Gebannt und atemlos wohnten die beiden Frauen dem magischen Spektakel bei ohne zu wagen in das Geschehen irgendwie einzugreifen. Nicht aus Furcht, trotz ihres angsteinflößenden dämonischen Widersachers. Beide waren sie Kämpferinnen. Es war einfach Ratlosigkeit. Sie waren Kämpferinnen, keine Magier. Und als solche wussten sie nicht wie sie gegen solch einen Gegner, der mit ehrlichen Stahl nicht zu verwunden war, vorgehen sollten, erst recht nicht als das Ungetüm selbst eine ungutes verheißende Kraft anwandte.
Die Gestalt die erst vor Herzschlägen aus der Höhle, aus der das Ungetüm getreten war, geflohen war, war ihr Ziel. Kaum war die Gestalt im Dunkel des Waldes verschwunden tauchte sie kaum ein paar Herzschläge später wieder auf, direkt auf das wartende Ungetüm, wie ein Lamm zur Schlachtbank! Juliette konnte sich das Ganze nicht anders als mit dunkler Magier, erklären, hatte sie doch die seltsamen Lichtspiegelungen gesehen die auf die unheilvollen Bewegungen des Ungetüms gefolgt waren.
Einzig und allein die bemerkenswerten Reflexe des Flüchtigen waren es zu verdanken dass er nicht in blutige Stücke gehackt wurde, doch trieb ihn das Ungeheuer schon bald in die Enge.
Das Eingreifen der fremden Magierin, mit einem beeindruckenden magischen Schauspiel, rettete ihn. Worte rezitieren die der Adligen einen Schauer über den Rücken sandten, lies den Riesen in den Boden einbrechen. Kaum blieb ihm Zeit, um das Gleichgewicht kämpfend, mit den Armen zu rudern da sank die Temperatur spürbar. Eisige Worte sprechend sandte die Elfe einen Stoß bläulicher Magie die ihren Gegner binnen Wimpernschlägen zu Eis gefrieren ließen.
Einige Augenblicke sagte niemand etwas. Alle starrten sie nur auf ihren bis jetzt unaufhaltsamen Gegner und erwarteten fast das er das Eis einfach abschütteln würde, durch er rührte sich nicht.
So schlecht Juliettes Meinung über Magie sonst auch war, dankte sie in diesem Moment dem Erbauer aus tiefstem Herzen dafür.
Doch ganz entspannte sie sich nicht. Die stechenden roten Augen des Dings blitzten immer noch durch das Eis. Besiegt war es nicht, nur aufgehalten. Und Juliette wollte nicht warten bis es sich befreit hatte.
„Das ist die Gelegen`eit! Wir müssen `ier weg!“, sprach die Adlige schnell zu der Dalish. Schnell blickte sie auch zu der Magierin. Diese hatte sich der anderen Gestalt genähert und redete auf sie ein. Die Söldnerin bekam nur mit das die Gestalt, etwas habe was der Magierin gehöre, sie es jedoch nur noch schaffte ihr zu versichern das ihr kein Leid geschähe. Da brach sie offensichtlich schwer erschöpft zusammen, ein kleines Gasflaschen in den Händen. Ein auffälliges Tattoo hinterm Ohr der zusammen Gesunkenen, fiel der Söldnerin noch ins Auge, doch konnte sie auf Anhieb nichts damit in Verbindung bringen. Als sie ein ungutes verheißendes Knirschen des Eises vernahm, schob sie den Gedanken daran auch schnell beiseite und eilte vor zu den beiden.
Die Magierin war jedoch ohne Zweifel zu erschöpft um nun noch aus eigener Kraft zu fliehen. So dachte Juliette gar nicht erst lange darüber nach und griff nach der Magierin um sie zu tragen. Niemals würde sie jemand wehrlosen in Gefahr zurück lassen, schon gar nicht bei solch einem Monster, egal ob Magier oder nicht. Jene schien sich wehren zu wollen doch fehlte ihr die Kraft dazu sich Juliettes starken Armen zu entwinden.
„Wir `aben keine Zeit!“, zischte sie nur als sie die Magiern hoch hob. Da bemerkte sie den Blick der anderen Gestalt, welche sich aus dieser Nähe als Elf entpuppte. Mit weit aufgerissenen Augen blickte er die Söldnerin an, wie ein Hase der gerade erst den Fuchs wahrnahm, abwägend ob er fliehen sollte.
„Kommt mit uns!“, sprach sie ihn, schon halb im Gehen an, als ein weiteres beunruhigendes Knirschen ertönte. „Dann `abt i`r vielleischt eine Chance diesem Ding zu entkommen, bevor es eusch schnappt!“
Mehr konnte sie für ihn nicht tun und anders wie die Magierin konnte er noch sehr wohl auf eigenen Beinen laufen, so sah sie sich nicht weiter verpflichtet ihm zu helfen. Die Elfe auf Juliettes Armen schien etwas sagen zu wollen doch ging es im weiteren Knirschen unter. Länger wartete Juliette nicht.
Hastig so schnell es mit dem zusätzlichen Gewicht ging rannte sie los, ihren restlichen Begleitern laut zu rufend sich zum Wagen zurück zu ziehen. Hinter ihr, aber das sah sie schon nicht mehr, schienen die glühend roten Augen des Ungetüms, wie vor Wut nur so blitzen als es an seinem eisigen Gefängnis zerrte. Sein bohrender Blick war auf den Elfen gerichtet.