Habe bereits alles wieder rückgängig gemacht, nachdem ich dachte, ich könnte wenigstens die asiatische Rasse einbinden.
Ich muss der Sache einfach ins Auge sehen: Das Fallout-3-Modding ist (zuindest im Haus Boïndilsda) tot, so sehr es mich überrascht, was immer noch gewerkelt wird.
Habe bisher weiter gemacht, weil die Entwickler scheinbar nur noch ihre Zeit mit dem Verbrechen von Drecksgames verschwenden und/oder sich gerade ein Timeout nehmen, um darüber nachdenken, wie sie uns noch besser melken könnten. Es scheint auf jeden Fall, dass sie nicht daran interessiert sind, dass ich theoretisch jeden Monat einen Lappen für gute Games zu investieren bereit wäre. Oder noch mehr, wenn es sehr gute Games wären.
Angesichts solcher Totalausfälle wie GTA5 mit seinem Casual-Wirtschaftssystem und Einheitschwierigkeitsgrad für Grobmotoriker und anderen Spielen, in denen man in jeder Minute durch die Blume gesagt kriegt, dass man hirnamputiert ist, erscheint es, dass das GECK beindruckend viel Spieltiefe hat. Das Coden ist alleweil so interessant, wie durch einen Schlauch gedrückt zu werden und alles vor einem zu erschiessen. Darin kann ich auch Fantasie beweisen oder einfach nur Schnapsideen einbauen, deren Umsetzung mich mehr grinsen lässt, als die meiste Spiele auf dem Markt. Ausserdem gefällt es mir, dass ich mehr Moral und Qualitätsbewusstsein in meinem Hobby beweisen kann, als andere, die dafür (über-)bezahlt werden.
Aber natürlich sind alle Bewegründe für das Basteln begrenzt, selbst das beste Spieler aller Zeiten kann Abnutzungserscheinungen haben, womit ich nicht unbedingt Fallout 3 meine. Das Spielprinzip selbst war für mich eine Erleuchtung und hielt mich lange bei der Stange, aber wenn man mal alles vor und zurück gespielt hat, bleiben die altbackenen Shooter-Mechaniken, die für sich selbst nicht mal Grund für Sofort-Action sein können. Ich denke ab und zu mal dran, ein paar Husks zu verdreschen oder Locusts zu zersägen, aber nicht ernsthaft, in eine Metro zu gehen und Ghule zu verkloppen.
Schade, mir gefällt das Modding, vor allem in einer so tollen Umgebung, wie es die Gamebryo war. Habe zwar viel über einige Aspekte geflucht, aber das System ist doch einzigartig tief, wenn man es etwa mit dem mangelhaften Sound-Design von Mass Effect 3 vergleicht, das scheinbar nur drei Stampfgeräusche für Charaktere kennt und wo sich schwer gerüstete Einheiten mit Schilden oder drei Meter grosse Monstren lautlos anschleichen können. Wahrscheinlich muss man selbst mal da rein, um schätzen zu können, was für Tiefen die Gamebryo hat, z.B. mehrere Geräusche für einen Charakter auf dem gleichen Untergrund, die leicht abweichen, um Repetition zu verhindern. Aussenstehende unterschätzen auch oft die KI von Fallout 3, weil sie sie anhand der oft mangelhaften Konfiguration von umotivierten Mitarbeitern bewerten, der man im Spiel begegnet. Effektiv, die steht auf gleicher Höhe wie jedes beliebige Spiel von heute, selbst abzüglich einiger Bugs darin.
Aus dem selben Grund, wieso ich heute nicht für Skyrim modde, habe ich auch Angst vor Fallout 4. Ich kann nun mal keine Spiele modden, die ich nicht ernst nehmen kann. Ich kann Macken in Kauf nehmen, aber nur wenn ich das Gefühl habe, dass da eine gute Seele drin steckt. Man kann in Skyrim nur dass Knüppeln und die Grafik besser machen, aber um eine Seele rein zu modden, müsste ich bei Kickstarter ein Projekt ausschreiben und alle Sprecher wieder zusammentrommeln. Wenn ich an Fallout 4 denke, kriege ich Panik, wenn ich dabei Skyrim in meine Überlegungen einbeziehe. Ich schätze die Chance als gross ein, dass mir spätestens Fallout 4 wieder Lust gibt, Fallout 3 zu modden, wie schon NV und Skyrim.
Werde dann bei Gelegenheit noch die aktuelle WLW-Version packen, damit die letzte Version vollständig ist, obwohl es eher Feinschliff als sonstwas gab. Ausserdem mag ich komplette Dinge. Auf jeden Fall sehe ich die Gaming-Zukunft ohne zusätzliches Modding als Zeitvertreib mit Grausen, während ich gerade eher lustlos Mass Effect 3 zocke.