Ich habe mir die gestern ausgestrahlte Pilotfolge von Gotham angesehen und liefere euch hier eine Kritik. Die Serie ist wirklich empfehlenswert, wenn der Ton der ersten Folge beibehalten wird.
Die Prämisse der Serie hat bei mir erst einmal Irritation ausgelöst: Ein Gotham vor Batman, aber garniert mit Schurken aus der Vorlage. Batman ist teilweise so enorm spannend, weil nie ganz klar wird, ob es nicht sein verschulden war, dass all die Superschurken auf der Bildfläche erschienen. Heath Ledgers Joker hat es mit einem Satz auf den Punkt gebracht: „So verrückt hast du Gotham gemacht.“ Allein in der Pilotfolge trifft man nun auf den Pinguin, Catwoman, Poison Ivy, den Riddler und möglicherweise sogar auf den Joker.Der blutjunge Kriegsheld und neue Detective James Gordon (Ben McKenzie) wird dem erfahrenen ErmittlerHarvey Bullock (Donal Logue) als Partner zugeteilt. Ein Umstand über den sich Bullock nicht gerade freut. Ihr erster gemeinsamer Einsatz birgt dann auch enormen politischen Zündstoff: Martha und Jonathan Wayne wurden vor den Augen ihres Sohnes Bruce (David Mazouz) erschossen. Alles deutet auf einen Überfall mit Todesfolge hin, aber Gordon hegt dahingehend bald schon Zweifel. Er wird verstrickt in ein Netz aus Intrigen und Lügen, in die auch die Unterweltgrößen Fish Mooney (Jada Pinkett Smith) und Carmine Falcone (John Doman) verwickelt sind.Spoiler:
Natürlich sind sie noch nicht die Größen, die sie in den Batman Comics später werden, aber dennoch hinterlässt das bei einem Fan eine gewisse Sorge. Die Serie muss erst noch zeigen, ob sie mit den Figuren richtig umgehen kann.
Davon abgesehen hat die Pilotfolge mich aber sehr gut unterhalten. Gotham ist düster, die Polizei zerfressen von Korruption und Gordon wird zum Spielball der erfahreneren Ermittler. Man bekommt einen sehr guten Eindruck davon wie kaputt diese Stadt ist.
Die Darsteller wurden ebenfalls alle sehr gut besetzt. Besonders der Pinguin, gespielt von Robin Taylor, weiß zu überzeugen. Er ist linkisch, hinterfotzig und entspricht (auch wenn der Darsteller sehr dünn ist) optisch durchaus der Vorlage. Die beiden Hauptdarsteller Ben McKenzie und Donale Logue sind in ihren jeweiligen Parts auch super, was ich speziell ersterem nicht zugetraut hätte. Das könnte aber auch an meiner „Der ist aus „The O.C.““-Paranoia liegen. Eine recht unfaire Einstellung, aber die Sorge war da, dass das Ganze zu einem Smallville-Abklatsch mit einem talentlosen Schönling in der Hauptrolle verkommt. Wirklich negativ fiel mir nur die Besetzung von Gordons Verlobter Barbara Keen auf. Erin Richards sieht zwar hübsch aus, aber sonderlich talentiert scheint sie nicht zu sein. Sie spielt den Charakter hölzern, wodurch das große Geheimnis in ihrem Hintergrund auch nicht mein Interesse geweckt hat.
Fazit:
Gotham scheint - wenn es wie in der Pilotfolge weiter geht - eine richtig gute Serie mit düsterem Setting zu werden. Ich freue mich auf weitere Folgen.