Da ich zur Zeit Mass Effect und Alpha Protocoll parallel zocken, ist bei mir die Idee einen Agentengeschichten im All entstanden. Dies ist das Ergebnis.
Diese Story spielt einige Jahre nach dem Angriff der Geth auf die Citadel. Die Menschen kämpfen weiterhin um einen Sitz im Rat, die Allianz versucht die Präsenz der Menschen innnerhalb der Ratssektoren zu stärken. Doch kaum einer ahnt, dass eine verdeckte Organisation daran arbeitet den jetzt wieder hergestellten Frieden zu zerstören.
I
Eine tiefe, fast schon bedrückende Schwärze lag in dem Zimmer. Eine Schwärze, die nicht nur der absoluten Geheimhaltung diente, sondern auch der Einschüchterung. Es sollte die hier Anwesenden verunsichern und sie nervös machen. Nur eine schwache Röhre an der Decke spendetet so weit Licht, dass die Anwesenden die Umrisse ihrer Mitanwesenden sahen und auf den großen Bildschirm sehen konnten.
Batcher blickte sich an dem großen, runden Tisch um. Er musterte die, die im gegenüber oder neben ihm saßen. Mit manchen hatte er schon zusammen gearbeitet, aber dies war im Moment irrelevant. Es würde eh nichts ändern. Sein Blick streifte über die ummantelten Gestalten, die sich mit ihm in einem Raum befanden. Dabei musste er unter seines Kapuze grinsen.
Sie legten alle so viel wert auf Geheimhaltung, dass sie nicht mal sich untereinander genug vertrauten, um ihre wahren Gesichter zu zeigen.
Batcher griff nach einem Glas mit grüner Flüssigkeit, das vor ihm auf dem Tisch stand und nippt daran. Es löste ein leises Kribbeln in seinem Körper aus. Er setzte es ab und schaute, genau wie einige andere, auf den großen Bildschirm, der gegenüber der Flügeltür, die als Eingang diente, lag. Er war genauso schwarz wie die Finsternis, die sich wie ein Schleiern um ihn und den anderen gelegt hatte.
Warum hatten sie ihn gerufen?
Ein kurzes Aufflackern, dann veränderte sich das Bild auf dem Schirm. Zuerst sah Batcher nur einen schwarzer Ledersessel, dann tauchte eine Gestalt auf. Er konnte sie keiner bestimmten Art zuordnen, aber er arbeitete schon so lange für sie, er fragte sich das gar nicht mehr.
Die blecherne und mechanisch klingende Stimme, die ihm schon so oft seine Aufträge erteilt hatte, erklang im Raum.
„Ich bin froh, dass alle erscheinen konnten. Diese Angelegenheit läuft unter der Dringlichkeitsstufe 9.“
9, fast die höchste Dringlichkeitsstufe. Batcher schluckte. Die Stimme sprach weiter.
„Wie Sie alle sicher wissen, mischen wir uns nur sehr selten in die Angelegenheiten, die den interstellaren Frieden bedeuten, ein. Doch jetzt ist unser Eingreifen absolut erforderlich. Wenn wir nicht verhindern, dass die Verbrüderung zu groß wird, dann stehen wir bald einer Macht gegenüber, die mächtiger ist als wir.“
„Was sollen wir tun, Herren?“, fragte eine Gestalt, die fast genau vor dem Bildschirm saß. Batcher und alle anderen drehten die Köpfe zu ebendieser. Batcher vermutete anhand der Größe und der Sprechweise, dass es sich um einen Kroganer handeln musste, obwohl er noch nie gehört hatte, dass ein Kroganer die Geber mit 'Herren' anredete. Aber es hatte ihn auch nicht weiter zu interessieren.
Die Gestalt auf dem Bildschirm hatte eine Weile geschwiegen, um die Worte des einen länger im Raum stehen zu lassen. Dabei hatte sie keine Regung gezeigt. Und selbst wenn, keiner hätte es gesehen, denn ein jeder sah nur ihre Umrisse. Keine Details. Wieder diese Geheimhaltung.
Erst nach einigen Minuten sprach die Gestalt weiter.
„Ich habe jedem von Ihnen ein Ziel auf Ihren PDA geschickt. Wir müssen allen zeigen, dass wir die Macht haben. Tun Sie alles, was Sie können, um diese Ziele zu eliminieren. Wir dulden keine Fehler, kein Versagen.“
Alle nickten, wie von einer unsichtbaren Macht gesteuert, im gleichen Moment.
„Gehen Sie und erledigen Sie Ihre Aufträge.“
Langsam und so leise wie möglich erhoben sie alle und verließen den Raum. Durch die Flügeltüren fiel das fahle Licht vom Flur in den Raum. Auch Batcher erhob sich, doch als er alleine im Raum war, erklang wieder die Stimme.
„B, drehen Sie sich noch einmal um.“
Batcher tat es. Die Geber nannten immer nur die ersten Buchstaben ihrer Namen. Keiner durfte den wahren Namen wissen.
„Halten Sie ihren Schützling da raus.“
„Aber...“
„Er ist zu... wankelmütig. Er sollte nichts von all dem wissen.“
Batcher verneigte sich leicht.
„Habe verstanden.“
Der Bildschirm wurde wieder schwarz. Batcher richtete sich auf und wandte sich um, um den Raum zu verlassen. Er stand im Türrahmen, da glaubte er etwas zu sehen. Eine Person, die sich von der Tür wegbewegte. Doch als er genauer hinsah, erkannte er, dass er sich getäuscht haben musste. Also warf er, während er den Gang hinabging, einen Blick auf seinen PDA. Sein Ziel war ganz klar: Die Citadel. Mit schnellen Schritten machte sich der Turianer auf zu seinem Shuttle.