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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Archäologie - Neues aus dem Tal der Könige



Brokkr
19.06.2006, 11:18
Mehr als achtzig Jahre nach der Entdeckung des Grabes von Tutanchamun steht jetzt die Lüftung eines neuen großen Geheimnisses bevor: Ein US-Forscherteam der Universität Memphis hatte im Februar eine kleine Grabstätte mit dem Arbeitsnamen KV63 entdeckt. Nach Einschätzung der Archäologen könnte sie königliche Gebeine bergen.
Es handele sich um eine "einmalige" Entdeckung im Tal der Könige, sagte die Direktorin des Archäologie-Instituts der Universität Memphis, Lorelei Corcoran. Zuletzt legten Wissenschaftler dort 1922 das Grab Tutanchamuns frei, der etwa im Alter von 18 Jahren gestorben war. Mittlerweile spekulieren Ägyptologen, es könne sich um die letzte Ruhestätte von Tutanchamuns Mutter oder seiner Witwe handeln. "Wir sind begeistert, aber wir dürfen uns nicht zu weit vorwagen", sagt Corcoran.
Altertumsdirektor Hawass sprach in der Wochenzeitung "Al-Ahram Weekly" von Zwistigkeiten unter den US-Forschern. Doch hier endet der Streit nicht. Der britische Archäologe Nicolas Reeves verkündet mittlerweile, eigentlich habe er KV63 entdeckt. Er gilt als einer der bedeutendsten Experten für das Tal der Könige.Quelle (http://onnachrichten.t-online.de/c/82/39/67/8239670.html)

Find ich doch immer wieder interessant, dass man auf so vermeintlich abgegrasten Gebieten noch was Neues entdeckt. Hoffentlich machen sie was draus und ergehen sich nicht nur in Kompetenzstreitigkeiten und Selbstdarstellungen und vernachlässigen dabei die eigentliche Arbeit. Gerade der ägyptische "Chefausgräber" Hawass ist da ja auch kein unbeschriebenes Blatt.

zyklop
19.06.2006, 20:04
Hawass ist ein total nerviger PR-Junkie. Der kann an keinem Mikro und keiner Kamera vorbeigehen, ohne irgendwelchen Stuß von sich zu geben (erinnert mich an Gerd-Gas Schröder zu seinen besten Zeiten... :D ).

Eine echte Sensation wäre es, wenn man das Grab des legendären Baumeisters und Arztes Imhotep finden würde. Danach suchen Archäologen schon seit Jahrzehnten. Vor einiger Zeit fand man eine unterirdische Grabstätte mit hunderten von mumifizierten Ibisen - dem Symbol von Imhotep. Dort wurde ihm wohl nach seinem Tod geopfert. Man hoffte, in der Nähe auch sein Grab zu finden, aber bisher leider vergeblich.

sh4d0wl0rd
19.06.2006, 20:37
Vllt findet ja mal jemand ein Stargate... :rolleyes: (<--Köder für Thor;))

Thelias
19.06.2006, 20:50
Zu diesem Thema fällt mir spontan ein TV-Bericht ein, den ein Nachrichtenmagazin vor einiger Zeit brachte:


bis zu 100 Meter hohe, über 12.ooo Jahre alten Pyramiden in Bosnien.

Diese soll sich unter einen künstlich angelegten Hügel befinden. Grabungen dauern bislang an.

Google spuckte mir das hier (http://www.mysteria3000.de/wp/?p=170) aus. Wer mehr recherchieren mag, findet vielleicht einen besseren Artikel.

sh4d0wl0rd
19.06.2006, 21:02
Wenn man wüsste, wo genau das ist, dann hätte ich ja gesagt, ic hscau mal in GoogleEarth nach und posten dann hier einen Screenshot... ;)

Brokkr
19.06.2006, 21:55
Huch, da hat ja doch jemand geantwortet....

Wenn man es sich mal überlegt, dann sind Pyramidenhügel eigentlich eine ziemlich logische Bauform. Denn was passiert, wenn man eine Fuhre Erde oder Steine ausschüttet? Man hat eine Pyramide errichtet, ganz ohne Architekturstudium. Darauf zu kommen, Steine so aufeinanderzuschichten, dass vier Wände entstehen und darauf ein Walmdach zu bauen, an dem Regen abfliesst, darauf muss man erstmal kommen. So gesehen sind Pyramiden eine natürliche und einfache Bauform, die es überall auf der Erde geben müsste. Denn darauf kommt jeder. Selbst Ameisen.

(Holprigkeiten in meiner Argumentation bitte ich zu entschuldigen, ich schaue nebenher Fussball und unterhalte mich mit Warbeast über Virenscanner. ;))

Interessant finde ich auch die Pyramiden in China. Und sympatisch finde ich, dass die Chinesen da keinen Aussenstehenden ranlassen. Die sind einfach der Meinung, dass das ihre Pyramiden sind und da kein Weisser was zu suchen hat. Auch wenn das das einzig Sympatische an den Chinesen ist, was ich persönlich an ihnen finden kann.

Thor
19.06.2006, 23:22
Vllt findet ja mal jemand ein Stargate... (<--Köder für Thor )
:P

Warum nicht gleich das verbuddelte Frachtschiff von Osiris? :D

LoL ich find es immer wieder lustig wie die Archäologen wegen ein paar getrockneten Kadavern aus dem Häuschen sind.

mfg
Thor

sh4d0wl0rd
20.06.2006, 11:52
Für die einen ist's langweilig, weil's alles 1000 Jahre alt ist, was da so ausgebuddelt wird,
für die anderen ist's spannend, weil's alles 1000 Jahre alt ist, was da so ausgebuddelt wird! :D

Mich würde dann schon eher mal eine gesicherte Erklärung interessieren, wie die Ägypter ihre Pyramiden bauen konnten (Nein Thor, sie waren keine Landeplätze für Ha'Tak-Raumschiffe :D) und auf welchem mathematischen Wissensstand sie da gewesen waren. Immerhin wurde viele Längen-/Seitenverhältnisse etc. erst 2,5 Jahrtausende später (wieder-)entdeckt! :rolleyes:

Brokkr
20.06.2006, 12:10
Ich bin ja nun kein Wissenschaftler. Aber ich denk, die Antwort, wie die Ägypter ohne grossartige Hilsmittel solche Steinmassen bewegen konnten, ist ganz einfach: Sklavenarbeit. Für uns ist soetwas schwer vorstellbar, deshalb denken wir uns irgendwelche SF-Threorien aus. Aber damals war es wohl so, dass man keine Menschenrechtsresolution kannte und Sklaven einfach verbraucht hat. Wenn einer umfiel, kam der nächste dran. Und über ein paar Jahrzehnte hinweg kann man so sehr wohl grosse Steine bewegen.
Da wird imho mehr hineininterpretiert, als nötig.

Ryudo
20.06.2006, 13:16
Aber trotzdem müssen sie mathematische Berechnungen durchgeführt haben für den Pyramidenbau. Sie hatten schon rechtwinklige Dreiecke durch Pythagoras und ein Lot.

sh4d0wl0rd
20.06.2006, 13:19
Und sie werden ja wohl kaum Sklaven zum Rechnen gezwungen haben, bis sie tot umgefallen sind! :D

Brokkr
20.06.2006, 13:23
Was gibts da gross zu rechnen, unten viel Steine, oben wenig. ;) :P

Ryudo
20.06.2006, 13:28
Das fällt dann aber zusammen, wenn man höher baut :P.

Brokkr
20.06.2006, 13:46
Wieso? Dass ich das letzte mal Pyramiden errichtet habe, ist zwar knapp dreissig Jahre her, aber ich erinnere mich schwach, dass ich zuerst ein paar Klötzer so aneinander stellte, dass sich eine quadratische Fläche ergab. Darauf dann dasselbe nochmal, nur mit weniger Klötzern. Dann immer weiter, bis keine Klötzer mehr da waren. Und damit hab ich einen stabileren Turm gebaut, als der doofe Maik, der immer nur einen Stein auf den andren stellte.

Die Gänge innerhalb einer ägyptischen Pyramide destabilisieren sie deshalb nicht, weil sie im Verhältnis zum Gesamtbauwerk viel zu klein sind.

sh4d0wl0rd
20.06.2006, 15:40
Ich gehe aber mal nicht davon aus, dass du damals 10t schwere Steinblöcke erst 100km aus einem Steinbruch rangeschafft und diese dann auf einer Rampe (oder was auch immer) mit nicht zu verachtender Steigung raufgezogen, oder?! :rolleyes: :D

Brokkr
20.06.2006, 15:48
Das Beispiel bezog sich auf die eurer Meinung nach grosse Geistesleistungen erfordernden Berechnungen beim Bauen von Pyramiden. Die sind mMn so schwierig nicht. Und für die schwere Arbeit beim Bau der ägyptischen Pyramiden hat man, wie ich schon sagte, Sklaven benutzt. Ganz einfach einen Haufen Kerle vor den Steinblock gespannt und die Peitsche geschwungen, fertig! Keine grosse kulturelle oder geistige Leistung.

sh4d0wl0rd
20.06.2006, 15:51
Nur glaube ich kaum, dass es selbst bei 50 Sklaven vor 1t Stein gespannt möglich war, den Klotz irgendwie über Rampen auf ein höheres "Stockwerk" zu bewegen.

Brokkr
20.06.2006, 15:56
Das ist es was ich sagen wollte, unsereins in unserer zivilisierten Welt mit Menschenrechten usw. können uns das nicht vorstellen. Aber damals war das anders. Dein Gott (Pharao) befiehlt, dass er eine Pyramide haben will. Dann macht man das. Oder wird zu Tode gepeitscht. Dagegen klagen konnte man damals nicht. ;)

Und jetzt lasst Pappa Fussball guggen! :]

MasterBlubb
20.06.2006, 16:40
Nur glaube ich kaum, dass es selbst bei 50 Sklaven vor 1t Stein gespannt möglich war, den Klotz irgendwie über Rampen auf ein höheres "Stockwerk" zu bewegen.

Meinst du?
Dann nimmt man halt 100, auf die paar Sklaven kommts doch nicht an, es gab doch genug ...

Ryudo kann ja mal berechnen wieviel Kraftaufwand das für jeden Sklaven wär wenn die Rampe 100 m lang ist und einen winkel von 10° hat ....

sh4d0wl0rd
20.06.2006, 17:53
Zunächst mal: Der Höhenunterschied, den solch eine Rampe mit sich bringt beträgt 17,364817766693034885171662676931m :D - ist also schon etwas zu viel für eine Pyramidenstufe...

Des Weiteren habe ich mal dei Haftreibung berechnet, d.h. die Kraft, die mindestens nötig ist, um einen Steinblock mit m=1000kg überhaupt zu bewegen. Da ich keinen passenden Reibungskoeffizienten µ gefunden habe, bin ich mal aufgrund von Vergleichswerten von µ=4 ausgegengen. Das Ergebnis: F(Haftreibung)= 39240N

Das entspricht der Kraft, die nötig ist, um 4t senkrecht in die Luft zu heben - meint ihr, dass 100 Leute das schaffen? (Bei den damals gegebenen gesundheitlichen Bedingungen)

MasterBlubb
20.06.2006, 17:59
man kann ja zwischendurch Pause machen und nochmal 100 Sklaven mehr nehmen

hast du Physik LK ... (hätte ich eigendlich auch berechnen können müssen^^)

sh4d0wl0rd
20.06.2006, 18:06
Nee. Ich habe Chemie- und Deutsch-LK gewählt. Physik hätte ich auch nehmen können (wie die meisten Fächer :D), aber ich hab's "nur" als GK-Abifach.

Aber wie du schon sagst: Die Rechnung war ja nix besonderes, man muss sich halt nur mal überwinden! ;)

Ryudo
20.06.2006, 22:00
Original von Brokkr
Das Beispiel bezog sich auf die eurer Meinung nach grosse Geistesleistungen erfordernden Berechnungen beim Bauen von Pyramiden. Die sind mMn so schwierig nicht. Und für die schwere Arbeit beim Bau der ägyptischen Pyramiden hat man, wie ich schon sagte, Sklaven benutzt. Ganz einfach einen Haufen Kerle vor den Steinblock gespannt und die Peitsche geschwungen, fertig! Keine grosse kulturelle oder geistige Leistung.
Ist das wirklich so naiv gemeint? Die Grundfläche muss ersteinmal eben sein, damit das Bauwerk sich nicht verschiebt oder kippt. Dann haben die Ägypter es geschafft den Steigungswinkel konstant zu halten und die Steine treffen sich oben an der Spitze ganz genau. Mach das ersteinmal mit Bauklötzchen.

@MasterBlubb
Wieso muss ich rechnen? ;)

@sh4d0wl0rd
µ=4? Das scheint mir viel su hoch angesetzt. So groß ist die Reibung bestimmt nicht und dann wurden die Steine über Rundhölzer gezogen, sodass die Reibung noch einmal kleiner ist.
Außerdem hast du nur die Kraft berechnet, die benötigt wird, um die Reibung aber nicht um die Gewichtskraft zu überwinden.

sh4d0wl0rd
20.06.2006, 22:15
Mein Quelle für µ war hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Reibzahl)

Aber dass die die Klötze über Rollen gezogen haben habe ich einfach außer acht gelassen - *hust* vergessen.

Meinst du mit Gewichtskraft hier den Höhenunterschied? Deshalb habe ich nämlich extra dazugeschrieben, dass ich nur die Haftreibung (also um den Block auf ebener Fläche zu bewegen) "berechnet" habe. ;)

Ryudo
20.06.2006, 22:24
Ich habe gelesen, dass du nur die Haftreibung berechnet hast, aber Master wollte ja die gesamte Kraft wissen.
Und wo siehst du ein µ von 4 bei deiner Quelle? Die Blöchk und der Boden bestehen wohl kaum aus Kochsalz und selbst das wäre auch nur die Haftreibung, aber nicht die Kraft, um den Klotz in Bewegung zu halten.

MasterBlubb
20.06.2006, 23:28
Die Haftreibung brauch man doch nur um zu berechen welche Kraft benötigt wird um den Stein in gang zu bekommen, oder?


Wieso muss ich rechnen?


Wer ist hier der Physikstudent ;)

Ryudo
21.06.2006, 02:58
Ja, aber dann gibt es immer noch die Gleitreibung, die bei der Bewegung des Körpers wirkt. Diese ist niedriger als die Haftreibung.

Wo habe ich eigentlich geschrieben, dass ich Physik studiere?

MasterBlubb
21.06.2006, 07:32
Ja, aber dann gibt es immer noch die Gleitreibung, die bei der Bewegung des Körpers wirkt. Diese ist niedriger als die Haftreibung.

Das weiß ich. :D Zur Berechnung der insgesamt benötigten Kraft muss man erstmal ausrechnen wieviel Kraft die Sklaven brauchen um den Stein in Gang zu bringen und dann wieviel sie brauchen das Stein hochzuziehen.
Die Rechnung wär vermutlich aber ungenau weil die Sklaven mit sicherhiet zwischen durch langsamer geworden sind und sich dadurch die benötigte Kraft wieder vergrößern würde. (Korrigiert mich wenn ich Müll rede ;) )


Wo habe ich eigentlich geschrieben, dass ich Physik studiere?

Es ist schon schwer im Kopf zu behalten, was man alles geschrieben hat ;) Im Steckbrief

Ryudo
21.06.2006, 08:30
Ich habe wirklich ein schlechtes Gedächtnis.

Wenn die Sklaven langsamer werden brauchen sie nicht mehr Kraft. Die Kraft ist unabhängig von der Geschwindigkeit.

MasterBlubb
21.06.2006, 08:34
Aber mehr Peitschenhiebe ... was die Sache auch schwerer macht :gruebel

Thor
21.06.2006, 11:09
und auf welchem mathematischen Wissensstand sie da gewesen waren. Immerhin wurde viele Längen-/Seitenverhältnisse etc. erst 2,5 Jahrtausende später (wieder-)entdeckt!


Kein Plan ... ob die das in ihren Hyroglyphen hinterlassen haben?

@Topic: *eeek* Mechanik ... OMG ist das lange her.

Hatten die Ägypter eigentlich schon den Flaschenzug? :D

mfg
Thor

sh4d0wl0rd
21.06.2006, 15:49
Original von Ryudo
Ich habe gelesen, dass du nur die Haftreibung berechnet hast, aber Master wollte ja die gesamte Kraft wissen.
Und wo siehst du ein µ von 4 bei deiner Quelle? Die Blöchk und der Boden bestehen wohl kaum aus Kochsalz und selbst das wäre auch nur die Haftreibung, aber nicht die Kraft, um den Klotz in Bewegung zu halten.

Naje, Stein auf Sand?! Auf dem stand der Block nämlich, bevor man ihn auf die Rollen bekommen hat!! :P

Und Haftreibung deswegen, weil all die anderen tollen Kräft ja nichts nützen, wenn man den Klotz zuvor überhaupt nicht von der Stelle bekommt - das nennt man prakitsches Denken! :tongue: :D

Jouca
21.06.2006, 17:52
Original von Thor

und auf welchem mathematischen Wissensstand sie da gewesen waren. Immerhin wurde viele Längen-/Seitenverhältnisse etc. erst 2,5 Jahrtausende später (wieder-)entdeckt!


Kein Plan ... ob die das in ihren Hyroglyphen hinterlassen haben?

@Topic: *eeek* Mechanik ... OMG ist das lange her.

Hatten die Ägypter eigentlich schon den Flaschenzug? :D

mfg
Thor

Gibt es da nicht so eine Hebelwirkungsmaschinentheorie?