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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : (Kurzgeschichte) Des Nachts ist jeder Leichnam schwarz



AmeN
30.11.2007, 14:44
sooo ... hoffe sie gefällt euch...

„’Die Pest ist eine Strafe Gottes, die, wenn man sie bekommt, jeden Menschen langsam aber sicher zum Tode treibt.’ Das wenigstens sagte mal mein Erzieher und Lehrer. Nun sehe ich was er meinte. Zwar kann ich in so einem Tempo nicht alle Pestleichen und Pestkranke erkennen, doch die Zahl die ich gezählt habe, übersteigt Ihre Vorstellungen um hunderte, wenn nicht tausende.
Heute ist der 24. Oktober 1342 und heute ist Der Tag. Der Tag, an dem ich Rache verüben werde, an denen, die meine Familie gequält, zum Tode verurteilt und letztendlich dann auch für den Tod meiner Eltern und kleinen Schwester verantwortlich sind. Es ist nicht mehr weit, dann werde ich das weiße, schön verzierte Haus mit einem gewaltigen Garten, in dem ich früher als Kind mit meiner kleinen Schwester Kirschen von den Bäumen pflückten und sie danach wieder vergraben haben, in der Hoffnung dass ein neuer Baum wächst, sehen.“

Es regnete, dem Meuchler peitschte der kalte Wind die Regentropfen in sein junges und attraktives Gesicht. Er rannte. Er rannte so schnell er konnte, denn nun war der Tag seiner Erlösung da. „Er wird dafür bezahlen müssen, dass er mich mit meiner Familie aus dem Haus gejagt hat. Mitten im Winter. Vater konnte die Miete nicht mehr bezahlen, denn wir hatten nichts. Jeder Tag konnte unser letzter sein. Wir haben gerade mal eine Bohne und ein Stück Brot zum Essen bekommen. Lehnsherr Valentin musste solch Situationen ja kennen, denn er war genau so wie ich ein Bauernjunge und musste in seiner Kindheit auf genau so vieles Verzichten wie ich in meiner. Doch die Erinnerungen an seine Qualen ließen ihn nicht davon ab, uns in einer kalten Winternacht nach draußen zu schicken, damit wir wie Obdachlose leben sollen. Vater hat keine Stelle mehr als Tagelöhner bekommen und wir waren gezwungen in eine andere Stadt zu ziehen. Als wir durch den Wald gingen, bemerkte ich, dass uns schon seit einiger Zeit ein Rudel Wölfe verfolgt hatte, denn sie waren, genauso wie wir, hungrig und müde von dem ganzen Gerenne. Plötzlich liefen diese Wölfe von allen Seiten auf uns zu. Vater holte sein Schwert raus, welches er noch kurz vor der Reise geschmiedet hatte, und lief den Wölfen entgegen. Er rief uns zu: ‚LAUFT! LAUFT UM EUER LEBEN!’. Dies habe ich dann auch getan. Ich rannte… Ich rannte so schnell ich konnte bis irgendwann die Müdigkeit meine Sinne benebelte und ich auf den Boden fiel.“ Alle Leute, dennen er begegnete schauten Ihn an, als ob sie Ihn nie kannten. Dabei verbrachte er mehr als 20 Jahre in dieser kleinen Stadt. „Als ich zu Bewusstsein kam, sah ich einen Mann über mir stehen. Er schaute mich an und fragte mich ob es mir nicht Kalt sei, wenn ich nur in Sackleinen im Schnee lag. Ich stand auf und fragte mich wo meine Familie war. Doch ein Blick nach hinten verriet mir die Antwort sehr schnell. Der Weg war nicht mehr weiß, sondern Rot. Rot von dem Ganzen Blut, welches vergossen wurde. Das Blut meiner Familie war im Schnee und weiter hinten sah ich die verstümmelten Überreste derer, die mir so am Herzen lagen. Ich fühlte wie meine Augenlider langsam schwerer wurden und ich wieder auf den Boden zuraste. Doch dieses mal rettete mich eine große Hand, welche mich festhielt und nicht zuließ dass ich sterbe.
Zum zweiten Male erwachte ich an einem anderen Ort. Ich sah wieder den Mann, der in der Ecke saß und sein Schwert schliff. Beim genaueren hinsehen erkannte ich, wer dieser Mann war. Er war der Henker der Stadt. Jeder hatte Angst vor ihm, denn er hatte so viele Leute getötet und man sagte ihm nach er sei verflucht und verdammt. Sogar die Wachen haben Angst ihm nahe zu treten. Voller erstaunen und Angst – hauptsächlich eigentlich nur Angst – stieg ich auf und schlich mich langsam aus dem Zimmer raus, in der Hoffnung er würde sich nicht umdrehen und mich töten wollen. Nun frage ich mich: wieso sollte er auch, wenn er ein paar stunden zuvor mein leben gerettet hatte. Doch in diesem Moment hatte ich panische Angst. Angst, genauso wie meine Familie zu enden. ‚Wenn du herausgehst wirst du qualvoll sterben.’ Mein Herz stand still. ‚Ich weiß was man mir nachsagt. Ich sei verflucht und verdammt auf erden. Wir Henker haben ein Soziales Problem. Damit wir aber noch wenigstens in der Stadt ohne aufsehen zu erregen uns aufhalten können tragen wir bei Vollstreckungen diese Masken, die unser Gesicht verdecken.’ Er legte seine Klinge weg und schaute mich nun genauer an. Ein Schamgefühl überkam mich, denn ich fühlte seinen durchdringenden Blick. ‚Nun denn. Was sollen wir mit dir machen? Ich lasse dich ungern nach draußen, denn in deiner Verfassung würdest du nicht mal die Kälte überleben, geschweige denn von den ganzen Wölfen und Bären, die es hier in der Umgebung gibt und bis zur Stadt musst du noch ein Stückchen laufen. Angenommen du erreichst die Stadt. An wen würdest du dich wenden?’ Ich stand da und dachte nach, denn er sprach die Wahrheit. Ich hatte niemanden mehr. Die Realität holte mich nun ein, dass niemand einen kleinen 7-jährigen Jungen aufnehmen würde. ‚Wieso ist es überhaupt so weit gekommen?’ Ich erzählte ihm die ganze Geschichte, denn was blieb mir für eine Wahl? Er hat ja alles gesehen. Der Henker schaute mich die ganze Zeit während ich es Ihm erzählt habe an und am ende verstand er nun endlich was los war. ‚Dieser dreckige Lehnsherr von Valentin. Ich kann ihn auch nicht leiden. Nur zu gerne würde ich sein Kopf rollen sehen, vom leibe getrennt durch mein Schwert. Wie lautet dein Name?’ ‚Alexis ist mein Name.’ sagte ich nun ohne ein Stückchen Angst zu verspüren. ‚Nun denn Alexis. Was willst du jetzt machen? Wirst du bei mir bleiben und wenigstens ein Dach über deinem Kopf haben oder würdest du doch lieber draußen in der Kälte schlafen?’ Ich fühlte wie langsam wieder das Gefühl der Angst in mir hochstieg, aber ich kam zu dem Entschluss, dass es besser sein würde wenn ich hier blieb. Seitdem wohnte ich beim Henker der Stadt und war so was wie sein Leibeigener Sohn den er niemals hatte. Zu einem teil war dies eine dumme Entscheidung denn ich merkte schon früh, dass es kein Kirschenessen war beim Henker, denn ständig musste etwas gemacht werden. Zum andern war es ziemlich hilfreich denn ich bekam vom Henker Tipps, mit welcher Methode man zum Beispiel ein Tier sehr schnell erlegen kann. Dazu erlernte ich wie man Klingen schmiedet und sie schärft. Also sozusagen alles nötige was ich brauchte. Doch er konnte mir nicht alles beibringen denn etwa 11 Jahre vergingen und der Henker wurde alt und erkrankte an der Pest, die ihn dahinraffte. Ich als alleiniger Erbe seines ganzen Vermögens blieb nun immer noch bei meinem Training. Sogar sein Amt als Henker übernahm ich denn ich brauchte auch Geld zum überleben. Jedes mal wenn ich vom Henkerspodest heim lief, beäugten mich die Leute und die kleinen Kinder versteckten sich in allen Löchern und Winkeln. Seitdem bin ich bei Vollstreckungen der verdammte Henker. In meiner Freizeit ging ich in den Wald und jagte Tiere um meine Sinne zu trainieren. 3 Jahre vergingen und ich fühlte, wie mein Weg zum Meuchler nun abgeschlossen ward. Jeden Tag besuchte ich meinen „Vater“ im Wald an seinem Grab, welches ich selbst gemeißelt und ausgehoben habe.
.“ Alexis erreichte nun endlich das schön verzierte Haus mit dem riesigen Garten. Er schaute es sich an. Sein blick wanderte vom Dach bis hin zum Fundament. „An diesem Abend wird ein Karneval bei Lehnsherr Valentin veranstaltet!! Kommt herein!“ rief eine Stimme hinter Alexis. Er wollte sich umdrehen aber konnte es nicht, denn der Mann schob ihn immer nach vorne und er hatte keine Möglichkeit sein Gesicht zu erkennen. Am Haupteingang angekommen, ging Alexis ohne scheu in das Haus. Die Erinnerungen kamen sofort wieder. Er wusste wo welches Zimmer lag und kannte seiner Meinung nach alle Geheimgänge. Die Eingangshalle war an diesem Abend sehr schön verziert worden mit kleinen Blumenkränzen. Überall brannten Kerzen und gaben der Halle einen attraktiven gelblich orangen Ton. Die Gäste waren in der ganzen Halle verteilt, manche in kleinen Gruppen, manche alleine und andere die in etwas größeren Gruppen an einem Tisch standen und Ale oder Met tranken. Die Frauen trugen Kleider die in allen Farben des Regenbogens strahlten. Dagegen war Männliche Gesellschaft mit Kleidern in Schwarz und Weiß vertreten. Da Alexis ein Schwarzes Gewand trug, fühlte er sich sicher, denn niemand würde ihn so schnell erkennen und im Schlimmsten Falle wäre er in der großen Menschenmenge sehr schnell verschwunden. Es blieb ihm keine Zeit über die Vorhänge, die so schlecht zu den Wänden passen, zu grübeln. Durch die gewaltige Treppe, an der mehrere Blumenkränze hingen und ein Roter Teppich ausgerollt war, damit der ansehnliche Holzboden keinen Schaden nimmt, machte er sich auf in den ersten Stock. Dort angekommen ging er zur Tür des Zimmers vom Lehnsherrn Valentin.

Langsam öffnet er die Tür um bloß kein Geräusch von sich zu geben denn es war den Gästen nicht gestattet sich in den oberen Etagen aufzuhalten. Die Tür war nun offen. Er schlüpfte so rasch er konnte in den dunklen Raum. „In so einem dunklen Zimmer kann man sich in schwarzer Kleidung direkt in den Raum stellen und trotzdem findet dich keiner“ dachte sich Alexis. Er weiß nicht mehr wie lange er gewartet hat, bis sich die Tür geöffnet und ein dicker Mann mit langem welligem Haar den Raum betreten hat. Nun kann er das gelernte anwenden und mit dem Mörder vieler Menschen kurzen Prozess machen. Langsam schlich er sich an Valentin heran bis er nahe genug dran war um ihn zu packen und ihm seinen kalten und nassen Dolch in den Rücken zu stechen. „Gefällt es dir, LEHNSHERR?? Mir gefällt es… Ich finde gefallen daran! Daran dass du stirbst und langsam aber sicher deine letzten Augenblicke und Atemzüge machst. Dein Herz wird langsam schwächer… mit 2 Arterien wird es schwerer, oder etwa nicht?“ In Rage verfallen zog er den Dolch aus dem Rücken wieder heraus und stich in etwa fast auf dieselbe Stelle noch mal ein. „Nun hast du nur noch eine! Eine die dich am Leben hält du hässliches Stück Dreck. Kennst du mich überhaupt noch?! Du hast uns in einer eiskalten Winternacht aus deinem Hause geschmissen, da Vater die Untermiete nicht mehr bezahlen konnte. Du dreckiges Stück Dreck! Sie sind TOT! Sie sind gestorben im Wald auf dem Weg nach Elessien. Für deine Entscheidung uns so zu behandeln wirst du nun buse Zahlen müssen.". Valentin quoll das Blut aus dem Mund, denn seine Lunge wurde durch den Stich in den Rücken verletzt und aufgestochen. "Du spuckst Blut? Gefällt es dir dem Tode so nahe zu sein?! REDE!" "Alexis..." das blut hörte nicht mehr auf und Valentin musste schwer schlucken, damit das Blut nicht rausläuft. "Alexis... Lass es. Du weißt ich hatte keine Wahl." "Oh doch Valentin... Die hattest du... Aber du wolltest nicht wählen. Gute Nacht und schmore in der Hölle!“ Mit dem letzten Stich durchtrennte er auch die letzte Herzarterie die Valentin noch blieb. Im Blutrausch leckte er seinen Dolch ab, und es gefiel ihm, solch warmes Blut auf seiner Zunge zergehen zu lassen. Er wollte gerade gehen, da dachte er: ein wenig Geld würde nicht schaden.

So ging er wieder zurück zum Leichnam und zog seine Geldtasche heraus. Er holte sich genügend Geld aus der Geldtasche raus und schmiss sie auf den Boden. Nun erst bemerkte er die Pestbeulen auf der Hand des toten. Alexis sagte nichts. Er musterte den Toten. Langsam holt er den kleinen Dolch wieder heraus. Eine Glücksträne kullert langsam seine Backe hinunter. "Nachts ist jeder Leichnam schwarz…“ flüsterte er und stich sich selbst mit dem Dolch in alle drei Herzarterien nacheinander, genauso wie er es gelernt hatte …


Zur zeit in ich an einer neuen Geschichte dran... aber wenn ihr sie bewertet, dann seid bitte nicht sehr hart, denn ich bin ein neueinsteiger in diesem bereich. Danke

LG Micha

Maximus1
07.01.2008, 16:33
Schöne Geschichte! Gute Abwechselung der Wörter! Gutes Ende! Gute Überschrift! Die Geschichte könnte von mir kommen...;)

AmeN
23.01.2008, 20:53
cool :) dankeschön... war die erste "größere" kurzgeschichte :)


:fest3 Endlich jemand der feedback gibt! :fest3

hoffe es werden mehr ...

LG Micha

Moiny
27.01.2008, 12:44
nich schlecht, herr specht
ich finde den anfang besonders gut, da da ja schon eine zweite geschichte versteckt(?) ist.
wenn ich genug zeit hätte würde ich mal anfangen gseschichten in der art zu schreiben.
sehr nice *daumenhoch*

AmeN
28.01.2008, 20:41
danke :)

der anfang? was genau meinst du mit "dem anfang" von wo bis wo xD oder meinst du den ersten absatz?

naja trotzdem thx für die positive Bewertung :)

Lg Micha

Moiny
28.01.2008, 21:17
naj die stelle bis der Junge gefunden wurde...
ich finde das sidn schon zwei geschichten *hmpf*

AmeN
28.01.2008, 21:28
echt? hm... is mir nich sooo aufgefallen ^^ alexi erzählt ja von seiner ... sagen wir mal "bescheidenen" kindheit, wie diese verlaufen ist und wie er seine eltern verloren hat ... aber ansonsten hm... naja ^^ cool dass du des erwähnst. werde mich bei der nächsten erst mal auf eine geschichte konzentriern xD

LG MIcha

Saphira0212
31.01.2008, 23:38
Ich finde das du eine gute Geschischte geschriben hast es.mir gefiel sie vom Anfang bis zu Ende auch der Titel hat super gepaßt !!!!!!!!!!!!!!!


:D:D WEITWE SO;);)

AmeN
06.02.2008, 00:17
thx :) wie sagt man so schön? "Das wichtigste an einer Geschichte ist das Ende." jeder der den film "Das geheime Fenster" gesehen hat weiß wovon ich spreche ;)

LG Micha

Saphira0212
08.02.2008, 20:18
ja das habe ich auch gesehn hoffe aber bald mal was neues von dir zu lesen würde mich freuen=))

würde auch gerne mal so schreiben können wie du glaub mal