Ja, es gab da letzte Woche eine Veranstaltung, an der wohl so ziemlich jeder Fan gerne teilgenommen hätte. Ich war der glückliche, dem die Ehre zuteil wurde, die Entwickler in Montreal besuchen und das Spiel vorab für 3h (auf deutsch) testen zu dürfen. Und nur soviel, es war genial.
Da geteilte Freude doppelte Freude ist, will ich meine Erlebnisse nicht für mich behalten und so bin ich eifrig am Schreiben meines kleinen Reisetagebuchs, nebst ausführlichem Preview. Ich denke, es wird Euch gefallen.
s.a.: Fotos | Preview
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Ubisoft Montreal - Ein Reisebericht
Manche Angebote kann man nicht ablehnen. Dazu bedarf es nicht mal unbedingt eines Pferdekopfes als Argument. Wenn nämlich Ubisoft zu einem Communityevent in Montreal lädt, wo das dortige Studio fleißig an der Fertigstellung ihres aktuellen Titels Assassin's Creed basteln, das so ziemlich jeder hier gerne spielen würde... wer das ablehnt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. So führte mich also mein Weg als Vertreter für GlobalGamePort / AssassinsCreed.de und Repräsentant der deutschen Community direkt nach Kanada. Also so halb direkt.
Vielleicht sollte ich kurz ein paar Takte zu meiner Person verlieren: Ich bin Armin, oder auch bekannt als Avantenor. Mancher kennt mich vielleicht als einen der Administratoren des Fanseiten-Netzwerks GlobalGamePort.com, zu dem auch Eure Lieblingsseite (hoffe ich doch mal, gate steckt da soviel Arbeit rein ) AssassinsCreed.de gehört. Als von Ubisoft das Angebot zur Teilnahme an dem Communityevent kam, waren wir natürlich sofort Feuer und Flamme. gateacc war jedoch leider verhindert, daher bin ich nun Euer Glücksbote und hoffe auf spannende Berichte.
Mi. 10.15h MEZ – Stuttgart Flughafen, kurz vor dem Abflug
Die Nacht davor hab ich natürlich ganz klassisch kein Auge zugetan. Das liegt jetzt nicht unbedingt allein an meiner Aufregung, sondern daran, dass das Semester wieder begonnen hat und ich jede Menge Arbeit aufgehäuft hatte, die einfach noch erledigt werden musste. Noch dazu musste ich mich erst noch um 8.00 Uhr für meine Unikurse im Wintersemester einschreiben, um dann wie der geölte Blitz zum Flughafen Stuttgart zu entschwinden und dort spätestens gegen 10 Uhr für meinen Flug nach Zürich einzuchecken. In Zürich würde dann mein Direktflug nach Montreal warten – naja, besser gesagt ich auf ihn. Aber für einen Flug nach Montreal nimmt man so ziemlich alles auf sich, auch schlaflose Nächte und Wartezeiten in Zürich.
Was mich besonders stolz macht, ist der im Vergleich zur GC um ein Vielfaches geringere Gepäckaufwand. Ja, auch Handgepäck kann ausreichend sein. Ich hoffe mal, dass ich damit nicht übelst auflaufe. Zur Not sollte die Kreditkarte aus der schlimmsten Misere heraushelfen.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass das mein erster transkontinentaler Flug ist, sofern man Istanbul und Palermo zu Europa dazuzählt. Daher ist bereits der Flug selbst für mich eine gänzlich neue Erfahrung, auf die ich mich aber sehr freue. Wie es dann im Sprachenmischmasch der Provinz Quebec ist (dort wird meines Wissens nach normalerweise Französisch gesprochen), wird eine andere Erfahrung sein. Englisch als Hauptkommunikation sollte jetzt nicht das Problem sein, das setzt aber voraus, dass die Leute in Montreal auch ein annehmbares Englisch sprechen. Bei den Entwicklern von Ubisoft mache ich mir da jetzt weniger Gedanken, aber was ist mit Flughafen, Hotel, Taxi, etc.…
Mi., 12.28h MEZ - Zürich Flughafen
Das ging irgendwie schneller als gedacht. Nachdem ich im Stuttgarter Flieger ohne mit der Wimper zu zucken den Zeitraum nach dem Einstieg bis kurz vor der Landung in Zürich verschlafen habe, finde ich mich unversehens in Zürich wieder. Und von wegen 1h Aufenthalt und rumsitzen. Gegen Zürich sind Stuttgart und Istanbul Provinzhäfen. Erstmal ist Zürich auf Hochglanz poliert und zweitens hat er elends lange Marschwege. Bis ich aus dem Flieger bin und den Weg zu meinem neuen Gate zurückgelegt habe (zwischendurch sogar mit einer kleinen Expressbahn), beginnt bereits das Boarding für den Flieger nach Montreal.
Also im Sauseschritt zum neuerlichen Durchsuchen (ja, ich trage so ziemlich alles am Körper. Mp3-Player, Foto, Handy, Schlüssel, Geldbörse, USB-Stick, Pass, Reiselektüre und Kaugummis. Und ich hasse mich immer wieder dafür, wenn ich die Sachen einzeln abmachen muss…). Wenigstens darf ich endlich mal über Schleuse in einen Flieger (Airbus A330) einsteigen. Ach ja, und wegen einer Sache liebe ich Ubisoft jetzt bereits. In beiden Fliegern wurden mir Fensterplätze reserviert, was ich später wohl für ausgiebige „aus dem Bordfenster fotografieren“-Aktionen nutzen werde. Ja klar ist das irgendwie sinnlos, aber es gehört dazu.
Nun denn, dann auf zu meinem ersten Flug über den großen Teich. Mal sehen, wie ich die 8h im Flugzeug ertrage. Vermutlich schlafend.
Mi., 19.25h MEZ (13.25h kanad. Ortszeit) – Irgendwo über (kanadischem) Wasser
Langsam bin ich wach, was genau zur hiesigen Ortszeit passt. Bei 8h Flug kann man sogar jede Menge tun, vorausgesetzt das im Sitz integrierte elektronische Unterhaltungssystem würde das hergeben. Dummerweise trifft es meinen Geschmack überhaupt nicht. Bei den Filmen grinsen mich Harry Potter und Onkel Bruce in Stirb Langsam 4.0 an, nebst kleinerer unbekannterer Filme. Nur leider interessiert mich ersterer überhaupt nicht, letzterer ist mir bereits bekannt. Also weiter zur Musik. Hier gibt es sogar noch mehr Auswahl. Arab- und Hindi-Pop. Toll, genau mein Ding *irony*. Ok, auf einen Rock-/Metal-Channel muss ich wohl noch etwas länger warten, obwohl ich wetten würde, dass fernöstliche Klänge für den europäischen Standardhörer genauso nervtötend sein können wie eine dröhnende Bassdrum. Und was zum Teufel ist eigentlich „SWISS Sounds of Switzerland“? Ich will es lieber nicht wissen.
Vorzüglich ist dagegen der Service der Swiss Air, und da Liebe bekanntlich durch einen gesättigten Magen geht, bin ich sogar geneigt, die aus meiner Sicht Unzulänglichkeiten des Unterhaltungssystems zu übergehen. Außerdem nutze ich meine Freizeit sowieso zum Schlafen.
Mi., 20.25h MEZ (14.25h kanad. Ortszeit) – Irgendwo über (kanadischem) Wasser
Bislang durfte ich die kanadische Landschaft nur von oben sehen, jetzt komme ich ihr endlich näher. Das Flugzeug setzt zur Landung an und das tolle Unterhaltungssystem wird abgeschaltet. Auch der Druck auf die Ohren nimmt zu. Wie ich das hasse, denn rechts wird der Druck bei mir schlechter abgebaut als links. Keine Ahnung warum, vielleicht kann mir das mein Arzt irgendwann mal erklären, aber momentan nervt es. Dafür freue ich mich jetzt schon darauf, so schnell wie möglich mit meinem Rucksack aus dem Terminal zu marschieren.
Mi., 23.24h MEZ (17:24h Ortszeit) – Hotel Opus, Montreal
Nach ein paar Verständigungsproblemen mit dem Taxifahrer (er sprach mehr Französisch als Englisch) bin ich in meinem Hotel in 10 Sherbrooke West angekommen. In mein Zimmer konnte ich mich sofort verlieben. Eine moderne und dabei klassische Einrichtung, klare Formen ohne Spielereien, so lässt es sich wohl am besten beschreiben. Ok, die Decke scheint irgendwie bei der Ausgestaltung ausgenommen worden zu sein, aber ich wollte sowieso nicht so oft nach oben schauen. Es scheint auch, als müsste ich nicht bereuen, nur so wenig Gepäck mitgenommen zu haben, denn das Hotel bietet allen Komfort, den man sich nur wünschen kann. Es ist wirklich wunderbar, wenn man ruhigen Gewissens sofort mit seinem Handgepäck aus dem Flughafen spazieren kann, anstatt zu hoffen und zu bangen, ob das Gepäck auch das Umladen in Zürich überstanden und in Montreal angekommen ist.
Obwohl ich bei der Ankunft eigentlich dachte, dass ich wieder richtig fit bin, werde ich dann doch ziemlich müde. Bislang halte ich das noch für ein gutes Zeichen, denn ich hoffe, dass sich der Jetlag damit nicht bemerkbar macht. Ich muss nur bis nach dem Abendessen durchhalten, wo ich die anderen Community-Vertreter und unsere Betreuer von Ubisoft kennenlernen werde. Das Treffen ist dann ungefähr gegen 01.00h MEZ angesetzt… Ich sehe schon, ich werde danach friedlich schlummern. Solange ich fit bin für den großen Tag, ist mir das egal.
Mi., 19:14h Ortszeit – Hotel Opus, Montreal
Ich mache mich ausgehfertig, denn wir (Kimi und Chris von Ubisoft plus die restlichen Event-Teilnehmer) hatten uns wie gesagt um 20h zum Abendessen in einer Bar um die Ecke verabredet. Dann darf ich ja mal gespannt sein, wer sich noch alles zusammenfindet.
Achso, die Zeit davor habe ich erstmal dazu genutzt, den Fernseher zu studieren (igitt, französisch) und - wie sollt’s auch anders sein - eine halbe Stunde zu pennen. Mein Schlafrhythmus macht mir irgendwie Sorgen…