Quarianischer Kreuzer Tyr

[Lt_Striker]

„Haha!“ schmollte sie und zog ihre blauen Lippen zusammen.
„Bist du jetzt unter die Komiker gegangen?“
Sie stellte das Gewehr in den Waffenschrank, gesichert und entladen, dann zog sie sich die Uniformtrainingsjacke an.
„Für dich ist das alles einfach. Du bist als Söldner hier und du kannst was du machen musst. Ich soll in die Migrantenflotte aufgenommen werden, da ich aber noch nie irgendeine militärische Ausbildung genossen habe. Kann es durchaus sein, dass ich die nachholen muss.
Der Flightcommander hat das erwähnt. Das kann nicht mal der Skipper entscheiden, dass entscheiden die Militärs auf Rannoch. Und da die derzeit nicht so begeistert sind, dass auf der Tyr nicht Quarianer im Militär sind kannst du davon ausgehen, dass sie alles in Bewegung setzen um Leute wie mich wieder raus zuwerfen.“
Sie machte eine Pause und drehte Falco um zu sich her.
„Verstehst du das, alles was ich kann ist tanzen und fliegen und wir wollen doch beide nicht, dass ich wieder halbnackt in irgendwelchen Clubs tanze.“ Ihre Augen wurden groß, Falco sah, dass es ihr wirklich ernst war.
„Wenn sie mir das Fliegen verbieten, dann verlier ich alles was ich im Leben noch an Sinn habe. Aber um Fliegen zu dürfen, muss ich einen Grundkurs in Infanterieausbildung sowie Überlebensausbildung vorweisen können.
Decot von der Staffel Rot ist Hacker, die Papiere sind kein Problem, aber dann gibt es einen Auffrischungskurs wo ich zeigen muss was ich noch kann.“ Sie sah auf den Boden.
„Ich kann nichts davon.“
Sie sprach nicht weiter, sie sah einfach nur auf den Boden, dann sah sie wieder in seine Augen, die ihren waren leicht feucht, eine Kleine Träne kullerte über die blaue Wange.
„Ich will weiter fliegen dürfen.“ Sagte sie und versuchte die Tränen zu unterdrücken.

[Kaal'Reeger]

Falco musste unwillkürlich schlucken. Er hatte nicht gedacht das es so ernst ist. Er wischte ihr vorsichtig die tränen aus dem Gesicht und hob ihren Kopf soweit das er ihr in die Augen sehen konnte. "Du wirst weiter fliegen. du kannst das. Und beim Infanterie Training kann ich helfen. Immerhin bin ich ausgebildeter Infanterist. Und zumindest die Grundlagen krieg ich dir beigebracht. Was du brauchst ist also Waffen Training, Nahkampf Training und entsprechende Konditionierung. Das können wir alles hier machen. Das Überlebenstraining ist so eine Sache. das wird soweit ich weiß überall anders gehandhabt. Generell gilt aber das du wissen musst wie du einen Unterschlupf baust oder dich versteckst, wie du dich im Ernstfall ernähren kannst, also auch das du die verbreitetsten pflanzen zu essbar oder nicht zuordnen kannst." Er sah kurz zum Waffenschrank und nahm sich ein Gewehr. "Fangen wir doch mal mit der Grundhaltung an. Pass auf: Beine Versetz, linkes Bein durchdrücken, das rechte etwas zurück. Direkt an die Schulter anlegen um den Rückstoß zu dämpfen, die linke Hand führt und stabilisiert. Genau zielen, die Atmung ruhig halten. Und in Salven schießen." Damit lies er 3 Salven mit Je 5 Schuss los. Die Statistik sagt eine Trefferquote von 100%. "Die Haltung ist das A und O. Versuchs nochmal." sagte er und reichte ihr das Gewehr.

[Lt_Striker]

Aiora stieß einen großen Seufzer aus und packte das Gewehr.
Nach weiteren 60 Minuten war ihr Ergebnis schon viel besser.
44% Trefferwahrscheinlichkeit.
Zufrieden aber verschwitzt stellte sie die Waffe ab.
Sie lächelte wieder. „Noch ein paar dieser Trainingseinheiten und ich könnte es wirklich schaffen. Morgen zeigst du mir wie man mit der Pistole schießt, das würde sogar Sinn machen. Ich glaube nicht, dass ich jemals in meinem Leben ein Sturmgewehr brauchen werde.“
Sie wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn ab dann hauchte sie Falco einen Kuss auf seine Schuppige Stirn.
„Wie wäre es wenn wir das hier beenden und uns in einer Stunde in der N7 Lounge treffen?
Wir trinken mit den Jungs ein paar Drinks und danach.“ Sie sagte nicht was danach passieren sollte, schlug aber sehr gekonnt die Wimpern kurz nach unten.
„Wenn ich mich mal revanchieren kann und du mal das Fliegen erlernen willst, dann sag bescheid. Egal üb Jäger oder Shuttle.“

[plasma13]

„Das Shuttle befindet sich im Landeanflug, wollen wir gehen?“ fragte Lucy mit großen Augen.
Die Blicke von Samuel und Calipso trafen und mit ernstem Gesichtsausdruck nickte er schließlich.
Die Scharfschützin machte auf den Hacken kehrt und verließ sein Quartier. Auch der Kapitän wollte gehen doch Samuel hielt sie noch kurz auf.
„Frau Kapitän! Bevor sich unsere Wege trennen würde ich ihnen gerne noch eine Frage stellen.“
„Eta Aquilae. Was glauben sie war diese Böse Macht?“ fragte Samuel ernst. Seine Stimme und Ausstrahlung machten dabei den Eindruck, dass er weniger am Inhalt der Antwort interessiert war, sondern eher etwas überprüfen wollte.

Wenig später standen sie im Hangar, hinter ihnen ihre Gepäcke und vor ihnen die Tore des Hangars 3.
Lautlos näherte sich das Langstreckenshuttle und wurde immer größer. Erst als es in die künstliche Atmosphäre des Hangars eintrat hörte man die Triebwerksgeräusche. Das Shuttle bremste ab und rangierte langsam bis es die Parkposition erreicht hatte und sich mit einem Seufzen auf die Landestützen senkte.
Das dunkel-grau lackierte Shuttle hatte eine Länge von ca 70 Metern und war aufgrund er Deltaflügel auch fast genauso breit. Der schmale, langgezogene Rumpf viel in vorderen Viertel in einer leichten Wölbung ab und verstärkte dadurch das stromlinienförmige Design des Shuttles.
Die Deltaflügel waren leicht nach unten gewölbt und zogen sich mittig entlang des Rumpfes vom Heck bis auf ca 2/3 der Länge des Rumpfes. Das große, zum Bug hin steil abfallende Seitenruder berührte schon fast die Hangardecke.
Unterhalb des Cockpits und auf dem Seitenruder war das Symbol der Heiligen Inquisition zu New Mekka. Ein stilisiertes, rotes I vor dem ein geöffnetes Auge stand. Neben dem Sigel war auch der Name des Schiffs zu lesen. Träne der Gerechten
Ein paar Mal zischte und surrte es. Ein metallischer Schlag ertönte. Schließlich öffnete sich fast lautlos seitlich eine Luke und eine Rampe fuhr heraus.
In der Luke erschienen Personen. Insgesamt 7 Soldaten verließen das Schiff. Sie trugen Standardrüstungen die allesamt im selben, grau-schwarzen Tarnmuster gehalten waren, lediglich die rechten Schulterpanzer waren komplett dunkelgrau und waren mit einer schwarzen 111 gekennzeichnet.
Die ersten 6 Soldaten begaben sich ins Spalier während der letzte Soldat seinen Helm abnahm und auf Samuel zuging.
Der Mann hatte für einen Soldaten vergleichsweise langes Haar und wirkte auch sonst eher ungepflegt. Die Haare standen in alle Richtungen ab, die Wangen hohl, die Augen eingefallen. Der Dichte, blonde Vollbart war eindeutig pflegebedürftig aber am Auffälligsten war, dass der Soldat einen Verband um sein linkes Auge trug. Er hatte einige, teileweise schon mehrere Tage alte Schürfwunden im Gesicht.
So langsam begann man den Gesamteindruck in sich aufzunehmen. Die Rüstungen der Soldaten waren fleckig und trugen Kampfspuren, das Schiff, die Träne der Gerechten, sah auf den zweiten Blick nicht besser aus. Einschusslöcher, Risse in der Hülle, Brandspuren.
Der blonde Soldat, der wohl mitte-ende dreißig war hielt direkt auf Samuel zu. Mit einem unauffälligen Fingerzeig bedeutete der Priester dem Mann aber sich an Calipso zu wenden. Zwar war es der Soldat gewohnt sich beim dienstgradhöheren zu melden aber er hielt nun auf die Quarianerin zu.
Etwa drei Schritt vor ihr machte er halt. In einer Bewegung schlug er die Hacken zusammen und führte den rechten Arm an die linke Brust.
„Hauptmann Thorbrand; Legio Aquila, 1 Kohorte, 1 Manipel, 1 Centurie. Truppführer des Begleitkommandos für die Inquisitorin Chadidscha!“
Der Soldat trug um den Hals einen kleinen Anhänger auf dem ein senkrecht nach oben zeigender Pfeil abgebildet war. Das Tiwaz. Es zeigte auch gleich an welcher Glaubensrichtung der Soldat angehörte. Wenn man genauer hingesehen hätte, hätte man erkannt, dass jeder der Soldaten dieses Abzeichen um den Hals trug.
Diese Soldaten folgten einer urgermanischen Glaubensrichtung, einem polytheistischen Glauben. In dessen Zentrum stand eine Gottheit, die für Kampf, Disziplin, Gerechtigkeit und Sieg stand –Tyr.

[Lt_Striker]

Quarianer, welche fast die ganze Zeit ihres Lebens in Umweltanzügen steckten, lasen Stimme und Körperhaltung, wie Menschen die Mimik in einem Gesicht.
Calipso wusste gleich, dass Samuel nicht an der eigentlichen Antwort interessiert war, dennoch wusste sie nicht, auf was er raus wollte. Es machte keinen Unterschied, ihre Antwort wäre die gleiche ehrliche Antwort gewesen.
„Ich weiß es nicht.“ Sagte sie schlicht. Und es stimmte. Seit diesem Ereignis versuchte sie herauszufinden was es war. Forschte in Aufzeichnungen, ließ Profis forschen. Sie standen sogar in Kontakt mit der Allianz um die Ergebnisse mit deren Forschern und Shepards Erfahrungen abzugleichen. Es gab keine Antwort auf die Frage was das war.
Aber es gab in fast allen zivilisierten Rassen alte, geheime Kulte die etwas grausames verehrten. Ein Wächterwesen, welches alte Götter bewachte. Doch keiner konnte sagen, ob diese Götter die Reaper waren, deren Schöpfer, ein Hirngespinst oder ganz etwas anderes.


Lucy stand einfach nur neben Samuel, sie musterte das Shuttle und die Leute die ausstiegen.
Alle trugen Spuren von Kämpfen und die Erfahrung des Krieges war ihnen anzumerken, dennoch erkannte Lucy wenig von offiziellen Militärs in ihnen. Sie wirken eher wie Paramilitärs. Was sie nicht weniger effektiv machte, ganz so wie Cerberus.
„Wir fliegen mit der Mühle? Deine Leute haben mehr Mum als ich ihnen zugetraut hätte.“ Meinte sie zu Samuel als sie das alte Shuttle musterte.


Shuttle war gut, dachte Calipso. Die Gazelle war ein alter Truppentransporter, der Truppen wie Gefechtsfahrzeuge, wie den Mako, auf Planeten brachte. Mit seinen 79 Meter Länge war es so groß wie ein Frachter und füllte den Hangar der Tyr fast komplett aus.
Der Pilot war hoffentlich gut, denn er musste sein Raumschiff nur mit den Repulsorliften rückwärts aus dem Hangar steuern. Zur Not könnte die Tyr mit dem Fangstrahl, welcher zur Bergung von Weltraumfracht oder zum abschleppen manövrierunfähiger Schiffe da war, nach helfen, das würde aber die Ehre des Piloten kränken.
Die Garde führte eine beeindruckende Show ab, das musste man ihnen lassen. Dass sie vom Kampf gezeichnet waren schätze Calipso umso mehr. Diese Männer waren nicht nur für die Show gedrillt, sie waren echte Soldaten die im Feld ihren Mann standen.
Sie selbst hatte auf eine Garde von Marines komplett verzichtet. Dies war ihr Schiff, ohne Garde zu erscheinen zeigte einem Gast, vor allem einem Gast der Bewaffnet an Bord kam, dass ihr Schiff genug Sicherungen hatte, so dass sie keine Garde benötigte.
Calipso ging im Kopf noch einmal die Etikette der Allanz durch, nicht dass es letztendlich eine Beleidigung bedeutet hätte. Konnte sich aber an nichts erinnern. Einen Turianer so zu empfangen hätte für böses Blut gesorgt, bei den anderen Rassen war ihr nichts bekannt.
Ein Hauptmann nahm seinen Helm ab, sein Gesicht und seine Frisur zeigten die Spuren der normalen Verwahrlosung, wie sie sie schon oft bei Menschen gesehen hatte welche lange im Felde waren. Vor allem der Bart zeugte von einer sehr langen Zeit an der Front, ohne dass dieser Mann die Zeit gehabt hätte sich zu rasieren wie es bei menschlichen Soldaten üblich war. Es wirkte fast wie ein Dauereinsatz ohne jede Gefechtspause die einem Menschen auch nur ein Minimum an zivilisierter Behaglichkeiten gegönnt hätte.
Calipso hätte diese Männer am liebsten eingeladen zu verweilen um sich zu rasieren und zu pflegen, wischte diesen Gedanken aber schnell beiseite. Immerhin, die Haare waren zwar länger als bei Samuel aber dennoch kurz und nicht so lange wie sie Quarianer zu tragen pflegten und sie war nicht eine Heilige. Es waren nicht ihre Soldaten die so lange an der Front geschunden wurden.
Samuel wies dem Hauptmann an bei ihr vorstellig zu werden und Calipso entging nicht, dass sein Blick auf ein Abzeichen des Soldaten fiel.
Es war ein T Zeichen mit geschrägten Balken auf einem Anhänger. Calipso wusste genau was es bedeutet und welchen menschlichen Gott dieses Zeichen geweiht ist, denn es ist der Name ihres Schiffes.
Er war zwar ein niederer Gott bei einer nordischen Religion, dennoch ein Gott des Krieges und Beschützer der Ratsversammlungen.
Weit mehr Bedeutung hatte der Gott bei einem Benachbarten Stamme, diese nannten sogar einen Tag nach ihm, den Dienstag – Dingesdach. Bei diesem Stamme hieß der Gott aber Tiwaz. Hatte aber das gleiche Zeichen, sonst hätte Calipso nie weiter gelesen.
Es ist auch nicht so, dass Calipso sich sonderlich gut mit menschlichen, alten Religionen auskannte. Sie hatte nur mal nach den Namen Tyr bei allen Rassen geforscht und war erstaunt, dass er fast überall auftauchte. Und überall hatte es etwas mit einem gerechten Kriegskult zu tun, außer bei den Kroganer, dort gab es einen Tyrus welcher ein Dämon der Krankheiten war. Weshalb die Tyr auch unter den Kroganern als Bodb bekannt war, was einem alter kroganischen Kriegsgott gleich kam.
Der Hauptmann salutierte vor Calipso und gab zur Ehrerbietung seinen Rang, Namen und die Einheit an.
Calipso salutierte auf die Quarianische Art wie ein Captain einen Offizier empfing.
„Captain Calipso'Reegar vas Tyr nar Neema.”

[plasma13]

Inquisitorin Chadidscha. Samuel war erleichtert. Er kannte Chadidscha gut, sie hatten viel gemeinsam durchgemacht. Sie gehörte, genau wie er, der puritanischen Strömung innerhalb der Inquisition an

„Frau Kapitän unsere medizinischen Vorräte sind beinahe erschöpft. Wenn sie welche erübrigen könnten wären wir ihnen zu großem Dank verp…“ der Hauptmann hielt mitten im Satz inne und drehte sich wie auf ein unsichtbares Signal zur Rampe um.
Eine Gestalt war innerhalb der Luke erschienen. Sie war von Kopf bis Fuß in schwarzem Stoff gehüllt.
Erst als sich die Person näherte erkannte man, dass es sich um eine Frau handelte. Sie trug eine Niqab aus edlem, schwarzem Stoff. Sie trug sogar Handschuhe sodass lediglich die Augen lagen frei lagen. In den schwarzen Stoff waren kunstvolle, ebenfalls schwarze Ornamente eingearbeitet und rund um den Augenschlitz waren ebenso kunstvolle islamische Verzierungen mit goldenen Fäden eingebracht.
Mit leisen aber entschlossenen Schritten näherte sie sich ihnen.
„As-salāmu ʿalaikum, Judikator Samuel“ begrüßte sie ihn und neigte leicht den Kopf ohne den Blickkontakt zu brachen. Chadidscha hatte schon immer die Eigenschaft gehabt ihre gesamte Ausstrahlung nur über ihre Augen zu Geltung bringen zu können.
„Und Friede sei mit euch, Inquisitorin!“
„As-salāmu ʿalaikum Frau Kapitän“ begrüßte sie nun auch Calipso bevor sie für einen Moment Lucy musterte. Sie wandte sich wieder Samuel zu.
Sie griff unter ihre Niqab und überreichte dem Priester einen silbernen, verzierten Zylinder.
„Judikator Samuel, im Namen des Hohen Senats zu New Mekka fordere ich euch auf unverzüglich mich zu begleiten!“
Samuel besah sich den Zylinder in seiner Hand mit den Insignien des Hohen Senats. Mandamus. Er musste daran denken wie oft er selbst diese Bulle überreicht hatte. Er sah wieder zur Inquisitorin in ihre dunklen, unergründlichen Augen die stets nach etwas zu suchen schienen, stets zu prüfen schienen.
New Mekka war ein fragiles Gebilde. Ständig bedroht durch äußere und innere Feinde. Der Grundgedanke hinter der Inquisition war derselbe wie der der salarianischen STG. Gefahren frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Die Inquisitoren waren Agenten, Botschafter, Verhandlungspartner, Vermittler und Beobachter in einer Person. Sie richteten ihre Aufmerksamkeit nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Geheimdienst und Geheimpolizei in einer Institution. Wie es so schön hieß: Die erste und womöglich auch letzte Verteidigungslinie.
Die Wahabitin wandte sich wieder an Calipso und Lucy.
„Ich nehme an, sie sind die Überläuferin?“ fragte sie und sah mit geneigtem Kopf auf die kleinere Asiatin herab. Erneut musterte die Sunnitin die junge Frau und es schien so als ob sie bei der ehemaligen Cerberusattentäterin nach etwas Ausschau hielt.
Schließlich wandte sie ihren Blick zur Quarianerin.
„Frau Kapitän es wäre noch von Vorteil wenn sie uns alle Dokumente und Daten übergeben die sie über die Vergangenheit von Lucy Ngoc Dean haben!“

[Lt_Striker]

Tyr: Hangar

„Frau Kapitän unsere medizinischen Vorräte sind beinahe erschöpft. Wenn sie welche erübrigen könnten wären wir ihnen zu großem Dank verp…“
Dann verstummte seine Stimme, als eine vermummte Frau das Shuttle verließ.
So wie sich die Menschen verhielten, musste sie Macht haben. An dem Gang und der Körperhaltung der Menschenfrau konnte die junge Quarianerin dieses Verhalten ihrer Untergebenen bestätigen.
Mit würde schritt sie den Hangar entlang, bis zu dem Punkt, an dem Samuel, Calipso und Lucy standen.
Die Menschen verfolgten jeden ihrer Schritte mit ihren Augen, als ob sie jeden Schritt aufsogen wie die Luft ihn ihre Lunge um zu überleben.
Calipso hatte noch nie einen Hang für zeitverschwenderische Rituale, weder für die Quarianischen noch für die der anderen Rasse. Sicher es gab ein paar schöne, und ist immer eine Bereicherung seine Horizont zu erweitern, doch sie wurde auf der Deadalus erwartet und sie alle befanden sich in einem Krieg. Außerdem fand Calipso den gang von Menschen mit den geraden Beinen immer sehr unelegant und unästhetisch, keine Federung, alles wirkte bei ihnen so starr. Sie würde das volle Ausmaß ihres Auftritts demnach eh nicht erfassen können.
Nicht das Calipso etwas gegen Menschen hatte. Nein von all den Rassen im Universum waren die Menschen die jüngsten und die interessantesten.
Calipso öffnete einen Kanal in ihrem Helm zu Krankenstation noch bevor die fremde Frau die Laderampe des Shuttles verließ.
„Calipso hier, ich möchte eine Auflistung unserer medizinischen Vorräte die für menschliche Wesen geeignet sind. Bedenke sie, dass wir bald auf der Citadel anlegen und die Vorräte auffüllen werden.“ Keines Ihrer Worte konnte man außerhalb ihres Helmes hören.
Die menschliche Frau hat gerade die Hälfte des Hangars durchschritten, als Calipso eine Liste vor ihren Visor hatte. Alleine mit den Augenbewegungen und Wimperschlägen war es ihr möglich einige Daten von der Liste auszuwählen und schickte die markierten Dateien ab.
Seit mehr als 300 Jahren lebte die Quarianer in diesen Anzügen, die Technologie ist mit auf dem neuesten Stand, im Kampf können sie in Bruchteilen von Sekunden alle Taktischen Daten auf den Helmvisior übertragen, Daten mit anderen Quarianern teilen, und so sogar Gegner erkennen, die Hinter Mauern oder Deckung standen. All dies wurde nur mit den Augen und Wimpern gesteuert. Calipso hatte sogar eine Mikrokamera im Helm, die es ihr erlaubte einen 360° Rundumblick zu haben.
Gelassen beobachtete Calipso die Frau. Es war ihr klar, sie spielte hier nur eine Nebenrolle. Zwar wurde Calipso mit allen Respekt begrüßt, doch die Aufmerksamkeit hatten Samuel und Lucy.
„Keelah.“ Begrüßte Calipso die Menschenfrau höflich, deren Namen man ihr nicht gesagt hat.
„Ensing Lucy Ang Lee besitzt bereits sämtliche Daten auf ihrem Pad mit einem persönlichen Zeugnis von mir und ihren Kommandanten Trees’Reegar vas Tyr.“

Lucy die die ganze Zeit starr und unbetteilig dabei gestanden war, langte nun in eine ihrer Taschen und holte das Pad heraus. Sie überreicht es der Frau, wobei Lucy keine Miene verzog. Innerlich brodelte es in ihr, zum ersten mal fragte sie sich, ob sie das richtige getan hat. Menschen die sich so verhüllen, verbergen etwas, Lucy hatte ein sehr ungutes Gefühl bei der Frau. Zum Glück hatte sie noch ein paar Messer aus Hartplastik und Keramik versteckt. Unauffällig vor jedem Scanner. Ganz nackt würde sie nie gehen, auch wenn Samuel die Tasche mit ihren richtigen Waffen hatte.
Überläufer? Lucy sah sich nie als Überläufer, es war ihr Schicksal, ein Überläufer macht dies bewusst. Lucy, tja Lucy wusste nicht mal warum sie nun bei den Quarrianern ist und nicht bei Cerberus. Es war Schicksal und sie war zufrieden damit.
Lucy entscheid sich nichts zu sagen. Sie musste hier nun durch, bald schon würde sie wieder zur Tyr zurückkehren, doch nun musste sie hier durch.

Währenddessen kam auf einem Repulsorschlitten einiges an Medizinischen Material heran. Ein Quarrianischer Offizier trat im Hintergrund zu einen der menschlichen Wachen. "Ein Geschenkt der Migranten Flotte, der Skipper wünscht euch viel Glück im gemeinsammen Kampf gegen die Reaper."


Tyr N7 Mensa:

Arm in Arm kam Aiora mit Falco in die Mensa, Skarr und Bray saßen gelangweilt an der Bar.
„Hey ihr Zwei, was treibt ihr so?“

[Kaal'Reeger]

Trees grinste während Falan sich langsam anfing schwarz zu ärgern. "Sir, nicht das es langweilig werden würde in einer tour geschlagen zu werden, aber was ist eigentlich mit dem Menschen den wir neulich mitgenommen haben? Hat sich ihre Nichte bereits um ihn gekümmert?" Trees sah vom Schachbrett auf. "Gute Frage, glaube nicht. Wenn sie gerade bei ihm ist will ich nicht unnötig stören, aber ich kann ja mal anfragen wo sie gerade ist." Er überlegte kurz, dann aktivierte er sein Funkgerät. "Brücke, hier Trees. Wo befindet sich Calipso gerade?" Kurz hörte er nichts, doch dann Traf ihn fast der Schlag als er hörte was der Brückenoffizier ihm sagte.

"Sie befindet sich in einem der Hangar, Sir. Es geht um die Verabschiedung von Pater Samuel..." Mir doch egal "...und miss Dean..." BITTE WAS?!? "... Ich glaube sie sind..." er unterbrach sofort die Verbindung. Warum hatte Ihn niemand informiert? Er war für alle Truppen auf dem Boden verantwortlich und wenn jemand geht dann hatte er das doch wohl zu erfahren! Ganz ruhig, überleg genau was du jetzt machst. Wenn schon abschied, dann auch anständig. "Falan, trommel das Team zusammen. Volle Ausrüstung. Treffen in 5 Minuten vor Hangar 3." Falan schaute seinen Kommandanten für kurze zeit dumm an, dann Sprang er auf und eilte davon um alle zu benachrichtigen.

Trees selber lief in sein Quartier. Er wollte ihr unbedingt noch etwas geben. Ein Erinnerungsstück sozusagen. Er suchte kurz durch die Kommode, dann fand er es. Er steckte es ein, nahm seine Ausrüstung mit und lief zum Hangar.
Wie befohlen standen dort die 10 verbliebenen Mitglieder seines Kommandotrupps in voller Ausrüstung, die Gewehre in der Hand, allerdings gesichert und locker in der Hand. "Mitkommen!" forderte er sie nur auf während er schnellen Schrittes an ihnen vorbei ging. Als er den Hangar betrat, sein Team direkt hinter sich, sah er sich kurz um. Da stand Calipso, einige Menschliche Wachen und Samuel. Und eine Frau von der nur die Augen zu sehen waren. Möglicherweise die Anführerin hier. Ein Stück daneben stand Lucy. Er schritt auf seine Nichte zu, das Knallen der im Gleichschritt laufenden Kommandos hinter sich ignorierend. Auch wenn ihm auffiel das sich ein paar der menschlichen wachen etwas anspannten bei dem was da auf sie Zukam. Bei seiner Nichte angekommen, die Marines 2 Meter Hinter ihm, in Aufstellung und den Matt-schwarzen Umweltanzügen gaben schon ein nettes Bild ab, deutete er eine Knappe Verbeugung von der Ihm unbekannten Frau an und wendete sich dann Calipso zu.

"Kannst du mir Wohl sagen warum ich nicht darüber Informiert wurde was hier los ist?" Seine Stimme war ruhig, aber es lag eine deutliche Spur Verärgerung in ihr. Ein blick reichte um ihm zu sagen das sie es selber nicht genau wusste, aber mehr als Überrascht über sein Auftreten war. Ihr gutes recht, hätte ich selber nicht gedacht dachte er sich. Dann wandte er sich direkt ohne Antwort wieder um und ging auf Lucy zu. "Ich habe gerade erst erfahren das du uns verlässt." sagte er mit freundlicher Stimme. "Ich weis nicht warum, aber so wie ich dich kenne hast du einen guten Grund dafür. Aber, sollte man sich nicht wiedersehen, will ich dir etwas geben." Er griff ein eine Brusttasche seines Anzugs. Als er die Hand wieder rausnahm, kam eine feingliedrige, silberne Metallkette, mit einem unförmigen, schwarzen stück Metall zum Vorschein. Während er ihr die kette entgegenhielt erklärte er "Das ist ein Stück der Reaperpanzerung, die wir auf Kael abgesprengt haben. Ich habe Falan einige davon einsammeln lassen, als Erinnerung an diesen Einsatz. Für mich ist es noch etwas mehr als das. Eine Erinnerung an Verrat, an Dunkelheit und meinen beinahe Sicheren Tod. Aber auch daran, das ich dank dir noch am leben bin. Wärst du nicht da gewesen, würde ich hier jetzt nicht stehen. Und das, ist es auf jeden fall wert in Erinnerung behalten zu werden. Und ich möchte dich bitten, es auch als Erinnerung mitzunehmen. Als Erinnerung daran, was du geleistet hast, das du bei uns steht's willkommen bist, oder womit auch immer du es sehen möchtest." Er sah die Überraschung auf Ihrem Gesicht, doch er sagte nichts mehr und wartete auf Ihre Reaktion.

[Lt_Striker]

Calipso sah auf, als Trees mit seinen Marines den Hangar schon fast stürmte.
Sie hob ungesehen eine Augenbraue, nicht sicher was er mit dem Auftritt erreichen wollte und wie der Auftritt ankam bei den Menschen. Sicherlich, die Menschen hatten ihre Wachen auf gestellt, während sie auf ihre verzichtet hatte, es wäre ihr gutes Recht eine Garde hin zu zuziehen, doch im Nachhinein den Hangar zu stürmen. In diesem Fall kann es ihr egal sein, es gab nichts zu verlieren. Doch wäre diese vermummte Frau nun ein Turrianischer Offizier oder Admiral gäbe es böses Blut, sie wird wohl mal ein Wörtchen mit Trees reden müssen.

Als ihr Onkel ihr unmissverständlich klar machte, dass er nicht über den Abflug von Lucy informiert wurde, wurde Calipso ärgerlich. So eine Schlamperei würde sie nicht dulden. Später würde sie den oder die Verantwortliche zur Rede stellen. Solche Vergehen können im Ernstfall Leben kosten. Auf einem Kriegsschiff muss jedes noch so kleine Zahnrädchen geschmiert sein und funktionieren, das gilt auch, vor allem auch für ihre Offiziere.
Calipso brauchte ihn nicht zu antworten, Trees drahte sich zu Lucy um, um sich zu verabschieden.

Lucy sah stoisch den Auftritt von Trees an, die ganze Zeit stand sie nur da, als ob sie nicht anwesend wäre. Auch wenn gerade alles um sie ging, erreichte sie doch, dass sie ihre Person weit weniger wichtig machte in dem sie kaum etwas sagte und sich auch kaum bewegte.
Alles was sie tat war beobachten. Und was sie sah gefiel ihr nicht sonderlich. Haargenau prägte sie sich jede Bewaffnung der Soldaten ein, auch die Seitenbewaffnung. Die Schritte, das Auftreten, schätze alles ab und ordnete die Soldaten in Schemata ein.
Lucy konnte sich durch die haargenauen Beobachtungen jetzt schon Vorstellen wie ein Kampf ablief wenn er jetzt nötig wäre, oder auch im Shuttle. Nicht dass sie Samuel nicht vertrauen würde, aber zum einen war es ihr Job als Kommando, zum anderen der Frau vertraute sie nicht.
Als Trees ihr das Amulett gab bleib sie weiter unverändert. Nur ein Quarianer, eine Rasse die versteckt unter Helmen der Umweltanzüge keine Mimik kannten, lernte jede einzelne Körperbewegung und vor allem jeden einzelnen Ton in der Stimme als Mimik zu nutzen.
Kein Lebewesen konnte die Körpersprache besser lesen als ein Quarianer, mit Ausnahme vielleicht eines Quarianischen Schauspielers.
Das leichte Leuchten in ihren Augen ließ Trees schon erkennen, wie sie sich freute.
Sie nahm es wortlos entgegen und hing es sich um den Hals, dann schritt sie zu Samuel der ihre Waffen hatte. Sie holte das Valliant Scharfschützengewehr aus der Tasche. Auch wenn einige meinten die Black Widow wäre das bessere, so wusste gerade Trees, dass Lucy das Valliant vorzog, ja mit dieser Waffe schlug sie nicht nur seine Leistungen, er hatte immer noch daran zu knabbern wieder Topschütze zu werden.
„Nimm sie.“ Sagte sie und schaute ihn genau ins Visier in die darunter leuchtenden Augen des Quarianers.
„Bewahr sie gut auf, ich komme und dann will ich sie zurück.“ Sie sah zu Boden weil sie nicht wusste was sie sagen sollte, wie sie es erklären sollte.
Dann sah sie auf, direkt in seine leuchtenden Augen und Trees erkannte eine Flamme in ihren Augen die so manchen in Angst versetzen konnten, der gleiche Blick den Lucy immer hatte wenn es in einen Einsatz ging.
„Ich muss diesen Weg gehen. Ich bin keine Quarianerin, aber auch kein Mensch. Ich muss erst Mensch werden um zu euch zurück zu kommen. Irgendetwas in mir drinnen sagt mir, ich muss nach New Mekka.“ Dann bewegte sie nur die Lippen, ohne einen laut von sich zu geben, außerdem achtete sie darauf, dass ihr Körper und der Körper von Trees die Lippenbewegungen verdecken, was für sie als Kommando keine große Schwierigkeit bereitete.
Trees hatte noch etwas Mühe doch sie formte ihre Lippen eindeutig.
- Ich weiß nur nicht, ob dies ein friedlicher Auftrag wird auf New Mekka. Sie weiß nicht ob sie dort geläutert wird, so wie die sich das vorstellen, oder dadurch, dass sie durch das Blut ihrer Peiniger waten muss.-

Lucy umarmte Trees zum Abschied, dass alles verlief so geplant, dass es für jeden Außenstehenden nicht auffiel, wie sie die Lippenbotschaft weiter an Trees trug, jeder sah wie Lucy auf Trees zuging, ihn kurz in die Augen sah und in dann umarmte um sich zu verabschieden.
Sie nickte ihm noch mal zu und deutete auf die Waffe.
„Pass gut auf sie auf.“ Dann grinste sie. „Nimm sie doch mal her, vielleicht schlägst du meinen Rekord damit.“

[plasma13]

Chadidscha wechselte einen vielsagenden Blick mit Samuel als Hauptmann Reegar mit einer Garde den Hangar betrat und seiner Verärgerung Luft machte. In ihren Augen hatte Reegar soeben Calipso öffentlich brüskiert. Die Gardisten von New Mekka ließen sich nichts anmerken und ignorierten das Gebaren des quarianischen Hauptmanns.
Während sich Trees von Lucy verabschiedete trat Chadidscha erneut vor Calipso.

„Frau Kapitän. Ich bereue zutiefst, dass unser erstes Aufeinandertreffen unter solch ungünstigen Umständen abläuft. Dennoch möchte ich mich bei ihnen für alles bedanken. Eure Freunde werden von eurer Güte erfahren haben noch ehe ihr ihnen begegnet. Ma'a salama wa ila alika Frau Kapitän!“ Die Inquisitorin deutete eine dezente Verbeugung an wobei sie sich gegen die Stirn tippte und die Hand danach in einer leicht ausholenden Bewegung senkte.
Hinter ihnen wurden die medizinischen Vorräte vom technischen Personal verladen und geduldig warteten alle, bis sich Reeger von seiner Freundin verabschiedet hatte. Schließlich war es soweit.

Samuel übergab seine und Lucys Ausrüstung ebenfalls den Technikern und stellte sich zwischen die Abordnung der Gardisten.
„Lucy Ngoc Dean!“ rief er die Junge Frau mit fester Stimme an. „Tretet vor!“. Entschlossen schritt die Asiatin auf ihn zu und blieb ein paar Schritte vor ihm stehen.
„In Lehenspflicht für den Hohen Senat zu New Mekka und für die Anmut des allmächtigen Gottes nehme ich, Judikator Samuel - ex officio - euch Ensign Lucy Ngoc Dean fest!
Ihr seid der Ketzerei, des mehrfachen Mordes und des Friedensbruchs de lege lata für schuldig erklärt worden und werdet nun de Jura der heiligen Inquisition übergeben die über euer Strafmaß entscheiden wird!
Möge die göttliche Gerechtigkeit stets obsiegen! Der Herr möge eurer Seele gnädig sein!
Ihr werdet nun durchsucht und danach auf das Schiff gebracht!“ erklärte er und trat einen Schritt zurück. Einer der Gardisten trat vor Lucy.
„tragt ihr irgendwelche Waffen verdeckt oder offen am Körper Ensign?“ fragte der Legionär.