert. Beide verließen das Zimmer.

Brok war mal wieder alleine... ein bekanntes Gefühl... er war manchmal genre alleine... aber nicht seitdem Ziryna seine Familie erwähnt hatte.
Er wusste nicht was er in dieser Asari sah... aber es war weg. Zum einen sehr gut, zum anderen gar nicht toll.

Was willst du eigentlich, Brok... das war die Frage.
Sprach was dagegen, Ziryna zu verzeiehn, den Aufrag zu beenden, sie "freizukaufen" und wieder ein Leben zu beginnen?
Eigentlich nichts... er kramte die Kette unter seine Rüstung vor und sah sich den daran hängenden Ehering an... und doch alles!

Er lud seine Crossfire und seine Pistole. Nahm sich noch genügend Ersatzmunition mit... würden sie so üerhaupt ins Afterlife kommen?

Bardan betrat wieder das Zimmer. Brok sah über die Schulter und packte seine Waffe wieder in den Rückenhalfter.

Auch Erwin betrat den Raum... war das noch Erwin Wo war der "Penner" der Märkte... er sah aus wie ein Bazarbesucher von Illium.

„Wann soll es los gehen?“... das war die Frage.
Kurz dachte Brok daran, wer jetzt der Chef des Trios ist er dachte an die Dreschschlundjäger Zeit... da gabs einen Chef. Sollte er jetzt das Ruder übernehmen?

Warum? Jeder bringt seinen Teil ein... trotzdem redete er jetzt:
"Ziryna sagte, dass Karuus jeden Tag, außer Mittwoch und Sonntag halb 11 ins Afterlife, Floor 3 kommt. Also auch heute!"

Brok sah das beide verstanden: "Wir sollten vor 10 im Club sein! Ich weiß nicht Bardan: KOmmen wir mit den Waffen da rein? Und kriegst du uns da so schnell rein?
Wenn wir drinnen sind, teilen wir uns auf und observieren alles! Alles was auf Karuus und Mithlefer deutet wird gemerkt... wenn er leute bei sich hat, müssen wir wissen wie viele. Obs eine Vereinigng ist, eine Söldnergruppe! Tragen sie Uniformen! Sind es geheime Helfer! ...oder er hat tatsächlich keine!"

Brok dachte kurz nach... er schluckte kurz als er merkte, dass seine Kette noch raushing... er stopfte sie schnell unter sein harnisch und sprach weiter: "Wir sollten also rasch in den Club! Vielleicht nacheinander... ich denke so ein Trio fällt auf... denke ich!"

"Wenn alles glatt läuft, können wir ihn bald kassieren!"

Dann sagte er noch einen wichtigen Zusatz: "Aber er wird nicht ewig im Club bleiben! Er wird sich eine Asari schnappen und sie in die Wohnanlage begleiten!" Er sah zu Bardan: "Er hat schon einige auf dem Gewissen! Ob durch Mord oder Mobbing... einige sind tot! as müssen wir auch verhindern!"

Bardan Carter
08.04.2011, 22:39
Es interessiert mich eigentlich herzlich wenig ob ein paar Asarischlampen draufgehen aber wenn du dich dann besser fühlst, bitte.

„Normalerweise komme ich als VIP, ohne Probleme rein, auch mit Begleitung. Ich könnte ja sagen du bist mein Leibwächter oder so. Dann würden sie dich auch mit Waffen und Rüstung reinlassen. Und Erwin spielt ihnen einen alten Kumpel von mir vor.", er klopfte Erwin freundschaftlich auf die Schulter, allerdings etwas kräftig."Notfalls müsste ich etwas Schmiergeld springen lassen. Erwin und ich sollten aber eher ohne Rüstung aufkreuzen.“

Bardan warf einen kurzen Blick zu Erwin. Er sah wirklich wie ein anderer Mensch aus. Geduscht, rasiert und mit Bardans Klamotten sah er nicht so heruntergekommen aus.

Wurd aber auch mal Zeit das du duschst.
„Eine Pistole können wir dann auch so mitführen. Wegen so was mucken die nicht auf.“

Der Kopfgeldjäger hatte bis jetzt eigentlich wenig mit Karuus zu schaffen. Er sah ihn nur hin und wieder aber mehr war da eigentlich nicht.

„So wie Karuus mit Geld umgeht, muss er das selbige in rauen Mengen haben. Da wär´s Größenwahnsinn auf Omega KEINE Leibwächter zu haben.“
Dann kam ihm Ziryna in den Sinn.

Sie könnte noch nützlich sein.
„Was ist mit Ziryna?“, Bardan bemerkte wie sich Brok versteifte. Er hatte seinen Groll gegen sie immer noch nicht begraben.
„Sie hatte schon immer ein etwas loseres Mundwerk. Nihm´s ihr nicht übel, Brok. Und sie hat halt noch nie ein Blatt vor den Mund genommen, egal wie taktvoll es gewesen wäre. Ihr Mundwerk war einfach mal wieder schneller als ihr Verstand.“

Eigentlich mochte er sie genau deswegen. Dank ihr hatte er nun eventuell ein Druckmittel gegen Brok.
Brok würde sich nicht so aufführen wenn sie ihm nicht irgendwas bedeuten würde, mutmaßte er.
„Aber ob du ihr jetzt verzeihst oder nicht, ein zusätzliches Augenpaar könnte von Nutzen sein.“, fügte er hinzu.

Erwin der Rabe
08.04.2011, 23:12
Als Erwin hörte, wie Bardan davon sprach, Pistolen mit in den Afterlive zu nehmen, fiel sein Blick auf seine alte Raikou-Pistole. Die Pistole war gerade gut genug dafür, um andere Kleinkriminelle abzuschrecken. Bei einem Leibwächter würde die Pistole nur ein müdes Lächeln herbeirufen. Zudem klemmte das alte Ding viel zu oft und manchmal hatte Erwin das Gefühl, sie würde sich schon überhitzen, bevor er überhaupt den Abzug betätigen konnte. Also fragte er beide: „Hättet ihr vielleicht eine gute Pistole für mich übrig? Mit dieser hier…“ Er deutete auf die Pistole an seinem Gürtel. „… werde ich keine große Hilfe sein, wenn es schwierig wird.“

Eine guten Pistole würde daran zwar auch nicht viel ändern, doch das muss ja nicht laut gesagt werden.

Brok T'Hara
09.04.2011, 00:04
Er hörte sich alles genau an... schlecht war, dass Bardan wusste, dass Karuus einiges an Geld besaß... hoffen konnte Brok nur, dass er nicht über alles bescheid wusste.

"Den Leibwächter spielen dürfte kein Problem darstellen. Ich war eine ganze Weile einer... auch mal im Afterlife. Bezweifle aber das mich noch einer kennt... Urdnot Chark vielleicht, aber der ist glaube ich im Ruhestand."

...und natürlich musste er Ziryna erwähnen... klar, sie wäre sehr geeinget für den Plan... fast unverzichtbar.

Bardan nahm sie auch in Schtz... entweder um Schönwetter zu fabrizieren... oder war das was anderes? ...obwohl es egal ist. Ziryna könnte helfen.

"Du hast Recht... bei dieser Aufgabe, brauchen wir wirklich jedes Augenpaar! Ich... warte kurz ich rufe sie an!"

Erwin fragte derzeit Bardan nach einer neuen Pistole... er dachte an seine eigene... und verfiel fast in Nostalgie... als am anderen Ende des Kommkanals abgenommen wurde:
"Brok?", leise und ungläubig.
"Wärst du bei der Aktion noch dabei?"
"W...? Ja. Ja kein Problem. Hör mal wegen vorhin..."
"Du arbeitest wie immer, wir sind in der Nähe!", unterbrach er Sie.
"Gut... ich benehme mich wie immer... wenn alles vorbei ist, könnten wir..."
"Bis später", er legte auf.

Den Blick leer auf das Fenster gerichtet: "Alles klar. Damit wären wir zu viert!"
"Vielleicht raicht das um Karuus zu schnappen... aber er ist verdamt gerissen und intelligent! Wir müssen vorsichtig und unauffällig sein!"

Bardan Carter
09.04.2011, 10:52
Du elender Schmarotzer. Erst eine kostenlose Körperpflege, dann meine Kleidung und nun willst du auch noch eine Pistole.

Während Brok Zirnya anrief ging Bardan an den immer noch offen stehenden Waffenschrank und holte eine ältere aber immernoch mehr als taugliche M-3 Predator hervor. Er schob schnell ein neues Magazin rein und reichte sie dann Erwin.

„Hier bitte.“, sagte er in einem neutralen Ton.
Kann ich dir sonst noch etwas bringen? Etwas Geld vielleicht? Eine Asariedelnutte? Was du willst?!? Verdammt, ich bin nicht deine Mutter!

Bardan behielt seine Gedanken für sich. Er wusste das er nun in den sauren Apfel beißen musste aber die Erinnerung daran das Karuus den finanziellen Verlust bei weitem aufwog und das er Erwin am Ende auch noch verkaufen würde halfen ihm dabei nicht zornig zu werden.

Ob der Kroganer etwas dagegen hat wenn ich mir das Geld von Karuus nehme wenn er ausgeschaltet ist? Warum auch? Der macht das ja nicht wegen des Geldes. Nur irgendwas für die Familien, weil sie es zum Überleben brauchten, wollte er. Aber andererseits, was braucht er für die Familien? Wohl kaum eine Aufnahme von Karuus seinem Gestammel wenn er gefoltert wurde. So was braucht man doch nicht zum Überleben, obwohl ich das sicher ganz unterhaltsam fände.

Der Kopfgeldjäger dachte angestrengt nach. Eine Ausrede er brauche das Geld zum Leben, wäre unglaubwürdig nach dem Brok und Erwin seine Wohnung gesehen hatten. Da müsste ihm irgendwas anderes einfallen, etwas Raffiniertes, Glaubwürdiges.
Inzwischen hatte Brok seinen recht kurzen Anruf beendet. Zirnya war auch an Bord.

Oder ich warte einfach auf den ersten sich bietenden Augenblick, jage dem Kroganer ein paar Kugeln in den Rücken und werfe ihn biotisch an die Wand. Am besten wenn er Karuus gerade foltert oder so. Vielleicht drücke ich der netten Zirnya auch noch eine Pistole an den hübschen Schädel, um an das Geld zu kommen.

Er wusste zwar das es schwierig werden würde den Kroganer zu töten aber für so viel Geld war er bereit das Risiko einzugehen.

"Vielleicht reicht das um Karuus zu schnappen... aber er ist verdammt gerissen und intelligent! Wir müssen vorsichtig und unauffällig sein!", gab Brok zu bedenken.
„Vorsichtig und unauffällig sein ist mein Spezialgebiet.“, erwiderte Bardan selbstbewusst.

Er sah zu Erwin rüber. Der würde wohl kein Problem da stellen wenn sich Bardan das Geld greifen wollte. Jedenfalls keines das ein Warp nicht beheben konnte.
So wie der die Waffe hält, hatte er seine schrottige Pistole nur dabei gehabt um härter zu wirken.

-> Afterlife (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=33832&page=4)

Erwin der Rabe
09.04.2011, 13:04
Erwin nahm die M-3 Predator entgegen und sah sie fasziniert an. Er war zwar bei weitem kein Waffenexperte, doch auf für eine Laien wie ihm war er Unterschied zu seiner alten Waffe mehr als deutlich. Er befestigte die neue Pistole in einer Tasche in der Innenseite des Jacketts. Die Pistole passte gut hinein, als sie die Tasche dafür ausgelegt worden. Seine alte Pistole befand sich auch in so einer Tasche, die auf der anderen Seite eingenäht war.

Dieses Jackett eignet sich wunderbar dazu, Pistolen unauffällig bei sich zu tragen.

Mit einem zufriedenen Lächeln sagte er: „Von mir aus kann’s losgehen.“

Brok T'Hara
09.04.2011, 15:23
„Vorsichtig und unauffällig sein ist mein Spezialgebiet.“

„Von mir aus kann’s losgehen.“

...zwei sehr gute Sätze. Brok nickte bewusst und ging einen Schritt auf beide zu: "Dann sollten wir losgehen. Ist zwar noch etwas Zeit, aber je früher desto besser. ich würde mal sagen ich halte soweit die Klappe, um den Eindruck eien dumpfen Kroganerbodyguards zu unterstützen! Dann ab zu Floor 4... vielleicht kriegen wir ihn ja heute schon!"

Er ging zur Tür und überlegte kurz... es war ein komischer Gedanke, dass dieser Auftrag bald enden wird.

Brok T'Hara
12.04.2011, 23:27
Afterlife -->
Wohnmodule 23:50

Brok kam bei den Modulen an. Durch sein intensives Training und seine bewegliche Rüstung waren Sprints kein großes Problem. Aber es war schon spührbar, vom After Life bis hierher zu rennen.

Am Eingang stand wieder die gleiche Gruppe wie gestern. Der schwitzige Mensch sah Brok ankommen und drehte sich sofort grinsend zu ihm: "Na Grünauge! Wieder da? Aber lass der guten Ziryna etwas Luft. Ihr letzter Kunde ist grade erst weg"

Brok nickte. Innerlich wütete er. Das war zeimlich kurz! Er ist mir auf der Straße gar nicht begegnet!

Hurtig stieg er die Treppen hoch und spurtete durch die Gänge. Zirynas Tür war offen, das sah er sofort. Er drang in den Raum ein und rief sofort ihren Namen. Er hörte nur ein leises Schluchzen aus dem Schlafzimmer. Dort fand er das arme Asarimädchen. Sie saß in der Ecke mit blutiger Nase und zerissener Unterwäsche. Brok griff sich die Bettdecke und legte sie ihr um.

Ziryna sah auf und ihr Blick wandelte sich von Trauer in Wut.
"Du hast mich im Stich gelassen, du Mistkerl!"
"Hör mal..."
"Nein! Nur weil ich deine Familie erwähnt habe! Ist das deine Rache?"
"So ist das nicht! Es gab Probleme. Bardan...!"
"Ist dir klar, dass ich dachte ich bedeute dir etwas! Mehr als nur ein Auftrag! Warum hast du das Zugelassen? Er hat mich...", Ziryna rieb sich ihre wundgeschlagenen Schultern und Arme.
"Bardan wurde entführt und stirbt vielleicht!"
"Ich hätte auch sterben können!"
Brok merkte, dass sie Recht hatte.
"Hätte Erwin das nicht alleine machen können? Ich habe dir vertraut!"
"Hör zu. Es tut mir Leid! Das wird nie wieder passieren!"
"Allerding nicht! Hau ab!", sie glühte vor Zorn.
"Du fickst mich, aber rettest mich nicht! Verpiss dich! Hau ab!"

Brok war gekränkter als er es wollte. Er drehte sich um und ging. Er wartete noch kurz, ging dann aber weiter. "Ich mache das wieder gut. Auch wenn du das nicht willst!"

Er ging nach draußen und schloss die Tür. Ziryna blieb alleine zurück. Nun weinte sie wieder. So bitterlich, dass sie fast der Ohnmacht nahe war:
"Komm wieder zurück Brok! Bitte", dann fiel sie zu Boden und versank voll in ihrer Trauer.

22:55Uhr --> Afterlife

Brok T'Hara
17.04.2011, 00:26
23:45
Afterlife --> Wohnmodule

Bardan ging vor und öffnete den Dreien Tür und Tor zu seiner Wohneinheit. Das beeinhaltete auch die Türsteher behutsam anzumotzen, damit diese keine Fragen stellen.
Erwin blieb dicht bei ihm. Broks Schritte wurden langsamer. Dieser Schusswechsel war doch härter, als er wahr haben wolte.

In Bardans Wohnung angekommen, verlangte Brok sofort einen Stuhl, diesen holte Bardan auch. Er warf den Turianer mehr drauf als das er ihn setzte. Brok ließ sich schwer atmend sinken und sprach zu Erwin: "Such ihn ab. Vorallem Kragen und Innenstoffe. Ob er einen Peilsender trägt oder etwas ähnliches!"

Brok wollte ihm nichts befehlen, aber er musste erst mal an sich denken. Er öffnete ein kleines Fach an seinem Harnisch. Eine Kapsel mit Tabletten. Enorm wirksame Stims für Kroganer. Blutdruckreduzierend, Schmerzlindernd und wundverschlussbeschleunigend. Dann nahm er eine Tube Medigel und trug sie auf die Stellen, die er erreichen konnte auf. Dann atmete er kurz durch und sah zu Erwin.

Tatsächlich hielt er einen Minisender in der Hand. Erwin zertrat diesen am Boden.

"Wenn wir Pech haben hat die Zeit gereicht um ihn zu lokalisieren!", warf Bardan ein! Leider mit Recht. Brok stand auf und baute sich vor dem Turianer auf. Mit einem galanten schütteln erwachte er. Und kaum Angst! Nur widerwertige Überheblichkeit:

"Wer immer ihr seid! Ihr habt ja keine Ahung! Egal was ihr jetzt macht, ihr seid tot! Lasst ihr mich gehen, kann ich eventuell für Gnade sorgen!", dann richtete er sein verdrecktes Gewand, "oder muss ich mich selbst freikaufen?"

Bei der Göttin, wie gerne würde Brok ihm jetzt sein Grinsen aus der Fresse prügeln. Doch glücklicherwiese wirkten die Blutdruckstiller. Jetzt überlegte Brok:
Sollte er jetzt die Sache mit dem Geld regeln. Immerhin kann er seinen Beiden Kollegen noch nicht ganz vertrauen.

Er entschied sich für die halbe Wahrheit:

"Karuus Tavarin!"
"Woher...?"
"Direkt von Palavan! Ich kann dir sogar sagen wo deine Mutter geboren wurde!"

Karuus' Blick war offensichtlich: Er war überrascht.

"Ich suche dich! Für ein Verbrechen! Die Geiselnahme von Paradise!"
"Keine Ahnung wovon du redest!"
"Mach nur so weiter! Du hast den Familien etwas genommen und das will ich ihnen wieder holen!"

Karuus blickte jede der drei Personen an: "Was laberst du? Keinen Schimmer!"

Brok sah zu Bardan, es tat ihm Leid, was er gleich seinem Teppich antun würde. Er schnappte sich sein Messer und bevor es irgendjemand mitbekam, rammte er dem Turianer die Klinge ins Knie.

Karuus kreischte auf und warf mit Beleidigungen um sich.
"Das ist erst der Anfang! Warte bis ich die Kamera aufgebaut habe!"
Der Turianer zuckte vor Schmerz.
"Sicher, dass du noch nie auf Paradise warst!"
"Was willst du?"

Brok hätte nachdenken müssen. Doch er war in Rage. Sein krogansiches Blut pumpte bösartig starke Hormone durch seinen Körper und er vergaß wieder einmal alles um sich herum.
Und deswegen, platzte es aus ihm heraus:

"Das Geld verdammt!", Brok zerrte die Klinge raus und zeigte Karuus sein eigenes Blut:
"Alles was du den Familien gestohlen hast!"

Karuus Augen weiteten sich.

"Jeden deiner Credits!"

Bardan Carter
17.04.2011, 13:44
->Afterlife (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=33832&page=6)

Bardan hatte mit einem sadistischen Grinsen beigewohnt wie Brok dem Turianer ein Messer ins Knie rammte. Das Grinsen verlieh seiner ohnehin makabren Erscheinung ein diabolisches Aussehen. Er lauschte dem beginnenden Verhör. Schließlich wollte Brok das Geld. Dacht ich´s mir doch das dir eine Aufnahme seines Gestammels nicht reicht.

Eine Konfrontation schien unausweichlich. Aber damit Bardan sie auf jeden Fall gewinnen sollte, müsste er den passenden Augenblick abwarten, am besten wenn Karuus das Geld rausrückte und Brok gerade abgelenkt wäre. Dann müsste er sich nur noch um Erwin kümmern. Doch ihre Zeit war begrenzt. Karuus übrige Leibwächter würden sicherlich bald auftauchen. Wenn Karuus so gut zahlte, dass sie sich in die Schusslinie warfen, würden sie sich auch sicherlich die Mühe machen ihn zu finden. Der Sicherheitsdienst am Moduleingang würde sie eine Weile aufhalten, schließlich war es ihr Job Ärger draußen zu halten, aber wer weiß wie viele Leibwächter auftauchen würden?

„Ich würde dir vorschlagen lieber damit rauszurücken. Unser kroganischer Kumpel hier ist nicht mit ‘ner Engelsgeduld gesegnet und wir auch nicht.“, sagte Bardan grinsend.
Der Turianer presste beide Hände auf sein blutiges Knie. Er warf einen hasserfüllten Blick auf Bardan und zischte mit zusammen gepressten Zähnen: „Was du nicht sagst, du Freak.“
Bardan trat einen Schritt näher.
„Freak?“, meinte Bardan scheinbar belustigt. „Du solltest Angst haben vor Freaks. Du weißt nämlich nie was ein Freak als nächstes tut. So wie das hier vielleicht.“
Er machte eine flimmernde Handbewegung über den Händen des Turianers, fast als ob er einige lästige Fliegen verscheuchen wollte. Ein kaum wahrnehmbares Knacken ertönte.
Karuus jaulte auf und hielt sich seine linke Hand. Die Fingerknochen waren alle samt gebrochen.
„Du verdammter…“, zischte Karuus. Der Rest des Satzes ging in unflätigen Flüchen und Beleidigungen unter.
„Was meinst ihr?“, Bardan warf einen kurzen Blick zu Erwin und dann zu Brok. „Wie viele Knochen kann sich ein Turianer brechen ohne zu sterben?“
Bardan grinste sadistisch. Leider war in Karuus Blick keine Angst zu erkennen. Nur Wut und Trotz. Dann wandte er sich an Brok.
„Bau deine Kamera lieber gleich auf, sonst verpasst du die richtig schönen Szenen.“
Dann grinste er wie ein Raubtier und sah zu Karuus.
„Habe mich schon immer mal gefragt wie ein Turianer ohne Schuppen aussieht. Leihst du mir deinen Handschuh, Erwin?“

Brok T'Hara
17.04.2011, 13:57
Nicht wissend, ob die beiden, dass nun vollends mitbekommen hatten. Sprach er weiter.

Doch der Göttin sei Dank, kam Bardan ihm zu Hilfe. Ein bisschen Biotik und "gute" Nachrede halfen bei dem Verhör.

„Scheiße!“, blaffte Erwin, „Wir bekommen Besuch!“

„Eine ganze Menge übler Typen!“, erzählte Erwin.
„und Bardans Wachleute scheinen denen keine Probleme zu machen!“, ergänzte er als er aus dem Fenster sah, „Beeil dich! Foltern kannst du ich später noch!“

Brok musste sich beeilen. Zeitdruck hatte er nie mit eingerechnet. Doch es musste klappen. Nun zählte jede Sekunde.

„Wir machen es kurz Karuus!“, ich will alles was von der Geiselnahme noch übrig ist! Das Geld der Familien! Das Ratsgeld! Das Geld der Paradise-Kolonie! Alles!“

„Du glaubst im Ernst ich mache das? Ich weiß, dass meine Jungs schon kommen! Wenn ich noch etwas Geduld habe, seid ihr tot und ich bin sicher! Du Gauner kriegst nichts!“

Brok donnerte dem Turianer eine das es knallte. Karuus verlor zwei Zähne und eine Menge Blut durch Nase und Mund.

„Gauner!? Ich will das Geld den Familien wieder geben! Das bringt denen zwar ihre Kinder und Frauen nicht wieder! Aber wenigstens leben sie nicht mehr in Slums!“

Dann ersann Brok etwas! Er sah zu Bardan und Erwin!

„Okay! Wir töten ihn!“
„Dann kommst du ja grade an das Geld!“, sabberte Karuus.
„Das kriegen wir. Dauert etwas und kostet Geld! Aber die beiden Menschen da“, Brok zeigte auf beide, „Das sind ziemlich illegale Wissenschaftler! Schau dir den einen Mal an!“

Entschuldige Bardan...

„Das waren Nebenwirkungen von Experimenten! Unter anderem aus Gehirnen von Toten Informationen rauszuholen!“

Karuus lachte abgehackt.

„So haben wir dich auch gefunden! Wir haben das Gehirn von einer der Toten Asari untersucht!“

Glaubt der mir das?

„Ich hole schon mal die Schädelsäge!“, rief Erwin.

„Ihr erzählt doch Scheiße! Das geht nicht!“, doch er stotterte.

„Brok!“, Bardan riet zur Eile.

„Ich kenne dich Karuus! Wo ist es!“

Der Turianer holte zitternd ein Datenpad hervor. Vergoldet! War ja klar!
Brok nahm es entgegen. Eine verschlüsselte Sicherheitsdisk, kein Problem. Aber der Kroganer kannte Karuus.

„Ich werde das prüfen! Ich weiß nämlich was ein Credit-Safer ist!“
Karuus’ Augen weiteten sich.

„Ganz recht! Sollte was nicht stimmen…! Wir machen deine Wachleute fertig und dann werde ich dich so lange foltern, bis ich den echten Datenschlüssel bekomme!“

Plötzlich kramte der Turianer noch einmal an sich herum. Er holte eine fast nur kapselgroße Apparatur aus seinem Handgelenk und reichte sie dem Kroganer zitternd.

„Jetzt zufrieden? Du verdammtes Arschloch!“

Brok wusste, dass war der echte! Jetzt nur noch hier entkommen, Karuus Tod filmen und dann das Geld auf diesen enorm teuer eingerichtete Spezialkonto transferieren. Brok war erleichtert.

„Geschafft, Leute! Jetzt müssen wir nur noch…“, und urplötzlich starrte Brok in einen Waffenlauf. Doch diese Kanone gehörte nicht den Leuten von Karuus.

Sondern Bardan!

Bardan Carter
17.04.2011, 14:39
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Das Geld war nun zum Greifen nahe. Jetzt musste nur noch der Kroganer schön brav das Geld an Bardan geben oder Bardan stanzt ihm ein Luftloch in den Kopf und er nähme es sich einfach von seiner Leiche.

„Was zum…“, stieß Erwin verwundert hervor. Er riss seine Pistole hoch und hielt sie auf Bardan.

Verdammt.

Eine biotische Barriere zu erschaffen kam nicht in Frage. Das würde zu lange dauern. Bis dahin hätte Erwin Bardan schon den Kopf weggeblasen. Die Waffe auf ihn richten und abfeuern kam auch nicht frage. Er müsste erst mal schneller reagieren als Erwin und dann könnte Brok zuschlagen. Es gab keine Lösung durch Waffengewalt. Vorerst.

Du gottverdammter, elender Herumtreiber. , dachte sich Bardan wütend. Hätte ich dich doch gleich bei Juusik abgeliefert, so wie ich es…

Juusik! Das Kopfgeld! Das ist die Idee! , schoss es Bardan durch den Kopf.

„Erwin!“, wandte sich Bardan eindringlich an Erwin, ohne den Blick von Brok zu nehmen. Sein Tonfall war todernst. „Nimm die Waffe runter! Brok ist der Kopfgeldjäger! Er wurde von Juusik angeheuert um dich zu schnappen!“
Es war ein gewagter Plan, aber besondere Situationen erfordern besondere Reaktionen.
„Was?!?“, stieß Brok hervor. Wut schwang in seiner Stimme.
„Er wollte sich erst das Geld von Karuus schnappen und dich dann ausliefern! Er hat dir gegen den Mob nur geholfen weil er dich lebendig braucht!“
Erwin schien unschlüssig. Die Verwirrung war ihm deutlich anzusehen. Draußen ertönten Schüsse von dutzenden Waffen. Entweder hatte der Sicherheitsdienst Verstärkung bekommen oder es waren doch einige Leibwächter mehr als befürchtet. Bardan musste sich beeilen.
„Überleg doch mal! Wer hilft schon jemand den er nicht kennt und auch noch einer anderen Spezies angehört! Schon gar nicht ein Kroganer!“
Erwin schien sich das durch den Kopf gehen zu lassen aber er nahm die Waffe nicht herunter.
„Vertrau mir! Das Gelaber von wegen er gäbe das Geld den Familien zurück war gelogen! Er wollte es sich einstecken, mich danach erschießen und dich dann auch noch bei Juusik für weitere 25.000 Credits ausliefern!“

Brok T'Hara
17.04.2011, 15:04
Wendungen sind eine Sache! Aber das hier?!

Du verdammter...

Brok war so wütent, er hätte fast das detenpad zerdrückt.
Was immer er auch tun würde. Er konnte nicht ohn das Geld gehen!
Das größte Problem aber war: Die Geschichte von Bardan ergab auf perfide Weise sogar Sinn. Selbst die Wahrheit würde Erwin nur verwirren.

Was sollte er tun! Verdammt und es lief sogar relativ gut!
Es war richtig den beiden nicht zu vertrauen. oder nur Bardan? War Erwin noch vertrauensseelig? Jedenfalls mehr, als Bardan!

Aber im Monet war Brok im Nachteil.

„Vertrau mir! Das Gelaber von wegen er gäbe das Geld den Familien zurück war gelogen! Er wollte es sich einstecken, mich danach erschießen und dich dann auch noch bei Juusik für weitere 25.000 Credits ausliefern!“

selbst dieser abschließende Satz war erschreckend realistisch. Doch nun hatte Bardan eventuell einen fehler gemacht!

"Du kennst dich ja verdammt gut aus! Oder woher kennst du diesen genauen Geldbetrag?"

Brok konnte jetzt nur auf ein oder zwei Dinge hoffen:
Erwin schlägt sich auf seine Seite! Oder Karuus' Männer stürmen das Apartement.
Doch im Monet war Erwin das zentrum des Universums!

Erwin der Rabe
17.04.2011, 15:14
Erwins Gedanken rasten.

Könnte es wahr sein? Ist Brok der Kopfgeldjäger? Zumindest würde es seine Bereitschaft erklären, mir zu helfen. Einen ganzen Sack Geld einsteichen und dann noch ein kleines Kopfgeld obendrein. 25000 Credits wären diese zusätzlichen Unannehmlichkeiten wert. Moment mal! 25000 Credits?“

In Erwin keimte ein Verdacht auf und Brok bestädigte ihn: "Du kennst dich ja verdammt gut aus! Oder woher kennst du diesen genauen Geldbetrag?"

Das ist es!

Erwin lächelte, als er die Wahrheit erkannte: „Du bist der Kopfgeldjäger, Bardan.“ Bardan setzte zum Sprechen an, doch Erwin unterbrach ihn: „Dr. Juusik hat keine Hetzjagd auf mich veranstaltet. Er hat nur einen Kopfgeldjäger auf mich angesetzt. Doch es gab eine undichte Stelle, sodass andere davon erfuhren. Doch die genaue Summe war ihnen nicht bekannt. Die können nur zwei Personen kennen: Dr. Juusik und der Kopfgeldjäger.“ Erwin drückte seine Finger ein bisschen näher an den Abzug der Pistole. „Es war trotz allem nett dich zu kennen, Bardan.“ Dann schoss er.

Bardan Carter
17.04.2011, 16:26
Flammende Wut keimte in Bardan auf. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und wenn Blicke töten könnten wäre Erwin nun ein verdammt toter Mann.

„Es war trotz allem nett dich zu kennen, Barden.“ Dann schoss Erwin.

Bardan schaltete sofort. Er wollte nach hinten ausweichen aber es war zu spät. Die Kugel landete zwar keinen tödlichen Treffer bohrte sich aber in seinen linken Oberarm. Er taumelte nach hinten und gab ungezielt einen Schuss ab. Dieser zischte knapp über Brok vorbei, sodass dieser sich unbeschadet in Deckung begab.
Der Kopfgeldjäger gab einen halbherzigen biotischen Stoß in Erwins Richtung ab. Dieser wurde von den Füßen geworfen, brach sich aber bedauerlicherweise nichts. Danach sprang Bardan hinter eine Couch. Schüsse zischten nur wenige Zentimeter über ihn durch die Luft. Brok hatte sein Sturmgewehr gezogen.

Hinter der Couch liegend erzeugte Bardan rasch eine biotische Barriere und tastete seinen getroffenen Arm ab. Die Verwundung war nicht gefährlich aber leider hinderlich.

Verdammte Scheiße! Nie ist Medigel da wo man es braucht!

„Jammerschade, das es so enden muss! Aber ich hatte ohnehin vor euch die Knochen zu brechen, dann kann ich es auch jetzt tun!“, rief Bardan hinter der Couch hervor.
Bardan schnellte hinter der Deckung hervor und gab einen präzisen Schuss ab. Brok hatte sich gerade ebenfalls erhoben um zu schießen. Der Schuss traf zwar zielsicher genau seinen Kopf aber die Schilde schluckten den Schuss. Dennoch musste er sich erneut in Deckung begeben da seine Schilde sich nun wieder aufladen mussten.
Die biotische Barriere zischte als sie Schüsse abfing. Erwin hatte sich wieder erhoben und hastete in Deckung wobei er einige Schüsse abgegeben hatte. Bardan gab erneut einen biotischen Stoß in seine Richtung. Aber da er es leichtsinnigerweise mit seinem linken verletzen Arm gemacht hatte war der Stoß um einiges unpräziser als Bardan es geplant hatte. Mehr als ein Regal neben Erwin geräuschvoll umzuwerfen brachte er nichts. Bardan kauerte sich rasch wieder in Deckung und hielt sich den verletzen Arm.

So kann das nicht weitergehen. Hätte ich meine Rüstung und wäre nicht verletzt sähen die Chancen anders aus. Es müsste ein Wunder geschehen…

Plötzlich hörten sie wie die Tür eingetreten wurde. Karuus Leibwächter drangen in die Wohnung ein. Der Turianer der vorher noch auf dem Stuhl saß und gefoltert wurde hatte sich weiter hinten im Raum, nahe dem Panorama Fenster, hinter einem Regal versteckt. Nun rief er:
„Hier bin ich! Tötet diese Gauner!“

Ganz toll. Halt dein Maul!

Bardan kroch rasch zum Ende der Couch und gab einen Schuss auf den Turianer ab. Der Schuss traf Karuus genau am Kopf und der Inhalt verteilte sich hinter ihm auf der Wand.

Wow, das ist mehr als ich erwartet hatte.

Der Getroffene stand kurz noch zuckend da als er dann schließlich erschlaffte und zu Boden ging. Brok schrie irgendwas wütend in den Raum. Aber es ging in dem Gewehrfeuer unter. Sie hatten zwar ihren Schützling verloren, aber dennoch belegten die Leibwächter den Raum immer noch mit Sperrfeuer.

Das sind einfach zu viele.

Dann kam Bardan ein Einfall. Er richtete seinen Blick auf das große Panoramafenster. Der Biotiker streckte seine Hand danach aus ballte sie zu einer Faust als ob er danach greifen würde und zog blitzartig. Risse entstanden auf dem Fenster und es brach in dutzende messerscharfe Glassplitter und diese rasten auf sie zu.
Bardan verstärkte seine biotische Barriere und hielt sich zusätzlich noch seine Arme schützend über den Kopf. Die Glassplitter hagelten auf den Raum nieder. Dutzende Schmerzensschreie ertönten als die Leibwächter getroffen wurden. Sie hatten nur unauffällige Kleidung an um nicht aufzufallen und diese schützte sie nicht im Geringsten. Bardan vermutete das Bork das unbeschadet überstehen würde. Er hatte schließlich seine Panzerung. Erwin wäre mit etwas Glück aber tot, er trug schließlich auch nur normale Kleidung. Jedenfalls wollte sich der Kopfgeldjäger nicht davon überzeugen. Den Geräuschen nach standen vor der Tür weitere Leibwächter und er hatte keine Lust sich ihnen und einem wütenden Kroganer und einem Herumtreiber zustellen. Das Geld hatte Brok sicher irgendwo an seiner Panzerung. Es war zwar viel Geld aber Bardan wollte nicht dafür sterben.

Was nützt mir alles Geld der Galaxie wenn ich tot bin?

Er steckte sich hastig seine Pistole an den Gürtel und sprintete in Richtung des Fensters los.
„Wir sehen uns wieder, ihr Bastarde!“, rief Bardan nach hinten.
Erneut ertönten Schüsse und bohrten sich in die Barriere. Doch sie konnten sie nicht durchdringen und Bardan hechtete aus dem Fenster.
Im Flug korrigierte er seine Haltung so, das er mit Füßen landete. Ein Sprung aus dem 2. Stock wie hier, hätte man zwar nicht unbeschadet überstanden aber Bardan war Biotiker. Er fing seinen Sturz biotisch auf rollte sich ab. In einer fließenden Bewegung stand er auf und rannte los. Die Leibwächter waren glücklicherweise alle im Gebäude und so rannte Bardan ungehindert an den Leichen der Wachen und einiger Leibwächter vorbei.

Dafür werdet ihr bezahlen! , dachte sich Bardan hasserfüllt. Statten wir der netten Ziryna mal einen Besuch ab.

Brok T'Hara
17.04.2011, 18:20
Brok dröhnte es in den Ohren. Diese Fensterexplosion hatte deutliche Spuren hinerlassen.
Die Leute von Karuus waren dem Aussehen zu Urteile alles tot. Beachtliche Leistung! Kaum vorstellbar, wenn Bardan vollkommen genesen wäre. Dann wären er und Erwin auch...

Erwin!

Brok rappelte sich auf. Dabei merkte er wie stark verletzt er eigentlich war. Nur äußerlich, aber zahlreich. Der Kopfschuss wurde vom Schild abgefangen, aber zahlreiche Glassplitter und Querschläger der Wachen steckten in ihm. Trotzdem ging er zu der Stelle wo er Erwin vermutete. Dalag er auch, er blutete und hatte Schnittwunden. Es sah aber nicht lebensbedrohlich aus.

Jappsend öffnete er seinen kleinen Rserveschacht und ließ etwa lieblos einige Tuben medigel zu Erwins Füßen fallen.

Nach einem herausgekeuchten "Hier!" schleppte er sich zu Karuus. Der war Tod. Sogar sehr. Sein Hirn klebte an der wand und floss langsam zu Boden. Irgendwie freute es Brok, er konnte ihn zwar nicht foltern, aber er hatte was er brauchte.

Er richtete sein Universalwerkzeug aus, justierte seine Helmkamera und viesierte Karuus an.

"Was machst du da?", fragte Erwin, der sich das Medigel auf die Kartzer auftrug.
Wahrlich ein harter Hund!

"Ich beweise Karuus Ableben. Sein Tod wird einigen Familien wenigstens ein bisschen helfen", dann sah er kurz zu Erwin, "Das war keine Lüge!"

Brok fotografierte ihn mehrmals und danach trat er die Leiche so heftig, dass sie einige Meter durch den Raum flatterte.

"Das war weniger als du verdient hast! Glück gehabt!"

Brok setzte sich, sah sich den Datenträger an und behandelte sich danach erst einmal.
Erwin setzte sich fallend neben ihn und atmete durch.
Brok sah ihn an: "Danke! Um erhlich zu sein: Ich hätte Bardan fast selbst geglaubt!"

Der Kroganer lehnte sich zurück und keuchte.
"Wir sollten hier trotzdem demnächst verschwinden. Das ist zwar Omega, aber man weiß ja nie!"

Brok durcsuchte die Leichen nach Informationen. Freischaffende Söldner, keine großartigen Vereinigungen. Doch langsam sollten die beiden in die Spur komen, Sie waren eine Weile Bewusstlos und ihre Behandlung dauerte auch eine Weile. Er sah auf die Uhr. 00:16Uhr. Höchste Zeit zu verschwinden.

"Wir sollten uns ihn Acht nehmen! Bardan schwor Rache! Wer weiß wo er das nächste Mal zuschlägt!"

Brok nickte: "An Sich weiß er ja nichts von uns!"

Dann weiteten sich seine Augen. Etwas wusste er schon von ihnen. Und so wei Erwin schaute, wusste er es auch: "Ziryna!"

Brok nutzte sofort sein Universalwerkzeug und telefonierte durch. Es dauerte bis einer abnahm. Jedes Freizeichen war eine Qual.
"Hallo", eine verschlafene Asari antwortete
"Ziryna ich bin es du musst mir..."
"Glaubst du, nur weil du mir eine Ärztin gerufen hast, verzeihe ich dir? das ist..."
"Jetzt sei gefälligts Still!", brüllte er etwas zu laut, "Du bist in Gefahr!"
"Ja! Weil ich mich mit dir eingelassen habe!"

Brok schüttelte den Kopf, aber traurig.
"Ziryna. Hör mir zu!"
Es war plötzlich still, aber dann: "Brok! Es tut mir alles leid!", sie weinte.

"Ich war... Ich habe dir unrecht getan. Bitte lass uns reden. Wir müssen... Moment. Da ist jemand an der Tür!"

Erwin schreckte auf, genau wie Brok.

"Ziryna! Nein warte!"

Dann folgte ein Besetzzeichen.

Der Kroganer schaute zu Erwin und dieser nickte:
"Wir müssen uns beeilen!"

--> Wohnmodule

Bardan Carter
17.04.2011, 21:12
00:16 Uhr

Bardan war schnell an den Eingang zu den Wohnmodulen der Clubbediensteten gelangt. Er hatte biotisch nachgeholfen und so seinen Schritt beschleunigt. Die Schusswunde an seinem Arm war zwar ziemlich schmerzhaft aber Wut ist ein gutes Schmerzmittel. Hinzu kamen noch ein paar schmerzhafte Kratzer von den Glasscherben und ein paar harmlose Treffer die die Leibwächter erzielt hatten. In seiner Anfangs unbändigen Wut wollte Bardan Ziryna den Kopf abreisen, ihr Blut im ganzen Raum verteilen und danach sich Brok und Erwin stellen. Doch mit der Zeit kam ihm ein vernünftigerer Plan, einen der nicht dafür sorgen würde, dass er die gesamte Wachmannschaft der Wohnmodule plus Brok und Erwin am Hals hätte. Einen Plan der gleichzeitig dafür sorgen würde, dass er Karuus Geld doch noch bekam und sich an den beiden rächen konnte.

Er wollte Ziryna dazu bewegen mit ihm die Wohnmodule zu verlassen. An einen Ort an dem sie vor Karuus und seinen Schlägern sicher wäre. Zumindest würde er ihr das erzählen. Das Karuus mitbekommen habe, das sie mit dem Trio unter einer Decke steckte und seine Schläger oder vielleicht er höchst selbst auf dem Weg zu ihr waren. Bardan würde den guten Freund spielen der sich um sie sorgte und erzählen das Brok und Erwin schon mal vorgegangen wären oder so.

Arme Ziryna. Du gerätst echt nur an die falschen Kerle.

Sie tat dem Kopfgeldjäger fast schon widerwillig leid. Aber nur fast. Es ging hier immerhin um Unsummen von Geld.

An den Wachen war er nach einer kurzen und sinnfreien Unterhaltung durchgekommen. Sie hatten ihn zwar seltsam angesehen aber es war nichts das ein kleines Schmiergeld nicht regeln konnte. In der schlechten Beleuchtung sah man nicht alle Kratzer und sein sonderbares Gesicht schien im Dunkel wohl auch weniger seltsam und wurde teilweise von der Kapuze des viel zu großen Hoodys verdeckt. Außerdem hatten die Wachen gehört das die Ärztin gemeint habe Ziryna würde etwas Gesellschaft ganz gut tun. Sie wussten das Bardan mit ihr befreundet war und verdächtigten ihn daher nicht etwas im Schilde zu führen.

Nun stand er vor ihrer Tür und klopfte. Drinnen hörte er Schritte und schließlich öffnete Ziryna die Tür. Sie sah mitgenommen aus. Noch frische Tränen in den Augen, eine Nasenschiene an ihrer dann wahrscheinlich gebrochenen Nase und mehrere dunkelblaue Verfärbungen wo sie vermutlich geschlagen wurde. Karuus hatte ganze Arbeit geleistet. Ihre Augen weiteten sich überrascht als sie Bardan da stehen sah. Er lächelte ein bisschen zu freundlich.

„Bardan? Bei der Göttin! Wie…Was ist mit dir…“, begann sie entsetzt auf sein Gesicht und die teilweise blutige Kleidung in der Glassplitter hingen starrend.
„Keine Zeit!“, unterbrach Bardan entschieden. „Wir müssen dich von hier wegbringen!“
„Was? Aber warum?“
„Wir sind aufgeflogen. Karuus weiß von uns. Seine Schläger sind auf den Weg hierher!“
Ziryna stockte der Atem und sie hielt sich beide Hände vor den Mund. Die Angst war ihr anzusehen.
„Zieh dir etwas an! Ich bring dich in Sicherheit!“
Sie drehte sich rasch um und lief in das Schlafzimmer.

Bardan trat ein und ging gleich zielstrebig ins Bad. Dort war ein Schrank von dem er wusste er enthielt Medigel. Er nahm sich eine ordentliche Portion und tat sie auf die Wunde an seinem Arm und einige andere Stellen.

„Was ist mit Brok?“, rief sie aus dem Schlafzimmer. „Er hat mir vorhin angerufen und wollte mich vor etwas warnen. Aber dann warst du plötzlich vor der Tür.“

Das heißt dann wohl das Brok hier auf den Weg ist mit Erwin im Schlepptau um die zukünftige Miss T´Hara zu retten. Ich muss mich beeilen.

„Wahrscheinlich wollte er dich vor genau demselben warnen wie ich, nur habe ich mir die Mühe gemacht zu dir zu kommen statt einfach nur anzurufen und zu hoffen das du schon noch rechtzeitig abhaust.“
Er lief schnellen Schrittes zu ihr ins Schlafzimmer. Sie hatte sich inzwischen etwas Unscheinbares und Unauffälliges angezogen. Normale Zivilkleidung eben, aber Bardan achtete nicht darauf.
„Danke, Bardan. Aber Brok…“
„Kein Aber, Ziryna! Wir müssen los!“
Der Kopfgeldjäger ergriff sie am Unterarm und zog sie raus. Sie folgte ihm und sie verließen gemeinsam das Gebäude.
„Wohin gehen wir?“, wollte sie wissen. „Wo sind Brok und Erwin?“
Oh, halt einfach die Klappe und komm!
„Wir gehen in das Hotel Aragia. Vorerst. Brok und Erwin müssten dort ebenfalls sein.“, erwiderte Bardan drängend.
„Was ist mit dir eigentlich passiert? Du siehst schrecklich aus.“
Das sagt die Richtige.
„Zu viele Fragen! Das erkläre ich dir wenn wir im Hotel sind um uns neu zu beraten.“, sein Tonfall klang endgültig und überzeugte sie hoffentlich den Mund zu halten und das tat sie auch.
Am Eingang zu den Wohnmodulen angekommen blickten die Wachen die beiden verwundert an.

Der Mensch mit dem saudummen Humor fragte: „Wohin soll´s denn gehen?“
„Keine Sorge ich bringe sie euch schon unbeschadet zurück.“, antwortete der Kopfgeldjäger.
Die Wache zog misstrauisch eine Augenbraue hoch und sah dann fragend zu Ziryna.
„Es ist in Ordnung. Bardan ist ein guter Freund.“, antwortete sie auf die unausgesprochene Frage.
Die Wache zuckte mit den Schultern, grunzte einwilligend und lehnte sich wieder an die Wand. Die anderen beiden Wachen taten es ihm gleich und ließen sie passieren. Allerdings bekam Bardan mit wie sie tuschelten, höchstwahrscheinlich über seine Erscheinung.

Der Kopfgeldjäger und die Asari liefen wieder los. Bardan machte eine kaum merkliche Handbewegung als sie sich einige Meter von den drei Wachen entfernt hatten. Ein schwaches Flimmern entstand um seine Hand. Er ließ einen kleinen Warp auf dem Menschen niedergehen. Diese grunzte überrascht auf als er plötzlich gurgelnd hustete. Die Wache brach Blut hustend zusammen. Seine zwei Kollegen brauchten erst eine Sekunde um zu begreifen was geschah als sie sich in Bewegung setzten um ihrem Kameraden zu helfen.

Das dürfte sie wohl für eine Weile beschäftigt halten.

Der Mensch würde wahrscheinlich nicht sterben aber die beiden anderen auf Trab halten. Bardan schätze das diese Hohlköpfe nie begreifen würden was genau geschehen war und so sah es auch aus. Wenn es gut laufen würde, würden die zwei Wachen den Verwundetet weg tragen und so hätten Brok und Erwin wenn sie aufkreuzten schon mal ein paar Zeugen weniger die sie nach Zirnya fragen konnten.
Es lief alles nach Plan und Bardan konnte sich ein diabolisches Grinsen nicht verkneifen.

Erwin der Rabe
17.04.2011, 21:42
00.32

Erwin und Brok waren so schnell wie möglich zu den Wohnmodulen gerannt, doch als sie beim Eingang ankamen, musste Erwin erkennen, dass sie zu spät waren. Eine Wache windete sich und spuckte Blut, während seine zwei Kollegen versuchten, seine Leiden irgendwie zu lindern. „Das war Bardan, richtig?“, fragte er und die Wachen sahen auf. Einer schüttelte den Kopf: „Ne, der war gerade mit Zirnya gegangen, als es passierte.“ „Er ist mit Zirnya hier vorbeigekommen?“, fragte Brok sichtlich besorgt. Die Wache nickte und Erwin fluchte: „Verdammt noch mal, wie sollen wir sie jetzt finden? Omega ist groß.“

Brok T'Hara
17.04.2011, 22:57
Erwin sprach das aus, was er selbst dachte.

"Der Sender wird nichts bringen! Selbst wenn er ih noch hat, hat er ihn mit Sicherheit ausgeschaltet!"

Brok fuhr sich über den Kamm und blickte in die Leere von Omega. Der Weg hierher war ruhig. Keine Übergriffe. Entweder wurden sie nicht gefunden, oder aber keiner würde nun mehr für Karuus kämpfen.

Nun gab es nur noch eine Sache zu tun. Eigentlich hatte Brok das Geld. Er könnte den Auftrag beenden. Wäre er nur ein bisschen Härter, würde er wohl Ziryna dem Tod überlassen.
Aber so war er nicht!

Er zeigte Erwin das datenpad: "Er hat es hieruaf abgesehen! Er wird Ziryna nicht töten! Er will das wir zu ihm kommen! Denn wir haben was er will und er hat was ich... wir wollen!"

Erwin nickte. "Aber ich kann es ihm nicht geben! Nicht alles!"

Brok lief im Kreis: "Überlegen wir: Er muss uns irgendwie kontaktieren! Oder er hat einen Hinweis hinterlassen!"

Brok schlug hart gegen eine x-beliebige Wand. "Wir müssen warten! Warten! Verdammte Varrenscheiße! Wer weiß was er Ziryna antut!"

Der Kroganer sah das Pad an. Es war gefährlich mit so viel Geld herumzlaufen. Auch wenn dies kein Geld, sondern Codes waren.

"Erwin?" dieser sah ihn an, "Wenn du mir hilfst Ziryna hier heil rauszuholen, werde ich dir etwas von dem geld geben. Das hat sie nämlcih nicht verdient!"

Dann sah er unentwegt auf sein Universalwerkzeug:
"Jetzt müssen wir warten bis er sich meldet! Und das wird er! denn er will das Geld!"

Brok T'Hara
17.04.2011, 23:47
00:40Uhr

Als ein Signal aus seinem Universalwerkzeug erklang, schaute Brok kurz zu Erwin und ging dan ran.

"Ich will kein Vorgeplänkel hören! Ich weiß, das es dir um das Geld geht! Wo treffen wir uns? Wann treffen wir uns? Und ist Ziryna unverletzt!"

Brok hörte einen Witz über Ziyrnas Gesundheitszustand, der nicht seine Schuld sondern Karuus' Schuld war. Erst jetzt hörte er diese miese Stimme durch. Diese Überheblichkeit!

"Wir werden da sein! Sollte Ziryna was passieren: Helfen dir auch deine Barrieren nicht mehr!"

Er legte auf. Ob das was er zuletzt sagte wahr war konnte er nicht wissen. Wer weiß wie stark er wirklich ist!

"Und?", fragte Erwin besorgt.
"In einer halben Stunde. Zwei Blocks vom Hotel Aragia entfernt. Eine Seitenstraße, Arkam Way!"
"Ob er uns eine Falle stellt?"
"Braucht er das? Aber möglich ist es! Wir haben das Geld. In gewissem Maß ist er von uns abhängig!"

Brok stand auf und drehte sich nach Norden.
"Wir machen uns auf den Weg! Das wird eine verdammt harte Nacht!"

---> Straßen von Omega

Bardan Carter
18.04.2011, 21:07
-> Die Straßen von Omega (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=29915&page=13)

01:47 Uhr

Die Glasscherben knirschten unter Bardans Füßen. Überall verteilt lagen sie oder steckten in den Leichen von Karuus Leibwächtern. Schränke waren umgeworfen, Einschusslöcher waren quasi überall zu finden und der Boden zwischen den Leibwächtern war glitschig von ihrem Blut. Von Karuus Leiche ging ein widerlicher Geruch aus, genauso wie von seinem Hirn das an einer ganz anderen Stelle klebte. Ein kalter Wind pfiff durch das zerstörte Panoramafenster und ließ die Atmosphäre eines vergessenen Schlachtfeldes voller Gefallener entstehen. Das war es auch tatsächlich. Bei genauerer Betrachtung wären es viel zu viele Leibwächter gewesen um sie alleine aufzuhalten. Hinzu waren ja auch Brok und Erwin gekommen.

Viel war von Bardans Apartment nicht übrig geblieben, jedenfalls nichts worin er weiterhin wohnen wollte. Aber das war jetzt nun egal. 3 Millionen! Bardan machte einen heiteren Freudensprung und wäre beinahe auf dem vielen Blut ausgerutscht. Doch das konnte seine Laune nicht trüben.
Nun wollte er sich alles zusammen suchen was er noch brauchen könnte und dann schnellstmöglich von Omega verschwinden. Irgendwo hin wo man ihn nicht kannte. Einen Ort an dem er vorerst seine Ruhe hätte. Hier auf Omega würden die Scherereien nur zu nehmen. Karuus hatte sicherlich noch einige Freunde gehabt, die es auf seine Mörder abgesehen haben könnten. Außerdem macht man sich auf Omega schnell zur Zielscheibe mit solch einem Batzen Geld.
Da kam Bardan in den Sinn das Brok wahrscheinlich noch einiges mehr besaß wenn er noch etwas an diese Familien verteilen konnte. Er überlegte kurz ob es nicht schlauer gewesen wäre ihm noch mehr Geld abzunehmen aber er verwarf den Gedanken wieder.

Geschehen ist Geschehen. Drei Millionen sind weit mehr als ich brauche.

Damit könnte er sich spielend leicht eine neue Identität kaufen und damit in den Ratssektor zurückkehren. Man hatte zwar nach ihm gefahndet, wegen den paar Morden, aber das lag Jahre zurück und mit einem neuen Namen wäre er sicher. Aber er müsste seine sonderbare Erscheinung vor anderen verschleiern. Sie durften sein Gesicht nicht sehen. Das mit den Haaren würde schon gehen. Da gibt´s Leute die Färben sich die Haare rosa, da wird grün schon nicht auffallen. Er müsste sich wohl schminken da ständig einen Helm aufhaben ein dummer Gedanke war.

Er kontrollierte gerade den Waffenschrank im zertrümmerten Wohnzimmer. Er war immer noch verschlossen. Der Code hatte funktioniert und niemand hatte sich daran bedient. Aber andererseits waren da eh nur die älteren Waffen und die schlechtere Munition drin. Daher stieg er über einige Leichen und ging ins Schlafzimmer.

Das Schlafzimmer sah wenig mitgenommen aus. Nur ein paar verirrte Kugeln hatten ein paar Kratzer und unschöne Löcher verursacht. Bardan kniete sich vor dem Bett nieder und zog die gesicherte Kiste hervor. Gut, das war ein schon fast klischeehaftes Versteck aber es hatte seinen Zweck erfüllt. Rasch holte Bardan eine große Reisetasche aus dem Schrank und stellte sie neben die Kiste. Dann ging er wieder zurück zum Schrank und betrachtete sich in dem integrierten Spiegel.
Er sah fürchterlich aus. Die viel zu große Kleidung war zerlöchert und blutverschmiert, die grüne Haarfarbe schien sich schnell weiter zu verbreiten und nun waren schon ein paar Millimeter mehr grün als beim letzten Blick in den Spiegel. Sein grotesk wirkendes Gesicht hatte sich abgesehen von ein paar Kratzern, die aber alle wieder verheilen würden, nicht verändert.
Irgendwie gefiel Bardan der Anblick. Er grinste wie ein Raubtier und betrachtete sich genauer. Das war der Anblick von jemand mit dem man sich besser nicht anlegte. Jemand dem sein Wahnsinn auf das Gesicht geschrieben war. Jemand blutrünstigen. Irgendwie machte er sich keine Sorgen wegen der Chemikalien. Sie hatten zwar fürchterliche Schmerzen ausgelöst aber seit dem hatte er sie nicht mehr bemerkt.

Warum sollten sie nun noch irgendwelche Schwierigkeiten verursachen? Warum gerade jetzt und nicht früher? Das könnte wahrscheinlich nur dieser salarianische Mistkerl von Juusik wissen.

Bardan würde ihm zwar nur zu gerne eine Kostprobe seiner eigenen Medizin geben aber wusste nicht wo er anfangen sollte. Aber er könnte ja seine Kontakte anbohren und vielleicht Etear…

Verschwinde von Omega! , flüsterte ES urplötzlich.

Bardan blinzelte irritiert. Erst nach einer halben Minute kam er wieder zu sich. Er hatte einfach nur geistlos da gestanden und vor sich hin gestarrt.
Nun war Bardan klar das ihm keine andere Wahl blieb, als von Omega zu verschwinden. Rasch packte er einige Klamotten in seine Reisetasche. Danach zog er die zu große Kleidung aus und zog sich rasch seine Panzerung an. Er lud seine Pistole neu, verstaute einige Tuben Medigel in einem Fach an seiner Panzerung und suchte sich das letzte Geld das in der Wohnung gelegen hatte zusammen.
Dann setzte er den Helm auf und drehte den Kopf einmal in jede Richtung. Seine Halswirbel knackten befriedigend.
Noch ein Zwischenstopp bei Etear und er wäre bereit von dieser Höllenstation zu verschwinden

-> Die Andockbuchten (http://www.globalgameport.com/showthread.php?p=635104&posted=1#post635104)

Brok T'Hara
19.04.2011, 01:36
Straßen von Omega -->
01:50 Uhr Wohnmodule

Brok ging ins Wohnzimmer. Wo Erwin schon saß und geschafft wirkte, genau wie Brok. Keiner von beiden hatte die letzten 24 Stunden geschlafen. Er setzte sich ihm gegenüber und grunzte beim setzen erschöpft:
"Ziryna schläft jetzt! Bardan hat sie wohl nicht mehr als schon vorher verletzt!"

"Wir müssen hier weg! Karuus ist tot und seine Männer werden ihm nur so lange treu bleiben, wie die Lohnzahlungen eingehen. Aber wir sollten nichts riskieren! Ich habe versprochen dich mitzunehmen und daran halte ich ich mich auch! Und dafür das du mir mit Ziryna geholfen hast, werde ich dich auch entsprechend entlohnen!"

Er holte das Pad raus und arbeite mit seinem Universalwerkzeug. Dann tippte er mehrer Minuten darauf ein.

"Was tust du da?"
"Ich überweise das Geld auf ein Konto, dass ich eingerichtet habe. Schwer gesichert! Nach 12 Stunden wird es auf 106 Teilkonten überweisen und dann zu gleichen Teilen auf die 53 Konten der einzelnen Familien gezahlt!"
Er sah zu Erwin: "Nach dieser Prozedur, wird es niemand mehr zurückverfolgen oder durch hacken stehlen können!"

Erwin sah bedacht zu Brok: "Und wie viel geld, war es nun genau?"

Brok lächelte etwas traurig und senkte den Blick: "Es ist nicht wichtig, wie viel er für den Tod von so vielen Leben bekommen hat!"

Brok atmete durch und lehnte sich zurück. "Endlich!"

Dann schloss er bewusst die Augen: "Der Rest ist für dich! Ein Teil für Ziryna, auch wenn sie es nicht will! Etwas für mich zum volltanken", dabei grinste er, "Und noch ein Teil für Omega!"

"Inwiefern?"

"Omega ist wie ein großorganisiertes Lebewesen. Dir ist klar, dass wir uns zahlreiche Feinde gemacht haben, die evnetuell über Omegas Grenzen handeln!"

Erwin nickte.

"Chark, ein Freund von mir, arbeitet für ein sehr hohes Tier von Omega. Ich gebe ihm das Geld, damit Sie diese Tat "vergisst"! Dann sind wir aus dem Schneider!"

Brok bemerkte wie er langsam einnickte: "Was Bardan angeht: Ich werde ihn nicht jagen, folgen oder sonst was! Ich hoffe nur er ist mit der Kohle zu Frieden und lässt fortan die Leute in Ruhe!"

Dann öffnete er aber noch einmal die Augen und sah Erwin eindringlich an: "Sollte ich ihm aber zufällig begegnen! Garantiere ich für nichts!"

Erwin nickte, es ging ihm wohl ähnlich.
So langsam wurde Brok ganz wonnig und warm und er spührte wie er immer wieder wegnickte. Sie müssten schnell von hier weg.

Nur was wir mit Ziryna?

Erwin der Rabe
20.04.2011, 16:00
Erwin saß auf der Couch und ließ das, was in den letzten 24 Stunden passiert war, durch den Kopf gehen.

Erst passiert jahrelang nicht in meinem Leben, dann passiert so viel auf einmal. Bardans Jagd auf mich, Broks Jagd auf Karuus, Bardans Mutation zum Clown und dann noch die Erpressung.

Erwin seufzte.

Aber es hat sich gelohnt. Ich komme endlich von Omega weg.

Also sagte er zu Brok: „Je früher wir Omega verlassen, umso besser.“

Keel'o Vaelsha
26.05.2011, 19:51
<--- Omega-Andockbuchten
07:13 Uhr

Das Shuttle landete und spuckte seine Passagiere direkt auf der nächsten Müllhalde aus, die noch schlimmer war, als die Ecke, von der der Transit gestartet war. Zwar sah es in dieser Gegend für die Verhältnisse Omegas noch relativ luxuriös aus (die Lichter flackerten nicht und selten gab es sogar einige Stellen in der Metallverkleidung, die nicht verrostet waren), doch Keel’o wusste, dass es sich dabei nur um eine Fassade handelte. Eine Maske, die die hässliche Fratze dieses Brockens verbergen sollte und dabei den Bewohnern den Schein von „Eleganz“ und „Luxus“ vorspielen sollte. In gewisser Weise eine ähnliche Scharade, wie sie auf der Citadel, Illium oder den anderen großen Welten der sogenannten Zivilisation aufgeführt wurde, nur mit dem Unterschied, dass sie auf Omega völlig deplatziert war. Schweigend war Keel’o aus dem Shuttle gestiegen, hatte dabei darauf verzichtet, Megan die Hand anzubieten (sie hätte sie ihm vermutlich gebrochen), und dabei seinen Blick über die sich ihm bietende Umgebung schweifen lassen. Es war in der Tat eine etwas teurere Ecke der Station, was aber im Grunde genommen nur bedeutete, dass der Strom über Nacht nicht ausfiel und es reichte, das Wasser lediglich abzukochen. Dennoch machte es einen bedeutenden Unterschied, wenn man in einer mittleren Führungsposition beim Blood Pack innehatte. So verfügte T-Bone über eine zweistöckige Dachgeschosswohnung, die ihm genug Platz bot für ausfallende Partys, gelegentliche Kämpfe und sonstiges Zeug, was ein Gangmitglied in seiner Freizeit so trieb. Sie war in einem hohen Wohnkomplex untergebracht, den Keel’o mit Megan soeben betreten wollte, als die Söldnerin sich zu Wort meldete.
„Können wir noch schnell was essen gehen? Ich hab noch nicht gefrühstückt.“ Keel’o runzelte die Stirn, nickte aber dann seufzend. Er nickte voraus und gab der Frau so das Zeichen, zu führen. Zielstrebig bewegten sie sich durch die Massen der Fußgänger, die alle ihrem alltäglichem Geschäft nachgingen und dabei wie hirnlose Hüllen in immergleichen Abfolgen umhertrotteten. Niemand von ihnen hatte einen Zweck, keiner diente einem höheren Wohl oder bewirkte etwas Großes. Sie alle waren wie Tiere, die im täglichen Kampf ums Überleben nur noch ihren Instinkten folgten und sich von ihren animalischen Trieben leiten ließen. Es war selbstverständlich, dass Keel’o sie verabscheute. Doch auch liebte, denn aus all dem Chaos konnte manchmal, in zugegeben extrem seltenen Fällen, etwas Unglaubliches und Einzigartiges entstehen, das es so anderswo nie gegeben hätte. Omega war also Fluch und Segen zugleich, ein Dilemma, das den Quarianer wahnsinnig zu machen drohte.
Stumm bestellten sie an einem Fast-Food-Stand etwas zu essen für Megan, während Keel’o lediglich ein turianisches Erfrischungsgetränk kaufte. Er war noch nie der große Esser in der Früh gewesen. Frühstück und Mittagessen fielen für ihn stets zusammen, eine Angewohnheit, an deren Ursprung er sich nicht mehr erinnern konnte. Er sah zu Megan. Sichtbar zufrieden nahm sie einen Bissen von dem dampfenden Hot-Dog, den sie mit reichlich Ketchup eingedeckt hatte, und kaute ausgiebig darauf herum, während er sie beobachtete. Auf der Fahrt zu den Wohnmodulen hatte sie ihm nur spärlich von sich erzählt. Alleinerzogenes Einzelkind, vorbestraft, acht Jahre Dienst an der Waffe (davon fünf bei einer der verbliebenen Erdarmeen) und weitere vier Jahre Erfahrung in den Terminus-Systemen. Der letzte Auftrag, den sie erledigt hatte, war eine einfache Eskorte für einen Gefangenentransport nach Purgatory gewesen, das Fegefeuer, in welchem unglückliche Gestalten für ihre Sünden büßten und durch einen interessierten Käufer erlöst werden konnten –oder in den nächsten Zirkel der Hölle kamen, um dort schlimmere Qualen zu erleiden und sich auf das Schiff der Blue Suns im Sanduhr-Nebel zurückzuwünschen. Das war alles, was er über sie erfahren konnte. Die restliche Zeit über waren sie unbewegt auf ihren Plätzen gesessen, wobei sich zwischen ihnen eine unangenehme Stille ausgebreitet hatte, die nur einmal durch ein kurzes Telefonat Megans unterbrochen worden war, jedoch dann wieder in Form von sich gegenseitigem Anschweigen über ihnen gehangen war.
„Und du hast deinen Vater nie gesehen?“, fragte er schließlich und Megan schüttelte mit vollem Mund den Kopf, antwortete jedoch nicht weiter. „Hm.“ Stille. „War ja wohl eine ziemlich harte Jugend.“
„Mhm.“
Er schnalzte mit der Zunge. Mehr Informationen über diese Frau, die da vor ihm saß, mehr wollte er doch gar nicht. Er zog an dem Strohhalm seines Getränks.
„Und wieso bist du nicht bei der Allianz geblieben?“
Megan ließ den restlichen Hot-Dog-Stumpen auf ihren Teller fallen und ihren Körper in die Rückenlehne, um ihm einen gequälten und etwas finsteren Blick zuzuwerfen. „Keel“, stieß sie genervt aus, „können wir darüber…“ Ein Nachrichtenton unterbrach sie und sie sah mit einem kurz gezischten „Ach, fu…!“ auf das orange glimmende Omnitool, um es dann gleich wieder zu ignorieren. „… ein andermal reden?“
Er zog eine Augenbraue nach oben, regte sich aber sonst keinen Millimeter. Sie sprach also nicht gerne über ihre Vergangenheit. Dann mussten wohl das Extranet und sein Netzwerk von Kontakten herhalten, um mehr über sie herauszufinden. Oder ein weiterer alkoholreicher Abend im Afterlife.
„Natürlich“, erwiderte er, „tut mir Leid.“
„Schon gut“, antwortete sie wenig überzeugend und machte sich dann wieder an ihren Hot-Dog, den sie jedoch noch vor einem weiteren Bissen wieder auf dem Teller ablegte, „mir ist der Appetit vergangen.“
„Gut“, seufzte Keel’o, „dann gehen wir.“ Er war aufgestanden und blickte nach unten, auf Megan, die noch in ihrem Sitz saß und zu ihm aufsah. Für einen Augenblick hatte er den Eindruck, als wolle sie ihm etwas sagen, doch dann ließ sie es und stand ebenfalls auf. Sie gingen zurück zu dem vom Blood Pack betriebenen Komplex und betraten ihn direkt über den Haupteingang.

Der Hausmeister, ein männlicher Mensch fortgeschrittenen Alters, der an einer Art Tresen am Eingang saß und den Fornax las, führte sich natürlich sofort auf, keifte, dass die Zwei hier nichts zu suchen hatten und er sofort ihre Einwohnerpässe sehen wollte. Keel’o legte Megan, die langsamer wurde und wohl kurz davor war, dem Mann eine zu verpassen, sanft die eine Hand auf den Rücken, um sie weiter zu schieben, während er mit der anderen mehrere Credits auf besagten Tresen segeln ließ. Schlagartig wurde der Mensch ruhig und widmete sich völlig desinteressiert wieder seinem Schmuddelmagazin. Ohne ein Wort verschwanden die zwei im Aufzug und der Quarianer drückte den entsprechenden Knopf, um zu T-Bones Apartment zu kommen. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen den zweien aus, die Keel’o jedoch auch nicht zu brechen versuchte. Jetzt weiter mit Megan über ihre Vergangenheit zu sprechen und sie so womöglich in Bedrängnis – in emotionaler Hinsicht – zu bringen, würde keinen Sinn haben. Small Talk erst recht nicht, also entschied er sich dazu, ruhig zu sein, sie auf ihrem Omnitool herumspielen zu lassen und das hohe „Ping“ des Fahrstuhls abzuwarten, mit welchem er die zwei auf die zweithöchste Etage des Hauses entließ. Direkt hinter der Fahrstuhltür, vielleicht zwei oder drei Meter, lag bereits eine weitere, nämlich T-Bones Wohnungstür. Hinter den stählernen Eingangstüren vernahm der Quarianer dumpfe Musik. Wenn man es überhaupt als Musik bezeichnen konnte und es nicht mit dem Stahlgewitter einer turianischen Artilleriebatterie verwechselte. Hart, aggressiv, laut – er tippte auf kroganischen Metal.
„T-Bone“, brüllte Keel’o, dessen Klingelversuche nicht wahrgenommen wurden, „komm raus, du elendes Rindvieh, ich weiß, dass du da bist!“ Doch es rührte sich nichts. Die Musik lief weiter, aber sonst war nichts hinter der Tür zu vernehmen. Er sah zu Megan, die langsam nach dem Sturmgewehr auf ihrem Rücken griff und dabei konzentriert auf die Tür starrte.
„Okay, dann komm ich eben rein!“ Er nickte der Söldnerin zu und sie ging zu der Konsole, die neben der Tür angebracht war. Keel’o zog seine Pistole hervor und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper, die Waffe dabei in der Hand haltend, jederzeit bereit, sie hochzureißen und abzudrücken, während Megan mit einem Schuss aus ihrer Pistole das Terminal zerstörte und somit die Verriegelung der Tür aufhob. Zischend und mit einem Ruck lösten sich die zwei Metallflügel aus ihrer eisernen Umarmung, um sich dann gleitend endgültig zu trennen. Keel’o hatte damit gerechnet, direkt in T-Bones Gewehr zu starren oder von einer Horde halbverhungerter Vorcha zertrampelt zu werden, doch es kam nichts. Kein in Rage anstürmender Kroganer, kein Kugelhagel, gar nichts. Lediglich die verlassene, aber bis auf das übliche Kroganer-Chaos makellose Wohnung kam zum Vorschein, was den Quarianer verwundert eine Augenbraue nach oben ziehen ließ.
„Sichere mal die obere Etage“, meinte Keel’o zu seiner Gefährtin, welche sofort und in geübter Allianz-Manier in den Raum gestürmt war, dabei in leicht geduckter Haltung mit dem Lauf ihres Gewehrs jeden Winkel des Zimmers abgesucht hatte. „Und schalte dieses gottverdammte Getöse ab!“ Genervt sah er von Raum zu Raum, wobei er mit jedem Schritt, den er durch die Wohnung zurücklegte, gelassener wurde und schließlich – als er in der Küche stand – die Pistole wegsteckte. T-Bone war nicht hier. Das bedeutete entweder, dass das Blood Pack gerade irgendeinen Laden zerlegen würde (wovon der Quarianer selbstverständlich gewusst hätte) oder der Kroganer den drohenden Besuch bereits gewittert hatte und verschwunden war. Ausgeflogen. Untergetaucht. Letzteres war (leider) wahrscheinlicher.
„Verdammter Bastard“, murmelte Keel’o und ließ seinen Blick über die Küchenzeile gleiten, während mit einem Mal die scheppernde… „Musik“ verstummte, „Danke!“ Über seine Schulter hatte er das Megan zugerufen, die von der oberen Etage nur abwesend „Hm“ brummte. Schlendernd, aber dabei mit einem konzentrierten Blick durchstreifte Keel’o die weitere Wohnung, konzentrierte sich dabei auf die untere Etage, während seine Begleiterin die obere durchsuchte. Auch in den Räumen, die von der Eingangstür nicht eingesehen werden konnten, wie etwa das überdimensional große Wohnzimmer mit seiner luxuriösen HiFi-Soundanlage und dem großen Holo-Bildschirm, bot sich dem Quarianer das Bild, das er schon beim Betreten der Wohnung gesehen hatte: bis auf die normale Unordnung (leere Ryncol-Flaschen, verbrauchte Thermoclips, angebrochene Chipstüten), die in jeder Wohnung vorzufinden war und dort von Leben zeugte, war die Wohnung aufgeräumt. Keine zerwühlten Kleiderschränke oder aufgerissene Schubladen, die auf einen hastigen Aufbruch Rückschluss hätten geben können. Es sah aus, als wäre T-Bone einfach nicht zuhause, doch davon hätte Keel’o gewusst. Irgendetwas stimmte nicht. Wusste der Kroganer von seinem Besuch? Der Quarianer entschied sich, nach oben zu gehen, wo er direkt auf Megan traf, die durch einen Magazinstapel auf einem (weiteren) Couchtisch stöberte.
„Etwas gefunden?“, fragte er sie und sah sich ebenfalls in der oberen Etage um.
„Bis auf die Tatsache, dass der Typ wohl ziemlich dauergeil war?“, fragte sie sarkastisch zurück und drehte sich zu ihm um, zwei Pornomagazine und ein Datenpad in der Hand haltend. „Da könnte es sogar mir die Schamesröte ins Gesicht treiben. Könnte.“ Sie lächelte und warf die Magazine wieder auf den Tisch, das Datenpad, in dessen Schlitz eine Visitenkarte gesteckt war, jedoch in Keel’os Arme. „Vielleicht ein Hinweis, wo du ihn finden kannst.“ Er warf nur einen flüchtigen Blick darauf. Die Karte gehörte zu einem Etablissement, das laut Selbstbezeichnung Strip-Club und Bordell zugleich war. Auf dem Pad waren nur zwei Namen vermerkt, asarisch und menschlich, gepaart mit diversen Informationen über T-Bones augenscheinliche sexuellen Präferenzen, die Keel’o lieber nicht erfahren hätte. Sehr gut, er hatte etwas in der Hand.
„Ich hätte mit etwas anderem gerechnet“, kommentierte er die private Pornosammlung des Kroganers und dachte dabei an die Fotos, die er von ihm mit einem schwulen Salarianer hatte schießen lassen.
„Was meinst du?“ Damit hatte Keel’o gerechnet. Kaum ging es um Sex (oder die Sexualität einer anderen Person), zeigte Megan Interesse.
„Zeig ich dir später“, lächelte er und öffnete eine Tür, die einzige auf dieser Etage. Dahinter kam ein Raum zum Vorschein, der als T-Bones Schlafzimmer und Büro, wenn man so wollte, diente. Es war sein persönlicher Rückzugsort, denn dort hatte er auch seine Ausrüstung verstaut. Neben dem Bett und einem Terminal befanden sich in dem Raum noch zwei Waffenschränke, die jedoch bis auf ein halbes Dutzend Omnitools leer waren. Omnitools! Keel’o ging eiligen Schrittes auf die Schränke zu und untersuchte die Multifunktionswerkzeuge, wobei in ihm eine grenzenlose Wut emporstieg. Diese primitive Echse hatte es gewagt, sich ihm in den Weg zu stellen. Wollte er ihn provozieren? Falls ja, dann war ihm das gelungen.
„Wonach du gesucht hast?“ Megan stand im Türrahmen und beobachtete ihn dabei, wie er mit seinem eigenen Omnitool die anderen scannte. Nar Alarei, vas Moreh, vas Neema, vas Usela… es waren also doch nicht alle Pilgerreisende gewesen, doch andererseits waren das auch nicht alle Omnitools. Wo war der Rest?
„Ja und nein“, erwiderte Keel’o und entfernte sich von den Omnitools wieder, „eigentlich hatte ich die Zusammenarbeit mit ihm wirklich geschätzt, aber diesmal ist der Typ zu weit gegangen. Ich muss-“
„Pst!“, stieß Megan plötzlich aus und Keel’o sah zu ihr. Sie hatte eine Hand harsch erhoben, ein Zeichen für ihn, dass er wohl ruhig sein sollte, und sie schien angestrengt zu lauschen.
„Was?“
„Hörst du das?“
Er lauschte, konnte jedoch im ersten Moment nichts hören. Dann nahm er es war. Zuerst war es eher subtil, ein unauffälliges Brummen – nein, kein Brummen. Es war etwas anderes, klang wie eine Mischung aus einem mechanischen Surren und dem Brummen, das man hören konnte, wenn man einen Lautsprecher anschaltete, jedoch nichts über ihn wiedergab. Es klang fremdartig.
„Was ist das?“
Noch während er fragte, weiteten sich Megans Augen für einen kurzen Moment, ehe sie wieder denselben professionellen Ernst zeigten, mit dem sie schon die Wohnung gestürmt hatte.
„Wir müssen hier raus!“ Sie packte Keel’o an der Hand, doch er befreite sich sofort wieder.
„Nein! Wieso? Ich muss das hier alles sicher-“
„Raus!“, brüllte sie und packte ihn kurzerhand an der Krawatte, um dann mit ihm im Schlepptau aus dem Zimmer zu stürmen. Völlig unvorbereitet und überrascht angesichts ihres unangekündigten Sprints wurde Keel’o die ersten Meter wie ein nasser Sack mitgerissen, ehe er noch immer hilflos hinter ihr her stolperte. Dass er dabei den Couchtisch mit den Pornomagazinen umschmiss und ein ganzes Archiv schmutziger Fantasien über dem Boden verteilte, bekam der Quarianer gar nicht mehr so richtig mit. Drei Stufen auf einmal nehmend wetzten sie die Treppe hinunter, wobei Keel’o beinahe gestolpert und auf Megan gefallen wäre, doch die Frau hatte es irgendwie geschafft, ihn ohne Frakturen in die untere Etage zu bringen.
„Beweg deinen Blecharsch gefälligst schneller“, keifte sie über die Schulter zu ihm und öffnete per Remote-Befehl über ihr Omnitool sowohl die Wohnungstür, als auch die nur wenige Meter dahinterliegende Aufzugtür.
Dann kam die Explosion. Das ohrenbetäubende Krachen explodierenden Sprengstoffes zerriss die Luft und die Druckwelle katapultierte beide die letzten Meter zum Aufzug durch die Luft, ehe sie – zumindest in Keel’os Ermessen – äußerst schmerzhaft von der Stahlwand der Liftkammer jäh aufgehalten wurden. Keel’o stützte sich mit den Armen vom Boden ab, um sich vollständig aufzurichten, war er im Gegensatz zu Megan zu benommen, und konnte noch für eine Sekunde sehen, wie sich die mannshohe Feuerwalze durch den Gang fraß und dabei alles zerstörte, was nicht feuerfest war. Die Lifttüren schlossen sich, einen Tick zu spät für Keel’o, denn kleine, in etwa armlange Flammen konnten noch durch einen letzten Schlitz hindurchlecken, ehe sich die zwei Stahltüren vollständig geschlossen hatten.
„Volldiagnose“, keuchte Keel’o völlig außer Atem und beruhigt hörte er der mechanischen VI-Stimme seines Anzugs zu, wie sie keinerlei Schäden in seinem Umweltanzug zu verzeichnen hatte.
„Alles in Ordnung?“, meldete sich Megan und er nickte.
„Dieser Drecksack hat mir eine Falle gestellt“, fuhr er schließlich fort und beruhigte langsam seinen Atem.
„Was jetzt?“, fragte die Söldnerin, welche aufgestanden war und ihm ihre Hand hinhielt.
„Jetzt statten wir seinen Arbeitgebern einen Besuch ab“, antwortete er auf ihre Frage, während sie ihm aufhalf.
„Moment“, unterbrach ihn Megan, „wir?“
„Ah, natürlich“, seufzte Keel’o und tippte, noch etwas aufgewirbelt, auf seinem Omnitool herum, „ich habe dir 7500 Credits überwiesen. 2500 für diese Aktion und 5000 weitere für den Besuch beim Blood Pack.“ Megan musterte ihn, zog dabei die Nase hoch und wischte sich mit der Hand über die schweißbedeckte Stirn, nickte dann jedoch.
„Okay. Wenn ich dir aber nochmal das Leben retten muss, dann erwarte ich einen Bonus!“
„Abgemacht.“ Keel’o drückte mehrmals auf den Knopf für das Erdgeschoss. Er wollte hier nur noch so schnell wie möglich raus, um T-Bones Bossen die Fotos zu überreichen und diesem selbstüberschätzten Arschloch dadurch kräftig eine reinzuwürgen. Etwas, das er eigentlich schon längst hätte tun sollen…

07:35 Uhr
---> Industrieanlage West

Filippa Stefferson
19.06.2011, 16:22
--> Afterlife [Club] (http://www.globalgameport.com/showthread.php?p=654711#post654711)
Tag 7
02:50Uhr

Mobil sind sie schnell zu den äußerst noblen Wohnblocks gekommen. Für Omegaverhältnisse. Mike gab großspurig an und erzählte wo er nicht wohnt, was er nicht für Geld hat, wie er nicht drauf ist. Jordan grinste einfach nur und nickte alles ab. Der Mann zog sie sanft zu den Eingängen. Die Wächter, die tadellos wirkten, was schon ein Wunder ist, gaben anstandslos den Weg frei. Das Paar ging durch saubere Gänge und betrat einen Fahrstuhl. Dann ging es einen Gang entlang, an dessen Hälfte sich die Tür zu Mikes Wohnung befand.

Mike hielt die Dame an, diese wartete während ihre Begleitung die Tür öffnete. Er ging als Erster. Jordan wusste warum. In dem Türrahmen waren Scanner eingebaut, eine Sicherheitsvorkehrung. Sobald er anschlägt, würde Mike sicherlich etwas nicht ganz nettes tun. Jordans Implantate waren angeblich nicht scannbar, doch das hatte sich mehr als einmal nicht bewiesen. So schritt sie mit einigen Unbehagen durch die Türe. Und die Technologie in ihr schlug nicht um einen Laut oder ein Signal an.

Mike grinste daraufhin, schloss die Tür und bat Jordan, sich zu setzen. Diese ließ sich auf eine sehr ansehnliche Couch fallen und betrachtete Mike sehr interessiert. Dieser ging in arroganter Pose zu seiner Heimbar und holte Scotch aus dem Schränkchen. Er pries ihn an, wie toll er nicht sei. Da Jordan nicht viel von Scotch wusste, war ihr das gelinde gesagt total egal. Sie nickte nur und tat beeindruckt. Mike löste seinen Schlips und kam dann mit zwei Gläsern an. Dann setzte er sich, gab ein Glas Jordan und tippt auf einem Seitenpanel des Tisches herum, woraufhin Musik erklang. Irgendetwas Menschliches von vor weiß wie vielen Jahren, Jordan kannte sich auf dem Gebiet noch weniger aus.

Sie bekam mit, dass dies eine aufgeblasene und angeberische Bude war, genau wie Mike. Und grade das gefiel ihr irgendwie. Ja, er war ein arroganter Kerl, aber er konnte es sich leisten und um ehrlich zu sein war er auch recht attraktiv. Fast schon schade. Aber sie hatte immer noch einen Auftrag zu erfüllen. Jordan stieß an und trank einen Schluck. Dann legte sie ihre Beine in einem eleganten Überschlag auf Mikes Schoß und wackelte mit den Füßen:

„Könntest du bitte? Langsam werden die Schuhe echt unbequem“
Mike gab Jordan das Glas kurz zum halten und er öffnete die Laschen. Dann zog er ihr die Schuhe aus. Während er kurz abgelenkt war, warf Jordan schnell eine Pille in sein Glas. Diese holte sie vorsorglich vorhin schon aus ihrem Pillendösen, was sie immer mit dabei hatte. Da es so klein war, konnte es auch in der engen Latexhose Platz finden. Es war ein ganz sanftes schlafmittel, ein zu starkes würde er auf gewisse Weise mitbekommen. Nun würde sie nur noch etwas warten müssen. Und diese Wartezeit kann sie ja auch ruhig etwas genießen

.Als Mike die Schuhe weglegte, wand sich Jordan um, zog die Beine zurück, rutsche zur Seite und setzte sich nun selbst auf Mikes Schoß und sah in direkt in die Augen. Der war fassungslos… auf sehr positive Art und Weise. Jordan schmachtete ich an und stürzte den Inhalt des Glases mit einen Mal runter. Der etwas überrascht:
„Hey. Den muss man genießen!“
Jordan setzte ihm das Glas an und er wurde gezwungen einen großen Schluck zu nehmen. Genug damit er das Mittelchen einnahm. Dann stellte sie die Gläser auf die Couch und küsste Mike sehr innig, um eine eventuelle Wirkung ihres eignen Mittels entgegenzuwirken, nahm sie vorher schon einen kleinen Aufputscher.

Dann lehnte sie sich etwas zurück und sah ihn ganz verwegen an:
„Du solltest lieber mich genießen!“
Mike war baff von dieser Aussage und ließ nun alles mit sich anstellen. Sie fielen beide auf die Couch und die Gläser krachten zu Boden. Ihre Füße trafen öfter mal das Musikpanel und änderten gelegentlich die Stilrichtung.

Jordans Top war das erste was auf dem Boden landete, dann folgten andere Kleidungsstücke. Liebevoll und mit viel Lust stöhnten beide und ganz fix wurde Jordans Auftrag um einiges angenehmer.

Irgendwann im Laufe der Nacht landeten beide, zwischen zwei leidenschaftlichen Akten in Mikes Bett. Nun schlief er sehr tief. Was zum einen wohl an der typisch männlichen Postkoitalität lag aber auch sehr an den Pillen von Jordan. Diese war schon aus den Laken entschwunden und hatte sich bereits etwas angezogen. Keine Hose, keine Schuhe. Solange sie hier suchte, würde sie das nicht brauchen.

Jordan suchte überall, ohne viel Unordnung zu machen nach dem Datenpad. Eine Stunde und kein befriedigenden Ergebnis. Langsam nervte es. Nun war sie im Wohnzimmer angekommen und suchte. Sie brauchte etwas zur Beruhigung, das Aufputschmittel von ihr ließ ihr Herz unangenehm schnell rasen. Jordan ging zur Bar und holte eine Flasche heraus. Das war zwar nicht gesund und würde wohl kaum ihr Herzrasen verlangsamen, aber das war egal.

Jordan setzte grade den Flaschenhals an, da sah sie über dem Kühlschrank ein Fach, das man nur sah, wenn die Tür offen ist. Die Flasche stellte sie weg und dann ging sie auf die Knie. Das Fach war weder gesichert noch verschlossen. Sie entnahm eine Box und sah in sie hinein. Dort fand sie einige Creditkarten, zwei Kommsender und Fotos von Frauen… sehr anrüchige und zum Teil perverse Bilder, aber Jordan gefielen sie. Am Boden lagen drei Datenpads eins davon mit dem Datennamen Terra.
„Bingo!“

Jordan nahm das Pad und arbeitete noch kurz damit. Dann stand sie auf und zog sich fertig an, verstaute sie das Pad und ging Richtung Tür. Bevor sie hindurch trat drückte sie auf dem Tastenfeld neben ebenjener Tür herum. Sie schaltete die Alarmanlage aus, wo sie vermutete, dass sie an war, und dem war ja auch so. Die Pforte öffnete sich und Jordan schritt siegessicher hindurch.

Dann fiel Jordan wie ein nasser Sack um und bewegte sich nicht mehr. Speichel lief ihr aus dem Mund und kein Muskel rührte sich. Das war nicht die Nebenwirkung des Aufputschmittels… nicht völlig. Das lag an ihrer Krankheit, der Kataplexie. Eine seltene Form der Narkolepsie.

Im Moment konnte sie nichts machen und das war echt ein Problem.

--> Industrieanlage- West (http://www.globalgameport.com/showthread.php?p=654865#post654865)

Filippa Stefferson
22.06.2011, 01:45
--> Industrieanlage- West (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=18414&page=5)
Tag 7
08:20 Uhr

Jordan saß in einem Krankenbett, hatte wieder verschiedene Kanülen an und in sich und überall erklang ein kleines Piepen. Alles war schön weiß und steril, man konnte gar nicht glauben, dass dies Omega ist. Neben ihr stand auf einem Tischchen ein tiefer Teller, mit Resten einer weißlichen fast durchsichtigen medizinischen Paste. Jordan musste dies essen und es hatte ewig gedauert, denn der Geschmack war unterirdisch schlecht.

Aber es ging ihr gut, ja selbst seelisch, was man kaum glauben kann. Doch das ist nur im Moment so. Irgendwann kommt das Trauma zu ihr zurück, vielleicht in einigen Stunden, oder auch in mehreren Tagen oder gar erst in vielen Jahren. Wenn es soweit ist, wird Jordan vermutlich wieder weinend zusammenbrechen, sich mit Alkohol und vielen illegal Drogen vollpumpen und Alpträume haben, sehr schlimme Alpträume.

Neben Jordan stand ihre Ärztin, die grade ein paar Daten von ihrer Patientin studierte. Es war keine unbekannte Doktorin. Es war eine sehr bekannte Salarianerin, eine die im Afterlife arbeitet. Jordan konnte nur ahnen, aber sie war sich sehr sicher, dass sie dieser Nacht schon im Club gearbeitet hatte. Diese Salarianer, brauchen so wenig Schlaf und sind immer so aktiv.

Die Tür öffnete sich und ein freundliches ‚Hallo’ wurde gebrummt. Jordan wusste wer es war und lächelte sofort. Chark schritt um die Ecke und umarmte mehr oder minder die Luft:
„Na, da sieht aber jemand schon wesentlich besser aus!“
Damit hatte er Recht. Jordan wurde gewaschen und mit ausrechender Medizin behandelt. Sie war zwar im Moment ungeschminkt und unfrisiert, aber immer noch im hohen Maße attraktiv.
„Wie geht’s unsrer Patientin, Sirnda?“, er benannte die Salarianerin nur beim Vornamen, was ausreichend war, denn dieses Volk hat in Wahrheit unanständig lange Namen.

Die Ärztin lächelte nicht, aber ihre Stimme ließ so etwas in der Richtung vermuten:
„Ich wusste gar nicht, dass sie auch Arzt sind, wenn es unsere Patientin ist!“, sie redete sehr schnell und Chark grinste nur.
„Ihre Wunden sind alle verarztet. Mit der Weiterbehandlung werden sie in ein paar Tagen nicht mehr zu sehen sein!“

Jordan strahlte. Wie toll doch die Medizin in dieser Zeit ist. Keine Narben. Gar nichts. Und so eingebildet wie Jordan ist wird es klasse sein weiterhin so makellos zu sein… Hauttechnisch gesehen.

„Hört sich doch gut an! Ich soll dir etwas von Franziskus geben!“
„Wo ist er?“
„Bringt Mr. Schmidt zu Torlan. Der wird wohl nicht mehr lange unter den Lebenden verweilen!“
„Wenigstens kriegt er was er verdient!“
„Es geht da wohl nicht um Rache für dich. Sie wollen wissen woher er seine Informationen hat. Die du vorzüglich verfälscht hast. ‚Meine Hochachtung’ soll ich dir von Torlan ausrichten!“
„Und was sollst du mir geben… von Franziskus?“

Chark griff in eine Seitentasche:
„Du bist erstens Schuldenfrei und zweitens bekommst du trotzdem Lohn, einen Bonus sozusagen!“
Jordan guckte etwas irritiert.
„Wahrscheinlich will Torlan deine Folter ‚entlohnen’. Schmerzensgeld oder sonst etwas!“
Jordan seufzte:
„Schön! Und das war alles? Franziskus ist so ein Arsch! Der hat ja nicht mal gefragt wie es mir geht, als ich in diesem scheiß Keller hing!“
„Auf seine Art mag er dich sicher!“
„Er hat keine Art! Er ist einfach ein Mistkerl!“
Chark schüttelte den Kopf: „Wir haben immerhin knapp drei Manufakturen aufgesucht und angegriffen! Und außerdem ist es Franziskus zu verdanken, dass wir dich überhupt gefunden haben!“

Der Kroganer kam näher: „Als du dich nicht gemeldet hast, gingen wir zu Mikes Appartement. Er fand vor der Tür einen nassen Fleck… ich bemerkte den nicht einmal. Franziskus merkte, dass es Speichel war und ahnte dass du wieder einen Aussetzer hattest, wegen deiner Implantate!“
Sirnda tat so als würde sie gar nichts hören, sie tippte nur beharrlich auf einem Pad herum.
„Also gingen wir zu jemanden, der mit Mike schon mal zu tun hatte und wir fanden heraus, dass er die Manufakturen im Industriegebiet für seine ‚Befragungen’ benutzt!“
„Es ging ihm nicht um mich! Wir sind ‚Arbeitskollegen’! So ein Blödmann!“

Diese Worte kamen trotzig, wie von einem kleinen Mädchen, dass keine neuen Klamotten bekam. Chark lachte laut auf und kam etwas näher ran.
„Hey! Wenn du wieder auf den Beinen bist, dann gehen wir einen trinken! Vergiss diesen einäugigen Vogelmann!“
Jordan lachte. Diese Bezeichnung für Franziskus war wirklich lustig.

Der Kroganer drehte sich um und ging Richtung Tür:
„Danke noch mal, Sirnda. Kümmere dich gut um sie! Ich komme morgen noch Mal vorbei!“
Die Salarianerin nickte und Chark verschwand. Die Ärztin lehnte sich über Jordan und kontrollierte die Kanülen und Anschlüsse. Jordan sog ganz tief die Luft in ihre Nase ein. Die Salarianerin duftetet sehr gut. Aber was erwartet man, wenn man mehrer Stunden in einem nach Urin stinkenden Keller hing.

Aber sie war seelisch grade ziemlich am Boden und hatte eine Leere die gefüllt werden musste. Normalerweise würde sie in einen Club gehen, mehrere Drinks kippen und sich eine kurzweilige Bekanntschaft suchen. Da sie aber Erholung brauchte, würde sie das nicht tun können. Doch die Nähe der Ärztin war äußerst erregend. Jordan überlegte wie sie sie ansprechen könnte, was sie sagen sollte. Aber das ist sinnlos. Erstens ist für Salarianer der Akt für die Fortpflanzung gedacht und soweit Jordan weiß hat er keinen physikalisch, spaßigen Reiz. Zudem war sie eine Frau. Das mag zwar für Jordan kein Problem sein, aber sie konnte nicht für andere sprechen.

„Alles in Ordnung. Werte normal. Aber sie sollten jetzt schlafen“
Jordan überlegte, ob jetzt ein zweideutiger Spruch passend wäre, aber sie bemerkte, dass sie tatsächlich sehr müde war. Sie Blickte Sirnda noch einmal kurz an. Sie war zwar ein Alien und sah irgendwie gruselig aus, aber sie wirkte sehr zart und gelenkig und schlank war sie auch, wie alle Salarianer. Ihre Haut war cremig weich und sie wirkte zierlich, obwohl sie ziemlich groß war. Aber diesen Blick konnte sie nicht lange genießen. Denn sie schlief ein, Jordan brauchte wirklich Ruhe.

„Ich sehe dann ab und an mal nach Ihnen“
Diesen Satz bekam Jordan schon nicht mal mehr mit. Sie war schon eingeschlafen und atmete sanft. Und glücklicher Weise hatte sie keine Alpträume… sie träumte von einer großen Gestalt, mit cremig, weicher Haut.

Filippa Stefferson
22.06.2011, 12:21
--> Industrieanlage- West (http://www.globalgameport.com/showthread.php?t=18414&page=5)
Tag 7
13:46 Uhr

Sie saß vor einem Spiegel und hatte einen Kamm quer im Mund. Eine Haarsträhne lang gezogen, wickelte sie ein Stück Alufolie darum. Dann nahm sie den Kamm aus dem Mund, tauchte ihn in ein kleines Schälchen mit dunkelroter Paste und kämmte es auf eine weitere Strähne. Jordan färbte sich die Haare eigentlich immer nach einem Auftrag, oft auch einfach mal so. Sie wechselte nun von platinblond zu kastanienrot. Sicher es gibt schnellere Methoden sich die Haare neu einzufärben. Es gibt Geräte, da setzt man sich drunter und ein paar Minuten später hat man eine brandneue Frisur samt neuer Farbe. Aber mit der Hand bearbeitet wirkt es natürlicher und sieht nicht aus wie eine Perücke.

Im Moment sah sie nicht sehr sexy aus. Ein Handtuch um den Nacken geschwungen, Salbe am Haaransatz, überall klebrig rote Paste und nass wirkende Haare die aussahen wie plattgedrückt und an manchen Stellen wie explodiert. Die Farbe hatte ihr Sirnda mitgebracht, schon bevor Chark da war bat sie sie darum, die Salarianerin tat dies mit Widerwillen, immerhin war sie ja keine Dienstbotin, aber man tut viel, damit sich die Patienten wohlfühlen.

Jordan drückte auf eine digitale Anzeige und ein Countdown erschien, wenn dieser abgelaufen ist, konnte sie sich die Paste aus den Haaren waschen. So saß sie nun da, sah sich im Spiegel an und gähnte kurz auf. Sie hatte zwar Schlaf gefunden aber nicht die komplette zeit. Eine weile lang wurde sie wach gehalten. Der Grund lag in dem relativ kleinen Krankenbett. Jordan war zwar aufgestanden, aber das Bett war nicht leer. Eine kurze Bewegung verzog die Bettdecke und eine Person erschien.

Es war die salarianische Ärztin die so eben erwachte und mehrere Male auf der anderen Seite des Bettes herumtastete. Als da nichts war setzte sie sich auf und blickte im Raum umher. Jordan beobachtete dies mit einem Lächeln und gab dann einen Laut von sich:
„Ich bin hier drüben!“
Sirnda sah sie und stand dann wortlos auf. Sie zog sich rasch an und sah auf Jordans Krankendaten. Diese Salarianer kamen wirklich schnell in die Gänge.

Jordan guckte etwas pikiert und verstand nicht was grade los war. Immer wieder wenn die Salarianerin bei ihr vorbeischaute, erwachte das Mädchen und wollte die Bilder aus ihrem Traum in die Tat umsetzen. Aber Sirnda beachtete das gar nicht. Vielleicht lag es dann doch an einem gewissen Interesse oder einfach an der Tatsache, dass Jordan endlich Ruhe geben sollte. Aber irgendwann lag sie neben ihr.

Sirnda ging auf ihre Patientin zu und tippte auf einem Pad herum:
„Nicht vergessen den medizinischen Brei zu essen! Einen fingerbreit Medigel auf die Schulter auftragen und die Narbe wird verschwinden! Und vergessen Sie nicht die Tabletten gegen die Blutvergiftung zu nehmen!“

Sie? Jordan kannte zwar eine gewisse Abgrenzung nach dem Akt, aber das hier war lächerlich. Aber was hatte sie erwartet? Wie gesagt, Salarianer haben an sich kein Vergnügen an Sex, es ist wie bei Tieren die es zu reiner Fortpflanzung vollziehen.
„Ja okay. Ich vergesse es nicht. Noch etwas, Sirnda?“
Die Frage bezog sich mit Sicherheit nicht auf das Krankenblatt.
„Ihre Werte sind gut und ich sehe nicht, dass sie sich verschlechtern werden! Sollten sie noch Probleme haben, wenden sie sich an mich oder anderes medizinischen Personal!“
Jordan zog nur die Augenbraue hoch und nickte.

Die Salarianerin nahm eine Tasche und ging zum Ausgang. Sie öffnete die Tür und verschwand. Jordan zuckte mit den Schultern und blickte wieder auf die Zeitanzeige. Dann glitt die Tür noch einmal kurz auf und Sirnda streckte ihren Kopf ins Zimmer:
„Und Jordan?“, es war ihr Vorname, worauf sich die angesprochene verwundert umdrehte, „danke für die nette Zeit“, dann ging sie endgültig.

Jordan sah noch eine Weile zur Tür und grinste sich dann eins. Vielleicht hatte sie die Frau unterschätzt, oder sie tat eben alles damit sich die Patienten eben wohlfühlen, und wenn es nur ein kleiner Satz ist. Jordan war eh verwundert, dass Sirnda ihr nachgab, aber vielleicht ändert man sich, wenn man im Afterlife täglich von Sünde umgeben ist. Und irgendwann will man mal von der anderen Seite des Buffets naschen.

Etwas entnervt sah sie auf die Zeitanzeige und wollte das diese endlich vorbei ging. Denn Jordan hatte schon Pläne. Wenn sie sich frisiert hatte und herausgeputzt, wird sie Chark besuchen und endlich ein bisschen feiern. Sie lächelte wie ein Honigkuchenpferd und lehnte sich zurück. Es war ein schöner Morgen und es ging ihr gut. Langsam vergaß sie vorübergehend die letzte Nacht und sah nach vorne.

„Gleich wird gefeiert! Wenn diese verdammt Uhr mal ablaufen würde!“

--> Afterlife [Club] (http://www.globalgameport.com/showthread.php?p=657414#post657414)

Keel'o Vaelsha
11.05.2012, 02:41
1/2
<--- Effect Zone
22:03 Uhr

Mit kreischenden Kondensatoren galoppierte das Shuttle förmlich durch die Häuserschluchten Omegas und tausende Apartments, ebenso viele Shuttles und unzählige Passanten unter ihnen rauschten an Keel’o vorbei, während jener sich mit den Ellbogen auf den Knien abstützte und überlegte. Er rekapitulierte die Worte Yuris, versuchte sie zu analysieren, eine Bedeutung dahinter entschlüsseln zu können, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Er sah zur Seite, aus dem Shuttlefenster hinaus auf die braunen, tristen Weiten Omegas. Keel’o entschied sich, noch einmal bei null zu beginnen und in seinem Kopf eine Liste mit Fakten zu erstellen; etwas, was er immer tat, wenn die schiere Flut an Informationen, neuen Erkenntnissen oder raschen Veränderungen ihn – meist unter Zeitdruck – zu ertränken drohte. Es war die einzige Möglichkeit, in seinem Geschäft konkurrenzfähig zu bleiben, wenn man gut war – und Keel’o war verdammt gut. Also, was wusste er? T-Bone und Yuri haben für denselben Mann gearbeitet. Der Kroganer war dafür zuständig gewesen, die gefangenen Quarianer zu ermorden, wohl auch vorher aus welchen Gründen auch immer zu foltern, was die Omnitools in seiner Wohnung erklären würde. Yuri hingegen war derjenige, der die Verbindung zwischen T-Bone und seinem Boss herstellte, schließlich hat der Kroganer ihn als seinen Kontakt bezeichnet, und außerdem T-Bones Opfer aussuchte. Nur anhand welcher Kriterien? Geld war es nicht, die Credits waren noch immer bei den Leichen, aber Yuri hatte etwas von einem Widerstand gesagt. Personen, die seinem Boss sauer aufstießen. Doch wer war dieser ominöse Auftraggeber? Gegen wen revoltierten Quarianer? Ein Ruckeln durchfuhr das Shuttle und Keel’o sah etwas verwundert auf. Turbulenzen sollte es auf Omega keine geben.
„Mein Gott“, meldete sich der Shuttlepilot über Funk, „das ist ein Kriegsgebiet, Sir.“
Der Quarianer folgte Zaks verwundertem Blick aus dem Fenster und vor ihm erstreckte sich wahrlich das, was man wohl als Tuchanka-ähnliche Umstände bezeichnen könnte. Vor dem mehrstöckigen Wohngebäude tummelten sich Shuttles mit Zaks Logo darauf und zwischen Trümmern und dem ein oder anderen Krater wuselten dessen Angestellte über das Feld, während unbekannte, nicht sichtbare Söldner sie aus Fenstern des Hauses unter Beschuss nahmen. Nachdem jene das Shuttle ausgemacht hatten, das sich der Szenerie näherte, flogen auch in diese Richtung mehrere Geschosse, die jedoch an den Schilden des Transportfahrzeugs scheiterten. Es reichte jedoch, den Ritt etwas wackliger zu gestalten.
„Bringen Sie uns etwas abseits des Geschehens runter“, raunte Zak, wobei er ein wenig nachdenklich klang, ehe er sich erhob und zum Waffenschrank ging. Megan rieb sich indes spielerisch die Hände.
„Endlich hauen wir einfach mal jemandem aufs Maul. Keine Fragen, kein Verhör, keine Geheimnisse, nur brachiale Gewalt und eineinhalb Kilo…“, sie tätschelte das Magazin ihres Gewehrs, „… reine Diplomatie.“
Wortlos hielt Zak seinem Freund das SMG hin und Keel’o ergriff es nach einigem Zögern. Der Salarianer hatte eine ballistische Schutzweste über seinen Anzug angezogen, in welche ebenfalls ein Schildgenerator integriert war und in seiner Hand ruhte ein Sturmgewehr turianischer Bauart, welches Zak nun auch schon einige Jahre treu begleitete, wenn sich Keel’o recht erinnerte. Erneut ruckelte das Shuttle und der Pilot fluchte einen unverständlichen Fluch in seiner Muttersprache.
„Ich bringe uns etwas weniger als hundert Meter vor dem Gebäude runter“, kommentierte er schließlich seinen Landeanflug, wobei die Anstrengung in seiner Stimme nicht zu überhören war, „scheiße, hier geht’s zu wie auf Höhe Vier Acht Sechs…“ Megan sah überrascht auf und für Keel’o schien es so, als wollte sie etwas sagen, ehe sie es sich doch anders überlegte und schwieg, sich dabei wieder ihrem Gewehr widmete und ab und an aus dem Fenster sah. Unter ihnen sah es wahrlich übel aus. Shuttles waren in wirren Formationen geparkt, dahinter Männer und Frauen verschanzt, maximal zwei Dutzend, vielleicht auch weniger, und ab und an wagte sich einer dieser Leute hervor, um vereinzelte Schüsse nach oben auf das Haus abzugeben, ehe er durch eine mindestens ebenso harsche Antwort der verschanzten Verteidiger wieder in Deckung gezwungen wurde. Keel’o wusste nicht so recht, was er bei diesem Anblick sagen sollte. Zum einen hatte er schon so einiges an Gefechten erlebt, vor allem in urbanem Gelände, doch da es sich dabei meist um kleinere Straßenkämpfe oder das Stürmen eines Gebäudes gehandelt hatte, besaß er nicht die Frechheit, sich als kampfgestählt zu bezeichnen. Er hatte viel gesehen, Neshir sei da ein Beispiel, doch waren es diese Momente, in denen Keel’o es bereute, keinen Wehrdienst bei den Fleet Marines geleistet zu haben. Vibrierend setzte das Shuttle schließlich auf dem Boden auf und fast noch im selben Moment schoss die Türe auf, um den Blick gänzlich auf das Geschehen vor ihnen freizugeben. Kugeln flogen ihnen um die Ohren, schlugen mit einem Dumpfen peitschen im Boden vor ihnen ein oder endeten als blaues Flackern in den Schilden es Shuttles, welches von ihrem Piloten geschickt platziert wurde, sodass Keel’o mit seinen zwei Begleitern lediglich zwei oder drei Schritte im offenen Felde laufen musste, ehe die Drei hinter einem weiteren Shuttle Schutz vor dem Feuer der Verteidiger fanden.
„Sir, hier drüben!“ Es war ein junger Turianer, der Zak mit einem Winken auf sich aufmerksam machte und welcher dem Trio schließlich entgegenkam.
„Geben Sie mir einen Überblick, Lieutenant.“
„Es sieht übel aus“, begann der Mann, der offensichtlich die Befehlsgewalt über den Trupp hatte, und deutete Zak mit einer einladenden Handbewegung, wenn man so wollte, ihm zu folgen, „wir benutzen unsere Shuttles, um ein provisorisches Lager aufzubauen und uns Schutz vor feindlichem Feuer zu verschaffen, aber die erhöhte Position des Feindes setzt uns schwer zu.“ Während der Turianer sprach, ging die Gruppe entlang eines Walls, errichtet aus Shuttles, aus deren Innerem hier und da Soldaten liefen oder in welchen sich eine kleine Gruppe verschanzt hatte. Keel’o war beeindruckt, wie schnell man die Gefährte zu notdürftigen Unterständen und Stellungen umfunktioniert hatte, doch Not machte erfinderisch. Krill, der Drell, und seine asarische Kollegin Lara passierten die Gruppe, wobei Keel’o dem Drell begrüßend zunickte, was jener ernst erwiderte.
„… schnell handeln“, bekam der Quarianer auf einem Ohr mit, als er sich wieder in das Gespräch zwischen Zak und dem Turianer eingeklinkt hatte, „wir planen einen Vorstoß in Gruppen aufgeteilt, um so das Vordach zu erreichen und damit den toten Winkel der verteidigenden Kräfte auszunutzen. Ich habe bereits eine Gruppe von drei Mann losgeschickt, um einen geeigneten Posten als Heckenschützen zu beziehen. Wir, ähm… wir warten nur noch auf Ihr Signal, Sir.“
„Gibt es ein Problem, Lieutenant?“ Zak hatte sofort gemerkt, dass dem Turianer etwas auf der Seele lag und jetzt, wo Keel’o darüber nachdachte, ergab es auch Sinn. Der Turianer machte einen etwas unerfahrenen, vielleicht sogar nervösen Eindruck. Keel’o vermutete ihn in seinen frühen Zwanzigern. Ein junges Alter für solch ein Kommando, selbst für einen Turianer, die bereits mit dem für quarianische Verhältnisse noch viel zu infantilen Alter von fünfzehn Jahren Dienst an der Waffe leisteten – dabei Treue dem turianischen Gesellschaftskodex vorausgesetzt, doch beim Anblick jenes Lieutenants traf dies mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit zu. Dieser sah zögerlich zu Keel’o, ehe er sich räusperte und Zaks Blick fest erwiderte.
„Nein, Sir. Bereit, wenn Sie es sind.“
„Gut. Weisen Sie die Shuttlepiloten ein und sorgen Sie dafür, dass wir alle ausreichendes Deckungsfeier beim Überqueren der freien Fläche haben.“ Der Turianer nickte und entfernte sich. Zak schnalzte mit der Zunge.
„Er fragt sich, ob es den ganzen Aufwand wert ist“, kommentierte er schließlich das Verhalten des jungen Palavianers, „unerfahren, aber fähig; vielversprechend. Sein erstes Kommando.“
„Hm“, war die einzige Antwort Keel’os darauf. Er ließ seinen Blick schweifen über die Szenerie, in welcher sie sich befanden. Fehlplatziert fühlte sich der Infobroker, als hier und da eine Sturmgewehrsalve oder ein vereinzelter Scharfschützenschuss die Stille durchbrach, die die kriegsähnliche Szenerie umarmte. Die Gesichtslosen im Wohnhaus wussten, dass sie nicht weg konnten, während Zaks Angestellten auf dem Präsentierteller saßen. Keel’o erblickte erneut Krill und Lara, die jeweils auf einer Kiste saßen und ihre Waffen einsatzbereit machten, und leise zog er die Nase hoch. Es würde sicher Verluste geben.
„Ist er hierfür der Richtige?“, sprach der Quarianer schließlich seinen Gedanken aus und sah erst ein paar Augenblicke später zu seinem salarianischen Freund, der ebenso lang zu brauchen schien, ehe er wusste, dass Keel’o noch immer von dem Turianer sprach und gedanklich nicht bereits gefühlte fünfzehn Schritte weiter war. Salarianerhirne…
„Jeder hat irgendwann ein erstes Mal; habe dich ja schließlich auch erfolgreich entjungfert“, erwiderte dieser schließlich pragmatisch und zog den Tragegurt seines turianischen Gewehrs etwas enger, „mehr oder weniger. Muss jetzt die Männer sammeln. Wir stürmen in Zwei.“
„So, so“, säuselte nach einigen Momenten der Stille Megan, die sich von hinten an den Quarianer schlich und dabei die Arme spitzbübisch und unschuldig zugleich hinter dem Rücken verschränkt hatte, während Keel’o noch etwas perplex von Zaks Wortwahl blinzelte, jedoch nicht um ein Grinsen umherkam, „du warst auch mal grün hinter den Ohren? Fällt mir schwer, mir dich als junges, unerfahrenes Greenhorn vorzustellen.“
Er warf einen vielsagenden Blick zu der menschlichen Söldnerin und setzte gerade dazu an, etwas zu erwidern, als diese ihn gespielt professionell auf Zaks bevorstehende Rede, wenn man denn so wollte, aufmerksam machte.
„Männer!“
„Du bist gerade mal vier Jahre jünger!“, zischte der Quarianer.
„Oh, bin ich das?“ Ein Zwinkern, begleitet von einem Lächeln unterstrich den unschuldigen Ton in ihrer Stimme und Keel’o legte die Stirn in Falten, widmete sich dann jedoch kopfschüttelnd dem Plan, den Zak gerade offenbarte. Sobald das Heckenschützenteam grünes Licht geben würde, würden jeweils Gruppen aus drei oder vier Leuten im Schutze eines Shuttles den Platz überqueren, während der Rest die Verteidiger beschäftigte. Alle auf einmal hinüberzubringen wäre zu riskant und mit zu vielen Verlusten verbunden, darin waren sich Zak und der Lieutenant einig. Ohne einen Mucks hörten die anwesenden Angestellten, wie Zak sie so gerne nannte, den Ausführungen der beiden zu und Keel’o fand es erstaunlich, wie sie alle diese Maske der Professionalität und des Ernstes aufrecht erhalten konnten, selbst im Angesicht eines des wohl riskantesten und aggressivsten Auftrags seit längerer Zeit. Hinter dieser Maske konnte Keel’o zwar bei dem ein oder anderen einen Hauch an Sorge oder Ungewissheit ausmachen, doch durch die Bank war die einzige Emotion, die sich die Leute hier „bei der Arbeit“ leisteten, Respekt; vor Zak, dessen Erfahrung und seiner Führungsfähigkeit. Deshalb erschien es ihm stets unpassend, von ihnen als Angestellte zu sprechen oder sie als Dienstleister zu bezeichnen, sondern verband mit der Art, wie sie Zak mit militärischer Korrektheit dienten eher den menschlichen Begriff der Prätorianergarde; einer eingeschworenen Truppe, die ihrem salarianischen Vorgesetzten treu ergeben war. Mit einem knappen Befehl brachte dieser demnach ohne Probleme Bewegung in die Truppe, nachdem diese keine Fragen mehr hatte und man mit der Durchführung des ein klein wenig wahnwitzigen Plans beginnen konnte. Die kleinen Teams formierten sich, wobei Keel’o und Megan mit Krill und Lara die breite Fläche überqueren sollten. Die Vier begaben sich zu einer kleinen Aufschüttung, hinter welcher sie alle liegend Position bezogen, während die Gruppen, die vor ihnen die Fläche überqueren sollten, bereits hinter den zugewiesenen Shuttles Position einnahmen, während die Keel’o und Megan nachfolgenden Gruppen noch in ihren improvisierten Stellungen verblieben, um von dort aus weiterhin das Gebäude aufs Korn zu nehmen. Keel’o merkte, dass die Asari ein wenig angespannt war und dies durch ihre Abgebrühtheit überspielen wollte, daran jedoch kläglich scheiterte. Gleichwohl sie eine begabte und versierte Söldnerin zu sein schien, umso schwerer tat sie sich wohl im Umgang mit ihren Emotionen.
„Du übernimmst die hintere Deckung“, raunte sie Krill zu, während sie auf das Zeichen der Heckenschützen wartete und dabei stets die Häuserfront im Blick hielt.
„Negativ“, war die kurze, aber prägnante Antwort des Drell, der ebenfalls die Augen nicht von dem Wohnhaus ließ, sich dadurch jedoch einen verwunderten Blick der Asari bescherte. Schließlich knackte es im Funkgerät, woraufhin sogleich ein entfernter Schuss eines Scharfschützengewehrs erklang und das erste Shuttle begann, sich vibrierend zu erheben, während in dessen Schatten hintereinander die ersten drei Angestellten Zaks den Angriff auf das Gebäude begannen.
„Negativ?“, stotterte Lara verdattert und durchbohrte Krill dabei förmlich mit ihrem Blick, während dieser stoisch den Angriff beobachtete.
„Sperrfeuer!“, brüllte der Drell unmittelbar neben Keel’o über die Köpfe der anderen hinweg, wodurch er seine asarische Kollegin herzlich ignorierte und um sie herum begann sogleich ein Konzert der Feuerstöße, an welchem sich der Quarianer mit seiner Maschinenpistole im Staccato beteiligte und in welches auch Lara nach einigem Zögern einstimmte, ehe mit dem Erreichen des Vordachs durch das erste Shuttle von Zak der Befehl kam, das Feuer wieder einzustellen.
„Du übernimmst den rückwärtigen Raum“, antwortete er schließlich auf Laras Einwände, wobei er dies beinahe beiläufig erwähnte, während er einen neuen Thermoclip in seine Waffe einlegte, „du wurdest heute schließlich verwundet.“
„Verwundet?“, die Entrüstung in der Stimme der Söldnerin war kaum zu überhören, jedoch nur schwer von der schieren Überraschung durch diese Feststellung zu unterscheiden, „die paar Kratzer sind-“
„Himmelarsch!“, schaltete sich Megan aufbrausend ein und Keel’o, der das Schauspiel bisher passiv beobachtet hatte und der sich nicht in irgendwelche taktischen Rangeleien einmischen wollte, musste unweigerlich schmunzeln, „wie wäre es, wenn ihr beide den Rücken von mir und der Blechbüchse freihaltet und endlich eure Schnauze haltet? Dann kann ich mich mit el Jefe in Ruhe um die bösen Jungs kümmern, während Romeo auf Julias blauen Zuckerarsch aufpasst und jeder ist fucking glücklich. Anmerkungen, keine, Ausführung.“ Die letzten drei Wörter hatte Megan dabei in einem Atemzug ausgestoßen und spätestens jetzt grinste Keel’o über das ganze Gesicht. Er war froh, in diesem Moment hinter seiner Maske sämtliche Mimik verstecken zu können, denn sonst hätte man ihm ohne zu zögern sämtliche Geisteskrankheiten dafür attestiert, mitten in einem Feuergefecht wie ein hirnamputierter Kroganer zu grinsen – gleichwohl Keel’o schwören konnte, auf dem Gesicht des Drell ebenfalls eine seichte Andeutung eines Schmunzelns erkennen zu können. Zak brachte jedoch recht flott wieder Professionalität in die kleine Truppe, als dieser sich über Funk meldete.
„Bereithalten für erneutes Unterdrückungsfeuer.“
„Schon ein klein wenig verschieden, mein LT und Ihrer, hm?“, witzelte Keel’o mit Krill beim Nachladen seiner MP und der Drell nickte dabei sogar mit einem Anzeichen eines Lächelns im Gesicht. Vielleicht war er doch nicht so stoisch, wie Keel’o erst angenommen hatte.
„Sie weiß, wie man die Männer an der Stange hält, Sir“, ob der Doppeldeutigkeit seiner Worte bewusst oder nicht, schielte er zu Lara, die gerade einzelne Schüsse auf das Gebäude abgab, „das Temperament erinnert mich da an jemanden.“
„Achja? Dieser Jemand muss eine fürchterliche Person sein“, stichelte die Asari, die das Gespräch wohl gehört hatte und Krill spielte mit, wobei er ohne zu zögern antwortete.
„Uh, sie weiß es, einem ziemlich auf den Zeiger zu gehen, aber eigentlich ist sie ganz okay. Du weißt schon, wenn man sich erst einmal an ihr mürrisches Granteln gewöhnt hat.“
Keel’o widmete sich mit einem Schmunzeln wieder dem Visier seiner MP und gab verstreut, ohne wirklich zu zielen, ja beinahe lustlos kurze Feuerstöße auf das Haus ab. Die Heckenschützen, sowie auch Zak von seiner rückwärtigen Position hatten gemeldet, dass sich die Söldner von den Fenstern zurückgezogen hatten und sich wohl re-positionierten; vermutlich weiter im Inneren des Baus, um sich adäquat auf die Eindringlinge vorbereiten zu können. Demnach genügten einzelne Schüsse, um die restlichen Spotter der Verteidiger in Deckung zu zwingen. Aus den Augenwinkeln sah Keel’o, wie Lara ebenfalls lächelte, oder dies zumindest versuchte, und Krill spielerisch mit der Faust gegen die Schulter boxte.
„Okay, wir sind als nächstes dran“, stellte Megan fest und erhob sich.
„Alles klar“, seufzte Keel’o, mehr um sich selbst zu beruhigen, und nachdem er ebenfalls aufgestanden war, strich der Quarianer seinen Anzug glatt, klopfte den Schmutz ab, der sich mittlerweile darauf abgesetzt hatte – inzwischen ein hoffnungsloses Unterfangen – und atmete mehrmals tief durch, ehe sie das Shuttle für ihre Überquerung erreichten. Es war dasselbe, mit welchem sie bereits in diesem Schlammassel angekommen waren und das bereits bekannte Gesicht des Piloten begrüßte sie mit einem Daumen-Hoch-Zeichen. Die menschliche Söldnerin nickte ihm zu und drehte sich zum Rest der Truppe um.
„Blueberry, Frogface, ihr zwei sichert uns nach hinten ab. Keel, du bleibst direkt hinter mir – und keiner von euch schaut auch nur eine Sekunde über diesen Kasten rüber, ja?“ Niemand erwiderte etwas, auch wenn sich Keel’o nur schwer mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass Megan mehr oder weniger das Kommando übernommen hatte, doch andererseits war sie diejenige, die wohl am meisten Erfahrung in Kampfeinsätzen hatte und so nahm er es hin, ohne sich zu beschweren. Nun, vielleicht würde er dies später tun, doch jetzt mussten sie erst einmal an einem Stück dieses Vordach erreichen. Megan nickte also, drehte sich wieder um und gab dem Piloten zu verstehen, dass alle bereit waren, indem sie mit der flachen Hand gegen die Tür schlug. Gleich darauf ertönte erneut ein entfernter Schuss des Scharfschützen-Teams und das Shuttle hob nur etwa auf Hüfthöhe an, ehe es vorwärts glitt und die Gruppe dem Vehikel folgte. Der Eindruck, den Keel’o noch in der relativen Sicherheit ihres improvisierten Lagers gewonnen hatte, dass die Söldner sich bereits größtenteils zurückgezogen hatten, stellte sich schnell als falsch heraus, als das mittlerweile schon gewohnte Peitschen einschlagender Projektile die Luft erfüllte und ein leises Brummen aus dem Inneren des Shuttles signalisierte, dass dessen Schildgenerator auf Hochtouren arbeitete. Zumal mittlerweile schon ein wesentlich geringerer Anteil an Angestellten auf Zaks Seite verblieben war, der Deckungsfeuer geben konnte. Es knallte und krachte nur so um sie herum, Keel’o musste öfter den Drang unterdrücken, willkürlich zusammenzuzucken, als erneut ein Projektil nur wenige Hand breit neben ihm vorbeizischte und ein jeder Schritt kam dem Quarianer vor, wie eine Ewigkeit. Er begann zu schwitzen; sein Herz schlug ihm bis unter sein relativ spitzes Kinn; das Schlucken fiel ihm schwerer. Erst zögerlich realisierte er, dass es spätestens jetzt richtig ernst wurde. Das war es also… sein persönlicher Sturm auf die Bastille, wie er in einem Anflug romantischen Wahnsinns dieses Unternehmen betitelte, um das Schloss eines tyrannischen Monarchen mit aufbegehrenden Rebellen zu erstürmen, ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen, die er für seine Verbrechen gegen das Volk verdient hatte. Für die Quarianer; für die Flottille; für Yviela.

Keel'o Vaelsha
11.05.2012, 02:41
2/2

„Alles in Ordnung dahinten?“, schrie Megan über den Kampfeslärm und ihre Schulter dem Rest der Truppe zu und noch ehe Keel’o irgendetwas hervorächzen konnte, hatte Krill dies bereits mit einem trockenem „Roger“ erledigt, womit er die Söldnerin auch wieder zufrieden gestellt hatte. Keel’o würde auf ewig Probleme mit dem abgehakten, kurzen Ton des Militärs haben, doch im Moment schwirrten seine Gedanken um durchaus dringendere Dinge wie die Tonlage irgendwelcher Ex-Soldaten. Noch immer flogen Kugeln haarscharf an seinem Kopf vorbei, schlugen dabei nur wenige Schritte von ihm entfernt in den dreckigen, ohnehin schon zerschundenen Boden Omegas ein und wirbelten so Staub und Gesteinsbrocken durch die Luft. Irgendwie war Keel’o ein klein wenig froh darüber, dass in dieser Ecke auf die Verkleidung mit Stahlplatten verzichtet worden war, denn das verringerte die Zahl der Querschläger um einiges.
„Kontakt“, meldete Krill schließlich, „sieht so aus, als wäre das Blood Pack zur Party erschienen.“
Über ihren Köpfen rauschten zwei weitere Shuttle hinweg, diesmal jedoch nicht im schlichten, edlen Schwarz von Zaks Männern gehalten, sondern in blutrotem Lack getränkt und mit einer stilisierten Abbildung eines kroganischen Totenschädels auf der Tür, welche sogleich zur Seite gerissen wurde, um den Blick auf die dahinter versammelten, auf den bevorstehenden Kampf ungeduldig wartend brüllenden Kroganer freizugeben, die sogleich das Feuer eröffneten.
„Okay, einen Gang schneller bitte, Mister Taxidriver“, rief Megan nach einem Kontrollblick über ihre Schulter ins Cockpit und schlug erneut zweimal gegen die Verkleidung des Shuttles, welches Momente darauf sogleich an Geschwindigkeit zulegte. Mit dem Aufkreuzen des Blood Packs verschwand auch der letzte Rest an Übersichtlichkeit aus dieser Auseinandersetzung und wo vorher noch klare Grenzen gezogen waren, herrschte jetzt ein heilloses Durcheinander aus gebrüllten Befehlen und knallenden Waffen, die von den Kroganern aus der Hüfte abgeschossen wurden und anscheinend nicht ansatzweise dazu bemüht wurden, anständig zu zielen. Wo die zwei Shuttles gelandet waren, das konnte Keel’o nicht sagen, da ihr eigenes Gefährt ihm die Sicht nahm, doch eigentlich war er darüber im Moment recht froh, gleichwohl er sich blind durch dieses Kreuzfeuer bewegen musste. Das Ergebnis war ein Kugelhagel, der Keel’o und Megan nun noch zusätzlich zu dem Sperrfeuer aus den oberen Stockwerken in die Mangel nahm und der einzig durch die Präsenz des Shuttles daran gehindert wurde, die Vier zu durchlöchern.
„Zak, wie sieht es bei euch aus?“, funkte Keel’o, während Megan vor ihm ihren Schritt ein wenig beschleunigte, um für einen kurzen Moment am Shuttle vorbei zu schießen und sich danach sogleich wieder in Deckung zurückfallen zu lassen.
„Das Blood Pack hat sich circa hundertfünfzig Meter links von uns positioniert und spuckt gerade mehrere Kroganer und ein paar Vorcha aus“, kam sogleich die Antwort und Keel’o fluchte leise, „die letzte Welle geht geschlossen rüber.“
„Was?“, stieß Keel’o aus und stutzte, „das bedeutet, dass ihr auf Sperrfeuer verzichtet!“
„Andernfalls werden wir hier vom Blood Pack und den Leuten im Haus aufs Korn genommen. Wir müssen unter dieses Vordach.“ Mittlerweile war Keel’o mit Megan im toten Winkel der Verteidiger angekommen und kaum hatten die Schüsse aufgehört, sprintete die menschliche Söldnerin los, dicht gefolgt von dem Quarianer.
„Alles klar. Wir versuchen, euch die Kroganer vom Hals zu halten, aber beeilt euch“, Megan antwortete an Keel’os Stelle und sie sah sich um, als sie noch im Laufschritt mit Zak sprach, „ein paar von uns hat es übel erwischt.“ Keel’o folgte ihrem Blick und schnalzte beim Anblick der vor ihnen übergesetzten Angestellten mit der Zunge. Zwei waren augenscheinlich getroffen worden, einer litt gar an äußerst schweren Verbrennungen und schien auf die Fragen und Zurufe seiner Kameraden gar nicht mehr zu reagieren, während diese versuchten, Erste Hilfe zu leisten und dabei gar nicht aufgeben wollten, obwohl er auch schon gar keine Lebenszeichen mehr von sich gab. Megan spähte an dem Shuttle vorbei, an dessen Ende sie kniete, dabei den Rücken fest gegen das Fahrgestell presste, und zog sogleich wieder den Kopf ein, um gleich darauf ein wenig länger herauszulugen. Krill und Lara waren indes in einem anderen Shuttle verschwunden und feuerten aus dessen Inneren auf die mittlerweile auf offenem Feld umherstürmenden Kroganer, welche das Feindfeuer herzlich ignorierten und fröhlich drauf losballerten – sei es auf Zaks Männer oder auf das Wohngebäude. Mit der Landung des Blood Packs hatten nämlich nicht nur Keel’o und seine Verbündeten einen neuen Feind gefunden, sondern auch die Verteidiger im Wohnblock schossen mittlerweile auf die neu hinzugekommenen Gäste der Feier. Aus dieser Dreiecksbeziehung, dieser ménage à trois des Tötens ergab sich der Umstand, dass um den Wohnkomplex ein absolut unübersichtliches Chaos herrschte und Keel’o langsam, aber sicher die Thermoclips ausgingen, als er so über die „Motorhaube“ des Shuttles das Feuer auf die Kroganer eröffnete.
„Exran, hoch!“, war Zak zu hören, der sich mit dem jungen Turianer-Lieutenant neben einem der Shuttles positioniert hatte, „Die Heckenschützen sollen sich um den Wohnkomplex kümmern. Los jetzt!“ Quälend langsam setzte sich das Shuttle in Bewegung und mit hektischen Bewegungen sah sich Zak um, abwechselnd dabei von dem Turianer und einem Menschen zu den Kroganern, welche er nur durch die Schutzscheiben des Shuttles ausmachen konnte. Schritt für Schritt schlichen sie vorwärts, dabei dem beinahe konstanten Beschuss aus sämtlichen Richtungen ausgeliefert, und es verging kein Moment, in welchem Zak nicht irgendwie mit seinen Händen herumfuchtelte oder Befehle kläffte, wenn er nicht gerade das Feuer erwiderte. In Situationen wie dieser zeigte sich stets aufs Neue, dass Zak nicht irgendein Salarianer war, sondern ein ehemaliger STG-Offizier und damit zu den besten der besten dieser Galaxis gehörte. Vermutlich wäre er in dieser Situation andernfalls schon längst gestorben, denn was dem Turianer und Zak dort entgegengeworfen wurde, hätte jeden regulären Söldner mit Leichtigkeit überfordert.
„Na komm schon…“, knurrte Keel’o und legte auf einen Kroganer an, dessen Schilde soeben von Zak überladen worden waren und der sogleich von mehreren Seiten getroffen wurde. Blut spritzte durch die Luft und die Echse ging für Keel’o unhörbar ächzend in die Knie, ehe eine Salve, abgefeuert aus einem der Geschosse über seinem Kopf, den Hals des Echsenaliens durchschlug und ihm so den Rest gab.
„Nur noch fünfzig Meter“, raunte Megan, legte mit ihrem Gewehr an, hielt jedoch sogleich wieder inne und sah verwirrt über die Zielvorrichtung hinweg, als der turianische Lieutenant sich etwas zurückfallen ließ, „was macht er da? Ihre ganze Flanke ist ungedeckt… oh shit“, die Söldnerin senkte das Gewehr und gab wild gestikulierende Handzeichen in Zaks Richtung ab, ehe sie die nächsten Worte förmlich brüllte, „Boom Squad! Acht Uhr!“
Keel’o folgte ihren Gesten und sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, als er zwei Vorcha ausmachte, wie sie wie lauernde Raubtiere auf allen Vieren über eines der vielen Überbleibsel des Bergbaus, einen länglichen Findling, der an ein mitten im Nirgendwo platziertes Mauerstück erinnerte, kletterten und ihre hässlichen Zähne fletschten beim Anblick ihrer Beute. Sofort legte er mit seiner Waffe an und gab mehrere Feuerstöße in ihre Richtung ab, welche jedoch wirkungslos im Granit hinter ihnen einschlugen oder an der Panzerung scheiterten, die die animalische, an die Pest erinnernde Ungezieferplage Omegas mit sich herumtrug.
Daraufhin ging alles ganz schnell: ein abgekrümmter Finger, ein kurzer Rückstoß, der den Raketenwerfer fester gegen die Vorchaschulter presste und schließlich ein Gefahr verheißendes Zischen, als die Rakete vorne austrat. Fauchend flog das tödliche Geschoss geradewegs auf den Lieutenant zu, dabei eine schneeweiße Rauchschwade hinter sich herziehend, und mit einem ohrenbetäubenden Knall schlug sie nur wenige Sekunden knapp neben diesem im Boden ein. Die Druckwelle der Explosion war noch hinter Keel’os Deckung zu spüren und in einem kurzen Stoßgebet dankte er welcher Gottheit auch immer für seinen Schutzanzug, welcher über einen integrierten Gehörschutz verfügte und den Träger so vor dem berüchtigten „Klingeln in den Ohren“ bewahrte. Dennoch musste Keel’o für einen Moment die Augen zusammenkneifen, ehe er wieder einen klaren Blick über das Schlachtfeld, wie man diesen Plaza mittlerweile nennen konnte, warf. Was er sah, ließ ihn sofort sämtliche Muskeln anspannen: es war der Lieutenant, welcher sich im Dreck krümmte und dabei turianische Flüche und Flehgebete ausstieß, für die der Universalübersetzer kein Äquivalent im Quarianischen fand und welche sowieso nur entfernt zu hören waren. Keel’o konnte nicht so recht erkennen, was ihm fehlte, doch anscheinend hatte er seine Waffe verloren – sie lag nur noch als schwarzes, verkohltes Etwas erkennbar neben ihm – und hielt sich den Oberschenkel. Zak eilte zu ihm, blind in Richtung des Boom Squads schießend, welches durch die Heckenschützen bereits um ein Mitglied dezimiert worden war, um dem Turianer wieder auf die Beine zu helfen. In seinem Schock völlig perplex schlug der Turianer um sich, wand sich aus dem helfenden Griff seines salarianischen Vorgesetzten und rasch entwickelte sich ein unübersichtliches Handgemenge, könnte man fast sagen, als Zak vergeblich versuchte, den Lieutenant zu beruhigen und ihn zu tragen. Dreck und eine blaue Flüssigkeit, vermutlich Medigel, vermischten sich zu einem undefinierbaren Schlamm, den der Turianer über Zaks Anzug verteilte, ihm sogar welchen ins Gesicht schmierte, als dieser ihn endlich zu fassen bekam und ihn über die Schulter nahm.
„Trödel da nicht so rum“, knurrte diesmal Megan, die mit Keel’o gerade einen weiteren Kroganer unter Beschuss nahm. Der Quarianer warf einen flüchtigen Blick zu Zak, der seine Pistole gezogen hatte und gerade damit begann, den zweiten Vorcha zu erschießen, als es passierte: Zak wurde getroffen. Ein Schuss streifte wohl seinen Oberschenkel und riss eine gehörige Portion Stoff mit sich, während der Rest der Hose sich im markanten Grün salarianischen Blutes färbte. Ein weiterer Schuss streifte den Oberschenkel, sodass Zak einknickte, sich mit der Waffe am Boden abstützen musste.
„Nein“, keuchte Keel’o und senkte seine Waffe, ehe er schrie, „Zak!“ Der Salarianer hörte ihn wohl nicht und wenn er es tat, so ignorierte er ihn, hob schließlich seine Pistole wieder und schaffte es noch, mit zwei gezielten Schüssen die Gastanks des Pyros – der zweite Mann des Boom Squads – zur Explosion zu bringen, ehe ein weiterer Schuss oder ein zum Schrapnell umfunktioniertes Bruchstück ebenjenes Gastanks (es war auf diese Entfernung nicht zu erkennen) den Unterarm von Zaks Waffenhand durchschlug. Grünes Blut spritzte in hohem Bogen davon, die Pistole fiel zu Boden und Zaks Gesichtszüge verzerrten sich im Schmerz zu einer unmissverständlichen Fratze.
„Frogface, verschafft ihm etwas Luft!“, rief Megan zum Nachbarshuttle hinüber und sogleich verlagerte Krill mit Lara sein Feuer auf eine Truppe Kroganer, die sich in Richtung Zak bewegt hatten, jedoch von ihnen jetzt in Deckung gezwungen wurden. Keel’o stand für einige Sekunden regungslos da; Sekunden, in welchen er fassungslos die Szenerie beobachtete; dabei zusah, wie sein bester Freund getroffen ohne jegliche Deckung in die Knie gegangen war; Gefahr lief, von einem Projektil endgültig getötet zu werden. Eine quälende Hilflosigkeit machte sich bei dem Gedanken daran, dass Zak quasi zum Greifen nahe, jedoch trotzdem unerreichbar für ihn war, in Keel’os Magengegend breit. Schnell schlug diese Hilflosigkeit jedoch um in etwas, was Keel’o lange nicht mehr gefühlt hatte: Wut. Keine Wut über einen besonders hohen Pot, den man beim Skyllian Five verloren hatte oder über Farrheya, aus welcher Keel’o die begehrte Information gewissermaßen herausprügeln musste, sondern richtige Wut. Wut, die Lebewesen zu den möglichsten und unmöglichsten Dingen antrieb; die in ihrer Intensität einem Vulkanausbruch gleichkam; die in gebündelter Form die Brennkraft von einem Dutzend Sonnen übersteigen konnte. Kurzum: blinde Rage war es, die Besitz von Keel’o nahm, als jener aggressiv die Zähne fletschte, sein Gewehr in den Anschlag nahm und mit jedem abgegebenen Schuss wütend grunzte oder dem Blood Pack wilde quarianische Flüche zuwarf, sodass der Speichel nur so durch seinen Helm flog. Es kümmerte ihn dabei gar nicht, auf wen er schoss, solange er etwas traf, das nur halbwegs aussah wie ein Kroganer. Zwei der Echsenaliens zwang er so in Deckung, einem dritten durchlöcherte er die Brust und kaum war der Thermoclip verschossen, setzte er auch schon wieder einen neuen ein – es war der letzte, den der Quarianer noch bei sich trug –, als sich Megan wieder meldete.
„Verleg dein Feuer, er braucht Deckung!“ Aus den Augenwinkeln sah er, wie Zak sich langsam erhob und zu humpeln begann, dabei immer noch den verletzten Turianer auf der Schulter, und es sogar schaffte, sich wieder in den schützenden Schatten des Shuttles zu hieven, während der andere Angestellte die von Lara und Krill in Deckung gezwungenen Kroganer unter Beschuss nahm. Hoffnungsvolle Euphorie keimte in Keel’o auf, gepaart mit dem verbleibenden Gefühl dumpfer Sorge und sogleich winkte er einen der Angestellten herbei, seine Position zu übernehmen, als Zak mit seinem Trupp in die unter dem Vordach errichtete Stellung humpelte. Sie sahen übel aus. Das Shuttle war durchlöchert und machte den Eindruck, als hätte es gerade den Morning War ein zweites Mal mitgemacht, während Zaks menschlicher Begleiter verschwitzt und völlig außer Atem einen neuen Thermoclip einlegte, um sogleich eine Stellung bei Megan zu beziehen. Am schlimmsten sahen jedoch Zak und der Turianer aus und Keel’o hielt erschrocken die Luft an, als er den jungen Lieutenant erblickte. Die Verletzungen waren schlimmer, als er auf die Entfernung hin angenommen hatte: ein perfekt gerader Schnitt verlief von der Nase des Turianers bis hinter zu seinem linken Ohr, wobei von seinem Auge nicht mehr als ein blutiges Etwas übrig geblieben war. Hinzu kamen ziemlich viele ungesund aussehende Verbrennungen entlang seiner gesamten linken Körperhälfte, doch das schlimmste war sein Bein – oder das, was davon übrig geblieben war. Der verbrannte Stumpen, den Keel’o vorher für die Waffe des Lieutenants gehalten hatte, war in Wirklichkeit ein Teil von dessen Bein gewesen, welcher durch die Wucht der Explosion einfach vom Knie abwärts von ihm gerissen wurde. Der Rest des Fußes sah auch nicht besser aus, da er quasi nur noch aus einem mit Verbrennungen übersäten Oberschenkel bestand und dort, wo einmal ein Knie war, nur noch Fleischfetzen und eine Blutlache übrig geblieben waren. Auch bei der blauen Flüssigkeit hatte sich Keel’o geirrt: es war kein Medigel, sondern das Blut des Turianers, welches Zaks Anzug und auch seine eigene Uniform mittlerweile tränkte. Keel’o stand wie angewurzelt vor dem Schwerstverwundeten und wusste nicht so recht, was er tun sollte, während um ihn herum reges Treiben herrschte, nachdem mit Zak alle anderen Angestellten übergesetzt hatten, vom Heckenschützenteam einmal abgesehen. Erst ein Sanitäter, der Keel’o aufforderte, Platz zu machen, ließ ihn für einige Momente aus seiner Starre erwachen, ehe er wieder in dieselbe Katatonie verfiel, mit der er den Soforthilfemaßnahmen und geschulten Handgriffen des Personals kommentarlos zusah. Die Waffe hielt er dabei in seiner rechten Hand, welche schlaff neben seinem Körper hing, doch all dies nahm er gar nicht wahr.
„Wie sieht es aus?“, fragte Zak sogleich den Sanitäter, ehe der Salarianer sich ein schmerzstillendes Mittel injizierte und dabei scharf die Luft zwischen den Zähnen einsog. Die Panzerweste war zwar mit einem leichten Schildgenerator ausgestattet, jedoch bedeckte dieser nur die vitalen Bereiche, also Torso und Kopf, während Extremitäten wie Hände und Füße nicht geschützt waren. Zak konnte von Glück reden, dass es nur Streifschüsse gewesen waren beziehungsweise keine Arterie im Arm getroffen worden war – wo auch immer diese bei Salarianern lagen oder ob sie welche hatten.
„Sehr übel, Sir“, erwiderte der Sanitäter konzentriert und sah dabei nicht einen Moment von seinem Handwerk auf, „wenn er nicht sofort auf die Progress kommt, verlieren wir ihn. Falls er es bis dorthin schafft.“
„Hey!“, fauchte Zak und wandte sich mit einer wesentlich ruhigeren Stimme dem Lieutenant zu, wobei er ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter legte, „wir bringen Sie jetzt hier raus, also halten Sie durch, LT. Ich will Sie schließlich später beim Debriefing dabei haben, damit Sie mir dieses Schlamassel erklären.“ Den letzten Satz sprach Zak mit einem Lächeln auf den Lippen aus und Keel’o bewunderte ihn dafür, in einer solchen Situation noch seinen Humor zu finden, aber andererseits war dies wohl im Moment das Beste für den Turianer, der nur leise aufstöhnte und irgendetwas röchelte.
„Aber Sir, wie sollen wir-“
„Tun Sie es einfach!“, herrschte Zak den Sanitäter ein weiteres Mal an und nickte in Richtung des malträtierten Shuttles, ehe er damit fortfuhr, sich selbst zu verarzten, „Und schaffen Sie am besten dieses Ding auch noch nach Hause, ehe es uns um die Ohren fliegt.“ Der Sanitäter nickte zögerlich und rief zwei der Angestellten herbei, die sich um die anderen beiden Verletzten kümmerten, welche sogleich eine Notfalltrage aus einem der Shuttles holten und ihm dabei halfen, den verletzten Turianer damit in eines der Gefährte zu verfrachten. Keine zwei Minuten später war es mit dem ramponierten Shuttle und den Verletzten auch schon verschwunden, während Keel’o sich neben Zak niederließ.
„Alles in Ordnung bei dir? Du hättest mit ihnen gehen können.“
„Ich bin okay“, erwiderte er stoisch und befestigte den letzten Verband, jenen um den zweiten Streifschuss am Oberschenkel, ehe er sein Gewehr wieder in die Hand nahm und Krill mit ein paar Leuten zu sich rief. Zak schien keine Zeit verlieren zu wollen und dass der Salarianer ein zähes Stück Leder war, wusste Keel’o schon länger. Er schluckte deshalb seine Bedenken hinunter und wartete, bis der Drell mit Lara, Megan und zwei Angestellten im Schlepptau sich bei ihnen eingefunden hatte.
„Sir“, meinte dieser knapp, als er einen Blick auf Zaks Verbände geworfen hatte.
„Krill, du hältst uns das Blood Pack vom Leib, während ich mit einem kleinen Team reingehe und das Penthouse stürme. Ich nehme sie alle mit“, Zak deutete auf all die Leute, die Krill gerade mit sich gebracht hatte, „der Rest gehört dir. Und fordere Verstärkung von der Progress an; wir brauchen hier mehr Kanonen.“
„Jawohl, Sir.“ Die gesamte Gruppe erhob sich wieder aus der knienden Position und Zaks Gruppe stockte die Thermoclip-Vorräte an einem der Shuttles auf, ehe sie sich vor dem Haupteingang sammelten. Einzig Lara verblieb bei Krill und schien noch mit ihm zu reden.
„Hör zu, die Lage ist übel. Wir sind unterlegen und es sieht nach einem harten Kampf aus, viele Verwundete…“, sie seufzte, ehe sie fortfuhr, „sei vorsichtig, ja? Ich will nicht… wir-“ Während sie sprach, hatte sie Krills Hände ergriffen und war ihm Wort für Wort näher gekommen, bis er nur noch eine Handbreit von ihrem Gesicht entfernt war.
„Siha, pass einfach auf dich auf“, unterbrach er sie und streichelte dabei über ihre Tentakeln, „und komm gesund wieder.“ Krill gab ihr einen Kuss auf die Stirn und Lara schloss die Augen. Man konnte förmlich sehen, wie sämtliche Anspannung aus ihrem Körper wich und sie sich am liebsten gänzlich in seine Umarmung hätte fallen lassen; wie all die Unruhen und der Kampfeslärm um sie herum in den Hintergrund traten, als der Drell ihr das in der gesamten Galaxis gleiche Zeichen der Zuneigung schenkte; wie sie sich an einen fernen Ort wünschte mit ihm, weit weg von dieser Stellung, von diesem Wohnkomplex, von Omega; wie die Härte der Realität sie wieder einholte, als er sich löste von ihr, ihr ein letztes Lächeln, ein letztes Streicheln der Wange schenkte, ehe er sich umdrehte und zu seinen Männern lief, dabei noch im Laufschritt die geschulterte Waffe zog und sicherlich ihren Blick in seinem Rücken spürte, jedoch gänzlich für seine Kameraden da war und ihnen Befehle erteilte – für den Moment, jedenfalls. Sie stand mit dem Rücken zu Keel’o, weshalb er leider nicht ihr Gesicht sehen konnte, doch die Art, mit welcher sie ihre Schultern ein letztes Mal rollte, um anschließend den Helm überzuziehen und die Waffe wieder in die Hand zu nehmen, genügten ihm. Sie drehte sich um zu ihnen und geschlossen betrat die Gruppe durch die Vordertüren die Lobby.
„Bringen wir das hier endlich hinter uns“, knurrte Lara dabei und Keel’o konnte nicht anders, als ihr im Geiste zuzustimmen. Es war höchste Zeit, ein paar Antworten einzufordern.

Keel'o Vaelsha
09.06.2012, 03:37
1/2

22:10 Uhr
Luxuriöser Appartmentkomplex

Die Lobby des relativ luxuriösen Wohnkomplexes sah aus, als hätte man sie direkt aus einem Krisengebiet nach Omega gebracht. Korrektur: als hätte man sie aus einem menschlichen Kriegsgebiet des zwanzigsten Jahrhunderts nach Omega gebracht, denn ein Krisengebiet war diese Station ja gewissermaßen bereits. Hinter zerschossenen Scheiben waren umgekippte oder zerstörte Möbel, durch die Luft fliegendes Zeitungspapier oder im Zuge des Feuergefechts und der daraus resultierenden hektischen Evakuierung liegen gelassene Gepäckstücke durch den Raum verteilt, was gepaart mit dem seichten Flackern der Terminals hinter der Rezeption und den von außen nur als dumpfes Knattern wahrnehmbaren Schüssen zu einer äußerst gespenstischen Atmosphäre führte. Wie durch das verlassene Haus einer längst vergessenen Geisterstadt schlichen die Eindringlinge durch die Lobby, dabei jeder auf seinen Sicherungsbereich fixiert und jederzeit bereit, abzudrücken.
„Wie gehen wir weiter vor?“, raunte Keel’o seinem Freund Zak zu, welcher die Gruppe zu einem Aufzug führte.
„Ich gehe davon aus, dass wir den direkten Weg ins Penthouse mit dem Aufzug vergessen können, da diese Typen wohl schon längst alle Leitungen gekappt haben, aber ganz abgeschnitten sind sie auch nicht. Schließlich ist das auch ihr einziger Weg aus diesem Haus heraus“, Zak drückte den Knopf für das Penthouse, jedoch ohne Wirkung zu erzielen.
„Dachte ich es mir doch. Wir gehen in den 169. Stock“, begann Zak den Rest zu briefen, „dort haben unsere Heckenschützen die Widerstand leistenden Kräfte aufgeklärt und das Penthouse liegt ein Stockwerk darüber. Wir werden geschlossen vorrücken, wobei Sie die Vorhut bilden“, Zak deutete auf die zwei Angestellten, die er mitgenommen hatte, „dicht gefolgt von Lara und Megan. Keel und ich bilden das Schlusslicht. Wir bleiben zusammen, aber jeder achtet auf Sicherheitsabstände. Wir stehen unter Zeitdruck, Ladies and Gentlemen, also will ich dieses Stockwerk so schnell wie möglich gesäubert und gesichert sehen. Fragen oder Anmerkungen? Keine. Sehr gut, dann: Aufstellung!“ Die Kanzel war laut Anzeige nur noch fünf Stockwerke von der Lobby entfernt und bis auf die dumpfen Kampfesgeräusche vom Außenbereich war es totenstill, als jeder Lauf im Raum auf die Türen zielte.
„Egal, wer in diesem Aufzug ist“, rief Zak über die Köpfe der anderen hinweg und bezog dabei hinter Megan Position, „er ist als Feind zu betrachten.“ Noch drei Etagen. „Schusswaffen sind also frei, Feuer nach eigenem Ermessen.“
Noch zwei Etagen. Keel’o hob seine MP an, atmete tief durch und presste das Schulterstück so fest er konnte gegen seinen Anzug.
„Okay“, raunte Megan, „o-kay…“
Noch eine Etage. Ein unruhiges Hin- und Herwiegen ging durch die Gruppe. Dann war es soweit. Mit einem hörbaren „Ping!“ kündigte sich der Aufzug an und die Türen glitten leise auf. Die Kabine war leer.
„Ach, gottverdammte…“, fluchte Megan leise, aber hörbar erleichtert, als alle ihre Waffen senkten und die Kabine betraten. Zak tippte den Knopf für die entsprechende Etage und leise setzte sich die Kabine wieder in Bewegung, wobei Keel’o die nervende Aufzugmelodie im Hintergrund auffiel. Er stand neben Zak, welchen die Musik nicht im Geringsten zu stören schien, und hinter ihnen Megan mit Lara und den zwei anderen Angestellten.
„Also… du und Krill, eh?“, stellte die menschliche Söldnerin fest und erntete nicht mehr als ein vielsagendes Schweigen als Antwort, ehe sie fortfuhr, „scheint ja ein netter Typ zu sein.“
„Ist er“, erwiderte Lara knapp, „und ich teile nicht. Niemals.“
Keel’o seufzte unhörbar. Wie er Aufzugfahrten hasste.
„Keine Sorge, Blueberry“, kam es schnippisch von Megan zurück, „ich kann mit Drell nichts anfangen. Dieser eine Trip, auf dem ich in Narshad nach ein wenig… ‚Naschen‘ war… meine Herren Gesangsverein. Stehst du auf sowas? Hallus und so ein Zeug? Oder seid ihr Asari dagegen immun?“
Keel’o schüttelte kaum merklich den Kopf, schmunzelte jedoch ein wenig. Er sah zu Zak, der seinen Unterarm betrachtete und dabei sein Gesicht nachdenklich verzogen hatte. Das Gespräch zwischen Megan und Lara wich augenblicklich in den Hintergrund, als der Quarianer bemerkte, dass Zak nicht ganz bei der Sache zu sein schien.
„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er seinen salarianischen Freund, der sogleich aufsah.
„Ja“, erwiderte dieser stoisch, „ich hasse es nur, Männer zu verlieren.“ Die Stimme des Salarianers war zu einem kaum hörbaren Flüstern geworden, sodass nur Keel’o verstehen konnte, was er sagte. Zak sprach von dem turianischen LT und den anderen Verwundeten. Keel’o wusste nicht, ob die beiden Angestellten und der Turianer die einzigen Verwundeten waren oder wie viele es noch erwischt hatte, aber er wusste, dass die Aktion Zak einiges gekostet hat. Nicht nur an Personal, sondern auch an Material, doch eine komplette Analyse der Situation würde es wohl erst auf der Progress geben.
„Du wolltest deine Leute möglichst sicher rüber bringen und das hast du auch gemacht. Was hättest du denn machen sollen? Den Überfall durch das Blood Pack konnte dir keiner so prophezeien, dass du dich perfekt darauf hättest vorbereiten können.“ Zweifelsohne waren die Kroganer für die meiste Zerstörung verantwortlich, da sie mitten in Zaks ungeschützte Flanke gestoßen waren, doch Keel’o verstand zu wenig vom militärischen Handwerk, um wirklich die Art von Überzeugung in seine Worte zu legen, wie er es gerne getan hätte. Er wusste aber, dass Zak schon klar kommen würde. Er war schließlich kein Greenhorn, das gerade frisch von der Offiziersschule kam, sondern ein altgedienter Geheimdienstoffizier. Selbst Keel’o wusste nicht alles über seine Vergangenheit, aber das was ihm auf den Tisch gekommen war… Zak hatte gewiss schon härtere Entscheidungen getroffen. Noch dazu waren die Söldner über ihnen weit weniger schlimm gewesen – im Gegenteil, auf Keel’o hatte es vielmehr den Eindruck eines heillosen Durcheinanders mit einer seichten Spur von Verzweiflung gemacht, als diese auch weiterhin das Feuer eröffnet hatten, obwohl sie mit ihren Gewehren keine Chance gegen die Schilde der Shuttles gehabt haben. Deshalb konnte Keel’o es zu einem gewissen Teil kaum erwarten, aus dem Aufzug zu steigen und sich den Söldnern zu stellen, als sich endlich die Türen geöffnet hatten und den Blick auf einen Raum mit diversen Sitzgelegenheiten und Holobildschirmen freigab. Hinter einer verschlossenen Tür, die den einzigen Ausgang aus dem kleinen Raum darstellte, waren dumpf knatternde Sturmgewehre zu hören, während die Kampfschreie der Kroganer unten vor dem Wohngebäude als nicht mehr als ein leises Brummen wahrzunehmen waren. Zak ging direkt zu der verschlossenen Tür und presste sein Ohr dagegen, um genauer horchen zu können, ehe er sich der Verriegelung zuwandte. Ohne ein Wort positionierte sich der Rest jeweils neben der Tür.
„Willst du dich nicht im Hintergrund halten?“, fragte Keel’o und nickte dabei auf Zaks Armwunde. Wortlos glühte Zaks Omnitool auf und der Salarianer machte sich am Schloss zu schaffen.
„Ich kann zwar nicht mehr schießen, aber Schilde grillen geht noch immer. Und notfalls…“, Zak machte eine schnellende Bewegung aus dem Ellbogen und eine Omniklinge fuhr sich mit einem hörbaren Vibrieren aus. Er sah zu Keel’o, ernst und bestimmt, ohne seinen Satz zu beenden. Der Quarianer schluckte, nickte jedoch schließlich und sah wieder zu der Tür, die Zak gerade knackte. Es wird jetzt also richtig eng, dachte er bei sich und stieß ein Stoßgebet „nach oben“, nicht selbst in den Nahkampf verwickelt zu werden. Sein Herz schlug ihm spätestens jetzt bis unter sein Kinn und wieder trat Schweiß auf seine Stirn. Beschlug sich da sein Visier von dem schneller werdenden Atem? Mal schnell die Klimaanlage justieren, nur kurz und mit einem nebensächlichen Gedanken. Sofort spürte Keel’o die beruhigende Wirkung der kühleren Luft auf seiner Haut, als die cybernetischen Implantate seines Körpers die Befehle an die Anzug-VI weitergaben. Zak flüsterte etwas und mit einem letzten Knopfdruck schoss die Tür auch schon auf. Ohne zu zögern betrat die Gruppe zügigen Schritts den Raum, wobei Megan und Lara vor Keel’o in den Raum eindrangen, während die anderen zwei Angestellten gefolgt von Zak auf der linken Seite in den Raum gingen. Es war ein etwa fünfzehn bis zwanzig Meter langer Gang, der auf der linken Seite mit Panoramafenstern, die bis unter die Decke reichten, gepflastert war, während rechts drei weitere Türen waren und eine Vierte direkt gegenüber von ihnen. Vermutlich Zugänge zu den Wohnungen, doch für die Gruppe nur dahingehend interessant, sie zu sichern. Die Fenster waren teilweise zerschossen oder durchlöchert und auch die Verkleidung der Wände und Decke sah äußerst mitgenommen aus. Drei augenscheinlich tote Söldner lagen entlang der Fenster verteilt und Keel’o vermutete, dass sie durch das Heckenschützenteam ausgeschaltet worden waren. Der Quarianer übernahm mit einem der Angestellten die Sicherung, wobei er stets ein Auge auf die leblosen Körper warf, während der andere, es war ein Mensch mit… wie sagten die Bewohner der Erde noch… rabenschwarzer Haut, die Umgebung beobachtete.
„Ich durchsuche ihn nach verwertbaren Informationen“, kündigte Zak seinen nächsten Schritt an, als er neben dem Toten in die Knie ging. Unterdessen war Megan mit Lara und dem zweiten Angestellten, ebenfalls ein Mensch, jedoch mit einer wesentlich bleicheren Haut, als sein Kollege, in die erste Wohnung eingedrungen, um sie zu sichern. Der Tote neben Zak lag auf dem Bauch in einer großen Blutlache und dem Loch in seiner Rückenplatte nach zu urteilen, hatte die tödliche Kugel ihn glatt durchschlagen. Zak packte den Toten an der Schulter und drehte ihn auf den Rücken. Es war ein Batarianer und die Gesichtszüge des vieräugigen Aliens ließen Keel’o etwas erstaunt die Stirn in Falten legen. Er sah friedlich aus, beinahe so, als ob er schlafen würde. War dort ein süffisantes Lächeln auf den kalten, toten Lippen?
„Hm“, schnaubte Zak und riss ein Klettabzeichen von dem Brustpanzer des Toten, „Alpha Chimera. Vermutlich Ex-Ranger.“ Keel’o nahm den Patch, den Zak ihm hinhielt und betrachtete ihn für einen Moment. Auf schwarzem Grund war in Rot das typische Zeichen des Kartells gestickt: die beiden griechischen Buchstaben für den jeweils ersten und letzten Buchstaben des damals üblichen Alphabets.
„Kein Wunder, dass der Widerstand so überraschend gering ausfällt“, kommentierte Keel’o die neue Erkenntnis und steckte den Patch in seine Jackentasche, „erst der Konflikt mit den Terminus-Rangern und dann der Gnadenstoß während der Belagerung. Die Hierarchie muss auf dem Kopf stehen, sollte es denn noch eine geben; unschöne Situation.“
„Eine Ahnung, was die von Quarianern wollen?“
„Nein, absolut nicht. Normalerweise würde ich auf Sklavenhandel tippen, aber in Anbetracht der Umstände… ich weiß nicht“, erwiderte Keel’o auf die Frage seines Freundes und bemerkte dabei aus den Augenwinkeln, wie Megan mit Lara aus der dritten und letzten Wohnung kamen. Der bleiche Mensch, der sie begleitet hatte, übernahm mit seinem schwarzen Kollegen die Sicherung, während die zwei Frauen zu Zak kamen.
„Die Wohnungen sind sauber. Die Bewohner sind ausgeflogen und ansonsten ist auch nichts von Wert vorhanden“, meldete Megan und sah zu dem Batarianer hinab. Mit einem Nicken in Richtung der Leiche wandte sie sich Keel’o zu. „Was ist das für ‘ne Vogelscheuche?“
„Alpha Chimera.“
Die Söldnerin stieß einen beeindruckten Pfiff aus.
„Alles andere wäre ja auch langweilig gewesen, nicht?“ Keel’o musste ihr Recht geben. Untergang hin oder her, es handelte sich noch immer um einen der größten Sklavenhändler- und Söldnerringe der Terminus-Systeme. Keel’o lächelte kalt und tonlos. Ehemals größter.
„Wenigstens hat unser Feind jetzt ein Gesicht. Vorerst zumindest.“ Keel’o wechselte einen vielsagenden Blick mit Megan und Zak. Irgendetwas sagte ihm, dass es mit Alpha Chimera hier nicht getan war. Es musste mehr dahinter stecken, denn so ergab das alles keinen Sinn. Alpha Chimera waren Sklavenhändler und Drogenbosse, die all die Söldner unter sich vereinten, die bei den „großen Drei“ nicht untergekommen waren. Was wollten solche Typen mit Quarianern, die sie dann nicht einmal verkauften, sondern umbrachten?
„Wir rücken weiter vor“, schaltete sich Zak wieder ein und deutete auf die vierte Tür, die von den zwei Menschen gesichert wurde, „ich vermute hinter dieser Tür einen weiteren Gang dieser Art und dem Lärm nach scheinen dort noch Alpha-Chimera-Kräfte vorhanden zu sein. Wir müssen uns also auf Feindkontakt einstellen.“
„Was sagt das Scharfschützenteam?“
„Die haben auf dem Vorplatz genug zu tun“, die Truppe positionierte sich in gewohnter Manier und Zak tauschte einen letzten Blick mit Megan und dem Schwarzen aus, ehe die Tür aufschnellte. Zum Vorschein kam in der Tat ein weiterer Gang wie jener, den sie gerade hinter sich gelassen hatten, doch sah dieser um einiges verwüsteter aus. Keel’o hatte nicht lange Zeit, sich umzusehen, sondern sprintete an der Seite von Lara direkt in den Höllenschlund hinein, während Megan das Feuer auf die völlig überraschten Alpha-Chimera-Söldner eröffnete. Was das andere Team machte, konnte Keel’o gar nicht sehen, wollte er auch gar nicht. Er hatte nur einen umgestoßenen Getränkeautomaten im Blick, hinter welchen er sogleich schlitterte, um dahinter Deckung zu erhalten. Lara war an etwas geraten, was wie eine Couch aussah, jedoch hoffnungslos zerschossen und zerfetzt war. Die Asari hielt sich nicht lange damit auf, ihre Kameraden anzugaffen, so wie Keel’o es gerade tat, sondern riss sogleich ihr Gewehr in die Höhe, um nun ihrerseits Sperrfeuer zu gewährleisten, damit Megan vorrücken konnte. Ein quarianisches Äquivalent zu Adrenalin schoss durch Keel’os Adern und mit einem beinahe animalischen Ächzen sah er über seine Deckung hinweg. Alpha Chimera hatte sich bösartig in diesem Gang eingegraben. Entlang der Panoramafenster waren Schränke, Edelstahl-Tische und sonstiges Mobiliar aufgereiht, um wenigstens ein wenig Schutz vor den tödlichen Projektilen der Belagerer zu bieten, und da der Gang auch länger war, als der andere, erwarteten sie hier auch mehrere Gegner. Um einiges mehr. Keel’o legte an, presste das Schulterstück seiner Waffe fest gegen seinen Körper, verstärkte sogar den Druck seiner Hand um den vorderen Griff seiner Locust und eröffnete schließlich das Feuer auf den ersten Söldner. Es war wieder ein Batarianer, dessen Schilde unter dem vergleichsweise leichten Beschuss seiner MP unbeeindruckt aufflackerten. Professionell verschwand der Batarianer hinter seiner Deckung und Keel’o suchte sich ein neues Ziel – oder versuchte dies zumindest. Nur eine Handbreit vor ihm schlugen die ersten Projektile in der Verkleidung des Automaten ein und hastig zog sich der Quarianer wieder hinter diesen zurück, wobei er scharf die Luft zwischen den Zähnen einsog. Megan hingegen kam mit einem dreckigen Lachen auf den Lippen schlitternd neben ihm in Deckung.
„Ich übernehme“, brummte sie und lehnte sich sogleich hinter der Deckung hervor. Nach drei kurzen Feuerstößen verschanzte sich jedoch auch die Söldnerin wieder.
„Zak!“, rief sie und checkte auf einer Anzeige ihres Gewehrs zeitgleich, wie viel der Thermoclip noch hergab, „Batarianer, Rüstung Mercenary-Modell, fünf Meter von meiner Position entfernt. Schilde überladen!“ Es war derselbe Söldner, den Keel’o schon unter Feuer genommen hatte und anscheinend war auch Megan mit ihrem größeren Kaliber an den kinetischen Barrieren gescheitert. Wenige Sekunden nach ihrer Aufforderung war das typische Knistern überladener Schilde zu hören und Megan kam wieder aus ihrer Deckung hervor. Keel’o tat es ihr gleich und eröffnete das Feuer auf den hinter seiner Stellung hervorstolpernden Batarianer, der von seinen und Megans Schüssen durchlöchert wurde. Megan ging wieder in Deckung, um ihren verbrauchten Thermoclip zu wechseln, während Keel’o noch ein paar Schüsse übrig hatte und diese auf einen Menschen löste, der sich den falschen Zeitpunkt zum Stellungswechsel ausgesucht hatte. Zu seiner linken machte der Quarianer Zaks Team aus, das mittlerweile einige Meter weiter vorgerückt war. Langsam aber sicher trieben sie die Söldner von Alpha Chimera zurück und der Beschuss auf Keel’os Stellung nahm merklich ab, als Lara einen weiteren Batarianer ausschalten konnte. Die hier eingesetzten Söldner mussten wohl größtenteils ehemalige Terminus-Ranger sein, die im Zuge der Auseinandersetzung mit Alpha Chimera übergelaufen waren. Batarianer waren ansonsten unter Alpha Chimera recht rar gesät. Der Quarianer wagte sich etwas weiter vor, um hinter dem Tisch Deckung zu beziehen, der gerade noch dem Batarianer in Mercenary-Rüstung Schutz geboten hatte.
„Sie ziehen sich zurück“, meldete Zak, „ich gehe vor. Decken Sie mich!“ Weitere Salven peitschten durch den Gang und Keel’o stimmte ein, feuerte mit seiner MP auf zwei Söldner, die einen Verwundeten durch die Tür zogen, ehe das Zischen eines Projektils nur wenige Zentimeter neben seinem Kopf ihn erneut in Deckung zwang. Eine gespenstische Stille legte sich über den Gang und Keel’o verharrte einige Momente in Deckung, um etwas durchzuatmen. Ein einzelner Schuss löste sich und der Quarianer sah erschrocken auf. Er wagte einen Blick über die Tischkante hinweg und sah Zak inmitten des „Schlachtfeldes“, wenn man diesen Gang denn so nennen wollte, stehen – die Omniklinge dabei tief im Bauch eines menschlichen Söldners vergraben.
„Sicher“, gab der Salarianer über Funk durch, während er den Leichnam fallen ließ und Keel’o grimmig zunickte. Keel’o und sein Team erhoben sich aus ihren Stellungen und sammelten sich um Zak, während die zwei männlichen Menschen wieder die Sicherung übernahmen. Es war lang her, mit seinem salarianischen Freund in die Schlacht zu ziehen, weshalb dieser Anblick – Zak im militärischen Nahkampf, umringt von Leichen des Feindes – ungewohnt war für Keel’o, der sich allerdings große Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen ließ er die MP locker vor seiner Brust baumeln, den Finger dabei stets lang am Abzug, während er die Umgebung betrachtete. Sein Sakko hatte er irgendwann im Feuergefecht aufgeknöpft und auch die Krawatte war mittlerweile nicht mehr ganz so ordentlich gebunden, doch das interessierte den Quarianer gerade nicht. Er führte ein Diagnoseprogramm aus, um seinen Anzug nach eventuellen Schäden abzusuchen. Über das silberne Visier huschten nur für ihn sichtbare Anzeigen und Projektionen der Software, die jedes einzelne der Systeme überprüfte. Seine Schilde waren etwas in Mitleidenschaft gezogen worden, doch ansonsten schien alles in Ordnung zu sein. Keel’o atmete erleichtert, jedoch unhörbar aus, während das Diagnoseprogramm mit den cybernetischen Implantaten fortfuhr. Er mochte eine militärische Version des Schutzanzugs tragen, er mochte über noch so viele Upgrades verfügen – am Ende des Tages war er noch immer ein Quarianer. Sein Volk war nicht dafür gemacht, große Schlachten außerhalb ihrer Schiffe zu schlagen. Zweifelsohne, ein jeder Fleet Marine würde ihm für diesen Spruch ins Gesicht schlagen, aber selbst sie, diese John Rambos, Major Schaefers, Jayne Cobbs und wie sie nicht alle hießen, hatten ihre Grenzen – und diese waren in der Regel enger gesteckt, als die eines Menschen, eines Turianers, einer Asari oder gar eines Kroganers.
Ein ohrenbetäubender Knall fegte plötzlich durch den Gang und die Druckwelle einer gewaltigen Explosion riss Keel’o von einem Moment zum nächsten den Boden unter den Füßen weg. Mit einem Keuchen trieb es ihm sämtliche Luft aus den Lungen und einen Moment lang wurde es schwarz vor den Augen des Quarianers. Dutzende Fehlermeldungen huschten in pulsierendem Rot über sein Visier, als Keel’o versuchte, seine Atmung wieder zu stabilisieren. Die Druckwelle hatte die Audiosensoren beschädigt und ehe sie nicht neu kalibriert waren, war der Quarianer quasi taub. Kleine, teilweise erbsengroße Gesteinsbrocken rieselten auf ihn nieder und über sein Visier. Staub hing so dicht in der Luft, dass man die eigene Hand nicht vor Augen hatte. Keel’o hustete. Einzig sein keuchender Atem war in seinem Helm zu hören. Ansonsten nichts, absolute Stille. Er lag auf dem Rücken und hob seine Hände vor sein Visier. Nachdem er sie ein paar Mal zur Faust geballt und wieder entspannt hatte, strich er die Steinchen von seinem Visier und richtete sich langsam wieder auf.
„Audiosensorik rekalibriert. Achtung: Re-Initialisierung erfolgt in drei, zwei, eins…“
„-zur gottverdammten Scheiße?“ Mit einem Mal prasselten sämtliche Geräusche aus seiner Umgebung wieder auf Keel’o ein, der zwar im ersten Moment etwas überfordert war, jedoch die prägnante Stimme seines salarianischen Freundes sofort erkennen konnte.
„Vorsicht, Sir, die Kroganer bringen schwere Waffen in Stellung.“
„Das haben wir mittlerweile auch gemerkt, Krill“, der Staub legte sich langsam und Keel’o konnte Zak nicht unweit von ihm entfernt ausmachen, wie er sich mit zwei Fingern an seinem Earpiece nach den anderen umsah, „sind alle in Ordnung?“
„Yep.“ Das war Megan.
„Schätze, Unkraut vergeht nicht.“ Und das Lara.
„Crown hier, Sir. Unverletzt, Swift ist jedoch ausgefallen.“ Das war der Schwarze, dessen Stimme Keel’o im Schlaf erkannt hätte, auch wenn er ihn kaum kannte.
„Fuck! Keel?“
„Mir geht’s gut…“ Der Quarianer richtete sich stöhnend auf und nahm die Waffe auf, die einige Meter neben ihm gelandet war. Er sah auf und musste ein paar Mal blinzeln, um sicher zu gehen, nicht zu halluzinieren.
„Keelah.“ Es sah aus, als hätte ein Hundert-Meter-Riese seine geballte Faust in das Gebäude gerammt. Gut drei Viertel der Fensterfront waren weggerissen und mitten im Gang war ein ebenso großer Krater. Was auch immer die Kroganer dort unten aufgebaut hatten, Keel’o hoffte, Krill und seine Leute würden es schnell genug ausschalten. Dem Lärm nach zu urteilen gestaltete sich dies jedoch als ziemlich schwer.
„Sir, wir könnten hier etwas Unterstützung gebrauchen.“
„Auf Standby bleiben, Krill“, Zak unterbrach die Funkverbindung und sah in die Gruppe, „Megan, du beziehst hier Stellung. Sieh zu, dass du dich mit dem anderen Scharfschützenteam absprichst. Crown, Sie fungieren als Spotter. Lara, Keel, wir gehen rauf.“
Megan, die sämtliche Waffen geschultert hatte, nickte und wie von Geisterhand klappte sich das Scharfschützengewehr an ihrem Rücken aus.
„Vielen Dank für den Erwerb einer original Armstrong“, funkte die Söldnerin, während sie mit ihrer Hand nach der Waffe griff und sie schließlich ganz ausfuhr, „ihr Troubleshooter für heute ist Megan. Wie kann ich Ihnen helfen?“ Die Söldnerin nahm sehr nah am Rand der völlig ramponierten Fensterfront Position ein, wobei sie sich auf dem Rand des Kraters niederließ, sich mit einem Bein auf dem Rest eines vertikalen Fensterbalkens abstützte und das Zweibein ihres Gewehrs auf einem anderen Trümmerteil abstützte. Keel’o musste ob der Lässigkeit, mit der sie ihr Knie anwinkelte und die Waffe darauf abstützte, schmunzeln. Im Gegensatz zum Rest der Truppe, schaffte es Megan, sogar unter diesen Umständen eine Restportion an Coolness an den Tag zu legen.

Keel'o Vaelsha
09.06.2012, 03:38
2/2

„Gehen wir.“ Die Gruppe ging zu der Tür am Ende des Gangs und es stellte sich heraus, dass es ein Aufzug war, der zum Penthouse führte. Keel’o rollte seine Schultern, als das Trio den Aufzug betrat und atmete ruhig aus. Die Aufzugfahrt, obwohl nur wenige Meter zurückgelegt werden mussten, kam ihm länger vor, als sie eigentlich war. Wer wohl auf ihn warten würde? Plötzlich blieb die Kabine stehen und Keel’os Griff um sein Gewehr verstärkte sich unruhig. Doch die Türen öffneten sich nicht.
„Was ist da los?“, fragte er Lara, die am Kontrollterminal stand.
„Wir sind da, aber-“
„Guten Tag, Mister Vaelsha“, erklang plötzlich eine Stimme über die Lautsprecher der Kabine und Keel’o zuckte zusammen, „sichern Sie Ihre Waffen. Ich möchte mit Ihnen sprechen.“
Keel’o zog die Stirn kraus. Jetzt fiel es diesem Typen ein, dass man auch friedlich die ganze Geschichte lösen konnte?
Zischend glitten die Türen auf und sofort glitten er, Zak und Lara in den Raum hinein. Es war ein weit auslaufendes, sehr luxuriös eingerichtetes Wohnzimmer, so wie es aussah, mit einer großen Couch und Holobildschirmen in der Mitte. Eine Seite der Wand, welche nicht gerade, sondern wie ein Halbkreis geformt war, war gänzlich ein einziges Fenster, über welches in sanftem blau Nachrichten und andere Meldungen glitten.
„Ah, Mister Vaelsha, seien Sie gegrüßt. Ich habe damit gerechnet, dass Sie kommen würden, doch nicht damit, Sie wirklich zu sehen.“ Ein Mann, menschlich und kaum älter als Keel‘o, ging lässig und zugleich elegant die vier Stufen hinab, welche vom Wohnzimmer zu einer kleinen Bar und Küchenzeile führten. Er trug über dem hellblauen Hemd, dessen oberste Knöpfe geöffnet waren, einen schicken, maßgeschneiderten Anzug, der genau wie das Hemd sündhaft teure Designerware war, wie Keel’o an dem Markenzeichen ausmachen konnte. In seiner Hand wog er ein Whiskey-Glas, dessen Eiswürfel sachte klimperten und aus welchem er einen kleinen Schluck nahm, als er die letzte Stufe genommen hatte. Nicht unweit von Keel’o waren die zwei Söldner, die sich gerade noch aus dem Gang zurückgezogen hatten, damit beschäftigt, ihrem verletzten Kameraden Ersthilfe zu leisten. Einer der beiden war beim Anblick Keel’os aufgesprungen und hatte seine Waffe gezogen, mit welcher er jetzt auf die Gruppe zielte. Lara ihrerseits erwiderte die Geste, während Keel’o auf den jungen Mann zielte. Vor dem großen Panoramafenster machte der Quarianer einen weiteren Mann aus. Es war der stumme Assassine, der sein Messer in der Hand wog und völlig neutral die Szene beobachtete.
„Lara, unterstütze die Männer bei der Kameradenhilfe.“ Es war Zak, der sein Omnitool erhoben hatte und damit auf den stummen Assassinen zielte. Eine herrliche Pattsituation.
„Sir?“
„Tu es einfach.“ Die Asari schulterte widerwillig ihr Gewehr und kniete sich, dabei stets von dem namenlosen Alpha-Chimera-Söldner beobachtet, neben dem Verwundeten ab. Der andere Söldner war gerade dabei gewesen, Medigel aufzutragen, doch Keel’o schien der Kampf um das Leben des Mannes bereits verloren.
„Sehr zuvorkommend“, war der einzige Kommentar des Mannes, der mit seinem Glas auf die Szenerie deutete.
„Wer sind Sie und woher kennen Sie meinen Namen?“, fragte Keel’o, der jede Bewegung seines Gegenübers genauestens beobachtete.
„Sie sind jemand, der sich auf Omega einen Namen gemacht hat“, erwiderte der Mann mit einem süffisanten Schmunzeln und stellte dabei sein Glas auf einem kleinen Beistelltisch ab, „als jemand begann, Fragen zu stellen, war es deshalb nicht schwer, demjenigen ein Gesicht zu verpassen, der uns da nachschnüffelte. Metaphorisch ausgedrückt, sozusagen.“
Keel’o ignorierte die Anspielung auf seine Maske und warf einen kurzen Blick auf den Assassinen, ehe er fortfuhr. „Sie töten also die Quarianer auf dieser Station.“
„Nicht wirklich ich persönlich, aber das wissen Sie ja bereits. Ansonsten haben Sie Recht, dafür bin ich verantwortlich. Und hören Sie doch auf, mit diesem Ding auf mich zu zielen, ich werde Sie schon nicht bespringen wie ein tollwütiges Tier.“
„Sie töten Unschuldige. Nennen Sie mir einen Grund, weshalb ich Sie nicht sofort erschießen sollte.“
„Unschuldig ist bei weitem nicht das Wort, das ich verwenden würde. Das sehen ich und mein Arbeitgeber anders.“
„Ihr Arbeitgeber? Wer ist das?“
„Ein mittelgroßes Unternehmen, das hin und wieder für Schlagzeilen sorgt. Der Name wird Ihnen gewiss etwas sagen. Ich arbeite für Corefield Design.“
In Keel’o arbeitete es. In der Tat sagte ihm der Name etwas, doch musste er sich eingestehen, dass es sich dabei nur um allgemeine Informationen handelte und keine tiefgründigen Details, da er im Rahmen seiner Tätigkeiten auf Omega gar nicht mit dieser Terraforming-Firma zu tun hatte. Bisher zumindest. Der Corefield-Design-Mann deutete Keel’os Schweigen richtig und lächelte.
„Zugegeben, Omega ist nicht gerade der beste Fleck, eine neue Außenstelle aufzuziehen, aber gewisse… Elemente haben meinen Chef dazu veranlasst, mich mit einer Operation hier zu betrauen.“
„Elemente? Wovon reden Sie? Lassen Sie sich nicht alles aus der Nase ziehen!“
„Viele sind der Meinung, wir bei Corefield würden die Quarianer auf Illium schlecht behandeln oder gar ausbeuten. Solche verzerrten Meinungen führen dann zu kritischen Artikeln, Flashmobs oder gut organisierten Demonstrationen, wie etwa der pietätlose Auftritt zur Beerdigung von Mister Visconti Senior. Dieser Wahnsinn geht sogar soweit, dass sich mittlerweile ein Widerstand gebildet hat, der auf Illium arbeitet. Anfangs war es nichts Weltbewegendes: hier und da ein Transparent, Flyer, die vor dem Firmengebäude verteilt wurden und eine Extranet-Seite, die aussah, als käme sie aus dem vorletzten Jahrhundert. Wir kümmerten uns nicht großartig darum. Doch dann wurden sie aggressiver. Man begann offensiv damit, quarianische Angestellte abzuwerben, unsere Verträge mit ihnen vor Gericht anzufechten und sie so ‚zu befreien‘, wie diese sich selbst romantisierenden Ches es nannten, sodass wir uns gezwungen sahen, unsere Anwälte einzuschalten. Mit einem Urteil, das die Anfechtung der Arbeitsverträge unmöglich machte oder zumindest die Erfolgschancen verschwindend gering machte, sah sich la résistance gezwungen, ihr wahres Gesicht zu zeigen: man beschmutzte Firmeneigentum mit Parolen, zerstörte Fahrzeuge und dergleichen und startete regelmäßige Hacking-Angriffe auf unsere Extranet-Präsenz. Mittlerweile entwenden diese Halunken sogar schon fleißige Arbeiter aus unserem Standort wie Schleuser an der Grenze zu Mexiko!“ Der CD-Mann war während seines Monologs auf und ab geschritten und mittlerweile am Panorama-Fenster angekommen, aus welchem er nachdenklich und mit den Händen hinter dem Rücken hinaus auf die Weiten Omegas sah. „Wir begannen mit Nachforschungen, nachdem die Polizei von Nos Astra nichts zutage fördern konnte. Sie organisieren sich in Zellen, mieten Wohnungen auf falsche Namen und schrecken teilweise vor Gewalt nicht zurück! Dabei verstecken sie sich hinter Lügen, falscher Propaganda und stilisierten Aussagen sogenannter ‚Aussteiger.‘“ Mit jedem Wort hatten sich Keel’os Augen geweitet und langsam, aber sicher ließ er seine Waffe sinken. Ein gut organisierter quarianischer Widerstand gegen Corefield Design? Er war zu lange nicht mehr auf Illium gewesen, hatte sich in seiner Frustration über die Trennung von Rin zu sehr auf Omega gestürzt, um diese Art der Entwicklung verfolgt zu haben. Der CD-Mann sah über seine Schulter zu dem Quarianer und hatte dabei sein süffisantes Schmunzeln, sein Markenzeichen, wie Keel’o fand, gegen einen stoischen, ernsten Gesichtsausdruck getauscht.
„Wir fanden heraus, dass sie auf Omega eine größere Zelle aufgebaut hatten oder noch dabei waren. Weniger Kontrolle, als auf Illium, quasi keine Gesetze, die die Beschaffung von Waffen und sonstigem Material erschwerten, keine Möglichkeit, die unzähligen Lagerhäuser und leerstehenden Wohnungen zu überwachen. Wen interessierte es denn schon?“
„Deshalb Yuri, der als Insider fungieren sollte. Deshalb T-Bone, der Informationen aus den Gefangenen herauspressen sollte. Sie wollen den Kopf der Zelle. Sie wollen der Bewegung den Kopf abschlagen“, dämmerte es Keel’o und er brachte seine Waffe wieder in den Anschlag, „sie versklaven Quarianer und töten die, die das verhindern wollen. Das kann ich nicht zulassen.“
„Ach nein?“, herrschte der CD-Mann Keel’o an und drehte sich auf dem Absatz um, funkelte ihm geradewegs in die Augen, als ob er mühelos durch das Visier schauen konnte, „inwiefern unterscheide ich mich von Ihnen? Was ist mit Yuri? Haben Sie ihn nicht kaltblütig ermordet, auf die schlimmste Art und Weise, die sich Ihr Volk vorstellen kann?“ Keel’o spürte, wie ihn eine Eiseskälte ergriff und sich seine Kehle zuschnürte. Der CD-Mann hatte Recht… nein! So durfte er nicht denken. Yuri war ein Kollateralschaden, etwas unvermeidbares, wenn man Krieg führte – und spätestens mit diesem Monolog hatte Corefield gerade die formale Kriegserklärung geliefert.
Der CD-Mann seinerseits schnaubte und es schwang beinahe eine Spur Verachtung mit.
„Sie sind keinesfalls der Heilige, für den Sie sich halten, Mister Vaelsha. Der Unterschied zwischen Ihnen und mir liegt darin, dass ich dem Quarianischen Volk helfen will, während Sie nur das Unvermeidbare hinauszögern.“
„Sie und der Flottille helfen?“, brach es aus Keel’o heraus, „werden Sie nicht übermütig und kennen Sie Ihren Platz.“
„Sie wissen nicht, was ich weiß, Mister Vaelsha. Sie wissen nicht, was mein Arbeitgeber mit den Quarianern noch vor hat“, er drehte sich wieder um und Keel’o konnte den Ausdruck des Größenwahns in dessen Spiegelung auf der Fensterscheibe erkennen, als der CD-Mann die Hand zur Faust ballte, „Sie wissen nicht, wie das Triumvirat mit meiner Hilfe Geschichte schreiben wird. Wir werden leben wie Könige.“ Der Tonfall des CD-Mannes nahm eine Färbung an, die Keel’o hellhörig werden ließ. Er klang wie jemand, der sämtlichen Bezug zur Realität verloren hatte. Wie ein Red-Sand-Junkie, der in seinem Delirium Wolkenschlösser erbaute und gar nicht merkte, wie er an seinem eigenen Erbrochenen zu ersticken drohte.
„Dann klären Sie mich auf.“
„Sind Sie verrückt? Ich habe eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben.“
„Wie soll es dann weitergehen? Einfach weg von hier und wieder von vorne anfangen? Sie wissen, dass ich das nicht zulassen werde und selbst wenn sie an mir und meinen Männern vorbeikämen, stünde Ihnen noch immer das Blood Pack im Weg.“
„Hm“, meinte der CD-Mann und zuckte mit den Schultern, „so schwer wird es schon nicht sein. Ich kann mir ein neues Netzwerk aufbauen, so wie ich es am Anfang auch schon gemacht habe. Ich kam hier an mit nichts, mit gar nichts. Einzig meinen treuen Weggefährten brachte ich nach Omega“, er deutete auf den stummen Assassinen, „er kam ohne Stimmbänder auf die Welt. Bedauerlich, doch ein exzellenter Begleiter. Noch nicht einmal er arbeitet jedoch für die Firma, genauso wenig wie diese Handvoll Lakaien“, ein abfälliges Nicken in Richtung des verletzten Söldners, welcher mittlerweile von Lara künstlich beatmet wurde, „es musste alles jederzeit bestreitbar sein. Stellen Sie sich nur das Debakel vor, wenn rauskäme, dass Corefield sich im Kriege befindet? Die Presse würde Sturm laufen und nachdem das Triumvirat so viel Vertrauen in mich gesetzt hat, durfte ich sie auf keinen Fall enttäuschen.“
„Sie denken, das ist Krieg?“, raunte Zak abfällig und dass sich der Salarianer einschaltete, überraschet Keel’o ein wenig, hatte er sich bisher doch so sehr zurückgehalten, „Torfan, Elysium, der Tharkad. Das ist Krieg, nicht diese Nummer, die sich anhört wie Ökoterrorismus der ersten Stunde.“
„Mister Benzoptius. Sie verkennen die Lage“, erwiderte der CD-Mann lächelnd auf Zaks Einwand, „es geht hier um weitaus mehr, als diese Terroristen, wie Sie sie so treffend nennen. Sie sind nur ein kleines Stück in einem größeren Puzzle. Ein mögliches Hindernis auf unserem Weg, das sich zu einem größeren Problem entwickeln könnte, wenn wir es ignorieren. Sand im Getriebe des Krieges.“
„Ein Krieg gegen wen?“
„Sie stellen die falschen Fragen. Es sollte heißen ‚um was‘, nicht ‚gegen wen.‘ Sehen Sie, Mister Benzoptius, wenn ich recht informiert bin, dann sind Sie ein recht hoch dekorierter Offizier außer Dienst. Das respektiere ich, gleichwohl ich nie gedient habe, doch die Art der Kriegsführung ändert sich mit der Zeit. Speziell in diesem Krieg. Wir kämpfen um Informationen, um Wissen. Wir kämpfen nicht mit Soldaten oder Kriegsschiffen; unsere Waffen sind Sonden, Satelliten und Sensoren. Hochtechnologie, die wir nutzen, um hinter jenen Vorhang zu blicken, hinter welchen kein Lebewesen mehr geblickt hat…“, der CD-Mann ging zu der Hausbar und schenkte sich einen weiteren Drink ein, „… seit ihre Vorfahren vor Ihn getreten waren.“
Keel’o blinzelte verwirrt. Sekunden, die er brauchte, um die Informationen zu einem logischen Gedanken zusammenzusetzen. Als er dann realisierte, was dieser geheimnisvolle Mann meinte, keuchte er schockiert. Natürlich. Es ergab alles einen Sinn. Die Ratsvölker hatten den Geth den Krieg erklärt, wodurch durch diese besetztes, quarianisches Territorium als potenzielles Feindesland gewertet werden konnte. Keine Resolution des Citadel-Rats würde hier greifen. The winner takes it all…
„Sie wollen meine Heimat kolonisieren“, stellte Keel‘o mit einem fassungslosen Flüstern fest und der CD-Mann verschluckte sich an seinem Drink, hustete stark und lachte schließlich kurz, aber herzhaft auf.
„Ihre Heimat!“, wiederholte er die Wortwahl, „Sie haben doch keinen der Planeten jemals zu Gesicht bekommen und Ihre Ahnen haben ihren Anspruch auf diese Territorien mit dem Besteigen ihrer Schiffe abgegeben. Doch ich habe schon zu viel gesagt. Der Kunde würde es nur ungerne sehen, dass ich Firmeninterna preisgebe.“
„Ihr Kunde? Wer beauftragt Corefield?“
„Sie sollten jetzt gehen, Mister Vaelsha, und mich meinen Job erledigen lassen.“
„Das kann ich nicht zulassen“, erwiderte Keel’o bestimmt, woraufhin der CD-Mann mit einem geseufzten „Nun gut, dann sei es so“ eine Pistole zog. Dann ging alles plötzlich ganz schnell.
Zak war der erste, der reagierte.
„Waffe!“ Der Salarianer riss sein Omnitool zur Seite, zielte damit auf den CD-Mann und feuerte ein hochexplosives Plasma-Projektil auf den Bürohengst ab, das sogleich explodierte und den gesamten Raum mit seiner Hitze erfüllte. Mit einem fremdartigen, beinahe schon qualvoll klingenden Geräusch schmolz das Glas des Panoramafensters, neben welchem der CD-Mann gerade noch gestanden hatte, während er jetzt mit einem schmerzerfüllten Brüllen zu Boden ging. Auch den stummen Assassinen erwischten die leckenden Flammen des Geschosses und Keel’o konnte sogar von seiner Position aus sehen, wie die Kleidung unter der immensen Hitze schmolz, sowie die Haut so stark verbrannte, dass bis auf eine dunkelrote, fast schwarze Kruste, nichts mehr zu sehen war. Dennoch schaffte es der Assassine sich aufzurappeln und Keel’o anzufunkeln, wobei die verbrannte Hälfte seines Gesichts wie ein Monster aus einem schlechten Horrorfilm aussah. Keel’o schoss, brachte den Flüchtenden jedoch zu nicht mehr als einem Taumeln, als dieser zum aufgesprengten Fenster stolperte und kurzerhand hinaussprang.
„Nein!“, rief Keel’o noch hinterher, rannte mit wenigen Sätzen die Stufen hinauf und zu der Stelle, wo der CD-Mann leblos am Boden lag, um aus dem Fenster hinunterzusehen. Nichts. Keine Leiche, kein Shuttle, nicht einmal ein lausiger Fahnenmast, an welchem der Typ hing. Als hätte er sich in Luft aufgelöst.
„Verdammte…!“ Keel’o wandte sich vom Fenster ab und sah gerade noch, wie Lara den zweiten Söldner im Raum entwaffnete. Der andere lag bewusstlos neben dem, was wohl mittlerweile als die Leiche des Verwundeten anzusehen war.
„Krill, wir exfiltrieren. Statusbericht?“
„Megan hat uns etwas Luft verschafft, aber wenn wir abziehen, dann muss das verdammt schnell gehen, Sir.“
„Moment, wir können hier nicht einfach weg, Zak. Dieser Typ verfügt über wichtige Informationen!“
Der Salarianer seufzte und sah Keel’o mit einer Spur Ungeduld in die Augen.
„Du hast drei Minuten.“ Keel’o nickte und ging sogleich neben dem Toten in die Hocke. Zumindest dachte er, dass es sich um einen Toten handelte, doch das Röcheln und der verkohlte Stumpen, der Mal eine Hand gewesen war und der jetzt über Keel’os Visier strich, überzeugten ihn vom Gegenteil.
„Sie werden verlieren“, krächzte er, „Sie kämpfen alleine gegen ein ganzes Imperium.“
„Imperien sind schon durch weniger zugrunde gegangen“, erwiderte Keel’o kühl und transferierte sämtliche Daten vom Omnitool des Sterbenden auf sein eigenes.
„Sie haben keine Ahnung, womit Sie es zu tun haben“, röchelte der CD-Mann, wobei ihm jedes Wort schwerer fiel, „Sie wissen nicht… wer… Sie…“ Dann war es vorbei. Ein letztes Aufbäumen seines Körpers, ein letztes Verkrampfen eines jeden Muskels und dann… Frieden. Ein erleichtertes Seufzen. Keel’o fuhr mit seinen Fingern über die Augen, um die Lider zu schließen und stand schließlich auf.
„Verschwinden wir von hier. Wir müssen verdammt viel besprechen, Zak.“
„In der Tat“, raunte der Salarianer und legte seine Finger wieder auf das Earpiece in seinem Ohr, um mit Krill Kontakt aufzunehmen, „wir brauchen hier ein Shuttle im Penthouse. Es soll auch gleich Megan und den Spotter aufsammeln. Sammelpunkt ist die Progress; ich will einen geordneten Rückzug!“ Der Drell bestätigte und keine Minute später schwebte auch schon das Shuttle vor dem zerschossenen Fenster.
„Sie haben ein Taxi gerufen?“ Es war Megan, die auf der Kante des Shuttles saß und lässig die Beine baumeln ließ, während ihr Gewehr auf ihrem Schoß ruhte.
„Was machen wir mit dem hier?“, fragte Lara und deutete auf den entwaffneten Söldner, der der ganzen Unterhaltung bisher stumm zugehört hatte.
„Hau ab“, rief Keel’o ihm über den Triebwerkslärm zu und stieg in das Shuttle, „und such‘ dir einen weniger größenwahnsinnigen Auftraggeber.“
Das Shuttle hob mit brummenden Kondensatoren ab und flog geradewegs in Richtung Andockbuchten. Nur flüchtig konnte Keel’o einen Blick auf den Platz vor dem Wohnhaus werfen, doch es reichte, um einen Ersteindruck vom Ausmaß der Zerstörung zu erhalten. Es reichte auch, um Pekats Eigenanfertigung von einem Shuttle auszumachen. Keel’o seufzte. Er würde ihm folgen, wo immer er auch hinfliegen würde. So schnell würde er also keine Ruhe bekommen. Keel’o aktivierte sein Omnitool, die geborgenen Daten zu durchsuchen, solange er noch Zeit dazu hatte. Wenn sich der Trend des Tages fortsetzen würde, dann würden bald auch auf der Progress die Fetzen fliegen.
„Also, was haben wir?“, fragte Megan, wurde jedoch von einer gehobenen Hand Keel’os zum Schweigen gebracht. Er hatte eine Nachricht entdeckt, die von dem CD-Mann mit einer hohen Priorität versehen wurde und die von seinem Chef zu kommen schien. Mit jeder Zeile, die er las, wuchs die Fassungslosigkeit und als er fertig war, las er die ganze Nachricht noch einmal von vorne, um sicher zu gehen, dass er sich auch wirklich nicht verlesen hatte.

Aufgrund von politischen Komplikationen, die mit der kürzlich stattgefunden Schlacht rund um Omega und dem Putschversuch des Alpha Chimera-Clans zusammen hängen, ist es notwendig, dass Sie schnellstmöglich nach Illium zurückkehren. Die derzeitigen Aktivitäten zur Bekämpfung des Widerstands gegen unser Unternehmen werden bis auf weiteres verschoben. Ich befürchte zwar weiterhin, dass die Quarianer planen, sich den Sezuluv-Index anzueignen, allerdings herrscht derzeit keine direkte Gefahr für unser Vorhaben, die Besiedelungsdaten des Perseus Veil vorläufig geheim zu halten. Die angeheuerten SöldnerInnen sollen einsatzbereit verbleiben, jedoch sind keine Aktionen angeordnet, bis sich die Lage auf Omega beruhigt hat und wir uns, insbesondere aufgrund der letzten firmeninternen Vorkommnisse, in einer sicheren Position befinden. Ihre Expertise im Umgang mit grenzlegalen Vorhaben wird derzeit dringendst auf Illium benötigt.
-Octavian Visconti

22:30 Uhr
---> UWG – Raumkreuzer „Progress“

Collin Hayes
19.01.2013, 23:51
Omega Wohnmodule
2:00 Uhr
Einstiegspost

Langsam erhob sich Collin aus seinem aus seinem Bett, er hatte mal wieder nicht schlafen können, wie in vielen Nächten zuvor. Wenn er alleine im Bett lag, kamen immer Gedanken hoch, die er tagsüber ignorieren konnte. Er beschloss, noch ein wenig rauszugehen, immer noch besser als hier alleine zu sitzen.
Collin betrat das Badezimmer, drehte den Wasserhahn auf und ließ das kalte Wasser über sein Gesicht laufen. Es war wirklich kein schönes Gefühl aber es würde ihm helfen, seine Müdigkeit zu überwinden.
Der junge Söldner griff seinen Schlagstock und hängte die Waffe an den Holster an seinem Gürtel, danach zog er sich ein T-Shirt über.
Bevor er hinausging betrachtete er noch mal sein Apartment. Es war wirklich kein schöner Ort hier, aber für Omega war es fast schon ein Luxus. Dinge wie Fließendes Wasser waren hier wirklich nicht selbstverständlich und viele hier lebten einfach auf den Straßen, ohne dass es jemand kümmern würde.
Der Ire zog sich seine schwarze Lederjacke über und verließ den Raum.

Mit ruhigen, langsamen Schritten lief Collin durch die kleine Seitengasse vor seiner Unterkunft.
Er beobachte die Umgebung, einige Obdachlose schliefen in einer finsteren Ecke, eine wirkliche schreckliche Situation aber immerhin fanden sie Schlaf und Collin beneidete sie ein wenig dafür, so lächerlich dass jedem normalen Menschen auch vorkommen mag.
Plötzliche wurde Collin von einem Schmerzensschrei aus seinen Gedanken gerissen.

Er schaute sich um und einige Meter sah er einen jungen Menschen am Boden liegen während 2 Batarianer ihn mit Schlägen und Tritten überzogen.
Der arme Trottel, dachte sich Collin, wer sich hier auf Omega Nachts alleine und ohne Bewaffnung auf die Straße wagte provozierte schon fast einen Angriff.
Collin hätte versuchen können ihm zu helfen, doch der Mann sah nicht aus als ob ihm überhaupt noch irgendwer helfen könnte. Da, wo einst ein menschliches Gesicht war, war jetzt nur noch eine Ruine. Ausgeschlagene Zähne und Blut bedeckten den Boden. Und wahrscheinlich würde sich Niemand je um diesen Mensch kümmern, kein Gericht würde je seine Mörder verurteilen, niemand würde seine sterblichen Überreste bestatten. Auf Omega war das schon irgendwie Alltag.
Nach ein paar Sekunden verstummte das Geschrei und die Schläger bemerkten Collin, der sie beobachtet hatte.
Während der andere die Leichen ihres Opfers plünderte starrte der andere Collin mit seinen 4 hasserfüllten Augen an.
Spätestens jetzt war klar, wie das ganze enden würde.
Der Batarianer zog ein langes Armeemesser und drohte Collin: „Mensch, du solltest schnell ein paar Credits rausrücken, naja außer du willst aussehen wie der Kollege da unten“.
Bei den letzten Worten lachte der andere Batarianer zynisch auf.
Collin antworte, in der er seinen Schlagstock zog, innerlich bereitete er sich auf den Kampf vor.
Er musste den Schläger mit dem Messer erledigen, bevor der andere eingreifen konnte. Dabei kam ihm zugute das dieser immer noch über der Leiche kniete.

Der Batarianer mit dem Messer stürmte einfach hals über kopf Collin zu, doch bevor er den Menschen erreichen konnte, versetzte dieser ihm einen schnellen, graden Schlag zum Kopf, dabei wich Collin dem Messer zur Seite aus. Obwohl der Batarianer nicht den Eindruck machte, besonders gut mit seiner Waffe umgehen zu können, war ein Messer immer gefährlich. Während sein Gegner zurückwich, holte Collin aus und verpasste ihm einen weiteren Schlag, diesmal mit deutlich mehr Kraft. Der Söldner ließ den Stock von rechts oben auf den Kopf des Schlägers krachen. Danach zog er die Waffe nach links zurück und gab ihm einen ähnlichen Schlag mit der Rückhand.
Es war eine der einfachster Schlagmethoden, die Collin kannte. Es war sogar die erste die ihm seine Mutter als Kind beigebracht hatte. Gut nur das sie ihn jetzt nicht sehen konnte...
Doch er hatte keine Zeit, nachzudenken. Sein Gegner versuchte mit seinem Messer auf Collins Bauch einzustechen. Dieser wich dem Stich mit einem Schritt nach Rechts aus und es gelang ihm sogar, die Hand des Angreifers zu packen. Von da an war der Kampf entschieden. Der junge Ire drehte sich und schlug mit voller Kraft auf das Handgelenk seines Feindes. Vor Schmerz ließ dieser sein Messer los und Collin ergriff die Waffe. Er schlug zunächst mit dem kurzen Ende seines Stocks auf eines der 4 Augen des Batarianers, um diesen abzulenken.
Während dessen ließ Collin setzte Collin das Messer seines Gegners gegen diesen ein.
Er ging etwas in die Knie und nahm sich die Beine vor. Das Messer durchtrennte problemlos Sehnen und Muskeln. Der Batarianer schrie schmerzerfüllt auf während die Klinge vom Blut getränkt wurde.
Obwohl es krankhaft anmuten mag empfand Collin eine große Befriedigung in diesem Moment, er ließ ihn alles um ihn herum vergessen und die Gewalt, das ganze Blut, die Schmerzen... es hatte eine eigenartige Schönheit an sich.
Der Batarianer sank zu Boden, Collin ließ ihn einfach liegen und warf sein Messer auf den Boden. Während dessen rannte der 2te Schläger einfach davon, Collin legte keinen Wert darauf ihn zu verfolgen. Allgemein war es ihm egal was mit den beiden passieren würde. Der, gegen den er gekämpft hatte, würde vielleicht sterben oder auch nicht. Was für ihn allein zählte war das befriedigende Gefühl, dass der Kampf ihm verschafft hatte.
Collin beschloss, noch etwas weiter zu gehen und begab sich in Richtung der Docks.


-----> Omega – Die Andockbuchten

Praetorun
04.04.2013, 19:30
[Omega-Wohnmodul P14-Wohnung 7-Bad] alleine

Locker spritzte Praetorun sich etwas kaltes Wasser in sein Gesicht, um die letzten Überreste der Müdigkeit fort zu waschen. Er hasste es morgens immer so müde zu sein, das vermieste ihm in der Regel den Morgen indem er reizbarer war als ein hungriger Kroganer und meistens erst irgendetwas kapierte, nachdem jemand es schon einige Zeit gesagt hatte. Ordon hatte ihm schon mehrmals vorgeschlagen einmal dieses Kaffee auszuprobieren, doch das Risiko sich irgendetwas einzufangen war zu groß. Menschen konnten nicht dieselbe Nahrung wie Turianer zu sich nehmen, da sie auf unterschiedlichen Aminosäuren aufbaute. Was geschah wenn man doch dieselbe Nahrung konsumierte war unterschiedlich, manchmal geschah gar nichts dann wieder rum konnte man mit starken Krämpfen, Übelkeit und schmerzen kurz vor dem Tod stehen. Was sich das Universum dabei gedacht hatte, 2 unterschiedliche Formen von Aminosäuren in die Welt zu setzen wollte der Turianer nicht wirklich kapieren. Also gab es keinen Kaffee, dafür jeden Morgen Wasser in das Gesicht und ein ordentliches Frühstück (natürlich wieder ganz anderes als das was Menschen essen). Bald würden sie auch probieren müssen die Vorcha zurückzuschlagen. Diese Viecher wurden in letzter Zeit immer schlimmer, immer dreister und gefährlicher. Wie Kakerlaken eben, nur das Kakerlaken sich einfach zertreten lassen.
Als er das Bad verließ und die Küche ansteuerte, fand er einen verkaterten Ordon und einen zufriedenen Jewlon vor. Ordon hatte ein Glas Wasser vor sich, während Jewlon an einer Karotte knabberte.

"Guten Morgen allesamt, na gut GESCHLAFEN?!"

Fragte er mit übertriebener Lautstärke den Herrn Söldner, welcher natürlich sofort sich mit den Händen die Ohren zu hielt und die Augen verzog. Tja ein Kater war eben keine schöne Angelegenheit, und obwohl Praetorun dafür plädierte das sich jeder selbst um sich kümmern sollte und niemand anderes ihm etwas vorschreiben sollte war es amüsant Ordon nach einer durchzechten Nacht aufzuziehen.

"Also ich habe gut geschlafen und eine Nachricht von Tarak bekommen. Wir kriegen zur Unterstützung einige LOKI und FENRIS Mechs damit wir uns um die Vorcha kümmern können. Im Lauf des Tages sollen wir zur Lagerhalle kommen und dort die Mechs abholen, direkt danach geht es dann die Vorcha umlegen."

Langsam nickte der Turianer und holte sich aus einem Kühlschrank etwas zu essen heraus, bevor er sich zwischen die beiden Söldner an den Tisch setzte und begann das Essen zu verzehren. Sie bekamen noch Mech-Unterstützung? Das sprach wahrscheinlich dafür das Verluste eingeplant wurden und man keinerlei Soldaten verlieren wollte. LOKI und FENRIS Mechs konnten zwar hilfreich sein ja, aber ein gut platzierter Schuss und die Dinger waren nurnoch ein Stück Altmetall. Ein YMIR Mech war da deutlich effektiver…aber auch Schweineteuer.

[Omega-Wohnmodul P14-Wohnung 7-Küche] Praetorun mit Ordon und Jewlon

Praetorun
09.04.2013, 20:33
Knapp 14.30 Uhr

[Omega-Wohnmodul P10-Lagerhalle] Praetorun mit Blue Suns Söldnern, 2 LOKI Mechs, 4 FENRIS Mechs

"Beste Qualität die Mechs, wir haben ihnen erst vor kurzem neue VI Programme draufgetan und ihnen Avenger-Gewehre in die Hand gedrückt, dazu noch verstärkte Taser bei den FENRIS Mechs und sie sind gut gegen die Vorchas gerüstet. Noch fragen?"

Kam die Frage von dem Hundsgesichtigem Batarianer. Diese Beschreibung war einfach nur passend für das hässliche Stück was die Batarianische Hegemonie da in die Terminus-Systeme hat laufen lassen, die Assoziation zu den Wachhunden der Menschen, deren Synthetische Gebrüder die FENRIS Mechs sind, war bei seinem Aussehen nahe liegend und Ordon nannte ihren Freund schon seit längerem hinter der Hand "Hundefres.se". Doch dieses Hundsgesicht war immer zuverlässig was Waffenlieferungen anging, so auch jetzt mit den Mechs und einem Kisten Thermomagazine.

"Nur wo wir mit den Vorcha anfangen sollen. Diese Viecher haben den Tod verdient wenn sie auf unserem Territorium Unschuldige Zivilisten abknallen."

Die Worte des Turianers brachten den Batarianer zum lachen, ein Lachen was Jewlon von seiner Waffe aufblicken ließ.

"Was gibt es da zu lachen? Die Vorcha sind wirklich eine Plage, schlimmer als die Kroganer. Nur können wir bei ihnen keine Genophage einsetzen um sie aus dem Weg zu schaffen."

"Lass das bloß keinen Blood Pack Schützen hören, ich habe gehört Salarianerleber soll eine Delikatesse sein. Probieren würde ich es gerne mal."

kam es lachend von Ordon, bevor Praetorun zu ihm hinüber lief und mit der rechten in das Gesicht schlug. Nicht stark genug um ihn von den Füßen zu holen, doch stark genug um ihn zum wanken zu bringen und dazu das er ihn finster anblickte.

"Lass deine Scherze, deine Aufgabe ist es gleich deine große Klappe unter Beweis zu stellen. Bereit machen, wir gehen gleich los."

Zögern musste keiner lange um den Worten von Praetorun glauben zu schenken und ihnen Folge zu leisten. Sie nahmen ihre Thermomagazine, Granaten sowie Waffen und gingen, zusammen mit den Mechs, in Richtung des Ausgangs der Lagerhalle. Nur Praetorun und der Batarianer blieben zurück. Der Turianer bedankte sich bei ihm, schüttelte die Hand seines Gegenübers bevor sie sich verabschiedeten.

"Viel Glück beim Vorcha jagen. Hoffentlich überleben sie es!"

"Danke, ich gedenke aber noch eine hübsche Turianerin zu schwängern und kleine, Exoskelettbabys in die Welt zu setzen."

War die Antwort des Turianers, die den Batarianer erneut dazu brachte lauthals loszulachen. Wie es schien war er jemand den man leicht zum lachen bringen konnte.

[Omega-Wohnmodul P10-Lagerhalle] Praetorun mit Blue Suns Söldnern, 2 LOKI Mechs, 4 FENRIS Mechs

Praetorun
27.05.2013, 18:31
[Omega-Wohnmodule-Gang] Praetorun mit Jewlon und Ordon

Mit leicht gebeugter Haltung setzte Praetorun einen Fuß vor den anderen. Bedacht so wenig Lärm wie möglich zu verursachen, sein Phaeston Sturmgewehr an die Schulter gedrückt. Neben ihm befand sich Jewlon mit einer Tempest, links Ordon mit seinem Raketenwerfer. Ihre beiden Batarianischen Kollegen hatten sich von ihnen getrennt und zusammen mit den Mechs sich in einen anderen Bereich verzogen, da laut den Informationen die sie hatten sich dort eine größere Vorcha-Horde nieder gelassen hatte und ihre Basis dort war. Sie 3 durchkämmten gerade die betroffenen Bereiche nach eventuellen Plünderern, Vorcha waren äußerst undiszipliniert und nahmen jede Möglichkeit war irgendeine perverse Form von Spaß auszuleben oder sich einfach etwas glitzerndes zu beschaffen mit dem sie prahlen konnten. Dies erklärte wohl auch die Kooperation Kroganer-Vorcha. Vorcha waren das Kanonenfutter was sich nur mit reiner Kraft einschüchtern ließ und Kroganer waren arrogante, starke Basta.rde welche einen Hass auf alles schoben was ihnen über den Weg lief. Besonders das Blood Pack hatte darin traurige Berühmtheit erlangt, darin das sie die "Eingreiftruppe" waren welche alles zerbrachen was ihnen im Weg stand. Diese Brutalität, die Kroganern in den Genen zu liegen schien, schüchterte die Vorcha ein und hielt sie im Zaum. Wenn sie nicht im Zaun gehalten wurden…nun dann passierte soetwas wie hier.
Die kleine Gruppe erreichte eine kleinen Platz, an den Seiten waren Türen die zu verschiedenen Wohnungen führten. Ein Wohnblock wie hunderte in Omega, doch wurde die Normalität durch ein brennendes Skycar, herumliegende Leichen und Schutt gestört. Praetorun ging hinter einer Bank in Deckung, Jewlon lehnte sich an eine Säule und Ordon ging zu einer anderen.

"Jewlon? Schick mal eine Drohne los, sie soll schauen womit wir es zu tun haben."

Der Salarianer nickte leicht und aktivierte mit seinem Universalgerät eine kleine Drohne, welche mit einem kaum hörbarem summen sich auf den Weg machte. Erst flog sie in eine Wohnung hinein, blieb dort einige Zeit bevor sie diese verließ und zur nächsten flog.

"Die Wohnungen sind verwüstet, einige Leichen von Bewohnern und zerstörtes Mobiliar doch…halt. Vorcha!"

Hauchte Jewlon in den Funk, just bevor seine Drohne von einer Kugel getroffen wurde und blitzend zu Boden fiel. Aus einer Wohnung kamen nicht nur 3 Vorcha mit leichten Maschinenpistolen, sondern auch eine 2 Meter große Gestalt in einer Blutroten Rüstung. In der Hand trug die Person eine Claymore-Schrotflinte. Praetorun wusste sofort was das war, ein Kroganer des Blood Packs.

"Wie es scheint haben wir es hier nicht mit irgendwelchen Marodierenden Vorchas zu tun sondern mit einem Plündertrupp des Blood Packs. Alle bereit?"

Ordon und Jewlon bestätigten beide. Leicht lugte Praetorun aus seiner Deckung zu dem bulligen Kroganer, welcher mit einem Fuß gegen die Überreste der Drohne trat. Leise zählte Praetorun herunter, als er bei 0 ankam reagierten sie alle gleichzeitig. Der Turianer erhob sich aus seiner Deckung und feuerte eine Salve auf die Vorcha ab, Jewlon zielte mit seiner MP ebenfalls auf die Vorcha und schoss auf sie. Ordon hatte mit seinem Raketenwerfer den Kroganer im Visier gehabt. Obwohl Kroganer über ein Redundantes Nervensystem verfügen können sie einem direkten Raketentreffer auf den oberen Körperbereich nichts entgegen wirken. Die Rakete detonierte, ließ mit ihrer Sprengkraft den Kopf und einen guten Teil der Panzerung in Fleischfetzen aufgehen. Eine Minute später hatten sie es geschafft und die Vorcha noch mit erledigt. Vorsichtig nährte sich Praetorun der Leiche des Kroganers und stützt einen Fuß auf die Panzerung.

"Ich denke mal da wird Garm Tarak einiges erklären müssen. Los weiter, schauen wir nach ob hier noch mehr Vorcha sind."

[Omega-Wohnmodule-Platz vor mehreren Wohnungen] Praetorun mit Jewlon und Ordon, Blood Pack Leichen

OP: Da der Post auf sich warten lässt mache ich Solo weiter, wenn jemand Interesse hat später mit Praetorun zu posten wäre ich über eine PN dankbar.

Praetorun
30.05.2013, 19:17
[Omega-Wohnmodule-Gang] Praetorun mit Jewlon und Ordon, Blood Pack Söldner

Die Ahnung, dass sich noch mehr Vorcha versteckt hatten, erwies sich als richtig. Kaum war die 3 Kopf Gruppe weiter vor gerückt traf sie bereits auf den nächsten Feind, eine kleine Gruppe verletzter Vorcha samt Varren welche sich zuerst aus den Staub machen wollten, dann aber festgenagelt waren als Jewlon die Türsteuerung hackte und sie in einem Gang einsperrte. Nun waren sie in der Ecke zusammen gedrängt, die Varren lagen Tot zwischen ihnen und Praetoruns Position. Dieser lud nun sein M-13 Raptorgewehr nach und suchte ein Ziel aus. Ein Vorcha steckte schnatternd den Kopf aus seiner Deckung um mit einer maroden Maschinenpistole zu feuern, eine Gelegenheit für den Turianer den Kopf des Feindes zum platzen zu bringen. Wenige Momente später war dann auch der letzte noch lebende Vorcha ein Stück leblosen Fleisches. Sein Mineframesystem zeigte auch keinerlei weitere Feinde in der nahen Umgebung an, ein Zeichen für sie das hier alles ruhig war. Er aktivierte sein Funkgerät um mit den beiden Batarianern in Kontakt zu kommen.

"Meine Batarianischen Freunde? Wie lief das Ausräuchern?"

"Bis auf einige zerstörte Mechs lief alles gut, die Vorcha sind tot und wir haben hier eine Kroganerleiche mit Blood Pack Panzerung. Wie es scheint haben diese Gewalttätigen Saftnasen bei uns Ärger machen wollen."

"Zwei Holzköpfe, ein Sur'kesh Holzbohrer. Wir haben vor einigen Minuten ebenfalls einen Kroganer zu Hackfleisch verarbeitet. Wenn sonst alles sauber ist treffen wir uns beim Treffpunkt 7. Ich kümmere mich um den Bericht für Tarak."

"Wird gemacht. Ende"

Damit verabschiedeten sich die Batarianer aus dem Funkverkehr, Jewlon, Ordon und Praetorun bewegten sich wachsam zurück zu ihrer "Wohnung", Treffpunkt 7. Auch wenn der Auftrag nur einige Stunden gedauert hatte waren sie doch kaputt, das Adrenalin klingte ab und sie merkten ihre Müdigkeit. Klar es half etwas Abends dann die Sau rauszulassen, wie Menschen gerne zu sagen pflegen, aber nicht längerfristig. Praetorun wollte Freizeit, Zeit zum Ausruhen und um einige Bücher zu lesen welche er sich angeschafft hatte. Ja Bücher...diese Dinger aus Papier und mit festem Umschlag. Man mochte ihn altmodisch nennen aber er hatte es immer lieber etwas festes in der Hand zu heben als irgendwelche Datenpads. Deswegen verschmähte er auch ungern eine turianische Dame...
Sie alle brauchten Urlaub, Ferien, Freizeit. Und wo konnte man dies am besten? Auf der Citadel. Damit war klar wohin er reisen würde wenn sein Urlaub eingereicht war...zur Citadel.

[Omega-Wohnmodule-Gang] Praetorun mit Jewlon und Ordon

Die Andockbuchten (http://www.globalgameport.com/showthread.php?34396-Die-Andockbuchten-2/page31)--->