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  1. #41
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Mit einer gediegenen Watsche holter er den Irren wieder zurück aus seinem Anfall. Das war wenigstens der Plan. Schien ganz so als hätte er jetzt auch noch Wahnvorstellungen. Stand das mal im Dossier? Genau zum richtigen Zeitpunkt. Dein Glück, Vanderlyle.
    Er packte ihn am Kragen, den Hund dort auf dem Boden. Die Wärter-Methode. Eigentlich war sie sogar noch eine Stufe drunter, es war die Haudegen-Variante. Ikarus fehlte die Geduld, um je ein vollwertiger Wärter auf einem Schiff der Asylum zu sein. Und das Feingefühl und die Empathie, die man einem Patienten entgegen zu bringen hatte, egal ob auf der Asylum oder in einer anderen Anstalt, die ging ihm leider auch komplett ab. Und wenn er ehrlich zu sich war, dann tat die Watsche für Schneiderholm sogar gut. Die verdiente der Wichtigtuer, aber wie er so nach Luft rang und fabulierte, da tat ihm die arme Sau dann doch schon Leid.

    „Was soll denn das Gefasel?“ Schneiderholm stammelte noch etwas vor sich hin. Ikarus hätte ihn gerne am Kragen gerüttelt. Ach, warum nicht gleich am Hals. Er hoffte, dass er ihn irgendwie zurückholen konnte. Mit beiden Armen wollte er Schneiderholm wieder aufhelfen. „Jetzt kommen Sie schon wieder zu sich, wir haben jetzt echt keine Zeit für den Bullshit! Schneiderholm!“

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  2. #42
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    Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm
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    Er wurde durch die gegen gezerrt. Dann eine kräftige Ohrfeige. Sie verstärkte Franks Delirium nur noch, als Sterne vor seinen Augen aufblitzten inmitten des farbenfrohen, verwaschenen Breis, der sich vor seinen Augen auftat. Ihm war als würde ein Frachtzug mitten durch seinen Kopf rauschen.

    Plötzlich ein Schnitt. Ein Szenenwechsel, wie in einem Film. Oliver sah sich dumm sabbernd um. Es war ein Schiff, soviel konnte er erkennen. Es kam ihm bekannt vor, aber er fühlte sich wie im Rausch. Weiße, helle Gänge, die hier und da mit Blut bespritzt waren. Was? Wieso Blut? Es war etwas an die Wand geschrieben, doch Oliver konnte nicht ganz erkennen, was es bedeutete. Dann, so plötzlich, wie er die Vision des Schiffes hatte, riss es ihn auch wieder aus ihr heraus.

    „Schneiderholm!“
    Oliver schreckte hoch und sah geradewegs in das Visier eines Soldaten, der ihn am Kragen gepackt hatte. Verwirrt blinzelte der Brite und rieb sich die Augen.
    „Wer soll das sein?“, fragte er verwirrt, „und könntest du mich bitte loslassen? Mein Schädel fühlt sich an, als ob er gleich zerspringen würde, ich werde dir schon nichts tun…“

  3. #43
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    Moment, was war denn jetzt los? Schneiderholm wollte nicht mehr Schneiderholm sein, wohlgemerkt, er war es ja noch nicht mal. Des Lösungsproblem, war er etwa auf den Kopf gefallen und alles war wieder normal im Oberstübchen? Vielleicht war es etwas an diesem Ort, das ihn sein Hirngespinst leugnen ließ. Wohlgemerkt, die ganze Zeit in Therapie unter Dr. Xaver und alles was es brauchte, um Fortschritt zu machen, um endlich die Identität von Frank Schneiderholm zu leugnen, war eine gute Stunde mit Onkel Vanderlyle. Nein Verzeihung, Herr Doktor Vanderlyle. Dazu noch Magister. Doppelter Magister!

    Dann ließ er ihn los. Das Offizierskauderwelsch von Schneiderholm war entschwunden, stattdessen hörte sich das fast schon wie Slang an. Die Pupillen waren weit vergrößert, das Schnupfen der Nase machte dem Nicht-Schneiderholm zu schaffen. Etwas lag in der Luft. Der nunmehrige Fremde richtete sich her, der Seitenscheitel schien instinktiv zu stören.

    „Okay. Mein Fehler. Muss‘ dich wohl verwechselt haben. Und, wer bist du dann, Amigo?“ Ikarus spekulierte darauf, dass die wahre Persönlichkeit zum Vorschein kam, aber vielleicht bedeutete die Ablehnung von Schneiderholm auch bloß, dass ein anderer Psychopath zum Vorschein kam. Er griff nicht direkt zu seinem Space Revolver, aber wenigstens rief er ihn sich nochmal ins Gedächtnis. Noch einmal streifte sich der Fremde die Nase, leichtes Zittern am Körper hätte das erste Zeichen eines Fieberanschlags bedeuten können. Seine Haut wurde schon weiß. Etwas lag in der Luft. Ikarus hatte das bei ehemaligen Junkies häufig genug mitangesehen, wenn sie wieder mit dem Stoff in Berührung kamen. Red Sand lag in der Luft.

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  4. #44
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    Oliver schüttelte sich und fuhr sich durch die Haare. Etwas klebriges war darin, das sie steinhart machte, aber auch gleichzeitig geschmeidig… seit wann benutzte er Pomade?
    „Okay. Mein Fehler. Muss‘ dich wohl verwechselt haben“, raunte der Soldat und machte einen Schritt zurück. Eine Pause, in der er ihn musterte, als ob er das erste Mal einen anderen Menschen sah. Oliver quittierte dieses Eingeständnis lediglich mit einem Brummen, ehe er erneut die Nase hochzog und sie rieb. Sein ganzer Körper brannte. Es fühlte sich an, als ob er sich gleich selbst zerreißen würde, so voller Energie war er.
    „Und, wer bist du dann, Amigo?“
    „Oliver heiß‘ ich“, schnupfte er, wobei er den Soldaten vor sich gar nicht ansah, sondern seine Blicke hektisch durch den Gang des Schiffes huschen ließ, in dem sie sich gerade befanden. Er musste hier raus. Sich bewegen. Etwas machen. Sich bewegen. Rennen. Rennen.
    „Und wer bist du, he?“, fragte Oliver, wobei sich seine Stimme überschlug, „wo bin ich? Gehörst du zu Thrak? Verdammt, wir sind noch immer auf Omega, hm?“
    Tausend Gedanken schossen durch Olivers Kopf und ihm war, als ob er gar nicht so schnell sprechen konnte, wie er denken konnte. Dann sah er an sich hinunter.
    „Geil“, kommentierte er sein Outfit und betrachtete einige Stellen genauer, prüfte ob die Taschen leer waren, stieß dabei auf das Zigarettenetui und steckte sich sofort eine an.
    „Ich will gar nicht wissen, warum“, sagte Oliver zu seinem Gegenüber, „wollte schon immer Mal so eine Uniform tragen. Verdammt, wo sind wir? Hoffe mal, das wird nicht mein Stalingrad hier.“
    Schnupfen. Oliver zog die Nase hoch.
    „Wer bist du, he?“

  5. #45
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    Wer Vanderlyle sein sollte, schien ihn ja brennend zu interessieren. Gleich zweimal nachgefragt, aber es war wohl mehr als käme er gerade zu sich nach einem langem Cryo-Schlaf. Oder zurück aus dem Drogen-Delirium. Die Anzeichen eines Junkies waren deutlich, denn sein Gegenüber scherte sich keinen Deut etwas zu verstecken.

    „Vanderlyle der Name. Vielleicht bin ich so etwas wie dein Schutzengel“, brummte Ikarus und wollte eigentlich schon langsam wieder aufbrechen. Der kleine Tratsch mit Schneiderholm… Oliver war ja nett und Dr. Xaver hätte vermutlich sonst etwas für eine Transkript dieser Unterhaltung bezahlt, aber Kid V hatte noch paar Pläne in den nächsten Stunden zu erfüllen. Unter anderem das Schiff zu retten. Deshalb galt es kurz zu machen.

    „Scheint mir eher so als wolltest du von Omega weg, wir sind in einem Raumschiff“, seufzte Ikarus. Als wäre das nicht offensichtlich, zwei Sekunden weniger pfaffen und mehr sich umblicken und Oliver wäre auf seine eigene Antworten gekommen. Dann wiederrum, hier unten im Bauch des Raumschiffs, war eine Ähnlichkeit mit Omega nicht zu leugnen. Aber ganz konnte er seine Neugier auch nicht verstecken: "Wer soll denn Thark sein?"

    Ikarus war letztendlich aber insbesonders motiviert wieder aufzubrechen. Sie hatten immerhin viel vor. „… und hier unten gibt es einige Leute, die dir an die Gurgel wollen, wenn ich mir dich so anschaue, also bleibst du am besten bei mir.“
    Geändert von Ikarus Vanderlyle (21.05.2015 um 22:16 Uhr)

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  6. #46
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    Ikarus wartete noch immer auf seine Antwort, aber der Jungspund schien nicht mehr gewillt zu antworten. Irgendetwas ging in seinem Kopf wohl grad vor, so gefangen zwischen der elendigen Grübelei und dem Heureka-Moment. Sollte ihm jemand den gönnen, konnte er ihn dann gerne mit Ikarus teilen.

    „Na gut“, Ikarus griff unter seine Kapuze und rieb sich die Haare. Vielleicht würde ja Schneiderholm gleich wieder zurückkommen. Der alte Kamerad. Kid V stöhnte ob der Ankunft des Spießers und wollte Oliver schon ein Päckchen Drogen besorgen, um etwas lustigere Gesellschaft zu garantieren. Aber lieber sollte er mit solchen Gedankenspielerein aufhören.

    Wo sie waren, war der geschlossene Bereich, und Vanderlyle war des Unbehagens schon überdrüssig; dass sie noch keine Menschenseele getroffen hatte, wo doch die Bereiche sonst so gerne zum Bersten gefüllt waren, für den schnöden Mammon und die beste Just In Time-Lieferung, die eine Irrenanstalt oder ein Krankenhaus für Geld kaufen wollte. Immer bloß paar Monate zu spät.

    Wie es aber so kommen musste, wurde die traute Zweisamkeit jäh gestört. Ikarus drehte sich um, und er staunte nicht schlecht, als drei Männer mit nacktem Oberkörper und leicht verrückten Fratzen ihre.. Bäuche zur Schau stellten. Sollten das Six-Packs sein? Auf jeden Fall war es Schmieröl aus dem Maschinenraum, dass ihr Antlitz verschönerte. Wie war doch gleich der Name: Asylum, Weltraumstamm der Verrückten und Fashion-Victims. Bloß die Insassen-Hose ließen sie an, aber einer wirkte so als würde er sich auch dieser bald entledigen. Seine Schuhe hatte er schon aus der Luftschleuse katapultiert, so zumindest die Vermutung anhand seines dümmlichen, infantilen Grinsens. You only live once. Bis man Vanderlyle trifft, nicht wahr?

    „Okay, r-uuhig“, seufzte er und wusste schon, dass es ein paar Wörter zu viel waren. Das irre mordlüsterne Lachen verriet einfach zu viel als dass die Sache friedlich gelöst werden hätte können. Vermutlich waren die Typen wegen irgendwelcher Psychosen hier an Bord und man drückte ihnen eine Waffe in die Hand und versicherte ihnen, sie könnten etwas Spaß haben. Keiner von denen war Söldner oder gar Warlord. Wieso sie an Bord waren, vermutlich wegen einer Lapalie. Den Schniedel in der Öffentlichkeit gezeigt oder dem elendigen Boss die Fresse poliert und paar Wutprobleme offenbart… Kid V hatte schlimmeres angerichtet, nur der Unterschied: Ikarus hatte man dabei nicht erwischt. Es wäre nett gewesen, es friedlich zu lösen. „Jungs, geht zur Sei---…“ Da blitzte schon das Pistölchen auf in der Hand des Mittleren; High-Noon oder Treffen beim Bahnhof, es war einerlei. Der arme Tropf hatte gerade sein Todesurteil unterzeichnet. Vanderlyle hatte keine Zeit dafür mit Irren rumzuspielen.

    „Oliver, weg hier!“ Er schubste seinen Begleiter etwas zur Seite, im selben Augenblick holte er sein Schrottgewehr hervor mit einer lässigen Handbewegung. Mit beiden Händen festumklammert, feuerte er die erste Salve raus… Boom! Den ersten Typen aus den Latschen gehaut, das Schrott mal eben den Oberkörper zerfetzt. Die zwei armen Mäuse hatte noch nicht mal die Gelegenheit für ihren ersten Schuss; was war Vanderlyle bloß für ein Killer. Und ein Arschloch. Das Blut krachte den Zweien ins Gesicht, der eine fing an zu lachen und ließ sein SMG für sich sprechen, der andere ein wenig cleverer suchte nach Deckung. Mit einem Hechtsprung wich Kid V dem Kugelhagel aus. Nichts gekonnter als das, die wenigen Salven, die ihn treffen konnten, wurden von seinem Schild abgeblockt. Geschwind verschwand er in einer der Zellen. Oliver… Frank, was auch immer, war nicht mehr zu sehen. Gut. Das hieß, er versteckte sich irgendwo. Einmal kurz spähte Vanderlyle raus aus der Deckung als der Irre gerade sein Magazin nachleerte; er nutzte den Moment um ihm mit der Pistole einen nüchternen Kopfschuss zu verpassen. Das Gehaule des letzten war das ideale Signal für den Frontalangriff. Mit einem knackigen Spurt und einem Sprung über den Container rannte er dem Dritten entgegen; der hatte irgendwie seine Waffe nicht richtig in der Hand, also war er wohl der Typ der lieber seine andere Waffe bloß gerne in der Öffentlichkeit vorzeigte… kein Grund ihm ne Kugel zu verpassen, aber es war noch Platz für eine ordentlichen Schlag in die Fresse. Es hatte etwas von einem dynamischen, braunen Stier, wie Kid V auf den Jammernden zurannte; zu schnell, als dass der Mann um Gnade flehen konnte, aber leider nicht so rasch, als dass er nicht gesehen hätte, was jetzt kommen würde. Der Schmerz würde real sein. Aber wenigstens würde er leben. Für erste. Mit einem Schlag schickte er den Mann ins Reich der Träume. Ding-Ding. Runde 1 war fertig, doch die Spalier an Gegner stand schon bereit.

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  7. #47
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    „Thrak“, korrigierte Oliver sein Gegenüber und schniefte, „du kennst ihn nicht? Gut.“
    Mit der Kippe in der Hand fuhr er sich durchs Haar und fluchte, als er merkte, wie er auf sich selbst aschte. Sollte der Typ da, der sich Vanderlyle nannte, ruhig im Dunkeln tappen, wer Thrak war. Besser so. Thrak war ein Penner. Ein Jucken am Hinterkopf.
    „Fuck“, murmelte Oliver, als er sich über die Narbe strich, „hat mich wohl einer heftig erwischt.“
    „Okay, r-uuhig“, sagte indes Vanderlyle und Oliver sah verwundert zu ihm. Drei halbnackte Männer vor ihnen. Oliver konnte nicht anders, als zu lachen. In was für einen Zirkus war er denn hier geraten?
    Plötzlich knallte es und instinktiv hob er die Arme über den Kopf.
    „Bist du irre?“, rief er, wurde jedoch durch Vanderlyle schroff zur Seite geschubst, mit dem Hinweis, sich zu verkriechen.
    „Meine Kanone!“, knurrte Oliver in das Knattern einer Maschinenpistole hinein, als er bemerkte, dass er völlig unbewaffnet war. Das hatte er anders in Erinnerung! Er schob sich die Zigarette zwischen die Kauleisten und verkrümelte sich in ein dunkles Eck des… Korridors oder wo auch immer sie gerade waren. Er brauchte unbedingt seine Knarre, wenn das hier so weitergehen würde. Was ging hier vor? Ein einzelner Schuss durchbrach die kurze Stille, der von einem dumpfen Klatschen begleitet war. Nur noch ein Chippendale übrig. Oliver schmunzelte, obwohl gerade Blei durch die Luft flog. Was dachten sich diese Vogelscheuchen? Plötzlich Stöhnen, wieder ein Klatschen. Superman hatte gerade den dritten der halbnackten Bande auf die Latten geschickt.
    „Was sind denn das-“, wollte Oliver gerade fragen, als es wieder knallte. Der Lärm hatte den Rest der Bande aufgeschreckt, wobei manche von diesen Irren sich wenigstens irgendwelche Fetzen oder sogar Hemden übergezogen hatten. Wie er sie so hirnverbrannt den Gang hinunter stürmen sah, Vanderlyle am anderen Ende und mit seiner Schrotflinte blutige Löcher in ihre Masse reißend, entfernte sich Oliver rückwärts langsam von der Szenerie, wieder hinein in den Schatten. Weg. Weg hier. Zu viel Krach, keine Knarre. Was?
    „Shit!“
    Oliver stolperte, kämpfte um sein Gleichgewicht und polterte geradewegs durch eine äußerst windige Tür hinter ihm in etwas wie ein Behandlungszimmer.
    „Klatsch“ machte es, als Oliver auf irgendeiner öligen Flüssigkeit ausrutschte und mit dem Gesicht voraus in etwas weichem, fleischigen landete. Das stöhnte. Moment. Ein Stöhnen kam aus dem Klops und Oliver erfasste die Lage. Vor ihm schlitterte gerade ein ziemlich übergewichtiger Mann über den Boden, ehe er in die gegenüberliegende Wand krachte und dabei den halben Wandschrank abräumte, ehe er sich umdrehte und grunzend nach dem Angreifer Ausschau hielt. Oliver kratzte sich verwundert am Kopf. Der Mann trug eine Schürze, deren Weiß durch verschmiertes… Zeug schon längst verunreinigt war, und auf dem Kopf hatte er… einen Topf. Ja, es war ein Topf, der auf dem Kopf des Mannes thronte und so den Großteil seines Gesichtes verdeckte.
    „Oooouuuuuuuuuuhhhhhhh“, machte der verwirrte Koch und Oliver spannte jeden Muskel in seinem Körper an. Der Fettwanst sah nach keinem gemütlichen Zeitgenossen aus. Er grunzte und tat einen Schritt nach vorne, als es ihn wie in einem Comic den Fuß wegzog, er gefühlt für einen Moment in der Luft lag, um dann krachend auf dem Boden zu landen. Was war das für Zeug auf dem Boden? Egal. Fettsack ist hingeflogen. Oliver hätte gelacht, aber das Monstrum richtete sich schneller als man es für ihn erwartet hätte wieder auf. Stille.
    „Äh“, murmelte Oliver und war kurz davor, sich wieder zu entspannen und anzunehmen, der Typ war vielleicht doch ungefährlich.
    „Aaaaaaghhhh!“ schrie der Fette schließlich und schlug mit etwas, das aussah wie eine gigantische Schöpfkelle, gegen den Topf. Als ob das nicht schon genug Lärm machen würde, brüllte das Biest noch lauter. Oliver war versteinert. Dann kam Bewegung in den Fetten.
    „Fuuuck!“ kam es Oliver gerade noch über die Lippen, bevor er sich aus der Bahn schmeißen konnte. Beinahe hätte ihn das Monster gehabt, doch der brüllte nur weiter, hielt sich irgendwie auf den Beinen und schlug mit seiner Kelle nach Oliver, den er nur knapp verfehlte. Es krachte. Das Ding war in der Wand eingeschlagen und hatte dort die Verkleidung aufplatzen lassen. Keine Zeit. Oliver gewann Abstand zu seinem Kontrahenten und hob die Fäuste.
    „Na dann komm mal her und hol dir deine Packung!“, witzelte er, während er übertrieben vor seinem Gesicht herumfuchtelte und dabei einen berühmten Boxer imitierte. Der Fette holte aus, verfehlte ihn jedoch erneut, als Oliver mit tänzelnden Bewegungen auswich, kurz ausrutschte und sich wie jemand, der im Winter die falschen Schuhe anhatte, für einen Moment fangen musste, ehe er wieder stabil stand und sein Spielchen weitertreiben konnte.
    „Gaahhh… Hack hack!“, brüllte der Fette und nun schien ihn die Rage zu packen.
    „Ha ha! Prügeln wir uns wie echte Gentlemen!“, rief Oliver und machte einen kleinen Satz zur Seite, trat den Fetten etwas unbeholfen in den Magen, wobei er fast aufs Maul geflogen wäre. Und natürlich rein gar nichts ausgerichtet hatte. Dieser schmierige Boden!
    „Gam Bam. Huuaaaaaahhjgghh!!!!“
    Der schreiende Topf sabberte. Oliver schniefte.
    „In der Tat!“
    Dann ein Knall. Scheiben splitterten. Der Fette stöhnte, wankte und fiel schließlich zu Boden, wobei der Boden spürbar vibrierte und ein Glas aus einem der Wandschränke zu Boden fiel. Dort, wo gerade noch der Fette gewesen war: jetzt Vanderlyle.
    „Ernsthaft?“, beschwerte sich Oliver und breitete die Arme vorwurfsvoll aus. Was knallte dieser Typ einfach den anderen Typen ab? Natürlich antwortete Vanderlyle nichts, sondern verschwand wieder. Knallen und das peitschende Klirren von Querschlägern nahmen seinen Platz ein. Er war wohl noch nicht fertig.
    „Ich nehm das mal, Dicker“, flüsterte Oliver seinem gefallenen Gegner zu, als er ihm die Schöpfkelle abnahm, um sich selbst damit zu bewaffnen. Das bisschen Würde, was dieser dicke Wanst noch besessen hatte, wurde durch den Topf bewahrt, indem er selbst im Tod das Gesicht seines Trägers verbarg. Oliver ließ ihn liegen. Hatte sich der Dicke verdient.
    Oliver schmiegte sich an die Tür, durch die er hereingestolpert und den Fettwanst beim Kochen gestört hatte, um hinauszuspähen. Vanderlyle war gegenüber in Deckung und feuerte sporadisch ein paar Salven ab.
    „Zeig mir wo sie sind“, rief er ihm zu, „machen wir die Penner fertig!“
    Wie um seine Aussage zu unterstreichen, hob Oliver die Kelle hoch und wedelte sie energisch durch die Luft.
    Geändert von ME-NPC 1 (24.06.2015 um 22:45 Uhr)

  8. #48
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Er hatte gerade dem Dritten den KO-Schlag seines Lebens verpasst, und damit möglicherweise sogar dem Jüngling das Leben geschenkt. Einige der Zähne des Insassen fehlten, entweder weil sie Ikarus gerade rausgeschlagen hatte und sie nun am Boden blutig rumlagen wie verschollene Muscheln unter Sandschichten, oder weil er sie wegen mangelnder Hygiene irgendwann in den Terminus-System sie an die kleinen schwarzen Löcher der Zahnmedizin verlor. Mit zwei Watschen wollte er ihn aus dem Reich der Gehirnerschütterungen wieder zurückbringen; nicht gerade die cleverste Methode, aber es fehlte ihm gerade wirklich an Möglichkeiten. Leider blieb ihm aber nicht mal dafür Zeit. Schon kündigte sich die nächste Welle an.

    Diesmal war es wirklich eine Welle, oder so zumindest deutete sich der rumpelnde Lärm der Stiefel und des Gelächters an, der von dort unten kam. Mit einem raschen Blick wollte er sich der Lage vergewissern… bei all den Zellen verlor auch ein kampferprobter Zeitsoldat wie er gerne den Überblick. Doch es waren zu viele und die Zeit zu knapp, wo wohl Oliver steckte?

    Das erste Level des geschlossenen Bereich war hier am architektonischen Ende angelangt; der große leerstehende Platz vor ihm diente gerne für Gruppendiskussionen und Aufenthaltsbecken. Dort, wo man die Insassen sammelte, wenn etwas zu verkünden war. Genügend Platz ohne viele Hindernisse. Kaum Barrieren, keine Deckung. Der ideale Ort, um die Verrückten festzuhalten, um sie moralisch zu besiegen bis sie die Waffen niederlegen würden. Für ihren neuen Leader. Den Warlord des Tharkads.

    „Hey, du…!“ Der Ruf rettete ihm vielleicht das Leben, denn er drehte sich um und sah wie eine Gruppe Halbstarker gerade dabei ihre Waffen auf ihn zu richten. Er dachte, sie wären weiter weggewesen, doch… falsch. Er bekam mit, wie manche aus den Schächten rausgekrochen kamen. Er stolperte irgendwie rückwärts, und stieß plötzlich an eine harte, männliche Brust an. „Hmpf!“ Woher kam denn der jetzt?

    Der Atem in seinen Nacken drängte als ein unwiderstehliches Schnauben selbst durch seine Kapuze, das Zeugnis eines gesunden Selbstbewusstseins und das Atem, als wäre man sich des Sieges sicher. Jetzt galt es schnell zu reagieren, und er sprang nach vorne, in der Bewegung kam die Schrotflinte raus und formte sich zu der tödlichen Skulptur, die sie so gefürchtet war jenseits des Citadel-Sektors, und das Schrot durchsiebte die stramme, nackte Brust, die hilflos zerfetzt wurde, als die Arme noch gar kein vergebendes Symbol bilden konnten. Ikarus Blick fiel für einen Bruchteil auf ein offenes Schachtrohr, das aufgeschlagen war... der passte da doch niemals durch!

    Auf Kommando kam die Antwort von hinten, von allen Seiten. Der Körper des Hünen war noch gar nicht zu Boden gefallen, da sprang er über ihn drüber und profitierte von der Muskelmasse, die die Kugeln für wenige Bruchteile auffing. Genug Zeit um eine nahe Zelle zu stoßen. Oliver! Und, irgendein Koch. Wie kam denn der hierher… Die Angelegenheit beendigte Ikarus rasch, keine Zeit für Faustkampf-Intermezzo. Mit der SMG im Anschlag vertschüsste er sich wieder auf die gegenüberliegende Seite, nun galt es die Situation zu zweit zu meistern. Sein Glück, dass er diesmal seine Gegner überraschte, als er so rasch wieder aus der Zelle rausspurtet kam… die meisten hatten ihn noch nicht mal im Visier, der Rest zu schlecht zum Schießen. Wirklich. Die meisten der Verrückten waren wohl mehr Messerjongleur oder Perverslinge, richtige Killer waren noch keine dabei. Aber, es war schließlich die Asylum, ein Schiff für Irre. Kein Schiff für Warlords und Kriminelle, als dass es sich jetzt präsentierte.

    Peng – Peng – Peng! Die Jungs und vereinzelt Mädels fingen an zu fallen. Er hatte drei, vier erwischt, da kam Oliver wieder aus seiner Zelle herausgeschlichen. Mit einer Kelle in der Hand. Ikarus konnte es nicht fassen. Wo blieb der ewignörgelnde Frank?! Peng! Peng! Es wurden immer mehr Verrückte hier im ersten Bereich kam es ihm vor. Und langsam schafften sie es sich zu organisieren. Einer fing an laut Kommandos zu rufen, als Ikarus seinen Kopf aus der Deckung hervorlugen sah, war es seine laute Klappe sein Todesurteil. Immer fein den Leader ausschalten, so blieben sie im Idealfall unorganisiert und wild und leichte Beute. Das Rudel musste aufgerieben werden, keine Zeit zum durchschnaufen. Atme. Atme, Ikarus. Er visierte, hielt die Luft an, peng. Ein weiterer Kopfschuss. Doch es wurden immer mehr. Er sah nach rechts zu Oliver, er sah wieder zurück nach vorne. Zu Oliver… Ach, was soll’s. „Gib mir Feuerschutz!“ Er packte sein SMG und warf es zu Oliver, als nächstes folgte der Munitionsgürtel. Verdammt würde der Junkie sein, sollte er es verlieren. Dann schloss er für den Moment die Augen. Um neuen Mut zu finden. Das Schrotgewehr presste er an seinen Kopfschutz. Das Schild tackerte und summte und blinkte kurz auf dem HUD auf. Aufgeladen. Die Medi-Gels im Anzug waren angezapft. Das würde ihm nicht viel helfen, wenn die Schilde versagten, aber es würde das Sterben versüßen.

    Gib mir ein letztes Mal Endorphine, süße Welt…

    Er blickte zu Oliver, der Junkie war bereit zu feuern. Wenigstens wusste er wie man so eine Waffe halten musste. Wünsch mir Glück, du Irrer…

    Auf das Feuer Olivers, auf dieses unwiderstehliche Zeichen, stürmte Ikarus heraus; die ersten Gegner fanden den Schrot des Gewehrs, als würden sie sich in die Laufbahn der Projektile freiwillig schmeißen. Ikarus machte nur ein paar Schritte nach vorne, dann war er schon wieder in einer anderen Zelle verschwunden. Gut zehn Mann hatten sich mittlerweile versammelt und es wurden immer mehr, schien es ihm. Rund zwanzig Meter waren sie jetzt bloß noch entfernt, doch Oliver schien sie gut ihm Zaun zu halten.

    Nichts änderte sich am Plan für Ikarus. Essentiell war es die Irren von den Zellen wegzuhalten, sodass sie keine Deckung fanden. Aber derlei taktische Wünsche waren närrisches Denken, denn bald schon hatten die ersten Irren die Tricks von Ikarus durchschaut. Sie waren vielleicht geistig umnachtet, aber Dummheit zählte nur bei einigen Wenigen zu einer echte Schwäche. Ikarus wagte einen weiteren Vorstoß, wissend, dass in der nächsten Zelle wohl ein, zwei Irre auf ihn warten würden. Er feuerte beinahe alle Schuss des Schrotgewehrs. 6 von 8 waren raus aus dem Magazin, drei Typen hatte erwischt. Ein unbemalter Turianer darunter. Die nächste Zelle kam gerade rechtzeitig, die Schüsse flogen ihm um die Ohren. Eben im genau richtigen Augenblick. Doch – kaum ausgeatmet und über die Schwelle gesprungen, klatschte etwas gegen seinen Kopf und haute ihn blindlings auf die Bretter. Das letzte Stöhnen Ikarus wurde prompt von einem Tritt in die Fresse quittiert.

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  9. #49
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    Ihm war schon schwarz vor Augen, aber dann setzte der Überlebensinstinkt ein. Der zweite Tritt kam auf ihn zugeschossen und mit einem Kraftakt schaffte er es sich zur Seite zu rollen. Das Schrotgewehr lag noch dort, wohin sollte es auch in all den wenigen Sekunden verschwinden… er griff danach, sein Angreifer wollte es noch danach greifen. Ikarus hatte genug Zeit, um dem Typen noch kurz ins Gesicht zu blicken: Dann drückte er den Abzug und das Hirn und die Blutmasse und all die Innereien des geplatzten Kopfes pickten verschmiert an der Wand.

    Noch ein Schuss war in seinem Schrotgewehr, aber er bevorzugte es rasch einen neuen Thermoclip nachzuladen. Mit einem Ruck war er wieder auf den Füßen, die Nase tat aber höllisch weh. Vielleicht war sie gebrochen, das musste dann der Doc später sich genauer anschauen. Nach dem er mit all den Leichenbergen fertig war.

    Ikarus spickte aus der Deckung raus und sah wie sich die Irren langsam zusammen rotteten. Die Jungs wirkten jetzt mittlerweile organisierter… verbrecherischer. Es war leicht zu vergessen, dass die Asylum ein Schiff für Geistig Umnachtete war und kein Hochsicherheitstrakgefängnis. Jetzt im Moment fühlt es sich an; aber wenn das lag in der Natur von Schießeisen. Wenn man erst einmal glaubte die Kontrolle dank der Penisverlängerungen zu haben, hielt einen wenig zurück; schon gar nicht, wenn man eingepfercht wurde von den Ärzten und Wärtern und jetzt die Gelegenheit hatte sich zu rächen. Ikarus wusste beim Anblick der Irren, wie sie sich um einen Turianer im Mantel scharrten, dass sie bald aus dem geschlossenen Bereich brechen würden und er hoffte inständig, dass der Oberwärter seine Leute vernünftig vorbereitet hatte. Apropos. Wo waren die überhaupt?

    Ikarus sah zu Frank rüber und zeigte ihm mit dem Daumen, dass alles okay war. Im nächsten Moment forderte er aber Frank dazu auf, sich ein wenig zu verstecken. Sich ein wenig zurückzuhalten. Die Gegner wurden immer mehr. Aber mittlerweile fehlte es an den typischen Schussgeräuschen in der Luft. Kein Lärm mehr. Stattdessen nur undeutliche Wortsilben von der anderen Seite. Es wurden zu viele Irre, als dass zwei Entschlossene das Schiff retten hätte können. Überfüllte Frachtcontainer drohten seit Wochen zu platzen, nun entlud sich die Wut. Gott wusste nur, wie die Irren von ihren Anführern aufgeheizt und motiviert wurden um die Asylum zuerst zu erobern und anschließend den Tharkad zu versklaven.

    Plötzlich sah er eine bläuliche Aura um sich herum. Verwundert blickte er seine Hände an, das hellblaue Licht wurde bald ernster; etwas drückte ihm auf die Organe, stieß ihn von der Seite an. Ehe er sich versah wurde er von unsichtbaren, unbekannten Kräften nach rechts geschleudert; aus der Zelle wurde er förmlich gespuckt und landete ungefähr in der Mitte des Gangs. Noch ganz verblüfft, fragte er sich denn was jetzt los war. Als er sah wie der Turianer im Mantel auf ihn zustampfte mit lauten Schritten, wurde ihm bewusst: Biotik.

    Wie Geisterhand wurde er vom Boden aufgehoben und schwebte in der Luft, Kid V fiel das Atmen schwer. „Ugh.. ugh…argh…“ Paar Stöhngeräusche waren das Beste, was er rausbrachte, als der Turianer süffisiant die Frage stellte, warum man denn Waffen benötigte, wenn man selbst solch unfassbare Kräfte freisetzen konnte. Der Turianer schritt näher, bald konnte Ikarus unter die dunkle Kapuze des Wahnsinningen blicken. Silberner Blick sah heraus. Raven.

    Laut Dossier ein irrer Sektenführer, auf Omega hatte die Asylum ihn aufgegriffen vor einigen Tagen. Na toll, das hatte ja nicht gerade lange gedauert bis sie die Kontrolle über ihn verloren hatten. Eigentlich sollte der Typ noch nicht einmal seine Zelle verlassen dürfen, kein Kontakt zu anderen Insassen. War er sogar nicht angekettet?! Welcher Idiot hatte denn den freigelassen?! Das waren Gedanken, die kaum mehr Wirkung hatten… Ikarus blieb die Luft und ihm wurde schwarz vor Augen. Auf-ab. Irgendwas musste er doch tun können… Grau vor Grau, farblose Welt… im Hintergrund tauchten immer mehr Männer und Frauen auf… Ein Kroganer im Schlepptau… Raketenwerfer… Der Tharkard rief sie, all die Warlords und Krieger… die Asylum würde bald untergehen, Ikarus sah es vor seinem geistigen Auge… seine richtigen Augen sahen schon lange nichts mehr… die Kraft verschwand aus seinem Körper, langsam verreckte er hier und der Turianer genoss den Augenblick!

    „Bring es zu Ende!“, forderte ein Mann im Hintergrund, eine alberne Kapitänsmütze schmückte seinen Kopf. Er trat näher. Ikarus bekam es kaum mehr mit.
    „Nur noch ein paar Sekunden, ich will seine Knochen brechen mit meiner Biotik!“ Raven liebte es seine Kraft darzustellen. „Lass mich meinem Gefolge zeigen, wie mächtig sie werden können wenn sie mir folgen!“ Raven sah sich gerne als Intellektueller, ein Seher, der durch seine Biotik eine Philosophie begründete. Doch mehr denn je, liebte er die Macht, die sie ihm verlieh.

    Bestimmt hier zu sterben, hing Ikarus in der Luft.

    Irgendwo in seinem Ohr meldete sich eine vertraute Stimme. Es musste Elena sein. Leise hörte er ihr Geschreie. Wie sie seinen Namen rief. Sie waren nah, die Wärterkollegen versicherte sie ihm… Wusste sie in welcher Situation er gerade hier war. Woher hörte er ihre Stimme. Einbildung. Es musste so sein. Aber er brauchte noch eine Chance. An Biotik verreckt. Das konnte nicht sein Ende sein. Das wollte er so nicht.

    Gib mir noch ein letztes Mal Hoffnung.

    Du willst es als irre bezeichnen, als sollte er sich gleich selbst einweisen. Aber: Ikarus hatte schon einmal während seiner Reisen gesehen. Nur einmal einen Kraftakt zustande bringen, er setzte alles in seinen rechten Arm. Der Druck war noch zu stark. „Bist doch nur ein kleiner Wurm, jede Asarihure hat mehr Potenzial für den blauen Zauber als du!“, spie er Raven die Beleidigung ins Gesicht. Die Spucke klebte Ikarus schon lange auf dem Maulkorb.

    Raven kam näher, mehrere Schritte. Jetzt sah er seine wütende Fratze. Man sollte immer kämpfend untergehen, dachte sich Ikarus, als er endlich die Unkonzentrietheit Ravens in seinen Adern spürte und die Kontrolle über seinen Arm erlangte. Mit seinem Satz griff er nach der Granate an seinem Gürtel, aktivierte sie und ließ sie in Ravens Rücken tröpfeln. Langsam rollte sie dort für einen kurzen Moment; gerade noch rechtzeitig um Ravens entsetztes Gesicht zu sehen ehe in die Explosion wegriss. Der mächtige Turianer war das perfekte Schutzschild für Ikarus. Den Turianer riss es nach vorne, ein schmerzerfülltes Kreischen zeugte von den Brandschmerzen, die der Turianer davon trug. Der Mann mit Kapitänsmütze wurde von einem mutigen Irren gerettet, dessen Körper dafür zerfetzt durch die Luft flog als er sich noch auf die Granate werfen wollte…

    Nie war es eine gute Idee Explosionen auf einem Raumschiff auszulösen, aber das Chaos der Explosion war zu klein, als dadurch dauerhafter Schaden angerichtet worden wäre. Nun segelten langsam die Blutfetzen und Teile des Irren auf den Boden, aus der Luft landeten sie auf den Nasen und Wimpern der Gefolgschaft. Beinahe der ganzen Raum versiegte für den Moment in einem Schneefall des Blutes. Der Mantel des Turianers brutzelte leicht, Ikarus spürte wie sich die biotische Umarmung des Turianers löste als er zu Boden gefallen war. Ihm blieb die Luft weg und jetzt erlang er sie endlich wieder. An der Fußspitze lag der Turianer und das Knurren des Misthaufens dort unten zeugte vom Zorn den Ikarus bald widerfahren würde.

    There is no one in the galaxy I'm afraid of.

  10. #50
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Am Ende lag er hier und rang weiter um Luft. Für wenige Sekunden hatte er sich sein Leben zurückgeholt, nur um es wohl im nächsten Moment zu verlieren. Der letzte Moment von Glanz bestand aus zersprengtem Fleisch, biotischer Unterwerfung und der waghalsigste Trick des Tages…

    Der Mann mit der Kapitänsmütze und in schwarzer Uniform kam auf Vanderlyle zu, er ignorierte Raven am Boden, der Turianer hatte noch selbst mit den Schmerzen und dem Lärm zu kämpfen. Aus einem seiner Ohren lief das Blut nur so raus. Der Mann beugte sich herab zu Ikarus und wollte nach dessen Maske greifen, doch Kid V war noch bei Sinnen und ergriff die Hand des Fummler. Obwohl auf dem Boden liegend und noch ganz mitgenommen, konnte er dem Schwächling mal eben die Finger verbiegen, bis dieser wieder Abstand von ihm nahm.

    „Autsch!“, heulte er auf, aber fasste sich dann bald wieder. „Nun, ich nehme mal an, die Rädelsführer haben dich engagiert nach dem sie mich hier unten eingesperrt haben. Gestatten: Der Kapitän der Asylum.“ Er zückte eine Pistole. Ein wenig spielte er damit herum. „Elendige Meuterei, dieser Narren. Aber die Asylum ist mein Schiff und notfalls werde ich es mit einer neuen Crew rückerobern.“

    „Du Narr“, hauchte Ikarus. „Das sind Warlords… die halten dich nur wegen deinem Wissen am Leben, damit sie die Kontrolle über die Asylum gewinnen, und dann den Tharkad ansteuern. Du bist der Derjenige der seine Crew verrät!“
    Daraufhin reagierte der Kapitän für einen Moment nicht, lächelte aber als Folge des Vorwurfs. Sein Blick war missmutig und überheblich, so als sollte Ikarus dies selbst nicht glauben. „Sie werden dich aus der Luftschleuse katapultieren!“, wiederholte Ikarus, aber der ehemalige Kapitän war schon mit dem Rücken zu ihm gekehrt und Raven stand nun wieder stolz und mächtig vor dem kümmerlichen Haufen, den man gerne noch als Ikarus bezeichnen hätte.

    There is no one in the galaxy I'm afraid of.

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