New Vegas - wie fandet ihr's?

[ArrowGunT]

Wie fand ich NV? Hm.... ich fass es mal schnell zusammen: Also da ich es nach dem release konstant 1 1/4 Jahre durchgezockt hab (inkl. aller DLC's und allen Erfolgen bis auf einen ) ohne dass ich in dieser Zeit auch nur einmal ein anderes Game in der Xbox hatte sollte eig. für sich sprechen. Ich fands um längen besser als FO3 da es wie weiter oben genannt weniger depressive Auswirkungen auf mich hatte.^^ Ich habe es gehasst durch x Gebiete zu rennen und xx U-Bahntunnel zu kriechen nur um am ende endlich auf das abgesperrte Gebiet zu kommen wo es Unique Item xy gibt. Das fand ich echt ätzend.... obwohl ich ein totaler Jäger und Sammler bin. Selbst OB, FO3 oder auch Skyrim kommen mMn nicht an NV ran. Klingt komisch aber es is so Wobei Skyrim auf Platz2 rangiert....bis zum nächsten Fallout zumindest

[caesarrulez]

Sehr schöne Diskussion.

@Lexx: zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Dass das subjektive Spielerlebnis von NV allerdings dermaßen polarisiert hätte ich anfangs nie gedacht. Das ist so ein entweder hasst oder liebt man es. Kommt eben darauf an, auf was man wert legt.
FO3 werde ich mit Sicherheit wieder zocken, NV ist ein Staubfänger

Gestern mal in ein NV Lets Play auf Youtube gestolpert nachdem ich Skyrim gezockt hatte. Da wusste ich wieder was mich an NV so stört, diese lieblose, hingerotzte Spielumgebung. Wäre das ein Interior/Exterior Mod gewesen hätte ich den sofort von der Platte geputzt.
FO3 wie Skyrim sind in der Umgebung verliebt gestaltet. Detailreich, ansprechend einfach schön und fesselnd. Das ist extrem wichtig für mich. Gerade das setzen der Kleinigkeiten in den Bereichen kostet Zeit, aber macht das ganze erst zu etwas Schönem.
Vielleicht bin ich da extrem, aber ich hab mich tierisch aufgeregt als ich NV gespielt hatte. Können die Quests etc. noch so gut sein, wenn mir permanent die Lieblosigkeit der Umgebung quasi ins Gesicht furzt kann ich mit dem Spiel nicht warm werden.

Für jemanden, dem das nicht so wichtig ist kann das ein super Spiel sein das er Jahre spielen kann, für mich wars ein einmaliger Durchlauf mit dem dezenten Hassgefühl, warum die dieses geniale Setting so dahingerotzt haben und die Bereiche im Schnellverfahren dahingeklöppelt haben.
Toll einmal son Lets Play gesehn und schon reg ich mich wieder auf...

[Boïndil]

@caesarrulez: Dem gibts nichts hinzu zu fügen, genau meine Meinung.

[tommyd2]

Das werd ich jetzt nicht schönreden, weils ja stimmt.
Allerdings muss man auch dazu sagen, das Beth das schon Jahre gemacht haben und sich mit ihrer Engine auskennen.
Detailierte Interiors gehören bei Beth zum Guten Ton, anderes wieder weniger. Der Schwerpunkt von Obsidian lag und liegt eben mehr in der Welt. Geschichte, Charakterdesign, Quests. Eben mehr der Rollenspielaspekt. Das kennen sie und darin sind sie gut. Nur mussten sie das eben auch mit dieser Engine umsetzen, was nicht immer ganz geglückt ist und wohl so zeitaufwendig war, das am Ende der Zeitdruck zu groß wurde und die Interiors darunter litten.

Dabei muss man dann auch bedenken. In FO3 lag der Schwerpunkt der Modder eher auf mehr Geschichten im Spiel. Zusätzliche Begleiter und dergleichen. Das war in NV nicht nötig, da schon vorhanden. Also wurde hier eben verstärkt das gemoddet, was fehlt. Gute Interiors, grafische Verbesserungen, Beleuchtung.
Gemoddet werden müssen beide Spiele für mich, ohne fehlt jedem der beiden etwas.

Manche verdammen Obsidian nur schon allein deshalb. Tun das aber im Gegenzug bei Bethesda nicht. Intention war daher, hier auch mal die positiven Seiten heraus zu stellen. Weder Bethesda, noch Obsidian sind perfekt. Wenn man aber bei beiden Spieleschmieden objektiv Stärken und Schwächen heraus stellt, ist das in Ordnung.

Und ja. Am Ende zählt natürlich auch persönlicher Geschmack. Ich kann mit einer nicht so detailierten Welt durchaus leben, wenn ich im Gegenzug gutes Rollenspiel bekomme. War schon immer so bei mir. Und davon bietet mir eben NV mehr, als FO3, was für mich schon immer nur ein lustiges Ballerspiel war. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Edit:
Und ich will noch etwas anmerken, was bezeichnend ist.
Ich bin nämlich normalerweise weder Westernfan, noch Lagerfeuerromantiker. Es ist also so, das dass Setting von New Vegas nichtmal mein Geschmack ist. Das es mich dennoch über so lange Zeit gefesselt hat, ist schon ein Kuriosum ansich und muss aus meiner Sicht Obsidian überaus positiv angerechnet werden. Das sie mich nämlich trotzdem in den Bann dieser Welt gezogen haben, ich sogar dieses uramerikanische "Howdy" Gehabe liebgewann. Ja selbst in den Mojave-Nächten zum Lagerfeuerromantiker wurde. Dazu die genannten Schwächen. Und trotzdem ist NV bei mir nicht in der Ecke verstaubt. Hat schon irgendwie was zu bedeuten, einen normalen Shooter mit Westerngehabe würde ich wahrscheinlich nichtmal kaufen wenn gerade garnichts anderes zum zocken mehr da ist.
Zugegeben, das Edit hat jetzt nicht mehr soviel mit Objektivität zu tun. Das ist eher ein Mysterium

[Boïndil]

Ich fand, dass Fallout 3 exakt die richtige Balance zwischen Weltdesign, Questdesign und anderen Aspekten fand. Einzelne Teile von Fallout 3 kann man nicht als weltbewegend bezeichnen, sind vielleicht sogar eher kaputt, aber in der Kombination wird es zu einem Monument.
In NV hingegen sehe ich sogar, dass einige Dinge besser als in FO3 sind(bessere Dialoge, komplexere Quests, usw.), nur ist die Welt für mich so kaputt und tot(z.B die Umgebung von Vegas), dass sämtliche Verbesserungenfür mich ganz einfach überhaupt keinen Wert haben. Und genau das kann auch kein High-Res-Mod fixen, da müsste man sämtliche Hütten und Felder rausreissen und alles neu erstellen. Da fehlen Mannjahre der harten Arbeit im Spiel, die ich persönlich einfach schmerzlich vermisse.
Fallout 3 hatte irgendwie Glamour, NV kann dem nicht das Wasser reichen. Da gibts kein Washington, kein Pentagon, keine Museen, nichts. Da gibts keine Gruppierung, der ich mich anschliessen möchte, keine Moira, für die ich gerne was tue und keine Sklaven des Tempels der Einheit, mit denen ich mich identifizieren kann, keine Sprüche der Raider oder Muties, über die ich grinsen kann und sowieso keine Lore, die mir gefällt. Und das Howdy tat mir einfach nur weh, das war der endgültige Sargnagel für mich.

Ich glaube, dass das charakter-abhängig ist, was man von einer offenen Welt und Rollenspiel erwartet und ich finde, dass beide Teile so grundlegend anders sind und andere Aspekte bedienen, dass sich eben harte Fraktionen bilden können, die über das "ich fand Aspekt X besser im Vorgänger" gehen. Ich fand ja auch dass Red Faction Armageddon ein Verrat an den Guerilla-Fans war, aber das hat mich nie so betroffen, wie in NV, dass ich echten Hass verspürte.

[Lexx]

Die Buglisten im Fallout Wiki haben die von Fallout 3 schon lange überholt und das sollte schon was heißen.

Dafür hat New Vegas Fallout 3 in Questanzahl *und* Komplexität um Längen überholt. New Vegas ist ein großes Spiel, vom Umfang her größer als Fallout 3 und dazu noch in weniger Zeit entstanden (weniger als 12 Monate echter Entwicklungszeit).

Hatte in meinem ersten Durchgang keine Questbugs und auch später hat sich das in Grenzen gehalten. Dann kamen auch schon die ersten Patches und später der Fanpatch, der ohnehin so gut wie alles gerade biegt. Ich hab in FNV weniger Abstürze als in Fo3, das Spiel läuft flüssiger und sieht besser aus (mehr Effekte, besseres Lightning in der Distanz, etc) und hat den besseren Sound (in Fo3 musste ich das verdammte Radio anschalten, weil die Ambientmusik so grausam war. In FNV kann ich das Radio nicht einschalten, weil die Ambientmusik verdammt gut ist).

Die DLCs sind auch großartig, nicht nur im Design, sondern auch in der Konzeption. Jedes kommt mit einem eigenen Thema, ist mit dem Hauptspiel und allen anderen DLCs storytechnisch verbunden und auch von der Schreibe her um Welten besser, als die Fo3 + DLCs. Hier merkt man, dass eine zusammenhängende Geschichte mit wirklichem Tiefgang über mehrere Episoden erzählt werden wollte (und wird). Einfach auch mal über die Inhalte nachdenken und nicht nur blind konsumieren, dann können auch die grafischen Schwächen übersehen werden.


Tipp: FNV mit Freeside Open und Open Strip Mods spielen, dann sieht Freeside und der Strip auch belebter und besser aus.

[Boïndil]

Da sieht man, wie wir anders ticken. Angesichts der toten und detaillosen Welt könnte ich eine Story nicht mal dann schätzen, wenn sie von einem Literatur-Nobelpreisträger wäre.
Und die Sound-Untermalung generell ist für mich nur unwesentlich weniger ärgerlich als die in Aaaaaimis Videos

[caesarrulez]

Hier prallen echt 2 total unterschiedliche Spielweisen aufeinander, sehr interessant

Tommy hats gut zusammengefasst, das sehe ich auch so. Daher kann man eigentlich nicht sagen ein Spiel ist besser als das andere. Das eine trifft den persönlichen Geschmack, die Punkte die man in einem Rollenspiel sehen will, besser als das andere. So wurden beide Geschmäcker bedient, was will man mehr? Muss jeder selbst ausprobieren was besser gefällt.
Ich halte wie gesagt NV für kein schlechtes Spiel, habe hier auch die Hauptquest durch und einmal mit Legion und einmal mit NCR beendet. Gibt also durchaus Punkte die mir gut gefallen.

Allerdings werde ich es nicht mehr installieren, FO3 wird irgendwann wieder auf die Platte wandern. Für die Spielzeit war das Spiel durchaus das Geld wert, nur der Wiederspielwert ist bei mir nicht gegeben.

Boindil, ich glaub unsere Hassgefühle kommen aus nicht erfüllten Erwartungen, war wie ein kleines Kind als das Spiel kam und wollts unbedingt sofort JETZT haben. Dann angepielt und dann das. Wie wenn man ein riesiges Geschenk bekommt, das aufmacht, und nur Styropor und ein Keks drin ist. Dazu dann das wissen was möglich wäre... naja spielmer halt wieder FO3

[Boïndil]

Was glaubt ihr, wie ich mich auf NV gefreut habe, wahrscheinlich mehr, als auf jedes andere Spiel. Und ich wurde noch nie mehr enttäuscht und zwar ab dem Punkt, wo ich aufgewacht bin. Und meine Meinung dazu hat sich niemals geändert, auch nach mehrmaligen Versuchen, der Sache eine Chance zu geben und auch nachdem ich das Spiel zu Tode gemoddet hatte, ging mit mehr Spielzeit nur noch weiter in die Tiefe und Details.
Mal abgesehen davon, dass auch mit der selben Mühe, die ich bei FO3 in die Stabilität gesetzt hatte, das Spiel unglaublich instabil war, nicht nur Crashes, sondern auch grafische Bugs, Plotstopper und weiteres. Ich habe in FO3 zu Beginn manchen Crash geduldig ertragen(die es jetzt kaum noch gibt), aber es schlägt dem Fass natürlich den Boden aus, wenn man ein Spiel zocken wollte, um ihm wider besseren Wissen nochmals eine Chance zu geben.

[vonNachtmahr]

(in Fo3 musste ich das verdammte Radio anschalten, weil die Ambientmusik so grausam war. In FNV kann ich das Radio nicht einschalten, weil die Ambientmusik verdammt gut ist).

Was für ein Unglück das teile der Ambient Musik von FNV aus Fallout 3 ist.

Allerdings werde ich es nicht mehr installieren, FO3 wird irgendwann wieder auf die Platte wandern. Für die Spielzeit war das Spiel durchaus das Geld wert, nur der Wiederspielwert ist bei mir nicht gegeben.

Boindil, ich glaub unsere Hassgefühle kommen aus nicht erfüllten Erwartungen, war wie ein kleines Kind als das Spiel kam und wollts unbedingt sofort JETZT haben. Dann angepielt und dann das. Wie wenn man ein riesiges Geschenk bekommt, das aufmacht, und nur Styropor und ein Keks drin ist. Dazu dann das wissen was möglich wäre... naja spielmer halt wieder FO3

Dem schließe ich mich dann mal an. Und spiele ja schon wieder FO3. Und auf FNV hab ich mich mindestens so gefreut wie Boïndil. Hätte ja keiner ahnen können das es so endet.