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  1. #1
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    Standard Eisblaue Augen - Eine Mass Effect-Kurzgeschichte

    Da ich heute mal ein wenig Zeit hatte, dachte ich mir, ich schreibe mal eben eine Kurzgeschichte zu ME, so als kleines schreiberisches Nebenprodukt zu meinen richtigen Sachen.

    Da ich es nur aus Word rauskopiert habe werden natürlich jetzt die Absätze fehlen, worunter die Leserlichkeit ein wenig leidet.

    „Macht euch bereit. In zwei Minuten entern wir!“ schrie der Turianer und knallte das Schott zum Cockpit wieder zu.
    Wrex strich mit den Fingern über seine Elkoss Combine-Schrotflinte, Modellreihe Scimitar. Was für eine Ironie es doch war, entwickelt und hergestellt von einem Volus-Konzern, würde er mit ihr in wenigen Minuten ein paar Volus den Tag ganz gehörig vermiesen.
    Auch bei diesem Job fühlte er keinen Stolz, er hatte schon lange keinen mehr gefühlt, aber irgendwie musste man nun einmal Creds verdienen und er würde sicherlich nicht in irgendeiner ätzenden Mine schuften, nur um am Ende des Tages in einer gottverlassenen Arbeiterkaschemme einen Teller ekelhaften Nährwertschleimes runterzuwürgen, inmitten vom Bodensatz von Rassen, die so schon einen Würgreflex in ihm hervorbrachten: Menschen, Turianer, womöglich auch noch Salarianer!
    Nein, da lag ihm das Söldnerleben doch um einiges mehr, auch wenn dies hieß, so gut wie unbewaffnete Volus-Frachter zu entern und zu plündern.
    Nur zwei Dinge störten den kernigen Kroganer Urdnot Wrex an der ganzen Sache: Erstens, er würde nicht alleine arbeiten, sondern mit rund 10 anderen Söldnern und Freibeutern. Er hasste es, nicht alleine arbeiten zu dürfen oder wenigstens so, dass ihn keine Amateure, die ihr Gesäß nicht von einem Pistolenlauf unterscheiden konnten, von der Seite anquatschten.
    Die zweite Sache, und diese machten ihn tatsächlich ein wenig unruhig, war, dass der Auftraggeber ein Spectre war. Saren Arterius um genau zu sein. Zwar hatte Wrex ihn noch nie gesehen, doch sogar unter Söldnern genoss er einen berüchtigten und skrupellosen Ruf.
    Wäre die Bezahlung, von der er ganze 50% im Voraus bekommen hatte, nicht so königlich, hätte er auf keinen Fall zugesagt, den Job zu übernehmen, auch wenn dieser doch so einfach und simpel klang: Frachter entern und Crew eliminieren. Doch die Verbindung aus vermeintlich einfacher Arbeit und hoher Entlohnung war zumeist höchst verdächtig, besonders wenn auch noch ein Spectre dabei mitmischte. Dennoch, so ominös das ganze war, so dringend brauchte Urdnot doch das Geld und er würde sich sofort nach dem Job für einige Zeit ein wenig absetzen, dass hatte er sich geschworen. Nur zur Sicherheit.
    Er sah von seiner Schrotflinte auf und besah sich die anderen Freiberufler im Bauch des ausgemusterten turianischen Truppentransporters, jeder entweder damit beschäftigt, seine Waffe ein letztes Mal zu inspizieren oder mit dem Nächsten irgendeinen hirnverbrannten Nonsens auszutauschen. Ein paar der Typen kannte Wrex, da waren Atmor Ran’tha, Juan Gimenez, Vrelos Llorrin, fähige Leute, doch wie er annahm waren die meisten derer, die ihm nicht bekannt waren, irgendwelche Neulinge, von der Straße aufgegabelt oder ähnliches.
    Ein metallisches Rumpeln machte Wrex darauf aufmerksam, dass der Andockvorgang eingeleitet wurde. Ein paar Sekunden darauf lugte erneut der Kopf des turianischen Co-Piloten aus dem Cockpit, um den verbalen Startschuss zu geben.
    Urdnot packte seine Schrotflinte und lud sie durch. Er spürte, wie sich seine Nervenstränge spannten. Selbst nach all den Jahren noch und sei der Gegner auch noch so unterlegen in Zahl und Können. Nur ein paar turianische Wachen seien auf dem Frachter, hatte man den Söldnern mitgeteilt. Ansonsten sollten es nur Volus-Arbeiter sein, die sich wahrscheinlich selbst in den Fuß schießen würden bei dem Versuch eine Waffe abzufeuern.
    Der Transporter kam nun spürbar in eine ruhigere Lage, das heißt, er hatte angedockt.
    Die Söldner würden direkt in den Frachtraum gelangen, da der Frachter keinen abgeschotteten Andockbereich hatte. Sie würden also sofort in eine Konfrontationssituation kommen, da die Wachen schon auf sie warten würden.
    Das Tor schob sich aus dem Sichtfeld, begleitet vom Geräusch prustender Rohre und dem Geruch ausstoßender Gase. Wrex stand an der Tür zum Cockpit, somit musste er also warten bis der Rest der Truppe hinüber in den Frachter gelaufen waren, was ihm nur Recht war, da er es nicht sein würde, der blind in das Gewehrfeuer rannte.
    Die Söldner betraten das Schiff an einer Seite des hinteren Teils des Frachtraums, der die Form eines Rechtecks hatte. Die anderen bezogen Deckung hinter Kisten und unbeschrifteten Behältern. Man hatte ihnen nicht verraten, was der Zweck dieses Überfalls war, doch schließlich wurden die Männer ja auch nur für das Eliminieren der Crew bezahlt und nicht für die Bergung irgendeines Gutes.
    Nun rannte Wrex hinüber, verblieb jedoch an der Seitenwand hinter eine länglichen Kiste, da Sturmgewehrsalven bereits zwei Söldner erledigt hatten, die auf die gegenüberliegende Seite laufen wollten. Wrex schätzte anhand des Gewehrfeuers mindestens 8 bewaffnete Wachen bzw. Arbeiter. Neben ihm feuerten Gimenez und ein paar andere Söldner blind über ihre Deckung. Das war Wrex Chance! So lange die Wachen in Deckung gingen um nicht vom Feuer der Söldner getroffen zu werden, konnte Wrex vorpreschen.
    Als er hinter der Kiste hervorbrach konnte er die Gegner sehen. Sie befanden sich an der gegenüberliegenden Seite des weitläufigen Raums, ebenfalls in Deckung hinter etlichen Kisten und Behältnissen. Während des Laufens zählte Wrex vier turianische Wachleute und mindestens weitere vier bewaffnete Volus-Arbeiter.
    Er ging erneut in Deckung, diesmal hinter einem Stapel Rohre.
    Auch seine Mitstreiter arbeiteten sich langsam weiter vor.
    Urdnot legte seine Schrotflinte beiseite, da die Reichweite immer noch zu groß war, und zog nun seine Pistole aus dem Halfter.
    Kniend zielte er über die Rohre hinweg und feuerte. Der erste Schuss traf die Deckung.
    Der zweite die Schulter eines Turianers, den es zur Seite riss.
    Ein Volus versuchte die Deckung zu wechseln. Großer Fehler! Wrex streckte ihn mit drei Schüssen nieder. Einer ging direkt ins Gesicht und zersplitterte die Gläser des Volus-Helms, ganz zu Schweigen davon, was mit dem Auge der kleinen rundlichen Kreatur passiert war.
    Zwei weitere Volus versuchten ihren gefallenen Kameraden wieder in die Deckung zu ziehen und wurden von Jimenez im Handumdrehen niedergestreckt.
    Wrex nahm seine Schrotflinte wieder auf und drückte sich zwischen den Rohren und der Wand entlang, wobei er gerade so durch die Lücke passte.
    Er kam hinter einem weiteren Stapel riesiger Kisten hervor. Perfekt, die Kisten bildeten einen Gang, der ihn ungesehen direkt hinter die Deckung der Wachen brachte.
    Und dann konnte er seine Scimitar toben lassen.
    Ein kurzer Blick um die Ecke verriet ihm, dass die Wachen sein Vorankommen nicht registriert hatten. Weiter waren auch nur noch drei Turianer und zwei Volus übrig.
    Der Rest lag reglos, aus Wunden blutend, am Boden.
    Der kroganische Kampfmeister schwang sich mit einer gewandten 180 Grad Drehung aus seiner Deckung und feuerte aus kurzer Distanz auf den nächsten Turianer, dieser hatte ihn noch nicht bemerkt, als das Schrotfeuer bereits seinen Oberkörper bersten ließ.
    Die anderen drehten sich entsetzt um, nur um ein Augenzwinkern darauf das Schicksal ihres Landsmannes zu teilen. Die Scimitar war unerbittlich und auch ihr Führer war es.
    Die Volus legten, unter heftigem, durch ihre Gasmasken verstärktem Keuchen, die Waffen nieder, doch dies brachte ihnen nichts. Der Auftrag lautete klipp und klar: Eliminieren.
    Urdnot mähte einen nach dem anderen nieder. Verwandelte die kleinen, korpulenten Organismen in einen knochigen, roten Brei aus Fleisch und Anzugfetzen.
    Auftrag ausgeführt.
    Nachdem die restliche Crew, die sich auf der Brücke verschanzt hatte, ebenfalls in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde, gingen Wrex und Juan Gimenez gemeinsam zurück in den Frachtraum. Die anderen Söldner machten sich bereits über die Leichen her, um noch ein paar Extra-Credits zu machen. Der Mensch und der Kroganer gesellten sich dazu.
    Wrex drehte die auf dem Bauch liegende Leiche eines Volus mit dem Fuß um.
    Anschließend tastete er, wie beiläufig, die Taschen mit einer Hand ab.
    Juan stieß ihn an und ließ seinem Mund einen Klack-Ton entweichen.
    Wrex folgte dem Blick des dunkelhäutigen Erdlings in Richtung Andocktor.
    „Das ist er, oder?“ fragte Wrex den Menschen, doch er kannte die Antwort bereits.
    Saren Arterius trat in den Frachtraum. Er musste also die ganze Zeit über im Cockpit des alten turianischen Transporters gewesen sein. Aus seinem drahtigen, stahlgrauen Gesicht, welches bar jeder Gesichtsmarkierung war, die bei Turianern auf die jeweilige Heimatkolonie hinwies, leuchteten diese eiskalten, blauen Augen. Selbst am anderen Ende des Frachtraums waren sie deutlich zu sehen und selbst auf diese Entfernung waren sie kalt, skrupellos, psychopathisch.
    Wrex bemerkte, wie Juan Gimenez den Blick wieder auf die Leiche vor ihm senkte und es strickt vermied, offen in Sarens Richtung zu schauen.
    Dieser schritt nun langsam in Richtung Brücke. Ein paar der Söldner sprachen ihn mit Namen an, doch er würdigte sie nicht mal eines Blickes, er ging einfach weiter.
    Es schien, als ob er sich seine Umgebung sehr genau einprägen würde und dies, plus seine ohnehin vor Tod schreiende Gegenwart, beunruhigten Wrex ungemein, doch vermochte er die Quelle seines Unbehagens nicht wirklich fassen. Er musste einfach nur weg von diesem Schiff. Seine Bezahlung bekommen und nur weg. Vielleicht würde er für einige Zeit in die Traverse gehen, doch egal wohin, Hauptsache er brachte mindestens ein Sternen-Cluster zwischen sich und den Spectre.
    Dieser schritt nun langsam an ihnen vorüber, die Arme ruhig auf dem schlanken, doch muskulösen Rücken verschränkt. Ein Blick! Ein kurzer Blick dieser blitzenden, eisblauen Augen! Wrex konnte sich nicht erinnern, wann ihm ein einfacher Blick die Nerven dermaßen zum Zappeln gebracht hatte. Der Blick dauerte höchstens eine Sekunde an, doch er galt hundertprozentig dem Kroganer, dann verschwand der Turianer auf die Brücke.
    Geändert von Baihu (30.12.2007 um 14:12 Uhr)

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