Abend miteinander,
nachdem ich die AC Reihe schon immer mochte und ich vor ein paar Tagen Brotherhood durchgespielt habe, wollte ich einmal das ganze Revue passieren lassen und einen kleinen Ausblick davon geben, was mir schon lange im Kopf rumgeistert.
Ich habe bis jetzt jedes AC Game gezockt und ein Fan der Reihe. Doch leider ist es nicht perfekt (kann man wohl von keinem Spiel erwarten).
Ein paar Gedanken zu den einzelnen Teilen:
AC 1:
Ist für mich immer noch der Liebling unter den dreien. Die Steuerung und das Gameplay wird das erste mal “vorgestellt“ und findet bei mir großen Anklang. Doch das kann leider nicht darüber hinwegtäuschen dass das Missionsdesign eine Katastrophe bis gar nicht vorhanden ist. Wäre das alles gewesen, wäre es nach einem Durchgang auf der Verkaufstheke des örtlichen Gebrauchtspielehändlers gelandet. Was interessiert mich also so daran? Die Story und vor allem die Dialoge! Hört sich komisch an, allerdings mag ich solche geschwollenen, pompösen Dialoge. Das Informationen sammeln über die Opfer, dann das Gespräch im „White Room“, indem man noch mehr erfährt und am natürlich die Reflektion der Tat mit Al Mualim.
AC2/ACB:
Neues Spiel, Neues Setting. Das Italien der Renaissance sieht wie das Heilige Land sehr gut aus, zudem ist das Missionsdesign um einiges besser geworden. Die Geschichte wird jetzt in einem sehr geraden roten Faden erzählt, was dem Spiel gut tut. Hätte man in AC1 auch so machen sollen: Die Ermordung des Ziels steht im Mittelpunkt und ist natürlich die letzte Mission der Sequenz, allerdings hätte man das Informationen einholen über Aufträge ala AC2 machen können und etwas mehr Dialoge/Cutscenes einbauen können. Das hätte AC1 sicher gut getan. Ansonsten gibt es hier nicht mehr viel zu sagen: Das Gameplay ist wie gehabt, es wurden natürlich neue Möglichkeiten hinzugefügt, die vielleicht manchmal etwas zu mächtig sind.
Leider entwickelt sich das ganze etwas in die falsche Richtung:
So wie ich mir das vorgestellt hatte sollte AC mehr ein Stealth Spiel mit einer neuen Art des Stealth: Social Stealth. Leider wird sich davon eher wegbewegt. Zum einem führe ich das auf die Einführung sogenannter „Sperrgebiete“ zurück, in der Wachen fast sofort Alarm schlagen, sollten sie dich erspähen. Dagegen sehe ich dann nur folgende Möglichkeiten:
1. Verstecken, was nicht so einfach ist, da ich mich hinter keine Wand oder in den Schatten zurückziehen kann und es keinen Weg gibt, die mich unbemerkt zu meinem Ziel bringen kann. Heißt also: Keine Stealthfunktionen die wir von einem Solid Snake oder einem Garret kennen.
2. Ich suche mir eine Gruppe von Leuten, unter die ich mich mischen kann. Problem dabei...
es gibt keine. Das ist in einem „Sperrgebiet“ vielleicht sinnvoll, geht aber eigentlich gegen das Spielprinzip. Vor allem, wenn das ganze ad absurdum geführt wird, sobald man beim Opfer ist und dann eine gescriptete Szene einleitet, in der das Opfer dich erkennt und von dir wegläuft. Ja, ich spreche mit dir,“ Pazzi Vater auf Turm“ und „fetter Verräter wie heißt er noch“.
Wie kann man das alles also verbessern? Ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht und würde gerne hören, was ihr dazu zu sagen habt:
Fangen wir an mit allgemeinen Sachen zur Marke:
AC ist sehr erfolgreich und Ubisoft wird es sich nicht nehmen lassen, die Kuh schön zu melken. Das ist deren Sache, trotzdem würde ich AC als Trilogie beibehalten. Ich finde dass das Finale der Desmond Geschichte im offiziellen dritten Teil stattfinden sollte (Wer will denn schon ranzige Milch falls das ganze weiter ausgebauscht werden sollte). Das bedeutet ja nicht das Ende der Marke, danach kann man immer noch Spin-offs produzieren.
Was mich zum nächsten Punkt bringt, bei dem es vermutlich sehr viel Rückenwind geben wird von den meisten. Wenn Teil 3 das Finale werden soll muss Desmond einfach die Hauptrolle spielen. Es gibt storytechnisch keinen Grund, warum er noch mal in den Animus steigen sollte. In AC1 lernt er über den Krieg zwischen Assassinen und Templer und über die Edensplitter (ich weigere mich den Edenapfel zu nennen, klingt doch idiotisch). In AC2 ist er im Animus, um die Fähigkeiten der Assassinen durch den Sickereffekt zu lernen, wobei man über die Sonnensturmgefahr wohl eher durch einen Zufall stolpert. In Brotherhood versuchen wir, das Versteck des Splitters zu finden, weil es eben ein besonderer Splitter ist. Basta! Das wars! Es gibt keine Grund mehr, in den Animus zu gehen, wir haben noch 72 Tage bis zum Templer-Satelliten start und wie lang weiß ich bis zu den Sonnenstürmen.
Wie könnte man das Spiel also im Jahr 2012 strukturien, damit es noch ein AC ist. Viele sagen, dass geht nicht, ich denke allerdings sehr wohl, dass dies möglich ist. Würde für mich auch keineswegs das „Feeling“ zerstören. Ich meine, die meisten argumentieren so: Assassinen in allen Epochen in aller Herren Länder ist ok, aber in der Gegenwart ist das absolut unvorstellbar? Macht nicht viel Sinn.
2012:
2012 heißt Schusswaffen, moderne Schusswaffen, denn wie kann man Abstergo ernst nehmen, wenn die nur mit ihren Stöckchen rumfuchteln. Ich persönlich sehe Schusswaffen als eine Chance, das ganze wieder Schwieriger und „Stealthiger“ zu gestalten. Allerdings kann man auch das ganze beschränken:
- Die schwereren Kaliber kommen erst später im Spiel, praktisch als ansteigende Schwierigkeitsstufe
- Nehmen wir mal an, in AC3 gibt’s wieder die „Wir wollen was gutes mit bösen Mitteln erreichen“ Templer aus AC1 und Vidic und nicht die Jerkass Templer aus AC2 und ACB, dann müssen wir feststellen, dass sie das Volk zwar unterdrücken und ausnutzen, allerdings ja nur zu ihrem „besten“. Außerdem übt Abstergo ja eher im Geheimen, die können zwar den verschieden Staaten sagen: „He, das sind Verbrecher, haltet sie auf“. Wenn ein Polizist Desmond dann aber erspäht und er sich in einer Menschenmenge aufhält, wird keine Polizist da blinglings hineinfeuern. Das wäre ein Punkt für Social Stealth und ein Punkt für die „Social Flucht“ (dazu gleich mehr).
Die Ideen für Social Stealth stammen nicht allein von mir, Keksus hatte die ideen. Geschrieben hatte er sie hier: http://forums-de.ubi.com/eve/forums/...8/m/4181002198
Neue Funktionen für Social Stealth:
- Anstatt einer kleinen Gruppe von Leuten, sollte man sich eher der großen Masse anschließen. Dabei gibt es dann eine Leiste wie im Multiplayer (den ich übrigens noch nicht gespielt habe dank der Profitgeilheit von M$). Je nachdem, wie man sich verhält, sticht man heraus. Sollte man zuviel gerannt, zu viel gestoßen haben, wird man entdeckt und muss entkommen.
- „Social Flucht“: Man ist an einem Platz und auf dem sind viele Menschen, da wollen wir natürlich raus, allerdings können wir die Menge nicht einfach umstoßen, es gibt viel zu viele Menschen und so eine Masse kann man nicht einfach umstoßen. Also drücken wir uns langsamer durch und schauen, ob wir nicht den Sichtkontakt unterbrechen können um dann in einer kleinen Seitengasse zu verschwinden.
- „Sperrzonen“ Kann es wieder geben, man müsste halt vielleicht ein paar Leute hinstellen, mit denen man sich reinschmuggeln kann z.B. Arbeiter. Simple Lösung, nicht wahr.
Kampf:
Klar, die Polizisten haben Pistolen, wenn ich es allerdings schaffe, mitten unter denen aufzutauchen, werden sie sich schwertun, auf mich zu schießen, sie könnten schließlich auch ihre Kumpanen treffen. Die Armbrustschützen in Brotherhood machen dies doch auch so, nicht wahr?
Falls es jemand bis hierher geschafft hat, ich würde mich auf Antworten und und weitere Ideen freuen.