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Sargnagel
23.07.2008, 20:03
Diego und Rafinha dürfen zu Olympia


Machtwort des Fifa-Chefs: Joseph Blatter hat die Vereine verpflichtet, Profis unter 23 Jahren für die Olympischen Spiele abzustellen. Zu den Gewinnern gehören Stars wie Bremens Diego oder Rafinha, dessen Verein FC Schalke der größte Verlierer des Streits ist.

Dabei sein ist alles: Der Internationale Fußball-Verband Fifa hat die Abstellung von Profis unter 23 Jahren für das olympische Turnier in Peking (8. bis 24 August) angeordnet: "Die Abstellung von Spielern unter 23 Jahren ist für alle Clubs zwingend. Für Peking gilt dieser Grundsatz ohne Vorbehalt", erklärte Fifa-Präsident Joseph Blatter am Mittwoch in einem Rundschreiben an alle Fifa-Mitgliedsverbände.

"Dieses Turnier figuriert nicht im koordinierten internationalen Spielkalender. Das heißt aber nicht, dass die betreffenden Clubs keine Abstellpflicht trifft", schrieb der Schweizer weiter und ergänzte: "Spieler unter 23 Jahren, die den Stamm der Teams bilden, an der Teilnahme am olympischen Fußballturnier der Männer zu hindern, würde dem Geist der olympischen Bestimmungen widersprechen."

Damit stellte sich die Fifa auf die Seite des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und gegen die Vereine. Aus der Bundesliga sind besonders Werder Bremen und Schalke 04 betroffen. Werders Spielmacher Diego, 23, und der Schalker Abwehrspieler Rafinha, 22, waren ohne Genehmigung ihrer Arbeitgeber am Dienstag zur brasilianischen Olympiaauswahl gereist.

Die Vereine hatten ihre Haltung damit begründet, dass das olympische Fußballturnier nicht im internationalen Spielkalender des Weltverbandes steht. Diese Auffassung vertrat am Mittwoch auch Karl-Heinz Rummenigge als Vorsitzender der Europäischen Clubvereinigung (ECA).

Bremens Manager Klaus Allofs hatte sich im Vorfeld der Fifa-Entscheidung verärgert über das späte Eingreifen des Weltverbandes geäußert. "Wir haben schon vor Monaten versucht, die Sache über unsere Verbände bei der Fifa voranzubringen, doch es ist uns nicht gelungen", so Allofs zu SPIEGEL ONLINE. Im Gegensatz zu Schalke haben in Bremen aber sowohl das Management als auch der Spieler ihr Gesicht gewahrt. Statt sich eine tagelange öffentliche Auseinandersetzung zu liefern, wie es zwischen Schalke und Rafinha der Fall war, war in Bremen nach dem ersten Anflug von Unmut hinter verschlossenen Türen getagt worden.

"Wollen Diego nicht fesseln"

Allofs kam dabei gemeinsam mit Diego und dessen Vater und Berater letztlich zu einem ähnlichen Ergebnis wie am Mittwoch der FC Schalke 04: Der Internationale Sportgerichtshof Cas sollen entscheiden. "Ein Kompromiss ist nicht unser Ziel", sagte Allofs SPIEGEL ONLINE, "aber wir wollen uns an die Regeln halten. Das sieht auch Diego so. Es ist ja nicht so, dass wir ihn fesseln würden."

Trotzdem will Werder weiter vor den Cas ziehen: "Wie in vorherigen Schreiben der Fifa begründet Präsident Joseph S. Blatter seine Aussagen im Wesentlichen mit dem Gewohnheitsrecht und dem besonderen Charakter des olympischen Turniers. Nach Auffassung unserer Verbände DFB und DFL hat dieses Rundschreiben keinen bindenden Charakter", sagte Allofs.

Auch Schalkes Manager Andreas Müller hofft auf den Cas: "Auch wenn Herr Blatter FifA-Präsident ist, sind seine Aussagen reine Willkür. An unserer Vorgehensweise wird sich nichts ändern, wir warten auf die CAS-Entscheidung als oberste Instanz", so Müller. Immerhin dürften sich die Folgeschäden für die Bremer dank der behutsamen Vorgehensweise auch im Fall einer Bestätigung der Fifa-Ansage durch den Cas in Grenzen halten.

Das sieht beim FC Schalke 04 anders aus. Seit Tagen hatte sich der Verein eine öffentliche Schlammschlacht um die eigenmächtige Abreise von Verteidiger Rafinha geliefert. Der 22-Jährige schwänzte erst das Trainingslager der Schalker, dann demontierte er seinen Arbeitgeber öffentlich: "Sie drohen mir, machen Druck, sagen, dass sie mich verkaufen werden", hatte Rafinha gesagt.

Müller dementierte den Vorwurf und konterte mit einer weiteren Drohung. In einem Schreiben war Rafinha über die Strafe bei Vertragsbruch aufgeklärt worden. Sie soll bei 25.000 Euro pro Tag liegen.

Doch offenbar kennt sich Rafinha bestens im deutschen Arbeitsrecht aus. "Arbeitsrechtlich ist die Sache klar. Der Spieler muss an seinem Arbeitsplatz erscheinen. Wenn nicht, kann er fristlos gekündigt werden. Vielleicht wird er zuvor noch eine Abmahnung erhalten, damit ihm auch der Ernst der Lage deutlich wird", hatte der renommierte Bundesliga-Anwalt Christoph Schickhardt zu dem Fall gesagt.

Und genau das könnte dem Jungstar sehr entgegenkommen. Im Falle einer Kündigung könnte er ablösefrei den Verein wechseln. Ein Szenario, über das er sich auch schon Gedanken gemacht hat: "Wenn sie den Vertrag auflösen, wird es ihnen leid tun. Große Vereine haben schon ihr Interesse an mir gezeigt. Schalke wollte mich - wie im Fall Liverpool - aber nicht verkaufen."

Nach der heutigen Ansage der Fifa steht Rafinha erstmal als Sieger da. Das dürfte sich allerdings im Falle seiner Rückkehr ändern. Der Brasilianer wird sowohl beim strengen Trainer Fred Rutten als auch beim nachtragenden Manager Müller einen schweren Stand haben. Dieser hätte die Eskalation vermeiden können. Wenn er ähnlich kompromissbereit vorgegangen wäre wie sein Bremer Pendant Klaus Allofs.

Quelle (http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,567605,00.html)

Auch wenn ich den olympischen Spielen aus politischer Sicht eher kritisch gegenüber stehe, möchte ich hier im Sportbereich das Thema starten, es darf ja schlecht fehlen...;) Lasst uns hier die Spiele aus sportlicher Sicht betrachten...

Zum Thema: Ich denke, dass die Spieler ein gutes Recht darauf haben, dabei zu sein. Immerhin gilt Olympia seit jeher als größtes Sportereignis. Für jeden Sportler ist es die wichtigste Zeit im Leben.

Sehr gut finde ich, dass Blatter klar Position bezieht und die Freigabe verlangt. So weit ich weiß, sind die Vereine doch gegen Verletzungen der Spieler versichert.

Karrzun
23.07.2008, 23:00
Damit verliert Schalke bei mir einige Sympathie-Punkte, weil Jemanden nicht zur Olympia zu lassen, egal wo, egal weshalb, ist schon ein starkes Stück...

Ich als Rafinha würde so bald wie möglich den Verein wechseln...

Sargnagel
24.07.2008, 20:28
Irak darf nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen

Eingriff in die Autonomie des Sports: Weil die irakische Regierung die Auflösung aller nationalen Sportverbände erlassen hatte, erhalten die irakischen Athleten keine Starterlaubnis für die Olympischen Spiele in Peking.

Der Irak darf nicht an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen. Das teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem Land mit, das sieben Athleten zu den am 8. August in Peking beginnenden Spielen entsenden wollte. Das NOK des Irak war Anfang Juni suspendiert worden.

"Trotz aller Bemühungen in den letzten Monaten, müssen wir ihnen leider mitteilen, dass die Entscheidung der IOC-Exekutive vom 4. Juni 2008, das NOK zu suspendieren, weiter Bestand hat", hieß es in einem IOC-Schreiben vom 23. Juli an Iraks Sportminister Jassim Mohammed Jaffer, das der Nachrichtenagentur afp vorliegt.

Auch die Hintertür, die sieben irakischen Sportler unter der IOC-Flagge starten zu lassen, schlug das IOC zu. 2000 in Sydney war eine entsprechende Regelung noch für Athleten aus Ost-Timor zum Tragen gekommen. Doch dieses Mal seien die zunächst für den Irak freigehaltenen Quotenplätze anderweitig vergeben worden, schrieb das IOC.

Damit reagierte das Komitee auf einen irakischen Regierungserlass vom 20. Mai, der die Auflösung des NOKs und aller nationalen Sportverbände angeordnet hatte. Dies war als Eingriff in die Autonomie des NOK gewertet worden.

Im Gegensatz zu den Sportlern, die im Bogenschießen, Judo, Rudern und Gewichtheben an den Start gehen sollten, dürfen irakische Leichtathleten jedoch noch hoffen. "Wir hoffen weiter darauf, Irak bei den Spielen zu haben, weil die Leichtathletik eine spätere Meldefrist hat als andere Sportarten. Vielleicht können wir bis dahin eine Lösung finden", sagte IOC-Sprecherin Emmanuelle Moreau. "Es ist eine sehr kleine Hoffnung, aber es ist eine." Die irakische Regierung habe auf eine Einladung in das IOC-Hauptquartier in Lausanne (Schweiz) nicht reagiert, erklärte Moreau weiter.

Der Irak hatte an den olympischen Sommerspielen 2004 in Athen teilgenommen. Die irakischen Athleten konnten damals allerdings keine Medaille erringen.

Quelle (http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,567829,00.html)

Für mich das völlig falsche Zeichen! Ich kenne jetzt nicht den genauen Hergang, aber ich hätte die Irakis gerne gesehen, gerade auch um eine Brücke in Sachen Völkerverständigung zu schlagen.

Ich dachte bis jetzt, die olympischen Spiele sind ein Zeichen der Verständigung unter den verschiedenen Völkern...;)

Sargnagel
30.07.2008, 13:02
Der Last-Minute-Appell einer irakischen Regierungsdelegation an das IOC hat sich gelohnt: Nach achtstündigen Verhandlungen in Lausanne darf der Irak nun doch mit zwei Leichtathleten als 205. Land an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen. Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) bestätigte, habe sich der Irak für die Starterlaubnis verpflichtet, spätestens bis Ende November ein neues Nationales Olympisches Komitee (NOK) unter internationaler Beobachtung wählen zu lassen.

"Ich muss der irakischen Regierung ein Kompliment machen, dass sie sich auf eine Linie geeinigt hat, von der irakische Athleten langfristig profitieren", erklärte IOC-Präsident Jacques Rogge der Online-Ausgabe der "New York Times", "wir freuen uns auf die irakische Flagge in Peking."


Wegen der massiven politischen Einmischung in die sportlichen Belange des Iraks hatte das IOC das Land am Donnerstag vergangener Woche von den Spielen ausgeschlossen (mehr...). So erleichtert die beiden irakischen Leichtathleten über die Erfüllung ihres Olympia-Traums waren, so ernüchtert waren ihre fünf Team-Kollegen, die ebenfalls für die Peking-Spiele vorgesehen waren. Für sie kam die Einigung jedoch zu spät, da die Meldefristen für Bogenschießen, Gewichtheben, Rudern und Judo bereits in der vergangenen Woche abgelaufen waren. Der stärkste Mann des Iraks, Gewichtheber Muhammad Sawara, galt sogar als Medaillenhoffnung.

Quelle (http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,568954,00.html)


Damit sind alle IOC-Mitglieder am Start. Klasse! :)

Jewals
06.08.2008, 07:38
Für den Aufstieg zur Sportnation Nummer eins schrecken Chinas Funktionäre vor unmenschlichen Methoden nicht zurück. Von Kindesbeinen an werden die Sportler systematisch auf Erfolg getrimmt, und nur wer den liefert, wird gefördert, bekommt gute Jobs. Wer es nicht bis ganz nach oben schafft, fällt durchs soziale Netz oder kämpft sein Leben lang mit den erlittenen Verletzungen.

Der zehnjährige Tischtennisspieler Sun Kun erklärt der Zeitung "USA Today": "Ich wurde getreten und geschlagen, wenn ich nicht gut gearbeitet habe. Das tut weh, und ich weine manchmal. Aber das nächste Mal arbeite ich härter. Die Trainer versuchen mir zu helfen." Selbst seine Eltern wollen ihn als Weltmeister sehen, Schuldirektor Liu Hongbin deckt die Misshandlungen. Er sagt nur: "Wir Chinesen haben schon immer viel ertragen, aber unsere Athleten können noch mehr ertragen."

Quelle (http://www.welt.de/welt_print/arti2290977/Gnadenlos_in_der_Gier_nach_Gold.html)

Jewals
10.08.2008, 09:59
Die 13. Entscheidung bei den Olympischen Spielen hat der deutschen Mannschaft Glück gebracht und die erste Medaille beschert. Ditte Kotzian und Heike Fischer holten im Synchronspringen Bronze.

Quelle (http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,571096,00.html)

Jewals
11.08.2008, 10:09
Deutschland sichert sich nächste Medaille bei den Olympischen Spielen. Die beiden deutschen Turmspringer Patrick Hausding/ Sascha Kleinholten holten sich in Peking heute die Silbermedaille. Sie mussten sich nur den Chinesen geschlagen geben.

Quelle (http://http://www.news-von-morgen.de/olympia-turmspringenhausding-und-klein-holen-silber-711130)


Das deutsche Vielseitigkeits-Team reitet auf Gold-Kurs. Angeführt von Hinrich Romeike und Ingrid Klimke hat das Quintett beim Geländeritt geglänzt, die Australier überholt und liegt vor dem abschließenden Springen auf Platz eins.

In der Einzelwertung winkt noch einmal Gold für die deutschen Reiter.

Hinrich Romeike mit "Marius" und Ingrid Klimke mit "FRH Butts Abraxxas" führen zur Zeit die Einzelwertung an.

Quelle (http://peking.zdf.de/ZDFsport/inhalt/22/0,5676,7287478,00.html)

Jewals
12.08.2008, 11:56
Slalom-Kanute Alexander Grimm hat bei den Olympischen Spielen in Peking die erste Goldmedaille für die deutsche Mannschaft erobert. Der 21-jährige Augsburger gewann im Kajak-Einer vor dem Franzosen Fabien Lefevre und Benjamin Boukpeti aus Togo.


Quelle (http://peking.zdf.de/ZDFsport/inhalt/6/0,5676,7288134,00.html)

Sargnagel
12.08.2008, 18:48
Wow, heute gab es vier mal Gold! Zweimal haben es die Reiter geschafft, aber ich glaube langsam auch, dass die Goldmedaillen in diesem Sport vererbt werden. :D ;)

Jewals
12.08.2008, 19:01
Wow, heute gab es vier mal Gold! Zweimal haben es die Reiter geschafft, aber ich glaube langsam auch, dass die Goldmedaillen in diesem Sport vererbt werden. :D ;)

Nicht ganz: bei den Vielseitigkeitsreitern war es die Erlösung nach den vierten Plätzen in Sydney und Athen. Besonders tragisch der Verlust der Goldmedaille in Athen auf Grund eines Formfehlers beim Springen durch Bettina Hoy, die dieses Mal wegen einer Verletzung ihres Pferdes Ringwood Cockatoo nicht dabei sein konnte.

Und wir dürfen auf weitere vier Goldmedaillen in den Reitsportdisziplinen hoffen: Mannschaftswertung Dressur, Einzelwertung Dressur mit Isabell Werth und "Satchmo" sowie die Mannschaftswertung Springen und der Einzelwertung Springen mit Meredith Michaels-Beerbaum mit "Shutterfly".

Ich halte weiter meinen Reitsportkollegen die Daumen.

Jewals
13.08.2008, 19:22
Dank zwei Goldmedaillen durch die deutschen Fechter liegt Deutschland am Ende des heutigen Tages (in Peking) auf Rang vier des Medaillenspiegels.

Gratulation!

Sargnagel
13.08.2008, 20:17
Ist schon erstaunlich, wie sich die Goldmedaillen mehren..:)

Was die Schwimmer und Ruderer abgeliefert haben, ist allerdings unter aller Kanone.

Was sagt man zu Phelps? Ich denke, der Typ hat das neueste Doping genossen, für das es noch keine Kontrollmöglichkeit gibt. Weltrekorde im Stundentakt, dazu noch mit himmelweiten Verbesserungen- da stimmt doch was nicht...

Jewals
14.08.2008, 18:04
vor den Niederlanden und Dänemark.


Die deutsche Dressur-Equipe íst wieder Team-Olympiasieger. Heike Kemmer auf ihrem Pferd Bonaparte, Nadine Capellmann mit Elvis und Isabell Werth mit Satchmo setzten sich in Hongkong gegen das niederländische Trio und die dänische Mannschaft durch.

Herzlichen Glückwunsch und Go for Gold Isabell und Heike in der Einzelwertung!!

Quelle (http://peking.zdf.de/ZDFsport/inhalt/20/0,5676,7289172,00.html?dr=1)

Jewals
15.08.2008, 06:37
Britta Steffen hat die erste Medaille für die deutschen Schwimmer geholt - und dann gleich eine goldene. Mit einem fulminanten Endspurt gewann die Berlinerin die 100 Meter Freistil.


Dies bedeutet zur Zeit den dritten Platz im Medaillenspiegel für Deutschland.

Quelle (http://http://www.olympia.ard.de/peking2008/nachrichten/steffen124.html)

Sargnagel
09.10.2008, 12:12
IOC will alle Blutproben von Peking erneut testen

Altes Problem, neue Methoden: Das Olympische Komitee will sämtliche Dopingtests der Spiele in Peking nachuntersuchen lassen. Auch mehr Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie könnte neue Erkenntnisse bringen. In Frankreich verspricht ein Verfahren zur Aufdeckung von Eigenblutdoping Erfolg.

Hamburg - Das IOC will alle eingefrorenen Dopingproben von Peking nachuntersuchen lassen. Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage weiter mitteilte, werden die fast 5000 Proben derzeit zum Labor nach Lausanne geschickt. Details über die nachträglichen Tests werden mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) abgestimmt.

"Diese Untersuchungen betreffen alle Sportarten und beinhalten speziell auch die Substanz Cera (neuartiges Epo-Präparat, Anmerkung d. Red.)", erklärte IOC-Sprecherin Emmanuelle Moreau am Mittwoch. Der Zeitpunkt der Tests stehe noch nicht fest. Insgesamt wurden bei den Sommerspielen in Peking während der Kontrollperiode vom 27. Juli bis 24. August 4770 Dopingtests vorgenommen, darunter 3801 Urin- und 969 Bluttests.

IOC-Vizepräsident Thomas Bach hatte nach den jüngsten Dopingfällen im Radsport angeregt, die eingefrorenen Dopingproben von Peking bereits jetzt öffnen und mit Hilfe des neuen Testverfahrens untersuchen zu lassen. Wie bereits vor und während der Spiele werden dabei "intelligente Zieltests" zum Einsatz kommen, so Bach. "Man muss aufpassen, dass dies intelligent genutzt wird und darf damit nicht in die Luft schießen", sagte Bach am Mittwoch.

"Betrüger müssen zittern"

DOSB-Generaldirektor Michael Vesper begrüßte die IOC- Ankündigung. "Das ist ein Paukenschlag und genau der richtige Weg, mit der derzeitigen Lage umzugehen. Das zeigt, wie ernst das IOC den Anti-Doping-Kampf nimmt", erklärte der Spitzenfunktionär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), "da werden jetzt alle unentdeckten Betrüger zittern".

Als weitere Maßnahme im Kampf gegen die Einnahme verbotener Substanzen fordert Wilhelm Schänzer nach dem Dopingfall des Radprofis Stefan Schumacher eine engere Kooperation zwischen Testlaboren und Arzneimittelkonzernen. "Uns fehlen die Referenzprodukte aus den Arzneischränken der Firmen. Also Mittel, die noch in der klinischen Studie sind. Das wäre der Jackpot im Anti-Doping-Kampf", sagte der Leiter des Instituts für Biochemie an der Kölner Sporthochschule der "Stuttgarter Zeitung".

Allerdings gestalte sich ein derartiges Vorhaben bisher schwierig. "Die Firmen sagen uns gegenüber, dass sie aus Patentschutzgründen und aus Sorge vor der Konkurrenz bestimmte Daten so lange zurückhalten, bis die Produkte auf den Markt kommen. Das kostet uns viel Zeit", erklärte Schänzer: "Es wäre wünschenswert, dass die Konzerne - in ihrem eigenen Interesse - die Zusammenarbeit mit uns ganz gezielt ausbauen." So sei ein neues Epo-Präparat namens Hematide "in der Pipeline", dessen Nachweisbarkeit man vorantreibe.

"Wir versuchen, mit den Herstellern eng zusammenzuarbeiten, um einen Test entwickeln zu können. Das gestaltet sich aber leider sehr, sehr mühsam", berichtete der Dopingjäger und lobte die Entwicklungen in Frankreich, die zu den jüngsten Erfolgen beim Nachweis des von Schumacher eingenommenen Epo-Mittels Cera geführt haben. Dieses Präparat sei im Prinzip leicht nachweisbar, allerdings habe man in Deutschland bisher nicht die Möglichkeit gehabt, eng mit den Produzenten zu kooperieren. "Das ist in Frankreich gelungen und damit eine sehr gute Abschreckung", sagte Schänzer: "Künftig überlegt vielleicht der eine oder andere, ob er wirklich etwas nehmen soll, von dem ihm der Dealer verspricht, dass es nicht nachweisbar ist."

Test für Eigenblutdoping

Nach Cera suchen die Dopingjäger in den Proben von der Tour de France nun nach Eigenbluttransfusionen. Pierre Bordry, Chef der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, sagte im ZDF: "Wir sind bereits im Besitz ernstzunehmender Hinweise auf Fälle von Eigenbluttransfusionen. Um wen es sich handelt, werden wir wohl erst später sagen können."

Zur Aufdeckung soll ein Testverfahren eingesetzt werden, das derzeit noch entwickelt wird. "Bald schon können wir mit dem neuen Verfahren Eigenbluttransfusionen nachweisen, und wir werden dann auch damit nachtesten", erklärte Bordry. Die AFLD war während der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt für das Dopingkontrollprogramm verantwortlich.

Im Visier haben die Dopingjäger Fahrer, bei denen vor dem Start der Tour Proben genommen und dabei auffällige Werte gefunden wurden. Dabei soll es sich laut Bordry um 30 Profis handeln. Die AFLD hatte die Betroffenen und ihre Rennställe über die Testergebnisse informiert. Bei einigen Sportlern hatten sich die Blutwerte dann während der Rundfahrt wieder normalisiert, bei anderen aber nicht: "Einige der verdächtigen Fahrer sind wieder zurück zu ihren normalen Werten gelangt. Wir waren aber überrascht zu sehen, wie schwach deren Leistungen dann waren", so Bordry.

Quelle (http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,582910,00.html)

Hui, mal schauen, was da rauskommt- würde mich auf jeden Fall nicht wundern, wenn aufgrund dieser neuen Tests der Medaillenspiegel ein ganz klein wenig anders aussehen würde...:ausheck :D Gerade die chinesischen Leistungen waren ja teilweise wie von einem anderen Stern...

Jewals
09.10.2008, 12:35
Hui, mal schauen, was da rauskommt- würde mich auf jeden Fall nicht wundern, wenn aufgrund dieser neuen Tests der Medaillenspiegel ein ganz klein wenig anders aussehen würde...:ausheck :D Gerade die chinesischen Leistungen waren ja teilweise wie von einem anderen Stern...

Ich bin mal gespannt, ob Michael Phelps sauber bleibt, nicht weil ich es ihm missgönne, sondern eher weil es mich freuen würde, dass es auch ohne den chinesischen Sportminister Do Ping geht...