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  1. #1
    Moderator Avatar von germi
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    Standard Neues Geldwäschegesetz ab 2012, STASI 3.0?

    Wundert mich ehrlich gesagt, dass das hier noch nicht gepostet wurde.

    Unter dem Vorwand der "Geldwäsche" plant die Regierung strengere Kontrollmaßnahmen ab 2012: Geschäfte sollen Verdächtige melden, der Umtausch in E-Geld wird überprüft, Bareinzahlungsgrenze bei Banken wird von 15000 auf 1000 Euro reduziert. Der Hit allerdings: Einführung eines Geldwäschebeauftragten für alle Betriebe mit mehr als neun Mitarbeitern. - Bundesrat kann den Entwurf bis 8. Juli "kommentieren".


    Praktisch unbemerkt von der Öffentlichkeit plant die Bundesregierung ab 2012 eine Verschärfung des "Geldwäsche-Gesetzes", welches in seiner Ausführung mehr an die Praktiken von Nordkorea erinnert als an einen angeblich freiheitlichen Rechtsstaat. Im Prinzip geht es darum, die Freiheit des Geldes bis auf ein Minimum einzuschränken - das ganze natürlich unter dem Vorwand, Geldwäsche und Terror zu bekämpfen.




    In aller Heimlichkeit hat die Bundesregierung deshalb einen "Gesetzentwurf zur Optimierung der Geldwäscheprävention" dem Bundesrat übermittelt. Dieser kann den Entwurf bis zum 8. Juli kommentieren. Ob der Bundesrat große Änderungen an dem Entwurf vornimmt darf allerdings bezweifelt werden. Somit ist zu befürchten, dass das neue Geldwäschegesetz ab 2012 in Kraft tritt.



    Der Gesetzentwurf beinhaltet radikale Einschränkungen der Geldfreiheit und damit der Freiheit ansich: Neben der Senkung der Bareinzahlungsgrenze von 15.000 auf 1000 Euro und der Einführung eines Geldwäschebeauftragten für alle Betriebe mit mehr als neun Mitarbeitern enthält er einen Passus zum "E-Geld": Beim Tausch von Euro in E-Geld muss künftig der Einzahler überprüft werden. Damit wird anonymes Bezahlen im Internet verhindert. Die neue Regelung würde beispielsweise die Möglichkeit unterbinden, über Prepaidkarten wie Paysafecard anonym Geld zu überweisen, mit dem etwa kostenpflichtige Anonymisierungsdienste im Internet bezahlt werden können. - Inwiefern die neue Verordnung auch beim Kauf und Verkauf von Edelmetallen wie Gold und Silber zum Tragen kommt, ist jedoch offen.




    Die "Optimierung" der Geldwäscheprävention soll bereits Anfang 2012 greifen. Die Krönung des Entwurfs besteht darin, das etwa "Blockwarte" verdächtige Transaktionen oder Käufe dem Finanzamt zu melden haben. Autohändler beispielsweise wären verpflichtet, eine Meldung an die Behörden zu machen, wenn "politisch exponierte Personen" und ihre Angehörigen ein Geschäft tätigen. Kauft die Frau eines ausländischen Diplomaten ein Auto, ist der Händler demnach verpflichtet, die Details an die Behörde weiterzugeben. Das gleiche gilt natürlich auch, wenn sich ein einfacher Arbeiter plötzlich einen nagelneuen Mercedes kauft und diesen bar bezahlt. Doch nicht nur Verkäufer müssen gemäß dem Entwurf verdächtige Geschäfte melden. Auch Steuerberater, Anwälte, Notare und auch Spielbanken sind dann verpflichtet, Transaktionen zu melden, wenn sie unklarer Herkunft sind.




    Zusätzlich soll eine zentrale "Verdachtsmeldestelle" geschaffen werden, um die Denunaziation zu erleicherten. Im Juristendeutsch heisst dies in der neuen Verordnung: "Anpassung des Verdachtsmeldewesens bei der Zentralstelle für Verdachtsanzeigen".

    Besonders kurios: Unter Abschnitt "C" des neuen Gesetzentwurfts ist zu lesen "Alternativen: Keine" - insofern dürfte der Handlungsspielraum des Bundesrats begrenzt sein.




    Die DIHK kritisierte das neue Geldwäschegesetz bereits kräftig und zweifelt an seiner Umsetzbarkeit. Dabei geht es der DIHK jedoch weniger um die Einschränkung von Freiheitsrechten sonder vielmehr um die Frage, wie man die Verordnung praktisch umsetzen könne: Durch die vom Bundesfinanzministerium vorgesehenen Änderungen würden nicht nur die Kreditinstitute betroffen, sondern darüber hinaus auch alle Branchen des Nicht-Finanzbereichs erheblich belastet und vor nicht lösbare praktische Umsetzungsprobleme gestellt.



    Beispielsweise müssten alle Unternehmen – auch Kleinstbetriebe – einen Geldwäschebeauftragten samt Stellvertreter bestellen, sämtliche Mitarbeiter vom Pförtner bis zu den Reinigungskräften schulen und von allen Beschäftigten Führungszeugnisse einholen.



    Völlig unklar sei auch, wie ein kleiner Händler ermitteln solle, wer gegebenenfalls wirtschaftlich hinter seinem Geschäftspartner stehe und wie dieser gesellschaftsrechtlich strukturiert sei, kritisiert der DIHK. Insgesamt bestehe am bisherigen Referentenentwurf dringender Nachbesserungsbedarf.
    Quelle:

    http://www.mmnews.de/index.php/polit...chegesetz-2012

    Der größte Hit ist allerdings, das Barzahlungen nun nicht mehr ab 15.000€ sondern schon ab 1.000€ an die Finanzbehörden gemeldet werden müssen...

    Ich fange mich langsam immer mehr an zu fragen wer 1990 eigentlich wen übernommen hat. Die BRD die DDR oder doch umgekehrt!?
    Geändert von germi (17.07.2011 um 21:07 Uhr)

  2. #2
    Muskelkater Avatar von Sargnagel
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    Zitat Zitat von verlinkter Text
    Praktisch unbemerkt von der Öffentlichkeit plant die Bundesregierung...
    Das erklärt wohl, warum es hier noch niemand gepostet hat. Ich wusste bis jetzt auch noch nichts davon..

    Zitat Zitat von germi
    Der größte Hit ist allerdings, das Barzahlungen nun nicht mehr ab 15.000€ sondern schon ab 1.000€ an die Finanzbehörden gemeldet werden müssen...
    Genau diesen Passus finde ich absolut nachvollziehbar- ich dachte eh, die Grenze läge bereits niedriger. Solche Summen werden doch eigentlich nur durch Schwarzarbeit oder kriminelle Tätigkeiten erzielt.

    Gut, für den Autohändler, der gern große Summen in bar annimmt, wird der tägliche Gang zur Bank für die Einzahlung jetzt wohl nicht einfacher.

    Der Staat will schon lange die Wege von Geldern kontrollieren, das ist bei Bargeld nur schwer möglich. Deswegen ist es in größeren Mengen gerade für Leute interessant, die sich nicht an die Steuer-Spielregeln halten wollen...

  3. #3
    CKomet
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    Zitat Zitat von Sargnagel Beitrag anzeigen
    Genau diesen Passus finde ich absolut nachvollziehbar- ich dachte eh, die Grenze läge bereits niedriger. Solche Summen werden doch eigentlich nur durch Schwarzarbeit oder kriminelle Tätigkeiten erzielt.
    ich hasse es an Kassen mit kleingeld zahlen zu müssen, daher wandert nach jemadem einkauf das ganze klöttergelt in einer großen Flasche... diese habe ich letztens mal ausgelehrt nach 1 1/2 jahren und kam auf eine summe von ca 700 euro... wenn der betrag noch weiter runtergeschraubt wird, würde ich das nicht gerade klasse finden, wenn ich da nachweisen muß woher das geld kommt...

  4. #4
    Moderator Avatar von germi
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    Zitat Zitat von Sargnagel Beitrag anzeigen
    ...Genau diesen Passus finde ich absolut nachvollziehbar- ich dachte eh, die Grenze läge bereits niedriger. Solche Summen werden doch eigentlich nur durch Schwarzarbeit oder kriminelle Tätigkeiten erzielt.

    Gut, für den Autohändler, der gern große Summen in bar annimmt, wird der tägliche Gang zur Bank für die Einzahlung jetzt wohl nicht einfacher.

    ...
    Und denk mal an alte Leute, die holen ihre Rente am Schalter in der Bank ein Mal im Monat und zahlen dann nur noch in Bar. Und da bin ich mir sicher, das haben nicht nur meine Großeltern so gemacht. Und die sollen jetzt dadurch kriminalisiert werden? Hallo? Sonst gehts dir aber noch gut, oder? Nicht jeder bezahlt die Packung Wrigley's mit EC- oder Kreditkarte...

    Weißt du an was mich das erinnert? In der DDR gabs Stollen voll mit Datenträgern, und zwar unbearbeitetes Material, weil da einfach so viel gesammelt wurde, dass es unmöglich war das auszuwerten.
    Und so wird das hier auch ausgehen, egal bei was, es wird immer weiter gesammelt. Aber keiner wirds auswerten...es fehlt schlicht und ergreifend das Personal.

    Und das Denunziantentum zu dem in dem Gesetzentwurf aufgefordert wird kotzt mich ehrlich gesagt noch mehr an...

    Erinnert mich an sowas hier:

    Geändert von germi (18.07.2011 um 20:45 Uhr)

  5. #5
    Muskelkater Avatar von Sargnagel
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    Zitat Zitat von germi
    Und denk mal an alte Leute, die holen ihre Rente am Schalter in der Bank ein Mal im Monat und zahlen dann nur noch in Bar. Und da bin ich mir sicher, das haben nicht nur meine Großeltern so gemacht. Und die sollen jetzt dadurch kriminalisiert werden? Hallo? Sonst gehts dir aber noch gut, oder? Nicht jeder bezahlt die Packung Wrigley's mit EC- oder Kreditkarte...
    Wieso? Du verwechselst da etwas- es geht hier um Einzahlungen von großen Mengen Bargeld und nicht um Abhebungen...

  6. #6
    TES5 >>> RL
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    Hmm.... also wenn ich das richtig verstanden habe dann würde man mir unter Umständen ans Bein p****n wenn ich weiterhin Anschaffungen ,die mehr als 1000€ kosten, bar bezahle anstatt das Geld zu überweisen?
    Ich hab anner MM Kasse zum Beispiel für meine Glotze ~1k€ in Bar hingeblättert. Falls das einem überfleissigen *Bürokastraten* komisch vorgekommen währe, oder warum auch immer , hätten die mich aufm Kieker?

    Toll wenns das nächste klingelt dann bringt der GEZ Beamte auch noch seine Verwandten und Freunde mit....

    Oder hab ich diesen Punkt missverstanden?

  7. #7
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    Nein es geht darum das man Bareinzahlungen bei der Bank nur noch bis 1000€ machen kann ohne das dumme Fragen gestellt werden.
    Bisher war hier die Grenze bei 15.000€.

  8. #8
    All I did was dream Avatar von General-Osiris
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    Was ist denn hier los? Weil das Geldwäsche-Gesetz in einem durchaus nachvollziehbaren Rahmen geändert wird, werden Parallelen zur DDR gesehen? Ich würde mir den Gesetzentwurf mal lieber auf einer etwas... neutraleren Seite anschauen, denn die mmnews oder wie diese Seite sich nennt, die machen einen sehr polarisierenden bzw. parteiischen Eindruck auf mich.

    Ich finde es durchaus richtig, dass Transaktionen, bei denen sich etwa ein Notar verarscht vorkommt, gemeldet werden sollten. Dass es Geldwäsche-Beauftragte für Betriebe ab 9 Mitarbeitern gibt, finde ich im Prinzip ebenfalls richtig (schließlich wird Geldwäsche nunmal über kleine Betriebe durchgezogen und nicht durch dicke Fische), allerdings bezweifle ich, ob diese Beauftragten nicht eher Bezirksweise eingesetzt werden könnten oder so.

    @ckomet: dann wandert die ganze Bronze halt einfach in ein kleineres Sackerl, das öfter zur Bank gebracht wird

    Und was hat denn bitte das Bild mit dem Thema zu tun?!
    // und bin ich der einzige, der sich wundert, dass nach einer Google-Suche keine wirklich seriöse Quelle auftaucht?
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  9. #9
    TES5 >>> RL
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    Ok wenn sich das ganze nur auf Bareinzahlungen o.ä. bezieht is es mir wurscht...
    Aber die Sache dass alle Klein.-/ Betriebe sich nen Beauftragten zulegen müssen ist mMn einfach nur Bürokratischer Dünnpfiff... soetwas umzusetzen damit es den gesetzl. Bestimmungen entspricht ist Personal.-, Zeit-. und vorallem aber Kostenintensiv. Ob es sich gerade die kleineren Betriebe unter Umständen überhaupt Leisten können in etwas derartiges zu investieren bezweifel ich einfach mal stark.
    Vorallem für welchen nutzen? Wieviele Beschäftigte pro Betrieb sind in wohl einer Position, in der sie WIRKLICH die Möglichkeiten haben Geld in egal welcher weise durch dunkle Kanäle zu schleusen? Wohl eher nicht die *normale* Arbeiterbelegschaft,oder? Von dem her sollte man veränderungen auch dort einbringen wo Sie einem nutzen bzw. auch Sinn machen anstatt einfach den Generalverdacht über alle Bundesbürger zu verhängen...inkl. Meldefreibriefe zum gegenseitigen anschwärzen auszuteilen.

  10. #10
    All I did was dream Avatar von General-Osiris
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    Ich will erneut darauf hinweisen, dass ich (Betonung auf ich, kann auch menschliches Versagen sein) über Google keine seriöse Quelle zu diesem Thema gefunden habe. Auch eine Suchanfrage auf der Internetseite des Deutschen Bundestages brachte keine stichhaltigen Beweise zu tage. Zwar konnte ich einen Gesetzesentwurf finden, der jedoch vom 17.02.2011 stammt und in dem keine der im obigen Artikel angeführten Änderungen erwähnt werden. Es sei jedoch gesagt, dass ich alles andere als ein Rechtsexperte bin und es deshalb auch gut sein kann, dass z.B. Grenzbeträge für Einzahlungen und anderes in einem anderen Papier genannt werden. Bis dahin bleibe ich aber der Meinung, dass es sich dabei um eine Falschmeldung handelt - ob diese beabsichtigt war oder nicht, lasse ich unkommentiert.
    We had a good ride. - The best.

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