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  1. #1
    The Queen of Scores Avatar von Vala Shepard
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    Gamertag: Vala Shepard82

    Standard Trauma nach dem Kampf

    Ein weiteres, kleines Stück Poesie das zum Thema Krieg von mir geschrieben wurde. Viel spaß und hoffe, es regt zum Nachdenken und diskutieren an.

    Trauma nach dem Kampf

    Ich stand da, atmete tief ein ...
    Mein Finger wanderte zum Abzug ...
    Ich spähte durch mein Visier ...
    Dann war es nur noch eine normale Aktion ...
    Abzug drücken, ein Knall und die Kugel schoss los ...

    Manche nennen uns Mörder ...
    Manche Soldaten ...
    Wir bezeichnen uns selber als Frontschweine ...
    Doch was sind wir? ...

    Ich habe hunderten das Leben genommen ...
    Familien zerstört ...
    Damals war das mein Job ...
    Ein dreckiger Job ...

    Jede Nacht wache ich auf ...
    Die Schreie, die Bilder ... die letzten Sekunden ...
    Sie gehen mir nicht mehr aus dem Kopf ...
    Ich habe so vieles zerstört ...
    In meinen Träumen verfolgen sie mich ...

    Ich bitte jede Nacht um Verzeihung für meine Taten ...
    Erlösung bekomme ich keine ...
    Ich habe sie nicht verdient ...
    Das weiß ich selber ...

    Der Krieg ist eine hässliche Sache ...
    Dies begriff ich, nachdem man mich nach Hause geschickt hat ...
    Bereue ... Bereue ... Bereue ...
    Ich bin ein Mörder ....
    Meine Bestrafung ist es ...
    Mit dem weiterzuleben, was ich anderen angetan habe ...

    Keine Nacht voller Ruhe ...
    Immer diese Bilder .. mein letzter Ausweg ...
    Ihr wisst es ....

    Ende

  2. #2
    Casual-Gamer Avatar von DarkNutopia
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    Standard

    Hut Ab!
    Schön geschrieben.

    Damit beschreibst du auf poetische Weise ein Problem was viele Soldaten nach ihren Einsätzen haben bzw nach ihrer Dienstzeit haben.

    Ich stand da, atmete tief ein ...
    Mein Finger wanderte zum Abzug ...
    Ich spähte durch mein Visier ...
    Dann war es nur noch eine normale Aktion ...
    Abzug drücken, ein Knall und die Kugel schoss los ...
    Schöne Beschreibung von der Situation auf die Soldaten ausgebildet werden.
    Das Töten als "normale" Aktion dargestellt, als wäre es etwas alltäglich.

    Manche nennen uns Mörder ...
    Manche Soldaten ...
    Wir bezeichnen uns selber als Frontschweine ...
    Doch was sind wir? ...
    Meiner Ansicht nach greifst du hiermit ein altes Diskussionsthema auf, was ich mal in meiner Schulzeit hatte.
    Die Frage "Sind Soldaten Mörder ?" baust du aus der Sicht eines Soldaten mit ein, der die Bezeichnung von außen bekommt und Sie sich nicht selber gibt.
    Über Die Frage kann man hitzige Diskussionen führen, weil es viele Auslegungen gibt.

    Ich habe hunderten das Leben genommen ...
    Familien zerstört ...
    Damals war das mein Job ...
    Ein dreckiger Job ...
    Dieser Part wirkt für mich wie eine Art Einsicht bzw Erkennung, von dem Soldaten selber.
    Er bezeichnet das töten als seinen Job und verurteilt diesen mit dem Wort "dreckig"

    Jede Nacht wache ich auf ...
    Die Schreie, die Bilder ... die letzten Sekunden ...
    Sie gehen mir nicht mehr aus dem Kopf ...
    Ich habe so vieles zerstört ...
    In meinen Träumen verfolgen sie mich ...

    Ich bitte jede Nacht um Verzeihung für meine Taten ...
    Erlösung bekomme ich keine ...
    Ich habe sie nicht verdient ...
    Das weiß ich selber ...

    Der Krieg ist eine hässliche Sache ...
    Dies begriff ich, nachdem man mich nach Hause geschickt hat ...
    Bereue ... Bereue ... Bereue ...
    Ich bin ein Mörder ....
    Meine Bestrafung ist es ...
    Mit dem weiterzuleben, was ich anderen angetan habe ...
    Der stärkste Part meiner Ansicht nach und auch der Namensgebende Part für dein Gedicht bzw deine Poesie.
    Ich finde es stark wie du die Innere Situation des Soldaten beschreibst, der offentsichtlich keine Hilfe von der Armee oder so zu bekommen scheint.
    Das was du hier geschrieben hast wird in vielen Filmen auch immer wiedergegeben.
    Meistens aber nur mit der "Nachts sehe ich Ihre Gesichter" und nicht so ausführlich wie von dir hier.
    Der Soldat bereut seine Rolle im Krieg und verurteilt diesen und bezeichnet sich selber als Mörder.

    Keine Nacht voller Ruhe ...
    Immer diese Bilder .. mein letzter Ausweg ...
    Ihr wisst es ....
    Suizid.

    Fazit
    Starke Poesie, mit einem starken Bezug zur Realität.
    Du hast das niedergeschrieben, wie es vielen Soldaten nach Ihren EInsätzen geht oder gehen kann.
    Einige werden damit nicht fertig, andere schon.

    Klasse geschrieben wirklich

  3. #3
    The Queen of Scores Avatar von Vala Shepard
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    Gamertag: Vala Shepard82

    Standard

    Ich bin erstaunt über deine detaillierte Beschreibung und ich merke, irgendwie hat dich dieses Thema sehr gepackt. Du analysiert sehr genau und deine Fragen und Darstellung liefen bei mir durch den Kopf, als ich das geschrieben habe. Ich danke dir für dieses ausführliche Feedback und du hast gut erkannt, worauf der "Soldat" hier hinaus wollte. Vielen, vielen Dank

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