Amoklauf in Ansbach: Ein 18-Jähriger hat ein Gymnasium in der fränkischen Stadt gestürmt und mehrere Menschen verletzt. Die Polizei umstellte das Gebäude. Der mutmaßliche Täter wurde bei der Festnahme angeschossen.
Ansbach - Bei einem Anschlag auf das Gymnasium Carolinum im fränkischen Ansbach sind am Donnerstagmorgen laut Polizei zehn Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer. Bei den Opfern handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um Schüler der achten Klasse und den mutmaßlichen Täter. In Lebensgefahr schwebe niemand, hieß es.
Nach Angaben der Polizei hat sich der Täter mit einer Axt Zugang zu dem Gymnasium verschafft und mehrere Brandsätze geschleudert. Der Anschlag habe sich gegen 8.35 Uhr ereignet, so ein Behördensprecher. Bereits zehn Minuten später, um 8.45 Uhr, wurde der 18-Jährige von einer Polizeistreife überwältigt und festgenommen.Polizeisprecher Peter Grimm sagte SPIEGEL ONLINE, dass während des Amoklaufs Schusswaffen gebraucht wurden, allerdings nur von Seiten der Polizei. Der mutmaßliche Täter wurde angeschossen, eine Kugel traf ihn in den Oberkörper. Er wurde schwer verletzt mit einem Hubschrauber in eine Klinik gebracht.
Feuerwehr-Einsatzleiter Horst Settler sagte, der junge Mann habe zwei Brandbeschleuniger geworfen. Es habe aber nur kleinere Brände gegeben. Ob die Verletzungen der Opfer durch die Brandsätze entstanden oder ob der Täter anschließend die Betroffenen angriff, war zunächst unklar.
Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen Schüler des Abiturjahrgangs. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt.
Die Schule war nach der Tat von Polizisten umstellt worden. Obwohl die Polizei nicht von einem weiteren Täter ausging, durchsuchten Beamte das geräumte Gymnasium. Die Schüler wurden zunächst in einem benachbarten Gebäude untergebracht und von Seelsorgern und Psychologen betreut. In der Schule gebe es Rauch- und Brandspuren, sagte ein Polizeisprecher.
In ersten Berichten der Einsatzkräfte hieß es, der mutmaßliche Täter sei 19 Jahre alt. Diese Angabe wurde inzwischen korrigiert.