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  1. #11
    Bleibt zu Hause Avatar von alceleniel
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    Zitat Zitat von Immolation Beitrag anzeigen
    In diesen Thread gehört viel mehr Lob, verdammt nochmal. Ich bin kurz davor einen Fanclub zu gründen.
    Schreib doch mal ein Review zu der Geschichte bzw. was dir daran so gut gefällt

  2. #12
    Casual-Gamer Avatar von Immolation
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    Nee, bin eher besser darin an Dingen was auszusetzen, statt sie zu loben.

  3. #13
    Rookie Avatar von Rafael
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    @ Immolation
    Nochmal vielen Dank für das Lob.

    Wie gesagt,das liest man immer gern.

    Und ich freue mich über jeden ausführlichen Review(und Tipps zur Kommasetzung, denn da happert es laut einer Freundin extremst).

    Nochmal kurz ein Werbespot, dann geht es richtg weiter.

    ---------------------------------------

    Eine Mondfähre aus finsterster Raumfahrtvergangenheit
    landet auf der weißen Oberfläche. Eine Klappe öffnet sich und die Gestalt in dem klobigen, weißen Anzug und dem spiegelnden Visier steigt aus, in der rechten Hand eine Fahnenstange mit einem darum gewickelten Stück Stoff.

    Schwerelos gleitet sie über den Boden, längst nicht an die Gesetze der Schwerkraft gebunden und als sie erneut auf der Mondoberfläche landet, erscheint hinter ihr im Rücken die gute, alte Erde. Die Stange wird in den Boden gerammt und das Stück Stoff entrollt sich, zeigt einen weißen Stern auf blauen Grund. Der Anzug verschwindet und eine klassische Asarischönheit lächelt mit formvollendeten Zähnen in den Bildschirm, ein sternförmiges Fläschchen in den Händen bergend. Langsam nimmt ihre Haut erdene Töne an und als sie das Fläschchen über sich hebt, strahlt der Stern umso heller während sie zur Erde wird.

    Der Schriftzug "Ein Hauch von Nostalgie" blinkt in den Ozeanen dieser Welt auf und verschwindet wieder in den glasklaren Tiefen während der Name "Asteria" im Innern des Sternes aufleuchtet und diesen sogar überstrahlt, bis er den ganzen Bildschirm ausfüllt.

    Sekunden vergehen.

    Dann blendet der Spott aus.
    Geändert von Rafael (04.07.2008 um 10:59 Uhr)

  4. #14
    Rookie Avatar von Rafael
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    Mit kritischen Blick unterzog der Salarianer das Glas seiner allseits gefürchteten Qualitätskontrolle und befand das dieser Proband nicht den gültigen Standarts entsprach, was dazu führte dass er erneut als Vollstrecker der gastronomischen Gesetze fungierte, sprich es nochmal umso energischer zu putzen begann.

    Sein Blickk glitt zur Bühne und es machte ihn traurig, James sich so abmühen zu sehen. Der Junge hatte einfach kein Glück in letzter Zeit. So sehr er sich abmühte, neun von zehn Gags gingen inm die Hose. Er wandte sich von dem Trauerspiel ab und sein Blick fiel auf die braunhaarige Menschen die vor der Theke unentwegt in ihr halbleeres Glas starrte. So wie jede zweite Woche um diese Uhrzeit. Wie immer machte sie dabei ein Gesicht, welches auf einen Haufen innerer Konflikte schließen ließ. Und wie immer machte sie nicht von dem ungeschriebenen, aus Multimedia und unlauteren Hörensagen entstandenen, Gesetz gebrauch, dem Barkeeper, also ihn Beeg, als unabhängige Instanz daran teilhaben zu lassen. Er war froh darüber.

    Das Glas war immer noch nicht sauber. Jedenfalls nicht nach seinen kritischen Maßstäben. Er spülte es nochmal ab.

    Aus irgendeinen Grund musste er daran denken, was ihn ein verhinderter New-Agekünstler einmal über solche Orte wie das Deukalion erzählt hatte. Sie seien, so seine Worte nach ein paar Gläsern zu viel, sowas wie Refugien, in denen Verlorene, Verdammte und andere zwielichtige Seelen sich sammeln um unter ihres Gleichen zu sein und sich im düsteren Schatten der Existenz dieser Orte vor der hell strahlenden, aus Lügen erbauten Sphäre der Realität zu verbergen und für kurze Zeit sich von ihrer Maskerade zu erholen. Wie schon gesagt, er hatte schon einige Gläser über den Durst getrunken.

    Die vier Menschen an dem dritten Tisch links gefielen ihm nicht sonderlich. Da sie sich an den besser Beleuchteten Punkten des Deukalions befanden, konnte er ihre Blicke nur allzu deutlich sehen, vor allem da sie sich keine Mühe machten ihn zu verbergen. Für Beegs Geschmack lag zuviel in ihren Blick. Mehr als nur rudimentäre Feindseligkeit. Er machte sich im Kopf die Notiz Lokerd dort mal kurz Präsens zu zeigen. Nur für alle Fälle. Das scheiß Glas wurde immer noch nicht sauberer.

    Je länger er jedoch über die Worte des verhinderten Poeten nachdachte, umso mehr erschloss sich die verschrobene Logik dahinter. Denn so Unrecht hatte er gar nicht. In einer Bar bekam man meistens solche Leute zu sehen, die sich meistens in der realen Arbeitswelt nicht blicken lassen konnten. Detektive, Söldner, Killer, Schieber sogar der eine oder andere Dealer(Beeg konnte solche Typen nicht leiden. Sie waren rufschädigend und damit schlecht für's Geschäft. Jedenfalls wenn man auf Menschen als Stammgäste setzte), alle Teil einer düsteren Halbwelt, in der sich die abgründigen, düsteren Fantasien so manchens Fiktionalisten bewahrheiteten, nur selten ohne den zur Fiktion oft mit einhergehenden Kitsch oder die oftmals erscheinende Romantik. Die Geschichten die hier erzählt wurden, waren real und zumeit tragisch, was ja auch paradoxerweise als Romantik bezeichnen konnte, wenn auch sehr von der harten Realität durchzogen. Als Beispiel nahm er die Frau an der Theke. Ihre ganze Haltung kündete davon, dass die Geschichte die sie zu erzählen hatte, höchst wahrscheinlich bewegend, verstörrend und zutiefst traurig war, also eigentlich was man für einen guten Roman brauchte, nur konnte man sie trotzdem nicht einsetzen, da sie zu sehr in der Realität verankert war und ihr damit die Grundlagen für ein vollkommenes Teil Happy End fehlten, was sie kommerzziell schonmal wenig einsetzbar machte. Denn die wenigsten Verbraucher wollten eine Geschichte lesen in der es kein Happy End und sei es auch noch so dahingeschluddert, gab. Es erinnerte sie zu sehr an den wahren Lauf der Dinge, die ungeschriebenen Gesetze der ewigen Maschinerie, an die alles sterbliche Leben bis zum Ende der Zeit gebunden war.

    Die Frau trank aus und bedeutete Beeg ihr den Kartenleser zu reichen. Sie fügte der verlangten Summe noch ein Trinkgeld hinzu. Wie immer. Ihre Augen erzählten dem Salarianer eindeutig wie die Nacht für sie enden würde. Voller Alpträume und Schmerzen.

    Sie tat ihm leid.

    James verließ die Bühne und Jera nahm seinen Platz ein. Sie kündigte den Auftritt der Selusaschwestern an. Das würde wohl auch die Gemüter der Nonhumanos abkühlen und dementsprechend erfreuen. Wie immer konnte er seine Bewunderung für die schlaue Organisation der Asari nicht verhellen, auch wenn sie in diesem Fall rein innerlich war.

    Es war eine komische Welt in der sie lebten. Voll von sich bestätigten und widersprechenden Klischees, voll unendlicher und doch an der Realität begrenzten Möglichkeiten, eine einzige Fiktion, basierend auf den zufälligen Prozess den man auf den Namen Leben getauft hatte.

    Schon erstaunlich.

    Das Glas war endlich sauber. Beeg war zufrieden mit seiner Leistung höchst zufrieden und es erschien wie ein geglückter Regiekniff des Schicksals als Milien mit zwei Bestellungen an ihn rantrat und sich herausstellte, dass sich sein gläsener Freund genau als der Richtige für einen Teil der ihm, als in seiner Rolle Begrenzter, erteilten Aufgabe erwies.

    Dann ging das Licht aus.
    Geändert von Rafael (18.05.2008 um 20:41 Uhr)

  5. #15
    Casual-Gamer Avatar von Immolation
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    Ich weiß ehrlich nicht, was ich denn großartig kritisieren soll. Schöner, einzigartiger Schreibstil. Bei jedem anderen Hobby Schreiber wärs mir so vorgekommen als wollte da mal wieder jemand irgendwelche Binsenweisheiten verzapfen, aber bei dir nicht. Es fällt mir schwer daran was auszusetzen.
    Naja, Rechtschreibung hin und wieder (Spot ist allerdings das einzig besonders herausstechende).

  6. #16
    Taschenbillard-Spieler Avatar von Admiral of N7
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    kann mann auch geschichten wünsche einbringen ?

    was ich bis jetzt gelesen habe ist genial

  7. #17
    Rookie Avatar von Rafael
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    Nach langer Zeit mal wieder was Neues von mir. Diesmal aber auch nur wieder ein Werbespot, da ich für längere Episoden gerade nicht über die Nerven verfüge. So Ausredenmodus aus, viel Spaß beim lesen .

    ------------------------

    Es beginnt alles mit einem Raumschiff. Dieses besitzt gewaltige Ausmaße und gleitet durch die endlosen Weiten des Alls. Das Bild zoomt näher an das Schiff heran und es herrscht eine Atmossphäre absoluter Stille. Im nächsten Bild scheint sich das Geschehen ins Innere des Schiffes zu verlagern, auf einen Holoprojektor aufdem das Abbild einer turianischen Opernsängerin, Arien auf die Glorie der Ordnung und der Gesellschaft singt. Im Hintergrund flackert das Licht. Die Kamera dreht sich um hundertachtzig Grad und mit einigen Schrecken darf der Zuschauer feststellen, dass den chromfarbenen Stahlwänden des Raumschiffes ein neuer Touch in Form von Blutflecken hinzugefügt wurde. Dass es scheinbar schon getrocknet ist, dürfte eher weniger zur Beruhigung beitragen.

    Eine Spur scheint sich aus dem roten Lebenssaft gebildet zu haben, der die Kamera langsam folgt. Paralell dazu gewährt eine weitere Einstellung den Blick auf die Videoaufnahme einer Überwachungskamera, bei der nichts zu sehen, aber sehr wohl zu hören ist.

    Die Spur führt weiter, wird immer breiter und das Licht immer schwächer.

    Die Aufnahme beginnt zu flimmern, die Geräusche werden dafür umso lauter, was nicht nur an dem Rauschen liegen mag.

    Auch in der ersten Einstellung, beginnen wir etwas zu hören und haben noch viel weniger zu sehen.

    Das Bild ist kurz davor sich aufzulösen, nu noch das Rauschen ist zu hören.

    Vollkommene Dunkelheit in der ersten Kameraeinstellung, dafür hört man nun in aller Ausführlichkeit etwas knacken und schmatzen.

    Die Überwachungskamera schaltet sich endgültig aus.

    Zwei Punkte leuchten inmitten der Dunkelheit der ersten Einstellung auf und ein Geräusch, dem tiefen Grollen eines Tieres gleich, ertönt.

    Das Bild wird schwarz und langsam schälen sich die Worte "In der Unendlichkeit des Alls ist alles möglich" hervor. Kurz darauf verschwinden sie und werden durch den Titel "Silence Darkness" ersetzt denen der Vermerk "ab 17 September im Kino" folgt.

    Der Spot blendet aus.

  8. #18
    Rookie Avatar von Rafael
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    Jera lächelte James aufmunternd zu als er die Bühne verließ. Das schien heute nicht seine Nacht zu sein. Lokerds bestimmende Geste entging ihr ebensowenig wie die Entgeisterung im Gesicht des Menschen und dem Verlust jeglicher Gesichtsfarbe seinerseits. Kurz machte sie sich wirklich Sorgen um sein Wohlergehen, beruhigte sich jedoch kurz darauf mit dem Gedanken dass Mister Ardjon nicht für seinen Jähzorn bekannt war.

    Eventuell wollte er ihn auch wegen etwas Anderen sprechen. Die Asari strich sich nochmal über die Kleidung, atmete tief ein und aus und setzte dann ihr bezauberndes Lächeln auf, ehe sie sich auf die Bühne begab. Wie immer empfing sie ein Meer aus Blicken, größtenteils erstaunter und lüsterner Natur, seitens der terranischen Gäste. Sie störte sich nie sonderlich daran. Für sie gab es Schlimmeres. Zu ihrer eigenen Belustigung erinnerte sie sich daran was ihr Beeg mal lapidar von einem Gast über Interessantes über die menschliche Natur erfahren hatte. Angeblich florierte auf der irdischen Heimat der Menschen das Geschäft mit der Vermarktung des "asarischen Lebensstils". Viele Frauen und Männer unterzogen sich wohl unzähligen kosmetischen Eingriffen um den außerirdischen Schönheiten äußerlich so gut wie es nur ging zu gleichen, während asarische Models und Künstler gefragt wie nie waren. Außerdem verdienten gewisse Hintergassenkünstler sich eine goldene Nase in Millionenhöhe mit diversen Pornos in denen es hauptsächlich um die Parung der Asari mit allen Möglichen ging.

    Sie wusste nicht warum, aber irgendwie brachte sie das zum lachen. James hatte auf ihre Frage ob er das nicht in seiner Show einbringen wollte, mit einem roten Kopfr reagiert.

    Manchmal konnte er richtig niedlich sein.

    Auf der Bühne lächelte sie liebenswert in die Runde, ließ symbolisch keinen der Anwesenden aus, gab den Gaffern unter den Gästen Gelegenheit sich ihren Anblick bis in alle Ewigkeit in ihr Gedächtnis zu brennen.

    ,,Ladies und Gentlemen. Es ist mir ein unbeschreibliches Vergnügen ihnen hiermit die Selusaschwestern anzukündigen. Bereiten sie sich auf einen Sturm der Empfindzngen vor, der Supernoven der Entzückung in ihnen auslösen wird und dessen Anblick sich auf ewig in ihr Gedächtnis brennen wird.''

    Für die meisten traff das wohl schon auf ihre Ansagerin zu, aber Jera wollte mal nicht so sein. Sie lächelte noch breiter, die Hände weiterhin gefaltet.

    ,,Ich wünsche ihnen viel Vernügen.''

    Sie verbeugte sich und verließ die Bühne, während ihr begeisterter Applaus folgte. Lyri kam ihr entgegen. Sie gaben sich beide jeweils einen schnellen Kuss auf die Wange, dann war die Tänzerin schon auf die dunkle Bühne getreten. Dort wo Jera stand hatte man einen guten Blick auf das legendäre Parkett der Künstler und so machte sie es sich bequem und verfolgte mit ihren eigenen Blick, den Blick einer Kennerin, den exquisiten Schauspiel und fragte sich im Hinterkopf ob es sich nicht lohnen würde, doch nach Terra zu expandieren...
    Geändert von Rafael (06.07.2008 um 20:36 Uhr)

  9. #19
    Rookie Avatar von Alex_Carleyle
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    wow, muss sagen das deine Geschichten wirklich nicht von schlechten Eltern sind. Macht spass zu lesen, obwohl sie jedesmal von jemanden anders handel. Macht Spass, weiter so!

  10. #20
    Rookie Avatar von Rafael
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    @ Alex (nach viel zu langer Zeit, ich weiß).

    Vielen Dank.

    Hier mal was Neues .

    Wie immer viel Spaß.

    -----------------------------

    Erneut wird mir bewusst, wie wenig mir die umfassende Verkleidung des Volus gefällt. Zwar behaupten sie, dass sie diese Anzüge brauchen, allerdings ist mir kein Fall über einen Angehörigen ihrer Spezies bekannt, dem es tatsächlich einmal dreckig ohne ihn erging. Wenn sie wenigstens wie alle anderen auch Emotionen oder Anderes in ihren Stimmen erkennen ließen, aber dazu schienen sie scheinbar auch nicht fähig zu sein, was die Sache noch mehr verkomplizierte.
    Egal, Hauptsache ich wahre meine professionelle Miene. Hauptsache ICH bin es der nicht durchschaut und ausgeleuchtet wird. Nur das ist wichtig.
    Seine pummeligen Hände betätigen einen Knopf am Holovid und er bedeutet mir die eingestöpselte 3DBrille aufzuziehen. Ich komme der Aufforderung selbstverständlich nach.

    Was ich sehe gefällt mir nicht, da alleine schon das streng professionelle Outfit der Asari, Schreckliches verkündet. Eine herablassende Miene zur Schau tragend, dreht sich die deutlich gealterte Dame, in dem schwarzen Gewand um ihre Achse und zeigt in Sekundenbruchteile tausend mögliche Mimiken, was es mir ungemein erleichtert die wirklich wichtigen Details zu erfassen. Heutzutage kann selbst ein Kroganer nach ein paar Operationen aussehen wie ein zu groß geratener Turianer, aber Dinge, die der genetische Code scheinbar als individuelle Angewohnheiten festlegt, wird man nie los. Sie sind das eigentliche Hindernis zwischen dir und der vollkommenen Transformation in ein neues Ich, der Beweis, dass man nie ganz Herr seiner selbst sein wird oder der ultimative Ausdruck, dafür dass man IST.

    Zu schade, dass man für solche Überlegungen nicht bezahlt wird. Ich setze die Brille ab und blicke meinem Gegenüber wieder ins Visier.

    ,,Haben Sie sich ihr Aussehen eingeprägt?’’, fragt mich das was sich unter dem Anzug befindet.

    ,,Ja Sir. Ich möchte Sie trotzdem um eine Kopie bitten. Das erleichtert die Befragungen Außenstehender besser. Selbstverständlich verlange ich dafür keinen Gefahrenzuschlag.’’

    So selbstverständlich ist das natürlich nicht, aber es steigert das eigene Ansehen bei besonders geizigen Klienten. Das Nicken des Volus gibt mir Recht.

    ,,Was wünschen Sie sonst noch über Ihr Ziel zu wissen?’’

    Einer der Nachteile in diesem Geschäft: Man erfährt im Grunde nie die ganze Wahrheit über dies oder jenes. Entweder erfährt man vieles über Dritte, denen man selbst auch nie trauen durfte, da man nie wusste, ob das fragliche Ziel nicht ebenfalls für Falschinformationen zahlte oder ob gewisse Kollegen dafür zahlten diese zu verbreiten. Und wer an der eigentlichen Quelle saß, konnte auch nie wissen ob sein Gegenüber nicht doch irgendwann die Seiten wechselt. Es ist wirklich deprimierend. Ich halte für zwei Sekunden inne. Dann lege ich es so nüchtern und sachlich vor, wie ich meine in der Lage zu sein, ohne Misstrauen zu erwecken.

    ,,Unter welchen Namen war sie zuletzt bekannt und welcher Tätigkeit ging sie zuletzt nach?’’

    Genau die beiden Faktoren, in denen Lüge und Wahrheit am nahsten beieinander lagen, aber irgendwo muss man ja ansetzen. Der Volu lässt sich für seine Antwort genau fünf Sekunden Zeit ehe er seine Antwort nüchtern ausformuliert.

    ,,Bekannt war Sie unter den Namen Terilia Fourios und Ihr Erwerb beschränkte sich darauf große Teile der Dergcorporation zu halten.’’

    Höre ich da irgendwo eine leise Stimme, süffisant das Wort „Ironie“ hauchen?

    ,,Ihren letzten Wohnsitz hatte sie in Sektor 23, in Form eines Luxusapartments der Firma „Lexion Wohnungen“ die als Tochterunternehmen von Derg nun um ihren Erhalt zu kämpfen hat.’’

    Und so bricht schlussendlich alles zusammen. Die letzte Information, sehe ich als Symphatiebezeugung an. Leicht beugt sich mein Gegenüber vor und ich vermeine fast, ein leichte Spiegelung der Sichtscheiben im fahlen Licht des Raums zu sehen.

    ,,Viertausend im Voraus, zusätzlich mit Spesen von zweitausend weiteren Credits. Fünftausend zusätzlich, wenn Sie den Job erfüllen plus einen kleinen Bonus, wenn es Ihnen gelingt Miss Fourios innerhalb der nächsten sechs Tage ausfindig und dingfest zu machen. Sind wir im Geschäft?’’

    Das ist eine Menge Geld. Einerseits kauft er sich mit so einer Summe, gleich einen potentiellen Mitarbeiter, andererseits betont er damit subtil den eindeutigen Ernst der Lage und dass sie wohl alles tun werden, ihr Geld zurückzufordern. Auf die eine oder andere Weise. Daher ist seine Frage ob wir im Geschäft sind gar nicht so blöd, sondern vielmehr das Klügste was er sagen kann. Gleichzeitig gibt es ihm einen guten Eindruck darüber, mit wem er Geschäfte tätig. Wer zu hastig einstimmt ist vielleicht ein Idiot und wer sich zurückzieht ein übervorsichtiger Schisser. Ersterer wird oftmals erschossen in einer dunklen Gasse gefunden, Zweiterer nur noch für kleine Drecksjobs bezahlt. Ich überlege fünf Sekunden. Dann strecke ich meine Hand aus.

    ,,Wir sind im Geschäft würde ich sagen.’’

    Der Volu greift ohne zu zögern.

    ,,Auf eine produktive Zusammenarbeit Mister Degard.’’

    Produktive Zusammenarbeit. So kann man auch „mach deinen Job gut und bescheiß uns nicht“ sagen. Wir heben beide unsere Gläser,stoßen an und besiegeln damit unsere Vereinbarung.

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