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Thema: Wohnmodule

  1. #31
    Newbie Avatar von Vynnron Tetros
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    Omega
    Wohnmodule
    00:01


    Verdutzt setzte sich Vynnron auf und hielt sich den Kopf. Verdammte Kopfschmerzen!, dachte er sich. Sein Sturmgewehr lag neben ihm, aber wieso lag er überhaupt auf dem Boden? Roghax hatte gesagt, er solle warten, also hatte er sich hingesetzt… und dann…Wumm! Irgendjemand hatte ihm irgendwas über den Schädel gezogen. Hat wohl gedacht, ich wäre tot, sonst wären meine Waffen nicht mehr hier…oder der Kerl meinte, ich wäre lange genug bewusstlos. Vynnron schüttelte heftig den Kopf, versuchte, den Schmerz wegzubekommen. Dann ein leise Knirschen, wie von Schritten und Stimmen. „Muss das denn sein?! Wer auch immer das Schicksal lenkt, er hat das mieseste Timing der Welt!“, murmelte der Turianer, dann versuchte er, in Deckung zu gehen. „He! He! Dageblieben und die Hände über die Ohren!“, ertönte es jedoch, und damit war seine Flucht beendet.

    Zwei Salarianer waren gerade aus der kleinen Gasse neben Sy’s beschädigtem Modul getreten. Sie sahen ihn nicht gerade freundlich an. „Der hält mehr aus als ich erwartet hatte. Ich dachte, seine Birne wäre gebrochen. Egal, nimm ihm die Waffen ab und dann sehen wir weiter.“, sagte einer der beiden zum anderen. Seufzend hob der Turianer die Arme, während der Salarianer auf ihn zukam. „Her mit dem Ding!“ Der Salarianer griff nach Vynnrons Sturmgewehr, was dieser ihm auch gab. „Bitte sehr!“ Dann ging alles ganz schnell. Vynnron packte den Salarianer mit der linken Hand an der Kehle und hob ihn vor sich. Mit der rechten Hand zog er seine Pistole und eröffnete das Feuer auf den zweiten Salarianer. Er wusste, dass er mächtig im Arsch war, wenn noch mehr Gegner in der Gegend wären, aber er wollte nicht kampflos untergehen. Während der Salarianer in seinem Griff zappelte und die Schüsse des anderen Salarianers abfing, ließen die Schilde des feuernden Gegners nach. Schließlich konnte Vynnron den Gegner mit einem Kopfschuss töten. „Na bitte, ging doch ganz gut. Und jetzt zu uns zwei…“, brummte der Turianer und hielt den ersten Salarianer so, dass er ihm ins Gesicht schauen konnte. „Ach Mist!...“ Die Schilde des Kerls hatten auch nicht gehalten, und er war leider nicht mehr ansprechbar. Grummelnd warf Vynnron die Leiche weg und nahm sein Sturmgewehr wieder an sich. Sy’s Leiche war verschwunden, und von Roghax war auch nichts zu sehen. Toll, wunderbar…jetzt brauch ich nen Schluck…und vielleicht noch mehr., dachte Vynnron sich und stapfte davon. Die anderen konnten ihm in seiner momentanen Stimmung den Buckel runter rutschen.

    00:10

    ----> Das Accarbar

  2. #32
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    10:09 Uhr
    Die Wohnmodule
    Omega



    Noch bevor Kimaya dem 25-jährigen antworten konnte, fuhr Kate mit einem Vorschlag dazwischen, den Jacob jedoch ohne zu zögern ablehnte: „Ich habe dir versprochen, dass ich dir helfe. Und was eben passiert ist, reicht lange nicht, um mich dazu zu bringen, das Versprechen zu brechen.“ Versicherte er ihr und hörte den letzten Worten nur noch beiläufig zu. Viel zu sehr vertiefte er sich in eigenen Gedanken: Was zur Hölle habe ich da gerade eigentlich gemacht? Und warum? Habe ich das überhaupt ernst gemeint? Und was denkt sie jetzt von mir? Wahrscheinlich hält sie mich jetzt doch für einen dieser Spacejockeys, der sich gerade wie der opferbereite, strahlende Held aus irgendeinem Film verhält… Keine dieser Fragen wagte er wirklich ernsthaft zu beantworten. Er hatte einfach selbst keine Rechtfertigung für das, was er tat, seitdem der Kroganer tot war.
    Oder wollte sein Verstand gar keine Antworten für all das finden? Selbst das wusste Fisher nicht. Er wusste nicht mal, ob er es jemals herausfinden würde.

    Gleichzeitig bemerkte er aber auch, dass Kimaya, die junge Quarianerin, die sie nur durch Zufall dabei hatten, weiterhin niedergeschlagen, fast schon deprimiert wirkte. Mit gesenktem Kopf und völliger Stille folgte sie der Situation einfach nur, als wirklich ein Teil davon zu sein. Da brachten offensichtlich auch die aufmunternden Worte des Menschen nichts, die unbemerkt an dem blutroten Visier abgeprallt sein mussten. Was für ein beschissener Start für die Pilgerreise das sein muss. Seit ihrer Landung war sie die ganze Zeit in Lebensgefahr, hat vermutlich – nein, ganz bestimmt das allererste Mal jemanden umgebracht. fasste er den Verlauf der Dinge zusammen und erinnerte sich an die Situation zurück, in der er zum ersten Mal aufgefordert wurde, zu töten.

    Es war ursprünglich ein Auftrag wie jeder andere. Der damals 20-jährige Tony Forth wurde gerade erst zum Geheimdienst versetzt, wurde mit einigen anderen Neulingen auf jene Mission geschickt. Rein, die benötigten Beweise sicher stellen und wieder verschwinden. Das alles sollte komplett ohne Komplikationen ablaufen. Doch einem der anderen Neulinge unterlief auf den letzten Metern ein Fehler, der Forth zum ersten Mal in echte Gefahr brachte.
    Durch irgendeinen unbeachteten Schritt muss ein stiller Alarm ausgelöst worden sein, denn nur wenige Augenblicke später bemerkten sie, wie die, glücklicherweise nur wenigen, Wachen sich näherten und das Feuer eröffneten. Während zwei der drei anderen ohne zu zögern das Feuer erwiderten, hielt der Dritte, der Verantwortliche für diese Situation, inne. Geplagt von unendlichen Selbstvorwürfen kauerte er sich regungslos hinter der Deckung zusammen.

    Das meiste war bereits überstanden, da lag es zum ersten Mal nur an Jacob, dem Team das Leben zu retten. Er war der Einzige, der den Mann – es war ein Turianer – bemerkte, der über die rechte Flanke kam. Gleichzeitig war er der Einzige, der überhaupt ein freies Schussfeld hatte. Gleichzeitig hatte er aber auch nur diese eine Chance. Sein gesamter Körper spannte sich an, Atmung und Puls rasten. Salziger Schweiß entwich den Poren. Ein Gefühl des Skrupels übernahm seinen Körper.

    Am Ende war es nur noch der Reflex, der ihn abdrücken ließ und den Turianer tötete. Der Auftrag wurde erfolgreich erfüllt, keiner aus dem Team wurde verletzt. Doch das Gesicht des Turianers ließ den ehemaligen Tony Forth noch einige Zeit danach nicht mehr los. Schlechter oder teilweise gar kein Schlaf war nur eine der Folgen, die sich nicht unterdrücken ließen. Immer wieder erzählten seine Partner ihm, dass es oft keine andere Möglichkeit gab als abzudrücken. Und Jacob wusste, dass sie Recht hatten. Und er meldete sich freiwillig für das Militär. Doch nie hätte er gedacht, dass das Töten so viel Überwindung kostete…



    Jacob wusste also ganz genau, wie es der Quarianerin ergehen musste, wenn er Recht behalten sollte. Er hatte es selbst bereits durchgemacht. Doch von dem, was er damals war, dem strahlenden Tony Forth, war nicht mehr viel übrig. Jacob Fisher war, wenn etwas persönlich wurde, stets skrupellos. Wenn es nicht persönlich war, empfand er es als die einzige Chance, das eigene Leben zu sichern. Und genau damit rechtfertigte er es jedes Mal, wenn er jemanden tötete.
    Doch gab es immer wieder Situationen, in denen er wieder zu dem stets gut gelaunten Tony Forth wurde. Eine dieser Situationen lag nur rund zwölf Stunden zurück – und er verbrachte sie mit Kate: Einer jungen Frau, die ihn so sehr an Bella Bates erinnerte, aber dennoch vollkommen anders war. Alles war anders an ihr. Kate nahm das Leben auf eine völlig andere Art und Weise da. Doch auch sie hatte zwei Seiten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können – genau wie Jacob selbst. Vielleicht war das einer der vielen ungeklärten Gründe, warum er sie nicht alleine lassen konnte.

    Den Weg zu der Adresse des Salarianers erlebte Jacob durch seine Erinnerungen nur beiläufig. Zudem wurde er immer wieder von den stechenden Schmerzen seiner Rippen abgelenkt, die bei jedem zu schnellen Schritt stärker wurden. So musste er sein optimales Tempo finden und ebenso einen komplett neuen Atemrythmus suchen. Ein zu tiefes Einatmen hätte das Stechen nur verstärkt, zu hektisch zu werden kostete hingegen zu viel Kraft und Energie. Keine leichte Aufgabe. Stellte Jacob bemüht fest, wurde dann aber von einem überraschenden Anblick abgelenkt.

    Sind wir da? Kam es ihm als erstes in den Sinn, während er das recht große und vor allem ungewöhnlich gut erhaltene Gebäude ansah. Umzäunt von einer hüfthohen Mauer, offenbarte sich der Anblick eines Gebäudes, das noch sehr neu gewesen sein musste. Um einiges interessanter war es jedoch, dass in einem der sichtbaren Fenster Licht brannte. „Sieht aus als hätten wir mal Glück.“ teilte er den beiden Frauen mit und deutete auf jenes Fenster. „Also dann, keine Zeit mehr verschwenden.“ Schlug Jacob abschließend vor und machte den ersten entschlossenen Schritt zur Haustür.


    10:10 Uhr

  3. #33
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    <----- Die Andockbuchten

    Die Wohnmodule

    Kate ging mit ihren Partnern im Schlepptau zu den Wohnmodulen, nur diesmal legte sie ein gemächlicheres Tempo an den Tag. Einerseits wegen Jacobs Verletzungen, andererseits wegen Kimaya. Sie hatte keine Ahnung, wie ausdauernd oder fit Quarianer im Allgemeinen waren bzw. Kimaya im Speziellen. Bei der Schießerei vorhin beziehungsweise bei der Flucht hatte sie sich ja locker mitgehalten, aber da könnte auch Panik der Auslöser gewesen sein.

    ‚Was zur Hölle ist denn da passiert?’ Als Kate den ersten Bereich der Wohnmodule erreichte, sah sie ein verlassenes Schlachtfeld vor. Die halben Module waren zerstört oder verbrannt, vertrocknetes Blut, eindeutig mehr als selbst für Omega gewöhnlich, Schrott und andere Dinge lagen hier rum. Hier und da war die Zerstörung nicht ganz so allumfassend. ‚Zumindest hat jemand die Leihen entsorgt, sonst würde es hier noch mehr stinken, als es eh schon tut… Ich hoffe nur, dass Squib nicht umgebracht wurde oder verschwunden ist.’

    Glücklicherweise führte die Anschrift zu einem Teil der Wohnanlagen, der nahezu unversehrt war. In diesem Areal waren hauptsächlich Nichtmenschen unterwegs. Turianer, Asari, Kroganer, Volus, Batarianer und eben auch Salarianer. Einige warfen dem ungewöhnlichen Trio feindliche Blicke zu, aber die meisten ignorierten die zwei Menschen und gingen ihrer Tätigkeit nach.

    „So, hier muss es irgendwo sein…“, murmelte Kate, mehr zu sich selbst und ließ ihren Blick wandern. Ein scharfer Knall und ein Aufschrei erregten kurz ihre Aufmerksamkeit. Ein Batarianer hatte eine Asari geohrfeigt und diese stand jetzt mit gesenktem Haupt vor ihm. An ihrer Wange waren noch, leicht verfärbt, die Fingerabdrücke des größeren Aliens zu erkennen. Die Biotikerin kommentierte die Aktion mit einem gedanklichen Schulterzucken und setzte die Suche nach dem gewünschten Ziel fort.

    Endlich hatte sie das Modul, das am entsprechenden Platz stand, gefunden und schritt darauf zu. Als sich die Tür nicht automatisch öffnete, hieb Kate auf den dazugehörigen Taster – vergebens. ‚Verdammt, der ist wohl nicht da… Aber einen Blick werde ich wohl hineinwerfen müssen. Vielleicht finde ich mit Kimayas Hilfe die nötigen Informationen.’

    „Wollen Sie zu mir?“, fragte plötzlich eine schnell sprechende Stimme und unterbrach somit Kates Gedankengang. „Ich bin Squib und mir gehört dieses Modul.“ Kate wandte sich um und sah den Salarianer, der sie angesprochen hatte.

    „Ja genau. Ich und meine Kollegen…“, die Biotikerin deutete auf Kimaya und Jacob. „…hätten ein paar Fragen an Sie.“

    „Natürlich, natürlich. Wenn Sie zahlen…“, entgegnete Squib, dann wanderte sein Blick zu Kimaya. „Wie ich sehe, eine Quarianerin. Ich hatte unlängst die Gesellschaft mit jemanden ihrer Rasse.“ Alle ansprechend fuhr er dann fort. „Aber kommen Sie doch erst mal rein.“

    Der Schmuggler öffnete die Tür und ließ die drei Besucher eintreten.

    10:13

  4. #34
    Let's Play-Gucker Avatar von Kimaya'Baato nar Saralesca
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    Omega, Die Andockbuchten >>>> Omega, Wohnmodule

    Uhrzeit: 10:13 Uhr


    Squibs unscheinbares Apartment mochte zwar ein wenig spärlich eingerichtet sein, doch die warmen, königsgelben Lichtquellen, die flauschige Couchgarnitur sowie die in dezenten und milden Farben komponierten Landschaftsgemälde schufen eine sehr gemütliche Atmosphäre, die Kibas deprimierte Gemütslage schlagartig besänftigte.

    'Hier kann man sich richtig wohlig fühlen, ganz anders als draußen. Na ja, ich schätze, dass das auch beabsichtigt ist.'

    Dennoch wirkte es ein wenig merkwürdig, dass ausgerechnet ein salarianischer Schmuggler wie Squib dieses beschauliche Heim bewohnte, wo die salarianische Spezies doch hauptsächlich für ihren fischblütigen Intellekt sowie ihren analytischen Rationalismus bekannt war, die sich nur bedingt mit einem ästhetisch-künstlerischen Verständnis vereinbaren lassen konnten, wenn es nach Kibas eher beschränktem Sinn für Ästhetik und Kunst ging.

    „Bitte, setzen Sie sich doch“, bemerkte Squib nun freundlich und das ungleiche Trio, das von Squibs höflicher Art sichtbar irritiert war, pflanzte sich ein wenig zaghaft auf die cremefarbene Ledercouch, die von einer flauschigen Baumwolldecke bedeckt war.

    „I-Ich-“, stotterte Kiba plötzlich, „...die Quarianerin, die Ihr erwähntet...kennt Ihr ihren Namen?“, fragte das aufgewühlte Mädchen ungeduldig, was Squib ein sanftes Lächeln auf die schmalen Lippen zauberte.

    „Für den richtigen Preis könnte ich mich gewiss daran erinnern, junge Dame.“

    Kiba blickte die ovalen, obsidianfarbenen Augen des Salarianers einige Sekunden lang hoffnungsvoll an, doch als ihr bewusst wurde, dass Squib keine Scherze machte, seufzte das quarianische Mädchen stumm in ihren hermetisch verriegelten Helm.

    'Ich habe doch keine Credits bei mir...Kate hingegen...'

    Sie blickte in die kalten, nüchternen Augen der Menschenfrau, die sich scheinbar für die knallharten Verhandlungen eingestellt hatte und sich nun lässig zurücklehnte, und beschloss, die geschäftliche Konversation vorerst abzuwarten, um danach mehr Informationen über diese unbekannte Quarianerin in Erfahrung zu bringen.

    'Es könnte sich schließlich um Rhyn handeln.'

    „Nun, weswegen suchen Sie mich auf?“

    Uhrzeit: 10:15 Uhr

  5. #35
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Die Wohnmodule

    Squib führte das Team in seine beschauliche Wohnung und bat Kimaya, Jacob und Kate sich zu setzen. Das Trio nahm dankend an und setzte sich auf ein mit einer Decke überzogenes Sofa. Der Salarianer selbst ließ sich auf einem Hocker gegenüber nieder. Kate lehnte sich sofort zurück, einerseits um wirklich das wohlige Gefühl, welches die Couch verursachte auszukosten, andererseits um einen gelassenen Eindruck zu hinterlassen. Mit ihren braunen Augen hingegen taxierte sie den Schmuggler, der jedoch keinerlei Anzeichen von Nervosität zeigte. Ihr Sturmgewehr hatte sie lässig über die Beine gelegt, so dass es bei Bedarf schnell einsatzbereit war, aber nicht wirklich bedrohlich wirkte.

    Zu dem Erstaunen der Biotikerin eröffnete Kimaya mehr oder weniger das Wort und fragte nach der Quarianerin, die Squib getroffen hatte. „Für den richtigen Preis könnte ich mich gewiss daran erinnern, junge Dame.“, entgegnete der Salarianer erwartungsgemäß. Die Quarianerin hatte aber anscheinend nicht mit dieser Reaktion gerechnet und sah kurz hoffnungsvoll zu Kate herüber. ‚Du hast mir geholfen, also werde ich dir helfen, diese Information zu bekommen… Wenn wir hier fertig sind, wird er uns sicherlich alles sagen, was wir wissen wollen.’ Da Kimaya aber nichts mehr darauf erwiderte fuhr Squib mit der typischen Ungeduld seiner Spezies fort. „Nun, weswegen suchen Sie mich auf?“

    Jetzt lehnte sich Kate wieder vor und stützte ihre Arme mit den Ellebogen auf dem Sturmgewehr und verschränkte ihre Fingern. „Ich werde Ihnen jetzt ein paar Namen und Begriffe nennen und Sie sagen mir, was Sie dafür haben wollen, damit Sie mir alles darüber erzählen, das Sie wissen!“

    Der Schmuggler wirkte für einen winzigen Augenblick überrascht, blinzelte und nickte dann aber. „Natürlich! Fahren Sie fort.“

    „Neue Implantate von Conatix, Fernandez Costa, Biotik hemmender Wirkstoff, Josh Cassia. Was wissen Sie?“ Die sowieso schon großen Augen des Salarianers wurden noch ein klein wenig größer und er zögerte kurz bevor er antwortete. „Nein, nein, das sind sehr gute Kunden von mir, ich kann darüber nichts erzählen, es würde mich teuer zu stehen kommen!“

    „Nennen Sie einen Preis, der hoch genug ist, um das auszugleichen.“ Kate vermutete, dass er einfach nur den Preis von vornherein sehr hoch ansetzen wollte und nach einen guten Grund dafür suchte. Jedoch hatte sie sich dabei gründlich getäuscht.

    „Sie verstehen nicht…“, entgegnete Squib und setzte ein breites Froschgrinsen auf. „Ich habe ein Image zu verlieren. Ich bin nicht groß geworden indem ich meine Kunden betrogen und weiterverkauft habe.“ ‚Das ich nicht lache… Du bist vermutlich ‚groß’ geworden, indem du deine Kunden betrogen hast. Um Credits… um sehr viel Credits. Aber irgendetwas muss an der Sache dran sein, dass er überhaupt keinen Preis nennen will. Vielleicht steckt er ja tiefer mit drin.’
    Plötzlich blickte der Salarianer zu Kimaya. „Sie wollten doch den Namen dieser Quarianerin wissen. Dafür würde ich…“ Der Schmuggler stockte und schwenkte seinen Kopf nachdenklich zu Jacob und sein Gesichtsausdruck änderte sich augenblicklich. Er zeigte mit einem Finger auf Jacob. „Die Reinigung des Überzugs zahlen Sie mir, Sie sind ja völlig…“

    „Jetzt hören Sie mir zu!“, herrschte Kate ihn an und erlangte somit wieder seine volle Aufmerksamkeit. „Ich bin hier um über den Biotik hemmenden Wirkstoff zu sprechen. Ich will den Namen und die Adresse des Wissenschaftlers, der diesen Schund…“
    „Nein! Ich sagte Ihnen…“
    Zuhören! Kennen Sie Josh Cassia? Der Typ, der die Implantate verkauft?“

    Squibs Gesichtsausdruck wechselte erneut und man sah ihm an, dass er keine Ahnung hatte, worauf Kate hinaus wollte. „Äh.. flüchtig.“

    „Gut! Wir haben ihn heute auch einen Besuch abgestattet. Nachdem er mir genauso viel, wie Sie soeben, sagen wollte, hat er unfreiwillig beschlossen seinen Laden zu schließen.“ Der fragende Blick wurde jetzt noch deutlicher zu erkennen. „Vermutlich fängt er jetzt am Boden seines Ladens bereits zum Stinken an.“, erklärte Kate.

    Plötzlich wurde Squib klar, was sie damit andeuten wollte und er wurde zornig aufgrund der indirekten Drohung. Er sprang auf und zeigte auf die Ausgangstür seines Wohnmoduls. „Raus! Sofort!“ ‚Manche kapieren es einfach nicht…’ Im gleichen Augenblick sprang auch Kate auf und hatte ihr Gewehr sofort im Anschlag. „Ich zähle bis fünf. Wenn ich keine Antwort erhalte, war dies Ihre letzte Unterhaltung! Eins… Zwei…“

    „Stopp!“, schrie Squib nun ein wenig verzweifelt und ließ seinen Arm wieder sinken während sein kahler Kopf ein wenig zu glänzen anfing. „Ist gut, ich erzähle es!“ Seine eigene Stimme zu hören schien ihn ein wenig zu beruhigen und somit hatte er sich schnell wieder im Griff. „Zwanzigtausend will ich dafür.“ ‚Das ist wirklich schon günstig… Lassen wir es mal durchgehen.’ „Zwanzigtausend.“, bestätigte Kate. „Wenn die Information das wirklich wert ist.“

    Der Salarianer setzte sich wieder, ließ dabei die auf ihn gerichtete Waffe nicht aus den Augen. „Jaja, das ist sie. Also ich bringe eigentlich nur den Wirkstoff zu ausgewählten Testpersonen. Das Mittel hat mir bis jetzt immer Fernandez Costa überreicht, da er so etwas wie die Projektleitung innehat.“ Der Schmuggler griff sich mit einer Hand an sein Kinn. „Denke ich zumindest. Und da gibt’s dann noch einen Salarianer… Ich glaube der gehört zum Forscherteam… Aber ich kenne weder seinen Namen noch seine Adresse.“ ‚Toll, mit der Information fange ich rein gar nichts an…’ „Und weiter…“, soufflierte die Biotikerin.

    Ein resignierendes Seufzen war zu hören. „Eigentlich hätte ich mich mit Costa treffen sollen, er wollte mir weitere Proben mitgeben, aber er hat vor kurzem gesagt, dass er Schwierigkeiten hätte und einen neuen Termin mit mir ausmachen wolle. Aber ich weiß noch nicht wann oder wo, das hat er mir noch nicht gesagt. Und ich glaube jetzt zu wissen, welche Schwierigkeiten er hatte…“

    Zufriedener ließ sich jetzt auch Kate wieder auf der Couch nieder, hielt das Sturmgewehr trotzdem jederzeit bereit. „Ich glaube, dann werden wir einfach mal hier warten, bis sich Costa bei Ihnen meldet. Und keine Tricks! Über Costa brauchen Sie sich dann keine Sorgen mehr machen, werden wir uns um ihn schon kümmern. Sie kassieren die Zwanzigtausend, bringen uns zu dem Treffpunkt und sind dann aus dem Schneider.“

    Squib, den das Verhör sichtlich anstrengte, nickte nur noch. Erfreut setzte Kate ein geschäftliches Lächeln auf. „Während wir hier warten, können Sie ja die Fragen meiner Partnerin beantworten. Und ich denke das ist im Preis inbegriffen… Alleine schon für den Wirbel, den Sie hier veranstaltet haben…“ Zuerst wollte der Schmuggler protestieren, aber nachdem Kates Waffe noch immer auf ihn gerichtet war, seufzte er abermals.

    „Rhyn. Rhyn'Navras vas Saralesca ist der Name der Quarianerin.“

    10:18
    Geändert von Kinman (20.07.2009 um 22:30 Uhr)

  6. #36
    Let's Play-Gucker Avatar von Kimaya'Baato nar Saralesca
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    Omega, Wohnmodule

    Uhrzeit: 10:18 Uhr


    „Rhyn. Rhyn'Navras vas Saralesca ist der Name der Quarianerin.“

    Kiba wiegte den Kopf ungläubig beiseite und blinzelte überrascht, als Squib diese Worte resigniert über die Lippen seufzte. Nach wenigen Sekunden aber zauberte sich ein freudiges Grinsen in ihr zuvor trauriges und deprimiertes Gesicht.

    'Ich habe endlich eine Spur!'

    Ihre knochigen Finger ergriffen unbewusst die spiralförmigen Fransen der Couchdecke und spielten nervös daran herum, da platzte plötzlich Jacobs kalte Stimme durch die Stille:

    „Darf ich Ihre Toilette benutzen?“

    Die stahlblauen Augen blickten stoisch zu Squib, die Hände fuhren beiläufig durch den dunkelblonden Haarschopf, bis die Echse stumm nickte und dann kurz erklärte, wo das Badezimmer zu finden sei.

    „Entschuldigt mich kurz“, bemerkte Jacob dann wortkarg und marschierte dann in Richtung Toilette, was Kiba zunächst ein wenig verwunderte, bis das quarianische Mädchen beschämt erkannte, dass Menschen natürlich normale Toiletten benutzen konnten, ganz im Gegensatz zu hermetisch abgeriegelten Quarianern, die keineswegs einfach so aus ihren Schutzanzügen schlüpfen durften.

    Kiba atmete kurz tief durch, dann durchbrach ihre elektronisch verzerrte Stimme die unbehagliche Stille erneut:

    „Wisst Ihr, wo Rhyn sich aufhält?“

    Squib lächelte nur schief. Er fuhr sich resigniert über das faltige, froschartige Gesicht und richtete dabei die schwarzen Augen verbittert gen Teppichboden.

    Kibas sehnige Muskeln verkrampften sich. Sie spürte, dass Squibs Reaktion nichts Gutes bedeuten konnte.

    „Ja, das kann ich dir sagen“, erwiderte Squib dann ruhig, „und mir scheint, dass du Rhyn gut kennst, allerdings muss ich dir bedauerlicherweise mitteilen, dass Rhyn'Navras vas Saralesca tot ist. Eine sehr zuverlässige Quelle sagte mir, dass eine Intrige ihr Leben im explodierten Allianz-Hauptquartier von Elysium gefordert hat.“

    Eine Lüge. Es musste eine Lüge sein. Rhyn...tot?

    „Ihr lügt!“, herrschte Kiba ihn daraufhin zornig an und sprang auf, doch Squib schüttelte nur stumm den Kopf und lächelte das quarianische Mädchen traurig an.

    '...Vater...tot...?'

    Kiba stolperte apathisch durch das dämmrige Apartment. Sie spürte, wie sich salzige Tränen durch ihre glasigen Augäpfel brannten und dann langsam über ihre Wange perlten.

    'Rhyn, du Verräterin! Du Mörderin!'

    Sie schlurfte blindlings durch den düsteren Korridor, rempelte dann ein kleines Schränkchen an. Doch die ersten Schmerzen wandelten sich in ein taubes Pochen, ebenso wie sich Kates irritierte Stimme nur noch dumpf durch ihre Ohren fraß und dann verstummte. Auch das nervige Piepsen von Squibs PDA erreichte Kiba nur ganz leise.

    'Rhyn muss sterben. Ich werde eigenhändig dafür sorgen!'

    Die metallische Schiebetür surrte beiseite und die schwüle, faule Luft hüllte Kibas zittrige Gestalt erneut ein. Sie trottete einige Schritte nach links, dann rutschte ihr ausgemergelter Körper kraftlos die dreckige Hauswand hinab.

    'Ich wollte Rhyn vor mir wimmern sehen.'

    Uhrzeit: 10:22 Uhr
    Geändert von Kimaya'Baato nar Saralesca (25.07.2009 um 00:28 Uhr)

  7. #37
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Die Wohnmodule

    ‚Saralesca… Das ist doch das gleiche Raumschiff, wie bei Kimaya, wenn ich mich jetzt nicht täusche…’

    Kate folgte leicht erstaunt Jacob, wie er den Bereich verließ, um die sanitäre Anlage aufzusuchen. Dann wandte sie sich wieder Squib zu, damit er auch wirklich Kimayas Fragen beantworten würde.

    „Wisst Ihr, wo Rhyn sich aufhält?
    „Ja, das kann ich dir sagen und mir scheint, dass du Rhyn gut kennst, allerdings muss ich dir bedauerlicherweise mitteilen, dass Rhyn'Navras vas Saralesca tot ist. Eine sehr zuverlässige Quelle sagte mir, dass eine Intrige ihr Leben im explodierten Allianz-Hauptquartier von Elysium gefordert hat.“

    „Ihr lügt!“, war die aufgebrachte Antwort, die Kimaya nach der Erklärung herauspresste und dabei sprang sie, wie schon zuvor Kate, vom Sofa auf. Die Biotikerin hob ein wenig das Sturmgewehr, damit der Salarianer auf keine falschen Gedanken kam, aber dieser schüttelte nur den Kopf, diesmal sichtlich unbeeindruckt, so das sie davon ausging, dass er die Wahrheit sagte. Zumindest so weit er sie kannte.

    Erneut schaute Kate erstaunt einer Person hinterher, die den Raum verließ, denn die junge Quarianerin torkelte abwesend bei der Tür hinaus. Bevor sie jedoch irgendwie reagieren konnte piepte Squibs PDA und er las die Nachricht ohne Umschweife laut vor: „Neuer Treffpunkt: Wie abgemacht bei den zerstörten Wohnanlagen, nur erst um 11:30!“
    ‚Das müsste so knapp in einer Stunde sein… Ich hab aber keine Lust eine Stunde mit dem Typen da rum zu sitzen und zu warten wie die Zeit vergeht…’

    „Squib!“ „Ja?“ „Sie werden niemanden und schon gar nicht Costa davon erzählen, dass Sie nicht alleine kommen werden. Ich könnte natürlich hier bleiben und darauf aufpassen, dass Sie keinen Unsinn machen, aber ich habe wirklich besseres zu tun…“ ‚Was eigentlich? Egal…’ „Wenn irgendetwas bei dem Treffen schief geht, zum Beispiel mehr Wachen oder irgendetwas anderes, dann werde ich publik machen, dass ich die Informationen von Ihnen habe und dann wird sich sicherlich Conatix um Sie kümmern…“ Der Salarianer schluckte, denn er Verstand die Drohung.
    „Wenn Sie hingegen schön still sind, wird Ihnen anschließend niemand mehr was antun können und sie haben dann die Belohnung von zwanzigtausend verdient…“

    „Ja, ich habe verstanden und ich werde mich daran halten.“, entgegnete der Schmuggler und nickte dabei. „Gut!“, kommentierte Kate seine Zustimmung. „Ich werde jetzt einen Sprung vor die Tür sehen, wenn mein Kollege bis dahin aus dem Bad kommt, dann schicken Sie ihn bitte raus zu mir…“

    Ihren Worten nachkommend stand Kate auf und verließ das Wohnmodul. Ein paar Schritte weiter links, sah sie die Quarianerin an der Containerwand angelehnt am Boden hocken und ihre ganze Haltung schrie förmlich nach Verzweiflung. ‚Was mit ihr wohl los ist… Trauert sie der anderen Quarianerin nach? Wenn sie wirklich vom gleichen Raumschiff stammen. Warum mach ich mir überhaupt Gedanken über sie? Sie hat mir geholfen und dabei ist sie auf die Information gestoßen, die sie anscheinend haben wollte.’ Kate seufzte innerlich. ‚Aber sie kann verdammt gut mit Computern, elektronischen Schlössern und ähnlichem umgehen, vielleicht wäre es klug sie weiter dabei zu haben. Und wenn das wirklich ihr erster Tag auf der Pilgerreise ist… ach was soll’s, tut ja nicht weh…’

    Kate ging die paar Schritte zu ihr hinüber und hockte sich ebenfalls auf den Boden. „Hey Kimaya…“, meinte sie. „Hast du Rhyn gekannt, war sie eine Freundin, oder was bedrückt dich so?“ ‚Jacob könnte das jetzt sicherlich viel besser…’

    10:22

  8. #38
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    10:18 Uhr
    Die Wohnmodule, Squibs Haus
    Omega


    Jacob folgte der höflichen aber ebenso gleichgültigen, wegweisenden Geste umgehend und verließ den Raum mit bemüht schnellen und großen Schritten, bis er die richtige Tür, die sich in hellem Gewand vor ihm erstreckte, öffnete und im Bad verschwand.
    Man merkte schnell, wie viel Geld Squib gehabt haben musste. Alles war hell, gut ausgeleuchtet und wahnsinnig sauber. Die strahlend silbernen Armaturen des Waschbeckens vor dem riesigen Wandspiegel sprachen bereits eindeutige Bände und auch der Rest der sanitären Einrichtung konnte sich durchweg sehen lassen.

    Für Jacob ging es allerdings vorerst einzig und allein um den Spiegel, in dem er sich sofort betrachtete. „Oh scheiße…“ seufzte er leise. „Was ist denn mit dir passiert? Der Salarianer hatte Recht. Ich sehe ja schrecklich aus.“ Wisperte er seinem Spiegelbild zu. Doch es gab etwas, das ihn noch mehr beschäftigte. Der eigentliche Grund, warum er überhaupt das Badezimmer aufsuchen musste. Die Schmerzen in der Seite nahmen die letzten Minuten über wieder deutlich zu, ließen sich nur noch schwer verdrängen. Ich muss es wissen.

    Schnell, aber vorsichtig, trennte er die verdreckte Kleidung, die er lässig über die Kante der Badewanne hängte, von dem gestählten Oberkörper, um sich selbst ein Bild von der Verletzung machen zu können. Sofort fixierten die stahlblauen Augen das Hämatom an der rechten Seite im Bereich der unteren, letzten Rippen.
    Völlig resigniert senkte Jacob den Kopf. Mittlerweile war er sich selbst fast sicher, dass sie gebrochen war. Oder wenn ich richtig Glück habe, sogar mehr als nur die eine… bemerkte er voller Selbstironie, während er seine linke Hand langsam an jene Verletzung führte und sie vorsichtig abtastete. Angefangen mit viel Distanz, näherte er sich immer weiter dem eigentlichen Zentrum und musste dann mit ansehen, wie sein Körper reflexartig und eigenständig wegzuckte. Ein Anzeichen des Selbstschutzes, das dem 25-jährigen erneut kein gutes Gefühl einbrachte. Wenn das hier vorbei ist, will ich auf jeden Fall meine Ruhe!

    Langsam trat der Südafrikaner an das Waschbecken, drehte den Wasserhahn auf, um der kühlen – und überraschenderweise fließenden – Flüssigkeit freien Lauf zu lassen. Erst tastete er noch mit zwei Fingern zaghaft die Temperatur ab, dann nahm er beide Hände, formte sie zu einer Schüssel und fing das kristallklare Wasser darin auf. Nachdem sich genug angesammelt hatte, klatsche Fisher sich eben jene Flüssigkeit ins Gesicht, rieb darin ein wenig herum, nur um wenige Augenbliche später wieder davon abzulassen und in den Spiegel zu schauen.

    Unter den herunterperlenden Wassertropfen war wieder eine aufgefrischte, saubere und recht gebräunte Haut zu erkennen, die einen wesentlich freundlichen Eindruck machte, als das Gesicht, das eben noch voller Kampfspuren gewesen war.

    Doch während äußerlich wieder alles in Ordnung schien, tobte in seinem Inneren eine echte Schlacht. Sein Körper hatte den Schmerzen einen Krieg erklärt, den er ohne Unterstützung nie gewinnen konnte. Doch vorerst gab es kein Zurück mehr. Zähne zusammenbeißen! Du hast schon viel schlimmeres abbekommen. erklärte Jacobs innere Stimme und wies den Körper an, nach der Kleidung zu greifen, die noch immer am selben Ort verharrte, an dem sie auch sein sollte.

    Stück für Stück zog der 25-jährige die Sachen wieder an, steckte bereits den ersten Arm wieder in die Jacke, da vernahmen die geschärften Ohren plötzlich unregelmäßige, stolpernde Schritte auf dem Flur, die aber genauso schnell wieder verstummten und eine merkwürdige Stille mit sich zogen, die Jacob einige Sekunden erstarren ließ. Was zur Hölle war das? misstrauisch blickte er zur Tür. Squib? Abgehauen? Der misstrauische Gesichtsausdruck verblieb, doch Fisher schüttelte schnell den Kopf. Nein, so weit wäre er gar nicht gekommen…

    Nach dieser Unterbrechung steckte er nun auch den anderen Arm in die dunkle Jacke und öffnete vorsichtig die Tür. Doch es war nichts Verdächtiges auszumachen. Die Haustür war geschlossen, der Korridor leer.

    Unbesorgt schritt Jacob also durch den Flur und erreichte wieder das Wohnzimmer, das ihn sichtlich überraschte. „Wo…?“ fragte Fisher zögerlich und blickte den Salarianer fragend an, der ruhig, mit fast schon gleichgültigem Blick, in seinem Sessel saß und den 25-jährigen im Satz unterbrach: „Die Quarianerin ist plötzlich nach draußen verschwunden. Ich weiß nicht, warum. Wirklich nicht. Jedenfalls ist die Frau ihr dann hinterher.“ Erklärte der Salarianer schnell. Nachdenklich wollte Jacob sich schon wieder umdrehen, da fiel ihm noch etwas ein: „Sagen Sie: Sie haben nicht zufällig Kontakte in der Medizin? Wunderwirkende Schmerzmittel oder sowas?“ „Ich glaube nicht an Wunder. Alles andere finden Sie schon von alleine in den Märkten.“ Entgegnete der Schmuggler wie aus der Pistole geschossen. Sofort erkannte der 25-jährige, dass ihm die Wahrheit gesagt wurde – zumindest eine Wahrheit, mit der er leben musste. „Na schön, dann nehme ich an, ich sehe Sie später wieder?“ Zustimmend nickte der Salarianer und schaute Jacob hinterher, wie auch er das Modul verließ.

    Zuerst ging sein Blick direkt voraus in die Ferne, doch dann bemerkte er im Augenwinkel Regungen zweier vertrauter, weiblicher Körper. Noch im selben Augenblick trat Jacob zu der zusammengekauerten Kimaya und der besorgt erscheinenden Kate. Auch Fisher hockte sich hin und fragte mit besänftigender aber ebenso besorgter Stimme: „Hey…was ist denn passiert?“ Wenn Kate sich schon so verhält, muss es ja irgendwas Dramatisches sein. schlussfolgerte sein Verstand, ließ sich davon aber nicht beirren.


    10:23 Uhr
    Geändert von SpeechBubble (21.07.2009 um 22:39 Uhr)

  9. #39
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    Die Wohnmodule
    „Freundin...?“, entgegnete Kimaya und lachte verbittert auf. „Nein, keine Freundin. Sie war eine Verräterin.“ ‚Und warum dann das Drama. Verräterin tot, alles gut, oder?’ Kate wartete darauf, dass die Quarianerin weiter sprach aber erst nach einigen Sekunden fuhr sie dann fort, die Hände zu Fäusten geballt und vor unterschwelliger Wut zitternd. "Ich möchte darüber nicht sprechen. Lasst uns gehen." ‚Wie auch immer…’

    Erst jetzt bemerkte Kate, dass sich Jacob zu ihnen gesellt hatte und sich soeben, mit einem schmerzhaften Gesichtsausdruck, den er vergeblich zu verbergen versuchte, ebenfalls nieder hockte. „Hey…was ist denn passiert?“ Kate stand wieder auf, zuckte mit den Schultern und versuchte so das ganze ein wenig herabzuspielen, da sie selbst nicht wusste, warum Kimaya so deprimiert war und diese es auch nicht sagen wollte.
    „Nichts Schlimmes. Du siehst jetzt zwar wieder besser aus, aber ich glaube wir sollten in der Zeit, die uns bleibt einen Arzt für dich aufsuchen.“ Die Biotikerin zögerte kurz und setzte dann ein leichtes Lächeln auf. „Und sag jetzt nicht, dass das nicht notwendig sei, sonst sorg ich dafür, dass du dich wirklich so fühlst, dass du zum Arzt willst.“

    Dann aber seufzte Kate kurz. „Squib wird still halten, sonst zieht ihn Conatix die grüne Haut ab… Also wenn wir bis kurz vor elf dreißig wieder hier sind müsste es passen. Vielleicht hat der eine Typ von den Märkten für dich auch so ein Wundermittel…“

    Dann reichte sie Kimaya noch die Hand zum Aufstehen.

    10:23

    Fortunas Nest [Bar]-----> (über Die Märkte)
    Geändert von Kate Devereaux (22.07.2009 um 16:54 Uhr)

  10. #40
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    <----- Fortunas Nest [Bar]

    Die Wohnmodule

    Kate nickte Jacob dankend zu, als er die Rechnung übernahm und gemeinsam mit ihm und Kimaya verließen sie das laute Fortunas Nest wieder. ‚Immer wieder erstaunlich, wie die hellen Lichter und die laute Musik in den Hintergrund wandern, wenn man einmal an einem Tisch sitzt.’

    Der Weg zurück zu den Wohnmodulen verlief wie schon so oft schweigend. Kate hatte nicht das Bedürfnis während des Marsches zu sprechen und auch ihre Begleiter dürften derselben Ansicht sein. Ihre Gedanken drehten sich schon vollkommen um das anstehende Treffen. Sie wusste, dass dies mehr oder weniger die einzige Chance war, wirklich alle Informationen herauszubekommen. Wenn sie das vermasseln würde, könnte Fernandez Costa, ohne eine Spur zu hinterlassen, von Omega verschwinden.

    ‚Eigentlich ist er sowieso sehr mutig. Wir haben schon einige seiner Söldner außer Gefecht gesetzt und trotzdem wickelt er dieses Treffen ab. Oder… oder wir geraten direkt in einen Hinterhalt.
    Wie wichtig ist ihm dieser salarianische Schmuggler eigentlich? Wenn er so oder so entbehrlich ist, dann könnte das die perfekte Falle für uns werden. Andererseits will er sicherlich möglichst wenige Leute einweihen und wenn Squib umkommt, dann muss er sich einen neuen Schmuggler suchen…

    Und selbst wenn das eine Falle ist, ich habe einen Menschen und eine Quarianerin mit, die mich schon irgendwie rausziehen würden… Ein komisches Gefühl, wenn man mit Partnern, die sich wirklich für einen einsetzen, zusammenarbeitet. Sonst waren alle immer nur auf die Credits aus, der Rest war ihnen egal… und mir auch. Aber diesmal geht’s um mehr als nur Credits.

    Verflucht, wenn die Scheiße auf den Markt kommt, muss ich mir eines dieser neuen Implantate leisten und das hält sicherlich nicht mit dem L2 mit... Das L3 ist ja schon komplett entschärft. Und an diese Implantate ranzukommen ist anfangs sicherlich ein Ding der Unmöglichkeit. Ich hasse das!’


    Wütend kickte Kate eine leere Aluminiumdose, die sich am Wegesrand befand weg und kommentierte dann das laute Scheppern mit einem Schulterzucken. ‚Verfluchte Dreckskerle, die so was machen!’

    Einige Minuten später bog das Trio wieder zu den Wohnmodulen ein und kam kurz darauf zu dem vereinbarten Treffpunkt. Auch Squib war bereits hier und hatte diesmal jedoch einen Turianer und einen Menschen als Begleitschutz mit. Beide machten einen professionellen Eindruck und Kate ging davon aus, dass der Schmuggler bei der Auswahl keine Kosten gescheut hat. Als er die drei Neuankömmlinge sah, nickte er ihnen kurz zu, beachtete sie dann nicht weiter. Vermutlich befürchtete er überwacht zu werden.

    11:26

    Jacob machte den Vorschlag sich in den teilweise ausgebrannten, aber noch stehenden Wohnmodulen nahe dem Treffpunkt zu verstecken, damit sie das Gespräch zwischen Costa und Squib verfolgen konnten und weil die metallischen Wände der Module im Notfall auch für Deckung sorgten. Kate erklärte sich damit einverstanden, da sie selbst keine bessere Idee hatte und so wählten die drei einen Container, dessen Eingang im Schatten lag, der aber nahe genug bei Squib war, als Schutz aus.

    ‚Ist Squib mit seinen zwei Leibwächtern dann auf unserer Seite? Vielleicht hätten wir nicht so lange im Fortunas bleiben sollen, sondern mit ihm kurz die Sache durch besprechen. Egal, jetzt ist es eh zu spät. Ich will eigentlich nur an diesen Mistkerl Costa ran und die ‚Ware’ vernichten!
    Wenn Jacob und Kiba mir Feuerschutz geben, müsste ich das locker schaffen… Hab ich erstmal Costa als Geisel, wird mir keiner was tun. Scheiße, wenn ich nur raus sehen könnte, aber die Gefahr, dass uns jemand entdeckt, wäre einfach zu groß.’


    11:30

    „Hallo! Auf die Minute genau, wie immer.“, vernahm Kate plötzlich Squib und wurde hellhörig.
    „Wer sind denn die beiden da?“, entgegnete eine tiefe menschliche Stimme mit einem forschen Ton.
    „Äh, nachdem Sie von Schwierigkeiten berichtet haben, wollte ich nur sicher gehen, dass niemand stört.“
    „Gut! Auf dem PDA hier sind der Zielort und die nötigen Kontaktdaten verzeichnet. Alles andere befindet sich im Behälter. Die Bezahlung erfolgt wie immer nach Auslieferung. Auf Wiedersehen!“
    ‚Nein! Nicht abhauen! Keine Informationen, nichts? Einfach nur übergeben und das war’s?’

    „Auf Wiedersehen…“
    ‚Nein! Nicht so schnell… Jetzt oder nie!’

    „Gebt mir Deckung!“ Kate entsicherte ihr Sturmgewehr und war auch schon bei der Tür raus, bevor ihr jemand widersprechen konnte. Sie erfasste fünf Personen: Squib mit seinen beiden Leibwächtern, Costa und eine weitere Person, vermutlich für seinen Schutz. Die Biotikerin nutzte den Überraschungseffekt und feuerte als erstes einige Salven auf diesen Mann, der kurz darauf zusammenbrach. Gleichzeitig konzentrierte sie sich auf Costa, Squib und den Behälter und ließ ein großes Masseneffektfeld entstehen. Sie wollte Costa jedoch nicht töten, sondern nur außer Gefecht setzen. Was mit Squib geschah war ihr eigentlich relativ egal, solange sich seine zwei Söldner nicht einmischten.

    Die Ansammlung biotischer Energie wirbelte einiges an Dreck auf und Blitze zuckten umher, beleuchteten immer wieder für Augenblicke die Umgebung. Squib schien bereits das Weite zu suchen und nahm sogar seine beiden Leibwächter mit. Somit blieb nur noch Costa übrig, der zu Kates großem Erstaunen an Ort und Stelle stand, hinter einer biotischen Barriere. ‚Scheiße! Auch ein Biotiker!’

    Kate wusste nicht ob Jacob und Kiba auf ihn schossen oder nicht, denn der Lärm der verdrängten und jetzt wieder zurückströmenden Luft und das Aufblitzen der Entladungen verhinderten, dass sie das erkennen konnte. Costa hatte eine ungewöhnlich aussehende Waffe gezogen und stellte an der etwas herum, während Kate auf ihn zulief. „Deine Biotik nützt dir gleich nichts mehr!“, brüllte Costa und feuerte die Waffe ab. Kate versuchte kurz vorher noch eine kleine Barriere zu erstellen, jedoch war es schon zu spät. Ein höllischer Schmerz durchfuhr ihren linken Oberschenkel.

    Mit einer letzten Anstrengung feuerte sie das Sturmgewehr auf den Spanier ab. Die Projektile zerfetzten seine schon geschwächte Barriere und drangen anschließend in seinen Körper ein. Gefolgt von Blutspritzern brachen sie auf der anderen Seite des Mannes wieder aus. Mehre Treffer in den Rumpf und wenige in den Kopf töteten den Menschen.
    Dann wurden die Qualen in ihrem Oberschenkel größer und weiteten sich wie tastende Finger aus. Heiße Linien krochen nach oben über ihren Bauch, ihren Rücken und schließlich bis zu ihrem Kopf.

    Dort explodierten sie zu einem gewaltigen Schmerz und rissen die junge Frau zu Boden. Erneut wallte unbeschreibliche Hitze in ihr auf, gefolgt von eisiger Kälte. Kate lag zitternd und vor Schmerz krümmend am Boden und konnte nichts dagegen unternehmen. Tausende Stimmen schrieen in ihrem Kopf und langsam drängte sich Dunkelheit in ihr Sichtfeld. Plötzlich war alles still. Nur noch ihr flacher Atem war zu vernehmen.

    11:32

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