Wow. Drei Jahre ist der Thread alt. Da braucht es mehr als einen Staubwedel, schon eher eine Komplettrenovierung!
Seit heute läuft Star Trek Beyond im Kino und ungeduldig wie ich bin, war ich gleich in der 14-Uhr-Vorstellung. Aber der Reihe nach!
Ich bin ein Trekkie. Ich mag aber auch die Star Trek-Reboot-Filme. Prinzipiell kann man also sagen, dass ich zwischen den Stühlen sitze. Die Fans feinden das Abramvers genannte Reboot-Franchise gerne an, weil es nicht mehr Star Trek wäre. Zu viel Action, nicht genug Forschung und technisches Geblabber und mehr auf Schauwerte begrenzt. Generell spricht gegen das Argument nichts, aber Star Trek und Star Trek Into Darkness waren sehr unterhaltsame Filme mit einem gut gelaunten Cast. Der neue Film fühlt sich nun eher wie eine überlange Folge der originalen Serie oder deren Nachfolger an. Der Fokus liegt wieder mehr auf der Interaktion der Figuren untereinander und es gibt ein Geheimnis, welches es gilt zu lüften. Mit Idris Elba hat man für den Schurken einen erstklassigen Schauspieler gefunden, leider hilft das aber nur wenig, da er unter einer dicken Maske steckt. Natürlich ist seine Physis dennoch imposant, aber Krall wird nicht lange im Gedächtnis bleiben. Auch die am Ende enthüllte Motivation war nicht ganz schlüssig und etwas an den Haaren herbei gezogen.Seit zweieinhalb Jahren dringt die Enterprise im Zuge ihrer Fünf-Jahres-Mission in unbekannte Weiten vor. Captain James T. Kirk (Chris Pine) hat sich dies jedoch aufregender vorgestellt. Mittlerweile ist Routine eingekehrt und eine diplomatische Mission geht gehörig in die Binsen. Kirk überlegt daher das Kommando über die Enterprise abzugeben und stattdessen auf der Raumstation Yorktown als Vice Admiral anzuheuern. Gleichzeitig steht auch Spock (Zachary Quinto) am Scheideweg. Die Nachricht vom Tod Botschafter Spocks (Leonard Nimoy) trifft ihn schwer und er überlegt sein Leben den wenigen Überlebenden des vulkanischen Reichs zu widmen.
Vorher jedoch gilt es den Notruf einer Außerirdischen nachzuverfolgen, der sich als Falle heraus stellt. Der skrupellose Krall (Idris Alba) fällt über die Enterprise her und verstreut die Crew über einen unbekannten Planeten. Nur die mysteriöse Jaylah (Sofia Boutella) kann ihnen in dieser Notlage noch helfen.
Schlecht wird der Film dadurch nicht, da der Schurke nur als Wetzstein fungiert, an dem sich unsere Helden schärfen können. Die Beziehungen und der Wortwitz in der Interaktion der Crew steht deutlicher im Vordergrund als in den beiden Vorgängerfilmen. Dadurch schlägt man die Brücke zur klassischen Serie und deren Filme. Sofia Boutella fügt sich als Jaylah perfekt ein. Ihr Hintergrund ist zwar auf eine simple Rachestory beschränkt, aber der Charakter hat ein tolles Design und wird sympathisch dargestellt. In einer Fortsetzung würde ich sie gerne sehen. Vielleicht übernimmt sie ja für Anton Yelchin, der dieses Jahr unter tragischen Umständen ums Leben kam und damit hier den Abschied als Chekov feiert.
Fazit: Durch das Annähern an die alte Star Trek-Formel werden Fans hoffentlich beschwichtigt, dennoch fand ich diesen Film weniger gelungen als die beiden Vorgänger. Schlecht macht ihn das aber auf keinen Fall! Noch immer gibt es reichlich Action, einen interessanten, wenn auch nicht in letzte Konsequenz durchdachten Gegenspieler und gut gelaunte Schauspieler, die ihre Figuren weiter entwickeln beziehungsweise neue Figuren sympathisch agieren lassen.
7 von 10 Punkten