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  1. #151
    ME-FRPG only Avatar von Lukas Armbruster
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    SSV Midway: Die Kantine

    Lukas atmete tief durch und legte eine Hand in den Nacken „Oh John tu das nicht. Ich muss dir ja wohl nicht erklären, dass das gegen jeden taktischen Grundsatz verstößt. Ein stehendes Shuttle zieht Feuer magisch an und hat dabei einen Kampfwert von 0. Das müssen ja extrem krasse Umstände sein wenn ich für längere Zeit in feindlichem Gebiet parken soll denn unterm Strich ist das Selbstmord!“
    Ein paar mal hatte Lukas miterleben müssen wie unfähige Offiziere gegen die einfachsten Grundsätze verstießen. Schon damals hatte er Befehle verweigert und seinen Kopf durchgesetzt und er würde, sofern er es für notwendig hielt, diese Spur auch weiterfahren, Geheimdienst hin oder her.
    Als Pilot war er es gewöhnt eine gewisse Freiheit in seinen Entscheidungen zu haben als er noch Med-Evac Shuttles geflogen hatte oblag es dem Piloten ob er nun landet oder die Rettungsaktion abbricht. Auch als Bomberpilot hatte er das ein oder andere mal genauer Nachgefragt bevor er seine tödliche Fracht abwarf. Als Pilot konnte man leicht den Blick dafür verlieren was man alles anrichtet, einen Knopf zu betätigen fiel leicht wenn man nicht sehen muss was man dadurch bewirkt, Lukas hatte das bitter am eigenen Leibe erfahren müssen.

    „Was meine Kampferfahrung an Boden angeht, nun ja ich bin Pilot...“ Lukas zog entschuldigend die Achseln hoch „... aber drei mal wurde ich abgeschossen und bin jedes mal hinter den feindlichen Linien runtergekommen. Zwei mal musste ich mich mit den Kameraden zu den eigenen Teilen durchschlagen wobei wir selbstverständlich jeden Feindkontakt gemieden haben und einmal hat mich ein CSAR Team raus geholt. Daneben erfülle ich regelmäßig die Standardschießleistungen aber um es kurz zu machen bin ich im Pilotensitz besser aufgehoben.“
    Er nahm einen weiten Schluck „Was mich jetzt noch im speziellen interessiert, wer hat hier das Sagen: Geheimdienst oder Navy?“

    09:26

  2. #152
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    SSV Midway: Die Kantine


    John hatte mit seiner letzten Fragen anscheinend einen Nerv getroffen und der etwas emotionalen Antwort des Piloten hatte der XO seine Frage auch etwas falsch formuliert. Nach seiner Erklärung dass er zwar schon ein paar Bodenerfahrungen gemacht hatte aber sich im Cockpit doch wohler fühlte erkundigte sich Lukas wer auf dem Schiff eigentlich das Sagen hatte.

    Ich hab ihn mit der Frage anscheinend echt beunruhigt... Anscheinend hat er schon Erfahrung mit Offizieren die ihre Befehle um jeden Preis umgesetzt haben wollen... "Wir arbeiten als Team und sprechen uns ab... aber das Schiff befehligt der Captain, während ich das Kommando über die Bodeneinsätze habe." erklärte John und setzte noch gleich zu einer Klarstellung des wahrscheinlichen Missverständnisses an: "Zu der Sache über den Bodenkampf... ich hab mich anscheinend falsch ausgedrückt. Ich wollte damit nicht andeuteten dass ich vorhabe dich in einem Feuergefecht oder in einem feindlichen Stützpunkt landen zu lassen wo du dann warten musst... Ich wollte wissen ob du dich zur Not selbst verteidigen kannst. Wenn wir auf einer Kolonie oder einem Raumhafen landen und nicht als Allianz auftreten können wird, dass Shuttle unsere einzige Verbindung sein, da wir die Midway im Abseits halten müssen. Solche Orte sind zwar kein 'Feindgebiet' aber man sollte die Lage trotzdem nicht unterschätzen... und es ist wichtig zu wissen wer sich im Fall des Falles wie gut wehren kann.

    9:27

  3. #153
    ME-FRPG only Avatar von Lukas Armbruster
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    SSV Midway: Die Kantine

    Lukas brummte kurz „Mmmmm..... ich würde mich zwar wohler fühlen, wenn ich das Shuttle in Bewegung halten könnte oder abrufbereit auf dem Schiff warten könnte aber das sind wohl meine alten Instinkte als Pilot der überwiegend für die Marines geflogen ist.
    Meine Erfahrung ist, dass ich in der Luft besser von Nutzen sein kann als `fliegendes Auge´ zum Beispiel aber das musst du oder der Captain entscheiden.“
    Lukas sah sich kurz auf dem Tisch um und rief dann schließlich zum Tresen „Hey Benjamin was man hier tun um ein bisschen Knabberzeugs zu bekommen?“ kurz darauf stand schon eine Schale Erdnüsse auf dem Tisch an denen sich der Pilot auch gleich gütig tat.
    Der Pilot stürzte den letzten Kaffeerest runter „Mir ist da noch eine Idee gekommen zum Thema Umbau. Wenn du mit dem Captian redest solltet ihr euch noch überlegen eine Rettungswinde einbauen zu lassen, ich kann nicht überall auch landen und mit einer Winde könnte ich dann immerhin noch Leute bergen. Wenn noch Bedarf besteht kann ich noch eine Besatzungsausbildung am Shuttle anbieten, aufsitzen-absitzen, verbringen von Verwundeten und generell was man im Shuttle anfassen darf und was nicht.“

    Lukas sah sich den XO genauer an als ihm ein neuer Gedanke kam Kann ich ihm überhaupt trauen? Es scheint ja ganz in Ordnung zu sein aber spielt er mir etwas vor, er ist ja schließlich vom Geheimdienst!
    „Und noch was: Heute Abend bei mir auf der Kajüte, Besprechung mit dem Captain. Bist du dabei?“ fragte er in Anspielung auf den Rum.

    09:30

  4. #154
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    SSV Midway: Die Kantine


    Lukas schien sich mit Johns Erklärung einigermaßen abfinden zu können und erklärte seine Bedenken, dass er bisher nur Militäreinsätze geflogen war. Das erklärt seine Angst vor zu langen Landungen. Aber er wird sich auch an Undercovereinsätze gewöhnen müssen, bei denen er auch stillhalten können muss... Das müssen wir ihm halt noch beibringen... aber besser er ist übervorsichtig als zu selbstsicher... dachte John während Lukas Benjamin um etwas zu Knabbern bat. Der Chief kam dem Wusch sofort nach und stellte eine Schüssel mit Nüssen auf den Tisch der beiden Offiziere.

    Nachdem auch Lukas seinen Kaffebecher geleert hatte kam er noch einmal auf die Shuttlemodifikationen zurück und ließ anklingen, dass er eine Seilwinde für eine nützliche Ergänzung hielt und bot auch an mit den Bodentruppen einige Übungen machen wenn der Captain oder der XO es für Nötig hielten. Der Agent dachte einen Augenblick darüber nach als Lukas noch hinzufügte: „Und noch was: Heute Abend bei mir auf der Kajüte, Besprechung mit dem Captain. Bist du dabei?“ Besprechung in seiner Kajüte? Warum denn dort? John war sich darüber im klaren, dass er für einen Augenblick etwas verwirrt aussah ehe er antwortete: "Ich bin mir nicht sicher ob wir heute Abend Zeit haben. In ein paar Stunden sollten wir ja die Position des Riesenraumschiffes erreichen und wer weiß was wir dort finden und wie lange wir im Einsatz sind... Außerdem dürfte es in deiner Kabine etwas eng werden, oder? Wenn ich den Quartierplan richtig im Kopf habe teilst du dir deine Kabine doch mit den beiden Pilotinen... Aber warten wir einmal ab. Zu deinem Angebot. Die Idee mit der Winde ist nicht schlecht aber du hast dir die Atlantis ja schon angesehen. Sie ist kein Militärtransporter und schon gar nicht für Med-Evac Einsätze ausgelegt... Ich fürchte, dass uns eine Winde ziemlich viel Platz kosten würde... aber da setzen wir uns am Besten noch einmal mit den Technikern zusammen und hören uns an was die für Machbar halten, in Ordnung?“ Der Agent nahm sich ein paar Nüsse aus der Schale ehe er weitersprach: „Zur Besatzungsausbildung hätte ich eine persönliche Bitte... Bei unserem letzten Zwischenstopp ist unsere Pilotin ausgefallen und ich musste das Shuttle zurück zur Midway fliegen. Als Agent habe ich zwar einen Kurs für Kleinraumer absolviert, aber mir war doch sehr Unwohl als ich an den Kontrollen saß. Es hätte eigentlich gar nicht so weit kommen dürfen, aber bei dieser Art von Mission muss man auf alles vorbereitet sein. Wenn du also Zeit hast würde ich dich bei Gelegenheit bitten mir einen kleinen Auffrischungskurs in zum Thema 'Shuttle fliegen' gibst..."

    9:31

  5. #155
    ME-FRPG only Avatar von Lukas Armbruster
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    SSV Midway: Die Kantine

    „Ist kein Problem, komm einfach mal vorbei wenn du Zeit hast. Ich hab den großen Trainerschein, mit nem Simulator, Trainingsshuttle und ner Hochleistungszentrifuge könnt ich dich sogar komplett zum Jägerpiloten ausbilden“ antwortete Lukas mit einem Schmunzeln während er sich eine Hand voll Erdnüsse in den Mund schob.
    Er räusperte sich „Bist du sicher dass wir schon so bald bei dem Monster sind? Ich hätte jetzt eher Gedacht der Captain blufft und will uns nur auf Zack bringen?“ der Pilot beugte sich etwas vor „Ich weiß so etwas ist immer schwierig aber was ist mit dem letzten Piloten passiert, ist er mit der Columbia runtergekommen?“

    09:33

  6. #156
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    SSV Midway: Die Kantine

    "Danke für des Angebot aber fürs Erste reicht mir ein Auffrischungskurs für Shuttles." antwortete John mit dem Anflug eines Grinsens und sah zu wie der Pilot sich eine Handvoll Nüsse in den Mund schob. Als sich der Pilot daraufhin nach der Ankunftszeit erkundigte wurde der XO wieder ernst: "Ich schätze schon. Wenn ich die geschätzte Ankunftszeit richtig im Kopf habe sollten wir in ca einer halben Stunde dort sein..." Die Vorstellung möglicherweise so bald in Reichweite eines so gefährlichen Schiffes wie der Souverign zu sein war alles andere als Angenehm und John hoffte innständig, dass alles gut gehen würde.

    Doch bevor er sich weiter darüber Gedanken machen konnte beugte sich Lukas etwas über den Tisch und fragte John was aus der letzten Shuttle-Pilotin geworden war. Bei dieser Frage verzog der XO unwillkürlich das Gesicht lehnte sich etwas zurück und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare ehe er antwortete: "Es ist eine Menge schiefgegangen... Wir sind auf einem Raumhafen gelandet der für seinen Schwarzmarkt bekannt ist. Da wir nicht mit einem Allianz-Kriegsschiff dort im Orbit auftauchen konnten hat uns die Midway in sicherer Entfernung abgesetzt und wir sind mit dem Shuttle gelandet. noch bevor wir uns ein Bild von der Lage machen konnten wurde ein Abflugverbot von den örtlichen Bandenchefs verhängt und alle Shuttlepiloten mussten an einer Suchaktion teilnehmen. Wäre unsere Pilotin einfach so abgehauen hätte man sie entweder abgeschossen oder wir hätten keine Möglichkeit zu Rückkehr auf die Midway gehabt. Bei der Suchaktion hat die Pilotin irgendwie das alte Shuttle geschreddert. Wir wollten eigentlich zu ihr damit sie zumindest bei der Gruppe ist aber wir sind in einen Bandenkrieg geraten und wurden in eine Operation des Geheimdienstes hineingezogen..." John schüttelte kurz den Kopf als ihm bewusst wurde wie viel an diesem Tag eigentlich schief gegangen war: "Kurzum wir waren voneinander abgeschnitten. Als sich der Staub endlich wieder gelegt hatte war es unserer Pilotin irgendwie gelungen das Atlantis-Shuttle aufzutreiben aber bevor wir sie erreicht haben wurde sie von Piraten entführt... Der Geheimdienst hat eine Suche nach ihr gestartet aber bis jetzt haben sie noch keine Hinweise auf ihren Aufenthaltsort." Eine tolle Motivationsgeschichte für den neuen Shuttlepiloten dachte der Agent der die Reaktion seines Gegenübers beobachtete.

    9:35

  7. #157
    ME-FRPG only Avatar von Lukas Armbruster
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    SSV Midway: Die Kantine

    Eine Weile sah Lukas ausdruckslos in das Gesicht des XO dann blies er die Backen auf „Mein lieber Scholli, das ist natürlich bitter.“ der Pilot lehnte sich zurück und dachte kurz nach.
    unüberschaubares Risiko, schnell wechselnde Situationen und wenn was schiefgeht ist niemand da der einen da raus holt und das alles in einer Atlantis! Andererseits, wie waren meine bisherigen Einsätze? Gut überschaubares Risiko, nämlich sehr hoch; auch schnell wechselnde Lagen und wenns schiefgeht ist man meistens tot! Also wirklich viel ändert sich hier nicht, außer die Sache mit dem Shuttle aber zumindest zwingt mich hier niemand auf Teufel komm raus irgendwas anzugreifen.
    „Ach weißt du John, wer Istavan III überlebt hat der wird auch mit so etwas fertig. Hätte der Geheimdienst mich angeworben als ich noch keine Familie hatte wäre ich ohne zu zögern gegangen, denn das war genau die Art von `Abenteuern´ nach denen ich gesucht hatte.“

    „Aber mal was anderes, was kannst du mir über die beiden Pilotininnen sagen mit denen ich mir die Kajüte teile?“

    09:38
    Geändert von Lukas Armbruster (24.07.2011 um 17:54 Uhr)

  8. #158
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    SSV Midway: Die Kantine

    Lukas nahm Johns Bericht sehr gefasst auf und schien dann kurz seinen Gedanken nachzuhängen ehe er weitersprach. Als er sich nach den beiden Pilotinnen der Midway erkundigte überlegte John erst einen Augenblick ehe er antwortete. Er hatte mit den beiden Frauen noch nicht viel Kontakt gehabt. Natürlich kannte er ihre Personalakten aber persönlich hatte er sich noch keinen besonderen Eindruck von ihnen machen können. "Naja LT Chen und LT Odesi sind beide fähige Pilotinnen aber soviel ich weiß eher auf das fliegen von größeren Schiffen spezialisiert also von der Fregatte aufwärts. Chen oder 'Mandschu' wurde speziell für den Umgang mit Tarnschiffen ausgebildet und 'Renegard' Odesi wurde von der Aconcagua vor ein paar Tagen zu uns versetzt. Die Beiden haben die Midway geflogen als diese der SSV Seoul im Kampf gegen einen kleinen Geth-Verband geholfen hat... Privat hatte ich noch nicht viel mit ihnen zu tun, da es seit meinem ersten Tag auf der Midway immer etwas wichtiges zu erledigen gab." erklärte John dem Piloten und gab ihm zu verstehen, dass er für eine private Einschätzung wohl oder übel selbst mit den beiden Frauen reden musste. "Übrigens... was war den auf Istavan III? Muss irgendwie an mir vorbeigegangen sein..."

  9. #159
    ME-FRPG only Avatar von Lukas Armbruster
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    SSV Midway: Die Kantine

    2 Frauen! Na Klasse, wieder ein Punkt den ich Susanna nicht erzählen sollte. Lukas war nie richtig warm geworden mit gemischtgeschlechtlichen Kajüten. Er hatte etwas dagegen keinerlei Distanz mehr zu fremden Frauen zu haben. Etwas Gutes hatte die Situation allerdings auch, so konnte er sich endlich mal weiterbilden was das Steuern eines Raumschiffs anging. Da es sich um die beiden Piloten der Midway handelte würde er sich auf ewiges kommen und gehen auf der Kajüte einstellen müssen wenn sich die beiden schichtweise abwechselten aber er war lange genug Soldat um sich davon nicht wirklich beeinträchtigen zu lassen.
    Lukas atmete tief durch als John ihn nach Istavan III befragte „Sagen wir es mal so: Nach allem was ich über Torfan gehört habe kann man sagen, dass Istavan das Torfan für Piloten war, so was habe ich nicht einmal beim Kampf um Elysium mitgemacht....einfach Wahnsinn!“ fast unmerklich schüttelte er mit dem Kopf.
    „Aber ich will dich nicht mit alten Kriegsgeschichten langweilen, kann man alles im Allianzintranet nachlesen.
    Hast du eigentlich jemals daran gedacht Karrieretechnisch kürzer zu treten um mehr Zeit für dich zu haben, z.B. eine Familie gründen?“ fragte er nach einer kurzen Gesprächspause.

    09:42

  10. #160
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- Hangardeck/Lagerraum
    09:20 Uhr


    „Was kriegen Sie, Gunny?“, fragte der Koch und OpChief den hochgewachsenen Texaner, als dieser an der Reihe war und mit seinem Tablett vor der Essensausgabe stand.
    „Einen Kaffee, schwarz“, fing er an und sah dabei nachdenklich auf die angebotenen Speisen, „und… äh. Ich nehme einen Hamburger und dazu ein Wasser.“ Der Koch zog die Augenbrauen auf, während er die Tasse mit dem Kaffee auf der Theke abstellte. „Äh, nein. Zwei Burger.“
    „Wow, da hat aber jemand Appetit“, kam es von der Seite und Barney drehte seinen Kopf. Es war der Private, der ihm vor dem Briefing bereits zweimal über den Weg gelaufen war. Sie hatte ebenfalls ein Tablett vor sich stehen, allerdings noch nichts darauf. Er musterte sie und die junge Frau räusperte sich. „Sir.“
    „Ich schätze, ein solcher Riesenkörper braucht seine Kalorien, um in Betrieb gehalten zu werden, Private“, scherzte der Koch, als Barney nichts erwiderte und machte sich daran, die Burger zu machen.
    „Mhm, ja…“, raunte die Frau und musterte Barney. Ihre Augen wanderten vom Scheitel bis zur Sohle und wieder nach oben, wobei sich ein flüchtiges Lächeln auf ihre Lippen schlich. „Wenn ich Ihnen aber einen Tipp geben darf, Chief“, meine sie jetzt an Barney gerichtet und zwinkerte ihm dabei zu, „lassen Sie die Zwiebeln raus.“
    „Vorsicht, was Sie da sagen, sonst kriegen Sie meinen Kaffee nicht mehr so stark, wie Sie ihn gerne haben.“
    „Die Burger mit extra vielen Zwiebeln“, meinte Barney zum Koch und erntete einen vielsagenden Blick von der Seite.
    „Wie Sie meinen. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt!“
    „Zur Kenntnis genommen, Private…?“
    Sie legte den Kopf leicht schief und blinzelte einmal, ehe sie antwortete. „Dolly, Sir. Private Dolly, von der technischen Truppe. Ich sorge dafür, dass der Uplink Ihres hübschen Implantats da auch fehlerfrei läuft.“ Der Texaner nickte anerkennend. Dem Laien fiel die Augmentation seiner Retina nicht auf, weshalb die Frau wohl ziemlich gut in ihrem Fach sein musste. Ohnehin war sie das, schließlich war es nicht gerade üblich, auf ein Schiff wie die Midway einen Private zu versetzen.
    „Ah, EloKa“, stellte Barney fest und nahm den zweiten Burger, den der Koch auf den Tresen gestellt hatte, entgegen, „sehen gar nicht so aus.“ Private Dolly lachte und legte ihre Hand auf seinen Unterarm, während beide weitergingen und Barney noch das Wasser mitnahm.
    „Und Sie?“
    „Gunnery Chief Gray, SOD. Support Gunner und Sprengstoffspezialist.“
    „Freut mich, Sir.“ Sie streckte die Hand aus und Barney ergriff sie, das Tablett dabei mit einer Hand haltend. „Sind Sie auch neu auf die Midway gekommen?“
    „Ja, ich habe vor ein paar Stunden den Versetzungsbefehl erhalten“, erwiderte er und rief sich nochmal in Erinnerung, wie Cel mit Captain Benedict telefoniert hatte.
    „Oh, also ganz frisch hier! Ich habe schon beim Check-up des Schiffs teilgenommen, konnte mir also schonmal ein Bild der Fregatte machen. Wenn Sie wollen, dann führe ich Sie später ein wenig herum und zeige Ihnen das Schiff.“
    „Mal sehen, wie die Mission verläuft.“
    „Der Kaffee, Private. Extra stark, nach der Nachtschicht werden Sie ihn vermutlich genau so brauchen“, schaltete sich der Koch wieder ein und stellte eine Tasse auf den Tresen.
    „Oh ja, sieben Stunden compilen machen müde. Sehr müde. Danke, Sir“, sie folgte Barney, der sich zu den Tischen begab, ein paar Schritte und nippte an der Tasse. Erst konnte Barney seine Schwester nicht ausmachen, doch dann sah er, wie sie ihm von einem vollbesetzten Tisch zuwinkte und dabei über ihr gesamtes Gesicht grinste. Barn entwich nur ein entnervter Seufzer. Es gab ein halbes Dutzend freier Tische in der Kantine und Cel musste sich an den Tisch mit den Mariens setzen, die natürlich an den Lippen seiner Schwester klebten wie Bienen an Honig. Und er wollte nur in aller Ruhe die Burger essen…
    „Kommen Sie doch zu uns an den Tisch!“, schlug Private Dolly vor und nickte in Richtung eines Tisches, an dem andere Techniker saßen und Kaffee tranken.
    „Ich sitze bei den Marines, Private.“
    „Okay, aber das nächste Mal kommen Sie mir nicht so einfach davon“, erwiderte sie und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. Dem gespielt ernsten Gesichtsausdruck folgte ein fröhliches Lächeln und ein weiteres Augenzwinkern. „Bis später.“ Den letzten Satz hatte sie schon etwas lauter gesagt, sodass ein paar der Techniker und die Marines an Cels Tisch es wohl auch gehört hatten. Barney nahm neben seiner Schwester Platz, welche mit einem gesäuselten „Danke“ sogleich den Kaffee zwischen den Tellern hervorfischte.
    „Guten Appetit, Sir“, meinte ein Corporal und Barney bedankte sich stumm. Er nahm den Burger und wollte gerade einen fetten Bissen davon nehmen, als er von seiner Schwester mit dem Ellbogen in die Seite gestupst wurde.
    Bis später?! Wer ist denn die Kleine?“, fragte sie neckisch und nickte in Richtung des Technikertisches.
    „Sie machen wohl Scherze, Chief“, bemerkte derselbe Corporal, der Barney schon einen guten Appetit gewünscht hatte, „Sie kennen doch wohl Private Dolly?“
    „Tut mir Leid, Corporal, aber die Kopfkino-Vorstellung müssen Sie vertagen“, antworte sie augenzwinkernd und der Soldat schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Aber Sie kennen Sie, oder?“, meinte er zu Barney, den er damit bei seinem zweiten Versuch unterbrach, in den Burger zu beißen. Der Texaner schüttelte den Kopf. „Private Dolly, geboren in Los Angeles, Kalifornien, Miss August und Girl of the Month beim Fornax Military Special, Girls with Guns – Alliance’s Finest? Die offiziell heißeste Soldatin der Galaxis?“
    „Keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Soldat.“
    „Ich hab die Ausgabe auf dem Quartier, ich zeig sie Ihnen später, Sir.“ Barney kommentierte nicht weiter und biss in den Burger. Das Brot war wunderbar knusprig und das saftige Fleisch schmeckte perfekt. Innerlich nahm Barney sämtliche Befürchtungen wegen des britischen Kochs zurück, allerdings kam der Wermutstropfen sogleich: die Zwiebeln. Abgesehen davon, dass sie total weich und lasch waren, schmeckten sie fürchterlich. Barney verzog das Gesicht und musterte den Burger, den er vor sich in der Hand hielt.
    „Und, wie ist sie so drauf?“, fragte ein anderer Soldat von der Seite und lächelte dreckig, während Barney den Burger auf den Teller fallen ließ.
    „Sie hat Recht, was die Zwiebeln angeht“, erwiderte er mit halbvollem Mund und nahm einen Schluck Wasser.
    „Na los, Chief, sagen Sie schon! Ist sie arrogant oder nicht?“
    „Sie ist… kompetent?“, erwiderte Barney etwas ratlos auf die Frage und biss wieder in seinen Burger hinein, den Geschmack der Zwiebeln dabei bestmöglich ignorierend.
    „Vergiss es, Frank“, schaltete sich wieder der Corporal ein, „bei der landest du nie.“
    „Richtig“, meinte Cel und rieb Barney durch die Haare, „die Kleine hat schon ein Auge auf Big Foot geworfen.“
    „Meinen Sie?“ Der Tonfall von Frank klang ziemlich ungläubig, doch Barney hielt seinen Mund. Er wusste, dass Cel jetzt dran war und er Sendepause hatte. Wie immer eben.
    „Oh, Bitte“, erwiderte Cel, „das sieht doch ein Blinder mit Krückstock.“
    „Der muss sich noch die Hörner abstoßen“, meinte der Corporal und nickte Cel lächelnd zu.
    „Hey!“
    „Na, ist doch so? Oder schonmal gevögelt? Hattest doch bisher noch nie eine Freundin!“
    „Pff, wofür gibt es Nutten?“, schaltete sich Barney beiläufig ein und kassierte sofort einen Schlag auf den Hinterkopf (Cel, selbstverständlich). Dass die Marines schallend auflachten, muss natürlich nicht extra erwähnt werden.
    „Ich schätze, Sie sind Single, Chief?“ Der Corporal hatte hörbar Mühe damit, die Frage zwischen seinen Auflachern zu stellen, während er sich die Augen rieb.
    „Ja“, kam es aus Barns und Cels Mund, gleichzeitig und absolut synchron. Der Texaner sah auf und warf seiner Schwester einen klaren Blick zu, ehe er wieder in den Burger biss.
    „Keine Sorge, Frank“, fuhr Cel fort, „es soll Frauen geben, die auf Jungfrauen stehen.“ Erneut warf Barney den Burger auf seinen Teller und sah kopfschüttelnd weg von Cel.
    „Wir sind auf einem Eliteschiff und keinem Ausbildungskreuzer, hm?“ Er hatte es gerade so leise gebrummt, dass nur seine Schwester ihn hören konnte und ihm einen giftigen Blick zuwarf.
    „Also, was treibst du denn später mit Dolly, hm?“
    „Sie hat mir angeboten, mich im Schiff rumzuführen und mir zu zeigen, wo hier was ist, da sie anscheinend beim Check-up schon dabei war.“ Ein lautes Raunen ging durch den Tisch, so laut, dass die anderen Besucher der Kantine verwirrt aufsahen und die Marines mit vielsagenden Blicken taxierten.
    „Respekt, Sir“, meinte der Corporal schließlich und nickte anerkennend, „ich ziehe meinen Hut vor Ihnen.“
    „Der Kleine wird erwachsen“, zwitscherte Cel und knuddelte sich an den rechten von Barneys Oberarmen, die er mit den Ellbogen auf dem Tisch abgestützt hatte, während er den zweiten Burger verdrückte.
    „Was?“, fragte er verwirrt in die Runde und hatte dabei sichtlich Mühe, den Inhalt seines Mundes nicht über den halben Tisch zu verteilen.
    „Miss März steht auf dich.“
    „August, Ma’am.“
    „Wie auch immer.“
    „Wovon redest du, Cat?“
    „Unser Military Babe hat sich kaum zurückhalten können, als sie mit dir am Tresen gesprochen hat, Großer. Hätte mich nicht gewundert, wenn sie dich hier und jetzt besprungen hätte.“
    „Mich auch nicht“, meinte der Corporal und stürzte grinsend seinen letzten Schluck Kaffee hinunter, „Private Dolly soll ziemlich… einfach sein, wenn man den Gerüchten glaubt.“
    „Bullshit.“ Barney verdrückte den letzten Rest des Burgers und schraubte die Wasserflasche auf, um mit dem kühlen Nass nachspülen zu können. Unglaublich, worauf Marines kommen konnten, wenn sie mal dienstfrei hatten.
    „Barn, ich bin eine Frau“, nörgelte Cel, „und du ein mit deinem Gewehr verheiratetes Tier, das praktisch immer im Dienst ist. Hör einmal auf mich, wenn ich dir sage, dass das Lachen, das Betatsche und die Privatführung eindeutige Zeichen sind.“
    „Sie hat mir nur gesagt, ich soll die Zwiebeln rauslassen.“
    „Das bedeutet, sie will, dass du keinen Mundgeruch hast.“ Barney wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte und auch die restlichen Marines am Tisch schwiegen sich aus. Eine ungewohnte Stille machte sich breit und Cel sah ihm fest in die Augen, während sich ein schelmisches Grinsen auf ihre Lippen schlich. „Siehst du?“
    „Ja, whatever“, kommentierte er das ganze Gespräch kopfschüttelnd und nahm einen weiteren Schluck Wasser aus der Flasche, um sich dann die unangezündete Zigarre in den Mund zu stecken.
    „Stylisch“, meinte Frank und nickte in Richtung Barneys Mund.
    „Auf dem Kutter darf man nicht rauchen und meine letzte Kippe hatte ich vor ein paar Stunden.“
    „Apropos, Barn, was war da heute Nacht eigentlich los?“
    „Das liegt oberhalb der Gehaltsstufe von euch Jungs.“
    „Alles klar, ihr habt den Gunny gehört!“ Der Corporal erhob sich und nahm die Tasse, in der sein Kaffee war, mit sich. Zur Verabschiedung nickte er Cel mit einem Lächeln zu und deutete einen flüchtigen Salut Barney gegenüber an.
    „Vielleicht bis heut Abend.“
    „Wie gesagt, je nachdem wie mein Dienstplan aussieht, OpChief.“ Die Marines entfernten sich, lösten dabei die Gruppe auf, indem der eine Teil an einem anderen Tisch Platz nahm, während der Rest irgendwo auf dem Schiff verschwand, vermutlich um ihren Tätigkeiten nachzugehen. Barn bemerkte, wie dies die Blicke der anderen auf sich zog, da schließlich eine etwas größere (und auch lautere) Gruppe die Kantine verließ. Ihn störte das weniger, da so weniger Aufmerksamkeit auf ihm und Cel lag und er sich ungestört mit ihr unterhalten konnte.
    „Ich wurde im Dark Star kurzfristig auf einen kleinen Auftrag geschickt. Sollte eigentlich nur ein Botengang werden, jedoch musste ich dann Bodyguard für einen schwulen DJ spielen, wobei mir Elle auch geholfen hat.“ Er bemerkte den Blick, den Cel aufsetzte, als er davon sprach, einen Typen beschützt zu haben, der auf Männer stand. Barney war sich sicher, dass er ihr nicht erklären musste, wie sehr ihn das genervt hatte. Dass Barney jedoch einen von Echo Alpha abgeknallt hatte, verschwieg er seiner Schwester. Sie sollte sich keine Sorgen machen, dass ihnen auf so einer Mission womöglich noch die Dienstaufsicht im Genick saß. „Jedenfalls hatte das mit diesen Bombenanschlägen zu tun, die in der Früh auf der Citadel durchgeführt wurden. Keine Ahnung, wie es da jetzt weitergeht, jedenfalls konnte ich da Elle mal im Einsatz sehen. Fähiger Mann, allerdings war das kein Feldeinsatz. Keine Ahnung, wie er sich auf dem Zielobjekt schlagen wird. Falls es da überhaupt ein Boarding geben wird.“ Barney ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und konnte schließlich an einem Tisch, der nicht unweit der Zwillinge entfernt lag, XO Weber mit einem anderen Soldaten entdecken.
    „Mutig ist er ja, hm?“ Sie wuschelte ihm spitzbübisch durch die Haare.
    „Ich hoffe, mit dem Spruch konnte er bei dir nicht landen.“
    „Und wer ist der Typ?“, fragte seine Schwester, womit sie seinen Kommentar vollkommen ignorierte, und nickte in Richtung des augenscheinlichen Piloten. Zumindest schlussfolgerte Barney diese Tatsache daraus, dass der Mann mit einem Druckanzug am Tisch saß.
    „Keine Ahnung. Scheint der neue Shuttle-Pilot zu sein, aber ich weiß auch nicht wie er heißt.“ Barney krazte sich am Kinn und schwieg kurz, ehe er fortfuhr. „Wer weiß bisher von unserer Runde auf dem Quartier?“
    „Morales und der Corporal, der Frank so schön zur Sau gemacht hat. Wieso, hast du Dolly schon zu uns nach Hause eingeladen?“ Sie stupste ihm grinsend in die Seite und Barney schüttelte brummend den Kopf. Diese Dolly war natürlich gefundenes Fressen für seine Schwester gewesen und er war sich sicher, dass Cel den Private für keine Sekunde aus den Augen lassen würde.
    „Ich werde jedenfalls ihn einladen“, schnurrte sie und lenkte Barneys Aufmerksamkeit auf Elle, der am Nebentisch saß. Barney brummte genervt und nahm einen Schluck Wasser, um sich irgendwie zu beschäftigen. Dabei fiel ihm ein ungewöhnlicher Geruch auf, der von dem Staff Lieutenant auszugehen schien. Dieser bemerkte den Blick des Texaners und begann, mit einem amüsierten Schmunzeln unter seinen Achseln zu riechen.
    „Kann es sein, dass es hier ein wenig müffelt?“
    „Den Geruch sollten Sie loswerden, wenn wir auf das Ziel übersetzen. Er könnte das Team verraten.“
    „Die haben hier auch exzellente Ersatzstücke.“ Cel beugte sich nach vorne und stützte grinsend ihr Kinn auf einer Hand ab, während sie Elle musterte. „Wie Sie sehen, bin ich mittlerweile zu meiner eigenen Uniform gekommen, Rob. Sorry.“

    09:41 Uhr
    Geändert von Barney Gray (27.07.2011 um 09:37 Uhr)

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