Bisher ist es Hollywood nicht gelungen eine zufriedenstellende Adaption eines Animes zu erschaffen. Filme wie Dragonballs Evolution gehören zum Bodensatz der Traumfabrik und sollten am besten dem Vergessen anheimfallen. Einen Film gab es aber doch, der stark von Animes wie Ghost in the Shell beeinflusst wurde: The Matrix. Diese Mischung aus Philosophie, Action und Cyperpunk war revolutionär (auch wenn die Nachfolger nicht daran anschließen konnten). Nun versucht sich Rupert Sanders (Snow White & Huntsmann) an dem Stoff und verursacht gleich eine Kontroverse.
Was ich von dem Whitewashing halten soll, weiß ich selbst nicht so genau. Es gibt sehr viele talentierte japanische Darsteller, aber ich verstehe auch, dass ein Film mit solch einem Budget eine breite Masse ansprechen muss. Die Japaner und Chinesen sind sich nach wie vor spinnefeind, weswegen man auf diesen Markt nicht hundertprozentig Zählen kann. Die Chinesen stellen aber gerade das größte Publikum dar und danach kommen die USA und die sind, wie wir spätestens nach der Wahl feststellen durften, noch nicht so weltoffen, wie man es sich wünschen würde. Bevor ich nun aber in eine Debatte über wachsenden Populismus auch in Europa abschweife, komme ich zurück zum Film.
Der Trailer gefällt mir richtig gut. Ich mag Scarlett Johanson und halte sie für eine gute Besetzung. Die Besetzung von Batou gefällt mir dagegen nicht sonderlich. Pilou Asbæk ist schlicht eine Spur zu jung und sein Gesicht ist nicht markant genug. Mag sein, dass seine Darstellung mich überzeugt, aber ich fand ihn schon in Game of Thrones als Euron Greyjoy nicht ideal besetzt. Stephen Lang hätte mir da gefallen, aber da kommen wir ins Territorium von Wunschbesetzungen. Lassen wir das lieber. Mit Takashi Kitano hat man aber immerhin einen sehr prominenten japanischen Darsteller, der hoffentlich auch eine bedeutendere Rolle spielt.
Ich werde mir als großer Fan der Vorlage den Film definitiv beim Kinostart ansehen, aber Rupert Sanders kann ich als Regisseur noch gar nicht einordnen. Mehr als Snow White and The Huntsmann hat er noch nicht gemacht (außer Musikvideos und Werbung). Meine Erwartungen sind dementsprechend nicht gewaltig, aber ich lasse mich auf jeden Fall positiv überraschen und bewahre einen offenen Geist.
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Hier noch die Eröffnungsszene des Realfilms, die sich eins zu eins an die Vorlage hält. Die Musik wird im fertigen Film aber leider eine andere sein. Mit Clint Mansell (Mass Effect 3, Requiem for a Dream) hat man aber einen sehr talentierten Komponisten gefunden.