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Thema: Bannorn

  1. #81
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Der eigenartige Mann, der sich ihr als Yanis vorgestellt hatte, drehte sich zu ihr um:
    „Isch konnte eure Freundin nischt finden aber wenn i’r möschtet kann isch eusch noch weiter begleiten“
    Leirâ stutzte. Was sollte die Frage? Allmählich machte sie die freundliche Art des Mannes misstrauisch. Was sollte das? warum begegnete er ihr so... respektvoll, beinah fürsorglich? Mögliche Erklärungen flatterten Tauben gleich durch ihren Kopf, eine wirrer als die andere: Fand er sie attraktiv? War das ein übler Schem- Streich? Vielleicht eine Wette unter Freunden? Oder war er gar ein Sklavenjäger, der sie in die Arme seiner Schergen locken wollte, um sie dann in die Menschenwelt zu verkaufen?
    Nun, er wird erfahren, dass die Zähne der Dalish noch scharf...Sie biss sich auf die Unterlippe. Was hat Vater mich gelehrt? Sei höflich und achtsam, sei besser als die Shem. Und du wirst sehen, dass es auch unter der Rosenohren solche mit Ehre und Anstand gibt. Ihre Hand bewegte sich dorthin, wo sie normalerweise die Menschenklinge trug. Und griff ins Leere. Beschämt senkte sie den Blick.
    "Abelas Haren. Ar tu Schande.", murmelte sie leise vor sich hin. Sie hatte ihr und ihrem Vater schande gemacht. Nicht dem Klan. Sie war verbannt, wie ihr erneut schmerzhaft in den Sinn kam. Und ihr Leben fand nun in der Welt der Menschen statt. Sie hob erneut den Blick und schaute Yanis in die Augen.
    "Danke fûr eér Angebot. Aber ich muss ablehnen. Ich habe berêts genug von êrer Zêt verbraucht."
    Sie nickte knapp mit dem Kopf.
    "Dareth shiral." Und mit diesen Worten trat sie hinaus. Der stickige, schwere Geruch von nassem Hund und Straßendreck drückte noch immer unangenehm auf ihre Nase und das Gefühl der Beengtheit fiel nicht, wie erhofft, von ihr ab. Sie seufzte und schaute sich um. Zwar konnte sie nirgends Juliette entdecken, doch ein kleiner Tumult erregte ihre Aufmerksamkeit: Unweit stand eine Gruppe Kinde hinter einem Haus. Durch dass Wirrwarr au Stimmen und Gerüchen vermochte die Dalish kaum die Worte zu verstehen, doch 'ein weißer Bär' konnte sie heraushören.
    Ein weißer Bär? Hier? Sie erinnerte sich, im Frostgipfelgebirge als kleines Mädchen, das gerade das Jagdhandwerk erlernte, einige weiße Bären gesehen zu haben. Ihr Vater hatte sie 'Schneebären' genannt. Doch was tat einer hier, soweit südlich des üblichen Jagdrevieres dieser Tiere? Was...
    "Heda, Klingenohr! Mach den Weg frei!" Sie fuhr herum, einer aufgeschreckten Katze gleich. Vor ihr standen zwei große Männer, jeder einen eisenbewehrten Knüppel in der Hand.
    "Mach gefälligst Platz für den Büttel Loreck!", herrschte sie einer der Männer mit dem schlechtesten Atem an, den sie je gerochen hatte. Sich zähneknirschend selbst zur Räson bringend trat sie beiseite. Den Knüppelkerlen folgte ein dicker kleiner Mann (wenngleich noch immer einen Kopf größer als Leirâ), dessen Kleider noch nicht völlig vor Schmutz starrten. Hochmütig warf der Mann Blicke hin und her. Leirâ schaute ihm einen Moment herausfordernd in die Augen, dann drehte sie sich um und ging raschen Schrittes auf die Kinder zu. Ohr fehlte es an Geduld, sich mit diesem Shem zu streiten. Und sie hatte Gewissheit, dass es dazu gekommen wäre.
    Die drei Knaben, die eben über den Schneebären gesprochen hatten, zuckten zusammen als die Elfe, die kaum größer war als sie, plötzlich zwischen ihnen auftauchte, der Büttel schien zu ihrem Glück besseres zu tun zu haben, als sich um eine elfische Waldläuferin zu kümmern.
    "Îr spracht von ênem Schnébâren.", sie blickte in erstaunte Gesichter. "Wo habt îr den gesehen?"
    "Du Klingenohr hast un gar nichts zu sagen!", warf sich der größte der drei in die Brust und baute sich vor ihr auf. Leirâ schnaubte nur und rammte ihm unvermittelt das Knie in die Hüfte. Der Knabe knickte augenblicklich ein und rang nach Luft, viel zu überrascht, um aufzuschreien.
    "Ich hatte heute genug Geduld mit deinesgleichen, Schemlen. Vor allem, wenn ich hôflich frage.", sie funkelte die anderen beiden an.
    "Also, wo habt îr dîsen Schnébâren gesehen?"
    Zögernd nur hob einer der Bengel die schmutzige Hand und deutete zwischen zwei der Steinzelte hindurch. Leirâs Gesicht zierte ein lächeln, das einer Katze, die mit ihrer Beute spielt gut gestanden hätte, als sie den Kopf neigte.
    "Und du.", fauchte sie den Burschen am Boden an, "solltest dir das nâchste Mal besser ûberlgen, wî du einer Angehôrigen des Volkes begegnest." Und mit schnellen Schritten verschwand sie zwischen den beiden Häusern. Sie hatte, ohne es zu bemerken, ziemliches Glück gehabt, dass der Büttel bereits verschwunden war.
    Als sie die Gasse verließ, stand sie zu ihrer eigenen Verwunderung direkt hinter einem ihr wohl vertrauten Hinterteil, an dem viel zu viel dran war. Juliette redete zu ihrer Erleichterung gerade auf Alrik und Rhaego ein Mythal sei dank, dass wir die nun nicht auch noch suchen müssen.
    Hinter den Männern stand eine Frau, die mit leerem Blick in die Welt starrte neben einem Karren. Neben ihr wiederum erblickte die Dalish eine... Elfe? Leirâ war verwirrt: Die Frau trug zwar Kleider der Schemlen, doch auch Vallaslin. Die Dalish stand einige Herzschläge verwundert da, ehe sie sich entsann, was sie eigentlich gesucht hatte. Und keiner ihrer Gefährten schien sie bis dahin bemerkt zu haben.
    Rhaeoge hatte sich gerade der Schem-Frau zugewandt und sagte:
    "Kommt mit uns."
    "Andaran atish’an, meine Gefâhrten. Hattet îr vor, mit dîser Frû an mêner statt ûfzubrechen?", grüßte die kleine Elfe mit verschränkten Armen und gedrückter Stimmung.

  2. #82
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    Juliette wollte gerade dagegen protestieren sich mit dieser Frau einen weiteren Klotz ans Bein zu hängen. Was war denn an „verschwinden“ und „schnell“ so schwer zu verstehen? Gerade hatte sie grimmig die zerkratzten Lippen geöffnet um strenge, drängende Worte zu sprechen da ertönte plötzlich die helle Stimme der Elfe hinter ihr wie das Gezwitscher eines Singvogels, wenn auch leicht bedrückt klingend. Die Adlige, die sich gerade zu Leirâ herumwirbelte, war wohl nicht die einzige die mit leisen Sohlen gesegnet war.

    „Dem Erbauer sei Dank! Da seid i`r ja!“, sprach Juliette immer noch angespannt klingend. Ihre adeligen Züge behielten ihren eisernen Ausdruck bei doch lockerte die Erleichterung, die Elfe nun doch bei sich zu haben kaum merklich auf. Nun mussten sie sich dem Risiko entdeckt zu werden nicht länger aussetzen und vor allem, wie Juliette fand, war Leirâ in Sicherheit, zumindest mussten sie nicht nach ihr suchen.
    „O`ne eusch wären wir nischt aufgebrochen!“, versicherte die Adlige. „Wir sind in Gefa`r!“
    „Die Räuber von heute Morgen!“, pflichtete Alrik bei während er sich nervös umblickte.

    In Juliettes Oberstübchen lauerten noch immer Vorwürfe gegenüber der Elfe, einfach so verschwunden zu sein, doch sowohl die Erleichterung als auch der Teil ihres Verstandes der sie dazu drängte nun endlich zu verschwinden brachten sie zum Schweigen. Es war nicht die Zeit für Vorwürfe und wildfremde Frauen dazu zu bewegen die Gruppe zu begleiten, wie sie mit einem Blick zu Rhaego und der Frau entschied. Was brachte ihn überhaupt dazu? Etwa dieser Stab? Oder war es schlicht die Frau an sich?
    Allerdings war es auch nicht die Zeit zu diskutieren. Sie würden zu viel der selbigen verlieren wenn Juliette sich nun entschlossen dagegen stellen würde diese Frau nun auch noch mit sich zu nehmen. So wie die vergangenen Diskussionen zwischen ihr und dem Magier verlaufen waren würden sie wohl noch hier stehen wenn Leclercs Häscher sie bereits längst entdeckt hätten.

    An die Frau gewandt sagte sie also ernst:
    „Begleitet uns oder begleitet uns nischt! Aber entscheidet eusch schnell!“

  3. #83
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    "Danke fûr eér Angebot. Aber ich muss ablehnen. Ich habe berêts genug von êrer Zêt verbraucht.“ Freiwillig würde die Elfe ihm nicht weiterhelfen, Yanis lächelte sanft.
    „Dareth shiral." Verabschiedete sie sich
    „Au revoir mademosielle.“ Antwortete er und griff sich kurz an den Hut bevor er ihr Platz machte.

    „Soll ich sie verfolgen?“ fragte Jean der an ihn herangetreten war
    „Nein, such die anderen, sie sollen sich bereithalten!“
    Langsam ging er hinter der Elfe her. Er machte das kleine Wesen bei einem Pulk kleiner Kinder aus. Verborgen hinter einer Häuserecke. Yanis Lächeln wurde breiter als sie mit zwei Männern in Streit geriet und einen der beiden sogar niederschlug.
    Die Elfe ging weiter in die Mitte der Siedlung und hielt direkt auf eine kuriose Truppe zu. Mit Interesse nahm er zur Kenntnis, dass die blinde Händlerin aus dem Gasthaus dort stand, ihren weißen Bären im Schlepptau. Daneben war noch ein Edelmann der so gar nicht zu der Truppe zu passen schien. Ein etwas verhuscht wirkender junger Mann der noch jugendlichen Flaum im Gesicht trug stand ebenfalls dabei.
    Aus dem verborgenen beobachtete er die Truppe weiter. Nach allem was er wusste oder zumindest vermutete könnte die Elfe der erfahrene Waldläufer sein, Leirâ Ven. Der Edelmann trug bei genauem hinsehen Zeichen und Symbole der Kirche, möglicherweise war er der Magier, Rhaego Alcaryen. Der junge Mann könnte dieser ominöse Alrik sein von dem der Hauptmann Deylan sprach. Aber wo war dann Juliette?

    Die kleine Gruppe bewegte sich etwas und dann sah er sie. Juliette. Zweifelsohne, sie war es. Aus der Distanz musterte er sie, wie sie sich unruhig umsah wie ein scheues Reh.
    Schritte hinter ihm ließen ihn sich umsehen, es war Jean. „Die Männer sind bereit Yanis“
    „Juliette ist mit ihren Gefährten auf dem Marktplatz, sag den Männern sie sollen sie unauffällig einkreisen!“
    Jean verschwand wieder Yanis gab seinen Leuten einen Moment um sich Marsch zu setzen bevor er zur Tat schritt.
    Er atmete nochmal tief durch und ging dann zielstrebig auf die Gruppe zu.

    Der Matsch spritzte unter seinen Stiefeln als er auf den Marktplatz trat. Er starrte direkt Juliette an, die ihn bereits auf halbem Weg erkannte und erst mal zusammenfuhr. Auch Juliettes Begleiter warfen sich unsichere Blicke zu als Yanis die kleine Gruppe bereits erreichte.
    „Juliette“ sprach er sie an „Es ist vorbei! Komm einfach mit. Es wird dir nichts passieren. Dein Vater und ich haben uns um die Sache gekümmert.“ Fing er in ihrer gemeinsammen Muttersprache an
    „Dein Vater ist nicht so böse wie du glaubst. Er liebt dich. Auf seine Art und er vermisst dich!“ er versuchte zu ihr durchzudringen um die Sache ohne Gewalt zu beenden doch der Jüngling, Alrik, machte ihm ein Strich durch die Rechnung.
    Der Junge zog sein Schwert und stellte sich schützend vor Juliette und hielt Yanis die Klinge unter die Nase.
    „Ich warne euch! Wenn ihr glaubt wir wären leichte Beute dann habt ihr euch geschnitten! Wir sind keine hilflosen Reisende denen man so einfach auflauern und ausrauben kann!“ der Junge machte einen ernsten Eindruck aber es fehlte der Stimme an der nötigen Kraft und Entschlossenheit
    Yanis wechselte ins fereldische „Räuber? `at sie eusch das gesagt?“ fragte er so laut, dass ihn jeder hören konnte und zeigte dabei auf Juliette. „Seid versischert i’r `abt nischts was misch interessiert! Meine Absischt ist eine völlig andere!“ er sah wieder zu Juliette „`at sie eusch ersählt warum sie wirklisch `ier in Ferelden ist?“ er sah die Truppe der Reihe nach an.
    „Ich warne euch….“ Wiederholte sich der junge Mann erneut unsicher und hielt weiterhin seine Klinge Yanis direkt unter die Nase.
    Yanis wurde ernst „Nimm das Ding weg Junge bevor sisch noch jemand verletst!“ der Junge schielte unschlüssig zur Seite und leckte sich über die Lippen
    „N..Nein!“ erklärte er
    Blitzschnell packte Yanis die Klinge vor ihm mit der Linken und hielt sie fest. Unsicher versuchte der Junge die Klinge frei zu bekommen. Yanis musste seinen Stand verändern um nicht umzukippen aber an Kraft kam der Junge nicht an ihn ran. Er konnte das Metall der stumpfen Klinge durch seine Lederhandschuhe spüren und wie es sich unangenehm in seine Handfläche grub doch seinen eiserenen Griff lockerte er nicht. Stattdessen packte er nun mit seiner rechten Hand die Klinge kurz oberhalb des Heftes und entriss mit einem kraftvollen, entschlossenen Ruck dem Jungen die Klinge. Der Junge stolperte ein paar Schritte zurück und sah in panisch an. Achtlos warf Yanis das Schwert hinter sich weg.
    „Bitte Juliette komm mit mir nach Hause!“ flehte er Juliette in ihrer gemeinsamen Sprache an

  4. #84
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    Da stand er nun. Seine Kleidung beschmutzt vom Dreck der langen Jagd auf sie, die ernsten Gesichtszüge friedlich, die braunen Augen, die sicher schon viel gesehen hatten was andere um den Schlaf brachte, versöhnlich. Nur wenig Schritt von ihr entfernt. Der Mann der sie solange verfolgt hatte, der der ihr zahllose schlaflose Nächte bereitet hatte und sie einem unsicheren Schicksal zuführen würde, dachte sie zumindest bis jetzt. Und bot ihr an, nein, flehte sie an nach Hause zurück zu kehren.

    Nach Hause. , echote die Söldnerin im Stillen, deren adeligen Züge nun dieselbe Leere und Ziellosigkeit wie die Augen der unbekannten Frau innehatten.

    Worte die sie schon seit Jahren mit Wehmut und Sehnsucht aussprach, wenn sie sie nicht, wie normalerweise, für sich behielt. Worte von denen sie dachte sie würden ihr für immer und ewig Kummer bereiten, waren sie für sie doch nur Worte, ein unerreichbarer Traum, früherem Wohlstands und Glücks, einem früherem Leben gar.
    Ein Ausweg aus dem Elend des Söldnerdaseins welches sie ihr ganzes, vermutlich kurzes Leben lang beuteln würde, ehe sie einsam und allein, an irgendeiner entzündeten Verletzung langsam zu Grunde gehen würde, wie so viele Söldner auch.

    Es schien ihr als wären alle Geräusche um sie herum verstummt. Sie bemerkte sie gar nicht. Weder das Gemurmel der Dörfler welche in gebührenden Abstand die Fremden beobachteten die mit unbekannten Zungen redeten, noch das Gegacker der Hühner oder die Laute ihrer nervösen und unsicheren Weggefährten.
    Juliette spürte dass dies ein entscheidender Augenblick in ihrem Leben war, wie als sorgte der kalte Hauch des Schicksals selbst dafür dass sich ihre Nackenhärchen aufstellten und durch ihr Inneres kroch. Hier und jetzt würde sich entscheiden wer sie war und was aus ihr werden würde.
    Sie hatte nicht vor sich falsch zu entscheiden.

    Ein Teil ihres alten Ichs lebte wieder auf, als ihr Blick wieder klar wurde und sich auf ihren vermeintlichen Retter richtete, erhaben und kühl. Es war ihre Würde die ihre sonst so graue Aura nun füllte und die hochgeborene Autorität verströmte, fast so wie einst in Orlais als sich Leute noch vor ihr ehrfürchtig verneigten, und seit langem stand sie wieder mit geraden Rücken und erhobenen Haupt da.

    „Für euch, Leclerc…“, fing sie im wohl fehlerfreisten und selbstbewussten Orlaisisch das ihre Begleiter je zu Ohren bekommen würden an, unterbrochen um sich mit einer bedachten Handbewegung ihrer Linken ein paar widerspenstige Strähnen ihres dunkelbraunen Haares aus dem Gesicht zu wischen und den Blick kurz abwandte. Ehe sich ihre kühlen, stahlgrauen Augen erneut auf ihren Jäger richteten. „…heißt es Lady Juliette.“
    Es lag keine Arroganz in ihren Worten. Er sollte lediglich wissen wo er stand.
    „Glaubt ihr wirklich?“, ein Hauch von Hoffnung wanderte in den Ton ihrer Stimme als sie fragte, ihr Blick wurde kaum merklich sanfter, ihre Haltung schien sich ebenso sachte zu entspannen. „Ich darf Heim kehren?“

  5. #85
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    „Glaubt ihr wirklich? Ich darf Heim kehren?“ fragte ihn Juliette vorsichtig.
    Yanis atmete tief durch und sah sie ernst an. „Ich werde dich nicht anlügen Juliette! Es wird nie wieder so werden wie es einmal war. Es wird hart für dich sein…….am Anfang, so lange bis dein Vater dir wieder vertrauen kann und ein erster Schritt dafür wäre, wenn du jetzt mit mir kommst!“

  6. #86
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    Sie blickte ihn an ohne dass ein Wort ihre Lippen verließ und ließ die seinen ein weiteres Mal im Stillen nachhallen. Solang hatte sie davon geträumt dass zu hören. Lang war sie bereit gewesen jedes erdenkliche Opfer dafür zu erbringen.
    Langsam, damit er es nicht missverstand als Akt der Aggression, griff sie nach der Habe der Elfe die sie noch immer über der Schulter trug und legte sie sachte zu Boden, ebenso den Rucksack mit den Tränken. Diese Last brauchte sie nun nicht mehr. Begleitet wurden ihre bedachten Bewegungen von den Augen ihrer Begleiter, teils verwirrt, wie Alrik, teils schier undeutbar, wie bei Leirâ, oder seltsam erkennend wie bei dem Magier der sie abweisend anfunkelte. Er schien verstanden zu haben was die Adlige mit dem vermeintlichen Räuber gesprochen hatte, nicht weiter verwunderlich, für einen sprachbegabten Mann.
    Die Augen der unbekannten Frau waren weiterhin starr und leer, doch hatte sie sich einen vorsichtigen Schritt von den anderen entfernt während eine weitere unbekannte Frau, eine Elfe, unbemerkt und schweigsam an am Zaumzeugs des weißen Bären nestelte.
    Leclercs dunkle Augen hingegen entspannten sich als er sachte ausatmete, da Juliette ihm offensichtlich Glauben schenkte und reichte ihr die Hand, zur Versöhnung.
    Kurz ruhten Juliettes eigene stahlgraue Augen auf der ihr dargebotenen lederumhüllten Hand. Bevor sie den Schritt tat wollte sie aber noch etwas wissen.

    „Was für ein Schritt wäre es, wenn ich es täte? Einen auf dem langen Weg der Versöhnung und Vergebung?“ , fragte sie ihn und jede Regung in seinem gebräunten Gesicht genau fixierend und ihre Worte mit Bedacht wählend. Sie schwieg kurz doch dann wanderte ein noch kühlerer Ton in ihre Stimme. „Unter die Haube, zum nächsten neureichen Lüstling an den mich mein Vater verkaufen würde? Oder eher in einen Kerker, wo Mörderinnen und erst recht schwarze Witwen hingehören? Welchen Wert hätte ich schließlich nun noch für die Familie?“
    Nun war ihre Mine eiskalt und ihre Stimme verbarg Feindseligkeit nur kaum.
    Ihr Jäger wollte etwas erwidern, vielleicht wollte er versuchen ihr das auszureden, doch die Adlige schnitt ihm das Wort entschieden ab. Lange hatte sie geträumt davon nach Hause zu kehren doch in diesem Punkt wusste sie: Träume waren Schäume.

    „Leclerc, ihr werdet es nie am eigenen Leib erfahren, darum glaubt es mir einfach.“, erklärte sie hart doch mit derselben Würde und Erhabenheit wie zuvor. „Wer einmal das Spiel spielte, erkennt Lügen und falsche Versprechungen wenn sie einem aufgetischt werden. Wenn ihr dachtet das ich so leicht zu manipulieren bin, seid ihr wirklich nicht mehr als eine bessere Schachfigur im Ränkespiel größerer Männer.“
    Es gab nun keinen Grund mehr mit verdeckten Karten zu spielen. Mit blitzschnellen Reflexen zog sie ihren Säbel. Das Metall sirrte noch immer leicht als sie den Säbel mit der Spitze voran bereits in die Richtung ihres Gegners hielt.

    „Lieber sterbe ich hier und jetzt als die tausend Tode zu sterben die zu Hause auf mich warten werden.“
    Sie hatte ihre Entscheidung getroffen.

  7. #87
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    „Spiel?“ fragte Yanis deutlich verärgert „Juliette das hier ist kein SPIEL! Das hier ist tödlicher Ernst!
    Sag mir: Wie viele mussten wegen deiner Selbstsüchtigkeit sterben oder wurden verletzt?
    Sag mir was mit dem Templer geschehen ist der den Magier begleiten sollte!
    Wirst du deine Begleiter auch opfern wenn es hart auf hart kommt?
    Bist du wirklich so kalt geworden? Ferelden hat dich verändert Juliette!“

    Yanis ignoriete die Klinge die ihm unter die Nase gehalten wurde und drehte ihr den Rücken zu und musterte demonstrativ den Marktplatz, dieses schlammige Loch wo verlauste Hunde herumstreunten und kränkliche Menschen ihren Unrat auf die Straße kippten.

    „Sie dich um! Soll es das jetzt sein? Hast du dir so deine Zukunft vorgestellt? Als Söldnerin in Ferelden wo du für den Rest deines Lebens von der Hand in den Mund lebst und nicht weißt wie du den nächsten Wein bezahlen sollst!“ er drehte sich zu ihr um
    „Zumindest kannst du dann noch behaupten du wärst unabhängig während du dazu gezwungen bist dich selbst an irgendwelche Kerle zu verkaufen und das auch nur so lange du gesund oder jung bist!“ er unterstrich die Aussagen mit einer lapidaren Handbewegung.

    Er funkelte sie finster an „Wach endlich auf Juliette und hör auf hier das Opfer zu spielen! Reis dich zusammen und fang zur Abwechslung mal an deine Probleme zu lösen und nicht immer nur davonzulaufen! Wenn du so weitermachst wird es Tote geben, wie dein Ehemann oder der Templer das verspreche ich dir!“ er machte eine Pause, starrte sie an und atmete tief durch. Sein harter Blick brach ein wenig. Er ließ die Schultern sacken und starrte geistesabwesend auf den Boden.
    „Das war schon immer dein Problem…… du kannst einfach niemandem vertrauen……. Warum Juliette? Du weißt was ich tue. Warum bist du in dieser Nacht nicht zuerst zu mir gekommen“

  8. #88
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    „Ich war jung, verängstigt und hatte gerade realisiert das mein Vater in mir nicht mehr als eine Ressource sah. Und euch nannte man Mörder, Monster, den schwarzen Mann. Ich wollte eure Dienste nicht. Ich wollte nicht so sein wie ihr oder mein Vater!“
    Obgleich sie ihre Fäuste anspannte sodass das Leder ihrer mitgenommenen Handschuhe nur so knirschte, verlor Juliettes Stimme und Mimik nichts von ihrer Erhabenheit und Kühle. Eine echte Lady von Orlais behielt in einer Auseinandersetzung, sei sie dieser Natur oder jeder anderen, die Kontrolle über ihre Emotionen. Denn gab man seine Emotionen preis gab man seinen Widersachern Macht über einen und das hatte sie nicht vor.

    Das Schwert langsam sinken lassend, aber in der Hand behaltend, schnaubte sie kurz und frustriert.
    „Vermutlich bin ich das aber nun mehr als mir lieb ist.“, räumte sie ein, den Blick abgewandt und einen Moment schweigend, ehe sie ihn wieder erhob und mit fester Stimme weitersprach. „Und nun? Erwartet ihr gestammelte Rechtfertigungen? Weinerliche Ausreden? Nichts dergleichen kann mich von der Schuld freisprechen. Also erzählt mir nichts von den Toten und meiner Schuld. Ich weiß darum.“
    Sie schwieg kurz, ließ im Stillen die Gesichter jener ihre Gedanken passieren.
    „Ich erinnere mich an jeden Mann und jede Frau in meinem Leben die durch mich zu Schaden kamen. Jedes Mal wenn ich die Augen schließe sehe ich sie! Jede Nacht werfen sie mir meine Sünden vor! Jeden Tag lastet das Gewicht der Schuld auf mir! Ich werde sie bis zu dem Tage an dem mich mein Schicksal ereilt und über mich und meine Sünden gerichtet wird, nicht vergessen.“

    Ihr Blick wanderte wieder nach oben. Selbstbewusst und ohne Zweifel, die Säbelspitzte zeigte wieder auf ihren Jäger.
    „Aber ich werde mich nicht von euch richten lassen. Auch nicht von meinem Vater und niemand sonst. Von keinem Sterblichen. Der einzige der das Recht zu richten besitzt ist der Erbauer persönlich und sobald er es für angebracht hält mir meine gerechte Strafe zukommen zu lassen, werde ich sie ohne zu jammern und zu darben, mit erhobenem Haupt annehmen und mich meinem Schicksal fügen. Und wenn es mein Schicksal ist durch eine Klinge, sei es eure oder eine andere, heute oder morgen, hier oder sonst wo, zu sterben, dann werde ich es.“
    Seine Worte prallten an ihr ab, wie Pfeile an einer guten Plattenrüstung. Sie wusste darum, das vieles was er sagte nicht gelogen war, aber eben nicht alles.

    „Ob ihr es merkt oder nicht. Das Spiel dauert noch immer an. Es nahm seinen Anfang noch vor dem Beginn des Reiches und wird bis zu dem Niedergang des Reiches andauern, wahrscheinlich sogar darüber hinaus. Ein jeder von uns ist Teil davon, ob er es will oder nicht, und jeder spielt auf seine Weise mit.
    Auch ihr macht einen Spielzug in dem Versuch meine Entschlossenheit zu untergraben und Zweifel zusähen. Macht ihr es bewusst, seid ihr ein Dilettant, denn ich erkenne den Zug als solchen. Macht ihr es nicht, seid ihr schlicht ein kleingeistiger Mann und habt eure Berufung verfehlt, wenn euch der Tod so nahe geht.
    Oder ist es ein anderer Spielzug den ihr macht? Wollt ihr uns hinhalten, bis eure Schergen uns umzingelt haben?“
    Mit wie in kalten, weißen Marmor gemeißelten Zügen blickte Juliette ihn furchtlos an.
    „Ich werde nicht davon laufen. Nicht heute.“

  9. #89
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    Yanis machte einen Schritt auf Juliette zu und zeigte anklagend mit dem Finger auf sie „Komm mir nicht mit irgendwelchen hohlen Phrasen Juliette! Du redest von dem Ganzen als hättest du‘s in einem Buch gelesen!
    Mach die Augen auf! So lange du dich weigerst dich den Konsequenzen deines selbstsüchtigen Handelns in der Heimat zu stellen, so lange wirst du keinen Frieden finden! Mit jedem Tag der vergeht wird sich nur deine Schuld vergrößern und noch mehr Menschen werden wegen dir leiden müssen und glaub mir es wird noch schlimmer kommen! Es gibt keinen Ort an dem du dich verstecken kannst, keinen Ort an dem ich dich nicht finde Juliette! So lange du dich verweigerst wird es für dich keine ruhige Minute geben das schwöre ich dir und jeder der dir vertraut und dir zur Seite steht wird für dich bezahlen müssen!
    Du hast das Recht zu kämpfen aber hör auf gegen Windmühlen zu kämpfen! Komm mit mir nach Orlais zurück und trete deinem Vater gegenüber, stolz und ungebrochen und nicht gefesselt angeschleift!“ er machte eine kurze Pause und ging einen Schritt zurück
    „was meine `Schergen´ angeht, so stehen diese schon bereit!“ er stieß einen lauten Pfiff aus und prompt kamen links und rechts der kleinen Gruppe Yanis Männer zum Vorschein, teils mit Armbrüsten, teils mit Säbeln bewaffnet. Noch hielten sie ihre Waffen gesenkt doch unter ihren Ledernen Dreispitzen ruhte der Blick ihrer wachsamen Augen auf jede, noch so kleine Bewegung der Gruppe.
    „Sie in die Augen deiner Gefährten und sag mir: Bist du bereit ihr Leben zu opfern nur damit du deinen kindlichen Sturkopf durchsetzen kannst und das unausweichliche noch ein wenig herauszögerst?“ die letzte Frage war schon fast ein Flüstern

  10. #90
    DA-FRPG ONLY Avatar von Adriana-Sarunu Vedeejs
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    Dieses Gefühl der Leere ließ nicht von ihr ab. Während Adriana versuchte sich halbwegs in Sicherheit zu bringen und sich hinter Boomer zu verstecken, spürte sie immer mehr wie sich ihre Kehle zuschnürte. Es war einfach unheimlich diesem, in einer fremden Sprache gesprochenen Streit zuzuhören. Sie konnte sich denken wovon er handelte, geradezu spüren. Doch was ihr mehr Angst machte, waren die Männer. Die Männer, die sich zwischenzeitlich nahezu unbemerkt anschlichen und die Gruppe umzingelte. Wenn nicht bald ein Wunder passieren würde, würden hier alle in Stücke gerissen werden.
    Langsam tastete sie fort. Spürte das warme, weiche Fell ihrer Begleiterin. Sie streichelte sie, wollte sie beruhigen. Boomer war sanft. Wenn sie allerdings einer Bedrohung entgegensteht, war sie unberechenbar. Sie war magisch begabt, soviel war klar. Welch unvorhersehbare Konsequenzen dies für die versammelte Mannschaft hatte allerdings nicht. Niemand wusste in wie weit Tiere mit dem Nichts in Verbindung standen und zu was ebendiese in der Lage waren. Niemand wusste, ob sich nicht auch Tiere der magischen Taschenspielertricks der Magi bedienen konnten. Niemand konnte es erklären.
    "Ruhig, Boomer. Sei ruhig."
    Ein leises aber beständiges Brummen begleitete die Szenerie. Offensichtlich war es Boomer bewusst, in welcher Situation zu steckten. Es war eine ziemlich miese und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hielt Leclerc Adriana nun für eine Sympathisantin der aufständigen Juliette. Dabei traf sie nur zufällig auf die Gruppe und versuchte etwas Geld zu machen. Das war nicht gut und würde die Situation für sie nun auch nicht wirklich verbessern. Die einzige Aussicht auf ein glimpfliches Ende war ein Wunder. Beim Erbauer: Adriana würde einiges für ein Wunder geben.

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