Ich stimme dir zu, dass Korra in Sachen Charakter deutlich reifer ist. Das ist auch allgemein der Grund, wieso ich The Legend of Korra persönlich über TLA stelle: Die Charakterentwicklung ist deutlicher zu sehen und realistischer nachvollziehbar. In Buch Eins noch ein energiegeladenes Bündel mit typischen Teenager-Problemen, wird ihre Geschichte in Buch Zwei deutlich ernster und sie muss Probleme konfrontieren, welche alles andere als leicht sind. In Buch Drei ist sie dann schließlich auf der Suche nach einer neuen Bedeutung für die Rolle des Avatars und nun in Buch Vier nach dem tragischen Ende von Buch Drei natürlich niedergeschlagen und besonders durch den Timeskip leidet man erst recht mit ihr mit. Ich hoffe doch sehr, dass sie sich am Ende von Buch Vier mit einem Lächeln verabschieden kann.
Was die Serie meiner Meinung nach aber ebenfalls über TLA stellt sind die Bösewichte. In TLA gab es einfach diesen machtgierigen Feuerlord namens Ozai, der eine Armee hatte und diese auch einzusetzen wusste. Wirklich viel Charaktertiefe besaß der Mann nicht. Azula war da schon eine Feindin mit deutlich mehr Potenzial, das allerdings leider erst in den Comics voll ausgeschöpft wurde. Ich hoffe ja, dass wir noch etwas von ihr hören werden, war eine meiner Lieblinge in TLA. Aber zurück zum eigentlichen Thema: Die Feinde in TLoK sind wie ich finde deutlich ausgereifter. Wir hatten den Equalistenanführer Amon mit interessanter und trauriger Hintergrundgeschichte, der mit seiner Anonymität und seiner Fähigkeit eine stetige Bedrohung darstellte. Dann hatten wir Unalaq, ein Familienmitglied von Korra, welcher zwar am Ende einfach nur den Verstand verloren hatte, aber dessen Beweggründe auch nicht aus purer Bosheit entstanden sind. Und dann natürlich Zaheer, der mit dem Roten Lotus das Ziel verfolgt hat, eine neue Weltordnung zu erschaffen und dabei zu brutalen Mitteln gegriffen hat, aber auch nicht einfach nur ein kaltblütiger Massenmörder war. Und er konnte fliegen, verdammt. Ich hoffe sehr, dass wir von ihm in Buch Vier nochmal etwas hören und sehen werden.
Kuvira ist natürlich noch ein recht unbeschriebens Blatt, ich denke aber, dass sie ebenfalls eine grandiose Bösewichtin darstellen wird. Sehr wahrscheinlich nicht die Einzige, aber besonders ihre Beweggründe dürften sehr vielversprechend sein.
Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko haben zumindest angedeutet, dass das Finale alle offenen Fragen zu einem Abschluss bringen soll und sich nichts aufbewahrt wird. Was eine Nachfolgeserie angeht, haben sie sich vorerst klar dagegen ausgesprochen. Zwar lieben sie das Franchise, aber die beiden Masterminds möchten auch mal etwas anderes machen und haben dementsprechend verständlicherweise erst mal genug vom Avatar-Universum. Sie haben jedoch auch klar gesagt, dass sie irgendwann wahrscheinlich gerne wieder etwas dazu machen würden, irgendwann in ferner Zukunft.
Für eine Nachfolgeserie würde ich mir aber ebenfalls einige grundlegenden Änderungen wünschen. Einfach nur ein neuer (Erdkönigreich-)Avatar wäre wohl etwas unkreativ. Und wenn TLoK etwas verdeutlichen wollte, dann, dass es für den Avatar in dieser Welt, die sich stetig mit Polizei und allem drum und dran weiterentwickelt, immer weniger Platz gibt. Man muss sich nur mal vorstellen, wie das Avatar-Universum in 100 Jahren aussieht. Schusswaffen wären wohl an der Tagesordnung.
Es ist derzeit aber natürlich noch zu früh um Vermutungen aufzustellen, wie es nach Buch Vier weitergehen könnte. Persönlich hoffe ich zumindest sehr, dass Korras Geschichte dann wie die von Aang in Comics weitererzählt wird, ebenfalls mit Zeitsprüngen und so weiter. Aber erst muss das Finale mal ausgestrahlt werden.