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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Episodensammlung:Mass Effect-Deukalion



Rafael
24.02.2008, 01:48
Guten Abend werte Leser:) .

Mein Name ist Rafael und ich gehöre zu denen die Mass Effect ins Herz geschlossen haben. Leider werde ich noch ein wenig warten müssen, bis meine Version ins Haus schneit(ich besitze lediglich einen PC), jedoch haben "die Offenbarung"(nettes Buch. Wirklich ein schöner Prolog:) ) und diese Seite erheblich dazu beigetragen, dass ich mich riesig auf das Spiel freue. Als allem Hobbyautor fasziniert mich vor allem das Universum, die darin vorkommenden Völker, deren Sitten und Gebräuche ect. , sodass Sie mich dazu inspirierten mit diesem Thread eine Art Sammelstelle einzurichten, in der ich mal kürzere, mal längere Episoden reinposten werde, die hoffentlich bei euch Anklang finden:).

Das Geschehen wird im namensgebenden "Deukalion" spielen, wobei ich noch nicht sicher bin ob es lediglich eine Bar oder eine ganze Raumstation sein wird, jedoch kann ich es mir so durch einen Kunstgriff erlauben, alle darin vorkommenden Episoden in irgendeiner Art und Weise zu verbinden, sollte das denn vonnöten sein;) .

Da ich gerne authentisch wäre, bin ich über jede Hilfe dankbar, die mir die erfahreneren Spieler geben können um das besondere Flair des Universums beizubehalten(jedoch bitte ich darum nichts Größeres wie zum Beispiel einen Regierungsumsturz, Sarens Abgang, Shepards weiteres Schicksal oder sonstiges zu erwähnen, da ich es wie gesagt noch spielen und mir nicht großartig spoilern lassen will;) ).

Lane Rede kurzer Sinn: Ich hoffe ihr habt euren Spaß beim lesen und freue mich über jedes Schrägstrich jede Kommentar Schrägstrich Verbesserung;) .

Gruß Rafael:)

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Es war alles nur Show.

Unter dem blauen Licht der Schweinwerfer und den aus den Bäsen tönenden, leisen Rhythmen der Musik, wand sich die Asari geradezu quälend langsam unter den verzückten Augen ihrer Zuschauer. Ihre eigenen waren geschlossen und je länger man ihr zusah, umso mehr drängte sich einem menschlichen Beobachter wohl der Vergleich mit einem wirbellosen Reptil von der Erde auf.

Selbstverständlich war es das.

Die Musik wurde immer leiser. Mit jeder schwindenden Oktave näherte sich die Tänzerin den Boden, mit jedem ,in der Leere des Raums verhallenden, Ton wurde sie langsamer und l a n g s a m e r u n d l a n g s a m e r.

Jeder wusste es.

Die Stirn der Asari berührte die Bühne. Das Licht ging aus, verglimmte mehr und die Finsternis legte sich über den Raum. Die Musik war endgültig verstummt. Ein bis zwei Gäste räusperten sich, in einem der dunkleren Winkel konnte man jemanden flüstern hören, wenn man über die dementsprechende Wahrnehmung verfügte.

Aber das...

Blau, Violett und Grün dominierten plötzlich das Farbspektrum der Bühne. Die drei Asari erhoben sich unisono zur wieder erstarkten Musik, die sich zunächst in der selben Tonlage wieder bemerkbar machte, mit der sie vor wenigen Minuten noch ihren Abschied eingereicht hatte. Eine Einheit bildend, wanden und streckten sich die Tänzerrinnen, gingen langsame Schritte vor und zurück, drehten Pirouhetten um sich selbst und hielten immer noch die Augen geschlossen, während die Musik immer lauter und sich mit einem Mal in einer einzigen Sphärenexplosion entlud, schneller lauter, aggressiver wurde.

...hinderte niemanden daran...

Die Scheinwerfer gaben sich scheinbar der launischen Macht des Chaos' hin, blinkten ,keinen festen Rhythmus folgend, kurz auf und erloschen wieder, beleuchteten mal einsam oder in einer pigmentierten Kombination eine, beziehungsweise zwei der Tänzerrinnen, sollten sich die ihnen zugewiesenen Farben einander treffen. Die Asari selbst verwandeltenm sich derweil in vage Schemen, waren schneller als das bloße Auge zu erkennen vermochte, bildeten Sekundenbruchteile eine Symbiose oder agierten vollkommen unabhängig voneinander. Nur wenn die jeweilige Farbe der jeweiligen Tänzerin aufblinkte, wurde dem Zuschauer gewährt einen Blick auf den vollkommenden Anblick ,der sich ihm bot, zu werfen. Gerade noch drehte sich Blau um die eigene Achse, um dann aus dem Sichtfeld zu verschwinden und Violett freizugeben, die dem Publikum in Raubtierhaltung aus Irislosen Augen entgegenfunkelte, wurde von Grün abgelöst deren Tanzschritt einen wahrhaftigen Beweis wirklicher Gelenkigkeit darstellte, an dessen Perfektion man sich kjedoch nur kurz erfreuen konnte, da der Blick nun auf die vereinten Blau und Violett gerichtet wurde, die sich als Turm der Decke entgegenstreckten.

...sich nicht der Illusion hinzugeben...

Die Musik hatte ihren Höhepunkt erreicht. Längst schon, wusste die meisten schon nicht mehr welche Asari nun welche war oder ob sie wirklich noch wahrhaftig waren. Zu schnell das komplexe Spiel der Farben, welchem sich nun rot, orange und braun hinzugesellt hatten, zu gewagt, nahezu unglaubwürdig, die ausgefallenen Schritte und akrobatischen Darbietungen der Künstlerrinnen, zu unwirklich, einem Drogenrausch gleichend, das Ganze. Der letzte Ton wurde in die Länge gezogen. Die Lichter gingen aus und nun glitzerten sechs verschiedenfarbige Punkte in der Dunkelheit, die sich ebenfalls je nach eigener Passion in verschiedene Richtungen ausdehnten und wieder zusammenzogen.

Der Ton verstummte.

Das Licht ging an.

Die nunmehr sechs Asaris fielen auf die Knie.

Stille kehrte ein.

...und den von ihr ausgehenden Zauber einfach zu genießen.

Mit bescheidenen Lächeln, nahmen sie den orkanischen Applaus unter vielen, noch bescheideneren Applaus entgegen, hielten sich dabei an den Händen und wurden so zu einem in schillernden Farben strahlenden Regenbogen.

alceleniel
24.02.2008, 07:40
Dann sag ich mal ein herzliches Willkommen bei uns :) Das liest sich schon sehr schön und ich habe den Thread auch gleich mal in unserer Linksammlung zur Fanfiction verlinkt.

Rafael
01.03.2008, 20:43
Bitte nicht wundern, wenn es sich ein wenig wie Mike Hammer liest. Das was ich bisher von ihm kenne ist scheußlich, aber ich liebe die Erzählperspektive, nebst dem dazugehörigen, trockenen Humor;) .

Viel Spaß beim lesen:) .

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Das Deukalion.

Benannt nach dem Sohn einer menschlichen Sagengestalt, die sich von einem übergrößen Exemplar, einer dort heimischen Tierart den Organismus zerfetzen ließ und über die phänomenale Fähigkeit verfügte seine Leber jeden Tag nachwachsen zu lassen.

Ein erstaunliches, wenn auch unsinniges Talent, wenn er nicht in der Lage, dies auch auf den Rest seines, bestimmt sehr in Mitleidenschaft gezogenen, Körpers anzuwenden. Die Beleuchtung ist mau und auf der Bühne gibt ein menschlicher Entertaimner seinen nicht besonders komischen Wieimmerdasmanjetztauchpolitischkorrektauchnennenm ag zum Besten und unterhält damit nur die menschlichen Gäste. Jedenfalls vermeine ich in den Gesichtern der anderen keinerlei Belustigung zu sehen, was aber auch an den eben angekreideten Lichtverhältnissen liegen mag. Holovids informieren die Interessierten über die politischen Bewegungen der Citadel, die neusten Modetrends, die Aktienkurse und putzige, kleine, Kreuzungen aus Pudel und turianischen Vögel, müssen die Lautstärke aber auf Grund des ach so unterhaltsamen Programms des nervtötenden, dicken Mannes sehr dämpfen.

Scheinbar gibt es wieder Quereleien wegen der allianz'schen Drogengesetze und der Tatsache, dass die Turianer einen feuchten Dreck darauf geben, die neuste Farbe der Asarisaison ist rot und Dergcorp. musste auf Grund nachgewiesener Plagiate und der daraus resultierenden Schadensersatzzahlungen endgültig Insolvenz anmelden....musste Insolvenz anmelden?

Die wirklich hübsche Dame, mit dem eleganten, grünen Hautton, bestätigt es mir nochmal, als ich näher trete.

Dreck.

Der Abend fängt ja gut an.

Das schmierige, gemeine Monster verschwindet von der Bühne und eine freundlich, lächelnde Asari, übrigens ein viel angenehmerer Anblick als dieser Abkömmling dieser Aggressorenspezies, lässt nun verkünden, dass die Selusaschwestern sich die Ehre geben, die anwesenden Gäste mit ihrer überirdischen Präsens zu beehren und verspricht eine Supernova der Empfindungen und so weiter.

Tausende von mühsam angesammelten Creds futsch, weg, an den Varren verfüttert, wie man so schön sagt. Dreck, Dreck, Dreck. Da hätte ich die Kohle auch in was weiß ich, Plice investieren oder mir Land in irgendeiner verfluchten Wüste kaufen können. Die ganze Kohle weg!

Mit einem bezaubernd liebenswerten Lächeln verlässt die Asari die Bühne. Ich gehöre wohl zu den wenigen Personen, die sie nicht mit Blicken zu verfolgen und unter uns gesagt wohl auch auszuziehen, versucht, was aber auch daran liegt dass ich mich zu orientieren versuche.

Hier an einem Tisch. Kunststück, davon gibt es hier genug.

Kurz berühren sich meine und die Schulter einer Menschenfrau und sie lässt mich an dem Duft ihres erlesenen Parfüms, Marke ziemlich viel Alkohol teil haben, bevor sie sich zum Ausgang begibt, um dort mit dem Rest des Universums wieder zu symbiosiieren. Eigentlich hätte ich sowas überhaupt nicht wahrgenommen, geschweige den registriert, aber zur Zeit bin ich wohl über jede Annährung, unabhängig davon ob sie nun wichtig ist oder nicht, dankbar, vor allem wenn sie mich von meinem kleinen finanziellen Debakel und den daraus resultierenden Folgen ablenkt. Man sagt den Salarianern, über alles und jeden bescheid zu wissen.

Nun, so ungelogen ist das auch nicht, aber DAS habe ich innerhalb der nächsten halben Stunde nun wirklich nicht vorausgesehen. Irgendwas war an der Sache faul, was mir aber nun wirklich nichts nützt und diese eine Sache umso lukrativer macht, allerdings auch schaler da es mir nun endgültig an finanzieller Rückendeckung fehlt, sollte ich, aus welchen Gründen auch immer, mich in der unglücklichen Lage befinden, gewisse mächtige Elemente zu verärgern.

Eine innere Stimme rät mir mich gewissen Punkten hinter mir zuzuwenden. Ich komme ihr nach und erfasse mit scharfen Blick eine Kellnerin die sich genau hinter mich positioniert hatte und mich mit liebreizenden Lächeln an "meinem Tisch" geleiten will. Bereitwillig lasse ich mich natürlich führen und nur wenige Augenblicke sitze ich dem Volu gegenüber. Gerüchten zufolge arbeitet er für einem mächtigen Turianer, der sich in den weniger legalen Bereichen der Wirtschaft betätigt. Andere, dass er unter einer falschen Schirmherrschaft eines solchen, sein eigener Brötchengeber ist. Ehrlich gesagt weiß ich nicht was mir mehr Angst machen sollte. Die Maske des Aliens gewährt keinerlei Einblick in das Innere seines ,bestimmt komplexen, Seelenlebens und ich muss mich doch schon sehr zusammenreißen als er mir mit dieser eigenartigen Stimme die pummelige Hand entgegenstreckt. Als ich sie ergreife, geht das Licht aus und unter dem blauen Licht der Scheinwerfer erscheint die erste der Schwestern. Und während die anderen Gäste sich dem Reich der spektralen Illusion hingeben, verbleibe ich mit meinem derzeitigen Geschäftspartner in einer Welt, in deren langen Schatten Leute wie wir unser Dasein fristen.

Rafael
16.04.2008, 10:30
Nach langer Zeit mal wieder, was Neues:) .

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Christine murmelte eine undeutliche Entschuldigung vor sich hin, als ihre Schulter mit der des blauen Salarianers in dem Trenchcoat kollidierte. Ihr war nicht sonderlich gut zumute. Zuviel getrunken. Sie wusste dass sie das Alienzeug nicht sonderlich gut vertrug.

Theria sagte das auch immer.

Schweren Schrittes näherte sie sich dem Ausgang, das Gewicht ihrer Stiefel schienihr unerträglich und zum x-ten Mal fluchte sie innerlich darüber, dass sie ihre WaffeZuhause gelassen hatte.

Theria zuliebe.

Prompt verschwanden die vielen Verwünschungen, die ihr noch auf der Zunge gelegen hatten, in den hintersten Winkel ihres Verstandes und wurden dort unwiderruflich in ihrem eigenen privaten Papierkorb entsorgt.

Sie wusste, dass ihre terranische Freundin an solchen Tage stets etwas überreiztwar. Doktor Livesey hatte sich dazu auch besorgt geäußert, auch wenn er zumindest äußerlich Verständnis dafür gezeigt hatte, dass sie zu diesem Mittel griff. Vermutlich hatte sein Medizinergehirn es als Verarbeitung irgendwelcher Kriegstraumata oder sowas analysiert. Draußen, auf einem Riesenbildschirm verewigt, sang eine berühmte Asari von der Theria sehr schwärmte, deren Namen aber Christine vergessen hatte, ein Lied über die Freiheit und die Beschränkungen der sterblichen Existenz, gleich daneben pries ein multinationaler Konzern seine schmerzfreien Schönheitsoperationen mit solch freundlicher Hingabe, dass man beinahe an seine uneingeschränkte Kompetenz glauben wollte. Christine glaubte sich gleich übergeben zu müssen. Glücklicherweise befand sich ein Schwebetaxi, ihr Gedächtnis hatte sie wieder im Stich gelassen was den Originalnamen anbetraf, gleich in der Nähe. Unglücklicherweise schien der Fahrer ein Batarianer zu sein. Sie zögerte kurz auf ihn zuzugehen, doch als ihre Blicke sich zufällig trafen, wurden ihre Bedenken augenblicklich beiseite geschoben. In den müden, abgehalfterten Augenpaaren des Aliens glaubte sie beinahe so etwas wie eine gewisse Seelenverwandschaft zu sehen und irgendwas an ihm, erinnerte sie an den Krieg.

Der Fahrer war soviel Gentleman ihr in's Taxi zu helfen und als sie ihre Adresse sagte, nickte er freundlich. Christine lehnte sich leicht an die Fensterscheibe und erinnerte sich an die böse, alte Zeit.

Der Erstkontaktkrieg. Er hatte nur ein paar Monate gedauert doch selbst nach zehn Jahren war sie in der Lage die Geschehnisse haarklein zu erläutern. Den Geruch des verbrannten Fleischs und des geschmolzenen Metalls, die vor Schreck geweiteten Augen von Louis als ihn genau nur diese geblieben waren, während Cecille leises Weinen im Hintergrund darüber dass sie nicht mehr in der Lage war ihre Beine zu bewegen und das Schrillen der Alarmsirenen, während die Schlacht da draußen weiterhin tobte. Nach einer Untersuchung hatte man Christine als schwer traumatisiert eingestuft und vom Dienst auf unbestimmte Zeit "beurlaubt". Danach hatte sie zu trinken begonnen.

Das Taxi hielt und der Fahrer half ihr nach der Bezahlung bis zur Tür. Sie blickten sich einen Augenblick noch kurz stumm an und verabschiedeten sich mit einem jeweiligen, verstehenden Nicken. Als Christine das Treppenhaus betrat, hallten turianische Militärmärsche von der Wohnung gleich rechts am Eingang in den Flur hinein. Scheinbar hatten die turianischen Traditionalisten mal wieder Hauptversammlung, was darauf hinauslaufen würde dass die Anwesenden danach wohl noch zugedröhnter waren, als sie selbst. Christine beneidete sie nicht darum. Schlürfend näherte sie sich dem Lift und rief ihn mit ungeduldig grunzenden Drücken, während hinter ihr gerade eine Arie auf die Unbesiegbarkeit der turianischen Legionen gebracht wurde. Sie hätte da ein ganz anderes Lied singen können.

Theria war sie im betrunkenen Zustand nach einer Schlägerei mit einer ziemlich schlecht gelaunten Aliengang zum ersten Mal begegnet. Als sie erwacht war, hatte sie tatsächlich neben ihr gesessen und gewartet bis sie aufwachte. Es war wie in einem dieser kitschigen Filme gewesen, die sie noch nie sonderlich leiden konnte, nur viel schöner. Viel, viel schöner. Sex war etwas schwierig gewesen und auch das Küssen war zu Beginn eine ziemliche Tortur gewesen, aber sie hatten schlußendlich eine Lösung gefunden. So wie immer.

Das Innere der Wohnung wurde von den, durch das Fenster reinscheinenden, Lichtern der Stadt beleuchtet. Theria hatte wohl die Schalusinen oben gelassen, damit sie sich orientieren konnte. Sie war ein Schatz. So wie immer.

Nach einiger Zeit hatte sie wieder angefangen zu arbeiten. Glücklicherweise wurden Leibwächter immer gebraucht und dank Therias Bruder, hatte sie in das Geschäft einsteigen können. Der Job war ganz nett. Manchmal war sie auch nur dabei um die Multikulturällität ihres Auftraggebers extra zu betonen, aber das war schon in Ordnung solange sie dafür bezahlt wurde. Ihre Trinkerei hatte sie wohl auch dank der Therapie in den Griff bekommen und mit ihren Kollegen kam sie trotz einiger noch beschämender Anwandlungen von Vorurteilen, ebenfalls ganz gut aus. Es war schon merkwürdig, so sinnierte sie als sie zur schlafenden Liebe ihres Lebens ins Bett stieg, wie sehr sich eine Situation anhand eines einzigen Augenblickes ändern konnte. Früher hatte sie in Folge ihres Traumas eine Art Hass auf Aliens aller Art entwickelt, wohl um ihre frustrierenden Erfahrungen im Krieg verarbeiten zu können und heute...

...ihre Lippen berührten kurz den knochigen Kamm der schlafenden Turianerin, die ein dem Gurren ähnliches Geräusch von sich gab...

...und heute ging es ihr nach einer letzten finalen Konfrontation besser denn je, sie war verliebt in eine Angehörige des alten Erzfeindes und ihr Weg schien sich nonstop bergauf zu richten, wenn nichts dazwischen kam.

Sie umschlang Theria mit Armen und Beinen, schmiegte sich eng an sie.

Eines hatte der Krieg sie gelehrt. Man konnte nie wissen was als nächstes geschah.

Nie.

Ihre Augen schlossen sich und kurz sah sie die lachenden Gesichter ihrer alten Teamkameraden, ehe diese kurz darauf in einem Feuersturm an Substanz verloren und sich in Agonie windend an der Wand verteilten.

Und nimmer.

Immolation
23.04.2008, 01:16
Mir gefällt dein Schreibstil.

Rafael
27.04.2008, 00:34
@ Immolation

Vielen Dank:).

Sowas liest man immer gerne:).

Viel Spaß auch diesmal:) .

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Jera lächelte ihn aufmunternd zu, als er die Bühne verließ. Kurz darauf geriet Lokerd in sein Blickfeld, fixierte ihn mit seiner verbliebenen Augenhöhle und deutete mit dem Daumen hinter sich, was bedeutete, auf den Fahrstuhl.

Der Kloß in seinem Hals drohte ihn die Lungenflügel zu zertrümmern, aber er schien sich das für das große Finale aufheben zu wollen, denn er übte ab dem Einstieg in das praktische Transportmittel, nur noch sanften Druck aus. Die Türen schlossen sich und ob es dann aufwärts oder abwärts ging, wusste er nicht zu sagen. Sein Herr und Meister besaß in dieser Sache entweder kein Vertrauen oder einen übergroßen Hang für Dramatik. Eventuell hatte er aus Geiz auch nur an der falschen Stelle gespart.

Was auch immer.

Er seufzte und dachte über seinen eben verstrichenen Auftritt nach. Der Volu hätte es wohl als wenig lukrative Transaktion beschrieben, auf seiner terranischen Heimat, als absoluten Flop. Klar, die Aliens mit der weichen Haut und dem Fell auf dem Kopf hatten sich gegenseitig auf die Schulter geklopft, aber die alteingesessenen Einheimischen hätten ihn wohl lieber dort hin gebracht, wo sich auch die Konzepte für künstliche Intelligenzen befanden. Kurz gesagt: Es war beschissen gelaufen.

Im Hintergrund summte monotone, nichtssagende Hintergrundmusik, das Licht des Fahrstuhls schien, um einige Grade erhöht, nun wie eine Sonne seine Kopfhaut wegzubrennen, während die sterilen Wände scheinbar gedachten ihre Position im monotonen Gleichschritt immer enger um ihn zu schließen. Er hätte jetzt eine Zigarette gebrauchen können. Andererseits waren die Originale von der Erde preistechnisch nicht von schlechten Eltern und wenn sein Arzt Recht hatte, würde sein Organismus einige Zeit benötigen sich an die Wirkstoffe in den citadel'schen Gegenstücke zu gewöhnen, so wie mit eigentlich allen was mit der Citadel zu tun hatte. Er erinnerte sich nur zu lebhaft an die ersten durchwachten Nächte und seiner ersten Mahlzeit außerhalb der humanen Kochkünste. Jera hatte es ihn verziehen.

Ohne sie und die anderen wäre er wohl draufgegangen, was angesichts der ungewohnten Verhältnisse wohl durchaus wörtlich genommen werden konnte.

Jetzt eine Zigarette. Eine gottverdammte, echte, wenn es ginge amerikanische Zigarette, einen Lungentorpedo, ein klein bisschen Heimat, weit weit weg von ihr.

Er gab sich wirklich redlich Mühe. Jera hatte schon gelacht und Beeg, der Salarianer hinter der Theke ebenfalls. Nur waren das eher Glücksgriffe gewesen, die er weder bemerkt, noch sich aufgeschrieben hatte. Man musste als misstrauisch beäugte Spezies nicht nur darauf aufpassen, nicht so rassistisch rüberzukommen um die noch zu ertragene Grenze zu überschreiten, sondern sich mit der Mentalität seines Publikums auseinanderzusetzen, was schon deswegen ein Problem sein konnte wenn dieses einem absolut fremd erschien und nicht jeder Turianer von ein- und denselben Planeten stammte und sich beispielsweise wenn er auf einer Kolonie aufwuchs, ganz anders fühlte als auf einer Kernwelt. Ganz wie bei seinen eigenen Leuten, nur hatte man daraus ja inzwischen eine Wissenschaft gemacht und die verschiedenen Stilrichtungen, handlich verpackt analysiert und inzwischen konnte jeder Trottel es nachschlagen.

Vielleicht sollte er das parodisieren, andererseits mochte niemand einen "Verräter", nichtmal diejenigen die sich mit den neu eingewanderten Schädlingen so oder so rumärgerten. Als ob es für die Menschen selber so einfach wäre, sich zurechtzufinden, wenn sie ihre übervölkerte Heimat verlassen und sich zu neuen Ufern aufgemacht hatten. Alleine die Unkosten die es mit sich brachte, während des Eingwöhnungsprozess die extra auf den menschlichen Organismus angepasste Nahrung auf einen längeren Zeitraum zu erhalten, bis man den einheimischen Fraß vertrug, hätten jeden Geldhai während der Rohstoffkrisen vor Freude in Tränen ausbrechen lassen, wenn man das Ganze auf mehrere Millionen, wenn nicht gar Milliarden Auswanderer bezog. Von den Arzt- und Abendschulenbesuchen zur Erlernung der Einheimischen Gebräuche, ganz zu schweigen. Ja die Menschheit war zu neuen Ufern aufgebrochen und hatte mal wieder einen riesen Haufen Probleme mit sich gebracht.

...

Für ihn klang das ein wenig xenophobic, was soviel wie "rassistisch" bedeutete. Er sollte sich diesen Punkt merken und bei seiner Sitzung mit Doktor Livesey ansprechen. Der Gedanke zurückgefallen zu sein, machte ihn Angst, mehr als er jemals bei seinem Ankommen in der neuen Welt, der Kolonie empfunden hatte. Er wollte kein Xenophobiker sein. Doktor Livesey hatte ihm seine Theorie wie folgt ausformuliert, dass die menschlichen Kolonisten wohl bei ihrer ersten Ankunft eine Art Schock erlitten, der sich angesichts der übermassiven ungewohnten Umgebung in extremen Angstzuständen äußerten, die wiederrum dazu führten, dass man, typisch menschlich, versuchte seine Ängste mit ebenso extremen Aggressionen zu überdecken. Ihm war es zu Beginn auch so gegangen, wie er ihn bescheinigt hatte und er hatte ihm versichert, dass er kein, nennen wir es beim Namen da die Bedeutung ja in allen Teilen der Galaxie gleich ist, Rassist war, da diese wohl auch nicht viel über ihre oberflächlichen Beobachtungen nachdachten.

Na wenn er meinte. Er konnte es nicht sagen, da er mit solchen Leuten keinen Umgang pflegte. Jedenfalls hoffte er das.

Ihm fiel gerade ein, dass er ganz vom eigentlichen Thema abgekommen war. Andererseits, hing das Eine wohl mit dem Anderen zusammen. Er schwor sich, sich noch mehr anzustrengen. Er würde Jera wohl nochmal fragen. Sie schien ihn zu mögen. Nicht wie man einem Hund mögen würde, mit solchen Reaktionen hatten viele Menschen wohl auch seitens der Natives zu kämpfen, vor allem da diese ja nicht böse gemeint waren, sondern wie einen richtigen, gleichberechtigten Freund und das war überall, egal wo man sich gerade befand, etwas Wunderbares.

Vor allem wenn der- oder diejenige sich gut in der Gegend auskannte.

Der Fahrstuhl hielt.

Die Fahrt hatte insgesamt nur zwei Minuten gedauert. James Timothy King, Sohn von Martha und Paul King, ausgewanderter Kolonist und erfolgloser, humaner Stand-up Comedian in der neutralen Bar Deuakalion, atmete nochmal tief durch und betrat das Büro des Chefs.An seine wirren und vielleicht tiefgehenden Überlegungen, über andersartigen Humor oder denen des großen Mysteriums der Anpassung, verschwendete er keine müden Gedanken mehr, während sich hinter ihm die Tore seiner einstweiligen Zelle schlossen und ihn mit unvergleichlicher Geduld, einer begrenzten Isolationszelle zu erwarten.

Rafael
28.04.2008, 11:11
Die Menschen lachten. Die anderen taten es nicht. Leix tat James etwas leid. Soweit diese Empfindung in der Lage war, sich innerhalb seines auf Transaktionen, Wechseln und Marktanalysen getrimmten Hirns zu entfalten.

Im Kopf ging er die Möglichkeiten, die daraus resultierenden, negativen Folgen für die Bar nochmal durch und kam wie immer zum gleichen Ergebnis wie eh und je: Sein Chef, hatte Recht, der junge Mann hatte Talent und brauchte nur noch etwas Zeit, um sich vollends zurechtzufinden. Aus langfristiger Sicht würde er zu einer langfristigen Investition werden. Den Volu erfüllte dies mit Stolz für seinen Chef, vor allem wenn man bedachte, dass er Angehöriger einer Spezies war, die nicht viel auf die von ihm scherzhaft titulierte "zivile Kriegsführung" gab. Es erfüllte ihn mit geradezu väterlicher Zuneigung wenn er an ihre bescheidenen Anfänge dachte und wie gut sie sich inzwischen gemacht hatten. Sein Blick fiel schweifte über die Gesichter der anwesenden Gäste und registrierte, dass Mister Degard das Deukalion scheinbar noch nicht mit seiner Anwesenheit beehrte. Da ihm Ungeduld fremd war und der Salarianer noch etwa eine dreiviertel Stunde Zeit hatte, lastete er es ihm noch nicht negativ an. Eventuell hatte er ihn auch übersehen, was aber auch kein sonderlich großes Problem darstellte, da er den Bedienungen seine Beschreibung in aller Ausführlichkeit gegeben hatte, sodass sie ihn mit Leichtigkeit erkennen und an seinen Tisch führen konnten. So gesehen hatte er alle Trümpfe in der Hand. Wie immer, wenn er alles gründlich geplant hatte.

Planung war alles.

Das Holovid auf seinem Tisch aktivierte sich pünktlich zum Beginn der Nachrichten und die drei Moderatoren, alle jeweilige Vertreter der Ratrassen, ließen ihn an ihrem reichhaltigen Wissen über das aktuelle Geschehen in der Galaxie teilhaben. Leix hatte das Gerät auf Aufzeichnen der Sendung programmiert und hörte deswegen nur mit halbem Ohr zu.

Er dachte an die Zeit ihrer Anfänge. Er, der noch junge und unbedarfte und überzählige Sohn eines überbevölkerten Volustammes verkauft an einen Turianer und dieser, sein Meister. Damals war ihm die Welt so grässlich vorgekommen, viel zu groß und die Kompetenz seines Meisters stand für ihn mehrmals in Frage, als er auf einer noch unbedeutenden Kolonie eine leerstehende Bar gekauft hatte, die früher angeblich mal die Zweigstelle einer interstellaren Verbrecherorganisation gewesen sein sollte und die Geschäfte zu Beginn dementsprechend liefen.

"...***** Sie sich doch ins Knie!", erklang es zensiert aus den Lautsprechern des Holovids. Der Volu meinte zu hören, dass es sich um die aufgezeichnete Befragung eines Allianzmilitärs handelte, der mit ausgewählt wenig Talent für Diplomatie seine Meinung zu dem angesprochenen Thema gab.

Oft hatte er überlegt wie er es ihm schmackhaft machen konnte, ihn, Leix, erneut zu verkaufen, doch der Boss war eisern geblieben und mit der Zeit hatte sich Leix der wahrhaftige Intellekt seines Herrn entfaltet. Dieser hatte sich nämlich lange mit der terranischen Auswanderungspolitik, den kulturellen Besonderheiten und den bevorzugten Wohngebieten der menschlichen Spezies beschäftigt, deren analysierte Ergebnisse ihn dazu brachten, sich auf dieser einstmals verarmten Welt niederzulassen und sein Geschäft dem, der neuen Einwanderer anzupassen. Zwar waren die meisten menschlichen Kolonisten als Einzelpersonen, bei weitem noch nicht soweit um wirklich als wohlhabend zu gelten, jedoch stimmte die schiere Masse der neuen Siedler und den daraus resultierenden Grundstückkäufen Leix und Ardjon, den Boss, positiv. Die Menschheit war, obwohl die meisten sich dessen wohl noch nichtmal bewusst waren, im Kommen, eröffneten so komplett neue Märkte, an denen auch der kleinste Unternehmer sehr gut verdienen konnte, solange er nur klug genug handelte.

"...trägt der modebewusste Turianer, nach neusten Analysen, die Rüstung seiner Vorväter, um dieser auch außerhalb seiner beruflichen Betätigung zu ehren. Die Farbe der neuen Asarisaison ist...''

Heute war er einfach nur froh, in Ardjons Diensten zu stehen. Dieser wusste seine Fähigkeiten auch sehr zu schätzen, denn obwohl er für einen Turianer über ein enormes wirtschaftliches Verständnis verfügte, kam er doch bei weitem nicht an die Fähigkeiten eines Volu heran, jedoch hatte er einen, jungen benötigt, der noch offen für neue Geschäftspraktiken und Experimentierfreude war, da ihm die bewährten aber nichtsdestotrotz konservativen Methoden der erfahreneren Volus nicht sonderlich zusagten. Er hatte Leix' nach vier Jahren die Freiheit geschenkt, da er sehr zufrieden mit dessen Diensten war und sich ab nun mit ihm viel lieber auf gleichberechtigter Ebene kommunizieren wollte. Selbstverständlich war diese Geste rein symbolisch gewesen(denn wohin hätte Leix ohne jegliche Verbindungen zu seiner Familie hingehen sollen), nichtsdestotrotz hatte sie den Volu mehr als nur gerührt und ihm persönlich bewiesen, wie sehr ihn der Turianer inzwischen nicht nur als Partner sondern auch als Freund zu schätzen wusste. Für ihn, der emotional zwar auch nicht über den Durchschnittsvolu hinausschoss jedoch selbstverständlich nicht frei von jeglichen Gefühlen war, stellte dies einen Beweis vollendeter Zuneigung dar.

"...meldete die Dergcorporation eben gerade auf Grund der aus nachgewiesenen Schadensersatzzahlungen Insolvenz an. Der Vorstand der Alaybank begründete dies in einem Interview wie folgt.''

Milien trat an seinen Tisch.

,,Mister Kartas?"

Er wandte sich an die gelbhäutige Salarianerrin. Diese neigte respektvoll den Kopf nach vorne.

,,Mister Degard ist da.''

Obwohl sie es nicht sah, konnte sie wohl anhand seiner Körperhaltung sehen wie gut ihm diese Nachricht zupass kam.

,,Ausgezeichnet. Sei so freundlich und bring ihn zu mir. Sag Beeg, dass er dir zehn Creds zusätzlich auf deinen Gehaltsstick gutschreiben.''

,,Danke Mister Kartas.''

,,Ich bitte dich. Ich habe zu danken.''

Sie lächelte als sie den Tisch verließ. Das Bild verschwand nach einem Knopfdruck, während die eigentliche Apparatur des Holovid weiterlief. Leix blickte auf seine Uhr. Eine drittel Stunde zu früh. Leix wusste sowas sehr zu schätzen. Wie auf's Stichwort dachte er nun über ihren anderen Broterwerb nach. Zwar diente die Bar als überpräsente Einnahmequelle, jedoch stellte sie auch nur den Grundstein für die eigentliche Geschäftsidee Ardjons dar. Die Kolonie würde sich im Laufe der Zeit, auf Grund ihrer Lage und des enormen Bevölkerungszuwachs, in eine Reihe wirtschaftlich wichtiger Planeten etablieren, was die Ansiedlung interplanetare Unterweltgrößen, Industriespionage und die Integrierung in den umfassenden Informationskrieg der großen Citadelrassen mit sich bringen würde. All diese Parteien würden bestimmte informierte Individuen benötigen, um sich über die öffentlich nicht bekannten delikaten Details der großen und kleinen Leute auf den Laufenden zu halten und ab hier kamen die Besitzer des Deukalions und ihre jeweiligen größtenteils noch freischaffenden Angestellten ins Spiel. Sie hielten die Ohren offen und verkauften die jeweilige Information an den meist Bietenden, beziehungsweise handelten im Auftrag gewisser Größen der Galaxie. Derweil verschleierten sie die Beziehung von Ardjon und Leix selbst und schürten so die Gerüchteküche um den geheimnisvollen Arbeitgebers des Volu, woraus sich auch dank der jeweiligen Falschinformationen hier und da etwas dazu verdienen lassen konnte. Niemand, nichtmal die Angestellten der Bar, außer Beeg wusste, um die besondere Beziehung der beiden und aus ihrer Sicht konnte, dass auch für die nächste Zeit so bleiben. Leix seufzte wohlig.

Das war nun seine Welt. Seine aufregende, von Lügen und Halbwahrheiten beherrschte Welt, voller Kriege, die mit eben solchen und nicht Waffen geführt wurden. Um nichts würde er sie eintauschen wollen.

Milien kam mit einem Begleiter, einen, in einen Trenchcoat gehüllten, blauhäutigen Salarianer an seinem Tisch zurück.

,,Mister Kartas? Mister Degard.''

Leix nickte.

,,Danke Milien. Bitte bring mir doch noch einen Drink. Du weißt schon was. Sie auch Mister Degard?''

,,Ein certukaler Whisky wäre sehr nett.''

,,Sehr gerne. Milien?''

,,Selbstverständlich.''

Sie nickte ihnen beide nochmal zu und verschwand dann zwischen den Tischen der Bar. Leix bot Degard Platz an, worauf dieser der Aufforderung nachkam. Der Salarianer schien nicht sonderlich erfreut darüber zu sein, in der Mimik seines Gegenübers nichts lesen zu können, was den Volu innerlich sehr amüsierte.

Nein, um nichts in der ganzen Galaxie wollte Leix, diese aufregende Position aufgeben. Dazu machte ihn das Alles, um es frei von jeglichen produktiven Marktanalysen freiheraus zu sagen, viel zu viel Spaß. Er blickte seinen Gegenüber noch einen Augenblick kurz an und begann dann sich auf das anstehende Gespräch zu konzentrieren. Er streckte Degard seine Hand entgegen.

,,Ich freue mich wirklich, Sie kennen zu lernen, Mister Degard.''

Er konnte noch das knappe Nicken des Privatermittlers sehen, als das Licht ausging und Sinja, die Erstgeborene der Selusafünflinge auf der Bühne erschien und den Anfang für eine Reise in das ferne, in den Schatten des Daseins verborgene Reich der Illusionen machte, in deren Gefilden er schon längst sein Zuhause gefunden hatte.

Rafael
07.05.2008, 21:20
Bei dieser Episode finde ich die Grundidee sehr gelungen, deswegen hoffe ich auch dass mir das Gesamtergebnis ebenfalls geglückt ist:) .

Leider stand jetzt nichts viel zur batarianischen Biologie und Regierung und dieKommunikation mit dem Durchschnittsbatarianer, weswegen ich diesmal mehr als nur etwas, relativ viel dazu gedichtet habe. Deswegen ist mehr noch als in jeder anderen Episode Kritik erwünscht wenn ich was falsch machen sollte.

Hoffe wie immer das es gefällt:)

Gruß Rafael:)

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Greryen war müde. Das reizte ihn bis zum Anschlag. Deswegen traf ihn das Zögern der Menschenfraue bei seinem Anblick etwas heftiger als es sonst getan hätte. ER konnte nichts dafür, dass sich die Angehörigen seiner Spezies wie auf Slice benahmen. Ihn erschwerte es die Situation auch umso mehr. Er suchte ihren Blick und ihrer beider trafen sich.

Irgendwas in ihren Augen, sprach einen gewissen Punkt in ihm an. Eine kleine Weile, vier Sekunden um genau zu sein, verging. Er nickte und öffnete ihr die Tür, half ihr dabei einzusteigen.

Dann fuhr er los. Der Verkehr war wie zu jeder Urhzeit zum Kotzen. Transporter jedweder Art, unabhängig davon ob sie Taxi oder "Interplanetarer Importexpress Vesco Gmbh" hießen kämpften mit privaten Fortbewegungsmitteln um jeden Zentimeter in dem mit Leuchtbojen markierten Flugzonen. Da sollte noch einer sagen, dass man das Problem mit dem Verkehr endlich gelöst hatte. Sein linker Mittelfinger hob sich wie der Speer eines alten Stammeshäuptlings in die Höhe als der um seinen Platz beraubte Salarianer mit lauten Hupen den Raub der wertvollen zwei Zentimeter in der endlosen Fahrzeugkolone kommentierte.

Er fühlte wie er auf dem unteren Augenpaar schlaffer wurde, öffnete zuerst sein rechtes oberes, schloß das untere und vollzog den Positionswechsel auch auf der linken Seite. Schon fühlte er sich wieder etwas wacher. Neben ihm, draußen auf einem gewaltigen Bildschirm, sang die berühmte Asari Diva Lunil Dira von der Vergänglichkeit allen Daseins während das minimierte Holoabbild der "Rebellen"band "Torgal!" mit lauten Gebrüll die Traditionsversessenheit ihrer turianischen Mitbürger anprangerten. Wenn sie meinten.

Der Trick mit den Augen half wirklich. So schränkte er zwar seine Sehfähigkeiten genau um die Hälfte ein, jedoch entlastete er so seinen Organismus um einige kostbaren Stunden, die er bei seinen Schichten gebrauchen konnte. Vor allem wenn die Konkurrenz einen Stoffwechsel wie die Salarianer besaß und nur mit einer einzigen Stunde schlaf auskam.

Hinter ihm sangen Sirenen das Lied unbarmherziger Gerechtigkeit und Torgal rief gerade zur absoluten Niederwerfung der gesellschaftlichen Ketten aus, während Greyen fluchend das Lenkrad herumriss und zur Seite schwang. Keine Sekunde zu früh, denn genau in diesem Moment schoss ein Gleiter wie ein Pistolenschuss an ihm vorbei, hinter ihm die von Bestrafung und Gerechtigkeit brüllende Polizeistreife. Er blickte nach hinten, sein Fahrgast schien jedoch nichts bemerkt zu haben, nicht einmal dass sich ihre Position auf die andere Seite verlegt hatte. Jetzt machte er sich doch Sorgen. Er betrachtete sie genau, kam dann zum Schluss, dass ihr glücklicherweise nichts zu fehlen schien und gab Gas als der verfluchre Salarianer wieder aufzuholen gedachte. Triumphierend streckte er seinen Speer zum zweiten Mal in die Höhe als er erneut als Sieger aus diesem Konflikt hervorging. Diese Produktion von Glückshormonen lenkte seine düsteren Gedanken kurz ab und ließ ihn an Phena und die Kinder denken.

Kurz darauf verdüsterte sich sein Gemütszustand wieder. Er war ein Idiot gewesen. Nicht weil er sich eine Arbeitserlaubnis für die Citadel besorgt hatte, sondern weil er die Dummheit besessen hatte sie dort zu lassen, um sie später nachzuholen. Klar ihre Arbeitsstelle war sicherer gewesen und in der Zeit in der sie nicht da war, konnten ihre Großeltern auf sie aufpassen, aber die derzeitigen politischen Entwicklungen machten ihm Angst. Wenn es stimmte, konnte niemand mehr in seiner Familie auswandern. Er selbst hatte in den letzten Monat um jedes bisschen gekämpft um diesen gottverdammten Advokaten zu bezahlen, damit er bleiben konnte. Das nützte aber nichts wenn die batarianische Regierung jetzt tatsächlich die Schotten dicht machte und sich vom Rest der Galaxie verabschiedete. Er schluckte.

Die Nachrichten fingen an. Den Anfang machte das unflätige Verhalten eines Allianzoffiziers der die Reporter bei zu offensiven Fragen, ebenso offensiv beschimpfte.

Die Zeichen schienen eindeutig daraufhin hinzuweisen, denn die Bosse in der Geschäftsleitung hatten irgendsoeinen Xenorechtler seine Adresse gegeben, der ihn sehr lange darüber befragt hatte was er denn als Imigrant von der derzeitigen Politik seiner Regierung hielte, wie er sich denn fühle, ob er ungerecht behandelt würde. Natürlich wurde er ungerecht behandelt! Er war Angehöriger einer Rasse von Schwindlern und Betrügern, der es schließlich auf Grund seiner Herkunft VERDIENT hatte schlecht behandelt zu werden! Am liebsten hätte Greyren diesem Bürohengst unzensiert seine Meinung gesagt, jedoch hatte ihn seine angeborene Vorsicht ihm geraten diese walten zu lassen, sodass er die Antworten zwar wahrheitsgemäß aber auch sehr diplomatisch gegeben hatte, was bedeutete dass er ein paar Details ausgeklammert hatte, in diesem Fall diejenigen die näheres über seine Arbeitsverhältnisse ausdrückten. Schließlich konnte man sowas als Hetzerei eines genetisch veranlagten Schurken sehen. Nein er hielt von dieser abschottenen Politik nichts ebenso wenig von den kriminellen Methoden des Regimes, er fühle sich den Umständen entsprechend und man behandelte ihn nicht anders als jeden anderen Einwanderer. Alles war in bester Ordnung.

Er hielt das Taxi punktgenau vor der Haustür seiner Kundin und führte den Credstab in das Lesegerät. Die Terranerin murmelte noch was von einem Trinkgeld, nannte ihn sogar die genaue Summe. Für ihn stellte schon der Gedanke daran ein Akt tiefsten Mitgefühls dar. Als sie ausstieg, half er ihr noch bis zur Tür. Ihr Atem roch nach mehr als nur über den Durst getrunken. An der Tütschwelle blieben sie noch kurz stehen und blickten sich in die Augen. Der Eine schien im Anderen einen Leidensgefährten gefunden zu haben. Keiner sagte was.

Ihr Abschied bestand aus gegenseitigen, verstehenden Nicken. Als er den Motor wieder startete, musste er an das "Angebot" denken. Sein besonders xenomaner Freund hatte ihm geradezu kumpelhaft eröffnet, dass er sich falls Schwierigkeiten auftreten würden an ihn wenden könnte, das heißt wenn beispielsweise die Regierung Batarias plötzlich seine Rückkehr in die Heimat forden würde, müssze er sich nur bei ihm, Xinos übrigens sein Name, melden und er würde sich dafür einsetzen, dass er sich dem nicht zu beugen brauchte. Klar würde die Citadel das. In der Summe würde das ein mächtiges Minus in der citadel'schen Wirtschaft bedeuten, wenn man berücksichtigte wieviele billige Arbeitskräfte wahrscheinlich aus seiner Heimat stammten. Außerdem konnte man sich so als Wohlfahrtsstaat porträtieren und weiter darauf hinweisen wie böse die batarianischen Gauner doch alle waren.

Für Greyren klang das verdammt nach Politik. Und damit wollte er nichts zu tun haben. Der Verkehr kam zum erliegen. Er grunzte missgünstig und schaute auf das Miniholovid. Gerade machte jemand Werbung für die neusten genmanipulierten Haustiere. Knuffi sei ein Mischling aus menschlichen Pudel und einem salarianischen Paradiesvogel, der wenig Dreck machte und dem jeweiligen Kind wohl auch auf Grund der Duftstoffe die er auszustoßen pflegte viel Freude bereiten würde. Desweiteren...

Das Bild zerstob plötzlich in alle Einzelteile und das Gesicht der asarischen Nachrichtensprecherin erschien mit ernster Miene.

,,Wir unterbrechen das Programm mit einer Sondermeldung'', begann sie und brachte damit ein ungutes Gefühl in Greyrens Magengegend.

,,Soeben erreichte uns die Nachricht dass...''

Bitte nicht.

,,...die batarianische Regierung offiziel die Beendigung des Fremdenverkehrs auf batarianischen Boden verkündete und die Auswanderung aller eingewanderten Imigranten innerhalb der nächsten hundert Stunden fordert. Der Besitz wird dabei konfessziert. Desweiteren...''

Er schaltete das Bild aus. Den Rest konnte er sich denken.

Der Verkehr kam langsam wieder in Fahrt und bewegte sich im gemächlichen Tempo weiter. Er war nicht in der Lage, die in ihm tobenden Gefühle richtig zu katagolisieren, wozu wohl auch seine organische Erschöpfung beitrug. Seine Gedanken kreisten um seine Frau und die Kinder, darum dass er bald Feierabend hatte...

...und nochmal telefonieren musste.

Der Verkehr kam wieder zum Stillstand. Vorne informierte ein Lautsprecher sie alle darüber, dass es gewisse Komplikationen gab und sie sich gedulden sollten. Greyren war das nur Recht. Er legte den Kopf auf das Lenkrad, ging die letzten Monate, seine Ziele und die Entbehrungen durch, dachte kurz über die offen propagierte Freiheit in der großen Citadelfamilie und das was er erreicht hatte nach. Er schaltete den Bildschirm wieder an. Lunil Dira sang erneut mit ihrer bezaubernden Stimme vom Leben und seiner Vergänglichkeit und wie sehr doch so viele Träume an der grausamen Realität zerbrachen.

Beide Augenpaare des Bataraianers füllten sich mit Tränen und um ihn herum befand sich nur Einsamkeit.

Rafael
10.05.2008, 00:00
Hier was Kleines zum einschieben. Ich experimentiere gerne mit allen herum und hierzu kam mir die Idee einfach mal zu überlegen wie es wohl wäre mir eine Vorstellung von der Medienwelt des Mass Effectuniversums zu machen. Natürlich wird der Abschnitt noch kürzer als die vorherigen sein, a es sich wie gesagt um Werbung handelt.

Trotzdem hoffe ich, dass es gefällt:) .

Gruß Rafael:)

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Zwei Kinder laufen über eine Wiese. Sie lachen und über ihren Kopf schwebt ein Drache, den eines der Kinder mit einer Fernbedienung seine Kreise ziehen lässt. Der Himmel ist klar und blau. Die Kinder laufen an einem Baum vorbei, an welchen kurz darauf herangezoomt wird. Ein hübsches Pärchen kuschelt sich aneinander und schaut gebannt das Holoabbild des Allianzzeichens. Das Pärchen wendet den Blick ab und blickt strahlend lächelnd ins Bild. Ihre Zähne sind von strahlenden weiß und ihre Gesichter zeugen von absoluter, genetischer Perfektion.

Das Bild wechselt nun zum Allianzzeichen, welches sich kurz darauf vergrößert und sich in den Vordergrund rückt, derweil der gesamte Hintergrund verschwimmt und durch absolute Schwärze ersetzt wird. Die aus dem Nichts erscheinende, weibliche Stimme, verheißt absolutes Glück.

,,Der größte Schritt der Menschheitsgeschichte ist vollbracht: Die Besiedelung fremder Welten. In Verbund mit der Citadel erlebt die Menschheit ihre größten Stunde. Das Tor zu einem neuen Zeitalter wurde aufgestoßen und wir befinden uns in der glücklichen Lage nun daran teilzuhaben.

Wir haben alle Chancen für eine bessere Zukunft.''

In der Schwärze des Universums taucht ein Meer von Sternen auf.

,,Und wir werden sie nutzen.''

Stille. Nur die Sterne und das Zeichen der Allianz verbleiben noch eine Weile.

Dann blendet der Spot aus.

Immolation
17.05.2008, 01:58
In diesen Thread gehört viel mehr Lob, verdammt nochmal. Ich bin kurz davor einen Fanclub zu gründen.

alceleniel
17.05.2008, 07:01
In diesen Thread gehört viel mehr Lob, verdammt nochmal. Ich bin kurz davor einen Fanclub zu gründen.

Schreib doch mal ein Review zu der Geschichte bzw. was dir daran so gut gefällt :)

Immolation
17.05.2008, 19:54
Nee, bin eher besser darin an Dingen was auszusetzen, statt sie zu loben. :)

Rafael
18.05.2008, 01:20
@ Immolation
Nochmal vielen Dank für das Lob:).

Wie gesagt,das liest man immer gern:).

Und ich freue mich über jeden ausführlichen Review(und Tipps zur Kommasetzung, denn da happert es laut einer Freundin extremst:D).

Nochmal kurz ein Werbespot, dann geht es richtg weiter;).

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Eine Mondfähre aus finsterster Raumfahrtvergangenheit
landet auf der weißen Oberfläche. Eine Klappe öffnet sich und die Gestalt in dem klobigen, weißen Anzug und dem spiegelnden Visier steigt aus, in der rechten Hand eine Fahnenstange mit einem darum gewickelten Stück Stoff.

Schwerelos gleitet sie über den Boden, längst nicht an die Gesetze der Schwerkraft gebunden und als sie erneut auf der Mondoberfläche landet, erscheint hinter ihr im Rücken die gute, alte Erde. Die Stange wird in den Boden gerammt und das Stück Stoff entrollt sich, zeigt einen weißen Stern auf blauen Grund. Der Anzug verschwindet und eine klassische Asarischönheit lächelt mit formvollendeten Zähnen in den Bildschirm, ein sternförmiges Fläschchen in den Händen bergend. Langsam nimmt ihre Haut erdene Töne an und als sie das Fläschchen über sich hebt, strahlt der Stern umso heller während sie zur Erde wird.

Der Schriftzug "Ein Hauch von Nostalgie" blinkt in den Ozeanen dieser Welt auf und verschwindet wieder in den glasklaren Tiefen während der Name "Asteria" im Innern des Sternes aufleuchtet und diesen sogar überstrahlt, bis er den ganzen Bildschirm ausfüllt.

Sekunden vergehen.

Dann blendet der Spott aus.

Rafael
18.05.2008, 14:35
Mit kritischen Blick unterzog der Salarianer das Glas seiner allseits gefürchteten Qualitätskontrolle und befand das dieser Proband nicht den gültigen Standarts entsprach, was dazu führte dass er erneut als Vollstrecker der gastronomischen Gesetze fungierte, sprich es nochmal umso energischer zu putzen begann.

Sein Blickk glitt zur Bühne und es machte ihn traurig, James sich so abmühen zu sehen. Der Junge hatte einfach kein Glück in letzter Zeit. So sehr er sich abmühte, neun von zehn Gags gingen inm die Hose. Er wandte sich von dem Trauerspiel ab und sein Blick fiel auf die braunhaarige Menschen die vor der Theke unentwegt in ihr halbleeres Glas starrte. So wie jede zweite Woche um diese Uhrzeit. Wie immer machte sie dabei ein Gesicht, welches auf einen Haufen innerer Konflikte schließen ließ. Und wie immer machte sie nicht von dem ungeschriebenen, aus Multimedia und unlauteren Hörensagen entstandenen, Gesetz gebrauch, dem Barkeeper, also ihn Beeg, als unabhängige Instanz daran teilhaben zu lassen. Er war froh darüber.

Das Glas war immer noch nicht sauber. Jedenfalls nicht nach seinen kritischen Maßstäben. Er spülte es nochmal ab.

Aus irgendeinen Grund musste er daran denken, was ihn ein verhinderter New-Agekünstler einmal über solche Orte wie das Deukalion erzählt hatte. Sie seien, so seine Worte nach ein paar Gläsern zu viel, sowas wie Refugien, in denen Verlorene, Verdammte und andere zwielichtige Seelen sich sammeln um unter ihres Gleichen zu sein und sich im düsteren Schatten der Existenz dieser Orte vor der hell strahlenden, aus Lügen erbauten Sphäre der Realität zu verbergen und für kurze Zeit sich von ihrer Maskerade zu erholen. Wie schon gesagt, er hatte schon einige Gläser über den Durst getrunken.

Die vier Menschen an dem dritten Tisch links gefielen ihm nicht sonderlich. Da sie sich an den besser Beleuchteten Punkten des Deukalions befanden, konnte er ihre Blicke nur allzu deutlich sehen, vor allem da sie sich keine Mühe machten ihn zu verbergen. Für Beegs Geschmack lag zuviel in ihren Blick. Mehr als nur rudimentäre Feindseligkeit. Er machte sich im Kopf die Notiz Lokerd dort mal kurz Präsens zu zeigen. Nur für alle Fälle. Das scheiß Glas wurde immer noch nicht sauberer.

Je länger er jedoch über die Worte des verhinderten Poeten nachdachte, umso mehr erschloss sich die verschrobene Logik dahinter. Denn so Unrecht hatte er gar nicht. In einer Bar bekam man meistens solche Leute zu sehen, die sich meistens in der realen Arbeitswelt nicht blicken lassen konnten. Detektive, Söldner, Killer, Schieber sogar der eine oder andere Dealer(Beeg konnte solche Typen nicht leiden. Sie waren rufschädigend und damit schlecht für's Geschäft. Jedenfalls wenn man auf Menschen als Stammgäste setzte), alle Teil einer düsteren Halbwelt, in der sich die abgründigen, düsteren Fantasien so manchens Fiktionalisten bewahrheiteten, nur selten ohne den zur Fiktion oft mit einhergehenden Kitsch oder die oftmals erscheinende Romantik. Die Geschichten die hier erzählt wurden, waren real und zumeit tragisch, was ja auch paradoxerweise als Romantik bezeichnen konnte, wenn auch sehr von der harten Realität durchzogen. Als Beispiel nahm er die Frau an der Theke. Ihre ganze Haltung kündete davon, dass die Geschichte die sie zu erzählen hatte, höchst wahrscheinlich bewegend, verstörrend und zutiefst traurig war, also eigentlich was man für einen guten Roman brauchte, nur konnte man sie trotzdem nicht einsetzen, da sie zu sehr in der Realität verankert war und ihr damit die Grundlagen für ein vollkommenes Teil Happy End fehlten, was sie kommerzziell schonmal wenig einsetzbar machte. Denn die wenigsten Verbraucher wollten eine Geschichte lesen in der es kein Happy End und sei es auch noch so dahingeschluddert, gab. Es erinnerte sie zu sehr an den wahren Lauf der Dinge, die ungeschriebenen Gesetze der ewigen Maschinerie, an die alles sterbliche Leben bis zum Ende der Zeit gebunden war.

Die Frau trank aus und bedeutete Beeg ihr den Kartenleser zu reichen. Sie fügte der verlangten Summe noch ein Trinkgeld hinzu. Wie immer. Ihre Augen erzählten dem Salarianer eindeutig wie die Nacht für sie enden würde. Voller Alpträume und Schmerzen.

Sie tat ihm leid.

James verließ die Bühne und Jera nahm seinen Platz ein. Sie kündigte den Auftritt der Selusaschwestern an. Das würde wohl auch die Gemüter der Nonhumanos abkühlen und dementsprechend erfreuen. Wie immer konnte er seine Bewunderung für die schlaue Organisation der Asari nicht verhellen, auch wenn sie in diesem Fall rein innerlich war.

Es war eine komische Welt in der sie lebten. Voll von sich bestätigten und widersprechenden Klischees, voll unendlicher und doch an der Realität begrenzten Möglichkeiten, eine einzige Fiktion, basierend auf den zufälligen Prozess den man auf den Namen Leben getauft hatte.

Schon erstaunlich.

Das Glas war endlich sauber. Beeg war zufrieden mit seiner Leistung höchst zufrieden und es erschien wie ein geglückter Regiekniff des Schicksals als Milien mit zwei Bestellungen an ihn rantrat und sich herausstellte, dass sich sein gläsener Freund genau als der Richtige für einen Teil der ihm, als in seiner Rolle Begrenzter, erteilten Aufgabe erwies.

Dann ging das Licht aus.

Immolation
18.05.2008, 21:03
Ich weiß ehrlich nicht, was ich denn großartig kritisieren soll. Schöner, einzigartiger Schreibstil. Bei jedem anderen Hobby Schreiber wärs mir so vorgekommen als wollte da mal wieder jemand irgendwelche Binsenweisheiten verzapfen, aber bei dir nicht. Es fällt mir schwer daran was auszusetzen.
Naja, Rechtschreibung hin und wieder (Spot ist allerdings das einzig besonders herausstechende).

Admiral of N7
08.06.2008, 15:36
kann mann auch geschichten wünsche einbringen ?

was ich bis jetzt gelesen habe ist genial

Rafael
04.07.2008, 11:26
Nach langer Zeit mal wieder was Neues von mir. Diesmal aber auch nur wieder ein Werbespot, da ich für längere Episoden gerade nicht über die Nerven verfüge. So Ausredenmodus aus, viel Spaß beim lesen:) .

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Es beginnt alles mit einem Raumschiff. Dieses besitzt gewaltige Ausmaße und gleitet durch die endlosen Weiten des Alls. Das Bild zoomt näher an das Schiff heran und es herrscht eine Atmossphäre absoluter Stille. Im nächsten Bild scheint sich das Geschehen ins Innere des Schiffes zu verlagern, auf einen Holoprojektor aufdem das Abbild einer turianischen Opernsängerin, Arien auf die Glorie der Ordnung und der Gesellschaft singt. Im Hintergrund flackert das Licht. Die Kamera dreht sich um hundertachtzig Grad und mit einigen Schrecken darf der Zuschauer feststellen, dass den chromfarbenen Stahlwänden des Raumschiffes ein neuer Touch in Form von Blutflecken hinzugefügt wurde. Dass es scheinbar schon getrocknet ist, dürfte eher weniger zur Beruhigung beitragen.

Eine Spur scheint sich aus dem roten Lebenssaft gebildet zu haben, der die Kamera langsam folgt. Paralell dazu gewährt eine weitere Einstellung den Blick auf die Videoaufnahme einer Überwachungskamera, bei der nichts zu sehen, aber sehr wohl zu hören ist.

Die Spur führt weiter, wird immer breiter und das Licht immer schwächer.

Die Aufnahme beginnt zu flimmern, die Geräusche werden dafür umso lauter, was nicht nur an dem Rauschen liegen mag.

Auch in der ersten Einstellung, beginnen wir etwas zu hören und haben noch viel weniger zu sehen.

Das Bild ist kurz davor sich aufzulösen, nu noch das Rauschen ist zu hören.

Vollkommene Dunkelheit in der ersten Kameraeinstellung, dafür hört man nun in aller Ausführlichkeit etwas knacken und schmatzen.

Die Überwachungskamera schaltet sich endgültig aus.

Zwei Punkte leuchten inmitten der Dunkelheit der ersten Einstellung auf und ein Geräusch, dem tiefen Grollen eines Tieres gleich, ertönt.

Das Bild wird schwarz und langsam schälen sich die Worte "In der Unendlichkeit des Alls ist alles möglich" hervor. Kurz darauf verschwinden sie und werden durch den Titel "Silence Darkness" ersetzt denen der Vermerk "ab 17 September im Kino" folgt.

Der Spot blendet aus.

Rafael
06.07.2008, 15:24
Jera lächelte James aufmunternd zu als er die Bühne verließ. Das schien heute nicht seine Nacht zu sein. Lokerds bestimmende Geste entging ihr ebensowenig wie die Entgeisterung im Gesicht des Menschen und dem Verlust jeglicher Gesichtsfarbe seinerseits. Kurz machte sie sich wirklich Sorgen um sein Wohlergehen, beruhigte sich jedoch kurz darauf mit dem Gedanken dass Mister Ardjon nicht für seinen Jähzorn bekannt war.

Eventuell wollte er ihn auch wegen etwas Anderen sprechen. Die Asari strich sich nochmal über die Kleidung, atmete tief ein und aus und setzte dann ihr bezauberndes Lächeln auf, ehe sie sich auf die Bühne begab. Wie immer empfing sie ein Meer aus Blicken, größtenteils erstaunter und lüsterner Natur, seitens der terranischen Gäste. Sie störte sich nie sonderlich daran. Für sie gab es Schlimmeres. Zu ihrer eigenen Belustigung erinnerte sie sich daran was ihr Beeg mal lapidar von einem Gast über Interessantes über die menschliche Natur erfahren hatte. Angeblich florierte auf der irdischen Heimat der Menschen das Geschäft mit der Vermarktung des "asarischen Lebensstils". Viele Frauen und Männer unterzogen sich wohl unzähligen kosmetischen Eingriffen um den außerirdischen Schönheiten äußerlich so gut wie es nur ging zu gleichen, während asarische Models und Künstler gefragt wie nie waren. Außerdem verdienten gewisse Hintergassenkünstler sich eine goldene Nase in Millionenhöhe mit diversen Pornos in denen es hauptsächlich um die Parung der Asari mit allen Möglichen ging.

Sie wusste nicht warum, aber irgendwie brachte sie das zum lachen. James hatte auf ihre Frage ob er das nicht in seiner Show einbringen wollte, mit einem roten Kopfr reagiert.

Manchmal konnte er richtig niedlich sein.

Auf der Bühne lächelte sie liebenswert in die Runde, ließ symbolisch keinen der Anwesenden aus, gab den Gaffern unter den Gästen Gelegenheit sich ihren Anblick bis in alle Ewigkeit in ihr Gedächtnis zu brennen.

,,Ladies und Gentlemen. Es ist mir ein unbeschreibliches Vergnügen ihnen hiermit die Selusaschwestern anzukündigen. Bereiten sie sich auf einen Sturm der Empfindzngen vor, der Supernoven der Entzückung in ihnen auslösen wird und dessen Anblick sich auf ewig in ihr Gedächtnis brennen wird.''

Für die meisten traff das wohl schon auf ihre Ansagerin zu, aber Jera wollte mal nicht so sein. Sie lächelte noch breiter, die Hände weiterhin gefaltet.

,,Ich wünsche ihnen viel Vernügen.''

Sie verbeugte sich und verließ die Bühne, während ihr begeisterter Applaus folgte. Lyri kam ihr entgegen. Sie gaben sich beide jeweils einen schnellen Kuss auf die Wange, dann war die Tänzerin schon auf die dunkle Bühne getreten. Dort wo Jera stand hatte man einen guten Blick auf das legendäre Parkett der Künstler und so machte sie es sich bequem und verfolgte mit ihren eigenen Blick, den Blick einer Kennerin, den exquisiten Schauspiel und fragte sich im Hinterkopf ob es sich nicht lohnen würde, doch nach Terra zu expandieren...

Alex_Carleyle
06.07.2008, 16:36
wow, muss sagen das deine Geschichten wirklich nicht von schlechten Eltern sind. Macht spass zu lesen, obwohl sie jedesmal von jemanden anders handel. Macht Spass, weiter so!

Rafael
12.10.2008, 16:47
@ Alex (nach viel zu langer Zeit, ich weiß).

Vielen Dank:).

Hier mal was Neues;) .

Wie immer viel Spaß:).

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Erneut wird mir bewusst, wie wenig mir die umfassende Verkleidung des Volus gefällt. Zwar behaupten sie, dass sie diese Anzüge brauchen, allerdings ist mir kein Fall über einen Angehörigen ihrer Spezies bekannt, dem es tatsächlich einmal dreckig ohne ihn erging. Wenn sie wenigstens wie alle anderen auch Emotionen oder Anderes in ihren Stimmen erkennen ließen, aber dazu schienen sie scheinbar auch nicht fähig zu sein, was die Sache noch mehr verkomplizierte.
Egal, Hauptsache ich wahre meine professionelle Miene. Hauptsache ICH bin es der nicht durchschaut und ausgeleuchtet wird. Nur das ist wichtig.
Seine pummeligen Hände betätigen einen Knopf am Holovid und er bedeutet mir die eingestöpselte 3DBrille aufzuziehen. Ich komme der Aufforderung selbstverständlich nach.

Was ich sehe gefällt mir nicht, da alleine schon das streng professionelle Outfit der Asari, Schreckliches verkündet. Eine herablassende Miene zur Schau tragend, dreht sich die deutlich gealterte Dame, in dem schwarzen Gewand um ihre Achse und zeigt in Sekundenbruchteile tausend mögliche Mimiken, was es mir ungemein erleichtert die wirklich wichtigen Details zu erfassen. Heutzutage kann selbst ein Kroganer nach ein paar Operationen aussehen wie ein zu groß geratener Turianer, aber Dinge, die der genetische Code scheinbar als individuelle Angewohnheiten festlegt, wird man nie los. Sie sind das eigentliche Hindernis zwischen dir und der vollkommenen Transformation in ein neues Ich, der Beweis, dass man nie ganz Herr seiner selbst sein wird oder der ultimative Ausdruck, dafür dass man IST.

Zu schade, dass man für solche Überlegungen nicht bezahlt wird. Ich setze die Brille ab und blicke meinem Gegenüber wieder ins Visier.

,,Haben Sie sich ihr Aussehen eingeprägt?’’, fragt mich das was sich unter dem Anzug befindet.

,,Ja Sir. Ich möchte Sie trotzdem um eine Kopie bitten. Das erleichtert die Befragungen Außenstehender besser. Selbstverständlich verlange ich dafür keinen Gefahrenzuschlag.’’

So selbstverständlich ist das natürlich nicht, aber es steigert das eigene Ansehen bei besonders geizigen Klienten. Das Nicken des Volus gibt mir Recht.

,,Was wünschen Sie sonst noch über Ihr Ziel zu wissen?’’

Einer der Nachteile in diesem Geschäft: Man erfährt im Grunde nie die ganze Wahrheit über dies oder jenes. Entweder erfährt man vieles über Dritte, denen man selbst auch nie trauen durfte, da man nie wusste, ob das fragliche Ziel nicht ebenfalls für Falschinformationen zahlte oder ob gewisse Kollegen dafür zahlten diese zu verbreiten. Und wer an der eigentlichen Quelle saß, konnte auch nie wissen ob sein Gegenüber nicht doch irgendwann die Seiten wechselt. Es ist wirklich deprimierend. Ich halte für zwei Sekunden inne. Dann lege ich es so nüchtern und sachlich vor, wie ich meine in der Lage zu sein, ohne Misstrauen zu erwecken.

,,Unter welchen Namen war sie zuletzt bekannt und welcher Tätigkeit ging sie zuletzt nach?’’

Genau die beiden Faktoren, in denen Lüge und Wahrheit am nahsten beieinander lagen, aber irgendwo muss man ja ansetzen. Der Volu lässt sich für seine Antwort genau fünf Sekunden Zeit ehe er seine Antwort nüchtern ausformuliert.

,,Bekannt war Sie unter den Namen Terilia Fourios und Ihr Erwerb beschränkte sich darauf große Teile der Dergcorporation zu halten.’’

Höre ich da irgendwo eine leise Stimme, süffisant das Wort „Ironie“ hauchen?

,,Ihren letzten Wohnsitz hatte sie in Sektor 23, in Form eines Luxusapartments der Firma „Lexion Wohnungen“ die als Tochterunternehmen von Derg nun um ihren Erhalt zu kämpfen hat.’’

Und so bricht schlussendlich alles zusammen. Die letzte Information, sehe ich als Symphatiebezeugung an. Leicht beugt sich mein Gegenüber vor und ich vermeine fast, ein leichte Spiegelung der Sichtscheiben im fahlen Licht des Raums zu sehen.

,,Viertausend im Voraus, zusätzlich mit Spesen von zweitausend weiteren Credits. Fünftausend zusätzlich, wenn Sie den Job erfüllen plus einen kleinen Bonus, wenn es Ihnen gelingt Miss Fourios innerhalb der nächsten sechs Tage ausfindig und dingfest zu machen. Sind wir im Geschäft?’’

Das ist eine Menge Geld. Einerseits kauft er sich mit so einer Summe, gleich einen potentiellen Mitarbeiter, andererseits betont er damit subtil den eindeutigen Ernst der Lage und dass sie wohl alles tun werden, ihr Geld zurückzufordern. Auf die eine oder andere Weise. Daher ist seine Frage ob wir im Geschäft sind gar nicht so blöd, sondern vielmehr das Klügste was er sagen kann. Gleichzeitig gibt es ihm einen guten Eindruck darüber, mit wem er Geschäfte tätig. Wer zu hastig einstimmt ist vielleicht ein Idiot und wer sich zurückzieht ein übervorsichtiger Schisser. Ersterer wird oftmals erschossen in einer dunklen Gasse gefunden, Zweiterer nur noch für kleine Drecksjobs bezahlt. Ich überlege fünf Sekunden. Dann strecke ich meine Hand aus.

,,Wir sind im Geschäft würde ich sagen.’’

Der Volu greift ohne zu zögern.

,,Auf eine produktive Zusammenarbeit Mister Degard.’’

Produktive Zusammenarbeit. So kann man auch „mach deinen Job gut und bescheiß uns nicht“ sagen. Wir heben beide unsere Gläser,stoßen an und besiegeln damit unsere Vereinbarung.

Truthans
17.11.2008, 16:16
WoW mach mal ne pause;)

habe mir grad alle deine Geschichten durchgelesen. Jetzt tuen meine Augen weh^^.

Echt gute Story. Mach aus dem ganzen ein Buch^^

p.s. bei der ersten geschichte warst high? :D :D *sorry*^^

Rafael
28.11.2008, 17:04
Vielen Dank schonmal. Lob liest man immer gerne:D .

Allerhöchstens müde, der Drogentraumeffekt war aber auf jeden Fall Absicht;) .

Rafael
29.11.2008, 21:30
Nach über einen Monat Pause(Schreibsperre), mal wieder was Neues.

Langsam scheint sich doch eine Handlung draus zu entwickeln:D .

Wie immer viel Spaß:) .

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Vor einer halben Stunde hatte die Dergcorporation endgültig Insolvenz angemeldet. Leix hatte wie immer Recht behalten, zwar hatten sie durch den schnellen Verkauf der Aktienpakete gerademal einen Bruchteil des ursprünglichen Preises und das Geld wurde sofort in die Informationsbeschaffung investiert, aber der Volu versprach sich davon einen Gewinn, der ihnen trotz der augenscheinlichen Verluste auf längerer Sicht große Gewinne einbringen würde. Der Turianer wechselte den Bildschirm, der ihm streng vertrauliche Informationen im übersichtlichen Format mitteilte und lächelte.

Auch in diesem Punkt würde sein Freund wohl wieder Recht behalten. Ein blinkendes Lämpchen teilte ihn mit, dass über den Fahrstuhl Besuch zu erwarten war. James. Mit einem Knopfdruck schaltete er den Holobildschirm aus und mit einem weiteren erschienen zwei Tumbler und eine Flasche certuakalischen Whiskys, während er das Gesamtbild mit einem Falten seiner Hände abrundete. Der junge Terraner gehörte ebenfalls zu den langfristigen Investitionen, auch wenn sein Erfolg bisher ausblieb, aber mit der Zeit würde er es schon lernen.

Bis dahin musste er anderweitig zeigen, dass er es verdiente regelmäßig sein Einkommen zu erhalten. Als er eintrat, sah Ardjon, dass dem korpulenten Mann keineswegs wohl zumute war, also versuchte er die Situation zu entschärfen indem er die Arme ausbreitete und ein freundliches Lächeln aufsetzte.

,,James mein Junge, wie schön dich zu sehen! Möchtest Du was trinken?''

,,Danke Mister Ardjon, gerne.''

,,Nichts zu danken mein Junge, nichts zu danken.''

Lächelnd ließ er das mit Wasser verdünnte alkoholhaltige Getränk in den Tumbler fließen und schüttete sich dann selbst ein. Dann stießen sie an und tranken. In diesem kurzen Zeitraum, konnte Ardjon noch einiges über seinen Gegenüber herausfinden, ohne dass es diesem wohl bewusst war. Er war nervös, die leichte Schweißproduktion konnte auf Grund der wohltemperierten Beheizung des Büros, keineswegs kündtlicher Natur sein, was darauf schließen ließ dass er den verpatzten Auftritt sich wie immer zu Herzen nahm und fürchtete endgültig rauszufliegen. In so einer psychologischen Verfassung dürfte er wohl leicht anzugreifen sein, was die Sache für Ardjon umso mehr erleichterte. Der Rest war rein kosmetischer Natur. Es stimmte, James war dick, aber nicht in der Form wie man sie nach unnötigen Frustessen annahm, sondern in der Art eines gesunden Essers, der sich wenig um seine körperliche Statur kümmerte und von der Natur aus etwas kräftiger war. Der schwach ausgeprägte Bartwuchs und die große, blauen Augen gaben ihn mit den vollen, blonden Haaren noch einen sehr femininen Touch der unter anderem wohl das Interesse von Redula Deres geweckt hatte.

Sie stellten ihre Gläser ab. Dann sagte erstmal keiner von ihnen etwas. Es gehörte zu, Schlachtplan des Turianers. Sein Ziel machte daraufhin den ersten Schritt, allerdings erst nachdem es sich über die Lippen geleckt und die Hände gefaltet hatte.

Ardjon hatte schon gewonnen.

,,Mister Ardjon Ich...'' begann James, doch sein Boss winkte großzügig ab.

,,Ich bitte dich James,Du musst dir wegen deiner Auftritte keine Sorgen machen. Du bist noch jung und ich habe vollstes Vertrauen darin, dass Du dich schon bald an die örtlichen Gepflogenheiten gewöhnt hast. Du hast Talent mein Junge, mach dir da mal keine Sorgen.''

Furcht war nicht der Schlüssel zum Herzen seiner Untergebenen, jeder gute Kommandeur wusste das. Wenn man wollte, dass sich seine Soldaten für ihn aufgeben, mussten sie ihn lieben, anbeten. Und das ging nur indem man sich ihnen großmütig und gleichzeitig streng gab, indem man sie lobte und auf Fehler hinwies, ihnen verzieh und ihrem schlechten Gewissen Nahrung gab. Bei James zeigte sich die Wirkung augenblicklich indem dieser zuerst lächelte, dann aber schamhaft mit den Händen wrang.

Er war bereit sich für die Legion aufzugeben.

,,Du musst aber trotzdem verstehen, dass ich auch an die Bar denken muss. Das tust Du doch oder?''

,,Ja Mister Ardjon.''

,,Gut, sehr gut.''

Ardjon schüttete nach.

,,Wie ich hörte schickte dir Matriachin Deres' Tochter Blumen.''

Die Augen des Terraners weiteten sich und er lief rot an. Seine Antwort bestand aus einem Nicken. Ardjon schüttete sich selber nach.

,,Nun ich weiß sie hat einen sehr...launischen Charakter, aber derzeit könnte uns das zum Vorteil gereichen. Weißt Du, Beziehungen sind in diesem Geschäft alles wenn man es weit bringen will und die Deres' sind eine sehr einflussreiche Familie in diesem Sektor. Bis auf die abenteuerlustigeren Töchter der Matriachinnen dürfen wir wohl in diesem Fall keinen großen Andrang der besseren Asarigesellschaft erwarten, aber wer weiß? Man fängt schließlich immer klein an, nicht wahr? Und derzeit zeigt sie ein gewisses Interesse an dir.''

James erwiderte daraufhin nichts und trank stattdessen einen Schluck. Ardjon setzte zu seinem finalen Schlag an, faltete erneut die Hände und fasste den jungen Mann genau ins Auge, ähnelte damit wohl einen Falken der sich auf seine Beute zu stürzen begann.

,,Ich weiß deine sexuelle Ausrichtung geht mehr in die Richtung, die man auf deiner Heimat als schwul bezeichnet und ich kann deine Bedürfnisse wohl auf meine Art verstehen, aber in diesem Fall muss ich dich trotzdem darum bitten. Sei nett zu ihr, führ sie aus, mach ihr Komplette und wenn es um Geschenke geht, gebe ich Leix die Anweisung dir ein gewisses Budget einzuräumen. Und wenn es um diese Sache geht, Beeg kennt sich da ein wenig aus und kann dich mit speziellen Medikamenten versuchen. Ich möchte jedoch noch einmal anmerken, dass für Asari nicht die gleichen Maßstäbe zählen wie bei eurer Spezies, aber ich glaube nicht, dass das uns weiterbringt.''

Er lächelte. James war derweil zu einem kleinem Häuflein elend zusammengesunken. Fast tat es Ardjon leid, aber im Krieg mussten halt Opfer gebracht werden. Er stand auf, ging um den Tisch herum und legte den Jungen Mann die rechte auf die linke Schulter.

,,Wirst Du das für mich, für uns tun?''

James nickte.

,,Ja Mister Ardjon.''

,,Gut ausgezeichnet, ich bewundere dein Engagement. Du siehst müde aus, geh nach hause und ruh dich aus. Und für Morgen gebe ich dir Urlaub, selbstverständlich wird das nicht von deinem Lohn abgezogen.''

,,Danke Mister Ardjon.''

,,Nichts zu danken mein Junge. Nichts zu danken. Noch etwas zu trinken?''

,,Nein danke, wenn es Ihnen nichts ausmacht würde ich dann gerne gehen.''

,,Tu was Du nicht lassen kannst. Einen schönen Abend noch James.''

,,Ihnen auch Mister Ardjon.''

Sie schüttelten einander nochmal die Hände und im nächsten Moment war der Turianer allein. Den Bildschirm wieder einschaltend, nahm er einen Schluck aus seinem Tumbler und konzentrierte sich auf darauf abgebildeten Fakten. Merdon und seine Killer wollten nachher noch einmal vorbeischauen, fiel ihm wieder ein. Der Batarianer fühlte sich angeblich betrogen, da sein „Partner“ ihn nicht gewarnt hatte. Das konnte noch sehr haarig werden. Schulterzuckend schüttete er sich nach.

Man konnte eine Schlacht für sich entscheiden, aber der Krieg tobte schlussendlich immer weiter, bis jemand aufgab und die Turianer als Sieger aus dem Konflikt hervorgingen.

Rafael
03.12.2008, 15:15
Der bislang längste Text in diesem Thread, auch wenn's wohl eher an den vielen Leerzeichen liegen mag:rolleyes: .

Wie immer viel Spaß beim lesen:) .

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Alle Aufmerksamkeit war auf ihn gerichtet. Von allen Seiten drängten sie auf ihn ein. Die Reporter, die Kameramänner, Zivilisten die ihn entweder verfluchten oder seinen Namen priesen. Sie alle waren da und zwischen ihm und ihnen, standen nur mehrere Kilo gerüstetes Fleisch. Der Lärm war unerträglich.

Langsam kamen sie voran, genug Zeit um sein Gesicht zumindest für diesen Tag zum Bekanntesten der gesamten Galaxie zu machen, nur um ihn dann wieder der Anonymität zu überlassen. Doch ein Tag konnte sich in eine quälend lange Ewigkeit verwandeln, wenn man nicht aufpasste und wich. Seine Mutter hatte es angesichts ihrer katholischen Erziehung wie eine Gottesprüfung aufgefasst und so beschloss auch er, als ihr direktes Ebenbild sich Gottes Gnade würdig zu erweisen.

Einer Asari gelang es schlussendlich sich durchzuquetschen und sich vor ihm aufzubauen, das Mikrofon direkt unter sein Kinn haltend, eine Kamera neben sich. Niemand war derzeit in der Lage sie aufzuhalten ohne dem Rest der Masse auch noch Zutritt zu gewähren. Gott schien die Herausforderung angenommen zu haben.

,,Leutnant Smith, Luanis Desies von der „Tschu’uk“, wie fühlen Sie sich nach Verkündigung des Urteils?’’

Ihr Lächeln glich dabei dem der Models in der Werbung. Er ermahnte sich zur Ruhe.

,,Kein Kommentar.’’

,,Aber Leutnant, als erklärter Drogengegner dürfte Ihnen die Freilassung Perias Feyrk doch besonders aufstoßen, vor allem da sie in der Untersuchung gegen sie eine leitende Position eingenommen haben.’’

Immer in offenen Wunden herumstochern. Immer und immer wieder. Das konnte diese Pressewanzen.

,,Wie gesagt: Kein Kommentar.’’

,,Verstießen Sie damit unter anderem nicht gegen das Gesetz der Allianz, Militär und Polizei als getrennte Organisationen agieren zu lassen? Oder hat sich Feyrk als Bedrohung für die nationale Sicherheit herausgestellt und wurde deswegen nun von allen Seiten observiert?’’

Eine die sich auskannte, sehr gefährlich. Jetzt durfte er bloß nicht schwach werden.

,,Es bleibt dabei: Kein Kommentar.’’

Der Fokus hatte sich derweil komplett auf sie gelegt. Luanis Kollegen schienen die Möglichkeit den Polizistenwall durchdringen zu können als nicht gegeben hinzunehmen und konzentrierten sich wohl eher darauf, das Gespräch zwischen ihm und der Konkurrenz aufzuzeichnen, so als hätten sie eine prophetische Eingabe oder etwas Ähnliches. Zornig wünschte er sich, dass es gegen solche Schranzen ein Gesetz gebe. Diese kleine Ablenkung seiner Aufmerksamkeit genügte ihr um vorzudringen.

,,Fühlen Sie sich als Veteran des Erstkontaktkrieges und angesichts der Tatsache, dass die Angeklagte Turianerin ist persönlich betroffen?’’

Es geschah nicht aus irgendeiner Überlegung heraus, seine Zunge war einfach schneller als der Rest. Seine Lippen hatten den langen Weg nach oben erklommen und sich zu einem anatomisch korrekten Model eines breiten Lächelns verformt, während seine Augen von Tod und Zerstörung kündeten. Er hatte sich sogar die Freiheit genommen stehen zu bleiben.

,,Wissen Sie was? Ficken Sie sich doch ins Knie!“

Alle Augen der Galaxis hatten sich auf ihn gerichtet, alle die Hören konnten hatten es jetzt und würden es auch später vernehmen, er selbst stand im ultimativen Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Und Luanis tat nichts weiter als ihn mit großen Augen anzustarren…



*


…ab genau dieser Stelle frierte das Bild ein und das holografische Abbild des Generals blickte streng auf die physischere Gestalt des Leutnants zweiter Klasse hinab.

,,Ihnen ist bewusst Smith, dass sie Sie dafür verklagen wird?’’

Er hatte die Arme hinter seinem Rücken verschränkt und den Blick seines Vorgesetzten geradeheraus erwidert.

,,Ja Sir.’’

,,Vor allem werden es die Asari wahrscheinlich als einen, in sexueller Form verpackten Angriff auf ihre Allgemeinheit darstellen und vom turianischen Gerichtshof unterstützt, denen es auch nicht gefallen wird, dass Sie eine ihrer Mitbürgerrinnen zu Unrecht festsetzten.’’

,,Sir…’’

,,Wir sind hier nicht auf der Erde LEUTNANT. Dies ist eine kleine, noch unbedeutende Kolonie, die wir gerade im Begriff sind zu besiedeln. Wir sind hier die Eindringlinge, nicht sie. Wir bezahlen mit ihrer Währung um uns hier ein neues Leben aufzubauen, nicht Sie mit unserer. WIR sind hier die Außerirdischen, Leutnant! Verstehen Sie worauf ich hinaus will?’’

Blieb ihm denn etwas Anderes übrig?

,,Ja Sir.’’

,,Gut.’’

Die virtuellen Augen verloren etwas von ihrer Härte.

,,Sind Sie noch in Therapie?’’

Er ahnte Schlimmes, nickte aber.

,,Ja Sir.’’

,,Bei Doktor Livesey wie ich annehme?’’

,,Ein- und derselbe Sir.’’

,,Ausgezeichnet. Der Doktor ist ein guter Mann und sehr kompetent, bei ihm sind Sie in guten Händen. Grüßen Sie ihn von mir.’’

,,Werde ich machen Sir.’’

,,Versuchen Sie die Anzahl der Sitzungen im Laufe der Woche zu erhöhen. Das Oberkommando wird die Kosten decken, machen Sie sich da keine Sorgen. Ab morgen sind Sie offiziell für die nächsten vier Wochen beurlaubt. Sie sollten mindestens zehn Sitzungen nachweisen können. Haben Sie noch Fragen?’’

Die Tore der Hölle hatten sich für ihn geöffnet und die Pforten des Himmels waren nun unerreichbar. Er musste mit sich kämpfen, dem General für seine Heuchelei anzubrüllen, ihn zu sagen was für ein kriecherischer Wurm er war, dass sie Gottes Volk waren und nicht einer dieser haarlosen Dämonen mit ihrer Arglist und ihrer verlogenen Moral. Ihn verlangte es danach den alten Narren zu packen und durchzuschütteln, ihn seine eigene Schwäche vor Augen zu führen, ihn zu erzählen was er gesehen hatte. Stattdessen schüttelte er den Kopf und stand stramm.

,,Nein Sir.’’

Der General nickte.

,,Gut. Wegtreten Leutnant. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.’’

,,Ich Ihnen auch Sir.’’

Die Verbindung wurde abgebrochen.



*


Seitdem waren vier Stunden vergangen. Jetzt war es Abend und mit einem Glas Gin in der Linken saß er da und blickte aus dem Riesenfenster seines Apartments nach draußen auf das Meer von Lichtern dort unten, isoliert vom Lärm der Außenwelt, schalldichte Wände und Geräuschregulatoren sei Dank. Er nahm einen Schluck.

Es war jetzt zehn Jahre her, dass er die Scheidung eingereicht hatte. Lisa war davon nicht begeistert gewesen, aber er hatte ihr gesagt, dass sie wohl darüber hinwegkäme. Er hatte ihr erzählt, dass er es ihr zuliebe tat, um sie nicht mit seiner Abwesenheit zu belasten. Heute, jetzt nach einer halben Flasche Gin und einer ganzen Flasche Schnaps der Ehrlichkeit verpflichtet, gestand er es sich ein, war er damals auf Christal scharf gewesen und überhaupt waren Lisas Ansichten für seinen Geschmack sowieso viel zu liberal. Vielleicht hatte ihn Gott für seine Missachtung des heiligen Standes der Ehe und seiner eigenen Wollust strafen wollen. Vielleicht war es seine Schuld gewesen, dass der Erstkontaktkrieg über die Menschheit wie sein Strafgericht über sie hergefallen war. Er schloss die Augen. Es war so kurz gewesen, so vergleichsweise kurz und doch der reinste Alptraum. Er dachte an den Geruch von verbrannten Fleisch und verschmorten Kabeln, eingepfercht in den engen Gängen des Raumschiffs, Christals Leichnam auf ihn liegend, während die turianischen Entermannschaften keine Gefangenen machten und jeden den sie noch für lebendig genug hielten einen nachträglichen Todesschuss zufügten. Ein kleineres Exemplar, ein sehr junges, hatte wohl zum Spaß auf Christals Kopf gezielt und dessen Inhalt auf seinem Gesicht verteilt. Er wusste nicht warum er es unbeschadet überlebt hatte. Er meinte nur gehört zu haben, dass man diesen Sadisten später zum Spectre machte. Für Samuel Smith stellte dies nur einen weiteren Beweis für die eindeutige Grausamkeit der Citadel dar.

Er schüttete sich nach.

Die Öffentlichkeit bekam den gleichen oberflächlichen Mist wie zur Zeit der Kriege auf der Erde mitgeteilt. Man hatte sich auf einen Waffenstillstand geeinigt und ab da hatte es den Krieg nicht mehr gegeben. Niemand sprach von den Toten, von den Grausamkeiten der Turianer, die den Soldaten angetan wurden, von den traumatisierten Soldaten, denen es ab da nicht mehr möglich ein normales Leben zu führen. Niemand interessierte die Zeit, die man ihnen gestohlen hatte, während die undankbaren Zivilisten auf der Erde unbehelligt ihr Leben weiterlebten. Niemand fragte danach, warum die meisten Soldaten an der Front beurlaubt oder auf die neuen Kolonien „versetzt“ wurden. Ganz zu schweigen von den Zugeständnissen denen das kriechende Oberkommando der Citadel gemacht hatte, damit diese angeblichen Supermächte sie nicht aus der Galaxie fegten. Bis zu diesem Tag, war es ihm das alles wert gewesen. Die Hauptsache war es die Menschen, vor allem die amerikanischstämmige, voranzubringen und sie so ihren Platz in Gottes großartiger Schöpfung weiterhin zu sichern. Zu gerne hatte er geschwiegen, solange es dem Allgemeinwohl diente. Und dann war ihm diese Turianerin in die Quere gekommen.

Er führte das Glas erneut zu seinen Lippen und bemerkte gar nicht, dass es leer war.

Auf der Erde galten für solchen Abschaum immer noch die gängigen Gesetze und auch wenn sie nicht mit Feuer und Schwert kamen, so gehörte auch diese Welt nun ihnen! Im Namen des Herrn hatten sie es in Anspruch genommen und sein Wort sollte hier Gesetz sein. Stattdessen krochen seine Vorgesetzten erneut vor diesen Abschaum zu Kreuze und degradierten sich damit erneut zu dessen Lakaien, legten die Menschen in Ketten und verhinderten erneut wie so viele Tyrannen zuvor, dass diese ihre Flügel ausbreiten und ihrer wahren Bestimmung entgegenfliegen konnte. All die Jahre hatte er sich an die Regeln gehalten und die Gesetze der Allianz wie die zehn Gebote in Ehren gehalten. Und am Ende war er gegen den sich das schwache Justizsystem wandte, er war es der im Nachhinein als Sündenbock dienen sollte.

Das Glas fiel zu Boden rollte über ihn und verschwand unter einem Stuhl. Er barg sein Gesicht in seinen Händen. War er nicht immer ein guter Christ gewesen? Hatte er nicht versucht das Richtige zu tun? Immer und immer wieder? Welcher Plan steckte hinter all dem Leid, das ihn in den letzten Jahren widerfahren war? Warum gab der Herr ihm kein Zeichen?
Sein Blick hob sich und er fühlte sich müde.

Er erhob sich und schlürfte aus dem Wohnzimmer hinaus, dachte nicht daran sich noch einmal die Zähne zu putzen und die Kraft für ein abschließendes Gebet besaß er nicht. Sein Bademantel fiel unachtsam zu Boden und als er, nackt wie Gott ihn schuf, in den Bettlaken unterging, galt sein letzter Gedanke der Lösung aller Probleme des Menschen.

Und im Traum erfuhr er die Erleuchtung.

In Form von hell lodernden Flammen.

Rafael
14.12.2008, 18:13
Ich will was schreiben, aber ich bin zu müde und zu unkreativ um was einigermaßen Schlaues zu schreiben. So gibt es einfach nur etwas Werbung, wobei ich mich bei allen weiblichen Lesern entschudigen möchte sollte der Humor nicht jedermanns Nerv treffen.

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Wir sehen eine eigentlich vollkommen entblößte Asari, deren Geschlecht und Brustwarzen digital entfernt und mit viel Weichzeichner überzeichnet wurden. Man hat fünf Sekunden, sich in bester voyeuristischer Manier an ihren Rundungen zu erfreuen oder sie zu beneiden, ehe das Bild an ihrem Gesicht verharrt und man mit Erstaunen feststellt, dass es sich hierbei um ein menschliches Antlitz im Blau der wahrscheinlich wohlgeformtesten Spezies der bekannten Galaxie.

Sehr freundlich erzählt uns das offensichtliche Wunder der Schnippelkunst das Perfektion schwierig ist und auch sie darunter zu leiden hatte. Demonstrativ zeigt sie uns das Bild einer sommersprossigen Rothaarigen, mit blasser Haut und einer Figur wie ein zugeklappter Regenschirm. Grinsend zerreißt sie das Foto und teilt den lernbegierigen Zuschauer mit, dass damit jetzt Schluss sei und zeigt mit erhobenen Fingern über sich zeigt, wo in hellen Lettern der Name „Adenus Group“ steht. Es folgt nun ein lächelnder freundlicher Mann im weißen Kittel der darüber berichtet dass Adenus extra geschaffen wurde, um allen Frauen auf dieser Welt die Perfektion zu schenken die sie verdienen. Ihre schmerzfreien Operationen ermöglichen innerhalb von zwei Wochen die besten Ergebnisse und das strahlende Lächeln des Doktors und seine vollen Haare lassen darauf schließen, dass er aus seinen Behandlungsmethoden ebenfalls einen beträchtlichen Gewinn zieht. Das Bild wird wieder der falschen Asari zugewendet, die noch mal die Vorteile von Adenus preist und sich hier noch einmal ganz explizit auf Po, Busen, Gesicht und Fühler bezieht und die sehnsüchtige Damenwelt erneut auffordert sich ihr anzuschließen, da sie es sich verdient haben.

Wir sehen hinter ihr das noch mal das Firmenlogo auftauchen und dürfen ihre statuenhafte Figur ein letztes Mal bewundern.

Dann blendet der Spot aus.

Shepard95
05.04.2010, 16:49
super geschichte lässt sich gut lesen
dickes lob und :A

race77
10.04.2010, 21:42
Meine Güte,in FanFicton geibt es so viele tolle Sachen(diese Story ebenfalls,sehr gute Geschichte;),mein lob) und dann guckt es sich fast keiner an.

Schreib weiter,denn sont hängst du am Galgen:D
Es gibt viele Geschichten,die nicht weitergeführt wurden,baer hier habe ich ein anderes Gefühl.

C@t
15.04.2010, 18:59
Rafael hat hier noch mehr geschrieben. ;) Es gibt einen Thread von alceleniel, in dem sie alle Geschichten verlinkt hat... ich suche ihn mal...
Ich finde deinen Schreibstil auch echt gut, aber nachdem du bei ein, zwei Geschichten nicht mehr weiter gemacht hast, war ich etwas enttäuscht - wäre toll, wenn du mit der hier bis zum Ende kommst. :)

Rafael
03.09.2011, 16:36
Nach fast drei Jahren, melde ich mich mal mit einer weiteren Episode aus der Medienlandschaft der fernen Zukunft zurück. Es hat eine Weile gedauert, aber mich plagte in den letzten Jahren auch eine Schreibblockade und mir fehlten Zeit und Lust, die ich diesmal wieder verspürt habe.

Ob das Ergebnis was taugt, überlasse ich euch;).

Es ist albern, es ist spätpubertär und in drei Jahren werde ich mich maßlos schämen, aber ich hatte zumindest meine Freude, als ich diese Episode schrieb und das ist wohl die Hauptsache:D.

@Shepard95 und race77

Kommt zwar ein Jahr verspätet, aber danke für das Lob. Freut mich immer, wenn es gefällt:).

@C@t

Auch hier, danke für das Lob:).

Allerdings möchte ich hier anmerken, dass Deukalion kein richtiges Ende hat, sieht man von einem kleinen Plot zu Beginn mal ab. Es ist wirklich nur eine Sammlung von Episoden, die alle für sich abgeschlossen sind und sich auf andere Geschehnisse beziehen, mehr nicht.

Ergo kann man jede Episode für sich alleinstehend genießen. Aber ich erinnere mich noch an RAF, die sollte ich wohl wirklich zu Ende schreiben;).

Ansonsten wünsche ich euch nach all den Jahren, mit den neusten Ausguss aus meiner abstrusen Fantasie, mit dem ich hoffentlich keine Forenregeln oder Ähnliches breche:D.

Gruß

Rafael:)

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Die Umgebung ist billig. Wände aus Pappe kreisen die beiden blaubemalten Damen mit den riesigen Oberweiten und den merkwürdigen Kopfbedeckungen ein. Eine von ihnen ist an das große Himmelbett in der Mitte des Raumes gefesselt und unkomfortabler weise völlig unbekleidet, während die andere Dame ihr Heil scheinbar in Lack und Leder, nebst dazugehörigen Stiefeln und einer Peitsche gefunden hat.

Majestätisch das blaue ( erstaunlich menschlich wirkende) Kinn erhoben, zeigt die Dominatrix auf die in seidenen Laken aufgebahrte entblößte Venus.

Es folgt dieser Dialog.

Dominatrix: ,,Liara, mein eigen Fleisch und Blut! Du hast mich hintergangen und bist weiterhin diesem Menschen gefolgt, wie eine billige Dirne ihren Freier und dass obwohl ich allein am besten weiß, wie unser Volk und unsere Kultur zu schützen sind!''

Liara (die weiter oben erwähnte Venus): ,,Du bist im Irrtum Mutter! Er ist die einzige Hoffnung für das Universum und ich bereue es nicht mich ihm voller Leidenschaft hingegeben und die Wahrhaftigkeit seiner Worte als Angehöriger einer sogar uns überlegenden Rasse gelauscht zu haben!

Dominatrix: Widerspenstig, hmm? Na, dem können wir mit angemessen harter Züchtigung entgegenwirken! Du wirst deinen Fehler schon einsehen und den Irrsinn deiner kleinen Rebellion gegen deine Mutter erkennen! Wappne dich!“

Sie spannt die Peitsche und holt auch schon zum ersten Schlag aus, als plötzlich das Plastik der rechten Wand bricht – mit schlechten Explosionsgeräuschen im Hintergrund – und ER in heldenhafter Pose im Raum steht.

Seine Uniform ist zerrissen, sodass der Blick auf seine muskulöse und männlich behaarte Brust und seine nicht minder männlich muskulösen (und haarigen) Oberarme frei ist. Der Blick seiner eisblauen Augen ist hart, seine militärisch kurzgeschnittenen Haare aus puren Gold stehen dank sehr viel Gel aufrecht wie die Moral der Allianztruppen und sein prächtiger Schnurrbart scheint aggressiv in seinem Gesicht nach vorne zu preschen.

Die beiden Damen reißen vor Überraschung die Augen auf.

Beide (wie aus einem Mund): ,,Shepard!''

Der einzige, der wahre, der große Messiahs und bester aller Menschen in Gottes großen Universum, in breitbeiniger Pose und selbstbewusst nickend: ,, Oh-yeaaah!“

Die Dominatrix lässt die Peitsche knallen.

Dominatrix: ,,Narr, so bist Du also so tumb gewesen, dich in die Hölle selbst zu wagen und glaubst in deiner unermesslichen Arroganz lebend hier wieder rauszukommen? Ich werde dich lehren, dummer Affe und Du wirst dasselbe Schicksal wie meine Tochter teilen und den Rest deines Lebens als mein privater Lustsklave verbringen!“

Shepard, der einzige und wahre, ,,oh-yeaaah!“, hebt abwehrend seine rechte Hand.

Shepard: ,,Haltet ein, Matriarchin Benezia! Gewalt ist keine Lösung!''

Matriarchin Benezia: ,,Das wollen wir mal sehen!“

Sie schlägt mit der Peitsche in die Richtung unseres Erlösers, die sich um sein Handgelenk zu winden beginnt. Shepard beginnt in männlichster Manier den Riemen zu packen und mit einem kräftigen Ruck, entreißt er ihr das Instrument der Macht.

Die Matriarchin schreit entsetzt, Liara erfreut auf. Letztere kann nicht anders, als ihren großen starken Helden weiterhin bewundernd anzustarren.

Dieser schüttelt nur zutiefst betrübt den schnurrbärtigen Kopf.

Shepard: ,,Wie ich schon sagte Baby, Gewalt ist keine Lösung. Das einzige, was uns wirklich retten kann...''

Er beginnt sich vor den Damen den Resten seiner Uniform und seiner kompletten Hose zu entledigen und dann, entblößt wie ihn Gott geschaffen hat, mit beiden Händen männlich in seine Brusthaare zu greifen.

Shepard: ,,..ist Liebe!“

Seine Hände schieben seine Brusthaare zur Seite und ein grelles (ziemlich billig animiertes) Licht entspringt der Stelle, wo er sie zur Seite geschoben hat und erhellt den ganzen Raum. Die Matriarchin wendet zuerst der Blick ab, kann dann aber doch nicht anders und erblickt in diesem Licht die Erkenntnis, wenn nicht gar den Sinn des Lebens selbst!

Sie beginnt zu weinen, wie auch ihre Tochter, für die auch eine Wiederholung dieser Erfahrung ein wahrhaft katharisches Erlebnis ist.

Matriarchin Benezia: ,,Was habe ich getan, o Schrecken, o verfluchte Wut, was ist aus mir geworden?''

Shepard schiebt derweil wieder seinen gewaltigen (und bestimmt CO2 produzierenden) Urwald vor die materiell gewordene Erleuchtung.

Shepard: ,,Es gibt noch Hoffnung.''

Matriarchin Benezia wendet sich ihm mit feuchten Augen und überraschten Gesicht zu.

Matriarchin Benezia: ,,Hoffnung?''

Shepard: ,,Ja. Wenn Du wahrhaft bereust, so bekenne dich jetzt, lass deine brutale Ader hinter dir und bekenne dich zur Macht der Liebe und den wahren Weg der Erleuchtung, den die Menschen dir und dem Rest des Universums vorgeben. Gib dich ihr hin und fühle dich wahrhaftig lebendig!“

Matriarchin Benezia: Ja, JAAA! Ich will meinen finsteren Pfad verlassen und mich nur noch der Liebe und der Wahrheit des menschlichen Traums hingeben und entsage all den falschen Traditionen meiner Kultur und den finsteren Pfaden, auf die mich der Turianer Saren geführt hat!“

Shepard: ,,Mehr wollte ich gar nicht hören.''

Männlich tritt er vor und mit einer ebenso männlichen Bewegung, zieht er die ehemalige Schurkin an sich und lässt ihre Lippen aufeinandertreffen. Hungrig verschlingen sie sich fast in ihren leidenschaftlichen Küssen und die Matriarchin ist schon jetzt fast außer Atem, als der männlichste aller Propheten sich von ihrem Mund abwendet und ihr damit Raum zum Luftholen gibt. Sein allsehender Blick ruht nun auf die lächelnde (und immer noch gefesselte) Liara.

Liara (breit lächelnd): ,,Mission erfüllt Commander?''

Shepard: ,,Sieht so aus Liara Schätzchen, oh-yeaaah!“

Liara: ,,Und was nun?''

Shepard: ,,Lasst uns feiern!''

Liara reißt erneut überrascht die Augen auf.

Liara: ,,Aber Commander, wir müssen doch noch das Universum vor Saren und seinen satanistisch fundamentalistisch und Demokratie hassenden Machenschaften retten! Und außerdem...hier und jetzt?''

Shepard: ,,Die Galaxie kann noch etwas warten, denke ich und wann sollen wir denn sonst die Liebe feiern, wenn nicht jetzt, wo die Stimmung doch gerade so kuschelig ist? Oder was meinst Du dazu Benezia, Baby?''

Er gibt der ehemaligen Dienerin des kosmischen Satans einen Klaps auf den Hintern, die zur Antwort nur lächelt, sich dann aus seiner Umarmung löst und dann auf Liara zugeht. Anschließend nimmt sie das Gesicht ihrer Tochter in die Hände und beginnt diese sanft, dann immer leidenschaftlicher auf die Lippen zu küssen. Diese ist zunächst überrascht, doch schon nach wenigen Herzschlägen, gibt auch sie sich der Zärtlichkeiten ihrer zur Wahrheit geführten Mutter hin.

Der Messias des Universums nickt zufrieden, während er breitbeinig und in all seiner Pracht posiert.

Shepard: ,,So lob ich mir das! Ich kann die Liebe schon richtig in der Atmosphäre knistern spüren, oh-yeaaah!“

Ab hier beenden wir unseren kleinen Ausflug in das episch erotische Epos ,,Cannons of cosmical Love“ , mit Peter Giant als lebensecht wirkender Commander Shepard und bis ins Detail nach den autobiographischen Aufzeichnungen des großen Kriegshelden verfilmt und entschwinden langsam zurück ins kalte und gefühllose All.

Wer sich dieses cineastischen Meisterwerk zu Gänze erfreuen möchte, sollte bei seinem Fachhändler nachfragen oder es sich im futuristischen Internet des Alls gegen einen kleinen Betrag herunterladen, mit Bonusfeatures wie unveröffentlichen Szenen ( darunter eine die einen Turianer, einen Tintenfisch und viel Schlagsahne enthält ) oder Einblicke in die Dreharbeiten.

Erleuchtung und Liebe für alle.


Oh-yeaaah!

Lt_Striker
04.09.2011, 05:24
Haha Mass Effect als Billig Porno :)

race77
06.10.2011, 16:27
Da war ich wahrhaftig 1 Jahr zu spät.....

aber besser spät als nie:D