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  1. #1
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    Standard Mass Effect- Aufstieg der Sovereign

    Erst mal Hi.

    Mein Name ist Gordo und ich schreibe seit etlichen Jahren Fan Fictions. Ich liebe große Projekte. Aber dazu später.

    Worum geht es bei Mass Effect - Aufstieg der Sovereign?

    Die Geschichte orientiert sich an der Haupthandlung der Spiele. Diese Story geht aber mehr auf die Charaktere ein und bastelt an den Beziehungen untereinander. Außerdem wird es neue Handlungen und Charaktere geben (klingt schlimmer wie es ist. Ich werde jetzt nicht das ME- Univerusm nicht direkt durcheinander hauen). Dieses Projekt hat auch schon eine eigene Homepage.

    Aufgebaut ist die Storyline als großes Projekt. Wie die Spiele als Trilogie. Die Einteilung der Kapitel wird als Folgen bezeichnet, die sich in eine Staffel einordnen. Sieht dann so aus:

    Season 1: Aufstieg der Sovereign, 13 Episoden sind gleich 13 Kapitel. Die Kapitel können eine Länge von 10-15 Seiten haben.

    Mehr Infos gibt es übrigens auf: http://www.facebook.com/MassEffectStory. (Alle Folgen, mehr Infos)

    Die ersten Episoden erscheinen im wöchentlichen Rythmus, bevor es nach der ersten Hälfte eine Pause gibt.. Die Produktion dauer lange und ist sehr zeitaufwendig. Die ersten beiden Episoden sind bereits jetzt zu lesen um einen Vorgeschmack zu geben. Ale anderen Episoden erscheinen 1-2 Mal im Monat

    UPDATE VOM 25.02.2013: Release von Kapitel /Episode 9


    Hier als Download für PDF und als Word Datei:

    1.01 "Eden Prime": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME1.pdf
    1.01 "Eden Prime": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME1.docx

    1.02 "Prophecy": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME2.pdf
    1.02 "Prophecy": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME2.docx

    1.03 "Trust and Temptations": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME3.pdf
    1.03 "Trust and Temptations": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME3.docx

    1.04 "What doesn´t kill you": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME4.pdf
    1.04 "What doesn´t kill you": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME4.docx

    1.05 "The A- Factor": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME5.pdf
    1.05 "The A- Factor": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME5.docx

    1.06 "The Spectres": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME6.pdf
    1.06 "The Spectres": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME6.docx

    1.07 "Sleepless over Therum": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME7.pdf
    1.07 "Sleepless over Therum": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME7.docx

    1.08 "Swan Song": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME8.pdf
    1.08 "Swan Song": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME8.docx

    1.09 "How to win Friends and influence Rachni": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME9.pdf
    1.09 "How to win Friends and influence Rachni": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME9.docx

    1.10 "The Reaper at the End of this Book": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME10.pdf
    1.10 "The Reaper at the End of this Book": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME10.docx

    1.11 "Girl on Fire": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME11.pdf
    1.11 "Girl on Fire": Link: http://exnetwork.ex.funpic.de/ME11.docx







    Weiter geht es in Kürze mit dem Finale 1.12 "Fall from Grace", First Contact wird danach fortgesetzt.
    Geändert von Gordo (15.04.2013 um 20:32 Uhr)

  2. #2
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    Oder jetzt einfach online lesen:

    1.01 "Eden Prime"

    Botschafter Donnel Udina runzelte seine Stirn, als er einen Blick auf die digitale Personalakte von Shepard warf. Sorgfältig studierte er seinen Lebenslauf und mit jeder Zeile die er las, schienen seine Falten mehr Furchen zu werfen.
    Anderson bemerkte schnell, dass Udina Skepsis hatte Shepard in der kommenden Mission einzusetzen. "Ich glaube wirklich das er der richtige Mann für diese Mission ist.", versuchte er überzeugend darzustellen.
    Udina hob seinen Blick. "Was wissen wir denn über Shepard? Er musste sich als Waisenkind in den rauen Slums der Großstadt durchkämpfen. Seine Vorstrafen sprechen nicht unbedingt für ihn." "Das mag stimmen aber mit Achtzehn Jahren hat er sich freiwillig für den Militärdienst verpflichtet. Seit dem glänzt seine Akte vor beindruckenden Ergebnisse und Lobanpreisungen ", verteidigte Anderson ihn.
    Udina schien immer noch nicht überzeugt und stellte Shepards psychologisches Profil in Frage. "Hat der Vorfall auf Elysium beim Angriff der Batarianern keine psychologischen Folgen?"
    Anderson verneinte strikt. "Dieser Mann wird als Kriegsheld gefeiert. Um seine Mannschaft das Leben zu schützen, war es bereit sein eigenes Leben zu opfern. Die Auszeichnung sollte Beweis genug sein."
    Udina legte das Holotablet beiseite und verschränkte die Arme. "Sind Sie sicher das dieser Mann die Galaxie beschützen kann?"
    Captain Anderson lächelte zuversichtlich. "Ich habe vollstes Vertrauen darin, dass Shepard unsere Galaxie schützen wird."

    ***

    2148 entdeckten Forscher auf dem Mars Überreste einer alten raumfahrenden Zivilisation. In den darauffolgenden Jahrzehnten konnten mit Hilfe von diesen Artefakten neue Technologien entwickelt werden, die Reisen zu den entferntesten Sternen ermöglichten. Basis dieser unglaublichen Technologie war eine Kraft, die in der Lage war das Raum Zeit Gefüge zu kontrollieren.
    Sie nannte es "die größte Entdeckung in der Geschichte der Menschheit."

    Die Zivilisationen der Galaxis nennen es:

    MASS EFFECT


    Es war ein nur ein kurzer Augenblick, als das Schiff der Allianz an dem Planeten Xuris vorbei flog. Wenige Sekunden später war es wieder in der schwarzen Nacht der Galaxie verschwunden.

    Die SSV- Normandy SR-1 war ein Prototyp Sternenkreuzer der Allianz, welcher in Kooperation mit den Turianern entwickelt wurde. Die Normandy wurde für Aufklärungsmissionen entwickelt, da sie über eine spezielle Tarnfähigkeit verfügte

    An Bord hatte die Crew alle Hände voll zu tun, das System des Schiffes zu überwachen. Shepard war auf dem Weg zur Kommandobrücke, während Joker ihre aktuelle Position über die Funkkanäle des Schiffes mitteilte: " Das Acturus - Prime- Massenportal ist in Reichweite. Starte die Transmissions-Frequenz... Verbunden! Berechne Transitmasse und Ziel. Das Massenportal ist heiß, Zugriff auf Annäherungsvektoren. Alle Stationen sichern für Transit. Grünes Licht. Annäherung angeleitet:"
    Mit diesen Worten näherte sich das Schiff einer riesigen grauen Struktur. In ihrer Mitte befand sich ein rotierender Kreisel umhüllt von blauem hellem Licht.
    Diese Strukturen wurden Massenportale genannt. Sie erzeugten "Massenfreie" Korridore, die zeitverlustfreie Reisen ermöglichten. Sie waren über die ganze Galaxie verbreitet. Schiffe mit normalem ÜLG-Antrieb bräuchten Jahre für ihre Reisen.

    "Portal Kontakt in 3...2...1..." Die Normandy preschte in das helle Licht vor. Hinter ihr ein glühender blauer Schweif der das Schiff beschleunigte. Ein kurzer Augenblick später erlosch der leuchtende Strahl und die Normandy war verschwunden.
    "Schubwerke check. Navigationssysteme Check. Interner Navigationsspeicher aktiviert. Alle Systeme online." Joker pausierte einen Moment. "Abweichung etwas mehr als 1500 km.", führte mit einem leichten Unterton fort.

    "1500 Km ist in Ordnung. Ich denke ihr Captain kann zufrieden sein.", murmelte Nihlus mit dunkler Stimme und wendete sich ab. Joker sah ihm genervt nach. "Ich kann den Typen nicht ausstehen.", gab er offen zu.

    Jeff "Joker" Moreau war Pilot der Normandy. Um es anders auszudrücken er war einer der Besten. Jeff litt unter der Glasknochenkrankheit, weswegen sein Gehen eher an humpeln erinnerte. Während seiner Ausbildung wurde er wegen seine "Behinderung" belächelt, dennoch bestand er seine Pilotenprüfung mit Bestnoten, zumindest den praktischen Teil. Joker kombiniert seine "Schwächen" gerne mit Sarkasmus, den er in Gesprächen freien Lauf lässt."


    "Nihlus hat ihnen ein Kompliment gemacht und wir beide wissen, dass er das sehr selten macht. Dafür hassen Sie ihn?", fragte Kaidan und wirkte sehr überrascht.
    "Sie waren doch gerade dabei oder? Das war ein Sprungüber die halbe Galaxie. Das war nicht in Ordnung! Das war brillant.", erwiderte Jeff wütend. "Außerdem bedeutet ein Spectres an Board immer Ärger. Ich wäre froh, wenn er endlich verschwinden würde."

    Kaidan blieb ruhig und versuchte Jeff im Zaum zu halten. "Der Rat hat eine Menge Geld in dieses Projekt investiert und jemand beauftragt ihre Investition zu überwachen."
    "Das ist die "offizielle" Version. Nur Vollidioten glauben die offizielle Version.", nörgelte er.

    Shepard hatte das Gespräche der beiden mit etwas Abstand belauscht. "Joker hat Recht. Spectres haben Besseres zu tun als bei einem Testflug Aufpasser zu spielen."
    "Da steckt mehr dahinter. Ich vermute der Captain weiß mehr.", sagte Joker.
    Schließlich meldete sich Anderson über die Kommunikationskanäle: "Joker. Geben Sie mir den aktuellen Statusbericht."
    "Wir haben soeben das Massenportal hinter uns gelassen. Die Tarnsysteme sind aktiviert."

    "Gut. Öffnen sie ein Netzwerk und verbinden uns mit der Allianz. Ich möchte das alle Missionsberichte übermittelt werden bevor wir Eden Prime erreichen.", gab er als Befehl.

    "Gut. Ich glaube Nihlus versucht sie heimzusuchen, Captain.", ironisierte Joker.

    "Er ist bereits hier. Richten Sie Commander Shepard aus, er soll sich für ein Briefing im Kommunikationsraum melden."

    Shepard blieb gelassen, obwohl es den Eindruck machte als sei der Captain verärgert." Es klingt so als sei Anderson mit der Mission unzufrieden.", meinte er.
    Joker musste schmunzeln. "Er hört sich immer so an wenn er mit mir redet." Shepard lächelte leicht und begab sich dann zum Kommunikationsraum.
    "Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum.", sagte Kaidan


    ***

    Shepard hatte ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Obwohl es nur ein Testflug war um die Tarnsysteme der Normandy zu testen, hatte Captain Anderson das Kommando. Er gehörte zu den verdientesten Soldaten der Special Forces. So jemanden schickte man nicht einfach auf eine "Vergnügungsfahrt."Gleichzeitig befand sich Nihlus an Board. Hatte die Allianz etwas über die Mission verschwiegen, das sie sogar einen Spectres einsetzten? War die Mission vielleicht nur eine Art Tarnung?
    Shepard hatte seine Bedenken und genau die gleichen Zweifel konnte er in den Augen der Crew sehen.

    Auf seinem Weg traf er seinen "Schützling" Carter um ihn nach seiner Meinung zu erkundigen..
    "Sind sie auch Misstrauisch wegen Nihlus?", fragte er direkt.
    "Ich finde es schon seltsam, das sich ein Turianischer Spectres an Board befindet. Sie müssen sich vor niemand verantworten und können parktisch tun was sie wollen.", antwortete Carter.

    Carter Grey war auf der Erde geboren worden und hatte die Militärausbildung mit Bestnoten hinter sich gebracht und war nun Anwärter auf das N7 Programm. Commander Shepard erkannte das Potenzial von Carter während einer Mission und versuchte ihn für die Ausbildung vorzubereiten.

    "Merkwürdig ist es schon. Eine ganze Crew nur für einen Testflug einzusetzen lassen schon Zweifel aufkommen."

    "Ich bin jedenfalls bereit für ein bisschen Action auf Eden Prime. Der lange Flug hat mich nervös gemacht.", scherzte Carter.

    "Sie sind wie immer zu stürmisch. Ein gutes Soldat bewahrt immer Ruhe, auch in den aussichtlosesten Situationen."
    "Sie konnten sich bereits beweisen, Sir. Diese Mission könnte meinen Chance sein in das N7- Programm aufgenommen zu werden.", spornte sich Carter an.
    Shepard lächelte. "Ich habe bereits gesehen wie gut Sie sind. Die Vorgesetzten werden ich auch noch von ihren Qualifikationen überzeugen."

    ***

    Im Kommunikationsraum angekommen, erwartete ihn Nihlus bereits. Ein turianischer Spectres wirkte auf Außenstehende schon Respekteinflößend. Seine rot schwarze Panzerung schimmerte im Licht. Seine Augen schienen klar auf die Mission fixiert.

    Nihlus Kryik ist einer der höchstdekorierten Spectres des Citadel-Rats. Geboren auf einem Söldneraußenposten musste er früh lernen für seine Überzeugungen zu kämpfen. Seine Mutter zwang ihn zum Militärdient, als er mit 16 Jahren seinen Vater verlor. Schon bald gelang es ihn in den Rang eines Spectres aufzusteigen. Nihlus Fähigkeiten die Schwächen seiner Feinde zu analysieren und gegen sie zu verwenden, machten ihn auch in Drucksituationen zu einem gefährlichen Gegner.

    "Commander Shepard, ich habe gehofft sie alleine anzutreffen."
    "Ich dachte Anderson würde auch kommen.", erwiderte John misstrauisch.
    "Anderson ist auf dem Weg. Mein Interesse gilt aber der Mission. Eden Prime ist ein besonderer Ort, müssen Sie wissen.", erklärte Nihlus.
    "Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?"
    "Eden Prime ist ein leuchtendes Symbol für die Menschen. Es beweist das ihre Rasse eine Kolonie aufbauen und schützen kann. Allerdings stellt sich die Frage, wie sicher es dort wirklich ist."

    "Wir sollten Shepard aufklären was wirklich auf Eden Prime passiert.", meinte Anderson und betrat den Raum.
    "Ich ahnte bereits das es kein normaler Testflug ist." Shepards mulmiges Gefühl schien sich langsam zu bestätigen, denn selbst Anderson wirkte angespannt.
    "Die Tarnsysteme der Normandy dienen als Schutz für diese Bergungsmission. Bei Ausgraben auf dem Planeten wurde ein Sender entdeckt. Ein prothanischer Sender.
    "Sind die Protheaner nicht vor 50000 Jahren auf unerklärliche Weise ausgestorben?"


    Nihlus nickte. "Richtig. Den Protheaner verdanken wir den Bau der Citadell und der Massenportale. Dieser Sender könnte als eine Art Erbe verstanden werden."
    "Beim letzten Fund dieser Art konnte die Technologie der Menschen einen erheblichen Sprung nach vorne machen.", erklärte Anderson. Eden Prime ist für so einen Fund nicht ausgerüstet. Der Sender muss geborgen und zur Citadell gebracht werden."

    "Verstehen Sie mich nicht falsch, aber die Kolonisten hätten den Fund des Senders verschweigen können.", deutete Shepard an.

    "Da die Menschen sowieso keinen so guten Ruf in der Galaxie haben, war es besser die Entdeckung dem Rat mitzuteilen. Außerdem verfügt die Citadell über bessere Ausrüstung zum Studium des Senders.", antwortete Nihlus.




    "Aber dennoch erklärt es nicht warum Nihlus persönlich anwesend ist.", zeigte sich Shepard misstrauisch.
    Anderson bejahte. "Er soll sie beurteilen. Die Menschen wünschen sich mehr Einfluss im Citadell Rat. Spectres genießen einen großen Stellenwert beim Rat. Wenn uns gelingt, dass ein Mensch zum Spectres ernannt wird, würde es zeigen wie fortschrittlich die Allianz ist"
    "Sie sind ein gefeierter Kriegsheld Shepard. Sie riskieren alles um ihr Team zu schützen, das würde nicht jeder tun. Deshalb habe ich sie für die Auswahlkandidaten der Spectres eingetragen."

    Shepard wusste nicht ob er sich geehrt fühlen sollte. Seit dem Erstkontakt Krieg vor 30 Jahren gab es Spannungen zwischen den Turianern und den Menschen.
    "Ich kann sehen das sie skeptisch sind. Sicher die Vergangenheit zeigt, dass es noch immer Spannungen zwischen unseren Völkern gibt, aber nicht alle Turianer denken so. Viel mehr sehen einige sogar Potenzial in den Menschen.", versuchte Nihlus deutlich zu machen

    "Ich schätze ich sollte mich geehrt fühlen oder?" Ein Hauch von Ironie war in Shepards Worten zu spüren . Nihlus aber versicherte ihm, das nur seine Fähigkeiten zählten. Er war ein außergewöhnlicher Soldat. Für ihn war es nicht wichtig das er "nur" ein Mensch war.

    "Ich werde sie beobachten. Eden Prime ist nur eine Station. Ich möchte mehr von ihren Qualitäten zu sehen bekommen."

    "Das Kommando wird ihnen überlassen. Nihlus wird sie begleiten und die Situation beobachten. Priorität hat die Bergung des Senders. Bringen Sie ihn sicher zum Schiff.", fasste Anderson zusammen.

    Shepard zeigte sich einverstanden, aber das mulmige Gefühl wollte einfach nicht verschwinden.

    ***

    Ein letzter Handgriff an den Armschienen, ein kurzer Blick auf die Brustplatte mit dem N7 Logo und Shepard hatte seine Panzerung angelegt. Bevor die Normandy den Landeflug auf Eden Prime startet, kontrollierte sein Team die Ausrüstung.
    "Endlich wieder festen Boden unter den Füßen.", strahlte Carter.
    "Sie scheinen ungern auf Schiffen zu reisen.", stellte Shepard fest
    "Auf einem Schiff kann man sich nicht wirklich entfalten. Mein Großvater sagte immer jedes Lebenswesen hat Potenzial. Zunächst habe ich nie verstanden, was er mir eigentlich sagen wollte, aber mit der Zeit... Dort draußen in der Galaxie kann sich jedes Lebenswesen entfalten und sein wahres Potenzial finden. Bei jeder Mission hoffe ich mein Potenzial zu finden. Was auch immer das bedeuten mag.""
    "Ihr Großvater scheint ein kluger Mann gewesen zu sein.", lächelte Shepard.
    Carter nickte. "Leider ist er viel zu früh gestorben..."

    "Commander Shepard!" Plötzlich meldete sich Joker von der Brücke. "Wir haben ein Notsignal von Eden Prime empfangen. Sie sollten einen Blick auf die Monitore werfen. Ich schicke das Material an einen Computer in ihrer Nähe."
    "Verstanden!", entgegnete er.

    Shepard begab sich zu einem der Computer und warf einen besorgten Blick auf das ankommende Bildmaterial. "W-Wir werden angegriffen... Sie greifen an mehreren ... Punkten... . Brauchen Unterstützung...!" Die Übertragung wurden immer wieder durch Rauschen gestört. Es zeigte Soldaten im Kampf. Mehrere Explosionen erschütterten das Geschehen. Schließlich schwenkte die Kamera den Himmel entgegen.
    Shepards Pupillen weiteten sich. Ein riesiges Objekt schwebte an Himmel. Riesige Tentakel um denen rote Blitze umher sprangen. Es war wie ein riesiger Schlund der den Himmel verdunkelte.
    "Was ist das?", fragte Carter laut er als über Shepards Schulter blickte.
    "Ich habe nicht die geringste Ahnung. Es scheint riesige Ausmaße zu haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Objekt ein normales Schiff darstellen soll."
    "Klingt nicht gut.", schluckte Carter.


    "Shepard! Sie haben die Bilder gesehen. Wir werden die Tarnsystem der Normandy nutzen um unbemerkt ins Geschehen einzudringen. Oberste Priorität hat der Sender. Sie werden mit einem kleinen Bergungsteam außerhalb des Geschehens abgesetzt. Kaidan wird sie begleiten."
    "Was ist mit Überlebenden?"
    "Das ist ein sekundäres Ziel.", antwortete Anderson mit tiefer Stimme.

    ***


    Eden Prime war eine Agrarwelt im Utopia Sonnensystem. Sie gehörte zu den ältesten und erfolgreichsten Kolonien. Sie diente der Menschheit als Beweis für ihre Entwicklung, vor allem aber das sie sich auch außerhalb der Erde beweisen konnten.

    Um sich einen ersten Überblick zu schaffen wurde Nihlus vor Shepards Team abgesetzt. Er diente als eine Art Kundschafter, um im Notfall wichtige Informationen an das zweite Team weiterleiten zu können.
    Nach erfolgreicher Absetzung durch die Normandy befand sich das zweite Team mitten im Geschehen. Der Himmel über ihnen, hatte sich mittlerweile in ein bedrohliches tiefes Rot verwandelt.
    "Können wir dem Turianer trauen?", fragte Carter seinen Vorgesetzten.
    "Er ist ein Spectres mit viel Erfahrung.", verteidigte Kaidan ihn.
    "Wir haben dennoch eine Vorgeschichte, vergessen Sie das nicht Kaidan. Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser.", meinte Carter.
    Shepard schwieg für einen Moment und versuchte die Situation zu analysieren. Die gesamte Mission entwickelte sich immer mehr zu einer Katstrophe. Er war sich sicher. Dieser Angriff war kein Zufall.




    "Der Angreifer muss von diesem Sender erfahren haben, ansonsten bestehe kein Grund Eden Prime anzugreifen.", versuchte Shepard zu deuten.
    "Der ganze Aufwand nur um einen Sender zu bergen?"
    "Wir reden hier von einem Prothanischen Sender! Diesem Volk verdanken wir den Bau der Massenportale und der Citadell. Das Gerät vom Mars enthielt nur Bruchstücke ihrer Technologien. Das allein reichte aus um unserem Volk einen technologischen Zukunftssprung von fast 200 Jahren zu ermöglichen. Der Sender auf diesem Planeten könnte viel mehr Wissen enthalten.", erklärte Kaidan.

    "Oder er birgt eine Gefahr.", wägte Shepard ab. "Es könnten sich um neue Technologien handeln oder eben Plänen zum Bau von mächtigen Waffen. In den falschen Händen könnte diese Informationen Tod oder Vernichtung bedeuten. Eines dürfen wir nicht vergessen. Die Protheaner verschwanden vor 50000 Jahren spurlos aus der Galaxie. Dafür muss es einen Grund geben."

    Shepards Team musste sich zu einem Fundort des Senders durchschlagen. Steinige Pfade durch kleine Wälder erschwerten ihren Weg. Alle standen unter enormen Druck. Sie wussten nicht welche Feind sich ihnen in den Weg stellen konnte. Nihlus hatte sich bisher auch noch nicht gemeldet. Keine gute Zeichen für eine ohne hin schon krisenhafte Mission.

    Auf einer Lichtung gab Shepard das Zeichen zum Stehen bleiben. Carter entdeckte einige Meter vor ihnen einer merkwürdige Maschine. Seine Kameraden gaben ihm Deckung um sich den Fund genauer anzusehen.
    "Sieht aus wie eine Art Aufklärungsdrohne.", merkte Carter an.
    "Vermutlich. Ich glaube so eine Drohne habe ich schon mal gesehen.", sagte Shepard nachdenklich.

    Mitten in seinen Gedanken versunken melde sich endlich Nihlus mit ersten Informationen. "Viele Ausgebrannte Gebäude... und eine Menge Leichen. Das wirkt wie ein Massaker. Eines ist sicher! Unser Gegner meint es ernst."
    "Verstanden! Wir treffen Sie am Ausgrabungsort."

    ***

    *Keuch* Ihr Atem war unruhig, der Puls erhöht. Pures Adrenalin schoss durch ihren Körper. Es hielt sie am Leben. Ashley war auf der Flucht vor ihren Feinden, die ihr dicht auf den Fersen waren. Vereinzelt gelang es ihr mit Schüssen die Drohen vom Himmel zu holen. Aber es war nur eine Frage der Zeit bis sie sie einholen würden.
    Trotz ihrer guten Kondition kam sie langsam an ihren Grenzen. Ihre Beine schmerzten, die Muskeln verkrampften sich.

    Hinter einem größeren Fels gelang es ihr Schutz zu suchen. Endlich einen Augenblick um auszuruhen. Sie klammerte sich an ihre Pistole und wagte einen Blick aus der Deckung. Dabei erschrak innerlich. Ashley wurde Zeuge wie zwei feindliche Wesen sich an einer Menschenleiche vergingen.
    Es waren Maschinen, mit menschlichen Zügen. Ihre Körper waren dürr, mit Schläuchen und anderen mechanischen Dingen versehen. Ihre Hälse, falls sie das waren, streckten sich in die Höhe . Ihr "Kopf" endet in einem großen, runden Photorezeptor, der gleichzeitig selber Licht emitierte .

    Ashley schluckte, als sie sah was diese Maschinen mit dem Leichnam anstellten. Sie spießten seinen Körper auf eine Art metallenen Pfahl. Beim bloßen Gedanken musste sich Ashley angewidert abwenden.
    Plötzlich bemerkten die Feinde ihre Anwesenheit. Sie stießen eine Art mechanisches Summen aus, das für Außenstehende unverständlich kling.

    Ashley saß in der Falle, aber sie war bereit den Kampf aufzunehmen, egal wie schlecht ihre Chancen auch standen. Gerade als sie eingreifen wollte, flogen an ihre eine Salve an Projektile vorbei. Sie trafen ihre Feinde und rissen sie in Fetzen.
    "Geht es ihnen gut?", erkundigte sich Shepard nach ihrem Befinden.
    "Mir ging es schon besser, danke. Ein paar Kratzen und Prellungen bremsen mich nicht aus."

    "In Ordnung. Ich bin Commander Shepard. Das hier sind Leutnant Kaidan und Carter. Wir konnten ihr Notsignal abfangen."

    "Gunnery Chief Ashley Williams. Mein Team und ich patrouillierten um das Ausgrabungsbiet, als uns diese Maschinenwesen aus dem Hinterhalt angriffen. Meine Männer hatten keinerlei Chance. Wenn ich nur...."
    Ashley senkte schuldig ihren Blick, als Shepard versuchte sie aufzubauen. "Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen. Ich bin mir sicher, sie haben ihres Bestes gegeben."
    "Ja Sir.", bestätigte sie halbherzig.

    Inzwischen versuchten Carter und Kaidan einen weiteren Überblick zu schaffen. Sie knieten sich neben die Maschinenwesen, um mehr über ihre Gegner zu erfahren.
    "Shepard, das sollten sie sich ansehen.", rief ihm Carter zu.
    "Geth....", verstummte der Commander.
    "Sind Sie sicher?", hackte Kaidan überrascht nach. "Ich meine die Geth haben den Persus-Nebel seit über 200 Jahren nicht mehr verlassen. Das Gesamtbild passt einfach nicht."
    "Ich würde es selbst nicht glauben, wenn ihre Körper nicht gerade auf uns geschossen hätten."

    "Meine letzte Geschichtsstunde ist schon lange her, aber ich meine Geth sind synthetisch. Nicht organische Lebewesen mit einer begrenzten KI. Sie wurden doch von den Quarianern erschaffen oder? Anfangs noch als billige Arbeitskraft verwendet, wandten sie sich gegen ihre Schöpfer und verjagten sie ins Exil.", erinnerte sich Carter schwach.
    "Ich bin beeindruckt..."neckte Shepard ihn.
    "Eines der Themen bei denen ich im Unterricht auch anwesend war."


    "Okay. Ashley können sie mir mehr über die Ausgrabungsstädte erzählen?", wollte Sheppard wissen.
    "Beim Ausbau der Kolonie entdeckten die Arbeiter einige Prothanische Ruinen. Schließlich fanden sie den Sender und jeder Wissenschaftlicher der Kolonie war interessiert. Sie verstärkten die Sicherheit, bis uns die Geth angriffen. Scheinbar haben sie auch Interesse am Sender!"
    "Sie sollten mit uns kommen. Alleine ist es zu gefährlich von den Geth überrannt zu werden."
    Ashley bejahte und schloss sich Shepards Team an.


    ***


    Shepards Team gelang es dem Feind erst mal aus dem Weg zu gehen. Als bald erreichten sie die Ausgrabungsstätte.. Außer ein paar Haufen von Geröll, schwarze Säulen: Überreste prothanischer Baukunst war hier nichts vorzufinden. Ashley lief zur Mitte vor und blickte sich hastig um. Der Sender war verschwunden.
    "Bei meiner letzter Patrouille war der Sender noch da. Haben ihn die Geth etwa schon wegegebracht?"
    "Das müssen wir herausfinden.", entgegnete Kaidan.

    "Shepard. In der Nähe befindet sich ein kleiner Raumhafen. Wir treffen uns dort.", meldete sich Nihlus über Funk.

    Shepard stimmte zu und gab seinem Team neue Instruktionen. Ashley bemerkte das der Commander Zweifel heckte. "Sir, darf ich Sie etwas fragen?"
    "Natürlich."
    "Ich habe das Gefühl das sie etwas beschäftigt."
    Shepard bejahte indirekt. "Nach 200 Jahren starten die Geth einen Großangriff auf eine Kolonie der Menschen. Warum jetzt? Sie scheinen bereits technologisch weiterentwickelt zu sein und soweit ich weiß haben sie sich nie für Prothainische Fundstücke interessiert. Es macht den Eindruck als arbeiten sie nicht allein."
    "Nicht zu vergessen, dieses riesige Monster am Himmel. Ich habe zwar nie ein Schiff der Geth gesehen, aber dieses Ding am Himmel scheint weit fortschrittlicher zu sein als die Geth. Ich habe einen Angriff dieses Monstrums gesehen. Ein Schuss und ein Großteil der Kolonie stand in Flammen."
    "Haben sie dort Freunde gehabt?"
    Ashley senkte erneut ihren Blick. "Ich weiß nicht ob sie noch am Leben sind.. Alles ging so schnell..."
    "Sobald wir die Sache mit dem Sender geklärt haben suchen wir nach Überlebenden.", sicherte Shepard ihr zu.


    Die Gruppe folgte dem Weg einen Hügel hinauf, wo sie ein Camp der Wissenschaftlicher entdeckten. Es war völlig zerstört und stand in Flammen. Vorsichtig näherten sich das Team um nach Überlebenden zu suchen. Kaidan trat näher an das Camp. Er streckte seien rechten Arm aus, um die sich eine orange leuchtende Manschette bildete. Dabei handelte es sich um ein Universalwerkzeug. Sie warten Handgeräte, die eine Kombination aus einem Mikrocomputer, einem Analysesensor und einem Allzweckwerkzeug darstellen. Mit ihnen ließen sich Waffen und Panzerungen aus der Distanz anfertigen. Sie waren auch in der Lage, durch ein spezielles Medigel Verletzungen in der Nähe und Ferne zu behandeln.

    Kaidan scannte das Gebiet um mögliche Hinweise auf das Geschehen oder den Sendern zu finden.
    "Haben Sie was gefunden Kaidan?" Shepard sah ihn fragend an, doch er schüttelte den Kopf. "Alle Informationen wurden gelöscht. Die Geth haben ganze Arbeit geleistet."


    Shepard musterte sein Team, als er bemerkte das Carter eine andere Entdeckung gemacht hatte. Er sah seinen entsetzten Gesichtsausdruck und eilte zu ihm.
    "Alles in Ordnung?"
    Statt zu antworten deutete Carter auf das Geschehen vor ihnen. Riesige mechanische Dornen entsprangen dem Boden. An ihren Spitzen waren Menschen aufgespießt worden.
    "Was zum Teufel...?"
    Ihre Körper waren nicht mehr menschlich, sondern mit merkwürdigen Implantaten entstellt. Sie wirkten wie eine Hülle die mit Kybernetik gefüttert war. Ihr Fleisch war schwarze wie die Nacht und nur vereinzelte leuchtende Punkte strahlten heraus.
    Carter und Shepard versuchten sich zu nähern, als diese Wesen ein stumpfes Stöhnen ausstießen. Sie rissen sich von den Pfählen und gingen für kurze Zeit zu Boden.


    Die beiden Männer richteten ihre Maschinenpistolen auf diese Wesen. Kurze Zeit später zwangen sich die entstellten Menschen krampfhaft auf die Beine. Sie stöhnten nun noch lauter, erblickten mit ihren leeren leuchtenden Augen die Soldaten und stürmten los.
    Carter zögerte zu schießen, aber Shepard drang nach vorne und schoss einige dieser Monster nieder.
    Wenige Sekunden später griffen sie weitere dieser Monster an. Ashley lief von hinten auf ihre Kameraden zu und konzentrierte ihre Kräfte. Mit einer biotischen Schockwelle lähmte sie ihre Feinde, während Shepard ihnen den Todesschuss verpasste.
    "Geht es ihnen gut?"
    "Für den Augenblick schon. Was waren das für Wesen?", fragte er in die Gruppe.


    Kaidan kam von hinten auf sie zu und beugte sich zu einem der Wesen hinunter. "Das waren tatsächlich einmal Menschen. Aber einen ersten Scan zu urteilen, fehlen ihnen jegliche Form von Flüssigkeiten und Mineralien. Anscheinend wurden die Organe durch kybernetische Implantate ersetzt."
    "Was haben ihnen die Geth bloß angetan?", ekelte sich Ashley.

    Carter wirkte immer noch wie erstarrt, was auch Shepard nicht verborgen blieb.
    "Sie haben gezögert..."
    "Es tut mir Leid, Sir. Ich habe zwar an Bord des Schiffes gesagt, das ich Action wollte... aber das? Das waren einmal Menschen. Jetzt sind sie nichts weiter als Monster, die ohne Sinn und Verstand angegriffen haben. Ich konnte einfach nicht..."
    "Sie müssen die Ruhe bewahren, Soldat. Ich kann nachempfinden was sie durchmachen. Diesen Anblick hätte ich uns allen gerne erspart. Jetzt müssen wir alles daran setzten die Geth aufzuhalten und den Sender zu bergen. Kann ich mich auf sie verlassen?"
    Carter nickte halbherzig. "Sie haben Recht. Ich werde Sie nicht enttäuschen."

    ***

    Nihlus hatte den Raumhafen bereits erreicht und wartete ungeduldig auf Shepards Team. Mit seinem Sturmgewehr im Anschlag hatte er die Geth bisher erfolgreich zurück geschlagen. Um nicht weiter in Sichtkontakt der Feinde zu geraten verschanzte sich der Turianer zwischen zwei Containern.
    Durch das Fernrohr seines Gewehrs beobachtete er eine verdächtige Person die unruhig auf der Ladebucht auf und ab lief. Zunächst zögerte Nihlus die Person direkt zu konfrontieren. Vielleicht war es ratsam auf die Verstärkung zu warten, dachte er. Jahrelang konnte er auf seinen Instinkt als Spectres vertrauen, warum also nicht auch diesmal?

    Er verließ seine Deckung und schlich sich hinter dem Rücken der fremden Person an. Nihlus erstarrte kurz, bevor er eine überraschende Entdeckung machte.
    "Saren?!"


    Saren Arterius war ebenfalls ein Turianischer Spectres. Nihlus hatte mit vielen Personen gerechnet, aber nicht mit seinem alten Lehrmeister.
    "Nihlus...", reagierte er mit tiefer Stimme. Sie klang dunkel und mechanisch. Seine Panzerung war zur Hälfte synthetisch, ähnlich denen der Geth.
    "Was machen Sie auf Eden Prime?", wollte sein Schüler von ihm wissen.
    Saren umkreiste seinen alten Freund bis er schließlich hinter seinem Rücken stand. "Der Rat meinte sie könnten Hilfe gebrauchen."

    "Wer hätte ahnen können das ausgerechnet die Geth hier sein würden. Sie haben ein Massaker angerichtet. Es sieht wirklich übel aus.", antwortete Nihlus.
    Saren lächelte bösartig und zückte seinen Pistole. "Keine Sorge ich habe alles unter Kontrolle..."

    Peng!

    Fortsetzung folgt...

  3. #3
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    Standard 1.02 "Prophecy"

    Shepards Team hatte den Raumhafen fast erreicht. Sie liefen einen steilen Hügel hinauf, als aus der Ferne ein Schuss zu hören waren. Gab es noch Überlebende die sich gegen die Geth zu wehren versuchten? Oder kämpfte gar Nihlus um sein Leben?


    Schließlich erreichten sie den höchsten Punkt des Hügels, der ihnen ein Ausblick auf das Gesamtbild gab. Die Gruppe blickte mit Entsetzten auf das riesige Ungetüm am Horizont. Shepard erinnerte sich an die Bilder des Notsignals, auf denen das Monstrum bereits zu sehen war.
    "Soll das ein Schiff sein? Es ist gigantisch!", stockte Ashley der Atem.
    Um jenes Schiff tanzten gewaltige rote Blitze, während es seine riesigen Tentakel vom Boden anhob.
    "Sieht ganz danach aus als will es den Planeten verlassen.", sagte Shepard mit finsterem Gesichtsausdruck. "Das gefällt mir nicht. Wir müssen uns beeilen!", rief er seinem Team zu.


    Im Eiltempo liefen sie den Hügel hinunter, bis sie endlich den Raumhafen erreichten. Carter und Kaidan liefen vor um die Umgebung zu sichern, als Ashley den toten Körper des Turianers entdeckte.
    "Es ist Nihlus!"
    Shepard lief zu Ashley hinüber und senkte seinen Blick. "Ich kann nicht glauben, dass ein erfahrener Spectres wie Nihlus einfach so niedergestreckt wurde." Der Zorn über den Tod des Turianers war deutlich Shepards Worten zu vernehmen. Bevor sie den Leichnam untersuchen konnten, huschte ein verdächtiger Schatten um sie vorbei.


    Shepard streckte sein Maschinengewehr in die Höhe und befahl dem Eindringling sich zu zeigen. "Bitte! Bitte nicht schießen!" Ein überlebender Kolonist trat zwischen den Container hervor. Er war völlig verängstigt und mit den Nerven am Ende.
    "Was machen Sie hier?", fragte der Commander misstrauisch nach.
    "Ich war auf der Flucht vor diesen Maschinen. Sie haben mich in die Enge getrieben, bis es mir irgendwie gelang hierher zu flüchten. Ich habe gehofft auf Soldaten oder ein Schiff zu treffen. Stattdessen sah ich die beiden Turianer."
    "Zwei Turianer?", hackte Shepard nach.
    "Ja sie schienen sich zu kennen. Ich glaube der tote Turianer nannte ihn Saren."
    "Saren...", wiederholte Shepard mit einem verdächtigen Unterton.
    "Kennen Sie Saren?", fragte Ashley
    "Kann man sagen. Soweit ich weiß ist Saren selbst ein Spectres. Warum sollte ein Spectres also einen Spectres erschießen?"
    "Das kann ich ihnen sagen!", warf der Kolonist ein. "Er ist hinter dem Sender her, wie alle anderen. Dieser Saren schien ein alter Freund des Turianers gewesen zu sein, ansonsten hätte dieser niemals seine Deckung vernachlässigt. Am Ende bezahlte er es mit dem Leben. Ein heimtückischer Schuss in den Rücken."

    "Verdammt!", fluchte Shepard. "Die ganze Mission gerät immer außer Kontrolle. Nicht nur das Nihlus tot ist, scheinbar gibt es auch einen Verrat durch Saren. Wir müssen herausfinden wo sich der Sender befindet."
    "Es gibt in der Nähe eine zweite Verladebucht. Ich glaube dort müsste sich der Sender befinden.", fügte der Kolonist hinzu.
    "Gut. Sie halten sich weiter versteckt, während wir die Mission zu Ende bringen."

    ***

    Saren war inzwischen beim Sender angekommen. Um ihn herum hatten sich ein paar Geth gescharrt die auf weitere Anweisungen warteten. Der Turianer lächelte zufrieden. Es schien ihn wenig zu kümmern das er gerade einen alten Freund getötet hatte.
    "Befestigt Sprengladen in der Kolonie. Ich will das nichts mehr von diesem Ort übrig bleibt, verstanden? " Die Geth gehorchten auf seinen Befehl hin und verließen den Ort. Saren näherte sich langsam dem Sender. Seine Augen leuchteten auf und eine mysteriöse grüne Aura umgab seinen Körper. Sie versetzten ihn eine tiefe Trance.


    ***

    Das Team hatte einen Angriff der Geth erfolgreich zurück geschlagen und erreichte den Verladeplatz. Ashley war erstaunt, dass der Sender eine grüne leuchtende Aura umgab. Jemand musste ihn aktiviert haben.
    Ashley fühlte sich von dem Gerät magisch angezogen. Ohne es zu merken lief sie auf den Sender zu. Das Protheanishe Gerät fing an stärker zu leuchten, es materialisierte einen grünen Energiestrahl, der genau auf sie gerichtet war. Shepard stürmte auf sie zu und riss sie zu Boden. Statt Ashley traf der Energiestrahl nun den Commander.

    Shepard geriet in eine Art Trance und wurde in die Höhe gezogen. Er spürte wie sich jeder Muskel seines Körpers verkrampfte. Die leuchtende grüne Aura vernahm ihn ein. Vor seinem geistigen Augen blitzen immer wieder seltsamen Bilder auf. Sie steckte voller Leid und Chaos, so gewaltig das sie sich kaum in Worte fassen ließen. Seine Reize spielten verrückt, er verlor jegliche Kontrolle über seinen Körper. Doch dann ganz plötzlich war die Aura verschwunden. Die Wucht des entladenen Energie schleuderte ihn zu Boden.
    Der Sender zerbrach in Tausende kleine Teile, während Shepard ohnmächtig am Boden kauerte.

    "Shepard!", brüllte Carter und rannte auf den Commander zu."Wachen Sie auf!". Er versuchte ihn wachzurütteln, doch er reagierte nicht.
    "Lebt er noch?", fragte Ashley hektisch nach.
    "Ich denke schon. Wir müssen ihn von hier fort schaffen!"

    Kaidan nahm sofort Kontakt zur Normandy auf und bat schnellstmöglich darum vom Planeten abgeholt zu werden, als sich Schüsse lösten. Gerade noch rechtzeitig gelang es ihm zur Seite zu hechten um den tödlichen Projektilen zu entgehen.
    "Geth!", knurrte er und eröffnete sofort das Gegenfeuer.

    Ashley baute eine bionische Barriere auf um Carter Deckung zu geben. Sie nahm sich Shepards bewusstlosen Körper an und stütze ihn mit auf. "Wir haben keine Zeit zu verlieren. Lasst uns von hier verschwinden!"
    Das Team befand sich unter enormen Druck. Die Geth waren ihnen zahlenmäßig weit überlegen. Kaidan musste seinen verbliebenen Gruppenmitglieder schützen, da diese Shepards Körper sicherten. Er müsste sein ganzes Können unter Beweis stellen um die Übermacht in Schach zu halten.

    Als Waffenpower allein nichts mehr nütze, griff er auf seine biotischen Fähigkeiten zurück. Warp, blauen Energiezellen warfen die Geth durcheinander.
    "Ich halte nicht mehr lange durch! Wo bleibt die Normandy!", knurrte Kaidan und setzte nach

    "Hier spricht die SSV Normandy. Wir haben ihre Signale lokalisiert. Wir treffen in zwei Minuten ein!", meldete sich Joker über Funk.
    "Zwei Minuten? Wollen die uns verarschen? So lange halten wir nicht durch!", fluchte Carter.
    "Carter! Sie müssen Kaidan unterstützen. Ich errichte eine Barriere um Shepard und mich zu schützen. Los jetzt!" , schrie ihn Ashley an.

    Carter sprintete los und aktivierte das Universalwerkzeug an seinem Handgelenk. Er war ein ausgezeichneter Kampftechniker. Er sprang hinter eine Deckung und schickte eine Kampfdrohne ins Getümmel. Die Geth wurden wieder ordentlich durchgeschüttelt, doch von der Normandy fehlte noch jede Spur.
    "Mir geht langsam die Puste aus.", stöhnte Kaidan und schleuderte den Feinden eine Schockwelle entgegen.
    "Sie machen doch jetzt nicht schlapp oder Kaidan?", fragte Carter und schoss dabei zwei Geth nieder.
    Kaidan sparte sich seine Antwort und legte immer wieder nach.

    Gerade als sich die Situation zu spitzte, schoss die Normandy aus dem Himmel und eröffnete das Gegenfeuer. Ashley löste ihre Barriere und brachte den Commander zur Luftschleuse.
    "Unsere Rettungsteam ist da!", rief Ashley den beiden Soldaten zu.
    "Sehr gut. Kaidan gehen sie voraus, ich bleibe dich hinter ihnen." Kaidan nickte und rannte zur Normandy zurück.
    Carter gab ihm Feuerschuss und als es die Lage zuließ machte auch er kehrt. Just in diesem Augenblick näherte sich ein Geth mit Raketenwerfer.
    "Carter! Vorsicht!" Noch bevor ihn die Warnung seiner Kameradin erreichte kam es zur Explosion.

    Ashley ertrug den Anblick nicht. Sie versuchte sich abzuwenden, aber Kaidan ermahnte sie durchzuhalten. Er sah sich ein letztes Mal um ob Carter vielleicht überlebt hatte, aber der Rauch erschwerte seine Sicht. Als er den Körper seines Kameraden nicht sehen konnte, kniff er schmerzlich die Augen zusammen und gab Joker das Signal zum Rückzug.

    Die verbliebenen Mitglieder brachten den Körper des Commanders auf die Krankenstation von Doktor Chakwas. Sein Team war angespannt, doch die größte Frage blieb: Würde Shepard wieder aufwachen?

    ***


    Sein Blick war noch leicht verschwommen, das Licht schmerzte in seinen Pupillen. Langsam regte sich Shepard wieder. Er blinzelte mehrmals mit den Augenliedern und stöhnte auf.
    "Doktor Chakwas. Ich glaube er wacht auf.", sagte Kaidan erleichtert, als er feststellte das der Commander noch lebte.


    Shepard hielt sich den Kopf und richtete seinen Oberkörper auf. Alles um ihn herum drehte sich. Sein Kopf hämmerte vor Schmerzen. Er fühlte sich einfach nur schlecht.
    "Wie fühlen sie sich Commander?", fragte Doktor Chakwas ihren Patienten.
    "Ganz ehrlich? Als wäre ein Panzer über mich gerollt. Wie lange war ich bewusstlos?"
    "Etwa Fünfzehn Stunden. Ihre Vitalzeichen waren niedrig. Ich habe mir ernste Sorgen gemacht, ob sie durchhalten würden."



    "Ich erinnere mich kaum an etwas. Da war der Sender und..."
    "Sie haben mich gerettet...", führte Ashley fort. Sie stand mit verschränkten Armen im Hintergrund. Sie fühlte sich schuldig an all dem was passiert war.
    "Ashley! Ich bin froh, dass es Ihnen auch gut geht. Kann mir jemand sagen was auf Eden Prime geschehen ist?"
    "Vermutlich wurde ein Sicherheitsfeld aktiviert, als sich Chief Williams dem Sender näherte. Ihr beherztes Eingreifen hat sie vor noch mehr Schaden bewahrt.", erklärte Kaidan.


    "Es tut mir Leid, Commander.", entschuldigte sich Ashley.
    "Es ist nicht ihre Schuld.", versicherte Shepard ihr, doch er bemerkte das noch mehr auf ihrem Herzen lastete. "Geht es allem aus dem Team gut?"
    Schweigen ging durch die Runde. Alle senkten ihren Blick, doch keiner schien Shepard antworten zu wollen.
    "Wo ist Carter?", fragte er direkt.
    Ashley hielt sich ihren rechten Arm und trat vor. "Als sie ohnmächtig wurden, griffen uns die Geth an. Carter gab uns Deckung als wir ihren Körper zurück zum Schiff brachten... dabei ist er gefallen..."


    Shepard warf die Hände über den Kopf zusammen und kniff schloss seine Augen. Er konnte nicht glauben, dass sein "Schüler" tot war. Carter war ein guter Junge. Loyal, zuverlässig und voller Elan. Er verlor seinem Leben beim Angriff der Geth, wie Nihlus und die andere Kolonisten. Shepard fühlte sich unwohl und brauchte etwas Zeit zum nachdenken. Doktor Chakwas und Kaidan verließen die Krankenstation und nur Ashley blieb noch einen Moment.
    "Es war meine Schuld. Wenn ich Abstand zu dem Sender gehalten hätte..."
    "Schuldzuweisungen helfen niemand. Ruhen Sich aus Ashley.", gab er ihr zu verstehen. Ashley nickte und ließ den Commander allein zurück.


    ***



    Währenddessen auf Eden Prime...

    "Argh..."

    Eine Stimme rührte sich in den Ruinen der Ausgrabungsstätte. Sie waren voller Schmerz und Qual. Als sich der Rauch legte kam der Körper von Carter zum Vorschein.
    Er röchelte stark. Das Atmen fiel ihm schwer. Sein Körper war halb zerfetzt und voller Blut. Er konnte sich nicht bewegen. Niemand war da um ihm zu helfen.

    Dann hörte er ein mechanisches Surren in der Nähe. Zwei Geth näherten sich ihm. Mit ihren Sensoren scannten sie seinen schwer verletzten Körper. Die Geth sahen sich an, verständigten sich untereinander und packten Carters Arme. Er schrie auf, versuchte sich zu wehren. Aber es gelang ihm nicht. Sattdessen schleiften sie seinen Körper zu ihrem Transportschiff.


    ***




















    Das riesige Mutterschiff das auf Eden Prime gelandet war, steuerte seinen nächsten Zielpunkt an. An Bord bewegte sich eine junge mysteriöse Frau zur Brücke vor. Sie hatte welliges, langes blondes Haar und ihre Augen schimmerten Eisblau.
    Mit einem Räuspern kündigte sie sich Saren an, der nachdenklich auf einem Ledersitz verweilte.
    "Wir haben das Schiff identifiziert das auf Eden Prime gelandet ist. Es ist die Normandy von der Allianz. Ein Schiff der Menschen unter dem Kommando von Captain Anderson.", erklärte sie.
    Saren machte einen zornigen Eindruck und richtete sich auf. "Ist die Kolonie zerstört, Alice?"
    "Sie haben die Sprengsätze geortet und ein großes Team zur Entschärfung auf den Planeten entsendet. Wahrscheinlich werden sie nun Untersuchungen anstellen."
    Die Informationen miesfielen Saren. Alice spürte wie seinen Wut die Luft erwärmte. "Was ist mit dem Sender?", fragte er mit seiner tiefen mechanisch klingenden Stimme.
    "Zerstört. Ich vermute einer der Menschen hat ihn benutzt."
    "WAS?", brüllte Saren und fing zu randalieren Er schlug wild um sich und zerstörte dabei einige Teile der Brücke. Stürmisch bewegte er sich auf Alice zu, bevor er vor ihr zum stehen kam und sie mit bedrohlichen Gesichtsausdruck versuchte einzuschüchtern.
    "Dieser Mensch muss eliminiert werden.", gab er zu verstehen. Saren drehte Alice schließlich den Rücken zu um sich zu beruhigen.
    "Die Geth haben uns jemand mitgebracht. Diese Person gehörte zum Team der Menschen."
    Saren machte kehrt und seine Stimmung schien sich zu bessern.



    ***




    Shepard stand vor dem Spiegel im Waschraum der Männer. Tiefe Ränder hatten sich unter seinen Augen gebildet. Er wirkte verzweifelt und senkte seinen Blick. Immer wieder blitzen Bilder der Vision vor seinem geistigen Auge auf. Sie waren voller Tod und Zerstörung, aber zu verschwommen um sie eindeutig zu deuten.

    Er machte den Wasserhahn an und ließ etwas kaltes Wasser in seine Handflächen laufen. Er rieb es sich durch Gesicht und fing an zu schreien. Sein Schrei war voller Zorn und Selbstzweifel. Hätte er Carter retten können, wenn er nicht bewusstlos geworden wäre? Hatte er die Mission unterschätzt?
    Shepard suchte nach Antworten, aber keiner konnte sie ihm geben. Wütend schlug er seine Faust in den Spiegel, der daraufhin in viele kleine Teile zerbrach.
    Aus einem Shepard waren nun viele Spiegelbilder seiner selbst geworden und sie alle zeigten das Selbe. Einen gebrochenen Mann.



    ***




    Shepard versuchte sich zusammen zu reißen um keine Schwäche zu zeigen. Die Sache mit Carter belastete ihn sehr, doch Anderson erwartete seinen Bericht. Er holte tief Luft und betrat sein Büro.
    "Wie ich sehe sind Sie wieder auf den Beinen Commander.", stellte Anderson erfreut fest.
    "Sagen wir einfach den Umständen entsprechend.", meinte er missmutig.
    "Doktor Chakwas versichert mir, das ihre Werte stabil sind, auch wenn sie keine Erklärung für ihre plötzliche Bewusstseinseinstörung hat. Können Sie mit Antworten geben?"

    Shepard verneinte indirekt. "Ich kann nicht mal erklären was genau auf Eden Prime passiert ist. Der Sender schien irgendwie in mein Bewusstsein eingedrungen zu sein. Diese Bilder... fast wie eine Vision.... Ich fühle mich verantwortlich für alles was passiert ist."
    "Der Tod von Carter Grey ist ein schwerer Verlust für uns alle. Dennoch geben Sie sich keine Schuld. Jede Mission birgt ein Risiko, jeder von uns weiß das.", versuchte Anderson Shepard zu beruhigen.
    "Leider macht es das Geschehen nicht rückgängig.", antwortete er nüchtern.
    "Sicher.", nickte Anderson. "Ich habe inzwischen die Versetzung von Ashley Williams auf die Normandy veranlasst. Ihre Fähigkeiten sind beeindruckend. Kaidan und ihr verdanken wir, das nicht noch weitere Opfer gibt."

    Shepard merkte das Anderson ihn noch aus einem anderen Grund zu sich bestellt hatte. Wahrscheinlich ging es um die Ereignisse die sich auf Eden Prime noch zugetragen hatten.
    "Ich will ehrlich sein. Der Rat wird Antworten haben wollen. Der Tod von Nihlus, der zerstörte Sender und die Rückkehr der Geth sind beunruhigende Nachrichten."

    "Ich habe keine Angst vor dem Rat.", erwiderte Shepard mit lauter Stimme.
    "Diese Einstellung werden sie brauchen. Ich werde für ihren Bericht bürgen, aber es wird dadurch nicht einfacherer."
    "Wahrscheinlich spielen sie auf Saren hinaus."
    Anderson bejahte. "Wir reden hier von einem Spectres. Einer lebenden Legende. Seine Kooperation mit den Geth macht ihn zu einem gefährlichen Gegner. Wir müssen herausfinden welche Absichten er verfolgt."

    "Das sehe ich genauso. Er ist außer Kontrolle und ich werde ihn aufhalten koste es was es wolle.", reagierte Shepard zornig und ballte seine Hand zu einer Faust.

    "Eines noch. Sie sprachen vorhin von einer Vision was haben sie gesehen?", wollte Anderson wissen.

    Shepards Gesichtsausdruck verfinsterte sich. "Die pure Vernichtung. Synthetische Wesen, vielleicht die Geth. Sie haben alles und jeden abgeschlachtet... Es war ein Alptraum der sich immer mehr in mein Gedächtnis brennt..."


    ***

    Ashley versuchte sich abzulenken und richtete ihr neues Quartier auf der Normandy ein. Auf dem Bett lagen das Holotablet mit den Informationen ihrer Versetzung ein Bild von ihrem Großvater. Sie nahm es in die Hand und versuchte zu lächeln. "Stark sein ist gar nicht so einfach." Sie schüttelte ihren Kopf und ohrfeigte sich mental selbst. "Reiß dich zusammen Ashley!", feuerte sie sich lautstrak an.

    Im nächsten Augenblick klopfte es an der Tür. Ashley stellte das Foto auf den Nachtisch und lief zur Tür.
    "Kaidan?"
    "Chief Williams, ich wollte nachsehen wie es Ihnen geht. Haben Sie sich bereits eingerichtet?"
    "Ich versuche es zumindest. Die Sache auf Eden Prime beschäftigt mich noch immer. Mein ganzes Team ist gestorben und ich stehe noch hier. Ich frage mich die ganze Zeit, warum ich noch am Leben bin aber alle anderen tot sind!",
    "Sie sind eine ausgezeichnete Soldatin! Ich habe ihre Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld gesehen und war sichtlich beeindruckt.", lächelte Kaidan um sie aufzumuntern.
    "Ihre biotischen Fähigkeiten waren auch nicht schlecht. Sie haben die Geth fast ganz allein auseinander genommen."
    "Carter hat mit den Rücken gedeckt. Es war ein guter Freund.", senkte er seinen Blick.
    "Ohne ihn wären wir jetzt nicht hier. Wir sollten ihn in guter Erinnerung behalten."
    "Da haben die Recht."
    Kaidan merkte das Ashley ihn aufmerksam musterte. "Alles in Ordnung?"
    "Kaidan, sie bluten aus der Nase...", deutete Williams.

    Kaidan war überrascht und fasste sich an die Nase. Auf der Spitze seines Zeigefingers befand sich tatsächlich etwas Blut. Er konnte sich nicht daran erinnern beim Kampf verletzt worden zu sein.




    ***

    Carters Pupillen schossen immer wieder nach links und rechts. Sin Puls war erhöht, seine Atmung beschleunigt. Er lag auf einer kalten Metallpritsche, während um ihn herum ein paar Geth kreisten. Sie kommunizierten untereinander und operierten immer wieder an Carters Körper.
    Er versuchte sich zu wehren, aber er spürte seinen Körper nicht mehr. Auch der Versuch zu schreien war nicht möglich.
    Aus dem Halbschatten trat Saren hervor und lächelte zufrieden. Er beugte sich über Carters Kopf und blickte ihn tief in die Augen. "Du kannst vor Glück sagen, das dich die Geth nicht auf Anhieb getötet haben. Im Grund ist es ein Wunder das du noch lebst. Menschen sind schwach und verachtenswert. Sie hätten sich niemals in die Machtverhältnisse dieser Galaxie einmischen sollen."
    Carter versuchte zu sprechen, aber aus einem Mund wollte einfach kein Laut ertönen.
    "Wir mussten deine Stimmbänder entfernen, sie waren nicht mehr zu retten. Aber keine Angst das können wir beheben. So wie wir auch deine anderen körperlichen Leiden beheben werden..." lachte Saren und ließ ihn zurück.






    Ein Blick von oben offenbarte schließlich das Gesamtbild. Von Carters menschlichen Körper war nicht mehr viel übrig. Sie hatten fehlende Körperteile durch Teile der Geth ersetzt....


    ***


    Fortsetzung folgt....

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    1.03 "Trust and Temptations"

    Vor den Citadell Rat zu treten würde nicht einfach werden, dachte sich Shepard im Geheimen. Die Menschen besaßen keinen Sitz im Rat und hatten ohnehin schon einen schwierigen Platz in der Galaxie eingenommen. Die anderen Völker standen ihnen skeptisch gegenüber und jetzt gab es einen Verrat in den höchsten Reihen.
    Nihlus war tot. Hingerichtet von einem Turianischen Spectres. Der Täter eine Legende. Saren Arterius. Er musste ihnen klar machen, wie viel auf dem Spiel stand koste es was es wolle. Das war er Carter und anderen toten Kolonisten einfach schuldig.

    "Ich bin froh, dass es ihnen wieder gut geht.", stellte Kaidan erleichtert fest. "Leider gilt das nicht für alle aus unserem Team..."
    "Dafür ziehen wir Saren zur Verantwortung! Wenigstens konnte die restliche Kolonie gerettet werden, auch wenn sich Eden Prime von diesem Schlag vielleicht nie wieder erholen wird." "Sie können mit meiner Unterstützung rechnen, Commander."
    "Das weiß ich. Ich muss mich nicht noch bei ihnen bedanken Kaidan. Sie haben mein Leben auf Eden Prime gerettet und ihr eigenes dabei riskiert.", bedankte sich Shepard.
    "Wir sind Marines und es ist unsere Pflicht zusammen zu halten."
    "Gut. Ich muss nun zu Joker. Er soll den Kurs zur Citadell ändern. Den Rat von den Ereignissen zu berichten wird kein Spaß werden."
    "Jawohl Sir."
    Shepard verabschiedete sich und lief zur Kommandobrücke, während Kaidan bedrückt zurück blieb. Er schüttelte seinen Kopf und redete sich ein, das alles in Ordnung war. Es war nur Nasenbluten.

    ***









    Ashley war so tief in ihren in ihren Gedanken versunken, das sie Commander Shepard nicht bemerkte und mit ihm zusammenstieß.
    "Commander? E-Es tut mir leid. Ich habe nicht aufgepasst." , entschuldigte sie sich prompt.
    "Beruhigen Sie sich Ashley. Es ist nichts passiert. Vielmehr sollte ich mir Sorgen um sie machen. Sie waren so vertieft in ihren Gedanken, das sie selbst einen heranstürmenden Kroganer übersehen hätten.", lächelte er.
    "Die letzten Stunden haben mich einfach mehr mitgenommen, als ich zugeben möchte. Mein Team, die Sache mit Carter und jetzt die Versetzung auf die Normandy."
    "Sie sind mehr als qualifiziert und verstärken unser Team. Kopf hoch.", sagte Shepard zuversichtlich.
    "Danke. Ist bei Ihnen auch alles in Ordnung? Die Sache mit dem Sender..."
    "Ich habe es ihnen doch schon einmal gesagt. Ich mache ihnen keine Vorwürfe. Wir haben ein neues Ziel darauf sollte sie sich konzentrieren."
    Ashley nickte. Sie war glücklich, das der Commander ihr keine Vorwürfe machte. Die Selbstzweifel waren nicht alle verschwunden, aber zumindest konnte sie jetzt wieder nach vorne schauen.

    ***

    Joker fuhr mit seinen Fingern über die haptisch-adaptive Interface der Normandy und bereitete den Anflug auf das Massenportal vor. Aus dem Hintergrund kam Shepard auf den Piloten zu. Joker war ungewohnt still, während er sich auf die Module des Schiffe konzentrierte. Jeder hätte einen flotten Spruch erwartet, für den der Pilot der Normandy so bekannt war, nur jetzt sah es so als versuchte Joker krampfhaft dagegen anzukämpfen.
    "Sagen Sie es schon.", seufzte Shepard.
    "Geht nicht! Ich habe irgendwie ein schlechtes Gewissen.", murmelte er vor sich hin.
    "Gibt es dafür einen Grund?"
    "Ich habe gesagt, das ich Nihlus hassen würde. Ich wollte das er verschwindet und plötzlich erfüllt mir so ein Depp da oben meinen Wunsch. Das ist ungerecht. Meine Knochen könnten schon bei Blickkontakt brechen und jetzt komme ich vielleicht auch noch in die Hölle.", brummte er.
    "Das glaube ich weniger. Nihlus Tod ist tragisch, macht sie aber nicht zum Schuldigen. Sie können sich also wieder entspannen.", antwortete Shepard.
    Joker stieß einen großer Seufzer aus. Seine Körperhaltung entspannte sich, als ob gerade eine Riesenlast von ihm gefallen wäre. Er lockte sich etwas und stieg dann mit Elan wieder in seine Arbeit.

    Die Normandy bewegte sich elegant auf den leuchtenden Kreisel des Portals zu und durchstieß es. Im nächsten Augenblick erschien es wieder aus einem leuchtenden blauen Kegel. Joker lenkte das Schiff durch eine Art mystischen lila Nebel, bevor eine riesige Raumstation mit Blick aus dem Fenster sichtbar wurde.


    Die Citadell. Eine gigantische Raumstation die aus sah wie eine riesige geöffnete mechanische Blüte. Sie dient als finanzielle, kulturelle und politische Hauptstadt der Galaxie. Im Turm befindet sich das Zentrum des Präsidiumshauses die Ratskammer. Vom Präsidium aus erstreckten sich die fünf Stationsarme, die sogenannten Bezirke. Sie wurden zu Städten umgebaut in den Millionen Einwohner der unterschiedlichsten Völker ihr Zuhause finden.
    Der Citadell soll einst von den Protheanern erbaut worden sein, nach ihrer Auslöschung besiedelten andere Völker der Galaxie die Raumstation.

    "Citadell Kontrolle: Hier spricht die SSV Normandy, bitten um Landeerlaubnis."
    "Landeerlaubnis erteilt. Bitte fliegen sie jetzt den Allianztower an.
    Die Normandy beendete ihren Flug an der Andockbucht. Haftungsmagneten hielten das Schiff in seiner Position, während eine Luftschleuse den Ausgang zur Citadell gewährleistete.


    ***




    "Wäre eine turianische Kolonie angegriffen worden, würde der Rat sofort reagieren!" Udina tobte vor Wut. Die Stimmung in seinem Büro war angeheizt. Sein lautstarker Wutausbruch war noch außerhalb dieser seiner Bürowände zu hören.

    Der Rat war ihm über Hologramme zugeschaltete. Der Rat setzte sich aus dem Turianer Sparatus, der Asari Tevos und dem Salarianer Valern zusammen.

    "Die Turianer gründen keine Kolonie außerhalb des Terminus Sektors, Botschafter.", entgegnet Valern gelassen.
    "Die Menschen wussten von der Gefahr als sie die Traverne besiedelten.", führte Tevos fort.
    Udina platze beinahe der Kragen. Eine Ader pochte über seiner runzeligen Stirn. "Was ist mit Saren? Ein Spectres außer Kontrolle. Ich fordere eine entsprechende Reaktion."

    "Es steht Ihnen nicht zu etwas zu verlangen Botschafter Udina. Wir werden uns bei der nächsten Sitzung anhören was C- Sicherheit zur den Anschuldigen gegenüber Saren vorzubringen hat. Bis dahin üben sie sich in Geduld.", beendete Sparatus die Sitzung.

    "Der Rat ist dumm und naiv. Sie können den Gedanken nicht ertragen, das einer ihrer hochgelobten Spectres sie verraten hat." Udina schlug die Hände über den Kopf zusammen. Er lockerte den Kragen seiner Uniform und begab sich zu Anderson und dessen Team.

    Sie warteten gemeinsam am Balkon von Udinas Büro. Die Aussicht von dort war atemberaubend. Anderson und Shepard musterten den Botschafter dabei aufmerksam, während er versuchte sich eine ruhige Haltung darzustellen.
    "Ich muss mich für mein Verhalten entschuldigen, aber der Rat ist blind vor Loyalität gegenüber ihren eigenen Entscheidungen."

    "Wird der Rat eine Anhörung einberufen?", wollte Shepard direkt wissen.
    "Sie können sich vorstellen wie sie reagiert haben, das Saren des Verrates beschuldigt wird, immerhin gehört er zu ihren Top-Agenten. Durch ihre Aktionen auf Eden Prime ist ihre Kandidatur als Spectres gefährdet. Die Mission sollte ihre Qualitäten unter Beweis stellten, stattdessen haben wir einen zerstörten Sender und einen toten Spectres vorzuweisen."

    "Sie haben doch die Missionsprotokolle gelesen oder? Saren ist der Auslöser für die Aktionen auf Eden Prime.", verteidigte sich Shepard.
    "Wir können nur hoffen das C-Sicherheit bei ihren Untersuchungen genug Beweise gegen Saren aufbringen kann. Ansonsten könnten sie eine Ausrede erfinden um ihre Kandidatur als Spectres aufzulösen."

    Shepard hegte ernsthafte Zweifel ob er den Posten als Spectres überhaupt noch wollte. Udina versteckte seinen Unmut immerhin hinter einem falschen Lächeln. Doch in seinen Augen war deutlich zu lesen, dass er die Qualitäten des Commander anzweifelte. Alles was Shepard blieb, waren die positiven Aspekte als Spectres die der Menschheit zu Gute kommen würden.

    ***

    Shepards Squad machte sich auf den Weg zum Citadell Turm, wo die Anhörung stattfinden sollte. Ashley hatte wenig Vertrauen in die Politik, da sie meistes ihre Versprechungen nicht einlösten. Kaidan hingegen versuchte neutral zu bleiben. Er war in dieser Hinsicht verschlossener wie Williams und hielt sich bedeckt.
    "Glauben Sie der Rat wird uns glauben?", fragte Ashley den Commander
    Shepard verschränkte die Arme. "Ich hoffe es. Udina verdient keine Sympathiepunkte, aber man sollte seine Überzeugungsarbeit nicht unterschätzen. Gemeinsam mit Anderson muss der Rat uns einfach Glauben schenken."
    "Womöglich werden wir ebenfalls aussagen müssen.", sagte Kaidan und warf einen Blick auf Ashley.
    "Ich hoffe die Missionsberichte reichen aus, ich fühle mich schon unwohl genug.", gab sie zu verstehen.

    Der Fahrstuhl beförderte das Team an die Spitze des Turms. Als sich die Türen öffneten, baute sich vor ihnen eine riesige hell erleuchtete Lobby auf. Shepards Team wurde Zeuge eines Gespräches zwischen zwei Turianern, die den Eden Prime Vorfall untersuchten.

    "Glauben Sie mir bitte! Saren verschweigt etwas. Ich brauche mehr Zeit."
    Executor Pailin schüttelte unmissverständlich mit dem Kopf. "Sie haben ihre Chance gehabt, Garrus. Die Ermittlungen sind vorbei." Ehe sich der Turianer weiter rechtfertigen konnte ging Pailin seines Weges.

    "Sie scheinen auch kein Fan von Saren zu sein.."
    Garrus drehte sich zu den Menschen um und stellte sich vor. "Mein Name ist Garrus Vakarian. Ich war der leitende Citadell Offizier im Saren Vorfall. Ich drücke es mal so aus. Ich traue Saren nicht. Er ist ein Spectres und es gibt keine konkreten Beweise."
    "Ich schätze der Turianer mit dem sie sich unterhalten haben war ihr Boss.", merkte Shepard an.
    "Pailin ist der Leiter des Citadell Sicherheit. Er wird die Beweise gegen Saren dem Rat vorbringen. Vielleicht haben Sie mehr Glück." Shepard nickte und ging mit seinem Team zur Anhörung weiter.

    ***

    Anderson wartete gebannt vor den Treppen die zum Podium des Rats führten. Obwohl er bereits etliche Jahre unter der Allianz diente, stellten Anhörungen jedes Mal eine Herausforderung dar. Er rieb seine Hände immer wieder nervös aneinander. Zu viel stand auf dem Spiel. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was alles schief gehen konnte. Einen Moment später tauchte Shepard neben ihn an. Sie sahen sich kommentarlos an und nickten entschlossen.
    Mit jeder Treppenstufe die sie erklommen schien der Druck, der auf ihnen lastete größer zu werden. Trotz alles Beweise waren ihre Anschuldigungen gewagt, immerhin prangten sie einen Spectres des Rates an. Jetzt zählte jedes Argument und ein noch so kleiner Beweis.

    Der Podiumsplatz war riesig. Um ihn herum wuchsen Bäumen, deren Blätter in einem satten Orange leuchtenden, wie an sonnigen Herbsttagen auf der Erde. Die Mitglieder des Rates betraten den Platz und Stille beherrschte das Bild. Der Beschuldigte Saren war über ein Hologramm zur Anhörung zugeschaltet. Executor Pailin trat vor und präsentierte den Anwesenden die Beweise, die C-Sicherheit gesammelt hatte.

    "Natürlich bereitet uns der Angriff der Geth Sorge. Aber die Beweise können nicht bestätigen das Saren in den Konflikt verwickelt ist."

    "Sie benötigen Beweise? Ein Augenzeuge hat die Tat mit angesehen!." entgegnete Udina mit lauter Stimme.

    "Wir kennen die Berichte über Eden Prime. Würden Sie den Worten eines traumatisierten Kolonie Arbeiters trauen?", fragte ihn der salarianische Ratsherr,

    Sarens Hologramm leuchtete wie ein bedrohlicher Schatten über den Köpfen der Anwesenden. Wütend ließ er seinen Unmut frei. "Diese Anschuldigungen sind ohne Sinn und Verstand! Nihlus war ein Spectres des Rates und ein Freund. Wir können Sie es wagen mir so eine ungeheuerliche Tat zu unterstellten?", hallte seine dunkle Stimme über den Platz.

    Anderson streckte seine Faust in die Höhe. Er scheute sich keinen Augenblick Sarens Lüge entgegen zu treten. "So war es für Sie nur leichter für Sie!"

    "Anderson...", seinen Namen nur über die Lippen kommen zu lassen, hinterließ bei Saren einen bitteren Nachgeschmack.. "Immer sind sie in der Nähe wenn die Menschen AnklageUndgegen mich erheben." Sein Blick richtete sich herablassend auf Shepard. " Und sie tragen die Schuld an der Zerstörung des Senders!"

    Saren glaubte sich durch ein Geflecht aus Lügen schützen zu können. Keine Spur von Angst oder Reue. Kein einziger Muskel zuckte, wenn er des Mordes an Nihlus beschuldigte wurde. Shepards Versuche Saren zu analysieren schienen vergeblich. Dieser Spectres war sich seines Sieges sicher, seine Schwächen würden sich nicht offenbaren.
    "Für eine Geheimmission wissen sie außergewöhnlich gut Bescheid."

    Saren verschränkte spöttisch seine Arme. Er wollte den Menschen seine Überlegenheit klar verdeutlichen. "Nihlus war ein Freund von mir. Sein Tod hat mich schwer erschüttert. Ich ließ mir die Eden Prime Berichte zu kommen. Von einem Menschen habe ich nichts anders erwartet."

    "Sie hassen die Menschen. Der Angriff auf Eden Prime kam ihnen doch gelegen.", rebellierte Shepard

    "Wissen Sie was ich wirklich sehe? Ihre Schwäche. Sie sind nicht bereit dem Rat beizutreten. Sie sind nicht fähig dazu ein Spectres zu sein."

    "Es geht hier nicht um den Beitritt bei den Spectres.", mischte sich die Asari Ratsherrin ein.

    "Diese Versammlung ist die Verschwendung ihrer und meiner kostbaren Zeit.", kritisierte Saren die Anwesenden.

    "Er versteckt sich hinter seine Position. Wir dürfen ihn nicht davon kommen lassen." Shepards Reaktion klang angestrengt, erregt und wütend zu gleich.

    Der Salarianische Ratsherr forderte Beweise, ansonsten seien die Anschuldigungen ratlos. Anderson geriet unter Zugzwang. Er musste die Situation zu ihren Gunsten umlegen.
    "Es gibt noch etwas über das reden müssen. Shepard hatte eine Vision, vermutlich ausgelöst durch den Sender."

    Saren gab ein spöttisches Lachen von sich. "Die Träume eines Menschen zählen auch als Beweis?" Ein Hauch von Ironie war in seinen Worten zu spüren. "Meine Unschuld zu beweisen ist also abhängig von den Hirngespinsten des Commanders?"

    Der Rat stimmte Sarens Aussage zu. "Ohne stichfeste Fakten und Beweise gibt es keinen Grund diese Anhörung fortführen.", wägte Sparatus ein. "Haben Sie noch etwas zu sagen Commander?", drängte er weiter.

    Shepard biss sich auf seine Lippen. So langsam dämmerte es ihm, dass Udinas Behauptungen über den Rat der Tatsache entsprachen. Wohl oder übel musste er seine Niederlage eingestehen. "Egal was ich auch sagen werde, sie haben ihre Entscheidung bereits getroffen."

    Die Ratsmitglieder sahen sich wortlos an. Wenige Gestik wie ein kurzes Kopfschütteln oder Nicken bekräftigte ihre Entscheidung. "Botschafter Udina. Aus Mangel an Beweisen die Saren mit den Geth in Verbindung bringen könnten, wird ihre Petition den Spectres Status von Saren aufzuheben abgelehnt."

    Saren bejubelte sich selbst und schenkte den Menschen eine abfällige Geste. "Die Gerechtigkeit hat mal wieder gesiegt." Seine Worte bohrten sich wie ein Dolch in die Köpfe der Anwesenden. Enttäuscht über ihre Niederlage, mussten Shepard und die anderen nachgeben. Der Rat beendete die Sitzung und Sarens Hologramm Abbild verschwand im Nirgendwo.

    ***

    Alice hatte die Anhörung aus dem Hintergrund verfolgt. Gebahnt wartete sie auf Sarens Reaktion. Sein finsterer Gesichtsausdruck ließ vermuten, dass er seinen Sieg nicht als solches wahr nahm.
    "Sie sehen unzufrieden aus...", brachte Alice zögerlich hervor.
    "Dieses primitive Volk hätte beinahe unsere Pläne in Gefahr gebracht. Shepard... Ich kann es kaum erwarten den Kopf von seinem Torso abzureißen und auf einen Pfahl zu fixieren." Er wandelte dabei um Alice herum, wie ein Raubtier das seine Beute einkreiste.
    "Der Rat vertraut ihnen noch, Wir sollten diesen Umstand nutzen.", schlug sie vor, während ihre Pupillen aufmerksam Saren verfolgten.

    "Eine kluge Entscheidung..." Er umfasste ihre Wange. Zunächst streichelte er sie zärtlich, bevor er anfing Druck auszuüben. Alice zuckte zusammen. Ein heftiger Schmerz durchfuhr sie. Wenn sie jetzt nach geben würde, hätte sie ihr Leben verspielt. "Du erteilst mir doch etwas keine Befehle oder?"
    Alice verneinte verunsichert. "Ich meinte nur...." Ihre Stimme zitterte. Saren lächelte auf und ließ von ihrer Wange ab. "Du bist eben auch nur ein Mensch, aber ich schätze deine Fähigkeiten. Schwäche würde ich niemals tolerieren."
    "Ja Sir." Alice wich verunsichert zurück, während Saren auf seinem Kommandostuhl Platz nahm.
    "Eine Quarianerin befindet sich an Bord der Citadell. Sie besitzt Informationen, die mich auffliegen lassen könnten. Kümmere dich darum und wenn du Shepard begegnest, lösche ihn gleich mit aus."
    "Ich werde mich darum kümmern.", versicherte Alice.




    ***



    "Der Rat lässt Saren ungeschoren davon kommen? Mein Team, Carter, die Klonisten alle tot. Aber die Beweise reichen nicht aus? D-Das kann es nicht sein. I-Ich muss...." Ashley war in Rage und gewillt etwas dummes zu tun. Sie sah Richtung Podium, "fletschte" mit den Zähnen und war bereit den Rat ihre Meinung zu geigen.
    Shepard stellte sich ihr in den Weg um sie zu bremsen. "Sie müssen sich beruhigen."
    "Shepard? Sie müssten doch...."
    Er nickte halbherzig. "Deswegen brauche ich jetzt Leute um mich die einen kühlen Kopf bewahren können."
    Ashley sah dem Commander tief in die Augen, schrie zornig auf, bevor sie ihm den Rücken zudrehte. "Sie haben Recht. Es tut mir leid."

    "Der Rat wollte ihn also auch nicht glauben." Eine vertraute Stimme drang von anderen Seite an Shepards Ohr. Der Turianer lehnte mit verschränkten Armen an einer Wand und wirkte nachdenklich.
    "Garrus? Sie sind noch hier?"
    "In der Tat. Der Umstand das Saren noch auf freien Fuß ist, macht mich nervös."
    "Ein Turianer der einen anderen Turianer verurteilt?"
    "Er ist ein Verräter und entehrt mein Volk. Sein Verhalten hat ihn bereits viele Feinde gemacht.", erklärte Garrus.
    "Sie wollen uns also helfen?", fragte der Commander mit skeptischen Blick.
    "Ja. Eine Ärztin auf der Citadell hat Informationen über eine Quarianerin an Bord der Citadell. Angeblich besitzt sie brisante Informationen über Saren. Ich nehme an er wird ihre Verfolgung bereits aufgenommen haben."
    "Willkommen im Team. Suchen wir ihre Kontaktperson auf."


    ***

    Eine große Blutlache breitete sich auf dem bläulich schimmernden Boden aus. Vor uns ein toter Mann mit zerfetztem Oberkörper. Über seinem Leichnam bäumte sich der Schatten einer großen bulligen Gestalt auf. Sie schnaufte und wusch den Lauf seiner Schrottflinte ab.
    "Du bist den Aufwand nicht wert gewesen.", maulte der Kroganer in seiner breiten roten Panzerung.

    Sein Name war Wrex. Ein großer brutaler Auftragskiller. Man hatte ihn beauftragt einen korrupten Türsteher des hiesigen Nachtclubs auszuschalten. Ein kleiner Fisch, wie Wrex enttäuscht feststellte. Der Auftrag war keine Herausforderung. Er war ein Kroganer. Bereut für die Schlacht. Nur wo war die Herausforderung?
    Schließlich hörte ein Räuspern in seinem Ohr.
    "Wer sind Sie?"
    Jemand versuchte über sein Funkgerät Kontakt mit ihm aufzunehmen.
    "Suchen Sie ein Kommunikations Interface auf. Dann können wir reden.", verlangte die Stimme. Wrex brummte und stapfte widerwillig zu einem Hologramm Interface.

    "Zeigen Sie sich endlich!", befahl mit tiefer Stimme.
    Vor ihm baute sich das Hologramm einer hübschen jungen Frau auf. Es war Alice, die einen Plan ausgearbeitet hatte Sarens Probleme zu lösen.
    "Ein Mensch...", musste Wrex zu seiner Enttäuschung feststellen.
    "Sie sind wirklich charmant. Da fragt man sich doch, warum ihre Rasse solche Probleme mit der Fortpflanzung hat."
    "Sie spielen gefährlich Mensch. Einem Kroganer die Last seines Volkes vorzuhalten. Gefällt mir. Was wollen Sie?"
    "Ich habe einen Auftrag für sie.", lächelte Alice.
    "Ich hoffe doch eine Herausforderung. Der Typ da hinten war es nicht.", blinzelte Wrex der Leiche abfällig zu.
    "Commander Shepard. Er befindet sich hier auf der Citadell. Er macht meinem Boss eine Menge Ärger und sie sollen das beenden."
    "Ich habe von ihm gehört. Er soll sehr gut sein. Sein Ableben könnte einen Skandal auslösen.", grinste Wrex, sah zumindest so aus.
    "Sie scheinen interessiert. Ich habe bereits eine Vorauszahlung auf ihr Konto geleistet. Erledigen Sie den Auftrag und ich überweise ihn den Restbetrag mit einem stattlichen Bonus."

    Alice beendete das Signal. Wrex lud seine Schrottflinte durch und machte sich auf den Weg das Problem anzupacken....



    Fortsetzung folgt....

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    1.04 What doesn´t kill you.


    Noch während er seine Augen aufriss, spürte er das er sich verändert hatte. Sein Blick hatte sich verändert. Um sein Sehfeld blinzelten immer wieder Informationen und Formeln über seine Umwelt auf. Alles was seine Pupille fixierte versorgten sein Gehirn mit Informationen. Schließlich richtete sich Carter auf. Er lag auf einer unbequemen Metallpritsche umgeben von Monitoren, merkwürdigen Apparaten und haptisch-adaptiven Interfaces.

    Carter stöhnte auf und hielt sich seinen Kopf. Die gesamte Situation überforderte ihn. Wo er war? Was passierte mit ihm?

    Ein paar Erinnerungsfetzten von Eden Prime schossen durch seinen Kopf. Er erinnerte sich an Shepards Bewusstlosigkeit, den Angriff der Geth... dem Einschlag der Rakete. "Die Explosion....", rief er laut. "S-Sie hätte mich töten müssen..." Er schüttelte seinen Kopf, versuchte sich einzureden alles sei nur ein schrecklicher Alptraum. Doch etwas in ihm wehrte sich gegen diesen Gedanken. Sein Blick fiel auf seine Hände... Carter stockte der Atem. Sie hatten sich verändert. Seine rechte Hand und sein Arm waren durch synthetische Teile ersetzt worden. Schlimmer noch! Seine gesamte rechte Körperhälfte war nicht mehr menschlich.


    Niemals würde er das Aussehen der Wesen vergessen die ihn Angegriffen hatten. Jetzt sah er zu teilen aus wie sie. Die Geth. Er brüllte und schrie vor Verzweiflung. Er sprang von der Pritsche und schlug wie wild um sich. Er riss das Inventar um, schlug seine Maschinenhand in die Monitore, die drauf Funken schlugen. Die Gefühle übermannten ihn.

    Dann setzte die bitterliche Erkenntnis ein. Er war ein Monster geworden. Er rutschte an einer Wand zu Boden und versuchte zu weinen. Es ging nicht. Keine Träne kam zu Tage. Keine menschliche Reaktion. Sie hatten aus ihm ein Monster gemacht.

    "Du bist wach. Und wie ich sehe hast du deine neue Existenz bereits begriffen.", ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund. "Wer ist da? Zeig dich!", brüllte Carter und bemerkte das sich seine Stimme ebenfalls verändert hatte. Sie klang synthetisch.


    Aus dem Halbschatten trat Saren an ihn heran. Mit verschränkten Armen musterte er das Ergebnis das Geth. "Die Maschinen haben ein faszinierendes Ergebnis geschaffen. Sie haben meine Erwartungen sogar übertroffen." "Dann haben Sie...." Ohne Vorwarnung sprang Carter auf und versuchte ihn zu attackieren. Doch ein einziger Blick Sarens genügte um ihn aufzuhalten. "W-Was geschieht mit mir?" "Ich ließ dich erschaffen, denkst du also ich habe keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen?"

    "Sie haben aus mir ein Monster gemacht! Warum haben Sie mich nicht einfach sterben lassen?", fragte Carter mit lauter Stimme. Saren winkte ab. "Ihr Menschen seid ein dummes Volk. Lasst euch von euren Emotionen beherrschen. Eure Gefühle machen euch schwach. Daran müssen wir wirklich arbeiten.", kommentierte er abfällig. "Ich werde niemals für sie arbeiten. Sie tragen die Schuld am Eden Prime Vorfall!"

    "Opfer sind für das große Ziel unumgänglich. Du hast keine Ahnung was hier auf dem Spiel steht. Die Ordnung wird herrschen und für diesen Fall müssen Vorbereitungen getroffen werden. Du darfst dich geehrt fühlen. Du bist nun Teil des Ganzen. Ein Mensch-Hybrid-Geth. Eine neue Form der Existenz."

    "Das will ich nicht sein.", erwiderte Carter. "Sehe sie mich an! Ich bin kein Mensch mehr. Nur ein Monster. So will ich nicht weiter leben. Lieber sterbe ich." Saren rollte mit den Augen. "Wieder diese Emotionen. Du darfst nicht davon beherrschen lassen. Ich kann dir zeigen wie man die Gefühle abstellt. Ein Vorteil von Maschinen ist das sie keine Gefühle haben. Sie denken und führen Befehle aus ohne nachzudenken . Du hast den Vorteil das du darauf nun Kontrolle hast. Deine Fähigkeiten übersteigen nun die eines jeden Soldaten. Du bist stärker, schneller und tödlicher. Mit etwas Übung..."

    "Auf keinen Fall!", schrie Carter ihn an. "Du hast keine andere Wahl. Es hat längst angefangen. Du wirst dich unserer Kontrolle niemals entsagen.", machte Saren deutlich.
    "Unserer Kontrolle?", hackte Carter nach. Saren verneinte. "Ich werde dich noch früh genug brechen." Er verließ den Raum und verriegelte diesen. Carter versuchte ihm zu folgen, wurden aber durch ein Laserraster daran gehindert. "Niemals werde ich ihnen folgen! Niemals!", schrie er.

    ***
    "Wie sieht ihr Plan aus Garrus?", fragte Shepard mit verschränkten Armen an einer Wand gelehnt. "Eine Ärztin im Huerta Krankenhaus hat mir Informationen zukommen lassen, das sich eine Quarianerin an Bord der Citadell befindet. Dr. Michele meinte ich sollte sie aufsuchen. Sie könnte uns Informationen über Saren geben.", erklärte der Turianer.
    "Eine Quarianerin? Wenn sie wirklich etwas über Saren weiß, ist ihr Leben in Gefahr. Wir sollten sofort aufbrechen.", erwiderte Shepard besorgt.
    Kaidan rief eine Karte über sein Universalwerkezug auf um den schnellsten Weg zu finden. "Wie ich sehe ist das Huerta Krankenhaus noch im Bau. Wir könnten einen Weg über einer des vielen Versorgungskanäle nehmen um Zeit zu sparen."
    "Gute Idee. Ashley ist zur Normandy zurück gekehrt und wird Anderson informieren. Wir kümmern uns um den Rest."

    Über einen Transit erreichte das Team den Versorgungskanal für das Huerta Krankenhaus. "Da wären wir. Die nächsten Transportgüter mit Medigel und weitere Medikamenten werden erst in den nächsten Stunden erwartet.", klärte Kaidan seine Verbündeten auf.
    "Das gibt uns etwas Zeit und hält Zivilsten fern."
    Garrus musterte Shepard aufmerksam, der besorgt wirkte. "Ist alles in Ordnung mit Ihnen?" "Das hoffe ich zumindest.", antwortete der Commander kurz. "Wir rücken vor!", gab er das Signal, als sich vor den Toren des Versorgungskanals eine riesige "Kreatur" in den Weg stellte.
    "War gar nicht einfach sie zu finden, Shepard.", lächelte das narbenverzierte Gesicht des Kroganers.
    "Wer sind Sie?", fragte Shepard mit dunkler Miene.
    "Ich glaube es ist höflich mich vorzustellen, bevor ich sie in Stücke reiße. Urdnot Wrex", schnaufte er.
    Kaidan und Garrus zogen ihre schweren Pistolen und visierten ihren Gegner an. Shepard blieb gelassen und versuchte die Situation unter Kontrolle zu halten. "Ich glaube nicht das wir uns schon Mal begegnet sind."
    "Die meisten meiner Opfer sagen das. Pech für sie.", lachte Wrex hämisch.
    "Sie müssen vorsichtig sein Shepard. Wrex ist ein äußerst brutaler und rachsüchtiger Kroganischer Kopfgeldjäger. C- Sicherheit hatte bereits das Vergnügen mit ihm. Sie dürfen ihn nicht unterschätzen.", warnte Garrus ihn.
    "Mein Ruf eilt mir Voraus. Das tut nur nichts weiter zur Sache. Jemand möchte ihren Kopf rollen sehen und gegen genug Bares stelle ich keine Fragen." Wrex spannte seine Körperhaltung an und stürmte los. Kaidan und Garrus sprangen zur Seite, während Shepard dem Kroganischen Sturmangriff abzuwarten schien.
    Seine Umgebung schien sich zu verlangsamen, bevor Shepard mit einem Hechtsprung Wrex Angriff im letzten Moment auswich. Noch bevor der schwerfällige Kroganer seiner Position wechseln konnte griff ihn Shepard von der Seite mit ein paar kraftvollen Fausthieben an.
    Wrex fiel zurück und schnaufte vor Wut. "Das war gar nicht schlecht. Sie sind ein anderes Kaliber als meine anderen Gegner. Das freut mich. Ein echter Kroganer liebt die Herausforderung."

    "Wer hat ihnen den Auftrag gegeben mich zu töten?", wollte Shepard wissen. "Ich verrate meine Kunden nicht, das gehört zum Gesamtpaket wenn mich jemand für einen Auftrag bucht." Wrex holte seine Schrottflinte hervor und wechselte das Thermomagazin aus. "Es wird Zeit das ich Ernst mache."

    Kaidan hatte sich das Spektakel lang genug angesehen und konzentrierte seine Biotik, als Garrus ihm seinen Arm entgegen streckte. "Wir sollten uns nicht einmischen." "Warum?", fragte Kaidan verblüfft. "Sehen Sie sich Shepards Gesichtsausdruck an. Er weiß genau was er tut. Sicher ein Kroganer ist kein einfacher Gegner, doch man sieht deutlich das der Commander eine Taktik verfolgt.", erklärte Garrus sich. "Das heißt wir sollen einfach abwarten und nichts tun?" "Richtig.", lächelte Garrus.

    Erneut stürmte Wrex auf den Commander zu. Shepard hätte nur erneut seinen Adrenalin Modus aktivieren müssen um den Angriff auszuweichen und zu kontern, stattdessen setzte er auf volles Risiko. Wrex Augen leuchteten, denn er schien zu merken das sein Gegner einen Plan hatte. Er zog das Tempo an und rammte sein ganzes Körpergewicht gegen den Körper seines Gegenübers. Shepard wurde gegen eine Wand geschleudert und brauchte einen Moment sich zu sammeln
    Wrex nutze den Augenblick baumte sich vor ihm auf und drückte seine Schrotflinte an die Rüstung des Commanders. "Noch ein paar letzte Worte?"
    "Für wen arbeiten Sie?", wollte Shepard weiterhin wissen. "Das wird langweilig. Und vor zwei Minuten dachte ich noch sie wären ein starker Gegner.", maulte Wrex. "Wer sagt das ich das nicht bin?" Shepard richtete seinen Blick nach unten und Wrex bemerkte, das ihn eine Waffe auf die Brust gedrückt wurde. "Wer von uns drückt als erstes ab?"
    "Nicht schlecht...", knurrte Wrex.

    Plötzlich gesellten sich ein paar weitere Leute in die Situation. Bewaffnete Schläger betraten das "Spielfeld" und wollten die Stimmung scheinbar noch etwas anheizen. "Wer seid ihr?", fuhr Wrex sie an. "Wir wurden beauftragt dir etwas unter die Arme zu greifen.", rief ihm einer der Schläger zu.
    "Was?", erhob er mit lauter Stimme. "Urdnot Wrex braucht von Niemand Hilfe. Was bildet sich dieses Weibsbild ein?" "Scheint als wurden sie hintergangen.", neckte Shepard den Kroganer. "Halten Sie die Klappe!" Es wird Zeit das ich hier aufräume... Und dann erledige ich meinen Auftrag!"
    Wrex fing an die Schlägertrupps zu attackieren, während Shepard ebenfalls das Feuer eröffnete.
    "Jetzt dürfen wir eingreifen!", entgegnete Garrus zu Kaidan.
    ***
    Mittlerweile steckten Shepard, sein Team und Wrex in einem erheblichen Feuergefecht. Von allen Seiten hagelten Thermogeschosse auf sie ein.
    Garrus hatte sich mit Shepard in einer Ecke verschanzt und versuchten ihre Deckung zu wahren. "Ich hoffe Dr. Michelle kann uns wieder zusammen setzten.", scherzte der Commander. "Sie ist gut." Garrus zog sein Scharfschützengewehr, riskierte einen kurzen Blick durch das Fernrohr und drückte ab. Ein Treffer mitten in den Kopf, brachte einen der Feinde zu Boden. "Guter Schuss." "Das Ziel hat sich nicht Mal bewegt.", winkte Garrus enttäuscht ab.

    Kaidan versuchte sich mit Mühe zu halten. Ihm gelang eine Barriere zu errichten um die Angriffe etwas zu mildern. "Ich halte nicht mehr lange durch..." Die bläulich schimmernde Barriere wurde langsam schwächer. Kaidan mobilisierte sämtliche Kräfte seiner Implantate, als ihn ein stechender Schmerz durchfuhr. Er hielt sich den Kopf und ging mit einem Aufschrei zu Boden. Shepard bemerkte das eines seiner Teammitglieder in Gefahr war und sprang über die Deckung hinweg. "Geben Sie mit Feuerschutz, Garrus.", brüllte er und brach durch die Front.

    Immer wieder durchstießen einige Schüsse die Schilde von Shepard, aber er konnte nicht noch ein Mitglied seines Teams verlieren.
    "Runter Shepard!", hallte es von hinten und Garrus schoss einen Angreifer, der aus dem Hinterhalt angriff ab. "Vielen Dank." bedankte sich der Commander und erreichte endlich Kaidan.
    "Sind Sie verletzt?"
    "Diese Kopfschmerzen... Ich habe keine Kontrolle mehr über meine Biotik." Kaidan krümmte sich vor Schmerzen , während Shepard versuchte ihn zu schützen. "Halten Sie durch! Ich bringe uns hier raus!"
    Bald verstummten die Schüsse und Kampfgeschreie, als auch der letzte Schläger auf die Abschussquote von Wrex landete. "Hilfe! Pah! Selbst meine Mutter hat mehr Mumm in den Knochen als ihr." Wrex gab seine typische Kampfpose und näherte sich wieder Shepard. "Wo waren wir stehen geblieben?"
    Shepard hatte keine Zeit sich um Wrex zu kümmern, eines seiner Teammitglieder brauchte dringend Hilfe. Er richtete sich auf ging wütend auf den riesigen Kroganer zu. "Es reicht! Wenn sie hier sind um zu töten, dann versuchen sie es. Doch dann garantiere ich für nichts mehr!"

    Wrex beruhigte sich etwas. "Ich mag Sie Shepard. Sie scheinen Eier in der Hose zu haben. Jedenfalls mehr als die da. Ich mache ihnen einen Vorschlag. Normalweise töte ich meine Feinde und fange dann an Fragen zu stellen, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme."
    "Ich höre..."
    "Diese Menschenfrau hat mich beauftragt sie zu töten. Jetzt will ich sie töten. Ich brauche keine Hilfe von Schläger um meinen Auftrag zu erledigen. Sie hat meinen Stolz in den Schmutz gezogen, das werde ich ihr nicht verzeihen. Für den Moment schlage ich einen Waffenstillstand vor. Ich werde ihnen helfen."

    "Einverstanden, auch wenn ich unsere Bündnis nur schwer einschätzen kann."

    Kaidan hatte sich unterdes einigermaßen gefangen und lief auf Shepard zu. "Es geht mir schon etwas besser, Sir. Wir können weitermachen.", keuchte er. "Ich weiß ihren Einsatz zu schätzen Soldat, aber es ist zu gefährlich. Kaidan, sie müssen zurück auf die Normandy. Ich möchte nichts mehr riskieren."
    Kaidan nickte halbherzig und folgte dem Befehl des Commanders nur wiederwillig. Er musste herausfinden was mit seiner Biotik nicht stimmte. Waren seine Implantate außer Kontrolle geraten?
    ***

    Shepard machte sich ernste Sorgen um Kaidan Zustand. Beinahe wäre es weiteres Mitglied seines Teams bei einer Mission gestorben, dessen Kommando er inne hatte. Doch war es ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich um sein Team sorgte? Konnten Zweifel an seinen Führungsqualitäten aufkommen? Oder war es viel mehr ein Zeichen von Menschlichkeit? Shepard wusste es nicht, doch die Ereignisse auf Eden Prime waren nicht ohne Spuren an ihm vorbei gegangen.
    "Warum haben Sie Kopf und Kragen für diesen Soldaten riskiert?", fragte Wrex mit einem abfälligen Unterton, während sie durch die Versorgungskanäle liefen.
    "Ganz einfach weil ich das Kommando über dieses Team habe und keinen zurück lassen werde.", reagierte Shepard mürrisch.
    "Menschen sind wirklich sentimental. Wenn Kroganer in den Krieg ziehen kämpft jeder für sich. Es zählt nur der Sieg, die Niederlagen bleiben für die Schwachen was letztendlich zum f Tod führt .", lachte er.
    "Ihre Einstellung lässt zu wünschen übrig, Wrex. Früher dachte ich ähnlich wie Sie. Aber meine Zeit beim Militär und C-Sicherheit haben meine Sichtweise verändert.", erzählte Garrus.
    "Typisch Turianer. Sie bilden sich so viel auf ihre militärische Streitmacht, aber im Grunde ihres kleinen Vogelhirns sind Sie vollgestopft mit emotionalen Blast.", redete Wrex abfällig. "Die Kroganer hätten sich vielleicht anders entwickelt, wenn die Genophage nicht gewesen wäre.", erwiderte der Turianer.
    "Oder wir wären nun die Herrscher der Galaxie, wenn ihr Volk nicht gemeinsame Sache mit den Eidechsen gemacht hätten.", maulte Wrex. "Es reicht! Wenn sie nicht zusammen arbeiten können wird es schnellstens Zeit das zu lernen. Ich kann keine Mitglieder gebrauchen die sich bei der kleinsten Auseinandersetzung zerfleischen.", ermahnte Shepard die beiden.
    "Wie auch immer.", brummte Wrex
    ***

    Nach langem hin und her erreichte das Team das Huerta Krankenhaus. Das Gebäude befand sich noch im Bau, doch der Rat hatte große Pläne für das neues Hospital. Es sollte zur zentralen Anlaufstelle für Verletzte und Kranke aller Spezies in der Galaxie werden.
    Die Leiterin der Klinik war Dr. Chloe Michel. Eine führende Chirurgin auf dem Gebiet der Neurologie und Allgemein Medizin. Sie hatte ihr Studium als Jahrgangsbeste abgeschlossen und selbst Anderson lobte ihre Fähigkeiten.
    "Garrus da sind ja endlich.", begrüßte sie Chloe aufgeregt.
    "Dr. Michel, ich bin so schnell gekommen wie es geht. Geht es ihnen gut?", fragte Garrus
    "Es geht um die Quarianerin von dem ich ihnen erzählt habe. Ich mache mir ernste Sorgen um ihren gesundheitlichen Zustand."
    "Stimmt es das sie Informationen über Saren hat, der ihn in Bedrängnis bringen könnte?", wollte Shepard wissen."
    "Sie wurde angeschossen.", erzählte Chloe dem Commander. "Quarianer werden durch ihren Umweltanzug, von äußeren Einflüssen geschützt, aber durch die Schusswunde wurde der Anzug beschädigt, ich mache mir ernste Sorgen das sie an einer Infektion sterben könnte."
    "Wir werden sie retten. Versprochen. Wissen Sie zufällig wohin sie wollte?"
    Chloe überlegte einen Moment. "Ich konnte ihre Wunde nur Notdürftig versorgen, als diese mysteriöse blonde Frau hier auftauchte. Im Schlepptau hatte einen schwer bewaffneten Batarianer. Ich glaube sie wollte zu einem Nachtclub, der sich Hellfire oder so nennt."
    "Ich verwette meine Panzerung, das es dieses Miststück war die meine Ehre angezweifelt hat. Und bei dem Batarianer könnte es sich um den Waffenschmuggler Crowley handeln. Ich persönlich hasse ihn ,aber seine Waffen sind seinen Preis wert.", fügte Wrex grimmig hinzu.
    "Danke für die Informationen, Dr. Michel. Garrus wissen Sie wo sich dieses Nachtclub befindet?"
    "Kein Problem. Folgen Sie mir einfach."










    ***

    Kaidan wirkte nachdenklich und sehr angespannt, als Dr. Chakwas einen Ganzkörperscan bei ihm durchführte. Die Untersuchung dauert vielleicht Minuten, aber für den Allianz Wächter kam es wie Stunden vor. Nach dem Dr. Chakwas den Scan mit ihrem Universalwerkzeug abgeschlossen hatte, bildeten sich Sorgenfalten auf ihrer Stirn. "Doktor, haben Sie etwas herausgefunden?"
    "In der Tat.", räusperte Sie sich. "Wie ich ihrer Krankenakte entnehmen konnte gehören Sie zu den L2 Biotik Implantat Trägern der ersten Generation.". "Was bedeutet das?", fragte Kaidan aufgeregt nach. "Ich fürchte ihr Körper macht gerade eine Abstoßungsreaktion mit den Implantaten durch. Es überrascht mich das sie so lange ohne körperliche Schäden ihre Biotik einsetzten konnten."

    Kaidan überkam ein Gefühl der Angst. Wenn er seine Kräfte nicht mehreinsetzten konnte, welchen Wert hatte er dann noch für die Allianz und für die Mission? "Es muss doch einen Weg geben..." "Womöglich werden wir ihre Implantaten entfernen müssen, doch es könnten bleibende Schäden zurück bleiben.", wägte Chakwas ab. "Dann warten wir einfach. Ich fühle mich schon besser." "Kaidan, das ist nicht so einfach. Je öfter sie ihre Kräfte einsetzten, desto größer ist die Gefahr das sie ihr Leben aufs Spiel setzten."















    ***

    Die kleine quirlige Quarianerin hatte sich in der Seitengasse des Hellfire Nachtclub Schutz gesucht. Ihr rechter Arm schmerzte, nachdem sie von einem Batarianer angeschossen wurde. Ihr ganzer Körper schmerzte, das Fieber tat den Rest. "Die Infektion wird immer heftiger. Wenn ich nicht bald ein Antibiotikum bekommen, dann..." Tali wollte sich gar nicht vorstellen, was dann passierte obwohl sie es genau wusste.
    Die Daten die sie über Saren gesammelt hatte, bedrohten nun ihr Leben. Plötzlich hörte sie zwei verdächtige Stimmen auf sich zu kommen.
    "Du hattest die Chance sie auf der Stelle zu erledigen, Crowley.", fauchte Alice ihren Begleiter an. "Und unsere kleine Partnerschaft so schnell beenden? Mit Saren als Kunde werde ich in Credits schwimmen, falls das überhaupt geht."
    Alice rollte mit den Augen. "Du magst das als Spiel sehen, aber wenn wir beide Versagen trifft auch dich Sarens Zorn. Du ahnst ja gar nicht welche Macht hinter ihm steht...."
    Tali schluckte und hörte wie die Schritte der beiden Fremden auf sie zu kamen. Jetzt konnte sie nur noch ein Wunder retten..."

    Fortsetzung folgt...

  6. #6
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    Hey, cool schön dass Du da bist, habe bei ff. de schon mal reingelesen, und das was ich las fand ich gut. Wär toll, bald mehr zu lesen.

  7. #7
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    Episode 5: The A-Factor

    Tali steckte in der Klemme, nicht nur das ihr die Infektion zu schaffen machte, nein auch die beiden Fremden die sie seit geraumer Zeit verfolgten befanden sich in unmittelbarer Nähe. Alles was sie jetzt noch tun konnte war sich zur Wehr zu setzten. Als Technikerin hatte sie ein paar Tricks auf Lager, aber dafür fehlte es ihr an Kampferfahrung.
    "Reiß dich zusammen Tali.", spornte sie sich an und verließ ihre Deckung.
    "Wie ich sehe gibst du dein Versteckspiel also auf. Kluge Entscheidung.", lächelte Alice siegessicher." "Von Aufgeben kann keine Rede sein!", gab Tali energisch zurück und aktivierte eine Kampfdrohne aus ihrem Universalwerkzeug.
    Ehe sie sich versah verpuffte der Überraschungsangriff, durch einen gezielten Schuss aus Crowleys Waffe. "Netter Versuch Kleine, aber mit dieser mickrigen Kampfdrohne erreichst du nicht Mal ein Lächeln in meinem Gesicht. Allerdings mit genügend Credits kann ich deine Aufrüstung aufbessern.", schlug er ihr vor.
    "Genug Zeit verschwendet!" Eine bläulich schimmernde Warp Kugel flog auf Tali zu und warf die Quarianerin zu Boden. " Alice entspannte ihre Körperhaltung und lief auf sie zu. "Ich will die Daten sofort."
    "Niemals! Was habe ich davon? Egal ob Sie die Daten erhalten oder nicht, töten werden sie mich ohnehin.", keuchte Tali. Alice kniete sich zu ihr nieder und strich eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht. "Dafür wird es schnell gehen. Sie selbst tragen die Schuld für ihren Tod. War es wirklich notwendig die Informationen aus dem Geth zu extrahieren?"
    "Es geht es um Wissenschaft. Ich versuche die Geth zu verstehen um eine Lösung zu finden." "Ihre eigene Schöpfung? Ihr Volk hat die Geth erschaffen, bevor sie dann jämmerlich von ihrem Heimatplaneten vertrieben wurden. Ironie des Schicksals, das ihnen ausgerechnet der kalte Körper einer Maschine das Leben kostet."
    "Da wäre ich mir nicht so sicher." Aus dem Hintergrund traten Shepard und sein Team mit gezogenen Waffen. Sie visierten Alice und ihren Begleiter an um sie an der Flucht zu hindern. "Shepard!?" Alice war überrascht den Commander zu erblicken. Sie hatte damit gerechnet, dass Wrex und die angeheuerten Schläger das Problem beseitigt hätten.
    "Na endlich sehen wir uns wieder. Einen Kroganer zu verarschen ist wirklich mutig.", knurrte Wrex und war im Begriff nach vorne zu stürmen.
    Shepard versuchte den wütenden Kroganer in Zaum halten, was schwieriger war als es den Anschein hatte. "Mein Begleiter ist wirklich wütend auf sie. An ihrer Stelle würde ich auspacken."
    Alice musste schmunzeln. "Ich hätte es besser wissen müssen. Ein Kroganer der einen Auftrag erfolgreich zu Ende bringt?" "Ich reiße ihren Kopf ab!", brüllte Wrex über die Mauern der Gasse hinaus. "Zorn bringt uns hier nicht weiter.", ermahnte Shepard ihn.
    "Crowley! Worauf warten Sie noch?", sah sie den Batarianer an. Crowley blickte zu beiden Seiten und schüttelte den Kopf. "Ich bin Waffenschmuggler, kein Selbstmordkommando. Ich setzte mein Leben doch nicht aufs Spiel nur meine Geschäfte in Gefahr zu bringen. Ich schätze unser Vertrag wird damit zu Nichte gemacht oder?"

    Alice knirschte mit den Zähnen. Sie war Ihnen zahlenmäßig unterlegen, einen direkt Angriff konnte sie vergessen. Sie griff unauffällig hinter ihrem Rücken und zog eine Granate hervor. Weniger Sekunden später wurde das ganze Gebiet in ein helles grelles Licht getaucht. "Eine Blendgranate.", fluchte Wrex. Geblendet, gelang es Alice unbemerkt zu flüchten.
    Shepards Blickfeld war noch immer leicht verschwommen, nur langsam gewöhnten sich seine Augen wieder an das normale Licht. Auch seine Squad Mitgleider litten unter den Nachwirkungen der Granate. "Sie haben nicht aufgepasst! Wegen Ihnen ist dieses Weib entkommen.", bellte Wrex vor Zorn. "Kommen Sie runter. Die Hauptsache ist wird konnten die Quarianerin retten.", erwiderte Shepard und stellte sich Tali vor.

    "Mein Name ist Commander Shepard und ich habe gehört sie können uns helfen Saren als Verräter zu entlarven." "Sie haben mich gerettet als bin ich Ihnen zu Dank verpflichtet." entgegnete Tali. "Wenn ich das richtig sehe werden meine Dienste nicht länger gebraucht. Ich habe noch dringende Geschäfte zu erledigen. Sie wissen schon Soldaten über den Tisch ziehen, Kleinkinder Waffen verkaufen...." Crowley zog den Kopf ein und versuchte sich aus dem Staub zu machen, als er Garrus unsanft streifte. "Ich wüsste gerne was C-Sicherheit von ihren Aktivitäten hält.", räusperte Garrus sich. "Das mit den Kindern war ein Scherz, das machen meine Kollege nicht ich...", schluckte er. "Vielleicht können wir einen kleinen Handel eingehen."Shepard bekam einen verschlagenden Gesichtsausdruck. "Sagen Sie mir wer diese Frau war und ich werde für einige Sekunden blind sein, wenn sie weglaufen."
    Crowley nickte und zwinkerte mit seinen vielen Augen gleichzeitig. "Ihr Name ist Alice und sie arbeitet für Saren, zumindest behauptet sie das. Dieser Spectres arbeitet an etwas Großem so viel kann ich behaupten."
    "Danke für Ihre Kooperation Crowley."
    Crowley nickte abermals und trat den Rückzug an. Er scherzte noch das er in Kürze eine Waffenlieferung für eine gewisse Lady Gogo entgegen nehmen müsse.

    ***
    Keuchend stütze sich Alice an eine Wand ab, um einige Sekunden zu verschnaufen. Sie wusch sich den Schweiß von der Stirn, ehe sie realisierte, das ihre Mission gescheitert war. Der Gedanke daran, was Saren ihr an tun konnte, ließ sich innerlich zittern. "Was soll ich jetzt tun?", fragte sie sich laut und drückte ihre Faust gegen die Wand. Alice hätte fliehen können, aber Saren hatte genug Kontakte und Ressourcen um sie zu jagen. Sei es der Prototyp Carter oder diese eiskalte Asari die im Hintergrund die Fäden für ihn zog. Sie hatte nur noch einen Triumpf den sie ausspielen konnte um Sarens Wut zu zügeln.
    "Hast du mir den Kopf der Quarianerin mitgebracht? Ich wollte schon immer wissen, was sie hinter ihrem Schutzanzug verbergen..." "es gab da ein Problem." Alice wendete ihren Blick vom Universalwerkezug ab. "Ich will Details.", forderte seine dunkle synthetische Stimme.
    "Shepard und sein Team haben mich aufgehalten.", versuchte sich Alice zu rechtfertigen. Saren fing zu schreien und fluchte über ihre Unfähigkeit. "Menschen sind erbärmlich. Ich hätte große Lust dir dein schlagendes Herz aus der Brust zu reißen." "Vielleicht..." , winkte Alice ein. "Während alle geblendet wurden durch meine Blendgranate konnte ich dem Kroganer in Shepards Team einen Transmitter Chip verpassen. Nun ist es mir möglich die Gespräche auf der Normandy zu verfolgen." Saren beruhigte sich wieder etwas, was Alice als gutes Zeichen deuten konnte. "Das ist ein Anfang um dein Versagen wieder gut zu machen. Wag es nicht mich nochmals zu enttäuschen."
    Alice unterbrach das Signal, jetzt hatte sie etwas Zeit um sich einen Ausweichplan zu überlegen. Innerlich kamen ihr allerdings Zweifel ob es klug war sich Saren anzuschließen. Dabei hatte sie eine großartige Zukunft beim Militär vor sich gehabt, hätte sie nicht aufgegeben...

    ****







    Rückblick: Mehrere Jahre zuvor
    Alice nippte nachdenklich an ihrem Cafebecher. Sie saß alleine an einem kleinen weißen Tisch. Sie beobachtete das sprudelende Wasser eines nahgelegenen Springbrunnens. Neben ihr lag ein Stapel Collegebroschüren, die sie zuvor durchgeblättert hatte. Was mache ich aus meiner Zukunft?, dachte sie und steifte mit ihren Gedanken immer wieder ab.
    "Hier bist du!", rief ihr eine aufgeregte Stimme zu. "Ich habe endlich ein Antwortschreiben erhalten." Mit einem Briefumschlag in ihrer Hand winkte ihre beste Freundin Alice zu.
    Sie wusste schon immer was sie wollte, dachte sich Alice insgeheim. Zielstrebig, koordiniert, entschlossen. Wieso hatte ich nicht ihre Charaktereigenschaften?
    "Das Schreiben ist heute gekommen. Ich bin so aufgeregt. Ich wollte unbedingt das das als Erste erfährst.", strahlte sie Alice an. "Immerhin hast du ein Ziel vor den Augen.", erwiderte sie. "Alles was ich habe sind diese Broschüren. Sie sollen mich inspirieren."
    "Der Abschluss steht bald bevor, so langsam wird es Zeit das du eine Entscheidung triffst. Ich kann dir dabei helfen." "Kümmere dich nicht um mich. Lass uns lieber den Umschlag öffnen.", winkte Alice ab. Hastig riss ihre Freundin den Briefumschlag auf und nahm das Schriftstück mit zittrigen Händen aus seiner Versiegelung. Mit schnellen Blicken überflog sie die Textzeilen, bevor sie wenigen Augenblicke später freudig in die "Luft" sprang.
    "Die Allianz hat mich aufgenommen. Ich werde eine Ausbildung bei Militär beginnen.", lächelte sie und umarmte Alice. "Das freut mich für dich.", antwortete ihre Freundin, aber Alice schien wehmütig zu werden.
    "Was hast du? Ich sehe doch das dich etwas bedrückt." "Was mache ich? Du gehst zum Militär. Du weißt wo sich deine Zukunft befindet. Aber ich? Ich habe nichts. Meine Zukunft ist so düster wie ein schwarzes Loch." "Das stimmt nicht. Sicher das Militär liegt in meiner Familie, aber ich möchte dort draußen etwas erreichen. Durch die Galaxie fliegen, die Erde schützen, fremde Planeten erkunden. Ich könnte mir nichts anderes vorstellen. Vielleicht sollst du mit mir diesen Traum leben. Die Anmeldefristen laufe noch. Es ist noch nicht zu spät." "Meinst du wirklich?", fragte Alice nochmals. "Ganz sicher.", bestätigte ihre Freundin.
    "Dann werde ich es probieren. Danke, das du so an mich glaubst, Ashley."

    ****




    Udina musterte Shepard und sein Team aufmerksam. Ein Turianer, ein Kroganer und nun eine Quarianerin. Er zweifelte ob Shepard wusste was er tat. Anderson hingegen war beeindruck, das er es in so kurzer Zeit geschafft hatte ein Team aus Spezialisten hinter sich zu mobilisieren.
    "Ich hoffe Sie haben eine gute Erklärung für mich, Shepard. Ich habe meine Bedanken wie uns ihre kleine Truppe helfen soll." "Mag sein, dass sie Vorurteile haben Udina, aber die müssen nun hinter anstehen. Tali hat Beweise gefunden wie wir Saren zur Strecke bringen können." Udina stand seine Skepsis ins Gesicht geschrieben. Wie konnte eine Quarianerin an so brisante Informationen kommen.
    "Nun gut ich bin bereit Ihnen zuzuhören... Miss?"
    "Mein Name ist Tali. Tali´Zorah nar Rayya
    "Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber was machen sie so weit entfernt von ihrer Flottille?", fragte Botschafter Udina neugierig.
    "Bei den Quarianern ist es üblich eine Pilgerreise zu machen, es symbolisiert den Übergang zum Erwachsen werden. Dabei verlassen wir das Schiff unser Eltern und des Volkes um auf Erkundungstour zu gehen. Wir bereisen alleine die Sterne auf der Suche nach neuer Technologie oder Gegenständen die für meinen Volk von Wert sein könnten. Damit zeigen wir das wir erwachsen geworden sind und einen wichtigen Teil der Gemeinschaft darstellen.", erklärte Tali den Beteiligten.
    Udina verschränkte seine Arme und wirkte ungeduldig. Er wollte die Informationen, keine Lehrstunden über die Rituale der Quarianer. "Das ist alles ganz nett, aber nichts von Bedeutung. Ich brauche die Beweise." Shepard missfiel des Verhaltens des Botschafters, aber Tali ließ sich davon nicht aus der Fassung bringen.
    "Als ich hörte das die Geth aus dem Perseus Nebel zurück gekehrt waren, packte mich meine Neugierde. Sie waren unsere Schöpfung bevor sie uns vertrieben. Mir gelang es die Verfolgung einer Geth Einheit aufzunehmen und einen von ihnen von seiner Gruppe zu isolieren. Ich schaltete den Geth aus und entfernte seinen Speicherkern.", erwiderte Tali. "Zwar frieren die Geth ihren Speicherkern ein um ihre Informationen zu verteidigen, aber mit etwas Geschick lässt sich ein kleiner Datenspeicher sichern."
    Tali war es gelungen eine Audio Datei aus dem Speicherkern zu entfernen. Sie hob ihren Arm und spielte den Log von ihrem Universalwerkezug ab. " Der Angriff auf Eden Prime war kein kompletter Fehlschlag. Der Sender hat uns die Röhre einen Schritt weiter gebracht.", ertönte Sarens Stimme aus dem Mitschnitt.
    "Die Röhre? Klingt ziemlich kryptisch. Könnt es sich dabei um Protheaner Technologie handeln?", fragte Shepard in die Runde. Viele Blicke trafen sich dabei, aber bei allen herrschte Ratlosigkeit. "Vielleicht. Zumindest scheint es für Saren wichtig genug zu sein eine Kolonie anzugreifen.", antwortete Anderson um die Situation aufzulösen.
    Tali berührte mit ihren Finger immer wieder unruhig das Interfache ihres Werkzeuges. Sie musste das Gespräch das beiden unterbrechen, da die Datei noch nicht zu Ende war. Zunächst leise, dann etwas lauter erhob sie das Wort. "Der Audio Log ist noch nicht zu Ende"

    "... und einen Schritt näher an die Rückkehr der Reaper.", ertönte eine weibliche Stimme, als sie den Log weiter führte.
    Sofort übermannten Shepard Bruchstücke aus seiner Vision vor seinem geistigen Auge. Sie blitzen so schnell auf, das er sich angestrengt den Kopf hielt. Reaper, ein unheimlicher Name, dachte er sich. Sie lösten ein beklemmendes Gefühl in seinem Körper aus. Waren diese Wesen Teil seiner Vision? "Diese Stimme gehört nicht zu Alice. Scheint es gäbe da noch eine Person die für ihn arbeitet.", sammelte sich der Commander und behielt die Fassung so gut es eben ging.
    "Saren der alte Weiberheld....", grummelte Wrex aus dem Hintergrund, da er sich unwichtig vor kam und einfach mal aussprechen wollte was er gerade dachte. Sein Kommentar ging verloren da die Anwesenden versuchten die Informationen zu analysieren.
    "Reaper...", wiederholte Shepard besorgt. "Diese Name kommt mir so vertraut vor."
    Tali drehte sich zum Commander um ihn eine Antwort zu geben. "Die Reaper waren ein hochtechnisches Maschinenvolk das vor 50000 Jahren existiert hat. Laut Informationen des Geth Speicherkerns haben sie die Protheaner ausgelöscht und sind danach einfach verschwunden. Anscheinend glauben die Geth, dass die Reaper ihre Götter sein und Saren der Auserwählte sei um die Rückkehr dieser Wesen einzuleiten." Selbst Tali schmunzelte über ihre Erklärung, was daran lag das sie selbst Zweifel an ihre eigenen Aussage hatte,
    "Möglicherweise wollte mir das die Vision auf Eden Prime zeigen. Die Auslöschung der Protheaner durch die Reaper.", meinte Shepard und fasste peinlich berührt in seinen Nacken.
    "Im Ernst Shepard?" Udina schien amüsiert zu sein und sah den Commander belustigt an. "Ein Mythos? Das möchten Sie den Rat präsentieren?" "Ich weiß selbst wie das klingt, aber es würde vieles erklären...", versuchte sich Shepard zu rechtfertigen.
    Udina schüttelte den Kopf. "Wir haben einen Beweis für den Angriff auf Eden Prime. Die Reaper Legende behalten wir zunächst für uns. Die Menschheit wird schon für eine Witzfigur gehalten wir müssen das nicht noch bestätigen."
    "Shepard wenn es Ihnen Recht ist würde ich sie gerne auf ihrer Mission unterstützen. Es mag nicht den Anschein erwecken, aber ich bin eine versierte Technikerin. Der Schutz der Galaxie ist wichtiger als eine Pilgerreise und ich schulde Ihnen etwas.", schlug Tali vor.
    Shepard nickte und erklärte sich einverstanden. Udina warf noch einen abfälligen Blick auf das Gesamtbild, bevor er mit einem Kopfschütteln weg ging. Seine Ziele waren klar definiert, aber Shepards Verhalten erschwerten seine Zielvorgaben.
    "Ein Lustiger Haufen haben Sie da zusammen gestellt, Shepard. Eine Quarianerin im Tauchanzug, einem Menschen mit fehlerhafter Biotik, einem Turianer mit zu wenig Talent und mich. Ich bleibe wohl etwas länger um mir das Schauspiel anzusehen...", grinste Wrex und hob sich selbst als stärkstes und ehrenvollstes Squad Mitglied hervor.
    "Bevor wir zum Rat aufbrechen möchte ich mich erst erkundigen wie es Kaidan geht. Sein Zustand macht mir Sorgen und Wrex wenn ich sie daran erinnern darf, ihre kleine Kampfeinlage vor kurzem war auch nicht perfekt." konterte der Commander.
    ***

    Aus sicherer Entfernung hatte Alice die Gespräche in der Botschaft mit angehört. Es war schlimmer als sie angenommen hatte. Ihr Name war gefallen und damit drohte ihre Identität aufzufliegen. Anfangs war sie besorgt, doch dann versuche sie einen kühlen Kopf zu wahren. Ihre kleine Lauschaktion brachten brisante Informationen zu Tage, Dinge die ihr Saren verschwiegen hatte. Saren suchte also nach einer Röhre oder der Röhre so genau war es nicht einzuschätzen. Vertrauen war gut, Wissen bedeutete Macht. Jetzt hatte sie Macht um ihre anfängliche missliche Lage in eine neue Richtung zu lenken. Sie kannte seine wahren Ziele. Er wollte eine Rückkehr der Reaper erzwingen, doch welchen Nutzen hatte er davon? Das galt es noch zu klären. Sie musste vorsichtig handeln, immerhin konnte sie Sarens Launen und seine kleine eiskalte Asari "Schlampe" saß ihr ebenfalls im Rücken. Sie hatte einen klaren Vorteil, sie wusste wie man
    Alice fing an zu lächeln, als ihr eine gerissene Idee kam. Einen Frontalangriff zu starten, führte selten zum Erfolg. Stattdessen musste sie von innen heraus handeln und das ging am besten durch Shepards Crew.

    ***

    Eine heiße Dusche... Normalerweise half das Kaidan wieder nach vorn zu schauen. Heute gelang ihm das nicht. Er lehnte seinen Kopf gegen die kalten Fliesen und ließ das heiße Wasser über seinen Körper perlen. Seid nun einer halben Stunde rührte er keinen Muskel mehr.
    ".... sie dürfen ihre Biotik nicht mehr einsetzten...." Chakwas Stimme, ihre Worte hallten durch seinen Kopf. Schmerzlich kniff er die Augen zusammen. Das kann es doch nicht gewesen sein!, rebellierte seine innere Stimme. Kaidan drehte daraufhin schließlich das Wasser ab. Er band sich ein Handtuch um die Hüfte und ging zum Spiegel. Mit seiner Hand wusch er über das beschlagene Spiegelglas. Zum Vorschein kam ein ernster müder Gesichtsausdruck. "Kopf hoch, Kaidan.", spornte er sich an, nur um festzustellen, dass er sich etwas vor machte.
    Kaum das er sich seine Uniform wieder übergestreift hatte, wartete Ashley in seiner Kabine. "Kann ich etwas für Sie tun?", fragte Kaidan höflich, auch wenn er nur spielte.
    "Eigentlich bin ich wegen Ihnen hier. Ich wollte wissen wie es Ihnen geht.", lächelte sie leicht. Kaidan versuchte seine Gesichtszüge zu entspannen, alles sollte so normal wie möglich auf sie wirken. "Eine kleine Niederlage haut mich nicht aus der Bahn." Ashley bemerkte das er nicht die Wahrheit sagte. Sie zeigte sogar Verständnis und versuchte es Kaidan zu verdeutlichen. "Ich weiß was sie durch machen.", fing sie an und suchte nach den passenden Worten. "Wenn ich in die Gesichter der Leute blicke, merkte ich was sie über mich denken. Sie nennen mich den "Carter" - Ersatz, das kann ich aus ihren Gesprächen hören. Ich versuche den Schein zu wahren, aber es verletzt mich. Sie sollten Carter in Eren halten, ebenso wie meinen Zug oder die anderen Opfer des Eden Primes Vorfalls.", eröffnete sie Kaidan.
    "Sie haben sich nichts vorzuwerfen. Sie haben dort draußen alles gegeben und überlebt. Viele Leute auf diesem Schiff haben nie ein Schlechtfeld betreten, Sie kennen nicht das Gefühl ums Leben zu kämpfen, Das Gefühl was man jemand das Leben rettet. Sie kennen nicht das Gefühl versagt zu haben...", verstummte Kaidan und wurde nachdenklich.
    Ashley fiel auf das Kaidan auch über sich selbst redete. Er sprach von seiner Niederlage und das es sich schuldig führte. Doch da musste mehr sein. Er schien noch etwas anderes zu verbergen. "Sie bewegt noch etwas anderes oder?", fragte sie vorsichtig nach. Kaidan schüttelte den Kopf. "Ich brauche nur etwas Zeit.", leugnete er, Ashley nickte und verließ seine Kabine. Sie blickte noch einmal zurück, bevor sich die Türen hinter ihr wieder schlossen. Sie ahnte, dass Kaidan mehr beschäftigte als er zugab. Sie glaubte das es besser war ein Auge auf ihn zu werfen, um ihn vielleicht vor sich selbst zu schützen.

    ***

    Ashley befand sich auf dem Weg zur Brücke, Immer wieder nahm sie die Blicke und das Getuschel der Crew war. Sie war fest entschlossen sich nichts anmerken zu lassen. Ihr streng nach hinten gebundener Zopf, die ernsten Gesichtszüge, das alles wirkte auf viele Crew Mitglieder befremdlich. Ashley hielt sich an die Vorschriften und wahrscheinlich strahlte sie dies auch nach außen hin aus, aber es schmerzte das sie alle nur als Soldatin sahen, nicht aber als Menschen.
    Zufällig "stolperte " sie über Joker auf ihren Weg zur Brücke. Er hatte seine Nase tief in den Bericht auf seinem Holo Tablett gegraben. "Jeff! Haben Sie keine Augen im Kopf?", fauchte sie an. "Tut mir Leid. Ich habe gerade einen Bericht von Anderson erhalten und bringe die Informationen in seine Kabine, dabei habe ich ein Bild von dieser süßen Schnecke hier gesehen und...." Jeff räusperte sich, bevor er zu viele Details Preis gab. Peinlich wenn er den Satz beendet hätte. "Ja schon gut....", rollte Ashley mir den Augen und riskierte ebenfalls einen Blick. Ihre Pupillen weiteten sich als sie einen Blick auf das Bild einer blonden jungen Frau warf. "Das kann nicht sein...", stammelte sie laut vor sich hin.
    "Was haben Sie denn? Ja ich geb zu manchmal bin ich direkt aber...", versuchte sich Joker auf charmante Weise zu erklären.
    "N-Nein. Wissen Sie wer diese Frau ist?", fragte Ashley hastig nach, panisch das ihr die Antwort nicht gefallen würde. "Das muss eine von Sarens Untergebene sein. Im Bericht wurde sie.... Moment ich habe es gleich... Hier! Ihr Name ist Alice." Ashley war geschockt. Sie entschuldigte sich formell und ließ Joker mit verdutztem Gesichtsausdruck zurück.
    Alice? War es wirklich Alice? Das konnte nicht sein oder doch?, fragte sie sich innerlich. Alice war ihre beste Freundin. Sie konnte nicht zu Saren gehören. Nein sie durfte es einfach nicht.

    ***

    Kaidan lag auf seinem Bett und starrte regungslos an die Decke. In seinem Kopf spielte er immer wieder Lösungen durch um das Problem mit seinen Implantaten in den Griff zu bekommen. "So eine Scheiße!", fluchte er laut. Obwohl er meist der ruhige Vertreter seiner Art war, platze es förmlich aus ihm heraus. Er rieb sich durch sein Gesicht, als er eine Nacht auf seinem Terminal empfing. Zunächst ignorierte Kaidan die Nachricht, bis er beschloss das ein wenig Ablenkung nicht schlecht sein konnte. Über das Interface öffnete er die Nachricht, die zunächst verschlüsselt war. "Kodiert?", fragte er laut ohne sich weitere Gedanken zu machen. Nach einer kurzen Entschlüsselung hatte er Zugriff auf den Inhalt der Nachricht.
    "Ich weiß von deinen Problemen mit den Implantaten. Ich könnte das Problem mit deiner Biotik lösen, wohlmöglich sogar verstärken. Wie weit bist du bereit zu gehen? - A."
    Kaidan wusste das eine Falle sein musste. Aber was wenn diese Person wirklich eine Möglichkeit gefunden hatte ihm zu helfen? Er antwortete auf die Nachricht, auch wenn er dabei gegen unzählige Richtlinien der Allianz verstieß.

    ***








    Rückblick: Wenige Jahre zuvor
    Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Zum ersten Mal in ihrem Leben war Ashley von der Erde entfernt gewesen. Der blaue Planet sah so aus dem All so beeindruckt aus, schwer in Worte zu fassen. Sie war nervös und aufgeregt zugleich, doch sie bewahrte die Kontrolle wie man es ihr bei der Marine beigebracht hatte. Neben ihr saß Alice. Anders als ihre Freundin, spürte man wie aufgeregt sie war.
    Alice Hände zitterten. Ihr Puls unruhig. "Wir haben es geschafft:", strahlte Ashley sie an. "Du bist gut. Wir sitzen in einem Shuttle auf dem Weg zum Saturn Mond Titan. Keine Ahnung wie du das schaffst, aber ich bin verdammt unruhig. Training ist eine Sache, aber so einen Flug zu erleben was gänzlich anderes.", schluckte Alice und kniff ihre zittrigen Hände im Schoss zusammen. "Ich glaube das ist pures Adrenalin was durch meinen Körper fließt. Wahrscheinlich bin ich deswegen so aufgedreht.", erwiderte Ashley und versuchte ihrer Freundin Mut zuzusprechen.
    "Was uns wohl erwarten wird?", stellte Alice in den Raum. "Ich denke das Training wird härter werden. Aber wir beide sind schaffen das. Wir haben unsere Prüfungen mit Bestnoten bestanden." Alice nickte halbherzig. "Du hast das. ich bin wieder einmal nur Zweite geworden." "Und wen interessiert das schon? Dort draußen zählen keine Punkte sondern dein Können. Und wir beide haben Talent..."
    Alice teilte die Euphorie ihrer Freundin nur wenig. Insgeheim stellte sie sich wieder die Frage, ob das der richtige Weg war den sie eingeschlagen hatte.
    Schließlich landete das Shuttle auf Titan...

    ***
    "Haben Sie keine Befürchtung das der Rat ernsthafte Schritt gegen sie auffährt?", fragte die gleiche Stimme, die auch schon von Talis Audiolog zu hören war. Saren blieb unbeeindruckt. Er stütze seinen Kopf ab und lächelte zufrieden. "Sie können uns nicht aufhalten. Shepard mag Beweise haben, aber selbst dann bleibt er ein kleines Licht. Ich habe diesen Menschensoldat nicht umsonst gerettet. Ich werde ihn gegen Shepard benutzen und seinen Willen brechen...."
    "Dazu müssen Sie seinen Willen brechen...", erwiderte die blaue Schönheit aus dem Halbschatten. "Oh ich habe da schon einen Plan...."

    Fortsetzung folgt

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    Episode 5: The A-Factor

    Tali steckte in der Klemme, nicht nur das ihr die Infektion zu schaffen machte, nein auch die beiden Fremden die sie seit geraumer Zeit verfolgten befanden sich in unmittelbarer Nähe. Alles was sie jetzt noch tun konnte war sich zur Wehr zu setzten. Als Technikerin hatte sie ein paar Tricks auf Lager, aber dafür fehlte es ihr an Kampferfahrung.
    "Reiß dich zusammen Tali.", spornte sie sich an und verließ ihre Deckung.
    "Wie ich sehe gibst du dein Versteckspiel also auf. Kluge Entscheidung.", lächelte Alice siegessicher." "Von Aufgeben kann keine Rede sein!", gab Tali energisch zurück und aktivierte eine Kampfdrohne aus ihrem Universalwerkzeug.
    Ehe sie sich versah verpuffte der Überraschungsangriff, durch einen gezielten Schuss aus Crowleys Waffe. "Netter Versuch Kleine, aber mit dieser mickrigen Kampfdrohne erreichst du nicht Mal ein Lächeln in meinem Gesicht. Allerdings mit genügend Credits kann ich deine Aufrüstung aufbessern.", schlug er ihr vor.
    "Genug Zeit verschwendet!" Eine bläulich schimmernde Warp Kugel flog auf Tali zu und warf die Quarianerin zu Boden. " Alice entspannte ihre Körperhaltung und lief auf sie zu. "Ich will die Daten sofort."
    "Niemals! Was habe ich davon? Egal ob Sie die Daten erhalten oder nicht, töten werden sie mich ohnehin.", keuchte Tali. Alice kniete sich zu ihr nieder und strich eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht. "Dafür wird es schnell gehen. Sie selbst tragen die Schuld für ihren Tod. War es wirklich notwendig die Informationen aus dem Geth zu extrahieren?"
    "Es geht es um Wissenschaft. Ich versuche die Geth zu verstehen um eine Lösung zu finden." "Ihre eigene Schöpfung? Ihr Volk hat die Geth erschaffen, bevor sie dann jämmerlich von ihrem Heimatplaneten vertrieben wurden. Ironie des Schicksals, das ihnen ausgerechnet der kalte Körper einer Maschine das Leben kostet."
    "Da wäre ich mir nicht so sicher." Aus dem Hintergrund traten Shepard und sein Team mit gezogenen Waffen. Sie visierten Alice und ihren Begleiter an um sie an der Flucht zu hindern. "Shepard!?" Alice war überrascht den Commander zu erblicken. Sie hatte damit gerechnet, dass Wrex und die angeheuerten Schläger das Problem beseitigt hätten.
    "Na endlich sehen wir uns wieder. Einen Kroganer zu verarschen ist wirklich mutig.", knurrte Wrex und war im Begriff nach vorne zu stürmen.
    Shepard versuchte den wütenden Kroganer in Zaum halten, was schwieriger war als es den Anschein hatte. "Mein Begleiter ist wirklich wütend auf sie. An ihrer Stelle würde ich auspacken."
    Alice musste schmunzeln. "Ich hätte es besser wissen müssen. Ein Kroganer der einen Auftrag erfolgreich zu Ende bringt?" "Ich reiße ihren Kopf ab!", brüllte Wrex über die Mauern der Gasse hinaus. "Zorn bringt uns hier nicht weiter.", ermahnte Shepard ihn.
    "Crowley! Worauf warten Sie noch?", sah sie den Batarianer an. Crowley blickte zu beiden Seiten und schüttelte den Kopf. "Ich bin Waffenschmuggler, kein Selbstmordkommando. Ich setzte mein Leben doch nicht aufs Spiel nur meine Geschäfte in Gefahr zu bringen. Ich schätze unser Vertrag wird damit zu Nichte gemacht oder?"

    Alice knirschte mit den Zähnen. Sie war Ihnen zahlenmäßig unterlegen, einen direkt Angriff konnte sie vergessen. Sie griff unauffällig hinter ihrem Rücken und zog eine Granate hervor. Weniger Sekunden später wurde das ganze Gebiet in ein helles grelles Licht getaucht. "Eine Blendgranate.", fluchte Wrex. Geblendet, gelang es Alice unbemerkt zu flüchten.
    Shepards Blickfeld war noch immer leicht verschwommen, nur langsam gewöhnten sich seine Augen wieder an das normale Licht. Auch seine Squad Mitgleider litten unter den Nachwirkungen der Granate. "Sie haben nicht aufgepasst! Wegen Ihnen ist dieses Weib entkommen.", bellte Wrex vor Zorn. "Kommen Sie runter. Die Hauptsache ist wird konnten die Quarianerin retten.", erwiderte Shepard und stellte sich Tali vor.

    "Mein Name ist Commander Shepard und ich habe gehört sie können uns helfen Saren als Verräter zu entlarven." "Sie haben mich gerettet als bin ich Ihnen zu Dank verpflichtet." entgegnete Tali. "Wenn ich das richtig sehe werden meine Dienste nicht länger gebraucht. Ich habe noch dringende Geschäfte zu erledigen. Sie wissen schon Soldaten über den Tisch ziehen, Kleinkinder Waffen verkaufen...." Crowley zog den Kopf ein und versuchte sich aus dem Staub zu machen, als er Garrus unsanft streifte. "Ich wüsste gerne was C-Sicherheit von ihren Aktivitäten hält.", räusperte Garrus sich. "Das mit den Kindern war ein Scherz, das machen meine Kollege nicht ich...", schluckte er. "Vielleicht können wir einen kleinen Handel eingehen."Shepard bekam einen verschlagenden Gesichtsausdruck. "Sagen Sie mir wer diese Frau war und ich werde für einige Sekunden blind sein, wenn sie weglaufen."
    Crowley nickte und zwinkerte mit seinen vielen Augen gleichzeitig. "Ihr Name ist Alice und sie arbeitet für Saren, zumindest behauptet sie das. Dieser Spectres arbeitet an etwas Großem so viel kann ich behaupten."
    "Danke für Ihre Kooperation Crowley."
    Crowley nickte abermals und trat den Rückzug an. Er scherzte noch das er in Kürze eine Waffenlieferung für eine gewisse Lady Gogo entgegen nehmen müsse.

    ***
    Keuchend stütze sich Alice an eine Wand ab, um einige Sekunden zu verschnaufen. Sie wusch sich den Schweiß von der Stirn, ehe sie realisierte, das ihre Mission gescheitert war. Der Gedanke daran, was Saren ihr an tun konnte, ließ sich innerlich zittern. "Was soll ich jetzt tun?", fragte sie sich laut und drückte ihre Faust gegen die Wand. Alice hätte fliehen können, aber Saren hatte genug Kontakte und Ressourcen um sie zu jagen. Sei es der Prototyp Carter oder diese eiskalte Asari die im Hintergrund die Fäden für ihn zog. Sie hatte nur noch einen Triumpf den sie ausspielen konnte um Sarens Wut zu zügeln.
    "Hast du mir den Kopf der Quarianerin mitgebracht? Ich wollte schon immer wissen, was sie hinter ihrem Schutzanzug verbergen..." "es gab da ein Problem." Alice wendete ihren Blick vom Universalwerkezug ab. "Ich will Details.", forderte seine dunkle synthetische Stimme.
    "Shepard und sein Team haben mich aufgehalten.", versuchte sich Alice zu rechtfertigen. Saren fing zu schreien und fluchte über ihre Unfähigkeit. "Menschen sind erbärmlich. Ich hätte große Lust dir dein schlagendes Herz aus der Brust zu reißen." "Vielleicht..." , winkte Alice ein. "Während alle geblendet wurden durch meine Blendgranate konnte ich dem Kroganer in Shepards Team einen Transmitter Chip verpassen. Nun ist es mir möglich die Gespräche auf der Normandy zu verfolgen." Saren beruhigte sich wieder etwas, was Alice als gutes Zeichen deuten konnte. "Das ist ein Anfang um dein Versagen wieder gut zu machen. Wag es nicht mich nochmals zu enttäuschen."
    Alice unterbrach das Signal, jetzt hatte sie etwas Zeit um sich einen Ausweichplan zu überlegen. Innerlich kamen ihr allerdings Zweifel ob es klug war sich Saren anzuschließen. Dabei hatte sie eine großartige Zukunft beim Militär vor sich gehabt, hätte sie nicht aufgegeben...

    ****







    Rückblick: Mehrere Jahre zuvor
    Alice nippte nachdenklich an ihrem Cafebecher. Sie saß alleine an einem kleinen weißen Tisch. Sie beobachtete das sprudelende Wasser eines nahgelegenen Springbrunnens. Neben ihr lag ein Stapel Collegebroschüren, die sie zuvor durchgeblättert hatte. Was mache ich aus meiner Zukunft?, dachte sie und steifte mit ihren Gedanken immer wieder ab.
    "Hier bist du!", rief ihr eine aufgeregte Stimme zu. "Ich habe endlich ein Antwortschreiben erhalten." Mit einem Briefumschlag in ihrer Hand winkte ihre beste Freundin Alice zu.
    Sie wusste schon immer was sie wollte, dachte sich Alice insgeheim. Zielstrebig, koordiniert, entschlossen. Wieso hatte ich nicht ihre Charaktereigenschaften?
    "Das Schreiben ist heute gekommen. Ich bin so aufgeregt. Ich wollte unbedingt das das als Erste erfährst.", strahlte sie Alice an. "Immerhin hast du ein Ziel vor den Augen.", erwiderte sie. "Alles was ich habe sind diese Broschüren. Sie sollen mich inspirieren."
    "Der Abschluss steht bald bevor, so langsam wird es Zeit das du eine Entscheidung triffst. Ich kann dir dabei helfen." "Kümmere dich nicht um mich. Lass uns lieber den Umschlag öffnen.", winkte Alice ab. Hastig riss ihre Freundin den Briefumschlag auf und nahm das Schriftstück mit zittrigen Händen aus seiner Versiegelung. Mit schnellen Blicken überflog sie die Textzeilen, bevor sie wenigen Augenblicke später freudig in die "Luft" sprang.
    "Die Allianz hat mich aufgenommen. Ich werde eine Ausbildung bei Militär beginnen.", lächelte sie und umarmte Alice. "Das freut mich für dich.", antwortete ihre Freundin, aber Alice schien wehmütig zu werden.
    "Was hast du? Ich sehe doch das dich etwas bedrückt." "Was mache ich? Du gehst zum Militär. Du weißt wo sich deine Zukunft befindet. Aber ich? Ich habe nichts. Meine Zukunft ist so düster wie ein schwarzes Loch." "Das stimmt nicht. Sicher das Militär liegt in meiner Familie, aber ich möchte dort draußen etwas erreichen. Durch die Galaxie fliegen, die Erde schützen, fremde Planeten erkunden. Ich könnte mir nichts anderes vorstellen. Vielleicht sollst du mit mir diesen Traum leben. Die Anmeldefristen laufe noch. Es ist noch nicht zu spät." "Meinst du wirklich?", fragte Alice nochmals. "Ganz sicher.", bestätigte ihre Freundin.
    "Dann werde ich es probieren. Danke, das du so an mich glaubst, Ashley."

    ****




    Udina musterte Shepard und sein Team aufmerksam. Ein Turianer, ein Kroganer und nun eine Quarianerin. Er zweifelte ob Shepard wusste was er tat. Anderson hingegen war beeindruck, das er es in so kurzer Zeit geschafft hatte ein Team aus Spezialisten hinter sich zu mobilisieren.
    "Ich hoffe Sie haben eine gute Erklärung für mich, Shepard. Ich habe meine Bedanken wie uns ihre kleine Truppe helfen soll." "Mag sein, dass sie Vorurteile haben Udina, aber die müssen nun hinter anstehen. Tali hat Beweise gefunden wie wir Saren zur Strecke bringen können." Udina stand seine Skepsis ins Gesicht geschrieben. Wie konnte eine Quarianerin an so brisante Informationen kommen.
    "Nun gut ich bin bereit Ihnen zuzuhören... Miss?"
    "Mein Name ist Tali. Tali´Zorah nar Rayya
    "Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber was machen sie so weit entfernt von ihrer Flottille?", fragte Botschafter Udina neugierig.
    "Bei den Quarianern ist es üblich eine Pilgerreise zu machen, es symbolisiert den Übergang zum Erwachsen werden. Dabei verlassen wir das Schiff unser Eltern und des Volkes um auf Erkundungstour zu gehen. Wir bereisen alleine die Sterne auf der Suche nach neuer Technologie oder Gegenständen die für meinen Volk von Wert sein könnten. Damit zeigen wir das wir erwachsen geworden sind und einen wichtigen Teil der Gemeinschaft darstellen.", erklärte Tali den Beteiligten.
    Udina verschränkte seine Arme und wirkte ungeduldig. Er wollte die Informationen, keine Lehrstunden über die Rituale der Quarianer. "Das ist alles ganz nett, aber nichts von Bedeutung. Ich brauche die Beweise." Shepard missfiel des Verhaltens des Botschafters, aber Tali ließ sich davon nicht aus der Fassung bringen.
    "Als ich hörte das die Geth aus dem Perseus Nebel zurück gekehrt waren, packte mich meine Neugierde. Sie waren unsere Schöpfung bevor sie uns vertrieben. Mir gelang es die Verfolgung einer Geth Einheit aufzunehmen und einen von ihnen von seiner Gruppe zu isolieren. Ich schaltete den Geth aus und entfernte seinen Speicherkern.", erwiderte Tali. "Zwar frieren die Geth ihren Speicherkern ein um ihre Informationen zu verteidigen, aber mit etwas Geschick lässt sich ein kleiner Datenspeicher sichern."
    Tali war es gelungen eine Audio Datei aus dem Speicherkern zu entfernen. Sie hob ihren Arm und spielte den Log von ihrem Universalwerkezug ab. " Der Angriff auf Eden Prime war kein kompletter Fehlschlag. Der Sender hat uns die Röhre einen Schritt weiter gebracht.", ertönte Sarens Stimme aus dem Mitschnitt.
    "Die Röhre? Klingt ziemlich kryptisch. Könnt es sich dabei um Protheaner Technologie handeln?", fragte Shepard in die Runde. Viele Blicke trafen sich dabei, aber bei allen herrschte Ratlosigkeit. "Vielleicht. Zumindest scheint es für Saren wichtig genug zu sein eine Kolonie anzugreifen.", antwortete Anderson um die Situation aufzulösen.
    Tali berührte mit ihren Finger immer wieder unruhig das Interfache ihres Werkzeuges. Sie musste das Gespräch das beiden unterbrechen, da die Datei noch nicht zu Ende war. Zunächst leise, dann etwas lauter erhob sie das Wort. "Der Audio Log ist noch nicht zu Ende"

    "... und einen Schritt näher an die Rückkehr der Reaper.", ertönte eine weibliche Stimme, als sie den Log weiter führte.
    Sofort übermannten Shepard Bruchstücke aus seiner Vision vor seinem geistigen Auge. Sie blitzen so schnell auf, das er sich angestrengt den Kopf hielt. Reaper, ein unheimlicher Name, dachte er sich. Sie lösten ein beklemmendes Gefühl in seinem Körper aus. Waren diese Wesen Teil seiner Vision? "Diese Stimme gehört nicht zu Alice. Scheint es gäbe da noch eine Person die für ihn arbeitet.", sammelte sich der Commander und behielt die Fassung so gut es eben ging.
    "Saren der alte Weiberheld....", grummelte Wrex aus dem Hintergrund, da er sich unwichtig vor kam und einfach mal aussprechen wollte was er gerade dachte. Sein Kommentar ging verloren da die Anwesenden versuchten die Informationen zu analysieren.
    "Reaper...", wiederholte Shepard besorgt. "Diese Name kommt mir so vertraut vor."
    Tali drehte sich zum Commander um ihn eine Antwort zu geben. "Die Reaper waren ein hochtechnisches Maschinenvolk das vor 50000 Jahren existiert hat. Laut Informationen des Geth Speicherkerns haben sie die Protheaner ausgelöscht und sind danach einfach verschwunden. Anscheinend glauben die Geth, dass die Reaper ihre Götter sein und Saren der Auserwählte sei um die Rückkehr dieser Wesen einzuleiten." Selbst Tali schmunzelte über ihre Erklärung, was daran lag das sie selbst Zweifel an ihre eigenen Aussage hatte,
    "Möglicherweise wollte mir das die Vision auf Eden Prime zeigen. Die Auslöschung der Protheaner durch die Reaper.", meinte Shepard und fasste peinlich berührt in seinen Nacken.
    "Im Ernst Shepard?" Udina schien amüsiert zu sein und sah den Commander belustigt an. "Ein Mythos? Das möchten Sie den Rat präsentieren?" "Ich weiß selbst wie das klingt, aber es würde vieles erklären...", versuchte sich Shepard zu rechtfertigen.
    Udina schüttelte den Kopf. "Wir haben einen Beweis für den Angriff auf Eden Prime. Die Reaper Legende behalten wir zunächst für uns. Die Menschheit wird schon für eine Witzfigur gehalten wir müssen das nicht noch bestätigen."
    "Shepard wenn es Ihnen Recht ist würde ich sie gerne auf ihrer Mission unterstützen. Es mag nicht den Anschein erwecken, aber ich bin eine versierte Technikerin. Der Schutz der Galaxie ist wichtiger als eine Pilgerreise und ich schulde Ihnen etwas.", schlug Tali vor.
    Shepard nickte und erklärte sich einverstanden. Udina warf noch einen abfälligen Blick auf das Gesamtbild, bevor er mit einem Kopfschütteln weg ging. Seine Ziele waren klar definiert, aber Shepards Verhalten erschwerten seine Zielvorgaben.
    "Ein Lustiger Haufen haben Sie da zusammen gestellt, Shepard. Eine Quarianerin im Tauchanzug, einem Menschen mit fehlerhafter Biotik, einem Turianer mit zu wenig Talent und mich. Ich bleibe wohl etwas länger um mir das Schauspiel anzusehen...", grinste Wrex und hob sich selbst als stärkstes und ehrenvollstes Squad Mitglied hervor.
    "Bevor wir zum Rat aufbrechen möchte ich mich erst erkundigen wie es Kaidan geht. Sein Zustand macht mir Sorgen und Wrex wenn ich sie daran erinnern darf, ihre kleine Kampfeinlage vor kurzem war auch nicht perfekt." konterte der Commander.
    ***

    Aus sicherer Entfernung hatte Alice die Gespräche in der Botschaft mit angehört. Es war schlimmer als sie angenommen hatte. Ihr Name war gefallen und damit drohte ihre Identität aufzufliegen. Anfangs war sie besorgt, doch dann versuche sie einen kühlen Kopf zu wahren. Ihre kleine Lauschaktion brachten brisante Informationen zu Tage, Dinge die ihr Saren verschwiegen hatte. Saren suchte also nach einer Röhre oder der Röhre so genau war es nicht einzuschätzen. Vertrauen war gut, Wissen bedeutete Macht. Jetzt hatte sie Macht um ihre anfängliche missliche Lage in eine neue Richtung zu lenken. Sie kannte seine wahren Ziele. Er wollte eine Rückkehr der Reaper erzwingen, doch welchen Nutzen hatte er davon? Das galt es noch zu klären. Sie musste vorsichtig handeln, immerhin konnte sie Sarens Launen und seine kleine eiskalte Asari "Schlampe" saß ihr ebenfalls im Rücken. Sie hatte einen klaren Vorteil, sie wusste wie man
    Alice fing an zu lächeln, als ihr eine gerissene Idee kam. Einen Frontalangriff zu starten, führte selten zum Erfolg. Stattdessen musste sie von innen heraus handeln und das ging am besten durch Shepards Crew.

    ***

    Eine heiße Dusche... Normalerweise half das Kaidan wieder nach vorn zu schauen. Heute gelang ihm das nicht. Er lehnte seinen Kopf gegen die kalten Fliesen und ließ das heiße Wasser über seinen Körper perlen. Seid nun einer halben Stunde rührte er keinen Muskel mehr.
    ".... sie dürfen ihre Biotik nicht mehr einsetzten...." Chakwas Stimme, ihre Worte hallten durch seinen Kopf. Schmerzlich kniff er die Augen zusammen. Das kann es doch nicht gewesen sein!, rebellierte seine innere Stimme. Kaidan drehte daraufhin schließlich das Wasser ab. Er band sich ein Handtuch um die Hüfte und ging zum Spiegel. Mit seiner Hand wusch er über das beschlagene Spiegelglas. Zum Vorschein kam ein ernster müder Gesichtsausdruck. "Kopf hoch, Kaidan.", spornte er sich an, nur um festzustellen, dass er sich etwas vor machte.
    Kaum das er sich seine Uniform wieder übergestreift hatte, wartete Ashley in seiner Kabine. "Kann ich etwas für Sie tun?", fragte Kaidan höflich, auch wenn er nur spielte.
    "Eigentlich bin ich wegen Ihnen hier. Ich wollte wissen wie es Ihnen geht.", lächelte sie leicht. Kaidan versuchte seine Gesichtszüge zu entspannen, alles sollte so normal wie möglich auf sie wirken. "Eine kleine Niederlage haut mich nicht aus der Bahn." Ashley bemerkte das er nicht die Wahrheit sagte. Sie zeigte sogar Verständnis und versuchte es Kaidan zu verdeutlichen. "Ich weiß was sie durch machen.", fing sie an und suchte nach den passenden Worten. "Wenn ich in die Gesichter der Leute blicke, merkte ich was sie über mich denken. Sie nennen mich den "Carter" - Ersatz, das kann ich aus ihren Gesprächen hören. Ich versuche den Schein zu wahren, aber es verletzt mich. Sie sollten Carter in Eren halten, ebenso wie meinen Zug oder die anderen Opfer des Eden Primes Vorfalls.", eröffnete sie Kaidan.
    "Sie haben sich nichts vorzuwerfen. Sie haben dort draußen alles gegeben und überlebt. Viele Leute auf diesem Schiff haben nie ein Schlechtfeld betreten, Sie kennen nicht das Gefühl ums Leben zu kämpfen, Das Gefühl was man jemand das Leben rettet. Sie kennen nicht das Gefühl versagt zu haben...", verstummte Kaidan und wurde nachdenklich.
    Ashley fiel auf das Kaidan auch über sich selbst redete. Er sprach von seiner Niederlage und das es sich schuldig führte. Doch da musste mehr sein. Er schien noch etwas anderes zu verbergen. "Sie bewegt noch etwas anderes oder?", fragte sie vorsichtig nach. Kaidan schüttelte den Kopf. "Ich brauche nur etwas Zeit.", leugnete er, Ashley nickte und verließ seine Kabine. Sie blickte noch einmal zurück, bevor sich die Türen hinter ihr wieder schlossen. Sie ahnte, dass Kaidan mehr beschäftigte als er zugab. Sie glaubte das es besser war ein Auge auf ihn zu werfen, um ihn vielleicht vor sich selbst zu schützen.

    ***

    Ashley befand sich auf dem Weg zur Brücke, Immer wieder nahm sie die Blicke und das Getuschel der Crew war. Sie war fest entschlossen sich nichts anmerken zu lassen. Ihr streng nach hinten gebundener Zopf, die ernsten Gesichtszüge, das alles wirkte auf viele Crew Mitglieder befremdlich. Ashley hielt sich an die Vorschriften und wahrscheinlich strahlte sie dies auch nach außen hin aus, aber es schmerzte das sie alle nur als Soldatin sahen, nicht aber als Menschen.
    Zufällig "stolperte " sie über Joker auf ihren Weg zur Brücke. Er hatte seine Nase tief in den Bericht auf seinem Holo Tablett gegraben. "Jeff! Haben Sie keine Augen im Kopf?", fauchte sie an. "Tut mir Leid. Ich habe gerade einen Bericht von Anderson erhalten und bringe die Informationen in seine Kabine, dabei habe ich ein Bild von dieser süßen Schnecke hier gesehen und...." Jeff räusperte sich, bevor er zu viele Details Preis gab. Peinlich wenn er den Satz beendet hätte. "Ja schon gut....", rollte Ashley mir den Augen und riskierte ebenfalls einen Blick. Ihre Pupillen weiteten sich als sie einen Blick auf das Bild einer blonden jungen Frau warf. "Das kann nicht sein...", stammelte sie laut vor sich hin.
    "Was haben Sie denn? Ja ich geb zu manchmal bin ich direkt aber...", versuchte sich Joker auf charmante Weise zu erklären.
    "N-Nein. Wissen Sie wer diese Frau ist?", fragte Ashley hastig nach, panisch das ihr die Antwort nicht gefallen würde. "Das muss eine von Sarens Untergebene sein. Im Bericht wurde sie.... Moment ich habe es gleich... Hier! Ihr Name ist Alice." Ashley war geschockt. Sie entschuldigte sich formell und ließ Joker mit verdutztem Gesichtsausdruck zurück.
    Alice? War es wirklich Alice? Das konnte nicht sein oder doch?, fragte sie sich innerlich. Alice war ihre beste Freundin. Sie konnte nicht zu Saren gehören. Nein sie durfte es einfach nicht.

    ***

    Kaidan lag auf seinem Bett und starrte regungslos an die Decke. In seinem Kopf spielte er immer wieder Lösungen durch um das Problem mit seinen Implantaten in den Griff zu bekommen. "So eine Scheiße!", fluchte er laut. Obwohl er meist der ruhige Vertreter seiner Art war, platze es förmlich aus ihm heraus. Er rieb sich durch sein Gesicht, als er eine Nacht auf seinem Terminal empfing. Zunächst ignorierte Kaidan die Nachricht, bis er beschloss das ein wenig Ablenkung nicht schlecht sein konnte. Über das Interface öffnete er die Nachricht, die zunächst verschlüsselt war. "Kodiert?", fragte er laut ohne sich weitere Gedanken zu machen. Nach einer kurzen Entschlüsselung hatte er Zugriff auf den Inhalt der Nachricht.
    "Ich weiß von deinen Problemen mit den Implantaten. Ich könnte das Problem mit deiner Biotik lösen, wohlmöglich sogar verstärken. Wie weit bist du bereit zu gehen? - A."
    Kaidan wusste das eine Falle sein musste. Aber was wenn diese Person wirklich eine Möglichkeit gefunden hatte ihm zu helfen? Er antwortete auf die Nachricht, auch wenn er dabei gegen unzählige Richtlinien der Allianz verstieß.

    ***








    Rückblick: Wenige Jahre zuvor
    Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Zum ersten Mal in ihrem Leben war Ashley von der Erde entfernt gewesen. Der blaue Planet sah so aus dem All so beeindruckt aus, schwer in Worte zu fassen. Sie war nervös und aufgeregt zugleich, doch sie bewahrte die Kontrolle wie man es ihr bei der Marine beigebracht hatte. Neben ihr saß Alice. Anders als ihre Freundin, spürte man wie aufgeregt sie war.
    Alice Hände zitterten. Ihr Puls unruhig. "Wir haben es geschafft:", strahlte Ashley sie an. "Du bist gut. Wir sitzen in einem Shuttle auf dem Weg zum Saturn Mond Titan. Keine Ahnung wie du das schaffst, aber ich bin verdammt unruhig. Training ist eine Sache, aber so einen Flug zu erleben was gänzlich anderes.", schluckte Alice und kniff ihre zittrigen Hände im Schoss zusammen. "Ich glaube das ist pures Adrenalin was durch meinen Körper fließt. Wahrscheinlich bin ich deswegen so aufgedreht.", erwiderte Ashley und versuchte ihrer Freundin Mut zuzusprechen.
    "Was uns wohl erwarten wird?", stellte Alice in den Raum. "Ich denke das Training wird härter werden. Aber wir beide sind schaffen das. Wir haben unsere Prüfungen mit Bestnoten bestanden." Alice nickte halbherzig. "Du hast das. ich bin wieder einmal nur Zweite geworden." "Und wen interessiert das schon? Dort draußen zählen keine Punkte sondern dein Können. Und wir beide haben Talent..."
    Alice teilte die Euphorie ihrer Freundin nur wenig. Insgeheim stellte sie sich wieder die Frage, ob das der richtige Weg war den sie eingeschlagen hatte.
    Schließlich landete das Shuttle auf Titan...

    ***
    "Haben Sie keine Befürchtung das der Rat ernsthafte Schritt gegen sie auffährt?", fragte die gleiche Stimme, die auch schon von Talis Audiolog zu hören war. Saren blieb unbeeindruckt. Er stütze seinen Kopf ab und lächelte zufrieden. "Sie können uns nicht aufhalten. Shepard mag Beweise haben, aber selbst dann bleibt er ein kleines Licht. Ich habe diesen Menschensoldat nicht umsonst gerettet. Ich werde ihn gegen Shepard benutzen und seinen Willen brechen...."
    "Dazu müssen Sie seinen Willen brechen...", erwiderte die blaue Schönheit aus dem Halbschatten. "Oh ich habe da schon einen Plan...."

    Fortsetzung folgt

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    Episode 6: The Spectres


    Aufregt streifte er in seiner Kabine umher und dachte darüber nach wie seine nächsten Schritte aussehen sollten. Kaidan war verzweifelt. Seine Implantate waren fehlerhaft und konnten ihn in Kürze das Leben kosten. Soweit durfte es nicht kommen! Er war bereit alles zu riskieren um seine Biotik wieder in den Griff zu bekommen. Dr. Chakwas konnte ihm nicht helfen, aber jemand anderes. A! Wer auch immer diese Person war, sie wusste von seinen Problemen.
    Kaidan wusste, dass es sich nur um eine Falle handeln konnte, aber seine Verzweiflung trieb ihn förmlich zu diesem Schritt, versuchte er sich vorzumachen. Nach langem Grübeln öffnete er ein sicheres Netzwerk und entschied auf die Nachricht auf seinem Terminal zu antworten.
    "Ich bin bereit." - Kaidan Alenko., schrieb über das Interface. Ein kurzer Fingerdruck und die Nachricht würde abgeschickt werden. Kaidan bemerkte das seine rechte Hand zitterte, alles sprach gegen sein Vorhaben. Er verstieß gegen so viele Gesetzte und Protokolle, obwohl er immer bedacht war sie alle einzuhalten. Er hatte einen großen Fehler in seinem Leben begangen und schwor sich nie wieder von seinen Gefühlen beherrschen zu lassen. Doch bevor er seine Konsequenzen überhaupt bewusst werden konnte, war die Nachricht bereits gesendet.

    ***

    Mit einem entzückten Lächeln empfing Alice seine Nachricht. Sie hätte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde.

    ***


    "Der Angriff auf Eden Prime war kein kompletter Fehlschlag. Der Sender hat uns die Röhre einen Schritt weiter gebracht." ".... und einen Schritt näher an die Rückkehr der Reaper."
    Während diese Worte durch das "Podium" hallten, war den Ratsmitgliedern deutlich anzusehen, wie schwer es Ihnen fiel im Unrecht zu sein. Sie waren so von Sarens Unschuld überzeugt gewesen , dass es ihnen wie ein Schlag ins Gesicht vorkommen musste. Shepard sah diese Versammlung nicht als Sieg an, sondern nicht mehr als einen kleinen Vorschritt. Sicher sie hatten einen Beweis vorgelegt, den auch der Rat nicht wiederlegen konnte, nur das allein löste ihr Problem mit Saren nicht.
    Die Ratsmitglieder tauschten immer wieder Blicke untereinander aus. Jeder von ihnen versuchte die Fassung zu wahren, niemand sollte ihre Unsicherheit erkennen. "Wir stimmen zu. Saren ist verantwortlich für den Angriff auf Eden Prime und verliert mit sofortiger Wirkung seinen Status als Spectres. Es werden alle Anstrengungen unternommen um ihn für seine Verbrechen zu bestrafen.", wies der Turianische Botschafter an.
    Wäre Udina nicht Boschafter der Menschen gewesen und sein Image als Politiker gefährdet, hätte er jeden sein breites Grinsen unter die Nase gehalten und einen Siegestanz aufgeführt. Stattdessen zupfte er den Ärmel seines Anzuges zu Recht und lächelte leicht.
    Shepard musterte den Rat aufmerksam und stellte fest, dass immer noch Verwirrung unter ihnen herrschte. Besonders das Asari Ratsmitglied wirkte entrüstet. Sie schien den Anwesenden etwas vorzuenthalten.
    "Es gibt da noch etwas...", fuhr sie mit leiser Stimme fort. "Ich habe die zweite Stimme auf dem Audio Log erkannt. Es ist Matriarchin Benezia." Sie senkte ihren Blicken und schien sich zu schämen.
    "Wer ist Sie?", fragte Shepard direkt. Er konnte keine Rücksicht auf ihr Gefühle nehmen.
    "Nun, Matriarchinnen sind mächtige Asari, die die letzte Phase ihres Lebens erreicht haben. Sie werden für Weisheit und Führung verehrt und dienen meinem Volk als Führung und Mentor. Als mächtige Biotikerin wird sie Saren eine mächtige Verbündete sein, auch wenn ich nicht glauben kann das sie uns verraten hat.", erklärte sie den Anwesenden missmutig.

    ***







    Einige Jahre zuvor

    Fort Charles Uphram galt als ideale Anlaufstelle für Soldaten im Training für lebensfeindliche Umgebungen. Mittlerweile waren Ashley und Alice etwa vier Wochen auf Titan und hatten bereits einige harte Prüfungen hinter sich gebracht. Zunächst schienen die beiden beim absolvieren der Prüfungen gleich auf zu sein, aber schnell zeigte sich das Ashley ihre Freundin bei Weitem überholt hatte...

    Mit eingezogenem Köpfen verharrte Ashleys Trupp hinter einem Felsen, da die Turianischen Einheiten ein Sturmfeuer auf sie eröffneten hatten. "Verdammt! Ohne Taktik werden sie uns auseinander reißen.", knurrte Ashley und versuchte eine Schneise in die Reihen der Feinde zu schlagen. "Es ist nur eine Feldübungssimulation.", erwiderte Alice unbekümmert. "Was ist los mit dir? Völlig egal ob es nur einer Übung ist. Wir geben unser Bestes! Später wirst du dankbar sein.", brüllte sie zurück. Alice schien die Ansprache ihrer Freundin wenig zu kümmern, stattdessen wartete sie einen Augenblick und hechtete nach vorne. "Du willst das ich die Sache ernster nehme?" Alice wich den feindlichen Schüssen aus und zog das Feuer auf sich. "Was tust du?"
    Ashley konnte das überstürzte Handeln ihrer Kameradin nicht nachvollziehen. Ihre grobfahrlässige Entscheidung mitten in den Kampf zu stürmen brachte die gesamte Mission in Gefahr. Wollte Alice den Helden spielen oder einfach nur ihren Frust auf blödsinnige Weise ausleben? Ashley hatte nun keine andere Wahl mehr, es war ihr Trupp in dieser Übung, also trug sie die Verantwortung. Sie gab ihrem Team Zeichen die Soldaten von der linken und rechten Flanke anzugreifen, während sie Alice aus dem Speerfeuer versuchte zu befreien.
    Ashley mobilisierte ihre Kräfte und errichtete eine Barriere um die beiden Soldatinnen. Schließlich griffen die anderen Mitglieder ihres Trupps die Turianer an und schalteten den Feind aus. "Gute Arbeit Leute!" bedankte sich Ashley bei ihrem Trupp und suchte nun das Gespräch zu Alice. Ihre Freundin hingegen streifte ihren Helm ab und warf ihn in den Sand, bevor sie kommentarlos das Feld räumte.
    "Das war hervorragende Arbeit Williams." Drill-Instructor Gunnery Chief Ellison hatte die Übung aus dem Hintergrund überwacht um jetzt eine erste Einschätzung zu geben. "Nicht jeder Soldat hätte seinen eigenen Hals riskiert um die Fehlentscheidung eines Einzelnen auszubaden. Ihre Einsatzbereitschaft gefällt mir. Ich werde diesen Punkt in ihrer Akte erwähnen." Alice versuchte Haltung zu wahren, auch wenn ihr Alice Verhalten immer noch ein Rätsel war. "Wegen Alice...." "Nun ja ihre Handlungen wirken sich negativ auf die Gesamtbeurteilung aus...." Sir, bitte geben Sie mir etwas Zeit. Ich werde versuchen die Situation aufzuklären.", versuchte sie ihre Freundin zu verteidigen. "Meinetwegen. Versuchen Sie ihr Glück. Vielleicht bringen sie ihre Kameradin zum Verstand." Ashley bedankte sich bei Chief Ellison und rannte ihrer Freundin hinter her...
    ***

    "Alice...", flüsterte Ashley leise vor sich hin. Ihre einst beste Freundin arbeitete tatsächlich für den Feind? Warum?, fragte sie sich insgeheim. Es musste eine logische Erklärung für alles geben.
    Gedanken versunken streifte sie durch die Normandy, als ihr schließlich auffiel das sich Kaidan seltsam verhielt. Seine Augen schnellten verdächtig von links nach rechts. Es machte den Anschein als wolle er nicht gesehen werden. Ashley entschied ihm zu folgen. Sie blieb einige Meter hinter ihm um kein Aufsehen zu erwecken.
    Kaidan fühlte sich unterdes auch nicht wohl in seiner Haut. Er versuchte so unauffällig wie möglich zu wirken, aber da er so immer so ernst wirkte, schienen ihn die anderen jetzt noch mehr als sonst wahrzunehmen. Mit freundlichen "Hallos" und "Wie geht es Ihnen?" hielt er sich die anderen Crew Mitglieder so gut es ging vom Leib.
    Die Normandy ankerte immer noch in Andockbucht D-8 der Citadell an. Unter einem Vorwand gelang es Kaidan sich an Joker und seine unpassenden Kommentare und Sprüche vorbei zu schmuggeln. Jetzt hatte Ashley den Beweis. dass ihr Kamerad ein Geheimnis hatte. Doch sie wollte keine voreiligen Entscheidungen fällen, bevor sie nicht die ganze Wahrheit kannte. Sie blieb ihm dicht auf den Fersen ohne von ihm entdeckt zu werden.
    Kaidan war eigentlich ein sehr sensibler Mensch, diese Tatsache versuchte er nur häufig vor anderen zu verstecken. Wenn andere Menschen den Kontakt zu ihm suchten, fing er an zu blocken und sie förmlich zu vergraulen. Er hatte Angst noch ein weiteres Mal die Kontrolle zu verlieren. Diese Angst lähmte ihn und seine wahre Persönlichkeit. Seine sensible Seite schien auch zu spüren, dass er verfolgt wurde. Kaidan zog das Tempo an und machte einen Umweg durch ein Geschäftsviertel. Er zwängte sich mit Absicht an Gruppen von Asari, Volus, Hanar und Menschen vorbei um seine Spur zu verschleiern. Womöglich bildete er sich alles nur ein und setzte sich unter Druck, aber er wollte sein Glück nicht weiter herausfordern.








    Ashley drängte sich an den Citadell Besuchern vorbei an um Kaidan nicht aus den Augen zu verlieren. Doch sie hatte ihn wohl etwas unterschätzt, denn nach einer Weile war er wie vom Erdboden verschluckt. "Mist!", fluchte sie laut. Die ganze Geschichte mit Alice vernebelte ihre Sinne, es musste einen Weg geben Kaidan wiederzufinden. Aber wie?
    Kaidan hatte das Geschäftsviertel inzwischen hinter sich gelassen und erreichte ein verlassenes Lagerhaus. Die Adresse stimmte mit den Koordinaten von seinem Terminal überein. Der ganze Raum war nur spärlich ausgeleuchtet, hinter jeder Ecke hätte ein Feind lauern können. Aus dem Schatten pirschte sich schließlich Alice heran und drückte ihre Pistole in Kaidans Rücken. Normalerweise wäre es für ihn ein leichtes gewesen die Situation zu seinem Gunsten zu lenken, aber er war nun Mal auf die Hilfe der fremden Person angewiesen.
    "Sie sind ganz schön nachlässig. Von einem Leutnant der Allianz hätte ich mehr erwartet. ", erwiderte Alice schnippisch. "Ich brauche ihre Hilfe, also bin auch an ihre Regeln gebunden.", meinte Kaidan furchtlos
    "An ihrer Stelle wäre ich ebenso kooperativ. Wie dem auch sei...." Alice aktivierte die Beleuchtung und in der Mitte des Raumes kamen einigen seltsame Gerätschaften zum Vorschein. Alice geleitete ihren Patienten zu einer Metallpritsche mit Manschetten, die Kaidan mit Besorgnis erfüllten. "Bevor wir anfangen habe ich ein paar Fragen.", merkte er an.
    Alice rollte mit den Augen und nickte. "Vor dem Eingriff folgt ein Patientengespräch. Natürlich..." "Woher wussten Sie von meinem Problem mit meinen Implantaten?" "Ich habe mit Patienten gearbeitet die ebenfalls die LX-2 Implantate besaßen. Die Abstoßreaktionen traten mehr bei Leuten in ihrem Alter auf, was bereits zu einigen Todesfällen führte. Die Allianz unterstützte meine Forschungen und gab mir Einsicht in ein paar Akten. So kam ich zwangsläufig auf Sie" "Und warum machen wir dann so ein Geheimnis aus diesem Eingriff?" "Der Rat hatte Angst meine Forschungen könnten die Menschen mit jenen Implantaten zu gefährlichen Biotikern machen, also unterbanden sie meine Forschungen. Die Allianz musste sich beugen, weil sie eh einen kritischen Status besitzen."
    Kaidan hatte Zweifel an ihrer Geschichte, aber er wusste keinen anderen Ausweg und stellte seine sensible Seite hinten an und versuchte ihr zu vertrauen. "Darf ich ihren Namen wissen?", fragte er sie und legte sich auf die Laborpritsche. "Mein Name ist Alice." "Dann schulde ich Ihnen etwas, Alice. Ohne sie wüsste ich nicht weiter. Bestimmt haben Sie bereits vielen Leuten mit meinen Problem geholfen. Sich gegen den Rat zu stellen, muss hart sein. Sollte das ganze hier mit Erfolg gekrönt sein, werde ich ein gutes Wort für sie einlegen.", lächelte Kaidan. Alice schwieg einen Moment und unterbrach ihre Einstellungen an den Geräten. Dieser Mann schien ihr wirklich zu vertrauen. Ein seltsames Gefühl....

    ***


    Zwischen den Ratsmitgliedern schien eine rege Diskussion zu herrschen. Sie murmelten und tuschelten vor sich hin, allerdings konnten Shepard und die anderen kein einziges Wort verstehen. Es brauchte aber nicht viel um zu verstehen, was sie sagten. Ihre Gesichter sprachen Bände. Sie mussten sich etwas einfallen lassen um Saren aufzuhalten, am besten so dass es nicht gleich die ganze Galaxie mitbekam. Udina musste diese hitzigen Diskussionen von seinem Beruf als Politiker und Botschafter ja kennen, aber sein lautes Zähne knirschen vor lauter Ungeduld war kaum zu überhören.
    Nach etlichen Minuten schien endlich Schwung in die Sache zu kommen. Ein großer Moment stand bevor. Die Asari Ratsherrin räusperte sich und bat Shepard vorzutreten. "Der Rat hat beschlossen ihnen alle Privilegien und Befugnisse der Citadell Abteil Special Tacties and Reconnaissance zu verleihen. Spectres werden nicht ausgebildet, sondern können nur erwählt werden. Sie stellen ein Symbol der Willenskraft, Mut und Selbstvertrauen dar. Sie sind die rechte Hand des Rats, Instrumente unseres Willens. Sie sind nun ein Beschützer der Galaxie. Als erster Spectres ihrer Spezies tragen sie große Verantwortung und Bürde mit sich."
    Shepard zeigte sich dankbar und versuchte den Rat nicht zu enttäuschen. "Oberste Priorität hat die Gefangennahme von Saren. Dringen Sie in die Traverse vor und hindern sie ihn an einer möglichen Flucht vor dem Gesetz."
    Der Rat beendete die Sitzung und zog sich für weitere interne Gespräche zurück. Anderson reichte Shepard die Hand und zeigte voller Stolz wie tief beeindruckt war von dessen Leistung war. "Die Menschen werden nun einen bedeutenden Schritt nach vorne machen. Als Spectres steht ihnen neue Ausrüstung und Unterstützung zu Verfügung. Sie werden alle möglichen Ressourcen benötigen um Saren zu verfolgen."
    "Vor allen Dinge brauchen Sie ein Schiff und die entsprechende Crew. Anderson, ich werde ihre Hilfe benötigen um all dies aufzubauen. Folgen Sie mir.", stimmte Udina mit einem Befehlston an. Er hielt es nicht nötig Shepard eine Anerkennung auszusprechen, das lag nicht weiter in seinem Interessensbereich. Anderson entschuldigte sich für sein Verhalten. Als Politiker war es dem Botschafter nur wichtig seine Ziele durchzusetzen. Zwischenmenschluche Beziehungen waren nur ein Mittel zum Zweck und nur so lange vertretbar, wie sie Udina nützlich erschienen.
    "Der Rat hat ganz schön dick aufgetragen.", erwiderte Wrex um seinen Unmut Luft zu machen. "Ich sehe das viel mehr als Ehre an. Der Rat zweifelt an die Existenz der Reaper, doch Saren und Benezia scheinen ernsthaft an diese Maschinenwesen zu glauben. Die Vision des Protheaner Gerätes haben mich davon überzeugt, dass die Legende der Reaper wahr sein muss. Wir müssen sie daran hindern die Röhre zu finden."

    ***


    Ashley schämte sich dafür Kaidan aus den Augen verloren zu haben. Dabei war sie speziell auf Verfolgung und Fährtensucher trainiert worden und jetzt so eine Schmach? Ihr Ausbilder wäre jetzt wahrscheinlich in die nächste Grube eines Dreschschlundes gesprungen. Zunächst konnte sie nur Vermutungen anstellen, was Kaidan vor hatte. Wahrscheinlich musste es ein Zusammenhang mit seinen Kräften geben. Dr. Chakwas war verwiegen, doch ihre Sorgen um seinen Zustand waren kaum zu übersehen.
    "Ashley?!" Eine bekannte Stimme drang an ihr Ohr. Chief Williams versuchte gefasst zu wirken und drehte sich um. "Garrus? Was machen Sie denn hier?" "Das Gleiche könnte ich Sie auch fragen. Haben Sie es noch nicht gehört? Shepard wurde zu einem Spectres ernannt. C-Sicherheit ist in heller Aufregung deswegen. Ich habe noch ein paar Dinge besorgt, bevor wir die Verfolgung von Saren aufnehmen." Ashley war irritiert und verwundert zu gleich. Während ihrer Verfolgungsjagd hatte sie nicht mal mitbekommen, das Commander Shepard nun ein Spectres war. "Können Sie ein Geheimnis für sich bewahren?" Der Turianer nickte aufrichtig. "Es geht um Leutnant Alenko. Er verhielt sich verdächtigt und deswegen bin ich ihm gefolgt, nur habe ich seine Spur verloren. Ich habe das Gefühl das er eine Dummheit begehen wird. Doch bevor ich nicht alle Einzelheiten kennen will ich keinen Bericht abstatten." Garrus lächelte leicht. "Ich mag ihre Ehrlichkeit und ja ich bin verschwiegen. Ich habe noch Kontakte bei C-Sicherheit. Wir könnten das Überwachungssystem nutzen um Kaidans Spur wieder aufzunehmen."
    "Warum tun Sie das für mich?", wollte Ashley von ihm wissen. "Ich habe in meiner Zeit als Soldat viel erlebt und auch oft genug voreilige Schlüsse gezogen. Kaidan liegt viel an der Allianz, deswegen schließe ich einen Verrat aus. Als er aber auf dem Schlachtfeld zusammen gebrochen war, wusste ich das er alles tun würde um eine erneute Situation wie diese zu vermeiden. Manchmal bedeutet das eben, das wir gezwungen werden etwas zu riskieren.", erklärte sich Garrus. "Ich hoffe Kaidan hat eine gute Erklärung, denn später wird er uns mehr als nur einen Drink schuldig sein."

    ***

    Alice schnallte Kaidan an die Laborpritsche mit Handgelenksschnallen fest, um eine mögliche Flucht zu verhindern. Dabei faszinierte sie vor allem seine bedingungsloses Vertrauen in ihre Person und Fähigkeiten. Jeder andere erfahrene Soldat hätte längst eine Falle durchschaut, aber nicht dieser Mann. In seinen Augen sah man deutlich das die Vernunft gegen die Naivität rebellierte. Naivität schien dabei die Oberhand zu behalten.
    Obwohl sie sein Verhalten als lächerlich und dumm abstempelte, kamen Alice erste Zweifel an ihrem Vorhaben. "Ist alles in Ordnung?", fragte Kaidan, als er ihren Blick sah. "Ich muss Dir einfach eine Frage stellen..." "Natürlich...", antwortete er zurückhaltend. "Was macht dich so sicher, dass ich dir helfen will? Ich bitte dich, das riecht doch schon nach einer Falle! Du musst wirklich sehr verzweifelt sein oder bist einfach nur dumm.", kritisierte Alice ihn.

    "Ich würde sagen beides.", merkte er an. Alice sah Kaidan verblüfft an, da sie glaubte ihren Ohren nicht trauen zu können. "Das meinst du ernst oder?" "Dann möchte ich auch eine ehrliche Antwort von dir. Ist das eine Falle?"
    Alice senkte ihren Blick. "Es ist schon seltsam, es gab bisher nur einen einzigen Menschen der mir so viel Vertrauen entgegen gebracht hat. Irgendwie seid ihr euch ähnlich. Aber das ist bereits lange her. Ja es ist eine Falle. Ich benutzte dich...." Kaidan wirkte enttäuscht zeigte aber keine Angst. "Ich hatte gehofft mich in dir zu täuschen. Du erinnerst mich an jemand aus meiner Vergangenheit. Ihr sehr euch sehr ähnlich, deswegen habe ich mich in diese "Täuschung " verrannt. Alles spricht wohl dagegen...", erwiderte Kaidan nachdenklich.
    Alice schwieg auf seine Reaktion und scannte seinen Körper mit ihrem Universalwerkzeug. Ihre Zweifel waren stärker geworden und so wie er sie ansah, entwickelte sie so etwas wie Reue. Gerade als die Operation fortsetzten wollte, stürmte Ashley mit gezogener Waffe in den Raum.
    "Hör auf!", befahl sie ihrer alten Freundin. "Ashley?", zeigte sich Alice überrascht um im nächsten Augenblick eine Biotik Kugel nach ihr zu schleudern.


    ***
    Rückblick...

    Alice zwängte sich aus ihrer Übungspanzerung und schlug ihre Hand gegen die Türen der Metallschließfächer in der Umkleidekabine. Sie wusste das sie überreagiert hatte und schämte sich insgeheim für ihr Verhalten. Ashley war ihr gefolgt und versuchte sie anschließend zur Rede zu stellen. "Hast du für eine Talentshow geprobt oder was sollte dein Verhalten dort draußen?" "Ich will nicht darüber reden.", reagierte sie energisch und schubste sie beiseite. "Halt!" Ashley packte ihren Arm und hielt sie fest. "Lass mich auf der Stelle los!"
    "Nein! Erst werden wir beide reden.", forderte Ashley von ihr. "Es gibt nichts zu reden. Ich stehe zu meinem Verhalten. Es war egoistisch und dämlich, aber ich stehe zu meinen Überzeugungen." "Das nennst du Überzeugungen? Du kannst froh wenn sie dich nicht aus der Allianz ausschließen..." "Vielleicht will ich das...", sagte Alice direkt. "Seit dem Beginn unserer Ausbildung spüre ich das wir uns immer weiter voneinander entfernen. Du wirst immer besser und ich kaum noch mit dir mithalten..." "Ich kann dir helfen.", meinte Ashley. "Kannst du das? Ich denke nicht. Das hier war immer dein Traum und ich war bloß zu feige es dich wissen zu lassen. Ich muss meinen eigenen Weg gehen, wie immer der auch aussehen mag."
    "Das war es also. Du gibst alles auf wofür du so hart gearbeitet hast?" "Das mache ich. Es fühlt sich gut an... So befreit habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt." Alice wusste das es eine Lüge war, eigentlich fühlte sie sich schlecht. Doch im Moment reichte ihr die Wahrheit. Ashley war verwirrt und jegliche Überzeugung verlief im Wand. War es wirklich besser so?

    ***


    Ashley machte einen Hechtsprung nach vorne um den biotischen Angriff zu entkommen. Als sie die Blicke der beiden Protagonisten trafen schossen ihnen Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit durch den Kopf. Die Zeit auf der High School, der Abschlussball, der Beginn der Militärausbildung, das Ende ihrer Freundschaft auf Titan. Jetzt standen sich als Gegnerinnen gegenüber. "Du hast dich nicht verändert.", lächelte Alice.
    "Du auch nicht. Aber deine Biotik ist besser geworden." "Kann mir einer bitter erklären was hier los ist?", fragte Kaidan irritiert. Ashley sah ihre ehemals beste Freundin an und musterte sie aufmerksam. "Saren? Was hat dich dazu verleitet?" "Das würdest du nie verstehen..." "Du magst Recht haben. Je mehr ich darüber nachdenke desto weniger Sinn ergibt es für mich.", entgegnete Ashley.
    "Arbeitest du wirklich für Saren?" Alice senkte ihren Blick. "Das wundert dich? Das hier war die ganze Zeit über eine Falle. Ich wollte deine Implantate niemals verbessern, ich wollte dir einen Kontrollchip implantieren. Dich zu unserer Marionette machen. Einen Spion in den eigenen Reihen der Normandy. Damit hätte Saren immer gewusst, wie eure nächsten Schritte aussehen würden." "Das glaube einfach nicht....", redete Kaidan sich ein.
    "Dafür hast du alles hingeworfen um für einen verrückten Spectres zu arbeiten? Mir kommt einfach nicht in den Sinn was dich dazu getrieben hat!", warf Ashley ihr vor. "Du willst es wissen? Ich hatte nichts mehr. In meiner Verzweiflung geriet ich an Drogen. Meine Sucht hätte mich beinahe das Leben gekostet, als Saren mein Potenzial erkannte und mir half als das durchzustehen. Ich schulde ihm somit etwas und schloss mich seinen Plänen an.
    "Es gibt bessere Wege sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. ", erwiderte Kaidan bedrückt. "Du müsstest es eigentlich besser wissen. Du selbst hast die Kontrolle verloren und versteckst dich hinter einer Fassade. Erspar mir also deine Moralpredigten.", fauchte Alice zurück.
    "Es reicht!" Ashley trat mit angespannten Muskeln nach vorne und forderte Alice auf sich zu ergeben. "Du hast keine Chance zu entkommen. Ein guter Freund hat dich bereits im Visier."
    "Gut formuliert.", fühlte sich Garrus geschmeichelt, während er sein Scharfschützengewehr zwischen seiner Deckung hinaus auf Alice richtete.


    "Gib auf Alice. Sei kooperativ und arbeite mit uns zusammen. Dank deinen Informationen könnten wir Saren zur Strecke bringen und es würde deine Strafe mildern.", appellierte Ashley nochmals an sie.
    "Es gibt kein Zurück mehr für mich..." Alice fing an bläulich zu leuchten. Sie konzentrierte ihre Kräfte und formte eine riesige Warp Kugel. Ashley tat das Selbige, als beide ihre biotischen Geschosse gegen sich richteten. Der Aufprall ihrer Kräfte löste eine biotische Explosion aus, dessen Druckwelle die Anwesenden zu Boden riss. Alice nutzte den Augenblick der Verwirrung und eilte zu Kaidan. "Was hast du vor?" "Gute Frage..." Sie kannte die Antwort selbst nicht. Sie verabreichte Kaidan ein spezielles Medigel, das tief in seinen Körper eindrang. "Versteh diese Handlung nicht falsch, ich weiß selbst nicht warum ich das tue. Vielleicht weil mich dein Charme fasziniert oder einfach weil du der erste Mensch bist, der immer noch an das Gute in mir glaubt. " Kaidan sah zum ersten Mal ihre verletzbare menschliche Seite und brachte es nicht übers Herz etwas zu sagen. Ein dankender Blick musste genügen. Alice nutze die anhaltende Verwirrung und verschwand durch einen Hinterausgang.
    Ashley und Garrus rafften sich etwas benommen wieder auf und befreiten Kaidan aus seiner misslichen Lage. "Ich schulde ihnen beiden etwas...", gestand er etwas entmutigt. "Dem Feind zu vertrauen war eine ziemlich dämliche Idee. Sie schulden uns einen Drink.", neckte Garrus ihn. "Und wie geht es jetzt weiter? Werden Sie mich melden?", fragte Kaidan die beiden. Ashley seufzte. "Eigentlich ist es meine Pflicht, aber dann müsste ich meine Beziehung zu Alice offen legen. Daran liegt mir nichts. Ich denke wir sollten zumindest Commander Shepard einweihen. Ich vertraue ihm und Sie sollten das auch. Kaidan nickte nachdenklich und dachte an Alice Verhalten. Was hatte sie ihm bloß verabreicht?

    ***

    Zurück auf dem Flaggschiff des Feindes, musste sich Alice eine unangenehme Konfrontation von Saren ergehen lassen. Satt eines Wutausbruches umkreiste er sie einige Mal und schwieg dabei. Kein gutes Zeichen. Im Rücken spürte sie den vernichtenden Augenkontakt von Benezia, die scheinbar zufrieden lächelte. Alice glaubte bereits das sie ihr Leben verspielte hatte, als Saren sanft ihre linke Hand umfasste. "Deine Niederlage hat mich traurig gestimmt. Es steckte so viel Potenzial in deiner Absicht die Normandy von innen heraus zu infiltrieren. Schade darum. Allerdings habe ich schon eine neue Verwendung für dich."
    "Ich verstehe nicht...", antwortete sie mit zittriger Stimme. "Erinnerst du an unser kleines Experiment. Der Mensch- Geth- Hybrid rebelliert weiterhin in seiner Zelle. Ich will das du in auf unsere Seite bringst. Ihn manipulierst, dass er seinen Hass gegen das ganze Universum richtet." "Ich bin mir nicht sicher...", meinte Alice zögerlich. "Du hast ja eine hübsche Hand...", lächelte Saren und bekam einen durchtriebenen Gesichtsausdruck.



    ***

    Dr. Chakwas führte erneut eine Untersuchung an Kaidan durch. Nach dem sie ihren Scan absolviert hatte und die Ergebnisse kontrollierte entspannten sich ihre Gesichtszüge. "Wie lautet das Ergebnis?", fragte Kaidan und erwartete das Schlimmste. "Ihr Körper scheint einen Weg gefunden zu haben die Abstoßreaktionen der Implantate zu verhindern. Sie dürfen ihre Biotik wieder einsetzten, wenn auch mit Einschränkungen zu rechnen sind."
    "Einschränkungen?" "Viel mehr Nebenwirkungen. Sie werden wahrscheinlicher empfindlicher auf Geräusche reagieren, die andere nicht so unmittelbar wahrnehmen werden. Auch Migräne Attacken werden der Fall sein, die sich aber mit Medikamenten gut behandeln lassen.", erklärte Dr. Chakwas. "Damit kann ich leben, ich meine werde ich leben!", stellte er erleichtert fest. Just in diesen Augenblick betrat Shepard die Krankenstation. Ashley und Garrus hatten ihn eingeweiht, was während seiner Abwesenheit passiert war. Die spannenden Details überließen sie dabei Kaidan. "Es freut mich das es Ihnen gut geht." "C-Commander?!" Kaidan sprang auf uns salutierte vor dem ersten Spectres der Menschen. "Bleiben sie locker Leutnant.", lächelte Shepard amüsiert. "Ich wollte doch nur meinen Respekt zollen, nach dem ich..." "Schon gut. Ich kenne die Geschichte und werde sie nicht an die Allianz melden, wenn Sie das meinen. Im Grund bin ich eher erstaunt, dass sie nicht mit ihren Problemen zu mir gekommen sind. Ich bin der Commander und meine Crew hat für mich höchste Priorität."
    "Ich habe mich schwach und verletzlich gefühlt. Ohne meine Kräfte hätte ich keinen Wert mehr für diese Mission gehabt." Shepard verneinte. "Sie sind ein loyaler Soldat und ich vertraue ihnen. Ich habe auch keine andere Wahl wer soll mir im Kampf denn den Rücken freihalten? Außerdem haben Sie bereits Erfahrungen damit Shepard den "Arsch" zu retten."
    "Commander... I-Ich danke ihnen und verspreche keine Alleingänge mehr zu machen.", sicherte Kaidan ihm zu. "Ich bin froh zu hören das es ihnen wieder gut geht. Bleibt nur noch zu klären was Alice mit ihnen gemacht hat." Kaidan grübelte einen Moment. "Ich glaube sie ist kein schlechter Mensch, sondern ist nur in den falschen Kreisen unterwegs. In der ganzen Aufregung hat sie mir doch geholfen meine Biotik wieder in den Griff zu bekommen. Ich bin ihr dankbar und werde versuchen sie aus Sarens Einflüsse zu befreien."
    "Gut ich traue ihrem Urteilsvermögen und werde Ihnen helfen so gut es geht. Jetzt werden wir erst mal unsere Ausrüstung aufstocken und versuchen Saren zu folgen." sagte der Shepard entschlossen und wusste das Kaidan an seiner Seite stand.
    "Ruhen Sie sich etwas aus, die Lage könnte sich schnell wieder zu spitzen." "Ja Sir und danke." Shepard nickte und verließ die Krankenstation. Doch etwas war seltsam. Der Schatten des Commanders, der sich auf der Wand abgezeichnet hatte folgte ihm nicht. Stattdessen verharrte er auf der Wand, während Shepard längst fort war. Im nächsten Augenblick als das Phänomen aufzufliegen drohte huschte der Schatten dem Commander hinterher.

    ***
    Carter hatte es aufgebeben, durch das Lasergitter seiner Zelle zu flüchten. Nach etlichen Stunden des Scheiterns schien er sich aufgegeben zu haben. Er suchte nur noch nach einem Weg seine Existenz zu beenden. Im Schutz der Dunkelheit vernahm er plötzlich ein Schluchzen. "Hallo? Ist da jemand?", rief er zu der Stimme. In der gegenüberliegende Zelle hockte Alice und strich über ihre linke Hand. Sie war fort und durch die Hand eines Geth ersetzt worden...


    Fortsetzung folgt...

  10. #10
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    Hab die Story schon bei FF.de gesehen. Schön(Hurra ich hab nen Umlaut!!!), dass Du damit jetzt hier bist. Die Einleitung ist gut und auch die Mischung aus Flaschbacks und Seitencharakteren verleihen der Geschichte einen eigenen Charme. Ich werde weiterlesen.

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