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Thema: Bannorn

  1. #181
    Rookie Avatar von Xydia
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    Xydia vernahm die Frage an Rhaego, der sich hinter einer Maske des Nachdenkens zu verstecken schien, als das Ding viel zu nah für ihren Geschmack wieder sichtbar wurde. ‚Bei, bei allen Heiligen!‘ Sie schluckte harte, wandte sich um und floh panisch. Nach all dem was sie an Magie gegen dieses Gegner geschickt hatte war es ein Erhaltungsreflex, der von ihr Besitz ergriff. Nein, die Elfe war nicht die schnellste, die letzte magische Anstrengung saß noch tief in ihren Knochen und Eingeweiden. Warum blieb Juliette stehen, warum Rhaego? Sie wirbelte herum, eilte ihnen entgegen, wollte ihnen entgegen rufen, das es sinnlos wäre nach etwas zu suchen, nichts was sie bei sich tragen würden, könnte ihnen auch nur im Geringsten im Kampf gegen den gigantischen Untoten helfen, als sie die Flakons mit der blauen Flüssigkeit sah. Ihre Augen weiteten sich, dass wahr mehr, als ein erster Verzauberer für sich beanspruchen durfte. Angst stieg in ihr auf. Dennoch es gab kein zurück. Angekommen nahm sie den Flakon entgegen, leerte ihn in einem Zug. Das Tränen ihre Wangen hinunterlief während sie die das Gefäß leerte, war nur eine Randnotiz auf die niemand Rücksicht nahm oder nehmen konnte.
    Alles ging so schnell und die Worte der Macht gingen so einfach über ihre Lippen, so viel einfacher als gestern noch. Die Magie hatte sie durchdrungen, ja sie schien schier aus ihrem Körper herausbrechen zu wollen heraus. „Ce Nergis Pyrés gennear téleal Pyrés!!!” Gesprochenes Wort und Geste bildeten eine Einheit. Dann entludt sich die magische Essenz mit verheerender Kraft, hüllte das untote Monster ein. Das Ende!
    Das Ende?! Das Schwert schnitt durch die Flammen Wand, schien dabei die Flammen in sich aufzunehmen. Mit einem zischenden Geräusch wurde die letzte Flamme eingesogen. Die Fratze des Untoten schien schier endlos erfreut. Ein kehliges, raues Lachen war zu vernehmen, als er das Schwert, so als würde er wie ein Champion vor einem Duell seinem Gegner salutieren, damit ihm Respekt bezeugen, aufnehmen. Weit gefehlt! Die Klinge schnellte vor, nicht um jemanden zu durchbohren, dafür war die Entfernung zu weit, sondern um gesammelte magische Energie mit einem Streich zurück zu schleudern. Bäume wurden entwurzelt Blätter schienen zu vergehen und selbst die Farbe des Horizontes veränderte sich zu einem nebulösem grau. Die Energiewelle traf alle ohne Unterschied mit brachialer Gewalt, riss sie von den Füßen.

    ... Schwärze

  2. #182
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
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    Blindlings stolperte Rhaego über den unebenen Waldboden, folgte Leirâs Führung, war sich nur grob der anderen um ihn herum bewusst. Sein Herz tobte in seiner Brust und bereits nach wenigen Schritten begann das kalte Brennen in seiner Lunge, das ihm mittlerweile nur allzu gut bekannt war. Im Laufen wandte er sich um, versuchte einen Blick auf die Gestalt hinter ihm zu erhaschen, blieb mit seinem Fuß an einer Wurzel hängen, wurde lediglich durch eine rasch zupackende Hand an seiner Seite vor dem Sturz bewahrt, und eilte weiter. Jeder Schritt war mühsamer als der vorherige, seine Muskeln brannten, während er versuchte, seine kraftlosen Beine weiter zu bewegen, und das Knacken und Bersten der Äste unter dem schweren Tritt ihres Verfolgers immer lauter wurde.

    Plötzlich hielt Leirâ an, so dass er fast in die kleine Elfe hineingestolpert wäre. Ein rascher Blick über die Schulter zeigte ihm, dass die Bäume um sie herum einer kleinen Lichtung gewichen waren und das Ungeheuer sie noch immer nicht erreicht hatte, doch es würde nicht mehr lange dauern, bis es aus den letzten Schatten unter den dichten Ästen treten würde, begleitet von dem Splittern der Zweige, die es mit seiner massiven Gestalt achtlos durchbrechen würde.
    Wieso Leirâ angehalten hatte, war dennoch klar. Sie konnten dem Untoten nicht entkommen, nicht zuletzt seinetwegen. Er hatte das Gefühl, als könne er nicht einen einzigen Schritt weiter stolpern. Schon auf den Füßen stehen zu bleiben kostete seine ganze Kraft.

    Doch wie sollten sie es bekämpfen? Irgendjemand rief, sie müssten das Monster mit Magie stoppen, wie sie es schon einmal gemacht hatten. Rhaego hatte nicht einmal mehr den Atem, darüber zu lachen. Der letzte Kampf mit diesem Monster hatte ihn schon ausgelaugt und der kurze Schlaf hatte nicht annähernd ausgereicht, seine Kräfte zu regenerieren. Dennoch machte er sich für den unausweichlichen Kampf bereit, löste den schweren Rucksack von seinen Schultern, der ihn nur behindern würde, und ließ ihn achtlos zu Boden fallen, wo er mit einem leisen Klirren im Gras landete. So leise das Geräusch der zusammenstoßenden Flakons und Fläschchen auch war, beinahe übertönt von einem Bersten hinter ihnen, als wäre das Ungeheuer geradewegs mitten durch einen der jungen Bäume gelaufen, es jagte Rhaego durch den Körper wie ein Blitz. Adrenalin schoss ihm durch die Adern, als er ihre plötzliche Chance erkannte. Rasch ließ er sich auf die Knie sinken und durchwühlte fieberhaft den Rucksack, suchte nach den fast unbezahlbaren Fläschchen mit dem unersetzbaren Inhalt, so wertvoll, dass sie nur in der absoluten Notlage eingesetzt werden konnten. Doch was war eine solche Notlage wenn nicht dies, von einem unaufhaltsamen, untoten Monster angegriffen zu werden?
    Juliette rief irgendetwas an seiner Seite, doch er achtete nicht auf sie, denn in diesem Moment hatten sich seine Finger um die filigranen Hälse der kleinen Flaschen gelegt, die er gesucht hatte, und er zog sie hinaus, warf eines davon der Magierin, die mittlerweile zu ihnen herumgewirbelt war, mehr zu als dass er es ihr gab. An ihrem ungläubigen Blick sah er, dass sie sofort erkannte, worum es sich handelte. In ihren Augen las er die Angst davor, vor dieser blauen Flüssigkeit, in der kleine Schlieren zu tanzen schienen, die den Blick bannten und den Geist leerten, wenn man sie zu lange betrachtete. Doch er sah auch die sofort aufkeimende Entschlossenheit und gleichzeitig setzten sie sich das flüssige Lyrium an die Lippen und stürzten es hinunter.

    Energie schoss durch ihn hindurch, Magie brodelte wie ein flüssiger Strom in seinen Adern, durchströmte ihn mit tosendem Lärm. Das Nichts rückte näher, umgab ihn, umwarb ihn, schmeichelte ihm. Noch immer spürte er seine schmerzenden Muskeln, seine brennende Lunge, die atemlose Angst in seinen Gliedern, aber es bedeutete ihm nichts mehr. Der Strom aus Macht toste unaufhaltsam in ihm.
    „Eis“, sagte er zu Xydia, erinnerte sich an die einzige Gewalt, die den Untoten im Mindesten beeinflusst hatte. Oder vielleicht dachte er es auch nur, er wusste es nicht. Eis, nicht Feuer, leider, denn das Feuer war ihm nahe, seine zweite Natur, kam wenn er es rief. Doch auch Eis gehörte zu den Elementen, des Feuers kalte Schwester, und die Elementen hatten ihm schon immer besser gehorcht als alle anderen Formen der Magie.
    Noch immer war das Ungeheuer nicht auf die Lichtung gekommen, doch es war nur noch eine Frage von Augenblicken, schon war sein bösartiges Grinsen in den tiefen Schatten erkennbar.

    Rhaego griff in das Nichts, das ihn schon umschmeichelte, lehnte sich in es zurück, zog dessen gewaltige Kraft in seinen Geist, mehr durch seine Gedanken und Instinkte als durch die wenigen Worte, die aus seinem Mund flossen. Und die Energie des Nichts kam willig zu ihm, und er formte sie, gestaltete sie, unterwarf sie seinem Willen, doch er ließ sie noch nicht frei. Er spürte die Spannung um ihn herum, das Unwillen, mit dem die Welt auf die Kräfte des Nichts reagierte, ehe sie sich ihnen doch unterwerfen musste. Die Temperatur um ihn herum sank, deutlich doch entfernt spürte er die Kälte, sah den Raureif, der sich um ihn und Xydia herum bildete und den eisigen Nebel seines eigenen Atems vor sich.
    Dann kam der Untote schließlich aus den Bäumen heraus, sein tödliches Antlitz zu einem gierigen Grinsen verzogen, so schien es. Und Rhaego lächelte und ließ endlich die Energie frei, die tobende Kraft in seinem Inneren, die ihm so schmeichelte und ihn gleichzeitig zu zerreißen drohte. Er ließ einfach die Barrieren sinken, die er ihr gestellt hatte, ließ sie frei und spürte, wie Xydia neben ihm dasselbe tat. Begierig tobend schoss die Energie aus ihm hinaus, in einem Strom aus eisblauen Flammen. Eis, des Feuers kleine Schwester, in der Tat. Ein Lächeln spielte auf seinen Lippen, ohne dass er sich dessen bewusst war, während er die Kraft weiter kanalisierte und die Woge aus Eis den Untoten umhüllte. Nichts konnte dem widerstehen!

    Und doch bewegte sich plötzlich die knochige Hand, teilte den Strom aus Eis um sich herum. Rhaegos spürte den Schock in seinem weit entfernt scheinenden Körper, den Schreck, fast so kalt wie die eisigen Kräfte, die aus seinen Händen flossen, und gleichzeitig glühend heiß. Instinktiv griff er tiefer in das Nichts, ergriff es fester als jemals zuvor, und verstärkte den Strom der Macht, der das Monster umgab; obwohl er spürte, wie seine Kräfte schwächer wurden, wie das Lyrium aus ihm herauszuströmen schien und ihn schwach und kraftlos zurückließ, obwohl er wusste, dass er dies nicht viel länger durchhalten konnte.
    In diesem Moment stieß die dunkle Klinge des Monsters, von schattigen Schlieren umrankt, nach vorne. Rhaego fühlte den Stoß fast körperlich, als die Klinge den Strom aus Eis und Kälte nicht teilte, wie es zuvor die Hand getan hatte, sondern den unaufhaltsamen Strom schlicht stoppte. Die beiden Kräfte kollidierten mit einer Wucht, die Rhaego bis in die tiefsten Winkel seines Geistes erschütterte. Mit einem schrillen, schmerzerfülltem Schrei jubelte das Nichts um ihn herum kurz auf, doch er bekam es gar nicht mehr richtig mit, während er in wohltuender, schweigender Schwärze versank.

  3. #183
    DA-FRPG only Avatar von Rowen Teravis
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    In weiser Voraussicht hatte Rowen eine andere Richtung eingeschlagen als die restliche Gruppe – die gaben auch wirklich den perfekten Köder ab, um das Monstrum von ihm wegzulocken. Und wenn er ihren Heldenkomplex richig einschätzte, würden die sich eher nochmal einem aussichtslosen Kampf stellen, als einfach den schwächsten Anhang seinem Schicksal zu überlassen und damit ihre eigene Haut zu retten.
    Bis jetzt schien der Plan aufzugehen, denn die Geräusche waren beständig leiser geworden, je länger und weiter der Dieb unterwegs war.
    Idioten. Alle miteinander.

    Plötzlich und unvermittelt erbebte der Boden unter einer gewaltigen Druckwelle und wurde dem Elfen förmlich unter den Füßen weggerissen. Er geriet ins Stolpern und schnappte sich, Halt suchend, einen Ast. Doch dieser gab sofort mit einem trockenen Knacken nach und schickte den Dieb ungebremst Richtung Boden. In jeder Faser seines Leibes spürte er, wie der ganze Wald erzitterte. Bäume schwankten, Laub rieselte zu Boden. Glücklicherweise hatte Rowen sich schon weit genug entfernt, um der schlimmsten Wucht des Zaubers zu entgehen. Wie es an der Quelle aussah, und wie viel von seinen unfreiwilligen Reisegefährten jetzt noch übrig geblieben war, wollte er sich gar nicht vorstellen.

    Erst einmal blieb er liegen wo er war (wobei tot stellen bei diesem Monstrum vermutlich sowieso nicht viel brachte) und wartete. Ein infernalisches und viel zu vertrautes Kreischen brandete über ihn hinweg. Dann... nichts mehr. Stille. Kein einziger Laut war mehr zu hören.

    Nochmal davongekommen? Beinah erlaubte sich der Dieb, sich zu freuen.

    Doch etwas wollte ihn nicht einfach entkommen lassen.
    Die kalte Magie, die die Druckwelle freigesetzt hatte, breitete sich in der Umgebung aus wie Wellen in einem einem Teich, nachdem jemand einen Stein hineingeworfen hatte. Als eine dieser Wellen ihr Ziel gefunden hatte, fokussierte sie sich und packte zu.

    Was zunächst nur wie ein kalter Windhauch gewirkt hatte, wich unvermittelt einem eisigen Schraubstockgriff direkt aus dem Jenseits. Doch es war nichts körperliches, das er einfach bekämpfen konnte. Viel mehr schien es direkt das tiefste Innerste seine Seele zu packen. Verzweifelt stemmte sich der Dieb unter Aufbegehren seiner ganzen Willenskraft dagegen, doch dieses dunkle Etwas war stärker und zog ihn in unbarmherziger Gewalt mit sich.

    Die Welt versank in einem Wirbel aus Schatten, bis nichts mehr übrig war als Finsternis.

  4. #184
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
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    Schwärze. Um ihn herum nur dichte, undurchdringliche Schwärze.
    Aber es war nicht die Dunkelheit, die Rhaego wenige Herzschläge zuvor eingehüllt hatte, als der Traum im Nichts zersplittert war. Etwas war anders. Er versuchte sich umzudrehen und plötzlich wusste er es: Er schwebte nicht mehr mitten in einer lichtlosen Umgebung, sondern lag auf kaltem Stein. Seine Muskeln schmerzten, sein Kopf dröhnte und er fühlte sich matt und kraftlos.
    Ein Geräusch in der Nähe ließ ihn erstarren. Irgendetwas war dort in der Dunkelheit, scharrte leise über den Stein. Ein leises Stöhnen ertönte. Rhaego atmete auf. Dieses Geräusch war nur all zu menschlich. Aber er musste wissen, wer das war. Und wo er selbst war.

    Mühsam stemmte er sich vom harten, zerklüfteten Boden in eine kniende Position. Er streckte seinen Geist aus und merkte sofort, dass er nicht mehr im Nichts war. Der Schleier war wieder da, der ihn von den verlockenden Kräften auf der anderen Seite trennte. Nachdem die gewaltige Flut ihn im Nichts direkt umspült hatte, fühlte es sich nun ungewohnt schwerfällig an, durch den Schleier hindurch zu greifen. Eine kleine Flamme begann, auf seiner Handfläche zu tanzen, doch ihr unsicher flackernder Schein reichte bei weitem nicht aus, die Dunkelheit zu durchdringen. Feuer war immer Rhaegos Element gewesen und an seinen Schwierigkeiten damit merkte er erst, wie müde und fertig er tatsächlich war. Es schien unvorstellbare Anstrengungen zu kosten, genug Kraft aus dem Nichts zu ziehen, um das Feuer auflodern zu lassen, bis sein Licht die Höhle erleuchtete.

    Rhaego zog zischend Luft ein, als die Flammen auf seiner Hand sich auf zahllosen kleinen Erhebungen entlang der rauen Höhlenwand widerspiegelten. Jeder Fleck der zerklüfteten Wand war mit Inschriften versehen, mit Formeln und Zeichnungen, die ihm zum Teil vage bekannt vorkamen. Er hob den Arm mit dem Licht und sah sich um. Obwohl die Höhle nicht allzu groß war, war ihre Decke so hoch, dass der flackernde Schein sie nicht mehr erreichte. Der steinerne Boden war zu weiten Teilen mit Erde bedeckt, die alt und ausgetrocknet erschien.
    Ein leises Geräusch rief Rhaegos Aufmerksamkeit. Einer der dunklen Hügel in seiner Nähe bewegte sich, wälzte sich herum und er erkannte den Dieb, dem sie vor einiger Zeit – nein, halt, so lange war das noch gar nicht her! – begegnet waren. Auch andere stumme Körper lagen in der Nähe. Der bullige Körper Alriks war nicht unweit von ihm, weiter weg hob die Elfe Xydia ihren Kopf.
    Doch da war noch etwas anderes auf diesem festen, erdigen Boden. Rhaego senkte die Hand, um sich die merkwürdigen Linien genauer anzuschauen, die sich unter ihm durch die Höhle zogen, feine Striche, die sich verzweigten, zusammenführten, alle um eine dicke Linie herum... Mit einem Aufschrei sprang er zurück, als er erkannte, dass er mit einem Fuß in einem uralten Bannkreis stand. Er erkannte nur einen Teil der zahllosen Zeichen und Schriften, die um die Linien herum führten. Aber das reichte um zu wissen, dass es sich hierbei um uralte, mächtige Magie handeln musste. Und es war genug um zu erkennen, dass sie alle so schnell wie möglich von hier verschwinden mussten.
    Rhaego fuhr herum, um die anderen zu wecken. Er schüttelte Alriks Schulter, bis dieser etwas unverständliches murmelte. Doch gerade als er sich zur nächsten Person wenden wollte, ertönte in der Ferne, irgendwo außerhalb der Höhle ein malmendes Geräusch, das ihn erstarren ließ.

  5. #185
    Rookie Avatar von Xydia
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    Durch ihre Kleidung sickerte die Kälte hindurch. In ihrem Mund war ein Geschmack, einer der ihr nur zu gut bekannt war: Kupfer. Xydia stöhnte auf. Jede Bewegung schien ihr unendlich fiel an Kraft zu kosten und verursachte Schmerzen. Mit der Hand tastete sie über den kalten Boden nach ihrem Stab. Sie zwang sich dazu ihre Augen zu öffnen, langsam, doch der stechende Schmerz blieb aus, denn statt Licht umgab sie Dunkelheit.

    Um sie herum gab es Geräusche. Nur das ein oder andere konnte sie einordnen. Der Elfe fiel es schwer sich zu konzentrieren. Noch immer suchte sie ihren Magierstab, war aber bis jetzt nicht fündig geworden. Leere, in ihr war Leere. 'Das Nichts...' Der Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Sie und die anderen waren dort gewesen und... Ihr Kopf schien platzen zu wollen und zu allem Übel biss nun auch noch die Helligkeit zu. Die Elfe stöhnte auf, dreht sich zur Seite. Ein weiterer Fehler. Nein, wenn sie gekonnt hätte, hätte sie ihre Atmung unterdrückt, alles und jedes schien nur Schmerz zu verursachen. Sie krümmte sich zusammen, stieß dabei gegen ihren Magierstab der klirrend über den Boden rollte. Ihre Hand schnellte nach vorne, bekam den Stab zu greifen und der Lärm verebbte.

    Die Knie unter ihren Körperschiebend, den Stab fest umklammert hievte die zierliche Elfe sich hoch. Endlich stand sie, wenn sie auch leicht wankte. "Rhaego...???" Ihre Stimme klang schwach, weil sie schwach war. Ihr war klar, dass sie sich verausgabt hatte. Für den Moment würde sie keine Magie wirken können und falls sie es doch tun würde, wäre sie gut beraten sich gleich in die Siechenstube des Weißen Turmes zu begeben. Ein gurgelndes Lachen kam aus ihrer Kehle, ein Lachen der Verzweiflung. "Ist jemand hier???" Kaum, das sie ihre Stimme nochmals erhoben hatte, jagt ihr ein malmendes Geräusch Todesangst ein.

  6. #186
    DA-FRPG only Avatar von Rowen Teravis
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    Kaum war Rowen wieder einigermaßen bei sich, brummelte er einen undeutlichen Fluch. In seinem Schädel dröhnte es als hätte er eine Nacht lang durchgezecht und er fühlte sich auch wie erschlagen. Er presste eine Hand gegen seine Stirn und spürte förmlich wie es unter ihr pochte. Was war jetzt schon wieder passiert? Wo war er? Es war kalt, dunkel und ein flackernder Feuerschein erhellte die Umgebung. Nur allmählich gewöhnten sich seine Augen an das Licht. Er erkannte steinerne Wände, komische Striche und Zeichen überall... keine Ahnung was das nun wieder war. Er blieb liegen wie er war, das schien ihm gerade sowieso das angenehmste zu sein, und starrte nach oben an die verfinsterte Decke. Es fiel ihm schwer seine Gedanken zu ordnen.

    Neben ihm waren Geräusche. Mühsam drehte er seinen Kopf in die entsprechende Richtung und sah den blonden Rockträger, der irgendwie... aufgeregt wirkte. Dann drangen andere Geräusche aus einer anderen Richtung und Blondie erstarrte. Ein Stück weiter weg lag die Hauselfe... Xydia? Auch sie wirkte irgendwie nervös und aufgeregt, zumindest daran gemessen wie eilig sie es hatte auf die wackeligen Füße zu kommen. Rowen blinzelte müde und sah die ganze Szene reg- und kommentarlos an. Er hatte mittlerweile endgültig die Fähigkeit verloren zwischen Realität und Einbildung zu unterscheiden, deswegen trafen die Alarmstimmung des Rockträgers und der Elfe bei dem Dieb nur auf Unverständnis. Rowen sah es einfach nur an, nahm es hin und war ernsthaft versucht sich einfach nochmal hinzulegen und zu warten bis sich sein Kopf wieder klärte und er sich etwas besser fühlte. Die ganze Szene hier war schon wieder so merkwürdig und unmöglich, das er es für einen weiteren Traum und ein Hirngespinst hielt.
    Geändert von Rowen Teravis (03.03.2017 um 03:52 Uhr)

  7. #187
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
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    Während Alrik sich mühsam aufrichtete, wandte Rhaego sich ab und blickte zu den anderen Gefährten. Der Dieb regte sich, lag aber immer noch auf dem Boden, während Xydia sich mühsam auf ihren Stab gestützt aufrecht hielt. Die dürre Elfe sah sogar noch fertiger aus als Rhaego selbst sich fühlte. Doch von Juliette und Leirâ war nichts zu sehen. War das etwa ein weiterer Albtraum? Nein, er spürte den Schleier immer noch, während die kleiner gewordenen Flammen auf seiner Hand flackerten. Aber wie kamen sie hierher? Sie waren vor dem Untoten geflohen, hatten sich schon in Sicherheit gefühlt, ehe es wieder auftauchte... dann das Nichts...
    Waren sie wirklich geflohen? Seine Erinnerungen fühlten sich so unwirklich an, vage und verschwommen. Aber das konnte ebenso gut an seiner Erschöpfung nach dem ersten Kampf mit dem Wiedergänger liegen. Normalerweise konnte er die Realität sehr gut von anderen Ebenen unterscheiden. War nicht das der Kern seiner Ausbildung im Zirkel gewesen?

    Unwirsch schüttelte er den Kopf. All das war nicht wichtig. Wo immer sie waren, sie mussten hier raus. Während er sich Rowen näherte, um ihn endgültig zum Aufwachen zu bewegen, sah er sich erneut in der Höhle um. Die geschrumpften Flammen, die er trug, reichten nun nicht mehr aus, um die Wände der Höhle zu erleuchten, doch er fühlte sich zu müde, um sie ohne einen triftigen Grund noch einmal anzufachen. Als er gerade bei dem Elfen angekommen war, erweckte etwas auf der fernen Seite der Höhle seine Aufmerksamkeit. Er blinzelte, bewegte dann seine leuchtende Hand aus dem Sichtfeld, um besser sehen zu können. Ja, eindeutig, dort fiel Licht auf den steinernen Boden, helles Tageslicht. Dort musste der Eingang liegen!
    Rasch trat er einen weiteren Schritt zur Seite und erhaschte einen Blick auf einen hohen Spalt, der halb hinter einem Felsvorsprung verborgen lag. Deshalb hatte er ihn nicht von Anfang an gesehen!

    Doch nur einen Herzschlag später verwandelte sich seine Aufregung in kalte Angst. Ein langer Schatten teilte den dünnen Strahl aus Tageslicht, als sich vor dem Eingang etwas bewegte, begleitet von demselben malmenden Geräusch wie zuvor.
    Rhaego fiel neben dem Dieb auf die Knie und schüttelte ihn panisch. Der Elf musste aufwachen, sie konnten es sich nicht leisten, auf die Fähigkeiten irgendeines Gruppenmitglieds zu verzichten. Sie mussten eine Lösung finden, schnell, egal ob dieses Etwas vor dem Eingang der Wiedergänger war oder etwas ähnlich großes.
    Er zerrte den Elfen in eine sitzende Position, dann rief er halblaut, um das Monster ja nicht noch mehr anzustacheln, zu Alrik und Xydia hinüber: „Es blockiert den Eingang!“

  8. #188
    Rookie Avatar von Xydia
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    Xydia stolperte mehr das sie ging und landete schließlich an einer Wand. Die Kälte des Steines war nicht was ihr Körper brauchte, das Anlehnen war da schon bei Weitem eine bessere Unterstützung. Sie Elfe versuchte langsam aber sicher wieder Herrin ihrer Sinne zu werden. Sie war so verdammt kraftlos! Wenn nicht irgendwer, war es Rhaego, sie konnte sich nicht entscheiden gebrüllt hätte "Es blockiert den Eingang, wäre sie an der Wand herunter gerutscht und einfach liegen geblieben. "Es, ist es ES?" Beim Macher, das durfte doch nicht wahr sein. Ihre zarte Hand zog den Dolch aus der Scheide, hielt ihn mit zittrigen Fingern fest. "Wir müssen ES fort bekommen von dort... ich... mir... habe keine Kraft mehr, meine Konzentration schwindet mehr und mehr und ich finde die Phiole...." Hatte sie die Phiole überhaupt noch? Würde was darin war, so sie diese hätte noch reichen um ES in den Tod zu schicken, den wahren, wirklichen Tod?!

    Vorsichtig stieß sie sich von der Wand ab, wollte in Richtung Rhaego gehen doch die Bewegung verebbte weit schneller als gedacht! Harte knallte sie mit den Knien auf dem Boden auf, kippte zur Seite. und blieb erst einmal liegen. 'ich bin nutzlos... ein verdammtes Dolchohr.' Sie schluchzte, ihre Körper zitterte schlimmer als ein Baum im Sturm. Der Gedanke bohrte sich wie ein Dolch in ihr Herz und sie war nahe dran zu verzweifeln. irgendwann ebbte es ab, das Weinen und sie wischte mit ihren Ärmeln über ihre Augen, damit sie wieder besser sehen konnte. Elendiglich, wie sie sich fühlte war sie kaum in der Lage zu handeln. Nicht weit von ihr entfernt war es Rhaego, der Rowen in eine sitzende Position brachte. 'Sitzen? Nein, sie blieb liegen. Vielleicht kam sie ja an ihre Tasche. Unendlich langsam zog sie , veränderte sie die Position und dann endlich hatte sie ihre Tasche vor sich liegen. Ihre linke Hand, ihre 'gute' Hand führte sie hinein und durchsuchte deren Tiefen. Ihre Fingerspitzen berührten etwas, etwas das sie Glas sich anfühlte. Sie ertastete das Obejekt. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Rhaego..." Ihr rufen war nicht laut. "... eine Phiole... ich habe noch eine Phiole..."

  9. #189
    DA-FRPG only Avatar von Rowen Teravis
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    Rhaegos Maßnahmen zeigte schnell und effektiv Wirkung. Nun war der Elf tatsächlich wach und alles andere als begeistert. Am liebsten hätte er Blondie jetzt eine gescheuert, nur die Tatsache das er sich so elend fühlte und sich in seinem Kopf durch das Geschüttle alles noch mehr drehte, hielt ihn davon ab.
    „Heyheyheyhey, krieg dich mal wieder ein“, grummelte er genervt und schob grob die Griffel des Magiers von sich. Dann musste er sich erst einmal selbst wieder mit beiden Händen an den schmerzenden Kopf fassen und abwarten bis dieses Elend wieder nachließ. Was musste der dämliche Blondschopf so ein riesiges Drama machen... Die Elfe Xydia hatte in der Zwischenzeit einen Nervenzusammenbruch und sogar einen Heulkrampf bekommen. Und faselte nun irgendwas von einer Phiole. Der Dieb konnte sich nicht erklären was sie damit meinte. Was lief bei den Leuten hier verkerhrt? Alles ergab keinen Sinn mehr für ihn und mit jeder Sekunde schien das schlimmer zu werden.
    Nachdem sich sein Kopf wieder einigermaßen beruhigt hatte, zog er die Beine an und stand mühsam auf. Wenn er das nicht tat würde Blondie in seinem Wahnsinn wohl sowieso nachhelfen.
    Rowen fühlte sich ziemlich verkrampft und verspannt als hätte er eine Nacht lang auf einem Steinhaufen gelegen, aber an sonsten noch vergleichsweise normal. Ihm schienen auch soweit alle seine Gliedmaßen zu gehorchen... immerhin etwas. War wohl doch hauptsächlich sein Kopf der irgendeinen Schaden abbekommen hatte.
    „Erklärt mir mal jemand was hier los ist?“
    Fragend und ratlos ging sein Blick durch den Raum, von einem Anwesenden zum nächsten. Dann über den Boden an den Linien entlang und zu der dunklen Falte im Fels, die den Tunneleingang darstellte. Und tatsächlich, dort in der Ferne zeichnete sich ein allzu bekannter Umriss im Licht ab.

    „Schon wieder?“ Dieser Anblick gab Rowens Realitätsverständnis endgültig den Rest. Er begriff gar nichts mehr und konnte das Monstrum einfach nur ungläubig anstarren. Das war doch jetzt schon der dritte Untote dieser Sorte der ihn da heimsuchte. Hatten die letzten zwei nicht gereicht? Konnten die sich nicht mal etwas anderes einfallen lassen? Er empfand auch nicht wirklich Panik davor, ein leichtes Unwohlsein vielleicht, aber ihm kam es fast so vor als hätte die letzte Illusion im Alptraum seine restliche Angst bereits aufgebraucht.
    Alles ein weiteres Hinrgespinst. Alles nur Einbildung. Jetzt war Rowen sich da fast sicher.

  10. #190
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
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    Der Elf stieß Rhaego weg, aber wenigstens lag er nun nicht mehr nutzlos auf dem Boden.
    Xydia rief etwas von der anderen Seite des Raumes. Ihre Stimme war so brüchig, dass Rhaego kein Wort verstand. Doch er erkannte sofort den blauen Schimmer, der durch ihre Finger hindurch drang, mit dem selben sehnsüchtigen Gefühl nach pochender Macht, die diese Flüssigkeit verlieh. Doch jetzt verschwendete er keinen zweiten Gedanken daran.

    „Dann nimm es, bei Andrastes Asche!“, schnauzte Rhaego der Magierin zu. Die letzten beiden Worte machten ihm deutlich, wie fertig er war. Er vermied normalerweise alle Ausdrücke, die mit der Kirche zu tun hatten. Doch jetzt stand er unter viel zu viel Stress und fiel unwillkürlich in alte Muster zurück, noch vor seiner Zeit beim Zirkel... Er schüttelte den Kopf, bereute die Bewegung sogleich, als der pochende Schmerz in seinen Schläfen sich verstärkte. Er musste klar denken. „Und gib mir den Rest, falls noch etwas übrig ist...“, fügte er leiser hinzu. Hatte er nicht selbst Lyriumvorräte in seinem Rucksack gehabt? Aber wo war sein Rucksack?!

    Er blickte sich um, doch in dem immer schwächer werdenden Licht der Flammen auf seiner Hand sah er den Rucksack nirgendwo. Er hatte ihn das letzte Mal gehabt, ehe die Explosion aus Magie sie ins Nichts geschleudert hatte...
    Und jetzt waren sie hier... Warum waren sie nach dem Ende des Traumes hier gelandet? Irgendetwas musste das mit dem Wiedergänger zu tun haben. War dies hier sein Hort, in den er sie gebracht hatte, wo sie nun festsaßen wie Fliegen in einem Spinnennetz? Es gab irgendeinen Zusammenhang, das wusste er, aber welchen?

    Alrik riss ihn an seinem Kragen zurück und schob ihn hinter sich, als das Monster sich mit schleifenden Geräuschen durch den engen Eingang schob. Die Felsen protestierten gegen die massive Gestalt des Wiedergängers und gaben mit lautem Krachen nach, wo er sich mit Gewalt durch die zu enge Öffnung schob. Faustgroße Brocken rieselten um ihn herum zu Boden, während sich das Monster durch den aufwallenden Staub weiter näherte. Rhaego wich noch weiter zurück.
    Sie brauchten jetzt unbedingt einen Plan, wie sie hier lebend wieder herauskamen.

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