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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tödliche Entscheidungen



Avantenor
14.06.2008, 07:27
Die beiden Brüder Andy und Hank haben große Geldprobleme. Dabei könnte ihre Situation unterschiedlicher nicht sein. Hank ist Buchhalter in einer angesehenen Firma, sechsstelliges Jahresgehalt und trotzdem reicht es nicht aus. Da er einen extravaganten Lebensstil pflegt und ständig Drogen nimmt, hat er sich reichlich in der Firmenkasse bedient. Doch jetzt steht die Kassenprüfung an.
Sein Bruder Hank dagegen ist ein klassischer Versager. Geschieden, seiner Frau bereits seit mehreren Monaten den Unterhalt für das gemeinsame Kind schuldig und kein Land in Sicht.

Beide könnten also dringend Geld brauchen. Andy kommt dabei auf einen simplen Plan: Ein Überfall auf einen Juwelierladen. Er drängt seinen Bruder dazu, bei der Sache mitzumachen und den Überfall für die beiden auszuführen, während Andy sich um das Verticken der Ware kümmert. Die Sache hat nur einen kleinen Haken: Der Laden, der überfallen werden soll, ist der Laden der eigenen Eltern. Und obwohl Hank es ursprünglich alleine tun soll, hat der nicht genug Mumm es zu tun. Er engagiert also einen Kumpel ihm dabei zu helfen. Die Sache geht schief, Hanks Kumpel schießt dessen Mutter an und wird im Gegenzug dafür erschossen. Hank, der mit dem Wagen vor der Tür gewartet hat, flieht in heller Panik.

Beide Brüder sind von nun an krampfhaft bemüht, daß die Sache nicht auf sie zurückfällt. Doch das erweist sich als schwieriger als gedacht.

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Der Film ist relativ einfach gehalten, keine wilden Verfolgungsjagden, keine Special Effects und das Paradebeispiel, wie man mit einem Musikstück einen kompletten Film betreiben kann. Im Mittelpunkt steht das Schauspiel der Hauptdarsteller, insbesondere der beiden Brüder Andy (Philip Seymour Hoffman) und Hank (Ethan Hawke). Besonders die Leistung von Hoffman ist in meinen Augen fantastisch, wie er den kühl berechnenden, erfolgreichen Geschäftsmann mimt, der ohnmächtig zusehen muss, wie sein gesamter Plan scheitert. Wie im klassischen Drama kann er dem unvermeidlichen Ende nicht entkommen, obwohl er alles versucht und die Situation dabei nur noch schlimmer macht. Daß er dabei auch noch seine eigene Familie zerstört ist das eigentlich perfide an der Sache. Obwohl vollkommen von der Sache überfordert ist, versucht er beständig in der Initiative zu bleiben und verpasst dabei doch alle Gelegenheiten, die zu einem weniger tragischen Ende hätten führen könnten.

Der Film ist kein Unterhaltungsfilm und kein Actiondrama. Die Spannung hält sich in Grenzen, weil das Ende klar erkennbar ist. Im Mittelpunkt steht allein die Entwicklung der Charaktere, ihre Beziehungen zueinander. Die Geschichte wird in Form kleiner Abschnitte erzählt, die aber nicht durchgehend chronologisch geeordnet sind und jeweils aus der Sicht eines anderen Charakters gezeigt werden. Es beginnt mit dem misslungenen Überfall und zeigt dann aus unterschiedlichen Perspektiven die verschiedenen Stadien, die dem Überfall vorrausgingen und auch später folgen.

Die Leistung der Schauspieler ist sehr gut, die Geschichte ist solide und ein guter Rahmen. Was mich vll ein wenig stört, ist, daß es ein wenig zu vorhersehbar ist. Der Film ist relativ überraschungsarm und die Thematik nicht so außergewöhnlich, als daß sie den Film hätte alleine tragen können. Wenn man es etwas intellektueller angeht, komme ich dennoch auf

7/10 Punkte

Offizielle Seite (http://www.toedlicheentscheidung.de/)
Auch dieser Film wird von Koch Media verlegt.

BeerWulf
14.06.2008, 07:43
Auch dieser ist mir bereits ins Auge gestochen ;)
Hat auf jeden Fall großes Potential, bei DEN Schauspielern...

Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/3683,before-the-devil-knows-youre-dead.html)