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  1. #71
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    Kathleen, gerade noch bemüht um einen Miene die ihrem Gesichts nichts ansehen ließ außer Gleichgültigkeit, erblickte Sarah und lächelte breit. Zuckte leicht mit den Schultern als sie lautlos auflachte und nickte der Freundin zu, während diese näher kam. Neska hob die Arme und zog Sarah, öffentlichkeitswirksam an ihre Brust, küsste die Andere links und rechts auf die Wange, ohne dabei übertrieben zu wirken, und trotzdem freundschaftlich. Sie schien wie ausgetauscht und lebendig im Vergleich zu dem ausgebrannten Stück Offizier das vorhin noch auf den Docks herum gekrochen war. Und selbst der Freundin würde es schwer fallen zu verstehen was passiert war. War es Show oder war es wirkliche Veränderungen die in der Italienerin vorging.

    Tim und Kassandra, sowie die beiden Männer bezogen sicherheitsmäßigen Abstand und beobachteten entweder aufmerksam die Umgebung, oder wie Kreuz, beiläufig ihre Füße um nicht aufdringlich zu wirken. Kathleen zuckte mit den Schultern als Sarah sie ansprach und lächelte sanft. "Naja. Eingeladen. Du weißt ja. Die besten Gäste sind die, die sich selber einladen." versetzte sie mit amüsierten Ton und begann gleichzeitig in den Untiefen ihrer Tasche des Blazers zu graben.

    'Boss? Was machen wir jetzt mit ihm?' die große, schlanke blonde Frau ragte über Kathleen auf, als wäre sie einen ganzen Kopf größer. Was sie auch war, aber Neska hätte das nie zu gegeben. Statt dessen blickte sie zu der Jüngeren auf und an der Frau vorbei zu dem Mann, der im selben Alter war, im haargenau selben Alter. Und am Gesicht war überdeutlich das geschwisterliche Verhältnis abzulesen.
    Mit einer Seelenruhe, entzündete sich Kathleen die Zigarette die sie zwischen dem linken Zeigefinger und Mittelfinger geklemmt hielt mit einem Streichholz und schniefte während sie darauf wartete den ersten Rauch inhalieren zu können. Als die kleine Flamme die am Ende des Stückchen Holz dann, das mit Papier umhüllte, Bündel Tabak entzündete, zog sie am anderen Ende. Saugte den blauen Rauch durch den Mund in ihre Lungen, fast gierig. Es war Stunden her das sie den letzten Zug getan hatte. Fühlte sich aber nach Monaten an. Wenn nicht noch länger. Ließ den Rauch für mehrere Momente in der Lunge, nur um ihn dann über den Mund aus zu hauchen und über die Nase gleich wieder einzuatmen.
    "Boss?"

    Sie ignorierte die Blondine vor sich und musterte den Turianer der vor ihr auf dem Stuhl fest gebunden war und aus einer mittleren Platzwunde über der rechten Augenbraue blutete wie ein Schwein. Ließ ihren Blick zu dem Mann hinter dem Turianer wandern, dessen Faust prima zu dem Abdruck mitten auf der Rüstung des Aliens passte, oder auch zu dem der sich rund um die Platzwunde abzeichnete. Sie wollte nicht fragen und hatte es auch nicht vor. Sie bezahlten die Beiden nicht dafür das sie zimperlich waren. Aber weder der Turianer noch Kranson hatten es ihr erlaubt auf diese Beiden zu verzichten. Ganz im Gegenteil. Kranson hatte es vorgezogen lieber seine Informationen zu verkaufen, als Loyal zu sein. Aber Neska hatte ihn schon vor einer Weile erwischt. Vor etwa einem Jahr hatte sie einen der diplomatischen Mitarbeiter des turianischen Abwehrdienstes umgedreht. Seine Frau und seine Mutter mit Annehmlichkeiten überhäuft und ihn damit erpresst, bis er nicht mehr aus kam. Und dieser Mann war so freundlich sie wissen zu lasse, wann die Quelle der Turianer sich aus dem Staub machen wollte. Sie hatte nur warten müssen, wer sich vom Acker machte. Seine Konten auflöste, oder eben gar keine Bewegung mehr zeigte. Kranson war's gewesen. Der Adjutant des Botschafters und stellvertretende Leiter der Station. Alles andere war einfach gewesen.
    Und da der Turianer sich sehr hilfreich bei dessen Flucht hatte zeigen wollen, war er nun ebenfalls hier. Sie hatten sich gewehrt, aber nicht das es etwas geändert hätte.

    Ruhig glitt sie vorwärts und auf den kleinen Sessel der in dem Raum vor den beiden Männern stand. Ihre rechte Hand streichelte für einen Moment das hellbraune, weiche Leder und liebkoste es fast überzärtlich, als wäre es ein Liebhaber. Dann schob sie sich über die Armlehne hinein, und ließ sich auf der Sitzfläche, eingerahmt von dem Lehnen nieder. Überschlug die langen Beine, verschränkte die Arme, wobei sie die linke Hand vor den Lippen hielt, um einen weiteren Zug von der Lippe zu nehmen. "Wir warten noch einen Moment." antwortete sie schließlich und behielt den Turianer fest im Blick dessen Augen flackerten wie eine Lampe der man nur zögerlich Energie zukommen ließ. Erst nach mein paar Augenblicken kam mehr bei dem Alien wieder zustande als ein hilfloses blinzeln. Dann riss er die Augen auf und rollte mit dem Kopf. Würgte und rülpste, während sein Körper wieder auf Touren kam.
    "Wwww..." mehr kam nicht aus seinem Mund. Neska nickte dem Bruder der Blondine hinter dem Alien zu, der prompt, ohne zu zögern oder gar eine Sekunde zu verschwenden einen Eimer mit eiskaltem Wasser über den Kopf des Kerls auskippte.

    Der Schrei war laut und klar. Wie der Verstand des Aliens das gerade wieder mit einem Schlag, wie durch einen Schläger, zu sich kam. "Wo bin ich." seine Stimme war noch dünn, aber das Bewusstsein war deutlich und klar. Niemand antwortete ihm. Die Beiden vom SOD wusste das es nur an Kathleen war zu sprechen. Und die schwieg. Nahm sich und der ganzen Situation noch einen Moment. Ignorierte Kranson, der bereits begann zu Stöhnen und sich zu winden, in den Fesseln aus eisernen Ketten die ihn an Ort und Stelle hielten. "Wo bin ich?" fragte der Turianer jetzt mit kräftigerer Stimme.
    "Sicherlich nicht unter Freunden." antwortete Kathleen und bewegte sich sonst nicht.

    "Wer sind Sie?"
    "Hm. Was denke Sie denn?" erwiderten sie und inhalierte einen weiteren Zug von der Kippe.
    "Ich bin..."
    "Ach halten Sie einfach den Mund." unterbrach sie die Antwort des Aliens, der gerade dabei war einfach nur Rang und Namen herunter zu beten, so wie man es ihn beim Militär gelehrt hatte. Etwas äußerst dummes, wenn man die Lage betrachtete. Aber Neska hatte nicht erwartet das man ihr jemand vor die Nase gesetzt hätte der das Spiel kannte. Sie verachtete die Folter. Unter Folter gestand ein Individuum alle, nur damit der Schmerz auf hörte. Die Kunst an wirkliche Informationen zu kommen, war bedeutend komplizierte. Aber Kathleen kannte das Spiel und sie war richtig gut darin.
    Daher schwieg sie danach einen Moment und gab Kranson den Raum die Antwort zu geben. Der brüllte vor Schmerz und begann sich heftiger zu winden. Der Turianer starrte den Menschen, der neben ihn auf einen gleichen Stuhl gekettet war verwirrt, irritiert und voller Erschrecken an. Leckte sich über die Lippen, und signalisierte Kathleen das was sie sehen wollte. Seine Bereitschaft für den Beginn der Befragung.
    "Sehen Sie, mein Freund, ihr Name ist mir egal. Ihr Rang ist mir egal. Sie sind ein Laufbursche und ich will den Mann der hinter Ihnen steht."
    "Ich bin..."
    Neska schnalzte mit der Zunge, voller Enttäuschung und Entrüstung, der Mann hinter dem Alien trat an ihm herum und schlug ihm ins Gesicht. Eine feine Rückhand hatte der Mann, das musste man ihm lassen. Die Watsche ließ den Turianer schweigen.
    "Schön. Das Sie schweigen. Ich denke jetzt sind die Spielregeln klar. Ich will nur den einen Namen des Mannes hinter Ihnen. Und ein paar Informationen zu Ihm, oder dem Netzwerk. Aber ansonsten habe ich kein gesteigertes Interesse an ihnen." sie machte eine kurze Pause. "Sie verstehen? Ein Nicken reicht mir vollkommen."

    Der Alien nickte und schluckte schwer, als müsste er Gift und Galle schlucken die ihm auf der Zunge lagen. Neska lächelte zufrieden und Kranson brüllte von einem neuen Schub schmerzen. Der Turianer starrte den Mann, den Verbündeten erneut an. Er hatte noch nie eine solche Menge an Schmerz gesehen. Kranson krümmte sich nur um dann das Rückgrad wieder durch zu biegen. Blut lief ihm aus dem Mund, Rotz aus der Nase und Tränen aus den Augen. Es war offensichtlich das der Mann sich seiner Grenze längst viel zu Nahe gekommen war, auf der falschen Seite. Der Schmerz schien unerträglich.

    "Ich will Ihnen erklären was Ihr Freund gerade heraus findet." Kathleen beugte sich vor, ließ zu dass das Licht des Raumes, den Schatten der bisher ihr Gesicht verborgen hatte, ihr Gesicht erhellte. Ihr gesamtes Gesicht, bis auf ihre Augen die immer noch im Schatten lagen und so wie ein finstere Düsternis wirkten, die ihn zu verschlingen drohte.
    "Kranson lernt gerade die Auswirkungen einer 'kleinen' Injektion des Giftes der Irukandji Qualle kennen." Kathleen fokusierte den Mann der sich in den Ketten ihn und her warf. Brüllte. Schrie als wenn sich seine Eingeweide krümmen würden um sich selbst aufgerollte aus seinem Körper zu pressen. Schweiß stand ihm in Litern auf dem gesamten Körper und er würgte. Brachte etwas Mageninhalt hervor der ihm aber nur hilflos über die Lippen tropfte, da seine Muskeln längst nicht mehr taten was sie tuen sollten. "Die Irukandji ist eine Würfelqualle, die vor der Küste Australiens auf der Erde vorkommt. Sie ist eines der giftigsten Tiere das unser schöner blauer Planet zu bieten hat. Und das heimstückischste noch dazu. Denn die Irukandji, oder auch Carukia barnesi, ist nur etwa einen Zentimeter groß und besitzt ihre Nesselzellen über dem gesamten Körper. Aber vor allem ist ihr Gift extrem potent und ist das schmerzhafteste überhaupt. Selbst die maximale Menge an dem besten Schmerzmittel kann die Auswirkungen nur soweit unterdrücken, das ein Mensch alleine am Schmerz nicht stirbt." eröffnete sie dann und nickte zu Kranson.

    "Ihr Freund findet gerade heraus wie es ist wenn sich eine kleine Injektion ohne Schmerzmittel im Körper ausbreitete." Sie blickte auf die Uhr. "Auch wenn das Gift nicht direkt tödlich ist, so ist es immer nur eine Frage ob die Blutgefässe dem Stress standhalten. Lassen Sie uns Mister Kranson noch etwa eine Minute geben, bevor seine Adern platzen und er innerlich sich in Suppe verwandelt."
    Der Turianer schluckte so laut das es über die Schreie von Kranson zu hören war. Kathleen war davon unbeeindruckt und lächelte so freundlich als würde sie einem Kind Zuckerwatte verkaufen. "Das feine an dem Gift der Irukandji ist - es wirkt bei jeder Spezies der Galaxie. Auch bei ihrer Rasse." ihr Lächeln wurde breiter und verdeutlichte den Nachdruck. "Besonders bei ihrer Rasse, da bei Ihnen noch die allergische Reaktion verstärkend dazu kommt. Etwas sehr feines."

    "Was wollen Sie."
    "Den Namen ihres Bosses."
    Kranson brüllte so laut wie noch nie zu vor. Es war ein urtümlicher, unendlicher, unvergleichbarer Schrei. Voller Qual und Leid das einem bewusst im Leben nicht zugestanden werden dürfte. Er hatte nur noch wenige Momente bevor sein gesamter Organismus kapitulierte und in sich zusammen brechen würde. Der Turianer starrte in Kathleens Gesicht. Musterte es. Das Gesicht eines harmlosen Engels mit roten Haaren, das sich als das Gesicht seines persönlichen Teufels herausstellte. Seine Unterlippe begann zu zittern und Neska wusste er würde ihr alles verraten. Sie inhalierte den Rauch ihrer Zigarette und blies den blauen Dunst in den Raum.
    "Ich sagen Ihnen alles."
    "Ich weiss...."'


    Kathleen zog einen Rosenkranz aus der Tasche und band ihn sich mit geübten Fingergriffen um das rechte Handgelenk. Ließ ihn ein paar mal klappern und lächelte zufrieden. Wirbelte ihn dann mit einer geschickten Bewegung um die Hand bis das Kreuz in ihrer Handfläche lag. "Und außerdem kann ich dich doch nicht alleine lassen, zwischen all den bösen Geheimdienstlern." sie stieß Sarah sanft in die Rippen und nickte dann Kreuz zu. Verdeutlichte noch mal die Bedeutung ihrer Anweisung im Fahrstuhl. Deutete dann der Freundin an, das sie ihr den Vortritt lassen würde, nur um ihr dann in den Raum zu folgen.
    Geändert von Kathleen Benedict (22.01.2011 um 21:22 Uhr) Grund: Rechtschreibung...

  2. #72
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    Die Citadel: Das Allianzkommando

    Als Kathleen Sarah zu sich zog und auf die Wangen küsste, war die neue Kommandantin der Midway etwas überrascht. Nicht von der eigentlichen Geste, denn Kathleen war nun mal italienischer Abstammung und solche Begrüßungen gehörten dort zum Alltag, sondern eher davon, wie sehr sich ihre Freundin seit dem letzten Treffen vor einigen Stunden verändert hatte. Die latente, kaum wahrnehmbare Traurigkeit, die sie vorhin umgeben hatte, war verschwunden. Während Neska auf Sarahs Frage antwortete, band sie sich auch ihr Markenzeichen, den Rosenkranz, wieder um das Handgelenk.

    „Und außerdem kann ich dich doch nicht alleine lassen, zwischen all den bösen Geheimdienstlern.“

    Sarah musste daraufhin kurz lachen. Im Gegensatz zu vielen anderen Flottenoffizieren und vor allem dank Kathleen hatte sie keine großartige Aversion gegen Angestellte des Geheimdiensts. Trotzdem war die Aussage recht amüsant in Anbetracht dessen, dass ihr erster Offizier schon mal zu diesem Verein gehörte.

    „Ach so ist das.“, entgegnete Sarah schelmisch. „Admiral Belikov wird sich sicherlich freuen, dass du dich einfach so eingeladen hast. Wollen wir?“
    Sie erwähnte nichts davon, dass sie Kathleens Veränderungen bemerkt hatte, aber sie würde unter vier Augen nochmals danach fragen.

  3. #73
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    Die Citadel: Das Allianzkommando; Konferenzraum


    Als Amanda, John, Helen und ihr Assistent Karl den Konferenzraum betraten, beendete der ASOR-Angehörige, welcher vorangegangen war, seinen Rundgang durch den Raum und deaktivierte sein Omni-Tool, mit dem er vermutlich überprüft hatte ob der Raum auch wirklich abhörsicher war und ob jemand versucht hatte Abhörgeräte zu installieren. Der Mann nickte Helen kurz zu, um zu signalisieren, dass alles in Ordnung war, ehe er den Raum verließ und sich zu seinem Kollegen begab, der auf dem Gang wartete.

    John ließ seinen Blick durch den schlicht, aber trotzdem elegant wirkenden Raum wandern, der um einiges kleiner war als der große Saal, in dem Stunden zuvor das Briefing der Midway-Crew stattgefunden hatte. In der Mitte des Raumes befand sich ein langer Tisch an dem, auf beiden Seiten und an einem Kopfende, Stühle für dreizehn Personen standen. In der Mitte des Tisches war ein Holoprojektor eingelassen und auf der anderen Seite des Raumes befand sich ein großer Bildschirm. Dekoration gab es in dem Raum kaum, lediglich zwei Pflanzen, sowie eine Handvoll Bilder und eine Flagge mit dem Allianzlogo schmückten den Raum.

    Von den anderen Teilnehmern war noch niemand eingetroffen, doch dies würde sich vermutlich in den nächsten Minuten ändern. "Wer hat eigentlich die Bilder überprüft?" erkundigte sich Amanda und blickte dabei von Karl zu Helen. "Sowohl der Admiral als auch ich haben die Bilder und Daten analysieren lassen um ganz sicher zu gehen. Es hat nicht sonderlich lange gedauert und das nicht unerwartete Ergebnis hat eine sehr geringe Fehlermarge..." erklärte Helen nüchtern und blickte zu der Tür, die sich gerade öffnete: "Aber ich möchte trotzdem auch auf die Ergebnisse des Admirals warten bevor ich über das weitere Vorgehen rede..." Bei den Worten seiner Vorgesetzten verstärkte sich das Ungute Gefühl in John, welches er schon bei der Extrahierung der Daten aus dem Geth-Artefakt gehabt hatte, aber er beschloss sich in Geduld zu üben und wandte den Blick ebenfalls der Tür zu, wo Sarah und Kathleen gerade im Begriff waren den Raum zu betreten.

    14:58

  4. #74
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    Kathleen lächelte und nickte leicht, in dem sie den Kopf zur Seite kippte, wie eine Katze die ein Spielzeug ankuckte. Blinzelte und ließ ihre Augen so etwas größer wirken. Legte dann einen Finger mit der Fingerspitze auf ihre gespitzten Lippen, und tat so als würde sein einen Moment überlegen. Grinste dann spitzbübisch, schnalzte mit der Zunge und richtete ihren Kopf wieder gerade auf.
    "Er wird es überleben." Sie wandte Sarah die Seite zu und führte ihre Hand in einer präsentierenden Bewegung einmal auf und ab. "Ich hab mich ja auch chic gemacht." dann zwinkerte sie und trat an Sarahs Seite um zu signalisieren das sie los konnten. "Und du weißt wie sehr ich bequeme Kleidung bevorzuge."

    Mit der gewohnten Selbstsicherheit und Überlegenheit, ging sie neben Sarah rüber zu dem Besprechungsraum. Ließ ihr beim Eintreten den Vortritt und folgte ihr dann kurz auf. Nickte Kassandra noch ein letztes mal zu und konzentrierte sich dann auf den Raum. Es war die typische Bewegung einer Person die lange im Aussendienst sich ihre Meriten verdient hatte. Der unauffällige, konzentrierte Blick, der alles aufnahm, es bewertete ohne zu denken. Es war jahrelange Übung und Notwendigkeit die es ihr auf- und eingeprägt hatten. Die Erfahrung und die Aufgabe der Vergangenheit, als sie noch Agenten geführt hatte und selbst häufig genug vor Ort gewesen war. Ihre Augen glitten über die Wände, über Bilder, Pflanzen die Fahne. Den Tisch und die Stühle, erst dann blieb er an den Personen im Raum hängen.
    Sie machte ihre eigenen Runde, unabhängig von Sarah. Nahm den langen Weg um den Tisch, während sie ein kleines Gerät in ihrem Blazer betätigte, das eigenständig, ohne das Omnitool, nach Wanzen und Abhörvorrichtungen suchte. Ohne ein sanftes Vibrieren gewarnt, und somit schon zufriedener, trat Kathleen er zu Helen. Ignorierte ihren Wasserträger und reichte ihr die Hand.

    "Helen. Es ist eine Weile her, nicht?" sie setzte ein freundliches Lächeln auf wie es zwischen alten Bekannten gewechselt wurde, das aber weder Zugeständnis war, noch Offenheit oder sonst irgendwas. Nur eine simple Geste des Waffenstillstandes. "Schön dich wieder zu sehen." Neska beugte sich einen Tick vor, ganz Italienerin, verkürzte die Distanz und hauchte der anderen Küsschen links, Küsschen rechts auf die Backe.
    Dann erst, nach einem weiteren Moment den sie Helen ihre alleinige Aufmerksamkeit gewidment hatte, sah sie zu John. "John." sie nickte ihm zu und vielleicht sogar einen Hauch freundlicher. Es war fast nicht zu sagen. "Freut mich das Sie hier sind. Ich hoffe Mister Richter hat nicht doch noch versucht Sie zu fressen."

    Als nächstes rückte die Wissenschaftlerin, die Plaudertasche, in Kathleens Blickfeld. "Miss Phoenix." mehr war nicht drin. Außer ein abreißen der Ohren inklusive einer Transplantation in Richtung des Gesäßes, damit sie mal ordentliche Geräusche aus ihrem Körper hören konnte.
    Das kam aber selbst Neska etwas radikal vor - nicht unbedingt übertrieben - aber doch vielleicht zu heftig. Daher entschloss sie sich es bleiben zu lassen. Drehte den Kopf und blickte den Sandalenbuben Helen's an und nickte auch ihm zu. Machte dann wieder ein paar Schritte von der Gruppe weg und warf ihre Unterlagen mit 'effet' auf den Tisch. Öffnete die Knöpfe ihres Blazers mit der rechten Hand und zog gleichzeitig mit der freien Hand ein anderes Gerät aus der Tasche. Stellte es auf den Tisch vor sich und drückte den kleinen Knopf. Warum alte Gewohnheiten ablegen, wenn man selber den Raum nicht kontrollierte. Das ECM Gerät hinterließ bei ihr ein wenig das wohlig weiche Gefühl von Sicherheit, wie eine zusätzliche Decke beim schlafen.
    Blieb danach allerdings ruhig und gelassen hinter dem Stuhl stehen, den sie als ihren erkoren hatte, da die Ehre des zuerst hinsetzens dem Admiral gehörte. Anstand musste sein.

    Mit einem Teil ihrer Aufmerksamkeit beobachtete sie die Gruppe um Helen und mit der anderen Sarah.

  5. #75
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    Die Citadel: Das Allianzkommando

    Sarah grinste, als sie Kathys Antwort vernahm. Tatsächlich sah man Kathleen nur selten in offizieller Kleidung. Sogar als die beiden sich vor vielen Jahren auf der Lyndanisse kennengelernt hatten, war sie in einfachen Jeans auf die Fregatte gekommen. Sarah störte sich jedoch niemals daran. Anschließend folgte sie ihrer Freundin in den Briefingraum. Bis auf den Admiral waren bereits alle anwesend.
    Im Gegensatz zu Kathy begrüßte Sarah nicht jeden einzeln, sondern nickte zuerst ihren XO und der Geth-Spezialistin zu. Anschließend auch den anderen Anwesenden. Trotz allem Ehrgeiz wollte Sarah zeigen, dass es durchaus nicht ihre Wahl war, das Kommando der SSV Midway zu übernehmen.

    Kurz darauf rauschte Admiral Belikov in den Besprechungsraum. Er gab ein Zeichen, damit der Marine an der Tür diese schloss, stellte sich neben den Tisch, zog einen Stuhl hervor und eröffnete ohne Umschweife das Wort. Es war zu sehen, dass er keinerlei Zeit verlieren wollte, was den Ernst der Lage deutlich unterstrich.
    „Meine Damen und Herren, setzten Sie sich bitte doch.“, dabei deutete er an den länglichen Tisch, an dem Platz für dreizehn Personen war. Nachdem sich alle gesetzt hatten, stellte der Admiral nacheinander die einzelnen Leute vor.

    „Assistend Director Helen Vance, Leitung eines Bereichs der Abteilung 2 des Geheimdiensts, Captain Kathleen Benedict-Pera, Leiterin des Nachrichtendiensts auf der Citadel, es freut mich, dass sie an diesem ereignisreichen Tag Zeit gefunden haben, sich unserer Besprechung anzuschließen.“
    Die Spitze blieb nicht völlig ohne Wirkung, denn zumindest Director Vance warf ihm einen vieldeutigen Blick zu, der jedoch einen Moment später wieder hinter einer undurchsichtigen Maske verschwand. Belikov fuhr jedoch fort, ohne jemand zu Wort kommen zu lassen.
    „Captain Sarah Cathryn Farnsworth, Captain der SSV Midway, Staff Lieutenant John Weber, XO der SSV Midway und ebenfalls bei der Abteilung 2, Amanda Phoenix, Historikerin und Geth-Spezialistin und Sie“, der Admiral zeigte auf den Mann neben Vance, „kenne ich leider noch nicht. Wenn Sie sich bitte kurz vorstellen würden.“

    „Operations Chief Karl König, Assistent von Director Vance.“, stellte der Mann sich selbst vor.
    „Gut, ich komme gleich zur Sache.“, fuhr der Admiral fort und Sarah registrierte, dass er sich selbst nicht vorstellte. Es war sein gutes Recht, denn im Gegensatz zu den anderen Anwesenden kannten ihn sicherlich alle. Er aktivierte den Projektor in der Mitte des Tischs und ein Bild eines Raumschiffs, welches Sarah sofort als die Sovereign identifizieren würde, erschien. Es musste das Bild sein, von dem Weber ihr erzählt hatte. „Diese Aufnahme wurde von Miss Phoenix einem Geth-Artefakt entnommen. Einige von Ihnen kennen dies bereits. Die große Frage war: handelt es sich hierbei um die Sovereign oder ein Schwesterschiff.“

    Er machte eine kurze Pause, sodass alle die Projektion genau betrachten konnten. „Durch eine Analyse der sichtbaren Sterne, konnte Ort und Zeit der Aufnahme bestimmt werden. Es ist nicht die Sovereign!“ Also waren die Befürchtungen wahr geworden, die Geth besaßen ein weiteres dieser riesigen Raumschiffe und wenn sie ein weiteres hatten, wie viele gab es noch? Drei, vier, zehn, hunderte? Sarah wusste es nicht, aber alleine der Gedanke daran war fürchterlich. War der Angriff auf die Citadel nur eine Vorhut der Geth. Ein Test, um zu sehen, wie wehrhaft ihre Feinde waren?

    „Anhand der Aufnahme war festzustellen, dass dieses Raumschiff nicht voll aktiv ist. Den Grund kennen hierfür kennen wir allerdings nicht. Es wird die Aufgabe der Midway, in Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst, mehr über dieses Raumschiff herauszufinden.“

    Sarah schluckte. Mit der Midway einem Raumschiff wie der Sovereign entgegenzutreten kam einem Selbstmord verdammt nahe. Doch sie sagte vorerst nichts dazu, sondern wartete, ob einer der anderen Anwesenden sich äußern würde.
    Geändert von Kinman (10.02.2011 um 18:33 Uhr)

  6. #76
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    Die Citadel: Das Allianzkommando; Konferenzraum


    Als Sarah und Kathleen den Raum betraten, entging weder John noch Helen der beiläufige Rundumblick, mit dem die Stationsleiterin des Geheimdienstes ihre Umgebung erfasste. Während Sarah John und Amanda mit einem Nicken begrüßte drehte Kathleen noch eine kleine Runde durch den Raum und John hätte es nicht gewundert, wenn sie selbst noch einmal den Raum nach Wanzen abgesucht hätte, auch wenn er kein Gerät bei der Führungsoffizierin erkennen konnte, welches für einen solchen Zweck geeignet war.

    Nach ihrer kleinen Runde trat Kathleen an die Gruppe heran und begrüßte die Anwesenden. Die Begrüßung zwischen Helen und Kathleen glich einer Begegnung zweier Raubkatzen an der Grenze ihres Revieres. Doch die beiden Frauen schienen stillschweigend einen Waffenstillstand beschlossen zu haben, denn nach ihren Eröffnungsworten deutete Kathleen zwei Küsse auf die Wangen ihres Gegenübers an, wie es in einigen Regionen der Erde noch immer bei der Begrüßung eines Freundes üblich war. "Zu lange, Kathleen. Aber das kommt davon, wenn die Obrigkeit einen als Problemlöser ansieht." erwiderte Helen und John glaubte für den Bruchteil einer Sekunde die Andeutung eines Lächelns gesehen zu haben. Kathleen ließ nicht erkennen wie sei diese Aussage aufnahm und wandte sich an John dem sie zunickte und ihn fragte ob Richter noch weitere Probleme gemacht hatte. "Nein hat er nicht, er war anscheinend mit anderen Dingen beschäftigt." antwortete John höflich und die Führungsoffizierin begrüßte zum Schluss Amanda, wenn auch etwas kühler als die Anderen.

    Wenige Augenblicke später betrat Admiral Belikov den Raum und das Meeting konnte beginnen. Nachdem er alle Anwesenden gebeten hatte sich zu setzten, stellte er noch einmal alle einander vor, ehe er den Projektor in der Mitte des Tisches aktivierte und ein Bild eines gigantischen Schiffes zeigte, welches der Grund für dieses Treffen war. Der Admiral erklärte, dass es sich bei dem abgebildeten Schiff eindeutig nicht um die Sovereign handelte und dass es nicht einsatzbereit war, weswegen man die Midway entsenden würde um die Situation zu untersuchen.

    Innerlich schluckte John, obwohl er irgendwie schon genau mit so einer Situation gerechnet hatte. Nach einem kurzen Augenblick der Stille erhob sich Helen und übernahm das Wort: „Die Analyse meines Team bestätigen die Ergebnisse von Admiral Belikov und ich glaube ihnen allen ist klar wie wichtig es ist, dass wir mehr über diese Raumschiff-Klasse herausfinden. Obwohl diese Schiffe nicht die Charakteristika anderer Geth-Schiffe aufweisen, scheinen die Synthetischen ein verständlicherweise großes Interesse an ihnen zu haben. Wir wissen immer noch nicht woher diese Schiffe kommen und wie viele es von ihnen gibt, aber dieser Umstand muss sich ändern. Anhand des Bildmaterials vermuten wir, dass das Schiff von einer externen Quelle beschädigt wurde. Die Midway wird also nicht nur versuchen herauszufinden woher dieses Schiff kommt, sondern auch wie es beschädigt wurde, denn eine Waffe die zu so etwas in der Lage war ist es auf alle Fälle wert gefunden zu werden.“ Helen warf ihrem Assistenten eine kurzen Blick zu woraufhin dieser ihr ein PDA überreichte auf welches die Assistent Director einen kurzen Blick warf, ehe sie fortfuhr: „Es sollte anwesenden klar sein das diese Mission der allerhöchstens Geheimhaltung unterliegt und niemand ohne Admiral Belikovs und meine Einverständnis eingeweiht wird. Staff Lieutenant Weber wird die Interessen des Geheimdienstes während dieser Mission vertreten und gemeinsam mit Captain Farnsworth für eine erfolgreiche Durchführung sorgen. Im Zuge des Personalwechsel auf der Midway sind außerdem noch immer einige Posten beim Sicherheitsteam unbesetzt und ich würde diese freien Stellen gerne mit Kommandos des Geheimdienstes besetzten, sobald wir geeignete Kandidaten gefunden haben und hätte dafür gerne ihre Bestätigung, Admiral.“

    John wandte den Kopf und blickte erst zu Sarah und dann Belikov denen dieses Anliegen bestimmt sauer aufstoßen würde. Allein schon die Tatsache, dass der XO der Midway ein Agent war, hätte unter normalen Umständen für heftigsten Protest gesorgt und nun wollte Helen die Zahl der Geheimdienstangehörigen noch weiter aufgestocken. John war sich sehr wohl bewusst, dass dieses Meeting auch darüber entscheiden würde wie die Beziehung zwischen Geheimdienst und Militär während der kommenden Mission sein würde und wartete gespannt auf die Reaktion der beiden Navy-Angehörigen.

  7. #77
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    Kathleen lehnte sich zurück als der Admiral in den Raum - nun ja - stürmte. Es kam ihr überzogen vor. Es war nicht gerade so das der nächste Blitz vor der Türe stand. Eher im Gegenteil. Ganz im Gegenteil. Folgte ihm mit den Augen und gestattete sich eine Augenbraue zu heben. Ihr lag es nicht nahe über die Navy zu schimpfen oder zu lästern. Aber im ersten Moment konnte sie es nicht verkennen, das es ihr schien als würde er sich wichtiger nehmen als er tatsächlich war. Oder die Mission. Was hätte verborgen werden müssen war längst ausgesprochen und die Unruhe innerhalb der Crew und der Allianz war spürbar wenn man durch die Flure ging. Auch die Ankunft war seltsam gewesen, spürbar seltsam, die Soldaten waren erschöpft, matt und überrascht von den vielen Veränderungen. Auf der ersten Fahrt den Captain zu verlieren half da schon gleich gar nicht.

    Dann begann er mit der Ansprache. Ging die Leute durch die anwesend waren. Ohne mit der Wimper zu zucken ließ sie die Spitze des Admirals über sich ergehen und lächelte lieblich. Tippte mit ihrem Füller auf den Stapel Papiere der vor ihr lag. 'Ich würde ja jetzt sagen alles für die Navy, Admiral. Aber das wäre nicht wahr, denn was mich wirklich hier her bringt ist die da.' feixte sie in Gedanken zuckersüß und deutete dabei auf Phoenix. Na gut war es auch nicht. Es war die große Klappe der 'Historikerin' und 'Expertin'. Plaudertasche. Verräterin. Sicherheitslücke. Gefährdung. Neska fielen so viele schöne Wörter für Missy Phoenix ein. Hinterhältige Schnepfe. Großkotz. Wichtigmacherin. Klugscheißerin. Streberin. Innerlich in einen fröhlichen Singsang verfallen hörte sie dem Admiral weiter zu.

    Dann übernahm Helen das Wort und es schien Kathleen als hätten Helen entweder die ganze Zeit darauf gewartet ihre Show zu starten, oder es war mit Belikov abgestimmt. Kathleen ließ sich nichts anmerken. Zog ihre Schlüsse und machte sich nur unwichtige Notizen die ihr halfen nachher alles in einer Reihe abhandeln zu können. Es schien ihr seltsam, das man das Schwesterschiff der Normandy los schickte auf eine ähnliche Mission auf der bereits der Namensgeber der Klasse zerstört wurde. Auch das ließ sie sich nicht anmerken. Aber es schien ihr nicht - logisch - nach dem Mann einige Helden der Allianz und deren Schiff verloren hatte, gleich eine weitere Ladung los zu schicken. Und die Nummer zu komplizieren in dem das Schiff mit mehreren Geheimdienstlern voll stopfen, schien nicht gerade die beste Idee. Vor allem nicht nach dem im Moment keiner so recht einen Überblick hatte über Löcher oder ähnliches an Bord des Schiffes.

    'Langsam, Mädchen. Keine voreiligen Schlüsse. Zurück rudern.' Ein Schiff der Sovereign Klassen, eines Schiffes das von den Geth als Flaggschiff benutzt wurde um den Citadelraum zu attackieren. Schwer beschädigt, ausser Gefecht geschossen, von einer unbekannten Waffe. Nicht die Sovereign, aber ein Schiff, das dieser glich. Wie viele Schuss hatte die 5'te auf die Sovereign noch mal abgegeben? Mehr als genug um sich selbst in heiße Schlacke im unendlichen All zu ballern. Es gab geheime Berichte die streng klassifiziert die Aussagen von Shepard und dem Team der Normandy enthielten, aber die waren nicht gerade das was man für diese Art von Überlegungen heranziehen konnte, oder sollte.
    Kathleen war keine Spezialistin für solche Dinge, aber sie zweifelte daran das man an Hand des Wracks dieses Schiffes die Waffe finden konnte. Die Waffen die die Allianz benützte oder die von anderen Rassen des bekannten Raumes benutzt wurden, waren schon heute über solche Distanzen einsetzbar das ein paar Lichtjahre dazwischen liegen konnten. Geschweige denn das sich die Waffe danach weiter bewegte, was die Dinger gerne taten weil sie zufälligerweise in ein Schiff eingebaut waren - so was dummes aber auch. Gut zurück zum Text. Eine Waffe, die - so hatte es zumindest geklungen - mit einem Schuss ein Schiff wie die Sovereign aus dem Dienst putzte, mit hoher Wahrscheinlichkeit viel weiterentwickelt war. Ergo, war sie entweder schon lange Weg, weil die restlichen Schiffe dieses Typus sich revanchiert hatten, oder das Schiff mit der Waffe an Bord mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen sich davon gemacht hatte, oder weil der Zahn der Zeit sie gefressen hatte, oder, oder, oder. Innerlich schnaubte Kathleen und fragte sich warum man Ressourcen mit so was offensichtlich fadenscheinigen verblies. Hätte man sich darauf geeinigt das man die Technologie und die Leistungsfähigkeiten dieses Schiffstypus bergen und erforschen will, wäre das besser gewesen. Ihrer professionellen Meinung nach. Wo sie her kamen waren ebenso eine Information die zweitrangig war. Und Neska fragte sich ob Belikov wie Vance beide Sun Tzu gelesen hatten oder Clausewitz oder irgend einen anderen der großen Kriegskünstler. Napoleon, Mao, Ho Chi Minh, Debray, Guevara, Lenin, von Bülow. Ihr schien fast nicht so. Nun gut.

    Als Helen dann die Sache mit der Geheimhaltung ansprach, machte sich Kathleen ihre zweite Notiz. Da sie niemanden unterbrechen wollte. Fokussierte dabei aber Miss Phoenix, hob eine Augenbraue und formte mit den Lippen das Wort Geheimhaltung. 'Du Tratschtante.' Dann wartete sie einen Moment, nachdem niemand das Wort ergreifen wollte, legte Kathleen den Füller auf die Akte und beugte sich leicht vor.
    "Passender weise, ist das Thema Geheimhaltung gerade der Grund warum ich mir die Zeit genommen habe hier zu sein. Wir hatten in letzter Zeit ein paar Unannehmlichkeiten, in deren Rahmen wir jetzt gerade Sicherheitslücken schließen die sich wohl zu vor auf getan hatten.
    Mein Hauptinteresse ist es also im Moment dafür zu Sorgen, das unsere Themen vorerst auch immer unserer Themen bleiben. Ich würde daher gerne vorschlagen das wir alle Leute die mit der Midway zu tuen haben einer erweiterten Sicherheitsüberprüfung unterziehen und eine separate Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen lassen. Das gilt explizit für die quasi zivilen Beteiligten. Mir wäre sehr daran gelegen das die Leute nicht durch die Gegend laufen und die Hierarchie übergehen, wenn es um Kommunikation geht." sie blickte den Admiral an und stach dann das erste mal in die alte Wunde zwischen Navy und Geheimdienst. "Mir würde vorschweben das die Navy die Überprüfung durchführt und wir die Vereinbarung stellen - wir haben da etwas.", sie machte eine kleine rhetorische Pause und schmunzelte leicht, "Erfahrung."

    Dann öffnete sie ihr Omnitool und kramte nach den Lebensläufen von den Zwillingen. "Und wenn sie gemeinsam nach Kandidaten suchen für die Mission die geeignet sind, hätte ich da zwei Leute als Vorschlag. Ehemalige Rangers und Militärs. Unteroffiziere. Beide N7 und nur beim Geheimdienst weil wir niemanden hatten der ihre Befähigungen hatte.
    Sie sind Mitarbeiter von mir, die ich gerne Captain Farnsworth direkt übergebe. Beide sind im Moment auf der Citadel und Einsatzfähig. Ihre Akten haben sie gerade von mir bekommen." schloss sie und verteilte die Akten der beiden an den Admiral und Sarah. Helen konnte sie sich selbst jederzeit besorgen, es gab also keinen Grund sie ihr zu geben, außerdem kannte sie die beiden ja. Kathleen öffnete gerade den Mund als es an der Türe klopfte. Die Irritation die das im Raum auslöste war fast greifbar und Kathleen hätte tatsächlich fast gelächelt, unterdrückte das aber und ließ es sich auch nicht anmerken. Sie schloss ihren Mund und sah zur Türe. Nur einen Moment später streckte Kassandra den Kopf herein. Sie war vollkommen blass, als hätte sie den Schreck oder Anschiss ihres Lebens kassiert. Und obwohl sie die Türe mit einer Hand hielt, zitterten ihre Finger.
    "Verzeihen Sie die Störung vielmals. Ma'am, der Admiral möchte Sie sprechen. Jetzt."
    Kathleen hob überrascht die Augenbrauen und legte den Kopf leicht schief. "Natürlich." sagte sie zu Kassandra und wandte sich den anderen zu. Schob dabei ihren Stuhl nach hinten und erhob sich. "Verzeihen Sie. Das war so nicht geplant." mit geübten Handgriffen zog sie ihr Kostüm glatt und ging zu Kassandra hinüber. Diese schob die Türe weiter auf und dahinter konnte man die groß gewachsene Statur des Admirals sehen, der als Vize-Direktor der Abteilung 2 praktisch das operative Geschäft der Abteilung leitete, er hatte die Arme verschränkt, das Gesicht wirkte verbrämt und müde als hätte er lange, unangenehme Stunden hinter sich - wäre er eine Comicfigur, hätte man die Gewitterwolke über seinem Kopf sehen können. Er hatte die Augenlieder halb geschlossen, und doch fixierten seine Augen Kathleen als sie ihm entgegen schritt, so genau und so bewusst das ihr ein Schauer über den Rücken lief.

    Dann war sie durch die Türe hindurch und diese wurde hinter ihr geschlossen. Neska entließ Kassandra mit einer Handbewegung und trat zu dem Mann hinüber und lächelte sanft, ruhig und einfühlsam. "Heinrich." begrüßte sie ihn, ohne ihm die Hand zu reichen. "Kathleen. Wo ist sie?" fahrig, fast abwesend strich er sich mit der Hand durch die grauen, aber vollen Haare, die er zu einem Seitenscheitel trug, öffnete die Augen weiter und starrte für einen Moment zur Decke. Aber nach einem langen Moment richtete sich sein Blick auf Neska, als hätte er jetzt wieder die Kraft sie anzusehen. Es war nicht zu übersehen. Es war so deutlich. Ein Schauspieler war er kein besonderer, aber das war nicht seine stärke. Sie lächelte innerlich grimmig und sparrte sich die Augenbraue zu heben.
    "Auf dem Weg nach Hause." antwortete sie und erwiderte mit ihren stahlgrauen Augen seinen Blick aus den melancholischen unterschiedlich gefärbten Augen. Grün und Blau. "Rebekka ist auf dem Weg nach Hause, es tut mir sehr leid Heinrich."

    "Es ist also wahr." Kathleen sprengte es fast das Herz als sein Körper nach aussen hin alle Anzeichen von Trauer zeigte, er die Schultern hängen ließ sich an der Augenbraue kratzte und den Blick senkte. Sie nickte nur, auch wenn er das längst nicht mehr sehen konnte. Dann hob er den Kopf wieder und Kathleen erfasste den leeren Blick seiner Augen, den er immer trug. Der es unmöglich machte überhaupt zu wissen was in ihm vorging. "Wie soll ich das nur ihrer Mutter beibringen?"
    Ging es ihm überhaupt nahe oder hatte er es schon längst verarbeitete. Kathleen fragte sich ob er überhaupt in seinem Leben je etwas für Rebekka hatte gefühlt oder ob sie einfach nur da gewesen war. Ein weiteres Werkzeug in seinem Plan und in seinen Vorstellungen. Neska blieb ruhig und lächelte leicht. Sanft und nachsichtig. "Soll ich dir etwas bringen lassen?"
    "Einen Kaffee." "Sicher." schloss sie als seine Antwort wie aus der Pistole geschossen kam. Kathleen nickte Kassandra zu und winkte sie mit einem Finger näher.
    "Holen Sie Admiral von Tannberg doch einen Kaffee. Schwarz, ein Stück Zucker." "Natürlich Ma'am." Kassandra sah schon besser aus. Kathleen würde sie nachher fragen müssen was geschehen war. Dann wandte sie sich wieder Heinrich zu der ein paar Schritte gemacht hatte und jetzt bei einem der Fenster hinaus starrte. Mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt trat sie neben ihn und blickte ebenfalls hinaus auf das rege Treiben der Citadel.

  8. #78
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
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    Die Citadel: Das Allianzkommando

    Nachdem Admiral Belikov mit seiner Rede fertig war, legte Helen Vance los und verfeinerte die Aufgabenliste der Midway. Vermutlich ging es dem Geheimdienst mehr um die Waffe als um alles andere, dachte Sarah bei sich, denn eine Waffe mit einem dermaßen hohem Zerstörungspotential in unbekannten Händen war eine unbekannte Bedrohung. In gewisser Weise musste sie dem jedoch zustimmen, doch sie war sich nicht so sicher, ob es besser war, wenn der Geheimdienst über solch eine Waffe verfügte. Doch das waren Gedanken, um die sie sich jetzt nicht kümmern konnte. Viel interessanter war einfach der Umstand, dass es eine Waffe gab oder gegeben hatte, die es mit einem Raumschiff der Sovereign-Klasse aufnehmen konnte. Sarah dachte einen Moment an das Bild, als die Sovereign durch die vereinte Flotte bei der Citadel geflogen ist und ein turianischer Kreuzer einfach an der Außenhülle des Kolosses zerschellt war.

    Zum Schluss sprach Helen sowohl die Geheimhaltung als auch weitere Personalaufstockung an, woraufhin sich Kathy direkt einklinkte. Admiral Belikov und Sarah selbst waren ein wenig überrumpelt von der Idee, weitere Agenten an Bord der Midway zu bringen. Je mehr Agenten auf dem Raumschiff unterwegs waren, desto angespannter würde vermutlich auch die Stimmung sein und das war kontraproduktiv, wenn man sich sowieso schon an einer lebensgefährlichen Mission beteiligte. Doch bevor Helen selbst jemanden vorschlagen konnte, übernahm Kathy die Auswahl und schickte Sarah zwei Personalakten. Der Captain warf einen Blick in die Dateien und entschied für sich, dass es sich um zwei Problemlöser handelte, die über genügend Erfahrung und Kompetenz verfügten, um hilfreich zu sein. Aber vor allem wirkten sie auf den ersten Blick nicht wie typische Agenten des Geheimdiensts. Sie würde Neska über die beiden noch ausfragen – ein weiterer Punkt, den sie zu der Liste der zu erledigenden Dinge hinzufügte. Bevor sie jedoch etwas dazu sagen konnte, wurde die Besprechung unterbrochen und Kathleen wurde hinaus gebeten. Sarah nutzte den Moment, um sich nochmals alles durch den Kopf gehen zu lassen.
    „Ich bin mit den beiden einverstanden.“, sagte sie anschließend zu Helen. Sie vertraute Kathy in dieser Hinsicht und durch die schnelle Zustimmung nahm sie Helen die Chance, doch noch jemand anderen auszuwählen. Helen und Admiral Belikov nickten.

    „Ein weiteres Raumschiff der Sovereign-Klasse“, meinte Sarah, „Was sollen wir unternehmen, wenn es sich herausstellt, dass es noch aktiv ist?“
    Belikov sah kurz zu Helen und sie nickte ihm zu – scheinbar konnten sich die beiden doch schon ein wenig absprechen.
    „Wir benötigen alle Informationen, die Sie bekommen können. Je mehr, umso besser. Jeder Hinweis, der etwas über die Herkunft oder Art der Waffe, mit der dieses Raumschiff getroffen wurde, hilft uns weiter.“
    Das war es also. Der Admiral sprach es zwar nicht direkt an, aber es war klar ersichtlich, dass die Midway um jeden Preis etwas Nützliches herausfinden musste. Das ungute Gefühl, welches Sarah empfand, als sie von ihrem neuen Kommando erfahren hatte, stieg wieder in ihr hoch. Am meisten ärgerte sie sich jedoch über die Gleichgültigkeit, die sowohl Helen als auch Belikov zur Schau stellen versuchten.

    „Bei allem nötigen Respekt, aber ich werde meine Leute bestimmt nicht auf ein Selbstmordkommando schicken!“, entgegnete sie deshalb etwas energischer. Sarah wusste, dass sie sich das erlauben konnte, denn der Admiral hatte ihr beim ersten Treffen schon verraten, dass sie derzeit niemand anders zur Verfügung hatten. „Ich werde die Mission durchführen, doch wenn ich die Lage für zu gefährlich einschätze, dann werde ich die Crew nicht verheizen.“ Anschließend blickte sie zu Helen. „Und ich erwarte auch, dass Ihre Agenten sich in diesem Fall meinen Befehlen unterordnen und keine Meuterei anzetteln und auch generell nicht handeln, ohne dass ich davon weiß.“
    „Captain…“, versuchte Belikov Sarah wieder zu beruhigen, doch Helen nickte. „Natürlich.“, meinte sie. Somit entspannte sich die Lage wieder ein wenig und alle Anwesenden hatten mitbekommen, dass Sarah kein Soldat war, der zu jedem Befehl ohne nachzudenken ja und Amen sagte. Für sie war das höchste Gut eines Militärs immer dessen Personal, die Soldaten. Und das galt zu schützen.

    „Sollte die Midway in akute Gefahr laufen“, fügte Admiral Belikov hinzu, „dann steht die Aconcagua auf Abruf bereit. Zwar sind die Tests noch nicht abgeschlossen, aber sie verfügt über genügend Schlagkraft.“ Das Angebot war eine Überraschung, doch im Grunde war es auch nur Augenauswischerei. Das Schlachtschiff der Kilimanjaro-Klasse hatte keine Tarnfunktion, sowie die Midway und wenn es zu einem Gefacht kommen würde, bräuchte es viel zu lange, um zur Hilfe zu kommen. Doch vielleicht wollte der Admiral damit etwas ganz anderes ausdrücken. Möglicherweise wollte er damit sagen, dass die Navy Sarah zur Seite stand, sollten die Geheimdienstoffiziere etwas im Schilde führen.

    „Danke, Admiral. Ich weiß das zu schätzen“, entgegnete Sarah und setzte somit das Spiel fort. „Um nochmals auf die Geheimhaltung zu kommen. Meine Idee wäre es, das die Crew bis zum Abflug noch nichts über unser genaues Ziel erfahren. Wenn wir erst einmal unterwegs sind, wird sich der Informationsfluss sowieso viel besser kontrollieren lassen.“ Sie wandte sich Weber zu. „Was meinen Sie, Lieutenant? Sie kenne die Crew besser als ich.“
    Geändert von Kinman (10.02.2011 um 18:31 Uhr)

  9. #79
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    Die Citadel: Das Allianzkommando; Konferenzraum

    Wie John erwartet hatte war Sarah alles andere als begeistert von Helens Vorhaben, aber noch bevor der neue Captain der Midway etwas sagen konnte schaltete sich Kathleen ein und betonte noch einmal wie wichtig die Geheimhaltung war, wobei sie Amanda einen kurzen Seitenblick zuwarf der weder Helen noch John entging, ehe sie Belikov und Sarah zwei Personalakten von Agenten schickte, mit denen sie die, von Helen angesprochenen, freien Posten gerne besetzten würde. Ein kurzes Zucken ihrer Mundwinkel war das einzige Zeichen, welches auf Helens Überraschung hindeutete, doch sie schien nicht zu beabsichtigen ihre Kollegin zu überfahren, vor allem da Sarah mit den beiden Personen leben zu können schien, wodurch Belikov unter Zugzwang stand und es Helen ja letztendlich nur genügend Agenten auf dem Schiff haben wollte. Kathleen schien somit ihren Part in Helens Plänen gespielt zu haben, denn sie ließ die Frau Kommentarlos abziehen als diese sich, auf die Störung durch ihre Assistentin hin, entschuldigte und den Konferenzraum verließ.

    Unmittelbar nach ihrem Abgang meldete sich Sarah zu Wort und brachte ihre Bedenken, die sie bei dieser Mission hatte, zum Ausdruck. Sie machte klar, dass sie kein Selbstmordkommando anführen würde und bei entsprechender Gefahr das Leben ihrer Crew geringen Erfolgschancen vorziehen würde und verlangte auch dass siech die Angehörigen des Geheimdienstes auf der Midway ihrem Befehl unterordnen würden. Helen schien damit kein Problem zu haben und auch Belikov versicherte Sarah, dass die Aconcagua und somit auch er hinter dem Captain der Midway stehen würden. Damit waren die Linien gezogen und Sarah wandte sich dem nächsten Punkt zu, der Geheimhaltung. Der Captain schlug vor die Crew erst nach dem Ablegen der Midway zu informieren um den Informationsfluss besser unter Kontrolle halten zu können. Als sie John um dessen Meinung bat zuckte der Agent kurz mit den Schultern ehe er antwortete: "Eine vernünftige Idee. Ich kann natürlich nur für den älteren Teil der Midway-Crew sprechen, aber sie wurden für Einsätze hinter den feindlichen Linien ausgebildet und haben sich als äußerst Anpassungsfähig erwiesen. Wenn das auch auf die neuen Crew-Mitglieder zutrifft sollten wir mit entsprechender Ausrüstung und einer kurzen Eingewöhnungszeit in der Lage zu sein bestmögliche Resultate zu erbringen."

    Gesprochen wie ein wahrer Diplomat... Aber was soll ich sonst sagen? Die Mission hat zu viele Unbekannte um sich wirklich darauf vorbereiten zu können und auch die Leute die wir verloren haben, oder die ausgetauscht worden sind, haben ihr Bestes gegeben... alles was wir tun können ist unser Möglichstes zu tun und hoffen das es ausreicht um zu überleben. "Wichtig ist vor allem, dass sowohl die alten, als auch die neuen Crew-Mitglieder und die Geheimdienstangehörigen sich schnell aufeinander einstellen und sich darüber im Klaren sind das wir eine Mannschaft sind. Wie mit den Informationen verfahren wird sollte uns nicht kümmern, wir müssen sie nur beschaffen." setzte John nach, da er wusste, dass dieser Punkt oft für die größten Schwierigkeiten sorgte wenn Militär und Geheimdienst zusammenarbeiteten. "In diesem Punkt stimme ich ihnen zu Lieutenant und ich bin mir sicher, dass sie und Captain Farnsworth mit gutem Beispiel vorangehen werden." übernahm Helen wieder das Wort und bedachte die beiden Offiziere mit der Andeutung eines Lächelns: "Im Zuge der Geheimhaltung möchte ich noch eine Sache ansprechen. Ich habe vor Miss Phoenix von der Midway abzuziehen und übernehme sie in mein Team. Ich habe von dem Vorfall in den Andockbuchten gehört und ich bin der Meinung das es besser ist, wenn Miss Phoenix ihre Untersuchungen in einer 'sichereren Umgebung' fortsetzt wo sie andere Behörden nicht belästigen können. Die Gethwissenschaftlerin warf John einen raschen Blick zu, der aber nicht überrascht sondern eher betrübt wirkte und John vermutete dass Helen schon vorher mit Amanda über dieses Vorhaben gesprochen hatte.

    "Damit hätten wir alle Punkte angesprochen. Um mögliche Unklarheiten zu beseitigen möchte ich noch einmal die Rolle, die der Geheimdienst bei dieser Mission spielen wird erleutern. Agent Weber wird unsere Interessen während der Mission vertreten und hat die Befehlsgewalt über alle anderen Agenten, die auf der Midway stationiert sind. Auf der Midway wird er natürlich den Befehlen von Captain Farnsworth Folge leisten und seinen Pflichten als erster Offizier an Bord eines Kriegsschiffes nachkommen." fasste Helen zusammen und sah zu Sarah hinüber, die auf der anderen Seite des Tisches saß: „Können sie mit diesen Vorgaben arbeiten Captain?"

  10. #80
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
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    "Was passiert da gerade?" begann Heinrich ein neues Thema. Rebekka schien verdrängt und vergessen. "Einsatzbesprechung der Midway."
    "Hm."
    "Helen ist anwesend."
    "Sie hat spezielle Pläne."
    "Wie immer."
    "Darum arbeitet Sie für uns."
    "Natürlich."
    "Spuck ihr nicht in die Suppe."
    Neska reagierte nicht sondern schwieg einen Moment. Rührte sich nicht und sagte nichts. Was Heinrich nach einigen langen Momenten reagieren ließ in dem er den Blick zu ihr wandte. Ihr Profil musterte und schließlich mit dem Mundwinkel zuckte. "Verstehe." Kathleen schwieg weiter und sah beim Fenster hinaus. Beobachtete zwei Volus die über ein Paket stritten das zwischen ihnen auf dem Boden stand. In unmittelbarer Reichweite der beiden hielt sich ein C-Sec Mann auf, der die beiden argwöhnisch beobachtete, die Augenbrauen zusammen gezogen, so das sich mehrere Falten über seiner Nase bildeten. Er schien nicht beeindruckt, aber besorgt, den Volus hatten immer - seltsame Ideen. Und es schien als wäre der C-Sec Mensch genau deswegen stehen geblieben. Kathleen glitt mir ihren Gedanken ein wenig hin und her. Dann sah sie Heinrich wieder an.
    "Ich will keine Beschwerden auf meinem Tisch."
    "Wir sind große Mädchen Heinrich. Wir könnten das auch so regeln."
    "Wie immer?"
    "Wie immer."
    "Natürlich."
    Kathleen blickte ihn nun an und wartete als Kassandra auftauchte. Sie reichte dem Admiral seinen Kaffee und nickte kurz. Nur um sich dann sofort wieder zu verziehen, bevor ein weiteres Wort viel. Sie verstand ihre Arbeit - was Kathleen nur um so neugieriger machte, was vorhin vorgefallen war. Für einen Moment blickte sie Kreuz nach und dann zu Tim der weiter entfernt stand. Er blickte grimmig und angespannt. Hatte für einen Moment einen der Marines im Visier der wohl Begleitung von sonst jemandem war. Taxierte ihn und der Marine starrte fix in die Luft, als könnte er das Ungemacht des beissenden Blickes so abschütteln. Neska lächelte und schnaubte dann. Dann erst blickte sie Heinrich wieder an.
    "Ja, Papa, können wir. Versprochen."

    Der Mann neben ihr unterdrückte ein Lachen, aber verbarg das leise Prusten nicht das wohl sein amüsiert sein unterstreichen sollte. Dann wurde er ernst und fixierte Kathleen. Hielt ihr etwas entgegen und bohrte seinen Blick in ihren. Neska senkte ihren Blick nicht sondern hielt seinem Blick stand.
    "Was ist das."
    "Ein Geschenk."
    Ihre Miene veränderte sich keinen Millimeter. Ihre Pupillen weiteten sich einen Moment um zu unterstreichen was sie sagen wollte. 'Das ist unangebracht.' Und er erwiderte diese Reaktion mit einem leichten Zucken des Mundwinkels. 'Ist es nicht.' Nur einige Meter von ihnen entfernt auf der anderen Seite der Scheibe rauschte ein Schiff der Allianz von den Docks davon, beschleunigte seinen Weg weg, von der Station und hinein in den purpurnen Nebel der die Citadel umspannte. Sie einschloss und alles in ein quasi-romantisches Licht tauchte, etwas das durchaus Wirkung haben konnte, und von diesem Fenster, vor dem sie standen, hätte die Aussicht mit dem nicht weit entfernten Stern der ein halbes irdisches Abendrot als Licht produzierte, getränkt in der chemischen Konzentration des Nebels, den Millionen von Lichtern der künstlichen Station, die weiß wer geschaffen hatte, hätte es wirklich fast romantisch wirken können. Neska wusste das. Sie beobachtete den Ausdruck seiner Augen, und auch wenn dort keine Romantik lag, so lag da doch Gefühl. Gefühl von Zuneigung und Sehnsucht. Aber sie regte sich nicht. Machte keine Anstalten nach dem zu greifen was er ihr reichte, oder anbot. Hinhielt. Schenken wollte, geben wollte. Sie wusste das sie beobachtet wurden. Scheinbar war ihm das auch bewusst, aber er konnte ihr auch einfach nur so etwas reichen, das Informationen beherbergte. Was auch immer es war, es war so klein das er es in der Hosentasche hatte bergen können.
    Und ihr Zögern ließ es wohl mehr verdächtig aussehen als es tatsächlich sonst gewesen wäre. Als sie länger keine Anstalten machte es zu nehmen, legte er den Kopf schief und hob eine Augenbraue.
    "Ich dachte darüber wären wir hinaus, Heinrich." flüsterte sie und konnte nicht anders. "Sicher."
    "Was soll das dann?"
    "Ich konnte nicht anders."

    "Du weißt das es für uns gefährlich ist."
    "Damals vielleicht, aber heute hat sich deine Situation geändert."
    "Meine?" fragte sie und legte einen gespielten Tonfall an den Tag, der klar ausdrückte das sie einer anderen Meinung war.
    "Ja. Du bist nicht mehr exponiert."
    "Ich denke Alex würde das anders beurteilen."
    Er schnaubte und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Segev war ein Arsch. Weiß der Teufel was er alles betrieben hat, sicherlich war es verdient."
    Jetzt schnaubte Kathleen. "Und ich dachte du weißt alles was bei uns passiert." Als Antwort grinste er nur schief und schwieg. Er blieb beharrlich und hielt die Hand weiterhin ausgestreckt.

    "Und was ist mit deiner Situation." mehr Aussage als denn Frage.
    "Was soll damit sein?"
    "Du bist immer noch exponiert." sie machte eine kurze Pause. "Politisch."
    "Und das sagst gerade du?"
    Kathleen schmunzelte und schnalzte mit der Zunge. "Ich bin Königsmacherin, Heinrich. Nicht Königin."
    "Ah - etwas neues. Daher dein Interesse an mir."
    "Wenn ich dich erinnern darf, warst du der mit dem Interesse."
    "Interesse."
    "Geschäftlichem Interesse?"
    "Geschäftlich." wiederholte er ein zweites Wort von ihr.
    "Politisch?"
    "Hm."
    Neska blinzelte mehrfach und rollte dann mit den Augen. "Du überrascht einen immer wieder. Von einem Mann deines Formates hätte ich etwas mehr Kultiviertheit erwartet, in einer Unterhaltung." das ließ ihn nun lächeln. Er war bei weitem nicht so leicht zu reizen wie es Alexander war und das spornte Kathleen nur weiter an, auch wenn sie wusste das es nicht unbedingt jetzt clever war den Mann zu reizen. Aber er hatte soviel Interesse an Rebekka wie man es nur eben nicht haben konnte. Sie war seine Tochter und sie war tot. Für ihn und seine Frau. Aber Kathleen ging davon aus das Kassandra - Heinrichs Kassandra - eben soviel Interesse zeigte wie Heinrich, an diesem Fakt.
    "War es nicht das was dich angezogen hat?"
    Ohne zu zögern schoss sie ihre Antwort ab. "Nein." damit wandte sie sich zum drehen.
    "Captain, noch einen Moment." sagte Heinrich ohne eine weitere Sekunde zu zögern und hielt sie mit ein paar einfachen Worten zurück. Kathleen unterdrückte den Drang eine Schnute zu ziehen und drehte sich zu ihm zurück, wo sie sich gerade noch herum gedreht hatte. Verbarg die Hälfte von ihm mit ihrem Körper vor den anderen. Er hob die Hand erneut und hielt ihr das kleine etwas hin. "Bitte."
    "Nein, Heinrich."
    "Politisch ist es egal."
    "Ist es nicht, das weißt du." er grunzte und blickte kurz an ihr vorbei und sah sie dann mit einem harten unerbittlichen Blick an, den Kathleen ebenso hart erwiderte. Sie wich nicht zurück. Er konnte sie nicht einschüchtern, denn er hatte nichts gegen sie in der Hand. Sie dafür alles und noch viel mehr.
    "Neska. Bitte." Sie schüttelte nur in einer Andeutung den Kopf und seufzte leise.
    "Nein, Heinrich. Wir waren uns einig. Es geht nicht. Es ist nicht gut." für einen Moment verengten sich seine Augen und hielten sie weiter mit einem Blick vor sich fixiert.
    "Sie ist auch meine Tochter." antwortete er das erste mal mit so etwas wie echtem Gefühl in der Stimme. Und fast hatte sei den Eindruck das seine Augen hätten weich werden können.

    "Nicht deine einzige." konterte sie kalt. Und bohrte nun ihren Blick in den seinen, tief in seine kalten Augen. Grün und Blau gegen Stahlgrau.
    "Was soll das heißen."
    "Dachtest du ich wüsste nicht von deinen anderen Versuchen?"
    Er schnaubte ungläubig und realisierte im selben Moment das er sich damit verraten hatte, selbst wenn sie nicht geblufft hatte, wäre sie jetzt sicher gewesen. Aber Neska hatte nicht geblufft. Sie wusste von allen. Jedem seiner Versuche. "Wenn du noch so sehr so tust, als wenn Henrietta dir wichtig wäre - so bleibt Sie doch nur einer der vielen Versuche einen männlichen Erben zu bekommen, den dir deine Ehefrau nicht schenken konnte. Und mir ist schleierhaft warum du denkst, ich sollte dir abnehmen das dein Interesse an Henrietta höher wäre als an deiner anderen Tochter die vor wenigen Stunden erschossen wurde und noch nicht mal richtig kalt ist, außer das du versuchst über Henrietta mich zu binden, und unter deine Kontrolle zu zwingen, zu verhindern das Sie für mich ein Werkzeug ist dich unter meine Kontrolle zu zwingen, weil Sie ein politisches Druckmittel ist. Wobei du neben der Tatsache das es auch politischer Selbstmord wäre, übersehen zu scheinst, das ich meine Tochter liebe und sie nie instrumentalisieren würde. Aber ebenso wenig werde ich zu lassen, dass es irgend ein anderer mit Ihr versucht."

    Sein Blick war undruchsichtig und emotionslos geworden, sein Gesicht wieder die Maske die er immer trug und mit der er in einer ähnliche Maske bei Kathleen starrte. Sie reagierte nicht und tat nichts. Sondern hielt einfach nur noch einen Moment still. Ignorierte seinen Blick und das Geschenk das er führ Henriettas Geburtstag Morgen mit gebracht hatte. Vermutlich der einzige Grund warum er hergekommen war. Um Kathleen das Geschenk zu geben damit sie es Henrietta in seinem Namen geben konnte. Welch Einsatz von Ressourcen. Innerlich schüttelte sie den Kopf und fragte sie welcher Abgrund sich noch hinter seiner Scharade verbergen mochte. Sie lächelte dann freundlich.
    "Danke für deine Zeit Admiral. Und noch mal. Mein Beileid." Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ging ein paar Schritte nur um dann innen zu halten. "Hm. Sarah ist hier. Möchtest du vielleicht mit ihr sprechen? Oder soll ich das machen?"
    "Hat Sie einen Termin mit dir?"
    "Ja."
    "Dann belass es dabei. Sie würde nicht verstehen warum ich hier bin und warum ich es nicht verhindert habe."
    Kathleen hob nur eine Augenbraue und nickte dann. Soviel zu seinen Vatergefühlen. 'Kaltes Arschloch.'

    Mit geraden, selbstbewussten und ohne zu Zögern trat sie wieder an die Türe zu dem Besprechungsraum. Klopfte und trat sofort ein, um zwar Respekt aber doch die Selbstverständlichkeit zu unterstreichen.
    "Verzeihen Sie die Störung. Admiral von Tannberg hatte ein paar Dinge die er mit mir überraschend persönlich klären wollte." sie strich sich beiläufig die Haare zurecht signalisierte damit eine entsprechend angespannte Situation, und wusste das man es ihr abnehmen würde. Dann kehrte sie zu ihrem Platz zurück und ließ sich auf den Stuhl gleiten als wäre nichts gewesen.

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