Sargnagel
11.11.2007, 22:53
Heute wurde in Italien ein Fußball-Fan auf einer Autobahnraststätte von einem Polizisten erschossen. Daraufhin haben jetzt hunderte Anhänger des Vereins Lazio Rom eine Polizeistelle aufgemischt:
Hooligans attackieren römische Polizeikaserne
Brennende Polizeifahrzeuge, fliegende Steine, Tränengas: Stunden nach dem tragischen Tod eines Fußball-Fans von Lazio Rom ist die Situation in der italienischen Hauptstadt eskaliert. Hooligans und Polizisten lieferten sich Straßenschlachten.
Rund 400 Hooligans, die der Lazio-Szene zugeordnet werden, haben laut ersten Medienberichten eine Polizeikaserne im Zentrum Roms angegriffen. Die Randalierer waren mit Steinen, Flaschen und Knüppeln bewaffnet. Sie setzten Polizeifahrzeuge in Brand verletzten mehrere Ordnungshüter.
Grund für die Ausschreitungen war der Tod des Lazio-Anhängers Gabriele Sandri. Dieser war am Mittag auf einer Autobahnraststätte in der Nähe von Arezzo erschossen worden. (mehr...) Ein Verkehrspolizist hatte den Schuss mit seiner Dienstwaffe abgegeben und Sandri, der auf dem Weg zum Auswärtsspiel von Lazio bei Inter Mailand war, in dessen Auto tödlich getroffen.
Daraufhin wurden in der Serie A das Punktspiel zwischen Atalanta Bergamo und AC Mailand abgebrochen sowie die Begegnungen zwischen Inter Mailand und Lazio und AS Rom und US Cagliari aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Noch an diesem Nachmittag fand in Rom ein Fackelzug zum Gedenken an Sandri statt. Zudem gab es in ganz Italien Protestumzüge von Ultra-Gruppen. "Es war ein tragischer Fehler. Unser Polizist hat eingegriffen, um Gewalttätigkeiten zwischen kleinen Gruppen von Ultras auf der Autobahnraststätte zu verhindern", sagte Arezzos Polizeichef Vincenzo Giacobbe zum tragischen Vorfall. Die vom Polizisten abgefeuerte Kugel war offenbar durch die Heckscheibe in Sandris Auto eingedrungen und hatte den Fan getroffen. Das Fahrzeug, ein Renault Megane, wurde wegen weiterer Ermittlungen beschlagnahmt. "Sie haben meinen Bruder umgebracht", rief Cristiano Sandri vor einer Polizeiwache in Arezzo wartenden Journalisten zu.
Ministerpräsident Romano Prodi äußerte sich "höchst besorgt" über die tragischen Ereignisse, Oppositionsführer Silvio Berlusconi sprach von einem "schrecklichen Tag". Die zur Regierungskoalition um Ministerpräsidenten Prodi gehörende Grünen und die altkommunistische Rifondazione verlangten derweil einen sofortigen Meisterschaftsstopp. "Man begreift nicht, warum in tragischen Momenten wie diesen die Meisterschaft nicht abgebrochen wird", sagte der Sprecher der Rifondazione, Antonio Ferrero. Der Präsident von Lazio, Claudio Lotito, versuchte die erhitzten Gemüter zu beruhigen. "Sandri ist wegen eines tragischen Fehlers gestorben. Man darf nun aber keinen Feldzug gegen die Polizei beginnen", sagte Lotito.
Anfang Februar dieses Jahres war beim sizilianischen Derby zwischen Catania Calcio und US Palermo der Polizist Filippo Raciti getötet worden. Ein 17 Jahre alter Hooligan wurde damals unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Damals war der gesamte Fußball-Spielbetrieb aufgrund des Vorkommnisses auf dem Apennin ausgesetzt worden.
Quelle (http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516750,00.html)
Ich glaube inzwischen, es wäre besser, den italienischen Fußballverband eine Zeit lang aus allen internationalen Wettbewerben zu verbannen. Damit man sich dort endlich mal um die Fanproblematik kümmert! Das muss richtig weh tun- alles andere ist halber Kram! ;)
EDIT: Ich habe aus diesem Beitrag im Fußballstammtisch ein eigenes Thema gemacht
Hooligans attackieren römische Polizeikaserne
Brennende Polizeifahrzeuge, fliegende Steine, Tränengas: Stunden nach dem tragischen Tod eines Fußball-Fans von Lazio Rom ist die Situation in der italienischen Hauptstadt eskaliert. Hooligans und Polizisten lieferten sich Straßenschlachten.
Rund 400 Hooligans, die der Lazio-Szene zugeordnet werden, haben laut ersten Medienberichten eine Polizeikaserne im Zentrum Roms angegriffen. Die Randalierer waren mit Steinen, Flaschen und Knüppeln bewaffnet. Sie setzten Polizeifahrzeuge in Brand verletzten mehrere Ordnungshüter.
Grund für die Ausschreitungen war der Tod des Lazio-Anhängers Gabriele Sandri. Dieser war am Mittag auf einer Autobahnraststätte in der Nähe von Arezzo erschossen worden. (mehr...) Ein Verkehrspolizist hatte den Schuss mit seiner Dienstwaffe abgegeben und Sandri, der auf dem Weg zum Auswärtsspiel von Lazio bei Inter Mailand war, in dessen Auto tödlich getroffen.
Daraufhin wurden in der Serie A das Punktspiel zwischen Atalanta Bergamo und AC Mailand abgebrochen sowie die Begegnungen zwischen Inter Mailand und Lazio und AS Rom und US Cagliari aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Noch an diesem Nachmittag fand in Rom ein Fackelzug zum Gedenken an Sandri statt. Zudem gab es in ganz Italien Protestumzüge von Ultra-Gruppen. "Es war ein tragischer Fehler. Unser Polizist hat eingegriffen, um Gewalttätigkeiten zwischen kleinen Gruppen von Ultras auf der Autobahnraststätte zu verhindern", sagte Arezzos Polizeichef Vincenzo Giacobbe zum tragischen Vorfall. Die vom Polizisten abgefeuerte Kugel war offenbar durch die Heckscheibe in Sandris Auto eingedrungen und hatte den Fan getroffen. Das Fahrzeug, ein Renault Megane, wurde wegen weiterer Ermittlungen beschlagnahmt. "Sie haben meinen Bruder umgebracht", rief Cristiano Sandri vor einer Polizeiwache in Arezzo wartenden Journalisten zu.
Ministerpräsident Romano Prodi äußerte sich "höchst besorgt" über die tragischen Ereignisse, Oppositionsführer Silvio Berlusconi sprach von einem "schrecklichen Tag". Die zur Regierungskoalition um Ministerpräsidenten Prodi gehörende Grünen und die altkommunistische Rifondazione verlangten derweil einen sofortigen Meisterschaftsstopp. "Man begreift nicht, warum in tragischen Momenten wie diesen die Meisterschaft nicht abgebrochen wird", sagte der Sprecher der Rifondazione, Antonio Ferrero. Der Präsident von Lazio, Claudio Lotito, versuchte die erhitzten Gemüter zu beruhigen. "Sandri ist wegen eines tragischen Fehlers gestorben. Man darf nun aber keinen Feldzug gegen die Polizei beginnen", sagte Lotito.
Anfang Februar dieses Jahres war beim sizilianischen Derby zwischen Catania Calcio und US Palermo der Polizist Filippo Raciti getötet worden. Ein 17 Jahre alter Hooligan wurde damals unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Damals war der gesamte Fußball-Spielbetrieb aufgrund des Vorkommnisses auf dem Apennin ausgesetzt worden.
Quelle (http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516750,00.html)
Ich glaube inzwischen, es wäre besser, den italienischen Fußballverband eine Zeit lang aus allen internationalen Wettbewerben zu verbannen. Damit man sich dort endlich mal um die Fanproblematik kümmert! Das muss richtig weh tun- alles andere ist halber Kram! ;)
EDIT: Ich habe aus diesem Beitrag im Fußballstammtisch ein eigenes Thema gemacht